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COGITO DAS ERSTE LINZER STUDIERENDENMAGAZIN. VSSTÖ - SEIT 1966. Seite 2 Mehr weibliche CEOs Seite 3 Gay right(s) now! Seite 6 Pro & Contra: Jodel - Spaß oder Ernst? Ausgabe 9 - WiSe 15/16 VERBAND SOZIALISTISCHER STUDENT_INNEN ÖSTERREICHS I http://linz.vsstoe.at JEDE WOCHE NEU! Bericht Seiten 4-5 Terrorismus in Europa - Entwicklung und Aktuelles

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Die einzige Studierendenzeitung des VSStÖ Linz, die jede Woche erscheint.

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COGITODAS ERSTE LINZER STUDIERENDENMAGAZIN. VSSTÖ - SEIT 1966.

Seite 2

Mehr weibliche CEOs

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Gay right(s) now!

Seite 6

Pro & Contra: Jodel - Spaß oder Ernst?

Ausgabe 9 - WiSe 15/16

VERBAND SOZIALISTISCHER STUDENT_INNEN ÖSTERREICHS I http://linz.vsstoe.at

JEDE WOCHE

NEU!

Bericht Seiten 4-5

Terrorismus in Europa - Entwicklung und Aktuelles

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Dominique Forstnerstudiert Jus & [email protected]

Der Anteil an Frauen ist zurzeit sowohl in höheren Führungspositionen als auch in Entscheidungspositionen gering. Neben Gründen der Gleich-berechtigung sprechen wirtschaftliche Argumente, wie etwa der bestehende Fachkräftemangel, dafür, gezielt das Potenzial von qualifizierten Frauen für führende Positionen zu erkennen, zu fördern und zu nutzen. Des Weiteren wirkt sich ein gemischtes Team nicht nur positiv auf den Unternehmenserfolg aus, sondern auch auf die Unternehmenskultur. Die vielseitige Kombination aus sozialer und sachlicher Kompetenz

Seit diesem Wintersemester wurde die Inskription für das Bachelorstudium Wirtschaftsrecht wieder geöffnet. Insgesamt dauert das Bachelorstudium WiJus 6 Semester und umfasst 180 ECTS. Zu aller Anfang soll aber einmal die Hürde der StEOP geschafft werden. Diese umfasst gewisse Pflichtfächer, die positiv abgeschlossen werden müssen. Diese Pflichtfächer dürfen 2x wiederholt werden. Das heißt, man hat insgesamt 3 Antritte, um einen positiven Schein zu erlangen. Pflichtfächer für die StEOP sind: AG Privatrecht I, AG Öffentliches Recht I, KS Einführung in die Betriebswirtschaftslehre, KS Buch-

fem

wijus

kann zu einem ökonomischen Vorteil werden. Die Gesellschaft braucht Regeln und Gesetze, die den Anteil von Frauen in Führungsspitzen regeln und begünstigen. Jedoch müssen aber auch Frauen selbstbewusster werden und Frauennetzwerke bilden, um sich mit anderen Frauen austauschen zu können und gegenseitig zu unterstützen.

haltung, KS Kostenrechnung, VL Com-pliance für Gender und Diversity I.

Achtung: Vor Abschluss der StEOP dürfen nur gewisse LVAs absolviert werden. Diese sind auf Seite 6 im Curriculum aufgelistet. Für die Anmeldung zu weiteren LVAs ist der Abschluss der StEOP notwendig.

Bachelorstudium WiJus - Kurzer Überblick zur StEOP

Mehr weibliche CEOs

Der legendäre Stiegenlauf geht in die nächste Runde! Neben dem hohen Spaßfaktor und einer Kombination aus Ausgelassenheit und Wettkampf, gibt es auch Sekt und Heimbargutscheine zu gewinnen! Einfach anmelden vor Ort ab 19:30 Uhr oder per Mail an [email protected]!

WIST Stiegenlauf

Am 03. Dezember stehen die Buben im Pelz ft. Boris Bukowski mit Support von Monsterheart im Central auf der Bühne und erfüllen den Raum mit ihrem messerscharfen Pop und Trash. Seid dabei und sichert euch noch rasch Karten! Wir freuen uns auf euch!

