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12 STUTTGART UND UMGEBUNG Samstag, 15. Dezember 2018 E r hat die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Das lila Fell an dem olivfarbenen Parka lässt gerade so sei- ne Nase und den Mund hervor- blitzen. Seine Schuhe – von einer Münchner Luxusmarke – glän- zen, kein Fleck ist zu sehen. Die Hose im Used-Look ist lässig in die Schuhe reingesteckt. Domi- nik Bruntner setzt die Kapuze ab und strahlt: „Hey, wie geht’s dir?“ Bisher von Star-Allüren keine Spur. Dabei könnte man genau das von ihm erwarten. 2017 trug er den Titel Mister Germany, dann folgte die Teilnahme an der Reality-Show „Promi Big Bro- ther“. Seither ist er bei Events auf dem roten Teppich unterwegs. Der 25-Jährige aus einem Dorf mit knapp 5000 Einwohnern im Kreis Esslingen hat sich einen Namen gemacht – zumindest in der Welt der Sternchen. Er rührt mit dem Löffel in sei- nem Cappuccino und schaut sich um. Es starrt ihn niemand an – noch nicht. „Als ich vorhin über den Schloßplatz gelaufen bin, sind zwei Mädchen auf mich zu- gekommen“, erzählt er und lä- chelt. Ihn freuen solche Begeg- nungen, auch wenn die meisten ihn nur unter dem Namen „Mis- ter Germany“ kennen, mit Domi- nik Bruntner wird er nur selten angesprochen. Das stört ihn aber nicht. Er ist stolz auf den Titel, schließlich war die Mister-Ger- many-Wahl sein Sprungbrett. Fragt man Dominik Bruntner, wie sein Leben noch vor ein paar Jahren aussah, lächelt er verle- gen. Daran zurückdenken will er lieber nicht. „Ich habe eine Aus- bildung zum Industriekaufmann gemacht“, erzählt er. Dann kam seine Modelkarriere ins Rollen. Zum Glück, sagt er. Als Model ar- beiten wollte er schon immer. Seine Agentur schickte ihn für ei- nige Monate nach Mailand, dann nach Istanbul. „Es hieß, da sei mein Typ mehr gefragt.“ Er hat schnell gemerkt: „Man wird oft nur auf das Äußere reduziert.“ Er kam damit klar, ergatterte eini- ge Jobs – bis die Lage in der Tür- kei unsicher wurde. Es ging zurück in die beschau- liche Gemeinde im Albvorland, wo er auch wohnen bleiben möchte. Stadtleben sei nicht sein Ding. Viel Zeit zum Ausruhen blieb ihm damals nicht. Zum zweiten Mal nahm er an der Wahl zum Mister Baden-Württemberg teil. „Beim ersten Mal hab ich mich nicht für die Mister-Germa- ny-Wahl qualifiziert“, erzählt Do- minik Bruntner. 2016 hat es dann geklappt. Und so schnell wie er Mister Baden-Württemberg war, war er auch Mister Germany 2017. „Ich hätte das nie gedacht“, erzählt er. Schnell fand er sich in der Rolle als schönster Mann Deutschlands zurecht. Einladun- gen auf rote Teppiche flatterten ein, auf Instagram und Facebook stiegen seine Follower-Zahlen. Und spätestens nach seiner Teil- nahme an „Promi Big Brother“ war vielen der Name Dominik Bruntner ein Begriff. Er scheint sich wohlzufühlen in dem Business – und will so schnell auch nicht von der Bild- fläche verschwinden. Er spricht von großen Projekten im neuen Jahr, von einer TV-Show, die noch geheim bleiben muss, und er erzählt von Model-Shootings in Los Angeles. Für dieses Jahr war’s das mit Terminen. Sein letzter war genau dort, wo seine Karriere begann: Im Van der Valk Resort in Linstow, bei der aktuellen Mister-Germany-Wahl. Dominik Bruntner saß in der Jury, stimmte mit ab. Deutsch- lands schönster Mann 2019 heißt Sasha Sasse und kommt aus Leip- zig. Gewonnen hat sein Favorit, wie er sagt. „Sasha hat das Ge- samtpaket. Er ist nett, optisch at- traktiv und hat mega gespro- chen.