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G. Lumde u. H. Johnson. Vmkomnzevi u. Nmhweis d. Platiametalle wsw. 167 Vorkommen und Nachweis der Platinmetalle in norwegischen Gesteinen. II. Von GULBRAND LUNDE und Mrm JOHNSON. Die vorliegende Arbeit bildet die Fortsetzung der von dem Einen von uns angefangenen Untersuchungen iiber die Moglichkeit ekes Nachweises und einer quantitativen Bestimmung der Platin- metalle in edehetallarmen Gesteineal) Die Untersuchungen sind im wesentlichen mit Hilfe der Mittel von ,,Statens RBstoffkomitB" auf Veranlassung des Herm Prof. Dr. V. M. GOLDSCHMIDY ausgefuhrt worden, und das Material zu den Untersuchungen wurde uns gro8tenteils vom Herrn Prof. GOLD- SCHMIDT zur Verfugung gestellt, zum Teil aber auch vom Direlitor des Mineralogisch-Geologischen Museums Oslo, Prof. J. SCRETELIG, woftir wir den beiden Herren unseren besten Dank aussprechen. Herrn Prof. GOLDSCHMIDT sind wir auBerdem noch fur wert- volle Ratschlage und fur sein lebhaftes Interesse an der vorliegenden Arbeit, zu ganz besonderem Dank verpflichtet. I. Methodisches. In einer vorliiufigen Mitteilung hat der Eine von uns (G. LUNDE)~) eine Methode zur Bestimmung geringer Mengen Platin in Gesteinen und Mineralen beschrieben. Die ausfuhrliche Beschreibung der Ver- suche mit einer Reihe von Beleganalysen ist in dieser Zeitschrift veroffentlicht worden.3) Eine Reihe neuer Erfahrungen uber die praktische Anwendbarkeit dieser Methode zur Bestimmung des Platins sowie Methoden zur Bestimmung von Silber, Gold und Palladium sind spiiter an anderer Stelle veroffentlicht worden.*) Es ist nun diese Methode weiter entwickelt, und auch eine Reihe von Trennungsversuchen durchgefuhrt worden. Auch werden bei der 1) I. Mitteilung vgl. G.LUNDE, gber das Vorkommen des Platins in nor- wegischen Gesteinen und Mineralien. Beitrag zur Geochemie der Platinmetalle. 2. anorg. u. allg. Chem. 161 (1927), 1-20. 2) G. LUNDE, Mikrochemie 5 (1927), 16. 3) 2. anorg. u. allg. Chem. 161 (1927), 1. 4) G. LUNDE, Mikrochenie 5 (1927), 102.

Vorkommen und Nachweis der Platinmetalle in norwegischen Gesteinen. II

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Page 1: Vorkommen und Nachweis der Platinmetalle in norwegischen Gesteinen. II

G. Lumde u. H. Johnson. Vmkomnzevi u. Nmhweis d. Platiametalle wsw. 167

Vorkommen und Nachweis der Platinmetalle in norwegischen Gesteinen. II.

Von GULBRAND LUNDE und M r m JOHNSON.

Die vorliegende Arbeit bildet die Fortsetzung der von dem Einen von uns angefangenen Untersuchungen iiber die Moglichkeit ekes Nachweises und einer quantitativen Bestimmung der Platin- metalle in edehetallarmen Gesteineal)

Die Untersuchungen sind im wesentlichen mit Hilfe der Mittel von ,,Statens RBstoffkomitB" auf Veranlassung des Herm Prof. Dr. V. M. GOLDSCHMIDY ausgefuhrt worden, und das Material zu den Untersuchungen wurde uns gro8tenteils vom Herrn Prof. GOLD- SCHMIDT zur Verfugung gestellt, zum Teil aber auch vom Direlitor des Mineralogisch- Geologischen Museums Oslo, Prof. J. SCRETELIG, woftir wir den beiden Herren unseren besten Dank aussprechen.

Herrn Prof. GOLDSCHMIDT sind wir auBerdem noch fur wert- volle Ratschlage und fur sein lebhaftes Interesse an der vorliegenden Arbeit, zu ganz besonderem Dank verpflichtet.

I. Methodisches. In einer vorliiufigen Mitteilung hat der Eine von uns (G. LUNDE)~)

eine Methode zur Bestimmung geringer Mengen Platin in Gesteinen und Mineralen beschrieben. Die ausfuhrliche Beschreibung der Ver- suche mit einer Reihe von Beleganalysen ist in dieser Zeitschrift veroffentlicht worden.3) Eine Reihe neuer Erfahrungen uber die praktische Anwendbarkeit dieser Methode zur Bestimmung des Platins sowie Methoden zur Bestimmung von Silber, Gold und Palladium sind spiiter an anderer Stelle veroffentlicht worden.*) Es ist nun diese Methode weiter entwickelt, und auch eine Reihe von Trennungsversuchen durchgefuhrt worden. Auch werden bei der

1) I. Mitteilung vgl. G.LUNDE, gber das Vorkommen des Platins in nor- wegischen Gesteinen und Mineralien. Beitrag zur Geochemie der Platinmetalle. 2. anorg. u. allg. Chem. 161 (1927), 1-20.

2) G. LUNDE, Mikrochemie 5 (1927), 16. 3) 2. anorg. u. allg. Chem. 161 (1927), 1. 4) G. LUNDE, Mikrochenie 5 (1927), 102.

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168 G. Lunde und .M. Johasow.

Bestimmung von relativ groBeren Edelmetallmengen gewisse Modi- fikationen notwendig.

Wie in der ersten Mitteilung beschrieben wurde, grundet sich die Methode auf das mikroskopische Ausmessen der rundgeschmolzenen Edelmetallperle. HARKORTI) war der erste, der das Gewicht von Edelmetallperlen durch Ausmessung ihres Volumens bestimmte. SpCter wurde die Methode von PLATTNER~) weiter entwickelt, und er hat eine Skala konstruiert, wonach das Gewicht aus dem Durch- messer bestimmt werden kann. Die Verwendung dieser Skala ist aber begrenzt. J. S. C U R I ~ ~ ) gibt deshalb eine Formel an zur Be- rechnung des Gewichtes von Silberperlen aus dem horizontalen Durchmesser unter Beriicksichtigung, da13 die Perle durch ihr Gewicht gegen die Kapellengrube flachgedruckt wird. CHR. A. MuNsEER4)

rechnet mit einer vereinfachten Formel fiir das Volumen

die fur D < 0,4 mni geniigend genau ist. Auch L. WAGONER^) hat eine etwas geanderte Formel zur Bo-

stimmung des Gewichtes vorgeschlagen. Der Vorschlag, bei dem Ausmessen der Perlen das Mikroskop

zu verwenden, stammt von V. GOLDSCHMIDT~) (Heidelberg). Er empfiehlt auch, die Edelmetallkorner vor dem Ausmessen auf Holz- kohle rundzuschmelzen. Dadurch nehmen sie annahernd Kugelform an, und die Rerechnung des Gewichtes kann ohne Anwendung komplizierter Formeln erfolgen.

Bei diesem Rundschmelzen treten aber, besonders beim Silber, erhebliche Verluste auf. Auch mui3 das Umschmelzen oft mehrmals wiederholt werden, bis die Form tadellos wird.

G. F. GOYDER') war, soweit wir finden konnten, der erste, der ein Verfahren zum Rundschmelzen der Edelmetallkorner in einer

1) Probierkunst mit dem Lotrohre, 2) F. KOLBECK, PLATTNER'S Probierkunst mit dem Lijtrohre, 8. Aufl.

Leipzig 1927, S. 27. 3) Sixth Annual Report of the U. 8. Geol. Suivey, S. 329 (1884); vgl. auch

J. S. CURTIS, Silver-Lead Deposits of Eureka, Nevada, U. S. Ceol. Survey 2884, s. 120 ff.

Freiberg 1927.

4) Norsk Teknisk Tidsskrift 10 (1892), 13. 6) Trans. Amer. Inst. Min. E'ng. 31 (1901), 798. e, 2. anal. Chern. 16 (1877), 434. 7) Ckem. News 70 (1891), 194, 202.

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Vorkommen w i d Nachweis &r Ptatinrnetalle in nmwey. Gesteinen. 169

Borsiiureperle angibt. Diese Methode wurde von J. R. DON^) an- gewandt und spater von F. HABER und J. JAEXICKX~) zri hoher Vollkommenheit entwickelt.

1st die Perle so groB, da13 sie sich nicht inehr tadelloe rund- schmelzen IaBt, kann sie auf der KUELMANN-waage oder auf der verfeinerten NERNST-Waage von EMIGH~) gewogen werden. Mit dieser letzten Waage konnen WSigungen rnit einer Genauigkeit von 0,l-0,3 y , d. h. 1-3.10-7 g ausgefuhrt werden.

D ie Bes t immung des Gewichtes a u s dem Durchmesser. Die Berechnung des Gewichtes der Metallkugeln aus dem

Durchmesser erfolgt nach der Gleichung 7d P = - e D D S , 6

work P das Gewicht, e die Dichte und D den Diameter der Kugel darstellen. Es ist zweckmaBig, wenn eine groBere Reihe von Be- stimmungen ausgefuhrt werden, das Gewicht fur eine bestimmte Dichte als Funktion des Diameters graphisch darzustellen, damit man fur jeden Durchmesser das Gewicht gleich ablesen kann. Noch praktischer ist es aber, die Funktion in einein Koordinatensystem mit doppelter logarithmischer Teilung darzustellen, worauf in der ersten Mitteilung bereits hingewiesen wurde.g Aus Gleichung (I) erhalten wir :

ia) 7d log P = 3 - log D + 1OgT g .

Da log z ~ / 6 eine Konstante ist, so wird die Funktion mit logarith- mnischer Teilung beider Koordinatenachsen eine gerade Linie dar- s t ellen.

Die mikroskopische Ausmessung der Edelmetallperlen muB mit groBter Sorgfalt erfolgen, denn wie die Gleichung (1) lehrt, andert sich das Gewicht rnit der dritten Potenz des Diameters. Um den Fehler bei der Bestimmung des Diameters zu verringern, arbeiten wir deshalb rnit moglichst starker VergroBerung. Hier wird aber

I) J. R. DON, Trans. Amer. Inst. Mim Eng. 27 (1897), 564; Ref. Z. prakt.

2, 8. anorg. u. allg. Chem. 147 (1925), 156. 3 ) M0natsh.f. Chem. 36 (1915), 412 sowie F. Emax, Methoden der -0-

chemie, ABDERHALDEN’S Handbuch der biolog. Arbeitsmethoden I 3, S. 233ff.; F. EXICH, Einrichtung und Gebrauch der zu chemischen Zwecken verwend- baren Mikrowagen, ABDERHALDEN’S Handbuch der biochem. Arbeitsmethoden 9 (1919), 55-147, besonden, 93ff.

