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AZ 4125 Riehen 1 Freitag, 5. September 2003 Wochenzeitung für Riehen und Bettingen 82. Jahrgang / Nr. 36 Redaktion und Inserate: Riehener-Zeitung AG Schopfgässchen 8, PF, 4125 Riehen 1 Telefon 061 645 10 00, Fax 061 645 10 10 www.riehener-zeitung.ch Erscheint jeden Freitag Preis: Fr. 1.90, Abo Fr. 76.– jährlich Ausstellung: Spielzeug- museum zeigt «Figuren- theater weltweit» SEITE 7 Borkenkäfer: Auch der Riehener Wald ist vom Schädling betroffen SEITE 8 Sport: Deborah Büttel lief Schweizer Rekord bei den Juniorinnen SEITE 13 Landwirtschaft: Bäuer- liche Nebenerwerbs- betriebe in Riehen SEITE 9 Einwohnerrat: Kultur, Gesundheit und die Gemeindefinanzen SEITEN 10/11 WAHLEN Podiumsdiskussion der Riehener-Zeitung zu den Ständeratswahlen vom 18./19. Oktober Sechs Kandidierende für einen Sitz in Bern Zu einem lebendigen, abwechs- lungsreichen Gespräch entwickel- te sich die Podiumsdiskussion der Riehener-Zeitung vom vergange- nen Montag im Bürgersaal des Ge- meindehauses mit sechs Kandidie- renden für den Basel-Städter Stän- deratssitz. Nicht zuletzt dank ver- schiedenen Fragen auch aus dem Kreis der anderen Kandidierenden erhielt die SP-Kandidatin Anita Fetz am meisten Gelegenheit, sich darzustellen. Rolf Spriessler Die Ausgangslage ist spannend, wenn im Kanton Basel-Stadt am 18./19. Oktober die Nachfolgerin oder der Nachfolger von SP-Ständerat Gian-Reto Plattner gewählt wird, der nach zwölf Jahren im «Stöckli» zurücktritt. Für den Kampf um die Nachfolge ihres Partei- mitglieds schickt die SP, mit Unterstüt- zung des linksgrünen Spektrums, die Nationalrätin und Grossrätin Anita Fetz ins Rennen. Um die nun schon seit Jahr- zehnten anhaltende SP-Dominanz bei der Vertretung des Kantons im Stände- rat zu brechen, haben sich die vier bür- gerlichen Parteien darauf geeinigt, im ersten Wahlgang mit eigenen Kandida- turen anzutreten und sich dann im zweiten Wahlgang auf die aussichts- reichste bürgerliche Person zu einigen. So kandidiert für die LDP Nationalrätin und Grossrätin Christine Wirz-von Plan- ta (sie ist ausserdem ehemalige Bür- gerrätin in Basel und amtierende Vize- präsidentin der LDP Schweiz), für die FDP deren Kantonalpräsident und Bür- gergemeinderat Urs Schweizer, für die CVP Grossrat und Kantonalparteipräsi- dent Markus Lehmann und für die SVP die Basler Parteipräsidentin und Verfas- sungsrätin Angelika Zanolari. Als «Kan- didat zwischen den Blöcken» versteht sich Markus Borner, Parteipräsident der Schweizer Demokraten Basel-Stadt so- wie Gross- und Verfassungsrat. Moderator Dieter Wüthrich, Chefre- daktor der Riehener-Zeitung, stellte zunächst allen Kandidierenden je eine Frage zum Einstieg. Auf die Frage, wel- che neuen Ideen er denn nach Bern tra- gen wolle, antwortete Markus Borner, als politisch zwischen den Lagern ste- hender Politiker könne er sowohl mit den Linken als auch den Bürgerlichen reden. Die kleineren Kantone sollten stärker zusammenarbeiten. Ein grosses Problem seien die Zentrumsleistungen wie Spital, Bildung oder Universität. Auf die Frage, ob sie in Basel Angst habe, wenn sie auf die Strasse gehe, entgegnete Angelika Zanolari, sie habe nicht konkret vor etwas Bestimmtem Angst, doch um 2 Uhr nachts würde