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Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Vom Hörsaal in den Chefsessel PFAU – Das Existenzgründungsprogramm Berichte – Portraits – Tipps erfolgreicher Startups

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Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen

Vom Hörsaal in den ChefsesselPFAU – Das ExistenzgründungsprogrammBerichte – Portraits – Tipps erfolgreicher Startups

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PFAU-Best-Practice/Seite 2

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Seite 3/PFAU-Best-Practice

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Gabriele Behler, Ministerin für Schule, Seite 5

Wissenschaft und Forschung des Landes NRW

Innovationsmotor Hochschule

Einführung

Dr. Bernhard Iking, ZENIT GmbH Seite 6

PFAU – Unterstützung der kreativen Köpfe

an den Hochschulen NRWs auf dem Weg in die Selbstständigkeit

Prof. Dr. Rolf Sternberg, Universität zu Köln, Seite 7

Wirtschafts- und Sozialgeographisches Institut

Fünf Jahre PFAU - Fakten und Erfahrungen

Gründungsbeispiele

Dipl.-Chem. Martin Blüggel Seite 12

Peptid- und Proteinanalytik als Dienstleistung

Dr. rer. nat. Lothar à Brassard Seite 14

Produktion und Handel mit magnetischen Polymerträgern

Dr. rer. nat. Carsten Bührer & Dr. rer. nat. Jens Müller Seite 16

Produktion von Drähten aus HTSL-Supraleitern

Dr. rer. nat. Carsten Cruse Seite 18

Bildverarbeitung zur Qualitätssicherung

Dr.-Ing. Udo Enste & Dipl.-Ing. Felix Uecker Seite 20

Prozessleittechnische Konzepte

Dr. agr. Christa Finkler-Schade Seite 22

Fachberatung für Pferdebetriebe

Dr.-Ing. Joachim Friedhoff Seite 24

Software zur Reduktion von Maschinenlaufzeiten

Dipl.-Kfm. Christian Friedrich Seite 26

Direct Private Banking

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PFAU-Best-Practice/Seite 4

Dipl.-Phys. Lars Füting Seite 28

Software für Sicherheitsingenieure

Dr.-Ing. Martin Hahn Seite 30

Unterstützung mechatronischer Systeme

Dr. rer. nat. Claus Hilgers Seite 32

Ionische Flüssigkeiten - Innovative Lösungsmittel

Dr.-Ing. Wilhelm Lappe Seite 34

Profilherstellung durch Fügen

Dr. rer. medic Gabriele Mücher Seite 36

Nachweis gentechnisch veränderter Lebensmittel

Dr.-Ing. Klaus-Peter Ningel Seite 38

Geologische Massenspektrometer

Dr.-Ing. Michael Raß Seite 40

Pressung geschälter Rapssaat

Dipl.-Ing. Thomas Reinhold Seite 42

Dreidimensionale CAX-Systeme

Dr.-Ing. Hartmut Sauer Seite 44

Metallisierung von Sonderkunststoffen

Dipl.-Geogr. Franz Xaver Schütz Seite 46

Entwicklung von Archäologischen Informationssystemen

Dipl.-Ing. Martin Steppler Seite 48

Software zur Bewertung von Mobilfunknetzen

Dipl.-Ing. Stephan Tiedke Seite 50

Ferroelektrische Material- und Chipcharakterisierung

Dr. Ebbo Tücking Seite 52

Maßkonfektion per Bodyscanner

Dr. rer. medic Jürgen Weidner Seite 54

Molekularbiologische Analytik

Dipl.-Ing. Waldemar Wiltzek Seite 56

Entwicklung von Computer-Systemlösungen

Der Weg zur PFAU-Förderung Seite 58

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Seite 5/PFAU-Best-Practice

Innovationsmotor HochschuleUnternehmensgründungen aus Hochschulen aktiv fördern

Die effiziente Gestaltung des Wissens- und Technologietransfers von der Wissenschaft in die Wirtschaft ist von

eminenter Bedeutung für die technologische Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft. Das krea-

tive Potenzial und die wissenschaftlichen Ergebnisse an den Hochschulen gehören im globalen Standortwettbewerb

zu den wichtigsten Ressourcen für das Land Nordrhein-Westfalen.

Mit dem Programm zur Finanziellen Absicherung von Unternehmensgründern aus Hochschulen, PFAU, verfügt

das Land NRW seit nunmehr fünf Jahren über ein äußerst wirksames Instrument, vorhandenes Hochschul-Know-

how in neue Produkte und Dienstleistungen zu übersetzen. Bis heute wurden über 130 UnternehmensgründerInnen

mit einer bis zu zweijährigen Förderung finanziell unterstützt und konnten ihre Geschäftsidee somit zu einer

marktreifen Dienstleistung oder einem entsprechenden Produkt weiterentwickeln. Als hilfreich erwies sich für die

PFAU-Geförderten die formale Anbindung an die Hochschule, deren Ressourcen so weiterhin genutzt werden

konnten.

Für das Engagement der Hochschulen und der betreuenden Hochschullehrer bedanke ich mich ausdrücklich. Sie

haben mit dazu beigetragen, dass mittlerweile rund 85 Prozent der Geförderten mit einer Firmengründung zum

Strukturwandel beitragen und bereits eine Vielzahl hochqualifizierter Arbeitsplätze geschaffen haben.

Die Ergebnisse des jetzt vorliegenden Evaluationsberichtes zum PFAU-Programm belegen eindrucksvoll den

Erfolg des Programms und weisen es als geeignetes Mittel aus, das vorhandene Potenzial innovativer Ideen an den

Hochschulen in NRW für den erforderlichen Strukturwandel zu nutzen. Die PFAU-Unternehmen sind nicht nur

ausgesprochen innovativ, sondern sie generieren auch signifikante Beschäftigungs- und Umsatzzuwächse. Fast 43

Prozent der Projekte wurden von den Gutachtern sogar als überdurchschnittlich erfolgreiche Gründungen einge-

stuft.

Die vorliegende Best-Practice-Broschüre bietet einen pointierten Ausschnitt der bisherigen Unternehmens-

gründungen. Die Erfolgsbeispiele dokumentieren das kreative Potenzial sowie die Vielfalt an Gründungsideen aus

nordrhein-westfälischen Hochschulen. Sie zeigen aber auch die schwierige Entscheidungsfindung auf dem Weg zur

Selbstständigkeit und inspirieren zur Nachahmung. Der Tenor der Gründer, auch festgehalten in den Gründungs-

tipps, ist deutlich: Die Anstrengungen lohnen sich! In diesem Sinne kann ich Hochschulabsolventen die ernsthafte

Prüfung der Option Selbstständigkeit nachdrücklich empfehlen.

Ministerin für Schule,

Wissenschaft und Forschung

des Landes Nordrhein-Westfalen

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PFAU-Best-Practice/Seite 6

PFAU – Unterstützung der kreativen Köpfean den Hochschulen NRWs auf dem Weg in dieSelbstständigkeit

PFAU hat sich in den vergangenen fünf Jahren als effizientes Instrument erwiesen, an Hochschulen erarbeitetes

Wissen und vorhandene Ideen in innovative Produkte, Verfahren und Dienstleistungen umzusetzen. Dabei

verschafft die personengebundene finanzielle Förderung in Höhe einer halben BAT-IIa-Stelle den Gründern den

notwendigen Spielraum, ihre Ideen bis zur Marktreife weiterzuentwickeln. Bestehende Wissenslücken können die

Geförderten mit Hilfe gezielt in Anspruch genommener externer Beratungsleistungen schließen, deren Finanzie-

rung über das „Beratungsscheckheft” im Gegenwert von 10.000 DM ermöglicht wird.

Mit PFAU gelang es dem nordrhein-westfälischen Bildungsministerium (MSWF) an den 27 antragsberechtig-

ten Hochschulen des Landes (15 Universitäten und 12 Fachhochschulen) mit bis heute 134 Einzel- und Team-

gründungen „den Innovations- und Wissenstransfer vom Hörsaal in den Chefsessel” umzusetzen. Bei jährlich

zwei Einreichungsterminen (1. März und 1. September) unterstützte das Land NRW in den bisherigen zehn

Antragsrunden somit durchschnittlich jeweils 13 bis 14 gründungsbereite Hochschulabsolventen.

Der Projektträger ZENIT, das Zentrum für Innovation und Technik in NRW aus Mülheim, übernimmt die

formale und inhaltliche Vorselektion der Gründungsprojekte. Die unternehmerischen Qualitäten der Bewerber

werden im Rahmen eines eintägigen Assessment-Centers getestet. Auf der Basis dieser Ergebnisse wählt ein

Ausschuss unabhängiger Experten die besten Ideen und Kandidaten aus, die ihre Gründungsfortschritte nach rund

einem Jahr vorstellen müssen. Ist die Zwischenpräsentation erfolgreich, wird die Förderung auf zwei Jahre

ausgedehnt. Der zweistufige Auswahlprozess und das Monitoring nach einem Jahr haben sich bewährt. Der

vorliegende Evaluierungsbericht zeigt, dass die mit PFAU angestoßenen Gründungserfolge sehr gut sind; und dies

auch im Vergleich zu anderen Existenzgründerprogrammen.

Die vorliegende Broschüre dokumentiert 23 erfolgreiche PFAU-Unternehmensgründungen aus den vergange-

nen fünf Jahren. Alle gründungsspezifischen Schwierigkeiten wurden angenommen und überwunden. Heute lenken

die Gründer, selbstbestimmt und finanziell weitgehend unabhängig, eigene Firmen und sind Vorbilder, die anderen

Mut machen. Der Traum von der eigenen Firma ist realisierbar!

Dr. Bernhard Iking

Projektleiter PFAU

ZENIT GmbH

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Seite 7/PFAU-Best-Practice

Fünf Jahre PFAU- Fakten und Erfahrungen

International vergleichende Forschungsprojekte zur Gründungsaktivität wie der Global Entrepreneurship Monitor

(GEM) zeigen, dass Deutschland im Bildungsbereich als einer zentralen gründungsbezogenen Rahmenbedingung

Nachholbedarf gegenüber vielen anderen Staaten hat. Deshalb sind prinzipiell alle politischen Programme zu

begrüßen, die die Gründung aus Bildungseinrichtungen wie Universitäten und Hochschulen heraus fördern wollen.

Das Land Nordrhein-Westfalen hat vor fünf Jahren einen notwendigen und wichtigen Schritt in die richtige

Richtung getan, als das Programm zur Finanziellen Absicherung von Unternehmensgründern aus Hochschulen

(PFAU) gestartet wurde. Nachfolgende Ausführungen basieren auf der im Sommer 2001 vorgelegten Evaluation

von PFAU durch das Wirtschafts- und Sozialgeographische Institut der Universität zu Köln, die sich auf den

Untersuchungszeitraum September 1996 bis Juni 2001 bezieht. Sie sind beschränkt auf Teile der Zielerreichungs-

und Wirkungsanalyse der Evaluation.

Während des genannten Zeitraums wurden in neun Vergaberunden jeweils rund 14 Hochschulabsolventen pro

Halbjahr gefördert, die aus einer nordrhein-westfälischen Universität oder Fachhochschule heraus mit einer

innovativen Idee aus dem Produktions-, Verfahrens- bzw. Dienstleistungssektor den Schritt in die Selbstständig-

keit beabsichtigten. Insgesamt wurden 122 personenbezogene Förderungen bewilligt, was einer Förderquote von

41% entspricht. Der überwiegende Teil der gestellten und bewilligten Anträge entfällt auf die 15 antragsberechtig-

ten Universitäten (85% der gestellten Anträge und rund 92% der bewilligten Anträge). Fünfzehn Prozent der

Anträge wurden von den zwölf Fachhochschulen des Landes eingereicht.

Über 50% der 296 gestellten und mehr als 65% der 122 bewilligten Anträge entfielen auf die Universitäten

Aachen, Bochum, Bonn, Münster und Wuppertal. Wie viele der potenziellen Gründer einer Universität tatsäch-

lich gründen, differiert zwischen den Universitäten erheblich. Dieser Prozentanteil ist unabhängig von der

absoluten Größe der Einrichtung.

Die Gesamtheit der 122 zum Erhebungszeitpunkt bewilligten Förderanträge setzt sich zusammen aus 110

Einzel- (90,2%) und zwölf Teamförderungen, unter denen sechs Zweierteams sind. Da sieben Hochschulabsol-

venten die Förderung nicht antraten, standen 115 geförderte Personen für die Intensivinterviews der Evaluatoren

zur Verfügung.

Einen Überblick über die gestellten und bewilligten Anträge, aufgeschlüsselt nach Hochschulstandorten, bietet

die nachfolgende Tabelle.

250

46

112

0

50

100

150

200

250

300

Universitäten Fachhochschulen

Anträge gesamt

Bewilligungen

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PFAU-Best-Practice/Seite 8

Für die Frage der Ausschöpfung des Gründungspotenzials, aber auch jene nach dem späteren ökonomischen Erfolg

der Gründung, ist der fachliche Hintergrund der Geförderten nicht unerheblich. Auf die Ingenieur- (40% bzw. 46

der Geförderten studierten ein entsprechendes Fach) und Naturwissenschaften einschließlich Informatik (rd. 41%

bzw. 47 der Antragsthemen) entfallen allein vier Fünftel der geförderten Personen. Der relativ geringe Anteil der

RWTH Aachen 24 8,1 18 14,8 75,0

Uni Bochum 33 11,1 18 14,8 54,5 Uni Bonn 30 10,1 17 13,9 56,7Uni/GH Wuppertal 42 14,2 14 11,5 33,3

Uni Münster 23 7,8 13 10,7 56,5

Uni/GH Paderborn 20 6,8 8 6,6 40,0Uni Dortmund 20 6,8 7 5,7 35,0

Uni/GH Siegen 9 3,0 5 4,1 55,6

Uni Düsseldorf 12 4,1 4 3,3 33,3 Uni Köln 7 2,4 4 3,3 57,1

Uni Bielefeld 10 3,4 2 1,6 20,0

Uni/GH Duisburg 6 2,0 1 0,8 16,7Uni/GH Essen 13 4,4 1 0,8 7,7

DSH Köln 1 0,3 0 0,0 0,0FernUniversität Hagen 0 0,0 0 0,0 ./.

Summe Universitäten 250 84,5 112 91,8 44,8

FH Gelsenkirchen 7 2,4 3 2,5 42,9FH Köln 9 3,0 2 1,6 22,2

FH Aachen 6 2,0 1 0,8 16,7

FH Dortmund 3 1,0 1 0,8 33,3FH Münster 10 3,4 1 0,8 10,0

FH Niederrhein (Krefeld) 5 1,7 1 0,8 20,0

Märkische FH (Iserlohn) 2 0,7 1 0,8 50,0FH Bielefeld 3 1,0 0 0,0 0,0

FH Bochum 1 0,3 0 0,0 0,0

FH Düsseldorf 0 0,0 0 0,0 ./.FH Lippe 0 0,0 0 0,0 ./.

FH Rhein-Sieg 0 0,0 0 0,0 ./.

Summe Fachhochschulen 46 15,5 10 8,2 21,7

Gesamtsumme 296 100,0 122 100,0 41,2

Art und Name der Hochschule Absolut

in % aller gestelltenAnträge Absolut

in % aller bewilligten

Anträge

Bewilligungen in % der Anträge

Gestellte Anträge Bewilligte Anträge

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Seite 9/PFAU-Best-Practice

rechts-, wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Studiengänge (rd. 7,8%) ist vor allem dadurch erklärbar, dass

hier technologische Innovationen nur in sehr eingeschränktem Umfang möglich sind, obgleich dies kein formales

Förderkriterium ist.

Gemäß den PFAU-Richtlinien verfügten alle Geförderten bei Förderbeginn über einen Hochschulabschluss, etwas

mehr als die Hälfte (61) war zudem bei Förderbeginn promoviert, ein Kandidat habilitiert. Es überrascht nicht,

dass die Teilgruppe der promovierten/habilitierten Gründer bei Förderantritt mit 32 Jahren (Median) älter war als

die Gruppe mit einem niedrigeren Bildungsabschluss (30 Jahre).