4) 2. anorg. u. allg. Chem. 161 (1927), 15; vgl. auoh Mdkrochemie 5 (1927), 105.

G‘eol. 1898, 357.

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sehr bald eine praktische Grenze gesetzt. Erstens besitzt die Edel- metallperle selten theoretische Kugelform, weshalb das Bild, das wir im Mikroskop betrachten, nicht eine theoretische KreisflBche darstellt. Aus demselben Grund liegt der UmriB des ,,I<reises" nicht immer in einer Ebene, weshalb die Kreislinie nicht gleichzeitig uberall scharf gesehen werden kann. Es ist schon deshalb zwecklos, die Genauigkeit der Ablesung uber eine gewisse Grenze hinauszutreiben.l)

Theoretisch gibt es zwar keine Grenze der erreichbaren Ver- ,@Berung; wir mussen aber die mijgliche VergroBerung nicht mit der Auflosungsgrenze verwechseln. Nach E. M. NELSON^) ist das praktische Auflosungsvermogen gleich 2 N . Af1.311, wo N A die nume- rische Apertur, 3L die Wellenlgnge darstellt. E. M. CHAMOT~) gibt die GriiBe des kleinsten Partikels, das im durchfallenden Licht k l a r gesehen werden kann, zu 0,2y an. Wir konnen also nicht hoffen, die Ausmessung mit groBerer Genauigkeit durchfuhren zu kijmen, als & 0,2p. W. A. ROGERS~) gibt auch an, daB es unmoglich ist, Langenmessungen mit groBerer Genauigkeit els & 0,2 p auszufiihren.

Nach M. D. EWELL~) werden aber bei einer Serie von Messungen Werte erhalten, die untereinander um weniger als 0,l ,u differieren, ja unter ganz besonders gunstigen Bedingungen um weniger als 0,05 p. Die Genauigkeitsgrenze ist naturlich von dem Auflosungs- vermogen des angewandten Objektivs abhangig. Nach CHAMOT~) werden mikrometrische Messungen, bei maBiger VergroBerung aus- gefuhrt, in der Regel genauer, als die bei sehr groBer VergroBerung ausgefiihrten.

Sol1 die groBtmogliche Genauigkeit der Ausmessung erreicht werden, arbeitet man am besten mit einern Mikrome terokular.') Der Wert eines Skalenteils wird fur die verwendeten Objektive durch Vergleich mit einer Objektmikrometerskala ermittelt. Am besten arbeitet man mit einem Haarkreuzokular und Mikrometerschraube.

l) Bei sehr kleinen Perlen (D < 20 p), wo die theoretische Kugelform a a h e r n d erreicht ist, wird man die grofitmoglirhe Genauigkeit bei der Ab- h u n g erstreben.

2, J . Roy. iMicr. Soc. 1906, 521.

4, Proc. Ant. Soc. Nicrosc. 1883, 198. 5) J . Roy. Mict-. Soc. 1910, 537; vgl. auch E. M. NELSOR, J . Roy. Micr.

6, E. M. GHAMOT, 1. c. S. 176; referiert bei A. BENEDETTI-PICKLE&, Mikro-

?) Eine eingehende Beschreibung der verschiedenen mikrometrischen Me&

Elementary Chemical Microscopy, 2 Ed., N. Y. 1921, S. 17.

Roc. 1910, 696

ehemie 3 (1925), 126.

methoden findet man bei CHAMOT, 1. c., S. 172ff.

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Vwkommen und Nachweia der Platinmetulle in norweg. Gesteilzen. 17 1

Fur die praktischen Zwecke bei der hier beschriebenen Methode wurde keine grofiere Genauigkeit der Ablesung als & 0,5 p angestrebt. Bei unseren Bestimmungen arbeiten wir mit Objektiv Nr. 7 oder Nr. 9 und Wasserimmersion, und Okular Nr. 4 nit Mikrometer- einteilung von F. FUESS, Berlin-Steglitz.

Bei der Ausmessung wurde stets mit parallelem Licht gearbeitet, da beim Einschalten der Kondensorlinse kein so scharfes Bild erhalten werden kann. Die Perle sol1 im Zentrum des Gesichtsfeldes Iiegen, da zu den Seiten Interferenzfarben auftreten, die die Ausmessung storen.

Wenn wir die Gensuigkeit der Ablesung kennen, konnen wir die Genauigkeit bei der Bestimmung des Gewichtes berechnen.

Aus der Gleichung (1)

a P = -DO3@ 6

erhalten wir durch Differenziation fur die absolute Genauigkeit von P :

d P - d F D 3 p = - D 2 p * d D ,

oder da - @ - d D bei einer gegebenen Genauigkeit der Ablesung dD

(3) R a

2 a 2

(4) konstant ist : a P = ~ . D Z .

Die absolute Genauigkeit ist proportional D2. Aus Gleichung (4) geht hervor, daB die Kurve eim Parabel

darstellt. Die Genauigkeit betragt fur eine Platinkugel mit einem Kugeldurchmesser von 30 p A P = f 15.10-9 g, fur 40 ,u erhalten wir A P = f 27.10-9 g, wenn fur die Genauigkeit der Ablesung A D = 0,5 ,u gesetzt wird.

Uns interessiert aber die re la t ive Genauigkeit mehr als die absolute. Aus den Gleichungen (1) und (3) erhalten wir die relative

a P ~ D B 3 - = - a ~ = - . a D , P 2 P D

Genauigkeit :

oder, da 3.dD bei gegebener Genauigkeit der Ablesung dD konstant ist',

Die relative Genauigkeit ist umgekehrt proportional D. Die Kurve stellt eine Hyperbel dar. Man bemerkt, daB die relative Genauigkeit erst bei einem Durchmesser von 6 p, d. h. 12 dD 25O/, betragt, und mit steigendem Durchmesser langsam abnimmt. Bei 30 p betriigt

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172 (3. Lunde wnd ill. Johnson.

sie immer noch 5O/,, bei 40p etwas weniger als 4O/,, alles unter der Voraussetzung, daB die Genauiglieit der Ablesung A D = 0,5 p betragt.

Die Untersuchung von Gesteinen und Mineralen. Handelt es sich um die Restimmung der Edelrnetalle in einem

Gestein oder Mineral, SO wird das feinstgepulverte Material wie bei der ublichen dokimastischen Methode mit einer Bleiverbindung ver- schmolzen. Da die Moglichkeit besteht, daB das Edelmetall gediegen als Flitter im Gestein verteilt vorliegen konnte, so wird das Material iiicht gesiebt, sondern im Achatmorser nur feinst verrieben. Kleine duktile Metallflitter konnten beim Verreiben flachgedriickt und beim Absieben zuruckgehalten werden. In der ersten Mitteilung wurde die folgende Zusammensetzung der Schmelze angegeben :

. . . . . . . . . . . . Gesteinsprobe I g Bleiacetat, p. a. . . . . . . . . . . . 2 g Kalium-Natrium-Carbonat, p a . . . . 2 g Borax, geschmolzen, gepulvert. 2 g . . . .

Diese Zusammensetzung hat sich in den meisten FBllen bewahrt. Bei eisenoxydreichen Materialien empfiehlt es sich noch Quarzpulver hinzuzufugen, und wir geben der Schmelze die folgende Znsammen- setzung, die sich auch bei Nickelerzen, Pyriten usw. bewahrt hat:

. . . . . . . . . . . . Gesteinsprobe I g Quarzpulver . . . . . . . . . . . . . 1 g Bleiacetat, p. a. 2 g Kalium-Natrium-Carbonat, p. a,. . . . 4 g

. . . . . . . . . . .

Borax, geschmolzen, gepulvert. . . . . 3 g

Hei sehr schwer schmelzbaren Gesteinen kann die Quarzmenge noch weiter erhoht und die Menge der Probe noch verkleinert werden.

Es ist selbstverstandlich, dalj sulfidische und arsenhaltigs Erze vorher gerostet werden mussen.

Die Edelmetallgehalte vieler Gesteine sind oft so gering, daS man bei einer Einwage von 1 g die erhaltenen Perlen oft schwer verarbeiten kann. Wir haben es deshalb vorgezogen, in solchen Fallen mit 2 g Material zu arbeiten und der folgenden Zusammensetzung der Schnielze :

Gesteinsprobe . . . . . . . . . . . . 2 g Bleiacetat, p. a. . . . . . . . . . . . 2 g Kalium-Natrium-Carbonat, p. a. . . . 4 g Borax, geschmolzen, gepulvert. . . . . 3 g

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Porkommen und Nachweis der Plati~metalle in Izorweg. Gesteinen. 113

Bei einzelnen Mineralien mit grosen Edelmetallgehalten kann man naturlich weit geringere Einwagen verwenden. Bruchteile eines Milligrammes von einem Mineral mit einigen Prozenten Edelmetall genugen fur die quantitative Bestimmung derselben.

Samtliche Reagenzien mussen moglichst edelmetallfrei sein. Eine Prufung verschiedener Bleiprgparate ergab die in Tabelle 1 zusammengestellten Zahlen, wobei einige Zahlen aus der ersten Mit- teilung wiederholt sind. Es wurde stets mit Bleiacetat p. a. gearbeitet und Blei ,,Kahlbaum" in Stangen. Wunscht man fur gewisse Zwecke die Bleipriiparate noch weiter zu reinigen, kann dies durch Elektro- lysel) oder durch langeres Erwarmen einer Bleiacetatlosung mit. Thioessigsiiure2) erfolgen.

- ~

Nr.

1

2

3 4

5 6 7

8 9

~ __

10 11 12 13 14 15 16

Tabelle 1. .___-

.___ __ Probe

Probierblei, unbekannter Herkunft (von der Firma Nerlien in Oslo bezogen)

Probierblei, gekornt, fiir Probieranalyse (KAELBAUM) . . . . . . . . . . . .

Blei ,,Kahlbaum" in Stangen . . . . . Probierblei in Kugeln (Deuhche Gold- u.

Silber-Scheideanstalt, Frankfurt a. M.) Dasselbe, andere Probe . . . . . . . . Dasselbe, andere Probe . . . . . . . . Bleigliitte fur Probieranalyse (Ton Nerlien

bezogen). . . . . . . . . . . . . . Bleiglatte fur Probieranalyse, andere Probe Bleiglatte fur Probierzwecke (Deutsche

Gold- und Silber-Scheideanstalt) . . . Bleiacetat, kist., D. A. B. 5 (MERCK) . Bleiacetat, p. a. ( ~ R C E ) . . . . . . . Bleiacetat, p. a. (MERCK) . . . . . . . Bleiacetat, p. a. (MERCK) . . . . . . . Bleiacetat, p. a. (KAHLBAUM) . . . . . Bleiacetat, p. a., andere Probe. . . . . Bleiacetat, p. a., andere Probe . . . . .

