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az schaffhauser Tel: 052 633 08 33, Fax: 052 633 08 34, E-Mail: [email protected], Webergasse 39, Pf. 36, 8201 Schaffhausen AZ Schaffhausen Fr. 2.50 Die lokale Wochenzeitung Nr. 31 Donnerstag, 31. Juli 2003 Seite 12 Seite 19 Seite 4 Seite 3 fraz Langsamverkehr Leidende Fische Von der Wiege bis zur Bahre Dass die Kirche die Menschen durchs Leben begleitete – von der Wiege bis zur Bahre –, das war einmal. Heute sehen sich reformierte und katholische Seelsorger gleichermassen dem Anspruch auf Dienstleistung ausgesetzt: Wer was zu feiern und zu trauern hat, klopft an die Kirchentür, auch dann, wenn er oder sie längst ausge- treten ist. Ein Dilemma wird diskutiert. (Bild: Peter Pfister) Der Einwohnerverein Alt- stadt wird nach den Ferien beim Stadtrat vorsprechen und ihm eine so genannte Begegnungszone in der Altstadt vorschlagen. Auf den Strassen, die nicht zur Fussgängerzone gehören, soll der Mut zum Langsam- verkehr entstehen. Unter der Trockenheit, die im Juni und Juli geherrscht hat, leidet nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch Mensch und Tier. Dra- matisch können zu warme Wassertemperaturen für die Fische sein. Fischerei- aufseher Jakob Walter er- klärt, warum. • Kino auf dem Munot: Klassiker und Highlights unter freiem Himmel • Doppelter Nicholas Cage hat als Drehbuchautor ei- nen Schreibstau • Die 1.-August-Feiern im Überblick Dampfloks zwischen Stein am Rhein und Ramsen Baumalerei, Spritzwerk, Beschriftungen, Farben en gros: Neutalstrasse 66 Künstlerartikel, Farben: Platz 10 Die Welt in Farbe. scheffmacher FordStreetka Der Superstar – jetzt sofort lieferbar! Automaxx AG Schweizersbildstrasse 61 8207 Schaffhausen Tel. 052 644 01 01 Fax 052 644 01 00 www.automaxx.ch A1041225 Technologie, die bewegt

Von der Wiege · Von der Wiege bis zur Bahre Dass die Kirche die Menschen durchs Leben begleitete – von der Wiege bis zur Bahre –, das war einmal. Heute sehen sich reformierte

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Page 1: Von der Wiege · Von der Wiege bis zur Bahre Dass die Kirche die Menschen durchs Leben begleitete – von der Wiege bis zur Bahre –, das war einmal. Heute sehen sich reformierte

azschaffhauser

Tel: 052 633 08 33, Fax: 052 633 08 34, E-Mail: [email protected], Webergasse 39, Pf. 36, 8201 Schaffhausen

AZ Schaffhausen Fr. 2.50

Die lokale Wochenzeitung

Nr. 31Donnerstag, 31. Juli 2003

Seite 12

Seite 19Seite 4Seite 3

frazLangsamverkehr Leidende Fische

Von der Wiege

bis zur BahreDass die Kirche die Menschendurchs Leben begleitete – vonder Wiege bis zur Bahre –, daswar einmal. Heute sehen sichreformierte und katholischeSeelsorger gleichermassen demAnspruch auf Dienstleistungausgesetzt: Wer was zu feiernund zu trauern hat, klopft andie Kirchentür, auch dann,wenn er oder sie längst ausge-treten ist. Ein Dilemma wirddiskutiert. (Bild: Peter Pfister)

Der Einwohnerverein Alt-stadt wird nach den Ferienbeim Stadtrat vorsprechenund ihm eine so genannteBegegnungszone in derAltstadt vorschlagen. Aufden Strassen, die nicht zurFussgängerzone gehören,soll der Mut zum Langsam-verkehr entstehen.

Unter der Trockenheit, dieim Juni und Juli geherrschthat, leidet nicht nur dieLandwirtschaft, sondernauch Mensch und Tier. Dra-matisch können zu warmeWassertemperaturen fürdie Fische sein. Fischerei-aufseher Jakob Walter er-klärt, warum.

• Kino auf dem Munot:Klassiker und Highlightsunter freiem Himmel• Doppelter Nicholas Cagehat als Drehbuchautor ei-nen Schreibstau• Die 1.-August-Feiern imÜberblick• Dampfloks zwischenStein am Rhein und Ramsen

Baumalerei,Spritzwerk,Beschriftungen,Farben en gros:Neutalstrasse 66

Künstlerartikel,Farben:Platz 10

Die Welt in Farbe.

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Technologie, die bewegt

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fraz

Von der Wiege

bis zur Bahre

scheffmacher

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azschaffhauser

Donnerstag31. Juli 20032 DIE ZWEITE

IMPRESSUM

INHALT

Ein bisschen mehr Pfiff dürfte sein.................................................................Stadt: Berner haben freche Ideen zu Schaffhausen

Den Kanton auf zwei Rädern entdecken...........................................................Kanton: Die IG Velo plant einen regionalen Tourenführer

Der normale Besen und die rare Bürste...........................................................Sommerserie: Zu Besuch bei Bürstenmachers Scheffmacher

Rubriken: Donnerstagsnotiz: Dieter Hafner über einen Herrn Berlusconi.............................................Mix: Die FDP will den Kantonsrat verkleinern....................................................................

7

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17

1114

KOMMENTAR

Die Lokalzeitung für Schaff-hausen. Erscheint jeweilsdonnerstags mit dem Veran-staltungsteil fraz.Amtliches Publikationsor-gan von Stadt und KantonSchaffhausen sowie den Ge-meinden Neuhausen amRheinfall, Stein am Rheinund Thayngen.

86. Jahrgang

Redaktion und VerlagWebergasse 39, Postfach 36,8201 SchaffhausenTel.: 052 633 08 33Fax: 052 633 08 34ISDN: 052 620 11 52E-Mail: [email protected]. schaffhauseraz.ch

VerlagsleitungBernhard OttBea Hauser (Stv.)

LokalredaktionBea Hauser (ha.)Michael Helbling (hb.)Peter Hunziker (ph.)Praxedis Kaspar (P.K.)

FotografiePeter Pfister (pp.)Rolf Baumann (R.B., Stv.)

fraz-RedaktionMichael Helbling (hb.)Elisabeth Hasler (eh., Stv.)

E-Mail «fraz»:[email protected]

Abonnemente3 Mte.: 30 Fr. (inkl. MwSt)1 Jahr: 100 Fr. (inkl. MwSt)Soli 1 J.: 150 Fr. (inkl. MwSt)

AbonnementsverwaltungHerbert Klopfer

Layout-KonzeptStefan Feldmann

DruckRotaz AG, Schaffhausen

InserateHedda Sturm

Ostschweizer PiccoloKretz AG, Feldmeilen

Inserate Normalauflage/fraz1 sp/mm: 1.00 FrankenReklame: 2.95 Franken

Inserate Extrablatt1 sp/mm: 1.00 FrankenReklame: 2.95 Franken

Vom guten Gott und Teufels Küche

Praxedis Kasparzum Dilemma derKirchenzwischenDienstleistungund Gnade (vgl.Seite 12)

Mit der Kirche ist es so eine Sa-che: Draussen sind wir schnell.Vielleicht sind wir ungläubig ge-worden. Vielleicht hat der HerrPfarrer unseren Zorn erregt.Vielleicht können wir dem Papstund seiner Haltung zu gewissenLebensrealitäten nicht längerfolgen. Vielleicht wollen wir kei-ne Kirchensteuer mehr bezah-len. Und vielleicht allesmiteinander. Draussen sind wirauf jeden Fall schnell.

Bis uns das Leben in eine jenerKurven katapultiert, in denenwir nach Leitplanken greifen.Vielleicht werden wir auch nuralt und entfernen uns langsamvon der Bereitschaft der Jugend,rasch und definitiv den Stab zubrechen. Wie dem auch sei, zweiTatsachen sind belegbar: Immermehr Menschen treten aus derKirche aus, der reformierten wieder katholischen. Und immermehr Menschen kehren zurückauf die Schwelle des Gotteshau-

ses, wenn es ernst gilt im Leben:wenn getauft, geheiratet, gestor-ben sein muss. Mit diesem Hinund Her machen sie Mutter Kir-che traurig, und wie jede Mutterist sie nur allzu gern bereit, ihreArme wieder zu öffnen, wenndie verlorenen Söhne und Töch-ter heimkommen wollen. Wiejede Mutter schaut sie nichtallzu genau hin, wenn es um dieErforschung der Gründe geht.Das ist verständlich und einbisschen auch gut so. Die Kirchedarf ruhig die Chance nutzen,die ihr aus den unsicheren, hei-matlosen Zeiten erwächst. Dar-um ist die Argumentation derbeiden Pfarrherren, des refor-mierten wie des katholischen,durchaus nachvollziehbar: DieVolkskirche, sagen sie, ist füralle da, und sie muss sich hütendavor, schöne Taufen und Hoch-zeiten wie eine Krämerin imKatalog anzubieten. Und erstrecht die Gnade Gottes: Sie isttheologisch gesehen ein Ge-schenk ohne Ansehen der Per-son. Taufe und Ehe und letzteÖlung: Katholiken älteren Jahr-gangs haben sie noch als Sakra-mente erlebt, die auf eine geisti-ge Welt hinwiesen, wo man allerGier endlich ledig sein würde.Und während man sich nochfragt, warum die Kirche sich ei-gentlich so verschämt aus-

drückt, warum sie gleich selbervon Dienstleistungen spricht, istman schon bei der Frage, was esmit Leuten auf sich hat, die dieKirche verlassen und ihre Wohl-taten trotzdem beanspruchen.Sie entziehen ihr das Steuergeld,von dem sie lebt. Und wennsbrenzlig oder feierlich wird,kommen sie her und halten dieHand respektive die Seele auf.Das riecht doch nach dersattsam bekannten Anspruchs-haltung, mit der man sich auchum andere Dinge schert: denStaat, die Gemeinde, die Bezie-hung.

Aber lassen wir das Jammern:Weil die Kirche nun einmal auchvon dieser Welt ist, uns aberauch den Link zum Himmel in-stallieren muss, gerät sie mitmanchen Dingen halt in TeufelsKüche, wenn sie nicht aufpasst.Darum erscheint uns die welt-fromme Haltung der Katholikenin dieser Sache eines König Sa-lomo würdig: das Geld nehmenund den Armen geben. Das istgut für die Seelenruhe der richti-gen Frommen, die ihre Steuerbis zum Totenbett zahlen. Es istgut für die Armen, lässt den Ab-trünnigen ihre Chance und ver-langt von ihnen ein StückchenSolidarität. Und die geistlichenHerren wahren ihre Würde.Amen.

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Donnerstag31. Juli 2003 THEMA 3

Einwohnerverein Altstadt wird beim Stadtrat wegen einer «Begegnungszone Altstadt» vorsprechen

Der Mut zum Langsamverkehr ist gefragtDie Gemeinde Burgdorf ist

seit 1996 eine Fussgänger-

und Velomodellstadt. Das Mo-

dell enthält eine Begegnungs-

zone im Zentrum, die seit An-

fang 2002 vom Strassenver-

kehrsgesetz zugelassen ist.

Der Vorstand des Einwohner-

vereins Altstadt will nach den

Sommerferien beim Stadtrat

vorsprechen und beantragen,

die Altstadt in eine ähnliche

Begegnungszone umzuwan-

deln.

BEA HAUSER

Wer von der Altstadt Schaffhau-sen spricht, denkt oft an dieFussgängerzone. Die Fussgän-gerzone, vor ihrer Einführung1972 vom Gewerbe bekämpft,tut der Stadt gut, sie wirdweitherum geschätzt und istnicht mehr aus dem Stadtbildwegzudenken. Aber selten wirddaran gedacht, dass eigentlichsehr wenige Strassen in der Alt-stadt zur Fussgängerzone gehö-ren: die Vorstadt (nicht malganz), die Webergasse, der Fron-wagplatz, die Schwertstrasse,ein Teil der Oberstadt, die Vor-dergasse, die Unterstadt und einpaar kleinere Strässchen, dievon und zu diesen grösserenführen. Auf allen anderen Stras-sen, mitten in der Altstadt, wirdAuto gefahren, und oft sindParkplätze aufgezeichnet.

FUSSGÄNGERZONE BLEIBT

Diesen Zustand will der Ein-wohnerverein Altstadt nun ver-bessern. Er hat seinen Mitglie-dern dieser Tage mitgeteilt, dasseine Delegation des Altstadt-Quartiervereins nach den Som-merferien beim Stadtrat vor-sprechen und ihm beantragenwerde, aus der Altstadt eine Be-gegnungszone zu machen. Der

Einwohnerverein bezieht sichauf die Fussgänger- und Velomo-dellstadt Burgdorf. Dort ist dasTempo für die Autos und Velosauf 20 Stundenkilometer limi-tiert. Autos? Soll die Fussgänger-zone aufgehoben werden?

