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Der Held Die Menschlichkeit des Prinzen Figuren und Statisten Humanität, Ethik und Moral in Fosters Werk Die Bedeutung der Recherche Die erstaunlichen Reisen des Prinz Eisenherz Das Werk Erzählkonzeption in Hal Fosters Prince Valiant Saga von Uwe Baumann Das Dramatische, das Fantastische und das Humoristische Die thematischen Grenzen Das Königreich Arthurs, Eisenherz und die Schlangen von Camelot Arthur, Artus und Artus-Hof in Hal Fosters Prince Valiant Saga von Uwe Baumann Essen und Trinken in Hal Fosters Prince Valiant Saga von Uwe Baumann Die grafische Umsetzung Der Autor Fotogalerie unveröffentlichter Privatfotos von Sven Lagerström Foster über Foster: „Junge, warst Du damals gut!” Die Arbeit als Teil der Persönlichkeit Der Ausnahmekünstler von Andreas C. Knigge Eisenherz als Wegbegleiter von Wolfgang J. Fuchs Die Farben in Prinz Eisenherz und ihre Reproduktion Vom Original zur Zeitung von Horacio Diez Die Probleme der Restaurierung von Carlos Uriondo Die Bocola-Ausgabe als Alternative: Ein Erfahrungsbericht von Achim Dressler Galerie I Galerie II 9 10 12 20 24 26 35 36 42 46 51 52 58 64 69 70 74 84 88 92 101 102 110 130 132 139 INHALT © 2012 Bocola Verlag GmbH

Vorwort Band 18 - Bocola Verlag - die großen Comic Klassiker · 9 der held die menschlichkeit figuren und statistendes prinzen humanitÄt, ethik und moral in fosters werk die bedeutung

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Page 1: Vorwort Band 18 - Bocola Verlag - die großen Comic Klassiker · 9 der held die menschlichkeit figuren und statistendes prinzen humanitÄt, ethik und moral in fosters werk die bedeutung

Der Held Die Menschlichkeit des Prinzen Figuren und Statisten Humanität, Ethik und Moral in Fosters Werk Die Bedeutung der Recherche Die erstaunlichen Reisen des Prinz Eisenherz

Das Werk Erzählkonzeption in Hal Fosters Prince Valiant Saga von Uwe Baumann Das Dramatische, das Fantastische und das Humoristische Die thematischen Grenzen Das Königreich Arthurs, Eisenherz und die Schlangen von Camelot Arthur, Artus und Artus-Hof in Hal Fosters Prince Valiant Saga von Uwe Baumann Essen und Trinken in Hal Fosters Prince Valiant Saga von Uwe Baumann Die grafische Umsetzung

Der Autor Fotogalerie unveröffentlichter Privatfotos von Sven Lagerström Foster über Foster: „Junge, warst Du damals gut!” Die Arbeit als Teil der Persönlichkeit Der Ausnahmekünstler von Andreas C. Knigge Eisenherz als Wegbegleiter von Wolfgang J. Fuchs

Die Farben in Prinz Eisenherz und ihre Reproduktion Vom Original zur Zeitung von Horacio Diez Die Probleme der Restaurierung von Carlos Uriondo Die Bocola-Ausgabe als Alternative: Ein Erfahrungsbericht von Achim Dressler

Galerie I

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© 2012 Bocola Verlag GmbH

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DER HELD■■■ DIE MENSCHLICHKEIT

DES PRINZEN■■■ FIGUREN UND STATISTEN■■■ HUMANITÄT, ETHIK UND

MORAL IN FOSTERS WERK ■■■ DIE BEDEUTUNG DER

RECHERCHE■■■ DIE ERSTAUNLICHEN REISEN

DES PRINZ EISENHERZEINE FIGUR, DIE VON INNEN HERAUS STRAHLT. AUSSCHNITT VON SEITE 203, VOM 29. JANUAR 1940.Der Ausschnitt, auf dem der springende Prinz zu sehen ist, ist von Seite 306, vom 20. Januar 1942. © 2012 King Features Syndicate,Inc./Distr. Bulls

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DIE MENSCHLICHKEIT DES PRINZEN

Serie eine Menge Menschen umbringt. Er ist ein abge-härteter und effizienter Kämpfer, aber kein Schlächter. Er hegt keinen Groll gegen seine Feinde, aber beizeiten, wenn er es für nötig erachtet, ist er absolut unerbittlich.Foster präsentiert uns auf intelligente Weise eine „Gip-felszene”, in der Eisenherz eine Sinnkrise durchlebt und das „Singende Schwert” ins Meer wirft (Seiten 1123 bis 1125). Er ist der vielen Toten überdrüssig,egal wie berechtigt oder unberechtigt ihr Ablebengewesen sein mag. Kurz darauf findet er diese schreck-liche Waffe als ihr rechtmäßiger Besitzer jedoch wieder,als er im Meer taucht, um sich vor seinen Feindenzu verstecken. Die Metapher ist ganz klar: Die Welt ist, wie sie ist, ob es uns gefällt oder nicht, und wer auf ihrem Spielfeld spielen will, muss sich an die Regeln halten, die in der jeweiligen historischen Epoche gelten.