___- Jnters. g ___

1,25

099 5

2 2 2

2 2

100

2 2 2 2

10 20 20

5,6 -10-6

7,8 -10-6 0,011 -10-6

0,36 * 10-6 0,84 -10-6 1,29 -10-6

2,5 -10-6 1,7 -10-6

4,75 . low + 0,061 .10-6 AU 0,13 a10-6 0,09 * 10-6 0,0035.10-6 0,006 .10-6 0,0027- 10-6 0,011 .10-6 0,006 .10-6

Tabelle 2 enthglt die Silbergehalte einiger in Frage kommender Reagenzien. Man bemerkt, daB Borax, p. a., von KAHLBAUM die zehnfache Menge Silber von der des Priiparats der Gold- und Silber- scheideanstalt aufweist ; es ist moglich, dalj das Schmelzen des reinsten Borax in Silberschalen erfolgt, wobei eine geringe Menge Silber in Losung geht. L. WAGONER hat auch in den meisten Reagenzien Silber gefunden, so findet er im Natriumkarbonat, krist.

l) L. WAGONER, 1. c., konnte den Silbergehalt des Bleis durch Elektrolyse auf 0,047 - 10-6 g pro g herabdrucken.

z, F. HABER und J. JAENCEE, 8. anoTg. u. allg. Ckem. 147 (1925), 162.

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174 Q. Lunde und M. Johnson.

(MERCK) 3-10-6 g pro Gramm, in KCN 2,605*10-9g Ag und

2 3

BAUM) . . . . . . . . . . . . . . . Borax, geschmolzen, p. a. (KAHLBMJM) . Borax, geschmolzen, gepulvert (von der

Unters. g

4 a

4

4

_.__ Ag in 1 g

0,009~10-~ 0,31 -10-6

0,l -10-6

0,036.10-6

In einigen Fallen, wo durch die mikrodokimastische Methode groBere Edelmetallmengen nachgewiesen waren, sind auch die ge- wohnlichen Makromethoden zur Anwendung gekommen. Wir haben in diesen Fallen stets die Ergebnisse der Mikrobestimmung durch die gewohnlichen Probiermethoden bestiitigt gefunden. Fiu die Trennung des Silbers und Goldes der beim Abtreibcn gewonnenen Perlen haben wir Halbmikromethoden ausgearbeitet, woruber weiter unten berichtet wird.

Es seien hier nur einige Erfahrungen uber die zweckmaflige Zusammensetzung der Schmelze beim AufschlieBen von eisen- und chromreichen Mineralien gegeben, was uns anfangs einige Schwierig- keiten bereitete.

Bei der Untersuchung von eisenreichen Mineralien, beispielsweise Pyriten, haben wir der Schmelze die folgendeZusammensetzung gegeben :

. . . . . . . . . Gerostetes Era 25 g Quarz 30 6 Kalium-Natriumcarbonat 50 g Borax 25 6 Bleiglatte. . . . . . . . . . . . 100 g Kaliumbi t ar t ra t 15 g

. . . . . . . . . . . . . . . . .

. . . . . . . . . . . . .

. . . . . . . . Bei der Untersuchung von Chromiten muB die Menge der Flu&

mittel noch weiter erhijht werden, damit eine leicht flussige Schlacke erhslten werden kann. Wir haben mit Erfolg die nachstehende Zusammensetzung der Schmelze verwendet :

. . . . . . . . . Ere (Chromit) 25 g Quarz 75 g

Borax 50 g

Kaliumbitartra t 30 g

. . . . . . . . . . . . . Kalium-Natriuincarbonat . . . . 150 g

Bleiglatte. . . . . . . . . . . . 150 g . . . . . . . . . . . . .

. . . . . . . .

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Porkomman und Nachweis der Pldinmetalle in norweg. &steinen. 115

Der Hauptnachteil beim Arbeiten mit diesen groBen Reagenzien- mengen liegt darin, daB groBe Edelmetallmengen in die Analyse hinein- gefuhrt werden, derenMenge gegebenenfalls die der Probe weit ubertreffen kann und eventuell verdecken. An einer volls t and igen Befreiung so grol3er Reagenzienmengen von den letzten Gold- und Silberspuren ist in einem gewohnlich eingerichteten Laboratorium uberhaupt nicht zu denken. Wirhaben aber wiederholt durch Blindversuche den Edel- metallgehalt unserer Beschickung ermittelt) und stets inhbzuggebracht.

Das Schmelzen der Probe und Abtreiben des Bleis erfolgt genau nach dem in der ersten Mitteilung angegebenen Verfahren.

Es ist noch zu bemerken, daB beim Feintreiben des letzten Bleikonigs bei gewissen Gesteinen und Erzen noch erhebliche Mengen von unedlen Metallen im Bleiregulus zuruckbleiben. Das ist bei Nickel- und Kupfererzen der Fall, aber ganz besonders, wie wir feststellen konnten, bei chromhaltigen Gesteinen, Chromiten.

Man erkennt sofort am Aussehen der sich ausbreitenden Schlacken- schicht beim letzten Feintreiben, ob unedle Metalle dabei sind. Bei Anwesenheit von Kupfer und Nickel zeigt die Schlacke eine dunklere, bei groBen Mengen grauschwarze Farbe, wahrend sie bei Gegenwart von Chrom durch Bleichromat intensiv gelb gefarbt wird.

Man unterbricht in diesen Fallen das Treiben, setzt noch eine kleine Menge (etwa 0,l g) edelmetallfreies Blei zu, und treibt von neuem ab. Dieser Bleizusatz ist event. noch ein- bis zweimal zu wiederholen. Besonders bei Chromiten ist dieses wiederholte Ab- treiben notwendig, urn ein tadelloses Edelmetallkorn zu erhalten.

Durch das wiederholte Abtreiben vergrol3ern wir die Schlacken- menge, und die Gefahr, daB Edelmetalle verschlackt werden konnen, wird ebenfalls groBer. Ober die Verteilung der verschiedenen Edel- metalle zwischen Blei- und SilicatschmelzfluB wissen wir noch sehr wenig; es ist aber klar, da5 diese Metalle auch eine gewisse Tendenz zur Verschlaokung aufweisen mussen, die mit ihrer Sauerstoff- affinitat in Zusammenhang steht, und daB sich bei einer bestimmten Zusammensetzung der Schlacke auch eine bestimmte Verteilung der Edelmetalle auf Blei- und SilicatschmelzfluB einstellen wird. Um die Verluste durch Verschlacken moglichst gering zu gestalten, wird dann die Schlacke mit einem Bleisalz und Reduktionsmittel erneut verschmolzen. Die in der ersten Schlacke zuruckgebliebene Edelmetdl- menge verteilt sich d a m wieder auf Blei- und SilicatschmelzfluB.l)

1) Zufiigung wkhrend der Korrektur: Neuere, noch nicht ganz abgeschlossene Versuche von dem einen von uns (M. JOHNSON) haben gezeigt, dall bei sehr

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176 Ci. Lunde und M. Johnson.

Beim Herauspraparieren der kleinen Edelmetallkorner diente ein stereoskopisches Prlpariermikroskop von Zn~ss l ) rnit Dermato- skopgestell. Wir arbeiteten mit einem Okularpaar Huygens 7 x oder 10 x , und Objektivpaar 6, wobei mit einem Objektivabstand von 32 mm eine VergroBerung von 42 bzw. 60 erreicht wird, mit einem Sehfeld von 3,2 bzw. 1,4 mm.

Fur die Priiparation wurden angeschliffene Nahnadeln verwendet. Es ist darauf zu achten, daB die Praparation nicht trockeii erfolgt, und daB die Schlackenschicht wiihrend dem Praparieren durch Ab- wischen mit Benzol von dem aus der Nadel stammenden Stahlstaub von Zeit zu Zeit gereinigt wird.

Bei der Bes t immung des S i lbers hat man ganz besonders darauf zu achten, daB die Porzellanschale beim letzten Ahtreiben sofort nach dem Hick pekiihlt wird, damit keine Verluste auftreten. ])as Rundschmelzen des Silberkornes in der Borsiiurepcrle hat auoh moglichst rasch zu erfolgen, da das Silber bei der Ternperatar der Geblaseflamme sich in Borsaure rasch lost.

Bei richtigem Arbeiten erhiilt inan aber gute Resultate. 0,51 g Silber aus einer frisch hergestellten Losung heraus-

genommen, wurde in der ublichen Weise rnit Bleiacetat verschmolzen, und ergab 0,50-10-6 g Ag. Die Perle war 15 Sekunden in Borsanre in der Geblaseflammc rundgeschmolzen worden.

Bei der Bestimmung des Silbergehaltes einer Losung fanden wir unabhbgig voneinander in dem gleichen Volnmen 3,62 -lo4 g.

Die Bes t immung des Goldes

ist sehr zuverliissig. Da aber eine Verunreinigung der Goldperle mit Silber nicht zu vernieiden ist, mu13 die Goldperle stets in Bor- siiure bis zur Konstanz geschmolzen werden. Man vergleiche hierzu die Belegeanalysen in der ersten Mitteilung.2)

2,56.10-6 g Au wurden als Losung zu einer Schmelzfi der iib- lichen Zusammensetzung gwetzt und 2,65 - 10-6 g Au wiedergefunden.

geringen Silbermengen ein immerhin betrachtlicher Prozentsatz beim ersten Verschmelzen in der stark Kali- und Natron-haltigen Schlacke zuriickbleibt, weshalb bei der Ermittlung sehr kleiner Silberniengen in Gesteinen die Be- stimmung, bei der von uns jetzt verwendeten Zusammensetzung der Schmelze, nicht zu ganz zuverliissigen Werten fuhrt. Kleinste zugesetzte Goldmengen wurden dagegen stets quantitativ wiedergefunden.

l) KARL ZEISS, Druckschrift Mikro 376 (1925), 10. 2, 2. anorg. u. d g . Che7n. 361 (1927), 15-16.

Page 11: Vorkommen und Nachweis der Platinmetalle in norwegischen Gesteinen. II

Vorkommen und NaAweis der Platinmc~alle in norwcg. Besteinen. 17 7

21,2.10-6 Au 21,2 * 10-6 Au 21,2-10-6 Ail

Es wurden ferner einige Versuche ziir Bestimmung des Goldes in Losungen angestellt.

