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Interview: Der preisgekrönte Architekt Gion A. Caminada baut für die Zukunft seiner Schweizer Heimat – nachhaltig.
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bewegt dich.7 | 2012
via
Naher Weitblick Gion A. Caminada, preisgekrönter Bündner Architekt, über die Vielfalt der Schweiz, die es zu erhalten gilt.
Grüne Perlen
Abschalten und durchatmen in Schweizer Naturpärken
Nachtschicht
Sie krampfen für uns im Dunklen – zu Besuch bei den Gleisbauern
Unterwegszuhause.
36 | 2012 via
Entdecken 5 Ausstellung, mal anders Zum Träumen: Im «Arte Hotel Bregaglia» im Bergell
übernachtet man inmitten von Kunst.
6 Mitten in der Natur Schweizer Pärke bieten eine Vielfalt und Schönheit, die es zu entdecken gilt.
Erfahren11 Linie mit Tradition 150 Jahre Lausanne–Fribourg–Bern: Die Bahnstrecke schlägt eine Brücke über den Röstigraben. 12 Die SBB schafft Urbanität Im Herzen von Zürich entsteht die Europaallee direkt am Hauptbahnhof. Die SBB schenkt der Stadt damit einen neuen Stadtteil.
16 Interview Gion A. Caminada Der Bündner Architekt baut für die Zukunft seiner Schweizer Heimat – nachhaltig.
18 Einsatz im Dunklen Sie arbeiten nachts, damit wir morgens pünktlich und sicher zur Arbeit kommen: «via» besuchte eine eingeschworene Gleisbautruppe.
Erleben21 Spielend zum Weltrekord Auf dem grössten Spielplatz der Schweiz, der Suisse Toy, möchten Kinder einen Weltrekord aufstellen.
22 Ab auf die mystische Hochebene! Unterwegs mit Alpmeister Lothar Jacomet in der Greina-Region.
28 Agenda & Angebote
29 Rätsel
30 Top 10 Endlich ist es wieder so weit: Die Schweizer Wein- bauern feiern ihre Ernte, und wir dürfen dabei sein.
18
12
7 | 2012 Inhaltsverzeichnis
16
22
Herausgegeben von der SBB, Stefan Nünlist, Kommunikation & Public Affairs, in Zusammenarbeit mit dem Verband öffentlicher Verkehr ( VöV ).
Erscheint zehnmal jährlich in Deutsch und Französisch.
Verlag ARGE VIAInfel AG, Zürich und Bern, und Vogt-Schild Druck AG, Derendingen
Realisation: Infel AGRedaktion: Gaston Haas (Chefredaktor), Janine Radlingmayr (Stv.), Claudia Meyr Gestaltung: Guido Von Deschwanden (Creative Director), Beni Spirig; Diana Lischer (Layout und Produktion iPad-Version)Bildredaktion: Diana Ulrich (Leitung), Matthias Jurt, Yvonne Schütz, Remo InderbitzinTitelbild: Andri Pol
Impressum
Redaktionsrat: SBB/VöVDaniel Bach, Patricia Claivaz, Rahel Meile, Eliane Tschudi, Martin Zehnder, Roger Baumann
Übersetzungen UGZ, Übersetzer Gruppe Zürich GmbH
Sekretariat/Redaktionsassistenz Sandra Weibel, Infel AG
Redaktionsadresse Redaktion «via», Postfach 3080, 8021 Zürich Tel. 044 299 41 41, Fax 044 299 41 40, [email protected]
Anzeigenmarketing /AnzeigenverwaltungPublicitas Publimag AG, Philip Muther, Mürtschenstrasse 39, Postfach, 8010 ZürichTel. 044 250 38 13, Fax 044 250 31 32, [email protected]
Abonnemente und Adressänderungen AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 AarauTel. 058 200 56 87, Fax 058 200 55 56, [email protected] 35.–/ Jahr (Schweiz) CHF 45.–/ Jahr (Ausland)CHF 69.–/ 2 Jahre (Schweiz) CHF 87.–/ 2 Jahre (Ausland)
Druck Vogt-Schild Druck AG, Derendingen ISSN: 1422-6499
37 | 2012 via
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57 | 2012 via
Promontogno _ Was einst als einmali-
ger Anlass gedacht war, geht nun bereits
in die dritte Runde: die «Arte Hotel Bregag-
lia». Das Kunstereignis im Bergell, nicht
weit von der Grenze zu Italien, ist der beste
Beweis dafür, dass zeitgenössische Kunst
auch abseits der Zentren funktioniert.
Nicht nur die Lage, auch die Räumlichkei-
ten sind ungewöhnlich: Schauplatz ist ein
grosses, altes, traditionsreiches und et-
was in die Jahre gekommenes Hotel aus
dem Jahre 1875. Zu sehen gibt es Werke
von 13 Künstlern: Installationen, Wand-
zeichnungen und Videos. So unterschied-
lich die Arbeiten auch
sind, alle haben einen
Bezug zur Geschichte
des Hauses und des
Tals. Beinahe unmerk-
lich verstärken sie den
etwas morbiden Cha-
rakter der Räume, die Atmosphäre ver-
blichenen Glanzes und schaffen eine Ver-
bindung zum Jetzt. Dies geschieht teils
subtil, wie bei den Seifen mit eingravierter
Gletscher-Silhouette, die bei jedem Hän-
dewaschen auf den Rückgang der Glet-
scher aufmerksam machen. Oder aber
witzig und verspielt wie im Falle der Gipfel-
bezwinger, die statt den Pizzo Badile die
Treppenwand hochsteigen. Scheinbar
selbstverständlich verschmelzen Kunst
und Alltag miteinander – Schwellenängste
kommen hier erst gar nicht auf. Wer noch
mehr auf Tuchfühlung gehen will, kann hier
übrigens kunstvoll nächtigen. Vier der rund
30 Zimmer sind von Künstlern gestaltet. Es
gibt weder Lift noch Wellness und zahlrei-
che Zimmer sind ohne Bad, dafür locken
moderate Preise und ein aussergewöhnli-
ches Ambiente.
Kunst, ganz unerwartet
Entdecken
«Arte Hotel Bregaglia»
bis 29. September, Promontogno,
Täglich von 10 – 17 Uhr, frei zugänglich für alle,
nicht nur für Hotelgäste.
Postauto hält direkt vor dem Hotel
(Route St. Moritz-Lugano und St. Moritz-Chiavenna).
artehotelbregaglia.ch
... Herrliberg-Feldmeilen _ Schöner gelegene Güterschuppen dürfte
es nicht allzu viele geben. Und origineller
genutzte wohl auch nicht: Die «Kultur-
schiene» an der Goldküste des Zürichsees
existiert bereits im zwölften Jahr. «Alles
selber renoviert», sagt die Gründerin und
Seele der Institution, Marielen Uster.
Gemeinsam mit ihrer Tochter hat sie den
weit über hundertjährigen Schuppen zu
einem Ort kulturellen Austausches
gemacht. Unentgeltlich notabene.
Aus stellungen, Konzerte, Lesungen oder
Crossover-Produktionen entstehen «aus
dem Bauch heraus», sagt Uster lachend,
die manchmal selbst nicht weiss, warum
sie sich das alles antut. Und dann doch
sofort wieder ins Schwärmen gerät, wenn
sie von der neuen Produktion erzählt.
Kulturschiene.ch
Zug verpasst in ...
Uns erreichen skurrile, lustige, interes-
sante und besondere Bilder rund um den
Kosmos Bahn. Wer mit dem Zug reist,
der erlebt eben viel. Ob beim täglichen
Pendeln, dem Ausflug am Wochenende
oder während der Familienferien: Zücken
auch Sie Ihren Fotoapparat oder Ihr
Smartphone und fotografieren Sie
schöne und unterhaltende Momente im
öffentlichen Verkehr.
Lassen Sie die «via»-Leser daran
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Als ob sie schon immer da gewesen wären: Die Werke der Künstler im «Arte Hotel Bregaglia»
stehen und hängen genau dort, wo sie hinpassen.
67 | 2012via
Entdecken Schweizer Pärke
Hier können Mensch und Natur durchatmen: Die geschützten Parklandschaften der Schweiz offenbaren eine Schönheit,
die es zu entdecken lohnt. Mit Respekt, versteht sich. Text: Claudia Meyr; Fotos: Raffael Walder
Raus in die Natur!
Naturpark Thal, SO
Stille Natur, gelebte Kultur: Eingebettet in die Gebirgszüge des Solothurner Juras bietet das Gebiet zwischen Weissenstein und Wasserfallen Natur pur und viele Möglichkeiten sich zu bewegen – vom Wandern, Velofahren bis Klettern.
Schweizer Pärke Entdecken
77 | 2012 via
UNESCO BiosphäreEntlebuch, LU
Kaum eine andere Region der Schweiz ist so reich an Naturschätzen wie der «Wilde Westen von Luzern» – dazu gehören auch die imposanten Felswände der Schrattenfluh, die rund sechs Kilometer lang sind.
87 | 2012via
Entdecken Schweizer Pärke
Thaler Kultur: Eine haarige SacheSpannende Geschichten über Haare, Haarschmuck und Frisuren gibt es hier zu erfahren. In der ehemaligen Kammfabrik in Mümliswil wird die Geschichte des Ortes und der Kammmachertradi-tion wieder lebendig. Wer will, kann sich nicht nur von Hoch-steckfrisuren aus der Belle-Epoque inspirieren, sondern sich auch gleich eine neue Frisur im Coiffeursalon machen lassen.