Ein Großteil der Förderprojekte kam aus dem Bereich IuK-Technologien, Software und Bildverarbeitung. Sehr

häufig konnten sich auch Projekte aus der Biotechnologie/Chemie oder im Bereich der Qualitätssicherung und

Beratung im Wettbewerb um die Förderung durchsetzen.

Von den 115 PFAU-Geförderten gelang es bis Ende Juni 2001 insgesamt 81 Personen ihre Ideen zu einer

formalen Unternehmensgründung weiter zu entwickeln. Davon haben im Untersuchungszeitraum zehn Unterneh-

men ihren Geschäftsbetrieb eingestellt bzw. werden vom Gründer/Gründerteam nicht mehr im Vollerwerb geführt.

Somit verbleiben 71 derzeit in vollem Umfang geschäftstätige Unternehmen, an denen insgesamt 75 Geförderte

beteiligt sind. Weitere zehn Projekte befinden sich derzeit noch in der Vorgründungsphase.

Als Gesellschaftsform wählten die meisten Gründer eine GmbH (43,5 %), die den Vorteil der Haftungsbe-

schränkung auf die Gesellschaftereinlagen besitzt und speziell für produktorientierte Gründungen von Vorteil ist.

Knapp ein Viertel der Gründungen firmiert als GbR, was auf Teamgründungen hinweist. Fünfzig Unternehmen

(71,4 %) sind dem Dienstleistungssektor zuzurechnen, 20 dem Produzierenden/Verarbeitenden Gewerbe (28,6%).

Im Rahmen der Zielerreichungsanalyse konnte festgestellt werden, dass das Innovativitätsziel des Programms

in hohem Maße erreicht wurde. Im Rahmen einer Selbsteinschätzung äußerten 96 % der Befragten, dass die

Projektidee inhaltlich und technologisch über den Stand der Technik hinaus geht. Insgesamt können davon 63

Projekte (66 %) als inhaltliche/technologische Neuheit eingestuft werden. Lediglich vier Projekte gingen bei

Antragstellung inhaltlich oder technologisch nicht über den Stand der am Markt verfügbaren Produkte, Verfahren

und Dienstleistungen hinaus.

Als weiterer Innovationsindikator kann die Patentierungsaktivität der Gründer herangezogen werden. Insge-

samt wurden in 40 Projekten 69 Patente angemeldet, von denen sich 45 noch in der Antragsphase befinden. In

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PFAU-Best-Practice/Seite 10

zwölf Projekten wurde bisher von der Möglichkeit der Patentierung kein Gebrauch gemacht (30 %), entsprechend

in 28 Fällen mindestens ein Patent beantragt. In einem Fall wurden sogar neun Patente angemeldet.

Es zeigte sich zudem, dass die Innovationsaktivitäten in den untersuchten Unternehmen, gemessen als

Investitionen in Forschung und Entwicklung, sehr hoch waren. In 63 Projekten wurden durch die Gründungs-

teammitglieder im Mittel rund 63 % der Zeit ausschließlich für F&E-Aktivitäten verwandt. In nahezu einem

Viertel aller Unternehmen wurde rund 50 % des Umsatzes für F&E ausgegeben. Lediglich in vier Projekten betrug

der Anteil weniger als 20 %. Mit zunehmendem Unternehmensalter gingen die F&E-Investitionen im Mittel

kontinuierlich zurück.

Es ist erfreulich, dass rund 43 % der gegründeten Unternehmen sich ökonomisch "überdurchschnittlich

erfolgreich" entwickelten. Darunter verstanden die Gutachter alle jene Unternehmen, die sich zum Zeitpunkt der

Befragung mindestens im zweiten Geschäftsjahr befanden, und a) ein Wachstum der Vollzeitbeschäftigten p.a.

aufwiesen und kein Umsatzrückgang verzeichneten, b) ein Wachstum der Vollzeitbeschäftigten p.a. aufwiesen und

Venture-Capital als Bestandteil des Eigenkapitals haben oder c) im Jahr 2000 einen Umsatz pro Vollzeitmitarbeiter

von mindestens 150 TDM aufwiesen. Besonders erfolgreich sind Unternehmen aus dem Technologiebereich

"Biotechnologie, Pharmazie, Chemie", mit mehreren Gründern, mit promovierten Gründern sowie mit Gründern

ohne großen Beratungsbedarf.

Aus insgesamt 71 Gründungsideen sind Vollerwerbsunternehmen entstanden. Insgesamt 42 Unternehmen

haben vor dem 1. Januar 2000 ihre Geschäftstätigkeit aufgenommen und erzielten bis Ende 2000 mit im Mittel 3,2

Vollbeschäftigten durchschnittlich einen Umsatz von 442 TDM oder rund 119 TDM pro Vollzeitbeschäftigten.

Insgesamt sieben Unternehmen realisierten im Jahr 2000 bereits einen Umsatz von über 1 Mio. DM.

Die Analyse der quantitativen und qualitativen Beschäftigungseffekte zeigt, dass in den 71 gegründeten

Unternehmen insgesamt 356 Personen beschäftigt sind (mittlere Beschäftigtenzahl von 4,8 Personen pro Unter-

nehmen). Davon verfügen mindestens 192 Beschäftigte über einen Hochschulabschluss. Natürlich differieren diese

Werte insbesondere in Abhängigkeit vom Unternehmensalter erheblich. Beispielsweise liegt die mittlere Anzahl der

Vollzeitbeschäftigten im fünften Geschäftsjahr dreimal so hoch wie im ersten Jahr. Fast alle Unternehmer streben

für die Zukunft ein weiteres Beschäftigungswachstum an.

PFAU verfolgt als wesentliches Ziel die Gründungsstimulierung, d.h. es sollen Mitglieder der Hochschulen

Nordrhein-Westfalens dazu angeregt werden, eine innovative Idee in eine Gründung umzusetzen. Es zählt daher zu

den wichtigsten Erfolgen von PFAU, dass es in rund 85 % aller bewilligten Projekte tatsächlich zu einer Gründung

gekommen ist, von denen wiederum die große Mehrzahl zum Erhebungszeitpunkt bereits in vollem Umfang

marktaktiv war. Die räumliche Verteilung der im Vollerwerb betriebenen 71 Gründungen zeigt interregionale

Unterschiede, die verschiedene Ursachen haben, zu denen u.a. das absolute Gründerpotenzial der jeweiligen

Hochschulen, die Qualität der Anträge und das Engagement der lokalen Akteure gehören.

Hinsichtlich einiger Indikatoren ist ein Vergleich zwischen PFAU und dem ähnliche Ziele verfolgenden

Programm „Junge Innovatoren“ aus Baden Württemberg möglich. Dieser Vergleich fällt für PFAU bei den betriebs-

wirtschaftlichen Wirkungen positiv aus.

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Seite 11/PFAU-Best-Practice

Prof. Dr. Rolf Sternberg

Universität zu Köln

Wirtschafts- und Sozialgeographisches Institut

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PFAU-Best-Practice/Seite 12

Geboren

1970 in Dortmund

Familienstand

ledig

Interessen

Sport, insbesondere Volleyball, Ski, Snowboard

Reisen

1989

Abitur

1989-1990

Zivildienst im Bereich der individuellen

Schwerstbehinderten Betreuung

1990-1995

Chemiestudium an der Universität Konstanz

Abschluss: Diplom-Chemiker

1995

Diplomarbeit

1996

Lehrtätigkeit an einem Gymnasium in Panipat, Indien

1996-1999

Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ruhr-Univer-

sität Bochum, Prof. Dr. H. E. Meyer

1997

Gründung der Protagen GbR u.a. mit Prof. Meyer

Protagen AGIm Lottental 36

44801 Bochum

Telefon

0234/32 24600

Telefax

0234/32 14060

E-Mail

[email protected]

Internet

http://www.protagen.com

Firmengründung

August 1999

Branche

Biotechnologie

Dipl.-Chem. Martin Blüggel

Theorie &

Praxis

Persönliches

0

2

4

6

8

10

12

14

16

18

20

1999 2000 Prognose 2001

0

200

400

600

800

1000

1200Mitarbeiter (VZ/TZ)Umsatz in TDM

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Seite 13/PFAU-Best-Practice

Mein Gründungstipp:

Peptid- und Proteinanalytik als DienstleistungFörderzeitraum: 01.01.1999 bis 31.12.2000

Die Idee zur Kommerzialisierung der hochempfindlichen Peptid- und Proteinanalytik entstand während meiner

wissenschaftlichen Arbeit an der Uni Bochum. Die persönliche Entscheidung gegen eine Karriere in der pharma-

zeutischen Industrie und für das Wagnis Selbstständigkeit war schnell getroffen.

Die hochspezialisierte Dienstleistung im Bereich der Peptid- und Proteinanalytik war eine Marktnische. Der

zügige Erfolg und das uns entgegen gebrachte Vertrauen der ersten Auftraggeber beschleunigten den Geschäftsauf-

bau. Entscheidungen zur langfristigen Ausrichtung des Unternehmens im Bereich Proteomics traten in den

Vordergrund und die positiven Entwicklungen in diesem Markt zeigen, dass diese Entscheidung richtig war. Die auf

Proteomics basierende Technologieplattform unseres Biotechnologie-Unternehmens Protagen dient als Enabling-

Technologie für F&E-Projekte in allen Life-Science-Bereichen. Die Produkte und Dienstleistungen sind maßge-

schneidert für industrielle Anwender in den Bereichen Pharma, Diagnostik und Biotechnologie. Im Mittelpunkt

stehen die Identifizierung, Charakterisierung, Evaluierung, Entwicklung, Erprobung und Vermarktung von Protein-

Targets und Leitstrukturen für das High-Throughput-Screening (HTS), Protein-Chips und diagnostischen

Systemen sowie von validierten bioinformatischen Daten.

PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten

Die kooperative Einstellung der Hochschule und die unterstützende Hilfe durch die PFAU-Förderung zeigten

Perspektiven auf und reduzierten das persönliche Risiko.

Was wir sonst noch können...

Die bislang im Mittelpunkt des Unternehmens

stehende Dienstleistung wandelte sich vom Unterneh-

mensziel zum geeigneten Mittel, eine exzellente

Technologieplattform und IP-Position für die Protagen

AG aufzubauen, mit der langfristige Werte und

Umsätze generiert werden. Hierzu wurden zum einen

Patente eingereicht und lizenziert, zum anderen

weitere Wissenschaftler mit komplementären Techno-

logien als Gesellschafter gewonnen. Ein kontinuierli-

ches Wachstums des Unternehmens mit dem gleichzei-

tigen Aufbau einer ersten Forschungsabteilung sowie

die Entwicklung einer strategisch bedeutsamen eigenen

Bioinformatik zeichneten das Unternehmen, das seit

der ersten Stunde ohne Fremdkapital profitabel

arbeitet, im Jahr 2000 aus. Mit der aufgebauten

Technologieplattform werden in Zukunft weitere

Entwicklungsprojekte in den Indikationsgebieten

Zentrales Nervensystem, Herz-Kreislauf und Entzün-

dung gestartet. Zum einen werden neue Ziel-Proteine

für Medikamente (Drug Targets) und erste Medika-

menten-Kandidaten identifiziert und entwickelt, zum

anderen Protein-Chips als Forschungs- und Diagno-

stik-Werkzeuge entwickelt. Zur Finanzierung dieser

forschungsintensiven Arbeiten ist die Protagen AG

derzeit im Gespräch mit Venture Capital Gebern.

Von Erfolgen und Misserfolgen anderer lernen, um den

Schritt aus der Akademie in die Selbstständigkeit nicht

nur mit dem gesunden Menschenverstand zu meistern.

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PFAU-Best-Practice/Seite 14

Geboren

1960 in Heinsberg/Rheinland

Familienstand

verheiratet, ein Kind

Interessen

Sport, Wirtschaft

1981

Abitur

1981-1991

Studium der Chemie an der RWTH Aachen

1991-1992

Diplomarbeit am Institut für Anorganische Chemie

der RWTH Aachen im Arbeitskreis von

Prof. Dr. W. Bronger

1992-1995

Dissertation unter Leitung von Prof. Dr. W. Bronger

als wissenschaftlicher Angestellter

1995-1997

Wissenschaftlicher Angestellter am Institut für

Anorganische Chemie der RWTH Aachen

chemagenBiopolymer-Technologie AGArnold-Sommerfeld-Ring 2

52499 Baesweiler

Telefon

02401/80 55 00

Telefax

02401/80 55 09

E-Mail

[email protected]

Internet

http://www.chemagen.com

Firmengründung

Dezember 1997

Branche

Biotechnologie

Dr. rer. nat. Lothar à Brassard

Theorie &

Praxis

Persönliches

bis 2001 VC-finanzierte Entwicklungsphase

0

5

10

15

20

25

30

35

1998 1999 2000 Prognose2001

Prognose2002

Prognose2003

Prognose2004

0

2000

4000

6000

8000

10000

12000Mitarbeiter (VZ/TZ)Umsatz in TDM

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Seite 15/PFAU-Best-Practice

Mein Gründungstipp:

Produktion und Handel mit magnetischenPolymerträgernFörderzeitraum: 01.04.1997 bis 31.12.1997

Aus heutiger Sicht trieb mich 1997 vor allem der unbedingte Wille zur Selbstständigkeit an – und weniger die

genaue Vorstellung darüber, wo der spätere Fokus der im Anschluss an die PFAU-Förderung gegründeten Aktien-

gesellschaft liegen würde. Wichtigster Grund dafür war die Tatsache, dass die Kernkompetenz des Unternehmens

eine Plattform-Technologie ist, die Anwendungspotenzial in sehr vielen unterschiedlichen Bereichen bietet. Erst

das Herausarbeiten der Produktqualitäten in Verbindung mit intensiver Marktbeobachtung und -recherche führte

zu der Produktpalette, mit der sich chemagen derzeit eine feste Position im Markt erobert.

Die technologische Plattform des Unternehmens ist ein innovatives System magnetischer Polymerträger. Die

Materialien, deren Einsatzgebiet vor allem die Aufreinigung biologischer oder chemischer Gemische ist, sind Mikro-

meter-große magnetische Kunststoffkugeln, deren Oberfläche derart funktionalisiert wird, dass sie sich in einem

flüssigen Gemisch an abzutrennende Substanzen anlagern können. Zur Separation immobilisiert man die Kugeln

samt anhaftender Zielsubstanz mit einem Magneten und kann den Überstand mit allen irrelevanten Stoffen abgießen.

Die Aufreinigung ist ein essentieller Prozess zur Probenvorbereitung bei analytischen oder diagnostischen

Untersuchungen, zur Extraktion chemischer und biologischer Gifte aus Abwässern oder zur Separation von

Katalysatoren im Rahmen industrieller Produktionen. Bei all diesen Anwendungen kommen Magnetpartikel zum

Einsatz. Je nach Aufgabenstellung werden sie unterschiedlich funktionalisiert und stellen somit eine echte

Plattform-Technologie dar.

PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten

Eingebunden in das PFAU-Programm hatten wir die risikolose Möglichkeit, uns auf die angestrebte Selbstständig-

keit vorzubereiten. Der notwendige Druck, die Vorbereitung sorgfältig und schnell durchzuführen, entstand dabei

nicht durch die Präsenz ungeduldiger Risikokapitalgeber oder Banken, sondern durch die fortschreitende Entwick-

lung im Markt. Wer diese nicht aus den Augen verliert, für den ist PFAU die ideale Unterstützung seines Vorha-

bens.

Was wir sonst noch können ...

Man muss von seiner Idee überzeugt, darf ihr jedoch

nicht hörig sein. Jeder Rat ist wichtig und sollte

zumindest in die eigenen Überlegungen mit einfließen.

Im Rahmen von PFAU wurden die ersten Grundlagen

für das heutige Produkt-Portfolio der chemagen AG

gelegt. Basierend auf seinem weltweit patentierten

System magnetischer Polymerträger kann das Unter-

nehmen heute Komplettanwendungen vor allem für die

Nukleinsäure-Separation anbieten. Darunter verstehen

wir nicht nur die Partikel an sich, sondern auch alle

weiteren benötigten Chemikalien einschließlich eines

Instrumentierungs-Konzepts im Hinblick auf einen

sich derzeit nachhaltig konstituierenden Markt für

automatisierte Hoch-Durchsatz-Separationsprozesse.

