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Planungsbeispiel Geographie, Sjg. 7: „Unterschiedliche Natur- und Lebensräume analysieren“ Vom Lehrplan zur individuellen Unterrichtsplanung Planungsbeispiel Geographie Schuljahrgang 7 Kompetenzschwerpunkt „Unterschiedliche Natur- und Lebensräume analysieren“ 0 Anliegen des Planungsbeispiels Das vorliegende Material steht exemplarisch dafür, wie der neue kompetenzorientierte Lehr- plan im Geographieunterricht umgesetzt werden kann. Dargestellt am ersten Kompetenz- schwerpunkt im Schuljahrgang 7 „Unterschiedliche Natur- und Lebensräume analysieren“ gibt es Anregungen für die Planung kompetenzorientierten Unterrichts. Das Planungsbeispiel zeigt auf, wie - die zu entwickelnden Kompetenzen mit Wissensbeständen verknüpft werden können, - über Sachstrukturanalysen eine Auswahl an verfügbarem Wissen getroffen wird, - auf der Grundlage von Lehrplananalysen eine Abstimmung innerhalb des Faches Geographie sowie mit anderen Fächern vorgenommen werden kann, - der Unterricht geplant und gestaltet werden kann, - geeignete Materialien (Medien und Linkverweise) genutzt bzw. erstellt werden. Unter Beachtung der jeweiligen Schul- und Klassensituation sind Modifizierungen und Konkretisierungen schulintern durch die Fachschaft bzw. die unterrichtende Lehrkraft vorzu- nehmen. Die Planung weiterer Kompetenzschwerpunkte und Unterrichtsmodule sowie die Art des Herangehens an die Entwicklung der ausgewiesenen Kompetenzen sollte sich an folgender Schrittfolge orientieren: Schrittfolge zur Planung eines Kompetenzschwerpunktes 1 Zuordnen der Wissensbestände zu den zu erwerbenden Kompetenzen 2 Aufzeigen des Beitrages des Kompetenzschwerpunktes zur Kompetenzentwicklung 3 Ermitteln fächerübergreifender Bezüge 4 Sachstrukturanalyse und inhaltlich-didaktische Reduktion einschließlich Begründung 5 Unterrichtsplanung 6 Sichten und Erarbeiten von Materialien © LISA Halle 2012 Seite 1 von 15

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Planungsbeispiel Geographie, Sjg. 7: „Unterschiedliche Natur- und Lebensräume analysieren“

Vom Lehrplan zur individuellen Unterrichtsplanung

Planungsbeispiel Geographie Schuljahrgang 7

Kompetenzschwerpunkt

„„UUnntteerrsscchhiieeddlliicchhee NNaattuurr-- uunndd LLeebbeennssrrääuummee aannaallyyssiieerreenn““ 0 Anliegen des Planungsbeispiels Das vorliegende Material steht exemplarisch dafür, wie der neue kompetenzorientierte Lehr-

plan im Geographieunterricht umgesetzt werden kann. Dargestellt am ersten Kompetenz-

schwerpunkt im Schuljahrgang 7 „Unterschiedliche Natur- und Lebensräume analysieren“

gibt es Anregungen für die Planung kompetenzorientierten Unterrichts.

Das Planungsbeispiel zeigt auf, wie

- die zu entwickelnden Kompetenzen mit Wissensbeständen verknüpft werden können,

- über Sachstrukturanalysen eine Auswahl an verfügbarem Wissen getroffen wird,

- auf der Grundlage von Lehrplananalysen eine Abstimmung innerhalb des Faches Geographie sowie mit anderen Fächern vorgenommen werden kann,

- der Unterricht geplant und gestaltet werden kann,

- geeignete Materialien (Medien und Linkverweise) genutzt bzw. erstellt werden.

Unter Beachtung der jeweiligen Schul- und Klassensituation sind Modifizierungen und

Konkretisierungen schulintern durch die Fachschaft bzw. die unterrichtende Lehrkraft vorzu-

nehmen.

Die Planung weiterer Kompetenzschwerpunkte und Unterrichtsmodule sowie die Art des

Herangehens an die Entwicklung der ausgewiesenen Kompetenzen sollte sich an folgender

Schrittfolge orientieren:

Schrittfolge zur Planung eines Kompetenzschwerpunktes

1 Zuordnen der Wissensbestände zu den zu erwerbenden Kompetenzen

2 Aufzeigen des Beitrages des Kompetenzschwerpunktes zur Kompetenzentwicklung

3 Ermitteln fächerübergreifender Bezüge

4 Sachstrukturanalyse und inhaltlich-didaktische Reduktion einschließlich Begründung

5 Unterrichtsplanung

6 Sichten und Erarbeiten von Materialien

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Planungsbeispiel Geographie, Sjg. 7: „Unterschiedliche Natur- und Lebensräume analysieren“

1 Zuordnen der Wissensbestände zu den zu erwerbenden Kompetenzen

Arbeitsschritte: - sich über die geforderten Kompetenzen und die Wissensbestände des zu planenden

Kompetenzschwerpunktes im Fachlehrplan/Kapitel 3.2 informieren - Zuordnen der Wissensbestände (W) zu den Kompetenzen, die am Ende des Kompetenz-

schwerpunktes verfügbar sein sollen, da die Entwicklung von Kompetenzen immer an Inhalte gebunden ist Hinweis: Bei der Aneignung der Wissensbestände können nicht immer alle vier Kompe-tenzbereiche gleichrangig berücksichtigt werden.