«Davon kann keine Redesein», erklärte René Uhlmann,Präsident des EinwohnervereinsAltstadt, der «az» auf Anfrage.Er sagte, der Verein stelle sicheine Begegnungszone für alljene Strassen vor, auf denen ex-plizit gefahren und/oder par-kiert werden darf:beispielsweise Repfergasse,Platz, Safrangasse, Pfrundhaus-gasse, Kirchhofplatz, Stadthaus-gasse und Münstergasse.

Unter dem Titel «Fussgänger-und Velomodellstadt» läuft inBurgdorf im Kanton Bern seit1995 ein mehrjähriges Projektmit dem Ziel, das Zu-Fuss-Ge-hen und Velofahren mittels neu-er, innovativer Projekte und An-gebote zu fördern. Burgdorfsherzige Altstadt rund um den

Bahnhof hatte im Gegensatz zuSchaffhausen keine eigentlicheFussgängerzone, der motorisier-te Verkehr ging durch die Alt-stadt wie vor 1972 bei uns. Wasaus der erstmals geplanten Fla-nierzone in Burgdorf entstand,hat heute Modellcharakter undwird oft kopiert.

GESTALTUNG IST FREI

Auf den erwähnten Altstadtgas-sen soll Tempo 20 gelten, undder Fussgänger hat Vortritts-recht, darf die Fahrzeuge abernicht unnötig behindern. Fuss-gängerstreifen würde es somit inBegegnungszonen keine geben,es gälte der Rechtsvortritt. Ge-parkt werden darf nur auf mar-kierten Feldern. Die GemeindeBurgdorf war in der Gestaltungfrei. Erst wurde eine Flanierzo-ne eingerichtet, dann Schwel-len, und es folgten Tempokon-trollen. René Uhlmann meinte,die Behörden seien in der Wahlder flankierenden Massnahmen

frei: «Es ist jedenfalls ein Schrittin die richtige Richtung.» SeinVorstandskollege Bruno Müllersagte, die Umfunktionierungder Altstadtgassen in eine Be-gegnungszone sei eine relativeinfache Sache. Es sei jedenfallseinfacher, als einen Riesenauf-wand mit neuen Signalisationenzu betreiben. «Der Stadtratkann sich ja an die mit Tempo 30verkehrsberuhigten Strassen inden Quartieren anlehnen», er-klärte Müller. Er fand, eine Be-gegnungszone in der Altstadt seidie idealste Lösung. SchnellesFahren mit dem Auto in den en-gen Gassen sei so oder so unver-nünftig.

Der Vorstand des Einwohner-vereins ist überzeugt, dass einkleiner Aufwand die Wohn- undArbeitsqualität in der Altstadterhöhen würde. Vereinspräsi-dent René Uhlmann war opti-mistisch: «Ich nehme jetzteinmal an, dass der Stadtpräsi-dent uns nach den Ferien mit of-fenen Armen empfangen wird.»

In der Altstadt sollen die Strassen, die nicht zur Fussgängerzone gehören, zu einer Begegnungszonewerden – mit Tempo 20 für die Autos. (Peter Pfister)

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Donnerstag31. Juli 20034 WOCHENGESPRÄCH

«Der Rhein war inden letzten 100Jahren nieungestörtesNaturgebiet»

«Bei 23 Grad läuft die Forelle auf dem letzten Zacken»az Jakob Walter, jetzt hat es einwenig geregnet. Nützt das denFischen im Rhein, wenn dasWasser kälter und der Pegel-stand höher wird?Jakob Walter Der Pegelstand imRhein ist für die Fische kein Pro-blem. Im Rhein ist die Tempera-tur relevant und in gewissen Bä-chen die Wasserführung. Dasbisschen Regen hat nicht nen-nenswert genützt. Der Regenselbst ist warm, und was via dieDächer läuft und durch eine Me-teoentlastung direkt in denRhein und in den See geht, istlau. Nein, es hat schlicht zu we-nig geregnet.

Aber Gewitter wühlen den Seeauf, und damit verändert sichdie Temperatur im Rhein. Gehtdas nicht schnell?Der See ist normalerweise ge-schichtet, und im Sommerschwimmt das warme Wasserauf dem kalten, tiefen Wasser.Das kann selbst ein Sturm nichtdurcheinander bringen. Darumgibt es im Sommer wie im Win-ter die Sauerstoffarmut, und nur

im Frühling und im Herbst,wenn das Oberflächenwasseretwa auf die vier Grad kommt,die das tiefe Wasser hat, kannein Sturm den See durchmi-schen. Damit kommt wiederSauerstoff in die Tiefe. Die Wind-richtung spielt dafür eine Rolle.Die Unterluft schiebt die Ober-flächenschicht Richtung Osten,das heisst, die Trennschicht zwi-schen warmem Oberflächen-wasser und dem kalten, tiefenWasser neigt sich, und dannfliesst kaltes Tiefenwasser denRhein hinunter. Bei Oberluftschält es die warme Oberflä-chenschicht ab, und warmesWasser fliesst den Rhein hinun-ter. Das ist der Grund, warumsich der Rhein in einem Tag umzwei, drei Grad Temperatur ver-ändert. So etwas brächte dieSonne nie fertig.

Haben die Fische bei der tropi-schen Hitze in Juni und Juli gelit-ten?Die Fische nicht, sondern dieEdelfische Forelle und Äsche.Bei einem Karpfen hingegen

fängt das Leben erst um 20 Gradan, um es burschikos zu sagen.Unter 15 Grad funktionierenseine Verdauungsenzyme nichtmehr. Ein Karpfen lebt in 30Grad warmem Wasser nochfriedlich, während die Edelfi-sche dabei definitiv verenden.

Rheinaufwärts haben vieleFreizeitler tote Fische mit demBauch nach oben schwimmensehen.Die Erfahrung zeigt, dass es bei23 Grad die grossen, altenÄschen umdreht. Es würde jaSinn machen, dass jene Fische,die sowieso keine Lebenserwar-

tung von einem Jahr mehr ha-ben, bei solchen Temperaturenverenden, denn sie bedeutenStress. Die andere Stresszeit istdie Laichzeit im März/April.Kleine Äschen halten die höhe-ren Temperaturen offenbar aus.Für die extreme Temperatur die-ses Sommers hat es eigentlicherstaunlich wenig tote Äschenim Rhein gegeben. Das reimtsich zusammen mit der Tatsache,dass jetzt der Jahrgang der Drei-jährigen im Rhein dominiert,während die älteren und altenÄschen äusserst selten sind.Also gab es gar nicht so viele,die auf der «Abschussliste»standen. Bei allen anderen Fi-schen bedeutet die jetzige Was-sertemperatur vielleicht nichtStress, aber die Biologie funkti-oniert bei ihnen viel schneller.Man rechnet, dass es pro zehnGrad zwei- bis dreimal schnellergeht. Das beinhaltet auch Infek-tionen. Ein gesundheitlich ange-schlagener Fisch kann im Winternoch getrost zwei Monate über-leben, und im Sommer ist erdann einfach fällig. Deswegen

Seit 1980 istJakob WalterLeiter derkantonalenFischzuchtan-stalt inNeuhausen(PeterPfister)

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Donnerstag31. Juli 2003 WOCHENGESPRÄCH 5

JakobWalterSeit 1980 ist JakobWalter kantonalerFischereiaufseher re-spektive Leiter derkantonalen Fisch-zuchtanstalt, «gleich-zeitig Direktor undHandlanger», wie ereinmal lachend be-merkte. Wahr ist es:In der weiteren Regi-on gibt es keineFischzuchtanstalt mitlediglich einem Mit-arbeiter. Jakob Wal-ter, Jahrgang 1947,ist in Beggingen ge-boren und in Schaff-hausen aufgewach-sen. Nach der Kan-tonsschule studierteer Biologie und dis-sertierte über Klein-lebewesen im Zü-richsee. Er war wäh-rend zwölf JahrenMitglied der sozial-demokratischenFraktion im Kantons-rat, und noch heutesitzt er im Einwohn-errat Neuhausen. Ja-kob Walter ist be-kannt für Bart, Pfei-fe, Lederjacke undZoccoli, mit denen ersommers wie wintersmeistens unterwegsist. Er lebt mit seinerFrau im Gebäude derFischzuchtanstalt di-rekt am Rheinfall.

Seit zwei Monatenbedrohen Trocken-heit und Wärme dieFischbestände in un-seren Gewässern. ImRhein schwimmenimmer wieder Fischemit dem Bauch nachoben vorbei. JakobWalter ist «Mr. Fish»im Kanton Schaff-hausen. Er weiss, obwir in nächster Zeitnoch Forellen undÄschen auf demSpeiseplan findenwerden. (ha.)

sieht man auch in einem normalenSommer tote Fische von allen Ar-ten. Bei heissen Temperaturen ha-ben auch die Krankheiten Hoch-saison.

Bei welchen Krankheiten trägtder Mensch die Schuld?Eine Angelverletzung oder eineVerletzung durch irgendetwas istbei Fischen natürlich immer mög-lich; so, wie der Rhein bei diesenTemperaturen genutzt wird,sowieso. Ein Stachler trifft mitdem Stachel ebenso schnell einenAal unter einem Stein wie ein Ba-dender, der ins Wasser läuft. Da-mit will ich aber nicht sagen, dassStachler und Badende Schädlingesind!

Tatsache ist, dass die Gewässer, soauch der Rhein, bei den heissenTemperaturen total übernutztsind. Werden die Fische von denMassen an Leuten mit Booten,Rudern und Motoren nicht ver-trieben?Eine Forelle läuft so oder so bei 23Grad warmem Wasser «auf demletzten Zacken». Sie probiert,ohne sich bewegen zu müssen,möglichst ruhig dazustehen undsich ausschliesslich darauf zu kon-zentrieren, am Leben zu bleiben.Vielleicht fand sie irgendwo eineStelle mit einem kühlen Grund-wasseraufstoss, wo es ein halbesGrad kühler ist. Dort ist sie also.Wenn dann irgendetwas passiert,das sie wegscheucht, hat sie ihrkühles Wasser nicht mehr, musshektisch herumschwimmen, weilsie vorher schon Mühe hatte mitdem Atmen, und das bedeutetdann starken Stress. Aber ich mussdarauf hinweisen, dass es auf demund im Rhein nie total ungestörtist. Auch im Winter hat es in Steinam Rhein Fahrschulen und Fahr-gastschiffe, es hat die Fischer inihren Booten, es gibt Hunde, dieein paar Schritte ins Wasser tapsen– einen extrem störanfälligenFisch gäbe es schon lange nichtmehr bei uns. Die Fische, die inSee und Rhein leben, haben sichan die Störungen gewöhnt. DerRhein war in den letzten 100 Jah-ren nie ein ungestörtes Naturge-biet.

Was passiert bei diesen hohenWassertemperaturen mit demLaichen, der Reproduktion der Fi-

sche? Die Forelle, die unter demWasser stillhält, damit sie über-lebt, ist ja wohl nicht die für Eieroptimale Forelle.Die Laichzeit bei den Forellen istin der Zeit von November undDezember, bei den Äschen derMonat März. Die hohe Wasser-temperatur hat natürlich Auswir-kungen auf die Fortpflanzung derFische. Forellen haben von 18Grad warmem Wasser an Stress,das heisst, sie hören bald auf zufressen. Sie sind sozusagen aufStandby und Überleben geschaltetund nicht auf Wachsen und Gedei-hen. Jetzt haben wir diese Hitzeseit zwei Monaten, und darum istes durchaus vorstellbar, dass eineForelle in diesen zwei Monateneher abgemagert als gewachsenist. Dabei ist es die jetzige Jahres-zeit, in der sie beginnt, Nährstoffefür den Laich anzusammeln. EinForellenei ist etwa erbsengross

und eine eigentliche Eiweissbom-be. Sie enthält alles, was ein einzi-ges Forellchen braucht, um ihm ei-nen Start ins Leben zu ermögli-chen. Und unsere Forelle hat sel-ber keine Reserven und kann die-se Nährstoffe deshalb nicht an-

sammeln. Aus diesem Grund müs-sen wir damit rechnen, dass es imnächsten Winter weniger Eier ge-ben wird – für das Potenzial, dasein Fisch hat. Oder kleinere Eier,die schlechter mit Nährstoffenausgerüstet sind.