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PFAU-Best-Practice/Seite 16

Dr. Carsten Bührer

Geboren

1970 in Plettenberg

Familienstand

ledig

Interessen

Reisen, Computer, Musik,

Faulenzen

Theorie &

Praxis

1989

Abitur

1989-1990

Bundeswehr

1990-1995

Studium Physik in Bonn

1991-1998

Studium Humanmedizin in Bonn

1995

Abschluss: Diplom-Physiker

1999

Promotion an der Universität

Bonn

Trithor GmbHMarie-Curie-Str. 5

53359 Rheinbach

Telefon

02226/ 87 28-20

Telefax

02226/ 87 28-29

E-Mail

[email protected]

Internet

http://www.trithor.de

Firmengründung

Juli 1999

Branche

Energietechnik

Dr. rer. nat. Carsten Bührer, Dr. rer. nat. Jens Müller

Dr. Jens Müller

Geboren

1969 in Remscheid

Familienstand

ledig

Interessen

Sport, Musik

Theorie &

Praxis

1986-1987

Ausbildung zum Werkzeugmacher,

Beendigung auf eigenen Wunsch

1990

Abitur

1990-1995

Studium Physik in Bonn

1995

Abschluss: Diplom-Physiker

1998

Promotion an der Universität

Bonn, externe Arbeit bei der

Siemens AG

1998-1999

Deutsche Bank, Corporate Finance

Dr. Carsten Bührer (links) und Dr. Jens Müller

0

5

10

15

20

25

1999 2000 Prognose 2001 Prognose 2002

0

500

1000

1500

2000

2500Mitarbeiter (VZ/TZ)

Umsatz in TDM

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Seite 17/PFAU-Best-Practice

Unser Gründungstipp:

Produktion von Drähten aus HTSL-SupraleiternFörderzeitraum 1.7.1999 bis 30.6.2001

Bereits 1990 haben wir uns im Physikstudium an der Universität Bonn kennen gelernt: zwei ganz unterschiedliche

Charaktere – der eine technisch präzise, der andere sportlich großspurig. Verstanden haben wir uns immer gut, aber

auch häufig gerieben. Die positiven Synergien jedoch waren schnell erkannt, bald stand fest, dass eine abhängige

Anstellung sicherlich nicht unsere Zukunft ist. Zum Ende der Promotion ergab sich bereits die Chance auf die

eigene Unternehmensgründung: die Herstellung von Drähten aus Hochtemperatur-Supraleitern (HTSL) im

industriellen Maßstab. Die Aufbauphase umfasste die Erstellung eines Businessplanes, Marktrecherchen, die

eigene Vorbereitung auf die ‘Selbstständigkeit’ und die Beschaffung wichtiger Mitstreiter: Spitzen-Mitarbeiter und

Partner für die Finanzierung. HTSL erlauben die vollständige Vermeidung elektrischer Verluste. Im Vergleich zu

Drähten aus Kupfer tragen sie dabei ein Vielfaches des Stroms, womit die Baugröße von Transformatoren,

Elektromotoren und Generatoren um 50 – 60 Prozent verkleinert werden kann. Die Kühlung ist mit vollständig

umweltverträglichem Flüssig-Stickstoff möglich.

Im Juli 1999 wurde das Unternehmen mit Unterstützung der TTIB GmbH & Co. KG gegründet. Im März

2001 konnten die Beteiligungsverträge mit einem weiteren, strategischen Investor, der MVV Energie AG, unter-

zeichnet und mit dem Aufbau der Fertigungsstätte begonnen werden. Allein in den nächsten 2 Jahren werden in

der Region Rheinbach über 8 Mio. EUR investiert. Anwendungsfelder: Energietechnik, Medizin- und Pharma-

technik, Anlagenbau

PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten

Unser Vorhaben verlangte eine intensive und lange Vorbereitungszeit. Der Aufbau des Businessplans, die Planung

und Beschaffung der Geldmittel waren sehr zeitintensiv und als Nebenjob unmöglich. Das Vorhaben wäre ohne die

Unterstützung durch PFAU nicht realisierbar gewesen. Entscheidend hierbei ist, dass die Dauer der Kapitalbe-

schaffung allzu oft unterschätzt wird.

Was wir sonst noch können ...

Besonders wichtig für eine neue Technologie, die breit

in einem Markt eingeführt wird, ist das Angebot

zusätzlicher Dienstleistungen. So wird Trithor in

Zukunft das Angebot erweitern:

- Herstellung kleiner Anlagen zur Energie-

speicherung mittels Supraleitertechnik

- Support für Unternehmen, die Supraleitertechnik

in ihre Produktlinien mit aufnehmen möchten:

- Welche anderen Technologien werden gebraucht?

- Wo kann man sie beschaffen, wie geht man damit um?

- Welche Konsequenzen ergeben sich aus der Umstel-

lung auf diese Zukunftstechnologie?

Durch die Aufnahme eines Energieversorgungsunterneh-

mens in den Gesellschafterkreis hat sich Trithor

gleichzeitig einen potenziellen Kunden für die Anwen-

dungen erschlossen.

An die Idee glauben heißt für sie kämpfen. Trotzdem:

Es gibt auch andere Meinungen und Lösungen. Guter

Rat muss nicht teuer sein; man sollte ihn sich leisten.

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PFAU-Best-Practice/Seite 18

Geboren

1964 in Steinfurt/Nordrhein-Westfalen

Familienstand

verheiratet

Interessen

Segeln, wissenschaftliche Literatur,

Musik (Saxophon), fremde Kulturen

1984

Allgemeine Hochschulreife

1985-1991

Studium der Physik und Philosophie an der Westfäli-

schen Wilhelms-Universität in Münster

Abschluss: Dipl.-Physiker

1997

Promotion an der Westfälischen-Wilhelms-Universität

in Münster

Cruse LeppelmannKognitionstechnik GmbHMendelstr. 11

48149 Münster

Telefon

0251/980 20 87

Telefax

0251/980 20 89

E-Mail

[email protected]

Internet

http://www.clkGmbH.de

Firmengründung

Oktober 1996 (CLK GbR)

März 1997 (CLK GmbH)

Branche

Dienstleister in der industriellen

Bildverarbeitung und Datenanalyse

Dr. rer. nat. Carsten Cruse

Theorie &

Praxis

Persönliches

Dr. Carsten Cruse (links) und Dr. Stefan Leppelmann

0

5

10

15

20

25

30

35

1997 1998 1999 2000 Prognose2001

Prognose2002

0

500

1000

1500

2000

2500

3000Mitarbeiter (VZ/TZ)Umsatz in TDM

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Seite 19/PFAU-Best-Practice

Mein Gründungstipp:

Bildverarbeitung zur QualitätssicherungFörderzeitraum: 01.10.1996 bis 30.09.1998

Visionen verfolgen und innovative Ideen in die Tat umzusetzen war und ist unser Motto. Um entsprechend

arbeiten zu können, war die Gründung eines eigenen Unternehmens geradezu unumgänglich. So entstand 1996 die

Cruse Leppelmann Kognitionstechnik GbR, die, inzwischen als GmbH, bis heute im Münsteraner Technologiehof

ansässig ist.

Die Gründungsidee, Bildverarbeitung im Bereich der industriellen Produktion und optischen Qualitätssiche-

rung zum Einsatz zu bringen, trägt Früchte. Von Anfang an ging es eigentlich stetig nur bergauf. Ein wenig staunen

wir noch immer über den Erfolg. Mit inzwischen mehr als 25 Mitarbeitern sicherten wir uns gerade im vergange-

nen Geschäftsjahr einen festen Standplatz im Marktgeschehen der Unternehmen aus den Bereichen Bild-

verarbeitung und Datenanalyse. Besonders das große Segment der Qualitätskontrolle und Produktsicherung bietet

für die Arbeit der CLK auch in Zukunft unzählige Möglichkeiten. Was 1996 in einem kleinen Büroraum mit nur

einem Mitarbeiter begann, stellt sich heute als erfolgreiches Jungunternehmen dar. Das Potenzial der ursprüngli-

chen Gründungsidee zeigte sich auch in diesem Jahr bei der erfolgreichen Präsentation auf der weltweit größten

Industriemesse in Hannover. Mit zahlreichen europaweiten Kundenkontakten kehrten wir zurück ins Münster-

land. Außerdem gewannen wir mehrere Auszeichnungen: Neben dem Innovationspreis der Aktion Münsterland

wurde die CLK als eines der TOP 100-Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet!

PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten

Möglich war die Gründung dank der finanziellen Unterstützung durch PFAU, die der CLK besonders in der

kritischen Aufbauzeit finanzielle Unabhängigkeit und 100prozentigen Kräfteeinsatz für die Gründung ihres

Unternehmens ermöglichte.

Was wir sonst noch können ...

Kleine Rückschläge gehören dazu, aber der Erfolg gibt

einem letztlich Recht. Ohne Durchhaltevermögen

bleibt die Selbstständigkeit allerdings ein Wunschtraum.

Neben der optischen Qualitätskontrolle mittels

industrieller Bildverarbeitung stellt die Datenanalyse

das zweite Standbein der GmbH dar. Das Bedürfnis,

Informationen aus unüberschaubaren Datenbeständen

zu filtern und anhand spezifischer Kriterien auszuwer-

ten steigt, tagtäglich. Die CLK-interne Entwicklung der

Datenanalyse bietet optimale Lösungen, um den

Kundenansprüchen gerecht zu werden. Eingesetzt wird

unsere Methode u.a. bei der Gesellschaft für Konsum-

forschung (GfK), die die CLK-Software für die

Prognose von Fernsehzuschauerverhalten verwendet.

Bei Finanzdienstleistern kommt sie bei der Analyse

der Kundendatenbestände zum Einsatz und ermöglicht

dem Bankenmanagement frühzeitige Prophylaxe

gegenüber Kundenverlust und Kontoauflösungen.

Page 20: Vom Hörsaal in den Chefsessel - Ids Hochschuleids.hof.uni-halle.de/documents/t1011.pdf · Aachen, Bochum, Bonn, Münster und Wuppertal. Wie viele der potenziellen Gründer einer

PFAU-Best-Practice/Seite 20

Dr. Udo Enste

Geboren

1968 in Warstein

Familienstand

verheiratet, ein Kind

Interessen

Sport, Lesen

Theorie &

Praxis

1988

Allgemeine Hochschulreife

1988-1989

Wehrdienst: Ausbildung als

Richtfunker

1989-1995

Studium der Elektrotechnik an der

RWTH Aachen

Abschluss: Diplom-Ingenieur

1995-2000

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am

Lehrstuhl für Prozessleittechnik

der RWTH Aachen

2000

Promotion an der RWTH AachenLeiKon GmbHTurmstr. 46

52072 Aachen

Telefon

0241/80-97715

Telefax

0241/80-97715

E-Mail

[email protected]

Internet

http://www.leikon.de

Firmengründung

Januar 2000

Branche

Informationstechnologie, Prozessleittechnik

Dr.-Ing. Udo Enste, Dipl.-Ing. Felix Uecker

0

1

2

3

4

5

6

7

2000 Prognose 2001 Prognose 2002

0

100

200

300

400

500

600

700

800

900Mitarbeiter (VZ/TZ)Umsatz in TDM

Felix Uecker

Geboren

1970 in Köln

Familienstand

ledig

Interessen

Kultur, Sport, Zauberei

Theorie &

Praxis

1989

Allgemeine Hochschulreife

1989-1990

Wehrdienst

1990-1996

Studium des Maschinenbaus an der

RWTH Aachen

Abschluss: Diplom-Ingenieur

1996-2000

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am

Lehrstuhl für Prozessleittechnik

der RWTH Aachen

Felix Uecker (links) und Dr. Udo Enste

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Seite 21/PFAU-Best-Practice

Unser Gründungstipp:

Prozessleittechnische KonzepteFörderzeitraum: 01.01.2000 bis 31.12.2001

Der Gedanke uns selbstständig zu machen, reifte erst zum Ende unserer Promotionszeit in Aachen. Der Glaube an

die Relevanz der eigenen Arbeiten und des erarbeiteten Know-hows, die gute Erfahrung bei der Leitung von

Industrieprojekten, der Stamm an Kontakten zu führenden Mitarbeitern in der Industrie, ein vielversprechendes

Umfeld in der Technologieregion Aachen und nicht zuletzt ein vertrauensvolles Gründerteam gaben schließlich den

Ausschlag, den Weg in die Selbstständigkeit zu wagen. Die LeiKon GmbH ist auf dem Gebiet der

Prozessleittechnik tätig. Diese umfasst, zugeschnitten auf die Anforderungen in der Verfahrenstechnik (Chemie-,

Grundstoff-, Hüttentechnik-, Lebensmittelindustrie), den gesamten Bereich der Informationsverarbeitung im

Produktionsumfeld. LeiKon tritt hier primär als "Systemintegrator" auf und entwickelt Konzepte sowie Software-

lösungen, um die verschiedensten Rechnersysteme in einem Produktionsumfeld interagieren zu lassen. Zu unseren

Referenzkunden zählen mittlerweile sowohl Unternehmen der Prozessleitsystemanbieter (ABB, Foxboro,

Endress+Hauser) als auch Anwenderunternehmen (BP, Degussa, BASF, Saurer Group, Schwermetall, Ab-

wasserwerke Köln).

PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten

PFAU ist für uns Baldrian und Aufputschmittel in einem. Die Begleitung der Gründungsphase durch das Pro-

gramm war und ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für unser junges Unternehmen. Zum einen wirkt es durch die

persönliche finanzielle Absicherung nervenberuhigend, zum anderen bedeutet es einen erheblichen Anschubeffekt.

Allein die Möglichkeit, Räumlichkeiten der Hochschule zu nutzen, vermied hohe Investitionskosten, womit der

Fokus der Tätigkeit sofort in produktive Arbeit gesteckt werden konnte. Je schneller zufriedene Referenzkunden

gewonnen werden können, um so schneller kommt man in einen positiven Markteintrittskreislauf.

Was wir sonst noch können ...

Just Do It!

Wir unterscheiden zwei Angebotslinien: "Technisches

Consulting" und "Systemlösungen". Ersteres lebt von

unserem Wissen um Prozessleitsysteme und innovati-

ve methodische Konzepte zur Entwicklung neuartiger

Anwendungen. Dieses Wissen bieten wir unseren

Kunden an zur Erstellung von Anforderungsspezifika-

tionen und Gutachten, Unterstützung bei der Auswahl

leittechnischer Systeme, Projektkoordination oder auch

zur Entwicklung und Konzeption neuer Produkte oder

Spezialanwendungen. Als Systemlösungen hat die

LeiKon GmbH bereits folgende Produkte entwickelt:

Ein Prozesswissensmanagementsystem, um das

Wissen über einen Produktionsprozess strukturiert

ablegen und erkunden zu können, ein Toolkit zur

Energiekostenoptimierung sowie ein Qualitätssi-

cherungssystem, um aktuelle Werte von konfigurier-

baren Produktionsdaten per Knopfdruck aus der

Anlage in eine Datenbank speisen und mit Hilfe von

Büroanwendungen auswerten zu können.

