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Vorlesung 8. Juni Vorlesung 8. Juni 2010 2010 Einführung in die Einführung in die Pädagogik Pädagogik

Vorlesung 8. Juni 2010 Einführung in die Pädagogik

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Vorlesung 8. Juni Vorlesung 8. Juni 20102010

Einführung in die Einführung in die Pädagogik Pädagogik

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►ErziehungErziehung►ErziehungszieleErziehungsziele►ErziehungsstileErziehungsstile

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Erziehung in der Evolution Erziehung in der Evolution

►Erziehung ist, was immer es auch Erziehung ist, was immer es auch sonst ist, auf jeden Fall eine Form der sonst ist, auf jeden Fall eine Form der Einflussnahme auf Lernen. Einflussnahme auf Lernen.

►Lernen ist eine Form der Lernen ist eine Form der Anpassungsoptimierung von lebenden Anpassungsoptimierung von lebenden Systemen. Systemen.

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Erziehung in der Evolution Erziehung in der Evolution

►Leben ist eine sehr unwahrscheinliche Leben ist eine sehr unwahrscheinliche Form der Systembildung. Form der Systembildung.

►Die unbelebte Welt ist (2. Hauptsatz Die unbelebte Welt ist (2. Hauptsatz der Thermodynamik) im Verlaufe der der Thermodynamik) im Verlaufe der Zeit durch eine unvermeidbare Zeit durch eine unvermeidbare Zunahme an Unordnung (Entropie), Zunahme an Unordnung (Entropie), Leben aber durch eine Zunahme an Leben aber durch eine Zunahme an Ordnung (Negentropie) Ordnung (Negentropie) gekennzeichnet. gekennzeichnet.

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Erziehung in der Evolution – Erziehung in der Evolution – Leben als Systemleistung Leben als Systemleistung

►LebenLeben ist eine Systemleistung, bei der ist eine Systemleistung, bei der das System seine Elemente austauscht das System seine Elemente austauscht und die Systemleistung erhält. und die Systemleistung erhält.

►Erhalten und Vergehen sind die beiden Erhalten und Vergehen sind die beiden Grundprinzipien der Evolution. Grundprinzipien der Evolution.

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Erziehung in der Evolution – Erziehung in der Evolution – Lebewesen als SystemformLebewesen als Systemform

►Systemtheoretisch kann man Systemtheoretisch kann man Lebewesen als eine Systemform Lebewesen als eine Systemform verstehen, die sich durch eine hohe verstehen, die sich durch eine hohe Komplexität, durch Selbstorganisation Komplexität, durch Selbstorganisation (Autopoiese) und durch eine (Autopoiese) und durch eine spezifische Anpassungsform an die spezifische Anpassungsform an die Umwelt von anderen Systemformen Umwelt von anderen Systemformen deutlich unterscheidet. deutlich unterscheidet.

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Erziehung in der Evolution – Erziehung in der Evolution – Selbstorganisation Selbstorganisation

►Selbstorganisation ist ein anderer Selbstorganisation ist ein anderer Begriff für die operative Begriff für die operative Geschlossenheit der lebenden Geschlossenheit der lebenden Systeme bei gleichzeitiger Systeme bei gleichzeitiger energetischer Offenheit. energetischer Offenheit.

►Selbstorganisation ist eine Selbstorganisation ist eine leistungsfähige Form der Anpassung leistungsfähige Form der Anpassung lebender Systeme an ihre Umwelt. lebender Systeme an ihre Umwelt.

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Erziehung in der Evolution - Erziehung in der Evolution - SelbstorganisationSelbstorganisation

►Selbstorganisation macht das System Selbstorganisation macht das System – in Grenzen – von seiner Umwelt – in Grenzen – von seiner Umwelt dadurch unabhängig, dass es mehrere dadurch unabhängig, dass es mehrere Möglichkeiten gibt, sich an sie Möglichkeiten gibt, sich an sie anzupassen. anzupassen.

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Erziehung in der Evolution - Erziehung in der Evolution - AnpassungAnpassung

►Anpassung beschreibt als Überbegriff Anpassung beschreibt als Überbegriff nur die Veränderung einer System-nur die Veränderung einer System-Umwelt-Beziehung, zu der ein System Umwelt-Beziehung, zu der ein System dadurch gezwungen wird, dass sich dadurch gezwungen wird, dass sich seine Umwelt verändert. seine Umwelt verändert.

►Durch Anpassung erhält ein Durch Anpassung erhält ein Lebewesen seine Anschlussfähigkeit Lebewesen seine Anschlussfähigkeit an neue Situationen. an neue Situationen.

