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Nr. 8-9 August-September 2011 62. Jahrgang Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. ISSN 0042-8337 E6891 E VOLK AUF DEM WEG 60 Jahre Kreis- und Ortsgruppe Stuttgart 28. August: Zentrale Gedenkfeier der Landsmannschaft in Friedland

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Nr. 8-9 August-September 2011 62. Jahrgang Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V.

ISSN

004

2-83

37

E689

1 E VOLK AUF DEM WEG

60 JahreKreis- und OrtsgruppeStuttgart

28. August: Zentrale Gedenkfeierder Landsmannschaftin Friedland

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28. AUGUST 1941

Titelbild: Der Stuttgarter Chor "Heimatklänge" bei der Jubiläumsfeier der Kreis- und Ortsgruppe Stuttgart (siehe S. 8-9).

Bundesvorsitzender Adolf Fetsch:

70 Jahre Deportationder Deutschen in der Sowjetunion

Für die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland steht 2011 ganz im Zeichen der tragi-

schen Ereignisse im Zusammenhang mit dem Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der Sowjetunion vom 28. August 1941 „Über die Übersied-lung der Deutschen, die in den Wolga-rayons wohnen“.

In diesem Erlass wurden die Wolgadeut-schen ohne jeden Grund der Vorbereitung von Sabotageakten und der Kollaboration mit Hitlerdeutschland bezichtigt, das am 22. Juni 1941 die Sowjetunion angegrif-fen hatte.Was dann geschah, haben unsere älteren Landsleute am eigenen Leib verspürt, die anderen wissen es von Erzählungen ihrer Eltern und Großeltern: Vertreibung in die lebensfeindlichsten Gebiete im Osten und hohen Norden des sowjetischen Riesen-reiches, Zwangsarbeit unter unmensch-lichen Bedingungen, mörderische Kälte, Hunger und Tod.In dem Erlass, der einer von vielen ähn-lich lautenden war, wurden zwar nur die Wolgadeutschen genannt, von der Depor-tation waren letztendlich aber alle Deut-schen in der Sowjetunion betroffen – ob am Schwarzen Meer, auf der Krim, im Kaukasus, in Wolhynien oder anderen Gebieten.Über eine Million dieser Menschen muss-ten damals einen schweren Weg antreten, der für Hunderttausende von ihnen in den Tod führte. Sie starben bereits während der Deportation in Viehwaggons, vor al-lem aber in den berüchtigten stalinisti-schen Zwangsarbeitslagern.Obwohl die Verfolgung der Deutschen in der Sowjetunion Stalins Züge eines Ge-nozids trug, wissen die meisten Bundes-deutschen darüber kaum oder gar nicht Bescheid. Die Landsmannschaft führt daher alljährlich im August Gedenkveran-staltungen durch, die daran erinnern, was damals geschehen ist.Die zentrale Gedenkfeier fi ndet 2011 am 28. August unter der Schirmherrschaft des niedersächsischen Innenministers Uwe Schünemann und mit dem Staatsminister bei der Bundeskanzlerin und Beauftrag-ten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Bernd Neumann, als Festred-ner zum wiederholten Male in Friedland statt. Hinzu kommen Gedenkfeiern auf regionaler Ebene. Wir machen mit diesen

Veranstaltungen auf das schwere Schick-sal der Deutschen in der Sowjetunion aufmerksam und werben um Solidarität mit Menschen, die erst in jüngster Zeit als letzte Opfer des II. Weltkrieges nach Deutschland, in die Heimat ihrer Vorfah-ren, kommen.Wie wir in unseren Erklärungen zum 28. August 1941 immer wieder betonen, ist die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland weit davon entfernt, Vergeltung für all das Unrecht zu fordern, das den

Außer der zentralen Gedenkfeier am 28. August 2011 in Friedland

fi nden zahlreiche weitere Veranstal-tungen von Gliederungen der Lands-mannschaft statt, die dem 70. Jahres-tag der Deportation der Deutschen in der Sowjetunion gewidmet sind (Nä-heres dazu in dieser und der vorigen Ausgabe von VadW):

14. August: Gedenkfeier in Straubing.20. August: Gedenkfeier und Ausstel-lungseröffnung in Bochum.20. August: Gedenkfeier in Osnabrück.21. August: Gedenkstunde in München.27. August: Gedenkabend in Dingol-fi ng.27. August: Gedenkfeier in Hamburg.27. August: Gedenkfeier in Regensburg.28. August: Gedenkfeier in Augsburg.28. August: Gedenkgottesdienst in Nürnberg.28. August: Gedenkfeier in Berlin.31. August: Kranzniederlegung in Berlin-Marzahn.

2. September: Gedenkfeier in Wolfs-burg.6. September: Veranstaltung "Gegen das Vergessen" in Gießen.17. September: Gedenkfeier und Aus-stellungseröffnung in Düsseldorf.18. September: Kranzniederlegung in Stuttgart.29. September: Gedenk- und Informa-tionsabend in Halle/Saale.2. Oktober: Gedenkfeier "Gegen das Vergessen" in Duisburg.2. Oktober: Gedenkfeier und Ausstel-lungseröffnung in Höxter.

Weitere Veranstaltungen:

12. August: Gedenkfeier des "Bundes der Wolgadeutschen" in Kassel.28. August: Einweihung des Gedenk-steins der Wolgadeutschen in Wiesba-den.30. und 31. August: Konferenz zum 70. Jahrestag der Deportation der Russ-landdeutschen in Berlin.

Adolf Fetsch

Deutschen in der Sowjetunion zugefügt wurden.Es ist nicht Rache und Vergeltung, die uns erfüllt, sondern Trauer um all unsere Mütter und Väter, unsere Großmütter und Großväter, unsere Schwestern und Brüder, die wir weit vor der Zeit verloren haben.Von Trauer und Mitgefühl werden auch unsere Gedenkfeiern erfüllt sein. Gleich-zeitig werden wir jedoch nicht darauf ver-zichten können, Appelle an die politisch Verantwortlichen zu richten:

• Der Bundesregierung gegenüber werden wir vor allem unsere Forderung wie-derholen, die Ausreise von Deutschen aus der ehemaligen Sowjetunion im akzeptablen Umfang zu ermöglichen, Härtefälle im Aufnahmeverfahren zu vermeiden und eklatante Missstände im Rentenbereich und bei der Anerkennung von Ausbildungsgängen und berufl ichen Qualifi kationen zu beseitigen.

• Und die Regierung der Russischen Fö-deration als Rechtsnachfolgerin der Sow jetunion werden wir erneut an die bis zum heutigen Tag ausstehende und schmerzlich vermisste politische Reha-bilitation unserer Volksgruppe erinnern.

Gedenkfeiern der Landsmannschaft

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DIE LANDSMANNSCHAFT

3 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2011

Aus dem Inhalt70 Jahre Deportationder Deutschen in der Sowjetunion 2Gedenkfeiern der Landsmannschaft 2Friedland, 28. August 2011: ZentraleGedenkfeier der Landsmannschaft 3Konferenz des Aussiedlerbeauftragtenin Berlin 4Gedenkveranstaltungin Bergisch Gladbach 4-5Gedenken bewegtzum Nachdenken und Wirken 660 JahreKreis- und Ortsgruppe Stuttgart 7-8Chor "Jungbrunnen":Lebendige Geschichte 9Wanderausstellungder Landsmannschaft 10Auf der Suche nach der Heimat 11Unsere Zeit braucht Wunder 12-13Kirchliche Gemeinschaft 13Impressionenaus dem malerischen Gaistal 14-15Der Geschichte der Russlanddeutscheneine Heimat geben 16-17Einigeswurde auf den Weg gebracht 18Sommerfest der Landsmannschaftin Nürnberg 19Landsmannschaft regional 20, 29-38JSDR-Beilage 21-22, 27Beilage: Sozialfragen –die Landsmannschaftinformiert 23-26Bücherangebot 28Augsburg: Tausend Gästebei 30 Grad im Schatten 38Deutsche aus Russland kandidieren 39Von der Sowjetunionzu den Spätaussiedlern 39Glückwünsche 40-42Der „Rucksack“von Robert Leinonen 42Dreifacher Grundzum Feiern in Ingolstadt 43Zum Gedenken 44-46In memoriam Emil Eberhard 46Sport und Wiedersehensfreude 47Kochecke mit Nelly Däs 47Wetzlar: Drei Ausstellungenunter einem Dach 48

Redaktionsschlussder Oktober-Ausgabe 2011:

18. September 2011

Die Landsmannschaftim Internet:Homepage:

www.deutscheausrussland.deE-Mail:

[email protected]

Liebe Landsleute,

seit ihrer Gründung vor 61 Jahren setzt sich die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland dafür ein, dass unsere Lands-leute, die nach Deutschland kommen, ge-mäß ihrer rechtlichen Position gefördert werden – auch und vor allem auf kultu-rellem Gebiet, um die Ausprägung eines stimmigen Selbstbildes zu erleichtern.Zur Ausprägung eines stimmigen Selbst-bildes gehört nicht zuletzt die Auseinan-dersetzung mit den geschichtlichen Wur-zeln. Die Landsmannschaft betrachtet es daher als ihre Pfl icht, alljährlich im Au-gust der Deportation der Deutschen in der Sowjetunion zu gedenken, für die der Er-lass des Präsidiums des Obersten Sowjets der Sowjetunion vom 28. August 1941 als markantestes Datum steht.Wie Sie den Angaben auf der Seite 2 die-ser Ausgabe entnehmen können, fi nden im August, September und Oktober eine ganze Reihe landsmannschaftlicher Ge-denkfeiern auf regionaler Ebene statt, die diesem traurigen Anlass gewidmet sind.

Die zentrale Gedenkfeier aber fi ndet wie bereits in den vergan-genen Jahren unter Federfüh-rung der Landesgruppe Nieder-sachsen am 28. August (Beginn 14 Uhr; Ende gegen 17 Uhr) im Grenzdurchgangslager Fried-land statt. Wir laden Sie dazu herzlich ein.

Programm

• Klassische Musik• Eröffnungsgebet: Pastor Martin Stein-

berg, Friedland• Begrüßung: Lilli Bischoff, Vorsitzende

der Landesgruppe Niedersachsen• Rede: Bernd Neumann, MdB, Staats-

minister für Kultur und Medien• Auftritt von Chören der Landsmann-

schaft der Deutschen aus Russland aus Hannover und Wolfsburg

• Ansprache: Adolf Fetsch, Bundesvor-sitzender der Landsmannschaft

• Ansprache: Uwe Schünemann, Minis-ter für Inneres und Sport des Landes Niedersachsen

Friedland, 28. August 2011:Zentrale Gedenkfeierder Landsmannschaft

der Deutschen aus Russland

Staatsminister Bernd Neumann

• Totenehrung: Pfarrer Dr. Alexander Hoffmann, Visitator für die katholi-schen Deutschen aus den GUS-Staaten

• „Großer Gott, wir loben Dich“• Deutschlandlied• Kranzniederlegung an der Friedlandglo-

cke und am HeimkehrerdenkmalZum Abschluss ist eine Führung durch die Ausstellung in Friedland vorgesehen. Gespräche bei Kaffee und Kuchen wer-den die Gelegenheit zum Austausch mit Landsleuten bieten. VadW

Niedersachsens InnenministerUwe Schünemann, der dieSchirmherrschaft übernommen hat

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70. Jahrestag der Deportation der RusslanddeutschenKonferenz des Aussiedlerbeauftragten in Berlin

Der Beauftragte der Bundesre-gierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten,

Dr. Christoph Bergner, veranstaltet am 30. und 31. August 2011 eine Konferenz zum 70. Jahrestag der Deportation der Russlanddeutschen. Nachstehend seine Stellungnahme zu der Veranstaltung:

2011 jährt sich zum siebzigsten Mal der Stalin-Erlass zur Deportation der Russ-landdeutschen. Am 28. August 1941 gab das Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR per Erlass bekannt, dass alle Deut-schen der Wolgagebiete unverzüglich und restlos umgesiedelt werden müssen.Ähnliche Dekrete, die persönlich auf Jo-sef Stalin zurückgehen, wurden bereits davor oder in Folge dessen für andere Siedlungsgebiete der Deutschen in der Sowjetunion erlassen.Als Begründung dieser Maßnahme dien-te vor dem Hintergrund der anrückenden Wehrmacht die kollektive Anschuldigung aller Sowjetdeutschen, mit Hitlerdeutsch-land zu kollaborieren. An der Unrecht-mäßigkeit dieser Annahme gibt es keinen Zweifel.Innerhalb weniger Wochen wurden alle sowjetischen Bürger deutscher Herkunft aus den europäischen Teilen der Sowjet-union nach Osten in so genannte Sonder-siedlungen deportiert und anschließend zur Zwangsarbeit im Lagersystem des GULAG verpfl ichtet. Dies betraf auch Tausende an der Kriegsfront kämpfende sowjetische Soldaten deutscher Abstam-mung.Bis 1955 verblieben die Betroffenen in ihren Verbannungsgebieten unter Sonder-aufsicht. Auch danach durften sie in ihre Heimatgebiete nicht mehr zurückkehren. 1964 wurden sie von der Kollektivschuld zwar freigesprochen, blieben aber im Os-ten der Sowjetunion zerstreut an den Or-ten der Verbannung leben.Das Datum des 28. August 1941 markiert den Anfang einer systematischen und nachhaltigen repressiven Politik gegen Russlanddeutsche in der Sowjetunion. Ihr besonderes Kriegsfolgenschicksal begrün-det auch heute noch die deutsche Politik der Spätaussiedleraufnahme und die Hil-fenpolitik für die deutschen Minderheiten in den Nachfolgestaaten der Sow jetunion.Der diesjährige Jahrestag soll zum An-lass genommen werden, im Rahmen ei-ner Konferenz in Berlin an die Zwangs-umsiedlungen und das damit verbundene leidvolle Schicksal der betroffenen Men-schen zu erinnern. Das Gedenken an die-

Dr. Christoph Bergner

ses Schlüsselereignis in der Geschichte der Russlanddeutschen soll nicht nur dem Erhalt ihres kollektiven Gedächtnisses, sondern auch ihrer kulturellen Integration in Deutschland dienen.Die besonderen Zusammenhänge und die Mechanismen der komplexen Identität der Angehörigen dieser Schicksalsgemein-schaft, die über Jahrzehnte im Wider-spruch zwischen den inneren Bedürfnis-sen und repressiven Fremdbestimmungen stand, sind den meisten Menschen in Deutschland wenig bekannt.Mit der Sensibilisierung der deutschen Öf-fentlichkeit für die Hintergründe der Aus-siedlerzuwanderung aus humanitären und solidarischen Beweggründen kann zur er-folgreichen Integration der Aussiedler und Spätaussiedler beigetragen werden.Eine entscheidende Fragestellung der Konferenz ist, inwieweit die Bundesrepub-lik Deutschland mit der Aufnahmepolitik und der Integration der russlanddeutschen Spätaussiedler seiner historisch-morali-schen Verantwortung gerecht wird.

Außerdem werden zu folgenden Themen Vorträge gehalten:

- Die Deutschen in der Sowjetunion im 20. Jahrhundert

- Deportationen, Umsiedlungen und Verfolgungen von Nationalitäten unter Hitler und Stalin

- Traumatisierte Volksgruppe - Heraus-forderung für die Integration in Deutschland

- Verlust deutscher Sprachbindung - Herausforderung für kulturelle Rehabi-litierung

- Integration in Deutschland und die Hil-fenpolitik in den Herkunftsgebieten

- deutsche Minderheit in Russland, Ka-sachstan und der Ukraine

Am 31. August, um 15.30 Uhr, soll eine ökumenische Andacht am Gedenkstein für die Opfer des Stalinismus auf dem Parkfriedhof Berlin-Marzahn stattfi nden. Die künstlerische und kulturelle Aufarbei-tung des Themas wird durch Beiträge an-erkannter russlanddeutscher Künstler und Kulturschaffender ebenso im Rahmen der Konferenz zum Ausdruck gebracht.Die Konferenz fi ndet am 30. und 31. Au-gust 2011 in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin statt. Sie beginnt am Dienstag, dem 30. August, gegen Mittag und endet am Mittwoch, dem 31. August, gegen 18 Uhr.Wir erwarten bis zu 200 Teilnehmer aus Deutschland, aber auch aus den Her-kunftsgebieten der Aussiedler und die Botschafter der wichtigsten Herkunfts-staaten russlanddeutscher Aussiedler.

„Gegen das Vergessen“Gedenkveranstaltung in Bergisch Gladbach

Es war ein einmaliges Ereignis für den Rheinisch-Bergischen Kreis (NRW): Im Pfarrsaal der St.

Joseph-Kirche in Bergisch Gladbach-Heidkamp fand am 17. Juli eine Ge-denkveranstaltung zum 70. Jahrestag der Deportation der Deutschen in der Sowjetunion unter dem Motto „Gegen das Vergessen. Die Vergangenheit nicht vergessen - Zukunft gestalten“ statt. Aus nah und fern kamen Gäste nach Bergisch Gladbach – aus Bad Ems und Dortmund, aus Berlin und Stuttgart, aus Neuss und Gummersbach. Einige kamen, um am Kulturprogramm mit-zuwirken, andere, um als Zuschauer dabei zu sein.

Auch Politiker der Bundes- und Landes-ebene waren dabei. So kam aus Berlin der Beauftragte für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Dr. Christoph Bergner, und aus Düsseldorf die Staats-sekretärin für Integration beim Minister für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Zülfi ye Kaykin.Die Gedenkveranstaltung begann mit ei-ner Messe in der Pfarrkirche St. Joseph. Den Gottesdienst übernahm Monsignore Johannes Börsch, der seit 1995 Pfarrer am Dom unserer Lieben Frau zu Alten-berg ist. Er war 1992-94 Generalvikar des Apostolischen Administrators von Kasachstan und Mittelasien in Karaganda

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und ist mit dem tragischen Schicksal der Deutschen aus Russland bestens vertraut, was sich auch in dem Gedenkgottesdienst widerspiegelte.Nach der Messe folgten die meisten An-wesenden in den Pfarrsaal, wo Josef Schleicher, Projektleiter der Wanderaus-stellung der Landsmannschaft, die Be-sucher mit den Inhalten der Schautafeln vertraut machte. Er präsentierte auch Filmausschnitte über die Geschichte der Russlanddeutschen sowie über das Schicksal der nach Karaganda verbannten Katholiken.Nicht zufällig beinhaltete das Motto der Gedenkfeier auch die Zuversicht der Ver-anstalter – „...Zukunft gestalten“ – man gedenkt und lebt weiter. Die Zukunft der Deutschen aus Russland ist eng mit der Integration in Deutschland verbunden. Das wurde deutlich aus dem Grußwort von Staatssekretärin Zülfi ye Kaykin, die ihr Verständnis für das historische Trau-ma der Deutschen aus Russland äußerte. Sie lobte das öffentliche Engagement der Neubürger und rief die Spätaussiedler auf, sich noch mehr in die Gesellschaft einzu-bringen.Auch Dr. Christoph Bergner ging in sei-nem Grußwort auf die Geschichte der Volksgruppe ein und schilderte ausführ-lich die Integrationsproblematik.Im Namen der Stadt Bergisch Gladbach sprach zu den Teilnehmern die stellver-tretende Bürgermeisterin Ingrid Koshofer, während der stellvertretende Bundesvor-sitzende der Landsmannschaft, Waldemar Weiz, das Grußwort des Bundesvorsitzen-den Adolf Fetsch verlas.Die Veranstaltung wurde von einem mehr-stündigen Kulturprogramm umrahmt, das Jakob Fischer meisterhaft moderierte. Da kamen auch mal die Kleinen mit Liedern auf Deutsch und Russisch auf die Büh-

Liebe Landsleute!

Einige von Ihnen konnten sich in den vergangen zwei Jahren mit unserem Aufruf an Sie auf Umwegen bekannt machen. Die Mehrheit von Ihnen hat

er aber nicht erreicht. Leider.Mit diesem Aufruf erinnerte Sie der Vorstand der Landsmannschaft der Wolgadeut-schen e.V. daran, dass vor rund 245 Jahren auf Anregung der russischen Regierung unsere Ahnen aus allen deutschen Landen in das ihnen zugewiesene Wolgagebiet ein-wanderten, um die bisher unbewohnten und unbebauten, ja gar bedrohlichen Randge-biete des damaligen Russischen Reiches wirtschaftlich und kulturell zu erschließen. Für Russland. Für Generationen ihrer künftigen wolgadeutschen Nachkommen und für deren angestammte Wolgaheimat. Für das Wolgadeutschtum.Unter erschreckenden Umständen und unvorstellbarem Leid der Anfangsjahre hat sich die Generation der Einwanderer für diese schwere Aufgabe gänzlich aufgeopfert.Um den dabei aufgebrachten sagenhaften Mut, die einmalige Standhaftigkeit und au-ßergewöhnliche Pionierleistung unserer Ahnen – der Alten Deutschen – zu würdigen und das Andenken an sie, an die erbrachten Opfer und das heute tödlich bedrohte Wolgadeutschtum zu verewigen, hat die Landsmannschaft der Wolgadeutschen e.V. dank Beistand und Mitwirkung der Stadt Wiesbaden die Genehmigung erworben, am Rheinufer der hessischen Hauptstadt einen Gedenkstein von den Nachkommen zu errichten.Von uns also, von Tausenden und Abertausenden der heute in der Bundesrepublik lebenden Nachkommen der Wolgadeutschen, sollte das Projekt getragen werden.Darum sah sich der Vorstand der LWD e.V. verpfl ichtet, es jedem Einzelnen von Ih-nen zu ermöglichen, sich an der Errichtung eines Gedenksteines durch Spende auf das folgende Konto zu beteiligen:

Landsmannschaft der Wolgadeutschen e.V.Sparkasse Darmstadt, Konto-Nr. 015004312, BLZ 50850150

Die im Laufe von knapp zwei Jahren eingelaufenen Spendengelder erlaubten es unse-rem Vorstand zunächst, die Errichtung des Gedenksteins in Auftrag zu geben.Und nun freuen wir uns zutiefst, allen Menschen guten Willens, die sich an der Finan-zierung dieser Gedenkstätte beteiligt haben und sich auch noch immer beteiligen, un-seren herzlichsten Dank aussprechen zu können, für ihre Solidarität, für ihre Spende und für das von ihnen aufbewahrte gute Gedenken an die Ahnen.Auch freut es uns, Ihnen hiermit mitzuteilen, dass mit Zusicherung der betätigten Firma am Sonntag, den 28. August 2011 um 12 Uhr in Wiesbaden, an der Ecke Uferstraße – Regattastraße (fl ussabwärts vom Schloss Biebrich) die Einweihung des Gedenksteins der Wolgadeutschen stattfi ndet. Herzlich willkommen zu die-sem Gedenkfest!Kontakttel.: 0541-65976, Frieda Dercho-Hermann; 09661-3508, Helmut Lobes.

Vorstand der Landsmannschaft der Wolgadeutschen e.V.

ne – eine Kindergruppe der Deutschen aus Russland, die beim Caritasverband für den Rheinisch-Bergischen Kreis übt. Die Kindertanzgruppe des Griechischen Elternver-eins "Aristoteles" präsen-tierte sich den Zuschauern in bunten Trachten und mit mehreren Tänzen und ern-tete reichlich Applaus. Die Opernsängerin Elena Knapp aus Kürten bezauberte alle mit klassischem Gesang. Irina Dellert aus Wiehl er-zählte einen Schwank in der deutschen Mundart ihres Heimatdorfes Majorowka (Kasachstan). Die Dichterin Nora Pfeffer aus Köln und Regina Schneider-Maulkus aus Bad Ems lasen eigene

Gedichte vor.Musik- und Gesangsgruppen aus Bonn, Mettmann und Dortmund bereicherten

das Begegnungsprogramm mit Darbietun-gen für jeden Geschmack und auf hohem Niveau. Als die Gesangsgruppe aus Bonn unter der Leitung von Irina Müller die Bühne verließ, meinte das Ehepaar Klöp-pel aus Hünfeld, Rheinland-Pfalz, voller Begeisterung: „Es hat sich gelohnt, nach Bergisch Gladbach zu kommen!“Interessenten konnten Bücher über die Geschichte und Gegenwart der Deutschen aus Russland kaufen oder auch kosten-los Infomaterialien mitnehmen. Für das leibliche Wohl sorgten Mitglieder der Ortsgruppe Rheinisch-Bergischer Kreis der Landsmannschaft und des Sport– und Kulturvereins Adler e.V. mit osteuropäi-schen und russlanddeutschen Speisen zu kleinen Preisen.Ein besonderer Dank gebührt der Lan-desregierung Nordrhein-Westfalen für die Förderung der Veranstaltung, ebenso der Sparkasse Köln und anderen Sponsoren.

Josef SchleicherWeitere Bilder von der Veranstaltung

unter www.skv-adler.de

Dr. Christoph Bergner bei seiner Ansprache in Bergisch Gladbach. Foto: Oskar Dellert

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6 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2011

Gedenken bewegt zum Nachdenken und WirkenGedenknachmittag der Landsmannschaft in Gelsenkirchen

Ludmilla Schmidt

Der Bochumer Chor "Raduga" bei der Gedenkfeier in Gelsenkirchen.

Herr Repp berichtete als Zeitzeuge.

Das Geräusch des fl ießendes Was-sers im Foyer der Evangelischen Gesamtschule Bismarck in Gel-

senkirchen (Nordrhein-Westfalen) erin-nerte an den Regen draußen, der aber keine Auswirkung auf das Programm des Gedenkfestes „Gegen das Verges-sen“ hatte.

Wie die Organisatoren von der Ortsgrup-pe Gelsenkirchen gerieten auch die zahl-reich erschienenen Gäste in dem hellen, mit Glas überdachten Raum direkt in die Welt der russlanddeutschen Geschichte.Den Tafeln der landsmannschaftlichen Wanderausstellung „Volk auf dem Weg. Geschichte und Gegenwart der Deutschen aus Russland“ folgten das Zeitzeugenpro-jekt von Alexander Kühl (Neuss) und die Präsentation der Bilderchronik des Malers Günther Hummel.Ob es nun die russlanddeutschen Zeit-zeugen selbst waren oder die Gelsenkir-chener Bürgermeisterin Gabriele Preuß, der Beauftragte der CDU für Vertriebene und Spätaussiedler in NRW, Bodo Lött-gen, oder die Staatssekretärin für Integ-ration beim NRW-Ministerium für Arbeit, Integ ration und Soziales, Zülfi ye Kaykin (SPD) – ihnen allen begegnete eine Welt der lebendigen Geschichte. Das Geden-ken ist kein Ereignis des Erstarrens. Wie fl ießendes Wasser bewegt es vielmehr zum Nachdenken und Wirken.Der Festakt wurde mit einem Grußwort des Organisators und Gastgebers Dr. Ale-xander Morasch eröffnet. Der Vorsitzende der Landesgruppe NRW der Landsmann-schaft betonte, das die Kreisgruppe Gel-senkirchen ca. 11.000 in Gelsenkirchen und Umgebung lebende Deutsche aus Russland vertritt und auf der kommuna-

len und Landesebene als zuverlässiger Partner der Landesregierung bei der In-tegration von Spätaussiedlern bekannt ist. „Die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland gedenkt mit einer Reihe von Veranstaltungen des 70. Jahrestages der Deportation der Deutschen in der Sowjet-union. Es soll ein Zeichen gegen das kol-lektive Vergessen gesetzt werden. Denn es ist zwar wichtig, dass wir nach vor-ne schauen, aber die Vergangenheit soll ebenfalls nicht vergessen werden. Uns ist es wichtig, mit dieser Veranstaltung zur Völkerverständigung beizutragen“, so Dr. Morasch.Auf die Grußworte der Ehrengäste folgte ein Ökumenischer Gottesdienst, gemein-sam zelebriert von Pfarrer Edgar L. Born (Aussiedlerarbeit der Evangelischen Kir-che von Westfalen) und Dr. Alexander Hoffmann (Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für die katholischen Gläubigen aus der GUS) und musikalisch gestaltet von Ludmila Schmidt. Alle Teil-nehmer sangen gemeinsam die "Hymne der Deutschen aus Russland", "Großer Gott, wir loben Dich".Die Pause nutzten die meisten Gäste zur Besichtigung der Ausstellungen sowie der Info- und Bücherstände. Danach präsen-tierte das Russlanddeutsche Theater Nie-derstetten (Maria und Peter Warkentin) das Theaterstück „Der weite Weg zurück“ – eine Inszenierung zur Geschichte der Auswanderung, des Lebens und Leidens in Russlands Weiten und des Zurückkom-mens in die historische Heimat. Sie ern-teten reichlich Applaus, ebenso die Chöre „Heimatmelodie“ (Dortmund, Leitung: Boris Kufenstein und Taisia Fischer) und „Raduga“ (Bochum, Leitung: Rosa Seifert), das Duo Elena Nuss (Gelsenkir-chen), eine Frauengruppe aus Dorsten so-

wie das Duo Katharina Daubert und Flora Knauer.Die Gedenkveranstaltung in Gelsenkir-chen war eine von zwölf, die in NRW ge-plant sind. „Mit dieser Veranstaltungsrei-he möchte die Landsmannschaft", so Dr. Morasch, "die russische Regierung an die ausstehende Rehabilitation der Deutschen aus Russland erinnern und die Politik dazu bewegen, dieses Kapitel der Geschichte in Ehren abzuschließen."Dies sei auch deshalb wichtig, „weil die Integration der Deutschen aus Russland an einen Punkt angekommen ist, an dem sie sich als Vermittler zwischen Deutsch-land und Russland sehen und in dieser Funktion bereits tätig geworden sind".Das Gedenkfest wurde von vielen ehren-amtlichen Helfern vorbereitet und durch-geführt. Ein besonderer Dank gilt den Ju-gendlichen Irina Seib, Kirill Benzel, Emil Nuss und Daniel Benzler, die zusammen mit Elena Nuss den Ablauf des Gedenk-festes vorbereitet und schließlich mode-riert haben.

Text und Bilder: Josef Schleicher

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DIE LANDSMANNSCHAFT

7 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2011

Im Zentrum landsmannschaftlicher Arbeit60 Jahre Kreis- und Ortsgruppe Stuttgart

Alte Bekannte und neue Freun-de, Gäste aus nah und von fern, dazu zahlreiche Ehrengäste aus

Politik und Öffentlichkeit konnte Lud-milla Holzwarth am 16. Juli im Kol-pinghaus Stuttgart-Bad Cannstatt zur 60-Jahr-Feier ihrer Kreis- und Orts-gruppe Stuttgart willkommen heißen.

Nach dem einleitenden Lied "Wo Musik sich frei entfaltet", komponiert von kei-nem Geringeren als Wolfgang Amadeus Mozart und vorgetragen vom Stuttgarter Chor "Heimatklänge" unter der Leitung von Marina Bauer, überbrachte der Stutt-garter Bundestagsabgeordnete Dr. Stefan Kaufmann die Grüße der CDU Stuttgart.Rainer Wieland, Vizepräsident des Euro-päischen Parlaments, der gerade von einer Auslandsreise nach Estland zurückgekehrt war, zeigte sich betroffen von den persön-lichen Schicksalen, die er schon früher bei Aufenthalten in der ehemaligen Sowjetre-publik Moldawien kennen lernen musste. Die Deutschen aus Russland, so Wieland, hätten in Verhältnissen wie diesen leben müssen; sie wüssten daher besser als an-dere, woher sie kämen und wohin sie nicht mehr zurück wollten. Vor dem Hin-tergrund der Weltsicht, die sich in ihnen in Jahrzehnten der Unfreiheit gebildet habe, seien die Deutschen aus Russland die ers-ten Botschafter für einen Brückenschlag zwischen den Ländern und Systemen.

Stuttgart undimmer wieder StuttgartDer Bundesvorsitzende der Landsmann-schaft, Adolf Fetsch, und die stellvertre-tende Bundesvorsitzende und Vorsitzende der Landesgruppe Baden-Württemberg, Leontine Wacker, betonten in ihren An-

Die Gastredner Dr. Stefan Kaufmann (links) und Rainer Wieland.

Zum Abschluss versammelten sich die Mitglieder des baden-württembergischen Landesvor-standes mit Ludmilla Holzwarth (3. von links), Leontine Wacker (5. von links) und Adolf Fetsch (2. von rechts) auf der Bühne.

sprachen die Bedeutung der Landesgrup-pe Baden-Württemberg und der Kreis- und Ortsgruppe Stuttgart für die gesamte Landsmannschaft. Es sei nicht möglich, die Entwicklungen innerhalb des Vereins zu schildern, ohne immer wieder auf die beiden Gliederungen zu sprechen zu kom-men. Fetsch nannte einige markante Sta-tionen:Baden-Württemberg und mit ihm seine Landeshauptstadt Stuttgart waren in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg Zu-fl uchtsort für die meisten Deutschen aus Russland, die in Angst vor einer Rückver-schleppung in die Sowjetunion lebten.