sie sich nicht ohne Taxi oder Auto in der Innerstadt bewegen, ganz speziell im St. Johann-Quartier. Das Thema sei die innere Sicherheit. Sie wolle nicht, dass die Schweiz zum Rückzugsgebiet für Terroristen werde, wie dies kürzlich ei- ne Schweizer Wochenzeitschrift darge- stellt habe. Was denn «sportliche Politik» heis- se, fragte Dieter Wüthrich den ehemali- gen Spitzenhandballer Markus Leh- mann. Im Sport wie in der Politik brau- che es eine gute Kondition, Ausdauer, Mannschaftsgeist und ein langfristiges Denken – hier wie da dürfe man nicht beim ersten Widerstand aufgeben. In Anspielung auf ihren Werbeslo- gan «let’s Fetz» wurde Anita Fetz ge- fragt, ob sie denn in Bern die «Fetzen fliegen lassen» wolle. Sie wolle ihre Stärken einbringen dank ihren Erfah- rungen und ihrem Beziehungsnetz als Nationalrätin. Sie stehe für Dynamik, wolle möglichst schnell vorwärts gehen und komme aus einer Basler Tradition, wonach man über die Parteigrenzen hinweg miteinander rede, sagte sie. Angesprochen auf seine fehlende po- litische Erfahrung als «Quereinsteiger» entgegnete Urs Schweizer, er sei der klassische «Milizler» und wenn man im- mer nur Erfahrungen für eine Funktion mitbringen müsse, dürfte man ja gar nie etwas Neues beginnen. Die FDP sei eine staatstragende Partei mit einer starken Fraktion in Bern. Damit könne sie Mehrheiten bilden, um einer Vorlage auch zum Durchbruch zu verhelfen. «Mehr Basel nach Bern tragen» wol- le sie – worin bestehe dieses «mehr Ba- sel», wollte Dieter Wüthrich von Christi- ne Wirz-von Planta wissen. Gerade weil die LDP in Bern keine grosse Partei sei, könne sie dort unabhängig politisieren. Im Zusammenspiel mit den anderen Kantonen müsse die Position der Nord- westschweiz in Bern gestärkt werden, denn zum Beispiel beim Poststellennetz oder in Verkehrsfragen müsse Basel heute immer wieder hintanstehen. «Wirtschaft braucht Freiheiten» Erstes sachpolitisches Diskussions- thema war die Wirtschaftspolitik. Die Wirtschaft müsse gewisse Freiheiten haben, um sich entwickeln zu können, und dazu gehöre eine Entlastung gerade der Klein- und Mittelbetriebe, die das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft bil- deten, vor Abgaben, Gebühren und unnötiger Bürokratie, betonte Urs Schweizer. Ausserdem müssten die Fa- milien finanziell entlastet werden, um den Konsum und damit die Wirtschaft anzukurbeln. Dem pflichtete Anita Fetz bei, doch habe eine satte bürgerliche Mehrheit in den letzten gut zwanzig Jahren in Bern gerade bei den administrativen Auf- wänden für die KMU nichts getan. Eine Ursache für die heutige Rezession sei, dass man in den 90er-Jahren auf die da- malige Börsenhausse gesetzt, New-Eco- nomy-Träume gehegt und dem Share- holdervalue gehuldigt habe. Man müsse die Wirtschaft wieder in eine Poleposition bringen, forderte Chris- tine Wirz-von Planta. Dazu müsse man ihr mehr Handlungsspielraum geben. Gerade für Basel als zweitwichtigstem Wirtschaftsstandort der Schweiz sei dies entscheidend, mit der Chemie gebe es hier einen besonders dominierenden In- dustriezweig, dem man gute Rahmenbe- dingungen schaffen müsse. All dies hätte eine bürgerliche Mehr- heit in Bern schon lange durchsetzen können, monierte Angelika Zanolari, doch habe mal die CVP, mal