“ Er ist sich sicher, dass Sas- ha Sasse öfters in den Medien auftauchen wird als sein Vorgän- ger Pascal Unbehaun. „Er hat schon den Kontakt zu mir ge- sucht. Er hat Lust auf den Titel.“ Als Dominik Bruntner das Café verlässt, tippt er dem jun- gen Mann auf die Schulter, der ihn zuvor noch gefragt hat, ob er wirklich Mister Germany sei. „Also du, mach’s gut“, sagt er und lächelt. Man merkt: Der 25-Jäh- rige weiß, wie’s funktioniert – immer bodenständig und freund- lich bleiben und Kontakte pfle- gen. Vom Dorf auf die roten Teppiche Porträt Dominik Bruntner wurde zu Deutschlands schönstem Mann 2017 erkoren. Bei der aktuellen Mister-Germany-Wahl saß der 25-Jährige aus dem Kreis Esslingen jetzt in der Jury. Von Melissa Seitz Stuttgart. Louis Buß aus Stuttgart ist Deutschlands bester Break- dancer und zeigt auf der Bühne lässig den Munchmill, bei dem er sich gefühlt minutenlang auf der Schulter um die eigene Achse dreht. Anika Kopfüber gibt in Stuttgart Charleston-Workshops und führt mit ihrem Partner Franky Doo im authentischen 20er-Jahre-Outfit schwungvolle Swibbels vor. Dabei werden die Füße stark aus- und wieder ein- gedreht. Bei der Vorstellung des Konzepts für die erste Tanzmes- se in Stuttgart waren gleich eini- ge Kostproben zu bewundern. Neben Charleston und Break- dance werden Tänze, wie Stan- dard, Tango, Ballett, HipHop, Swing, Latin oder Afro auf der Danceworld eine Bühne bekom- men. Das Besondere an der Mes- se werden die Workshops sein, für die sich die Besucher aktiv einschreiben können. Dabei wer- den Trainer von internationale Tanzkompanien, aber auch aus dem TV bekannte Tanzprofis wie Motsi Babuse und Joachim Llam- bi die Kurse leiten. Das Spektrum reicht dabei von Schnupperkur- sen bis hin zu Angeboten für Fort- geschrittene. 60 Workshops sind geplant. Es könnten aber noch einige mehr werden. Anfragen aus dem In- und Ausland sind derzeit noch in Klärung, sagt Eric Gauthier. Der Chef der Dance Company am Theaterhaus Stuttgart hat die künstlerische Leitung der Messe übernommen und will Stuttgarts Ruf als Tanzstadt festigen: „Wir haben 32 Ballettschulen und der HipHop wurde hier erfunden. Mit der Danceworld wollen wir eine zentrale Plattform für alle Tanz- begeisterten schaffen.“ Für Kin- der wird es am 26. April 2019, dem ersten Tag der Messe, spezielle Tanzangebote geben. Der Eintritt für Schüler ist an diesem Tag frei. „Die Danceworld passt gut in unser Portfolio der Frühjahrsmes- sen vom 25. bis 28. April. Mit der Yogaworld und dem Frauenlauf mit über 1700 Teilnehmerinnen haben wir bereits ein attraktives Programm, das speziell Frauen anspricht“ sagt Florian Pflieger von der Messe Stuttgart. Aber na- türlich sind laut Pflieger auch Männer auf dem Messegelände willkommen. „Sie zieht es viel- leicht aber in die Grillabteilung auf der Gartenmesse oder zur „i-Mobility“. Barbara Wollny Im April soll ganz Stuttgart tanzen Freizeit Im Frühjahr macht neben der Gartenmesse und der „i-Mobility“ und die „Danceworld“ Halt in Stuttgart. Shoppen bis Mitternacht Stuttgart. Wer noch nicht alle Weihnachtsgeschenke zusammen hat, kann diesen Samstag bis 24 Uhr durch die Läden schlen- dern. Unter dem Motto „Stuttgart City