Nuggets im Napfgebiet: Ein Hauch von AbenteuerIm Napfgebiet weht ein Hauch von wildem Westen... Grosse und kleine Schatzsucher können hier den «Goldrausch» der besonderen Art erleben: Mit dem richtigen Werkzeug ausgestattet, werden Sie mit der Technik des Goldwaschens vertraut gemacht. Nun braucht es Geduld und ein goldiges Händ-chen. Reich belohnt werden Sie auf jeden Fall – ganz nach dem Motto: Natur erleben und entdecken.
Alles Käse: dem Geheimnis auf der SpurMitten im Ursprungsgebiet, nahe der Alpweiden am Fusse des Schlosses Greyerz, liegt die Schaukäserei «La Maison du Gruyère». Hier kommen Sie dem Herstellungsgeheimnis des traditionellen und weltberühmten Käses auf die Spur. Mit einer Ausstellung über Geruch und Geschmack bietet Ihnen die Schaukäserei ein Erlebnis für alle fünf Sinne.
Hier können Sie was erleben ...
Museum «Haarundkamm», Mümliswil
haarundkamm.ch
Goldwaschtouren an der Fontanne
napfgolderlebnis.ch
Schaukäserei «La Maison du Gruyère»
gruyere.com
Was ist ein Park?
Gleich vorneweg: Pärke sind keine
Totalreservate – sieht man von bestimm-
ten Kernzonen ab. Es darf gebaut und
gewirtschaftet werden. Aber die Park-
gemeinden verpflichten sich, Natur und
Landschaft respektvoll zu nutzen. Seit
fünf Jahren zeichnet der Bund Landschaf-
ten mit grossem Wert für die Schweiz als
«Pärke von nationaler Bedeutung» aus.
Bis heute haben zwölf Pärke das Label
erhalten, sechs weitere sollen bald folgen.
Je nach Schutzgrad sind die Pärke in drei
Kategorien unterteilt: Nationalpark, re-
gionaler Naturpark und Naturerlebnispark.
Folgende Anforderungen erfüllen alle:
schöne Landschaften mit einer Fülle von
natürlichen Lebensräumen, die eine
artenreiche Tier- und Pflanzenwelt
beherbergen.
in der Umgebung haben ihren traditio-
nellen und landwirtschaftlichen
Charakter im Wesentlichen bewahrt.
Parkprojekt: Mit der Gründung
entscheidet sich eine Region bewusst
für eine nachhaltige wirtschaftliche und
soziale Entwicklung im Einklang mit
Natur und Landschaft.
Die insgesamt achtzehn Pärke in Betrieb
und Errichtung umfassen 6 109 Quadrat-
kilometer, was etwa 15 Prozent der Fläche
der Schweiz entspricht.
Biodiversität unter Druck
Rund die Hälfte aller Pflanzen- und
Tierarten in der Schweiz sind gefährdet
oder vom Aussterben bedroht. Auch
wertvolle und schützenswerte Land-
schaften laufen Gefahr, aufgrund einer
intensiven Nutzung durch den Menschen
an Einzigartigkeit zu verlieren. Die
Schaffung neuer Grossschutzgebiete soll
dem entgegenwirken. Gleich zwei
Nationalpärke befinden sich in der
Errichtungsphase: Der Parc Adula (GR /
TI) und der Parco Nazionale del Locar-
nese (TI). Bisher gibt es nur den
Schweizerischen Nationalpark im
Engadin, der seit 1914 besteht.
paerke.ch
Alle Pärke in der Schweiz sind
mit öffentlichen Verkehrsmitteln
gut erreichbar. Auch innerhalb
der Pärke kann man sich mit
Bahn oder Bus fortbewegen.
sbb.ch
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96 | 2012 via
Schweizer Pärke Entdecken
97 | 2012 via
Naturpark Gruyère Pays-d’Enhaut, FR/VD
Zwischen den Waadtländer und Freiburger Voralpen gibt es nebst steilen Felsen, tiefen Tälern und dichten Wäldern unzählige kultivierte Weiden und Alphüt-ten. In vielen der über 700 Hütten wird Käse hergestellt – vor allem Gruyère, Vacherin und Etivaz.
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Zürichs Hotspot für Outdoor, Travel, Adventure
und Sport.
beimHB Zürich
Lausanne _ Für die Westschweizer Par-
lamentarierinnen und Parlamentarier dient
sie während den Sessionen als Vorzimmer;
die Westschweizer Angestellten der öffentli-
chen Verwaltung in Bern benutzen sie täg-
lich, und es wird sogar behauptet, dass
dank ihr richtige Pendlerclubs entstanden
seien. Sie? Das ist die Linie Lausanne–Frei-
burg–Bern, die in diesem Jahr ihren 150. Ge-
burtstag feiert. Mit der Inbetriebnahme des
352 Meter langen Grandfey-Viadukts am
4. September 1862 wurde der Streckenab-
schnitt zwischen Lausanne und Balliswil
fertiggestellt – die erste durchgehende Ver-
bindung zwischen der Deutsch- und der
Westschweiz. Heute stellt diese Strecke die
Hauptverbindung zwischen der West- und
der Deutschschweiz dar und schon das
kleinste Problem – wie zum Beispiel 2007,
als die Linie zwischen Wünnewil und Fla-
matt wegen Unwetter 10 Tage geschlossen
blieb – wirkt sich auf die gesamtschweizeri-
sche Verbindung aus.
Ihr Trassee durch das Freiburgerland gehört
zu den schönsten Strecken der Schweiz und
bietet nach dem Tunnel von Chexbres einen
atemberaubenden Blick auf den Genfersee.
Ab Dezember 2012 verbinden pro Stunde
zwei durchgehende Züge in beide Richtun-
gen Lausanne, Freiburg und Bern miteinan-
der, während neue regionale Doppelstock-
züge in Romont und Palézieux halten.
Die SBB beging diesen Geburtstag mit einer
offiziellen Veranstaltung und einer Danke-
schön-Aktion für die Pendlerinnen und
Pendler in den Bahnhöfen Lausanne, Frei-
burg und Bern.
Zudem hat SBB Historic
Fahrten mit dem «Elefant»,
der historischen Dampf-
lokomotive C 5/6 2978,
und einer Wagenkomposi-
tion von 1930 organisiert.
Auch die «Chemins de fer
miniatures de Kaeserberg»
feiern das 150-Jahr-Jubi-
läum und bieten dem Pub-
likum über 30 Zugkompo-
sitionen aus allen Epochen
zum Entdecken an.
117 | 2012 via
ErfahrenWas tun bei einem Notfall?
Sie steigen wie jeden Morgen in den Zug,
denken an nichts Böses und plötzlich ist
doch alles anders: Neben Ihnen bricht ein
Mitreisender zusammen. Tausend Gedanken
schwirren durch Ihren Kopf, Sie möchten
helfen – doch was tun? Die einzig richtige
Antwort lautet: alarmieren. Wenn Sie sich
darüber hinaus sicher fühlen, erste Hilfe zu
leisten, umso besser.
Wenn immer möglich, wenden Sie sich an
das Zugpersonal. Es ist für Notfälle geschult,
kann die Situation richtig einschätzen, erste
Hilfe leisten und, wenn nötig, weitere
Schritte veranlassen. Dazu gehört, die
Betriebsleitzentrale zu alarmieren und per
Lautsprecherdurchsage nach einem Arzt
oder Sanitäter unter den
Mitreisenden zu suchen.
Kein Zugpersonal in
Sicht? Dann rufen Sie
über die Nummer
0800 117 117 direkt die
Betriebsleitzentrale an,
gratis, versteht sich. Die
Notfallnummer finden
Sie auch in allen
Fahrzeugen ange-
schrieben. Das
Alarmieren über die
Betriebsleitzentrale hat
den grossen Vorteil, dass hier Profis nach der
besten Lösung suchen: Unter Umständen
macht es mehr Sinn, mit dem Zug in den
nächsten Bahnhof eines grösseren Ortes zu
fahren oder aber die Ambulanz am nächsten
geeigneten Bahnhof schon zu organisieren.
Abzuraten ist vom Ziehen der Notbremse:
Dann hält der Lokführer zwar, doch weder
Personal noch Rettungsdienst sind über den
Notfall orientiert.
Janine Radlingmayr
Frage des Monats
Überbrückt den Röstigraben und die Saane: Der Grandfey-Viadukt zwischen Bern und Lausanne.
Diese Bahn verbindet
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Brennt Ihnen schon lange eine Frage zu einem
Kuriosum aus der Welt des öffentlichen Verkehrs
unter den Nägeln ?
Dann nichts wie los, schicken Sie uns eine E-Mail :
Alarmieren! Das sollte
jeder zuerst, der
Zeuge eines medizini-
schen Notfalls wird.
Dampflockfans aufgepasst: Diese Lokomotive «Elefant» war
bereits 1917 auf der traditionsreichen Strecke unterwegs.