Ober die Bestimmung des Goldes und Silbers im Meerwasser sei auf die ausfuhrlichen Literaturangaben bei F. HABER hingewiesen. F. HABER und J. JAENICKE haben gefunden, da13 das Ausfallen geringer Mengen von Gold unter gleichzeitigem Ausfallen eines Adsorbens erfolgen mu13. Am besten wird das Gold als Sulfid mit Bleisulfid zu- sammen gefallt. K. FRIED RICH^) reduziert zur Fallung des Goldes in Salzsolen mit Zink und Salzsaure, wobei dem Zink etwa 1% Probierblei beigemischt ist. Nach dem Auflosen des Zinks bleibt das Gold am Blei absorbiert und kann nach dem Abtreiben des Bleies bestimmt werden.

Diese Methode ist auch von H. Koch2) verwendet worden. Wir versuchten das Gold aus essigsaurer Losung mit Schwefel-

wasserstoff bei Gegenwart von Bleiaoetat zu fallen 0,l g Bleiacetat wurde in 100 em3 1°/,iger Essigsaure gelost und 2,56.10-6 g Au als Losung zugesetzt. Die Losung wurde auf Wasserbadtemperatur erwarmt und die Fallung mit Schwefelwasserstoff langsam vor- genommen bis zum Erkalten der Flussigkeit.

Die vollstandig klare Flussigkeit wurde durch ein Filter von S CHLEICHER & SCHULL, Marke : Blauband, filtriert und bei l l O o getrocknet. Die Hauptmenge des Niederschlages wurde vom Filter entfernt, das Filter in einem unglasierten Porzellantiegel verascht, die Hauptmenge wieder hinzugefugt unci unter Zusatz von 1,5 g Bleiacetat und etwas Borsaure abgetrieben. Die zuruckgewonnenen Goldmengen schwankten stark: 2,10,2,10,1,92,1,72,1,68, 1,60*10-6 g.

Um zu finden, wo diese zum Teil erheblichen Verluste eingetreten waren, wurde in gleicher Weise 21,2*10-6 g Au gefallt. Es wurde 17,6-17,9.10-6 g wiedergefunden. Jetzt wurde zu dem Filtrat dieser Faillungen 0,l g Bleiacetat gesetzt, und wiederum mit Schwefel- wasserstoff gefallt und behandelt wie oben. Im Filtrat war noch 0,27-0,31-10-6 g Au vorhanden oder etwa 1,5O/, der zugesetzten Menge. Die Hauptverluste mussen demnach beim Veraschen ein- getreten sein. Die Tabelle zeigt die Resultate.

Tabelle 3.

0,31* 10" 17,91.10* 0,15 * 1 O-' 17,95* 0,27 * 18,17-10-~

17,6* 17,8.10-6 17,9 10-6

l) Netallurgie 3 (1906), 586. 2) Kolloid-Zeitsehr. 22 (1918), 1. Z. anorg. u. dlg. Chem. Bd. 172. 12

Page 12: Vorkommen und Nachweis der Platinmetalle in norwegischen Gesteinen. II

178 G. Lurtde und M. Johnson.

DaB beim Veraschen Goldverluste zu befurchten sind, geht auch aus einer Arbeit von A. MEIXNER und F. KROGER~) hervor, die bei Mibrogoldbestimmungen in organischen Korpern stets zu geringa Werte finden, falls das Gold nach dem Veraschen noch uber freier Flamme gegliiht wird. DaIj die Fehler bei uns stets fast die gleiche GroBe hat, beruht darauf, daIj bei allen Analysen genau gleich vor- gegangen wurde.

HABER und JAENICKX~) erhielten mit dem theoretischen Werte ubereinstimmende Ergebnisse, wenn sie den Bleisulfidniederschlag in dein zum Abtreiberi bestimmten Tiegel direkt hineinzentrifugierten. Uber niihere Einzelheiten bei diesem Verfahren mu0 auf das Original vermiesen werden.

Die Res t immung des Goldes neben Silber.

Mit der Hestimmung von sehr kleinen Mengen Silber und Gold nach dem dokimastischen Verfahren beschltigten sich J. S. CURZIS~) , A LIVERSIDGE4), CRR A. MUNSEER'), J. W. PACK^), J. R. DON'), L. M7AGONERs) und andere, vor allem aber F. HABER'), J. JAENICKE und Mitarbeiter.

Die Trennung des Silbers von Gold in der Gold-Silberperle bewirken HABER und JAENICKE auf nassem Wege mit Salpeter- saures) oder durch eine verlkngerte Kupellation unter Zusatz von Borax in kleinenMengen.lO) Wir fuhren die Trennung in der Bor- sgureperle in ganz derselben Weise aus, wie in der ersten Mitteilung fur die Trennung des Silbers vom Platin beschrieben wurde.

Bei so groBen Perlen, daB eine Abwagung auf der Kuhlmann- wage erfolgen konnte, wurde versucht, aus dem gemessenen Durch- inesser und dem Gewicht den Goldgehalt zu berechnen. Die Methode versagt aber bei einem Goldgehalt der Perle von weniger als

l) Mikrochemie 5 (1927), 120. 2, 2. anorg. u. allg. Chem. 147 (1925), 162. 3, 1. c., S. 168 dieser Arbeit. 4, Journ. and Proc. of the Roy. SOC. of New South Wales 29 (1895), 335;

Chem. News 74 (1896), 146, 160, 166, 182, 191; Journ. Lo?&. Chem. 8oc. 71 (1897), 298.

5 , 1. c., S. 168 dieser Arbeit. e, Min. and Sci. Press 77 (1898), 154; Original war uns nicht zugiinglich. 7 1. c., S. 169 dieser Arbeit. 8, 1. c., S. 168 dieser Arbeit. O) I?. HABER und J. JAENICEE, 2. anorg. u. allg. Chem. 147 (1925), 167-168.

lo) F. HABER, 2. angw. Chem. 40 (1907), 303; besondem S. 310.

Page 13: Vorkommen und Nachweis der Platinmetalle in norwegischen Gesteinen. II

Vorkmmsn und Nachweis &r Platinmetalle in norweg. Gesteinen. 179

da die Ausmessung derartig groBer Perlen nicht genugend genau erfolgen kann, und das Rundschmelzen in der Borsaureperle ebenfalls schwierig wird. Es kam in solchen Fallen eine chemische Trennung zur Anwendung. Die Perle wurde auf einem kleinen Uhrglas mit Salpetersaure, die vorher zwecks Entfernung der leteten Spuren Salzsaure uber Silbernitrat destilliert war, behandelt. Die Salpeter- saure wird nach beendigter Reaktion mit einer Capillare entfernt und die zuriickbleibenden Goldfilter mit wenig Quecksilber amal- gamiert.l) Die Quecksilberkugel wird in einem Tiegel aus un- glasiertem Porzellan mit edelmetallfreiem Blei zusammen ab- getrieben, worauf die zuriickbleibende Goldperle in ublicher Weise in Borsaure rundgeschmolzen und gemessen wird.

Die Trennung des Silbers vom Gold durch Salpetersaure kann auch auf dem Objektglas auf einem winzigen Stuckchen Filtrier- papier erfolgen2)

Liegt der Verdacht vor, daB so groBe Goldmengen vorhanden sind, da% sie auf der Kuhlmannwage zur Wagung gebracht werden konnen, beispielsweise bei einem aus einer groBeren Schmelze im Sandtiegel erhaltenen Edelmetallkorn, wurde die Trennung in eineni Porzellantiegel unter Anwendung des Poreellanfiltrierstabchens nach EMICH~) durchgefuhrt. Der Tiegel wird zuerst mit dem Filtrier- stabchen leer gewogen, darauf mit der Silber-Goldperle, und zum SchluB nach erfolgter Reaktion und Absaugen des Silbernitrats. Man erhalt also nach drei Wagungen sowohl den Silber- als den Goldgehalt der Perle. Es ist selbstverstandlich, daB diese Methode nur dort zur Anwendung kommen kann, wo eine Genauigkeit der Abwagung von f 2.10-6 genugt. Das Verfahren durfte aber eine wertvolle Erganzung eu der ublichen dokimastischen Methode dar- st ellen.

Die Bes t immung des P l a t i n s

erfolgt genau wie in der ersten Mitteilung beschrieben, und es sei deshalb nur darauf hingewiesen.4)

1) Das Quecksilber mu13 vorher durch Destillation von Gold und Silber befreit werden. Es sei hieriiber besonders auf die Arbeit von F. HABFIC, J. JAE- BICXE und F. MATTHIAS, 2. anorg. u. allg. Chem. 163 (1926), 177, hingewiesen, TVO auch ausfiihrliches Literaturverzeichnis.

a) Vgl. dazu auch F. HABER und J. JAENICKE, 1. c. 3, F. EMICH, Lehrbuch der Mikrochemie, 2. A d . , S. 86 (Miinchen 1926);

4) 2. anorg. u. allg. Chem. 161 (1927), 13-14, wo auch Beleganalysen zn E. SCHWARZ-BEROPAMPF, 2. anal. Chem. 69 (1926), 321.

finden sind. t2 *

Page 14: Vorkommen und Nachweis der Platinmetalle in norwegischen Gesteinen. II

180 G. Lmde zcnd M, Johnson.

Es ist nur noch zu bemerken, daB, wenn der Durchmesser der Perle groBer als 5 0 p ist, es nicht genugt, daB man sich von der Ge- wichtskonstanz nach einem Erhitzen von e ine r Minu te in der Bor- saureperle uberzeugt ; denn die Silbermenge, die pro Minute heraus- gelost wird, ist so gering, daB sie sich bei einem so grol3en Volumen schwer bemerkbar macht.l)

Man muB sich jedesmal nach dem Abtreiben des Silbers davon iiberzeugen, daB die Perle in Salpetersaure unloslich ist.

Wenn das Silber vollig herausgelost ist, wird die Platinperle manchmal stark korrodiert, indem die letzten Silberreste aus der bereits erstarrten Perle herausgelost werden. Das Bestimmen des Gewichtes a m dem durch Ausmessen gefundenen Durchmesser fuhrt deshalb zu etwas zu hohen Werten.

Wir verfahren jetzt deshalb so, daB die Platinperle mit einer bekannten Goldmenge legiert wird, wodurch der Schmelzpunkt so stark herabgedriickt wird, daB die Perle in der Borsaure am Geblase schmilzt.2) Man wird dabei am zweckmafiigsten so vorgehen, daB die Platinperle m i t e ine r abgewogenen Menge B le i von b e - k a n n t e m Goldgeha l t zusammen abgetrieben wird, und weiter verarbeitet, wie oben geschrieben.