Planungsbeispiel: Fachlehrplan, S. 14

Kompetenzschwerpunkt: Unterschiedliche Natur- und Lebensräume analysieren

Kompetenz-bereich

Kompetenzen Kompetenzerwerb

über Wissens-bestände (W)

Erkenntnisse/ Erkenntnis-gewinnung

- Lebens- und Wirtschaftsweisen der Menschen in verschiedenen Natur- und Kulturräumen beschrei-ben

- das Zusammenwirken von Geofaktoren in Trocken-räumen sowie den wechselfeuchten und feuchten Tropen analysieren und erläutern, dabei Klimadia-gramme auswerten sowie Satellitenbilder lesen

- die vielfältige Nutzung und die Folgen einer Über-nutzung für Mensch und Natur analysieren, Merkmale von Entwicklungsländern an Beispielen nachweisen, dabei statistische Daten vergleichen

W 1 W 2, W 3 W 2, W 3

Räumliche Orientierung

- die Erde in verschiedene räumliche Ordnungssys-teme (Klima- und Vegetationszonen, Zeitzonen, Kul-turräume) gliedern, Räume und Länder darin ein-ordnen

- die Lage geographischer Objekte mithilfe des Grad-netzes beschreiben

W 1 – W 3 W 1

Kommunika-tion

- eine Kausalkette zu Eingriffen des Menschen in den Naturhaushalt und deren Folgen anfertigen

- Beispiele für „Hilfe zur Selbsthilfe“ vorstellen

W 3 W 3

Beurteilung/ Bewertung/ Handlung

- Aktionen zur Raumbewahrung bewerten und Schlussfolgerungen ziehen

- Werte und Normen unterschiedlicher Lebensweisen tolerieren, kulturelle Vielfalt vor Ort erkunden

W 3 W 1 – W 3

Die Kompetenzentwicklung soll über folgende Wissensbestände (W) erfolgen:

Grundlegende Wissensbestände

- räumliche Ordnungssysteme der Erde (W 1) - Trocken- und Konfliktraum Orient (W 2) - Tropen/subsaharisches Afrika (W 3) - Fachbegriffe: Tropen, Wendekreis, Passatklimazone, Zone des tropischen Wechselklimas,

äquatoriale Klimazone, Wüste, Oase, Savannen, tropischer Regenwald, Monowirtschaft, Plantage, Monokultur, Bodenerosion, Entwicklungsland, Gradnetz, Zeitzone

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Planungsbeispiel Geographie, Sjg. 7: „Unterschiedliche Natur- und Lebensräume analysieren“

2 Aufzeigen des Beitrages des Kompetenzschwerpunktes zur Kompetenz-entwicklung

Arbeitsschritt:

- Einordnen des Kompetenzschwerpunktes in den Geographielehrgang 5-10: Niveaustufung der Kompetenzentwicklung (vgl. Kapitel 4/Längsschnitt) Abgleich der Wissensbestände (Übersicht im FLP S. 11, Kompetenzschwerpunkte)

Hinweis: Die Kompetenzentwicklung, gebunden an Wissensbestände, ist stets „vom Ende her“ (Schuljahrgänge 9/10) zu denken. Deshalb ist die Kenntnis des gesamten Fachlehrplanes unabdingbar.

Planungsbeispiel: Einordnen des Kompetenzschwerpunktes „Unterschiedliche Natur- und Lebens- räume analysieren“ Der Beitrag dieses Kompetenzschwerpunktes besteht darin, dass die Schülerinnen und Schüler die Erde als Ganzes begreifen, dabei einen Überblick über Gliederungen/Zonierun-gen der Erde in verschiedene räumliche Ordnungssysteme erarbeiten. Der Schwerpunkt der Kompetenzentwicklung liegt auf der Analyse von Natur- und Lebens-räumen mithilfe von Statistiken, Klimadiagrammen, Satellitenbildern. Am Beispiel der Räume Orient und subsaharisches Afrika analysieren sie den größten zusammenhängenden Trockenraum der Erde sowie die wechsel- und immerfeuchte Zone der Tropen. Dabei entwickeln sie Toleranz gegenüber ihnen fremden Lebens- und Wirtschaftsweisen. Sie setzen sich mit Vor- und Nachteilen der Raumnutzung und -gestaltung sowie Möglichkeiten zur Raumbewahrung auseinander. Die Kompetenzentwicklung baut auf den in den Schuljahrgängen 5/6 erworbenen Kompe-tenzen auf und setzt sich in den nachfolgenden Kompetenzschwerpunkten des Geographie-lehrgangs bis Schuljahrgang 10 wie folgt fort (Auswahl):

Sjg. Kompetenz-schwerpunkt

Kompetenzen

Die Erde als Planet und Lebensraum beschreiben

- Gestalt und Bewegungen des Planeten Erde sowie seine unterschiedliche Beleuchtung beschreiben

- die Vielfalt des menschlichen Lebens auf der Erde mit-hilfe von Bildern beschreiben

- gewonnene Erkenntnisse über die Erde und die Le-bensweise der Menschen mithilfe einer Wandzeitung veranschaulichen

Ein Land themenorientiert beschreiben

- Deutschland in seiner geographischen Vielfalt beschreiben

- Deutschland unter administrativen, natur- und wirt-schaftsräumlichen Gesichtspunkten gliedern

5/6

Einen Kontinent themenorientiert analysieren

- den Kontinent Europa in seiner geographischen und kulturellen Vielfalt beschreiben

- Europa unter administrativen, naturgeographischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten gliedern sowie räum-liche Ordnungssysteme beschreiben

- natürliche Gegebenheiten in der subtropischen Zone und deren Nutzung durch den Menschen analysieren, dabei einfache Zusammenhänge herstellen

- zu Auswirkungen des Lebens und Wirtschaftens Stel-lung nehmen und einfache Handlungsmöglichkeiten zur nachhaltigen Raumnutzung aufzeigen

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Planungsbeispiel Geographie, Sjg. 7: „Unterschiedliche Natur- und Lebensräume analysieren“

Sjg. Kompetenz-

schwerpunkt Kompetenzen

Veränderungen der Ge-stalt der Erde unter-suchen

- Karten zur Tektonik lesen sowie mit physischen und thematischen Karten vergleichen

Strukturen und Pro-zesse in Wirtschafts-räumen analysieren und erläutern

- den unterschiedlichen wirtschaftlichen Entwicklungs-stand von Ländern beschreiben, dabei Statistiken vergleichen