127 | 2012via
Erfahren SBB schafft Urbanität
Nächster Halt Europaallee
Es ist so weit: Zürich hat eine neue Visitenkarte – die Europaallee direkt am Hauptbahnhof. Die SBB schenkt Zürich damit ein Stück Stadt.Text: Janine Radlingmayr
6000 Arbeitsplätze, 2500 Studierende, 300 Wohnun-
gen und ein Designhotel mit 160 Betten sowie Restau-
rants, Bars und Läden – all das braucht viel Platz. Den
Raum dafür schaffen die SBB mit der Stadt Zürich auf
insgesamt 78 000 Quadratmetern im Herzen der City,
direkt am Hauptbahnhof. Das Grossprojekt, das seit
2003 als Nachfolgeprojekt für das nicht realisierte
«HB Südwest» entwickelt wird,
ist mit Investitionen von mehr
als einer Milliarde Franken ein
Vorzeigeprojekt der SBB-Im-
mobilien. Mit dem Stadtteil
Europaallee entsteht ein attrak-
tiver öffentlicher Raum, der sich
in die bestehenden Quartiere
einfügt und dem Bahnhof dank
vielfältiger Angebote Mehrwert
schenkt. Von dem neuen Stadt-
raum Europaallee profitieren
alle: die Nutzer, die SBB und
die Stadt.
So freut sich auch Stadtrat
André Odermatt darauf, am
22. September die erste Etappe
der Europaallee in Zürich mitzu-
eröffnen. Bereits als Gemeinde-
rat diskutierte er über die Erhö-
hung des Wohnanteils mit.
«Damals habe ich dem Gestal-
tungsplan zugestimmt. Jetzt als
Stadtrat ist es meine Aufgabe, ein Auge auf die Quali-
tät zu haben sowie Spatenstiche und Eröffnungen
mitzufeiern.» Dass die Bevölkerung 2006 dem Ge-
staltungsplan der Europaallee zugestimmt hat, inter-
pretiert er als Vertrauensbeweis an die Adresse der
Stadtregierung: «Dies zeigt, dass die Stimmbevölke-
rung die Entwicklung im neuen Stadtraum unter-
stützt.» Verdichtung sei ein wichtiges Ziel. «Einen
hohen Stellenwert hat für uns die Aufenthaltsqualität
der Personen, die sich dort aufhalten werden. Gerade
die Pädagogische Hochschule steht hier am richtigen
Ort und wird den neuen Stadtraum von Anfang an be-
leben», sagt Odermatt. Die Idee, die Pädagogische
Hochschule in die Europaallee zu integrieren, ist auch
für Andreas Steiger von SBB Immobilien ein gutes
Konzept. «Wir haben in die Zukunft geschaut und
festgestellt, dass Weiterbildung immer wichtiger
wird. Zur PH kommen ja täglich Hunderte von Stu-
dierenden und Lehrkräften. Da ist die unmittelbare
Nachbarschaft zum HB ein grosses Plus.»
Bahnhofsquartier der ZukunftEin Designhotel, ökologische Minergie-Bauten mit
begrünten Dächern, die Hochschule: Im Jahr 2020
erblicken Reisende rechterhand bei der Einfahrt in
den Hauptbahnhof Zürich eine moderne Skyline –
bunt durchmischt, nachhaltig, lebendig. «Der SBB ist
der vielfältige Nutzungsmix ein Anliegen – das macht
Urbanität aus. Denn Urbanität entsteht durch Dichte
auf Gassen, Strassen und Plätzen und die bunte
Eröffnung 22. und 23. September 2012
Nicht nur die Pädagogische
Hochschule Zürich öffnet ihre
Türen, auch die erste Ladenpas-
sage ist fertiggestellt: Anbieter
aus den Bereichen Travel, Out-
door, Adventure und Sport bele-
ben zukünftig die Erdgeschosse
in der unmittelbaren Nähe des
Hauptbahnhofs. Auch zur Eröff-
nung wird es mit Kletterwand,
unterschiedlichen Fitness- wie
Skateboardshows und einem
Weltrekordversuch sportlich.
Ausserdem gibt es Kamelrei-
ten, diverse Kinderprogramme,
Musik und ein grosses Gastro-
angebot.
europaallee.ch
facebook.com/europaallee
Bis 2016 entsteht nah
der Langstrasse urbane
Nachhaltigkeit.
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137 | 2012 via
SBB schafft Urbanität Erfahren
Ab 2018: Skyline nah den Gleisen.
Ab 2017 erfolgt die definitive Gestaltung
des öffentlichen Raums.
2013 wird dieser Gebäude-
komplex eröffnet.
Vom Bahnhof aus betritt man zukünftig den
neuen Stadtteil über den Europaplatz.
Ab 2014 kann man
am Gustav-Gull-Platz
entspannen.
2012: Eröffnung des ersten Bauabschnitts.
Die Europaallee trägt zur ökologischen
Nachhaltigkeit der Stadt bei. Dafür ist
Grün Stadt Zürich von Beginn an in das
Projekt eingebunden. «Die Allee wird
von Gingko-Bäumen gesäumt, die das
Stadtklima besonders gut vertragen und
sich durch ihre spezielle Blattform und
besondere Herbstfärbung auszeich-
nen», so Andrea Bender, Projektleiterin
der Freiraumberatung von Grün Stadt
Zürich. Aufenthaltsmöglichkeiten gibt
es unter den Bäumen in Form von
besonders gestalteten Sitzelementen
sowie auf den Plätzen. Da in dem neuen
dicht bebauten Stadtteil ökologische
Ausgleichsmassnahmen praktisch nur
auf den Flachdächern möglich seien,
entstehen dort ökologisch wertvolle
Flächen, die zur Artenvielfalt in der
Stadt beitragen. «Die Europaallee
grenzt direkt an die für Flora und Fauna
wertvollen Gebiete des Bahnareals. So
sollen auf den Dächern Ersatz-Lebens-
räume für die zum Teil seltenen
Pflanzen- und Tierarten geschaffen
werden», erklärt Bender und ergänzt:
«Ebenso berücksichtigen wir Photovol-
taikanlagen auf den Dachflächen.» Die
begrünten Dächer werden für die
Bewohner teilweise nutzbar sein.
«Artenvielfalt auf den Dächern»
Durchmischung, so dass auf kleinem Raum Wohnen,
Arbeiten und Freizeit möglich ist», sagt Andreas Stei-
ger. Auch die Charakteristika der umliegenden Stadt-
teile sollen sich in der Europaallee widerspiegeln. Lä-
den aus der Umgebung können sich bald in den
Erdgeschossflächen zur Lagerstrasse in der Europaal-
lee in einer Art Markt präsentieren: Kleine Ladenflä-
chen werden zu vergünstigten Konditionen vermietet.
Die SBB verfolgte von Beginn an zwei Ziele: das
Bahnhofsumfeld in Zürich noch attraktiver zu machen
und die Finanzkraft des ganzen Unternehmens durch
die Mieteinnahmen zu stärken. Darüber hinaus wollte
man etwas Nachhaltiges entwickeln. «Nachhaltig
nicht nur im Sinne von ökologisch, sondern auch wirt-
schaftlich und gesellschaftlich. Langfristig stärkt die
Europaallee die Wirtschaftskraft der Stadt Zürich,
wenn nicht sogar der Schweiz. Doch es war ein Prozess
und ein ständiger Dialog für Lösungen, um diesen
neuen Stadtteil zu schaffen. Die Europaallee bereichert
die Stadt, aber verändert sie auch. Und Veränderungen
werden manchmal mit Skepsis betrachtet», so Steiger,
der sich seit bald zehn Jahren mit der Planung der Eu-
ropaallee befasst. Und Stadtrat Odermatt ergänzt:
«Die SBB hat früh die Zusammenarbeit mit der Stadt
gesucht, das war eine wichtige, gute Grundlage für das
Projekt, damit die Öffentlichkeit einen Mehrwert er-
hält. Damit meine ich die vielen Angebote in den Erd-
geschossen und die attraktiven öffentlichen Räume.»
Laut Odermatt hätte sich die Stadt eigentlich mehr und
vielfältigeren Wohnraum gewünscht, damit der Stadt-
raum auch abends belebt ist. «Die Zukunft wird es zei-
gen. Ich hoffe natürlich, dass die Europaallee so attrak-
tiv ist, dass man sich auch abends gerne hier aufhält.»
Zug um ZugNoch kann man dem neuen Stadtteil beim Wachsen
zusehen: Bis 2020 entsteht die Europaallee in insge-
samt acht Etappen – momentan ist Halbzeit. Spätes-
tens in acht Jahren ist die Europaallee dann der zweite
Bahnhofsplatz Zürichs. Ein Viertel der Grundfläche
Erfahren SBB schafft Urbanität
147 | 2012via
«Nutzungsmischung und hohe Dichte erzeugen Urbanität»Kees Christiaanse ist Mr. Europaallee. Der Städteplaner entwickelte den Masterplan des neuen Stadtteils.
Zur Person
Kees Christiaanse ist Professor für Städtebau und Architektur an der ETH Zürich. Er entwickelte den Masterplan zur Europaallee.
Was macht die Europaallee so besonders?Die Europaallee zeichnet sich nicht durch
einzelne architektonische Ikonen aus, son-
dern vielmehr durch Gebäude, die gemein-
sam eine städtebauliche Gemeinsamkeit
schaffen. Das Areal unterscheidet sich nicht
radikal von den angrenzenden Quartieren.