Sie werden auch gerufen, wenndie Bäche, in denen es Fische gibt,eintrocknen. Wie schlimm ist dieSituation?Das ist bisher passiert bei drei Bä-chen mit Fischen. Bei der Durachauf Stadtgebiet ist alles trocken.Beim Altdorfer Bach beim Zen-tralschulhaus sind die untersten500 Meter trocken. Der Ergoltin-ger Bach im Häming-Rank bei Ne-unkirch ist auf 200 Meter trocken.Wenn das passiert, muss ich dieFische evakuieren, normalerweisenach weiter oben im Bach, wo esnoch genügend Wasser hat. Das istkeine angenehme Aktion. Die Fi-sche haben enormen Stress, habenzu wenig Wasser, zu wenig Sauer-stoff und viel zu warm, sie drän-geln sich in der letzten Pfütze, diesnoch hat – und dann komme ichmit dem Elektrofanggerät. Dannwerden sie gefangen und transpor-tiert, und während dem ganzenVorgang scheint die Sonne auf dieGefässe mit den Fischen, und eswird noch wärmer. Schliesslichwerden sie irgendwo hineinge-setzt, wo es noch Wasser gibt, abernatürlich auch Fische, die nicht aufneue warten. Wir verpflanzen die-se Fische in einen fremden Le-bensraum.

INTERVIEW: BEA HAUSER

Jakob Walter zeigt auf zwei Teiche mit Bachforellen in der Nähe desRheinfalls: «Sie sind getrennt, weil die Grossen die Kleinen fressenwürden.» (Peter Pfister)

«Ein Forellenei isteine eigentlicheEiweissbombe »

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Donnerstag31. Juli 2003 STADT 7

Berner Architekturstudierende schaffen Modelle für Schaffhausen

Ein bisschen mehr Pfiff dürfte schon seinEin Zentrum für die Hoch-

strasse? Das Grubenquartier

mit dem natürlichen Wald-

saum verschränken? Der Alt-

stadt eine urbanere Wirkung

geben, vielleicht mit ein paar

Hochhäusern? Solche und an-

dere Keckheiten schlagen Stu-

dierende der Hochschule für

Technik und Architektur in

Burgdorf vor. Ein Jahr lang

war Schaffhausen ihr Studien-

objekt.

PRAXEDIS KASPAR

der jungen Leute, eine unbe-kannte Stadt kennen lernen, be-greifen und verbessern zu wol-len. Wichtig war dabei die fachü-bergreifende Zusammenarbeitzwischen Architektur undRaumplanung, eine Sache, diezwischen Studierenden und Do-zenten wohl tatsächlich leichtereinzufädeln ist als im «richti-gen» Leben. Immerhin werdenfrisch ausgebildete Fachperso-nen künftig dezidierter danachverlangen und damit auch dieBehörden zur dringend nötigenZusammenarbeit anregen, ohnedie Stadtentwicklung bald nichtmehr denkbar sein dürfte. Abernicht nur fächerübergreifendmuss planerische Zusammenar-beit sein, sie soll auch die Gren-zen zwischen Kommunen, Regi-onen und, im Fall der Grenz-stadt Schaffhausen, sogar zwi-schen Ländern überwinden –was sie notabene da und dortschon tut.

FAST ALLES IST MÖGLICH

Aber zurück in die Quartiere:Unter Anleitung ihrer DozentenKurt Schenk, Architektur, undUrs Heimberg, Raumplanung,und mit Stadtbaumeister UlrichWitzig als Schaffhauser An-sprechpartner sind modellhafte

Entwürfe und Projektskizzenentstanden, die durchaus als An-regungen für «echte» Stadtent-wicklung dienen dürften. DerHochstrasse, sagen die Studie-renden, fehlt ein Zentrum, einOrt, auf den sich das Quartierle-ben ausrichten könnte. Und esfehlen vor allem Wohnungen fürhöhere Ansprüche, die eine bes-sere soziale Durchmischung ein-leiten würden. Warum also nichtauf der unbebauten Fläche imSpiegelgut ein kleines Quartierim Quartier bauen mit Treff-punkt, Einkaufsladen, Kinder-hüeti? Warum die hübschenMietshäuser aus den Fünfziger-jahren nicht sanft aufmotzenmit besseren Fenstern und grös-seren Balkonen? Ein Studentschlug Neubauten vor, die sichgezackt wie Schlangen durchsQuartier ziehen, einer setzte al-ten Häusern neue Köpfe auf, einanderer schlug Abriss und Neu-bau vor und durchsetzte die Ge-gend um St. Peter mit Pavillons,in denen Handwerker, Kinder-gartenklassen und andere Le-bendigkeiten ihrem Tagwerknachgehen würden.

Das Grubenquartier mit sei-ner Stadtrandlage provoziertedie Studierenden zu phantasie-vollen Vorschlägen, die, wie ihrLehrer sagte, «eher im Literari-

schen» geblieben seien, was siebesonders reizvoll machte: Beiden meisten Projekten ging esum eine kreativere Art desIneinanderwachsens von Stadt-rand und Landschaft. Währendeine Studentin Furore machtemit skurrilen Wohnbauten, die,vor die bestehende Besiedlungam Hang gesetzt, an erratischeBlöcke erinnern, entwarf ein an-derer Projektverfasser eine ArtParksiedlung, mitten in den grü-nen Garten der Grubenabsen-kung gestreut, ein anderer sahHäuser auf Stelzen den Hangentlang ziehen ...

Während also im QuartierHochstrasse die alte Forderungnach besserer Durchmischungund im Grubenquartier das kre-ative Ausfransen des Stadtran-des geübt wurde, blieb die Alt-stadt ein wenig das Stiefkind desVorhabens: Wahnsinnig viel Mit-telalter und Barock, fanden diejungen Leute, zu fertig gebaut,zu wenig urban. (Gott sei Dank,dachte sich die Berichterstatte-rin.)

Die Zukunft aber wird zeigen,ob sich die jungen Ideen in denKöpfen der anwesenden Fach-leute und Amtsinhaber festset-zen konnten. Der Baureferentjedenfalls griff nicht in die Dis-kussion ein.

Gute Ideen auchfürs Grubental:Stadtrand undLandschaftsollenineinanderverschränktwerden – damitsnicht nur denHundchengefällt ...(Peter Pfister)

Die Situation entbehrte nicht ei-ner gewissen Doppelbödigkeitund leisen Komik: Als dievielleicht zehn Studierendendieser Tage im Konventhaus ihreProjekte zu Schaffhausen vor-stellten, fanden sich als gelade-ne Gäste eine Schar gestande-ner einheimischer Architekt-innen und Architekten, dazuAmtsmitarbeitende aus den Be-reichen Planung und Bau; esfanden sich der Baureferent undein weiterer Stadtratskollege.Während die jungen Leutefrisch von der Leber weg undunbelastet vom Wissen um diehiesigen Verhältnisse vortrugen,was sie in den drei Stadtberei-chen Hochstrasse, Gruben undAltstadt verändern würden,liess sich die Mimik der Einge-weihten wunderbar studieren.Die Planungsgeschädigten, dieVerhältniskenner, jene, dieschon alles ausprobiert habenund jene, die an SchaffhausensBiederkeit (wie sie sagten) ge-scheitert sind, warfen ihre Stir-nen in Falten und gaben sichamüsiert und mit fortschreiten-dem Abend auch ehrlich interes-siert. Aber natürlich liessen siedie jungen Leute auch merken,dass alles nicht so einfach sei. Sosass man und hörte zu. Undstaunte über die kreative Lust

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Donnerstag31. Juli 2003 KANTON 9

Die IG Velo plant einen regionalen Tourenführer

Den Kanton auf zwei Rädern entdecken

BARBARA ACKERMANN

Der Schaffhauser Tourenführerwird aus einer Sammlung vonzwölf losen Blättern bestehen,die in einer Kartonhülle ste-cken. Bei der Auswahl der be-schriebenen Touren habe mandarauf geachtet, dass siemöglichst vielseitig sei, betontdie Geschäftsführerin der IGVelo, Eva Cajacob. Es werdenleichtere und schwere Tourenbeschrieben, Touren, die geeig-net sind für Familien, Tages-oder Zweitagestouren, aberauch kleinere Ausflüge rund umSchaffhausen. Die Arbeitstiteltönen fantasievoll und span-nend. «Zu Besuch bei Ritternund Mönchen» liest man daetwa oder «Zum schwarzenStein» und «Auf den Strassender alten Römer».

Die Blätter sind in der Mittegefaltet, mit ausklappbarenschmalen Seitenstreifen. Daraufist die Route beschrieben,knapp und sachlich mit Hinwei-sen auf Wegweiser und die Be-schaffenheit der Wege. Hier hates Platz für allfällige Inserate.Auf der Innenseite findet sichein Ausschnitt der Landkartemit eingezeichneter Route, um-geben von bunten Fotos: Ran-denlandschaften, Sehenswür-digkeiten, Riegelhäuser etc.Vorn auf dem Umschlag der Ti-tel der Tour und Bemerkungenzur Länge der Wegstrecke, demSchwierigkeitsgrad und den

Spezialitäten. Hintendraufkommen die Sponsoren, zwei,drei Tipps sowie eine kleine Ge-schichte, die zum Thema desBlattes passt.

SOLIDE GEMACHT

Grosses Interesse an einem Tou-renführer habe SchaffhausenTourismus bekundet, erzähltEva Cajacob. Als die Idee gebo-ren war, hat die IG Velo eine Ar-beitsgruppe gebildet, welcheverschiedene andere Tourenfüh-rer studierte. Es gibt Führer,welche sich an Wanderer und Ve-lofahrer richten und manchmalsogar auch noch Hinweise fürdie Anreise per Auto enthalten.Die Schaffhauser überlegtensich, ob sie auch ein Büchleinoder allenfalls sogar eine spezi-elle Velo-Karte für den Kantonherausgeben sollten. Schliess-lich haben sie sich jedoch, nichtzuletzt aus Kostengründen, auf

Die Velotouristinnen und –touristen können vom kommenden Frühling an die Region mit einem spezi-ellen Velo-Führer erkunden, falls die IG Velo genügend Sponsoren findet. (Peter Pfister)

Schaffhausen als attraktives

Erholungsgebiet bekannt ma-

chen, einen Beitrag zur Ge-

sundheitsförderung leisten so-

wie das Velofahren als Frei-

zeitvergnügen fördern, das

will die IG Velo mit dem ge-

planten Tourenführer. Noch ist

der Führer erst eine Idee, die

Sponsorensuche läuft. Wenn

alles klappt, liegt er im kom-

menden Frühjahr vor.

die nun vorliegende Variante ge-einigt mit dem Ziel, einen pro-fessionell gestalteten, pfiffigenFührer für Jung und Alt heraus-zugeben.

Das Musterblatt zeigt solidesHandwerk. Es ist alles da, wasdie Tourenradfahrerin braucht,die Gestaltung ist nichtbesonders originell, aber dieSchrift gut lesbar. Die Bildchenzeigen eine schöne Landschaft –ein bisschen heile Welt halt,denn schliesslich will der Velo-fahrer etwas für seine Gesund-heit tun und nicht über Proble-me nachdenken. Die kleine Ge-schichte, mit der die Tour gar-niert wird, kommt etwas zu be-lehrend und sehr gestelzt daher.Diese Sprache richtet sich eheran ein älteres Publikum. Doch,wie gesagt, hier liegt erst einMuster vor, an dem noch gefeiltwerden kann, wie die Ge-schäftsführerin betont.

Die Karten sollen nicht mit

Werbung überladen werden, da-her musste die Gestaltung ein-fach bleiben. Die Kosten sindauch so beachtlich, für rund32‘000 Franken gibt es 3’000Exemplare. Eine Auflage von5’000 wäre eigentlich anzustre-ben, meint die IG Velo, welcheden Führer als Kunden- oderMitgliedergeschenk propagiert.Sponsoren erhalten ihn für vier,im freien Verkauf wird er fünfFranken kosten.

FEHLENDE HOTELS

Studieren werden ihn also vorallem Einheimische, die ihn ge-schenkt erhalten, oder Touris-ten, welche in der Region Stati-on machen, so sie denn eine ge-eignete Unterkunft finden.Denn hiermit hapert esbekanntlich im Kanton. DasBiker-Hotel, das ist eine Visionder IG Velo, die etwas schwieri-ger zu verwirklichen ist als einTourenführer.

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Donnerstag31. Juli 200310 FOTOGRAFIE

VON PETER LEUTERT

Man weiss ja, dass so allerhandwächst auf Sizilien, aber das hatmir dann doch fast den Nuggirausgehauen!

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Donnerstag31. Juli 2003 NOTIZEN 11

DONNERSTAGSNOTIZ

BSETZISCHTEI

In der Kolumne «Donnerstagsnotiz»schreiben Autorinnen und Autoren, derenMeinung sich nicht mit derjenigen der Re-daktion decken muss.