weihnachtet“ veranstaltet die City-Initiative Stuttgart die fünfte und letzte lange Einkaufs- nacht im Jahr 2018. Nicht nur ha- ben die Läden in der Innenstadt, in der Königsbaupassage, im Mi- laneo und im Dorotheenquartier bis Mitternacht geöffnet, auch der Weihnachtsmarkt verlängert sei- ne Öffnungszeiten. Neben dem Einkauf bleibt also bis 22.30 Uhr Zeit, um einen Glühwein zu trin- ken. Bei der langen Einkaufsnacht wird es kein zusätzliches Rah- menprogramm geben wie bei Ver- anstaltungen dieser Art. Dafür bieten viele Händler Weihnachts- angebote an. eb City-Initiative Diesen Samstag findet die lange Einkaufsnacht statt. Fokus auf die Persönlichkeit, nicht auf den Körper Während die Kandi- daten bei der Mis- ter-Germany-Wahl noch einen Durchgang der Show leicht bekleidet laufen müssen, hat sich bei der Miss-Germa- ny-Wahl etwas getan. Ab 2019 zeigen sich die Frauen nicht mehr in Bikinis, sondern in ei- nem Sommer-Outfit. Denn man brauche kei- ne Bademode, um die Anwärterinnen auf den Titel wirklich kennenzu- lernen, sagt der Veran- stalter. Im Fokus solle die Persönlichkeit der Frauen stehen, nicht aber ihre Körper. Ende Februar 2019 wird dann die neue Miss Germany gewählt. Dominik Bruntner weiß, dass man solche Wettbewerbe auch kri- tisch betrachten kann. „Als ich in der Jury bei der Mister-Germa- ny-Wahl saß, habe ich jedoch versucht, nicht nur auf die Optik zu ach- ten, sondern auf das Gesamtpaket“, sagt der 25-Jährige. Persönlich- keit und dass sich je- mand gut artikulieren kann, sei ebenso wichtig wie ein gutes Auftreten. „Aber klar, ist ein durch- trainierter Körper immer von Vorteil“, sagt das Model. sei Dominik Bruntner möchte im Gespräch bleiben. Im nächsten Jahr stehen große Projekte an, sagt er. Foto: Maik Rietentidt Der 27-jährige Sasha Sasse aus Leipzig ist Mister Germany 2019. FOTO: DPA/GOHLKE Man wird oft nur auf das Äußere reduziert. Dominik Bruntner Model und Mister Germany 2017 Königstraße Afrikanische Raubkatzen werden seltener in der Wilhelma. Der Stuttgarter Zoo setzt auf asiati- sche Löwen, eine Tigerdame und Schneeleoparden aus Zen- tralasien. Demnächst sollen aus- tralische Koalas die Tierwelt bereichern. Die possierlichen Tiere haben zwar scharfe Kral- len und spitze Zähne, sind aber keine Bären, wie die Umgangs- sprache einem nahe legen könn- te, sondern Beuteltiere, die ve- getarisch von Blättern und Früchten der Eukalyptusbäume leben. Also kein Ersatz für die in der Schwabenmetropole, den Klimawandel vorwegnehmend, bereits ausgestorbenen Eisbären und kein neues Angebot für Raubtierfreunde unter den Zoo- besuchern. Dafür ist auf den Stuttgarter Straßen inzwischen ein richti- ges Bestiarium unterwegs. Nein! Keine Wölfe – von denen soll es allenfalls im Schwarz- wald das eine oder andere Ex- emplar geben. Die Rede ist viel- mehr von den Schnellbussen im Raubkatzenlook. Der Gepard (Eigenwerbung: Der schnellste seiner Art) hat einen Vetter be- kommen – den Leo-Express; er verbindet jetzt den Rotebühl- platz mit Leonberg. Die X 1, Vorreiterin unter den Raubtierbussen, soll bald einen Freiraum bekommen, von denen echte Wildkatzen in der Natur nur träumen dürfen. Die Lan- desregierung möchte eine eige- ne Busspur auf der B 14 anlegen, um den Freiraum des konkurrie- renden Raubtiers Auto etwas einzuhegen. Ob hier tatsächlich ein Bedarf an der