die LDP, mal die FDP nicht mitgemacht. Eine gute An- bindung Basels an die Verkehrsnetze in der Luft, auf der Schiene und auf der Strasse sei gerade für die Chemie wich- tig. Auf eidgenössischer Ebene fordere sie, dass weniger Steuern aus Basel nach Bern und mehr Gelder von Bern nach Basel fliessen sollten. Markus Lehmann wies darauf hin, dass die Schweiz die Entwicklungen im Rahmen der EU-Osterweiterung nicht verpassen dürfe, sonst werde sie am aus- gestreckten Arm verhungern. Anita Fetz wies auf die extreme Ex- portabhängigkeit der Schweizer Wirt- schaft hin. «Wir haben ein Konjunktur- problem», sagte sie, aber gerade jetzt komme der Bundesrat mit einem Milli- arden-Sparprogramm, das von den Ex- perten einhellig als Konjunkturkiller be- zeichnet werde, denn sicher das halbe Volumen betreffe Aufträge an Klein- und Mittelbetriebe und damit private Arbeitsplätze. Urs Schweizer entgegne- te, der Staat könne nur Geld ausgeben, das er auch habe. Heute frässen Schuld- zinsen mehr Geld als die Bildung. Es brauche Gewerbler im Ständerat, nicht nur Juristen, die für das Wohl der KMU sorgen könnten. Markus Borner warnte vor den Fol- gen der EU-Osterweiterung für die Schweizer Landwirtschaft, die mit den Preisen etwa polnischer Produzenten nie würde mithalten können. Christine Wirz-von Planta erhoffte sich einiges von der Neugestaltung des interkantonalen Finanzausgleiches, der allerdings erst ab 2006 greife, und kriti- sierte die SP, die sich dagegen wehre, den Sozialbereich vom Bund an die Kan- tone zu übertragen. Der Bund müsse sparen, indem er Dienstleistungen ab- baue, wo sie nicht unbedingt nötig seien. «Sozialwerke sichern» Zweiter grosser Diskussionsschwer- punkt war der Sozialstaat. Zentral sei für sie die Sicherung der bestehenden Sozialwerke AHV, IV und KVG, sagte Angelika Zanolari. Dort müsse man ge- wisse Missbräuche beim Bezug von Leis- tungen eindämmen. Eine Mutterschafts- versicherung brauche es nicht. Dem widersprach Markus Lehmann. Viele Frauen hätten in die EO einbe- zahlt, mit einer Mutterschaftsversiche- rung würden sie erstmals etwas aus je- nem Topf zurückerhalten. Basel liege mit einem Anteil von 8 Prozent der Erwerbstätigen, die IV-Gel- der bezögen, im schweizerischen Schnitt von 4 bis 5 Prozent sehr schlecht, doch damit Wahlkampf zu betreiben, finde er gefährlich, sagte Markus Borner, denn schuld daran seien die Ärzte und Kom- missionsmitglieder, die die IV-Entschei- de letztlich fällen würden. Die Missbrauchsfrage werde derzeit in Basel untersucht, sagte Anita Fetz, doch das grundsätzliche Problem sei doch, ob man das Ganze auf die Dauer überhaupt noch zahlen könne in einer Gesellschaft, in der alle immer älter würden und die Geburtenrate ständig sinke. Es brauche eine moderne Famili- enpolitik, die sich auf Kinder ausrichte. Es brauche eine Regionalisierung des Gesundheitswesens, forderte Markus Lehmann. Es könne nicht jedes Dorf sein eigenes Spital haben – wobei er Riehen nicht als Dorf, sondern als Stadt sehe. Auch Christine Wirz-von Planta sprach sich für eine regionalpolitische Planung der Gesundheitsversorgung aus und at- testierte der SVP-Gesundheitsinitiative gute Ansätze, ein ganz wichtiger Punkt sei aber die Eigenverantwortung in der Bevölkerung. Dabei