Im Sommerloch bleibt Berlusco-ni im Gespräch. Folgenden Witzüber ihn hörte ich in Italien:Berlusconi erscheint vor derHimmelstür. Petrus begrüsst ihn.«Benvenuto in Paradiso! SindSie sicher, dass Sie hier bleibenwollen? Hochrangige Politikerlassen wir demokratisch zwi-schen Himmel und Hölle wäh-len. Schauen Sie sich oben undunten zuerst mal um!»

Tief, tief unten tritt Berlusconiaus dem Lift ... auf den saftig-grünen Rasen eines Golfplatzes.Vor dem Clubhaus empfangenihn gut gelaunte Teufel herzlichmit Kaviar und Champagner.Berlusconi geniesst die anregen-den Gespräche in warmer At-mosphäre, und er gewinnt auchdas anschliessende Spiel. Erfühlt sich paradiesisch wohl.Ungern fährt er wieder nachoben, um wie abgemacht auchim Himmel einen Augenscheinzu nehmen. Gross ist die Enttäu-schung! Im Weihrauch von

Paradiesvögel

Wölklein zu Wölklein schwe-bend, wird ihm bald langweilig.Stets dieselben Harfenklänge,die abgeklärten Engelsgesichter.Das fade Manna und der dritt-klassige Messwein geben ihmden Rest. Berlusconi sagt zu Pe-trus, er wähle die Hölle. Sagtsund drückt im Lift den unterstenKnopf: Rasend schnell geht‘sabwärts. Die Tür geht auf: Aufglühend heissen Abfallhaldensammeln hunderte von armenKreaturen mit schwarzen Plas-tiksäcken Brauchbares im Müll.Schockiert legt Berlusconi beimOberteufel Protest ein.«Gestern verwöhnte man michmit luxuriösem dolce far niente,leckeren Bissen, edlen Tropfenund spannender Unterhal-tung!» «Gestern waren wir imWahlkampf, Kollege Silvio.Inzwischen haben Sie uns ge-wählt!»

Abwegig ist das Cliché nichtvon den Politikerinnen und Poli-tikern, die vor den Wahlen das

Blaue vom Himmel geloben.Nicht nur zu Berlusconi passt es.Bush hat zu viel versprochen.Sharon und auch Schröder. UndMillionen von Menschen habenihnen geglaubt. Mit einigemRecht. Denn meist werdenWahlsieger Regierungschefsund hätten an sich Möglichkei-ten, ihre Versprechungen in dieTat umzusetzen.

Nicht so bei uns. In derschweizerischen Parteienland-schaft und unserer direkten De-mokratie können die Politiker-innen und Politiker höchstensbeteuern, sich für etwas einzu-setzen. Im Grunde wissen siedas genau. Auch der Souveränweiss das. Selbst wenn es im«Blick» oder in der Beizmanchmal so tönt, als ob starkeMannen und Frauen nach denWahlen das Paradies herbeizau-bern könnten.

Dieter Hafner ist Kantonsschul-lehrer im Ruhestand.

Wunderliche Blüten sinds, dieder Wahlkampf treibt: So versu-chen derzeit die Freisinnigen ihrWahlkampfkässeli mit einer On-line-Auktion aufzubessern(www.politshop.ch). Die Idee:Mehr oder weniger prominenteFDP-Köpfe aus der ganzenSchweiz stellen etwas Persönli-ches zur Verfügung, das Min-destgebot beträgt jeweils 500Franken. Darunter gibts echteSchmankerl wie ein paar Skiervon Trix Heberlein oder einenAbend bei Christiane Langen-berger, wobei die Dame desHauses gleich selber kocht. Un-sere FDPler haben da nichts zubieten, nicht mal einen Anteil-schein der Rentenanstalt …

Letzte Woche kurvte ein Heiss-luftballon, der auf Promotions-tour mit Meister-Proper-Pro-dukten durch die Schweiz war,auch über Herblingen. Die inHallau lebende Country-Sänge-rin Suzanne Klee wurde von derWaschmittel-Firma für die Pro-motour eingespannt. Sie posier-te in Hallau mit ihrer Lieblings-kuh, die allerdings mehr Interes-se an Klees Kleid als am Werbe-heissluftballon hatte. Sie begannschlicht und einfach am Fummelzu knabbern.

Es ist also doch passiert: Amletzten Freitag wurde der Jack-pot im Casino Schaffhausenzum ersten Mal seit der Eröff-nung im September des letztenJahres geknackt. Eine 37-jährige

Unter dem Titel «Dem Milizge-danken Sorge tragen» ruft uns«SN»-Chefredaktor NorbertNeininger in der Beilage zum 1.August auf, als Bürgerinnen undBürger vermehrt Engagementfür Staat und Gesellschaft zuzeigen, also freiwillig Verantwor-tung für das Gemeinwesen zuübernehmen. Interessante Wor-te eines Mannes, der unseresWissens noch nie mit übermässi-gem Engagement für das Ge-meinwesen aufgefallen ist, wennwir den Rotary-Club nichtdazurechnen. Aber jetzt freuenwir uns, dass sich Norbert Nei-ninger auf der nächsten Kan-

Kambodschanerin, die das Casi-no «gelegentlich besucht», wiedas Management uns mitteilt,konnte rund 54‘000 Franken mitnach Hause nehmen. WievielGeld die Frau bei ihren «gele-gentlichen» Besuchen im Casi-no liegen gelassen hat, wird hin-gegen nicht gesagt.

tonsratsliste als Kandidat (FDP?Eher SVP) aufstellen lässt.

Nun haben wir uns schon richtigdarauf gefreut, dass die tublige1.-August-Knallerei dieses Jahrausbleibt. Zusammen mit denTieren werden wir Knallmuffeluns deshalb am Nationalfeiertagverkriechen, nicht gerade untersBett, aber hinter ein schönes

Buch. Bevor wir abtauchen,hiermit aber noch einen Grussvom Hundesportverein Klett-gau, der daran erinnert, dassKatzen fünfmal besser hören alswir, Hunden kracht es immerhindoppelt so laut in den Ohrenwie uns. Feuerwerk, sagt die Ky-nologische Gesellschaft SektionKlettgau, soll deshalb aus-schliesslich am 1. August undnicht in der Nähe von Wohn-häusern noch in Wäldern gezün-det werden – abgesehen von derBrandgefahr irritiert der Lärmauch die Wildtiere.

Katzen, Kaninchen und Meer-schweinchen wissen sicheinigermassen zu helfen undverkriechen sich einfach, bis dasChaos vorbei ist. Manche Hun-de aber werden richtig krank.Sie können vom Tierarzt einMittelchen bekommen, mankann ihnen ein enges T-Shirt an-ziehen, Bachblüten-Notfalltrop-fen geben oder ins nachbarlicheDeutschland flüchten, woMensch und Tier seine Ruhe hat.

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Donnerstag31. Juli 200312 GESELLSCHAFT

Kirchen im Dilemma zwischen Seelsorge und Dienstleistung

«Eine schöne Taufe im Katalog aussuchen ...»Es können Spargründe, Glau-

benszweifel oder persönliche

Irritationen sein: Tatsache ist,

dass immer mehr Menschen

aus der Kirche austreten. Für

Hochzeit, Taufe und Beerdi-

gung aber muss der Pfarrer,

die Pfarrerin her, ganz so wie

früher. Alles gratis oder was,

fragt sich die Kirche. Und ge-

rät damit in eine heisse Dis-

kussion.

PRAXEDIS KASPAR

Das Thema zeichnet sich in allenLandeskirchen ab und hat ander aktuellen Sommersynodeder reformierten SchaffhauserKirche um ein Haar die Dring-lichkeit einer Motion erhalten:Darf die Kirche, fragt man sich,für Taufe, Hochzeit, BeerdigungGeld einziehen, wenn Nichtmit-glieder nach diesen Dienstleis-tungen verlangen?

KIRCHE FÜR ALLE

Es gab eine Zeit, da konnte maneine Kirche daran erkennen,dass sie Tag und Nacht offenwar, immer und jederzeit undfür alle. Man erzählte uns Ge-schichten vom Krieg, wo dieMenschen in Kirchen Zufluchtfanden und gerettet wurden,weil die Gotteshäuser auch demFeind heilig waren. Und heutenoch gibt es das Kirchenasyl fürVerfolgte.

Die Kirche als geschützterRaum also, in dem alle Men-schen Platz und Schutz finden.Der Seelsorger, die Seelsorge-rin, die immer, in Leid undFreud und an den grossen Weg-kreuzungen des Lebens für alleda sind, unentgeltlich und fürGottes Lohn. Immer war die Kir-che gross und weit wie derSchutzmantel der Mutter Got-tes, egal ob reformiert, katho-lisch, jüdisch oder islamisch. Die

Kirche war das dämmrige Got-teshaus unserer Kindheit,Schauplatz langweiliger Sonnta-ge, Ort schmerzender Knie, rüh-render Kindstaufen und tröstli-cher Beerdigungen.

In den wichtigen Stunden ih-res Lebens wollen offenbar auchAbtrünnige die Kirche dabei ha-ben, und es gibt immer einenguten Grund dafür: an der Taufewegen dem Götti, zur Hochzeitder Schwiegermutter zuliebe.Und zur Beerdigung für einenselbst, weil es einemhimmelangst ist.

MENSCHLICHE INKONSEQUENZ

Offensichtlich pflegen vieleMenschen diese inkonsequentePraxis, sonst wäre die Sache fürdie Kirchen kein Thema. Daschreibt nun aber die diesjährigeSommersynode der evange-lisch-reformierten Kirche desKantons Schaffhausen in ihremBericht zuhanden der Medien

von einer Motion, die sich alsheisses Eisen entpuppt habe:Das Kirchenparlament wollteden Kirchenrat, also die Exeku-tive, damit beauftragen, Richtli-nien für die Erteilung kirchli-cher Dienstleistungen zu erar-beiten, vor allem aber solle ge-regelt werden, zu welchen Be-dingungen Taufe, Trauung, Beer-digung und seelsorgerische Leis-tungen für Nichtmitglieder er-bracht werden sollen. Die Frage,heisst es weiter, ob Personen,die keine Kirchensteuer bezah-len, bei Inanspruchnahme kirch-licher Dienste zur Kasse gebe-ten werden dürfen oder müssen,treffe das Selbstverständnis ei-ner Volkskirche im Kern und be-dürfe deshalb einer vertieftenDiskussion. Die Frage wurde alsnicht entscheidungsreif zurück-gestellt, die Diskussion ist eröff-net: Die Synode hat beschlos-sen, bis im Sommer 2005 Be-richt und Antrag zum Themavorzubereiten.

HEISSES EISEN

Pfarrer Daniel Müller aus Beg-gingen ist Vizepräsident des Kir-chenrates und steht in Abwesen-heit von Präsidentin SilviaPfeiffer der «schaffhauser az»Red und Antwort. Die Motionie-renden aus den KirchgemeindenOsterfingen, Wilchingen undTrasadingen streben eine breiteDiskussion und die Gleichbe-handlung des Themas in allenSchaffhauser Kirchgemeindenan. Die Volkskirche nimmt bisanhin ihre Aufgaben möglichstgrosszügig wahr, und will dasauch weiter tun, solange sie diefinanziellen Mittel dafür hat. Bisheute gibt es keine Zahlendarüber, wie oft Nichtmitglie-der kirchliche Dienstleistungenbeanspruchen, der Kirchenratdenkt aber darüber nach, statis-tische Erhebungen in den Kirch-gemeinden zu veranlassen. Einheisses Eisen, sagt Pfarrer Mül-ler, sei das Thema, weil man sehr

Zurück in den Schoss von Mutter Kirche – im letzten Moment: Recht häufig wollen aus der KircheAusgetretene sich kirchlich beerdigen lassen. (Peter Pfister)

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Donnerstag31. Juli 200314 MIX

«Mama hat gesagt, nicht auf der Brüstung sitzen, Werner»

GARY LARSONS ANDERE SEITE

FDP will kleinerenKantonsratSchaffhausen. Die freisinnig-de-mokratische Partei des KantonsSchaffhausen lanciert nach denSommerferien eine Volksinitiativemit dem Titel «60 Kantonsrätesind genug». Schon während derRevision der Kantonsverfassungbeantragte die FDP die Reduktiondes Kantonsrats, scheiterte aberinnerhalb der Verfassungskommis-sion wie auch in der damaligenKantonsratsdebatte.