schnellen Blechkatze besteht, darf bezwei- felt werden. Im Gegensatz zu oft überfüllten Bussen und Bahnen nach Stuttgart-Ost scheinen in manchen X-Bussen Fahrgäste so selten zu sein, wie Wölfe im Schwarzwald. Daniel Grupp Raum für seltene Tiere Tanz-Kostproben gab es bei der Vorstellung der Messe. FOTO: HELMUT ULRICH Schlecht fürs Image und überflüs- sig sind nach Ansicht der CDU im Stuttgarter Gemeinderat die Fein- staubalarme. Deswegen hat die Frak- tion beantragt, die Ausrufung des Alarms ab Neujahr abzuschaffen. 2018 habe es bisher erst 20 Tage gegeben, an denen die Grenzwerte überschrit- ten werden, zulässig seien bei Fein- staub aber 35 Überschreitungstage, argumentiert die CDU. Die Verwaltung wird den Antrag nun prüfen. Für die Tagesordnung der Sitzungen vor Weih- nachten kam er zu kurzfristig. Eine ra- sche Entscheidung ist unwahrschein- lich, zumal mit dem Alarm die Landes- verordnung für Kamine und das Fein- staubticket verknüpft sind. dgr STADTGESPRÄCH Mann fällt ins Gleisbett Stuttgart. Ein Mann ist am Don- nerstagabend am Bahnhof Bad Cannstatt von einer S-Bahn er- fasst worden. Der Mann war wahrscheinlich betrunken und fiel deswegen auf die Gleise. Da der Lokführer noch abbremsen konnte, erlitt der Mann nur eine Fraktur am Arm. Täter flüchten ohne Beute Stuttgart. In Bad Cannstatt wur- de ein Mann überfallen. Zwei Männer sprachen ihn an und for- derten Geld von ihm. Einer zog ein Messer aus der Tasche und verletzte das Opfer. Die Unbe- kannten flüchteten schließlich ohne Beute. Ausschuss hilft Äffle und Pferdle auf die Sprünge Stuttgart. Schon seit Jahren ver- sucht ein rühriger Fanclub Äffle und Pferdle auf die Sprünge zu helfen. Obgleich tausende Unter- schriften gesammelt wurden, ist es nie gelungen, die Werbefigu- ren des Südwestrundfunks auf Stuttgarter Fußgängerampeln zu verewigen. Jetzt bekommt das Ansinnen einen neuen Schub: Für das Aufstellen einer „Äffle-und- Pferdle“-Ampel in Stuttgart hat sich der Petitionsausschuss des Landtags ausgesprochen. „Wir wollen den Weg ebnen zu einem großzügigeren Umgang mit regionalen Besonderheiten bei den Ampel-Symbolen“, erläu- terte die Vorsitzende des Aus- schusses, Beate Böhlen (Grüne). Die Landesregierung werde gebe- ten, sich dafür im Bund einzuset- zen, damit die populären Co- mic-Figuren eine Chance als Am- pelbilder bekommen. Zuvor hatte das von Böhlens Par- teifreund Winfried Hermann ge- führte Landes-Verkehrsministeri- um deutlich gemacht, dass es kei- ne Ausnahme von der Straßenver- kehrsordnung genehmigen werde. Darin heißt es: „Im Lichtzeichen für Fußgänger muss das rote Sinnbild einen stehenden, das grüne einen schreitenden Fuß- gänger zeigen.“ epd/dgr Die Äffle-und-Pferdle-Ampel be- kommt eine neue Chance. Foto: Bernd Weissbrod, dpa Ein Video mit Dominik Bruntner gibt es unter dem Link swp.de/mister Polizei Teure Motorräder gestohlen Ostfildern. Aus Tiefgaragen im Scharnhauser Park in Ostfildern haben Diebe hochwertige Motor- räder gestohlen. Die Polizei schätzt den Wert des Diebesguts auf weit über 40 000 Euro. Ge- stohlen wurden zwei BMW und eine Kawasaki. Da bei den den Zweirädern teilweise die Batteri- en ausgebaut waren, vermutet die Polizei, dass die Maschinen mit einem größeren Fahrzeug ab- transportiert wurden. Offen sei, wie sich die Täter Zutritt zu den Tiefgaragen verschafften. eb