Nach G. T A T E ~ ) sollten Gold-Eleilegierungen mit auBerordeiitlich geringen Goldmengen eine viillig gleichmBBige Zusammensetzung auf - weisen. Wir liaben aber wiederholt die Beobachtung gemacht, daB es nicht imrner zutrifft. Vorsichtshalber werden deshalb nur fertig abgetriebene und genau ausgemessene Goldpden als Zusatz ver- wendet.

Durch den Goldzusatz wird die Platinbestiinmung auBerordent- lich verscharft, erstens weil die Gold-Platinperlen sich viel besser in der Borsaureperle rundschmelzen laBt als die Silber verlierende Platinperle, zweitens weil die Perle viel rascher und sicherer die letzten Bleireste an die Borsaureschlacke abgibt.

Bereits DEVILLE und DEB RAY^), von denen die Bestimmung der Platinmetalle auf trockenem Wege herruhrt, fanden, daB die Platin- metallkorner Blei zuruckhielten. Man treibt sie deshalb stets beim

l) gber die absolute Genauigkeit bei der Bestimmung des Gewichtes aus dem Durchmesser sei auf einen friiheren Abschnitt dieser Mitteilung verwiesen.

2, ober die Erstarrungskurve von Gold-Platinlegierungen vgl. F. DOE- RINCEEL, Z. anorg. Chemd 64 (1907), 347.

3, Chem. News 61 (1890), 43, 54, 67. 4) Ann. Chim. Phys. [l] 56 (1859), 385.

Page 15: Vorkommen und Nachweis der Platinmetalle in norwegischen Gesteinen. II

Vorkommen und Naohweis der Platinmtalle in norweg. Gesteilaen. 18 1

ublichen dokimastischen Verfahren mit Silber, oder noch besser mit Gold, und etwas Blei zur vollstandigen Entfernung des Bleies erneut ab.

Nach den Untersuchungen von W. TRUTHE~) uber das Verhalten der Platinmetalle zu Silber und Gold bei Treibhitzen von 11000 bis 1200O halten die Palladium-Silber- und Palladium-Goldkorner beim Treiben die groljten Bleimengen zuriick.

Die zugesetzte Goldmenge sollte mindestens die 2-3 fache Nenge des Platins betragen wie folgender Versuch lehrt.

5,58-10-6 g Pt als Losung wurde mit Bleiacetat abgetrieben, und zu dem nicht vollig abgetriebenen Bleiregulus eine ausgemessene Goldperle entsprechend 4 , 9 3 ~ 1 0 - ~ g Au gesetzt. Die fertig ab- getriebene und rundgeschmolzene Platin-Goldperle war nicht tadellos rund und etwas kristallinisch. Durch Berechnung des Gewichtes aus dem Volumen unter der Voraussetzung, dalj die Perle nur aus Gold bestehe, erhielten wir 11,0.10-6 g Au oder durch Abziehen des zngesetzten Goldes 6,07.10-6 g Au, was einer Plstinmenge von 6,80.10-e g Pt entspricht. Die Perle enthalt also noch erhebliche Mengen Blei. Durch nochmaliges Gluhen in der Borsaureperle wurde sic nur stark kristallisiert und etwas deformiert, weshalb ein genaues Ausmessen nicht moglich war.

Die Perle wurde deshalb in eine kleine edelmetallfreie Bleikugel ubergefuhrt und mit 7,6.10-6 g Au zussmmen abgetrieben. Die Platin-Goldperle war jetzt tadellos rund und ihr Volumen entsprach 17 ,45~10-~ g Au. Durch Abziehen des zugesetxten Goldes, 12,53.10" g Bu, erhielten wir 4,92.10-6 g Au entsprechend 5,50.10-6 g Pt , also eine sehr gute Ubereinstimmung.

Die folgende Tsbelle gibt die Zahlen in etwas ubersichtlicher Form wieder.

Edelmetallmengen als 10-6 g.

Zugesetzt I Gefunden

Pt Au ISumrne als Au best.( Pt als Au best. I Pt -

1 :E 6,07 ll'oo 1 4,92

5,58 + 4,93 1 5,58 + 12,53 17,45

Versuche mit Zusatz von weniger Gold gaben stets zu hohe Werte fiir Platin, iiidem die Goldmenge nicht ausreichte, um die letzten Spuren von Blei abzutreiben. Einige von unseren Versuchen mogen diese Verhaltnisse illustrieren.

1) B. anorg. u. allg. Chem. 164 (1926), 413.

Page 16: Vorkommen und Nachweis der Platinmetalle in norwegischen Gesteinen. II

I a2 G. Lunde und M. Johnson.

Pt Au

5,58 + 6,lO 5,58 + 6,lO 5 3 8 + 6,lO

Edelmetallinengen als lo-'' g.

Zugesetzt j Gefunden -

Summe als Au best.1 Pt als Au best. I Pt

6y40 1 ;; 12,50 11,70 5.60 11,20 I 5,lO

Behandlung

2 3 9 3 . 9 ,

1 ,f ,> I,

2 ,, ,> 3 ,

l / z Min. in Borsiiure

Gewicht als Pd ber. in g I

Nicht ganz rund

0,9 .10-6 0,22.10-6 0,22 - 10-6 0,25 * Stark deformiert

Aussehen

- - I

0,23* lop6 1 39 I, 3,

1 9 3 9 . ,, I 0,22.10-6 Tadellos rund Deutlich kristallinisch

I a2 G. Lunde und M. Johnson.

Edelmetallinengen als lo-'' g.

Die Menge des zuruckgehaltenen Bleis hangt von der Tem- geratur beim Abtreiben, sowohl als von der Temperatur der GeblLse- flamme beim Rundschmelzen in der Borsaureperle ab.

Die Bes t immung des Pa l l ad iums kann in ganz derselben Weise erfolgen, wie fur Platin beschrieben wurde. Wie aus den Tabellen 4-8 hervorgeht, wurden zugesetzte Mengen einer Palladiumlosung von 0,25-2,06-10-6 g Pd zu einer Schmelze der ublichen Zusammensetzung quantitativ wiedergefunden.l)

Dabei ist zu bemerken, dalj das Palladium hartnackig erhebliche Mengen Elei zuruckhalt, unter Umstanden bekommt man beim ersten Rundschmelzen in der Borstiureperle ein urn 5O0I0 erhohtes Resultat. Das Volumen der Perle nimmt aber bei fortgesetztem Erhitzen in Borsaure rasch ab, um in den meisten Fallen beim Heraus- liisen des letzten Bleirestes zu kristallisieren oder ein korrodiertes Aussehen anzunehmen. Bevor der letzte Bleirest vollig heraus- gelost ist, bemerkt man ein charakteristisches Aussehen der Perle, die dunkel metallisch glanzend und wie schwarz bestaubt aussieht, etwa wie die Spitze einer gehiirteten Nahnadel. Das Aussehen der Perle nach dem Herausliisen der letzten Bleiruckstandes hiingt etwas von der Grolje der Perle und von der Temperatur der Geblase- flamme ab. Die beim Erstarren erfolgende geringfugige Deformation start die Ausmessung nicht so stark wie beim Platin, aber auch hier ist eine Legierung m i t Gold zu empfehlen, wobei eine groljere Prazision erreicht werden kann.

Tabelle 4. Zunesetzt ala TAsune: 0.25*104 E Pd.

I) Sehr bequem lassen sich kleine Fliissigkeitsmengen von 1 bis 1U mg in Man arbeitet dabei vie1 genauer Capillaren auf der Kuhlmannwage abwiigen.

als beim Abmessen der Fliissigkeit mit der Pipette.

Page 17: Vorkommen und Nachweis der Platinmetalle in norwegischen Gesteinen. II

Vorkomrncn zlnd Naehweis der Platinmetalle in norweg. Gesleinen. 153

Tabelle 5. Zugesetzt als Losung: 0,25-10-6 g Pd.

Min. in Borssure 1 2 , ,, 9 , 1,35* 10-6 1 3 , ,. 3 ,

1 ,, ,? 3 , 1,lO * 1 0-6 1 2 9 3, >.

-

Gewicht als Pd ber. in g

-

0,34- 10-6 0,35- 10-6 0,27 * 10-6 0,27.10-6 0,25 * 10-6

-- Ganz rund

S&k dlformiert Kristdlisiert

Aussehen

Nicht grtnz rund

Ganz rund Deformiert Wenig deformiert, kristall.

1 9 1, 9 ,

3, ,,

1 Min. in Borsanre 1 3 , ,, 3 ,

1 1 9 3 3 9 ,

1 I, ., 1 3 9 3 7 3 ,

Etwas deformiert Ganz rund

1 ,lo * 10-6

Es wurde versucht, das Palladium in ganz ahnlicher Weise wie das Gold aus einer 1 Ol0igen EssigsBurelosung zu fallen. Dabei wurde 2,06.10-6 g Pd zugesetzt und bei drei Versuchen:

2,05-10-6 g Pd 2,10-10-6 g Pd 2,15*10-6 g Pd

wiedergefunden. Hier traten also die beim Gold beobachteten Verluste nicht ein

{vgl. Seite 177-178). Die Verluste beim Gold sind vielleicht in seiner Fliichtigkeit begriindet. Es ist moglich, daB die Verluste durch Arbeiten mit einer etwas gro13eren Menge Bleisulfid stark herab- gedriickt werden konnen. Es empfiehlt sich, beim Abtreiben von

2 ,3 3 , ,, 1 3 , ., ., 1 3 3 9 , 3 ,

1 9 , I , 9 ,

2,22.10-6 2J3- 10-6 2,05- 10-6 2.13 * 10-6

Page 18: Vorkommen und Nachweis der Platinmetalle in norwegischen Gesteinen. II

I a4 G. Lundt? und M. Johnson.

Als Pd gef. { ber.

1,72 1,78 2,13 l,65 1,35 1 1,40 2,37 1,89

groBeren Bleisulfidmengen statt Bleiacetat Bleioxyd oder Carbonat zuzusetzen. Bleicarbonat kann man aus dem reinen Bleiacetat durch FBllen mit Ammoncarbonat einfach darstellen.

Als Pt gef. 1 ber.

3,08 3,21 3,84 2,94 2,42 2,52 3,82 3,40

Die Bes t immung von P l a t i n und P a l l a d i u m nebeneinander .

Da Platin und Palladium sowohl bei Gegenwart von Silber als von Gold sich in der Borsaureperle genau gleich verhalten, so war ja von vornherein nicht anzunehmen, dafi die beiden Elemente nebeneinander sich anders verhalten sollten. Die Versuche haben diese Annahme bestatigt. Verschiedene Mengen Palladium und Platin wurden zusammen abgetrieben, in der Borsaureschmelze rundgeschmolzen, und gemessen. Die folgende Tabelle gibt die Resultate.