Die diagonale Europaallee verbindet den
Bahnhof mit der Langstrasse. Das Spiel mit
diagonalen Strassenfluchten und Kopfbau-
ten erinnert an das Spiel zwischen Gleisen
und Weichen.
Ist die Bahnhofslage städtebaulich eine Herausforderung? Die Bahnhofslage erhält besondere Aufmerk-
samkeit von Politik, Bevölkerung und Inves-
toren. Dazu kommen die physischen Randbe-
dingungen der Verfügbarkeit der Flächen und
die unterirdischen Infrastrukturen.
Mit welchen Mitteln schafft der neue Stadtteil die gewünschte Urbanität?Durch die offenen Erdgeschosse und halböf-
fentlichen Innenhöfe. Die Erdgeschosse sind
mit Gastronomie, Läden, Hotel und Dienst-
leistungen belegt. Entlang der Lagerstrasse
sind kleinteilige Einzelhandeleinheiten mit
einer niedrigen Miete vorgesehen, wodurch
auch Kreativnutzungen aus dem Umfeld auf-
genommen werden können. Die oberen
Geschosse haben einen Nutzungsmix aus
Schulen, Büros und Wohnen in diversen Ka-
tegorien sowie ein Hotel. Die Nutzungsmi-
schung im Zusammenhang mit der hohen
Dichte erzeugt die Urbanität.
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Waalwege – dem Wasser auf der SpurWandern entlang alter Wasserläufe im Meraner Becken und im Vinschgau
Hohe Berge umgeben den Westen Südtirols im Norden und im Süden.
Regen wolken hatten es hier immer schon schwer. Für das sonnenver-
wöhnte Meraner Becken und den trockenen Vinschgau ist Wasser daher
überlebensnotwendig.
Bereits im 13. Jh. wurden Kanäle gebaut, die der Bewässerung dienten. Die
Wassergräben führen heute noch das kostbare Nass der Gletscherbäche,
die Berghänge entlang, hin zu den trockenen Feldern und Wiesen im Tal.
Die Wartungspfade entlang der Waale sind heute beliebte Wander-
und schöne Spazierwege, die zu allen Jahreszeiten erwandert werden kön-
nen. Alle Waalwege im Meraner Becken wurden kürzlich zur „Meraner
Waalrunde“ zusammengeschlossen, die elf Waalwege in Meran und Um-
gebung miteinander verbindet. Jeder der elf Waalwege im Meraner Land
hat seine Besonderheiten.
Den Vinschgau durchziehen heute noch knapp zwei Dutzend Waalwege.
Schlösser, Burgen, Kirchen und Naturdenkmäler entlang der Waalwege
machen die abwechslungsreiche Geschichte Südtirols erlebbar. Einkehr-
möglichkeiten an den Waalwegen verbinden gute Südtiroler Küche und
beste Weine mit einem einmaligen Naturerlebnis.
www.meranerland.com | www.vinschgau.net
… Ruhe
spüren
SBB schafft Urbanität Erfahren
bleibt mit Ladenpassagen, Restaurants sowie Bars,
zwei Plätzen und Flaniermeilen öffentlich. «Wer Zü-
rich besucht, sollte einen Abstecher in die Europaallee
machen, weil man dort einen Mix findet, den es sonst
so in der Stadt nicht gibt. Hier ist nicht nur pulsieren-
de Stadt, sondern es gibt genug Orte zum Durchatmen
und Pausieren», verspricht Steiger. Sie bietet laut
Odermatt eine Baumallee zum Flanieren, ein breites
Spektrum an Geschäften und Restaurants: «Vor allem
auf dem Gustav-Gull-Platz mit der Wasserfläche wird
es sicher gemütlich zum Verweilen.»
Wer sich bereits ein erstes Bild der Europaallee
machen möchte, hat nun die Gelegenheit dazu. Die
Eröffnung des ersten Bauabschnitts am 22. und
23. September soll einem breiten Publikum die Mög-
lichkeit eines Augenscheins geben. «Schliesslich hat
die Bevölkerung 2006 den Bau der Europaallee bewil-
ligt. Nun ist es mehr als ihr Recht zu sehen, was dort
passiert», so Steiger.
Doch auch die nächsten Jahrzehnte bleibt der
Bahnhof Zürich eventuell im Wandel. Die ehemaligen
Planer des «HB Südwest» hätten mehr als 20 Jahre
versucht, über den Gleisen weiter auszubauen, erin-
nert sich Steiger: «Ab 2003 war für uns schnell klar,
dass wir neben den Gleisen bauen – hier war ausrei-
chend Platz vorhanden. Ob doch auch über den Glei-
sen noch irgendwann weiter ausgebaut werden soll,
kann die nächste Generation entscheiden.»
Mit Pauken und Trompeten
1997 formierte sich das SBB
Blasorchester erstmals. Anlass
waren die Feierlichkeiten zum
Jubiläum «150 Jahre Schweizer
Bahnen». Die Reaktionen des
Publikums, aber auch der Konzern-
leitung der SBB waren äusserst
positiv, so dass das Orchester
bis heute regelmässig Konzerte in
der Schweiz gibt, aber auch in
Deutschland und Österreich.
Die 50 Musikantinnen und Musi-
kanten sind beruflich im Gleis-
feld, am Bahnschalter, im Büro
oder im Führerstand einer Loko-
motive anzutreffen. Die nächsten
Gelegenheiten, das Blasorchester
live zu erleben, bieten sich
am Sonntag, 23. September in
Zürich, am Fest zur Eröffnung
der Europaallee.
blasorchestersbb.ch
Gipfelgespräche auf dem Mönch
Andreas Meyer, Vorsitzender der
Geschäftsleitung der SBB ,
und andere Grössen der Schweizer
Wirtschaftswelt wollten hoch
hinaus: Mitte August bestiegen die
prominenten Bergfans den Mönch.
Unter den Gipfelstürmern waren
neben den bereits Genannten auch
Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch
vom Staatssekretariat für Wirt-
schaft und Rega-Chef Ernst Kohler.
Kurz und knapp
Spitzenmässig: Andreas Meyer mit
Bergführer Willy Marti auf dem Mönch.
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Erfahren Interview Gion A. Caminada
167 | 2012via
Harior a dolorpor-
pore nis inciist,
saped et rata
dolest, aut dit, to
Der Bündner Architekt Gion A. Caminada über Differenzen, die Identität stiften, Architektur, die sich am Bestehenden orientiert und die Vielfalt der Schweiz, die es zu erhalten gilt. Text: Claudia Meyr; Foto: Anne Gabriel-Jürgens
«Die Welt im Kleinen
ist schon viel zu gross»
Herr Caminada, Ihr Architekturbüro haben Sie in Ihrem Heimatdorf Vrin, im hintersten Val Lumnezia. Wo andere international zu brillieren versuchen, bauen Sie vor allem regional. Was hält Sie in Vrin?Ich arbeite gerne in der Region oder besser gesagt im
überschaubaren Raum. Hier bin ich viel näher bei den
Dingen und kann abschätzen und beurteilen, wel-
chen Einfluss die Arbeit für das Leben und für die Ge-
meinschaften hat. In diesem Umfeld kann ich einen
hohen kulturellen Anspruch setzen. Damit ist etwas
Wichtiges gesagt: Der Entwurf fängt bei mir nie beim
Objekt an. Der Mensch und sein Umfeld stehen im
Vordergrund.
Könnten Sie sich auch vorstellen, in China zu bauen? Ich baue natürlich in verschiedenen Regionen. In Chi-
na wäre es insofern ein Problem, als dass ich meinen
kulturellen Anspruch stark zurücknehmen müsste.
Ihren Wandel vom Schreiner zum Architektur-professor – wie hat das Dorf darauf reagiert? Sind Sie noch einer von «ihnen»?
177 | 2012 via
Interview Gion A. Caminada Erfahren
Zur Person
Gion A. Caminada, geboren 1957 in Vrin als Bauernsohn. Ausbildung zum Bauschreiner, Besuch der Kunstgewerbeschule in Zürich. Nachdiplomstudium Architektur an der ETH Zürich. Eigenes Architekturbüro in Vrin und Professor für Architektur und Entwurf an der ETH Zürich. Seine Bauten prägen das Ortsbild von Vrin, das Dorf erhielt 1998 den «Wakker-preis» für die Dorferneuerung. Preisträger «Bündner Kulturpreis 2011», «Meret-Oppenheim-Preis 2010».
Lesen Sie das vollständige Interview in der iPad-
Version. Gratis «via»-App im App Store von Apple.
Ja, klar. Ich wollte nie etwas anderes sein und sehe
mich auch nicht als etwas anderes als die Vriner. Gut,
früher hat man mir noch zu meinen Preisen gratuliert.
Mittlerweile zuckt keiner mehr mit der Wimper –
auch nicht, als ich den Bündner Kulturpreis bekom-
men habe. Das öffentliche Interesse ist mit der Zeit
verebbt. Und das ist auch gut so.
Das Gefühl, raus zu müssen in die Welt, haben Sie das nie verspürt? Ich stelle fest, dass die Welt im Kleinen schon
viel zu gross ist, um diese nur im Ansatz zu
begreifen. Für meine Interessen ist genug
Welt da. Selbstverständlich hat man das Be-
dürfnis nach dem Anderen. Das ist auch bei
mir so. Mit meiner Professur an der ETH
pendle ich jede Woche zwischen Zürich und
Vrin. Schon dieser Unterschied ist gewaltig.