dürfe man aber die Definition der Leistungen nicht ausser Acht lassen, erinnerte Anita Fetz, die for- derte, dass die Krankenkassenprämien auf das Einkommen ausgerichtet werden müssten statt einer Pro-Kopf-Prämie. «Asylgesetz richtig anwenden» Zur Migrationspolitik meinte Urs Schweizer, man müsse im Asylwesen die Schwelle zur Einreise in die Schweiz er- höhen, wie das andere auch täten, und gegen Personen, die ihre Identität ab- sichtlich verheimlichen würden, müsse man hart vorgehen. Christine Wirz-von Planta sagte, man habe zwar zu lange nicht reagiert, aber heute habe man eine taugliche Asylgesetzgebung, nur werde sie nicht richtig umgesetzt. Markus Bor- ner forderte die Internierung aller Asyl- bewerber für die Zeit der Abklärungen Das grosse RZ-Ständeratswahlpodium (von links): Angelika Zanolari (SVP), Christine Wirz-von Planta (LDP), Markus Borner (SD), Dieter Wüthrich (Moderator), Ani- ta Fetz (SP), Urs Schweizer (FDP) und Markus Lehmann (CVP) auf dem Podium im Bürgersaal des Gemeindehauses. Foto: Philippe Jaquet und Angelika Zanolari wünschte sich das Saisonnierstatur zurück und verlangte die Internierung aller, die ihre Identität verbergen würden. Anita Fetz war nur für eine Internierung von Asylbewerbe- rn, die straffällig geworden seien, kata- strophal sei vor allem das Arbeitsverbot gegen Asylbewerber. Das fördere die Kri- minalität. Die Asylbewerber sollten für ihren Aufenthalt arbeiten müssen, und zwar für allgemeine Aufgaben, nicht in Konkurrenz zur Privatwirtschaft. Für alle ein Kuvert In einem Kuvert bekamen alle Kandi- dierenden je ein Thema, über das sie zwei Minuten referieren durften. Markus Bor- ner sprach sich dabei gegen eine Er- höhung des Rentenalters aus. Das Renten- alter müsse flexibel sein, mit entspre- chenden Renteneinbussen bei frühzeiti- ger Pensionierung. Angelika Zanolari sagte, der Forschungsstandort Basel müsse durch eine bessere Zusammenar- beit innerhalb der Nordwestschweiz ge- stärkt werden. Bezüglich Zauberformel wies Anita Fetz darauf hin, dass die SP über vierzig Jahre auf einen zweiten Sitz im Bundesrat habe warten müssen. Wichtig sei ihr aber, dass die wichtigsten Parteien der Schweiz in die Regierung eingebunden seien. Urs Schweizer for- derte im Gesundheitswesen mehr Wett- bewerb und die Eigenverantwortung, ge- sund zu leben, müsse gefördert werden. Zum Stichwort Swiss sagte Christine Wirz-von Planta, dass sie persönlich ge- gen eine staatliche Unterstützung der Swiss gewesen sei, und dass es nun für Basel darum gehen müsse, den eigenen Flughafen zu erhalten. Markus Lehmann sagte, dass die Schweiz langfristig nicht an der EU vorbeikomme. Man könne von gewissen Dingen in der EU halten, was man wolle, immerhin habe es innerhalb der EU schon ein halbes Jahrhundert kei- ne Kriege mehr gegeben, weil man hier Konflikte anders zu lösen gelernt habe. Als alle Kandidierenden je jemandem in der Runde eine Frage stellen durften, bekam Anita Fetz ausführlich Gelegen- heit, sich zur Finanzierbarkeit der AHV, zum Kapitalismus, zu ihrer Rolle als Un- ternehmerin und zu New Public Manage- ment zu äussern. Nach einigen Fragen aus dem Publikum endete die Veranstal- tung, die rund achtzig Interessierte ange- zogen hatte, mit einem Apéro im Foyer.

