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Vorschläge zur Einstellung der 2m 150 W Endstufe mit der QQE 06/40 oder ähnlich. Vor dem Aufbau und Inbetriebnahme der Endstufe sind folgende Hinweise aus der Praxis sehr hilfreich und nützlich. Aufbaubeispiel: Endstufenbaustein mit Zentralbaugruppe und Koaxrelais räumlich getrennt vom Netzteil mit Transformator und GD 40. Oder: komplett, alle Module bzw. Bausteine in einem Gehäuse. Der Endstufenbaustein sollte räumlich so eingebaut werden , daß die Luft, durch die Konvekti- onskühlung, von unten nach oben am Röhren-Glaskolben entlangstreichen kann. Die großen Löcher zur Entlüftung im Pa-Gehäuse sind dann auch hilfreich beim Abstimmen der Schwingkreise Bevor die Endstufe in Betrieb genommen wird und der Abgleich respektive die Einstellung der gesamten Endstufe erfolgt, sollte nachstehende vorbereitende Überprüfung in der hier aufge- stellten Reihenfolge vorgenommen werden. Voraussetzung ist hierbei, daß mechanisch soweit alle Arbeiten ausgeführt sind und die Module bzw. Baugruppen untereinander nach dem Plan verdrahtet wurden. Die Leistungsröhre sollte sich noch nicht in der Fassung befinden. 1. Überprüfung der Koaxleitung über die Koaxrelais. Innenleiter vom Endstufenausgang über die Coaxrelais zum Eingang ohne Berührung an Masse (Empfangsrichtung). 2. Einschaltschutz: 100 Ohm/10W Widerstand in die 230V-Leitung zur Steckdose, sowie zusätz- lich einen weiter en 2k/2W Widerstand in die G2-Leitung am Endstufenbaustein. 3. Einschalten des Netzteils (Pos.:"stand by") und Überprüfen der Spannungen am GD 40, an der Röhrenfassung, Drehko und an den Coaxrelais. 4. Überprüfung der negativen Steuergittervorspannung, variabel durch das Potentiometer zwischen ca. - 25 und 110 V. 5. Netzteil abschalten. Kondensatorenentladung abwarten und 100 R Schutz-Widerstand in der 230 V - Leitung entfernen. 6. Netzteil einschalten (stand by) und nochmals die Spannungen an der Röhrenfassung ohne Röhre überprüfen. Die Schirmgitterspannung fehlt noch! Sie wird erst durch die PTT-Steuerung Achtung ! Hochspannung! besonders am Anodenlecherkreis !

Vorschläge zur Einstellung der 2m 150 W Endstufe mit der ... · wert minus 1 oder 2 V. Z. B. 28 V - 1V = z.B. ZD 27. c) Das Potentiometer sollte dann nicht mehr eingestellt werden,

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Vorschläge zur Einstellung der 2m 150 W Endstufe mitder QQE 06/40 oder ähnlich.

Vor dem Aufbau und Inbetriebnahme der Endstufe sind folgende Hinweise aus der Praxissehr hilfreich und nützlich.

Aufbaubeispiel: Endstufenbaustein mit Zentralbaugruppe und Koaxrelais räumlich getrenntvom Netzteil mit Transformator und GD 40.

Oder: komplett, alle Module bzw. Bausteine in einem Gehäuse.

Der Endstufenbaustein sollte räumlich so eingebaut werden , daß die Luft, durch die Konvekti-onskühlung, von unten nach oben am Röhren-Glaskolben entlangstreichen kann. Die großenLöcher zur Entlüftung im Pa-Gehäuse sind dann auch hilfreich beim Abstimmen derSchwingkreise

Bevor die Endstufe in Betrieb genommen wird und der Abgleich respektive die Einstellung dergesamten Endstufe erfolgt, sollte nachstehende vorbereitende Überprüfung in der hier aufge-stellten Reihenfolge vorgenommen werden. Voraussetzung ist hierbei, daß mechanisch soweitalle Arbeiten ausgeführt sind und die Module bzw. Baugruppen untereinander nach dem Planverdrahtet wurden. Die Leistungsröhre sollte sich noch nicht in der Fassung befinden.

1. Überprüfung der Koaxleitung über die Koaxrelais. Innenleiter vom Endstufenausgang überdie Coaxrelais zum Eingang ohne Berührung an Masse (Empfangsrichtung).

