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Vorlesung Informatik & Gesellschaft Dr. Andrea Kienle 11.07.2005

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Dr. Andrea Kienle

11.07.2005

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Informatik & Gesellschaft – Kapitel der Vorlesung

■ 4. Lernen, Qualifizierung und Wissensmanagement

4.1 Grundlagen Lernen und Qualifizierung (06.06.)

4.2 Technische Systeme CSCL und Wissensmanagement (13.06.)

■ 5. Arbeitspsychologie und Softwareergonomie

Arbeitspsychologie (20.6.)

Softwareergonomische Grundlagen, DIN-Normen, etc. (20.06.)

Gestaltung am Beispiel Webdesign (27.06.)

■ 6. Rechtliche Grundlagen

Datenschutz/Datensicherheit und Privatheit (04.07.)

Urheberrecht (11.07.)

■ 7. Klausur (18.07.)

27.06.

04.07.

11.07.

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Gliederung für die heutige Sitzung

Einführung: Datenschutz und Datensicherheit,

personenbezogene Daten

Überblick über gesetzliche Regelungen

Informationelle Selbstbestimmung

Beispiel: Datenschutz beim Wissensmanagement

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Motivation und Lernziel

■ Daten werden in zunehmendem Maße elektronisch gespeichert und übermittelt

■ Sie können unbegrenzt gespeichert und orts- und zeitunabhängig zusammengeführt werden

■ Gefahren Verfälschung

Ausspähung – Nutzung durch Unberechtigte

(dadurch Beeinträchtigung in Persönlichkeitsrechten)

■ Lernziel: Systematische, immer wiederkehrende Datenschutzprobleme bei einer Anwendung erkennen können, und von Ausnahmefällen unterscheiden können.

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Abgrenzung von Datenschutz und Datensicherheit

■ Datenschutz Datenschutz ist der Schutz des Menschen und seiner persönlichen Daten

vor Missbrauch durch Andere

Nicht Schutz der Daten, sondern Schutz der Personen, über die die Daten

etwas aussagen

■ Datensicherheit Datensicherheit ist der Schutz aller Daten eines Unternehmens vor

unbefugten und unberechtigten Zugriffen

Betrifft die Sicherheit der Daten, also beispielsweise Schutz vor

Nachträglichen Manipulationen (etwa durch Signaturen)

Datenverlust (Backupstrategien)

Unberechtigten Zugriff oder Kenntnisnahme (Verschlüsselung)

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Grundbegriffe und Prinzipien des gesetzlichen Datenschutzes

Ziele

Maßnahmen

Ergebnisse

Schutz personen-bezogener Daten

Schutz von sonstigen Daten

(Geschäfts-, Finanz-, Planungsdaten usw.)

Sicherstellung des DV-Betriebs

(Gebäude, Leitungen, Hard- Software)

Datenschutz-maßnahmen

Datenschutz Datensicherheit

Datensicherung (technisch-organisatorische Maßnahmen)

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Personenbezogene Daten

■ Schutzgut

Geschützt von den Datenschutzgesetzen sind nur diejenigen Daten,

die auch einen Rückschluss auf eine bestimmte Person zulassen,

die damit schutzbedürftig ist, sog. personenbezogene Daten

■ Personenbezogene Daten

„Personenbezogene Daten sind Einzelangaben über persönliche

oder sachliche Verhältnisse einer bestimmten oder bestimmbaren

natürlichen Person (Betroffener)“ [§ 3 Abs. 1 BDSG]

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verwenden

nutzen verarbeiten

speichern

übermitteln

sperren

löschen

verändern

erheben

x

Umgang mit personenbezogenen Daten

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Dritte

Kontrollinstanzen

Rollen im Umfeld des Datenschutzes

verwenden

Kon-trolle

BfD/LfD

betriebl.DB

Schulung/ Kontrolle

Betriebs-rat

Beteiligung

verantwort-liche Stelle

Bearbeiter

mitteilen

Trägervon(Zusatz-)wissen

Umgang mit personenbezogenen Daten

Be-trof-fener

Em-pfän-ger

übermitteln

beauftragen

Auftrags-bearbeiter

Vertrag,Gesetz

Daten

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Überblick über die Bereiche

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Die Drei-Säulen des Datenschutz

■ Datenschutzgesetz(e)

■ Selbstregulierung

■ Selbstschutz

■ Selbstregulierung und Selbstschutz vor allem im Internet Gesetze sind hier teilweise inhaltlich nicht passend / anwendbar

(hinken der Realität hinterher)

Problem des Gültigkeitsbereichs der Gesetze (Regionalität vs.