Von dort waren einst die meisten ihrer Vorfahren nach Russland ausgewandert.Dort suchten und fanden sie am ehesten ihre neue und eigentliche Heimat.Und dort, im Südwesten Deutschlands, waren sie in größerer Sicherheit als in an-deren Gebieten Deutschlands, die – schon aus räumlichen Gründen – eher dem Zu-griff der Roten Armee ausgesetzt waren.Und so war es beinahe selbstverständlich, dass man sich zur Gründungsversamm-lung der Landsmannschaft im Jahr 1950 auf Initiative von Pfarrer Heinrich Roem-mich in Stuttgart traf.Gerade einmal dreieinhalb Monate nach ihrer Gründung gehörte die Landsmann-schaft in Stuttgart zu den Mitunterzeich-nern der Charta der deutschen Heimatver-triebenen vom 5. August 1950.Im Gründungsjahr der Kreis- und Orts-gruppe Stuttgart fand am Pfi ngstwochen-ende in Stuttgart-Feuerbach das erste Bundestreffen der Landsmannschaft statt, bei dem die 1.500 Teilnehmer beeindruckt waren vom Schlusswort des Festredners Prof. Unruh: „Wir müssen Wurzeln schla-gen, oder wir geben uns auf.“Acht Jahre später, beim Bundestreffen im benachbarten Ludwigsburg, waren es be-reits 3.500 Teilnehmer, die sich, wie auch in späteren Jahren, an den Tischen der al-ten russlanddeutschen Siedlungsgebiete - Wolga, Schwarzmeergebiet, Wolhynien,

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DIE LANDSMANNSCHAFT

8 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2011

Don, Nordkaukasus, Südkaukasus, Krim, Städte und Streusiedlungen - versammel-ten.Nach einer längeren Phase, in der man sich hauptsächlich in Wiesbaden traf, war Stuttgart wieder von 1992 bis 2001 Gast-geber der Bundestreffen. Die Teilneh-merzahlen stiegen kontinuierlich an und erreichten mit stattlichen 40.000 ihren absoluten Höhepunkt beim bedeutends-ten Bundestreffen, das im Jahr 1998 unter dem Motto „Einigkeit macht stark“ mit Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl auf dem Stuttgarter Killesberg stattfand.Zu einer Zeit, da die Akzeptanz der Deut-schen aus Russland in der bundesdeutschen Öffentlichkeit spürbar nachgelassen hatte, waren die Worte des Kanzlers Balsam für die Seelen seiner Zuhörer: „Wir sind froh und dankbar dafür, dass Sie zu uns kom-men können. Sie alle sind ein Gewinn für unser deutsches Vaterland! Sie helfen mit, Deutschland auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts vorzubereiten. ... Sie haben sich die Liebe und Verbundenheit zur Heimat in einem Maße bewahrt, wie es auch für andere vorbildlich ist.“Ebenfalls von herausragender Bedeutung war die Übernahme der Patenschaft über die Landsmannschaft durch das Land Ba-den-Württemberg vor 32 Jahren. Die Pa-tenschaftsurkunde wurde dem damaligen Sprecher der Landsmannschaft, Joseph Schnurr, im Rahmen einer großen Kultur-veranstaltung in Stuttgart überreicht.Stuttgart ist mit seinem prächtigen Weißen Saal des Neuen Schlosses seit 1996 auch Schauplatz des alle zwei Jahre verliehe-nen Russlanddeutschen Kulturpreises des Landes Baden-Württemberg.Einleitend hatte der Bundesvorsitzende die Verdienste von Ludmilla Holzwarth mit den Worten gewürdigt: "Frau Holzwarth ist seit nicht weniger als 57 Jahren in der Landsmannschaft aktiv - als Mitglied des

ersten ebenso wie des jetzigen baden-württembergischen Landesvorstandes, als Vorsitzende der Kreis- und Ortsgruppe Stuttgart seit 1997 und als eine derjenigen, die unsere Interessen im Bund der Vertrie-benen genauso vertritt wie in zahlreichen Gremien auf Orts- und Landesebene.Sie hat längst alle Auszeichnungen erhal-ten, die unser Verein zu vergeben hat, so dass wir uns heute darauf beschränken müssen, ihr noch einmal mit der Überrei-chung einer Ehrenurkunde von Herzen zu danken und ihr noch viele Jahre als treue Mitarbeiterin der Landsmannschaft zu wünschen."

Sechs JahrzehntelandsmannschaftlichenLebensLudmilla Holzwarth zeichnete in ihrer Ansprache sechs Jahrzehnte landsmann-schaftlichen Lebens in Stuttgart nach.Sie erinnerte an die Gründung der Kreis- und Ortsgruppe im März 1951 mit Ni-kolaus Reschke als erstem Vorsitzenden. Von den weiteren Vorstandsmitgliedern konnten Emmy Frank und Walter Moder-au als Gäste der Jubiläumsfeier begrüßt werden!Im Amt des Vorsitzenden in Stuttgart lösten sich bis 1989 Julian Merling, der zu den Gründungsmitglieder der Bun-deslandsmannschaft gehörte, Nelly Däs, Harry Tröster, Berta Bachmann, Helmut Kremser und Eugenia Martin ab.Stellvertretend für die vielen Landsleu-te, die sich seit 1951 ehrenamtlich in die Vorstandsarbeit eingebracht haben, nann-te Ludmilla Holzwarth außerdem die Namen von Peter Froese, Peter Hatzen-bühler, Eduard Schächterle (†), Nelli und Josef Bauer, Peter Hoffart, Josef Germann (†), Laura Berg, Viktor Bauer, Gottlob Bi-eri (†), David Lehmann, Oskar Hummel

(†). Maria Zernickel, Valentina Scheible, Pauline Leingang, Zita Walcker, Wende-lin Bäcker, Magdalena Bauer und Bruno Heiderich.1989 übernahm dann Ludmilla Holzwarths Ehemann Paul das Ruder, das er bis zu sei-nem Tod am 6. Dezember 1996 in Händen hielt. Seither amtiert Ludmilla Holzwarth, die sich auf ihre Vorstandsmitglieder Ma-rina Bauer, Augustine Fichtner, Frieda Stöcker und Irina Keller sowie die Kas-senprüfer Helmut Zeeb und David Leh-mann verlassen kann.Sorgfältig gepfl egt wird von jeher die Chorarbeit. So hatte die Kreis- und Orts-gruppe in den ersten Jahren bis 1977 ei-nen Männerchor unter der Leitung von Jo-sef Germann. Im Dezember 1984 wurde dann der gemischte Chor "Heimatklänge" gegründet, dessen Leitung Marina Bauer 1988 übernahm.Sozialberatungen mit zum Teil wöchent-lichen Sprechstunden, Durchführung ei-gener Feiern und von Veranstaltungen auf Landes- und Bundesebene, Mitwirkung bei Veranstaltungen zum "Tag der Hei-mat" und vieles mehr bestimmen bis in die Gegenwart die landsmannschaftliche Arbeit in Stuttgart.Ludmilla Holzwarth erinnerte ebenfalls daran, dass die Kreis- und Ortsgruppe ursprünglich für ein großes Gebiet zu-ständig war, zu dem die Orte Waiblingen, Schorndorf, Bietigheim-Bissingen, Lud-wigsburg, Böblingen, Sindelfi ngen und Tübingen gehörten - Orte also, in denen sich nach und nach eigene landsmann-schaftliche Gliederungen bildeten.Abschließend bedankte sie sich im Namen des aktuellen Vorstandes bei allen frühe-ren Vorstandsmitgliedern für die geleiste-te Arbeit. Besonders erwähnte sie den ver-storbenen Julian Merling, der von 1980 bis zu seinem Tod 2002 die Ortsgruppe Bietigheim-Bissingen leitete. Er verfügte über ein großes Organisationstalent und verstand es, die Landsleute zur Mitarbeit in der Gemeinschaft zu motivieren.

Ehrungen und Ausklang

Gemeinsam mit Leontine Wacker und Adolf Fetsch ehrte Ludmilla Holzwarth abschließend sieben Mitglieder der Kreis- und Ortsgruppe Stuttgart mit Ehrennadeln der Landsmannschaft für ihren vorbild-lichen ehrenamtlichen Einsatz. Silberne Ehrennadeln wurden Lydia Klein, Stephan Klötzel, Emilie Schwan, Eugen Schwan und Andreas Maser zuerkannt, bronzene Erna Schwindt und Lilli Schweikert.Mit Tanzmusik von Heinrich Ibach ging der Nachmittag, der Nostalgisches mit Gegenwärtigem verbunden hatte, in ge-mütlicher Runde zu Ende. VadW

Der Chor "Heimatklänge" war für das musikalische Rahmenprogramm zuständig.

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DIE LANDSMANNSCHAFT

9 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2011

Chor "Jungbrunnen": Lebendige Geschichte

Seit Gründung der Landsmann-schaft vor gut 60 Jahren sind Chöre, die sich in den einzelnen

Ortsgruppen gebildet haben, unver-zichtbarer Bestandteil ihrer Veranstal-tungen auf allen Ebenen. Nicht selten stehen sie im Mittelpunkt der Kultur-arbeit vor Ort und sind zum Herzstück landsmannschaftlichen Wirkens ge-worden. Mit dieser Ausgabe beginnen wir eine Artikelserie, die sich mit diesen Singgemeinschaften befasst. Den Auf-takt macht der Chor "Jungbrunnen" aus Offenburg, Baden-Württemberg, dessen Werdegang und Gegenwart sein Gründer Georg Stößel beschreibt:

Der Chor "Jungbrunnen" wurde von mir als Projektleiter der Landsmannschaft im September 2003 gegründet. Er probte zu-erst im Beratungszimmer des Übergangs-wohnheimes Bohlsbach. Als er auf mehr als 20 Sängerinnen und Sänger angewach-sen war, mussten wir jedoch nach anderen Räumlichkeiten Ausschau halten.Alfred Scharmann, Leiter der Bohls-bacher Lorenz-Oken-Schule, kam dem Chor entgegen und stellte einen größeren Probenraum zur Verfügung, in dem seine Mitglieder nun jeden Dienstag unter der musikalischen Leitung von Anton Bittel an ihren Fähigkeiten feilen können. Anton Bittel hatte bereits in Russland einen russ-landdeutschen Chor geleitet und setzt die-ses Wirken nun hier in Deutschland fort.Der Offenburger Chor der Deutschen aus Russland "Jungbrunnen" - wie er sich offi ziell nennt - hat sich im Kulturleben der Stadt Offenburg sehr gut etabliert. Mit ihrem volkstümlichen Repertoire, das überwiegend aus russlanddeutschen Volksliedern besteht, begeistern die Lai-enkünstler immer wieder das Publikum, sei es bei Stadtteilfesten oder bei Auftrit-ten zu besonderen Anlässen, und nicht nur

Der Chor "Jungbrunnen" bei der Mitgliederversammlung der Kreis- und Ortsgruppe Offen-burg/Ortenaukreis im April des Jahres.

in Offenburg, sondern auch in Pforzheim (dreimal), Friedrichshafen (zweimal), Stuttgart und Lahr. Vor kurzem hat der Chor auch eine Einladung aus Frankreich bekommen.Allein in den letzten drei Monaten ist der Chor sechsmal öffentlich aufgetreten:- am 8. Mai im Altersheim "Marienhaus",

Pforzheim;- am 21. Mai bei einem selbst veranstal-

teten Musikabend im Stadtteil- und Familienzentrum Uffhofen, Offenburg;

- am 11. Juni im Bürgerhaus Haidach, Pforzheim;

- am 9. Juli im Seniorenheim "Vinzenti-ushaus", Offenburg;

- am 10. Juli beim Stadtteilfest Oststadt in Offenburg;

- am 16. Juli beim Sommerfest des Seniorenbüros im Vinzentiusgarten, Offenburg.

Die Ferien in diesem Jahr werden gekürzt, weil der Chor bereits am 3. September ei-

nen Auftritt im Ortenberger Schloss hat, das sein Jubiläumsfest feiert. Und am 18. September tritt der Chor beim "Tag der Heimat" in Pforzheim auf. Weitere Ter-mine für den Herbst sind ebenfalls fest eingeplant.Die Auftritte des Chores "Jungbrunnen" beim Bachfest in Bohlsbach sind bereits zu einer Tradition geworden und werden von den Bohlsbachern mit Vorfreude er-wartet."Wir sind schon längst eins und zusam-men", sagte der stellvertretende Vorsit-zende des Bohlsbacher Musikvereins "Harmonie", Joachim Litterst, vor dem Auftritt des Chores im letzten Jahr. Und die zahlreichen Zuschauer wie auch die Sängerinnen und Sänger des Chores be-kräftigten seine Worte mit stürmischem Applaus.Diese Worte unterstreichen deutlich, welchen Beitrag zur gegenseitigen Ver-ständigung der unterschiedlichen Bevöl-

kerungsgruppen in Offenburg der Chor "Jungbrunnen" mit seinen Auftritten bei Stadtteilfesten und anderen öffentlichen Ve r a n s t a l t u n g e n leistet. Nicht um-sonst werden seine Konzerte unter dem Motto "Miteinander statt nebeneinander" durchgeführt. Die-se Devise ist längst zum Sinnbild des Chores geworden.Auftritt im Stadtteil- und Familienzentrum Uffhofen.

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ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

10 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2011

Donauwörth, Bayern:Bis 4. August: Landratsamt, Pfl egstr. 2, Tel.: 0906-74332 (Nicole Nause). 4. Au-gust, 18.30 Uhr: Abend der Begegnung mit Kulturprogramm im Großen Sitzungs-saal des Landratsamtes.Bochum, NRW:20. bis 31. August: Evangelische Kir-chengemeinde Bochum-Mitte, Königs-allee 123. Eröffnung im Rahmen einer Gedenkfeier zum 70. Jahrestag der Depor-tation der Deutschen in der ehem. UdSSR am 20. August um 15 Uhr mit einer An-dacht und KulturprogrammFulda, Hessen:23. bis 26. August: Schulprojekttage zum Thema Integration am Winfried-Gymna-sium, Leipziger Str. 2, Tel.: 0661-74090. Eröffnung: 23. August, 9.30 Uhr. 25. Au-gust, 19 Uhr: Abend der Begegnung.Friedland,Niedersachsen:Am 28. August wird die Ausstellung im Rahmen der zentralen Gedenkfeier der Landsmannschaft zum 70. Jahrestag der Deportation der Deutschen in der ehem. UdSSR im Grenzdurchgangsla-ger Friedland gezeigt.Berlin:30. bis 31. August: Präsentation anläss-lich des 70. Jahrestages der Deportation der Deutschen in der ehem. UdSSR in der Konrad-Adenauer-Stiftung, Klingelhöfer-str. 23, Tel.: 030-269960 (Herr Vieth).Halle/Saale,Sachsen-Anhalt:1. bis 30. September: Rathaus, Marktplatz 1, Tel.: 0345-2214023 (Petra Schneutzer), Tel.: 0345-1354676 bzw. 0176-63214054 (Olga Ebert).Niesky, Sachsen:6. bis 8. September: Schulprojekttage zum Thema Integration am Friedrich-Schleiermacher-Gymnasium, Bahnhofstr. 2/Zinzendorfplatz 10, Tel.: 03588-200261 (Heike Adomat, Lehrerin).Senden, NRW:8. bis 25. September: Rathaus: Müns-terstr. 30, Tel.: 02597-699711 (Günter Mel chers). Eröffnung im Rahmen eines Abends der Begegnung mit Kulturpro-gramm: 8. September, 18 Uhr. Zum Ab-schluss wird die Ausstellung im Rahmen eines Sportfestes am 25. September von 12 bis 18 Uhr in der Steverhalle, Bulder-ner Str. 15, präsentiert. Tel. für Rückfra-gen: 02597-939077 (Sergej Sasikin, Wu-schu-Sportclub Senden). Düsseldorf, NRW:10. bis 24. September: Gerhart-Haupt-mann-Haus, Bismarckstr. 90, Tel.: 0211-

1699111 (Frau Bergmann), 0211-1699115 und 0211-1699134 (Herr Kramer). Die Präsentation der Ausstellung fi ndet im Rahmen der Gedenkfeier zum 70. Jahres-tag der Deportation der Deutschen in der ehem. UdSSR am 17. September um 15 Uhr stattKorbach, Hessen:12. bis 16. September: Schulprojekttage Integration in der Berufsschule, Kasseler Str. 17, Tel.: 05631-7081 und -7082 (Jür-gen Neumeier).15. bis 18. September: Stadthalle, Me-debacher Landstr. 10. Organisation: Ly-dia Oswald, Tel.: 05631-65130, Natalia Schöns, Tel.: 05631-66009, Diakonie: Tel.: 05631-913677. Eröffnung: 15. Sep-tember, 19 Uhr. Am 16. September wer-den um 19 Uhr Filme über die Geschichte und Kultur der Deutschen aus Russland auf Großleinwand gezeigt. Am 17. Sep-tember lesen ab 17 Uhr russlanddeutsche Autoren aus ihren Werken. Am 18. Sep-tember fi ndet von 13 bis 19 Uhr ein Tag der Begegnung mit Kulturprogramm statt. Mitwirkende: Gesangvereine aus Kor-bach sowie russlanddeutsche Gesang- und Tanzgruppen aus Baunatal, Kassel und Korbach. Dillenburg, Hessen:13. bis 16. September: Schulprojekttage Integration am Wilhelm-von-Oranien-Gymnasium, Jahnstr. 1, Tel.: 02771-89920 (Eckhard Scheld). Organisation: Tel.: 02771-896219 (Wilhelm Werner). Eröffnung im Rahmen eines Abends der Begegnung mit Kulturprogramm: 13. September, 19 Uhr.19. bis 21. September: Schulprojekttage zum Thema Integration in der Johann-von-Nassau Haupt- und Realschule, Wil-helmstr. 3-5, Tel.: 02771-3600670. 20. September, 19 Uhr: Abend der Begegnung mit Vortrag, Film und Führung durch die Ausstellung.Friedrichshafen,Baden-Württemberg:15. September bis 14. Oktober: Tech-nisches Rathaus, Charlottenstr. 12, Tel.: 07541-2031012 (Max Eberhardt), 07541-

43667 (Wilhelm Müller). Eröffnung im Rahmen des Festprogramms zum 200- jährigen Jubiläum der Stadt am Boden-see: 15. September, 18 Uhr. Anschließend Abend der Begegnung mit Kulturpro-gramm.Löbau, Sachsen:19. bis 23. September: Schulprojektta-ge Integration am Geschwister-Scholl-Gymnasium, Pestalozzistr. 2, Tel.: 03585-80520. 22. September. 17 Uhr: Abend der Begegnung mit Kulturprogramm.Friedberg, Hessen:20. bis 30. September: Kreisverwaltung, Europaplatz, Tel.: 06031-830. Am 24. September wird die Ausstellung ganztä-gig im Rahmen des Tages der Heimat prä-sentiert. Organisation: Reinhard Schwarz, Tel.: 06034-3405.Schwäbisch Gmünd,Baden-Württemberg:26. bis 28. September: Schulprojekttage Integration für Klassen aus verschiedenen Schulen von Schwäbisch Gmünd im Ju-gendtreff, Stadtteil Bettringen, Oderstr. 8. Tel.: 07171-85657 (Uwe Fritzsch). Die Ausstellung wird als Teil der Internati-onalen Woche präsentiert. Tel.: 07171-770820 (Nikolai Magal, Vorsitzender der Orts- und Kreisgruppe Ostalbkreis der Landsmannschaft ).Höxter, NRW:2. bis 16. Oktober: Stadthalle, Wallstr. 15, Tel.: 0172-7534149 (Valeri Frühauf). Die Ausstellung wird im Rahmen der Ge-denkfeier zum 70. Jahrestag der Deporta-tion der Deutschen in der ehem. UdSSR am 1. Oktober um 15 Uhr eröffnet.Geretsried, Bayern:4. Oktober bis 4. November: Rathaus, Karl-Lederer-Platz 1, Tel.: 08171-629873 (Julia Prescott). Eröffnung am 4. Oktober um 18.30 Uhr im Rahmen eines Abends der Begegnung mit Kulturprogramm. Grußworte: Cornelia Irmer, 1. Bürger-meisterin der Stadt Geretsried; Adolf Fetsch, Bundesvorsitzender der Lands-mannschaft. Jakob Fischer, Josef Schleicher

Wanderausstellung der LandsmannschaftTermine August bis Anfang Oktober 2011

Zuständig für die sieben parallel laufenden Exemplare der Ausstellung sind die Projektleiter der Landsmannschaft, Jakob Fischer (Tel.: 0711-166590 bzw. 0171-4034329, E-Mail: fi [email protected]) und Josef Schleicher (Tel.: 0176-29477353, E-Mail: [email protected]). Bei allen Eröffnungs- und Ab-schlussveranstaltungen und bei Begegnungstagen führen die beiden Projektleiter in die Ausstellung ein, präsentieren Filme auf Großleinwand und halten Vorträge zum Thema "Geschichte und Kultur der Deutschen in Russland/UdSSR/GUS und Integ-ration der Russlanddeutschen in Deutschland". Sie organisieren nach Vereinbarung auch Führungen für Gruppen und Schulklassen. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung ist frei!

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ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

11 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2011

StellenangebotDie Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. sucht zum 1. Septem-ber 2011 in Vollzeitanstellung eine/n

Sozialarbeiterln/Sozialpädagogin/en

für das bundesweite Projekt zur Stär-kung der Erziehungskompetenz von jungen und zukünftigen Eltern mit Mig rationshintergrund

„Schulbank für junge Eltern“ –Qualifi zierung und Einsatz

von Multiplikatoren inMigrantenselbstorganisationen

und Jugendgruppen.

Projektdauer:voraussichtlich zwei Jahre.

Wir erwarten:• abgeschlossene Ausbildung als Sozi-

alarbeiterln/Sozialpädagogln;• Erfahrungen in der Konzeption und

Organisation von Qualifi zierungs-maßnahmen für Ehrenamtliche;

• Deutsch- und Russischkenntnisse;• Wohnsitz im Großraum Stuttgart.

Wir bieten:• Arbeit mit Anbindung an das Team

der Bundesgeschäftsstelle der Lands-mannschaft;

• Möglichkeiten zu Fortbildung und Supervision;

• Vergütung in Anlehnung an TVöD.

Zielgruppen:• junge Familien von Spätaussiedlern

und Zuwanderern aus den Nachfolge-staaten der Sowjetunion;

• Jugendliche;• Multiplikatoren aus Migrantenorga-

nisationen und Jugendgruppen.

Projektinhalte:• Informationsvermittlung;• Trainingsmaßnahmen;• Workshops;• praktische Arbeit vor Ort (Teilprojek-

te, lokale Jugendmaßnahmen).

Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Bewerbungsunterlagen bis zum 15. August 2011 an die

Landsmannschaftder Deutschen

aus Russland e.V.,Raitelsbergstr. 49,70188 Stuttgart,

Abteilung Personalwesen.

Auf der Suche nach der Heimat

Die Heimat ist uns verloren ge-gangen", sagte Waldemar Weiz, stellvertretender Bundesvorsit-

zender der Landsmannschaft, gegen-über der Zeitung „Aachener Nachrich-ten“ bei der Ausstellungseröffnung im Rathaus von Alsdorf, NRW.

Vier Wochen waren die Tafeln der Wander-ausstellung „Volk auf dem Weg“ dort zu sehen. Initiator der Präsentation war Eu-gen Provada, Vorsitzender der Ortsgrup-pe Aachen-Düren der Landsmannschaft. Er knüpfte die entsprechenden Kontakte zur Stadtverwaltung und kümmerte sich um die Vorbereitung. Zahlreiche Interes-senten kamen zur Ausstellungseröffnung: russlanddeutsche Zeitzeugen und Studen-ten, ehrenamtlich engagierte Einheimi-sche und Zuwanderer.Die meisten Besucher begannen beim Eintritt ins Rathaus sofort mit dem Rund-gang durch die Ausstellung und bedien-

ten sich am Infotisch mit Periodika der Landsmannschaft.In ihrem Bericht zitierten die "Aachener Nachrichten" Weiz weiter mit den Wor-ten: „Die Ausstellung soll dazu beitragen, Verständnis für unsere Geschichte zu we-cken und Vorurteile abzubauen.“Das wünschte sich auch Alsdorfs Erster Beigeordneter Ralf Kahlen. „Auch nach Alsdorf sind viele Spätaussiedler gekom-men. Über ihre Geschichte wissen wir er-staunlicherweise sehr wenig.“ Er sehe die Ausstellung als „gute Möglichkeit, Men-schen unterschiedlicher Kulturen in unse-rer Stadt einander näher zu bringen“.Nach der Eröffnung folgten Auszüge aus dem Film „Versöhnung über Grenzen – Kurzgeschichte und gelungene Integra-tion“ sowie eine von der Gesanggruppe „Susanne“ aus Jülich vorgetragene und von Jakob Fischer moderierte „Geschichte der Deutschen aus Russland in Liedern“.

Text und Bild: Josef Schleicher

Bei der Ausstellungseröffnung im Rathaus von Alsdorf (von links): Zeitzeuge Johann Wall, Projektleiter Jakob Fischer, Zeitzeugin Lydia Provada-Folz, 1. Beigeordneter Ralf Kahlen, stellv. Bundesvorsitzender der Landsmannschaft, Waldemar Weiz. Foto: Josef Schleicher

Wissen stärkt und Musik bereichertdas Miteinander

Die engagierte Teilnahme von russ-landdeutschen und einheimischen

Musikern und Sängern an den Begleit-veranstaltungen der Wanderausstel-lung „Volk auf dem Weg“ verstärken deren Wirkung.

Es ist immer ein guter Start, wenn bei der Eröffnung nicht nur Reden gehalten wer-den und Führungen entlang der inhaltsrei-chen Tafeln stattfi nden. Und: Eine musi-kalische Umrahmung ist ein sichtbarer

Beweis, dass die gelungene Integration von Zuwanderern eine vielseitige Berei-cherung für die Aufnahmegesellschaft ist.So war es auch in Paderborn (NRW) wo die Eröffnungsfeier der Ausstellung im Einwohneramt durch die beiden Violinis-tinnen Irene Fabian und Nelli Hein mu-sikalisch gestaltet wurde. Bürgermeister Heinz Paus betonte darüber hinaus in sei-nem Grußwort: „Viel voneinander zu wis-sen, stärkt das Miteinander in der Stadt."

Josef Schleicher

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HEIMAT IM GLAUBEN

12 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2011

Unter reger Teilnahme von Mit-gliedern der Landsmannschaft fand am 9. Juli die Sternwall-

fahrt der Deutschen aus Russland nach Altötting (Bayern) statt. Das Pontikal-amt in der Basilika St. Anna hielt Bi-schof Nikolaus Messmer aus Kirgisien, die Predigt sprach Visitator Dr. Alexan-der Hoffmann von der Seelsorgestelle für katholische Deutsche aus Russland, Kasachstan und den anderen GUS-Staaten.Nachstehend ein längerer Auszug aus dieser Predigt, die sich mit Fragen der Gegenwart ebenso auseinander setzt wie mit Geschehnissen der Vergangen-heit:

Liebe Schwestern und Brüderim Glauben,

letztes Wochenende war ich mit einer Gruppe von Gläubigen in Fulda, enga-gierte, gebildete Menschen, tätig in vie-len Organisationen und mit ganz starkem Selbstbewusstsein.Beim Frühstück unterhielten sich zwei Frauen aus unserer Gruppe. und es war leicht mitzuhören, worüber sie sprachen. Eine der Frauen, ca. 50 Jahre alt, klag-te, sie könne morgens nicht mehr in den Spiegel schauen, es mache sie traurig, was aus ihrer schönen Haut geworden sei, und sie deutete auf ihr Gesicht. "Ich werde alt", sagte sie.Ich schaute rüber und sah ihre Traurig-keit.

Ja, irgendwann beginnen wir, Männer und Frauen, zu spüren, dass unser Leben Grenzen hat, unsere Kraft, unsere Schön-heit, Gesundheit. Auch unsere Freiheit und unsere Zeit haben Grenzen.Im Grunde spüren wir diese Grenzen Tag für Tag, und wenn wir mal et-was mehr Zeit für uns haben, dann gibt es auch mal Panik und kommt es zu Tränen…Es gibt aber auch Menschen, die es schaffen zu schmun-zeln, die angesichts dieser Grenzen nicht verzagen, La-chen können, Anekdoten er-zählen, ein Liedchen anstim-men…Das kann einem selbst und auch den anderen helfen, sich mit sich selbst zu versöh-nen…

Manchmal werden diese Grenzen auch von außen gesetzt: Pater Bukowinski, der viele von uns getauft, vielen die Erste Hl. Kommunion gereicht hat, viele Paa-re heimlich getraut hat, saß fast 14 Jahre im Arbeitslager, und er schaffte es in den traurigsten Situationen, seinen Mithäftlin-gen Mut zu machen, tröstete, unterhielt sich mit ihnen, teilte seine ohnehin kleine Brotration mit ihnen.Und was alle an ihm ganz besonders be-wundert haben - er war immer gut auf-gelegt, ruhig, gut für einen Scherz zu ha-ben.Es war sein Glaube, der ihm Kraft gab und mit dem er seinen Brüdern im Arbeitsla-ger half zu überleben.Als er dann entlassen wurde, kam er nach Karaganda, und obwohl er wusste, dass jede Taufe, jede Hl. Messe oder Trauung ihn wieder ins Gefängnis bringen kann, war er ständig unterwegs.Was wäre aus uns Russlanddeutschen geworden, wenn es diesen Pater nicht ge-geben, er uns nicht angespornt hätte, die Sprache zu pfl egen, dem Glauben treu zu bleiben?

Ja, es gibt in unserem Leben Grenzen, körperliche und solche, die unsere Frei-heit beschränken.Und ein Christ blendet das nicht aus, er überwindet sie, indem er ein Lied an-stimmt, eine Anekdote erzählt, tröstet, gläubige Zuversicht ausstrahlt.Ein Christ, katholisch, evangelisch oder orthodox, ein Christ schaut nach vorne, weil er selbst getragen und gehalten ist von Gott!Deshalb sagt Jesus zu seinen Freunden - zu uns!!! -, "Ihr seid das Salz der Erde, Ihr seid das Licht der Welt", und er meint: Ihr Frauen und Männer, Kinder und Jugendlichen seid ganz kostbare und

wertvolle Menschen, versteckt euer Licht nicht, sondern stellt es auf einen Leuchter, damit es allen im Haus und in der Welt leuchtet. Wer ein Lied anstimmt, wer jemanden umarmt und tröstet, wer in dieser harther-zigen Welt dem Nächsten beisteht, ist ein Licht und er sorgt dafür, dass das Leben lebenswert bleibt.Es gibt so viel versteckte Depression, so viel Zukunftsangst, so viel Orientierungs-losigkeit.In so einer Zeit gehört jedes Licht und Lichtlein auf den Leuchter, damit es in unseren Häusern, in unseren Kirchen, in unserer Gesellschaft hell bleibt.Schon ein kurzes Gebet in der U-Bahn für die Arbeitskollegen, ein Vater Unser für die Kinder in der Schule oder mal die Enkelkinder zu sich nehmen, damit die jungen Eltern wieder mal ausgehen kön-nen - und sich selbst nicht verlieren. Ein kleineres oder größeres Amt in unserer Landsmannschaft, in den Kirchen über-nehmen - das alles sind ganz große Lich-ter, die das Leben schön und lebenswert machen.Man könnte auch ohne Übertreibung sa-gen: Christen sind Fackelträger…

Pater Bukowinski war nicht nur sehr groß von Gestalt, er war in der Zeit der De-portation und Verfolgung 1941 in Russ-land auch ein großer Glaubenszeuge, ein Fackelträger bis zur letzten Stunde seines Lebens in Karaganda. Nun wün-schen viele Christen in Russland, Polen und Deutschland, dass dieser wunderbare Pater selig und heilig gesprochen wird. Doch das Zeichen dafür muss Gott selbst geben. Und so beten viele Christen um ein solches Zeichen, beten um ein Wunder. Unsere Zeit braucht Wunder, sonst wird unser Leben nur noch von Nummern und

Unsere Zeit braucht WunderAus der Predigt von Visitator Dr. Alexander Hoffmann

bei der Sternwallfahrt in Altötting

Die Teilnehmer der Wallfahrt nach Altötting mit Bischof Nikolaus Messmer und Visitator Dr. Alexander Hoffmann in der ersten Reihe.

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HEIMAT IM GLAUBEN

13 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2011

Zahlen bestimmt. Beten wir also für ein konkretes Zeichen, für ein Wunder, damit Pater Bukowinski selig gesprochen wer-den kann.Ich werde aus diesem Grund heute um 14 Uhr in der Gnadenkapelle eine An-dacht halten und diese Bitte der Kirche in Russland, Polen und Deutschland mit den Gläubigen vor Gott tragen, auch die Got-tesmutter um ihr Gebet bitten, dass dieser großartige Zeuge des Glaubens selig ge-sprochen werde.

Wir beten in diesem Gottesdienst und dann auch in der Kapelle aber auch für all die Menschen, die die Deportation 1941 nicht überlebt haben. Die Historiker spre-chen von 300.000 Russlanddeutschen, die durch die Umsiedlung nach Zentralasien und Sibirien ihr Leben verloren haben, rund ein Drittel der Russlanddeutschen! Es sind unsere Eltern und Großeltern, wir dürfen sie, die in der Erde Russlands ru-hen, nicht vergessen, und ihrer auch im Gebet gedenken. Amen.