WAHLEN Sechs Kandidierende für einen Sitz in Bern · Schweizer Landwirtschaft, die mit den Preisen etwa polnischer Produzenten nie würde mithalten können. Christine Wirz-von Planta

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Page 1: WAHLEN Sechs Kandidierende für einen Sitz in Bern · Schweizer Landwirtschaft, die mit den Preisen etwa polnischer Produzenten nie würde mithalten können. Christine Wirz-von Planta

AZ 4125 Riehen 1 Freitag, 5. September 2003

Wochenzeitung für Riehen und Bettingen82. Jahrgang / Nr. 36Redaktion und Inserate:Riehener-Zeitung AGSchopfgässchen 8, PF, 4125 Riehen 1Telefon 061 645 10 00, Fax 061 645 10 10www.riehener-zeitung.chErscheint jeden Freitag Preis: Fr. 1.90, Abo Fr. 76.– jährlich

Ausstellung: Spielzeug-museum zeigt «Figuren-theater weltweit»

SEITE 7

Borkenkäfer: Auch derRiehener Wald ist vomSchädling betroffen

SEITE 8

Sport: Deborah Büttellief Schweizer Rekord beiden Juniorinnen

SEITE 13

Landwirtschaft: Bäuer-liche Nebenerwerbs-betriebe in Riehen

SEITE 9

Einwohnerrat: Kultur,Gesundheit und dieGemeindefinanzen

SEITEN 10/11

WAHLEN Podiumsdiskussion der Riehener-Zeitung zu den Ständeratswahlen vom 18./19. Oktober

Sechs Kandidierende für einen Sitz in BernZu einem lebendigen, abwechs-lungsreichen Gespräch entwickel-te sich die Podiumsdiskussion derRiehener-Zeitung vom vergange-nen Montag im Bürgersaal des Ge-meindehauses mit sechs Kandidie-renden für den Basel-Städter Stän-deratssitz. Nicht zuletzt dank ver-schiedenen Fragen auch aus demKreis der anderen Kandidierendenerhielt die SP-Kandidatin AnitaFetz am meisten Gelegenheit, sichdarzustellen.

Rolf Spriessler

Die Ausgangslage ist spannend,wenn im Kanton Basel-Stadt am 18./19.Oktober die Nachfolgerin oder derNachfolger von SP-Ständerat Gian-RetoPlattner gewählt wird, der nach zwölfJahren im «Stöckli» zurücktritt. Für denKampf um die Nachfolge ihres Partei-mitglieds schickt die SP, mit Unterstüt-zung des linksgrünen Spektrums, dieNationalrätin und Grossrätin Anita Fetzins Rennen. Um die nun schon seit Jahr-zehnten anhaltende SP-Dominanz beider Vertretung des Kantons im Stände-rat zu brechen, haben sich die vier bür-gerlichen Parteien darauf geeinigt, imersten Wahlgang mit eigenen Kandida-turen anzutreten und sich dann imzweiten Wahlgang auf die aussichts-reichste bürgerliche Person zu einigen.So kandidiert für die LDP Nationalrätinund Grossrätin Christine Wirz-von Plan-ta (sie ist ausserdem ehemalige Bür-gerrätin in Basel und amtierende Vize-präsidentin der LDP Schweiz), für dieFDP deren Kantonalpräsident und Bür-gergemeinderat Urs Schweizer, für dieCVP Grossrat und Kantonalparteipräsi-dent Markus Lehmann und für die SVPdie Basler Parteipräsidentin und Verfas-sungsrätin Angelika Zanolari. Als «Kan-didat zwischen den Blöcken» verstehtsich Markus Borner, Parteipräsident derSchweizer Demokraten Basel-Stadt so-wie Gross- und Verfassungsrat.

Moderator Dieter Wüthrich, Chefre-daktor der Riehener-Zeitung, stelltezunächst allen Kandidierenden je eineFrage zum Einstieg. Auf die Frage, wel-che neuen Ideen er denn nach Bern tra-gen wolle, antwortete Markus Borner,als politisch zwischen den Lagern ste-hender Politiker könne er sowohl mitden Linken als auch den Bürgerlichenreden. Die kleineren Kantone solltenstärker zusammenarbeiten. Ein grossesProblem seien die Zentrumsleistungenwie Spital, Bildung oder Universität.