Page 22: Vom Hörsaal in den Chefsessel - Ids Hochschuleids.hof.uni-halle.de/documents/t1011.pdf · Aachen, Bochum, Bonn, Münster und Wuppertal. Wie viele der potenziellen Gründer einer

PFAU-Best-Practice/Seite 22

Geboren

1962 in St. Wendel

Familienstand

verheiratet, zwei Kinder

Interessen

Pferdesport, Zeitgeschehen, Natur

1981

Abitur

1981-1988

Studium der Agrarwissenschaften in Göttingen

1988-1993

Assistentin der Geschäftsführung beim westfälischen

Pferdezuchtverband in Münster

1993-1998

Promotion an der Universität Bonn

1998-2000

Start als freiberufliche Beraterin von Pferdebetrieben

Schade + Schade, Fachberatung fürPferdebetriebeZum alten Dorf 12

27367 Ahausen

Telefon

04269/9 51 10-30

Telefax

04269/9 51 10-33

E-Mail

[email protected]

Internet

http://www.schadeundschade.de

Firmengründung

Juli 1998

Branche

Unternehmensberatung, Pferdebetriebe

Dr. agr. Christa Finkler-Schade

Theorie &

Praxis

Persönliches

0

1

2

3

4

5

1998 1999 2000 Prognose 2001

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200Mitarbeiter (VZ/TZ)Umsatz in TDM

Page 23: Vom Hörsaal in den Chefsessel - Ids Hochschuleids.hof.uni-halle.de/documents/t1011.pdf · Aachen, Bochum, Bonn, Münster und Wuppertal. Wie viele der potenziellen Gründer einer

Seite 23/PFAU-Best-Practice

Mein Gründungstipp:

Fachberatung für PferdebetriebeFörderzeitraum: 01.07.1998 bis 30.06.2000

Die Ergebnisse meiner Dissertation erbrachten neue Erkenntnisse über den Wachstumsverlauf und haltungs-

bedingte Entwicklungsstörungen im Rahmen der Pferdeaufzucht. Auch andere wissenschaftliche Ergebnisse

weisen darauf hin, dass die Ursachen vieler gesundheitlicher Probleme der Pferde zum einen bereits in einer sehr

frühen Lebensphase der Fohlen entstehen können, zum anderen aus suboptimalen Haltungsbedingungen resultie-

ren. Aus diesem Wissen reifte die Idee, den Pferdebetrieben Beratungsleistungen anzubieten, die darauf abzielen,

Aufzucht- und Haltungsbedingungen zu optimieren. Das Interesse war und ist groß, denn nur gesunde Pferde

sichern letztlich die Zucht- und Absatzerfolge der Betriebe. Das Angebot umfasste zunächst die Bereiche

Ernährung, Haltung, Aufzucht und Weidemanagement.

Motivation für den Schritt in die Selbstständigkeit war auch der schon lange keimende Wunsch nach eigenver-

antwortlichem Arbeiten und Gestalten. Als Frau mit einer langen Ausbildungsphase und anschließender berufli-

cher Erfahrung bestand die Schwierigkeit darin, die private Lebensplanung mit der beruflichen zu vereinbaren. Als

Mutter von zwei Kindern erlaubt mir die Selbstständigkeit ein zeitlich flexibles Arbeiten.

PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten

Ein privates Beratungsunternehmen für Pferdebetriebe zu gründen bedeutete, eine weitgehend neue Dienstleistung

in dieser Branche anzubieten. Die Förderung durch PFAU ermöglichte mir in einer schwierigen Aufbauphase die

Entwicklung eines ganzheitlichen Beratungsangebotes, das von Beginn an in praktischen Betrieben konkret

angewandt wurde. Die soziale Absicherung über das Programm war eine erhebliche finanzielle Entlastung. Zugleich

bot die Anbindung an mein Institut in Bonn die Möglichkeit, laufende wissenschaftliche Projekte mit zu betreuen

und die Erkenntnisse für das eigene Angebot zu nutzen. Das mir zur Verfügung gestellte Beratungsscheckheft war

ein weiterer wichtiger finanzieller Beitrag für die Inanspruchnahme von Beratungsleistungen.

Was wir sonst noch können...

Das Dienstleistungsunternehmen Christa Finkler-

Schade wurde zum April 2000 geändert in Schade &

Schade, Fachberatung für Pferdebetriebe in Ahausen.

Der Wegzug aus NRW ergab sich durch die Kooperati-

on mit dem Verband hannoverscher Warmblutzüchter

e.V., in Verden/Aller. Als weltweit größter und

führender Zuchtverband für Warmblutpferde hat dieser

Vorbildfunktion für alle anderen deutschen Verbände.

Zu den bis dahin schon angebotenen Beratungsthemen

Ernährung, Haltung, Aufzucht und Weidemanagement

wurde das Angebot im Zuge des Kooperationsstarts

erweitert. Heute bieten wir den Betrieben auch

Themen wie betriebswirtschaftliche und konzeptionel-

le Auswertungen und Planungen sowie stallbauliche

Entwürfe, womit das Angebot alle Fragen rund um das

Management eines Pferdebetriebes abdeckt.

Wer eine gute Idee hat, sollte sich dringend um

Unterstützung und Hilfe von außen bemühen, um

Fehleinschätzungen und Fehler zu vermeiden.

Page 24: Vom Hörsaal in den Chefsessel - Ids Hochschuleids.hof.uni-halle.de/documents/t1011.pdf · Aachen, Bochum, Bonn, Münster und Wuppertal. Wie viele der potenziellen Gründer einer

PFAU-Best-Practice/Seite 24

Geboren

1964 in Gronau/Leine

Familienstand

verheiratet, vier Kinder

Interessen

Lesen

1979

Hauptschulabschluss

1980

Mittlere Reife

1983

Abitur

1983-1984

Wehrdienst

1984-1990

Studium der Informatik an der Universität Dortmund

Abschluss: Diplom-Informatiker

1991-1997

Wissenschaftlicher Angestellter an der Fakultät für

Maschinenbau der Universität Dortmund

1997

Promotion

FORMTEC GmbHMartin-Schmeisser-Weg 14

44227 Dortmund

Telefon

0231/4 77 35-0

Telefax

0231/4 77 35-79

E-Mail

[email protected]

Internet

http://www.formtec.de

Firmengründung

April 1997

Branche

Maschinenbau/Informationstechnik

Dr.-Ing. Joachim Friedhoff

Theorie &

Praxis

Persönliches

0

2

4

6

8

10

12

1997 1998 1999 2000 Prognose 2001

0

500

1000

1500

2000

2500Mitarbeiter (VZ/TZ)Umsatz in TDM

Page 25: Vom Hörsaal in den Chefsessel - Ids Hochschuleids.hof.uni-halle.de/documents/t1011.pdf · Aachen, Bochum, Bonn, Münster und Wuppertal. Wie viele der potenziellen Gründer einer

Seite 25/PFAU-Best-Practice

Mein Gründungstipp:

Software zur Reduktion von MaschinenlaufzeitenFörderzeitraum: 01.10.1996 bis 30.09.1998

Sechs Jahre lang war ich als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Dortmund beschäftigt und irgend-

wann ließen mich die dabei entwickelten Forschungsergebnisse nicht mehr los: Ich wollte sie zur Marktreife

bringen, denn meine Sorge, sie in irgendeiner Schublade verschwinden zu sehen, war groß.

Meine Forschungsgebiete lagen im Grenzgebiet zwischen Informatik und Maschinenbau. Durch Anwendung

spezieller Methoden der Informatik gelang es, einen Fertigungsprozess (Fräsen) zu simulieren. Mit Hilfe der

Simulation wird der Prozess analysiert und optimiert: Die Maschinenlaufzeiten werden um durchschnittlich 20

Prozent reduziert.

Die Forschungsergebnisse sind mittlerweile am Markt verfügbar. Unser Softwareprodukt NCspeed wird in

Deutschland und im europäischen Ausland erfolgreich eingesetzt.

PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten

PFAU konnte die finanzielle Belastung in der Anfangsphase teilweise abfedern, so dass ich mich finanziell nicht

allzu weit aus dem Fenster lehnen musste. Das war sehr hilfreich, denn das Risiko bei solchen Neuentwicklungen

ist doch - wie bei Innovationen üblich - recht hoch. Der Spielraum wurde durch die PFAU-Förderung etwas größer.

Was wir sonst noch können ...

Flexibel bleiben und Vertrauen schaffen

Die Firma FORMTEC ist mittlerweile international

tätig. Neben unserem Standard-Softwareprodukt

NCspeed zur Reduktion von Maschinenlaufzeiten

entwickeln wir im Kundenauftrag Spezialsoftware im

Bereich Werkzeug- und Formenbau. Neben den am

Markt erhältlichen Softwareprodukten gibt es großen

Bedarf an individuellen, an spezielle Fertigungsprozes-

se angepasste Produkte. Heute können wir sagen, dass

es uns gelungen ist, uns hier einen anerkannten Namen

zu machen.

Page 26: Vom Hörsaal in den Chefsessel - Ids Hochschuleids.hof.uni-halle.de/documents/t1011.pdf · Aachen, Bochum, Bonn, Münster und Wuppertal. Wie viele der potenziellen Gründer einer

PFAU-Best-Practice/Seite 26

Geboren

1970 in Erlabrunn/Sachsen

Familienstand

ledig

Interessen

Asien erkunden

1977-1987

Polytechnische Oberschule Johanngeorgenstadt

1989-1992

Gymnasium in Aachen, Abschluss: Abitur

1987-1989

Berufsausbildung zum Datenverarbeitungskaufmann in

Plauen/Vogtland

1992-1996

Studium der Betriebswirtschaftslehre an der RWTH

Aachen

1996-2000

Wissenschaftlicher Angestellter am Lehr- und For-

schungsgebiet Allgemeine Betriebswirtschaftslehre

(Univ.-Prof. Dr. Rüdiger von Nitzsch)

aixigo AGSchloß-Rahe-Str. 15

52072 Aachen

Telefon

0241/936 737 0

Telefax

0241/936 737 99

E-Mail

[email protected]

Internet

http://www.aixigo.de

Firmengründung

Ende 1999

Branche

Software

Dipl.-Kfm. Christian Friedrich

Theorie &

Praxis

Persönliches

0

2

4

6

8

10

12

14

16

1999 2000 Prognose 2001

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

1600Mitarbeiter (VZ/TZ)Umsatz in TDM

Page 27: Vom Hörsaal in den Chefsessel - Ids Hochschuleids.hof.uni-halle.de/documents/t1011.pdf · Aachen, Bochum, Bonn, Münster und Wuppertal. Wie viele der potenziellen Gründer einer

Seite 27/PFAU-Best-Practice

Mein Gründungstipp:

Direct Private BankingFörderzeitraum: 01.01.2001 bis 31.12.2002

Ziel und Wunsch war und ist es, innerhalb der Wirtschaft etwas zu bewegen. Dies gilt zum einen für Unterneh-

men, speziell für Finanzdienstleister und Banken, die durch unsere Produkte Tools an die Hand bekommen, mit

denen sie sich Wettbewerbsvorteile sichern sowie Kundengewinnung und Kundenbindung innerhalb der Multi-

Channel-Strategien realisieren können. Zielgruppe sind auch Privatanleger, die anhand unseres Produktportfolios

ihre private Vermögens- und Finanzplanung kompetent und verantwortungsvoll in die eigene Hand nehmen können.

aixigo erlangte innerhalb von nur einem Jahr die Marktführerschaft im Bereich Onlineakademien für Anleger

und konnte mit Comdirect, der Direkt Anlage Bank, Easytrade (Postbank), BNP Paribas, Consors sowie der DGZ

DekaBank bereits gut funktionierende Geschäftsbeziehungen mit hohen Cross-Selling-Potenzialen aufbauen.

Darüber hinaus verfügen wir mit unserem Know-how im Bereich der Behavioral Finance über einen entscheiden-

den Wettbewerbsvorteil, da wir der einzige Anbieter technologisch hochwertiger und wissenschaftlich fundierter

Beratungskonzepte aus einer Hand sind.

aixigo wurde Ende 1999 als Spin-off aus dem Institut von Prof. von Nitzsch (RWTH Aachen) gegründet und

stellt ein in Deutschland einzigartig zusammengestelltes Team dar. Dazu zählen nicht nur hervorragende IT-

Spezialisten, sondern vor allem auch Psychologen, Finanzmathematiker sowie Betriebswirte mit ausgereiftem

Know-how über Kapitalmärkte. Das Unternehmen vereint damit sämtliche Kernkompetenzen zum schlüsselferti-

gen Aufbau anspruchsvoller Beratungslösungen.

Zum Führungsteam von aixigo zählen neben Prof. von Nitzsch (Aufsichtsratsvorsitzender) die Vorstände

Christian Friedrich und Erich Borsch. Zusammen bilden sie ein seit fünf Jahren eingespieltes Team, das nicht nur

einen Lehrstuhl aufgebaut, sondern auch das Gründerkolleg der RWTH Aachen erfolgreich in Gang gesetzt hat.

PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten

Dank der finanziellen Unterstützung durch PFAU konnten das Anfangsrisiko abgeschwächt und Investitionen

getätigt werden, die ohne diese Hilfe geringer ausgefallen wären. Beispielhaft erwähnt sei die rechtliche Beratung,

die mittels Förderung in einem intensiven Umfang genutzt wurde. Hoch zu bewerten sind außerdem das durch

PFAU entstandene positive Image bei Finanzierungsgesprächen sowie die nach einem Jahr Förderung stattfinden-

de Überprüfung, die eine kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Geschäftsidee anregte.

Was wir sonst noch können ...

Einfach wagen!

aixigo arbeitet zur Zeit an der Entwicklung einer

technischen Plattform, die uns in die Lage versetzt,

flexibel auf Kundenanforderungen zu reagieren und

schnell spezifische Beratungsanwendungen für

Finanzdienstleister zu liefern. Es handelt sich hierbei

um eine innovative Technologie, die Finanzdienstleister

innerhalb des Multi-Channel-Konzeptes einsetzen

können.

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PFAU-Best-Practice/Seite 28

Geboren

1969 in Wuppertal

Familienstand

ledig

Interessen

Oldtimer, Motorsport

1989

Abitur

1989-1996

Studium der Sicherheitstechnik an der Universität

Wuppertal

ACU IngenieurbüroFrank Simon und Lars Füting GbRGennebrecker Str. 39

42279 Wuppertal

Telefon

0202/2 52 10 40

Telefax

0202/2 52 10 42

E-Mail

[email protected]

Internet

http://www.a-c-u.de

Firmengründung

1997

Branche

Arbeits- und Umweltschutz sowie

Qualitätsmanagement

Dipl.-Ing. Lars Füting

Theorie &

Praxis

Persönliches

0

1

2

3

4

5

6

7

1997 1998 1999 2000 Prognose 2001

0

100

200

300

400

500

600

700

800

900Mitarbeiter (VZ/TZ)Umsatz in TDM

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Seite 29/PFAU-Best-Practice

Mein Gründungstipp:

Software für SicherheitsingenieureFörderzeitraum: 01.10.1996 bis 30.09.1998

Aufgrund der knappen Job-Angebote Mitte der 90er Jahre auf dem Ingenieursektor war das Angebot an Stellen

mit Entwicklungspotenzial fast gleich Null. So entstand die Idee bzw. der Wunsch, meinen eigenen Job zu

kreieren. Während meiner Beschäftigung mit dem Thema Arbeitssicherheit hatte ich festgestellt, dass eine Hilfe für

Sicherheitsingenieure bei der Beurteilung von Gefährdungen hinsichtlich der anzuwendenden Rechtsvorschriften

und der anschließenden Dokumentation in Form einer EDV-Lösung auf dem Markt nicht vorhanden war. Deshalb

wurde die Idee geboren, eine solche zu entwickeln und mit diesem Tool die Arbeit rund um die Arbeitssicherheit

effizienter zu gestalten. Anfang 1997 wurde das ACU Ingenieurbüro von Frank Simon und mir in Wuppertal

gegründet. Im Förderzeitraum lag der Schwerpunkt auf der Softwareentwicklung. Gleichzeitig wurden jedoch auch

bereits erste Kunden im Bereich Arbeitssicherheit und Umweltschutz betreut. Jeder Entwicklungsschritt der

Software-Lösung konnte somit zeitgleich in der Praxis getestet werden.

Heute betreuen sechs Arbeitssicherheitsexperten unseres Ingenieurbüros bundesweit und vereinzelt auch in

Europa zahlreiche Unternehmen und setzen die Software dabei täglich ein. Auch andere Firmen wie der sicher-

heitstechnische Dienst des RWTÜV arbeiten mit unserer Softwarelösung in ihrer täglichen Sicherheitsarbeit.

Im Juni 2001 fiel der Startschuss für die Entwicklung einer Internet-Softwarelösung für Arbeitssicherheits-

managementsysteme, mit der ein User in Zukunft von jedem Ort der Welt seine gewünschten Daten abrufen und

eingeben kann.

PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten

Bei PFAU habe ich als Gründer besonders die finanzielle Unabhängigkeit in den ersten zwei Jahren geschätzt.

Durch das zusätzliche Beratungsscheckheft war es möglich, sich professionell über Unternehmensgründungen zu

informieren.

Was wir sonst noch können ...

Seine Flexibilität gegenüber größeren Konkurrenten zu

nutzen.