- ausgewählte Länder in räumliche Orientierungsraster der Erde einordnen

- ein Beispiel für Raumveränderungen multimedial visualisieren und präsentieren

7/8

Räume unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit analy-sieren

- Mensch-Umwelt-Beziehungen bei der Ressourcen-nutzung in der subpolaren und gemäßigten Zone analysieren und erläutern

- Räume in die bekannten Ordnungssysteme einordnen - den ökologischen Fußabdruck berechnen und sich

darüber austauschen - Eingriffe des Menschen in Räume durch Großprojekte

unter den Kriterien der Nachhaltigkeit bewerten

Globale und regionale räumliche Disparitäten und Verflechtungen erläutern

- räumliche Disparitäten auf der Erde erläutern - ausgewählte Länder der Erde unter Nutzung von Indi-

katoren zum wirtschaftlichen Entwicklungsstand ordnen - sich mit wirtschaftlichen Ungleichheiten auf der Erde

argumentativ auseinandersetzen

Raumausstattung, Raumnutzung und Raumgestaltung analysieren und er-läutern

- Zentren und Peripherien des Wirtschaftsraumes Europa erläutern

- Raumordnung und -planung als Mittel der nachhaltigen Raumgestaltung erläutern

- an einem Beispiel aus dem Realraum eine Raumpla-nungsmaßnahme erkunden und bewerten

Ausgewählte Kernprobleme des Globalen Wandels erörtern

- globale Menschheitsprobleme als Folge natürlicher und anthropogener Prozesse beschreiben

- globale Klimaveränderungen erörtern, Auswirkungen auf verschiedene Regionen der Erde erläutern

- Zukunftsszenarien diskutieren - den eigenen Lebensstil unter dem Aspekt der Nachhal-

tigkeit kritisch hinterfragen und Schlussfolgerungen für das Handeln ableiten

9/10

Anwendung und Vertie-fung: Natur-, Lebens- und Wirtschaftsräume analysieren

- die Erde als System beschreiben - räumliche Orientierungsraster anfertigen - Wechselwirkungen zwischen Geo- und Humanfaktoren

in Beziehungsgeflechten darstellen und präsentieren - Handlungsmöglichkeiten zur Bewahrung des Lebens-

raumes Erde aufzeigen

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Planungsbeispiel Geographie, Sjg. 7: „Unterschiedliche Natur- und Lebensräume analysieren“

3 Ermitteln fächerübergreifender Bezüge

Arbeitsschritte:

- Analyse anderer Fachlehrpläne

- Abgleich der Kompetenzentwicklung und des kumulativen Aufbaus von Wissensbestän-den mit anderen Fächern

Planungsbeispiel: Übersicht über relevante Fächer mit Angabe der Kompetenzschwerpunkte und der

zu entwickelnden Kompetenzen (Auswahl)

Fach Sjg. Kompetenz-schwerpunkt

Kompetenzen

Sprechen, Zuhören, Schreiben

- Redebeiträge unter Einbeziehung von Präsenta-tionsformen zunehmend selbstständig planen und halten

Deutsch 7/8

Mit Medien umgehen - Mediensorten zur Informationsbeschaffung und Unterhaltung in Bibliothek und Internet selbst-ständig nutzen

Englisch 7/8 Interkulturelle Kompetenz

- sich eigene und fremde Verhaltens- und Lebens-weisen bewusst machen

- sich mit eigenen und anderen kulturellen Werten auseinandersetzen

Größen - Größenangaben umrechnen, vergleichen, ordnen - Entfernungen mithilfe von Landkarten ermitteln

5/6

Erfassen, Darstellen, Auswerten von Daten

- Daten systematisch sammeln, tabellarisch und grafisch darstellen

- Informationen aus Tabellen und Diagrammen entnehmen und interpretieren (W: Säulendia-gramm, Liniendiagramm)

Rationale Zahlen - Punkte im Koordinatensystem eintragen und Koordinaten von Punkten ablesen

Mathematik

7/8

Prozentrechnung - Daten, insbesondere Prozentsätze, in geeigneten Diagrammen darstellen und Diagramme auswer-ten (W: Kreisdiagramm)

Astronomie 10 Unseren Platz im Son-nensystem erkennen

- die Besonderheit des Planeten Erde als Lebensraum im Sonnensystem werten

Lebewesen und ihre Entwicklung beschrei-ben

- Angepasstheit von Lebewesen an den Lebens-raum erläutern

5/6

Lebensräume von Lebewesen und ihre Veränderung erkunden

- Veränderung von Lebensräumen durch den Menschen diskutieren

- Auswirkungen menschlichen Handelns auf Lebensräume kritisch beurteilen

Biologie

9/10 Wechselwirkungen zwischen Organismen und Umwelt erläutern

- Eingriffe des Menschen in die Natur und Kriterien für solche Entscheidungen erörtern

7/8 Wasser als lebens-notwendige Verbindung untersuchen

- Bedeutung des Wassers diskutieren und Schlussfolgerungen für den nachhaltigen Umgang mit Wasser ableiten und bewerten

Chemie

9/10 Erdöl und Erdgas – Stoff-gemische zur Bewältigung globaler Energieprobleme und Auslöser territorialer Konflikte charakterisieren

- Entstehung, Förderung und Transport von Erdöl und Erdgas beschreiben

- wirtschaftliche und politische Ursachen von Öl-krisen und deren Folgen bewerten

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Planungsbeispiel Geographie, Sjg. 7: „Unterschiedliche Natur- und Lebensräume analysieren“

Fach Sjg. Kompetenz-schwerpunkt

Kompetenzen

Geschichte 5/6 Das Alte Ägypten als Beispiel einer Hoch-kultur

- verschiedenen Bildquellen Informationen entneh-men und Aussagen zum Leben in der ägypti-schen Hochkultur formulieren