Tabelle 9. Edelmetallmengen in 10-6 g.

1 2 3 4

1,03 1,34 1,03 1,07 0,51 1,61 1,54 0,54

Die Versuche zeigen eine gute ffbereinstimmung, wenn Platin der Menge nach uberwiegt (Nr. 1 und 3), sobald relativ mehr Palla- dium vorhanden ist, sind die gefundenen Werte zu hoch. Die Perlen halten also Blei zuruck. - Durch Zusatz von Gold wurden be- friedigende Werte erhalten, und zwar sind hier nicht sehr grofie Goldmengen notwendig.

Tabelle 10. Edelmetallmengen in 10-6 g.

Zugesetzt Summe Als Pd Als Pt Nr. 1 als Au

pd Pt AU I ber. 1 gef. 1 ber. gef. 1 ber.

1,65 3,OO 2,94

2,25 4,05 3,28

Versuch 7 zeigt, daB die zugesetzte Goldmenge zu klein war. Die gefundenen Werte sind zu hoch. Hier iiberwiegt auch Pd stark, und wir finden es wiederum bestiitigt, dab Palladium hartniickig Blei zuruckzuhalten vermag.

Page 19: Vorkommen und Nachweis der Platinmetalle in norwegischen Gesteinen. II

Porkommen und Nachweis der Pladimmetalle irs norweg. Gesteinen. 185

Best immung von Si lber , Gold und P l a t i n nebeneinander.

5,58*10-6 g Pt und 2,16.10-6 g Ag wurden zusammen ab- getrieben, und in der Borsaureperle rundgeschmolzen. Das Gewicht betrug 5,35.10-6 g als Ag berechnet, nach Abzug des Silbers 2,16*10-6 g Ag entsprechend 6,45.104 g Pt. Die Perle enthalt also noch Blei.

Jetzt wurde eine ausgemessene Goldperle, 4,95.10-6 g Au mit der Platin-Silberperle zusammen abgetrieben, und in Borsaure rundgeschmolzen, nur ganz kurz, damit kein Silber in Losung gehen sollte. Die Perle zeigte aber eine kristallisierte OberflBche, und lie13 sich nicht genau ausmessen, weshalb noch 1,93-10-6 g Au (also jetzt insgesamt 6,88.10-6 g Au) mit der Au-Pt-Ag-Perle zusammen abge t rieben wurde.

Nach kurzem Rundschmelzen war die Perle glatt mit einem braunlichen Stich. Ihr Gewicht betrug 15,50-10-6g als Au be- rechnet. Nach Abzug des Goldes und des Silbers erhalten wir 5,45-10-6 g Pt, also einen etwas zu kleinen Wert.

Es ist aber zu bemerken, daS eine geringe Menge Silber bei dem haufigen Umschmelzen verlorengegangen ist, was ja eine zu kleine Zahl fur Platin ergeben wird.

Die Trennung des Silbers vom P la t in .

Uber die Trennung des Silbers vom Platin in der Borsaureperle sei auf die e r s t e Mit te i lung verwiesen.l)

Der Zusatz von Gold stort hier nicht. Wenn die Perle nach dem Behandeln in der Borsaureperle ein konstantes Volumen angenommen hat, findet man direkt die gesuchte Platinmenge nach dem Ab- ziehen des zugesetzten Goldes.

Die Trennung des Silbers vom Pa l l ad ium

kann, wie einige vorlaufige Versuche gezeigt haben, genau so er- folgen wie fur Silber-Platin bereits angegeben (s. Tabelle 11 S. 186).

Die Palladium-Silberperle verliert also in der Borsaureperle sehr langsam das Silber. Wir finden vor der Borsaurebehandlung die Summe von Ag und Pd als Ag berechnet = 1,90.10-6 g Ag, was dem theoretischen Wert genau entspricht. Die Perle bleibt bei 1,05-10-6 g Ag konstant, das entspricht etwas mehr Pd als zugesetzt. In einem zweiten Versuch wurdt eine Perle aus 0,50.10-6 g Ag und 0,51+10-6 g Pd in der Borsaureperle behandelt. Nach dem Rund-

I ) 1. c., S. 14.

Page 20: Vorkommen und Nachweis der Platinmetalle in norwegischen Gesteinen. II

l S 6 G. Lunde zlnd M. Johnson.

l/* Min. in Rorsaure I ,90 1,90 1 ,, 3 , *, 1,75 1,70 1 > > ,3 3 , 1,50 -

- Stahlgrau, schwarz besthbt

- 1 3 , 9 , > > - 1,35 Rund, schwarz bestiiubt

1,20 1,05 1,05

- 1 1 , 9 , ,, 1 ,, 3 , 2 ,

1 3 , ,, ,. 11 1,05

Rund, blank, hell

Rund, schwarz bestiiubt -

, ,, 3 ,

lS6 G. Lunde zlnd M. Johnson.

Tabelle 11. 1,02*10-6 g Ag und 1,03*10-6 g Pd.

0 Min. in Borsaure

schmelzen erhalten wir 1,05-10-6 g Ag als Ag berechnet. Theo- retisch hatten wir 0,94.10-6 g Ag finden sollen. Nach 71/2 Minuten in Borsaure haben wir 0,54.10-6 g Ag entsprechend 0,61.10-6 g Pd, also immer noch ein zu hohes Resultat.

In einem dritten Versuch bestiminten wir 0,20.10-6 g Ag und 0,206-10-6 g Pd. Nach dem Rundschmelaen fanden wir 0,33.10-6 g als Ag berechnet, wahrend 0,375 - g Ag den theoretischen Wert darstellt. Es ist hier beim Rundschmelzen eine geringe Menge Silber bereits in Losung gegangen. Nach 4 Minuten in Borsaure finden wir 0,19-10-6 g als Ag berechnet, theoretisch 0,21.10-6 g als Pd.

Die wenigen Versuohe zeigen, daB die Trennung von Silber und Palladium in der Borsiiureperle durchfiihrbar ist. Sie haben aber zweifellos mehr theoretisches als praktisches Interesse, da die Methode, jedenfalls bei etwas groBeren Silbermengen sehr muh- Sam ist.

Versuche u b e r d ie T r e n n u n g von Ag, Au, Pt, Pd a u f nas sem Wege m i t Mengen v o n de r GroBenordnung 10-5 b i s 10-6 g Edelmeta l l .

Die folgenden Versuche mochten wir nur als Vorversuche auf- gefaBt wissen. Sie haben imrnerhin viele interessante Verhaltnisse gezeigt, und es konnen zweifellos durch weitere Versuche Methoden gefunden werden, die eine zuverlBssige Trennung dieser Metalle init derartig geringen Mengen erlauben.

Die T r e n n u n g des S i lbe r s vom Gold auf nassem Wege ist nur zu empfehlen, wenn die Mengen so groB sind, daB die Methode mit der Borsiiureperle zuviel Zeit in Anspruch nimmt. Die Trennung erfolgt mittels Salpetersaure und bietet keine Schwierigkeiten. Sie ist bereits weiter vorn beschrieben worden.

Page 21: Vorkommen und Nachweis der Platinmetalle in norwegischen Gesteinen. II

Vorkommen und Nachwais der Platiametalle in wrweg. Gesieinen. 187

Die Trennung des Silbers vom P l a t i n auf nassem Wege geschieht in der Probieranalyse rnit konzentrierter Schwefelsiiure. Die Schwefelsaure greift das Platin kaum an, wahrend Silber in Losung geht. Das Auflosen des Silbers ist aber bei kleinen Silber- mengen nicht quantitativ, und eine kleine Menge Platin geht leicht in L0sung.l) STEINMANN~) erhielt bessere Resultate beim Arbeiten rnit 100 Vol. Saure zu 22 Vol. Wasser bei einer Temperatur von 2400.

Mit Salpetersaure gehen beide Metalle allmahlich in Losung.3) Die Trennung von Gold und P l a t i n bietet bei diesen geringen

Mengen die groBten Schwierigkeiten. Die ubliche Trennung durch Auflosen in Konigswasser und Fiillen rnit Ammoniumchlorid kommt bei diesen niikroskopischen Mengen naturlicb nicht in Eetracht.

Fur unsere Zwecke geeigneter schien uns aber die alte bewiihrte GHAUDET'SChe Methode. Nach CHAUDET~) sol1 die Legierung auf ein Teil Gold und Platin 11/4-2 Teile Silber enthalten. Diese Legierung wird rnit konzentrierter Schwefelsaure behandelt, wobei das Silber in Losung geht. - Aus dem Gewicht des Ruckstandes findet man die Menge des gelosten Silbers.

Jetzt wird die Gold-Platinlegierung mit 3 Teilen Silber zu- sammengeschmolzen, und die erhaltene Legierung rnit Salpetersaure behandelt. Dabei geht Silber und Platin in Losung. 1st die Losung des Platins nicht vollstandig, so ist der ganze ProzeB eventuell zu wiederholen, wobei die letzten Platinreste gelost werden.

SCHIFFNER~) verwendet bei der Trennung mit Schwefelsaure etwas groBere Silbermengen als CHAUDET.

Bei den folgenden Trennungsversuchen wurde die Behandlung der mikroskopischen Edelmetallperle in einem kleinen Berliner- Porzellantiegel vorgenommen. Die Versuche wurden meistens bei erhohter Temperatur in elektrisch geheizten Ofen ausgefuhrt. Die fortschreitende Reaktion wurde stets am Aussehen der Perle unter dem Mikroskop kontrolliert. Zum Absaugen der Flussigkeit und Auswaschen der behandelten Perle diente ein Kapillarheberrohr . Ein MitreiBen der Pede durch den aufsteigenden Flussigkeitsstrom war nicht zu befiirchten.

1) Vgl. THOMPSON und MILLER, Journ. Amer. Chem. Soc. 28 (1906), 1115. 2, Xchweiz. W'ochenschr. Cheria. Pharm. 49 (1911), 441, 453. 3) SPELER, Proc. Chem. SOC. 18 (1897), 118; THOMPSON und MILLER, 1. c.;

4, Vgl. PLAWNER, 1. c., S. 418. 5) Jahrb. f . d. Berg- u. Hiittenwesen irn Konigr. Sachsen 1899, 70.

KOIFMAN, Arch. Xci. Phys. nat. (4) 40 (1915), 509.

Page 22: Vorkommen und Nachweis der Platinmetalle in norwegischen Gesteinen. II

188 Ct. Lunde und M. Johnson.

Es wurde zuerst versucht, ob man mit H,SO, das Silber einer Silber-Gold-Platinperle quantitativ entfernen konnte.