Globalität)

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Datenschutz – Gesetzliche Grundlagen

GrundgesetzArt. 1 & Art. 2

Bundesdatenschutzgesetz (BDSG)Landesdatenschutzgesetze

Telekommuni-kationsgesetz

Teledienstdatenschutzgesetz

Betriebsverfass-ungsgesetz

Quelle: eigene Darstellung

EU Datenschutzrichtlinie

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Datenschutz – Gesetzliche Grundlagen

■ Datenschutzgesetze Basis: Grundgesetz, EU Datenschutzrichtlinie Inhaltsebene / Eben der Anwendung:

Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) und Landesgesetze Diensteebene:

Teledienstedatenschutzgesetz (TDDSG), Mediendienstestaatsvertrag (MDStV)

Telekommunikationsebene / Ebene der Netze: Telekommunikationsgesetz (TKG)

■ EU Datenschutzrichtlinie

■ Richtlinien der Vereinten Nationen

■ Zum Vergleich in USA: hauptsächlich Fokus auf Selbstregulierung

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Bundesdatenschutzgesetz (BDSG)

■ „Zweck dieses Gesetzes ist es, den einzelnen davor zu schützen, dass er durch den Umgang mit seinen personenbezogenen Daten in seinem Persönlichkeitsrecht beeinträchtigt wird.“

■ Allgemeine Grundsätze Verbot mit Erlaubnisvorbehalt (Erlaubnis durch BDSG oder durch

Einwilligung des Betroffenen)

Regelungen für Erhebung, Speicherung, Verarbeitung und Nutzung,

Übermittlung, Berichtigung, Löschung, Sperrung, ..

■ Recht auf Auskunft■ Recht auf Berichtigung, Sperrung oder Löschung■ Recht auf Anrufung des Bundesbeauftragten für Datenschutz und

anderer Kontrollinstitutionen■ Recht auf Schadenersatz

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Teledienstedatenschutzgesetz (TDDSG)

■ Bereichsspezifische Datenschutzregelung für die Nutzung von Telediensten

■ Grundsätze des Verbots mit Erlaubnisvorbehalts sowie der Datenvermeidung und Datensparsamkeit

■ Unterteilung Personenbezogener Daten Bestandsdaten (Begründung, inhaltliche Ausgestaltung oder Änderung des

Vertrags über die Inanspruchnahme des Teledienstes) – auch ohne

Einwilligung des Benutzers (nur für diesen Zweck)

Nutzungsdaten

Abrechungsdaten

■ Klare Regelungen zur Zweckbindung, zur Einwilligung, zu Unterrichtspflichten, zu organisatorischen Rahmenbedingungen und Auskunftsrechten

■ Erstmals konkrete Regelungen über die elektronische Einwilligung

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Teledienstedatenschutzgesetz (TDDSG)

■ Möglichkeit einer anonymen oder pseudonymen Nutzung falls technisch möglich und zumutbar ist

■ Information des Nutzers über Art, Umfang und Zweck der Datenerhebung vor dem Erhebungsvorgang

■ Einwilligung zur Datenerhebung darf nicht erzwungen werden (z.B. über Dienstverweigerung)

■ Verwendung der Daten für andere Zwecke als die Diensterbringung (z.B. Werbung) nur mit Einwilligung zulässig

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Informationelle Selbstbestimmung

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Informationelle Selbstbestimmung

■ Datenschutz und Informationelle Selbstbestimmung Hintergrund: Volkszählungsurteil des Bundesverfassungsgerichts

1983

Regelt das sog. „Recht des Einzelnen auf informationelle

Selbstbestimmung“, also selbst entscheiden zu können, wer was

wann über einen selbst wie lange weiß

■ Schutz des Rechtes auf Selbstbestimmung gegenüber Staat

Unternehmen

■ nicht gegenüber privater Sammlung/Nutzung von Daten

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Grundsätze des Volkszählungsurteils 1983 (1)

■ 1. Recht auf informationelle Selbstbestimmung

„Jeder kann selbst über die Weitergabe und Verwendung persönlicher

Daten entscheiden, er kann bestimmen, in welchen Grenzen

Lebensumstände zu offenbaren sind. Dieses Recht bedarf unter den

Bedingungen der modernen Datenverarbeitungsmöglichkeiten des

besonderen Schutzes.“

■ Abgeleitet aus Artikel 1 (1) Grundgesetz: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen, ist