Auf die Frage, ob sie in Basel Angsthabe, wenn sie auf die Strasse gehe,entgegnete Angelika Zanolari, sie habenicht konkret vor etwas BestimmtemAngst, doch um 2 Uhr nachts würde siesich nicht ohne Taxi oder Auto in derInnerstadt bewegen, ganz speziell imSt. Johann-Quartier. Das Thema sei dieinnere Sicherheit. Sie wolle nicht, dassdie Schweiz zum Rückzugsgebiet fürTerroristen werde, wie dies kürzlich ei-ne Schweizer Wochenzeitschrift darge-stellt habe.

Was denn «sportliche Politik» heis-se, fragte Dieter Wüthrich den ehemali-gen Spitzenhandballer Markus Leh-mann. Im Sport wie in der Politik brau-che es eine gute Kondition, Ausdauer,Mannschaftsgeist und ein langfristigesDenken – hier wie da dürfe man nichtbeim ersten Widerstand aufgeben.

In Anspielung auf ihren Werbeslo-gan «let’s Fetz» wurde Anita Fetz ge-fragt, ob sie denn in Bern die «Fetzenfliegen lassen» wolle. Sie wolle ihreStärken einbringen dank ihren Erfah-rungen und ihrem Beziehungsnetz alsNationalrätin. Sie stehe für Dynamik,wolle möglichst schnell vorwärts gehen

und komme aus einer Basler Tradition,wonach man über die Parteigrenzenhinweg miteinander rede, sagte sie.

Angesprochen auf seine fehlende po-litische Erfahrung als «Quereinsteiger»entgegnete Urs Schweizer, er sei derklassische «Milizler» und wenn man im-mer nur Erfahrungen für eine Funktionmitbringen müsse, dürfte man ja gar nieetwas Neues beginnen. Die FDP sei einestaatstragende Partei mit einer starkenFraktion in Bern. Damit könne sieMehrheiten bilden, um einer Vorlageauch zum Durchbruch zu verhelfen.

«Mehr Basel nach Bern tragen» wol-le sie – worin bestehe dieses «mehr Ba-sel», wollte Dieter Wüthrich von Christi-ne Wirz-von Planta wissen. Gerade weildie LDP in Bern keine grosse Partei sei,könne sie dort unabhängig politisieren.Im Zusammenspiel mit den anderenKantonen müsse die Position der Nord-westschweiz in Bern gestärkt werden,denn zum Beispiel beim Poststellennetzoder in Verkehrsfragen müsse Baselheute immer wieder hintanstehen.

«Wirtschaft braucht Freiheiten»Erstes sachpolitisches Diskussions-

thema war die Wirtschaftspolitik. DieWirtschaft müsse gewisse Freiheitenhaben, um sich entwickeln zu können,und dazu gehöre eine Entlastung geradeder Klein- und Mittelbetriebe, die dasRückgrat der Schweizer Wirtschaft bil-deten, vor Abgaben, Gebühren undunnötiger Bürokratie, betonte UrsSchweizer. Ausserdem müssten die Fa-milien finanziell entlastet werden, umden Konsum und damit die Wirtschaftanzukurbeln.

Dem pflichtete Anita Fetz bei, dochhabe eine satte bürgerliche Mehrheit inden letzten gut zwanzig Jahren in Berngerade bei den administrativen Auf-wänden für die KMU nichts getan. EineUrsache für die heutige Rezession sei,dass man in den 90er-Jahren auf die da-malige Börsenhausse gesetzt, New-Eco-nomy-Träume gehegt und dem Share-holdervalue gehuldigt habe.

Man müsse die Wirtschaft wieder ineine Poleposition bringen, forderte Chris-tine Wirz-von Planta. Dazu müsse manihr mehr Handlungsspielraum geben.Gerade für Basel als zweitwichtigstemWirtschaftsstandort der Schweiz sei diesentscheidend, mit der Chemie gebe es

hier einen besonders dominierenden In-dustriezweig, dem man gute Rahmenbe-dingungen schaffen müsse.