Eine Perle enthaltend 5,58-10-6 g Pt und 6,88-10-6 g Au wurde niit etwa 30.10-6 g Ag zusainmen abgetrieben. Die anspraparierte Perle wurde in Borsaure rundgeschinolzen und in Wasscr freigelegt. Das Rundschmelzen ist, wie unsere Versuche zeigten, unbedingt erforderlich, damit die Perle von den anhaftenden Schlackenpartikeln restlos befreit wird. Das Auflosen des Silbers durch die Schwefel- eaure ist sonst nicht quantitativ.

Diese Perle wurde im Porzellantiegel 2 Stunden bei etwa 200° mit SOo/, H,SO, behandelt, die Flussigkeit abgesangt, und die Perle wiederholt mit Wasser gewaschen. Darauf wurde etwas Bleiacetat in den Tiegel gegeben, und das Blei abgetrieben. Nach dem Rund- schmelzen der jetzt erhaltenen Perle in Borsaure war ihre GroBe 11,90-10-6 g als Au berechnet, was nach Abzug des Goldea 6,88.10-6 g Au, 5,58.10-6 g Pt entspricht, also die theoretische Menge. Das Silber ist durch diese Behandlung restlos in Losung gegangen.

Wir versuchten jetzt das Platin einer Gold-Platinperle durch Zusatz von Silber und Behandeln mit Salpetersaure in Losung zu bringen.

Zu 5,58~10-~ g Pt und 6,88-10-6 g Au wurde etwa 30.10-6 g Ag gesetzt und alles zusammen abgetrieben. Die auspraparierte Perle wurde mit kochender, konzentrierter Salpetersaure behandelt, wie oben ausgewaschen und der Ruckstand im Porzellantiegel mit Blei- acetat erneut abgetrieben. Nach dem Rundschmelzen in Borsaure war ihre GroBe 7,80.10-6 g als Au berechnet, was nach Abzug des Goldes 1,04*10-6 g Pt entspricht. Es ist also uber 80°/, des Platins in Losung gegangen.

In einem nenen Versuch wurde jetzt zu 5,58.10-6 g Pt und 6,10*10-6 g Au wiederum etwa 30.10-6 g Ag gesetzt, und die Perle niit konzentrierter Salpetersaure 1/2 Stunde bei 120° stehen gelassen. Nach dem Auswaschen und Abtreiben hatten wir 7,50.10-6 g als Au berechnet, entsprechend 1,57.10-6 g Pt. Es ist also wiederum die Hauptmenge des Platins in Losung gegangen.

Jetzt wurde 5,58-10-6 g Pt und 6,10-10-6 g Au mit etwa 20.10-6 g Ag abgetrieben, und die Perle 10 Minuten bei looo mit konzentrierter Salpetersaure behandelt. Nach dem Auswaschen, Abtreiben und Rundschmelzen zeigte die Perle das typische Aus-

Page 23: Vorkommen und Nachweis der Platinmetalle in norwegischen Gesteinen. II

Vorkommen und Nachweis der Platinmetalle in Izomueg. Ciesteinen. 139

sehen des reinen Goldes. Ihre GroBe betrug 6,10-10-6 g Au. Die Gesamtmenge des Platins ist also jetzt in Losung gegangen.

Versuche mit Gold-P1 a t in-Palla d i u m pe r l en zeigten, daB diese, jedenfalls bei den von uns gewahlten Mengenverhaltnissen, durch Salpetersaure nicht angegriffen werden.

1,61-10-6 g Pt und 0,51.10-6 g Pd und 2,87.104 g Au wurden weder in kochender konzentrierter noch in kochender verdiinnter Salpetersaure angegriffen.

Nach Zusatz von 10-10-6 g Ag und Behandeln mit konzen- trierter HNOs 15 Minuten bei 125O, Auswaschen des Riickstandes, Abtreiben und Rundschmelzen war die GroBe der Perle 4,95.10-6 g als Au berechnet, wiihrend als Gold berechnet 5,10-10-6 g zugesetzt war. Es ist also auBer der Gesamtmenge des Silbers nur eine ganz geringe Menge der anderen Edelmetalle in Losung gegangen.

Methoden zur quantitativen Trennung samtlicher Platinmetalle auf nassem Wege mit groBeren Substanzmengen sind im Laboratorium von L. DUPARC ausgearbeitet 1vorden.l)

Es ist moglich, daB viele der hier angewandten Methoden sich in Mikromethoden umarbeiten lieBen. - Mit der weiteren Entwicklung unserer Methoden wird noch gearbeitet.

11. Bestimmung dee Gehaltee an Platinmetallen, Silber und Gold

In der ersten Mitteilung sind bereits einige Angaben uber Platin- und Silbergehalte norwegischer Gesteine mitgeteilt worden.2) Die dort angefuhrten Zahlen waren aber noch als vorlaufige aufzufassen. Im folgenden sol1 nun das gesamte vorliegende Material mitgeteilt werden, wobei auch einige Zahlen aus der ersten Mitteilung mit anfgenommen wurden.

Die folgende Tabelle gibt unsere Resultate fur den Plat,ingehalt in einer Reihe von Peridotiten wieder.

in norwegischen Gtesteinen nnd Mineralen.

l) L. DUPARC und M.-N. TIEONOWITCH, Le Platine et les Gites Platinifhres de I’Oural et du Monde. Geneve 1920, S. 219-236; Derselbe, Platin, Handbuch der Mineralchemie von C. DOELTER und H. LEITMEIER 3 (1926), 979-1011, be- sonders S. 983-999; H. C. HOLTZ, La Composition des Principaux Minerais de Platine d’Oural. Dissert. Genf 1911 (L. Duparc); V. THURINGER, Sur deux Nou- velles MAthodes de Dosage et de la Shparation du Palladium et sur une Modi- fication de la Mbthode d’halyse du Minerais de Platine. Dissert. Genf 1914 (L. Duparc).

2, Vgl. 2. anorg. u. alZg. C’hem. 161 (1927), 15.

Page 24: Vorkommen und Nachweis der Platinmetalle in norwegischen Gesteinen. II

190 G. Lunch upld B. Johmon.

- - Nr.

__ - 1

2

3 4

.5

6

7

8 9

10

11

12

13

14

15

16

Tabelle 12.

Bezeichnung des Gesteins

- __ Peridotit, Rodbergvik, Sunnmore, Nr. 5

,I I, 9 , 2 , 5 ,, 3 , 3, 9 , 5 9 ) ,, ,, 4

3, 4 ,3 3, ,, ‘3 3 3 > 9 7, 9 , 1 7 , 9 3, $3 1 ,, Storuren, Ytterdalen, Sunnmore,

Nr.2 . . . . . . . . . . . . . . . Peridotit, Desgleichen . . . . . . . . .

,, Desgleichen . . . . . . . . . , , Svarthammeren, Rellingfeltet ,

Sunnmore . . . . . . . . . . . . . Peridotit , Reinshammeren, Ytterdalen ,

Sunnmore, Mr. 1 . . . . . . . . . . Peridotit, Honnelileiv, Austagder . . . .

,, zwischen Honnekleiv und Gau- stadfjord, Austagder . . . . . . . .

Peridotit, Rauhammeren, Valdresflgs, Jo- tunheimen . . . . . . . . . . . . .

Desgleichen . . . . . . . . . . . . . Peridotit, Leirungsvand, Gjendin, Jotun-

heimen . . . . . . . . . . . . . . Peridotit, Rusteggen (iistl. Teil der Zen-

tralpartie), Jotunheimen . . . . . . . Peridotit, obere Partie des Pyroxenit-

Olivinpyroxenit, Ostseite von Rusteggen, Jotunheimen . . . . . . . . . . . .

Desgleichen . . . . . . . . . . . . . Desgleichen . . . . . . . . . . . . . Pyroxenit, Melkedalsvand bei Eidsbug

men, Jotunheimen . . . . . . . . . Desgleichen . . . . . . . . . . . . . Serpentin, zugeschickt von Alvdal, Oster~

dal, mit 0,4O/,, Ni . . . . . . . . . .

gebietes, Espedalen . . . . . . . . .

= nter- ucht

g

1 1 1 1 2 1 1 2

1 1 2

1

2 2

2

2 2

2

2

1

2 2 1

1 2

2

__ ___

In 1 g vorhanden

EPt in LO+ g

0,74 n. best. 0,39 n. best. 0,075 0,32 w-63 0,16

0,28 04 0,19

0 3

0,22 0,12

___

?

3puren 0,11

0,2

0,09

0,32

n. best n. best 0,013

0,11 0,005

0,30

Die Analysen Nr. 1-7 sind von Peridotiten des Sunnmore- gebietes. Gefundene Werte fur Pt sind schwankend. Es ist wahr- scheinlich, daB das Platin sich nicht auf das Gestein gleichmaBig verteilt hat, daB mit anderen Worten das Platin nicht in einem der vorwaltenden Minerale in fester Losung vorliegt, sondern als selbstan- diges Mineral auftritt. Es ist deshalb notwendig, wenn man mit so geringen Mengen arbeitet , wie nach der hier beschriebenen Methode, stets mehrere Analysen vom gleichen Gestein ausaufuhren.

Die nicht gleichmaBige Verteilung des Platins steht auch im

Page 25: Vorkommen und Nachweis der Platinmetalle in norwegischen Gesteinen. II

Vorkornmen und Nachweis deer Platinmetalle in norweg. Gesteinen. 191

Einklang mit dem Vorkommen in anderen untersuchten basischen Eruptiven.1)

Weitere Analysen, 10-15, sind von den Peridotiten in Jotun- heimen und Espedalen.

Nach L. DUPARC kommt das Platin der basischen Eruptiven manchmal in Verbindung mit Chromit vor, eine Tatsache, die auch von einer Reihe anderer Forscher ebenfalls mitgeteilt wurde.2)

Es schien uns deshalb von Interesse zu untersuchen, ob auch in Norwegen in den Chromiten der Serpentine eine Anreicherung an Platin zu finden war.

Prof. V. M. GOLDSCHMIDT hat uns hierzu das Material von F e r a g e n bei Roros zur Verfugung ge~tell t .~)

Tabelle 13. - -

Nr . - -

29

30

31 32

33

34 35

36

36a

Bezeichnung des Gesteins

-

Serpentin (der tiefstliegende), ostl. von Rotjern, Feragengebiet, Roros . . . .

Serpentin (der tiefstliegende) bei Rotjern, Feragengebiet, Roros . . . . . . . .