Verpflichtung aller staatlicher Gewalt.“

■ und Artikel 2 (1) Grundgesetz: „Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er

nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige

Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.“

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Grundsätze des Volkszählungsurteils 1983 (2)

■ 2. Recht auf informationelle Selbstbestimmung

... wissen, wer, was, wann und bei welcher Gelegenheit über einen

weiß

■ „Wer nicht mit hinreichender Sicherheit überschauen kann, welche ihn betreffenden Informationen in bestimmten Bereichen seiner sozialen Umwelt bekannt sind, und wer das Wissen möglicher Kommunikationspartner nicht einigermaßen abzuschätzen vermag, kann in seiner Freiheit wesentlich gehemmt werden, aus eigener Selbstbestimmung zu planen oder zu entscheiden. Mit dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung wären eine Gesellschaftsordnung und eine diese ermöglichende Rechtsordnung nicht vereinbar, in der Bürger nicht mehr wissen können, wer, was, wann und bei welcher Gelegenheit über sie weiß.“

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Grundsätze des Volkszählungsurteils 1983 (3)

■ 3. Pflicht zur informationellen Gewaltenteilung

nicht jeder Bereich darf alles über den anderen Bereich wissen

■ Ebenfalls aus Artikel 1 (1) und 2 (1) Grundgesetz abgeleitet:„Aufgrund des Transparenzgebots und der Gefährdungs-bedingungen der Datenverarbeitung, die ohne Vorsichts-maßnahmen zu einem totalitären Staat führen könnten, benötigt der Bürger eine transparente Verwaltung, die nicht in ihrer Gesamtheit alles über ihn wissen darf und auch nicht unkontrolliert alle Informationen weitergeben darf.“

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Grundsätze des Volkszählungsurteils 1983 (4)

■ 4. Einschränkungen

„Einschränkungen dieses Rechts sind möglich im überwiegenden

Allgemeininteresse. Der Mensch als soziales Wesen, das in

gesellschaftlichen Zusammenhängen lebt, muß ermöglichen, dass

diese Zusammenhänge "verwaltbar" werden.“

■ Die Einschränkungen unterliegen besonderen Voraussetzungen: Sie bedürfen einer gesetzlichen Grundlage

Diese muß verhältnismäßig sein sowie verfahrensmäßige

Voraussetzungen beinhalten, die der Gefahr der Verletzung der

Persönlichkeitsrechte entgegenwirken.

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Grundsätze des Volkszählungsurteils 1983 (5)

■ Verhältnismäßigkeit

Die Maßnahme muss „geeignet, erforderlich und angemessen sein,

um den Zweck, den sie verfolgt, zu erreichen.“

■ Aus dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit lassen sich verschiedene Bedingungen ableiten:

1. Zweckbindung: Es muß klar sein, für welchen Zweck die Daten

erhoben werden, deshalb dürfen diese Daten dann auch nur noch für

diesen Zweck verwendet werden.

2. Minimalisierungsgebot

3. Keine Vorratsspeicherung

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Grundsätze des Volkszählungsurteils 1983 (6)

■ Rechte des Betroffenen

■ Aus dem Grundsatz der verfahrensmäßigen Voraussetzungen zur Verhinderung von Gefahren können abgeleitet werden:

1. Auskunftsrechte

2. Berichtigungs-, Löschungs- und Sperrungsrechte

3. Notwendigkeit von Kontrollinstanzen

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Einwilligung

■ Über die gesetzlich erlauben Möglichkeiten hinweg nur bei ausdrücklicher Einwilligung

■ Einwilligung ist nur wirksam, bei vorheriger, umfassender Unterrichtung

■ Einwilligung grundsätzlich nur schriftlich■ Ausnahme: bei Tele-/Mediendiensten auch elektronisch,

wenn sichergestellt, dass Eindeutige und bewusste Handlung des Nutzers

Einwilligung protokolliert

Jederzeit vom Nutzer abrufbar

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Recht auf informationelle Selbstbestimmung – zusammengefasst

1. Jeder muss bestimmen können, wer, was,wann und bei welcher Gelegenheit über ihn weiß

2. Jeder muss wissen können, wer, was,wann und bei welcher Gelegenheit über ihn weiß

3. Es besteht die Pflicht zur informationellen Gewaltenteilung nicht jeder Bereich darf alles wissen, was der andere weiß

4. Einschränkungen bedürfen einer gesetzlichen Grundlage

5. Die Einschränkungen müssen verhältnismäßig sein

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Grenzen der Informationellen Selbstbestimmung