Wie erleben Sie das Pendeln? Das sind immer unglaubliche Spannungs-
momente: Wenn ich im Bahnhof Zürich in
den Zug steige ein Gewimmel von Menschen
und dann, zwei Stunden später, nur ein paar
Hühner und eine Ruhe die einen manchmal
«fascht verschlot». Innerhalb einer so kurzen
Zeit in einer völlig anderen Welt zu sein, das
ist phänomenal. Das ist auch wichtig für
meine Arbeit, bei der die Produktion von Differenzen
einer der wichtigsten Ansätze ist.
In den 80er-Jahren war Vrin vom Aussterben be- droht, viele sind weggezogen. Sie auch. Was hat Sie dazu bewogen, zurückzukommen und zu bleiben?Im Kopf war ich nie weg. Letztlich hatte ich das Ge-
fühl, hier ist vieles möglich, hier kann man etwas be-
wegen, hier kann etwas geschehen.
Und dann haben Sie sich der Entwicklung Ihres Heimatdorfs verschrieben? Rückblickend wird immer so ein wenig polemisch
vom Aussterben gesprochen. Sicher, nach den 80er-
Jahren war ein Rückgang zu spüren, das ist auch heute
noch der Fall, stärker als je zuvor. In allen Bergregio-
nen ist ein Schwund festzustellen. Was ich übrigens
nicht als problematisch empfinde, im Gegenteil. In
Vrin ging es erst einmal darum, die Landwirtschaft zu
stärken und den Bauern gute Infrastrukturen zu bau-
en. Später haben wir dann umfassendere Konzepte
für die Dorfentwicklung gemacht. Auf diesem Weg
sind wir noch immer.
Sie machen nicht durch spektakuläre Entwürfe von sich reden, sondern mit Bauten, die das Bestehende sozusagen wiederholen. Was reizt Sie daran? Um einen Ort stark zu machen, braucht es ein gewis-
ses Quantum vom Gleichen. Wenn ich eine Geiss, ein
Schaf und eine Kuh habe, dann merke ich, das sind
unterschiedliche Geschöpfe, aber erst eine Herde von
Kühen vermag Kraft zu vermitteln. In der Wiederho-
lung, nicht als Kopie, sondern im Sinne der feinen
Nuancierung, steckt eine unglaubliche Kraft für die
Identitätsbildung. Das
Spüren des Ortes und
der Region, die Diffe-
renz zu anderen Orten.
Das interessiert mich.
Bei dieser Art der Wiederholung geht es um viel mehr
als nur das abzubilden, was da ist. Solche Orte würde
ich gerne schaffen.
Es heisst, die Zukunft der Berggebiete liege einzig im Tourismus, dazu ein wenig Landwirtschaft, die aber unrentabler werde. Düstere Aussichten für Bergdörfer wie Vrin. Oder?Ich finde es falsch und deprimierend, die Zukunft der
Berggebiete einzig im Tourismus zu sehen. Wir sagen:
Tourismus ist nicht so wichtig, wie wir meinen, als
Arbeitgeber jedoch unverzichtbar. Wichtig wird der
Tourismus dann, wenn es gelingt, bessere Beziehun-
gen zwischen Gast und Gastgeber aufzubauen. Das
Ziel ist die Autonomie beider Partner. Daran arbeiten
wir bei verschiedenen Projekten.
Die da sind?Wir haben zum Beispiel ein hohes Potenzial an Hand-
werk. Im Moment arbeiten wir an einem Möbel-Pro-
jekt. Ein Stuhltyp soll in den Bergen für die Stadt-
menschen produziert werden. Warum sollen die
Möbel in Zukunft nicht aus dem Berggebiet kommen,
statt als billiger Import aus Industrieländern? Das ist
nur ein Beispiel, es gibt noch andere. Für die Schaf-
fung von Lebensräumen ist die Produktion enorm
wichtig. Aus der Produktion und den daraus gemach-
ten Erfahrungen wächst Kultur. Ein Ort an dem gar
nichts produziert wird, ist ein toter Ort. Schaut ein-
mal diese Feriensiedlungen an.
Sehen Sie die Vielfalt der Schweiz in Gefahr? Ja, es wird unglaublich viel zerstört. Mein holländi-
scher Kollege an der ETH sagt zwar oft: «Was meckert
ihr hier, bei uns ist es viel schlimmer». Das hat jedoch
mit der Wahrnehmung zu tun. Wenn ich es mit mei-
nen Augen sehe, wie die Uniformität zunimmt, wie
viel an Qualität verloren geht, dann ist das schon ein
kritischer Zustand.
Vor allem Kühe hätten Sie geprägt, haben Sie einmal gesagt. Wie das? Kühe sind wunderbare Geschöpfe, sie haben für mich
die schönsten Augen aller Lebewesen. Ich war schon
als Bub fasziniert von den Kühen. Sie strahlen eine
hohe Präsenz aus, sind ganz nahe bei dir. Aus ihren
Augen, je nach Situation, strahlt so was von Dankbar-
keit. Von den Kühen kann man lernen.
«Warum sollen die Möbel in Zukunft nicht
aus dem Berg gebiet kommen?»
187 | 2012via
Erfahren Gleisunterhalt
Düster und schmal ist er, der Weg, der zu
den Gleisbauern führt. Links liegt schwer
der über 300 Meter lange Bauzug, rechts
beengt ein Maschendrahtzaun den Korridor. Entge-
gen der Erwartung ist hier, am Eintritt zur Baustelle,
kaum Lärm zu hören. Entfernt werfen Scheinwerfer
ein schwaches Licht auf die Gleise. Erst in der Mitte
der Wagenkomposition ändert sich das Bild. Hier
steht das Herzstück des Bauzuges, eine Baumaschine
vom Typ Puscal 3. Das Licht ist taghell, ein Loch von
18 Metern Länge klafft, wo sonst die Schienen liegen.
Mitternacht ist gerade vorbei. Arbeiter in orangen Si-
cherheitskleidern bereiten mit routinierten Hand-
griffen den Boden vor, bevor das nächste Schienen-
joch verlegt wird. Sie werden aufmerksam von zwei
Herren im mittleren Alter beobachtet, die der Tras-
seesanierung als Zaungäste auf dem benachbarten
Radweg folgen.
Das Schienennetz der SBB ist 3038 Kilometer
lang. In dieser Nacht erneuern rund 40 Männer die
Gleise auf der Abschnittsnummer 700 auf dem 1,7 Ki-
lometer langen Abschnitt zwischen Zürich-Altstetten
und Schlieren. Laute Kommandos sind hier nicht zu
hören. Über der Baugrube schwebt eine Planierwalze.
Das schwere Gerät hängt an dünnen Drahtseilen, fe-
derleicht zieht es seine Bahnen, mit leichten Schwen-
kern den Baugrund vorbereitend. Es sieht ein bisschen
wie ein Marionettenspiel aus, wie die Walze über den
Boden huscht. Der Mann, der die Fäden in der Hand
hält, heisst Marino Virgolin. Der Chefmaschinist aus
Yverdon steuert mit konzentrierter Ruhe das Gefährt.
Das Steuerpult in seinen Händen nennen alle «Hans».
Wieso Hans? Das weiss hier keiner mehr.
Marino kennt den Gleisbau, seit mehr als 25 Jah-
ren arbeitet er in der Branche. Er ist Teil der West-
schweizer Truppe, die die schweren Baumaschinen
bedient. Die Arbeiter kommen von verschiedenen
Baufirmen, die Nationalitäten sind auf die Schweiz
und Südeuropa verteilt. Jeder Trupp ist für seinen ei-
genen Bereich zuständig. Die Abläufe greifen trotz-
dem reibungslos ineinander: «Weisst du – es ist ganz
gleich, woher einer kommt. Wichtig ist, dass wir uns
aufeinander verlassen können», erklärt Marino. Und
fügt verschmitzt an: «Sieh mich an! Ich bin halb Itali-
ener, halb Oberwalliser.»
An sechs Nächten stehen die Arbeiter im Einsatz.
Auch wenn der Bauzug eine straff organisierte Verle-
gungsstrasse ist, so bleibt die körperliche Belastung
hoch. Die Puscal bringt kurz vor 1 Uhr den Schotter
bei, die Steine krachen in die Baugrube. Der Lärm
schwillt an. An ein Gespräch ist jetzt nicht mehr zu
denken.
Projekt spurt für die Zukunft vorMit der Gleiserneuerung betritt auch die SBB Neu-
land. Schon der Ersatz der Gleise auf einer der meist-
befahrenen Strecken des Landes stellt höchste An-
sprüche an Planung, Logistik und Operateure. Bis
Ende Jahr werden die zwei S-Bahn-Gleise und zwei
Fernverkehrsgleise ersetzt sein. Zum Schutz des
Schwerarbeiter
im SchichtbetriebBricht die Nacht an, beginnt ihre Arbeit. Fehlender Platz,
ein dichter Fahrplan und schwieriger Untergrund fordern die Gleisbauer heraus. Besuch bei einer eingeschworenen Bautruppe.