Vom Dorf auf die roten Teppiche - danceworld-stuttgart.de file12 STUTTGART UND UMGEBUNG Samstag, 15. Dezember 2018 E r hat die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Das lila Fell an dem

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Page 1: Vom Dorf auf die roten Teppiche - danceworld-stuttgart.de file12 STUTTGART UND UMGEBUNG Samstag, 15. Dezember 2018 E r hat die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Das lila Fell an dem

12 STUTTGART UND UMGEBUNG Samstag, 15. Dezember 2018

Er hat die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Das lila Fell an dem olivfarbenen Parka lässt gerade so sei-

ne Nase und den Mund hervor-blitzen. Seine Schuhe – von einer Münchner Luxusmarke – glän-zen, kein Fleck ist zu sehen. Die Hose im Used-Look ist lässig in die Schuhe reingesteckt. Domi-nik Bruntner setzt die Kapuze ab und strahlt: „Hey, wie geht’s dir?“ Bisher von Star-Allüren keine Spur. Dabei könnte man genau das von ihm erwarten. 2017 trug er den Titel Mister Germany, dann folgte die Teilnahme an der Reality-Show „Promi Big Bro-ther“. Seither ist er bei Events auf dem roten Teppich unterwegs. Der 25-Jährige aus einem Dorf mit knapp 5000 Einwohnern im Kreis Esslingen hat sich einen Namen gemacht – zumindest in der Welt der Sternchen.

Er rührt mit dem Löffel in sei-nem Cappuccino und schaut sich um. Es starrt ihn niemand an – noch nicht. „Als ich vorhin über den Schloßplatz gelaufen bin,

sind zwei Mädchen auf mich zu-gekommen“, erzählt er und lä-chelt. Ihn freuen solche Begeg-nungen, auch wenn die meisten ihn nur unter dem Namen „Mis-ter Germany“ kennen, mit Domi-nik Bruntner wird er nur selten angesprochen. Das stört ihn aber nicht. Er ist stolz auf den Titel, schließlich war die Mister-Ger-many-Wahl sein Sprungbrett.

Fragt man Dominik Bruntner, wie sein Leben noch vor ein paar Jahren aussah, lächelt er verle-gen. Daran zurückdenken will er lieber nicht. „Ich habe eine Aus-bildung zum Industriekaufmann gemacht“, erzählt er. Dann kam seine Modelkarriere ins Rollen. Zum Glück, sagt er. Als Model ar-beiten wollte er schon immer. Seine Agentur schickte ihn für ei-nige Monate nach Mailand, dann

nach Istanbul. „Es hieß, da sei mein Typ mehr gefragt.“ Er hat schnell gemerkt: „Man wird oft nur auf das Äußere reduziert.“ Er kam damit klar, ergatterte eini-ge Jobs – bis die Lage in der Tür-kei unsicher wurde.

Es ging zurück in die beschau-liche Gemeinde im Albvorland, wo er auch wohnen bleiben möchte. Stadtleben sei nicht sein Ding. Viel Zeit zum Ausruhen blieb ihm damals nicht. Zum zweiten Mal nahm er an der Wahl zum Mister Baden-Württemberg teil. „Beim ersten Mal hab ich mich nicht für die Mister-Germa-ny-Wahl qualifiziert“, erzählt Do-minik Bruntner. 2016 hat es dann geklappt. Und so schnell wie er Mister Baden-Württemberg war, war er auch Mister Germany 2017. „Ich hätte das nie gedacht“, erzählt er. Schnell fand er sich in der Rolle als schönster Mann Deutschlands zurecht. Einladun-gen auf rote Teppiche flatterten ein, auf Instagram und Facebook stiegen seine Follower-Zahlen. Und spätestens nach seiner Teil-nahme an „Promi Big Brother“ war vielen der Name Dominik Bruntner ein Begriff.

