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ABLAUF DES REFERATS

Informationen zu Immanuel Wallerstein Theorie des Weltsystems Entstehungshintergründe und Einbettung Erklärung für Unterentwicklung Hegemonie Kritik Thesendiskussion

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IMMANUEL WALLERSTEIN

1930 geboren in New York Sozialwissenschaftler und Sozialhistoriker Studium Sozialwissenschaften, 1959 – 1999

Soziologieprofessuren an verschiedenen Universitäten, 1999 – 2005 Leiter des „Fernand-Braudel-Center for Study of Economies, Historical Systems and Civilization“ an der Binghampton University

Einflüsse: Karl Marx, Dependenztheorievgl. : http://de.wikipedia.org/wiki/Immanuel_Wallerstein abgerufen am 30.09.2011

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THEORIE DES WELTSYSTEMS

Definition „Die Weltsystemtheorie ist eine Theorie der

internationalen Beziehungen, deren Ursprünge im Marxismus liegen“ (Nölke 2003: 309)

Zentrales Argument „die heutige Welt [kann] nur im Kontext des

globalen Kapitalismus verstanden werden“ (ebd.) Grundannahmen

Alles soziale Handeln findet in einem übergreifenden Rahmen statt

Strukturelle Dreiteilung der Welt in Zentrum, Semiperipherie und Peripherie

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THEORIE DES WELTSYSTEMS Konstituierendes Merkmal eines sozialen Systems

Arbeitsteilung

Zwei Arten von Weltsystem Weltreich Weltökonomie

Das heutige, moderne Weltsystem ist eine kapitalistische Weltwirtschaft, mit diesen grundlegenden Elementen: Mechanismus des ungleichen Tauschs Ein Markt mit dem Prinzip der Gewinnmaximierung Staatliche Strukturen

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THEORIE DES WELTSYSTEMS Dependenztheorie

Kern und Peripherie Einführung der semiperipheren Länder Politischer Grund

Dreiteilung wird zum Normalzustand jeder Art von Weltsystem

Relative politische Stabilität der Weltsysteme dank: Militärischer Macht der herrschenden Kräfte Ideologische Anbindung an das System als Ganzes Mehrheit aufgeteilt in grössere Unterschicht und kleinere

Mittelschicht

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THEORIE DES WELTSYSTEMS

„Dieser Kampf um die Existenz der mittleren Ebene findet ständig statt, sowohl im politischen Bereich als auch im Hinblick auf die grundlegenden ideologischen Annahmen. Das ist die Kernfrage, um die es beim Klassenkampf geht“(Wallerstein 1983: 306)

Soziale Klassen, nicht Staaten sind die eigentlichen Antriebskräfte in der internationalen Politik

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ENTSTEHUNGSHINTERGRUND

„One cannot analyze social phenomena unless one bounds them in space and time“ (Wallerstein 1974: 245)

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ENTSTEHUNGSHINTERGRUND

Merkantilismus in Europa: 16. Jhr. Nicht gelungene Errichtung eines Weltreiches durch

die Habsburger Entstehung eines Zentrums der europäischen Weltwirtschaft (GBR & NED)

Ökonomische Expansion Bevölkerungswachstum

Folge: steigende Nachfrage an Agrarprodukten, Abkehr von der Subsistenzwirtschaft hin zur gewinn- orientierten Nutzung der zu bewirtschafteten Ländereien

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ENTSTEHUNGSHINTERGRUNDHS 2011 - 04.10.11

Aufkommender Imperialismus Entstehung des Industriekapitalismus in England mit weltweiter Ausbreitung bis zum 19. Jahrhundert

Krise: Gesellschaften mit voranschreitender Industrialisierung gelangten zwar zu Prosperität und Wohlstand, doch Arbeiter wurden vermehrt zur reinen Produktionskraft degradiert und ausgebeutet

Spaltung der Welt in zwei sich feindselig gegenüberstehende Lager am Anfang des 20. Jahrhunderts

sowjetisch-sozialistisches Lager westlich-kapitalistisches Lager

USA lösen England als Hegemonialmacht ab

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ERKLÄRUNG DER UNTERENTWICKLUNG Unterentwicklung begann mit Kolonialisierung durch

einen «ungleichen Tausch»Unterentwicklung wird durch die «Stärke» der Zentrumsstaaten

verfestigt, die es ihnen erlaubt, sich den in der Peripherie produzierten Mehrwert anzueignen und von dort ins Zentrum zu transferieren Plünderung der Peripherie

Ursachen für «ungleichen Tausch»: Unterschiedliche Stärke der Nationalstaaten Unterschiedliche politische Interventionsmacht Politische Faktoren ermöglichen den «ungleichen

Tausch»!