Wir laden herzlich ein zu den

Missions- und Evangelisationstagender Kirch lich en Gemeinsch aft

am 17. und 18. September 2011 in der Stift skirch e,76829 Landau/Pfalz

Programm

Die Referenten:Ott o Sch aude, Bisch of der Ev.-Luth. Kirch e Ural Sibirien Ferner OstenMartin Auch , Missionsdirektor der Liebenzeller MissionWaldemar Jesse, Missionar der Liebenzeller Missionim Uralgebiet in RusslandViktor Nasch ilewski, Prediger und Gesch äft sführerder Kirch lich en Gemeinsch aft Eduard Lippert, Vorsitzender der Kirch lich en Gemeinsch aft Die Veranstaltungen werden von Chören und Blasorch ester umrahmt.Begleitender Infostand über die Missionsarbeit unserer Brüder im Osten.

Kirch lich e Gemeinsch aft der Evangelisch -Lutherisch en Deutsch en aus Russland e.V.,

Am Haintor, 1337237 Bad Sooden-Allendorf,Telefon: 05652-4135, Telefax: 05652-6223,

E-Mail: [email protected],Bürozeiten: Mo.-Fr.: 9:00-12:00 und Do.: 13:00-17:00

Samstag, 17. September 201113:00 Uhr Eröff nung15:15 Uhr Seminare18:15 Uhr Abendessen19:00 Uhr Evangelistischer Abend

Sonntag, 18. September 201110:00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl14:00 Uhr Missionsvortrag

Liebe Missionsfreunde,herzlich grüße ich Sie mit dem Wort Got-tes aus Jeremia 29,11: „Denn ich weiß, was für Gedanken ich über euch habe, spricht Gott der Herr, Gedanken des Friedens und nicht des Leides. Ich gebe euch Zukunft und Hoffnung.“Diese Worte sind Gottes Ermutigung an das Volk Israel, welches sich in der Ge-fangenschaft befand. Der babylonische Herrscher Nebukadnezar zerstörte 538 vor Christus die Hauptstadt Jerusalem und führte die Einwohner als Gefangene nach Babylon. Das Volk hat Gott verlassen und gegen andere Götter und Weltanschau-ungen eingetauscht. Nun mussten sie 70

Jahre in der Gefangenschaft leben. Ob-wohl sie Gott verlassen haben – Gott hat sie nicht verlassen. Er dachte an sie und sorgte für sie. Er gab ihnen auch klare An-weisungen darüber, wie sie in der Fremde leben sollen (Jeremia 29,4-11). Er hatte mit ihnen gute Absichten.Das russische Volk war auch 70 Jahre im Atheismus gefangen. Die Folgen davon werden immer wieder sichtbar. Als ich zum Beispiel mit einem Taxifahrer über die Ikonen auf seinem Armaturenbrett sprach und ihn fragte: „Sie sind wahr-scheinlich ein sehr gläubiger Mensch?“, antwortete er darauf: „Nein! Ich bin ein

Atheist, aber es kann ja nicht schaden." Viele Menschen denken genauso wie er. Die Menschen suchen zwar nach Glück und Hoffnung, doch oft an der falschen Stelle. Deswegen sehen wir es als unse-ren Auftrag an, zu ihnen zu gehen und zu sagen, dass das, was sie suchen, bei Gott zu fi nden ist: „Denn ich weiß, was für Gedanken ich über euch habe, spricht Gott der Herr, Gedanken des Friedens und nicht des Leides. Ich gebe euch Zu-kunft und Hoffnung.“

Gott denkt an dich. Im Psalm 115,12 lesen wir: „Der Herr denkt an uns und segnet uns." Gott denkt nicht nur, sondern er handelt auch. Und wenn Gott handelt, dann wird alles zum Segen, sogar die Ge-fangenschaft. Gott hat die Menschen aus der größten und längsten Gefangenschaft aller Zeiten – der Sünde – durch Jesus Christus befreit. Das ist unser zentrales Thema. Es freut uns sehr, dass manche Menschen dieser Botschaft glauben und zu Nachfolgern Jesu werden. Sie haben dann Frieden mit Gott und werden zu Friedensstiftern.

Gott schenkt Frieden. Nach einem Got-tesdienst zum Thema Versöhnung kam eine Frau auf mich zu und sagte, dass sie jetzt Frieden mit Gott hat, doch ihr Ver-hältnis zu ihrer Schwester macht ihr große Sorgen. Sie haben bereits 20 Jahre keinen Kontakt mehr zueinander und kommuni-zieren überhaupt nicht. Sie wollte Verän-derung haben. Daraufhin ermutigte ich sie zum Gebet für diese Angelegenheit und den ersten Schritt von ihrer Seite. Nach zwei Wochen berichtete sie mir freude-strahlend, dass jetzt alles wieder in Ord-nung sei und die beiden versöhnt sind und im Frieden.

Gott gibt Zukunft und Hoffnung. Alles auf dieser Erde ist vergänglich. „Wir ha-ben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir." Ewigkeit bei Gott ist die Hoffnung und Zukunft der Christen, die an Jesus glauben. Es ge-schieht immer wieder, dass Menschen in Russland das erfahren und ihre Hoffnung ganz auf den Herrn setzen.

Waldemar JesseKirchliche Gemeinschaft

der Ev.-luth. Deutschenaus Russland e.V.

Wenn Sie mehr darüber erfahren wollen, was Gott durch Missionare in Russland tut, wie er die Menschen frei macht und Frieden und Hoffnung schenkt, dann kom-men sie zu den Missions- und Evangeli-sationstagen nach Landau. Dort berichtet Waldemar Jesse persönlich über seine Er-fahrungen als Missionar in Russland.

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KULTUR

14 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2011

Impressionen aus dem malerischen GaistalWorkshop „Art-Labor für russlanddeutsche Künstler“ in Bad Herrenalb (Schwarzwald)

Wunderschön. Ausdrucksvoll. Kraftvoll. Phantasievoll!“ So hörte sich die Begeisterung

der Bad Herrenalberin Marion Saß bei der Ausstellung der Werke russland-deutscher Künstler aus Russland und Deutschland im Kurhaus Bad Herren-alb am 25. Juni an.

Diese Begeisterung teilten viele Besucher der Ausstellung. Sie zeigten aufrichtiges Interesse und unterhielten sich mit den Künstlern, manche kauften Bilder.Am nächsten Tag konnten sich die Bad Herrenalber von der künstlerischen Viel-falt der russlanddeutschen Maler aus Ost und West auch bei der Ausstellung in der Klosterstraße überzeugen.Beide Ausstellungen waren Ergebnis des Workshops „Art-Labor für russland-deutsche Künstler“ in Bad Herrenalb im Rahmen des internationalen Partner-schaftsprojektes „Grenzüberschreitende Partnerschaften mit Verbänden der deut-schen Minderheit in der Russischen Föde-ration“. Gefördert wurde das Projekt vom Bundesministerium des Innern (Deutsch-land) und dem Ministerium für Regionale Entwicklung (Russland).Dank Presseberichten in den lokalen Me-dien und der Werbung durch das Touris-musbüro Bad Herrenalb hatte es sich im Ort schnell herumgesprochen, dass russ-landdeutsche Künstler im Ferienheim Aschenhütte malen und eine Ausstellung vorbereiten. Und so schauten zwischen-durch einheimische Bürger vorbei, die sich selbst informieren wollten. Etwa Ma-rion Saß, die seit 33 Jahren in Bad Her-renalb wohnt und selbst malt. Sie kam mit einem Bilderalbum, zeigte ihre Werke und lud die Gruppe spontan zum Kirschen-Es-sen zu sich nach Hause ein.Ebenso wie ihr Begleiter, der Literatur-wissenschaftler und Historiker Günther Lahmann, äußerte sie sich mit lobenden Worten über die ausstellenden Künstler.Auch die Hobbymalerin Doris Fuchs kam vorbei. Viktor Langs Bild „Bad Her-renalb“, das er bereits im Voraus für das Werbeplakat gemalt hatte, fand sie entzü-ckend „aquarellisch“ und vereinbarte mit ihm kurzerhand, dass sie es nach der Aus-stellung kaufen würde.

Malen in der freien Natur,Meisterklassen und mehr

Am Workshop, der im Ferienheim Aschen-hütte vom 17. bis 27. Juni stattfand und

von der Landsmannschaft in Kooperation mit dem Internationalen Verband der deut-schen Kultur (Russische Föderation) im Rahmen des Partnerschaftsprojektes or-ganisiert wurde, beteiligen sich bildende Künstler aus Russland und Deutschland.Das Vorhaben diente vor allem dazu, den Künstlern die Möglichkeit zu einem kre-ativen Austausch und zum gemeinsamen künstlerischen Gestalten zu geben, die künstlerischen Traditionen der Russland-deutschen und ihre Leistungen in der bil-denden Kunst zu refl ektieren und zu po-pularisieren.Die Künstler aus Russland vertraten den Kreativ-Verband der Russlanddeutschen „In den Farben des Lebens“ unter der Lei-tung der Verdienten Künstlerin Russlands Nina Lochtatschjowa (Lützow). Viele von ihnen sind Mitglieder des Künstlerverban-des und Verdiente Kunstschaffende der Russischen Föderation, haben mehrfach landesweit und international ausgestellt, vertreten verschiedenste Stilrichtungen und arbeiten mit unterschiedlichen Tech-niken.Die zehn Tage waren trotz des regneri-schen Wetters vor allem mit Malen in der freien Natur ausgefüllt – dafür bot der Schwarzwald mit dem romantisch-ma-lerischen Gaistal zahlreiche Möglichkei-ten. Einige der Künstler skizzierten das idyllische Gaistal oder malten es sogar in Öl. „Es sieht hier so aus, wie wir uns Deutschland vorgestellt haben", meinte Gala Kober. „Saftig grüne Wiesen, bergi-ge Landschaft und kleine Dörfer.“Porträtzeichnungen sind der Schwerpunkt von Natalia Bakanova (geb. Weibert) aus Swerdlowsk. Sie zeichnete in den ersten Tagen ihre Workshop-Kollegen. Andrej

Knoblock aus Moskau, der gerne Eindrü-cke des Augenblicks festhält, war von der Natur des Gaistals angetan. Natalia Tabert hat Kinderbücher in Russland mit fröh-lich bunten Zeichnungen illustriert. Nina Lochtatschjowa widmet sich vor allem der Goldschmiedekunst. Ihr Workshop-Projekt war eine Zeichnung, in deren Zentrum eine Farbpalette steht, die von Blütenblättern mit den Charakteristika der Teilnehmer umrahmt wird. "Das wer-de ich später in einen Teller aus Metall mit Gravierungen umsetzen", erklärte sie.Mit dabei waren auch vier Schülerinnen, die sich erfolgreich an einem Wettbewerb des Deutsch-Russischen Hauses in Mos-kau beteiligt hatten. "Ich habe Portraits und ein Stillleben eingereicht", erzählt Ekaterina. Lisa hatte ein Album zum The-ma Bären zusammengestellt. Angeleitet werden die Schülerinnen von Gala Kober. „Sie sollen zunächst das Spiel mit Farben lernen, einfach draufl os malen, gar nicht über Regeln nachdenken", erklärt sie.Neben der Malerei standen Besuche von Museen in Karlsruhe, Baden-Baden und Straßburg auf dem Programm. Auch Be-suche bei Ortsgruppen der Landsmann-schaft, Informations- und Erfahrungsaus-tausch in den Arbeitsgruppen oder auch kreativ gestaltete Abende mit Musik und Gesang gehörten zum Tagesablauf. Bei-spielsweise ein Abend mit der Sängerin Nina Schneider (kommt aus Kasachstan), die in ihrer neuen Heimat Konstanz den Klub „Musa“ gegründet hat.Betreut wurden die Künstler von der Projektleiterin Natalia Ort, der Kultur-beauftragten der Ortgruppe Schweinfurt, Margarita Afanasjew, und dem Künstler Boris Wald, die von den Projektleitern der

Die Teilnehmer des Workshops in Bad Herrenalb.

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KULTUR

15 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2011

Landsmannschaft, Erika Becht und Ni-kolai Magal, sowie dem Künstler Viktor Lang tatkräftig unterstützt wurden.

Kunstausstellungenals Höhepunkt

Zum Wochenende vom 24. bis 26. Juni kamen russlanddeutsche Künstler, die mittlerweile in Deutschland leben, hinzu. Vertreten waren beide Künstler-Arbeits-kreise der Landsmannschaft: der 1994 ge-gründete „Arbeitskreis russlanddeutscher Künstler“ mit Willi Bunkowski aus Mün-chen und der 1996 gegründete Arbeits-kreis „Bildende Künste“ mit Viktor Lang aus Freiburg. Zur Gruppe aus Deutschland gehörten ne-ben den bereits erwähnten Willi Bunkows-ki Vikor Lang und Boris Wald Viktor Knack aus Freiburg, Dschamilia Hergen-reder aus Frankfurt/Main, Helmut Hägele aus Appenweiler, Günther Hummel aus Bad Krozingen, Michael Buch aus Bad Waldsee, Alexander Pavlov aus Freiburg und Alexander Witzke aus Freiburg.Beim Austausch der Künstler beider Län-der stellten einige fest, dass sie aus der gleichen Region kommen oder an der gleichen Lehrstätte studiert haben.Den Höhepunkt der zehn Tage bildeten die beiden Gruppenausstellungen im Kur-

haus Bad Herrenalb am 25. Juni und in der Klosterstraße (Fußgängerzone) von Bad Herrenalb am 26. Juni. Helga Merkle vom Tourismusbüro Bad Herrenalb eröffnete die Straßenausstellung und lud die Bad Herrenalber in die Klosterstraße ein. Eine kurze Ansprache hielten Ewald Oster vom Bundesvorstand der Landsmannschaft und Nina Lochtatschjowa als Vertreterin der russischen Seite. Zum Abschluss des Tages überreichte Ewald Oster jedem be-teiligten Künstler ein Zeugnis über die er-folgreiche Beteiligung am Workshop.

Perspektivender Zusammenarbeit

Noch vor der Straßenausstellung setzten sich die Künstler zusammen und disku-tierten die Ergebnisse des Art-Labors und Perspektiven der Zusammenarbeit. Als Projekt wurde für 2013 eine „Gemein-same Gruppenausstellung der russland-deutschen Künstler aus Deutschland und Russland zum 250. Jahrestag des Erlasses Katharinas II.“ in beiden Ländern vorge-schlagen. Im Zuge der Vorbereitungen sollen Art-Labors in Deutschland und Russland stattfi nden.Für Deutschland bot sich Willi Bunkows-ki an, einen Workshop mit abschließender Gruppenausstellung auf der Basis seiner

Einige der teilnehmenden Künstler mit ihren Werken (von links oben weiter im Uhrzeigersinn): Viktor Lang (im Gespräch mit Doris Fuchs), Nina Lochtatschjowa, Willi Bunkowski und Natalia Tabert.

Kunstschule in München durchzuführen. „Es sollte auch ein Katalog vorbereitet werden, der 2013 präsentiert wird“, be-tonte Nina Lochtatschjowa.Ihre Dankbarkeit, ihre Zufriedenheit und die Hoffnung, dass die Zusammenarbeit fortgesetzt wird, äußerten die Künstler in ihren Aussagen zum Art-Labor:„Ich danke dem Schicksal und Russland dafür, dass ich meine Kunst in Deutsch-land, dem Land meiner Vorfahren, zeigen durfte“, sagte Juri Gintner aus Atschinsk.Willi Bunkowski aus München meinte: „Ungewöhnlich, überwältigend, einmalig - als ob wir aufgeweckt worden wären. Für die Künstler, die bereits lange hier sind, war es eine Überraschung, dass es in Russland russlanddeutsche Künstler mit gutem Niveau gibt.“Natalia Bakanova, Tochter des russland-deutschen Künstlers Lew Weibert, aus Solnetschnogorsk sagte: „Mein Vater war Landschaftsmaler; seine Arbeiten erinnern mich an die Landschaften im Schwarz-wald. Meine Eindrücke werden zu Hause bestimmt in neue Werke einfl ießen.“Und Viktor Lang stelle abschließend fest: „Die grenzüberschreitende Zusammen-arbeit bereichert die russlanddeutschen Künstler gegenseitig; durch diesen Aus-tausch schaffen wir eine Brücke.“ Nina Paulsen

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KULTUR

16 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2011

„Der Geschichte der Russlanddeutscheneine Heimat geben“

Mit zahlreichen Gästen und Eh-rengästen wurde am 22. und 23. Juni die Eröffnung der

neuen Räumlichkeiten des Museums für russlanddeutsche Kulturgeschichte in Detmold (NRW) gefeiert. Präsen-tiert wurde die neue Dauerausstellung „Ausgepackt. Geschichte und Gegen-wart der Deutschen aus Russland“.

Die Schirmherrschaft hatte Staatssekretär Dr. Christoph Bergner übernommen. Als Festredner trat Prof. Dr. Dittmar Dahl-mann, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, mit dem Vortrag „Mig-ration, Integration: Deutsche in Russland und Deutsche aus Russland" auf.„Die Russlanddeutschen sind bisher weitgehend geschichtslos: Weder in Deutschland noch in Russland ist dieser besondere Teil der Geschichte allgemein bekannt. Das Motto des Museums lautet deswegen: Der Geschichte der Russland-deutschen eine Heimat geben. Integration durch Identität gestalten. 'Ausgepackt' heißt – wir sind angekommen, wir sind zu Hause“, beschrieb Museumsleiterin Dr.

Katharina Neufeld die Aufgabe des Mu-seums.Die Eröffnung im voll besetzten Forum der August-Hermann-Francke-Gesamt-schule Detmold wurde von Peter Dück, Geschäftsführer des Christlichen Schul-fördervereins Lippe e.V., moderiert. „Die Russlanddeutschen haben ein eige-nes Museum verdient. In der Sow jetunion konnten wir nichts über unsere Geschich-te erfahren. Viele haben erst in Deutsch-land begonnen, sich mit der eigenen Familiengeschichte oder derjenigen der Volksgruppe auseinander zu setzen. Die-ser wieder gewonnene Erinnerungsschatz soll nicht nur vor dem Vergessen bewahrt werden, sondern sich auch ins kollektive Bewusstsein der jüngeren Generationen der Russlanddeutschen und der einheimi-schen Nachbarn einprägen, um so Teil der Gesamtkultur in Deutschland zu werden“, betonte Dr. Katharina Neufeld die Bedeu-tung der langjährigen Museumsinitiative.

Von einer Wanderausstellungzum Museum Ganz klein hatte es angefangen – mit einer Wanderausstellung des Studienrates Otto Hertel (1919-1999). Schon als Lehrer ei-nes Detmolder Gymnasiums präsentierte er immer wieder die Geschichte der Russ-landdeutschen. 1988 bekam er die Unter-stützung des russlanddeutschen Künstlers Jakob Wedel, der wie Hertel aus Kirgisien stammte. Seine Werke sind seitdem ein wesentlicher Bestandteil des Museums.Von Anfang an bestand eine enge Partner-schaft mit dem Christlichen Schulförder-verein Lippe. Beim Aufbau der privaten christlichen August-Hermann-Francke-Gesamtschule in Detmold ab 1988 konnte

auf ihrem Gelände ein Ausstellungsraum für das Museum eingerichtet werden.Im März 1996 fand die Eröffnung des „Museums zur Geschichte der Deutschen in/aus Russland“ statt. In den folgenden Jahren entwickelte sich die Ini tiative im-mer weiter - vor allem dank dem uner-müdlichen Engagement von Landsleuten.Im Februar 2002 wurde der „Museums-verein für russlanddeutsche Kultur und Volkskunde“ (Vorsitzende Helene Heide-brecht) gegründet, der Aufbau und Unter-halt des Museums übernahm. Aber auch der Christliche Schulförderverein unter-stützt nach wie vor seine Aktivitäten.Aus anfänglich 50 Ausstellungsstücken sind inzwischen Tausende geworden. Auf-grund der regen Museumstätigkeit und der vielfältigen Kooperationsarbeit konn-te das Museum in den vergangenen Jahren zahlreiche Neuzugänge verzeichnen.

„Identitätsstiftende Missionder Erinnerungskultur“„Es war mir eine besondere Ehre, die Schirmherrschaft zu übernehmen“, sag-te Dr. Bergner in seinem Grußwort. Die Russlanddeutschen hätten „eine reiche 250-jährige Siedlungs- und Kulturge-schichte entstehen lassen. Auf ihrem langen Weg, nach freiwilliger und er-zwungener Wanderung, nach Abschied, Entbehrungen und Enteignungen hatten sie oft keine Möglichkeiten, die Zeugnis-se und Erzeugnisse ihrer Kultur mitzuneh-men. Aber jeder kam mit seiner eigenen Geschichte, mit wenigen materiellen Din-gen, aber mit umso mehr Erinnerungen."Insbesondere in diesem Jahr, in dem an-lässlich des 70. Jahrestages des Deportati-onserlasses vom 28. August 1941 des Hei-matverlusts Hunderttausender Deutscher in der Sowjetunion gedacht werde, sei der Erhalt dieser Erinnerungskultur eine wichtige identitätsstiftende Mission.

Dr. Christoph Bergner

Prof. Dr. Dittmar Dahlmann

Dr. Katharina Neufeld

Zülfi ye Kaykin

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KULTUR

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„Am Anfang der Initiative stand eine Visi-on, mit dem heutigen Tag ist diese Vision erfüllt worden. Es ist eine gute Investi-tion in die Zukunft“, so Zülfi ye Kaykin, Staatssekretärin beim Ministerium für Ar-beit, Integration und Soziales NRW.Auch Prof. Klaus Schäfer, Staatssekretär beim Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW, würdigte das Museumsprojekt. Er habe noch nicht erlebt, dass aus privater Initiative ein Mu-seum dieser Art entstanden ist.Friedel Heuwinkel, Landrat des Kreises Lippe, lobte den Beitrag der christlichen Gemeinden zur Integration und bezeich-nete das Museum als „große Bereicherung für die Region“. Und Bürgermeister Rai-ner Heller freute sich: „Detmold ist um ein Highlight reicher geworden."Prof. Dr. Reiner Springhorn, Lippisches Landesmuseum Detmold, und Dr. Helmut Knirim, LWL-Museumsamt für Westfalen Münster, hoben die gute Zusammenarbeit mit dem Museum Detmold hervor und be-zeichneten die Initiative als Sinnbild für tolerante Offenheit.Die längste Anreise hatte der Schriftstel-ler Rudy Friesen von der Mennonitischen Forschungsstelle Steinbach, Kanada. Er wünschte sich eine lebendige Beziehung zwischen Detmold und dem Museum in Steinbach. Als Geschenk von Museum zum Museum überreichte er ein Bild mit

einem Kinderstrumpf - ein Symbol für gute Zusammenarbeit, weil zwei Strümp-fe zusammengehören.

„Und gedenkedes ganzen Weges“Auch zum ökumenischen Einweihungs-gottesdienst am 23. Juli im Forum der AHF-Schule Detmold kamen zahlreiche Gäste. Heinrich Wiens vom Christlichen Schulförderverein Lippe begrüßte die Versammelten. Die Grußworte sprachen Nikolai Reimer, Pastor der Mennoniten-Brüdergemeinde Lemgo, Pfarrer Edgar Born, Aussiedlerbeauftragter der Evange-lischen Landeskirche von Westfalen, und Pfarrer Dr. Alexander Hoffmann, Visitator für die Seelsorge der deutschen Katholi-ken aus der GUS. Sie alle betonten, wie wichtig es sei, die Erinnerungen festzu-halten – die guten und die schlimmen.„Doppelt lebt, wer auch Vergangenes ge-nießt“, war der Hauptgedanke der Predigt von Jakob Neufeld, Pastor der Evangeli-schen Freikirche Heidenoldendorf. „Mu-seum ist nicht nur Vergangenheit, sondern auch Zukunft“, betonte er die Perspekti-ven des Museums. Mit der Präsentation „Wusstest du?" mit Daten und Statistiken zum Leidensweg der Russlanddeutschen und einer Schweigeminute erinnerten die Veranstalter an die Deportation der Deut-schen in der Sowjetunion. Hans von Nies-sen verlas die Totenehrung.Abschließend stellte Dr. Katharina Neu-feld das neue Projekt des Museums, das Gedenkbuch "Gegen das Vergessen", vor. Darin sollen die Besucher ihre eigene Ge-schichte oder die ihrer Vorfahren festhal-ten. „Erinnerungen sollen nicht verloren gehen. Auch auf diese Weise verwirkli-chen wir unser Motto und unsere Aufga-be, der Geschichte der Russlanddeutschen eine Heimat geben“, so Dr. Neufeld.

Dank für engagierten Einsatz Das Museumsprojekt wurde vom Christli-chen Schulförderverein Lippe, der LWL-Kulturstiftung, dem Bund der Vertriebe-nen und dem LWL-Museumsamt Münster fi nanziell unterstützt. Peter Dück und Dr. Katharina Neufeld bedankten sich bei al-len, die zum Gelingen des Projektes bei-getragen haben. Allen voran die Familien Hertel und Wedel, stellvertretend dafür Helene Heidebrecht und Jakob Wedel, aber auch Heinrich Wiens und Andreas Neufeld vom Christlichen Schulförder-verein Lippe, Witalis Hagelgans vom Ar-chitektenbüro Hagelgans und viele ande-re. Dr. Katharina Neufeld, verantwortlich für die wissenschaftliche Projektleitung, bekam gleich zwei Blumensträuße für ihr Engagement: vom Christlichen Schulför-derverein Lippe und von der Landesgrup-

Prof. Klaus Schäfer

pe NRW der Landsmannschaft, überreicht von Vorstandsmitglied Johann Engbrecht. Ein besonderer Dank ging an Dr. Jan Cars-tensen (LWL-Freilichtmuseum Detmold), Dr. Alfred Eisfeld (Nordost-Institut, Ab-teilung Göttingen), Dr. Viktor Krieger (Seminar für Osteuropäische Geschichte, Universität Heidelberg) und Prof. Dr. Rai-ner Springhorn, Lippisches Landesmuse-um Detmold, für die Fachberatung.

Musik, Theater und viel mehr

Musikalisch wurden die beiden Tage vom Kammerchor des Musikcolleges OWL Detmold begleitet. Der Geiger Anatoli Wedel spielte ein eigenes Werk, das er der Museumseröffnung gewidmet hatte. Judith Penner (Viola) und Linda Wiebe (Klavier) vom Musikcollege OWL stell-ten sich mit klassischen Musikstücken vor. Der Tenor Johann Penner (Linda Wiebe am Klavier) beeindruckte mit geistlichen Liedern in Deutsch und Russisch. Kinder und Jugendliche des Musikcolleges OWL präsentierten sich mit einem Musikkon-zert. Und das Russland-Deutsche Theater Niederstetten (Maria und Peter Warkentin) rundete die Veranstaltung mit der Theater-aufführung „Der lange Weg zurück“ ab.Im Rahmen eines Tages der offenen Tür konnten die Gäste Ausstellungsstände der bundesweiten Kooperationspartner des Museums sowie von Kultur- und Kirchen-gemeinden besichtigen.Auch für das leibliche Wohl der Gäste wurde an beiden Tagen vortreffl ich ge-sorgt. Die Schüler der August-Hermann-Francke-Gesamtschule sowie erwachsene Helfer legten sich tüchtig ins Zeug, um die Gäste zufrieden zu stellen. Nina PaulsenDie Inhalte des Museums stellen wir Ih-nen in unserer nächsten Ausgabe vor.

Kontakt:Museum für

russlanddeutsche Kulturgeschichte Georgstraße 24, 32756 Detmold

Tel.: 05231-921 626E-Mail:

[email protected] Friesen

Anatoli Wedel

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DIE LANDSMANNSCHAFT

18 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2011

Einiges wurde auf den Weg gebrachtTagesseminar der Landesgruppe Bayern in Nürnberg

Vertreter der Ortsgruppen Alt-ötting, Ansbach, Augsburg, Bay reuth, Dingolfi ng-Landau,

Fürth, München, Nürnberg, Regens-burg, Rhoen-Grabfeld, Schweinfurt, Straubing, Weiden und Zwiesel, der nahezu vollzählige Landesvorstand, dazu die beiden Leiterinnen des Pro-jektes "Angekommen und integriert in Bayern", Olga Gusch und Olga Knaub - zum Tagesseminar "Qualifi zierung von Ehrenamtlichen im Bereich der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland" am 23. Juli im Caritas-Pirckheimer-Haus in Nürnberg war so ziemlich alles erschienen, was in der Landesgruppe Bayern Rang und Na-men hat.

Krankheitsbedingt hatte jedoch in letz-ter Minute der Hauptreferent der Veran-staltung, Armin Homp vom Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozi-alordnung, absagen müssen, so dass der bayerische Landesvorsitzende Waldemar Eisenbraun als Moderator auch diesen Part übernehmen musste und die Teilneh-mer mit den neuen Förderschwerpunkten in Bayern vertraut machte. Als wesent-lichste Punkte hielt er fest:

• Förderfähig sind Personal- und Sach-kosten, die zum Zwecke der Qualifi zie-rung von Ehrenamtlichen entstehen.

• Ehrenamtliche sollten ausreichende Sprachkenntnisse in Deutsch besitzen, falls nicht, sind zuerst die Sprachkennt-nisse zu fördern.

• Die Maßnahmen beginnen zum Beispiel mit der Bildung von Selbsthilfegruppen.

• Für die Durchführung von Schulun-gen, Informationsveranstaltungen etc. können angemessene Vergütungen an Fachkräfte gezahlt werden.

• Für die verschiedenen Formen der Qualifi zierung ist es von Vorteil, mit erfahrenen Akteuren zu kooperieren, wie zum Beispiel der djo - Deutsche Jugend in Europa oder VIA - Verein für Interkulturelle Arbeit (München).

Neben der Verbesserung der technischen Ausstattung der ehrenamtlich Tätigen vor allem im Bereich der modernen Kommu-nikationsmittel kämen, so Eisenbraun, zur Steigerung der Effi zienz landsmann-schaftlicher Arbeit vor allem die Durch-führung von regelmäßigen Multiplikato-renschulungen, Podiumsdiskussionen und Infoveranstaltungen sowie die Bildung von inhaltlich und personell klar defi nier-ten Arbeitsgruppen in Frage.

Die Teilnehmer des Tagesseminars mit dem bayerischen Landesvorsitzenden Waldemar Eisen-braun (4. von rechts).

„Die Russlanddeutschen.Auf der Suche nach Heimat"

Wer die PHOENIX-Dokumentation von Ignaz Lozo unter dem Titel „Die Russlanddeutschen. Auf der Suche nach Heimat“ am 7. April 2011 ver-

passt hat, kann sie jetzt am 28. August um 16.45 Uhr auf PHOENIX sehen.

In seinem 45-minütigen Dokumentarfi lm geht der Russlandkenner Ignaz Lozo der Frage nach, ob die Integration der Deutschen aus Russland in der Bundesrepublik gelungen ist. Die Dokumentation beleuchtet auch den historischen Rahmen: die Ge-schichte der Auswanderung nach Russland, die Deportation, das Leid und schließ-lich die Rückkehr nach Deutschland.Der Film ist ein Beispiel für eine ausgesprochen ausgewogene Berichterstattung über Russlanddeutsche, denn er rückt ihre Stärken in den Vordergrund, verschweigt aber auch negative Entwicklungen der Integration nicht. Diese werden in realitätsge-rechter Weise behandelt und bedienen nicht die gängigen Vorurteile und Klischees.In dem Film wird der Fokus unter anderem auf Berlin (integrativer zweisprachiger Kindergarten und Tschechow-Theater) und Nürnberg (SinN-Stiftung des Evange-lisch-Lutherischen Dekanats, Haus der Heimat) gelegt, auf zwei Städte also mit sehr hohen Bevölkerungsanteilen von Deutschen aus Russland. VadW

Eingangs hatte sich der Redakteur von "Volk auf dem Weg", Hans Kampen, in seinem Impuls-Referat mit der aktuellen Lage der Landsmannschaft befasst und Ansatzpunkte für eine Steigerung der At-traktivität, Wirksamkeit und Transparenz landsmannschaftlicher Arbeit zur Diskus-sion gestellt. Insbesondere machte er sich für eine Intensivierung der landsmann-schaftlichen Öffentlichkeitsarbeit stark, deren Aufgabe zum einen darin bestehe, zur Versachlichung des Bildes beizutra-gen, das sich Bevölkerung und Medien von den Deutschen aus Russland machen, und zum anderen darin, die Anziehungs-kraft des Vereins auf neue Mitglieder zu steigern.

Nach lebhaft geführten Diskussionen, bei denen jeder einzelne Teilnehmer mit sei-ner Meinung zu Wort kam, einigte man sich darauf, sich in den kommenden Mo-naten verstärkt mit den folgenden Themen zu befassen:

• Öffentlichkeitsarbeit;• Kommunikationsstrukturen (intern,

extern);• Kassenführung, Finanzen, Vereinsfüh-

rung;• Erscheinungsbild der Landsmannschaft

(Schaffung von "Symbolen");• Projektarbeit;• Geschichte, Identität, Sprache. VadW

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DIE LANDSMANNSCHAFT

19 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2011

Sommerfest der Landsmannschaft in NürnbergEin herzliches Dankeschön an alle Helfer und Teilnehmer

Zum traditionellen Sommerfest am 3. Juli auf dem Gelände des Hauses der Heimat Nürnberg

lud die Landsmannschaft Eltern und Kinder, Landsleute und Freunde ein.