In der Sage gibt es nur einen Feind, der Eisenherz besiegen kann – erstaunlicherweise derselbe, der

Foster später besiegen sollte. In einem der unge-wöhnlichsten Kämpfe, die es in der Comicwelt je

gegeben hat, wird Eisenherz klar, dass er einer Macht gegenübersteht, die er niemals besiegen wird; der Leser kann ihm das verzeihen, weil es sich um kei-nen Geringeren handelt als Chronos selbst, den Gott der Zeit.

Auch was den kulturellen Aspekt angeht, ist Eisenherz sehr bewan-

dert. Er verfügt über das Wissen einer gebildeten Person seiner

Zeit. Er ist ein ausgezeichneter Sänger, außerdem besitzt er ein Talent für Sprachen und spricht mehrere davon fließend, unter anderem das Lateinische (dank seiner Mutter). Er weiß viel über die Natur und kann unter extrem widrigen Umständen überleben. Außer-dem kennt er eine Menge Zaubertricks, die ihm der größte Magier aller Zeiten beigebracht hat.Auch wenn an seiner Treue gegenüber seiner Frau

kein Zweifel besteht, löst sein sichtlich attraktives Äußeres im Laufe der Geschichte einige Pro-bleme und Tragödien aus. Eisenherz versucht dann, diese bestmöglich zu lösen, was ihm aber nicht immer gelingt.Eine charakterliche Schwäche entwickelt der Held im Laufe der Zeit – die Überheblichkeit. Eisenherz ist in manchen Momenten etwas herablassend. Seine Sicht ist ganz klar aristo-kratisch, was aber nicht heißt, dass er all jene

geringschätzt, die nicht zur Welt des Adels gehören. Er mag es nicht, wenn man ihm widerspricht – vor allem, wenn er meint, Recht zu haben; aber nur in wenigen Momenten ist sein Sinn für die Realität so vernebelt, dass er wirklich irrt in dem, was er tut. Dieses nicht immer perfekte Verhalten wertet die Figur aus Sicht des Lesers auf, da es ihn mensch-licher macht, ihn einem somit näher bringt und besser ver-stehen lässt.So wie Foster ihn darstellt, fühlt sich Prinz Eisenherz nicht nur überlegen, sondern ist es tatsächlich auch, denn abge-sehen von allen bisher genannten Eigenschaften hat er auch noch uneingeschränktes Glück, das ihn unter den schwierigsten vorstellbaren Umständen überleben lässt. ■

„DAS SCHWIERIGSTE AN DER SAGE WAR IMMER, EISENHERZ ALS MENSCHEN DARZUSTELLEN. ER MUSS GUT UND TUGENDHAFT SEIN, ABER ICH VERSUCHE AUCH, IHN MENSCHLICH ERSCHEINEN ZU LASSEN. ER HAT SCHWÄCHEN UND FEHLER, WIE JEDER ANDERE AUCH. […] JETZT, WO DIE FIGUR VOLLSTÄNDIG ENTWICKELT IST, MUSS ICH IMMER DARAUF ACHTEN, DASS SIE SICH KOHÄRENT VERHÄLT. ES IST, ALS STÜNDE EISENHERZ BEIM ZEICHNEN HINTER MIR.”

DIE SAGE VOM SCHWERT. Eisenherz hat eine hohe Meinung von sich selbst, obwohl er genauso anfällig für existenzielle Krisen ist wie jeder andere Mensch.

oster hat Prinz Eisenherz mit vielen guten Eigenschaften ausgestattet, aber um ihn menschlicher wirken zu lassen

hat er auch dafür gesorgt, dass der Held ab und zu durch den gleichen Schlamm waten muss wie der

Rest der Menschheit auch.Eisenherz macht seinem Namen alle Ehre, aber zudem ist er noch gut, intelligent, ehrlich, optimistisch, großzügig, aben-teuerlustig, gewieft, zielstrebig und er scherzt und juxt gerne mit seinen Freunden. Seine Rechtschaffenheit erweist sich als bombenfest; er hat hohe moralische Werte und einen Glauben, nach dem er so gut wie möglich zu leben versucht, auch wenn ihm die Unmöglichkeit, diesen in der „realen” Welt durchzusetzen, durchaus bewusst ist.

Seine Lebenseinstellung basiert auf einem heutzutage schwer nachvollziehbaren Konzept: der Ehre. Für Eisenherz ist es schwer verständlich, wie man etwas ohne Ehre tun kann. Einmal gelingt es ihm beispielsweise, einen wahnsin-nigen Mörder mit Hilfe von Lüge und Verrat zu vernichten, woraufhin er beschließt, Camelot und seine Freunde aufzu-geben. Er erlangt seine emotionale Stabilität erst zurück, als jeder einzelne der Ritter der Tafelrunde ihm einen Teil seiner eigenen Ehre überlässt, damit er die seine wiedererlangen kann. Offenbar heiligt für diesen Helden der Zweck nicht die Mittel.In jedem Fall ist die wahre Berufung von Eisenherz die des Kriegers. Dies führt natürlich dazu, dass er im Laufe der

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