Parteipräsident Christian Hey-decker und die KantonsräteRichard Altorfer und HansruediSchuler schilderten an einer Medi-enorientierung, dass es nun an denStimmberechtigten sei, über dieGrösse des Parlaments abzustim-men. Heydecker sagte, ein kleine-rer Kantonsrat arbeite effizienter,und es gebe weniger zähflüssigeVerhandlungen und weniger«Sonntagsreden». Die Geschäftewürden speditiver behandelt, undbei einer Reduktion gäbe es auchkleinere Spezialkommissionen,gab sich Heydecker überzeugt.Zudem würden die Bürgerinnenund Bürger das Sparpaket der Re-gierung «schmerzhaft zu spüren»bekommen, und der Kantonsratkönnte mit gutem Beispiel voran-gehen und an sich selber sparen.Die FDP rechnet mit Einsparun-gen von 100'000 Franken, wennder Kantonsrat statt 80 nur noch60 Mitglieder hat. Richard Altor-fer fand, dass die Arbeitslast dereinzelnen Kantonsräte nach einerReduktion nicht zunehmen wer-de. Er bestritt auch, dass kleinereParteien von einer Verkleinerungdes Parlamentsp am stärksten be-troffen wären. Den Ängsten vonReduktionsgegnern, dass in einemkleineren Parlament nicht mehralle Gemeinden vertreten wären,begegnete Altorfer mit dem Hin-weis, man solle im Kantonsratdoch den Kanton ins Zentrum desGeschehens stellen.

Nach den Sommerferien begin-nen die Freisinnigen mit der Un-terschriftensammlung. Nötig füreine Volksinitiative sind 1'000 Un-terschriften. Das Volksbegehrenträte bei einer Annahme erst imWahljahr 2008 in Kraft. (ha.)

BüZ-KomiteeSchaffhausen. DieStänderäte Peter Bri-ner (FDP) und Han-nes Germann (SVP)haben sich laut Mit-teilung ihrer Parteien«erwartungsgemässfür einen gemeinsa-men Wahlkampf ent-schieden». Im Hin-blick auf die kom-mende Wahl wird eingemeinsames Komi-tee gebildet unter derLeitung von KurtBaader. Ausserdemmit dabei: BarbaraBöhringer, Rolf Bol-linger, Christian Hey-decker, Felix Hunzi-ker-Blum, MarkusHübscher, ChristianMeister, Kurt Schön-berger, Hans Wald-mann und RosmarieWidmer Gysel.(Pd/az)

PERSÖNLICH

Hans BächtoldSchaffhausen. EndeJuli tritt HansBächtold, nach rund44 Jahren im öffentli-chen Dienst, davongrösstenteils im Kan-ton Schaffhausen, alsChef des kantonalenAmtes für Grund-stückschätzungen zu-rück. Hans Bächtoldhat der Öffentlichkeitmit grossem Engage-ment und im stetenBemühen, die Schran-ken zwischen Bürgerund Verwaltung abzu-bauen, sein ganzesBerufsleben gewid-met. Dafür danke ichihm im Namen derRegierung, aber auchungezählter Mitbür-gerinnen und Mitbür-ger aufrichtig.

Wo, bitte, bleibt das Geld?Schaffhausen. Grossstadtrat PeterNeukomm hat dem Stadtrat eineKleine Anfrage zum Thema Altglaseingereicht. Wo, fragt er, bleibt dasGeld, das aus den Sammlungengewonnen wird?

Das Bundesamt für Umwelt,Wald und Landschaft (BUWAL),schreibt Neukomm, habe am 28.Juli bekannt gemacht, dass dieEinführung der vorgezogenenEntsorgungsgebühr auf Glassge-tränkeflaschen ab Anfang 2002 er-folgreich gewesen sei. Die zwei bissechs Rappen pro Glasflasche die-nen der Bezahlung der Kosten derAltglasverwertung und werden imAuftrag des BUWAL von derVetroSuisse in Glattbrugg einge-zogen. Nun sind die Einnahmenwesentlich höher ausgefallen alserwartet: Im Jahr 2002 belief sichdie gesammelte Altglasmenge auf290'100 Tonnen, was zu Gebüh-reneinnahmen von 24,4 Millionen

Franken führte. Als wichtigsteSammler erhalten die Gemeindeneinen substanziellen Beitrag voninsgesamt 18,4 Millionen Frankenan die Kosten ihrer Altglassamm-lungen. Die Höhe der Entschädi-gungen wurde Mitte Juli 2003festgelegt, ausbezahlt werden sieab Mitte August 2003. Das BU-WAL führt in seiner Medienmit-teilung aus, es liege nun an denGemeinden, ihren Bürgerinnendiese Einsparungen vollumfäng-lich weiterzugeben und dies auchtransparent zu kommunizieren.

Neukomm will deshalb vomStadtrat wissen, wie hoch die Ent-schädigung aus den vorgezogenenEntsorgungsgebühren für die Alt-glasverwertung 2002 der StadtSchaffhausen ausfällt und in wel-cher Form diese Einnahmen derBevölkerung der Stadt Schaffhau-sen weitergegeben werden.

(Pd/az)

Erhard Meister,Regierungsrat

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Donnerstag31. Juli 2003 KULTUR 15

3. Theaterspektakel Schaffhausen: Stelldichein antiker Helden

Götter und Menschen wild durcheinanderNach Shakespeare hat sich

Damir Zizek auch dieses Jahr

wieder an Grössen der abend-

ländischen Kultur orientiert:

Homer und Herodot standen

Pate für seine Tragikomödie

«Odysseus Akte XXXL». Ein

ambitioniertes Projekt.

ELISABETH HASLER

«XXXL» – treffender könnteder Titel des diesjährigen Thea-terspektakels nicht sein. Zizekrichtet mit der grossen Kelle anund versucht in seinem Stück al-les zu vereinen, was in der grie-chischen Antike Rang und Na-men hatte. Im Aktenschrank derMenschheitsgeschichte wurdedie Schublade des griechischenAltertums bis auf den Boden ge-leert und ihr Inhalt grosszügigausgeschlachtet. Göttersagen,der Krieg um Troja und die Irr-fahrten des Odysseus werden inknapp neunzig Minuten ge-packt.

IM SCHNELLDURCHLAUF

Das Stück beginnt mit einemnetten Plausch unter Göttinnen,in welchem Hera (NicoleKnuth) und Thetis (StephanieSigner) die Ursprünge der grie-chischen Götterwelt verhan-deln. Was nonchalant in dieRunde geworfen wird, erfordertvon der Zuschauerin volle Kon-zentration – es sei denn, ihreBettlektüre sind GustavSchwabs «Klassische Sagen desAltertums». Doch Zeit, an gött-lichen Familienbanden herum-zustudieren, bleibt ohnehinnicht, haben die beiden Göttin-nen doch mittlerweile dem Son-nengott Phoibos (Georg Blum-reiter) die Bühne überlassen.Sein Sohn Phaeton (Patric Geh-rig) bittet ihn um den göttlichenSonnenwagen. Getreu der Sagebaut Phaeton mit Daddy’s wort-wörtlich heissem Schlitten Mist

und nähert sich der Erde so sehr,dass er diese versengt.

Während eine Göttin aus demOff – ähnlich einem antikenChor – das Geschehen erläutert,sind auf Grossleinwand im Hin-tergrund Bilder der New-YorkerSkyline zu sehen. Ein fliegendesGefährt, welches Unheil überdie Menschheit bringt – soll hieretwa eine Parallele zum 11. Sep-tember 2001 gezogen werden?Laut Programmheft ist der Be-zug zu aktuellen Geschehnissenwie dem «Krieg gegen den Ter-ror» durchaus beabsichtigt.Doch die Idee wird im Stücknicht weitergeführt, und auchder Erzählstrang bleibt seltsamin der Schwebe.

Collageartig werden nun Zü-ckerli aus dem Fundus antikerSagen aneinander gereiht. Ob-wohl durch die Kommentare ausdem Off Teile der Handlung ge-rafft werden, ist das Geschehenauf der Bühne durch Detailtreuegeprägt. Dies führt zu einemGrossaufgebot an Helden undAnekdoten, beeinträchtigt abergleichzeitig den dramaturgi-schen Aufbau des Stücks. Ein

helfender Ariadnefaden in Zi-zeks komplex erzähltem Götter-zwist wird über weite Streckenvermisst.

MORDEN IM AKKORD

Aphrodite (Nathalie Zirell),Athene (Signer) und Hera(Knuth), welche im Rahmen ei-ner göttlichen Miss-Wahl um dieGunst von Paris (Philipp Lippu-ner) buhlen, leiten den Haupt-teil des Stückes ein. Denn werParis sagt, muss zwangsläufigauch Troja sagen, hat dieserdoch die schöne Helena (Elisa-beth Bussinger) geraubt und da-mit den Krieg zwischen Grie-chen und Trojanern angezettelt.Und endlich sind wir zum Kerndes Stücks vorgedrungen.

Nun folgt die ganze Palette anunnatürlichen Möglichkeiten,aus dem Leben zu scheiden: Eswird geköpft und erstochen, er-schossen und gehängt. Achill(Mike Eggenschwiler), Hektor(Gehrig), Aias (Jürg Plüss), dieAmazonen – sie alle mischenkräftig mit und bleiben der Rei-he nach auf der Strecke. Ein Gu-

tes hat das Massensterben aber,denn mit jedem Toten lichtetsich das Dickicht der unzähligenHelden. Langsam kann manauch ohne die Hilfe des Na-mensregisters im ProgrammheftMemnon (Gehrig) von Aga-memnon (Martin Kautz) unter-scheiden. Hat das obligate Rossin Troja dann seinen Dienst ge-tan, wendet man sich Odysseus(Sascha Gersak) und seinenAbenteuern zu.

Im Eiltempo werden zumSchluss die Highlights seiner Irr-fahrt und seine Rückkehr auf It-haka abgefeiert.

GUT GESPIELT

Damir Zizek wagt sich in neun-zig Minuten an etwas heran, wo-für ein humanistisches Gymna-sium vier Jahre benötigt. Dassdabei einiges ziemlich schemen-haft ausfällt, erstaunt dahernicht. Blutleer kommt «Odysse-us Akte XXXL» aber trotzdemnicht daher, und dies ist vor al-lem dem hervorragendenSchauspielensemble zu verdan-ken.

Antike Miss-Wahl: Athene(StephanieSigner, vorne)kandidiert. Zufinden in«OdysseusAkte XXXL»beimKraftwerk.(Peter Pfister)

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Schaffhausen. Jawohl, die putzi-ge Fledermaus klebt unschein-bar am Haus zum Rosenkranzan der Repfergasse. Gewusst hatdies auch Paul Bösch, Steighal-de 8, 8200 Schaffhausen, dessenLösung Glücksfee Praxedis Kas-par aus dem grossen Haufenzog. Herzlichen Glückwunsch,das 50er-Nötli kommt bereitsdahergeflattert!

Weniger harmlos scheint ne-benseitig abgebildetes wildesTier, das sich unter dem Dachhängend die Lefzen leckt. We-der haben wir in unserer Stadteinen chinesischen Tempel, nochmacht das gefrässige Biest Wer-bung für ein China-Restaurant.An welchem Haus in der Schaff-hauser Altstadt, wo unter ande-rem auch ein Herr arbeitet, nachdem ein Hirsch im Munotgrabenbenannt wurde, bleckt das Tierseine Zähne?

Schicken Sie uns die Lösungbis Dienstag, 5. August, an

Wo ist das?

Donnerstag31. Juli 200316 SOMMERWETTBEWERB

schaffhauser az, Webergasse 39,Postfach 36, 8201 Schaffhausen,per Fax an 052 633 08 34 oderper E-Mail an [email protected].

FORUMBeunruhigt von heranziehen-den Gewitterwolken, die füreine Übernachtung im Zeltnichts Gutes verheissen, hatteich die glückliche Eingebung,beim Convento dei Frati Cap-puccini in Todi mit dem Handyum Unterkunft in einem Dreier-zimmer anzufragen. Gewiss, wirsollen nur kommen, antworteteeine freundliche Stimme, dienoch nach der ungefähren An-kunftszeit fragte. Unterwegs mitFrau und Tochter im schönenUmbrien mit den prächtigenStädten auf felsigen Höhen, be-geistert vom Einklang von Na-tur und Kultur. Bei der Überfül-le künstlerischer Darstellungenvon christlichen Motiven (Kreu-zigungs– und Folterszenen nochund noch) in Kirchen und Muse-en wirkt der heilige Franz vonAssisi als versöhnliche Lichtge-stalt im nekrophilen Dunkel derLeidensgeschichte.