Sozial-kunde

9/10 Einen aktuellen bun-despolitischen/interna-tionalen Konflikt unter-suchen

- in einem aktuellen Konflikt Ursachen, beteiligte Akteure und deren Interessen erklären

- Ansätze zur Konfliktlösung erschließen

Maßstäbe gerechter Verteilung

- mögliche Handlungen in ausgewählten Konflikt-situationen unter dem Aspekt von „gerecht und ungerecht“ bewerten

Ethikunter-richt

5/6

Natur-Mensch-Technik: Das Verhältnis Mensch – Natur

- Beispiele eines bewahrenden Umgangs mit der Natur präsentieren und das eigene Handeln unter ökologischen Gesichtspunkten reflektieren

Hauswirt-schaft

9/10 Haushaltsführung und Ressourcennutzung im Zeitalter moderner Tech-nologien und der Globali-sierung bewerten

- Lebens- und Ernährungssituationen anderer Länder und Kulturen analysieren

- typische Grundnahrungsmittel anderer Länder und Kulturen exemplarisch be- und verarbeiten sowie verkosten

Musik 7/8 Musikkulturen der Welt - afrikanische Rhythmen erproben - afrikanische Musik als Kommunikationsmittel

begreifen und erfassen

fächerüber-greifend

7/8 Themen „Wir leben mit Menschen anderer Kulturen zusammen“ „Luft, Wasser und Boden als natürliche Lebensgrundlagen“

Hinweis: Weitere Linienführungen und Abstimmungen sind schulintern mit dem Schulpro-gramm und schulinternen Curricula zu entwickeln bzw. vorzunehmen. 4 Sachstrukturanalyse und inhaltlich-didaktische Reduktion einschließlich

Begründung

Arbeitsschritte:

- Sachstrukturanalyse: Zusammenstellen von Fachwissen zu den einzelnen grundle-genden Wissensbeständen

- inhaltlich-didaktische Reduktion: Auswählen konkreter Wissensbestände, die für die Kompetenzentwicklung in diesem Kompetenzschwerpunkt bedeutsam sind

- Begründung unter Beachtung folgender Kriterien: Auftrag der Sekundarschule und des Faches Geographie Linienführung innerhalb des Faches Lebensbedeutsamkeit und Altersstufenspezifik Wissensbestände (W) in anderen Fächern Klassensituation

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Planungsbeispiel Geographie, Sjg. 7: „Unterschiedliche Natur- und Lebensräume analysieren“

Planungsbeispiel: Wissensbestand „Räumliche Ordnungssysteme der Erde“ (W 1)

Sachstrukturanalyse und Reduktion (→ festgelegte Wissensbestände - W)

Begründung für die Auswahl bzw. Reduktion

naturräumliche/ökozonale Gliederungen: Verteilung von Land und Meer, klima- und vegetationsgeographisch (vertikal und horizontal), Landschaftszonen, geologisch-tektonisch (Plattentektonik), geomorphologisch (Höhenverteilung), bodengeographisch → Überblick über Klima- und Vegeta-

tionszonen (Bezeichnungen, Abfolge, Hauptmerkmale)

- Erweiterung der beiden Ordnungssysteme Klima- und Vegetationszonen der Erde (subtropische und gemäßigte Zone bereits in Sjg. 6 erarbeitet; eine Vertiefung der anderen Zonen erfolgt im selben Kompetenzschwerpunkt unter W 2 und W 3 sowie den nachfolgenden KS bis Sjg. 10)

- Plattentektonik: W im nachfolgenden KS

mathematisch-astronomische Gliederungen: sphärische Struktur (bes. Atmosphäre), Gradnetz und Zeitzonen, Strahlungsbilanz der Erde und ihre Beleuchtungszonen (tropische, gemäßigte, polare Zone) → Beleuchtungszonen und Jahreszeiten

durch Kugelgestalt, Neigung der Erd-achse um 23,5° sowie Revolution;

Zeitzonen durch Rotation; Aufbau des Gradnetzes

Fachbegriffe: Gradnetz, Zeitzone

- Anknüpfung an Sjg.5: Bewegungen des Planeten Erde sowie seine unterschied-liche Beleuchtung

- Jahreszeiten: lediglich als ein Merkmal zur Abgrenzung Tropen – Mittelbreiten

- Zeitzonen nur im Überblick - Gradnetz als Orientierungshilfe, Anwen-

dung zur Lagebestimmung bis Sjg. 10

kulturelle Gliederungen: Kulturräume, Sprachgruppen, Ethnien, Religionen, traditionelle Lebensformen → Überblick über Kulturräume der Erde,

Kriterien der Einteilung; Vielfalt des Lebens der Menschen (auch vor Ort)

- Kulturräume als ein Ordnungssystem; persönliche Erfahrungen mit anderen Kulturen

- in W2 und W3 (und nachfolgenden KS) Beispiele für Lebens- und Wirtschafts-weisen

- W in Ethik, Fremdsprachen, Musik sozio-ökonomische Gliederungen: Verteilung der Erdbevölkerung, Aktiv- und Passivräume, Wirtschafts- und Handels-bündnisse → kein W

- W in Geographie im selben sowie den nachfolgenden KS (z. B. Ordnungssystem nach dem Entwicklungsstand, Wirtschafts-bündnisse, Bevölkerungsverteilung und -entwicklung)

Politisch-administrative Gliederungen: Länder, Bundesländer/-staaten, politische Bündnisse → kein W

- W in Geographie 9/10 (Einordnung von Ländern in administrative Ordnungssys-teme, z. B. Bundesstaaten)

- W in Sozialkunde, Geschichte

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Planungsbeispiel Geographie, Sjg. 7: „Unterschiedliche Natur- und Lebensräume analysieren“

Wissensbestand „Trocken- und Konfliktraum Orient“ (W 2)

Sachstrukturanalyse und Reduktion (→ festgelegte Wissensbestände - W)