Text: Marcel Leibacher; Fotos: Daniel Winkler
In sechs Schichten pro
Woche erneuern Gleisbauer
die Schienen zwischen
Zürich und Schlieren.
197 | 2012 via
Gleisunterhalt Erfahren
Typ mit Ecken und
KantenWichtig am Schotter sind
seine Kanten: sind diese
abgestumpft, werden die
Steine im Bahnbett ersetzt.
Als Schotter wird ein ein-
heimischer Granit verwen-
det. Auf vielbefahrenen
Strec ken wie in Zürich hält
er rund 30 Jahre. Noch
heute kommen Schienen-
läufer zum Einsatz, welche
die Schienen und den
Gleisoberbau kontrollieren.
Genügt der alte Schotter
nicht mehr, wird er ausge-
hoben. Im Kieswerk wird er
gewaschen und als Abdeck-
stein wiederverwertet.
Grundwassers, über das die Strecke führt, hat die SBB
zusätzlich ein in der Schweiz einzigartiges Kanal- und
Beckensystem konzipiert. Die erste Vorstudie wurde
2007 erstellt, die letzten Arbeiten werden im Frühjahr
2013 abgeschlossen sein. 25 Querstollen führen Was-
ser und flüssige Stoffe über eine Leitung nach Schlie-
ren in ein sicheres Becken- und Grubensystem. Auch
der zunehmende Verkehr wurde berücksichtigt und
der Abschnitt für die Zukunft gerüstet: Mehr als 40
Millionen Schweizer Franken investiert die SBB.
«Wir besprechen uns vor jedem Einsatz»Mittlerweile ist es 2.30 Uhr. Das Schienenjoch ist
ohne Zwischenfälle versetzt, die nächste Grube wird
seit einer halben Stunde ausgehoben. Die Gleis-
erneuerung schlägt im Takt von 18 Metern. Es ist die
Länge eines Schienenjochs. Bis zu 54 Meter schaffen
die Gleisbauer in einer Nacht. Diesmal werden es
36 Meter sein, denn Lehm verklebt die Fräse und ver-
langsamt den Aushub. Das letzte Wort auf
der Baustelle hat Ivica «Ivan» Bojic. Er ist
der Sicherheitschef der SBB. Fünf Männer
sind ihm direkt unterstellt, davon wachen
drei auf dem Bauzug und je einer am An-
fang und Ende des Zuges. «Die Sicherheit
ist das oberste Gebot. Vor jeder Schicht
bespreche ich mich mit dem Team. Es ist
wichtig zu wissen, wer was zu tun hat. Und
wie es in der Nacht zuvor aus meiner Sicht gelaufen
ist», erklärt er seine Aufgabe. Ihm liegt die Sicherheit
gleich doppelt am Herzen: Er will alle Arbeiter sicher
am Schichtende nach Hause entlassen können und
plant doch schon für den nächsten Morgen. Denn alle
Massnahmen werden ohne Unterbruch des Verkehrs
zwischen 22 Uhr und 6 Uhr umgesetzt. Deshalb muss
alles reibungslos funktionieren. Und so räumen die
Gleisbauer pünktlich die Gleise für den morgendli-
chen Pendlerverkehr.
Zur Sicherheit der Arbeiter
ist auf der ganzen Strecke
der Strom abgestellt.
217 | 2012 via
Bern _ Kinderleicht zum Weltrekord? In
Zürich, Vevey, Locarno und Chur bauten
mehr als tausend Kinder ihre Vorstellungen
zu den Kantonen der Zukunft mit Legostei-
nen zusammen. Das Ziel: Mit der Schwei-
zerkarte als Sujet wollen sie sich einen Ein-
trag im Guinness Buch der Rekorde sichern
und der offiziellen Schweiz zeigen, wie sie
sich ihr Land wünschen.
Beim grossen Final Anfang Oktober an
der Spielzeugmesse Suisse
Toy in Bern werden die Ein-
zelteile aus den vier Städten
zusammengeführt – zu einem
Gesamtkunstwerk mit einer
Fläche von 153,4 Quadratme-
tern! Den Anstoss zum Welt-
rekordversuch mit dem
grössten 3D-Lego-Mosaik
der Welt gab die Stiftung «pro
juventute», die sich seit 1912
für Kinder und Jugendliche
mit ihren Eltern in der Schweiz
einsetzt. Unter dem Motto
«Kinder bauen die Schweiz der Zukunft» gibt
sie in diesem Jahr Kindern eine Stimme.
Wer das vermutlich grösste 3D-Lego-
Mosaik der Welt nicht verpassen möchte,
sollte sich vom 3. Oktober bis 7. Oktober
2012 auf den Weg zur Suisse Toy nach Bern
machen.
Die Spielzeugmesse ist für vier Tage der
wohl grösste Spielplatz der Schweiz, denn
hier gilt ausdrücklich: Anfassen und Aus-
probieren erwünscht! In vier
Messehallen und auf dem Frei-
gelände erwartet die Besucher
Spielzeug, so weit das Auge
reicht. Darüber hinaus haben
viele Online-Spiele hier Premie-
re. Die Suisse Toy bietet somit
allen Fans von Spiel und Zeitver-
treib etwas. Es muss auch nicht
gleich ein Weltrekord sein...
suissetoy.chsbb.ch/suissetoyprojuventute.ch
An der Spielzeugmesse
in Bern entscheidet sich
der Weltrekordversuch.
Mit der Schweizerkarte zum Weltrekord
Fo
tos:
Ste
fan
Ku
bli
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g; T
ho
mas
Lu
eth
i
ErlebenEinfach mal platzen
Zugfahren macht mich oft aggressiv.
Dann, wenn sich einer die Zehennägel
knipst, wenn Passagiere in den Zug
reindrücken, bevor ich ausgestiegen bin,
wenn ich nachts angepö-
belt werde oder aufgrund
der Lautstärke und
Stimmlage von Telefonie-
renden vermuten muss,
dass ihre Bekannten
schwerhörig und schwer
von Begriff sind. Und
warum bin ich wütend?
Weil ich aufs Maul hocke
und nichts sage, obwohl ich fast platze.
Aber platzen – das darf man doch nicht.
Mir fehlt einfach dieses Mittelding, dieses
«Mich in bestimmtem Ton zur Wehr
setzen». Vielleicht müsste ich einmal
richtig rumbrüllen, um diese Mitte zu
finden. «Keis Problem!» Sagt mein
Mann, macht sich mit Click & Drive zum
Mitbesitzer von 2600 Mobility-Autos und
ich darf mir eins aussuchen. Wir gehen
zum Bahnhof, steigen ein, er fährt und ich
lasse die Sau raus. Wüte gegen Velofahrer
und Fussgänger, denen Verkehrsregeln
schnurz sind und stauche fehlfahrende
Autofahrer zusammen. Tut das gut! Auch
bei geschlossenen Fenstern. Danach bin
ich in meiner Mitte und sicher, dass ich es
nun schaffe, mich in diesem Mittelding
auszudrücken.
Die Gelegenheit kommt stante pede. Ein
Teeniemädchen sagt ihrem Freund in der
Morgen-S-Bahn Schimpf und Schande,
weil er sich mit einer Anderen verlustiert
hat, verlangt Entschuldigung und
Aussprache und – alle hören ihr zu. «Läck
Meitli, schüss de Typ in Wind!» Hoppla.
Alle schauen mich an. Auch sie. Sie nickt
und sagt: «Es isch Schluss, fertig,
tschau!» Vielleicht darf – muss! – man
doch ab und zu einfach mal platzen.
« via » -Kolumnistin Tanja Kummer ist
Literaturexpertin von DRS 3 und Schriftstellerin.
Tanja Kummer
Kummers Kopfreisen
Schweizer Kinder wollen spielend ins Guinness Buch der Rekorde. Seien Sie dabei!
Erleben Greina
227 | 2012via
Lothar Jacomet ist ehrlich mit
uns. «Am liebsten bin ich allei-
ne, an einem ruhigen Ort, ab-
seits von Trubel, Hektik und Menschen.»
Für den 48-jährigen Bündner, aufgewach-
sen im rätoromanischen Dörfchen Rabius
zwischen Ilanz und Disentis, ist schon ein
Spaziergang durch das beschauliche Kan-
tonshauptstädtchen Chur wie ein
«Spiessrutenlauf im Getümmel». Nach
ein bis zwei Stunden müsse er jeweils
wieder fliehen, in die Abgeschiedenheit
der Surselva. Dort ist er am liebsten in
Gesellschaft von Vierbeinern. Jacomet ist ein grosser
Tierfreund. Schafe faszinieren ihn besonders. Mit ih-
nen ist er quasi gross geworden, auf dem elterlichen
Bauernhof im Greina-Gebiet.
Die Greina-Ebene verbindet auf 2200 Metern
über Meer die Kantone Graubünden und Tessin. Auf
dem naturgeschützten Hochplateau treffen sich drei
Landessprachen, Sportwanderer, Entdecker und
Schafhirten. Der Berg nimmt alle auf und strahlt den-
noch viel Beschaulichkeit aus.
Einsamkeit und Schafe. Zwei Vorlieben, die Lo-
thar Jacomet in seinem Leben verknüpft hat. Er er-
füllte sich seinen Jugendtraum und wurde Schafhirt.