2. Einschaltschutz: 100 Ohm/10W Widerstand in die 230V-Leitung zur Steckdose, sowie zusätz-lich einen weiteren 2k/2W Widerstand in die G2-Leitung am Endstufenbaustein.

3. Einschalten des Netzteils (Pos.:"stand by") und Überprüfen der Spannungen am GD 40, ander Röhrenfassung, Drehko und an den Coaxrelais.

4. Überprüfung der negativen Steuergittervorspannung, variabel durch das Potentiometerzwischen ca. - 25 und 110 V.

5. Netzteil abschalten. Kondensatorenentladung abwarten und 100 R Schutz-Widerstand in der230 V - Leitung entfernen.

6. Netzteil einschalten (stand by) und nochmals die Spannungen an der Röhrenfassung ohneRöhre überprüfen. Die Schirmgitterspannung fehlt noch! Sie wird erst durch die PTT-Steuerung

Achtung ! Hochspannung! besonders am Anodenlecherkreis !

angelegt. Sollte die 13 V = Spannung an den Coaxrelais fehlen oder nur bei ca. 1 V liegen,dann die Drähte der 1. oder 2. - 6,3V-Trafowicklung tauschen.

7. Drehschalter auf die 3. Position ("Betrieb") drehen und den PTT-Punkt erden. Jetzt müssen dieAnker der Relais auf der GD 56 Baugruppe bzw. Coaxrelais und G2-Relais auf der GD 43 (ZP)angezogen sein. Schirmgitter-Spannung am G2 - Anschluß der Röhrenfassung messen.

8. Netzteil abschalten. Kondensatorenentladung abwarten und die Röhre vorsichtig einsetzen.

9. Netzteil einschalten. Heizfäden der Röhre leuchten. Steuergitter-Spannung auf ca. -30 - 40 Veinstellen.

10. PTT-Eingangspunkt erden. Relaisanker werden betätigt. Ein geringer Anoden-Ruhestrom istam Ia-Meßinstrument sichtbar. Strom für SSB auf ca. 30 - 40 mA oder für FM/CW auf 1 mA mit Ug1- Potentiometer einstellen.

11. Transceiver auf "Senden" schalten. Mit kleiner HF-Steuerleistung ( 0,5 - 2 W ) das Stehwellen-verhältnis zwischen Endstufe und Transceiver bei ausgeschalteter Betriebsspannung der Endstufemit Hilfe der beiden Trimmer (G 1 und Eingang) auf der Hauptarbeitsfrequenz, kleiner als 1,3einstellen.

12. Endstufe mit einer Dummy load/ 200 W oder Antenne über das SWR-Meßgerät verbinden.

13. Betriebsspannung der Endstufe einschalten. Nach ca. 1 Minute PTT-Steuerpunkt erden,Ruhestrom überprüfen und mit dem Transceiver Sendesignal (ca. 2 - 3 W) die Endstufeansteuern.

14. Pa-Drehko sowie Antennenkreistrimmer auf maximale HF einstellen. So, daß bei längeremAnsteuern (CW oder FM) von mehr als einer halben Minute die Anodenbleche nicht mehr rotwerden. Ist der Antennen-Trimmer ganz eingedreht,- den Antennen-Lecherkreis bei abgeschalte-ter Betriebsspannung an beiden Enden um ca. 1 - 2 cm kürzen. Die Anpassung ist so lange zuverändern, bis sich eine Variationsmöglichkeit beim Trimmer ergibt. Dieser Kreis ist abhängig vonder Anodenspannung und dem Anodenstrom der Endstufe.

Bei einem Input von ca. 180 Watt ist der Träger unter Beobachtung der Anodenbleche ca. 5Minuten einzuschalten. Dabei sollten die Bleche in der Endröhre kaum rot werden.

Bei SSB den Ruhestrom von ca. 30 - 40 mA überprüfen und dann ansteuern.

Bei CW und FM wird der Ruhestrom auf 0 - 1 mA eingestellt, dabei ist die Ansteuerung soweitzurückzunehmen, daß die Endröhren -Anodenbleche nicht rot werden (ca. 180 WattInput/Eingangsleistung). Der Anodenstrom darf bei CW und SSB in den Spitzen 350 mA betragen(Ua - 900V).