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ERKLÄRUNG DER UNTERENTWICKLUNG dauerhafter Mehrwerttransfer aus der Peripherie ins

Zentrum als entscheidende Grundlage der kapitalistischen Produktionsweise

ohne «ungleichen Tausch» kein Profit ohne Profit kein Kapitalismus

Ungleichgewicht im Verhältnis zwischen den Grossmächten zugunsten eines «primus inter pares»

Hegemon: ökonomisch und militärisch überlegen, aber nicht allmächtig – bzw. Vorherrschaft/Überlegenheit

eines Staates

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HEGEMONIE

3 Hegemone des modernen Weltsystems Niederlande (1620-1672) Grossbritannien(1815-1873) USA (1945-1967)

Führung in allen Bereichen der agrarischen und industriellen Produktion, sowie dem Handel

und Finanzwesen!

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HEGEMONIE

Gemeinsame Merkmale der Hegemone

Militärische Weltmächte Hoher Lebensstandard für die Arbeiterschaft Einsatz für internationalen Freihandel,

demokratische Institutionen und bürgerliche Freiheiten

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HEGEMONIE Ursache für Hegemoniebildung: Effiziente Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und

Staat zur Steigerung der Produktivität und Wettbewerbs- fähigkeit

Möglichkeit der Unterbietung anderer Grossmächte auf dem Weltmarkt

ABER: Nachzügler holen ihren Rückstand langsam auf! - Internationaler Freihandel- Höhere Einkommen der Arbeiterschaft

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KRITIK

Definition Weltsystem Internationale Arbeitsteilung notwendig? Rolle der Märkte Theorieformulierung zu deterministisch Definition Kapitalismus Vernachlässigung der politischen Strukturen

und Prozesse

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DISKUSSIONSTHESEN

Die Unterentwicklung gewisser Länder resultierte aufgrund ihrer endogenen Faktoren.

Die notwendige Dreiteilung der Welt ist nicht notwendig eine andere Form würde auch stabil genug sein.

Die Ausbeutung des Südens wäre für eine kapitalistische Weltökonomie nicht zwingend gewesen.

Gibt es Länder, die einen Übergang von der Peripherie in die Semiperipherie geschafft haben?

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ABSCHLUSS

VIELEN DANK FÜR EURE AUFMERKSAMKEIT

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BIBLIOGRAPHIE Bornschier, Volker (1982): The World Economy in the World System: Structure,

Dependenceand Change. In: International Social Science Journal 34, 1., S. 37 – 59.

Chase-Dunn, Christopher K. / Hall, Thomas D. (1997): Rise and Demise: ComparingWorldsystems. Boulder: Westview Press.

Müller, Hans Peter (2006): World Systems Theory. Encyclopedia of Social Theory.New York: Routledge, S. 683 – 685.

Nölke, Andreas (2003): „Weltsystemtheorie“. In: Siegfried Schieder und Manuela Spindler (Hg.): Theorien der Internationalen Beziehungen. Opladen: Leske+ Budrich, S. 309 – 335.

Skocpol, Theda (1977): Wallerstein's World Capitalist System: A Theoretical and HistoricalCritique. In: American Journal of Sociology 82, 5., S. 1075 - 1090.

Wallerstein, Immanuel (1983): Klassenanalyse und Weltsystemanalyse. In: ReinhardKreckel (Hg.): Soziale Ungleichheiten. Göttingen: Schwartz. (Soziale Welt, Sonderband 2), S.301 – 320.

Wallerstein, Immanuel (1983): Die Zukunft der Weltökonomie. In: Blaschke, Jochen(Hg.): Perspektiven des Weltsystems. Frankfurt a.M., New York, S. 215-229.

Wallerstein, Immanuel (1976): Das moderne Weltsystem.

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