Das regnerische Wetter hielt einige zwar vom Kommen ab, konnte aber das fröhli-che Fest nicht verhindern - die Organisa-toren bauten Zelte auf, in denen Gäste und Künstler Schutz fanden. Es gab ein Kultur-programm mit Musik, Gesang und Tanz, dazu Leckeres für das leibliche Wohl.An die 120 Gäste waren gekommen, um das Sommerfest zu genießen. Sie wur-den vom Vorsitzenden der Ortsgruppe Nürnberg, Rudi Walter, begrüßt. Gleich-zeitig lud er zur Gedenkveranstaltung der Landsmannschaft am 28. August ein.Seine Ehefrau Dorothea Walter stellte das Musikprojekt „Hymne der Deutschen aus Russland“ und den Komponisten Gocha Iashagashvili vor. Der Musiker aus Geor-gien, der seit 1996 in Deutschland lebt und sich seit 2002 in der Integrationsarbeit der Landsmannschaft engagiert, hat das „Lied der Deutschen aus Russland“ des russ-landdeutschen Dichters Reinhold Frank

Vorschulkinder und Fördergruppen stellten sich vor.

Links oben: Rudi Walter; links unten: Gocha Iashagashvili; rechts: Dorothea Walter.

(1918-2001) vertont. Die Ortsgruppe will das Werk auf CD mit einem Begleitheft herausbringen und es russlanddeutschen Chören anbieten. Dafür wurde um Spen-den gebeten. Auch die Einnahmen aus dem Verkauf der selbst gebackenen Ku-chen und anderer Spezialitäten fl ießen als Spenden in dieses Projekt ein.Seit fünf Jahren veranstaltet die Ortsgrup-pe Nürnberg mit dem Verein ARTEC-Proiectum, Träger des Projektes „Wir wollen Brücke sein“ (Leiterin Dorothea Walter), ein Sommerfest. Das Projekt zur integrativen Eingliederung von zu-gewanderten Kindern und Jugendlichen wird vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gefördert. An die 200 Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen wer-den in Gruppen und Kursen von fachkun-digen Pädagogen und Trainern betreut und

auf die Schule vorbereitet. So gestalteten die Ortsgruppe und die Projektmitarbeiter das Sommerfest auch als Jahresabschluss-feier, bei der sich alle Projektgruppen prä-sentieren konnten.Etwa 100 Kinder und Jugendliche sowie Gruppenleiter zeigten mit ihren Darbietun-gen, was sie im Laufe des Jahres erreicht haben. Die Vorschulkinder und Kinder der Fördergruppen präsentierten sich mit der Theateraufführung „Die verschwundenen Zahlen“. Die ABC-Schützen erhielten Ur-kunden für den erfolgreichen Abschluss der Vorschule und den Übertritt in die Schule. Die Mutter-Kind-Gruppe erntete viel Beifall für „Zehn kleine Zappelmän-ner“, „Aram-sam-sam“ und „Meine Hän-de sind verschwunden“. Die Tanzgruppe unter der Leitung von Elena Edel zeigte den „Sommerregentanz“ und den „Wich-teltanz“. Mit einem „Walzer“ präsentierte sich die Tanzgruppe mit Lyubov Schnei-der, und die jungen Tänzer unter der Lei-tung von Alexander Voss und Katharina Jonas tanzten HipHop.Für die Kinder gab es außerdem ein Be-schäftigungsprogramm mit zehn Statio-nen, wo gebastelt, gespielt, gemalt und getanzt wurde. Viel Spaß hatten die Kin-der auch bei Attraktionen wie Hüpfburg und Trampolin oder Sportspielen. Viele Landsleute sorgten für das Gelingen des Festes. Es halfen Dorothea Walter, Viktoria Dinges, Irina Trautwein, Alexan-der Frank, Alexander Voss, Eugen Vetter, Theresa und Josef Wetsch, Petranelli und Jakob Kraßmann, Viktor Fichtner, Ale-xander Müller, Galina Rau-Petrowski und andere. Der Vorstand sagt allen erwähnten und nicht erwähnten Helfern und Teilneh-mern ein herzliches Dankeschön. VadW

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LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

20 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2011

Baden-WürttembergNeckaralb (Balingen-Reutlingen-Tübingen)Wir laden alle Landsleute und Freunde der Landsmannschaft ganz herzlich zu un-serer nächsten Veranstaltung ein: Am 15. Oktober (Samstag) fi ndet in der Turn- und Festhalle Öschingen/Mössingen (Dürerstr. 9) der Heimatabend „Herbstball“ mit der Musikband „Alexgroup“ statt. Einlass ab 18 Uhr, Beginn 19 Uhr.Infos und Platzreservierung ab dem 15. September bei A. Heinrich, Tel.: 07473-22906, E. Wettstein, Tel.: 07121-622294, N. Leicht, Tel.: 07071-86240, und L. Fries, Tel.: 07071-550394.

Der Vorstand

Oberschwaben-Allgäu

Wir gratulieren unse-ren verehrten Jubilaren ganz herzlich zu ihren Geburtstagen:Nelly Mack, unsere langjährige Kulturre-ferentin und ehemali-ges Vorstandsmitglied, wurde am 1. August 2011 50 Jahre jung. All die Jahre, die sie seit 1990 in Deutsch-

land lebt, hat sie sich stets um das Wohl unserer Gemeinschaft gekümmert, indem sie Chorkonzerte und Theateraufführun-gen organisierte und selbst als begnadete Sängerin und Akkordeonistin bei unzähli-

gen Konzerten mitwirkte. Außerdem singt sie in einem ortsansässigen Chor mit und engagiert sich sehr für den Ausbau der Städtepartnerschaft zwischen Ravensburg und Brest.Unser langjähriges Vorstandsmitglied Peter Oks wird am 18. August stolze 60 Jahre jung. Obwohl er noch voll im Be-rufsleben steht, fi ndet er immer Zeit für die Öffentlichkeitsarbeit und ist stets ein-satzbereit. Seine liebe Frau Helene ist zu-verlässig an seiner Seite, wenn es um die Organisation von Veranstaltungen geht.Solange Menschen wie diese in unseren Reihen sind, wird auch unsere Gemein-schaft der Deutschen aus Russland zu-sammenhalten. Solche Menschen bilden das Rückgrat jeder Gesellschaft und sor-gen dafür, dass gemeinschaftliches Leben möglich wird.Wir gratulieren euch herzlich und wün-schen euch von ganzem Herzen nur das Beste. Der Vorstand

Ostalb-Schwäbisch Gmünd

Liebe Mitglieder, liebe Landsleute, wir la-den Sie ganz herzlich ein zu unseren Ver-anstaltungen im September 2011:

• 25. September, 18.30 Uhr: Theaterstück „Zweimal Heimat" in der Theaterwerk-statt in Schwäbisch Gmünd, Ledergasse 2 (Spitalinnenhof). Anmeldungen: Frau Klein, Tel.: 07173-4288; Herr Magal, Tel.: 0176-26076184.

• 27. September, 10 Uhr: Ausstellung/Un-terrichtsprojekt „Integration in Deutsch-land am Beispiel der Deutschen aus Russland" im Jugendtreff Bettringen in Schwäbisch Gmünd, Oderstr 8. Projekt-leiter: Jakob Fischer.

• 29. September: „Eine unbekannte Seite der deutschen Literatur: Lesung russ-landdeutscher Autoren" in der Uhren-stube (Spitalinnenhof) in Schwäbisch Gmünd. Eintritt frei.

Der Vorstand

Pforzheim

Lieber Edmund,zu deinem 50. Ge-burtstag am 9. August wünschen wir dir viel Glück, Gesundheit und Lebensfreude im neuen Lebensjahr. Mögen sich alle Wün-sche erfüllen, die dir an diesem Tag von allen Seiten zugedacht werden. Genieße dei-

nen Festtag und verbringe unvergessliche Stunden mit deiner Familie und deinen Freunden.Wir freuen uns auf die gute und vertrau-ensvolle Zusammenarbeit. Der Vorstand

Stuttgart

Wir laden Sie herzlich ein zur Teilnahme an den folgenden Veranstaltungen:• 5. August, 17 Uhr: Chartafeier an der

Gedenktafel vor dem Neuen Schloss in Stuttgart. Festredner: Peter Hauk, MdL, Vorsitzender der CDU-Land-tagsfraktion. Veranstalter: Union der Vertriebenen und Flüchtlinge und BdV-Kreisverband Stuttgart.

• 18. September: Feierlichkeiten zum Tag der Heimat unter dem Motto "Wahrheit und Dialog - Schlüssel zur Verständigung". 11 Uhr: Kranz-niederlegung am Denkmal für die Opfer der Vertreibung am Kursaal in Stuttgart-Bad Cannstatt. 14 Uhr: Kundgebung und Volkstumsnachmit-tag im Hegelsaal der Stuttgarter Lie-derhalle. Redner: Ministerialdirigent Herbert Hellstern (IM). Veranstalter: BdV-Kreisverband Stuttgart.

Ludmilla Holzwarth, Vorsitzende

Von links: Die Initiatorin des Chorfestes am 11. Juni im Bürgerhaus Buckenberg-Haidach in Pforzheim (siehe unseren Bericht in der letzten Ausgabe), Irma Hartter, mit der Moderatorin Ida Raiser, dem Stellvertreter des Pforzheimer Oberbürgermeisters, Rolf Constantin, Ursula Schack, BdV-Vorsitzende in Pforzheim, und der Vorsitzenden der Landesgruppe Baden-Würt-temberg der Landsmannschaft, Leontine Wacker.

Nelly Mack

Helene und Peter Oks

Edmund Siegle

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BEILAGE JSDR - AUGUST-SEPTEMBER 2011

JSDR - August-September 2011 - 1

Jugend- und Studentenring der Deutschen aus Russland -

www.jsdr.de

JSDR-Forum 2011 in Stuttgartvom 4. bis 6. November 2011

Liebe JSDR-Mitglieder,

das JSDR-Forum ist bereits zu einer schönen Tradition unseres Jugend-verbandes geworden. „Teilhaben und Teil sein“ lautet das Motto des diesjährigen Forums. Einer der Höhe-punkte der Veranstaltung wird das Di-alogforum mit Vertretern der Politik und der Regierung sein. Wir möch-ten im Rahmen des Dialogforums mit euch und mit unseren Gästen über die politische Teilhabe der Deutschen aus Russland in der deutschen Gesell-schaft, über die sprachliche, kulturelle

und strukturelle Integration unserer Volksgruppe diskutieren.

Eingeladen sind Mitglieder der Lan-desvorstände sowie Vertreter der Ortsgruppen – zwei Personen je Orts-gruppe.

Im Rahmen des Forums bekommen die Landes- und Ortsgruppen die Möglichkeiten, sich zu präsentieren, deswegen bitten wir euch, die für die Präsentationen notwendigen Materi-alien (Fotos, Plakate etc.) mitzubrin-gen.

Das JSDR-Forum 2011 fi ndet vom 4. bis 6. November in der Jugend-herberge Stuttgart, Haußmannstr. 27, statt.

Das genaue Programm des JSDR-Forums 2011 geben wir rechtzeitig bekannt.

Meldet euch bitte bis zum 30. Sep-tember 2011 unter der E-Mail-Adresse [email protected] an.

Mit freundlichen Grüßen und bis baldJSDR-Bundesvorstand

Eine unbeschreibliche ZeitJSDR beim Sommersprachcamp im Gebiet Moskau

Nadja - Kurgan, Niki-ta - Kasan, Eugen

- Astrachan, Veronika - Nowosibirsk, Kamilla - Halle..."

So stellten sich die Teil-nehmer und Referenten bei der Eröffnung des Sommersprachcamps im Gebiet Moskau vor.Das Sommercamp wurde vom 15. bis 24. Juli vom Jugendring der Russ-landdeutschen (Russ-land) durchgeführt. Im Rahmen der Kooperation der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland und des Jugend- und Studentenrings der Deut-schen aus Russland mit unseren Partnern in der Russischen Föderati-on, dem Internationalen Verband der deutschen Kultur und dem Jugendring der Russ-landdeutschen, sind auch in diesem Jahr Mitglieder des JSDR als Teilneh-

mer und Referenten bei den Sommer-camps in Russland. Die russlanddeut-schen Teilnehmer des Sommercamps

im Moskauer Gebiet, in dem ich als Sprachassistentin tätig war, arbeite-ten in kleinen Gruppen an verschiede-nen Projekten zur Unterstützung der-jenigen Gebiete Russlands, in denen Russlanddeutsche leben. Die sechs besten gewannen nach ihrer Präsen-tation eine konkrete Möglichkeit für die Umsetzung ihrer Projektarbeit, die noch dieses Jahr durchgeführt wird.Nebenbei verbesserten die Jugendli-chen mit Hilfe der aus Deutschland an-gereisten Sprachassistenten spielend ihre Deutschkenntnisse und beka-men auf unterhaltsame Art und Weise zahlreiche Informationen über die Ge-schichte der Russlanddeutschen, ihre Kultur und ihre Traditionen. Zusätzlich veranschaulichte wurden die Informa-tionen durch unvergessliche Ausfl üge, zum Beispiel zu der Ausstellung "250 Jahre im Dienste Russlands" in Mos-kau.Dank der guten Planung des Aufent-halts, der hilfreichen Betreuer und der engagierten und interessierten Teil-nehmer wurden die zehn Tag zu einer unbeschreiblichen Zeit. Kamilla Disendorf, JSDR Halle

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JSDR - AUGUST-SEPTEMBER 2011

JSDR - August-September 2011 - 2

„Aktiv in Mecklenburg-Vorpommern“Generationen-Workshop in Waren (Müritz)

Unter dem Motto „Aktiv in Mecklenburg-Vorpommern“ hatten die Projektleiterin Na-

talia Heinz und die Landesvorsit-zende Luise Breider über 20 Mul-tiplikatoren aus Neubrandenburg, Rostock, Röbel und Waren für den 22. und 23. Juli zu einem „Generati-onen-Workshop“ in Waren (Mü ritz) eingeladen.

Ziel der Maßnahme war, die Erfahrun-gen des Rostocker Jugendprojektes „Anregen statt ablenken“ (gefördert durch das BMFSFJ) an die Gruppen der Landsmannschaft weiterzugeben und die Ehrenamtlichen für eine gene-rationenübergreifende Integrationsar-beit zu sensibilisieren. Gastgeber war die Europäische Akademie Mecklen-burg-Vorpommern „Haus Kölpinsee“, deren Geschäftsführer Andreas Han-dy die Angebote seines Hauses im Bereich politische Bildung vorstellte.Grundsätzliches zur Jugendarbeit in einem Erwachsenenverband und Aktuelles über die Arbeit des JSDR erörterte seine Bundesvorsitzende Elena Bechtold an zahlreichen Bei-spielen. Für den JSDR ist die Ver-bindung zwischen den Jugendlichen und dem „Erwachsenenverband“ sehr wichtig. Anhand einer Präsentation berichtete Elena über die bundeswei-ten Aktivitäten des Jugendverbandes der Landsmannschaft und machte die Multiplikatoren auf wichtige JSDR-Veranstaltungen wie das Jugendforum vom 4. bis 6. November 2011 in Stutt-gart und die Veranstaltungen zum 70. Jahrestag der Deportation der Russ-landdeutschen aufmerksam.Die Jugendlichen der JSDR-Gruppe Rostock setzen den Dialog zwischen den Generationen in ihrer praktischen Tätigkeit um. Natalia Heinz, Leiterin des Rostocker Projektes, berichtete über regelmäßige Treffen der jungen Menschen mit der Erlebnisgeneration. Diese Treffen tragen zum Zusammen-halt der Generationen bei und helfen den Jugendlichen, durch die erleb-te Geschichte die heutige Situation besser zu verstehen. Von Zeitzeugen über deren schlimmen Erlebnisse in den Kriegsjahren und danach infor-miert, werden sie resistenter gegen politische Vereinnahmungsversuche von rechtsaußen und können diesen mit überzeugenden Argumenten ent-gegentreten.

Natalia Heinz' Erfahrungsbericht folgte ein reger Austausch der Teil-nehmer, in dem viele Lösungsan-sätze zu konkreten Problemen vor Ort besprochen wurden. Johanna Kaschapow schilderte die Zusam-menarbeit mit Einrichtungen und Behörden in Waren und berichtete über die Maßnahmen der dortigen Gruppen der Landsmannschaft und des JSDR für Kinder und Ju-gendliche.Ganz besonders interessiert waren die Vertreter der neu gegründeten landsmannschaftlichen Ortsgruppe Röbel, deren Vorsitzender Walde-mar Bierich unter den Teilnehmern war. Erst am Abend wurde bekannt, dass er an diesem Tag Geburtstag hatte. Umso erfreulicher war seine aktive Mitarbeit!Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt galt dem Projekt- und Finanzmanage-ment. In einer Frage-und-Antwort-Runde mit der Bundesgeschäftsführe-rin der Landsmannschaft, Dr. Ludmila Kopp, bekamen die Teilnehmer kon-krete Auskünfte zu ihrer Arbeit vor Ort. Als Ergebnis des Workshops entwi-ckelten die Teilnehmer unter der Lei-

Natalia Heinz präsentierte das Projekt „An-regen statt ablenken“.

tung von Ludmila Kopp das gemein-same Projektkonzept „Bündnis der Generationen“. Das Projekt soll in der nächsten Zeit beantragt werden und zur weiteren Verstärkung des Dialogs zwischen Jugendlichen, Erwachsenen und Älteren führen. JSDR

UVDR informiert - "Die BRÜCKE"

Unser Büro "Die BRÜCKE" ist

eine Ethnoagentur für Information und K o m m u n i k a t i o n . Unsere besonderen Kompetenzen sind die russische Spra-che und gute Kennt-nisse der russischen Mentalität. Falls Sie Ihre Zielgruppe auf

Russisch ansprechen wollen, stehen wir gerne zur Verfügung mit unseren Dienstleistungen in den folgenden Be-reichen:

• Werbung auf Russisch in rus-sischen Massenmedien und im Internet

• Übersetzung von Texten auf Rus-sisch

• PR-Publikationen• Unterstützung Ihrer Geschäftsbe-

ziehungen mit Ihren russischen Partnern

• Begleitung bei Veranstaltungen (Dolmetscher)

Ethnoagentur für Informationund Kommunikation

Die BRÜCKENatalia Volk

Grünewalder Berg 1742105 Wuppertal

www.ethnoagentur.com +49 (0) 2025152543, +49 (0) 1777225937

Natalia Volk

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BEILAGE: SOZIALFRAGEN - DIE LANDSMANNSCHAFT INFORMIERT

Die Landsmannschaft informiert - 1

Sozialberatung und -betreuung -Mittelpunkt landsmannschaftlicher Arbeit

Pfl ege der russlanddeutschen Kultur und Geschichte, Öffentlichkeitsar-beit, politische Interessenvertretung, Jugend- und Projektarbeit, Betei-ligung an grenzüberschreitenden Maßnahmen - das Spektrum lands-

mannschaftlichen Wirkens hat sich in den letzten Jahren erweitert. Aber: Auch wenn andere Bereiche inzwischen zweifellos an Bedeutung gewonnen haben, ist die Sozialberatung und -betreuung dennoch im Mittelpunkt der Arbeit der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland geblieben.

Blicken wir auf die letzten beiden Jahrzehnte zurück, so stellen wir fest, dass laut den offi ziellen Abrechnungslisten allein in diesem Zeitraum von ehrenamtlichen Be-treuerinnen und Betreuern der Landsmannschaft rund 1 Million Beratungsstunden geleistet wurden! Und wir wissen: Der tatsächliche Betreuungsumfang in unseren Gliederungen auf allen Ebenen ist weitaus höher, da viele unserer Mitglieder Hilfe leisten, ohne der Bundesgeschäftsstelle dafür Abrechnungsunterlagen zu schicken.

Auch künftig werden wir uns mit aller Kraft für die Fortsetzung der fi nanziellen Un-terstützung der landsmannschaftlichen Sozialarbeit einsetzen. Und wir werden dabei betonen, dass unsere Betreuerinnen und Betreuer, die wir in zahlreichen Schulungen auf ihre verantwortungsvolle Aufgabe vorbereiten, insbesondere bei Problem- und Härtefällen sehr erfolgreich sind.

Aus diesem Grund haben wir beschlossen, in regelmäßigen Abständen, etwa drei- bis viermal pro Jahr, eine Beilage in "Volk auf dem Weg" zu veröffentlichen, die sich mit aktuellen Sozialfragen befasst und handfeste Informationen liefert, die sowohl unseren Beratern als auch unseren Mitgliedern einen Weg durch den oft undurch-dringlichen Dschungel der bundesdeutschen Sozialpolitik weist.

Adolf Fetsch Leontine WackerBundesvorsitzender stellvertretende Bundesvorsitzende, Vorsitzende des Sozialausschusses

Spätaussiedlerzahlenim Juni 2011

Im Juni 2011 sind 180 Personen als Spätaussiedler oder deren Angehöri-

ge in Friedland registriert worden. 172 Personen kamen aus den Nachfolge-staaten der UdSSR, 92 aus der Russi-schen Föderation, 53 aus Ka sachstan, 18 aus der Ukraine, 7 aus Usbekistan und 2 aus Estland. 6 Personen zogen aus Polen und 2 aus Rumänien zu.

48 Personen wurden als Spätaussied-ler nach § 4 BFVG registriert, 104 als Ehegatten und Abkömmlinge nach § 7 BVFG und 28 als sonstige Angehörige nach § 8 BVFG. 342 neue Anträge auf Aufnahme nach dem Bundesvertriebe-nengesetz sind beim Bundesverwal-tungsamt im Juni eingegangen. Das Bundesverwaltungsamt hat in 5 Fällen positiv über die Aufnahme entschieden und Aufnahme- bzw. Einbeziehungs-bescheide erteilt.

Im ersten Halbjahr 2011 sind 896 Per-sonen nach dem BVFG aufgenommen worden. Das sind 53 Personen weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjah-res. Die Zahl eingereichter Neuanträge ist gegenüber dem Vorjahr im ersten Halbjahr um 35 auf 1.922 gestiegen. Nach Angaben

des Bundesverwaltungsamtes

Positionen der Landsmannschaftder Deutschen aus Russland e.V.

Trotz vorbildlicher Integrations-bereitschaft und unbestrittener Integrationserfolge bestehen

Probleme der Deutschen aus Russland fort – Probleme, die nach Auffassung der Landsmannschaft mit etwas mehr gutem Willen seitens der politisch Verantwortlichen rasch aus der Welt geschafft werden könnten. Die Vertre-ter der Landsmannschaft machen bei ihren Gesprächen mit Politikern der verschiedensten Ebenen immer wieder auf die folgenden Punkte aufmerksam (aus einer Rede des Bundesvorsitzenden Adolf Fetsch im Juli 2011):

Seit Inkrafttreten des Zuwanderungsge-setzes am 1. Januar 2005 sind die Zahlen der Spätaussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion drastisch zurückgegangen und haben sich Nullniveau angenähert. Hauptgrund ist die Überbetonung deut-scher Sprachkenntnisse im Spätaussied-leraufnahmeverfahren, die Zehntausende von Deutschen in der GUS an der Ausrei-se hindert.

Dabei ist ohne Zweifel eines klar: Die dort lebenden Russlanddeutschen sind keinesfalls Ausländer, sondern Deutsche und gehören damit nicht in den Geltungs-bereich des Zuwanderungsgesetzes, das ja für Ausländer und EU-Bürger konzipiert wurdeTrotz zahlreicher Versprechungen fehlen nach wie vor befriedigende Regelungen für Härtefälle im Spätaussiedleraufnah-meverfahren, die zu tragischen Fällen von Familientrennungen führen.Längst überfällig sind des Weiteren Neu-regelungen bei der Anerkennung von Bildungs- und Berufsabschlüssen von Aussiedlern und Spätaussiedlern. Gera-de jungen Deutschen aus Russland ist es kaum vermittelbar, dass bei Problemen im Hochqualifi kationsbereich sofort an den Zuzug von Fachkräften aus dem Ausland gedacht wird, während ihre eigenen Qua-lifi kationen nicht anerkannt und Nachqua-lifi zierungsmaßnahmen nur in höchst un-zureichendem Maße angeboten werden.Hunderttausende unserer Lehrer, Ärzte, Ingenieure und sonstigen Akademiker

arbeiten daher als Pfl egekräfte oder Taxi-fahrer, in Zeitarbeitsfi rmen und zu Hun-gerlöhnen.Schlimmer als alles andere sind jedoch die bedrohlichen Entwicklungen im Fremd-rentenbereich, die dazu geführt haben, dass viele Deutsche aus Russland selbst nach einem Arbeitsleben von 45 Jahren und mehr nach der Verrentung sofort in der Altersarmut landen. Und das, obwohl Deutsche aus Russland in ihrer Gesamt-heit mehr in die deutschen Rentenkassen einbezahlen, als sie diesen entnehmen!Dringenden Nachholbedarf sehen wir bei der Berücksichtigung von Deutschen aus Russland auf aussichtsreichen Kandida-tenplätzen bei politischen Wahlen. Wir wissen sehr wohl, dass vor allem Eigen-initiative gefragt ist, geben aber zu beden-ken, dass viele Deutsche aus Russland als Spätgekommene bzw. Zuspätgekommene mit wesentlich ungünstigeren Startbedin-gungen zu kämpfen haben als Einheimi-sche.Und schließlich wäre die positive Solida-rität der maßgeblichen Politiker in diesem Land angesagt, wenn in den Medien wie-der einmal in negativer und die Realität verzerrender Weise über Deutsche aus Russland berichtet wird.

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BEILAGE: SOZIALFRAGEN - DIE LANDSMANNSCHAFT INFORMIERT

Die Landsmannschaft informiert - 2

Kontaktadressenfür Ärztinnen und Ärzte

Zielgruppe der folgenden Einrich-tungen sind Ärztinnen/Ärzte

sowie Fachärztinnen/-ärzte aus EU-Ländern, EWR-Länder, der Schweiz und Drittländern.

Anerkennungsberatungder Bundesagentur für Arbeit (BA),Tel.: 0228-713-1313,E-Mail: [email protected](Das Info-Center nennt dem Kunden beim Erstkontakt einen persönlichen Ansprechpartner in Anerkennungsfra-gen.)Die Zentrale Auslands- und Fachver-mittlung der BA berät seit 2009 bun-desweit Fachkräfte mit ausländischen Studien- und Ausbildungsabschlüssen in Anerkennungsfragen. Das Angebot umfasst die Beratung zur Notwen-digkeit von Anerkennungsfragen und zur Verwertbarkeit ausländischer Bil-dungsabschlüsse für den deutschen Arbeitsmarkt sowie Hilfe bei Anerken-nungsfragen.

VIA-Institutfür Bildung und Beruf e. K.,Ludwig-Feuerbach-Str. 69,90489 Nürnberg,Tel.: 0911-597020,E-Mail: [email protected],www.via-institut.deDas Institut bietet neben Qualifi zie-rungen umfassende persönliche Bera-tung und Begleitung beim Weg in die deutsche Arbeitswelt an - besonders für Gesundheitsberufe. Das VIA-Institut ist gut vernetzt und hat Kontakte zu Behörden, Arbeitgebern und Bildungs-einrichtungen in ganz Deutschland auf-gebaut, die bei der Beratung und Ar-beitsmarktintegration genutzt werden.

Global Competences (Augsburg)bei "Tür an Tür -Integrationsprojekte gGmbH",Tel.: 0821-4551090,E-Mail: [email protected]: Montag bis Donners-tag, 10-12 Uhr, Dienstag, 10-12 Uhr und 14-16 Uhr.Beraten werden Migranten, Arbeits-vermittler und Unternehmen zu Fragen der berufl ichen Anerkennung.Weitere Informationen sowie die Stu-die "Brain Waste. Die Anerkennung von ausländischen Qualifi kationen in Deutschland" unterwww.berufl iche-anerkennung.de.

Ärzte und Ingenieureaus Drittstaatenfür Deutschland

Nach einem Beschluss der Bun-desregierung vom 22. Juni 2011 können ab sofort ausländische

Ärzte und Ingenieure der Fachrich-tung Maschinen- und Fahrzeugbau sowie der Elektrotechnik, die aus Dritt-staaten kommen, ohne die so genannte Vorrangprüfung zum deutschen Ar-beitsmarkt zugelassen werden. Vor-aussetzung für eine Zulassung ist, dass die Arbeitsbedingungen, vor allem die Höhe des Gehaltes, denen vergleichba-rer inländischer Arbeitnehmer entspre-chen.

Bisher hat die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) eine Vorrang-prüfung durchführen müssen, bevor ein ausländischer Akademiker und Nicht-EU-Bürger für eine Arbeitsstelle in Deutschland zugelassen werden konnte. Bei dieser Prüfung suchte die ZAV nach inländischen Arbeitskräften für die Stelle. Wurde niemand gefunden, konnte für den Akademiker aus dem Ausland die Zustim-mung erteilt werden.Gegenwärtig suchen deutsche Arbeitge-ber verstärkt nach Ärzten und Ingenieu-

ren der Fachrichtungen Maschinen- und Fahrzeugbau sowie der Elektrotechnik. Daher hat die Bundesregierung beschlos-sen, dass Menschen aus Drittstaaten mit diesen Abschlüssen ohne Vorrangprüfung eingestellt werden können – es wird nur noch überprüft, ob die im Arbeitsvertrag festgelegten Bedingungen die in Deutsch-land in diesem Bereich üblichen sind.Die Bundesagentur für Arbeit hat sich zum Ziel gesetzt, diesen Beschluss durch ein beschleunigtes Zustimmungsverfah-ren umzusetzen. Die ZAV wird für diese Nicht-EU-Bürger innerhalb von 48 Stun-den eine Entscheidung über die Zulassung zum Arbeitsmarkt treffen.Mit der Zulassung von Nicht-EU-Bürgern aus den entsprechenden Berufsgruppen zum deutschen Arbeitsmarkt können offe-ne Stellen in kürzester Zeit besetzt wer-den. Damit leistet die BA einen Beitrag zur Strategie gegen den drohenden Fach-kräftemangel.Weiterführende Informationen können dem Internet unter www.zav.de > Arbeits-marktzulassung entnommen werden. Bundesagentur für Arbeit

Anrechnungvon Kindererziehungszeiten

bzw. Berücksichtigungszeitenwegen Kindererziehung

Wegen der Erziehung von Kin-dern können rentenrechtliche Zeiten entstehen. In Betracht

kommen Kindererziehungszeiten und Berücksichtigungszeiten wegen Kin-dererziehung.

Für Kinder, die ab dem 1. Januar 1992 geboren sind, werden bis zu 36 Kalender-monate, für davor geborene Kinder bis zu zwölf Kalendermonate nach dem Monat der Geburt angerechnet.Kindererziehungszeiten und Berücksichti-gungszeiten können jeweils für denselben Zeitraum nur einem Elternteil zugeordnet werden, entweder der Mutter oder dem Vater. Bei gemeinsamer Erziehung des Kindes durch die Mutter und den Vater werden die Erziehungszeiten grundsätz-lich dem Elternteil angerechnet, der das Kind überwiegend erzieht. Lassen sich

überwiegende Erziehungsanteile eines Elternteils objektiv nicht feststellen, sind die Erziehungszeiten bei der Mutter anzu-rechnen.Die Eltern können durch Abgabe einer übereinstimmenden Erklärung aber auch bestimmen, welchem Elternteil die Erzie-hungszeit zuzuordnen ist.Bei Einreise nach Deutschland nach dem 1. Januar 1993 ist es ratsam, dass sich diese Zeiten der Spätaussiedler zu-ordnen lässt, da der nach § 7 eingereis-te Ehegatte hier in Deutschland keine Rente mehr für die in der ehemaligen Sowjetunion zurückgelegten Arbeits-zeiten bekommt.Die Erklärung für die Zuordnung muss in-nerhalb eines Jahres erfolgen, da ansons-ten diese Zeiten verloren sind. Informationsblatt der Rentenversicherungsanstalt

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BEILAGE: SOZIALFRAGEN - DIE LANDSMANNSCHAFT INFORMIERT

Die Landsmannschaft informiert - 3

Aktuelle Urteile und gesetzliche RegelungenNeues zu Hartz IV

Nach einem Urteil des Sozialgerichts Berlin Az.: S 149 AS 21300/08

vom 24. Mai 2011 sind die Erben ei-nes Hartz-IV-Empfängers Rückforde-rungsansprüchen der Jobcenter/Ar-gen ausgesetzt, sofern der verstorbene Hartz-IV-Empfänger Vermögen hin-terlassen hat. Das gesetzlich zulässige Schonvermögen bleibt beim Hartz-IV-Empfänger selbst unberücksichtigt.

Wird das Schonvermögen aber zur Erb-masse, müssen rechtmäßig gewährte SGB-II-Leistungen der letzten zehn Jah-re, sofern sie insgesamt 1.700 € überstei-gen, aus dem Erbe zurückerstattet werden. Eine Ausnahmeregelung gilt für pfl egen-de Haushaltsangehörige, wenn das Erbe 15.500 € nicht übersteigt.Die Rückforderung ist auf den Wert des Nachlasses beschränkt und kann nur in-nerhalb von drei Jahren nach dem Tod des Hartz-IV-Empfängers geltend gemacht werden. Rechtsgrundlage ist § 35 SGB II.