It’s Punschtime!

Endlich ist der Winter da – oder wie ich sage: Endlich ist die Punschzeit da. Diese Woche wird euch jeden Tag ein anderer Punschstand ins Auge fallen. Ich kann euch natürlich den des VSStÖ besonders ans Herz legen. Dieser findet am 14. Dezember vor dem Bank Austria Gebäude statt. Das Highlight ist unser leckeres Raclette- Brot und der selbstgemachte Apfelpunsch - und das zu studier-endenfreundlichen Preisen! Auch die StV KuWi, Soz und SozWi bieten dieses Semester das erste Mal warmen Punsch gegen die soziale Kälte an. Das Ganze findet am 03. Dezember ab 14:00 Uhr auf dem Sparkassenplatz statt. Der Gewinn des Standes wird an eine Einrichtung gespendet, die sich für jugendliche Flüchtlinge einsetzt. Somit hat man beim Trinken auch kein schlechtes Gewissen, sondern tut sogar etwas Gutes. Falls du gerne bei einigen Veran-staltungen mithelfen möchtest, kannst du dich gerne an uns wenden. Du kannst uns über Facebook oder unsere E-Mail-Adresse [email protected] kontaktieren. Bis dahin wünschen wir dir viel Erfolg bei den anstehenden Prüfungen. Wir sehen uns auf der Uni!

EDITORIALGazal

SadeghiVorsitzende VSStÖ Linz

02. Dezember ab 20:00 Uhr WIST Haus Linz

Merima Zukan studiert WiWi [email protected]

03. Dezember, 20:00 UhrCentral

Du studierst Soziologie und hast noch einige offene Fragen zum Berufseinstieg und den Berufsfeldern? Hier besteht die Möglichkeit, mit Absolvent_innen des Soziolgie-Studiums ins Gespräch zu kommen. Anmelden könnt ihr euch per Mail un-ter [email protected].

02. Dezember ab 17:30 UhrHalle C

Absolvent_innentalk Buben im Pelz ft. Boris Bukowski

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Philipp Stadler StV Soz [email protected]

Gazal Sadeghi StV [email protected]

Es gibt wohl kaum Student_innen, denen diese Frage öfter gestellt wird als Soziologie-Studierenden: „Und was machst du dann eigentlich mit deinem Soziologie-Abschluss später beruflich?“.

Tatsächlich hat die Soziologie kein so eindeutiges Berufsfeld wie beispielsweise Medizin oder Rechts-wissenschaften. Die Möglichkeiten und Einsatzfelder von Soziolog_innen sind vielfältig.

Deshalb lädt die Studienvertretung Soziologie am Mittwoch, den 02.

Das Adoptionsverbot für homosex-uelle Paare wurde vom Verfassungs-gerichtshof für verfassungswidrig erklärt. Es widerspreche dem Gleich-heitsgrundsatz und dem Artikel 8 der Europäischen Menschenrechtskonven-tion. Dieser bezieht sich auf das Recht der Achtung der Familie. Begonnen hat die Debatte ein les-bisches Paar aus Wien, welches ein Kind adoptieren wollte. Das Argu-ment, dass das Kindeswohl gefährdet sei, weil sich nicht heterosexuelle Menschen um das Kind kümmern, sei laut Verfassungsgerichtshof abzu-lehnen. Ab dem Jahr 2016 ist somit

Dezember, um 17:30 Uhr, in die Halle C des Keplergebäudes zum Absolvent_innentalk ein. Dabei haben alle Interessierten die Möglichkeit, sich über Berufschancen und den Einstieg in das Berufsleben als Soziolog_in zu informieren.