Wohlan denn, steil hinauf unddurch die engen Toderner Gas-sen gezirkelt, stehen wir, nachden obligaten Irrfahrten, end-

FranziskanischerGeist

lich vor dem Tor des Convento.Läuten, Padre Benjamino inbrauner Kutte und barfuss inseinen Sandalen, empfängt unsfreundlich lächelnd, überreichtuns einen Bund mit fünf Schlüs-seln für Haus, Zimmer undzwei automatische Tore zumexklusiven Parkplatz im Innerndes Gebäudekomplexes – mitAussicht in das umbrische Hü-gelland! Ich will ihm,wie dasüberall verlangt wird, als Pfandden Pass hinterlegen, erwarte,dass ein Formular ausgefülltwerden muss. Da lacht er mirentwaffnend ins Gesicht: «Noiabbiamo fiducia, siete liberi»,bewegt euch frei, wie ihr wolltund bleibt, so lange ihr wollt.Preis 73 Euro pro Nacht, einfröhlicher Gedankenaustauschüber administrativen Kram, bü-rokratischen Leerlauf und denallgemeinen Irrsinn der Welt.Hier: niente di tutto! Immerhingeben wir ihm noch unsere Vor-namen bekannt, dann ent-schwindet er so unvermittelt,wie er aufgetaucht war.

Zufällig begegnen wir am fol-genden Morgen im Gebäude ei-nem freundlichen, zivil geklei-deten Mann, der uns zur Besich-tigung der renovierten Räum-lichkeiten einlädt. Begriffsstut-zig realisiere ich erst mit etlicherVerzögerung, dass es sich umBenjaminos Mitbruder, PadreCarlo, handelt. Wieso er keineKutte trage, möchte ich wissen.Ach, man sei in diesen Dingenvöllig frei und ihm sei es wohlso. So ist das, sage ich mir – be-grabe deine Vorurteile! Hierwird Spiritualität ohne Welt-flucht praktiziert, grosszügigund heiter.

Nach zwei Übernachtungenist am frühen Nachmittag, ge-mäss unserem Programm, dieZeit zur Weiterreise gekommen.Wir betätigen die Glocke, PadreBenjamino erscheint, wir über-reichen ihm den Schlüsselbund,drücken ihm die Euroscheine indie Hand. Ob es uns gefallenhabe. Ja, sehr sogar. Warum gehtihr dann schon wieder? Ja, war-um eigentlich?

Silvio Crola ist pensionierterMathematiklehrer.

Telefonisch übermittelte Lö-sungen können wir leider nichtentgegennehmen. Der Nameder Gewinnerin oder des Ge-

winners wird gleichzeitig mit derLösung in der nächsten Nummerbekannt gegeben. Wir wünschenIhnen viel Spass! (pp.)

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Donnerstag31. Juli 2003 SOMMERSERIE 17

Handwerk wie eh und je: Heute Arthur und Vreni Scheffmacher, Bürstenmacher, in ihrer Bürsten- & Pinselfabrik

Der normale Besen und die rare BürsteAuch wenn nicht mehr alles

reine Handarbeit ist: Die

Bürstenfabrik Scheffmacher

stellt praktisch alle Arten von

Bürsten und Pinseln her – und

vieles wird noch in Handar-

beit gemacht. Schon 1880 er-

öffnete der Urgrossvater von

Arthur Scheffmacher an der

Webergasse eine Bürsten- und

Pinselfabrikation. Heute ar-

beiten Arthur und Vreni

Scheffmacher an der Münster-

gasse und im Fabrikations-

raum an der Frauengasse.

BEA HAUSER

Wer in das klein wirkende Ver-kaufslokal der BürstenfabrikScheffmacher tritt, trifft auf einReich an Bürsten, Besen undPinseln. Der Kunstmaler CarloDomeniconi kauft einige seinerPinsel bei Scheffmacher, eineKonsumentin, die die Nase vollhat von den billig gemachtenBesen in den Grossverteilern,wandert zu Scheffmacher ab,um endlich wieder einmal einenrichtigen Besen in der Hand zuhalten. Fragen Sie Vreni oder Ar-thur Scheffmacher nach einerBürste, nach einem Besen, nacheinem Pinsel – Sie werden dasNormale und die Rarität erhal-ten.

Beim Besuch der «az» stellteVreni Scheffmacher gerade aneiner kleinen Maschine Fla-schenputzer für das Universi-tätsspital Zürich her. Sie werdenfür die Reagenzgläser ge-braucht. «Das sind schön weis-se, reine Borsten», sagt ArthurScheffmacher stolz. VreniScheffmacher produziert etwa40 in der Stunde. «Aber die Fla-schenputzer sind so noch nichtfertig. Jetzt kommt noch vielHandarbeit dazu», erklärt ihrMann. Der Kunde bestelltmanchmal 50, manchmal 800

Flaschenputzer. Früher sassendie grössten Abnehmer seinerFabrikation beim Militär – nichtzu vergessen der direkte Verkaufim Laden –, heute sind es eherKliniken, Industrie und Gewer-be. «Aber wir produzierenimmer noch für das Militär»,hält Arthur Scheffmacher fest.

Vreni Scheffmacher, gelernteZahnarzthelferin, zieht im ers-ten Stock an der MünstergasseBürsten aller Art von Hand ein.Ihr Mann Arthur hat den Berufdes Bürstenmachers von derPike auf gelernt. «Nach mir ha-ben noch zwei oder drei die Ab-schlussprüfung absolviert. Heu-te ist der Beruf nicht mehr er-lernbar. Das frühere Biga hatihn von der Liste der Ausbil-dungsberufe gestrichen», er-klärt Scheffmacher. In Deutsch-land gibt es den Beruf noch.Dort könnte er sogar heute noch

einen Kurs als Pinsel- und Bürs-tenmachermeister abschliessen.Aber das braucht Bürstenma-cher Scheffmacher nicht. In sei-ner Branche ist er fast ein König.

Der König? Es gibt doch be-rühmte Konkurrenten. Die Fir-ma Trisa kaufte einen Teil derberühmten BürstenfabrikWalther und führt deren Haus-haltsprodukte, während der Be-reich technische Bürsten an dieneue Unternehmung Wasagbrush systems ging. Trisa ver-kauft neben dem stärksten Be-reich der Mundhygiene auchHaarbürsten. «Die Trisa ist imKunststoffbereich und im Ex-port stark», erklärt ArthurScheffmacher. Weil es beim Ex-port nicht mehr so laufe, kon-zentriere sich die Trisa, nebenden Zahnbürsten, vermehrt aufElektrogeräte wie Staubsaugerund Haartrockner. Aber die Tat-sache bleibt bestehen, dass manheutzutage bei einem Grossver-teiler praktisch keine Haarbürs-

te mit natürlichen Borsten mehrfindet, es ist alles aus Kunststoff.

Bei Scheffmachers findet manPferdehaar, Palmfasern aus allerHerren Länder und Fasern ausReiswurzeln, Schweineborstenund Ochsenhaar. In der kleinenFabrik an der Frauengasse stelltArthur Scheffmacher – eineNachfolge für die Pinsel- undBürstenfabrik ist momentannicht in Sicht – an halbautomati-schen Maschinen, an denen ermit Schablonen arbeitet, dieSpezialpinsel und –bürsten her.

Aber das Handwerk spürtman im Ladengeschäft derScheffmachers. Stubenbesen,Küchenbesen, Reisbesen, alleArten von Seilen und von Bürs-ten – von Malerbürsten zu WC-Bürsten – sowie wunderschöneRasierpinsel erfreuen das Auge.Und es ist nicht einmal teurer(oder viel teurer), in SachenBürsten, Besen und Pinsel einenbesseren Geschmack zu entwi-ckeln.

Um Flaschenputzer für Reagenzgläser herzustellen, braucht es Hand- und Maschinenarbeit. Vreni undArthur Scheffmacher im ersten Stock ihres Hauses an der Münstergasse. (Peter Pfister)

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die freizeit-azvom 31. Juli bis 7. August 2003

Cocktail: Muni undTigerli auf SchienenSeite 21

1. August: Bundesfeiernà discretion

Seite 21

Kino: Drehbuchautormit SchreibstauSeite 20

frazdiese Woche aktuell

Wettbewerb: Ticketsfürs Munot Kino Open AirSeite 23

19

PD

Originalplakat vonMichael Curtiz'Filmklassiker«Casablanca».

Munot-Kino-Openair: Lichtspiel unter freiem Himmel

ZINNEASTISCHES VERGNÜGEN

D I ( 5 . 8 . ) - S A ( 9 . 8 . ) , J E 2 1 . 3 0 H

M u n o t z i n n e ( S H )

eh. Bereits zum siebten Malfindet kommende Wochedas Munot-Kino-Openairstatt. Auf fünf Abende aus-gedehnt nimmt der Anlassschon beinahe die Züge ei-nes kleinen Festivals an.

Die Openair-Saison wird mitSteven Spielbergs «Catch me ifyou can» eröffnet. Leonardo di Ca-prio spielt darin den minderjähri-gen Hochstapler Frank W. Aba-gnale, der sich abwechselnd alsArzt, Rechtsanwalt oder Pilot aus-gibt. FBI-Agent Carl Hanratty(Tom Hanks) kommt ihm auf dieSchliche, denn Abagnale gelingtein Scheckbetrug in Millionenhö-he. Ein rasantes Katz-und-Maus-Spiel beginnt…

Am Mittwoch folgt die Liebes-komödie «Two Weeks Notice», inwelcher Sandra Bullock als kratz-bürstige Anwältin nach vielen Ir-rungen und Wirrungen dem Char-

me ihres egozentrischen Chefs(Hugh Grant) erliegt.

Ein ganz besonderes Highlightdes diesjährigen Munot KinoOpenairs ist der Nostalgieabendam Donnerstag. In «Casablanca»wird Ingrid Bergmann in Hum-phrey Bogarts Augen schauen…

Am Freitag steht schliesslich«Bend it like Beckham» auf dem

Programm. Die Anglo-Inderin Jess(Parminder K. Nagra) möchte viellieber Fussballspielen als an ihrerAussteuer zu sticken. Doch ihre El-tern sind da anderer Meinung.

Last, but not least singen amSamstag Richard Gere, Renée Zell-weger und Catherine Zeta Jones umdie Wette. Für ein bisschen Ruhmgehen die beiden Damen im oscar-gekrönten Filmmusical «Chicago»

über Leichen.«Casablanca» und «Bend it like

Beckham» werden in der engli-schen Originalversion gezeigt, dierestlichen Filme laufen in derdeutschen Synchronversion.

Auch wenn man sich an diesemreichhaltigen Kinoprogramm bei-nahe sattsehen könnte, bietet dasKino Open Air natürlich auch et-was für das leibliche Wohl. Ab 19Uhr lädt der Munotwirt WalterReutimann zum warmen Essen aufder Zinne. Nur das Wetter könnendie Organisatoren vom Munot-verein nicht beeinflussen. Telefon1600-5 gibt am jeweiligen SpieltagAuskunft über die Durchführung.Einzig bei Sturm und Gewitterwerden die Vorstellungen abge-sagt.

Tickets sind bei SchaffhausenTourismus und Ticketcorner imVorverkauf erhältlich, oder mit et-was Glück im FRAZ-Wettbewerbauf Seite 23 zu gewinnen.

PD

ZV

GP

D

Spritzarbeiten,Verputz Flickarbeiten,Innenumbau, Baumalerei,Kundenmalerei, Renovationen,Tappezierarbeiten,Reinigungsarbeiten mitHochdruckreiniger

andreas rebsamenhauptstrasse 33, 8224 löhningentel. betrieb: 052 685 14 22, 079 447 89 68

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die freizeit-azfraz

«Adaptation»: der cleverste und schrägste Film des Jahres

SYSTEMATISCH VERRÜCKT

kino 20

«Narc»: düsterer Polizeithriller mit überraschenden Wendungen

MIT HARTEN BANDAGEN GEKÄMPFT

WILD WIE DAS MEERfraz. Emanuele Crialese portrai-

tiert in «Respiro» eine ungewöhn-liche Frau, deren Verhalten sich ir-gendwo zwischen Protest undKrankheit befindet.

Auf der sizilianischen Insel Lam-pedusa gehen die Dinge ihren ge-wohnten Gang. Die Männer fah-ren zur See, die Frauen kümmernsich um die Familie oder arbeitenin der Fischfabrik. Abends putzensich dann alle heraus, flanieren aufder Piazza und geniessen das alteSpiel zwischen «ragazzi» und «ra-gazze».

Doch Grazia (Valeria Golino)

D O B I S S O

K i n o K i w i - S c a l a ( S H )

Kaufman vs.Kaufman:Nicolas Cagebrilliert in seinerDoppelrolle.

Gute Miene zum bösen Spiel.

eh. Joe Carnahans Thriller«Narc» besticht durch seineBesetzung und ein überzeu-gendes Drehbuch.