§ 28bFremdrentengesetz:Gleichstellungvon Zeitender KindererziehungFür die Anrechnung von Kindererzie-hungszeiten und Berücksichtigungszei-

ten wegen Kindererziehung nach dem Sechsten Buch Sozialgesetzbuch steht die Erziehung im jeweiligen Herkunfts-gebiet der Erziehung im Geltungsbereich des Sozialgesetzbuchs gleich. Die Erklä-rungen nach §§ 56 und 249 des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch sind innerhalb eines Jahres nach Zuzug in die Bundes-republik Deutschland abzugeben. Die Zu-ordnung nach § 56 des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch kann für Kinder, die im Zeitpunkt des Zuzugs geboren sind, rück-wirkend auch für mehr als zwei Kalender-monate erfolgen. Die Erklärungen nach § 56 und dem am 31. Dezember 1996 gel-tenden § 249 Abs. 6 und 7 des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch sind innerhalb eines Jahres nach Zuzug in die Bundesre-publik Deutschland abzugeben.

§ 31 Fremdrentengesetz:Anrechnungvon Auslandsleistungen1. Wird dem Berechtigten von einem Trä-

ger der Sozialversicherung oder einer anderen Stelle außerhalb der Bundesre-publik Deutschland für die nach Bun-desrecht anzurechnenden Zeiten eine Rente aus der gesetzlichen Rentenver-sicherung oder an Stelle einer solchen eine andere Leistung gewährt, so ruht die Rente in Höhe des in Euro umge-rechneten Betrages, der als Leistung des Trägers der Sozialversicherung oder der anderen Stelle außerhalb des

Geltungsbereichs dieses Gesetzes aus-gezahlt wird. Auf Steigerungsbeträge aus Beiträgen der Höherversicherung fi ndet Satz 1 keine Anwendung.

2. Der Berechtigte hat dem zuständigen Träger der gesetzlichen Rentenversi-cherungen unverzüglich anzuzeigen, wenn ihm eine der in Absatz 1 genann-ten Stellen eine Rente oder eine andere Leistung gewährt.

§ 12a SGB IIVorrangige Leistungen

Leistungsberechtigte sind verpfl ich-tet, Sozialleistungen anderer Trä-

ger in Anspruch zu nehmen und die da-für erforderlichen Anträge zu stellen, sofern dies zur Vermeidung, Beseiti-gung, Verkürzung oder Verminderung der Hilfebedürftigkeit erforderlich ist.

Abweichend von Satz 1, sind Leistungs-berechtigte nicht verpfl ichtet,

1. bis zur Vollendung des 63. Lebensjah-res eine Rente wegen Alters vorzeitig in Anspruch zu nehmen oder

2. Wohngeld nach dem Wohngeldgesetz oder Kinderzuschlag nach dem Bun-deskindergeldgesetz in Anspruch zu nehmen, wenn dadurch nicht die Hil-febedürftigkeit aller Mitglieder der Bedarfsgemeinschaft für einen zusam-menhängenden Zeitraum von mindes-tens drei Monaten beseitigt würde.

Einrichtungen, die Ihnen weiterhelfenOtto Benecke Stiftung e.V. Kennedyallee 105-10753175 Bonn www.obs-ev.de

Die Otto-Benecke-Stiftung bietet im Rahmen ihres Programms AQUA Mig-ration Studienergänzungen und Bil-dungsangebote für zugewanderte Aka-demikerinnen und Akademiker an.

Im Wesentlichen sind dies Kurse, die ori-entierend, (fach)sprachlich oder berufs-spezifi sch, eine Integration in den Arbeits-markt im erlernten Beruf unterstützen.Im Zusammenhang mit Beratung ist die "Praxisbezogene Studien- und Berufsori-entierung" erwähnenswert, die Zugewan-derten bei der Orientierung auf dem deut-

schen Arbeitsmarkt und der Suche nach Einstiegsmöglichkeiten in den gewünsch-ten Beruf helfen soll. Die Maßnahme be-steht aus einem dreimonatigen Praktikum und Kursen, die in Bonn stattfi nden.Kontakt: AQUA-Hotline, Tel.: 0228-8163-600, E-Mail: [email protected].

Friedlandhilfe e.V.Raphaelstraße 4937133 Friedlandwww.friedlandhilfe.de

Die Friedlandhilfe e.V. fördert Maß-nahmen, die der gesellschaftlichen Eingliederung von Aussiedlern dienen. Hierzu stehen der Friedlandhilfe e.V. in begrenztem Umfang Mittel aus dem Haushalt des Bundesministeriums des

Innern (Kapitel 0640 Titel 68412) zur Verfügung.

Ein Rechtsanspruch auf Fördermittel be-steht nicht.Antragsberechtigung: Antragsberechtigt sind Personen und Personengruppen, die ehrenamtlich Aussiedler betreuen bzw. betreuen wollen. Verbände oder haupt-amtliche Mitarbeiter sind grundsätzlich nicht antragsberechtigt.Es werden nur verbands- und körper-schaftsunabhängige Maßnahmen un-terstützt, mit denen die Integration und Akzeptanz von Aussiedlern unmittelbar gefördert wird. Dies sind vornehmlich Maßnahmen in den Bereichen Kultur, Sport und Freizeit.Leistungsumfang: Die Unterstützung er-streckt sich in der Regel auf einen antei-

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BEILAGE: SOZIALFRAGEN - DIE LANDSMANNSCHAFT INFORMIERT

Die Landsmannschaft informiert - 4

ligen Kostenersatz. Der Förderbetrag soll grundsätzlich 300,- Euro pro Maßnahme nicht überschreiten.Dem Antrag ist eine kurze aussagekräfti-ge Projektbeschreibung beizufügen.

Stiftung für ehemaligepolitische HäftlingeWurzerstr. 106, 53175 BonnTel.: 0228-351138

Die Stiftung für ehemalige politische Häftlinge hat den Zweck, die in § 1 Abs. 1 des Gesetzes über Hilfsmaßnahmen für Personen, die aus politischen Grün-den außerhalb der Bundesrepublik Deutschland in Gewahrsam genommen

wurden, genannten Personen durch Ge-währung von Unterstützungsleistungen gem. § 18 HHG und Beratung zu för-dern und Unterstützungsleistungen ge-mäß § 18 des Strafrechtlichen Rehabi-litierungsgesetzes (StrRehaG) an nach Maßgabe dieses Gesetzes Berechtigte zu gewähren.

Zu den Begünstigten zählen auch Deutsche aus Russland, sofern sie vor 1956 geboren wurden und aus politischen Gründen au-ßerhalb der Bundesrepublik Deutschland in politischem Gewahrsam waren.Die Unterstützungsleistungen sind abhän-gig von den verfügbaren Haushaltsmit-teln. Ein Rechtsanspruch auf eine Unter-stützung besteht nicht.

Migrationsberatung für Erwachsene (MBE) der Landsmannschaft

Ziel der Migrationsberatung ist, durch spezifi sche Beratungen für alle erwachsenen Zuwande-

rer deren Integrationsprozess gezielt zu initiieren, zu steuern und zu begleiten.

Wer kann zu uns kommen:- Alle Spätaussiedler, deren Ehegatten und

Abkömmlinge in den ersten drei Jahren nach der Einreise.

- Gleiches gilt für alle anderen Einwan-derer.

- Teilnehmer von Integrationskursen.- Migranten, die schon länger hier leben

und in einer schwierigen Lebenssituati-on Hilfe brauchen.

- Deutsche Staatsangehörige, die in beson-derer Weise integrationsbedürftig sind.

Grundsätzlich werden Erwachsene über 27 Jahre beraten. Das Beratungsangebot steht aber auch für Zuwanderer unter 27 Jahren offen, wenn diese typische Proble-me erwachsener Zuwanderer haben.

Inhalte der Beratung:- Einzelfallbegleitung;- Integrations- und Deutschkurse;- Kinderbetreuungsangebot;- Anerkennung von Zeugnissen und Dip-

lomen;- Berufsorientierung und Ausbildung;- Unterstützung bei der Wohnungssuche;- Beratung in Staatsangehörigkeitsfragen;- Hilfe bei Problemen im Alltag.

Die Landsmannschaft hat gegenwärtig die folgenden Beratungsstellen:

MBE Baden-WürttembergRaitelsbergstr. 49, 70188 StuttgartElisabeth ReimerTel.: 0711-16659-19, Fax: 0711-2864413E-Mail: [email protected] LaubhanTel.: 0711-16659-21Fax: 0711-2864413e-Mail: [email protected]

MBE BayernSchwanthalerstr. 80, 80336 MünchenIsolde HaaseTel.: 089-44141905, Fax: 089-44141906E-Mail: [email protected]

MBE Rheinland-PfalzAmalienstr. 1367434 Neustadt an der WeinstraßeAmalia Hempel-JungmannTel.: 06321-9375273, Fax: 06321-480171E-Mail : [email protected]

MBE NiedersachsenKönigsworther Str. 2 (Raum 306)30167 HannoverLilli HartfelderTel.: 0511-3748466E-Mail: [email protected] JudinTel.: 0511-3748466E-Mail: [email protected]

MBE SachsenBorsbergstr. 3, 01309 DresdenBirgit MatthesTel.:0351-3114127E-mail: [email protected]

MBE ThüringenAn der Weiße 1299310 Arnstadt (Mo., Mi., Do.)Robert-Koch-Str. 7-999510 Apolda (Mi., 13.00-16.00 Uhr)Wetzlarer Platz 298693 Ilmenau (2.+4. Mi. im Monat,9.30-12.00 Uhr)Mittelhäuser Str. 7499086 Erfurt (1.+3. Di. im Monat,10.00-12.00 Uhr)Rosa-Luxemburg-Str. 5099084 Erfurt (Di., 13.00-16.00 Uhr)Frank KrönerTel.: 03628-928131Mob.: 0160-96742171E-Mail: [email protected]

„Glück Auf“ in OffenauBetreute Wohngemeinschaft des „Vereins der Generationen“

Es ist Realität, dass die deutsche Ge-sellschaft immer älter wird. Irgend-

wann stehen die Angehörigen der alten Menschen vor Problemen verschiedens-ter Art. Auch zugewanderte Familien sind immer öfter davon betroffen. Der gemeinnützige „Verein der Generatio-nen“ in Offenau (Baden-Württemberg) bietet die betreute Wohngemeinschaft "Glück Auf – ein soziales Projekt für Senioren aus der ehemaligen Sowjet-union" an.

„Die Idee hatte ich nach dem Besuch mei-ner Bekannten im Altenheim. Sie fühlte sich da allein gelassen, konnte keine Be-kanntschaften schließen, vor allem auf-grund mangelhafter Deutschkenntnisse. Auch der strenge Tagesablauf und die un-gewohnte Nahrung machten ihr zu schaf-fen“, erzählt der Vorsitzende Alexander Heimann.So entstand die Idee, eine Wohngemein-schaft zu schaffen, in der die Senioren ihr gewohntes Leben weiterführen und jeder-zeit medizinische und sonstige Hilfe er-halten können. Jeder Bewohner bekommt ein Zimmer, das mit allem Notwendigen ausgestattet ist und das er nach eigenem Geschmack einrichten kann. Im Gemein-schaftsraum kann man sich versammeln, sich unterhalten und fernsehen (russisch und deutsch). Es gibt vier Mahlzeiten pro Tag, wobei auch persönliche Wünsche akzeptiert werden. Den Tagesablauf be-stimmt jeder Bewohner selbst; die Kom-munikation wird durch russisch sprechen-des Personal erleichtert. Für Besuche gibt es keine festen Termine wie im Alten-heim. Die Familienangehörigen können ihre Großeltern jederzeit besuchen.Finanziert wird das betreute Wohnen von den Bewohnern aus ihrer Rente und der Pfl egeversicherung. Für die medizinische Versorgung kommen die Krankenkassen auf.Das Haus liegt am Neckarufer mit einer schönen Aussicht und Möglichkeiten für Spaziergänge. Auch Zeitungen und Zeit-schriften (in russischer Sprache) sowie Gespräche mit einem Geistlichen, Frei-zeitveranstaltungen und vieles mehr ma-chen das Leben darin angenehmer.Kontakt:

Betreute Wohngemeinschaft„Glück Auf“

Hauptstraße 3, 74254 OffenauTel.: 07136-8303114Fax: 07136-8303115

Mail: [email protected]

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JSDR - AUGUST-SEPTEMBER 2011

JSDR - August-September 2011 - 3

Der Jugend- und Studen-tenring der Deutschen aus Russland, Landesverband

NRW, lädt alle jugendlichen Spät-aussiedler herzlich ein zu einer Kanuwanderung auf der Ruhr zwi-schen Bochum und Essen vom 19. bis 21. August 2011.

Auf dem Programm stehen: - Kanu-fahrt, begleitet von einem erfahre-nen Übungsleiter; - Rettung auf dem Wasser; - Übernachtung im Zelt (nach Wunsch); - Erholung am Lagerfeuer am Ruhrufer; - Gesellschaftsspiele und Wettbewerbe am Abend.Für Miete der Kanus, Unterkunft im Landeshaus „Baldeney“ und Verpfl e-gung wird folgender Teilnehmerbei-

Ein Angebot für alle, die ihre Kräfte

auf demWasser

ausprobierenmöchten:

trag für die gesamte Veranstaltung erhoben:• pro erwachsene Person: 35 €; für

Kinder (bis 14 J.): 30 €;• für Mitglieder der LMDR: pro erwach-

sene Person: 30,00 €; für Kinder: 25 €.

Fahrtkosten mit preisgünstigen Ver-kehrsmitteln können nach Absprache übernommen werden.

Anmeldefrist bis zum 4. August. Beeilt euch - die Teilnehmerzahl ist begrenzt! Die Anmeldung wird erst wirksam nach Überweisung des Teilnehmerbeitrages auf das JSDR-Konto.

Anmeldungund nähere Informationen bei

Alexander Böttcher:Tel.: 0178-8684509, E-Mail: lmdr.

[email protected]

Aachen: Klettern in luftiger Höhe

Traditionell ver-sammelt der Lan-desverband NRW

des Jugend- und Stu-dentenrings der Deut-schen aus Russland Jugendliche und junge Erwachsene zu sportli-chen Freizeitaktivitäten im Sommer.

So trafen sich am 24. Juli fast 30 junge Leute aus ganz NRW in Aachen, um ihre Kräfte im dorti-gen Kletterwald auszu-probieren. Organisiert wurde der Kletterausfl ug mit Unterstützung der be-nachbarten Ortsgruppen Aachen-Düren (Vorsitzen-der Eugen Provada) und Heinsberg (Vorsitzender Alexander Böttcher) der Landsmannschaft.Nachdem es die ganze Woche davor geregnet hatte, schenkte uns die Natur am Veranstaltungstag gutes Wetter. Zu unserer Verfügung standen

zehn Parcours mit verschiedenen Ge-rüsten auf der Höhe von einem bis 22

Metern. Jeder, sogar Kinder ab sechs Jahren, konnte daher etwas für ihn Passendes fi nden. Ganz mutige Ak-robaten versuchten sogar, auf einem wackligen Brücklein in zehn Metern Höhe mit dem Fahrrad zu fahren!Zum Abschluss des Tages wurde ge-meinsam gegrillt, und wir konnten uns nach dem anstrengenden Klettern am Lagerfeuer erholen, und in ungezwun-gener Atmosphäre kam es zu einem Erfahrungsaustausch zwischen Ver-tretern von JSDR und Landsmann-schaft.Zur Tradition ist es auch geworden, dass sich nach solchen Aktionen neue Mitglieder der Landsmannschaft anschließen. Diesmal trat Alexander Prus aus Hückelhoven bei, Alexander Böttcher

Kontakt:Jugend-

und Studentenringder Deutschenaus Russland

Raitelsbergstraße 4970188 Stuttgart

Internet: www.jsdr.dee-Mail: [email protected]

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BÜCHERANGEBOT DER LANDSMANNSCHAFT

28 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2011

HEIMATBÜCHER1954, Gesamtübersicht über das Russlanddeutschtum1955, Geschichte, Kultur, Wolgagebiet1956, Odessa, Geschichte, Kultur u.a.1957, Saporoshje, Großliebenthal u.a.1958, Dnjepropetrowsk, Kronau, Orloff u.a.1959, Sibirien, Mittelasien, Wolhynien u.a.1960, Krim, großes Auswanderungsverzeichnis u.a.1961, Kaukasus, Wirtschaft, Kultur u.a.1962, Wolhynien, städtisches Deutschtum u.a.1963, Russlanddeutsche in Übersee1964, Sibirien, Wolga, Kirchen, Schulen u.a.1965, Heutige Lage, Schrifttum, Volkstum1966, Aussiedlung und die Vertreibung1967/68, Hof und Haus, Kultur(Preis, je HB 1954 bis 1968 - 8,- Euro + Versandkosten)1969-72, Joseph Schnurr, “Die Kirchen und das religiöse Leben der Rußlanddeutschen”, Katholischer Teil, 23,- Euro, Evangeli-scher Teil, 19,- Euro1973-81, Hungersnot, Deportation u.a., 11,- Euro1982-84, mit Karte der ASSR der Wolgadeutschen, 12,- Euro1985-89, Geschichte, Literatur, Aktuelles, 10,- Euro1990/91, Krieg und Frieden, Rückkehr, 10,- Euro1992-94, Deportation, Ausreise, 284 S., 10,- Euro1995/96, Heimat Deutschland, Trudarmee, 336 S., 10,- Euro1997/98, Deportation, Jugenderinnerungen, 340 S., 10,- Euro2000, I. Teil, Geschichte der Volksgruppe, Heimat 10,- Euro2000, II. Teil, Geschichte der Volksgruppe, Heimat 10,- EuroHeimatbuch 2001/02, 60 Jahre Vertreibung 10,- EuroHEIMATBUCH 2003, 2004, 2005, 2006, 2007/08 Je 10,00 EURO

WEITERE LITERATUR

Dr. E. Biedlingmaier, "Ahnenbuch von Katharinenfeldin Georgien, Kaukasus. Chronik der Familien", Sonder-preis: 60,- Euro.Bosch/Lingor, “Entstehung, Entwicklung und Auflösung der deutschen Kolonien am Schwarzen Meer”, 7,- EuroV. Aul, “Das Manifest der Zarin”, 7,- EuroD. Weigum, “Damals auf der Krim”, 6,- EuroE. Imherr, “Verschollene Heimat an der Wolga”, 10,- EuroI. Walker, “Fatma” - eine historische Lebensgeschichte aus dem Kaukasus, 10,- EuroJ. und H. Kampen, “Heimat und Diaspora”, Geschichte der Landsmannschaft, 8,- EuroAnton Bayr, “Vergessene Schicksale”, 17,- EuroG. Prehn, “Otto Flath. Ein Bilder-Zyklus zum Neuen Tes ta-ment”, 24,80 EuroG. Orthmann, “Otto Flath, Leben und Werk”, 5,- EuroW. Mangold: “Rußlanddeutsche Literatur”, 7,- EuroJ. Warkentin, “Geschichte der rußlanddeutschen Literatur”,8,- EuroRosalia Prozel, “Weißer Tee”, 5,- EuroN. Däs, “Alle Spuren sind verweht. Rußlanddeutsche Frauen in der Verbannung”, 10,- EuroN. Däs, “Der Schlittschuhclown”, 8,- EuroN. Däs, “Kochbuch der Deutschen aus Rußland”, 10,- EuroN. Däs, “Laßt die Jugend sprechen”, 5,- EuroN. Däs, “Rußlanddeutsche Pioniere im Urwald”, 9,- EuroN. Däs, “Wölfe und Sonnenblumen”, 10,- EuroR. Keil, “Rußland-Deutsche Autoren, 1964-1990”. 7,- EuroV. Heinz, “In der Sackgasse”, 13,- EuroV. Harsch, “Aus der Lebensbeichte meiner Mutter”, 4,- Euro

M. Schumm, “Sketche und Kurzgeschichten”, 3 EuroI. Melcher, “Kurze Prosa”, 3,- EuroW. Hermann, “Das fremde Land in dir”, 7,- EuroG. Steinmüller, “Perlen der russischen Volksmedizin”, 6,- EuroAlexander Fitz, “Puteschestwie na semlju”, 5,- EuroF. Dortmann, “Olga von der Wolga”, Lieder im Volkston, 12,- EuroO. Geilfuß, “Für alle Kinder”, Kinderlieder, 5,- EuroLiederbuch “Deutsche Volkslieder aus Russland”, 10,-EuroKassette Nr. 1, “Bei uns, ihr Leit, ist Hochzeit heit”, 7,- EuroKassette Nr. 2, “Ai, ai, was ist die Welt so schön”, 7,- EuroCD Nr. 1, “Bei uns, ihr Leit, ist Hochzeit heit”, 10,- EuroCD Nr. 2, “Ai, ai, was ist die Welt so schön”, 10,- Euro

GEDICHTEE. Fotteler, "Im winterlichen Park", 9,- EuroJ. Warkentin, “Rußlanddeutsche Berlin-Sonette”, 5,- EuroW. Mangold, “Rund um das Leben”, 7,- EuroK. Lubomirski, “Propyläen der Nacht”, 10,- EuroNelly Wacker, “Es eilen die Tage”, 7,- EuroA. Brettmann, Stimmen des Herzens, 10,- Euro

NEUA. Eisfeld, "Etappen eines langen Weges -Beitrag zur Geschichte und Gegenwartder Deutschen aus Russland", 5,- EuroH. Exner, "Die Frauen von Janowka", eine wolhynischeFamiliengeschichte, 9,80 EuroH. Rahn, "Der Jukagire", 12,50 Euro"Andreas Prediger. Ich träume in Bildern", Katalog mitWerken des Künstlers, 28,- EuroPeter Dück “Kasachstan - Faszination des Unbekannten”, Bild-band, 19,90 Euro.“Die Deutschen im Prikamje. XX. Jahrhundert”,drei Bände, 58,- Euro A. Dück, “Das Leben zu bestehen ist mehr als übers Feldzu gehen”, 19,80 Euro.R. Nachtigal: “Die Dondeutschen 1830 bis 1930”, deutsche und russische Ausgabe, je 17,- Euro

Richten Sie Ihre Bestellungen bitte an:Landsmannschaftder Deutschen aus Russland e.V.Raitelsbergstr. 49, 70188 Stuttgart

Telefon: 0711-1 66 59 22Telefax: 0711-2 86 44 13E-Mail: [email protected]

Dr. Karl Stumpp, "Die Auswanderungaus Deutschland nach Rußland

in den Jahren 1763-1862",1020 S. 48,- Euro

Alfred Eisfeld (Herausgeber),"Von der Autonomiegründung

zur Verbannung und Entrechtung",Sonderband der Reihe

"Heimatbücher der Landsmannschaftder Deutschen aus Russland e.V.,

292 Seiten, 10,- Euro

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LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

29 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2011

Wichtiger Hinweis: Wir laden alle Mit-glieder und Interessenten herzlich ein zu einem Gedenkabend anlässlich des 70. Jahrestages der Deportation der Deutschen in der Sowjetunion am 27. August um 17 Uhr im Quartiermanagement-Gebäude Soziale Stadt Dingolfi ng, St. Josef-Platz 4. Bitte bringen Sie auch Ihre Verwandten und Bekannten mit. Der Vorstand

Berchtesgadener Land

Die Aktivitäten der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland im Berchtesga-dener Land gehörten zu den Inhalten des Magazins „Lebensformen“ des Evange-lischen Fernsehens in Sat1 Bayern Re-gional, das am 25. Juni über das Thema „Multikulti-Ehrenamt" berichtete.Der Journalist Axel Mölkner-Kappl por-trätierte Zuwanderer, die sich mit viel Herzblut und Kraft in der neuen Heimat Deutschland engagieren. Neben Mitbür-gern mit türkischen Wurzeln wurde auch die Deutsche aus Russland Lilia Box-ler aus Bad Reichenhall vorgestellt. Im Berchtesgadener Land gehört sie zu denen, die hier vor elf Jahren eine Kreisgruppe der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland ins Leben gerufen haben.Empfangen hatte das Berchtesgadener Land die Deutschen aus der ehemaligen Sowjetunion vor über einem Jahrzehnt mit drei Heimen in Baumgarten, Aufham und Bruch. Der Anfang war für alle schwer, man suchte nach Unterstützung, Rat und Hilfe. Seit Gründung der Kreisgruppe ha-ben ihre Mitglieder den Landsleuten aus der ehemaligen Sowjetunion tatkräftig

BayernAugsburg

Liebe Landsleute,wir laden Sie herzlich ein zur Gedenkfeier der Landesgruppe Bayern und der Orts- und Kreisgruppe Augsburg am 28. August um 14 Uhr am Gedenkstein der Deutschen aus Russland auf dem Neuen Friedhof in Augsburg-Haunstetten, Hopfenstr. 1.An diesem Tag gedenken wir unserer Verwandten, Nachbarn und Freunde, die allein aufgrund ihrer deutschen Volkszu-gehörigkeit zu Opfern der stalinistischen Verfolgung in der ehemaligen Sowjetuni-on wurden. Wir gedenken aber auch aller anderen, die damals ihr Leben, ihre Frei-heit oder ihr Eigentum verloren haben.Der Gedenkstein konnte vor zwölf Jahren dank der großzügigen Spenden unserer Landsleute in Augsburg errichtet werden. Seitdem ist er zu einem Ort des stillen Ge-bets und der Erinnerung an alle geworden, die uns nahe standen.Wir bitten Sie, durch Ihre Teilnahme an der Gedenkfeier ein Zeichen der Solidari-tät zu setzen - mit den Abertausenden von unschuldigen Opfern der 30er und 40er Jahre des 20. Jahrhunderts in der Sowjet-union und gegen Vertreibungen, wo und wann auch immer sie stattfi nden.Programm:• Begrüßung durch den Vorsitzenden der

Orts- und Kreisgruppe Augsburg, Juri Heiser.

• Grußworte: Dr. Kurt Gribl, Oberbürger-meister der Stadt Augsburg; Waldemar Eisenbraun, Vorsitzender der Landes-gruppe Bayern der Landsmannschaft;

• Gedenkrede: Franz Josef Pschierer,

Staatssekretär im Bayerischen Finanz-ministerium.

• Andacht: Domkapitular Josef Heigl und Dekan Stefan Blumtritt. Musikalischer Rahmen: Chor "Heimatmelodie".

• Kranzniederlegung (Trompetensolo Ge-org Selenski).

Anschließend trifft man sich im Pfarrsaal von St. Pius in Augsburg-Haunstetten, In-ninger Str. 29. Dort wird der Film "Spiel-ball der Diktatoren gezeigt", in dem auch ausführlich auf die Geschichte der Deut-schen in der Sowjetunion zwischen 1925 und 1952 eingegangen wird. Landesgruppe Bayern, Orts- und Kreisgruppe Augsburg

Dingolfi ng-LandauVom 9. bis 13. Juni un-ternahm unsere Orts- und Kreisgruppe eine Reise nach Paris, in die Stadt mit den vielen Gesichtern und Kontrasten. Vor allem die historischen Sehenswürdig-keiten wie der Louvre, die Champs-Elysées, Notre-Dame, Schloss Versailles und der Eiffelturm haben unvergessliche Eindrücke bei allen Reiseteilnehmern hinterlassen.Wir bedanken uns bei allen Mitgliedern, die aktiv mit-gemacht haben, insbeson-dere bei den Vertretern der älteren Generation und bei Anna Schmol, die für die Organisation zuständig war.

Der Vorsitzende der Orts- und Kreisgruppe Augsburg, Juri Heiser, mit der Zeitzeugin Emma Bayer vor dem Gedenkstein auf dem Neuen Friedhof in Augsburg-Haunstetten.

Die Teilnehmer der Parisfahrt der Orts- und Kreisgruppe Dingolfi ng-Landau.

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LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

30 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2011

Beitrittserklärung(Nur für neue Mitglieder. Die Mitgliedschaft von Landsleuten, die bereits Mitglied sind, verlängert sich automatisch.)Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zur Landsmannschaft der Deutschen aus Russ land e.V. Die Zeitung “VOLK AUF DEM WEG” wird mir als Mitglied zugestellt. Die Mitglieds- und Bezugsgebühr beträgt jährlich 30,- Euro in den alten Bundesländern und 27,- Euro in den neuen Bundesländern. Spätaussiedler zahlen in den ersten drei Jahren ihres Aufenthaltes in Deutschland 15,- Euro.

Name Vorname (Vorname des Ehegatten)

Straße PLZ Ort

Geburtsdatum Einreisedatum

Der Beitrag ist jährlich im Voraus zu bezahlen.

Herr/Frau hat mich geworben.

EinzugsermächtigungHiermit ermächtige ich die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland widerruf-lich, die Mitglieds- und Bezugsgebühr durch Einzugsauftrag (Lastschrift) von mei-nem Konto einzuziehen.

Meine Konto-Nr. Bankleitzahl

Bank/Sparkasse

Datum Unterschrift

mannschaftlichen Wanderausstellung statt, die dort noch bis zum 4. August zu sehen sein wird.Moderiert wurde die Veranstaltung in ge-wohnter Manier von Projektleiter Jakob Fischer, der gemeinsam mit Lina Neuwirt auch für musikalische Aufl ockerung durch russlanddeutsche Volkslieder sorgte.Die Begrüßungsansprache hatte der Land-rat des Landkreises Donau-Ries, Stefan Rößle, übernommen. Er bedauerte, dass die Deutschen aus Russland auch in sei-nem Landkreis trotz großer Integrati-onsbereitschaft und beachtlicher Integ-rationserfolge immer noch als "Russen" angesehen würden. Oftmals lebe man nicht miteinander, sondern nebeneinan-der, weil man sich zu wenig füreinander interessiere.Immerhin konnte Rößle darauf verwei-sen, dass im Donauwörther Landratsamt zwei und in den Schulen des Landkreises sieben Deutsche aus Russland beschäftigt seien.Der Bundesvorsitzende der Landsmann-schaft, Adolf Fetsch, ging in seiner An-sprache ausführlich auf die Geschichte der Volksgruppe, die Bedeutung der Wan-derausstellung und aktuelle Themen der Aussiedlerpolitik ein.Obwohl sich einiges gebessert habe, so Fetsch, werde in den Medien noch immer allzu negativ über Deutsche aus Russland geschrieben. Dabei könnte eine Menge Positives berichtet werden - etwa über Ju-gendliche und Erwachsene, die es trotz er-schwerter Startbedingungen hier geschafft haben, oder über Mitbürger, die sich ihren Sinn für Zusammenhalt und Familie be-wahrt haben.Waldemar Eisenbraun überbrachte die Grüße der von ihm geleiteten Landes-

unter die Arme gegriffen, vor allem mit Sprachförderung, Beratung und Beglei-tung. Es waren meist ehemalige Lehrerin-nen, die sich für die junge und ältere Ge-neration der Aussiedler einsetzten, und sie setzen ihr vorbildliches ehrenamtliches Engagement bis heute fort.Mit der Zeit hat sich aus bescheidenen Anfängen eine rege Gruppenarbeit entwi-ckelt. Inzwischen ist die Landsmannschaft im Berchtesgadener Land durch zahlrei-che Aktivitäten bekannt geworden. Es gibt einige Kinder- und Jugendgruppen, einen Seniorentreff und einen Singkreis, die Landsmannschaft organisiert immer wieder Heimatabende, Kinderfeste und Ausstellungen.„Die bunte Schar Ehrenamtlicher um sie herum stellt mit ihrem Programm so man-che Volkshochschule in den Schatten. In der Theatergruppe 'Ohoho' und dem Ju-gendprojekt 'Flash' können sich jüngere und ältere Übersiedler aus den ehemali-gen GUS-Staaten ausprobieren, Kräfte entdecken, Zusammenhalt fi nden“, so die Moderatorin Christine Büttner in der Sen-dung. VadW

Donauwörth

Am 5. Juli fand im Donauwörther Land-ratsamt die Eröffnungsfeier der lands-

Donauwörth (von links): Jakob Fischer mit der Deutschen aus Russland Lydia Gerdt, Wal-demar Eisenbraun, Landrat Stefan Rößle, Adolf Fetsch und Lina Neuwirt vor der großen Eurasienkarte der Wanderausstellung.