Praktisch vor seiner Haustür, im «wunderbaren Grei-
na-Gebiet», verbrachte er zwischen 1994 und 2006
zahlreiche Sommer ganz allein mit sich und seinen
Herden. Von Ende Juli bis Mitte September bewohnte
er jeweils eine Alphütte. Bis zu 900 Schafe von ver-
schiedenen Bauern trieb er von dort hoch auf die
sechs Kilometer lange und einen Kilometer breite
Greina-Ebene.
«Eine tolle Zeit war das», erinnert sich Jacomet.
Sie endete vor ein paar Jahren, als er in Rabius den
Bauernhof seines Bruders übernehmen konnte. Auf
der Alp muss Jacomet aus Zeitgründen seither kürzer-
treten. Die Liebe zur Greina ist geblieben. Als amtlich
eingesetzter Alpvogt leitet Lothar Jacomet heute die
Einsätze seiner Nachfolger als Schafhirten. Der Job
sei für ihn optimal. «Er bietet mir immer wieder die
Gelegenheit, selbst auf die Alp zu steigen.» Wir be-
gleiten ihn ein Stück auf dem offiziellen Greina-Weg.
Von der Endstation des touristischen «Bus Alpin» bis
hoch zur Ebene ist es ein rund zweieinhalbstündiger
Marsch. Teilweise ist der Pfad steil abhängend. Zu
gefährlichen Zwischenfällen, sei es mit Schafen oder
Kühen, kommt es gemäss Lothar Jacomet fast nie. Bei
der Wanderung in Richtung Greina-Ebene kommt
man an der kleinen Alphütte vorbei, in der die Schaf-
hirten zwischen Ende Juli und Mitte September ganz
alleine leben. Sie strahlt etwas sehr Ursprüngliches
aus und ist ein Ort des Rückzugs.
Alpine «Schleichwege» Obwohl er mittlerweile fast jeden Stein am Berg
kennt, hat die Greina-Region für Lothar Jacomet ihre
Mystik nie verloren. Deren Schönheit so richtig in
Erinnerung gerufen wird ihm jeweils bei Begegnun-
gen mit Wandergruppen. Mit leuchtenden Augen
schwärmen ihm die «Unterländer» dann vor. So wie
der ältere Herr aus dem Baselbiet, der spontan auf
uns zukommt. «Hier zu wandern ist ein Gefühl wie im
Alpmeister Lothar Jacomet verkörpert die Ruhe und das Ursprüngliche der Greina-Ebene. Mit «via» spaziert er durch die mystische Region.Text: Robert Wildi; Fotos: Anne Gabriel-Jürgens
Ruhe auf hohem Niveau
Zählt gerne Schäfchen auf der
Greina: Alpmeister Lothar Jacomet
Greina Erleben
Hier kehrt Jacomet gerne für
ein gutes Essen ein: die Terrihütte
auf der Greina-Ebene.
237 | 2012 via
Anreise
Einstieg Greina via RuncahezAb Chur mit der Rhätischen Bahn Richtung Disentis bis Rabius / Surrein (1 h 10). Bus Alpin bis nach Runcahez (bis 30. September). Fährt Freitag, Samstag, Sonntag 09.15 / 11.15 / 15.15 Uhr. Montag-Donnerstag privater Taxibetrieb unter 079 357 85 74. sbb.ch
247 | 2012via
Erleben Greina
siebten Himmel», lacht er. Der Enthusiasmus
schwingt in jeder Silbe mit. Lothar Jacomet wird von
vielen Wanderern sofort als Einheimischer identifi-
ziert. Entsprechend offensiv ist dann ihr Mitteilungs-
bedürfnis. Dem Alpvogt ist ein solcher Schwatz ab
und zu durchaus willkommen. Meistens zieht er es
aber vor, jeglicher Konversation auszuweichen. Dann
wählt er einen von vielen «Schleichwegen» auf den
Berg, die garantiert keinen der touristischen Tram-
pelpfade kreuzen.
Auch seinen Hirten rät Jacomet, die Schafherden
möglichst von den ausgeschilderten Wanderwegen
fernzuhalten. «In der Regel klappt das Neben- und
Miteinander von Tier und Mensch, Tourismus und
Arbeit auf der Greina hervorragend.»
Lebensenergien auftankenFür das einvernehmliche Klima am Berg sorgt auch
die gute Kommunikation zwischen der Gemeinde
Sumvitg, welche die Alpvögte und Schafhirte ein-
setzt, und dem Schweizerischen Alpen Club (SAC),
der in der Region verschiedene Hütten betreibt. Mit
den Hüttenwarten hat sich Jacomet bestens arran-
giert. «Man respektiert und unterstützt sich gegen-
seitig.» Hie und da gönnt er sich ein gutes Essen in
der Terrihütte, die oben auf der Greina-Ebene steht:
«Die Qualität der Küche hat dort in den letzten Jahren
kontinuierlich zugelegt.»
Wenn es nach Lothar Jacomet ginge, könnte hier
oben alles so bleiben wie es im Moment ist. Sicher,
auf Touristen sei die Region angewiesen, im Sommer
wie im Winter. Noch wirken Destinationen -wie
Rabius, Sumvitg oder Trun sehr ursprünglich und viel
weniger vom Tourismus «befleckt» als andere Orte in
der Surselva wie Flims oder Laax. Dass die Greina-
Ebene bereits als Schutzzone ins Bundesinventar der
Schweizer Landschaften und Naturdenkmäler von
nationaler Bedeutung aufgenommen wurde, halten
viele in der Gegend für ausreichend.
So auch Lothar Jacomet. Er denkt in dieser Frage
ans Gemeinschaftswohl, auch wenn er seine Lebens-
energien nach wie vor und regelmässig aus der
Einsamkeit am Berg schöpft. So exzessiv wie früher
geht das nicht mehr, denn auch die Hofarbeit in
Rabius muss täglich bewältigt werden. Auch heute
falle noch eine ganze Menge davon an, sagt er fast
entschuldigend. Mit seinem Geländewagen fährt er
uns deshalb zurück zum Bahnhof. Auf dem Hof
erwartet ihn seine Ehefrau, mit der er sich die Arbeit
teilt. Denn so richtig dauerhaft und rund um die Uhr
allein zu sein, wäre selbst für Lothar Jacomet der
Einsamkeit zu viel.
Exklusive Tipps rund um die GreinaÜbernachten in guter Luft Vielseitige Ausflüge So schmeckt die Greina
Campen am Badesee Der Badesee Davos-Munts oberhalb Vattiz ist ein kleines Paradies imitten der Lugnezer Bergwelt. Wer will, kann hier sein Zelt aufschlagen. Geöffnet Mai - Oktober.surselva.info
Lama-TrekkingAuf dem Rücken von Lamas gemütlich die Greina durchstreifen: Ein kleiner Familien-betrieb in Surrein bietet Schnupperstunden, aber auch mehrtägige Lama-Trekkings an. lamaventura.ch
Schnappsbrennerei Seit bald 200 Jahren werden in Surrein nach alten Rezepturen die Düfte und Aromen einheimischer Früchte und Pflanzen zu feinsten Schnäpsen destilliert. destillaria.ch
Ferien auf dem Bio-BauernhofDer Hof in Sumvitg auf 1220 m.ü.M ist ein Paradies für Kinder: Tiere füttern, spielen im Heu oder ein kleiner Ausritt mit dem Pferd hinterlassen bleibende Erinnerungen. bundi-chischliun.ch
Museum Cuort Ligia GrischaDas Museum im ehemaligen Klosterhof und Rathaus des Grauen Bundes in Trun gibt einen Querschnitt zur Geschichte, Volkskultur und Kunst der Greina-Region.trun.ch
Restaurant «Alte Bündnerstube»In einem der ältesten Gasthäuser von Disentis gibts Bündner Spezialitäten vom Feinsten – von Capuns bis Pizokels. Serviert in Bauernrokoko-Ambiente.buendnerstube-disentis.ch
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Greina-Ebene auf Val Sumvitg.
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1 Beim Handel über die Börse fallen die üblichen Transaktionskosten an. © Deutsche Bank AG 2012. Stand: 01.08.2012. Diese Anzeige stellt keine Anlageberatung dar, sondern enthält lediglich Informationen. Der Wert der Fondsanteile kann jederzeit unter den Preis fallen, zu dem der Anleger die Fondsanteile erworben hat. Daraus können Verluste, bis hin zum Totalverlust, resultieren. Potenzielle Investoren sind dem Kontrahenten- und Marktrisiko ausgesetzt. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Eine umfassende Beschreibung der Fondsbedingungen enthalten die Verkaufsprospekte der db x-trackers und db x-trackers II. Die ausführlichen und die vereinfachten Verkaufsprospekte erhalten Sie kostenlos bei Ihrem Berater in den Investment & FinanzCentern der Deutschen Bank oder bei der Deutsche Bank AG, TSS/Global Equity Services, Taunusanlage 12, 60325 Frankfurt am Main (Deutschland) und bei dem Schweizer Vertreter und Zahlstelle; Vertreter in der Schweiz ist DWS Schweiz GmbH, Prime Tower, Hardstrasse 201, 8005 Zürich; Zahlstelle in der Schweiz ist Deutsche Bank (Suisse) S.A., Place des Bergues 3, 1201 Genf; sowie unter www.dbxtrackers.com. Der eingetragene Geschäftssitz von db x-trackers (RCS Nr. B-119-899) und db x-trackers II (RCS Nr. B-124-284) ist 49, avenue J.F. Kennedy, L-1855 Luxemburg. Die Fonds bilden jeweils die Wertentwicklung des in ihrem Namen enthaltenen Index ab. Die Indizes sind eingetragene Marken der jeweiligen Lizenzgeber. «Leistung aus Leidenschaft» garantiert keine positive Wertentwicklung des Produktes.