Drogenfahnder, die verdeckt er-mitteln, nennt man «Narcs». NickTellis (Jason Patric) arbeitet für diePolizei in Detroit. Als er bei einerVerfolgungsjagd eine unbeteiligtePassantin erschiesst, wird er vomDienst suspendiert.

Über ein Jahr später setzt ihn diePolizei wieder ein, um den Mord aneinem anderen «Narc» aufzude-cken. Detective Oak (Ray Liotta),

der Partner des Ermordeten, wirdihm zur Seite gestellt. Schon balderhärten sich die Vermutungen,

dass mehrere korrupte Cops in denFall verwickelt sein könnten.DI (5 .8 . ) , 20 .15 H, F ILMFORUM KINEPOLIS (SH) .

Rette sich, werkann…

eckt durch ihre unbändige Art an.Ihr lockerer Umgang mit den Kon-ventionen der konservativen Dorf-gesellschaft erregt zunehmendAufsehen. Für die meisten Inselbe-wohner ist klar: Grazia ist ganz ein-fach verrückt. Ihr Mann (Vincen-zo Amato) fühlt sich daher immermehr unter Druck gesetzt und wil-ligt schliesslich ein, seine Frau inMailand in Behandlung zu schi-cken. Doch Grazia lässt sich nichteinsperren und läuft davon…

TÄGLICH, K INO KIWI -SCALA (SH)

eh. Drehbuchautor mitSchreibstau: Charlie Kauf-man gewährt einen Ein-blick in sein Innenleben.

Hyperneurotisch und in Selbst-mitleid versinkend erstarrt Dreh-buchautor Charlie Kaufman (Ni-colas Cage) in einer Schreibblo-ckade. Grund dafür ist sein mo-mentaner Auftrag: Er soll den Ro-man «The Orchid Thief» von Sus-an Orlean (Meryl Streep) für dieLeinwand adaptieren. Darin be-schreibt die Autorin die wahre Ge-schichte des Orchideendiebs JohnLaroche (Chris Cooper), welcherin den Sümpfen Floridas seltenePflanzen stiehlt, um sie dann wei-terzuverkaufen.

Während Charlie sich abmüht,besucht sein Zwillingsbruder Do-nald (ebenfalls Cage) ein mediokresDrehbuchseminar und schütteltohne grosse Anstrengung ein bana-

les Skript über einen schizophrenenSerienkiller aus dem Ärmel.

Endlich hat Charlie die zünden-de Idee: warum nicht sein eigenesDilemma als Rahmenhandlungins Drehbuch einbauen? Doch da-mit setzt er auch in der Realitäteine Kettenreaktion von groteskenEreignissen in Gang…

Charlie Kaufman existiert tat-

sächlich: Er ist der Autor von «Ad-aptation», seinem zweiten Projektmit Regisseur Spike Jonze nach«Being John Malkovich». Wiederverbinden die beiden schräge Ein-fälle zu einem filmischen Genie-streich. In «Adaptation» zeigen sienicht nur die Entstehung des eige-nen Skripts , sondern auch jene derliterarischen Vorlage.

PD

PD

PD

K I N O

Kinepolis, 052 640 10 00Bringing Down the House.D, ab 12J., tägl.14.30, 17 und 20 h, Do/Fr/Sa auch 22.45 h.Terminator 3. D, ab 14 J., tägl. 14.30, 17,19.45 (ausser Di) und 20 h, Do/Fr/Sa auch22.30 h.Legally Blonde 2. D, ab 10 J., tägl. 14.30,17 und 20 h, Do/Fr/Sa auch 22.30 h.Sinbad. D, ab 6 J:, tägl. 14.30 und 17 h.28 Days Later. D, ab 16 J., tägl. 20 h, Fr/Saauch 22.30 h.Werner – gekotzt wird später. D, ab 12J., tägl. 14.30, 17 und 20 h, Do/Fr/Sa auch22.45 h.The Recruit. D, ab 12 J., Do/Fr/Sa 22.30 h.What a Girl Wants. D, ab 6 Jahren, tägl.14.30 und 17 h.Charlie’s Angels: Full Throttle. D, ab 12J., tägl. 20 h, Do/Fr/Sa auch 22.30 h.Bruce Almighty. D, ab 12 J., tägl. 14.30,17 und 20 h, Do/Fr/Sa auch 22.30 h.Kangaroo Jack. D, ab 10 J., tägl. 14.30und 17 h.Filmforum. «Narc». E/d/f, Di (5.8.), 20.15 h.

Kiwi-Scala, 052 632 09 09Swimming Pool. F/d, tägl. 17.30 und 20h, Fr/Sa auch 22.30 h, Fr/Sa/So/Mi auch 14h, So auch 11 h.Respiro. I/d/f, ab 12 J., Do-Di, 19.45 h, Fr/Sa auch 22.15 h, Fr/Sa/So/Mi auch 14 h,Mo-Mi, 17.30 h.Adaptation. Do-So 17 h, So auch 11 h.Mein letzter Film. D, ab 14 J., Mi (6.8), 20 h.

Orient, 052 633 02 04Sommerpause!

Schwanen, Stein am RheinSommerpause!

Munot Open-Air-Kino, SchaffhausenCatch me if you can. Di (5.8.), 21.30 h.Two Weeks Notice. Mi (6.8.), 21.30 h.Casablanca. Do (7.8.), 21.30 h.

Kino beim TheaterspektakelErnstfall in Havanna. Fr, 20.30 h.Wag the Dog. Mo (4.8.), 20.30 h.Matrix I. Di (5.8.), 20.30 h.

Gems Open-Air-Kino, D-SingenKick it like Beckham. Do, 21.30 h.Ein Chef zum Verlieben. Fr, 21.30 h.Johnny English. Sa, 21.30 h.Eine Schwalbe macht keinen Sommer.So, 21.30 h.Chocolat. Mo (4.8.), 21.30 h.Samsara. Di (5.8.), 21.30 h.Respiro. Mi (6.8.), 21.30 h.Hable con ella. Do (7.8.), 21.30 h.

Kino am Pool, EglisauBruce Almighty. Do, 21.15 h.Drei Engel für Charlie: Volle Power. Fr,21.15 h.Catch me if you can. Sa, 21.15 h.Kangaroo Jack. So, 21.15 h.Bowling for Columbine. Mo (4.8.), 21.15 h.James Bond 007: Stirb an einem ande-ren Tag. Di (5.8.), 21.15 h.Bend it like Beckham. Mi (6.8.), 21.15 h.Matrix Reloaded. Do (7.8.), 21.15 h.

M U S I K

DonnerstagSchaffhausen à la carte. Tanz und Mu-sik. 19.30 h, Mosergarten (SH).Session Club Dimitri. 21 h, Improvisati-onsplattform. KultUhrBeiz Dolder 2, Feu-erthalen.

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die freizeit-azfraz21 1. august & cocktail

1 . A U G U S T

Feiern & Feste

Altdorf (Kt. Uri): «Schaffhausen zu Gastin Altdorf». Dorffest mit Markt. Ab 10 h.Festplatz: ganzes Dorf.Beggingen. 13.30 h: Waldbegehung. Ab17 h: Bundesfeier mit Wirtschaftsbetrieb.Festplatz: Schulhausplatz.Buchberg/Rüdlingen. Ab 18.30 h: Fest-wirtschaft. Ansprache: Regierungsrat Her-bert Bühl. Ab 21.30 h: Höhenfeuer undOpen-Air-Beach-Party. Festplatz: rund umdie Kirche Buchberg-Rüdlingen.Feuerthalen. Ab 9 h: Bundes-Zmorge aufdem Areal des Schulhauses Stumpenbo-den. Ab 19 h: Feierlichkeiten in Langwie-sen. 20.45 h: Besammlung zum Lampio-numzug bei der Altsbühlunterführung. KeinHöhenfeuer, kein Feuerwerk!Hallau. Ab 17 h: Live-Musik. 18.30 h: Fest-ansprache von Hans-Jürg Fehr. Festplatz:Rummelenbuck, Hallauer Berg.Merishausen. Ab 18.30 h: Festwirtschaft.20 h: Konzert Musikverein Merishausen.Anschliessend: Festansprache von Ge-meindepräsident Max Wirth und Anzündendes Höhenfeuers. Festplatz: Reservoir.Neuhausen. 9 h: Morgenwanderung,

Treffpunkt Platz für alli. 10 h: Ständchen desMusikvereins Harmonie. 18 h: Festwirtschaftauf dem Galgenbuck. Höhenfeuer abgesagt.21.45 h: Feuerwerk (Durchführung: Tel 0521600). «Light Art Expeditions» von Gerry Hofs-tetter. Extrabusse der VBSH!Rheinau. Ab 18 h: Festwirtschaft. 20.30 h:Worte von Gemeindepräsident Gerhard Gspo-ner und Pfarrer Rolf Reichle, Darbietungen,Musik und Feuerwerk. Festplatz: VorplatzMZG, bei schlechtem Wetter in der MZG.Schaffhausen. Bundesfeier mit grossemFeuerwerk und Turnerchilbi. Festplatz: Schiff-lände.Schaffhausen Buchthalen. Bundesfeier,Festansprache von Gunnar Lang, Bürgermeis-ter von Büsingen. Fetsplatz: Lindenplatz.Schleitheim. Buure-Brunch mit Kapelle Bo-denständig. 10 h, Restaurant Babenthal.Stetten. Ab 18.45 h: Spatz (Pot-au-Feu), Ge-schirr und Besteck selbst mitnehmen. 20.30 h:Bundesfeier mit Stadträtin Veronika Heller.Fackelzug zum Höhenfeuer. Festplatz: Dorf-kern, bei schlechtem Wetter MZH Rietwies.Stein am Rhein. 8 h: Frühstücksbuffet. 9.30h: Festansprache von Ex-NR Ernst Mühle-mann. 10 h: Turnerchilbi an der Schiffländeund Festbetrieb. Ab 21 h: Lampionumzug undFeuerwerk am Rhein. Festplatz: Rathausplatz,bei schlechtem Wetter MZH Schanz.

Wilchingen. 10-13 h: Foto-/Postenlauf.11 h: Festwirtschaft. 11.30 h: Festanspra-che von Philippe Schultheiss. 20 h: Wirt-schaftsbetrieb. Festplatz: beim Höhenfeu-er auf dem «Spitz», bei schlechtem Wetterim Holzmagazin der Forstverwaltung beimSchützenhaus.

SCHIFFFAHRTENBrunchfahrt auf dem Rhein. Schiff-fahrtsgesellschaft Untersee und Rhein.10.15 h, Schifflände (SH). Anmeldung er-forderlich: 052 634 08 88.Schifffahrt zum Feuerwerk in Stein amRhein. Schifffahrtsgesellschaft Unterseeund Rhein. 18.30 h, Schifflände (SH). An-meldung erforderlich: 052 634 08 88.Weltrekordversuch. Auf den Kursschif-fen auf 15 Schweizer Seen und Flüssen sin-gen möglichst viele Menschen gleichzeitigdie Nationalhymne. 15.15 h, auf den Kurs-schiffen von Untersee und Rhein.1.-August-Fahrt auf dem Rhein. StollSchifffahrten AG. Abendfahrt bis Stein amRhein. 19.30 h, Schifflände (SH). Anmel-dung erforderlich: 052 624 07 07.Fahrten mit Nachtessen und Feuer-werk. Hunziker Schiffbetrieb AG. 19.30 h,Schifflände, Stein am Rhein. Anmeldungerforderlich: 052 741 23 93.

FRAGEN UM FARBENfraz. Welche Farbe kann am lau-

testen kreischen? Was passiert,wenn sich Gelb und Rot streiten?Diesen und anderen Fragen gehtdie Museumspädagogin Reini Rit-ler-Morgenthaler nach, wenn sieam kommenden Sonntag durchdie Werke Sol LeWitts führt. Dievielfarbigen Kuben des grossarti-gen amerikanischen Künstlers ste-hen dabei ganz im Zentrum. Ganznebenbei dürfte diese Führung alsoauch eine kleine Reise in die Ge-schichte der Farben werden. Undwenn die Sonne weiterhin soscheint, ist mit einem wunderba-ren Farbenspiel zu rechnen!

SO, 11 .30 H, HALLEN FÜR NEUE KUNST (SH)

RUND UM ODYSSEUSfraz. Nicht nur tragikomische

und spannende Unterhaltung aufder Bühne wird derzeit beim Kraft-werk geboten – im Rahmen desTheaterspektakels rund um dasStück «Odysseus – Akte XXXL»steht ein abwechslungsreichesRahmenprogramm mit Lesungen,Konzerten und Openair-Kino an.So steht zum Beispiel morgen Frei-tag der Schweizer Film «Ernstfallin Havanna» auf dem Programm.Im Anschluss daran ist Partytimemit «Bonie Mahonie» angesagt.Am Sonntag gibts dann eine Mati-nee und ein Jazzkonzert mit«Quintessenz» um 12 Uhr.