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LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

31 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2011

gruppe Bayern der Landsmannschaft und formulierte den Wunsch der Deutschen aus Russland, Wurzeln zu schlagen und endlich zu Hause zu sein. Wörtlich fügte er hinzu: "Wir brauchen Starthilfe, aber wir sind keine Bittsteller." VadW

Kitzingen

Mehr als 60 Gäste, Frauen aller Kon-tinente, kamen am 27. Juni, um unsere Ausstellung "Wir alle sind Kitzingen" zu besichtigen. Nachstehend einige Aus-schnitte aus dem Zeitungsartikel "Greif-bare Erinnerung" der regionalen Zeitung "Die Kitzinger":"An einen anderen Ort und in eine andere Zeit versetzten die Sängerinnen und Sän-ger des Chors 'Drushba-Freundschaft' die Zuhörer mit ihren melancholischen Lie-dern von der Heimat. Russland, Usbekis-tan, Sibirien, Kasachstan, Tadschikistan, die Ukraine, der Kaukasus und die ehe-malige wolgadeutsche Autonomie sind die Gebiete, in denen viele der Frauen, die sich im Keller des Kitzinger Rathauses zusammengesetzt haben, aufgewachsen sind.Im Rahmen des 15. Internationalen Frau-entreffens 'Von Frauen für Frauen' hatten Valentina Albert und Helena Mafenbei-er zu einer Ausstellung eingeladen. In der Einladung stand unter einer schönen Stadtansicht: 'Wir alle sind Kitzingen.'... Dieses Mal stellten sich die Deutschen aus der ehemaligen Sowjetunion vor, und zwar anlässlich des 70. Jahrestages der Deportation der Deutschen nach Sibirien, Kasachstan und Mittelasien.Untermalt wurde die Vernissage vom Chor 'Drushba-Freundschaft' unter der Leitung von Helene Bausewein und mit dem Ak-kordeonisten Nikolai Kurenkow.... Nicht alle haben das Schicksal von V.A. erleben müssen, die als kleine Kind im Viehwaggon nach Sibirien gebracht wur-de. Zitat von V.A.: 'Wir durften nur so viel mitnehmen, wie wir tragen konnten.'... Bei Kaffee, Tee und russischen Gebäck-spezialitäten erzählten Erna Hinkel und ihre Schwester über ihre Kindheit. In ih-rem Dorf Nowodolinka lebten 94 Prozent Deutsche. 'Damals war alles deutsch", erinnerte sich Erna Hinkel. Das sei ihr vor allem dann bewusst geworden, als sie nach dem Krieg eine russische Schule besuchen und eine neue Sprache lernen musste.... V.A. hat die Ausstellung mit vielen historischen Bildern und Texten für das Fest der Kulturen im Juli 2008 in Kitzin-gen konzipiert. Bei diesem Anlass ging es neben Spiel und Spaß um die Frage, wie die Integration der Deutschen aus Russ-land ablaufen kann. Weil die Präsentati-

on damals großen Zuspruch fand und die notwendige Integration ins Bewusstsein rückte, wiederholte V.A. nun beim Inter-nationalen Frauentreff die Präsentation.Die Ausstellung 'Wir alle sind Kitzingen' wird im August in der Siedlung, im Quar-tiersbüro in der Böhmerwaldstr. 11, wie-derholt und vom 9. bis 28. August (Tag des Deportationserlasses) gezeigt. Am 9. August ist von 15-18 Uhr Eröffnung. Besichtigungen sind dienstags von 12-16 Uhr, mittwochs von 10-19 Uhr und sonn-tags von 14-18 Uhr möglich. Anmeldun-gen wünschenswert. Weitere Infos unter Tel. 09321-268953. Gruppen ab fünf Per-sonen dürfen sich auch für einen Ausstel-lungsbesuch außerhalb der angegebenen Zeiten anmelden."

München

Die Kreis- und Ortsgruppe München lädt Landsleute und alle Interessenten zu einer Gedenkstunde anlässlich der Deportation der Deutschen in der Sowjetunion herz-lichst ein. Des 70-jährige Jubiläums der Deportation wird in München am 21. Au-gust um 14 Uhr in der Rumfordstraße 21a gedacht. Im Programm: - Erinnerungen von Trudarmisten; - Dokumentarfi lm über die Geschichte der Deutschen aus Russ-land; - literarische Beiträge unserer Auto-ren; - ein kleines Konzert; - gemütliches Beisammensein bei Kaffee und Kuchen mit Gesprächen und Gesang.Für Voranmeldungen und nähere Infor-mationen stehen Ihnen folgende An-sprechpartnerinnen zur Verfügung: - Ele-na Miller, Tel.: 089-54579135; - Anna Lengenfelder, Tel.: 089-284866; - Olga Gusch, Tel.: 089-44141907.

Elena Miller,stellvertretende Vorsitzende

Nürnberg

Die Ortsgruppe Nürnberg lädt ihre Mit-glieder und andere interessierte Landsleu-te und Freunde der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland zu ihren nächsten Veranstaltungen ein:

Gedenkgottesdienst:Das Gedenkgottesdienst für die Opfer des Stalinregimes anlässlich des 70. Jahresta-ges der Deportation der Deutschen in der Sowjetunion wird am 28. August um 11 Uhr in der Nikodemuskirche (Nürnberg/Röthenbach, Stuttgarter Str. 33, U-Bahn Röthenbach) in deutscher und russischer Sprache abgehalten. Die evang.-luth. Nikodemus-Gemeinde feiert den Gedenk-gottesdienst in Kooperation mit der Lands-mannschaft der Deutschen aus Russland, dem Haus der Heimat und der SinN-Stif-tung Nürnberg. Im Anschluss laden wir zu

einer Tasse Tee und Gebäck ein. Um 15 Uhr fi ndet dann eine Kranzniederlegung am zentralen Denkmal "Flucht und Ver-treibung 1945" (Hallplatz Nürnberg, in der Nähe des Hauptbahnhofs) statt.

Schlachtfest:Das traditionelle Schlachtfest der Orts-gruppe Nürnberg fi ndet am 19. November um 17 Uhr im Gemeinschaftshaus Lang-wasser statt. Kulturgruppen werden sich mit Musik, Tanz und Gesang präsentieren und für gute Stimmung sorgen. Auch für das leibliche Wohl der Gäste wird ge-sorgt. Infos beim Vorsitzenden Rudi Walter, Tel.: 09129-27489, und im Haus der Hei-mat Nürnberg. Der Vorstand

Literaturkreis der Deutschenaus Russland: Lesungenin Neu-Ulm und München

Lesung in Neu-Ulm:Der Literaturkreis der Deutschen aus Russland, das Haus des Deutschen Ostens, die Ortsgruppe München der Landsmannschaft und die Katholische Aussiedlerseelsorge Neu-Ulm laden herzlich ein zu einer Lesung russland-deutscher Autoren am 3. September um 14.30 Uhr im Katholischen Gemeinde-zentrum „Johanneshaus“ (Johannes-platz 4, Neu-Ulm, Anfahrt mit der Bus-linie 5, Haltestelle "Johannesplatz").Im Programm:Robert Mohr mit seinem Roman „Systemüberlister“ und mehr;Ida Daut mit ihrem Roman „Die Lie-be lässt sich nicht leugnen“ und ande-ren Romanen und Erzählungen;Maria Schefner mit Lyrik.Anmeldungen und nähere Informati-onen bei Maria Schefner, Tel.: 0179-4692476, oder Irene Mohr, Tel.: 0731-483028.

Lesung in München:Der Literaturkreis der Deutschen aus Russland und das Haus des Deutschen Ostens laden herzlich ein zu einer Le-sung russlanddeutscher Autoren am 17. September um 14 Uhr im Haus des Deutschen Ostens (Am Lilienberg 5, München, S-Bahn-Haltestelle "Rosen-heimer Platz").Im Programm:Wendelin Mangold mit seinem neuen Buch „Sprung ins Wasser“;Edmund Mater mit dem „Lexikon der russlanddeutschen Autoren“, Auszügen aus Romanen und Erzählungen.Anmeldungen und nähere Informati-onen bei Maria Schefner, Tel.: 0179-4692476.

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LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

32 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2011

Regensburg

Sternwallfahrt nach AltöttingBei gutem Wetter und mit guter Laune be-gann unsere Busfahrt nach Altötting mit einem vom Vorstand organisierten Will-kommensfrühstück. Der komfortable Rei-sebus glitt samtweich durch die schönen Landschaften der Oberpfalz, Nieder- und Oberbayerns und bot den Mitreisenden ein abwechslungsreiches Bild. In Altötting angekommen, versammelte sich die Rei-segruppe vor der beeindruckenden Basili-ka St. Anna, wo auch viele schöne Fotos entstanden. Am Gottesdienst mit Bischof Nikolaus Messmer waren die Regensbur-ger als Fahnenträger sowie Lektoren der Fürbitten aktiv beteiligt, wofür es aner-kennende Dankesworte vom Visitator Dr. Alexander Hoffmann gab. Die organisier-te Stadtführung umfasste viele Stationen und lieferte interessante Informationen aus mehreren Jahrhunderten. Den krö-nenden Abschluss der Wallfahrt bildete – von wunderbaren Chorgesängen beglei-tet – die Andacht in der Basilika. Auf der Rückfahrt gab es genug Stoff für einen re-gen Austausch, so dass gleich beschlossen wurde, auch nächstes Jahr wieder bei der Wallfahrt nach Altötting mitzumachen.

GedenkveranstaltungAm 27. August (Samstag) wollen wir ge-meinsam des 70. Jahrestags der Depor-tation der Deutschen in der Sowjetunion

gedenken. Dafür treffen wir uns um 16 Uhr im Gemein-desaal der kath. Kirche „St. Franziskus“ in Burgwein-ting (Kirchfeldallee 3, Re-gensburg). Es geht um ein Ereignis von zentraler und weit reichender Bedeutung, das uns, die Deutschen in und aus Russland, seit nun 70 Jahren prägt und auch noch heute nachwirkt. Nach dem offi ziellen Teil sind eine Kranzniederlegung und Berichte von Zeitzeugen ge-plant.Bringen Sie bitte Ihre Ver-wandten, Freunde, Nachbarn und Kollegen mit. Der Vor-stand organisiert Getränke sowie Kaffee und Kuchen.

Waldemar Eisenbraun, Vorsitzender

Rosenheim

Am 24. September fi ndet um 15 Uhr im Bürgerhaus, E-Werk-Stüberl, in Rosen-heim, Oberwöhrstr. 76, die Mitgliederver-sammlung der Ortsgruppe Rosenheim mit vorgezogenen Neuwahlen des Vorstandes statt. Wir bitten um zahlreiches Erschei-nen und weisen ausdrücklich auf §18 Abs. 7 unserer Satzung hin (siehe S. 33 dieser Ausgabe). Die Einladung mit Tagesord-nung wird den Mitgliedern fristgerecht per Post zugestellt.

Waldemar Eisenbraun,Landesvorsitzender

Straubing-Bogen

Unsere nächsten Termine:• 14. August, 13 Uhr: Gedenkfeier anläss-

lich des 70. Jahrestages der Deportation der Deutschen in der Sowjetunion in der Halle 16 (Seminarraum 1 und 2) der Joseph-von-Fraunhofer-Halle in Strau-

bing, Am Hagen 75. Schirmherrschaft: Markus Pannermayr; Festredner: Adolf Fetsch, Bundesvorsitzender der Lands-mannschaft.

• 28. August: Die Ortsgruppe organisiert eine Busfahrt zur zentralen Gedenkfeier der Landsmannschaft in Friedland. An-meldungen bitte bis zum 10. August bei Familie Neuberger.

• 10. September: Familienausfl ug zum Le-goland in Günzburg.

Nähere Informationen bei Familie Neu-berger, Tel.: 09421-52754, oder unter www.lmdr-straubing.de Der Vorstand

BerlinWir laden Sie herzlich ein zu den beiden folgenden Veranstaltungen:28. August, 15 Uhr (Einlass 14 Uhr): Gedenkfeier "70. Jahrestag der Vertrei-bung der Deutschen im Sommer 1941 in der Sowjetunion" in der Aussiedler-beratungsstelle Reinickendorf in Ber-lin, Auguste-Viktoria-Allee 50A (U6 bis "Kurt-Schumacher-Platz", weiter mit den Buslinien 125 oder 221 bis "Auguste-Viktoria-Allee/Quäkerstraße"; oder U8 bis "Rathaus Reinickendorf", weiter mit Buslinie 221 bis "Eichborndamm/Antoni-enstraße").Nach der Begrüßung folgen Berichte von Zeitzeugen, eine Andacht und ein Kultur-programm.Verbindliche Anmeldung bis zum 15. August erforderlich: Frau Selski, Tel.: 030-4967078, oder Herr Kleim, Tel.: 030-4966077.31. August, 15.30 Uhr: Kranznieder-legung am Gedenkstein der Deutschen Die Ortsgruppe Regensburg war bei der Sternwallfahrt nach Altötting zahlreich vertreten.

Der Gedenkstein auf dem Parkfriedhof in Berlin-Marzahn.

Bitte beachten Sie bei allen Vorstands-wahlen in den Orts- und Kreisgruppen § 18 Abs. 7 unserer Satzung: “Die ord-nungsgemäß einberufene Mitglieder-versammlung ist beschlussfähig, wenn mindestens die Hälfte der stimmbe-rechtigten Mitglieder anwesend ist. Ist das nicht der Fall, kann eine Stunde später eine weitere Mitgliederversamm-lung einberufen werden, die ohne Rücksicht auf die Anzahl der anwesen-den Mitglieder beschlussfähig ist.”

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aus Russland auf dem Parkfriedhof in Marzahn (Wiesenburger Weg 10, Berlin-Marzahn; S7-Marzahn) im Rahmen der Konferenz "70. Jahrestag der Deportation der Russlanddeutschen". Veranstalter sind die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, der Aussiedlerbeauftragte der Bundesregierung, die Konrad-Adenauer-Stiftung und Vision e.V.Programm:• Gedenkansprache des Beauftragten der

Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Parlamen-tarischer Staatssekretär Dr. Christoph Bergner.

• Ökumenische Andacht, gehaltem von Pfarrer Dr. Alexander Hoffmann und Pfarrer Edgar L. Born.

• Kranzniederlegung. Der Vorstand

HessenGießen

Wir gratulieren ganz herzlich Jakob Grauberger, Zeitzeuge des Projektes „Erinnerung bedeutet Zukunft“, zum 97. Geburtstag am 4. September, Frau Glöck-ner zum 85. Geburtstag am 26. August und Frau Schulz zum 65. Geburtstag am 15. August. Vielen Dank für euren großar-tigen Einsatz und euer ehrenamtliches En-gagement für unsere Landsleute. Macht weiter so! Allen unseren Geburtstagskin-dern wünschen wir viel Gesundheit, noch viele Jahre unter uns und Gottes Segen!Am 31. Mai waren Maria und Jakob Grauberger Gäste unseres Seniorentreffs. In dem vor kurzem erschienenen Buch „Zeitzeugen berichten“ wurde unter dem Titel „Päckchen“ Jakob Graubergers Schicksal geschildert. Seine Frau und er erzählten viel über die schrecklichen Zei-ten, in denen es ums Überleben ging, aber

auch über ihre glückliche Ehe - sie sind seit mehr als 70 Jahren verheiratet! Natür-lich haben sie sich auch über das Buchge-schenk gefreut.Am 28. Juni fand im Seniorentreff ein In-formationsnachmittag zum Thema Blut-druck statt, bei dem Vertreter der "Pfl ege-dienst GmbH" über ihre Arbeit berichteten. Die Teilnehmer bekamen Blutdruckpässe, und allen wurde der Blutdruck gemessen. Sachkundig führten Dmitrij Kapitulskij und Henry Fainberg durch die Veranstal-tung und beantworteten zahlreiche Fra-gen. Viel Mühe gab sich auch die Kran-kenschwester Sandra Selakova, die jedem zweimal den Blutdruck maß.Den Mitarbeitern des Pfl egedienstes dan-ken wir von Herzen für ihre ehrenamtli-che Tätigkeit.Themen wie Diabetes und Kur (das Ver-fahren von der Antragstellung bis zur Bewilligung) werden im Mittelpunkt der nächsten Infoveranstaltungen stehen.Wir laden herzlich zu unseren weiteren Veranstaltungen ein:• 28. August: Fahrt nach Friedland zur

Gedenkfeier und Kranzniederlegung.• 4. September: Tag der Heimat - Fahrt

nach Wiesbaden.• 6. September, 19.30 Uhr: Veranstaltung

„Gegen das Vergessen“, gewidmet dem 70. Jahrestag der Deportation der Deut-schen in der Sowjetunion, im Konzertsaal des neuen Rathauses in Gießen, Berliner Platz 1. Die gleiche Veranstaltung fi ndet auch in Weilburg während der interkul-turellen Woche von 25. September bis 1. Oktober statt. Der genaue Termin wird auf unsere Webseite bekannt gegeben.

• 27. September, 14.30 Uhr: Infoveran-staltung zum Thema Diabetes im Senio-rentreff, Herderweg 12, Gießen.

Infos unter den Tel.-Nrn. 0641-8778466 und 0162-8799794. Besuchen sie auch unsere Webseite: www.dar-giessen.de

Rosa Tugova

Kassel

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen für Ihre aktive Teilnahme am Kindersom-merfest in Kassel, am Friedensfestival in Berlin sowie an der Multiplikatorenschu-lung in Wuppertal. Ein besonderer Dank geht an die Mitglieder der Ortsgruppe Berlin und ihren Vorsitzenden Alexan-der Rupp sowie die Berliner Projektleiter Alexander Reiser und Emilia Tschursina, die den Kasseler Radfahrer Dimitri Nuss (VadW berichtete bereits) beim Start vom Roten Rathaus am Alexanderplatz in Ber-lin nach Magdeburg im Rahmen des in-ternationalen Friedensfestivals unterstützt haben.Dimitri Nuss nahm bereits das sechste Mal an einer internationalen Friedensrad-fahrt teil; dieses Mal leitete er die Fahrt. 32 Radfahrer aus Deutschland, Frank-reich, Belgien, Holland, Russland und Weißrussland haben sich daran beteiligt. Wir sind stolz auf unseren Landsmann und seine Erfolge, die er trotz seiner Be-hinderung zu verzeichnen hat.Wir laden Sie herzlich zu unseren nächs-ten Veranstaltungen ein:• 27. bis 29. August: Busfahrt nach Berlin

zum Tag der Heimat und Gedenktag so-wie nach Potsdam.

• 28. August: Busfahrt nach Friedland zur Gedenkfeier der Landsmannschaft aus Anlass des 70. Jahrestages der Deporta-tion der Deutschen in der Sowjetunion

• 28. August, 19 bis 24 Uhr: Begegnungs-abend auf dem Schiff „Hessen“ mit dem Showprogramm von Konstantin Freund und seiner Gruppe.

• 3. September: Fahrt nach Bad Hersfeld zum Tag der Heimat und zum regiona-

Die Bundesgeschäftsstelle

ZentraleRaitelsbergstr. 49, 70188 Stuttgart

Tel.: 0711/1 66 59-0Fax: 0711/ 286 44 13

E-Mail: [email protected]:

www.deutscheausrussland.deMitgliederverwaltung, Anzeigen für Volk auf dem Weg: 0711/166 59-17 und -18Versand (Bücher etc.): 0711/166 59-22Projekte: Tel.: 0711-16659-23Öffentlichkeitsarbeit: 0711/166 59-0MBE - Migrationsberatung:Stuttgart: Tel.: 0711-16659-19 und -21München: Tel.: 089-44141905Neustadt/Weinstraße: Tel.: 06321-9375273Hannover: Tel.: 0511-3748466Arnstadt: Tel.: 03628-928131

Jakob Grauberger mit seiner Ehefrau Maria (Mitte) im Gießener Seniorentreff.

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LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

34 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2011

len Gedenktag anlässlich des 70. Jahres-tages der Deportation der Deutschen in der Sowjetunion.

• 4. September: Fahrt nach Wiesbaden zum Tag der Heimat im Schloss Bieb-rich.

• 17. September: Multiplikatorenschulung in Kassel.

• 25. bis 29. September: Interkulturelle Woche in Kassel mit der Ausstellung „Volk auf dem Weg“ sowie der Lesung und Vorstellung des neuen Buches von Wendelin Mangold „Sprung ins Wasser“ im Kasseler Rathaus und in der Stadtbib-liothek.

Die Sprechstunden von Svetlana Paschen-ko und der anderen Betreuer fi nden mon-tags von 16 bis 20 Uhr und nach Verein-barung im Zimmer W 212 des Kasseler Rathauses statt. Weitere Auskünfte erteilen gerne Svetla-na Paschenko, Tel.: 0561-7660119, Lydia Gitschev, Tel.: 0561-8618573, und Kon-stantin Freund, Tel.: 0561-523003.

Der Vorstand

Hattersheim

Seit fünf Jahren bringt Svetlana Friebus, Mitar-beiterin der Mig-rationsberatungs-stelle Caritas Hattersheim (Haus St. Martin) und Öffentlichkeitsre-ferentin der Lan-desgruppe Hessen der Landsmann-schaft, Kleinpro-jekte auf den Weg, vor allem im Be-

reich Kinder- und Familienarbeit.Besonders beliebt sind die Schulferienan-gebote, die von der Caritas Hattersheim (Christina Seibert) unterstützt werden. Maßnahmen wie Kindertheater, Förder-unterricht Russisch oder Museumsausfl ü-ge haben guten Zulauf.Einmal im Jahr fi nanziert die Caritas Fahrten in den Europa- oder Holiday-Park mit circa 50 Kindern (zumeist aus Aussiedlerfamilien), die Svetlana Friebus organisiert.Und erst neulich haben Kindergruppen das Museum für Kommunikation (Post-museum) und das Goethe-Haus in Frank-furt/Main besucht und waren begeistert. Sie haben nicht nur eine Menge erfahren bei den interessanten Führungen, son-dern hatten auch viel zum Anfassen und Erleben, etwa in der Feder-Werkstatt im Goethe-Haus und in der Werkstatt des Postmuseums.Der nächste Ausfl ug ist in den Hessenpark geplant. VadW

NiedersachsenHannover

Am 2. Juli nahm unsere Ortsgruppe zum ersten Mal am Fußballturnier "Kicken ge-gen Vorurteile" in Hannover teil. In bunt gemischten Teams setzten unsere Spieler dabei gemeinsam mit Polizisten/innen, Verwaltungsmitarbeitern der Stadt Han-nover und Migranten ein Zeichen für Ver-ständigung und gegen Vorurteile. Es war für uns alle ein Fußballerlebnis der beson-deren Art, mit einem bunten Rahmenpro-gramm und unterhaltsamen Attraktionen.Wir bedanken uns bei Dimitri Singer für die Teilnahme am Vorbereitungstreffen, bei Anna Welz und Svetlana Judin vom Projekt "Stark und offen in Niedersachsen" für die Betreuung des Informationsstan-des und bei den engagierten Fußballspie-lern (Mathias Fröhlich, Slava Pachandrin, Valentin Hartfelder, Yevgeni und Geor-giy Lepokin, Juri Emaev, Kamill-Konrad Labudda, Sergej Levin und Jan-Hendrik Scheunemann) für ihren tollen Einsatz.Unser Terminkalender:• 18. August, 17 Uhr: Infoveranstaltung

"Patientenverfügung" in Hannover, Karlsruher Str. 2C. Um Voranmeldung wird gebeten. Anmeldungen und weitere Infos unter Tel. 0511-3748466.

• 19. August 17 Uhr: Gründungsversamm-lung der Hannoveraner Gruppe des Ju-gend- und Studentenrings der Deutschen aus Russland (JSDR) im Stadtteiltreff Sahlkamp in Hannover, Elmstr. 15. Ein-geladen sind alle jungen Leute, die Lust und Zeit haben, sich ehrenamtlich beim JSDR zu engagieren. Weitere Infos bei Dimtri Singer, Tel.: 0511-9670564, oder unter www.Lmdr-hannover.de.

• 27. August, 20 Uhr: Tanzabend "Auf Wiedersehen Sommer!!!" für die Gene-ration 30+ im FZH Döhren in Hannover, An der Wollebahn 1 (U-Bahn 1 und 2 bis Haltestelle "Peiner Straße"). Organisiert von der Jugendgruppe Hannover, erwar-tet Sie ein abwechslungsreiches Pro-gramm mit einer kostenlosen Lotterie mit attraktiven Preisen sowie einer sprit-zigen Tanzshow mit der Breakdance-gruppe von Maxim Pawluk und der Ballettschule von Irina Feigin. Für Live-musik im Discosound sorgt die Gruppe "Scharm". Ermäßigter Eintritt für Mit-glieder der Landsmannschaft. Weitere Infos: Tel.: 0511-3748466, www.Lmdr-hannover.de, E-Mail: [email protected].

• 7. September, 18 Uhr: Infoveranstal-tung (Referent Finanzberater A. Matt) "Altersvorsorge" in Hannover, Königs-worther Str. 2. Weitere Auskünfte und Anmeldungen: Tel.: 05121-1776220,

Dimitri Nuss (links) mit Landsleuten und Helfern am Roten Rathaus in Berlin.

Beim Ausfl ug mit Svetlana Friebus (links).

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LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

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0176-47009749 oder 0511-3748466 (Büro LMDR).

• 18. September, 15 bis 18 Uhr: Auftakt-veranstaltung zum Projekt "Russland-deutsche - viele Kulturen, ein Herz" in Hannover, Karlsruher Str. 2C. Bei Kaf-fee/Tee, Backspezialitäten und einem künstlerischen Unterhaltungsprogramm

erwarten Sie Informationen zu unserer Geschichte und Kultur sowie zu wei-teren Veranstaltungen im Rahmen des Projektes im Stadtteil Mittelfeld.

• 30. September, 18 Uhr: Seniorennach-mittag zum Erntedankfest mit Gottes-dienst (Pastor Habenicht), Chor- und Tanzauftritte, Tee und Gebäck in der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Vahrenwald in Hannover, Vahrenwalder Str. 109.

Marianna Neumann

Osnabrück

Wir laden alle Landsleute und Freunde der Landsmannschaft ganz herzlich ein zur Gedenkfeier „70 Jahre Deportation

der Deutschen in der Sowjet-union“.Die Feier fi ndet am 20. Au-gust um 15 Uhr (Einlass ab 14.30 Uhr) im Haus der Ju-gend in Osnabrück, Große Gildewart 6-9, statt. Anreise mit den Buslinien 11, 12, 13. Eintritt frei.Programm:• Begrüßung: Frieda Dercho,

Vorsitzende der Ortsgruppe Osnabrück;

• Grußwort: Burkhart Jasper, Bürgermeister der Stadt Osnabrück;

• Gedenkrede: Bernd Buse-mann, Justizminister des Landes Niedersachsen;

• Totenehrung;• kultureller Rahmen mit

klassischer Musik, Chören und Tanzgruppen.

Infos unter den Tel.-Nrn. 0541-65976, 0541-709653 und 0541-9998519.

Der Vorstand

Wolfsburg

Unter der Leitung von Ludmilla Neuwirth vom Vorstand der Landesgruppe Nieder-sachsen wurde am 30. April ein neuer Vorstand der Ortsgruppe Wolfsburg ge-wählt. Dabei wurde Alexander Rudi als 1. Vorsitzender zum Nachfolger von Robert Fischer gewählt. Zu weiteren Vorstands-mitgliedern wurden Ida Kessler, Ludmilla Neuwirth, Irene Pfeifer, Alexander Schle-gel, Heinrich Schwab und Frieda Stelzel gewählt.Zum Abschluss der Veranstaltung sang unser Chor unter der Leitung von Walde-mar Varlamov und wurde mit regem Ap-plaus bedacht.Anschließend spielten Ella und Franz aus Hannover live zum "Tanz in den Mai" auf und konnten mit schwungvoller Musik, Gesang und Spielen das Publikum begeis-tern. Der gelungene Tanzabend, zu dem wir auch einheimische Mitbürger begrü-ßen durften, ging bis Mitternacht.Allen, die bei der Vorbereitung und Durch-führung des schönen Abends geholfen ha-ben, nochmals herzlichen Dank!Anlässlich des 70. Jahrestages der De-portation der Deutschen in der Sowjetuni-on laden das Diakonische Werk Wolfsburg und die Landsmannschaft herzlich ein zu der Gedenkfeier "Zukunft braucht Erin-nerung" am 2. September um 15 Uhr im Bürgersaal Westhagen im FBZ in Wolfs-burg, Jenaer Str. 39a. Voranmeldungen bitte unter der Tel.-Nr. 05361-773980.Die Andacht bei der Gedenkfeier hält der Vorstand der Diakonie, Pastor Ralf-Wer-ner Günther. Hinzu kommen Grußworte des Landes Niedersachsen und der Stadt Wolfsburg, der Kurzfi lm "Das haben wir alles erlebt" und die Ausstellung "Zeit-zeugen". Die musikalische Gestaltung übernehmen der Wolfsburger Chor der

AngebotProjekt ProMI -Vorbereitung

auf die Gesellenprüfungals Metallbauer

oder Feinwerkmechaniker

Wer kann teilnehmen? Arbeitssuchende Personen zwischen 25 und 50 Jahren, die Interesse an ei-ner Qualifi zierung zum Metallbauer oder Feinwerkmechaniker haben.

Welche Voraussetzungenmüssen erfüllt sein? Berufserfahrung im Metallbereich in Deutschland oder dem Herkunfts-land möglichst mit Dreh-, Fräs- oder Schweißkenntnissen, z.B. Landma-schinenmechaniker, Werkzeugmacher, Schlosser, Kfz- und Nutzfahrzeugme-chaniker

Ansprechpartnerin:Handwerkskammer Hannover

Maria Napierala Fon: 05131/7007779

E-Mail:[email protected]

Die Aktiven der Ortsgruppe Hannover, die sich am Fußball-turnier "Kicken gegen Vorurteile" beteiligten.

Der neue Vorstand der Ortsgruppe Wolfsburg (von links): Frieda Stelzel, Ida Kessler, Heinrich Schwab, Irene Pfeifer, Alexander Rudi (Vorsitzender), Ludmilla Neuwirth, Alexander Schle-gel.

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Deutschen aus Russland und junge Wolfs-burger Musiker.Nach der Veranstaltung haben Sie die Möglichkeit, bei Kaffee und Kuchen mit Zeitzeugen ins Gespräch zu kommen. Für den Vorstand: Helmut Kieß

Nordrhein-WestfalenAachen-Düren

Zur Gründung der neuen landsmann-schaftlichen Kreisgruppe Aachen-Düren fand am 21. Juni in Aachen eine Ver-sammlung statt, zu der alle Mitglieder der Landsmannschaft aus dem Kreis Düren und der Region Aachen eingeladen waren. Zum Vorsitzenden wurde Eugen Provada gewählt.Die Kreisgruppe Aachen-Düren freut sich auf neue Mitglieder. Wer unsere Arbeit unterstützen möchte, wird gebeten, sich unter der Tel.-Nr. 0179-9059037 zu mel-den. Eugen Provada

Bochum

Die Kreis- und Ortsgruppe Bochum lädt Landsleute und Freunde der Landsmann-schaft aus Bochum und den umliegenden Städten und Gemeinden ganz herzlich ein zur Veranstaltung „Musik und Tanz für Junggebliebene“ mit dem Musiker Ibra-gim Beckerow am 13. August um 17 Uhr in der Ostdeutschen Heimatstube (Neustr. 5, Bochum, Stadtmitte, in der Nähe des Bahnhofs). Der Musiker Ibragim Becke-row hat die Landsmannschaft schon öfter bei ihren Kulturveranstaltungen unter-stützt. Bringen Sie gute Laune mit! Für Kuchen und Kaffee wird gesorgt.

Infos bei Anna Glock, Vor-sitzende der Ortsgruppe Bo-chum, Tel.: 0234-3848154. Der Vorstand

Duisburg

Am 16. Juli wurde ein neu-er Vorstand der Kreisgruppe Duisburg gewählt, der sich wie folgt zusammensetzt:- Emma Brull, 1. Vorsit-zende, Tel.: 0203-4670731; - Wladimir Schäfer, 1. stellvertretender Vorsit-zender und Kulturarbeit, Tel.: 0203-4814314; - Ka-tharina Jung, 2. stellver-tretende Vorsitzende, Tel.: 0176-63806102; - Natali Dinges, Kassenführung, Tel.: 0208-7577598; - Alla Fuhr, Schriftführerin, Tel.: 0203-4827932; - Olga Kol-tunova, Sozialarbeit, Tel.: 02066-6467554; - Ludmila Schauermann, Jugendar-beit, Tel.: 0203-5447410. Im Namen der Landesgrup-pe NRW der Landsmannschaft gratuliere ich dem neuen Vorstand und wünsche ihm weiterhin erfolgreiche Arbeit. Johann Engbrecht, WahlleiterWichtige Veranstaltungen, zu denen wir Sie herzlich einladen:• 25. September, 11 Uhr: Eröffnung der

Ausstellung "Schmelztiegel Duisburg - 500 Jahre Zuwanderung" im Kultur- und Stadthistorischen Museum Duisburg, Corputiusplatz (am Innenhafen, Zent-rum). Am selben Tag werden wir uns auch an der Feier zum 30-jährigen Jubi-läum des Internationalen Zentrums der VHS Duisburg mit buntem Programm beteiligen.

• 2. Oktober, 10 Uhr: Gemeinsam mit der Evangelischen Kirchengemeinde Obermeiderich veranstalten wir unter dem Motto "Gegen das Vergessen" eine Gedenkfeier, die dem 70. Jahrestag der Deportation der Deutschen in der Sow-jetunion gewidmet ist. Wir würden uns freuen, Sie in der Evangelischen Kir-chengemeinde in Duisburg, Emilstr. 23, begrüßen zu dürfen.

• 16. Oktober, 12 Uhr: Wir führen zu-sammen mit der Stadt Duisburg die Ge-schichtsaktion "Als wir nach Duisburg kamen... Zuwanderung nach Duisburg seit 1945" durch. Die öffentliche Prä-sentation der Geschichtsaktion fi ndet im Kultur- und Stadthistorischen Museum Duisburg (siehe oben) statt. Auf dem Programm steht unter anderem ein öf-fentliches Gespräch zur Geschichte und Integration der Zuwanderer in der "Neu-en Heimat Duisburg".

Der Vorstand

HeinsbergAm 17. Juli feierte die Kreisgruppe Heins-berg in Hückelhoven ihr Sommerfest, zu dem trotz schlechter Wettervorhersage über 100 Gäste erschienen. Wegen eines Artikels in der Zeitung "Super Sonntag" kamen auch Besucher, die bis dahin keine Ahnung von der Landsmannschaft gehabt hatten.Es gab ein ausgiebiges Programm für Kinder und Familien, darüber hinaus viele Informationen über die kommenden Akti-onen der Kreisgruppe.Der Vorstand der neuen Kreisgruppe Aachen-Düren.

Der Vorstand der Kreisgruppe Heinsberg mit dem Integrati-onsbeauftragten Heinz-Josef Schmitz (Mitte).