Weitere Schwerpunkte unserer Arbeit:

- sicherheitstechnische und arbeitsmedizinische

Betreuung

- Gefahren-, Risiko- und Sicherheitsanalysen

(Arbeitsschutzgesetz, Maschinenrichtlinie,

Störfallverordnung)

- Einführung von Managementsystemen

(ISO 9001,14001, 18001)

- Durchführung von Managementaudits

- Prüfung von medizinischen Geräten und elektri-

schen Betriebsmitteln

- Schulungen für sicherheitsrelevante Mitarbeiter

(Sicherheitsbeauftragte, Kranführer, Staplerfahrer,

Brandschutzbeauftragte, Kontraktoren)

- Baustellenkoordination

- Orientierungsmessungen z.B. Beleuchtungs-,

Schallpegel-, Klima- oder auch Gefahrstoffmessun-

gen nach TRGS

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PFAU-Best-Practice/Seite 30

Geboren

1965 in Bad Hersfeld

Familienstand

verheiratet

Interessen

Lesen, Tauchen, Skifahren

1984

Allgemeine Hochschulreife

1984-1991

Maschinenbaustudium an der Universität Paderborn

Abschluss: Diplom-Ingenieur

1991-1998

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Mechatronik

Laboratorium Paderborn

1999

Promotion an der Universität Paderborn

iXtronics GmbHTechnologiepark 11

33100 Paderborn

Telefon

05251/68 69 09

Telefax

05251/68 69 18

E-Mail

[email protected]

Internet

http://www.iXtronics.de

Firmengründung

Juni 1999

Branche

Mechatronik, Fahrzeugtechnik,

Softwareentwicklung

Dr.-Ing. Martin Hahn

Theorie &

Praxis

Persönliches

0

1

2

3

4

5

6

7

8

1999 2000 Prognose 2001

0

100

200

300

400

500

600Mitarbeiter (VZ/TZ)

Umsatz in TDM

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Seite 31/PFAU-Best-Practice

Mein Gründungstipp:

Unterstützung mechatronischer SystemeFörderzeitraum: 01.07.1998 bis 30.06.2000

Resultierend aus den Forschungsarbeiten der Gründer während der Hochschulzeit entstand die Idee, den Entwurf

mechatronischer Systeme – insbesondere in den Phasen vor dem eigentlichen Systembau (virtueller Prototyp) –

durch Softwarewerkzeuge und Engineeringdienstleistungen zu unterstützen. Das Potenzial, in der Forschung

erfolgreiche Ideen auch im industriellen Kontext in einer eigenen Firma am Markt zu etablieren, war eine der

Grundmotivationen für die Gründung.

Insbesondere das als Prototyp am Mechatronik Laboratorium Paderborn (www.mlap.de) erstellte Programm

CAMeL-View (Computer-Aided Mechatronic Modelling) spielt dabei eine zentrale Rolle und wurde zur Markt-

reife weiterentwickelt. CAMeL-View basiert auf industriellen Standards und schließt die Lücke zwischen kon-

struktivem Entwurf und Echtzeitsimulation. Es ermöglicht eine objektorientierte Modellbildung, die für

mechatronische Systeme optimiert ist. Eingesetzt wird es in Projekten, Industriefirmen und der Hochschullehre.

Im Bereich Engineeringdienstleistungen arbeiten wir seit vielen Jahren erfolgreich an anspruchsvollen Projekten

auf dem Gebiet mechatronischer Systeme. Aufbauend auf diesen Erfahrungen bieten wir Dienstleistungen für die

Entwicklung und Optimierung technischer Produkte. Das jeweilige Projekt wird auf der Grundlage integrierter

mechatronischer Entwurfsmethoden untersucht, die die volle Bandbreite computergestützter Modellbildung,

Analyse, Synthese und Realisierung nutzen. Diese Art des Verfahrens reduziert die Anzahl von Prototypen und

ermöglicht es, komplexe Systeme im Computer zu entwerfen und zu analysieren.

Anwendungsfelder: Automobilindustrie, Automobilzulieferer, Feinwerktechnik, Maschinenbau

PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten

Die Unterstützung durch PFAU ermöglichte eine gezielte Vorbereitung der Firmengründung mit Hilfe eines

Businessplans in einem thematisch komplexen Umfeld. Insbesondere die Möglichkeiten zur Kompetenzbildung im

betriebswirtschaftlichen Bereich haben entscheidend bei der Gründung des Unternehmens geholfen. Wichtig war

auch die finanzielle Absicherung während der Phase der strategischen Unternehmensausrichtung.

Was wir sonst noch können ...

Ein gutes Team und Motivation sind der Schlüssel zum

Erfolg.

Ein weiteres Standbein von iXtronics ist die Software-

entwicklung technischer Anwendungen. Dabei werden

im Kundenauftrag Programme unter Einsatz objekt-

orientierter Technologien mit Hilfe teambasierter

Entwicklungsumgebungen in Java oder Smalltalk

erstellt. Ferner bieten wir ein umfangreiches Seminar-

angebot im Bereich des Entwurfs mechatronischer

Systeme (Modellbildung, Simulation, Analyse und

Synthese) und der Programmierung.

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PFAU-Best-Practice/Seite 32

Geboren

1970 in Köln

Familienstand

ledig

Interessen

Sport, Computer

1989

Abitur

1989-1990

Wehrdienst

1990-1996

Chemiestudium an der Universität zu Köln

1997

Diplomarbeit an der University of California, Berkeley

1998-2001

Promotion an der RWTH Aachen

Solvent Innovation GmbHAlarichstr. 14-16

50679 Köln

Telefon

0221/9 99 00 46

Telefax

0221/2 22 03 41

E-Mail

[email protected]

Internet

http://www.solvent-innovation.com

Firmengründung

September 1999

Branche

Life-Science

Dr. rer. nat. Claus Hilgers

Theorie &

Praxis

Persönliches

0

1

2

3

4

5

6

1999 2000 Prognose 2001

0

50

100

150

200

250

300

350Mitarbeiter (VZ/TZ)

Umsatz in TDM

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Seite 33/PFAU-Best-Practice

Mein Gründungstipp:

Ionische Flüssigkeiten - Innovative LösungsmittelFörderzeitraum: 01.07.2000 bis 30.06.2002

Schon seit Jahren hatte ich mit dem Gedanken gespielt, mich selbstständig zu machen, denn die Selbstständigkeit

stellt für mich eine ganz besondere Art der Selbstverwirklichung dar. Für mich ist es eine große Motivation, eigene

Ideen zu entwickeln und diese nach eigenen Vorstellungen kreativ umzusetzen. Dabei ist es sehr interessant, sich

nicht nur mit fachspezifischen Fragen zu befassen, sondern sich auch mit sämtlichen Bereichen der Unternehmens-

führung auseinander zu setzen. Nach gründlicher Überlegung entstand Ende 1998 die heutige Geschäftsidee. Von

der ersten Idee dauerte es noch ungefähr ein Jahr, bis im September 1999 die Solvent Innovation GmbH von Herrn

Dr. Peter Wasserscheid und mir gegründet wurde.

Unser Unternehmen beschäftigt sich mit der Entwicklung, der Produktion und dem Vertrieb einer neuen Klasse

von fluiden Materialien, den ionischen Flüssigkeiten. Diese sind - ähnlich dem allseits bekannten Kochsalz - Salze,

die jedoch bei Raumtemperatur flüssig sind. Als Salze sind sie somit weder flüchtig noch brennbar oder explosiv.

Neben dem klassischen Einsatzgebiet als effizientere, umweltfreundliche Alternative zu den oftmals problemati-

schen organischen Lösungsmitteln (z.B. Methylenchlorid, Toluol etc.) werden sie auch in der Biotechnologie,

Nanotechnologie und der Sensortechnik eingesetzt. Auch die Verwendung als Wärmeträger oder als Elektrolyte in

Batterien wird intensiv erforscht.

Anwendungsfelder: Chemische Industrie, Biotechnologie, Nanotechnologie

PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten

Die PFAU-Förderung stellt für mich eine ideale Möglichkeit dar, unsere Geschäftsidee weiter zu entwickeln und

am Markt zu testen, ohne sich akute Sorgen um die eigene wirtschaftliche Existenz machen zu müssen. Man

braucht in der Anfangszeit keine Gewinne zu erwirtschaften, um sich selbst zu finanzieren und etwaige Gewinne

können direkt in weitere Entwicklungen reinvestiert werden. Das Beratungsscheckheft gibt die Möglichkeit,

Leistungen in Anspruch zu nehmen, die man sich als Existenzgründer sonst nicht leisten würde.

Was wir sonst noch können ...

Wenn eine Idee, so sagte ich mir, wirklich gut ist, so

muss es einen Weg geben, sie in die Tat umzusetzen.

Elizabeth Blackwell

Da sich die Solvent Innovation GmbH mehr als Partner

für Systemlösungen rund um die Technologie der

ionischen Flüssigkeiten versteht, anstatt als ein reiner

Produzent, bieten wir neben dem Vertrieb von

ionischen Flüssigkeiten auch eine Auftragssynthese

von Spezialitäten und eine Auftragsforschung rund um

ionische Flüssigkeiten an. Unsere 100 internationalen

Kunden, wie z.B. BASF, Degussa, Dow, Exxon,

Chevron, Merck und Roche bestätigen uns, dass

ionische Flüssigkeiten, nicht zuletzt durch den sehr

umweltfreundlichen Charakter, eine interessante

Klasse von neuen fluiden Materialien darstellen.

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PFAU-Best-Practice/Seite 34

Geboren

1960 in Paderborn

Familienstand

verheiratet, zwei Kinder

Interessen

Familie, Haus und Hof

1976

Abschluss Hauptschule Klasse 10

1976-1979

Ausbildung zum Feinmechaniker für Datenverarbeitung

1979-1881

Berufstätigkeit bei der Nixdorf Computer AG

1981-1982

Fachoberschule Klasse 12

1982-1989

Studium Maschinenbau, Paderborn

Abschluss: Diplom-Ingenieur

1989-1995

Laboratorium für Werkstoff- und Fügetechnik,

Universität Paderborn, Promotion

Dr. Lappe & NiemeierProfiltechnik GmbHBuschfeld 1

33178 Borchen

Telefon

05293/93 11 28

Telefax

05293/93 11 28

E-Mail

[email protected]

Internet

http://www.davex.de

Firmengründung

Januar 1997

Branche

Forschung und Entwicklung

Dr.-Ing. Wilhelm Lappe

Theorie &

Praxis

Persönliches

0

1

2

3

4

5

6

1997 1998 1999 2000 Prognose 2001

0

50

100

150

200

250

300

350

400

450Mitarbeiter (VZ/TZ)Umsatz in TDM

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Seite 35/PFAU-Best-Practice

Mein Gründungstipp:

Profilherstellung durch FügenFörderzeitraum: 01.04.1997 bis 31.03.1999

Die Herausforderung, gemeinsam mit einem Partner eine neue patentierte Technologie zur Serienreife zu entwik-

keln und in die Anwendung zu begleiten, war die Initialzündung zur Firmengründung. Die selbstständige und

eigenverantwortliche Arbeit an einem selbst bestimmten Ort entsprach exakt meinen persönlichen Zielvorstellun-

gen.

Mit Hilfe von PFAU eröffnete sich mir die Möglichkeit, dem Tagesgeschäft des wissenschaftlichen Mitarbei-

ters am Institut zu entfliehen und unser Verfahren zum linienförmigen, umformtechnischen Fügen voranzutreiben.

In Absprache mit dem betreuenden Professor Dr.-Ing. Ortwin Hahn, dem ich zu großem Dank verpflichtet bin,

war es möglich, die Ressourcen des Institutes für diesen Zeitraum zu nutzen.

Mit dem linienförmigen, umformtechnischen Fügen werden gegenüber bestehenden Technologien wie dem

Walzen oder Walzprofilieren neue Profilarten realisierbar. So können zum Beispiel Hybridprofile aus einem Stahl-

Kunststoffverbund zu Isolierprofilen mit hoher Wärmedämmung für Fenster und Fassaden hergestellt werden oder

Hohlprofile mit optimierten Querschnitten aus hoch und höchstfesten Stahlwerkstoffen zu Chrash-Profilen für die

KFZ-Industrie entstehen. Aus heutiger Sicht ist es möglich, anwendungstechnisch optimierte Profile unseres

Verfahrens in weiten Bereichen der Technik einzusetzen. Sie erlauben dem Anwender, das bedeutende Potenzial

neuer Konstruktionswerkstoffe, spezieller, nicht schweißbarer oder höherfester Stahlwerkstoffe und Edelstähle

sowie die Kombination verschiedener Metalle oder Nichtmetalle innerhalb eines Profils optimal zu nutzen. Das

Verfahren bietet somit Potenzial für innovative Ideen und Produkte.

PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten

Für meine Familie bedeutete PFAU soziale Absicherung, da das neu gegründete Unternehmen noch keine Gehälter

zahlen konnte. Enorm wichtig war für mich aber auch der Informationsaustausch mit anderen Gründern. Gemein-

sam mit ihnen konnten zum Beispiel aktuelle Probleme gelöst werden. Das Beratungsscheckheft konnte ich für die

Planung einer Marketingkampagne gewinnbringend einsetzen.

Was wir sonst noch können ...

Eine Idee zu Ende bringen; Partnerschaften eingehen;

Kosten im Blick halten; immer wieder aufstehen!

Parallel zur Gründungsidee mit dem Arbeitsschwer-

punkt der Verfahrensentwicklung und der Beantwor-

tung anwendungsspezifischer Fragestellungen haben

sich weitere F+E Tätigkeitsfelder etabliert. Unsere

Kernkompetenz sehen wir auf dem Gebiet der

umformtechnischen Fügetechnik. Im Kundenauftrag

entwickeln wir neue Verfahren und anwendungsspezi-

fische Lösungen von der Idee bis zum Prototypen aus

einer Hand.

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PFAU-Best-Practice/Seite 36

Geboren

1957 in Düsseldorf

Familienstand

verheiratet, zwei Kinder

Interessen

Lesen, Wandern, Segeln

1976

Abitur

1976-1983

Biologiestudium an der Universität Düsseldorf

Abschluss: Diplom

1987-1998

Wissenschaftliche Angestellte im Institut für

Humangenetik der Universität Bonn

1996-1998

Promotion an der Universität Bonn

GEN-IAL GmbHGEN-Institut für angewandteLaboranalysenMülheimerstraße, Tor 3, Geb. 159

53840 Troisdorf

Telefon

02241/85 25 83

Telefax

02241/85 24 13

E-Mail

[email protected]

Internet

http://www.gen-ial.de

Firmengründung

Januar 1998

Branche

Biotechnologie, Life-Science

Dr. rer. medic Gabriele Mücher

Theorie &

Praxis

Persönliches

Dr. Gabriele Mücher (links) und Dr. Jutta Schönling

0

1

2

3

4

5

6

1998 1999 2000 Prognose 2001

0

500

1000

1500

2000

2500MitarbeiterUmsatz (indexiert)

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Seite 37/PFAU-Best-Practice

Mein Gründungstipp:

Nachweis gentechnisch veränderter LebensmittelFörderzeitraum: 01.07.1998 bis 30.06.2000

Selbstständig zu werden war immer mein Traum. Dass ich diesen aber so schnell wahr machen konnte, war reiner

Zufall. Erst die Diskussion um gentechnisch veränderte Lebensmittel und die damit verbundene Verunsicherung

bei den Verbrauchern lieferte mir und meiner Partnerin Dr. Jutta Schönling die Idee zur Gründung der Firma

GEN-IAL. Wir nutzten einfach die Gunst der Stunde.

Die molekularbiologische Ausbildung in der Humangenetik an der Universität Bonn und die intensive Beschäf-

tigung mit DNA-Analysemethoden wie z.B. der PCR brachte uns auf die Idee, auch gentechnische Veränderungen

mit dieser Technik nachzuweisen. Das In-Kraft-Treten der Novel-Food-Verordnung im Januar 1998 und die

Kennzeichnungspflicht im Mai 1998 ließen den Bedarf an solchen Nachweismethoden steigen und lieferte den

richtigen Gründungszeitpunkt.

PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten

Auf einem Existenzgründerforum der Universität Bonn wurde ich auf PFAU aufmerksam. Nach Einreichung der

Bewerbungsunterlagen und Erhalt der Förderzusage konnte der Traum von der eigenen Firma in Erfüllung gehen.