Er scheint sich wohlzufühlen in dem Business – und will so schnell auch nicht von der Bild-fläche verschwinden. Er spricht von großen Projekten im neuen Jahr, von einer TV-Show, die noch geheim bleiben muss, und er erzählt von Model-Shootings in Los Angeles. Für dieses Jahr war’s das mit Terminen. Sein

letzter war genau dort, wo seine Karriere begann: Im Van der Valk Resort in Linstow, bei der aktuellen Mister-Germany-Wahl.

Dominik Bruntner saß in der Jury, stimmte mit ab. Deutsch-lands schönster Mann 2019 heißt Sasha Sasse und kommt aus Leip-zig. Gewonnen hat sein Favorit, wie er sagt. „Sasha hat das Ge-samtpaket. Er ist nett, optisch at-

traktiv und hat mega gespro-chen.“ Er ist sich sicher, dass Sas-ha Sasse öfters in den Medien auftauchen wird als sein Vorgän-ger Pascal Unbehaun.  „Er hat schon den Kontakt zu mir ge-sucht. Er hat Lust auf den Titel.“

Als Dominik Bruntner das Café verlässt, tippt er dem jun-gen Mann auf die Schulter, der ihn zuvor noch gefragt hat, ob er wirklich Mister Germany sei. „Also du, mach’s gut“, sagt er und lächelt. Man merkt: Der 25-Jäh-rige weiß, wie’s funktioniert – immer bodenständig und freund-lich bleiben und Kontakte pfle-gen.

Vom Dorf auf die roten TeppichePorträt Dominik Bruntner wurde zu Deutschlands schönstem Mann 2017 erkoren. Bei der aktuellen Mister-Germany-Wahl saß der 25-Jährige aus dem Kreis Esslingen jetzt in der Jury. Von Melissa Seitz

Stuttgart. Louis Buß aus Stuttgart ist Deutschlands bester Break-dancer und zeigt auf der Bühne lässig den Munchmill, bei dem er sich gefühlt minutenlang auf der Schulter um die eigene Achse dreht. Anika Kopfüber gibt in Stuttgart Charleston-Workshops und führt mit ihrem Partner Franky Doo im authentischen 20er-Jahre-Outfit schwungvolle Swibbels vor. Dabei werden die Füße stark aus- und wieder ein-gedreht. Bei der Vorstellung des Konzepts für die erste Tanzmes-se in Stuttgart waren gleich eini-ge Kostproben zu bewundern.

Neben Charleston und Break-dance werden Tänze, wie Stan-dard, Tango, Ballett, HipHop, Swing, Latin oder Afro auf der Danceworld eine Bühne bekom-men. Das Besondere an der Mes-se werden die Workshops sein, für die sich die Besucher aktiv einschreiben können. Dabei wer-den Trainer von internationale Tanzkompanien, aber auch aus dem TV bekannte Tanzprofis wie Motsi Babuse und Joachim Llam-bi die Kurse leiten. Das Spektrum reicht dabei von Schnupperkur-sen bis hin zu Angeboten für Fort-geschrittene.

60 Workshops sind geplant. Es könnten aber noch einige mehr werden. Anfragen aus dem In- und Ausland sind derzeit noch in Klärung, sagt Eric Gauthier. Der Chef der Dance Company am Theaterhaus Stuttgart hat die künstlerische Leitung der Messe übernommen und will Stuttgarts Ruf als Tanzstadt festigen: „Wir haben 32 Ballettschulen und der HipHop wurde hier erfunden. Mit der Danceworld wollen wir eine zentrale Plattform für alle Tanz-begeisterten schaffen.“ Für Kin-der wird es am 26. April 2019, dem ersten Tag der Messe, spezielle

Tanzangebote geben. Der Eintritt für Schüler ist an diesem Tag frei.

„Die Danceworld passt gut in unser Portfolio der Frühjahrsmes-sen vom 25. bis 28. April. Mit der Yogaworld und dem Frauenlauf mit über 1700 Teilnehmerinnen haben wir bereits ein attraktives Programm, das speziell Frauen anspricht“ sagt Florian Pflieger von der Messe Stuttgart. Aber na-türlich sind laut Pflieger auch Männer auf dem Messegelände willkommen. „Sie zieht es viel-leicht aber in die Grillabteilung auf der Gartenmesse oder zur „i-Mobility“. Barbara Wollny

Im April soll ganz Stuttgart tanzenFreizeit Im Frühjahr macht neben der Gartenmesse und der „i-Mobility“ und die „Danceworld“ Halt in Stuttgart.