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37 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2011

Für die Kinder waren eine Hüpfburg und weitere Spielgeräte aufgebaut, an denen sie ihre Geschicklichkeit und ihre Aus-dauer trainieren konnten. Unter den Or-ganisatoren waren außerdem hilfsbereite Frauen und Mädchen, die die Gesichter der Kinder lustig und kreativ bemalten. Von Hunger und Langeweile konnte keine Rede sein. Es wurden Getränke, gegrilltes Fleisch und Salate angeboten.Das Fest war unsere erste Erfahrung einer engen Zusammenarbeit mit der Verwal-tung und anderen Einrichtungen der Stadt Hückelhoven. Dank der Hilfe des Integ-rationsbeauftragten der Stadt, Heinz-Josef Schmitz, wurde es von anderen Verbänden aus Hückelhoven unterstützt, darunter der Bürgerverein Schaufenberg, der Stadtju-gendring, das Haus Berg und andere.Drei Tage nach dem Fest erschien darüber ein Artikel in der "Heinsberger Zeitung", der zusätzliche Aufmerksamkeit auf unse-re Kreisgruppe lenkte. Daraus eine kurze Passage:"Die noch sehr junge Gruppe wurde im April 2010 gegründet und hat zurzeit 40 Mitglieder im Kreis Heinsberg. Die meis-ten sind jedoch im Rentenalter. Daher ist der Vorsitzende Alexander Böttcher bemüht, Aktivitäten für jüngere Mitglie-der anbieten zu können. So entstand die Idee zum ersten Sommerfest vor rund ei-nem halben Jahr in Ratheim während der Weihnachtsfeier, an der damals rund 300 Gäste teilnahmen." Alexander und Elsa Böttcher

Neuss

Nach langer Pause hat der Chor der Orts-gruppe Neuss der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland seine erfolgrei-che künstlerische Tätigkeit wieder aufge-nommen.Seit mehreren Jahren treffen sich die Mit-glieder des Chores in ihrer Freizeit in den Gemeinschaftsräumen der evangelischen Kreuzkirche in Gnadental, um ihre Stim-men in Einklang zu bringen, neue Lieder zu lernen und ihre Auftritte zu organisie-ren.

Was vor sieben Jahren als zunächst gele-gentliche Freizeitbeschäftigung von Se-nioren begonnen hatte, entwickelte sich rasch zu einer Bühne der Begegnungen für Musikliebhaber verschiedener Gene-rationen.Am Anfang verband die Sänger lediglich ihre gemeinsame Herkunft, und die Lie-der, die sie sangen, gaben ihnen das Ge-fühl der Zugehörigkeit zu einer Gemein-schaft.Es dauerte eine Weile, bis sich die Chor-gruppe entschieden hatte, mit ihren Auf-tritten in die Öffentlichkeit zu gehen. "Angetrieben" von Pastorin Brigitte Keu-er, wagte sie schließlich einen Auftritt vor der Gemeinde der Kreuzkirche. Und be-fl ügelt vom erfolgreichen Auftritt und der Aufmerksamkeit der dankbaren Zuhörer, plante der Chor einige weitere Auftritte in Kirchen und Altenheimen, bei Stadtfes-ten und Veranstaltungen der Landsmann-schaft.Heute präsentiert sich der Chor mit einem umfangreichen Repertoire an deutschen, russischen und englischen Liedern und er-freut sich wachsender Beliebtheit.Das erste Konzert nach der Pause wurde am 25. Juni 2011 schon fast traditionell für die Bewohner des Altenheims Vin-zenz-Haus in Kaarst gegeben.Inzwischen wurde der Chor mit einem neuen Solisten (Bariton) und zwei pro-fessionellen Chorleitern verstärkt. Das ermöglichte die Aufnahme zahlreicher neuer Lieder in das Programm, machte es interessanter und vielfältiger. Dennoch wirbt der Chor weiterhin um neue Mit-glieder.Die Chorleiterinnen Isabella und Tatja-na betonen, dass sie sich über jedes neue Mitglied freuen und dass Singen nicht nur eine Quelle der guten Laune ist, sondern auch die Möglichkeit bietet, Gleichge-sinnte zu treffen und neue Kontakte zu knüpfen. Bei ihren Auftritten reisen die Chormitglieder durch viele Städte, lernen Land und Leute näher kennen und unter-stützen dadurch ihre Integration in die Ge-sellschaft. Isabella Scherbumskaja

SachsenChemnitz

Im Mehrgenerationenhaus Chemnitz wur-de die Wanderausstellung "Neue Heimat - Sachsen" präsentiert. Sie bringt dem Besucher die Erlebnisse und Brüche im Leben der Flüchtlinge, Vertriebenen und Aussiedler nahe.Besonderes Augenmerk wird auf die ers-ten Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg gelegt. Die Ausstellung gewährt einerseits einen Überblick über die Gesamtproble-matik "Flucht und Vertreibung" und lässt darüber hinaus jedoch an Einzelschicksa-len die damaligen Ereignisse und Lebens-geschichten von Heimatvertriebenen sehr gut nachempfi nden.An der Eröffnung nahmen Kurt Weihe, Vorsitzender Landsmannschaft der Ost- und Westpreußen (Kreisgruppe Lim-bach-Oberfrohna), und Florian Braun, Vorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland in Sachsen, teil.In einer angeregten Diskussion mit Schü-lern der Mittelschule "Am Flughafen" schilderten die beiden Zeitzeugen ihre Er-fahrungen und Erlebnisse dieser Zeit. Jana Rauch, Leiterin des

Mehrgenerationenhauses Chemnitz

Dresden

Die "Sächsische Zeitung" berichtete über eine Ausstellung, die einer russlanddeut-schen Künstlerin gewidmet war:„Für mich sind das Refl exionen von Be-ziehungen und von meinem eigenen Le-bensweg“, sagte die in Frunse geborene Künstlerin Viktoria Braun über ihre Kera-mikskulpturen.Als Sechsjährige, 1978, kam sie mit ihrer Familie aus Kirgistan nach Chemnitz, da-mals Karl-Marx-Stadt, und seit 2006 ist sie in Dresden zu Hause.Hier im Neustädter Stadtteilhaus teilt sie mit einer Freundin ein kleines Atelier. Ihren Lebensunterhalt verdient sie mit Keramikkursen in den Kindergärten und Schulen.Die Künstlerin Viktoria Braun arbeitete bisher unbemerkt im Dresdner Kunstkos-mos. Doch nun präsentierte sie vom 30. Mai bis zum 7. Juni ihre erste Einzelaus-stellung von Keramikarbeiten, die sich der Befi ndlichkeiten zwischenmenschlicher Beziehungen annehmen.

Die Neusser Stimmen.

Die Landsmannschaft im Internet:Homepage:

www.deutscheausrussland.deE-Mail:

[email protected]

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LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

38 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2011

Sachsen-AnhaltHalle/Saale

Die Ortsgruppe Halle/Saale macht alle Landsleute und Freunde der Landsmann-schaft auf folgende Termine und Veran-staltungen im Rahmen der Interkulturel-len Woche 2011 aufmerksam, die vom 26. September bis 1. Oktober unter dem Motto „Zusammenhalten – Zukunft ge-winnen“ in Halle (Saale) stattfi ndet:

Fachseminarzum Thema „Erinnern für die Zukunft 1941-2011 - 70 Jahre Deportation der Deutschen in der Sowjetunion“ am 13. September um 14 Uhr in der Gedenkstätte "Roter Ochse" in Halle (mit Voranmel-dung). Referenten: Dr. Alfred Eisfeld und Dr. Viktor Krieger. Das Grußwort spricht der Aussiedlerbeauftragte der Bundesre-gierung, Dr. Christoph Bergner.Wanderausstellungder Landsmannschaft im Ratshof (Markt-platz 1, Halle/Saale) vom 1. bis 30. Sep-tember.Eröffnungsveranstaltungder Interkulturelle Wochen, Marktfest, am

26. September, mit Infostand der Lands-mannschaft zum 70. Jahrestag der Depor-tation der Deutschen in der Sowjetunion.Gedenk- und Informationsabendam 29. September um 16 Uhr in der An-laufstelle der Landsmannschaft (Am Treff 1, Halle), gewidmet der Deportation der Deutschen in der Sowjetunion 1941 und ihren Folgen. Die Veranstaltung wird von Olga Ebert und Lisa Kasakow moderiert. Zum Programm gehören Gedichte und Erinnerungen von Zeitzeugen sowie Mu-sikeinlagen des Chores „Annuschka“. Als Imbiss gibt es russische Spezialitäten.Infos: Olga Ebert, Tel./Fax: 0345-1354676. Der Vorstand

Augsburg: Tausend Gäste bei 30 Grad im Schatten

Zum traditionellen Sommerfest der Orts- und Kreisgruppe Augsburg

am 16. Juli kamen nicht ganz so viele Besucher wie in den letzten Jahren. Das Angebot mitten in der Urlaubszeit mit Damenfußball und anderen Verlockun-gen war offenbar besonders groß. Aber zusammen mit rund 200 Darstellern und Helfern waren es auf dem Höhe-punkt des Nachmittags doch bestimmt 1.000, und die Organisation klappte noch besser als früher.

Am zahlreichsten waren die Senioren vertreten, gefolgt von den Kindern. Die Zwei- bis Zehnjährigen hatten besonders viel Freude an der großen Freiheit, die ih-nen die Tummelmöglichkeiten im Spiel-garten der St.-Andreas-Kirche am Vormit-tag boten.Gefördert wurde das Treffen vom Baye-rischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen über das „Haus des Deutschen Ostens“. Die Aufbauarbeiten leisteten zum großen Teil

die Mitglieder des Vorstandes und des Fördervereins der Orts- und Kreisgruppe Augsburg. Hinzu kamen freiwillige Helfer und alte Bekannte der Landsmannschaft, die ohne Mandat fast immer dabei sind.Bei seiner Eröffnungsansprache konnte der Vorsitzende der Ortsgruppe, Stadtrat Juri Heiser, Bürgermeister Peter Grab und zahlreiche prominente Gäste aus Stadt und befreundeten Verbänden begrüßen. Die Landesgruppe Bayern der Lands-mannschaft vertrat der frühere Vorsitzen-de Eduard Neuberger in bewährter Weise.Den Löwenteil des Unterhaltungspro-gramms bestritt der landsmannschaftliche Projektleiter Jakob Fischer, begleitet von Eduard Frickel, mit „777 alten deutschen Volksliedern“, bei denen die Gäste spontan mitsangen. Der Augsburger Chor „Heim-atmelodie“ ergänzte das Programm mit Volksliedern und Schlagern in Deutsch, Russisch, Englisch und Spanisch. Das be-liebte RUDEMUS-Quartett trat diesmal mit Aljona Heiser, Anna Hosmann, Tatja-na Zier und Alexander Fertig an.Sehr bestaunt und gefeiert wurden auch die vielen singenden und tanzenden Kin-dergruppen aus Schwaben, Niederbayern, Oberbayern und Oberfranken.Für leckere Speisen vom Grill, russland-deutsche Spezialitäten und frische Geträn-ke vom Fass oder aus Limonadefl aschen bei 30 Grad im Schatten hatte die Lands-mannschaft von 11 bis 22 Uhr gut vorge-sorgt. Und: Man muss nur dabei gewesen sein, um gerne wieder zu kommen.Einen besonderen Dank haben sich Karl Kromer als Verantwortlicher für die Ge-samtorganisation, Johann Fuchs und An-ton Bukmaier als Ansprechpartner für die Organisation der Stände, Arnold Pagel als Kontaktperson zu den Selbständigen, die das Fest unterstützten, und Thomas Kro-mer als Gestalter der Werbebroschüre ver-dient. VadWTanz und Gesang beim Sommerfest in Augsburg.

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POLITIK

39 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2011

Kommunalwahlen in Niedersachsen:

Deutsche aus Russland kandidieren

Engagement in politischen Par-teien und Teilnahme an gesell-schaftlichen Entscheidungspro-

zessen sind unverzichtbare Bestandteile der Integration in Deutschland. Deut-sche aus Russland haben auf diesem Terrain in den letzten Jahren einigen Boden gut gemacht - auch wenn der Weg in den Bundestag noch sehr weit zu sein scheint. Nachdem wir Ihnen in der letzten Ausgabe Valentina Tuchel (SPD, Mitglied der Bremischen Bür-gerschaft), Juri Heiser (CSU, Mitglied des Augsburger Stadtrates) und Rudolf Pfannenstiel (CDU, Kandidat bei den Niedersächsischen Kommunalwahlen) vorgestellt haben, sind diesmal vier weitere Landsleute an der Reihe, die bei den Kommunalwahlen in Nieder-sachsen am 11. September 2011 zur Wahl stehen.

Für die CDU in Bar-singhausen tritt Lil li Bischoff an, die sich seit über zwei Jahr-zehnten wie kaum eine Zweite innerhalb der Landsmannschaft en-gagiert - als Mitglied des Bundesvorstandes, als Vorsitzende der Landesgruppe Nieder-sachsen und der Orts-

gruppe Barsinghausen, als unermüdliche Streiterin für die Rechte ihrer Landsleute.Besondere Verdienste hat sich Lilli Bi-schoff in den letzten Jahren vor allem als Organisatorin der zentralen Gedenkfeier der Landsmannschaft im Grenzdurch-gangslager Friedland und von ungezähl-ten weiteren Veranstaltungen erworben.Ihren ehrenamtlichen Einsatz in der Integ-rationsarbeit mit Aussiedlern, vor allem in den Bereichen Familienzusammen-führung sowie soziale und berufl iche Eingliederung, will die zweifache Mutter mit doppeltem Diplomabschluss als Rats-mitglied weiter ausbauen. Reiche Erfah-rungen in der politischen Arbeit kann sie jedenfalls vorweisen. Und dass sie Erfolg hat, beweist nicht zuletzt die Auszeich-nung mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesre-publik Deutschland vor vier Jahren.

Zum Spitzenkandidaten und Bürgermeis-terkandidaten der Linken in Quaken-brück wurde Andreas Maurer gewählt, der sich ebenfalls seit Jahren innerhalb der Landsmannschaft der Deutschen aus

Lilli Bischoff

Russland engagiert. Gegenwärtig ist er Mitglied des Vorstan-des der Landesgruppe Niedersachsen und der Bundesschiedskom-mission.Nach seiner Wahl will er dafür Sorge tragen, dass Politik transpa-renter wird und die Bürger früh genug in Entscheidungsprozes-

se eingebunden werden. Außerdem will er sich dafür einsetzen, dass die Quakenbrü-cker Innenstadt gemäß einem Gesamtkon-zept attraktiver wird.

Maria Maul kandi-diert für die SPD-Rats-fraktion in Friesoythe, Niedersachsen.Sie war von 2002 bis 2009 Mitarbeiterin im Bundestagsabgeord-netenbüro in Friesoy-the und arbeitet dort nach wie vor im Büro des Landtagsabgeord-neten. Sie ist Mitglied des Stadtrates von

Friesoythe, Mitglied des Arbeitskreises Integration und Migration der Bundes-SPD und stellvertretendes Mitglied des Beirates für Spätaussiedlerfragen beim Bundesministerium des Innern. Als Eh-renamtliche Richterin beim Landgericht Oldenburg engagiert sie sich im Jugend-bereich.

Sergej Eisner (CDU) ist Vorsitzender der Ortsgruppe Gifhorn der Landsmannschaft und tritt für den Orts-rat Gamsen, wo er zu-gleich stellvertretender Vorsitzender ist, sowie für den Stadtrat und Kreistag an - leider als einziger Aussiedler im ganzen Landkreis Gif-horn.

Sergej Eisner ist Mitglied zahlreicher Gre-mien der CDU und Aussiedlerbeauftragter des CDU-Kreisverbandes. In seiner politi-schen Tätigkeit ist er jedoch nicht auf das Thema Migration und Aussiedler fi xiert, kommunale Themen sind ihm vielmehr genauso wichtig. VadW

Andreas Maurer

Maria Maul

Sergej Eisner

Von der Sowjetunionzu denSpätaussiedlern

Am 24. Juni luden die Jusos Hei-delberg zu einem Abend mit

politischen Diskussionen, musika-lischer Unterhaltung und kulina-rischen Spezialitäten ins Deutsch-Amerikanische Institut Heidelberg ein. Auf dem Menü standen: Russ-land und Deutschland.

Für ein gehaltvolles Entrée sorgten die Trierer Wissenschaftler Dr. Mar-kus Kaiser und M.A. Anet Sahakyan. Die beiden Soziologen gaben eine Einführung in die Geschichte der Russlanddeutschen, ihren Kontext in Deutschland und aktuelle Tendenzen der Rückwanderung nach Russland. Eindrucksvoll geschildert wurde die geschichtliche Ambivalenz, welche das Leben vieler Russlanddeutscher bestimmte und nach wie vor prägt.Nach einer musikalischen Darbietung des 11-jährigen Geigers Leo Essel-son und der Pianistin Svitlana Karikh konnten sich die Gäste am Buffet näher kennen lernen.Kernstück des Abends war eine zwei-stündige Podiumsdiskussion. Mode-riert vom Fraktionsgeschäftsführer der SPD Mannheim, Dr. Jens Hildebrandt, debattierten der Heilbronner Bundes-tagsabgeordnete Josip Juratovic, Wal-demar Weiz, stellvertretender Bundes-vorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, Hans Kam-pen als Chefredakteur des Vereinsor-gans der Landsmannschaft sowie die beiden Wissenschaftler.Podium und Publikum tauschten sich über wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Einstellungen und biogra-phische Erfahrungen aus. Wie deu-ten die verschiedenen Generationen von Aussiedlern ihre Migrations- und Fremdheitserfahrungen? Wo lassen sich Deutsche aus Russland in der leidenschaftlich geführten Integrati-onsdebatte verorten? Was können die deutsche und die russlanddeutsche Sei-te aus bisherigen Fehlern lernen? Diese und ähnliche Fragen führten durch die abendliche Diskussionsrunde.Ausklingen konnte der Tag bei einem spielerischen Streifzug durch die rus-sische Kultur. Olga Kolesova, Irina Krimer und Natascha Mkrtumian be-geisterten das Publikum mit russischen Chansons und Tänzen.

Kaspar Meyer,Alexander Dohayman

(Veranstaltungsorganisatoren)

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GLÜCKWÜNSCHE

40 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2011

Zum 82. Geburtstag am 15. August 2011 gratu-lieren wir unserem lie-ben Vater, Schwieger-vater, Opa und UropaFranz Wagnergeb. in Rosenheim, Ge-biet Odessa. Jedes Kind hat einen Opa,/ jeder Opa hat ein

Kind./ Und wir freuen uns von Herzen,/ weil wir Opas Enkel sind.Jeder Strahl hat eine Sonne,/ jede Sonne einen Strahl./ Und wir wünschen uns‘rem Opa/ Sonnenstrahlen ohne Zahl. Jeder Stern hat einen Himmel,/ jeder Him-mel einen Stern./ Und wir haben uns‘ren Opa/ über alle Sterne gern.Wir danken dir für deine Liebe/ und wün-schen Gesundheit, Freude und Glück!/ Du hast uns unendlich viel gegeben,/ wir wün-schen, es kehre zu dir zurück!In Liebe und Dankbarkeit: dein Sohn Rudolf und Tochter Lilli Richter (geb. Wagner) mit Familien, deine Enkel und Urenkel.

Die Zeit vergeht, der Tag ist da -/ aus Gol-den- wird ein Diamantenpaar!Am 17.9.2011 feiern unsere lieben ElternMaria (geb. Ginger) und Rochus Janzer

Diamantenhochzeit.Zu diesem Feste möchten wir euch sagen,/ es ist schön, dass wir euch haben,/ und wün-schen euch von ganzem Herzen/ gesund und glücklich gemeinsam zu leben.Gemeinsam blickt ihr nun zurück/ auf man-ches Leid und auch viel Glück,/ doch denkt nur an die guten Zeiten,/ sie sollen weiter euch begleiten!!!In Liebe und Dankbarkeit: eure Kinder, En-kel und Urenkel.

Vor 85 Jahren wurdeWilhelm Krausam 1.8. in Friedens-tal, Gebiet Moldawien, geboren. Herzlichen Glückwunsch zum 85. Geburtstag!!Kinder Herbert und Eduard mit Familien, Enkel und Urenkel,

Gratulation zum 99. Geburtstag:Georg Richtergeb. 30. Mai 1912 in Baschkirien.Die 99 hast du nun er-reicht,/ die Zeit, sie war nicht immer leicht./ Und heute möchten wir dir sagen:/ Es ist schön.

dass wir dich haben.Wir alle wissen, was wir an die haben,/ auch wenn wir es nicht immer sagen./ Mit Froh-mut, Kraft und Segen/ sollst du noch viele Jahre leben.Es gratulieren dir herzlich: deine vier Kin-der mit Schwiegerkindern, elf Enkel, 20 Ur-enkel, vier Ururenkel und Schwestern Anna und Mina.Mit 99 Jahren hat Georg Richter seinen Le-benslauf zusammengefasst:"Volk auf dem Weg" - das passt auch für mich genau.1927 wurde ich mit den Eltern in das Dorf Markstadt, Stawropol, umgesiedelt.1934-1935 wurde das ganze Dorf in das 60 km entfernte Grigoropolisk umgesiedelt.1940 wurde ich mit meiner Frau Elsa und drei Kindern in das Dorf Rosenbach, Gebiet Saporoshje, Ukraine, umgesiedelt.1941 wurde ich in die Trudarmee mobilisiert und kam nach Solikamsk, Ural. Meine Frau kam mit unseren vier Kindern im gleichen Jahr nach Deutschland.1945 wurde meine Frau mit den Kindern aus Deutschland ebenfalls nach Solikamsk gebracht.Dort hatten wir eine schreckliche Zeit, die wir nicht vergessen können.1957 zogen wir in das Dorf Grodikowo, Ge-biet Dschambul, Kasachstan, wo wir in der Kolchose arbeiteten und ein Haus bauten.1992 ging es nach Deutschland. Wir wohn-ten vier Jahre in Baindt in der Nähe des Bo-densees, ehe wir 1997 nach Höchstädt bei Dillingen in Bayern zogen.Nach dem Tod meiner Frau 2005 zog ich in das baden-württembergische Münsingen.Ich war oft, oft auf dem Weg...

Zum 70. Geburtstag am 27.8.2011 gratulie-ren wir herzlich mei-ner Schwester, unserer Mutter, Schwiegermut-ter, Oma, Tante und GroßtanteAnna Mitzelgeb. Vollmergeb. in Großliebental, Odessa.

Wir wünschen unserer Liebsten gute Ge-sundheit, viele schöne Jahre mit uns, alles Gute und Gottes Segen."Gnade und Treue sollen dich nicht verlas-sen." (Sprüche 3,3)In Liebe und Dankbarkeit: Schwester Ida, Nichte Vera, Großnichte Ida, Töchter Lili und Irina mit Familien.

Alina (geb. Driediger) und OttoFröscher

feiern im August 2011 ihre goldene Hoch-zeit.Liebe Eltern und Großeltern, wir wünschen euch Gesundheit und viele glückliche ge-meinsame Jahre.Eure Kinder und Enkel.

Zum 80. Geburtstag am 31. August gratulie-ren wir unserem lieben Vater, Schwiegervater, Opa und UropaJohannes Wagnergeb. 31.8.1931 in Klein-Liebenthal, Ge-biet Odessa.Die 80 hast du nun er-

reicht,/ die Zeit, sie war nicht immer leicht./ Und heute möchten wir dir sagen:/ Es ist schön, dass wir dich haben.Freude, Glück und keine Schmerzen/ wün-schen wir von ganzem Herzen./ Lebe froh noch jeden Tag,/ den dir der Herrgott schen-ken mag.In Liebe und Dankbarkeit: deine Ehefrau, deine Kinder, Schwiegerkinder, Enkel und Urenkel.

Am 11.9.2011 feiert unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma und Uroma ihren run-den Geburtstag.90 Jahre bist zu jung,/ bist noch immer bei Schwung./ Mit Elan und ganzer Kraft/ hast du deinen Weg geschafft.Wir wünschen dir Glück, Gesundheit und viel Kraft,/ damit du

auch die 100 schaffst!In Liebe: deine Kinder, Schwiegerkinder, Enkel und Urenkel.

Eugenia Stroh,geb. Rotecker

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GLÜCKWÜNSCHE BEKANNTSCHAFTEN

41 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2011

Zum 70. Geburtstag am 1.8. gratulieren wir ganz herzlich meiner lieben Frau, unserer lieben Mutter und Oma

Lydia Rott, geb. Kuxhausengeb. in Eckheim, Wolga.Wir wünschen dir zu aller Zeit/ Gesundheit, Glück, Zufriedenheit!/ Wenn wir es auch nicht immer sagen,/ wir wissen, was wir an dir haben./ Denk stets daran, vergiss es nicht,/ wir lieben und wir brauchen dich.Zur GOLDENEN HOCHZEIT am 16.9. gratulieren wir unseren lieben Eltern und Großeltern

Lydia und Heinrich RottWir wünschen euch noch ein langes Leben,/ Gesundheit, Freude und Gottes Segen./ Wir haben euch von Herzen lieb/ und freuen uns, dass es euch gibt.In Liebe: eure Kinder mit Familien.

Zum 80. Geburtstag gratulieren wir meinem lieben Ehemann, unserem Vater, Opa und Uropa

Ewald Lutzgeb. am 16.8.1931 in Hoffnungstal. Wir wünschen noch recht viele schöne Stunden im Kreise der Familie und gute Gesundheit.

Zum 80. Geburtstag unserer geliebten El-tern

Anton Hamann, geb. am 23.7.1931in Kandel, und Klementina Hamann,

geb. Nikolas, geb. am 24.7.1931 in Kandelgratulieren wir von ganzem Herzen.Wir wünschen euch Gesundheit, viel Glück und noch viele gemeinsame Jahre.80 Jahre sind vorbei,/ nicht alle waren sor-genfrei./ Doch mit Lebensmut und Kraft/ habt ihr alles gut geschafft.In Liebe und Dankbarkeit: eure Kinder, Schwiegerkinder und Enkel.

Wir gratulierenMaria Steckergeb. Matheisgeb. in Seebach (Ko-towsk), Odessa, Ukra-ine, nachträglich zum 80. Geburtstag am 28. Juni.Es war in deinem Leben nicht immer leicht. Als

du sieben Jahre alt warst, wurde dein Vater verschleppt. 1944 wurdest du mit deiner Mutter und deinen drei Schwestern von den deutschen Truppen in den Warthegau ge-bracht und 1945 von den Sowjets ins Sam-mellager zurückverschleppt.Von dort wurden dann zwei deiner Schwes-tern nach Jakutsk und ihr anderen nach Ka-sachstan verschleppt. Dort musstest du im Alter von 14 Jahren mit deiner Mutter täg-lich zwölf Stunden arbeiten, damit ihr euch etwas Brot kaufen konntet.Wir, dein Ehemann, deine Kinder, Enkelkin-der und Urenkel, freuen uns, dass Gott dich diese Jahre erhalten hat, und wünschen dir auch weiterhin Gottes Segen.

Mit Liebe und Dankbarkeit sind die Glück-wünsche für unsere lieben Eltern

Valentina Eippert (geb. Ackermann,geb. am 3.9.1931 in Hoffnungstal, Odessa)

und Alfred Eippert(geb. am 2.8.1931 in Hoffnungstal, Odessa)Geburtstag ist ein schönes Fest,/ an dem man sich gern feiern lässt./ Drum wünschen wir für diesen Tag,/ dass Sonne euch erfreu-en mag./ Gesundheit, Glück, Zufriedensein/ schließen wir in den Glückwunsch ein.Eure Kinder, Enkel und Urenkel.

"Wo man Liebe sät, da wächst Freud heran."Liebe Mama, Oma und UromaBerta Brunnmeiergeb. Nazarenusgeb. am 22.7.1921 in Beidek, Wolga, zu deinem 90. Jubiläum gratulieren wir ganz

herzlich! Wir wünschen dir von Herzen viel Glück, Freude und beste Gesundheit und bedanken uns für all deine Liebe, Unterstüt-zung und Fürsorge über die Jahre.Deine Kinder, Enkel und Urenkel.

Zur goldenen Hochzeit am 31. Juli 2011 gratulieren euch,

Valentin und Emma Binfet, geb. Welterherzlich eure Kinder Josef, Maria, Lidia und Peter mit ihren Familien und eure Enkelkin-der.50 Jahre Ehezeit/ mit viel Glück und Zufrie-denheit,/ in über 400.000 Stunden/ habt ihr euch zurechtgefunden.

Unsere Eltern und GroßelternEmilia und Anton Hatzenbühler

feiern am 3.9.2011 ihr goldenes Hochzeits-fest mit vielen lieben Gästen.Ihr wart schon immer für uns gute Eltern und große Vorbilder - danke!Kinder Viktor, Lilia und Olga mit Familien und alle Gäste wünschen euch Gottes Se-gen, Gesundheit und Glück. Bleibt uns für immer erhalten!

BekanntschaftenZuschriften an die Geschäftsstelle der Landsmannschaft in Stuttgart.Er, 50+/170/70, ledig, NR, berufstätig, sucht ehrliche und treue nette Frau, 40+; ideal BC, VL, SIG. M 715.Witwe, 54 J., hübsch, 154/63, sucht net-ten Ihn. F 250.Er, 54/180, hat sich für sein Alter noch sehr gut gehalten, braune Augen, mittel-langes Haar, zurzeit ortsgebunden (Nie-dersachsen), sucht eine Frau zwischen 40 und 55 J., Aussehen zweitrangig. Er freut sich auf einen Briefkontakt - und wenn es passt, kann eine gemeinsame Zukunft geplant werden. Er bittet um ehrliche Zuschriften, wenn möglich mit Foto. Ich werde sofort zurück schrei-ben - und jetzt seid ihr an der Reihe zu schrei ben. M 716.

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GLÜCKWÜNSCHE

42 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2011

Zum 85. Geburtstag am 17.8. gratulieren wir herzlichAgnetaMüller-Albertingeb. in Nowograd-Wolynsk. Von Herzen wünschen wir beste Gesundheit mit Gottes Segen.

Dein Ehemann Johannes Müller (Wolfs-burg), Natalia, Markus, Jana, Paulina Mül-ler, Ida, Artur, Lena, Christina, Badris Beck, Neffe Theodor mit Familie Albertin, Nichte Rita mit Familie (Russland).

Zum 75. Geburtstag am 20. August gratulieren wir von ganzem Herzen meiner SchwesterRosa Maiergeb. Neugumgeb. in Simonsfeld, Uk-raine.Liebe Rosa, wir wün-schen dir viel Glück,

Gesundheit und noch viele schöne Jahre mit deiner Familie.Schwester Theresia, ihre Kinder mit Fami-lien.

Kaum zu glauben, aber wahr,/ Richard Steinbach wird am 5. September 80 Jahr'.Doch noch nicht genug der Feste,/ wir feiern am selben Tag, das ist das Beste,/ den 58. Hochzeitstag von Richard und Karoline Steinbach.Es gratulieren herzlich die Kinder Hilde mit Josef, Lydia mit Jan und Waldemar mit An-ne-Marie, der Enkel Alexander mit Elke und Urenkel Tim Philipp, der Enkel Andreas, die Enkelin Jenny mit Matthias und die Enkelin Jessi mit Dave.

Der „Rucksack“ von Robert LeinonenEine Würdigung zum 90. Geburtstag

Des Weges geht gekrümmt ein Mann,/ Der seinen Sack kaum tragen kann…/ … So schleppte

ich bergauf, bergab/ Den Sack im Le-benslauf -/ Wie Christus trug sein Kreuz zum Grab./ Ich fi el, stand wieder auf…

Diese Wortbilder aus dem unter Deut-schen aus Russland sehr bekannten Ge-dicht „Rucksack“ von Robert Leinonen beschreiben sein Leben als Deutscher in der Sowjetunion, stehen aber gleichzeitig für das gesamte erschreckende Schicksal der russlanddeutschen Volksgruppe im 20. Jahrhundert. Und so steht das Wort „Rucksack“ im Titel als Sinnbild für Ro-bert Leinonens langes Leben, das Leben eines Russlanddeutschen in der Sowjetuni-on und in Deutschland. Sein „Rucksack“-Schicksal hat Leinonen, wie viele andere Russlanddeutsche der Erlebnisgeneration, bis heute nicht abgelegt. Er wurde am 1. August 1921 in Petro-grad geboren. Als Jugendlicher wollte er Astronom werden und schrieb sich in der Mathematisch-Mechanischen Fakul-tät ein, musste aber 1939 in den Finni-schen Krieg. Im deutsch-sowjetischen Krieg machte er die Blockade Leningrads durch, wurde nach Sibirien deportiert und 1942 in die Arbeitskolonnen von Kopejsk, Gebiet Tscheljabinsk, zur Zwangsarbeit mobilisiert. Von 1950 bis 1981 arbeitete er in der Kirow-Maschinenbaufabrik in Kopejsk, zuletzt als Ingenieur und Pro-duktionsleiter. Erst im Alter von 49 Jahren schloss er im berufsbegleitenden Studium die Universität Ufa (Fachrichtung Germa-nistik) ab. 1982 kehrte Leinonen in seine Geburtsstadt Leningrad zurück. Seit 1991 lebt er in Deutschland, in Lauscha, Thü-ringen, der Heimat seiner fernen Vorfah-ren mütterlicherseits.In seinem Lebens-Rucksack hat sich viel an Wissen, Erfahrungen, Erlebnissen, Im-pressionen und Leidenschaften angesam-melt, die er immer wieder mit anderen teilte. Auch mit 90 ist er noch der Gleiche, ein Wanderer durch das Leben – rastlos, experimentierfreudig, neugierig auf das Leben und die Menschen.Robert Leinonen haben gleichzeitig meh-rere Musen geküsst: Er ist ein begnade-ter Dichter, Schriftsteller und Maler, hat Beeindruckendes als Übersetzer (u.a. von vielen Werken russlanddeutscher Auto-ren ins Russische), Publizist, Essayist, Forscher, Literaturwissenschaftler und Fotograf geleistet, und er wandert gern - all diese Talente und Leidenschaften sind sein Jungbrunnen. Seine Muse und Förde-

Robert Leinonen, gemalt von der Künstlerin Dschamilia Hergenreder (Frankfurt/Main).

rin ist seine Ehefrau Irina, die ihn bei allen Vorhaben tatkräftig unterstützt.Seine Werke (im Selbstverlag vorberei-tet), versehen mit eigenen Bildern, Zeich-nungen, Fotos und Radierungen, füllen mehrere Bände. 1998 veröffentlichte er gemeinsam mit Erika Voigt die zweibän-dige Monographie „Deutsche in Sankt-Petersburg“, die eine unglaubliche welt-weite Resonanz hatte.Im Laufe der Jahre hat er nicht weniger als 600 Gedichte verfasst. Eben ist im BMV Verlag Robert Burau sein Buch mit ausgewählter Lyrik „Dir schrieb ich diese Zeilen…“ erschienen. „Gedichte und Ge-schichten von Robert Leinonen – das ist lebendige Natur. Sie wachsen direkt aus dem Herzen“, schreibt die Autorin Natalja Markus im Vorwort.Die Redaktion wünscht Robert Leinonen im Namen der Landsmannschaft beste Gesundheit und noch viele, viele erfüllte Lebensjahre.