Begründung für die Auswahl bzw. Reduktion

Kulturraum Orient Lage auf zwei Kontinenten, alle drei Weltreligionen, unterschiedliche Lebens- und Wirtschaftsweisen, Siedlungspolitik, Toleranz und Akzeptanz im Zusammenleben, Einfluss der Globalisierung → Lage, Merkmale (dominierend: arabische

Sprache und Islam, Ackerbau in Flussoasen), Lebensweisen vielfach abhängig vom Natur-raum, Toleranz von Werten und Normen

- Einordnung in die Gliederung der Erde nach Kulturräumen im Über-blick

- Anwendung der Kriterien der Einteilung in Kulturräume, und Vertiefung hier am Kulturraum Orient

- Hochkulturen in Geschichte

Trockenraum: Passatzone, Vorherrschen trocken-heißer Passat-luft, aride Wasserbilanz (deshalb zumeist Anökume-ne), Wadi, Verbreitung von Wüsten, verschiedene Wüstenarten, kein/ kaum Pflanzenwachstum, Überdauerung von Pflanzensamen, Oasenarten (Entstehung und Nutzung), angepasste Tierwelt, Nomadenvölker und ihr Leben im Wandel → Zusammenwirken der Geofaktoren Klima –

Wasser – Vegetation, das Leben und Wirt-schaften in Oasen Fachbegriffe: Passatklimazone, Wüste, Oase

- Vertiefung/Erweiterung von Kenntnissen aus W 1 (Überblick über Passatklimazone/Wüste)

- grundlegende Kompetenzent-wicklung hinsichtlich Zusammen-hängen zwischen Klima – Wasser – Vegetation – Mensch am Beispiel des Trockenraumes

Konfliktraum: soziokulturelle Unterschiede als Konfliktpotenzial Ressource Wasser (Wasserverknappung, Projekte zur Wasserversorgung – z. T. mit länderübergreifen-der Wirkung) Ressource Erdöl (Vorräte, Förderung und Transport, Umweltbelastung, Einfluss der OPEC auf Erdöl-preise) → Wasserverknappung, Wasserprojekte;

Erdöl als raumprägender Faktor; Nutzungskonflikte

Fachbegriffe: keine

- Zusammenleben: W in SK, Ethik - Wasser: W in Bio/Che/Phy sowie

im fächerübergreifenden Thema „Luft, Wasser und Boden als natür-liche Lebensgrundlagen“; deshalb Schwerpunktlegung auf Wasser-projekte und Folgen für Mensch und Raum

- Erdöl: W 9/10 in Chemie „Erdöl“ und in Geographie „Ressourcen-verknappung“, deshalb Schwerpunk-legung auf Raumausstattung, -be-lastung, -gestaltung durch Erdöl

Wissensbestand „Tropen/subsaharisches Afrika“ (W 3)

Sachstrukturanalyse und Reduktion (→ festgelegte Wissensbestände - W)

Begründung für die Auswahl bzw. Reduktion

Ordnungssysteme Tropen: Beleuchtungszone, Zenitstand der Sonne, Luftmassen (Äquatorial- und Passatluft), Wandern der Luftmassen mit dem Zenitstand der Sonne, dadurch wechselfeucht (Regen- und Trockenzeiten) und feucht, Savannen und tropischer Regenwald subsaharischer Raum: Kulturraum (auch Schwarz-afrika): Völker-, Sprachenvielfalt, ehemalige Hoch-kulturen, lange kolonialisierter Raum

- Vertiefung/Erweiterung von Kennt-nissen aus W 1: tropisches Wech-selklima/Savannen, Äquatoriales Klima/tropischer Regenwald

- Weiterentwicklung der räumlichen Orientierungskompetenz

- Verankerung im Ordnungssystem einer kulturellen Gliederung der Erde

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Planungsbeispiel Geographie, Sjg. 7: „Unterschiedliche Natur- und Lebensräume analysieren“

Naturraum: Reichtum an Ressourcen, Artenvielfalt, wenig gegliedertes Relief, Grabenbruchsystem → Beleuchtungszone der Tropen, Merkmale der

wechselfeuchten und feuchten Klimate; subsaharischer Raum als Kulturraum (Sprachen, Bevölkerung, aktuelle Lage) Fachbegriffe: Tropen, Wendekreis

- Ressourcen als W im Zusammen-hang mit Entwicklungsländern

- Plattentektonik als W im nachfol-genden KS

Lebens- und Wirtschaftsraum Savannen: Tropisches Wechselklima, Savannen als Über-gangsraum zwischen Wüsten und tropischem Regenwald, Savannenarten, Nutzung für Landwirtschaft und Tourismus, Sahelzone, Nomadismus, Folgen der Übernutzung, Lösungsansätze → Zusammenwirken der Geofaktoren Klima –

Wasser – Vegetation, Ausprägung von Sa-vannenarten; landwirtschaftliche Nutzung, Übernutzung in der Sahelzone und Lösungs-ansätze Fachbegriffe: Savannen, Bodenerosion

- Bedeutung als Übergangsraum zwischen Wüsten und tropischem Regenwald (deshalb Savannen-arten)

- Erweiterung der Kompetenzent-wicklung hinsichtlich Zusammen-hängen zwischen Klima – Wasser – Vegetation – landwirtschaftlicher Nutzung

- Landwirtschaft von besonderer Bedeutung für die Sicherung der Ernährung der wachsenden Bevöl-kerung in den Savannenräumen

- Hilfe zur Selbsthilfe mit Bezügen zur nachfolgenden Erarbeitung der Merkmale von Entwicklungsländern

Lebens- und Wirtschaftsraum tropischer Regenwald:Äquatorialklima, Merkmale des tropischen Regen-waldes (Artenvielfalt, Stockwerkbau), Bedeutung für das Weltklima, Bodenfruchtbarkeit, vielfältige Nutzung und Folgen, Plantagenwirtschaft → Zusammenwirken der Geofaktoren Klima –

Relief – Wasser – Vegetation – Boden; vielfältige Nutzung und Folgen Fachbegriffe: tropischer Regenwald, Plantage