Sechs Soziologie-Absolvent_innen stehen Rede und Antwort:

Andreas Kafka vom Verein Jugend und Freizeit, Gabriele Ambach vom Magistrat Linz, Renate Hackl als Obfrau des Berufsverbandes der Soziolog_innen, Christoph

die Adoption für sogenannte Regen- bogenfamilien nun auch endlich in Österreich möglich. Die SPÖ reagierte vor allem positiv auf die gesetzliche Verbesserung der Rechte für homosexuelle Menschen. Kritik hagelte es jedoch seitens der konservativen ÖVP, die nach wie vor an dem Modell Mutter – Vater – Kind festhält. Auch die FPÖ sprach von „einem schwarzen Tag für die Kinder“. Sie sehen die Psyche der Kinder gefähr-det. Dass es jedoch keinen Unter-schied macht, ob ein Kind lediglich mit einer Mutter, einem Vater, zwei

soz

queer

Jungwirth vom BFI, Karl Osterberger als Geschäftsführer der Volkshilfe OÖ und Maria Egger von FAB. Die ÖH Soziologie freut sich auf einen interessanten Absolvent_innentalk mit spannenden Persönlichkeiten und viel Platz, um alle Fragen zu klären.

Wir bitten um Anmeldung unter: [email protected].

Müttern oder zwei Vätern aufwächst, liegt auf der Hand. Wichtig ist doch nur, dass das Kind bei Menschen auf-wächst, die es lieben und sich um das Wohlergehen sorgen. Österreich wird nun in der EU das einzige Land sein, welches alle Adop-tionsformen für Homosexuelle einführt, jedoch aber nicht das Eherecht.

Absolvent_innentalk

Gay right(s) now!

FemSem

Feministisches Seminar von AKS, SJ und VSStÖ

Mit dabei: Spannende Work-shops, Diskussionen, Spaß, Kost und Logie und vieles mehr! Anmeldung unter femsem.at.

Die Weihnachtszeit und ihre ganzen winterlichen Vorzüge rücken in großen Schritten näher. Das ein oder andere Gläschen Punsch darf da natürlich nicht fehlen. Am 03. Dezem-ber veranstaltet KuWi gemeinsam mit Soz und SozWi einen Punschstand ab 14:00 Uhr am Sparkassenplatz!

linz.vsstoe.at I Seite 3

04. - 06. Dezember St. Gilgen

Sweet as the Punsch!03. Dezember ab 14:00 UhrSparkassenplatz JKU

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dern wollen das Denken besetzen und dadurch Veränderungsprozesse er-zwingen.“

Der Definition (wikipedia.org) ist zu entnehmen, dass alle terroristischen Akte gegen eine politische Ordnung gerichtet sind. Im Fall von Paris woll-te der Islamische Staat, kurz IS, der sich zu den Anschlägen bekannt hat, wahrscheinlich Vergeltung für die Bom-bardements in Syrien. Am Tag zuvor fand im französischen Stützpunkt Beirut eine zu Paris identische Attacke statt. Das mutmaßliche Ziel des IS ist es, uns zu zeigen, dass wir nicht in Syrien bombardieren können, ohne Rache zu erwarten. Es ist ebenso möglich, dass sie ein Zeichen für die dorthin Ge-flüchteten setzen möchten. Diese sollen das Signal erhalten, nirgendwo sicher sein zu können.

Sollten wir nicht auch Kriegssituationen mit Terrorismus gleichsetzen? Denn dort wissen die Menschen ebenso wenig, wann die nächste Bombe einschlägt, und was als nächstes passiert.

Abgesehen davon werden Soldat_in-nen, die für die USA in Afghanistan, dem Irak etc. kämpfen, in ihrem Land als Held_innen gefeiert, da sie Freiheit und Frieden bringen. Genau diese Form der Sympathie ist das eigent- liche Ziel des Terrorismus. Doch in-wiefern verändert oder beeinflusst ein Anschlag auf die Zivilgesellschaft das Denken der Bevölkerung und welche Auswirkungen sind zu beobachten?Solche Akte dienen maßgeblich dem

Europa in Alarmbereitschaft Nach den Anschlägen in Paris am 13. November, bei denen 130 Menschen getötet wurden und mehr als 350 ver-letzt, ist Europa in Aufruhr und Panik. Wen trifft es als nächste_n, was wird passieren und wie schützen wir uns davor?Dass diese Anschläge auf die Zivil-bevölkerung in dem Konzertsaal Bata- clan stattfanden, weckt bei uns den Eindruck und die Sorge, Terror könnte überall passieren. Brüssel befindet sich im Notstand, Menschen haben Angst, sogar Panzer werden aufgefahren. Doch ist diese Angst berechtigt?