■ Sozialbindung: da Mensch immer Teil der Gesellschaft ist, muss er es dulden, dass der Staat über ihn zum Zwecke der Verwaltung Daten sammelt und verarbeitet

■ Außerdem muss er es dulden, dass andere Mitmenschen Daten über ihn erheben und/oder verarbeiten, aber nur, soweit dies im privaten Bereich geschieht Datenschutz zielte ursprünglich hauptsächlich auf den Schutz des

Bürgers vor dem Staat

.inzwischen auch Schutz des Bürgers vor Unternehmen

allgemein Schutz des Schwachen vor den Starken

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■ Daten auf Vorrat sammeln Befa (beobachtende Fahndung)

■ Bildung von Profilen Rasterfahndung

■ elektronisches Personalkennzeichen Zusammenführung von Daten

■ Verfügbarkeit großer Register Deanonymisierung

■ Leistungs- und Verhaltenskontrolle Betriebe

■ Auskunftserzwingung Versicherungen

Gefährdung der informationellen Selbstbestimmung

Hintergrund: Machtausübung um Rollen oder soziale Systeme zu „kontrollieren“

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Grundstruktur der Machtaus-übung – der zwingende Blick

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Zwingender Blick bei IT

Raum desBetroffenen

Verhalten

Raum des Beobachters

Verhalten

Betroffener

AbrufenAbrufen

Informations-technisches

Überwachungs-system

Überwachungsdaten

Registrieren

kontrollieren

BetroffenerBeobachter

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Abhilfe: Transparenz statt zwingender Blick!!!

Raum desBetroffenen

Verhalten

Raum des Beobachters

Verhalten

Betroffener

AbrufenAbrufen

Informations-technisches

Überwachungs-system

Überwachungsdaten

Registrieren

kontrollieren

BetroffenerBeobachter

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Abhilfe: Transparenz statt zwingender Blick!!!

Raum desBetroffenen

Verhalten

Raum des Beobachters

Verhalten

Betroffener

AbrufenAbrufen

Informations-technisches

Überwachungs-system

Überwachungsdaten

Registrieren

kontrollieren

BetroffenerBeobachter

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Beispiel:Datenschutz bei Wissensmanagement

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Überblick

■ Unterschiedliche Interessen

■ Mitarbeiter- vs. Nutzungsdaten

■ Missbrauchsmöglichkeiten

■ Gesetzliche Regelungen bzgl. Mitarbeiterdaten

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Personenbeziehbare Daten zu Mitarbeiter X

Arbeitsergebnisse von Mitarbeiter X

Nutzungsdaten zur Wissens-managementanwendung

Auslastung & Projektzuordnung

Strukturiertes Personalprofil

Skills und Erfahrungen

Objektbezogens Audit

Nutzungsstatistik

Stundennachweise

Termine und Meetings

Wiederverwendbare Ergebnisse

Interessen an der Verwendung von Mitarbeiterdaten

Projektakquise

Suche nach Mitar-beitern für Angebote

AkquisiteurePersonal-

verwaltung

Personalmanagement

Planung von Quali-fizierungsmaßnahmen

Stellenausschreibungund Einstellung Abteilungsleiter

Personaldisposition

Personalauslastungoptimieren

Buchhaltung

Rechnungstellung /Inkasso

Gehaltszahlung

XPK Leitung und Controlling

XPK Projektteam

Entwicklung des Wissensmanagements

Evaluation der Nutzung

Kollegen / Koopera-tionspartner

Projektbearbeitung

Projektbearbeitung angemeinsamem Material

Wissensaustausch

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Mitarbeiterdaten – Skillprofile

Skillausprägungen

Keine

Basis

Schulung

(Projekt)Erfahrung

Mehrfacherfahrung

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Mitarbeiterdaten – Skillprofile (Detail)

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Mitarbeiterdaten – Skillprofil aktualisieren

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Nutzungsdaten - Dokumentenprotokoll

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Nutzungsdaten und Mitarbeiterdaten – Missbrauchsmöglichkeiten am Beispiel

■ MitarbeiterdatenFehleinschätzung von Fähigkeiten auf Grundlage von Skillprofilen und gespeicherten Erfahrungen

■ NutzungsdatenAusspionieren des Verhaltens durch Kollegen, z.B. für Mobbing Was macht der eigentlich so? Hat er diese Verabredung eigentlich zur Kenntnis

genommen?

Leistungsbewertung auf Grundlage der Benutzung durch Leitung Wie häufig benutzt sie das System? Für welche Inhalte interessiert sie sich?