- Erweiterung der Kompetenzent-wicklung hinsichtlich Zusammen-hängen zwischen Klima – Wasser – Vegetation – Relief – Boden – vielfältiger Nutzung

- Erarbeitung der Merkmale und der Bedeutung der tropischen Regen-wälder weltweit (Anwendung im Sjg. 9)

- Beitrag zur Bildung für nachhaltige Entwicklung

- W in Biologie: Kreislaufwirtschaft Merkmale von Entwicklungsländern Indikatoren: BIP pro Kopf, HDI Bevölkerung: z. B. hohe Geburtenrate, geringe Lebenserwartung, hohe Analphabetenrate, soziale Ungleichheiten, Mangel an Nahrung und ärztlicher Versorgung Wirtschaft: z. B. Dominanz des Primärsektors, hoher Anteil des informellen Sektors, hohe Arbeitslosen-rate, schwach entwickelte Infrastruktur, Exportab-hängigkeit; Umweltzerstörung → Entwicklungsland: räumliche Verteilung über

Afrika, Nachweis von Merkmalen an Länder-beispielen (Bevölkerungsentwicklung/Lebens-bedingungen, Monowirtschaft – Exportabhän-gigkeit, Umweltzerstörung)

Fachbegriffe: Entwicklungsland, Mono-wirtschaft

- W in Sjg. 9/10, erst dort Arbeit mit dem Ordnungssystem der Eintei-lung der Länder nach ihrem Ent-wicklungsstand (HDI); hier lediglich ein erster Einblick

- die Kolonialisierung/Kolonialzeit Afrikas wird nicht mehr explizit im Fach Geschichte behandelt

- einfache Raumanalysen zum Ent-wicklungsstand ausgewählter Länder Afrikas

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Planungsbeispiel Geographie, Sjg. 7: „Unterschiedliche Natur- und Lebensräume analysieren“

5 Unterrichtsplanung

Arbeitsschritte:

- Planen von Unterrichtsmodulen

- sinnvolles Verknüpfen von im Lehrplan ausgewiesenen Kompetenzen und Wissens-beständen unter Einbeziehung der Schritte 1 bis 4

- individuelle Entscheidungen zum didaktisch-methodischen Vorgehen (unter Beachtung der Schul- und Klassensituation, des Medienangebots u. a.)

Planungsbeispiel: Unterrichtsmodule innerhalb des Kompetenzschwerpunktes „Unterschiedliche

Natur- und Lebensräume analysieren“ Abkürzungen:

KB = Kompetenzbereich E = Erkenntnisse/Erkenntnisgewinnung RO = Räumliche Orientierung K = Kommunikation BBH = Beurteilung/Bewertung/Handlung Unterrichtsmodul 1: Räumliche Ordnungssysteme der Erde

zu erwerbende Kompetenzen

zu erwerbendes Wissen KB* Materialien

- Lebens- und Wirt-schaftsweisen der Menschen in ver-schiedenen Natur- und Kulturräumen beschreiben

- kulturelle Vielfalt vor Ort erkunden

- Das Leben und Wirtschaften der Men-schen auf der Erde ist vielgestaltig. (dient als motivierender Einstieg)

E RO BBH

- die Erde in ver-schiedene räum-liche Ordnungs-systeme gliedern

- die Lage geogra-phischer Objekte mithilfe des Grad-netzes beschreiben

- Die Erde kann auch nach Kulturräumen gegliedert werden. Kriterien der Eintei-lung sind gleiche oder ähnliche Merk-male (z. B. Religion, Sprache, Bräuche).

- Unterschiedliche Klima- und Vegeta-tionszonen umspannen gürtelartig die Erde (Bezeichnungen, Abfolge, Haupt-merkmale).

- Durch die Kugelgestalt, die Erdachsnei-gung um 23,5° sowie die Revolution wird die Erde in drei Beleuchtungszonen gegliedert, zudem entstehen dadurch die Jahreszeiten.

- Durch die Rotation entstehen Tag und Nacht. Die Erde wird in 24 Zeitzonen eingeteilt.

- Das Gradnetz dient der räumlichen Orientierung. Es besteht aus Breiten- und Längenkreisen.

E RO

M 1: AB „Vege-tations- und Klimazonen der Erde“ M 2/1: Kompe-tenz „Experi-mentieren“ M 2/2: nbA „Ein Experiment durchführen“ M 3: AB „Unter-schiedliche Zei-ten auf der Erde“

* Hinweis: Es werden nur die KB aufgeführt, die laut Lehrplan im Zentrum der unterrichtlichen Arbeit stehen (prinzipiell wird stets an allen vier KB gearbeitet)

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Planungsbeispiel Geographie, Sjg. 7: „Unterschiedliche Natur- und Lebensräume analysieren“

Unterrichtsmodul 2: Trocken- und Konfliktraum Orient

zu erwerbende Kompetenzen

zu erwerbendes Wissen KB Materialien

Kulturraum Orient: - Er wird vor allem charakterisiert durch

den Islam, die arabische Sprache, frühe Hochkulturen in Flussoasen und seine Lage im Trockengürtel.

- Dies prägt die Lebens- und Wirt-schaftsweisen.

E RO BBH

Naturraum/Trockenraum: - Durch das Vorherrschen der trocken-

heißen Passatluft fallen nur geringe oder gar keine Niederschläge. Deshalb ist der Raum vegetationsarm bzw. -los.

- Es gibt unterschiedliche Arten von Wüsten.

- Oasen bilden sich dort, wo Wasser vorkommt (Arten).

E RO

M 4/1: Kompe-tenz „Arbeit mit Klimadiagram-men“ M 4/2: AB „Lesen und Aus-werten von Kli-madiagrammen“

- Werte und Normen unterschiedlicher Lebensweisen tole-rieren

- das Zusammenwir-ken von Geofaktoren in Trockenräumen analysieren und erläutern, dabei Klimadiagramme auswerten sowie Satellitenbilder lesen

- die vielfältige Nut-zung und die Folgen einer Übernutzung für Mensch und Natur analysieren

Nutzung: - Die Oasen werden intensiv genutzt

(Siedlungsraum, Bewässerungs-feldbau).