Was bedeutet Terrorismus?„Unter Terrorismus (lat. terror „Furcht, Schrecken“) sind Gewalt und Gewalt- aktionen (wie z. B. Entführungen, Atten-tate, Sprengstoffanschläge etc.) gegen eine politische Ordnung zu verstehen. Der Terror dient als Druckmittel und soll vor allem Unsicherheit und Schrecken verbreiten oder Sympathie und Unter-stützungsbereitschaft erzeugen. Terro- rismus ist keine militärische Strategie, sondern primär eine Kommunikations-strategie. Terroristen streben zunächst nach Anerkennung, doch greifen sie nicht militärisch nach Raum (...), son-

Nach den Anschlägen in Paris befindet sich ganz Europa in der Schockstarre. Die Angst vor erneuten terroristischen Akten geht um. Viele Länder wol-len aufgrund dessen eine verschärfte Flüchtlingspolitik einführen. Doch was haben Flüchtlinge damit zu tun?

Zweck, mit der Angst der kleinen Leute zu spielen und den Druck zu erhöhen. Nach der oben genannten Definition ist das Ziel eines Terrorangriffs die Sympathie und die Anerkennung. Viel-leicht gibt es diese, doch hauptsäch-lich bleibt die Trauer über den Ver-lust der Angehörigen und eine stets begleitende Angst.

Diese Angriffe dienen der Destabili- sierung der Bevölkerung und verlagern Kriegssituationen, wie solche in Syrien, in unsere unmittelbare Nähe.

Die Geschichte des TerrorismusDie Worte “Terror” und “Terrorismus” fanden ihre erste Erwähnung in dem Zusammenhang, wie wir ihn heute ken-nen, im 18. Jahrhundert, in der Zeit der französischen Revolution. Die damals eingesetzte Regierung begann, alle als konterrevolutionär eingestuften Per-sonen, wie Ludwig XVI. und Marie An-toinette, zu guillotinieren oder anders zu töten.

Somit ist bereits in der Geschichte klar, dass die Abgrenzung von verbreche- rischen Akten organisierter Menschen auf der einen Seite und legitimen Ak-ten des Widerstands auf der anderen Seite, sehr schwer sind. Die franzö-sische Revolution war ein erster Schritt, der uns die Bürger_innenrechte von heute mit der sogenannten “déclara-tion des droits de l’homme”, also der ersten Erklärung der Menschenrechte, brachte. Doch dies passierte auch mit dem Terrorismus der damals einge-setzen Regierung. Die deutliche An-

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Terrorismus in Europa - Entwicklung und Aktuelles

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grenzung ist heute immer noch, auch juristisch, ein sehr schwieriges Thema und hängt von der Weltanschauung des_der Beurteilenden ab.

Auch der Terrorismus entwickelt sich weiter. So gibt es auch eine große Gruppe internationaler Hacker_in-nen, “Hacktivists” genannt, die sich heute als „Anonymous“ organisiert, und Hack-Anschläge gegen Großkon-zerne, Regierungen und auch Einzel- personen verrichtet und einen virtuellen Krieg führt.

Hierbei kommen jedoch keine Men-schen zu Schaden, sondern Daten und Computer. Außerdem kappt Anony-mous den Informationsfluss und somit die Kommunikationsmöglichkeiten zwischen dem IS im Nahen Osten und im Westen bei uns.

Diese Art von “Cyber-War” kommt uns zugute, da so mögliche Gefahren auch aufgespürt und aufgezeigt werden können.

Es gibt also ein breites Spektrum an terroristischen Organisationen, die sich zum Teil gegenseitig bekriegen, wie z.B. aktuell Anonymous und der Islamische Staat.