267 | 2012via
Erleben Greina
«Von Massentourismus würde ich nicht reden»
Hat sich mit dem Umbau auch das Angebot verändert?Wir haben darauf geachtet, den Komfort weiter zu
verbessern. So versuchen wir stets, den Gästen
einen angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen und
ihnen gutes Essen zu servieren. Das positive Feed-
back der Gäste bestätigt uns auf diesem Weg.
Gibt es auf der Greina-Ebene heute einen Massenwandertourismus?Der Rekordsommer 2003 liess die Besucherzahl
erstmals auf über 5000 ansteigen. Seither hat sie
sich bei durchschnittlich 5200 Personen im Jahr
eingependelt. Grössere Abweichungen sind meis-
tens wetterbedingt. Von einem Massentourismus
würde ich aber nicht reden. Unsere Hütte kann
über vier verschiedene Routen erreicht werden.
Dadurch verteilen sich die Wanderer in der ganzen
Greina.
Gab es auch schon Reklamationen wegen Schafen, die den Wanderweg versperrten? Nein, eher Hinweise, dass ein verletztes oder verirr-
tes Schaf auf der Weide liege.
Zur Person
Toni Trummer (52) wurde in Adelboden (BE) geboren, ist gelernter Metzger, Bergführer und Schneesportlehrer und führt seit 18 Jahren zusammen mit seiner Ehefrau Doris Trummer-Tomaschett die Terrihütte auf der Greina-Ebene. Seinen festen Wohnsitz hat das Ehepaar in Obersaxen.
Herr Trummer, welche Sprache hört man am meisten in der Terrihütte? Meine Frau und die Mitarbeitenden
sprechen romanisch. Die Terrihütte
liegt auch im romanischen Teil Grau-
bündens. Einheimische Gäste freuen
sich natürlich, wenn sie hier oben in ih-
rer Sprache begrüsst werden. Der
grösste Teil unserer Gäste kommt aus
der Deutschschweiz. Darum wird hier
oben vor allem Deutsch gesprochen.
Worüber sprechen die Gäste am liebsten mit Ihnen?Übers Wetter.
Was sind das für Menschen, die zu Ihnen kommen?
Es ist bunt gemischt. Uns besuchen Leute verschie-
dener Altersstufen, Einzelpersonen, Paare, Fami-
lien, Vereine und auch Firmen. Seit dem Umbau der
Hütte durch den Vriner Architekten Gion Antoni
Caminada hat die Zahl der an Architektur interes-
sierten Gäste spürbar zugenommen.
Toni Trummer und Ehefrau Doris
sind die Betreiber der Terrihütte
auf der Greina-Ebene.
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287 | 2012via
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Agenda
Mehr erleben und profitieren
4 | Zürich, Züspa, 21. bis 30. SeptemberZehn Tage buntes Vergnügen in der vielfältigen
und unterhaltsamen Einkaufswelt. Auf die
Besucher warten praktische Produkte
aus allen Lebensbereichen, überraschende
Neuheiten und kulinarische Köstlichkeiten
laden zum genussvollen Verweilen ein. Die
Züspa bietet grosses Vergnügen und ist die
beliebte Erlebnismesse für die ganze Familie.
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5 | St. Gallen, OLMA, 11. bis 21. OktoberErlebnisbauernhof, feiner Bratwurstduft,
spannende Säulirennen, gemütliche Restau-
rants mit Ländler-Musik, die Gastkantone Zug
und Glarus, Esel, Hütehunde oder Kühe in der
Arena, OLMA-Singtag, interessante Sonder-
schauen wie «aqua-expo» und viele weitere
Höhepunkte: Dies und noch viel mehr ist die
OLMA 2012. Die grösste Schweizer Messe für
Landwirtschaft und Ernährung gehört zu den
beliebtesten Publikumsmessen hierzulande.
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20% auf den regulären Eintritt.
6 | Zürich HB (Abfahrt), Frühstücken wie ein Staatsgast (Schwedisches Frühstück), 30. SeptemberBeginnen Sie Ihren Sonntag einmal anders:
mit einem Schwedischen Frühstück im
legendären Roten Doppelpfeil «Churchill».
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1 | Arth-Goldau, Locarno, Zürich HB oder Lausanne (Abfahrten), SBB RailAway Führerstandsfahrten, täglich bis 8. DezemberErfüllen Sie sich einen Jugendtraum! Während
der Führerstandsfahrt am Gotthard oder
entlang des Jurasüdfusses erhalten Sie freien
Blick auf die Strecke und die Gleise.
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2 | Elm, Talstation Tschinglenbahn, Sonnenbeobachtung durch das Martinsloch, 2., 16. und 21. SeptemberErleben Sie, wie die Sonne durch das
berühmte Martinsloch scheint. An drei Tagen
im September werden am frühen Morgen
geführte Wanderungen angeboten. Lassen Sie
sich dieses Lichtschauspiel in der UNESCO-
Welterbe Tektonikarena Sardona nicht
ent gehen und melden Sie sich bei der
Ferienregion Elm zur Beobachtung an (elm.ch/
Telefon: 055 642 52 52).
sbb.ch/wandern
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20% Ermässigung auf Seilbahn Elm-Tschinglenalp
retour
3 | Aarau, Aargauer Kunsthaus, La jeunesse est un art, Jubiläum Manor Kunstpreis, 1. September bis 18. NovemberDas Aargauer Kunsthaus präsentiert in diesem
Jahr mit La jeunesse est un art eine grosse
Überblicksausstellung zum jungen aktuellen
Kunstschaffen in der Schweiz. Anlass ist das
30-Jahre-Jubiläum des Manor Kunstpreises,
eines der wichtigsten Förderpreise des zeitge-
nössischen Kunstschaffens in unserem Land.
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ist der 30. September 2012
Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Keine Barauszahlung. Mitarbeitende von SBB, VöV und Infel sind von der Verlosung ausgeschlossen.
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297 | 2012 via
Erleben TopTen
1 | Döttingen: 5. – 7.10.2012Das grösste Winzerfest der Deutschschweiz mag es gemütlich: Herausgeputzte Vereins-beizli, einladender Winzermarkt. winzerfest.ch
2 | Twann: 26.10. – 28.10.2012Die Trüelete ist das grösste Winzerfest am Bielersee. Es beginnt mit der Jahrgangs-taufe des neuen Weins. Weinkeller und Car-notzets laden zu Twannerwein und mehr. truelete.ch
3 | Ligerz: 29./30.9.2012, 6./7.10.2012Mit dem Wypass-Glas zu den edlen Trop-fen: Die einheimischen Weinbauern lassen degustieren und informieren.laeset-sunntige.ch
4 | Neuchâtel: 28.–30.09.2012Das farbenfrohe Winzerfest mit Tradition dauert drei Tage und endet mit einem prachtvollen Umzug. neuchateltourisme.ch
5 | Spiez: 23.9.2012Der Läset-Sunntig ist das einzige Winzer-fest im Berner Oberland. Der bunte Umzug ist der Höhepunkt des Festes.laeset-spiez.ch
6 | Lutry: 28. – 30.09.2012Im Winzerdorf wird die Weinlese gefeiert: Die Weinkeller öffnen sich für das letzte im Kanton Waadt bestehende Weinfest. fetedesvendanges.ch
7 | Hallau: 6./7.10.2012, 13./14.10.2012Im Zentrum des Schaffhauser Blauburgun-derlandes stehen die Hallauer Herbstsonn-tage dieses Jahr unter dem Motto «Märli». Märchenhafte Tropfen also garantiert. herbstsonntage.ch
8 | Jenins: 28. – 30.9.2012Alle vier Jahre findet das Herbstfest der «Bündner Herrschaft» in einem anderen der vier Orte statt. Nun will Jenins mit ein-zigartigen Weindegustationen verzaubern. herbstfest-jenins.ch
9 | Varen: 21./22.9.2012Höhepunkt der Varner Weinwochen ist das Pfyfoltru Weinfest. Regionale Spitzenweine und Köstlichkeiten – ein Genuss. provaren.ch
10 | Mendrisio: 28. – 30.9.2012Das Weinfest in Mendrisio ist nicht zuletzt wegen seiner Atmosphäre bis weit über die Landesgrenzen bekannt. sbb.ch/sagradelluva*
Und nichtvergesssen ...
... ein Schluck Wasser oder Brot hilft, den Geschmack zwischen den Weinen zu neutralisieren.
... beim Degustieren: Weissweine vor Rotweinen und trockene vor lieblichen Weinen.
... zuerst mit den Augen, dann mit der Nase und erst zum Schluss mit dem Gaumen probieren.
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Hallau
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Bern
Neuchâtel
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Mendrisio
Tessin10
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Feine Schweizer TropfenWürzig und leicht im Abgang: die zehn schönsten Weinfeste der Schweiz.
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