14
1 Vorlesung Vorlesung Erkenntnistheorie Erkenntnistheorie PD Dr. Christoph Jäger Universität Innsbruck Institut für Christliche Philosophie

Vorlesung Erkenntnistheorie

  • Upload
    maylin

  • View
    51

  • Download
    0

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Vorlesung Erkenntnistheorie. PD Dr. Christoph Jäger Universität Innsbruck Institut für Christliche Philosophie. IV. Skeptische Argumente. Formen des Skeptizismus. Wissensskeptizismus : Wir können nicht wissen , dass ... - PowerPoint PPT Presentation

Citation preview

Page 1: Vorlesung Erkenntnistheorie

1

VorlesungVorlesungErkenntnistheorie Erkenntnistheorie

PD Dr. Christoph JägerUniversität Innsbruck

Institut für Christliche Philosophie

Page 2: Vorlesung Erkenntnistheorie

2

IV. Skeptische ArgumenteIV. Skeptische Argumente

Page 3: Vorlesung Erkenntnistheorie

3

Formen des SkeptizismusFormen des Skeptizismus

Wissensskeptizismus: Wir können nicht wissen, dass ...

Rechtfertigungsskeptizismus: Wir können (noch nicht einmal) gerechtfertigte Meinungen (Überzeugungen) darüber haben, dass ...

Lokaler Skeptizismus: Keine Meinung (Überzeugung) vom Typ X/aus dem Bereich X ist gerechtfertigt bzw. ein Fall von Wissen

Globaler/radikaler Skeptizismus: Wir können kein Wissen/ keine gerechtfertigten Meinungen über irgend etwas haben

Page 4: Vorlesung Erkenntnistheorie

4

Drei klassische skeptische Drei klassische skeptische ArgumenteArgumente

Page 5: Vorlesung Erkenntnistheorie

5

Das „Gehirn im Tank“Das „Gehirn im Tank“

Wir wissen nicht, ob wir nicht nur Gehirne in einer Nährlösung sind, denen, von einem bösen Neurowissenschaftler gesteuert, durch künstliche Stimulation alles, was sie über die Außenwelt zu denken und wahrzunehmen vermeinen, nur vorgespiegelt wird. Folglich wissen wir nicht, ob unseren Gedanken und Erfahrungen über die Außenwelt tatsächlich eine Außenwelt entspricht.

(Neuerdings populärere Version: Wir wissen nicht, ob wir nicht in der „Matrix“ leben.)

Page 6: Vorlesung Erkenntnistheorie

6

Descartes’ Traum-ArgumentDescartes’ Traum-Argument(1. Meditation, Abschnitt 5)(1. Meditation, Abschnitt 5)

Die Sinne liefern uns nur Informationen, die damit vereinbar sind, dass wir gerade träumen. Daher wissen nicht, ob bzw. wann wir träumen und ob bzw. wann wir echtes Wissen über die Außenwelt haben.

Page 7: Vorlesung Erkenntnistheorie

7

DescartesDescartes’ Dämon- oder Genius-’ Dämon- oder Genius-malignus-Argument malignus-Argument

Page 8: Vorlesung Erkenntnistheorie

8

1. Wenn ich weiß, dass meinen perzeptiven Erfahrungen reale Dinge in der Außenwelt korrespondieren, dann weiß ich auch, dass diese Erfahrungen zumindest manchmal durch reale Gegenstände verursacht werden.

2. Ich weiß nicht, dass meine perzeptiven Erfahrungen auch nur manchmal durch reale Gegenstände verursacht werden (denn ein böser Dämon könnte mich täuschen).

3. Also weiß ich nicht, dass eine Außenwelt existiert.

Page 9: Vorlesung Erkenntnistheorie

9

Eine andere (verwandte) VarianteEine andere (verwandte) Variante

1. Wenn Du weißt, dass Du Hände hast, dann weißt Du, dass Du nicht von einem bösen Dämon über die Existenz einer Außenwelt getäuscht wirst (kein Gehirn im Tank bist usw.)

2. Du weißt nicht, dass Du nicht von einem bösen Dämon über die Existenz einer Außenwelt getäuscht wirst (kein Gehirn im Tank bist).

3. Also weißt Du nicht, dass Du Hände hast.

Page 10: Vorlesung Erkenntnistheorie

10

Oder:Oder:

1. Wenn Du weißt, dass Du Hände hast, weißt Du, dass eine Außenwelt existiert.

2. Du weißt nicht, dass eine Außenwelt existiert.

3. Also weißt Du nicht, dass Du Hände hast.

Page 11: Vorlesung Erkenntnistheorie

11

Die Begründung von Prämisse 1 beruft sich auf das Prinzip der epistemischen Geschlossenheit (PEG) von Wissen unter gewusster Implikation.

Analyse der letztgenannten Variante Analyse der letztgenannten Variante

PEG

(a) Wenn S (i) weiß, dass p, und (ii) auch weiß, dass wenn p, dann q, dann weiß S auch, dass q.

Wp & W(pq), dann Wq; oder, äquivalent:

(b) Wenn S nicht weiß, dass q, aber weiß, dass wenn p, dann q, dann weiß S nicht, dass p

~Wq & W(pq), dann ~Wp.

Page 12: Vorlesung Erkenntnistheorie

12

(PEG) angewandt auf Prämisse 1:

1. Du weißt, dass, wenn Du Hände hast, eine Außenwelt existiert [vgl. PEG (a), (ii)].

2. Wenn Du also ferner weißt, dass Du Hände hast [vgl. PEG (a), (i)], weißt Du auch, dass eine Außenwelt existiert.

3. Dann aber gilt: Wenn Du nicht weißt, dass eine Außenwelt existiert, aber weißt, dass, wenn Du Hände hast, eine Außenwelt existiert, dann weißt Du auch nicht, dass Du Hände hast. [s. PEG (b)]

Page 13: Vorlesung Erkenntnistheorie

13

Argument des Skeptikers für Prämisse 2:

Wenn Du weißt, dass eine Außenwelt existiert, weißt Du auch, dass Du nicht von einem bösen Dämon getäuscht wirst. Aber letzteres weißt Du nicht. Also weißt Du auch nicht, dass eine Außenwelt existiert.

Page 14: Vorlesung Erkenntnistheorie

14

Antiskeptische StrategienAntiskeptische Strategien

1. Leugnung von PEG (eher problematisch)

2. „Selbstwiderlegungsargumente“ (müssen den Skeptiker nicht treffen)

3. Andere Methodische Einwände (z.B. Kontextualismus)