- Es wird mehr Wasser verbraucht als sich neu bildet (Wasserverknappung).

- Durch verschiedene Wasserprojekte soll das Leben und Wirtschaften ge-sichert werden. Sie können aber auch zu Konflikten führen.

- Die Nutzung der reichen Erdölvorkom-men führte in der Golfregion zu Raum-veränderungen (Stadtentwicklung, Umweltbelastungen).

E RO K BBH

M 5/1: Kompe-tenz „Arbeit mit Bildern“ M 5/2: AB „Bilder aus dem All – Blick auf eine Oase“

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Unterrichtsmodul 3: Tropen/subsaharisches Afrika

zu erwerbende Kompetenzen

zu erwerbendes Wissen KB Materialien

Tropen - Die Temperaturen in den Tropen sind

durch den großen Einstrahlungswinkel der Sonne ganzjährig hoch.

- Durch das Wirken verschiedener Luft-massen werden feuchte und wechsel-feuchte Klimate in der Beleuchtungs-zone der Tropen unterschieden.

E RO

Savannen - Die Vegetation in den drei Savannen-

arten hängt ab von der Niederschlags-menge und der unterschiedlichen Dauer von Regen- und Trockenzeit.

- Als Hauptlebensraum in den Tropen werden sie vielfältig landwirtschaftlich genutzt. Die Sahelzone ist ein Beispiel für Übernutzung. Eine Folge ist die Wüstenausbreitung.

- „Hilfe zur Selbsthilfe“ ist eine Möglich-keit, die Menschen bei der Lösung ihrer Probleme zu unterstützen.

E RO K

M 6: AB „Die Sahelzone – ein gefährdeter Raum?“

- das Zusammenwirken von Geofaktoren in den wechselfeuchten und feuchten Tropen analysieren und erläutern, dabei Klimadiagramme auswerten

- die vielfältige Nutzung und die Folgen einer Übernutzung für Mensch und Natur analysieren

- eine Kausalkette zu Eingriffen des Men-schen in den Natur-haushalt und deren Folgen anfertigen

- Beispiele für „Hilfe zur Selbsthilfe“ vorstellen

- Aktionen zur Raum-bewahrung bewerten und Schlussfolge-rungen ziehen

Tropischer Regenwald (tRw) - Ein ganzjährig feucht-heißes Klima

führt zu Wasserüberschuss und einer üppigen Vegetation.

- Die Ausbreitung des tRw wird durch das Relief beeinflusst.

- Die Gebiete des tRw werden vielfältig genutzt: Holzgewinnung, Ackerbau (Eigenversorgung, Export), Bergbau.

- Dies hat regionale und globale Folgen. - Maßnahmen zum Schutz dienen der

Raumbewahrung (z. B. Gütesiegel).

E RO K BBH

M 7/1: Kompe-tenz „Arbeit mit Kausalketten“ M 7/2: AB „An-fertigen einer Kausalkette“

- Werte und Normen unterschiedlicher Lebensweisen tole-rieren

- Merkmale von Ent-wicklungsländern an Beispielen nachwei-sen, dabei statistische Daten vergleichen

Schwarzafrika/Entwicklungsländer - Der subsaharische Raum ist ein Kultur-

raum mit einer Vielfalt an Völkern, Sprachen und Religionen. Die Kolo-nialzeit wirkt bis heute in vielen Be-reichen des Lebens/Wirtschaftens.

- Die Mehrheit der Länder hat einen (sehr) geringen Entwicklungsstand. Dieser drückt sich z. B. in einer nied-rigen Lebenserwartung, hohen Anal-phabetenrate, geringen Industriali-sierung sowie in Monowirtschaft und Umweltzerstörung aus.

E K BBH

M 8/1: Kompe-tenz „Arbeit mit Statistiken“ M 8/2: AB „Statistiken – Länder im Vergleich“

Hinweis: Weitere Planungen sind schulintern unter Abstimmung mit dem Schulprogramm und schulinternen Curriculum im Fachkollegium vorzunehmen. Berücksichtigung finden soll-ten dabei z. B. die Vorkenntnisse der Schülerinnen und Schüler und deren sozialer Hinter-grund sowie fächerübergreifende Bezüge und geplante Projektarbeit.

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Planungsbeispiel Geographie, Sjg. 7: „Unterschiedliche Natur- und Lebensräume analysieren“

Reflexion der Unterrichtsplanung

Zum Gegenprüfen, inwieweit die vier Kompetenzbereiche Berücksichtigung gefunden haben, kann eine Kompetenzspinne dienen. Dabei ist zu beachten, dass nicht in jedem Unterrichts-modul alle Kompetenzbereiche gleichrangig bearbeitet werden können.

Informationen zur Kompetenzspinne Die Kompetenzspinne entstand in Anlehnung an die Analysespinne (vgl. auch Bildungs-standards im Fach Geographie für den Mittleren Schulabschluss der DGfG, S. 34). Sie kann sowohl zur Planung als auch zur Reflexion der Kompetenzbereiche und Wissensbestände dienen. Sie besteht aus Achsen, die jeweils einen Kompetenzbereich darstellen (im Falle des Fach-lehrplanes Geographie: vier). Ihre Skalierung kann frei gewählt werden, muss aber auf allen Achsen gleich sein (z. B. 0 bis 5). Für jede Teilaufgabe wird mit unterschiedlicher Farbe der jeweilige quantitative Umfang der Kompetenzbereiche eingetragen. Je größer die Entfernung von der Mitte, desto stärker ist der Anteil an der Arbeit bzw. Überprüfung des einzelnen Kompetenzbereiches. Auch wenn in den einzelnen Unterrichtssequenzen bzw. Leistungsüberprüfungen nicht alle Kompetenzbereiche gleichrangig zum Tragen kommen können, sollte am Ende der Behandlung eines Kompetenzschwerpunktes ein Zuwachs an Kompetenzen in allen Kompe-tenzbereichen erreicht und überprüft werden.