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Opfer des TerrorismusDer Terrorismus fordert viele Opfer, doch wie viele sind es wirklich? Und aus welcher Motivation passieren die meisten Terroranschläge?Nachdem die letzten Terrorakte isla-mistisch motiviert waren, rücken diese mehr ins Rampenlicht. Jedoch gab es laut dem österreichischen Verfassungs-schutz in Europa in diesem Jahr, ausgenommen von den Anschlägen in Paris, 4 Anschläge, unter anderem auf die Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo, mit 20 Toten und 3 Verletzten.

In diesem Bereich ist es wichtig, zwischen der Religion des Islam, der 1,6 Milliarden Menschen angehören, und dem Islamismus, eine pervertier- ten Form des Extremismus, die nichts mehr mit dem Islam an sich zu tun hat, zu differenzieren. Als Breivik auf Utøya insgesamt 77 Menschen tötete, wurden auch nicht alle anderen Christ_innen mit ihm assoziiert, warum also Muslime mit dem Islamismus?

Dazu erwähnt der deutsche Bundes-verfassungsschutz im Jahr 2013, dass es in diesem Jahr zu diesem Zeit-punkt in etwa 21.700 Rechtsextreme in Deutschland gäbe, von denen in etwa 9.600 gewaltbereit sind. Eben-

Terrorismus in Europa - Entwicklung und Aktuelles so wurden im November 2015 9 An-schläge auf Flüchtlingsheime verübt, bei denen es keine Toten gab, jedoch mehrere schwerverletzte Personen.Diese Gegenüberstellung soll verdeut- lichen, wo der wahre Terrorismus liegt.Zahlreiche Statistiken zeigen, dass mehr Terrorismus im politischen Extre- mismus und Nationalismus liegt, als in der Religion.Möchten wir daher eine gesamte Re-ligion verurteilen oder Flüchtlinge, die zu uns kommen, um genau vor dem Terror der IS zu flüchten?

Religion vs. Wahn Einer vorschnellen, negativen Mei- nungsbildung über eine Religion, sei es nun aktuell der Islam, muss entge-gengewirkt werden. Der Islamische Staat appelliert an alle Muslime dieser Welt, ihren Terror-Feld-zug zu unterstützen. Der größte Teil der Muslime widersetzen sich diesem Aufruf. Der Begriff “Muslim” wird in der Theorie des IS völlig aus dem Zusammenhang gerissen und verliert jeglichen Bezug zur islamischen Früh-geschichte und den religiösen Grund- sätzen. Überholte, voreilige Schlüsse schüren wiederum Hass und Angst, Gefühle, die bereits viel zu oft Menschenleben forderten und das Zusammenleben er-schweren. Eine fundierte Auseinandersetzung sollte demnach vor Kritikübung und Verurteilung folgen. Die menschenver- achtende Ideologie des IS mit dem Islam zu relativieren, ist der falsche Ansatz.

>>Warum aber kommen sie nicht auf den Gedanken, dass nicht eine bestimmte Leseart des Koran zur Gewalt führen muss – sondern die Lust an der Gewalt zur entsprechenden Leseart?<< (zeit.de)

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Jodel - Spaß oder Ernst?

Pro & Contra

Innerhalb kürzester Zeit war Jodel eine neue Sensation und ein beliebter Trend unter den Studieren-den, die ungeniert Fotos, Gedanken und Kommentare verbreiten. Doch liegt in dieser totalen Anonymi-tät nur ein Vorteil oder kann eine zu unreflektierte verbale Direktheit auch kritisch betrachtet werden?

Der Unicampus welcomes JodelKaum wegzudenken wäre die neue App-Sensation namens Jodel, die in den letzten Wochen am Uni-Cam-pus und insbesondere in den Hörsälen viele Gesichter zum Schmunzeln bringt.

Anonymität In einer Welt, in der es jeder_m bereits schwer-fällt, jegliche Anonymität zu wahren, ist es beinahe ein unbekanntes Gefühl, Meinungen, Bilder und sonstige Gedanken zu veröffentlichen, ohne zuerst erneut darüber zu reflektieren. Meist wird versucht, abzuschätzen, wie Inhalte, die man selbst von und über sich Preis gibt, von den Mitmenschen be- und möglicherweise auch verurteilt werden. Hier ist Jodel eine angenehme Alternative, die es jede_r ermöglicht, Gedanken freien Lauf zu lassen, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen und zu be-fürchten, persönlich Kritik zu ernten.