Durch PFAU war ich in der Lage, die zur Analyse nötigen Methoden weiter zu entwickeln und zu präzisieren

sowie die Möglichkeiten zu Fortbildungsseminaren und Beratungen im Bereich Marketing zu nutzen. Die

wissenschaftliche Stelle bedeutete für mich eine finanzielle Absicherung und wir mussten nicht schon am Anfang

von den Erträgen der Firma leben.

Was wir sonst noch können ...

Lieber besonnen beginnen und biologisch wachsen

Mittlerweile, das heißt knapp drei Jahre nach Grün-

dung, hat sich unsere Firma bereits auf weitere

Tätigkeitsfelder spezialisiert. So konnten wir z.B. im

vergangenen Jahr ein Schnellsystem zum Nachweis

von Bakterienverunreinigungen im Getränkebereich

entwickeln, das im November 2000 den Innovations-

preis des Trägervereins ZENIT e.V. gewann; eine

schöne Anerkennung intensiver Forschungsarbeit, über

die wir uns sehr gefreut haben. Die Entwicklung neuer

DNA-Isolationsmethoden und PCR-Bakteriennach-

weise wurde zu weiteren Schwerpunkten unserer

Firma. Insbesondere zur Isolierung ausreichender

DNA-Mengen aus wenigem oder schwierigem Material

(z.B. bei der Spurensuche in der Rechtsmedizin)

entwickelten wir ein mittlerweile etabliertes und

geschätztes DNA-Isolationsverfahren. Und auch im

Bereich Dienstleistung haben wir unser Angebot

erweitert. So bestimmen wir z.B. in Fleisch oder Wurst

Tierarten, führen DNA-Fingerprints zur Typisierung

von Organismen durch (z.B. Hefen, Bakterien etc.) und

weisen bakterielle Kontaminationen mittels der PCR-

Analyse durch.

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PFAU-Best-Practice/Seite 38

Geboren

1958 in Treis/Mosel

Familienstand

ledig

Interessen

Musik, Sport, Handwerkern

1977

Abitur

1986

Abschluss an der Universität Gießen

(Diplom-Physiker)

1987-1991

Tätigkeiten in Forschung und Industrie

1991-1997

Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Bergischen

Universität Wuppertal, Fachbereich Elektrotechnik

1998

Promotion

ThermolinearIsotopenmassenspektrometer GmbHHeinrich-Heine-Str. 11

28211 Bremen

Telefon

0421/2 42 91 25

Telefax

0421/2 4 3 87 91

E-Mail

[email protected]

Internet

http://www.thermolinear.de

Firmengründung

Mai 1998

Branche

wissenschaftliche Messtechnik, speziell: Entwicklung von

Thermion-Massenspektrometern und deren Komponenten

Dr.-Ing. Klaus-Peter Ningel

Theorie &

Praxis

Persönliches

0

1

2

3

4

5

6

7

8

1998 1999 2000 Prognose 2001

0

100

200

300

400

500

600

700Mitarbeiter (VZ/TZ)

Umsatz in TDM

Page 39: Vom Hörsaal in den Chefsessel - Ids Hochschuleids.hof.uni-halle.de/documents/t1011.pdf · Aachen, Bochum, Bonn, Münster und Wuppertal. Wie viele der potenziellen Gründer einer

Seite 39/PFAU-Best-Practice

Mein Gründungstipp:

Geologische MassenspektrometerFörderzeitraum: 01.07.1998 bis 30.06.2000

Es gab in der Vergangenheit mehrfach Ideen und zaghafte Versuche in Richtung Selbstständigkeit. In Ermangelung

konkreter Schritte blieben dies reizvolle Studien mit eher theoretischem Charakter. Zudem war die Beschäftigungs-

situation im Rahmen von Zeitverträgen an Universitäten einigermaßen gesichert. Wegen der damit verbundenen

begrenzten Perspektive und der häufig schlechten Arbeitsmarktsituation für Naturwissenschaftler war die Idee

dennoch immer präsent. Eine Umsetzung wurde greifbar, als sich gegen Ende meiner Promotion an der Uni

Wuppertal eine Geschäftsidee (es gab ein Produkt und einen Markt) herauskristallisierte, die durch die Aussicht

auf eine Unterstützung durch PFAU enormen Aufwind erhielt.

Themen unseres Unternehmens sind:

- Produktion und Vertrieb eines innovativen Thermion-Massenspektrometers (TIMS) nach einem neuartigen

Prinzip mit zehnfach präziseren Messmöglichkeiten, die zur Bestimmung von Isotopenverhältnissen einge-

setzt werden.

- Verbesserungen/Modernisierungen an bestehenden analytischen Geräten (Up-Grades)

- Beratung und Service

Die Produkte werden weltweit angeboten. Zielgruppen sind die wissenschaftlich arbeitenden geologischen

Institute und Einrichtungen der Umwelt- und Produktionsüberwachung. Einsatz finden die Geräte zum Beispiel in

der Altersbestimmung von Gesteinen anhand der Isotopenverhältnisse. Neuere Anwendungsfelder ergeben sich in

der Bestimmung der Herkunft von Lebensmitteln, da sich bestimmte Regionen im allgemeinen durch lokal-

spezifische Isotopenverhältnisse in Atmosphäre und Naturprodukten kennzeichnen.

PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten

Die Vorstellung, ein Unternehmen zu gründen sowie eine Geschäftsidee waren vorhanden. In dieser Phase spielte

PFAU eher eine begleitende als eine maßgebliche Rolle, hat jedoch während des zweijährigen Förderzeitraums

einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Liquidität des Unternehmens geleistet. Gerade durch die besondere

Struktur der Förderung (persönliche Absicherung und Beratungsleistung im Rahmen des Beratungsscheckheftes)

ist es ein richtungsweisendes Programm zur Förderung junger Unternehmen während der meist kritischen Start-

Up-Phase.

Was wir sonst noch können ...

Wer eine Idee und keine Angst vor sehr viel Arbeit hat,

sollte eine Förderung durch kompetente Partner wie

ZENIT/PFAU wahrnehmen und den Sprung wagen.

Wir arbeiten zur Zeit an der Strategie, einen Ge-

brauchtmarkt für TIMS-Geäte aufzubauen, da viele

Massenspektrometer durch den momentanen technolo-

gischen Generationenwechsel ausrangiert werden. Im

Anschluss an eine gründliche Generalüberholung

könnten diese Instituten zu einem günstigen Preis ohne

große Investitionsbudgets angeboten werden.

Page 40: Vom Hörsaal in den Chefsessel - Ids Hochschuleids.hof.uni-halle.de/documents/t1011.pdf · Aachen, Bochum, Bonn, Münster und Wuppertal. Wie viele der potenziellen Gründer einer

PFAU-Best-Practice/Seite 40

Geboren

1964 in Lengerich

Familienstand

verheiratet, zwei Kinder

Interessen

Sport (Fußball, Ski, Surfen), meine Familie

1984

Allgemeine Hochschulreife

1984-1986

Ausbildung zum Allgemeinmechaniker

1986-1988

Zivildienst

1988-1993

Maschinenbaustudium an der Universität Essen

Abschluss: Diplom-Ingenieur

1993-2001

Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der

Universität Essen

2001

Promotion

Teutoburger ÖlmühleGmbH & Co. KGGutenbergstr. 16a

49477 Ibbenbüren

Telefon

05482/92 62 65

Telefax

05482/92 62 71

E-Mail

[email protected]

Internet

http://www.teutoburger-oelmuehle.de

Firmengründung

August 2000

Branche

Lebensmittelindustrie

Dr.-Ing. Michael Raß

Theorie &

Praxis

Persönliches

0

1

2

3

4

5

6

Prognose 2001 Prognose 2002

0

500

1000

1500

2000

2500

3000Mitarbeiter (VZ/TZ)Umsatz in TDM

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Seite 41/PFAU-Best-Practice

Mein Gründungstipp:

Pressung geschälter RapssaatFörderzeitraum: 01.01.2000 bis 31.12.2001

Der besondere Reiz der Selbstständigkeit liegt für mich neben der eigenverantwortlichen Tätigkeit in der Vielfältig-

keit der Aufgaben. Anstelle des Spezialisten auf einem kleinen Gebiet ist der Generalist gefragt.

Mit dem Neubau der Teutoburger Ölmühle entsteht in Ibbenbüren eine kontinuierlich arbeitende Anlage mit einem

Tagesdurchsatz von rund zehn Tonnen Rapssaat. Dabei handelt es sich um die erste Ölmühle zur Verarbeitung von

geschälter Rapssaat mit Mehrfachnutzung der Saat als Rohstoff zur Gewinnung von Speiseöl, Futtermitteln,

Biobrennstoffen sowie thermischer und elektrischer Energie für die Eigenversorgung der Produktionsanlage.

Die wissenschaftlichen Grundlagen für das Verfahren zur Pressung geschälter Rapssaat wurden im Fachgebiet

Lebensmittel-Verfahrenstechnik (Prof. Dr.-Ing. F. H. Schneider) der Universität Essen entwickelt. Das Bundesmi-

nisterium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBF) förderte das Vorhaben, für das ich seit

November 1993 in der Forschung tätig war.

In der Teutoburger Ölmühle wird die Rapssaat vor der besonders schonenden Kaltpressung geschält. Verhin-

dert wird damit, dass unerwünschte Inhaltsstoffe in das Öl gelangen, die bei der herkömmlichen Herstellung durch

hohe Presstemperaturen und aus den Rapsschalen entstehen. So wird ein Raps-Kernöl von natürlicher Reinheit

und hoher geschmacklicher und gesundheitlicher Qualität gewonnen. Durch die Verarbeitung von Schälraps entfällt

die gesamte anlagen- und energieaufwendige Raffination. Die Nutzung der vor der Pressung abgetrennten Raps-

schalen als regenerativer Energieträger ermöglicht die Energieversorgung der Ölmühle ohne Einsatz fossiler

Energieträger.

Der erste Spatenstich für die Teutoburger Ölmühle erfolgte am 2. Mai 2001. Die Anlagenmontage erfolgt seit

August, die Inbetriebnahme wird ab Oktober/November 2001 beginnen. Aufgrund der umweltfreundlichen neuen

Technologie wird das Projekt durch das Ministerium für Wirtschaft und Mittelstand, Energie und Verkehr

(MWMEV) des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen der Landesinitiative Zukunftsenergie gefördert.

Für den Aufbau des Marketings für das besonders hochwertige kaltgepresste "Raps-Kernöl" aus kontrolliert

integriertem und biologischem Anbau konnte im Rahmen eines zentral-regionalen Kooperationsprojektes die

Unterstützung des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (MUNLV)

und der Centralen Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH (CMA) gewonnen werden.

PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten

Durch die PFAU-Förderung und die damit dokumentierte erste erfolgreiche Prüfung des Unternehmenskonzeptes

und Unternehmers steigt bei Banken, Investoren und sonstigen Institutionen die Bereitschaft der ernsthaften

Auseinandersetzung mit dem Gründungskonzept und damit die Aussicht auf eine erfolgreiche Umsetzung.

Man sollte größten Wert auf die Auswahl seiner Berater und Unterstützer

legen und alle persönlichen Kontakte pflegen, denn es sind immer noch

Menschen, die letztendlich alle Entscheidungen fällen.

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PFAU-Best-Practice/Seite 42

Geboren

1971 in Mettman

Familienstand

ledig

Interessen

Computer, Fahrzeuge, Technik allgemein

1991

Abitur

1991-1992

Zivildienst

1993-1999

Studium Fahrzeugtechnik an der FH Köln

Abschluss: Diplom-Ingenieur

1999-2000

Leitender Projektingenieur an der FH Köln/

Fachbereich Fahrzeugtechnik

CADsim GmbHAm Mühlenteich 11

52080 Aachen

Telefon

0241/1 89 42 67

Telefax

0241/16 18 85

E-Mail

[email protected]

Internet

http://www.cadsim.de

Firmengründung

April 2000

Branche

Ingenieurbüro für Hightech

3D-CAX Anwendungen

Dipl.-Ing. Thomas Reinhold

Theorie &

Praxis

Persönliches

0

2

4

6

8

10

12

14

2000 Prognose 20010

100

200

300

400

500

600Mitarbeiter (VZ/TZ)

Umsatz in TDM

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Seite 43/PFAU-Best-Practice

Mein Gründungstipp:

Dreidimensionale CAX-SystemeFörderzeitraum: 01.07.2000 bis 30.06.2002

Warum macht sich ein Ingenieur bei der heutigen exzellenten Arbeitsmarktsituation selbstständig? Ganz einfach:

Weil es möglich ist.

Nur der Weg in die Selbstständigkeit gibt einem Menschen die Möglichkeit, seine individuellen Ideen und

Vorstellungen, die er in Bezug auf seinen Arbeitsplatz und sein persönliches Umfeld hat, in die Tat umzusetzen.

Aus diesem Grund habe ich zusammen mit Prof. Dr. rer. nat. Margot Ruschitzka und Prof. Dr.-Ing. Christoph

Ruschitzka im April 2000 die CADsim Gesellschaft für Computer-Anwendungen in Forschung und Entwicklung

mbH gegründet. Wir konzentrieren uns auf Dienstleistungen rund um 3D CAX-Systeme. Diese dreidimensionalen

Systeme sind "Werkzeuge" für Entwickler und Konstrukteure in allen Bereichen der Industrie. Mit Hilfe dieser

Systeme können ganze Prozessketten und Produktentstehungsverläufe virtuell mit einem Computer dargestellt

und optimiert werden. Die CADsim GmbH ist dabei nicht an ein bestimmtes CAX-System gebunden, sondern

kann ein breites Spektrum an Systemen unterstützen. Unser besonderes Augenmerk gilt zur Zeit der Einführung

des CAX-Systems CATIA V5 von IBM, welches auf lange Sicht den weit verbreiteten Vorgänger CATIA V4 in

der Industrie ablösen soll. In diesem Umfeld der Umstellung bzw. Neueinführung von CATIA V5 unterstützen wir

mehrere Firmen bei ihren Pilotprojekten, entwickeln individuelle Schulungskonzepte und spezielle

Konstruktionsmethodiken zur firmenweiten Verwendung von CATIA V5.

PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten

Das PFAU-Programm ist eine große Hilfe beim Schritt in die Selbstständigkeit. So hat man als Ingenieur zum

Beispiel einige Defizite, wenn es um die Bereiche Steuerwesen, Buchhaltung und Banken geht. Gerade das

Beratungsscheckheft gibt einem die Möglichkeit, sich individuell und bedürfnisorientiert beraten zu lassen, ohne

dass man von den dadurch entstehenden Kosten erdrückt wird. Auch die Anstellung an der Hochschule ist eine

besonders geeignete Möglichkeit, sich finanziell den Rücken frei zu halten.

Was wir sonst noch können ...

Niemand sagt, dass der Schritt in die Selbstständigkeit

einfach ist, aber nur aus Anstrengungen resultieren

Erfolge. Und diese Anstrengungen lohnen sich wirklich.

Im Grunde genommen umfasst unser Tätigkeitsfeld alle

Bereiche der 3D CAX-Systeme:

- Individuelle Schulungen

- Pilotprojekte

- Konstruktionen

- Migration 2D zu 3D

- Optimierung von Prozessketten

- Entwicklung Konstruktionsmethodiken und

-systematiken

...und vieles mehr

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PFAU-Best-Practice/Seite 44

Geboren

1967 in Siegen

Familienstand

verheiratet

Interessen

Sport

1982

Hauptschulabschluss

1984

Mittlere Reife

1984-1986

Ausbildung zum Feinmechaniker

1986-1989

Tätigkeit als Feinmechaniker

1989-1990

Fachhochschulreife

1990-1995

Maschinenbaustudium an der Universität Siegen

Abschluss: Diplom-Ingenieur

1995-1999

Promotion an der Universität Siegen

IMECOTEC GmbHIndustriestr. 1a

57076 Siegen

Telefon

0271/31 30-540

Telefax

0271/31 30-541

E-Mail

[email protected]

Internet

http://www.imecotec.com

Firmengründung

November 2000

Branche

Oberflächentechnologie

Dr.-Ing. Hartmut Sauer

Theorie &

Praxis

Persönliches

0

5

10

15

20

25

30

35

40

Prognose 2001 Prognose 2002 Prognose 2003 Prognose 20040

1000

2000

3000

4000

5000

6000

7000

8000Mitarbeiter (VZ/TZ)

Umsatz in TDM

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Seite 45/PFAU-Best-Practice

Mein Gründungstipp:

Metallisierung von SonderkunststoffenFörderzeitraum: 01.07.2000 bis 30.06.2002

Eine eigene Firma zu gründen war schon lange mein Ziel. Eigene Ideen und Visionen flexibel in einem Team

umzusetzen, den Vorteil kurzer Entscheidungswege zu haben und den Erfolg an der Akzeptanz beim Kunden und

später im Markt messen zu können, sind nur einige Gründe, die hinter diesem Wunsch stehen.