Shoppen bis Mitternacht

Stuttgart. Wer noch nicht alle Weihnachtsgeschenke zusammen hat, kann diesen Samstag bis24 Uhr durch die Läden schlen-dern. Unter dem Motto „StuttgartCity weihnachtet“ veranstaltet die City-Initiative Stuttgart die fünfte und letzte lange Einkaufs-nacht im Jahr 2018. Nicht nur ha-ben die Läden in der Innenstadt, in der Königsbaupassage, im Mi-laneo und im Dorotheenquartierbis Mitternacht geöffnet, auch der Weihnachtsmarkt verlängert sei-ne Öffnungszeiten. Neben demEinkauf bleibt also bis 22.30 Uhr Zeit, um einen Glühwein zu trin-ken. Bei der langen Einkaufsnacht wird es kein zusätzliches Rah-menprogramm geben wie bei Ver-anstaltungen dieser Art. Dafürbieten viele Händler Weihnachts-angebote an. eb

City-Initiative Diesen Samstag findet die lange Einkaufsnacht statt.

Fokus auf die Persönlichkeit, nicht auf den Körper

Während die Kandi-daten bei der Mis-ter-Germany-Wahl noch einen Durchgang der Show leicht bekleidet laufen müssen, hat sich bei der Miss-Germa-ny-Wahl etwas getan. Ab 2019 zeigen sich die Frauen nicht mehr in Bikinis, sondern in ei-nem Sommer-Outfit. Denn man brauche kei-ne Bademode, um die Anwärterinnen auf den

Titel wirklich kennenzu-lernen, sagt der Veran-stalter. Im Fokus solle die Persönlichkeit der Frauen stehen, nicht aber ihre Körper. Ende Februar 2019 wird dann die neue Miss Germany gewählt.

Dominik Bruntner weiß, dass man solche Wettbewerbe auch kri-tisch betrachten kann. „Als ich in der Jury bei

der Mister-Germa-ny-Wahl saß, habe ich jedoch versucht, nicht nur auf die Optik zu ach-ten, sondern auf das Gesamtpaket“, sagt der 25-Jährige. Persönlich-keit und dass sich je-mand gut artikulieren kann, sei ebenso wichtig wie ein gutes Auftreten. „Aber klar, ist ein durch-trainierter Körper immer von Vorteil“, sagt das Model. seiDominik Bruntner möchte im Gespräch bleiben. Im nächsten Jahr

stehen große Projekte an, sagt er. Foto: Maik Rietentidt

Der 27-jährige Sasha Sasse aus Leipzig ist Mister Germany 2019.

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: DPA

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Man wird oft nur auf das

Äußere reduziert.Dominik BruntnerModel und Mister Germany 2017

Königstraße

Afrikanische Raubkatzen werden seltener in der Wilhelma. Der Stuttgarter Zoo setzt auf asiati-sche Löwen, eine Tigerdame und Schneeleoparden aus Zen-tralasien. Demnächst sollen aus-tralische Koalas die Tierwelt bereichern. Die possierlichen Tiere haben zwar scharfe Kral-len und spitze Zähne, sind aber keine Bären, wie die Umgangs-sprache einem nahe legen könn-te, sondern Beuteltiere, die ve-getarisch von Blättern und Früchten der Eukalyptusbäume leben. Also kein Ersatz für die in der Schwabenmetropole, den Klimawandel vorwegnehmend, bereits ausgestorbenen Eisbären und kein neues Angebot für Raubtierfreunde unter den Zoo-besuchern.