Der 2. 2 kOhm Widerstand in der Schirmgitterleitung kann nach dem "Einfahren" entfernt werden,dabei sollte die G2-Spannung bei Belastung nicht höher als 300 V liegen. Bei einer Anodenspan-nung von ca. 900 V ist die Schirmgitterspannung unbedingt zu senken (über 2 kOhm/2W an300V+).Die G 2 - Spannung ist bei "Empfang" abzuschalten (G 2-Relais). Sie braucht nicht stabili-siert zu werden.

Zum Schluß werden alle Kreise nochmals auf maximale Hochfrequenz abgestimmt. Bei einerEingangsleistung von 150 - 250 Watt ist unbedingt auf eine gute Antennenanpassung zu achten. Verbesserung bei SSB - und die Einstellung als Linear-Endstufe:

a) Das Ug 1-Potentiometer - eingebaut im Innnenraum der Endstufe - wird so eingestellt, daß derAnoden-Ruhestrom ca. 30 mA (PTT gegen Masse) erreicht.

b) Ug 1 - Spannung messen und eine Zenerdiode 1 - 10 W an den Schleiferpunkt (Mitte) des Potisgegen Masse löten. Den Wert der Zenerdiode erkennt man wie folgt: gemessenen Spannungs-wert minus 1 oder 2 V. Z. B. 28 V - 1V = z.B. ZD 27.

c) Das Potentiometer sollte dann nicht mehr eingestellt werden, weil sonst der Querstrom durchdie Zenerdiode zu hoch werden kann.

d) In dieser Einstellung der Endstufe können jetzt alle Betriebsarten von SSB über FM bis Paketradiobetrieben werden. Wärmeentwicklung beachten.

e) Hierbei ist die Steuerleistung des Transceivers soweit zurückgenommen bis gerade dermaximale Anodenstrom erreicht wird - minus 10 mA.(Röhre beobachten!)

Nachstehende Eigenschaften sollten beim folgenden Betrieb beobachtet werden:

* Wärmeentwicklung.* Stabilität des Ruhestroms und der Ausgangsleistung.* Spannungsüberschläge.* Höhe der Steuerleistung.

Hinweise:

Ein kleiner Lüfter erhöht die Lebensdauer der Endröhre bzw. Endstufe.

Eine HF-Abschirmung zwischen dem Endstufenbaustein und Netzteil ist nicht erforderlich. Dasbedeutet, daß der Transformator auch in die Nähe der Röhre gesetzt werden kann.

Als Reflektometer bzw. SWR-Meßgerät eignet sich nicht mehr die einfache Ausführung fürKW-Sender (Meßdioden schalten durch bzw. verdreifachen die Frequenz des Eingangssignals).

Bei noch zu großer Ansteuerung kann der Abstand der Eingangs-Koppelschleife zum Gitterkreis indem Endstufenbaustein vergrößert werden.

Achten Sie bitte auf die Hochspannung am Anodenkreis und G2-Anschluß!

Als zeitgerechte und stufenförmige Sende/-Empfangssteuerung wird die ED 70 - Baugruppe sehrempfohlen.

Sollte beim SSB-Betrieb der Eindruck entstehen, daß die Endstufe schwingt oder in Selbsterregunggerät (Dauerträger nach dem ersten Wort), so wird HF über die Mikrofonleitung zum Modulatortransportiert. - Ein einfacher 1kOhm 1/4W Widerstand in Serie mit der "heißen" Mikrofonleitung imStecker am Transceiver schafft hier Abhilfe.

Einbau der Röhre und Anodenkühlklemmen-Befestigung: Die Kühlklemmen auf die Anodenstiftesetzen, so daß die seitlichen M3-Schrauben nach außen zeigen und die Schrauben vorsichtigfestdrehen.

Der 150W 2m Endstufenbaustein mit der QQE06/40 ist auch im Magazin "UKW-Berichte" Heft 4 / 1976 auf den Seiten 234-240 ( Autor: DJ 6 CA ) beschrieben.

Hochspannung = Lebensgefahr !

@6ca

Eurofrequence Dierking, NF/HF-Technik D - 55576 Pleitersheim Tel: 06701 20 09 20 Fax: 06701 20 09 21