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Mitarbeiterdaten – Recht der Betroffenen

■ Benachrichtigung

■ Auskunftsrecht

■ Berichtigung

■ Löschen

■ Sperren

offensichtlich bei der Einstellung von Dokumenten oder dem Eintragen von Skills

via Suchfunktion

es müssten spezielle Reports für Nutzungsdaten generiert werden

Skills: ja; Dokumente: bedingt;Events: nein

nur auf Verlangen;

nicht durch Fristsetzungen

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Zwingender Blick bei ExperKnowledge?

Experknowledge

Nutzung Verhalten

Mitarbeiter[1]

AbrufenAbrufen

Wiss.-Man.-System

Protokoll- und Inhaltsdaten

Events registrieren, Dokumente und Änderungen speichern

kooperieren oder

manipulieren

Mitarbeiter[1]Mitarbeiter[2]

Rollenwechsel Experknowledge

?

meistens

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Mitarbeiterdaten – Gesetzliche Regelungen

Betriebsverfassungsgesetz

■ BetrVG geht BDSG als Spezialgesetz vor

bei überbetrieblichen WMS ist BDSG relevant

■ Betriebsrat muss die arbeitnehmerschützenden Normen (u.a. des BDSG) überwachen (§75, § 80 BetrVG)

BR nicht zuständig für Kunden- und Lieferantendaten

■ Betroffenenrechte (Benachrichtigung, Auskunft, Berichtigung, Löschen, Sperren) sind durch Verträge nicht ausschließbar

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Mitarbeiterdaten – Gesetzliche Regelungen

Betriebsverfassungsgesetz

Maßnahmen und Beteiligungsformen bzgl. Arbeitnehmerdatenschutz

Informations- und Beratungsrechte bei Planung und Durchführung von

Maßnahmen (insbesondere Arbeitssystemgestaltung und

Rationalisierung) (§91, §92)

Mitbestimmungsrechte bei der Einführung überwachungsfähiger

Arbeitssysteme und bei der Personaldatenverarbeitung (§87 Abs.1,6;

§94; §95)

Beteiligungsrechte bei Qualifizierungsmaßnahmen

Betriebsrat kann, muss aber nicht eingerichtet werden

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Mitarbeiterdaten – Gesetzliche Regelungen

Betrieblicher Datenschutzbeauftragter

Bestellung ist vorgeschrieben, wenn mehr als 5 Beschäftigte mit der

automatisierten DV bzw. mehr als 20 Beschäftigte auf andere Weise

persbez. Daten verarbeiten.

Aufgaben:

1. Er hat die Ausführung dieses und anderer Gesetze zum Datenschutz

sicherzustellen.

2. Dazu hat er die ordnungsgemäße Anwendung der Programme zu

überwachen.

3. Die Personen zu schulen, die mit personenbezogenen Daten

arbeiten.

4. Bei Einstellungen mitzuwirken (sofern es um Personen geht, die mit

persbez. Daten arbeiten sollen).

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Zusammenfassung

Einführung: Datenschutz und Datensicherheit,

personenbezogene Daten

Überblick über gesetzliche Regelungen

Informationelle Selbstbestimmung

Beispiel: Datenschutz beim Wissensmanagement

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Zusätzliche Informationen(nicht prüfungsrelevant)

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Privatheit / Privacy

■ „Das Recht, regelmäßig selbst zu bestimmen inwieweit die eigenen Gedanken, Meinungen und Gefühle anderen mitgeteilt werden sollen“

■ Recht in Ruhe gelassen zu werden

■ Privates darf nicht öffentlich gemacht werden

■ Im Internet hauptsächlich auf Information über Aktivitäten (Webzugriffe, Online-Käufe, …) angewandt

■ Profiling

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Datenspuren

■ Wo hinterlässt der Internet-User Datenspuren?