Dafür ist auf den Stuttgarter Straßen inzwischen ein richti-ges Bestiarium  unterwegs. Nein! Keine Wölfe – von denen soll es allenfalls im Schwarz-wald das eine oder andere Ex-emplar geben. Die Rede ist viel-mehr von den Schnellbussen im Raubkatzenlook. Der Gepard (Eigenwerbung: Der schnellste seiner Art) hat einen Vetter be-kommen – den Leo-Express; er verbindet jetzt den Rotebühl-platz mit Leonberg.

Die X 1, Vorreiterin unter den Raubtierbussen, soll bald einen Freiraum bekommen, von denen echte Wildkatzen in der Natur nur träumen dürfen. Die Lan-desregierung möchte eine eige-ne Busspur auf der B 14 anlegen, um den Freiraum des konkurrie-renden Raubtiers Auto etwas einzuhegen. Ob hier tatsächlich ein Bedarf an der schnellen Blechkatze besteht, darf bezwei-felt werden. Im Gegensatz zu oftüberfüllten Bussen und Bahnen nach Stuttgart-Ost scheinen in manchen X-Bussen Fahrgäste so selten zu sein, wie Wölfe im Schwarzwald. Daniel Grupp

Raum für seltene Tiere

Tanz-Kostproben gab es bei der Vorstellung der Messe.

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STADTGESPRÄCH Mann fällt ins GleisbettStuttgart. Ein Mann ist am Don-nerstagabend am Bahnhof Bad Cannstatt von einer S-Bahn er-fasst worden. Der Mann warwahrscheinlich betrunken undfiel deswegen auf die Gleise. Dader Lokführer noch abbremsen konnte, erlitt der Mann nur eineFraktur am Arm.

Täter flüchten ohne BeuteStuttgart. In Bad Cannstatt wur-de ein Mann überfallen. Zwei Männer sprachen ihn an und for-derten Geld von ihm. Einer zogein Messer aus der Tasche und verletzte das Opfer. Die Unbe-kannten flüchteten schließlich ohne Beute.

Ausschuss hilft Äffle und Pferdle auf die SprüngeStuttgart. Schon seit Jahren ver-sucht ein rühriger Fanclub Äffle und Pferdle auf die Sprünge zu helfen. Obgleich tausende Unter-schriften gesammelt wurden, ist es nie gelungen, die Werbefigu-ren des Südwestrundfunks auf Stuttgarter Fußgängerampeln zu verewigen. Jetzt bekommt das Ansinnen einen neuen Schub: Für das Aufstellen einer „Äffle-und-Pferdle“-Ampel in Stuttgart hat sich der Petitionsausschuss des Landtags ausgesprochen.

„Wir wollen den Weg ebnen zu einem großzügigeren Umgang mit regionalen Besonderheiten bei den Ampel-Symbolen“, erläu-

terte die Vorsitzende des Aus-schusses, Beate Böhlen (Grüne). Die Landesregierung werde gebe-ten, sich dafür im Bund einzuset-zen, damit die populären Co-mic-Figuren eine Chance als Am-pelbilder bekommen.Zuvor hatte das von Böhlens Par-teifreund Winfried Hermann ge-führte Landes-Verkehrsministeri-um deutlich gemacht, dass es kei-ne Ausnahme von der Straßenver-kehrsordnung genehmigen werde. Darin heißt es: „Im Lichtzeichen für Fußgänger muss das rote Sinnbild einen stehenden, das grüne einen schreitenden Fuß-gänger zeigen.“ epd/dgr

Die Äffle-und-Pferdle-Ampel be-kommt eine neue Chance. Foto: Bernd Weissbrod, dpa

Ein Video mit Dominik Bruntner gibt es unter dem Link swp.de/mister

PolizeiTeure Motorräder gestohlenOstfildern. Aus Tiefgaragen im Scharnhauser Park in Ostfildern haben Diebe hochwertige Motor-räder gestohlen. Die Polizei schätzt den Wert des Diebesguts auf weit über 40 000 Euro.  Ge-stohlen wurden zwei BMW und eine Kawasaki. Da bei den den Zweirädern teilweise die Batteri-en ausgebaut waren, vermutet die Polizei, dass die Maschinen mit einem größeren Fahrzeug ab-transportiert wurden. Offen sei, wie sich die Täter Zutritt zu den Tiefgaragen verschafften. eb