Kompetenzschwerpunkt: „Unterschiedliche Natur- und Lebensräume analysieren“

Abb.: Anteile der Kompetenzbereiche in den Unterrichtsmodulen 1 bis 3

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Planungsbeispiel Geographie, Sjg. 7: „Unterschiedliche Natur- und Lebensräume analysieren“

6 Sichten und Erarbeiten von Materialien Literatur/Medien

- GEOlino Extra. Dschungel-Geheimnisse. Hamburg 6/2005 Blauer Planet. Erde im Wandel. GEOlino. Stuttgart 2009 Wüste. An der Grenze des Lebens. GEOlino. Stuttgart 2008 WAS IST WAS? Band 34 (Wüsten), Band 90 (Regenwald), Band 125 (Klima)

- Software: http://www.lehrer-online.de/home-planet.php - audiovisuelle Medien, die landesweit über die Medienstellen auszuleihen sind:

DVD 4602190 Golfstaaten – Beispiel Oman.Erdöl und Wasser aus der Wüste

DVD 4602320 Ägypten – Land am Nil DVD 4602560 Naturlandschaftszonen der Erde

Tropen/Tropical Zone DVD 4602623 Dubai und Ras Al Khaimah – Zwei Emirate

im Vergleich DVD 4640375 Die Sahara. Größte Trockenwüste der Erde DVD 4640470 Die Erde – Wie sie entstand. Entstehung

des Sonnensystems, der Vulkane, Bildung von Land und Wasser, der Kontinente und Gebirge

VHS 4202613 Ägypten – Am Nil wird es eng VHS 4202785 Wasser aus der Sahara.

Bewässerungsprojekte in Libyen

Rezensionen zu den DVD/VHS (pdf-Datei)

DVD Planet Erde von George Fenton und Alastair Fothergill DVD, 2006. Preis: € 17,95 Deutsche Titel der einzelnen Folgen

1. Von Pol zu Pol (From Pole to Pole) 2. Bergwelten (Mountains) 3. Wasserwelten (Fresh Water) 4. Wüstenwelten (Deserts) 5. Höhlenwelten (Caves)

6. Eiswelten (Ice Worlds) 7. Graswelten (Great Plains) 8. Meereswelten (Shallow Seas) 9. Waldwelten (Seasonal Forests) 10. Tiefseewelten (Ocean Deep) 11. Dschungelwelten (Jungles)

auszuleihen im LISA Halle unter: DVD 4640508 LISA Unsere Erde (deutsch, englisch) Fothergill, Alastair 2007

Links (Stand: 07.08.2012) Religionen: http://www.kindernetz.de/infonetz/thema/weltreligionen/ Interkulturelle Erziehung: http://www.bildungsserver.de/zeigen.html?seite=3071 Mathematische Geographie: http://www.jgiesen.de/ErdeSonne/SE/se_applet.html Gradnetz: www.hiweb.ch/webquest/quiz.html Klima: http://de.wikipedia.org/wiki/Klima Orient: http://www.bmz.de/de/laender/regionen/naher_osten_nordafrika/index.html Afrika: http://www.transafrika.org/pages/informationen-afrika.php Tropischer Regenwald: http://www.oroverde.de/lehrer/materialien/arbeitsblaetter.html Entwicklungsländer: http://www.bmz.de/de/themen/index.html (Für den Inhalt der Internetadressen übernehmen wir keine Verantwortung.)

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Planungsbeispiel Geographie, Sjg. 7: „Unterschiedliche Natur- und Lebensräume analysieren“

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Übersicht über Materialien

Material 1 Arbeitsblatt „Vegetations- und Klimazonen der Erde“ (pdf-Datei)

Material 2/1 Kompetenz „Experimentieren“ (pdf-Datei)

Material 2/2 Niveaubestimmende Aufgabe (nbA) mit fachdidaktischen Hinweisen “Ein Experiment durchführen: Beleuchtung der Erde und Folgen“ (pdf-Datei)

Material 3 Arbeitsblatt „Unterschiedliche Zeiten auf der Erde“ (pdf-Datei)

Material 4/1 Kompetenz „Arbeit mit Klimadiagrammen“ (pdf-Datei)

Material 4/2 Arbeitsblatt „Lesen und Auswerten von Klimadiagrammen“ (pdf-Datei)

Material 5/1 Kompetenz „Arbeit mit Bildern“ (pdf-Datei)

Material 5/2 Arbeitsblatt „Bilder aus dem All – Blick auf eine Oase“ (pdf-Datei)

Material 6 Arbeitsblatt „Die Sahelzone – ein gefährdeter Raum?“ (pdf-Datei)

Material 7/1 Kompetenz „Arbeit mit Kausalketten“ (pdf-Datei)

Material 7/2 Arbeitsblatt „Anfertigen einer Kausalkette“ (pdf-Datei)

Material 8/1 Kompetenz „Arbeit mit Statistiken“ (pdf-Datei)

Material 8/2 Arbeitsblatt „Statistiken – Länder im Vergleich“ (pdf-Datei) Der Materialpool kann in der Praxis eine Erweiterung erfahren. Bitte senden Sie ihre Ideen, Produkte und Hinweise an: [email protected] Autorinnen des Planungsbeispiels: Dr. Colditz, Margit Halle Dieckmann, Evelyn Schwanebeck Prof. Dr. Protze, Notburga Halle Schmidt, Ines Braunsbedra Das Planungsbeispiel und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte bleiben vorbehalten. Die Nutzung zu privaten und nicht kommerziellen schulischen Zwecken ist zulässig. Jegliche darüber hinaus gehende Nutzung ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des LISA Halle (Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt) zulässig.