Ein weiterer Reiz besteht für mich in der abwechslungsreichen Tätigkeit der Projektführung von der Idee bis

zur Produktauslieferung. Dass ich dabei eine von mir entwickelte innovative Technologie weiterentwickeln und auf

andere Bereiche übertragen kann, tut sein Übriges zur Motivationssteigerung. Nach Vollendung meiner Promotion

an der Universität-GH-Siegen gründete ich mit meiner Geschäftspartnerin Regina Debus im November 2000 die

IMECOTEC GmbH. Geschäftsidee ist die Metallisierung von Sonderkunststoffen, insbesondere von CFK-

Walzen. Um diese neue Technologie bis zur Marktreife zu entwickeln, war und ist die PFAU-Förderung eine große

Hilfe. Mit dem so verringerten finanziellen Druck wird die konsequente Weiterentwicklung dieser Technologie

vorangetrieben.

PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten

Die ZENIT GmbH als Projektträger hat uns bei den üblichen anfänglichen Schwierigkeiten mit Information und

kompetenter Beratung unterstützt. Besonders zu empfehlen sind die Seminare, in denen neben der Vermittlung

von Fachwissen auch der Austausch mit anderen Gründern im Vordergrund steht.

Was wir sonst noch können ...

Nicht Reden – Handeln!

Seit Gründung der IMECOTEC GmbH werden eine

Vielzahl von Projekten zur Entwicklung neuer Produk-

te in Zusammenarbeit mit potenziellen Kunden

abgewickelt. Das Spektrum dieser Produkte reicht vom

Bereich Haushaltsgeräte über die Automobilindustrie

bis hin zu Spezialanwendungen in der Weltraum-

technik. Die für die Produktion solcher Produkte

erforderliche Beschichtungsanlage befindet sich im

Augenblick in der Planungsphase. Nähere Informatio-

nen über Produkte und aktuelle Entwicklungen gibt es

im Internet.

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PFAU-Best-Practice/Seite 46

Geboren

1966 in Neuburg a.d. Donau

Familienstand

in Lebensgemeinschaft lebend

Interessen

Informatik, Archäologie

1987

Abitur

1989-1991

Grundstudium BWL und VWL an der Universität

Regensburg. Vordiplom in BWL und VWL

1991-1999

Studium der Geographie, Informatik und Mineralogie

an den Universitäten Regensburg, Greifswald und

Bonn

Abschluss: Diplom-Geograph

1988-2000

In verschiedenen Unternehmen und Behörden im

Bereich IuK vorrangig als Programmierer beschäftigt.

FORTVNAResearch Center for ArchaeologicalInformation Systems GmbHThomas-Mann-Str. 62

53111 Bonn

Telefon

0171/5895657

E-Mail

[email protected]

Internet

http://www.FORTVNA.de

Firmengründung

März 2001, zusammen mit Frau Dr. Häuber

Branche

Archäologische Informationssysteme

Dipl.-Geogr. Franz Xaver Schütz

Theorie &

Praxis

Persönliches

Franz Xaver Schütz und Chrystina Häuber

0

1

2

3

4

5

Prognose 2001 Prognose 2002

0

50

100

150

200

250Mitarbeiter (VZ/TZ)Umsatz in TDM

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Seite 47/PFAU-Best-Practice

Mein Gründungstipp:

Entwicklung von ArchäologischenInformationssystemenFörderzeitraum: 01.01.2001 bis 31.12.2002

Über die Transferstelle der Universität Bonn hatten wir, das sind der Programmierer und Diplom-Geograph Franz

Xaver Schütz und die Klassische Archäologin Dr. phil. Chrystina Häuber, im Juni 2000 vom Programm PFAU

erfahren. Zu diesem Zeitpunkt waren wir als wissenschaftliche Mitarbeiter in einem Drittmittelprojekt an der

Universität Bonn beschäftigt. Die PFAU-Information war der “Auslöser”, uns intensiv mit der Frage einer

möglichen Selbstständigkeit auseinanderzusetzen. In unserer bis dahin sechsjährigen Zusammenarbeit bei der

Erforschung und Entwicklung Archäologischer Informationssysteme hatten wir diese Möglichkeit zwar diskutiert,

es fehlte jedoch an der nötigen “finanziellen Grundsicherung”. Diese schien nun möglich zu werden, weshalb wir

uns auf die Suche nach einer/m geeigneten Betreuer/in machten und einen PFAU-Antrag ausarbeiteten.

Unterstützung erfuhren wir von der Transferstelle der Universität Bonn und der örtlichen IHK. Wir holten

betriebswirtschaftliche Gutachten zu der von uns angestrebten Unternehmensidee ein, sprachen mit potenziellen

Kunden, Vertriebspartnern und möglichen “Konkurrenten”. Diese Gutachten und Gespräche trugen wesentlich zur

endgültigen Fassung des Antrags bei.

Bereits im März 2001 konnten wir die FORTVNA Research Center for Archaeological Information Systems

GmbH gründen. Seitdem beschäftigen wir uns selbstständig mit Forschung und Entwicklung im Bereich von

Archäologischen Informationssystemen sowie der Beratung, Schulung und dem Vertrieb bei der Anwendung von

EDV-Systemen in den Altertumswissenschaften.

Unmittelbar nach der Firmengründung konnten mit namhaften Institutionen Forschungs- und Entwicklungs-

verträge für Archäologische Informationssysteme geschlossen werden. Wir haben internationale Kooperations-

partner, so zum Beispiel in Italien und den USA.

PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten

Die PFAU-Förderung hat unseren Entschluss, eine GmbH zu gründen, wesentlich gefördert. Dies liegt zum einen

an der finanziellen Grundabsicherung, zum anderen an der Verbindung zur Universität Bonn durch die Anstellung

am Archäologischen Institut. Das Beratungsscheckheft war und ist eine große Hilfe, denn ich habe dadurch

(kosten-)intensive Beratung in der Gründungsphase in Anspruch nehmen können. Ohne das Beratungsscheckheft

hätte ich diese – wie sich inzwischen herausgestellt hat – sehr wichtigen Beratungen unter Umständen nicht in

Auftrag gegeben.

Nicht von der Idee abbringen lassen. Suchen Sie sich

einen Betreuer, der von Ihrer Idee überzeugt ist und Sie

nicht nur als sein eigenes „Drittmittelprojekt“ betrachtet.

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PFAU-Best-Practice/Seite 48

Geboren

1969 in Düsseldorf

Familienstand

verheiratet

Interessen

Mitglied der FDP-Fraktion im Rat der Stadt Aachen,

Stellv. Vorsitzender der Deutsch-Israelischen

Gesellschaft Aachen e.V.,

klassische Musik, Krimis

1988

Abitur

1989-1994

Studium der Elektrotechnik an der RWTH Aachen

1995-2000

Wissenschaftlicher Angestellter am Lehrstuhl für

Kommunikationsnetze (Prof. Dr.-Ing. B. Walke) der

RWTH Aachen

AixCom Gesellschaft fürTelekommunikations-Dienstleistungen mbHDennewartstr. 25-27

52068 Aachen

Telefon

0241/963-2210

Telefax

0241/963-2212

E-Mail

[email protected]

Internet

http://www.aixcom.com

Firmengründung

Dezember 1997

Branche

Telekommunikation/Mobilfunk

Dipl.-Ing. Martin Steppler

Theorie &

Praxis

Persönliches

0

2

4

6

8

10

12

14

16

1997 1998 1999 2000 Prognose 2001

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

1600Mitarbeiter (VZ/TZ)

Umsatz in TDM

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Seite 49/PFAU-Best-Practice

Mein Gründungstipp:

Software zur Bewertung von MobilfunknetzenFörderzeitraum: 01.07.2000 bis 30.06.2002

Während der Promotion meines Kollegen und Mitgründers Alexander Speetzen und mir am von Prof. Dr.-Ing.

Bernhard Walke geleiteten Lehrstuhl für Kommunikationsnetze der RWTH Aachen sind Software-Werkzeuge zur

Leistungsbewertung von Telekommunikationsnetzen, insbesondere Mobilfunknetzen, entstanden. Da sich die

Industrie auf Fachtagungen interessiert zeigte, entstand die Gründungsidee. Sie hat sich weder durch die Hoch-

schule noch durch mein familiäres Umfeld herausgebildet, sondern war zufälliges Nebenprodukt meiner wissen-

schaftlichen Tätigkeit und ergab sich aus der konkreten Nachfrage.

Nachdem mich das einwöchige Gründerkolleg der RWTH Aachen auf alle betriebswirtschaftlichen und

juristischen Aspekte der Unternehmensführung vorbereitet hatte, nahm ich Mitte 2000 mit Unterstützung durch

PFAU das operative Geschäft auf.

Hauptgründe für meine Entscheidung, selbstständiger Unternehmer zu werden, sind: Herausforderung,

Freiheit, Geld. Die Gründung eines Unternehmens stellt für mich eine größere Herausforderung dar als eine

wissenschaftliche Karriere oder ein Arbeitsplatz in der Großindustrie. Als Liberaler hat für mich die Freiheit, mit

eigenen Entscheidungen und mit eigener Leistung auch den eigenen Erfolg bestimmen zu können, herausragende

Bedeutung. Das erhöhte Risiko der Selbstständigkeit habe ich natürlich nur auf mich genommen, weil ich auch von

einem besseren Verdienst im Vergleich zu einer Angestelltentätigkeit ausgehe.

PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten

Im Rahmen des PFAU-Auswahlverfahrens ist die Qualität unserer Gründungsidee und meine Eignung zum

Unternehmer überprüft worden. Der positive Zuwendungsbescheid stärkt selbstverständlich das Vertrauen in die

eigene Leistungsfähigkeit. Neben der finanziellen Absicherung über zwei Jahre ist für mich vor allem wichtig, dass

ich zur Ausgründung aus der RWTH die Infrastruktur des Lehrstuhls, d.h. das Rechnernetz und die dort installier-

te Software, mitnutzen darf.

Was wir sonst noch können ...

Sie brauchen: am Kundennutzen orientierte, preiswerte

Produkte, hervorragende Kontakte (Businessangel),

eine klare Organisation und familiären Rückhalt.

Mein erster Angestellter, Harianto Wijaya aus

Indonesien, war der erste Empfänger einer Green Card

in Deutschland. Die Green Card und AixCom sind

mittlerweile museumsreif und werden im Bonner Haus

der Geschichte ausgestellt. Unsere Software-Werkzeu-

ge werden europaweit von vielen namhaften Konzer-

nen der Mobilfunkbranche zur Planung, Betrieb und

Optimierung von UMTS-, GPRS-, GSM-,

HIPERLAN/2- und TETRA-Netzen und -Diensten

eingesetzt.

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PFAU-Best-Practice/Seite 50

Geboren

1965 in Bardenberg/NRW

Familienstand

verheiratet, zwei Kinder

Interessen

Sport, Lesen

1984

Abitur

1985-1989

Ausbildung zum Informationselektroniker

1989-1996

Studium der Elektrotechnik

1997-2001

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für

Werkstoffe der Elektrotechnik, Promotion an der

RWTH Aachen in 2001

1998-1999

Leiter des Technologie-Transfer-Zentrums aixACCT

an der RWTH Aachen

aixACCT Systems GmbHDennewartstrasse 25 -27

52068 Aachen

Telefon

0241/9 63 14 10

Telefax

0241/9 63 14 11

E-Mail

[email protected]

Internet

http://www.aixacct.de

Firmengründung

Dezember 1999

Branche

Elektronische Messtechnik

Dipl.-Ing. Stephan Tiedke

Theorie &

Praxis

Persönliches

0

1

2

3

4

5

6

7

2000 Prognose 2001

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

1600

1800Mitarbeiter (VZ/TZ)

Umsatz in TDM

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Seite 51/PFAU-Best-Practice

Mein Gründungstipp:

Ferroelektrische Material- undChipcharakterisierungFörderzeitraum: 01.01.2001 bis 31.12.2002

Wer sucht bei der derzeitigen Arbeitsmarktlage das Risiko der Selbstständigkeit, wenn in der Industrie Gehälter

verdient werden können, die vor Jahren undenkbar gewesen wären? Eine gewisse Verrücktheit und die Überzeu-

gung von einer exzellenten Idee, in deren Umsetzung sicher niemand sonst investieren würde, sind neben dem

Wunsch, eine Sache entscheidend voranzubringen, wichtige Argumente für das Risiko.

Wer kennt schon ferroelektrische Speicher, einen Bausteintypus, der das Potenzial besitzt, alle vorhandenen

Speichertypen, sprich DRAM, SRAM, EPROM, zu ersetzen. Ein Milliarden-Markt! Um den Einzug dieses

Speichertyps in die Massenproduktion voranzutreiben, stellt die Verbesserung der elektrischen Charakterisierung

dieser Materialien einen wichtigen Pfeiler dar. Die vorhandenen Standardtests für Silizium-Speicherbausteine sind

für die neuen so genannten elektrokeramischen Materialien nicht ausreichend. Reale Strukturgrößen analog zu

charakterisieren, heißt das Ziel. Über den digitalen Test hinauszugehen, zu wissen, welcher der Herstellungs-

parameter zu einer geringeren Zuverlässigkeit des Chips führt, verspricht eine Beschleunigung auf dem Weg dieser

Materialien in die Massenproduktion, und aixACCT Systems ist in diesem Bereich Wegbereiter.

PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten

Natürlich schläfst du eine ganze Weile nicht gut, weil nicht klar ist, wohin der Weg im Marktsegment der konserva-

tiven Halbleiter-Branche führt. Und dann, zwei- bis dreihunderttausend Flugkilometer später, nutzen 70 Prozent

der Halbleiterkonzerne, die sich mit diesen neuen Speicherbausteintypen befassen, dein System. Das ist irre, das

macht Spaß und das motiviert. Aber mit einer Absicherung mit BAT II a lässt es sich einfach besser schlafen. Für

ein kleines Unternehmen bedeutet es häufig zehn Prozent des Jahresumsatzes; das ist viel und die hast du sicher!

Durch die Absicherung hat man ein wenig mehr Zeit, sich im Markt umzuschauen und diesen zu analysieren, was

für die langfristige Existenzsicherung sehr hilfreich sein kann.

Was wir sonst noch können ...

Der Blick über das Bestehende hinaus, mit wachen

Augen für das Tagesgeschäft, schafft dir auf Dauer den

Erfolg im Markt.

Aufbauend auf den Produkten für den Markteinstieg

entwickelst du die nächsten Produkte, damit es dich

auch in Zukunft noch gibt. aixACCT Systems hat

neben den neuen Messverfahren ultraschnelle und

hochauflösende Verstärker entwickelt, die es dem

Unternehmen nun erlauben, von den Speziallösungen

für die ferroelektrische Material- und Chipcharakte-

risierung hin zu allgemeinen Problemstellungen im

Bereich der Detektierung dynamischer, ultrakleiner

Signale zu gehen. So wird beispielsweise in Zusam-

menarbeit mit einem japanischen Konzern ein Mess-

system zur schnellen Aufnahme elektronischer

Abbilder der Potenzialverteilung auf Materialober-

flächen entwickelt.