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Dr. Andrea Kienle: Vorlesung Informatik & Gesellschaft 2005, UniDO 11.07.2005

Selbstregulierung

■ Privacy Policy / Datenschutzerklärung Unterstützt durch automatische Verarbeitung mit P3P

■ Gütesiegel TRUSTe

BBBOnline

CPA WebTrust

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Technologische Ansätze zum Selbstschutz

■ Schutz der eigenen Privatsphäre Modifikation von Voreinstellungen im Browser

Verschlüsselungstechniken

E-Mail Verschlüsselung

Anonyme Remailer

Anonymisierungs- und Pseudoanonymisierungstechniken

Anonymisierende Proxies

Mixes

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.Remailer Services

■ Remailer Services erlauben das Versenden von anonymen E-Mails■ Grundprinzip :

Der Remailer ersetzt die „echte“ E-Mail-Adresse durch ein Pseudonym (z.B. aus [email protected] wird [email protected])

Wenn an die Pseudonymadresse zurückgeschrieben wird, leitet der Remailer die Message an die „echte“ Adresse weiter

■ Problem : Remailer kennt die „echte“ Adresse■ Typ – 1 – Remailer (Cypherpunk Remailer) :

Entspricht den oben genannten Grundprinzipien Bietet Verschlüsselung

■ Typ – 2 – Remailer (Mixmaster) : Entspricht o.g. Grundprinzipien Nutzt aber das Mix-Modell (schickt also Messages an andere Remailer

weiter, s.u.) Sammelt Nachrichten und poolt diese vor dem Verschicken

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Sender verschachtelte Nachricht Destination

B C dest,msg kC kB kA msg

Mix C

Mix A

C dest,msg kC kB dest,msg kC

kx = encrypted with public key of Mix X Mix B

Mixes

■ Nachricht wird über zufällig gewählte Router (sog. Mixes) durchs Netz geschickt ■ Jeder Mix entschlüsselt das für ihn bestimmte Paket und schickt es dann weiter (über Public

Key)■ Nachrichten bewegen sich u.U. in Dummie Traffic■ Anpassung von Nachrichtenlänge■ Beispiele : Freedom, Onion Routing■ Bei dem Mixes-Konzept kann kaum nachvollzogen werden, wer wem was schreibt, ohne

dass alle Parteien zusammenarbeiten.

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Nutzer 1

http-Proxy

Nutzer 2 Web-

get page.htm get page.htm Server

Nutzer 3

Bemerkungen

– der Proxy-Server ruft die Internetseiten für den User auf, wodurch der Enduser unidentifiziert bleibt (Web-Server kennt nur die IP-Adresse des Proxyservers)

– Problem : Anfragen an den Proxy werden u.U. Vom Proxybetreiber und / oder eigenem ISP mitgeschnitten

– Der Proxybetreiber kennt die Identität des Nutzers

Beispiele von Proxbetreibern

– Anonymizer (www.anonymizer.com)

– Privada (www.privada.net)

– Proxymate (www.proxymate.com) (ermöglicht die automatische Generierung und Verwaltung von User-Namen und E-Mail-Adressen, unter denen man dann weiterhin auftreten kann und E-Mail empfangen kann)

Anonymisierungs-Proxies

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Platform for Privacy Preferences (P3P)

■ P3P macht auf Privacy aufmerksam Surfer legen in P3P Browser Modul ihre Privacy Einstellungen fest Funktionsweise : Browser prüft das mit XML hinterlegte Privacy Statement

der Site Decken sich Nutzeranforderungen nicht mit Privacy Statement so wird die

Kommunikation geblockt oder dem Nutzer eine Warnung eingespielt (notice & choice)

Entwickelt vom World-Wide-Web-Consortium in Zusammenarbeit mit über 30 Großunternehmen

■ P3P gewährleistet jedoch nicht unbedingt Privacy Pauschales „Blocken“ von Websites ist nicht im Interesse des Users, der

Websites nutzen will Nutzung von Websites kann trotz Warnung letztendlich zur Aufzeichnung

von Daten führen Entscheidung über Datenpreisgabe erfolgt bevor man den Nutzen einer

Seite kennt Firmen sind bisher nicht verpflichtet, ihre Privacy Statements einzuhalten

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Identitätsmanagement

■ Die langfristige Gewährleistung von Privacy kann über eine grund-sätzliche Annahme von Pseudonymen gewährleistet werden, die von einem Identitätsmanager verwaltet werden.

■ Ausgewählte Merkmale eines Identitätsmanagers auf Nutzerseite Speichern der Identitätsprofile im Nutzerbereich

Generieren von (digitalen) Pseudonymen

Unterstützen des Nutzers bei Definition und Auswahl seiner Identitätsprofile

durch entsprechende Bedieneroberfläche

Mitprotokollieren der Datenweitergabe

Visualisieren des Wissens, das Kommunikationspartners über den Nutzer

angesammelt haben könnten, insbesondere in Bezug auf die Verkettbarkeit

zwischen verschiedenen Pseudonymen eines Nutzers

■ Allerdings Ergänzung durch Treuhänderstruktur und Private Credential System notwendig