Zwischen Lehrveranstaltungen, Prüfungen und Monotonie Ein Unialltag zieht sich schon gern mal in die Länge. Auch die Vielzahl an täglichen Lehrveranstaltungen, die umfangreiche Theorie und die zahlreichen Prüf- ungen lassen nicht viel Grund übrig, einmal aus-gelassen zu lachen und sich abzulenken. Hier kommt Jodel ins Spiel! Sei es während einer Vorlesung oder auch in den Pausen, wer einen kurzen Lachmoment, Nachrichten, Bilder, lustige Erlebnisse von Menschen in der unmittelbaren Umgebung in Echtzeit verfolgen möchte, der_die ist auf Jodel perfekt aufgehoben.

Wie lange sich diese Sensation hält, sei dahingestellt. Eines steht jedoch fest: Wer während eines langen und monotonen Unialltages mal etwas Abwechslung braucht, der_die findet in Jodel zumindest zwischen-durch eine sehr amüsante Beschäftigung!

Das Handy als neue KlowandFrüher schrieb man witzige Sprüche auf Klowände. Heute verwendet man das Handy dafür, die Botschaf-ten unter die Leute zu bringen.

Die neue App, die sich Jodel nennt, ist in aller Munde. Doch warum fasziniert uns eine App so sehr, die es Menschen ermöglicht, unverblümt seine_ihre Meinung zu äußern?

Die Meinungsfreiheit ist in Österreich gesetzlich ge-regelt und geschützt. Es gibt jedoch einige Voraus- setzungen, die dieses Grundrecht einschränken. Hier hinein fällt beispielsweise Verhetzung, die auch strafrechtliche Konsequenzen hat. Auf Jodel hingegen werden Postings, die negativ beurteilt werden, lediglich gelöscht. Dadurch, dass man sich auch nicht registrieren muss, ist es fast un-möglich, die verantwortliche Person zur Rechenschaft zu ziehen.

Online Mobbing Man muss zugeben, dass sich unter den Postings in den seltensten Fällen politische Aussagen finden. Vielmehr geht es darum, Witze zu verfassen oder, den Unmut über eine Lehrveranstaltung kundzutun. Doch hin und wieder finden sich unter den Jodler_in-nen „Scherzbolde“, die die App dazu verwenden, um Klatsch und Tratsch zu verbreiten. Oder sich über eine bestimmte Person lustig zu machen.

Die Anonymität lässt viele im Glauben, Grenzen über-schreiten zu können. Doch wenn man eine gewisse Meinung vertritt, sollte man auch zu dieser stehen kön-nen. Wenn man etwas gegen eine Person hat, sollte es möglich sein, das dieser auch direkt ins Gesicht zu sagen. Doch man jodelt lieber, anstatt Klartext zu sprechen.

ProMiriam Soldan Geschäftsführerin VSStÖ[email protected]

ContraGazal SadeghiVorsitzende VSStÖ[email protected]

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JohannGudenus Johann Gudenus, FPÖ-Poli-tiker, Sohn des verurteilten Holocaustleugners John Gudenus und Mitglied der deutschnationalen Verbin-dung Vandalia, wurde mit der blauen Kornblume in Wien als neuer Vizebürger-meister angelobt. Die blaue Kornblume stellte nach Ver-bot des Hakenkreuzes das bekannte illegale Symbol des Nationalsozialismus dar.

Dolm/Held_innen

GutBöseJenseits

Drei Viertel aller Frauen wer-den einmal im Leben Opfer sexueller Belästigung. Der Großteil der Übergriffe wird von Personen aus dem direk-ten Umfeld der betroffenen Frau verübt.

Der Begriff “schwerstbehin-dert” soll an Schulen durch “SchülerInnen mit erhöhtem Förderbedarf” ersetzt werden als Zeichen gegen die Diskri-minierung körperlich beein-trächtigter Personen.