VadW Robert Leinonen, „Тебе писал я строки эти...“ („Dir schrieb ich diese Zeilen“); ausgewählte Lyrik in russischer Sprache, 248 Seiten, elf Illustrationen des Autors.ISBN: 978-3-935000-79-6; Preis 11,95 Euro. Bestellungen über Buchhandlungen und bei:

BMV Verlag Robert BurauUekenpohl 31, 32791 Lage

Tel.: 05202-2770Fax: 05202-2771

E-Mail: info@bmv-burau

Werdenauch Sie

Mitglied derLandsmannschaft

der Deutschenaus Russland

e.V.!

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DIE LANDSMANNSCHAFT

43 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2011

Der 2. Juli 2011 stand für die Deutschen aus Russland in In-golstadt (Bayern) ganz im Zei-

chen der Fahnenweihe der Ortsgruppe Ingolstadt der Landsmannschaft im Rahmen einer Ökumenischen Segens-feier sowie des 15-jährigen Jubiläums des Chores der "Singenden Herzen" und des zehnjährigen Bestehens des In-golstädter Aussiedlerforums.

Prominentester Ehrengast war die Bayeri-sche Staatsministerin für Arbeit und Sozi-alordnung, Familie und Frauen, Christine Haderthauer, die in ihrer Begrüßungsan-sprache auf die gemeinsame Geschichte von Bundesdeutschen, Vertriebenen und Aussiedlern verwies.Gleichzeitig würdigte sie die Integrations-arbeit, die in Ingolstadt als zentraler Regi-on der Deutschen aus Russland geleistet werde. Einen wesentlichen Beitrag zu diesem Erfolg leiste der Vorsitzende der Ortsgruppe Ingolstadt, Dr. Johannes Hör-ner, der als einer von leider nur sehr weni-gen Deutschen aus Russland Mitglied ei-nes Stadtrates im Freistaat sei. Ihm dankte sie ebenso wie dem Ingolstädter Aussied-lerforum und den "Singenden Herzen", die Aushängeschild der Landsmannschaft in Ingolstadt seien. Zur Tradition der Fah-nenweihe sagte die Ministerin: "Für uns ist es Kultur, die wir weitertragen wollen."

Dr. Hörner erinnerte in seinem Grußwort an die Gründung der Ortsgruppe Ingol-stadt vor 50 Jahren. Insbesondere nach-dem in den 1990er Jahren der Zuzug von Aussiedlern nach Ingolstadt rapide ange-stiegen sei, habe die Ortsgruppe den neu

ankommenden Landsleuten mit Rat und Tat zur Seite ge-standen. Und man habe dabei Einsatz und Standfestigkeit be-wiesen, denn: "Die Hilfe kam nicht von allein. Unsere Orts-gruppe hat angeklopft, und es wurde ihr geöffnet. Und wurde nicht gleich geöffnet, haben wir weiter angeklopft, bis wir gehört wurden."Um die integrativen Kräfte zu bündeln, habe man vor zehn Jahren das Ingolstädter Aus-siedlerforum gegründet, in dem höchst effektive Arbeit geleis-tet werde.Um die Arbeit der Landsmann-schaft in Ingolstadt auch nach außen sichtbarer zu machen, habe man darüber hinaus vor einigen Jahren beschlossen, das kleine Wappenschild der Ortsgruppe durch eine prächti-ge Fahne zu ersetzen. Ein Pro-jekt, das nur durch großzügige Spenden von Landsleuten, aber

auch des Ingolstädter Oberbürgermeisters Alfred Lehmann, einiger Stadträte und von Vereinen realisiert werden konnte. Den Tag der Fahnenweihe verstünden die landsmannschaftlichen Aktiven in Ingol-stadt als Krönung ihrer Arbeit.Der Bundesvorsitzende der Landsmann-schaft, Adolf Fetsch, ging in seiner Rede auf die Bedeutung der Ähre als Wappen und Symbol der Deutschen aus Russland und ihrer Landsmannschaft ein. Die Ähre in der Form, wie wir sie heute kennen, gibt es seit 1959. Man entschied sich damals bei der Bundesdelegiertenversammlung für ein betont einfach gehaltenes Motiv, das wesentliche Teile der Geschichte der Volksgruppe zum Ausdruck bringt: die Ähre als Symbol der Landwirtschaft, in der die meisten Deutschen aus Russland tätig waren, und der schwarze Grund, auf dem sie ruht, als Symbol der schwarzen Erde, die zur Grundlage ihres Wohlstan-des in Russland wurde. Die schwarze Far-be steht aber auch für die Trauer um die Opfer der stalinistischen Verfolgung - als schwarze Erde, die die Gräber all jener bedeckt, für die es niemals einen Friedhof gegeben hat. VadW(Wir setzen unsere Berichterstattung über die Arbeit für und mit Deutschen aus Russland in Ingolstadt in den nächsten Ausgaben fort.)

Die neue Fahne der Ortsgruppe Ingolstadt wurde stolz präsentiert.

Fahnenweihe - "Singende Herzen" - AussiedlerforumDreifacher Grund zum Feiern in Ingolstadt

Staatsministerin Christine Haderthauer

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ZUM GEDENKEN

44 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2011

Leg alles still in Gottes Hände,das Glück, den Schmerz, den Anfang und das Ende.

Für die herzliche Anteilnahme durch Wort, Schrift, Kranz, Blumen und Geldspenden sowie das letzte Geleit fürGABRIEL VOLKgeb. 7.10.1940gest. 5.6.2011

sagen wir allen Verwandten, Nachbarn, Freunden und Bekannten unseren auf-richtigen Dank. Besonders danken wir Herrn Pfarrer Grunwald für seine trös-tenden Worte.In Liebe und stiller Trauer: Ludmila Volk mit Familie und Familie Bartel.

JOHANNESHEIM

geb. 23.3.1940 inEngels/Wolgagest. 21.6.2011 inOberndorf/Baden-WürttembergDu hast gesorgt,du hast geschafft,

bis dir die Krankheit nahm die Kraft.Nun schlaf in Frieden, ruhe sanftund hab für alles Liebe Dank.Ganz still und ohne Wortgingst du aus diesem Leben fort.Wo du jetzt bist, da gibt es keine Schmerzen,da ist Friede, da ist Licht.Du bleibst bei uns in unseren Herzen,vergessen werden wir dich nicht.In Liebe und Dankbarkeit: deine Ehe-frau Elisabeth, deine Kinder, Enkel so-wie alle Verwandten und Bekannten.

In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von meinem lieben Mann, unserem Vater, Schwieger-vater, Opa und Ur-opaFRANZ OKSgeb. 26.10.1926 inKrasnoje/Odessagest. 30.6.2011 inAugsburg

Als Gott sah, dass dir der Weg zu lang,die Hügel zu steil,der Atem zu schwer wurden,legte er seinen Arm um dich und sprach: „Komm heim…“Wo du jetzt bist,dort ist Frieden, dort ist Licht.Du bleibst bei uns in unseren Herzen,vergessen werden wir dich nicht.In Liebe und Dankbarkeit: deine Ehe-frau Barbara, Kinder Peter und Georg, Schwiegertöchter, Enkel und Urenkel.

Zum Jahres-Gedenken an unsere El-tern, Schwiegereltern, Großeltern und UrgroßelternELEONORA DIETZ, geb. Torscher

geb. 26.4.1926 in Baden/Odessa,gest. 21.7.1997 in Nürnberg

JOHANNES DIETZgeb. 28.2.1927 in Baden/Odessa,gest. 25.8.2010 in NürnbergFrag nicht Warum, frag nicht Wozu,dann kommt dein Herz niemals zur Ruh.Auf dein Wozu, auf dein Warumbleibt doch des Schicksals Mund nur stumm.Gott weiß Warum, Gott weiß Wozu,dies Wissen gibt dem Herzen Ruh.In tiefer Trauer: eure Kinder Anna, Ni-kolaus und Anton mit Familien.

WILLI BAUER

geb. 21.2.1956 inJenissejsk/Krasnojarskgest. 1.7.2011 inKöln

Wie schmerzvollwar’s, vor dirzu stehen,

dein Leiden hilfl os anzusehen.Kein Arzt fand Heilung mehr für dich,doch Jesus spricht: „Ich heile dich.“Du bist erlöst von allen Schmerzen,der Abschied fällt uns allen schwer.Du bleibst bei uns, in unseren Herzen,wir lieben dich und trauern sehr.In Liebe und tiefer Trauer: Ehefrau Ella, Tochter Helena, Sohn Alexander.

In liebevoller Erinnerungzum 10-Jahres-Gedenken

ALICE HIEBgeb. Göringgeb. 29.1.1933 inLindenau/Ukrainegest. 24.7.2001 inRatingenWo du jetzt bist,dort ist Frieden,dort ist Licht.

Du bleibst bei uns, in unseren Herzen,wir werden dich nie vergessen.In Liebe: dein Ehemann Eduard und deine Söhne Edwin, Albert und Walter mit Familien.

"Was man tief in seinem Herzen besitzt,kann man nicht durch den Tod verlieren." (Johann Wolfgang von Goethe)

Wir danken den vielen Menschen, die meinen lieben Mann, unseren treu sorgenden VaterProf. Dr. Dr. h.c.RICHARD H.WALTHauf seinem weiten

Lebensweg von Neuglücksthal/Odessa, Pressburg/Bratislava (Kriegsgefange-nenlazarett), Bitterfeld, Bad Harzburg, Bonn, Bliesheim, Liblar nach Brühl in irgendeiner Weise begleitet haben.Ganz herzlich sei den Lehrern und Professoren in der Heimat und in Bonn gedankt, die ihn in seinen angestrebten Zielen unterstützten.Ein besonderes Dankeschön für die geistliche Betreuung muss den Kran-kenhausseelsorgern beider Konfes-sionen des Marienhospitals in Brühl in seiner letzten Lebensphase gesagt werden, ebenso den dort behutsam und fürsorglich handelnden Ärzten Dr. Kaufmann, Dr. Scherwitz, Dr. Dahl-mann und Dr. Mollenkott sowie dem gesamten Pfl egeteam.Wir danken allen, die uns auf unter-schiedliche Art in den schweren Stun-den des Abschiednehmens Trost spen-deten und Blumengrüße zuschickten.Für die anerkennenden Worte im Text des Bürgermeisters Kreuzberg, in der Ansprache von Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. Arnold, Uni Bonn, in den Beileidsbe-kundungen per E-Mail der Universi-tät Saratow/Wolga und in der Rede des Altbürgermeisters Herrn Schmitz, Brühl, bei der Trauerfeier sowie die aktive Teilnahme des russlanddeut-schen Chores aus Köln danken wir ganz herzlich.Die herzliche Anteilnahme und Beglei-tung des Pfarrers Jansen-Haß am To-tenbett und die sehr persönlich gestal-tete Trauerfeier sowie seine Ansprache mit Segnung am Grab wirkten auf alle Teilnehmer tröstlich und wohltuend.Herr, gib dem lieben Verstorbenen die ewige Ruhe und allen Menschen auf dieser Welt Frieden.Im Namen der Familie: Christel Walth, Arno Walth, Klaus-Uwe Walth.

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ZUM GEDENKEN

45 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2011

Herr, schenke den ewigen Friedenden Seelen, die von uns geschieden.O Herr, gib ihm die ewige Ruhe,und das ewige Licht leuchte ihm. Amen.

Zum 15-Jahres-Gedächtnisan meinen lieben und unvergessenen Mann, unseren lieben Vater, Opa, Ur-

opa, Schwieger-vater, Bruder und OnkelPETER VETTERgeb. 22.5.1935 inSelz/Odessagest. 14.8.1996 inRottweil/Baden-Württemberg

Dein gutes Herz hat aufgehört zu schlagen,du wolltest doch so gerne bei uns sein.Gott, hilf uns, diesen Schmerz zu tragen,denn ohne dich wird alles anders sein. Niemand kann und wird es je verstehen:WARUM du musstest so früh gehen.Gerechtigkeit ist nur ein Wort,sie traf nicht ein an diesem Ort.Die Gedanken schreien stumm:Du musstest gehen – nur, WARUM?Wer Peter kannte, liebte ihn.Wer Peter liebte, weint um ihn.Wer Peter kannte, weiß,was wir verloren haben. Die Trauer und der Schmerz sitzen tief in unseren Herzen. Aber die Liebe, das Gute, was du uns gegeben hast, lieber PAPA, werden wir, deine Söhne, an unsere Kinder, deine Enkelkinder, wei-tergeben.In Liebe und tiefer Trauer: deine Frau Maria, Sohn Valentin mit Natalja und Kindern, Sohn Otto mit Elene und Kin-dern, fünf Enkel und ein Urenkelchen.

Die Mitglieder der Ortsgruppe Regens-burg der Landsmannschaft und des Chores "Donauklang" sprechen den Söhnen Eugen und Arkadi mit ihren

Familienangehöri-gen ihr herzliches Beileid aus zum Tod ihres VatersRICHARD RUNGgeb. 12.3.1925 inLandau/Odessagest. 4.7.2011 inLandau an der Isar

In den Herzen von etwa 1.700 ehema-ligen Einwohnern des Dorfes Nowoku-banka, Gebiet Zelinograd, wo Richard Rung lange Jahre ein Reparaturwerk leitete, bleibt er in Erinnerung als hilfs-bereiter und freundlicher Kollege und Kamerad.Im Auftrag des Vorstands der Orts-gruppe Regenburg und vieler seiner Landsleute aus Nowokubanka: Micha-el Wanner

O Herr, gib ihm die ewige Ruhe,und das ewige Licht leuchte ihm. O Herr, lass ihn ruhen in Frieden. Amen.

Zum 5-Jahres-Gedächtnisan unseren lieben Bruder, Sohn, Va-ter, Opa, Schwie-gervater und OnkelADAM KIEFELgeb. 21.5.1936 inSelz/Odessagest. 10.4.2006 inBobenheim-Roxheim

Zu plötzlich kam die Todesstundeund voller Trauer unser Herz.Das Unglück war in aller Munde und unvorstellbar groß der Schmerz.Du warst im Leben so bescheiden,schlicht und einfach lebtest du.Mit allem warst du stets zufrieden,hab Dank und schlaf in stiller Ruh.

In stiller Trauer: deine Schwester Rosa Leibham, geb. Kiefel, mit Familie; dein Bruder Michael Kiefel mit Fami-lie; deine Schwester Maria Vetter, geb. Kiefel, mit Familie; deine Ehefrau Marta Kiefel, geb. Brendel, mit Fami-lie und fünf Enkel.

Zum 71-Jahres-Gedächtnisan unseren SO! früh verstorbenen lie-

ben Vater, Onkel, Opa und Schwie-gervaterVALENTINKIEFELgeb. 4.11.1904in Selz/Odessagest. 21.2.1940 inSelz/Odessa

Viel zu früh hat euch der Tod entrissen,von euren Lieben euch getrennt.Wir fühlen, weil wir euch vermissen,wie tief die große Wunde brennt. Ihr ruht SO! weit von uns entfernt.Ihr werdet sehr vermisst.Ihr wart SO! lieb und gut zu uns,dass man euch nicht vergisst.O Herr, gib ihnen die ewige Ruhe,und das ewige Licht leuchte ihnen.O Herr, lass sie ruhen in Frieden. Amen.

In tiefer Trauer: Rosa Leibham, geb. Kiefel, mit Ehemann Michael und Kindern; Sohn Michael mit Hilda und Kindern; Tochter Maria Vetter, geb. Kiefel, mit Kindern; Schwiegertoch-ter Marta Kiefel, geb. Brendel, mit Kindern; zehn Enkel, 18 Urenkel, vier Ururenkel.

Zum 30-Jahres-Gedächtnisan unsere liebe Mut-ter, Oma, Tante und SchwiegermutterKATHARINAKIEFELgeb. Kellergeb. 16.4.1903 inSelz/Odessagest. 8.12.1981 inSyktywkar

Selig sind die Toten, die im Herrn sterben.In liebevoller Erinnerung gedenken wir am 30. Jahresgedächtnis unserer lieben Mutter und Großmutter

MARIANNE WALJORgeb. Braunagel

geb. 15.9.1891 in Baden/Odessagest. 28.8.1981in Dschambul/Kasachstanund unseres lieben Vaters und Großva-ters

JOHANNES WALJORgeb. 8.2.1884 in Baden/Odessagest. 21.2.1935 in Baden/OdessaWas wir bergen in den Särgen,ist doch nur das Erdenkleid.Was wir lieben, ist geblieben,bleibt bis in die Ewigkeit. Ein tiefer Trost bleibt uns bestehen,die Hoffnung auf ein Wiedersehen.In stiller Trauer: Töchter Karolina und Maria sowie alle Enkel und Urenkel.

Zum 30-Jahres-GedächtnisMARTINZWINGERgeb. 15.5.1915 inMariental/Wolgagest. 2.8.1981 inKaragandaGanz stillund ohne Wortgingst du ausdiesem Leben fort.

Dein Platz ist leer, groß ist der Schmerzund voller Trauer unser Herz.In Liebe und stillem Gedenken: Ehe-frau Emma mit Kindern, sieben Enkeln und acht Urenkeln.

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ZUM GEDENKEN

46 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2011

Zum 10. TodestagWir trauern um unsere geliebte Mutter, Schwieger-mutter, Oma und Uroma

AGNESGRÜNWALDgeb. Haag

geb. 21.2.1911in Hochfeld/Saporoshje/Ukrainegest. 7.9.2001im KR Rüdesheim/a.Rh."Ich hab das Leben überwunden,bin nun befreit von Schmerz und Pein,denkt oft an mich in stillen Stundenund lasst mich immer bei euch sein!Erzählt von mir und lasst mir einen Platz zwischen euch, so wie ich ihn im Leben bei euch hatte…“In Liebe und stiller Trauer: deine Söh-ne Nikolaus und Johann mit Elfriede sowie deine Enkel Viktor und Artur mit Familien.

VALENTINABAUER geb. 12.5.1919 inNikolaewka/Nordkaukasusgest. 6.7.2011 inAschaffenburg„Weinet nicht,ich hab das Leidenüberwunden,

bin befreit von Schmerz und Pein.Denkt oft an mich in stillen Stunden,lasst mich in Liebe immer bei euch sein!“In Liebe und Dankbarkeit: deine Kin-der, Enkel sowie alle Angehörigen.

In memoriam Emil Eberhard*23. Juni 1934 in Neudorf/Moldawien

+6. Juli 2011 in Landshut/Isar

Bittere Sei-ten meines

Lebens“ nannte Emil Eberhard seinen Beitrag für das Heimat-buch der Lands-mannschaft 2004. Diese bitteren Seiten betrafen zunächst seine Kindheits- und Jugenderlebnis-se in den Jahren

1941 bis 1956. Noch Schlimmeres kam auf ihn jedoch durch einen Unfall zu, der das Leben des inzwischen zum star-ken Mann herangereiften Kämpfers für die Sache seiner Volksgruppe von heute auf morgen völlig umkrempelte.

Es geschah am 17. Juli 1977 bei der Kirsch ernte im eigenen Garten in seiner neuen Heimat in Landshut (Niederbay-ern). Ein Ast brach ab. Das passiert gar nicht so selten. Aber der 185 cm große und 82 kg schwere Mann stürzte so unglück-lich, dass er sich das Kreuz brach und für die nächsten 33 Jahre auf Rollstühle und Krankenbetten mit vielen Folgen bis zur Amputation beider Beine angewiesen war.Emil Eberhard hatte bei seiner Einreise nach Deutschland im Jahr 1974 eigentlich alle Voraussetzungen für eine erfolgei-che Laufbahn mitgebracht. Er hatte aus-gezeichnete berufl iche Erfahrungen in einem Papierkombinat sammeln können, hatte keine Probleme mit der deutschen Sprache und war mit 43 Jahren in bester körperlicher und geistiger Verfassung. Die familiären Verhältnisse mit Frau Tamara und zwei Kindern stimmten ebenfalls.Im Nachhinein gesehen, müssen wir fest-stellen, dass unsere Aussiedler in den 1970er Jahren bessere Startchancen als russlanddeutsche Nachkriegsfl üchtlinge oder Spätaussiedler von heute haben. Un-sere Aussiedler waren wie die Eberhards im schönsten Alter und beherrschten ihre deutsche Muttersprache nicht schlechter als Heimkehrer aus Polen oder Rumänien. Selbst die Sprachkurse für Neubürger wa-ren für manche Deutsche aus der UdSSR reine Formsache, und deutsche Lehre-rinnen aus Kasachstan wurden gerne als Lehrerinnen der deutschen Sprache für Aussiedler und Ausländer eingestellt.Die Eberhards gehörten zu den glückli-chen Deutschen aus Russland, denen 1974

endlich dank der deutsch-sowjetischen Entspannungspolitik die Zusammenfüh-rung der 1945 in Ost und West getrenn-ten Familien gelang. Die Familie war im März 1944 mit einem der vielen Trecks in den Warthegau evakuiert worden. Nach der Einbürgerung im Oktober 1944 wurde Vater Johann Eberhard deutscher Soldat und von der Familie getrennt. Er blieb im Westen, während seine Ehefrau mit drei Kindern an das Weiße Meer im hohen Norden Russlands verbannt wurde. Das war nach der deutschen Kapitulation von 1945 das Los unzähliger russlanddeut-scher Familien.Als Emil seinen Vater zum ersten Mal nach 30-jähriger Trennung sah, war er 40 Jahre alt und hatte selbst einen 14-jährigen Sohn. Seine Eltern hatten sich erst 1970 in Deutschland wieder sehen dürfen.Bei seinem Unfall war Emil Eberhard nach drei Jahren in Bayern berufl ich und gesellschaftlich voll integriert und konnte bereits anderen Aussiedlern beim Start helfen. Das ging am besten durch gute Kontakte zu den amtlichen Betreu-ungsstellen in Landshut und der Lands-mannschaft der Deutschen aus Russland. Er war über viele Jahre neben Johannes Kirschmann unser Motor und verlängerter Arm in Niederbayern, war Vorsitzender der Ortsgruppe, Sozialbetreuer vor Ort und Mitstreiter auf höherer Ebene.Besonders beeindruckend war seine Leis-tung als Schriftführer und Ahnenforscher seiner Ortsgruppe neben seinem Haupt-beruf als Angestellter der Landesversi-scherungsanstalt Niederbayern/Oberpfalz in den Jahren nach seinem Unfall. Im Rollstuhl schrieb er bis 1995 an die 100 Beiträge aus Landshut für „Volk auf dem Weg“, zu dessen Redaktion er auch dann noch einen sehr guten Kontakt aufrecht hielt, als er schon fast an seinem Schicksal verzweifelt war.Mit Emil Eberhard ist einer der verdientes-ten Fürsprecher unserer Volksgruppe ge-storben. „Es lebe die Landsmannschaft!“, lautete seine Parole. Das hört sich heute pathetisch an. Aber so waren sie, unsere Heimkehrer, denen nach jahrzehntelan-gem Kampf endlich die Ausreise in die Freiheit gelungen war.Emil Eberhard hat ein ehrendes Andenken in der Geschichte unserer Landsmann-schaft verdient. Um ihn trauern seine Ta-mara, drei Kinder, viele Freunde und die große Gemeinde von „Volk auf dem Weg“ in aller Welt. Johann Kampen

Emil Eberhard

Zeugenfür ChristusIn die fünfte Aufl age der "Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologi-um des 20. Jahrhunderts", die jetzt erschienen ist (Paderborn 2010, ISBN 978-3-506-75778-4), sind 76 neue Na-men von Glaubenszeugen aus der Zeit des Nationalsozialismus und des Kom-munismus aufgenommen worden.

Unter ihnen befi nden sich acht russ-landdeutsche Priester und 14 Laien, die unter Stalin umkamen, fünf do-nauschwäbische Priester unter Tito, zwei in Albanien erschossene Priester, sieben sudetendeutsche Gewaltopfer und weitere aus Ostpreußen und Schle-sien. Ostkirchliche Information, II/2011

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47 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2011

Fleischbällchen -Ein Schwedischer Klassiker

Zutaten700 g gemischtes Kalbs- und Schweinehack,1 keine Zwiebel, 3 EL frische Thymianblätter, 2 Eier, 2 EL Mehl, 75 g Semmelbrösel, 100 g Mineralwasser mit Kohlensäure, Salz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer,700 g kleine Kartoffeln, Olivenöl, 40 g Butter,500 g frische Preiselbeeren oder aus dem Glas.

Unsere Kocheckemit Nelly Däs

Zubereitung:Das Hackfl eisch mit der gehackten Zwiebel, Thymian und Ei-ern mischen. Semmelbrösel und Mehl mischen und unterzie-hen. Zuletzt das Mineralwasser einarbeiten und die Masse mit Salz und Pfeffer würzen.Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Die Kartoffeln schä-len und längs halbieren. In einer Aufl aufform verteilen, mit ein wenig Olivenöl, Salz und Pfeffer vermischen und 1 Stunde backen. Inzwischen die Hackfl eischmasse mit einem EL portionsweise abnehmen, kleine Bällchen formen. In einer großen Pfanne 10 g Butter und etwas Öl erhitzen und die Bällchen darin rundum goldbraun braten. In einer feuerfesten Form in den vorgeheiz-ten Ofen schieben und 10 Minuten fertig braten. Dazu Preisel-beeren. Ich habe das Rezept für Sie ausprobiert und wünsche Ihnen viel Erfolg und guten Appetit. Ihre Nelly Däs

Wolfsburg: Sportund Wiedersehensfreude

Bereits zum dritten Mal wurde am 11. Juni das Wolfsbur-ger Volleyballturnier im Rahmen von "Sport mit Aus-

siedlern" und "Integration durch Sport" durchgeführt.

Veranstaltet wurde es wieder in Zusammenarbeit mit dem ESV Wolfsburg und unter der Leitung des Vorsitzenden der Ortsgrup-pe Wolfsburg der Landsmannschaft, Alexander Rudi, der von seinen treuen Helferinnen Ida Stelzer und Lena Geller unterstützt wurde, die den leckeren Imbiss in der Pause organisierten.Auf hohem sportlichemn Niveau machten neun Mannschaften aus Gifhorn, Wolfsburg, Hannover, Altes Lager (Brandenburg), Uslar und Braunschweig in Vor- und Hauptrunde den Sieger un-ter sich aus.Den 1. Platz belegte zum ersten Mal das Team von MTV Braun-schweig, das sich im direkten Duell gegen Titelverteidiger TUS Bothfeld I (Hannover) durchsetzte. Platz 2 sicherte sich wieder die TSG Uslar vor "Albor" aus Altes Lager.Für das nächste Jahr gibt es trotzdem keinen Favoriten, denn die meisten Mannschaften sind ungefähr gleich stark und haben das gleiche Ziel, den Pokal zu holen - und den Wunsch, dass das Turnier auch weiterhin ausgetragen wird. Dieser Wunsch wird erfüllt werden, denn das Turnier ist, so Alexander Rudi, bereits

fest im Programm der Ortsgruppe für 2012 vorgesehen. Die Ver-anstaltung dient nicht nur der sportlichen Begegnung, sondern auch dem Wiedersehen langjähriger Freunde, die sich bei dem Turnier kennen gelernt und seitdem den Kontakt aufrechterhal-ten haben. Bei dem Turnier herrschen Freude, gute Stimmung und Herzlichkeit, es macht Spaß und hält zudem die Bereitschaft der Organisatoren am Leben, Jahr für Jahr tätig zu werden. Also dann - bis zum nächsten Jahr! Alexander Rudi

Die Teilnehmer des Volleyballturniers in Wolfsburg.

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48 VOLK AUF DEM WEG Nr. 8-9 / 2011

VOLK AUF DEM WEG erscheint monatlich, viermal im Jahr mit der Beilage "Heimat im Glauben". Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Der Mitgliedsbeitrag von 30,- Euro ist laut Satzung am Jahresanfang für das laufende Kalenderjahr im Voraus zu entrichten.Verleger und Herausgeber:Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V.Raitelsbergstr. 49, 70188 StuttgartTelefon: (0711) 1 66 59-0, Telefax: (0711) 2 86 44 13E-Mail: [email protected], Homepage: www.deutscheausrussland.deStuttgarter Volksbank AG, Konto-Nr.: 214758001, BLZ 600 901 00Herstellung: PD Druck AugsburgRedaktion: Hans Kampen, Nina PaulsenAlle Beiträge geben die Meinung der Autoren wieder, die sich nicht unbedingt mit den Auffassungen der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland und der Re-daktion decken muss. Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Fotos kann keine Haft- oder Rücksendepflicht übernommen werden.

Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V., Raitelsbergstr. 49, 70188 StuttgartPostvertriebstück - E 6891 E - Entgelt bezahlt

Wetzlar: Drei Ausstellungunter einem Dach

Vielfalt der Kulturen bereichert die Gesellschaft

Die Gesangsgruppe „Stimmen der Hoffnung“ mit Projektleiter Jakob Fischer.

Von links: Lydia Kiefel, Vorsitzende der Orts- und Kreisgruppe Wetzlar/Lahn-Dill-Kreis, mit dem Wetzlarer Oberbürgermeister Wolfram Dette, Swetlana Paschenko vom Vorstand der Landesgruppe Hessen, Jakob Fischer und Ilse Mass, einer Besucherin der Ausstellung.

So etwas hat das Rathaus von Wetz-lar (Hessen) noch nicht erlebt. Das meinten jedenfalls zahlreiche

Besucher, die am 30. Mai der gleichzei-tigen Eröffnung von drei Ausstellungen beiwohnten.

Neben den Tafeln der landsmannschaftli-chen Wanderausstellung lockten zahlrei-che Bilder, Grafi ken, Holzschnitzereien, Handarbeiten und andere Kunstwerke von Lydia Kiefel die Aufmerksamkeit der Gäste an.Und schließlich durften die Bilder der Ausstellung "Unsere Welt – gesehen mit den Augen der Kinder" bestaunt werden, die von Kindern aus Zuwandererfamilien gemalt wurden.Initiatorin der einmaligen Veranstaltung war Lydia Kiefel selbst, Vorsitzende der

Orts- und Kreisgruppe Wetzlar/Lahn-Dill-Kreis der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland.Nach dem Grußwort des Oberbürgermeis-ters der Stadt Wetzlar, Wolfram Dette, machte der Projektleiter der Wanderaus-stellung, Jakob Fischer, die Besucher mit

der Geschichte und der Integrationsprob-lematik der Deutschen aus Russland ver-traut.Musikalisch wurde die Veranstaltung von der Gesangsgruppe „Stimme der Hoffnung“ aus Wetzlar (Leiterin: Elena Gelfand) und dem Singkreis der Kultur-sportgemeinschaft Dahlheim (Chorvor-sitzende: Anna Offenbach) umrahmt. Ihre Darbietungen wurden mit lebhaftem Ap-plaus bedacht.Besondere Begeisterung rief der Auftritt einer Kindergruppe hervor, die Kommu-nikationsprobleme (Sprechen und Zu-hören) haben. Durch Singen und Tanzen überwinden sie sämtliche Barrieren bei der Verständigung mit Gleichaltrigen. Viele Kinder dieser Gruppe sind aus Spät-aussiedler- und Zuwandererfamilien.Anschließend wurden unter anderem Kurzfi lme gezeigt und Bücher der Lands-mannschaft vorgestellt. Das Begleit- und Kulturprogramm der Wanderausstellung „Volk auf dem Weg“ in Wetzlar zeigte deutlich die Vielfalt der russlanddeut-schen Kultur, die man als wahres Zeichen gelungener Integration ansehen kann.

Text und Fotos: Josef Schleicher