GENAUE DATEN SIEHE KALENDER

MUNI UND TIGERLIfraz. Am 1. August findet das

erste Ramsener Dampflokfest statt.Das Fest ist in mancherlei Hin-sicht aussergewöhnlich, findet esdoch nicht an einem festen Ort,sondern auf der Bahnlinie zwi-schen Stein am Rhein und Ramsenstatt. Für Kenner gibtss das eineoder andere Schmankerl in Sa-chen Rollmaterial: Eine Ec 3/5 Nr.3 der ehemaligen MThB wirdebenso zu bestaunen sein wie das«Tigerli 8476» aus Sulgen oder der«Muni» des VDM. Es werdenstündliche Fahrten mit den histo-rischen Dampfloks angeboten.

FR, GANZER TAG, BAHNLINIE

STEIN AM RHEIN-RAMSEN

ZV

G

Feuerwerk ohneFeuer: «Light ArtExpeditions» vonGerry Hofstetter.

FreitagBonie Moronie. Die Soul-Missionare hei-zen wieder ein. 22 h, Theaterspektakelbeim Kraftwerk (SH).

SonntagQuintessenz. Junger Jazz in der Matinee.12 h, Theaterspektakel beim Kraftwerk (SH).

Kommende WocheChor-Konzert. Veranstalter: JeunessesMusicales Schweiz und Pro Insel Rheinau.Mi (6.8.), 19.30 h, Klosterkirche, Rheinau.Schaffhausen à la carte. Tanz und Mu-sik. Do (7.8.), 19.30 h, Mosergarten (SH).Session Club Dimitri. Improvisations-Plattform. Do (7.8.), 21 h, KultUhrBeiz Dol-der 2, Feuerthalen.

T A N Z & P A R T Y

DonnerstagDomino. FUTURE SOUNDZ mit DJ BUKO.Ab 21 h, Repfergasse 17 (SH).Orient. FREEDOM PARTY mit E. Lenardis.Ab 21 h, Stadthausgasse 13 (SH).

FreitagDolder 2. DJ HanPi & Päsci: Rock’n’Blues1. August Garten Lounge Party mit/ohneFeuer. 21 h, Zürcherstr. 26, Feuerthalen.Domino. Ab 21 h, Repfergasse 17 (SH).Orient. Shadows on the Wall mit Smudo.Ab 21 h, Stadthausgasse 13 (SH).

SamstagDolder 2. Resident DJ: Rock und Pop, 70erbis 90er. 21 h, Zürcherstr. 26, Feuerthalen.Domino. Ab 21 h, Repfergasse 17 (SH).Orient. Classic House mit Lennix. Ab 21 h,Stadthausgasse 13 (SH).Summerfever-Party. Im Rahmen der Tur-nerchilbi Stein am Rhein. Ab 16 h, Stadt-garten, Stein am Rhein.Tanzlokal Rheinriver. «Tanz mit» mit DJOliver. Ab 20 h, Mühlenstr. 40 (SH).

SonntagDolder 2. DJ Sunshine: Special weekendround-up music. 17 h, Zürcherstr. 26, Feu-erthalen.Domino. Chill OUT mit DJ DIS-C. Ab 21 h,Repfergasse 17 (SH).

T H E A T E R

DonnerstagSchaffhauser Theaterspektakel. Odys-seus Akte XXXL: Multimediale Tragikomö-die. 21 h, Kraftwerk (SH). Auch Sa, So, Mi/Do (6./7.8.), je 21 h.

L I T E R A T U R

SamstagForum Schaffhauser Autoren. 16 h, Ge-wölbekeller, Restaurant Musikhof, Posthof5 (SH).

SonntagMatinee und Konzert. Mit Quintessenz. 12h, Theaterspektakel beim Kraftwerk (SH).

D I E S & D A S

DonnerstagMaislabyrinth. Offen Mo-Fr: 11-21 h. Sa/So: 10-21 h. Täglich 16 h: Säulirennen.Schleitheim. Sa/So zusätzlich: Spiel- undBastelspass mit PlayMais.

Samstag6. Munotball. Mit der Stadtmusik Schaff-hausen. 20 h, Munotzinne (SH).

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die freizeit-azfraz23 dessert

«fraz»-Wettbewerb: 2 Freibillette fürs Munot-Kino-Openair zu gewinnen

TRAGISCHES GEBURTSTAGSKIND

M I T M A C H E N :- per Post schicken an schaffhauser az,

Postfach 36, 8201 Schaffhausen- per Fax an 052 633 08 34- per e-mail an [email protected] Vermerk: fraz-Wettbewerb- Einsendeschluss ist jeweils Montag der

kommenden Woche!

hb. Wir trauten unserenAugen kaum, als wir dieBerge von Postkarten undMails sahen – und da sollnoch einer von Sommer-loch sprechen! Einmalmehr haben «fraz»-Leser-innen und -Leser bewiesen,wie beschlagen sie sind.

Gesucht haben wir in der letztenAusgabe nämlich den in Frankfurtam Main geborenen ChemikerOtto Hahn. 1944 wurde er mitdem Nobelpreis ausgezeichnet,den er allerdings erst zwei Jahrespäter entgegen nehmen konnte –nachdem er aus der Kriegsgefan-genschaft entlassen wurde. ZehnJahre zuvor hatte Hahn mit einerMitarbeiterin begonnen, die Be-strahlung von Uran mit Neutro-nen zu erforschen. Die Mitarbeite-rin hiess Lise Meitner und war sei-ne Lebensgfährtin. Weil Meitneraber Jüdin war, hatte das Paar kei-ne guten Aussichten – schliesslich

Tosca: «Dehli 9», (Studio K7/Zomba). Fr.29.90

Jonathan Nasaw: «Die Geduld der Spin-ne», (ISBN 3-453-87008-5). Fr. 21.10

«Nackt», Deutschland 2002, (UfA). Mit Hei-ke Makatsch u.a. Fr. 35.–

GELESENfraz. In «Die Geduld der Spinne»

lässt uns der Autor und Thrillerspe-zialist tief in die seelischen Abgrün-de eines Kriminellen mit einer mul-tiplen Persönlichkeit blicken. Jenachdem, welche Facette seinerPersönlichkeit gerade die Ober-hand hat, handelt es sich bei derHauptfigur um eine präzise Killer-maschine, einen betörendenWomanizer oder ein hilfsbedürfti-ges Kind. Der Roman ist spannendund nichts für Leute, die sich imDunkeln fürchten. Ein netter Füllerfürs Sommerloch, leider nicht überjeden Zweifel und vor allem nichtjedes Klischee erhaben (Ermittlerkurz vor dem Ruhestand usw.).

GEHÖRThb. Richard Dorfmeister und

Rupert Huber, ihres Zeichens allebeide die Weichzeichner der Elek-troniksound-Branche, legen mitihrem neuesten Wurf «Dehli 9»ein wunderbares Chillout-Albumvor. Sie lassen darin nicht nurSamples, Bits und Bytes zwischenluftig und leicht oszillieren, son-dern mischen mal da, mal dortauch ein richtiges Instrument da-runter. Aufgepeppt mit der einenoder anderen sexy Stimme amMikro haben es die zwei Sound-tüftler geschafft, dass sie einem ih-ren Sound so unaufdringlich auf-zwingen wie eine laue Sommerbri-se zu einem Martini auf Eis.

GESEHENfraz. Doris Dörrie hat eine Vorlie-

be für ganz einfache und dabei un-geheuer bedeutungsschwangere Ti-tel. So folgt auf «Männer», «Para-dies», «Geld», «Keiner liebt mich»und «Bin ich schön» nun «Nackt».Doris Dörrie will uns ihre Figuren,drei Paare, deren Beziehungen sichin unterschiedlichen Stadien derAuflösung befinden, nackt, also allihrer Masken und Schutzmechanis-men beraubt, zeigen. Zugleich zieltder Titel aber auch auf den nacktenMaterialismus unserer Zeit und un-serer Gesellschaft ab, auf die Kälteund die spirituelle Leere, die dasLeben der Menschen immer weiteraushöhlen.

AR

CH

IV

floh sie ins Exil. Hahn starb 1968in Göttingen. Glücksfee ElisabethHasler machte unter den vielenEinsendungen Herbert Urs Klop-fer mit einem Glacegutschein vonEl Bertin im Wert von 20 Frankenglücklich. Herzliche Gratulation!Ihr Gutschein ist bereits per Postunterwegs.

Zu unserem neuen Wettbewerb:Diese Woche suchen wir den Na-men der nebenstehend abgebilde-ten Dame, die am 20. August ihren86. Geburtstag feiern würde. DieSchöne aus dem hohen Nordenwuchs als Waise bei ihrem Onkelauf, nachdem sie als Zwölfjährigeihre Eltern verloren hatte. Ver-diente sie sich ihre ersten Sporennoch auf der Theaterbühne ab, sowurde sie schliesslich auf der Lein-wand zum Superstar – ihr Debütgab sie 1939 in «Intermezzo», dasletzte Mal war sie 1982 in «Höstso-nate» vor der Kamera. Noch imselben Jahr starb sie; besonders tra-gisch war dabeip, dass ihr Todestagzugleich ihr 65. Geburtstag war!

Wurde 65 Jahre alt – und keinen Tagälter …

Sternwarte Steig. Demonstration undTonbildschau. 21 h, Sternwarte beimSchulhaus Steig (SH). Auch Mi (6.8.).

SonntagSchifferzmorge. 9.15 h, Schifflände (SH).Anm 052 624 07 07.Osterfinger Chilbi. Bei der Bergtrotte,Osterfingen.Qualifikationsspiel SchaffhauserDart-Cup. 17 h, Schwert-Pub (SH).

Kommende WocheTreffpunkt für Trauernde. Leitung Pfr.Walter Weber und Lisa Wieser. Di (5.8.), 18h, Altersheim am Kirchhofplatz (SH).Berufe stellen sich vor. FachangestellteGesundheit (EFZ), Pflegeassistent, Pflege-fachfrau, dipl., Pflegefachmann DN I: Mi(6.8.), 16.30 h, Ausbildungszentrum «Wald-haus», Kantonsspital (SH).Armbrust-Volksschiessen. Neu: Sie-und-Er-Stich. Do (31.7.), 18-24 h, Armbrust-schützenstand, Bibern.Inline-City. Mi (6.8.), 19.15 -21.15 h, Orts-zentrum, Neuhausen.Altstadt-Arena. Mit der KantonalenKunstturner-Vereinigung. Do (7.8.), ab 18 h,Fronwagplatz (SH).

F E S T & M A R K T

Freitag1. Ramsener Dampflokfest des VES.Stündlich, Ramsen–Etzwilen–Stein amRhein.

G A L E R I E N

SchaffhausenClaudia Girard. Galerie Einhorn, Fron-wagplatz 8. 1.-21. Aug.Gruppenausstellung. «Le Nez Rouge».Fass-Galerie, Webergasse 13. Offen: täg-lich, ausser So.Rolf Baumann. «Rückblende»: Reisefoto-grafien. Restaurant Schäferei, Webergas-se 16. Bis Ende Juli.Herbert Hiss. «Ein paar Tropfen Farbe».Lindli-Huus, Fischerhäuserstr. 47. Offen:Do/Fr, So-Mi, 14-18 h. Bis 7. Sept.Peter Stiefel. Galerie Einhorn, Fronwag-platz 8. Bis 31. Juli.Kurt Lauer. Malerei. Klinik Belair, Rietstr. 30.Christian Fuhrer. Kulturgaststätte Som-merlust, Rheinhaldenstr. 8. Offen: Do-Mo,ab 11.30 h bis spätabends. Bis 18. Aug.Aquarellkurs Michaela Huggler-Aeschlimann. Taverne Kantonsspital. Of-fen: Mo-Fr, 8-11 h, 13.30-17.30 h. Sa/So,13.30-17.30 h. Bis 15. Aug.Kunst & Klunker. Neue Spiegelbilder vonDamir Zizek und Silberschmuck von ThomasFlammer. Anja Müller Art, Vordersteig 2.

M U S E E N

Museum zu Allerheiligen (SH)Di-So, 11-17 h.Form und Funktion.Babuschka – Kunstsammlungen imMuseum zu Allerheiligen.Otto-Dix-Kabinett.Vom Toten Meer zum Stillen Ozean.Geld macht Geschichte(n).

Hallen für neue Kunst (SH)Offen: Di-Sa, 15-17 h, So, 11-17 h.Die wahre Geschichte der Farben beiSol LeWitt. Mit Reini Ritler-Morgentha-ler. So, 11.30 h.

Museum Stemmler, SchaffhausenOffen: So, 11-17 h.