Page 52: Vom Hörsaal in den Chefsessel - Ids Hochschuleids.hof.uni-halle.de/documents/t1011.pdf · Aachen, Bochum, Bonn, Münster und Wuppertal. Wie viele der potenziellen Gründer einer

PFAU-Best-Practice/Seite 52

Geboren

1969 in Bochum

Familienstand

ledig

Interessen

Ski, Wandern, Architektur

1988

Abitur

1989-1991

BWL-Studium in Bayreuth

1992

Praktikum in Barcelona/Spanien

1992-1995

VWL-Studium in Münster

1994

Praktikum in London

1995-1998

Promotion zum Dr. rer. pol. in Münster

1997

Forschungsaufenthalt in Raleigh/USA

Cove GmbH & Co. KGStephanienstr. 42

40211 Düsseldorf

Telefon

0211/1 71 28 01

Telefax

0211/1 71 28 03

E-Mail

[email protected]

Internet

http://www.cove.de

Firmengründung

Juli 1999

Branche

Bekleidung

Dr. Ebbo Tücking

Theorie &

Praxis

Persönliches

Dr. Ebbo Tücking (rechts) mit Ulrich Hesse

0

1

2

3

4

5

6

7

8

1999 2000 Prognose 2001

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

1600Mitarbeiter (VZ/TZ)

Umsatz in TDM

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Seite 53/PFAU-Best-Practice

Mein Gründungstipp:

Maßkonfektion per BodyscannerFörderzeitraum: 01.07.1999 bis 30.06.2001

Zum Unternehmensgründer wird man sicher nicht geboren. Man muss lediglich zum richtigen Zeitpunkt mit dem

richtigen Partner den Mut und die Motivation haben, eine Vision tatsächlich in die Praxis umzusetzen.

In meinem Fall existierte ein interessantes Projekt an der Universität Münster, das ich als wissenschaftlicher

Mitarbeiter bearbeitet habe. Die zugrunde liegende Scannertechnik wurde bereits von verschiedenen Automobil-

herstellern als Ergonomietool eingesetzt. Per Bodyscanner wurden Reihenmessungen durchgeführt und virtuelle

Durchschnittsmenschen erzeugt, um beispielsweise Armaturenbretter perfekt anzuordnen.

Der Schritt in die Bekleidungsfertigung lag nahe: Aus den Scannerdaten ließen sich nach umfangreichen

Abstimmungen auch Anzüge in perfekter Passform herstellen. Gemeinsam mit einem Kollegen setzte ich das

Projekt in die Praxis um. Bereits wenige Monate später eröffneten wir unter dem Label cove & co. in der Essener

Lindengalerie ein Geschäft, in dem sich der Kunde "abscannen" lässt, um kurze Zeit später seinen individuellen

Anzug in perfekter Passform entgegenzunehmen.

Die Kunden haben das Angebot gut angenommen. Zahlreiche Stammkunden belegen die hohe Zufriedenheit.

Ein knappes Jahr später wurde bereits expandiert. In Düsseldorf gibt es die erste Filiale.

PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten

Schon vor der Förderung half die Teilnahme am PFAU-Projekt: Die Antragstellung zwang uns, unseren Business-

plan nochmals kritisch zu hinterfragen. Im Auswahlgespräch wurden insbesondere die eigenen unternehmerischen

Fähigkeiten überprüft. Während der Förderung ist vor allem der Austausch der Gründer untereinander wichtig,

denn die Probleme von Unternehmensgründern ähneln sich häufig - und dies trotz unterschiedlichster Branchen.

Nicht immer alles selbst in die Hand nehmen, sondern

frühzeitig Helfer und Dienstleister suchen.

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PFAU-Best-Practice/Seite 54

Geboren

1961 in Burgsteinfurt

Familienstand

ledig

Interessen

Musik, Sport, Kunst

1983

Abitur

1983-1990

Studium der Biologie an der Westfälischen

Wilhelms-Universität Münster

1990

Diplom

1991-1995

Promotion an der Wilhelms-Universität Münster

1996

Abschluss der Doktorarbeit

PRAENADIA GmbHHafenweg 46-48

48155 Münster

Telefon

0251/6 74 23 17

Telefax

0251/6 74 23 18

E-Mail

[email protected]

Internet

http://www.praenadia.de

Firmengründung

April 1999

Branche

Molekularbiologische Analytik

Dr. rer. medic Jürgen Weidner

Theorie &

Praxis

Persönliches

bis 2002 VC-finanzierte Entwicklungsphase

0

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16

18

1999 2000 Prognose 2001 Prognose 2002

Page 55: Vom Hörsaal in den Chefsessel - Ids Hochschuleids.hof.uni-halle.de/documents/t1011.pdf · Aachen, Bochum, Bonn, Münster und Wuppertal. Wie viele der potenziellen Gründer einer

Seite 55/PFAU-Best-Practice

Mein Gründungstipp:

Molekularbiologische AnalytikFörderzeitraum: 01.04.1997 bis 31.03.1999

Durch meine Diplomarbeit in einem humangenetischen Institut hatte ich frühzeitig Kontakt mit Routinediagnostik

und den dazu gehörigen diagnostischen Verfahren. Es entstand die Idee, neue Techniken und Verfahren zu entwik-

keln, um sowohl einen höheren Probendurchsatz als auch geringere Probenkosten zu gewährleisten. Qualitäts-

verluste sollten dabei nicht in Kauf genommen werden.

Gerade die in der Humangenetik angewandten Techniken konnte man gut in der Veterinärdiagnostik einsetzen,

um dort einen höheren Standard zu gewährleisten.

PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten

Kurz vor Beendigung meiner Promotion wurde ich auf PFAU aufmerksam. Nach einem positiven Bescheid meiner

Geschäftsidee auf dem Gebiet der molekularbiologischen Diagnostik bestand die Möglichkeit, mich zwei Jahre

über das Projekt zu finanzieren und erste Kontakte zu Wirtschaft und künftigen potenziellen Kunden herzustel-

len.

Neben der BAT-Stelle war auch das Scheckheft wichtig. Die Chance, sich darüber weiterzubilden, war als

zusätzliche Unterstützung eine wertvolle Hilfe, um mich für die eigene Selbstständigkeit rüsten zu können.

Ein weiterer Vorteil war die Möglichkeit, mich zu orientieren und die Entscheidung über eine Selbstständigkeit im

Rahmen von zwei Jahren zu entscheiden. Dies ist ausreichend Zeit, um zu testen, ob man für eine eigene Firma die

Verantwortung tragen kann und geeignet ist, diese auch in die finanzielle Unabhängigkeit zu führen.

Was wir sonst noch können ...

You need a long distance runner mentality.

Success needs time.

Die zunächst angedachte Firmenidee ist bei der

Gründung der GmbH durch ein neues Forschungsge-

biet ersetzt worden, welches durch das Land NRW

gefördert wird. Die heutige PRAENADIA GmbH

beschäftigt sich mit dem Gebiet der Zellseparation und

der Entwicklung neuer Diagnostika im Bereich der

Humanmedizin. Spezialisiert hat sie sich auf die

Isolierung sehr seltener Zellen aus Blut und anderen

menschlichen Körperflüssigkeiten. Des weiteren

entwickeln wir neue Diagnostikverfahren zur

Detektion von Erbkrankheiten auf cytogenetischer und

molekulargenetischer Ebene.

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PFAU-Best-Practice/Seite 56

Geboren

1971 in Hindenburg

Familienstand

ledig

Interessen

Essen & Trinken (zu viel), Formel 1, Kino,

Sport (zu wenig)

1987

Realschulabschluss

1987-1991

Ausbildung zum Industriemechaniker für Betriebs-

technik und Tätigkeit in der Industrie

1992

Fachhochschulreife

1992-1993

Zivildienst u.a. im Medienbereich

1993-1998

Informatikstudium an der FH Gelsenkirchen

Abschluss: Diplom-Ingenieur

GEcom Informatik GmbHHochkampstr. 70

45881 Gelsenkirchen

Telefon

0209/59 80 80-8

Telefax

0209/59 80 80-4

E-Mail

[email protected]

Internet

http://www.gecom-informatik.de

Firmengründung

Februar 1998

Branche

EDV/Informationstechnik

Dipl.-Ing. Waldemar Wiltzek

Theorie &

Praxis

Persönliches

0

1

2

3

4

5

6

7

8

1998 1999 2000 Prognose 20010

200

400

600

800

1000

1200

1400

1600Mitarbeiter (VZ/TZ)

Umsatz in TDM

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Seite 57/PFAU-Best-Practice

Mein Gründungstipp:

Entwicklung von Computer-SystemlösungenFörderzeitraum: 01.07.1998 bis 30.06.2000

Der Gedanke mich selbstständig zu machen, kam nicht von einem Tag auf den anderen, auch wenn die tatsächliche

Entscheidung, diesen Schritt zu tun, sehr schnell fiel. Aus meiner eigenen beruflichen Erfahrung war mit klar, dass

eine Beschäftigung im Rahmen einer 38-Stunden-Woche und fester Urlaubsregelung nicht mein Ziel war. Durch die

Tätigkeiten während meiner Studienzeit und die mittlerweile guten Kontakte wurde die Gründung einer Firma, die

sich mit Beratungs- und Entwicklungstätigkeiten im Bereich Netzwerktechnik und mobiler Datenkommunikation

beschäftigt, Realität.

Die 1998 gegründete GEcom Informatik GmbH mit Sitz in Gelsenkirchen Schalke bietet seitdem Dienstlei-

stungen und Produkte aus dem Bereich der Informationstechnik an. Spezialisiert sind wir auf die Entwicklung und

Integration kundenspezifischer Systemlösungen im Bereich moderner Netzwerke und eingebetteter Computersy-

steme (Embedded Systems), die in den unterschiedlichsten Bereichen wie "Sicherheitstechnik im Justizvollzug",

"Qualitätsmanagement im Transportwesen" und "Automatisierung in der Abfallentsorgung" ihren Einsatz finden.

PFAU: Handfeste Unterstützung in aufregenden Zeiten

Beim Gedanken an viele Hindernisse und Widerstände, die sich einer Existenzgründung zwangsläufig in den Weg

stellen, wirkt es motivierend, auf Menschen und Institutionen zu treffen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben,

Existenzgründer zu unterstützen. Wichtig hierbei erscheint mir nicht nur ein finanzieller Anschub, sondern auch

das Bemühen um Möglichkeiten, persönliche Defizite durch Beratung sowie Workshops und Seminare auszuglei-

chen.

Was wir sonst noch können ...

Was man einem Existenzgründer wünschen kann, sind

zuverlässige, kompetente Mitstreiter und gute Nerven.

Ein Unternehmen, das sich in einem schnelllebigen

Arbeitsgebiet wie der Informatik betätigt, sollte sich

vor allem durch Flexibilität und ständige Weiterent-

wicklung auszeichnen. Die Antwort auf die Frage

"Was wir sonst noch können...?" verändert sich daher

permanent. Doch genau diese Dynamik macht auch

den Reiz der Hightechbranche aus. Für Langeweile

bleibt keine Zeit.

Weiterhin ist es wichtig, seine eigenen Qualitäten

auszuloten und zu wissen, dass man bestimmte

Tätigkeiten am besten mit Hilfe von vertrauenswürdi-

gen Kooperationspartnern erledigen kann.

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PFAU-Best-Practice/Seite 58

Der Weg zur PFAU-Förderung

Wer gefördert werden kann

Antragsberechtigt sind Absolventen von Universitäten und Fachhochschulen des Landes NRW, die eine unterneh-

merische Selbstständigkeit anstreben und deren letzter Hochschulabschluss nicht länger als ein Jahr zurückliegt.

Als Hochschulabschluss zählen sowohl der Abschluss eines ordentlichen Studiums (Dipl., Mag., Staatsex., etc.)

als auch eine Promotion oder Habilitation. Auch Teamgründungen können gefördert werden, wenn beide Antrag-

steller/innen die oben genannten Voraussetzungen erfüllen.

Was gefördert wird

Gefördert wird die Weiterentwicklung einer innovativen Idee in ein marktfähiges Produkt bzw. Verfahren oder die

Entwicklung einer neuen innovativen Dienstleistung. Hochschulabsolventen/innen greifen aktuelle Forschungs-

und Entwicklungsergebnisse auf, entwickeln diese weiter und bieten entsprechende Produkte, Verfahren oder

Dienstleistungen an. Potenzielle Firmengründer/innen erhalten dafür maximal zwei Jahre lang eine finanzielle

Grundsicherung. Gleich, in welchem Bereich die Geschäftsidee angesiedelt ist: Für die Auswahl entscheidend sind

allein ihr Innovationsgrad und ihre wirtschaftliche Tragfähigkeit.

Wie die Förderung ausgestaltet ist

Mit der Erteilung der Förderzusage erhalten die ausgewählten Antragsteller eine monatliche, finanzielle Grundab-

sicherung in Höhe einer für die Dauer von bis zu zwei Jahren befristeten halben Stelle BAT IIa als wissenschaftli-

cher Mitarbeiter oder einer halben Stelle BAT IVb bis BAT III als Mitarbeiter/in in Lehre und Forschung. Durch

die formale Anbindung der PFAU-Geförderten an die Hochschule wird gewährleistet, dass die Gründer während

des Förderzeitraums kostenlos auf die Infrastruktur der Hochschule zurückgreifen können (z.B. Telekommunikati-

on, Labore, Maschinen). Der eindeutige Auftrag an die PFAU-Geförderten lautet trotz der formalen Hochschulan-

bindung: Mache dich selbstständig!

Darüber hinaus werden die Unternehmensgründer/innen während des Förderzeitraums angehalten, gründungs-

bezogene Beratungsleistungen in Anspruch zu nehmen. Dazu wird ihnen bei Förderbeginn ein Beratungsscheck-

heft in Höhe von 10.000 DM ausgehändigt, mit dem beispielsweise Steuer- und Rechtsberatungen sowie

Coachingleistungen finanziert werden können.

Zusätzlich werden durch den Projektträger, die ZENIT GmbH, weitere, für die PFAU-Geförderten kostenlose

Weiterbildungsseminare angeboten. Auf den zweimal jährlich stattfindenden Gründerstammtischen besteht zudem

Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch zwischen aktuellen und ehemaligen PFAU-Gründern.

Wann und wo der Antrag gestellt werden kann

Anträge auf Förderung werden über die jeweilige Hochschule mit allen benötigten Unterlagen jeweils zum 1. März

und 1. September beim Projektträger eingereicht. Im Zuge der Antragstellung empfiehlt sich eine vorherige Kon-

taktaufnahme und Beratung mit der Technologietransferstelle der jeweiligen Hochschule oder ZENIT.

Wann die Förderung beginnt

Die Förderung startet vier Monate nach der Antragsfrist, das heißt für Anträge zum 1. März beginnt die Förde-

rung am 1. Juli, für Anträge zum 1. September am 1. Januar des darauf folgenden Jahres (siehe auch nebenstehende

Grafik).

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Seite 59/PFAU-Best-Practice

Wie die Projektauswahl funktioniert

ZENIT prüft die Anträge sowohl formal als auch inhaltlich. Teil des Auswahlverfahrens ist zudem ein eintägiges

Assessmentcenter, bei dem die Unternehmerpersönlichkeit des Antragstellers im Mittelpunkt steht. Die Anträge

wie auch die Bewertungen werden einem Vergabeausschuss vorgelegt, der über die Förderempfehlung entscheidet.

Wo Informationen erhältlich sind

Antragsunterlagen und weitere aktuelle Informationen zu PFAU und zur Existenzgründung erhalten Sie beim

Projektträger ZENIT, den Transferstellen der Hochschulen und im Internet unter www.money-study-go.de.

Projektträger:

ZENIT GmbH

Dohne 54

45468 Mülheim an der Ruhr

Ansprechpartner:

Dr. Bernhard Iking

Telefon: 0208/30004-73

Telefax: 0208/30004-63

E-Mail: [email protected]

Internet: http://www.money-study-go.de

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ImpressumMinisterium für Schule,

Wissenschaft und Forschung

des Landes

Nordrhein-Westfalen

Völklinger Straße 49

40221 Düsseldorf

Telefon: 0211/896 35 76

Telefax: 0211/896 35 75

E-Mail: [email protected]

http://www.mswf.nrw.de

Redaktion:

ZENIT GmbH

Zentrum für Innovation und Technik in NRW

Dohne 54

45468 Mülheim an der Ruhr

Telefon: 0208/30004-0

Telefax: 0208/30004-63

E-Mail: [email protected]

http://www.money-study-go.de

http://www.zenit.de