Serpentin, Roragen, Feragengebiet . . . Serpentin mit Chromitadern, Grube iistl.

von Fjeldtjern, Feragengebiet . . . . Serpentin mit Chromit, Grube ostl. von

Fjeldtjern, Feragengebiet . . . . . . Desgleichen . . . . . . . . . . . . . Serpentin mit Chromit . . . . . . . . Chromitader im Serpentin Nr. 32. . . .

Desgl. . . . . . . . . . . . . . . . Magnesit, der tiefstliegende im Serpentin-

konglomerat, Roragen, Feragengebiet Chromitader im Serpentin Nr. 33. . . .

Desgl. . . . . . . . . . . . . . . .

In 1 g vorhanden

0,009 - 0,009 - 0,14 -

- ? ? -

0,37 - 0,SO - 1,12 -

- 0,062 1,88 - 1;26 -

-411s Tabelle 13 geht deutlich hervor, da13 der Chromit erheblich platinreicher ist, als der ihn umgebende Serpentin. Es steht somit cliese Tatsache in bestem Einklang niit den Ergebnissen friiherer Forscher.

1) Es sei hier nur auf das ausfiihrlicbe Literaturverzeichnis in der ersten Mitteilung hingewiesen.

2, Eine Zusammenstellung der ihlteren Literatur findet man bei J. F. KEMP, The Geological Relation8 and Distribution of Platinum and Associated Metals, U. 8. Geol. Surv., Bull. Nr. 193 (1902); vgl. auch F. W. CLARKE, The Data of Geochemistry, 77. S. Ceol. Surv., Bull. Nr. 770 (1924).

3, Vgl. V. M. GOLDSCEMIDT, Vid. Selsk. S k . (Kria.) I 1913, Nr. 9.

Page 26: Vorkommen und Nachweis der Platinmetalle in norwegischen Gesteinen. II

192 G. Lunde wnd M. Johnson.

Zum Vergleich mit uriserem Material haben wir auch einige GesteiTle des Uralgebiets herangezogen. Es standen uns einige Proben von der Firma Kranz bezogen, zur Verfugung. Die Analysen folgen unten.

Tabelle 14.

26

27 28

Rezeichnung des Gesteins

Dunit, Deneijkin Kamen, Ural . . . . . , , . . . . . )) . . . . . 9 9

9 9 7 . . . . . , , . . . . .

9 ,

Dunit, Supreija, Ural . . . . . . . . . , , . . . . . . . . . 9 , ,$

2 , , , . . . . . . . . . Pyroxenit, Deneijkin Kamen, Ural . . Chromitkorner des Dunits Nr. 25 . . . Gabbro, Ural . . . . . . . . . . . .

Unter- sucht

g

2 2 2 2 2 2 2 2 2 091 2

-~ ~ -

In 1 g vorhanden

ZPt in 10-6 g

0,05 0,019 0,06 0,07 n. best 0,017 0,017 0,075 0,038

092 Pt +Ag

--

0,3

Ober die geologischen Verhaltnisse und das Vorkommen des Platins im Ural ist bei DUPARC~) nachzulesen. Dort sind auch Analysen der betreffenden Gesteine zu finden.

Bemerkenswert ist es, daB wir in den Platinmuttergesteinen des Urals vie1 geringere Platinkonzentrationen als in den norwegischen Peridotiten finden. Auch ist der Platingehalt der Chromitkorner des Dunits iiberraschend niedrig.

Es wurden jetzt einige weitere Chroniite aus dem niirdlichen Norwegen untersucht, die zum Teil groBere Platingehalte aufwiesen.

Tabelle 15.

Bezeichnung des Gesteins

Desgleichen, unmagnetischen Anteil. . . Chromit, alteres Material, angeblich aus

In 1 g vorhanden

2 Pt ir 10-6 g

0,83 034 497

31,s 29,l 20,o

Au in 10-6 g

-

Ag in 10-6 g

- - -

- -

2,54( ?)

l) L. DUPARC und M.-N. TIPOROWITCH, 1. c.

Page 27: Vorkommen und Nachweis der Platinmetalle in norwegischen Gesteinen. II

Vovorkommen und Nachweis der Platinmetalle in norweg. Gesteinem. 193

Ober das Mengenverhaltnis der verschiedenen Platinmetalle in den untersuchten Chromiten konnen wir uns noch nicht mit Sicherheit aussprechen. Die bei Nr. 48 erhaltenen schwankenden Werte deuten darauf hin, daB uns bei der Aufarbeitung fliichtige Edelmetalle in wechselnder Menge verlorengegangen sind. Diese Annahme wird auch auf weitere Beobachtungen gestutzt , worauf gelegentlich spater eingegangen werden wird.

Es wurde von dem Chromit Nr. 48 eine groBere Probe unter- sucht. Professor GOLDSCHMIDT lie13 von dem Praparate eine Rontgen- spektralanalyse ausfuhren, um die Identifizierung des Platins sicher- zus tellen.

Das Material hierzu haben wir derart vorbereitet, daB wir das Edelmetallkorn nach der Waigung in Konigswasser liisten, und wle es im hiesigen Institute in solchen Fallen nach V. M. GOLDSCHMIDT iiblich ist, die Losung in spektralreinem Aluminiumoxyd aufsaugten und gliihten. Das Rontgenspektrum, welches von Herrn K. STENVIK aufgenommen wurde, ergab nach Prof. GOLDSCHMIDT neben dem K-Spektrum des Palladiums und einem schwachen L-Spektrum von Gold sehr deutlich das L-Spektrum des Platins. Uber die Palladium- menge kann keine ZahlenmaBige Angabe gemacht werden, da I<- und L-Spektrum nicht unmittelbar verglichen werden konnen, Mengen- verhaltnisse Platin-Gold wird von Prof. GOLDSCHMIDT zu etwa 10 : 1 geschatzt.

Wir halten es durchaus fur moglich, daB auch andere Platin- metalle, die leichtfluchtige Oxyde bilden (Os, Ru) uns bei diesen Untersuchungen entgangen sein konnen.

Um ein Bild uber die Verteilung der Platinmetalle auf die ver- schiedenen Minerale zu gewinnen, untersuchten wir getrennt Pyroxen und Granat aus Eklogiten von Sunnmore. Die Eklogite sind von PENTTI ESKOLA~) im hiesigen mineralogischen Institut eingehend studiert worden. Wir hatten deshalb das Originalmaterial von ESKOLA zu unseren Versuchen zur Verfugung.

Die folgende Tabelle 16, S. 194, enthalt unsere Ergebnisse. Wie aus der Tabelle hervorgeht, konnen wir uber die Verteilung

der geringen im Gestein gefundenen Platinmenge auf die verschiedenen Minerale nichts aussagen. Die Moglichkeit, daB das Platin auch hier als selbstandiges Material auftritt, ist vielleicht das wahrscheinlichste. Wir finden jedoch eine grol3ere Anreicherung der Platinmetalle im

l) Fid. Selsk. Skr. (Kria.) 1 (192P), 108. Z, anorg. u. allg. Chem. Bd. 172. 13

Page 28: Vorkommen und Nachweis der Platinmetalle in norwegischen Gesteinen. II

194 G. Lunh und H. Johnson.

Bezeichnung des Gesteins

~ ~- ~- Samarskit, Broggerhullet, Tollaasen, Dil-

. . . . . . . . . . . lingo, tistfold

- - Nr . - __ 17

18 19

20

21

22 23

24

Unter- sucht

g

0 3 -

Tabelle 16.

- -

0,6 - - - -

Bezeicbnung des Gesteins

~ _ _

0,65 - - -

Spuren n. best 0,02

Eklogit, Syltefjord, Vannylven, Sunnmore

Pyroxen des Eklogits Nr. 17 . . . . . . Granat des Eklogits Nr. 17 . . . . . . Eklogit, Almeklovdalen, Vannelven, Sunn-

more . . . . . . . . . . . . . . . Pyroxen des Eklogits Nr. 20, nicht ganz

einwandfrei isoliert . . . . . . . . . Granat des Eklogits Nr. 20 . . . . . . Chromit im Eklogit-Pegmatit, Sunnmore

Samarskit, Aslakstaket, tistfold . . . Ilmenorutil, Evje, Setesdal . . . . .

Biotit im Eklogit-Pegmatit, Sunnmore

1 1 1 1

- __ Jnter- sucht

g

1 2 2 2 2 2 2

2 2 1 1 2

__ ~

072

In 1 g vorhanden

C Pt io 10-6 g

n. best. 0,22 0,Ol 0,02 0,02 0,077 n. best.

0,07 0,02 0,24 1,15 0,30 -

Au in 10-6 g

Ag in 10-6 g

0,3 - -

0,06 031 n. best. 0,07

- 0,05 -

Chromit des Eklogitpegmatits, wahrend das Silber im Biotit an- gereichert ist.

Auf eine zweite Anreicherung der Platinmetalle in den Mineralen der Restkristallisation ist bereits in der ersten Mitteilung hingewiesen. I. und W. NODDACK~) fanden Platin im norwegischen Columbit, ferner2) haben sie Ruthenium und Osmium in versohiedenen anderen Mineralen in Konzentrationen von 10-6 bis lo-' g naohweisen konnen.

Wir haben Platinmetalle in einem Tantalit nachweisen konnen. Die Bestimmung in den ubrigen untersuchten Mineralen ist, wie die folgende Tabelle zeigt, nicht sicher erfolgt.

Tabelle 17. - - Nr . - - 44

45

46

47 -

In 1 g vorhanden

Ag in 10-6 g

),2--0,3

Au+ Ag 0,6

Au+ Ag 0,23 3 494 0,23

4,o

Page 29: Vorkommen und Nachweis der Platinmetalle in norwegischen Gesteinen. II

Vwlcommen wad Nachweis der Platinmetalk iu norweg. Gmteimn. 195

Sagvandit . . . . . . . . . . . . . . . Amphibol-Granatfiihrende Kontaktzone . Umgebendes Sedimentgestein . . . . . .

Eine Reihe von Analysen uber den Pt-Gehalt des Sagvandits und seiner Kontaktzone sind teils von TOM. BARTH, teils von uns ausgefuhrt worden.

Tabelle 18.

0,73 1,22

< 0,Ol

Bezeichnung des Gesteins 1 In 1 g vorhanden Pt in 10-6 g

Eine geologisch-petrographische Beschreibung dieser Gesteine ist von BARZH gegeben. Er bringt auch interessante Erorterungen uber die Verteilung des Platins in diesen Gesteinen.l)

l) TOM. BARTEC, Norsk geol. Tidsskrift 9 (1926), 294.

0820, Minwalogisches Institut der Uwiversilat.

Bei der Redaktion eingegangen am 3. Miirz 1928.