Gut

Die US-Regierung sprach letzte Woche eine weltweite Reisewarnung aus. Informa-tionen zufolge habe die Ter-rormiliz IS weitere Anschläge in “vielen Regionen” der Welt angekündigt.

Böse

Jenseits

Achtung: Satire

Nach dem erdrutschartigen Wahlerfolg in Wien – man schaffte stolze -4,75 % – drehte sich bei der österreichischen Volkspartei das Funktionär_innenrad.

Manfred Juraczka, Spitzenkandidat der ÖVP bei der Wien Wahl, bedank-te sich noch am Wahlabend bei seinen Wählerinnen und Wählern für dieses fantastische Ergebnis. Er wolle, nachdem er die Wiener-ÖVP auf Vordermann ge-bracht hat (Anmerkung: Man schaffte es, Stenzel endlich in die Altkleidersamm- lung zu stecken und, sich selbst den letzten bürgerlichen Anstrich zu zerkrat-zen) sich nun aus der Politik zurückzie-hen und sich seinen Traum als Berufsauf-tragsmörder erfüllen.

Das politische Erbe Tschurakza – oder so ähnlich – tritt nun Gernot Blümel, ehe-maliger ÖVP-Generalsekretär, an. Polit-expert_innen sind sich indes noch nicht einig, welche der beiden Positionen mehr Leidensfähigkeit benötigt.

Umstrukturierung der Österreichischen Volkspartei

Den Posten des ÖVP-Generalsekretärs übernahm ab Oktober Peter McDonald, gebürtiger Welser mit irischen Wurzeln und Inhaber diverser Schnellimbiss-restaurants. Ebenfalls kaum bekannt: McDonald war selbst Mitglied in der ÖVP-nahen Vorgänger_innenorganisa-tion der AG, ÖH-Vorsitzender und schaf-fe es, den Studierenden schon damals einzureden, dass er mit einer ÖVP nichts am Hut habe. An ihm liegt es nun, diese Partei, mit der er nichts zu tun hat, umzu- strukturieren.

„Als Absolvent der Wirtschaftswissen-schaften und Inhaber der Haubenrestau-rants ‚McDonalds Wels West‘ und ‚Mc-Donalds Wels Ost‘ kenne ich natürlich das Erfolgsrezept für leichte, aber schwer verdaubare Kost. Ich kenne auch die Ge-heimformel für die Konservierungsstoffe, die unsere Lebensmittel jahrelang frisch erscheinen lassen, obwohl sie innerlich längst verfault sind. Ich bin sozusagen prädestiniert für das Amt des ÖVP-Ge-neralsekretärs!“, so McDonald, während er sich seine rote Perücke zurechtrückt.

Der Parteivorsitzende der ÖVP, der selbst nur noch als “Django” angesprochen werden möchte, zeigt sich erfreut. „Mit McDonald finden wir eine aus-gezeichnete Ergänzung für unser Team. Alleine der ständige Geruch nach Burg-er und das clownähnliche Auftreten ist befremdlich. Wenn Sie mich nun aber bitte entschuldigen, McDonald hat mich für nachher ins Restaurant zur goldenen Möwe eingeladen.“

Erste Maßnahmen von McDonalds sind bereits jetzt zu sehen. Die ersten ÖVP-Be-zirksbüros wurden mit einem Drive-In ausgestattet und Bestechungen für Lobby-ist_innen können nun ganz bequem bei einem Quick-Law-Order-Terminal in jeder Parteizentrale gezahlt werden. Diese Ef-fizienzsteigerung bringt die ÖVP in eine ganz neue Ära. Rückständigkeit und Kon-servatismus im hippen Burgerkostüm. Die Wähler_innen werden spätestens 2018 über diese Fast-Food-Politik entscheiden.

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ImpressumMedieninhaber_in und Herausgeber_in:Verband Sozialistischer Student_innen ÖsterreichsSektion Linz: J.W.Kleinstr. 72, 4040 LinzTel. 0732 24 38 58 | [email protected]ür den Inhalt verantwortlich: VSStÖ LinzFotos: Stefan Mayerhofer

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Aktionszeitraum: 1. September bis 31. Dezember 2015 und nur für Neubeitritte.

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