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Erziehung in der Evolution - Erziehung in der Evolution - AnpassungAnpassung

1.1. Das System passt sich an seine Das System passt sich an seine Umwelt an. Adaption Umwelt an. Adaption

2.2. Das System passt die Umwelt an sich Das System passt die Umwelt an sich an. Adaptationan. Adaptation

3.3. Das System macht sich unabhängig Das System macht sich unabhängig von den veränderten von den veränderten Umweltbedingungen, indem es seine Umweltbedingungen, indem es seine Abhängigkeiten und Unabhängigkeiten Abhängigkeiten und Unabhängigkeiten intern selbst bestimmt. Adjustierung intern selbst bestimmt. Adjustierung

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Erziehung in der EvolutionErziehung in der Evolution

► Erziehung ist eine Form der Erziehung ist eine Form der Anpassung.Anpassung.

► Anpassung ist Bedingung der Anpassung ist Bedingung der Möglichkeit für die Erhaltung der Möglichkeit für die Erhaltung der Selbstorganisation des Systems, also Selbstorganisation des Systems, also von ganz entscheidender Bedeutung. von ganz entscheidender Bedeutung. In der Evolution der Lebewesen ist In der Evolution der Lebewesen ist Anpassung ein Dauerproblem und Anpassung ein Dauerproblem und immer nur temporär lösbar. immer nur temporär lösbar.

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Erziehung in der EvolutionErziehung in der Evolution

► Frage: Wer oder was steuert die Frage: Wer oder was steuert die Anpassungsprozesse, denen jedes Anpassungsprozesse, denen jedes lebende System in seiner unruhigen lebende System in seiner unruhigen Umwelt ständig ausgesetzt ist? Umwelt ständig ausgesetzt ist?

► Teleologie vs. Teleonomie Teleologie vs. Teleonomie

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Charakteristika – Teleonomie Charakteristika – Teleonomie

► Modifikationen entstehen zufällig (und Modifikationen entstehen zufällig (und nicht zielbezogen). nicht zielbezogen).

► Weil die Koinzidenz des Auftretens Weil die Koinzidenz des Auftretens einer Modifikation mit ihrer (späteren) einer Modifikation mit ihrer (späteren) Selektion zufällig ist und viel Zeit in Selektion zufällig ist und viel Zeit in Anspruch nimmt, sind negative Anspruch nimmt, sind negative Selektion viel wahrscheinlicher als Selektion viel wahrscheinlicher als positive. positive.

► Alle Modifikationen lassen sich kausal Alle Modifikationen lassen sich kausal erklären. erklären.

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Charakteristika – Teleonomie Charakteristika – Teleonomie

► Modifikationen entstehen zufällig (und nicht Modifikationen entstehen zufällig (und nicht zielbezogen). zielbezogen).

► Nützliche, aber auch nicht schädliche Nützliche, aber auch nicht schädliche Modifikationen werden erhalten. Modifikationen werden erhalten.

► „„Wettbewerb“ der Modifikationen um ihren Wettbewerb“ der Modifikationen um ihren Selektionswert. Selektionswert.

► Mit der Entstehung der Raum- und Mit der Entstehung der Raum- und Zeitrepräsentationskompetenz des Zeitrepräsentationskompetenz des Menschen vermag dieser Modifikationen Menschen vermag dieser Modifikationen absichtlich, also zielbezogen, herzustellen. absichtlich, also zielbezogen, herzustellen. Aber in Wirklichkeit ist es umgekehrt:Aber in Wirklichkeit ist es umgekehrt: Teleonomie ist die Regel, Teleologie die Teleonomie ist die Regel, Teleologie die seltene Ausnahme. seltene Ausnahme.

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Anpassung durch Raum und Anpassung durch Raum und Zeit Zeit

Es ist klar, dass es für ein Lebewesen Es ist klar, dass es für ein Lebewesen einen großen Selektionsvorteil hat, einen großen Selektionsvorteil hat, wenn es in der Lage ist, auch wenn es in der Lage ist, auch kurzfristige Umwelterfahrungen – seien kurzfristige Umwelterfahrungen – seien sie positiver oder negativer Art – zu sie positiver oder negativer Art – zu sammeln, zu speichern und bei Bedarf sammeln, zu speichern und bei Bedarf wieder auf diese zurückzugreifen. wieder auf diese zurückzugreifen. Genau diese Leistung erbringen Genau diese Leistung erbringen lebende Systeme in dem Augenblick, lebende Systeme in dem Augenblick, wenn sie in der Lage sind zu lernen. wenn sie in der Lage sind zu lernen.

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Literaturhinweis Literaturhinweis

►TEML, A. K.: Evolutionäre Pädagogik. TEML, A. K.: Evolutionäre Pädagogik. Eine Einführung. Stuttgart 2004. Eine Einführung. Stuttgart 2004.