All dies hätte eine bürgerliche Mehr-heit in Bern schon lange durchsetzenkönnen, monierte Angelika Zanolari,doch habe mal die CVP, mal die LDP, maldie FDP nicht mitgemacht. Eine gute An-bindung Basels an die Verkehrsnetze inder Luft, auf der Schiene und auf derStrasse sei gerade für die Chemie wich-tig. Auf eidgenössischer Ebene forderesie, dass weniger Steuern aus Basel nachBern und mehr Gelder von Bern nachBasel fliessen sollten.

Markus Lehmann wies darauf hin,dass die Schweiz die Entwicklungen imRahmen der EU-Osterweiterung nichtverpassen dürfe, sonst werde sie am aus-gestreckten Arm verhungern.

Anita Fetz wies auf die extreme Ex-portabhängigkeit der Schweizer Wirt-schaft hin. «Wir haben ein Konjunktur-problem», sagte sie, aber gerade jetztkomme der Bundesrat mit einem Milli-arden-Sparprogramm, das von den Ex-perten einhellig als Konjunkturkiller be-zeichnet werde, denn sicher das halbeVolumen betreffe Aufträge an Klein-und Mittelbetriebe und damit privateArbeitsplätze. Urs Schweizer entgegne-te, der Staat könne nur Geld ausgeben,das er auch habe. Heute frässen Schuld-zinsen mehr Geld als die Bildung. Esbrauche Gewerbler im Ständerat, nichtnur Juristen, die für das Wohl der KMUsorgen könnten.

Markus Borner warnte vor den Fol-gen der EU-Osterweiterung für dieSchweizer Landwirtschaft, die mit denPreisen etwa polnischer Produzentennie würde mithalten können.

Christine Wirz-von Planta erhofftesich einiges von der Neugestaltung desinterkantonalen Finanzausgleiches, derallerdings erst ab 2006 greife, und kriti-sierte die SP, die sich dagegen wehre,den Sozialbereich vom Bund an die Kan-tone zu übertragen. Der Bund müssesparen, indem er Dienstleistungen ab-baue, wo sie nicht unbedingt nötig seien.

«Sozialwerke sichern»Zweiter grosser Diskussionsschwer-

punkt war der Sozialstaat. Zentral seifür sie die Sicherung der bestehendenSozialwerke AHV, IV und KVG, sagteAngelika Zanolari. Dort müsse man ge-

wisse Missbräuche beim Bezug von Leis-tungen eindämmen. Eine Mutterschafts-versicherung brauche es nicht.

Dem widersprach Markus Lehmann.Viele Frauen hätten in die EO einbe-zahlt, mit einer Mutterschaftsversiche-rung würden sie erstmals etwas aus je-nem Topf zurückerhalten.

Basel liege mit einem Anteil von 8Prozent der Erwerbstätigen, die IV-Gel-der bezögen, im schweizerischen Schnittvon 4 bis 5 Prozent sehr schlecht, dochdamit Wahlkampf zu betreiben, finde ergefährlich, sagte Markus Borner, dennschuld daran seien die Ärzte und Kom-missionsmitglieder, die die IV-Entschei-de letztlich fällen würden.

Die Missbrauchsfrage werde derzeitin Basel untersucht, sagte Anita Fetz,doch das grundsätzliche Problem seidoch, ob man das Ganze auf die Dauerüberhaupt noch zahlen könne in einerGesellschaft, in der alle immer älterwürden und die Geburtenrate ständigsinke. Es brauche eine moderne Famili-enpolitik, die sich auf Kinder ausrichte.

Es brauche eine Regionalisierung desGesundheitswesens, forderte MarkusLehmann. Es könne nicht jedes Dorf seineigenes Spital haben – wobei er Riehennicht als Dorf, sondern als Stadt sehe.Auch Christine Wirz-von Planta sprachsich für eine regionalpolitische Planungder Gesundheitsversorgung aus und at-testierte der SVP-Gesundheitsinitiativegute Ansätze, ein ganz wichtiger Punktsei aber die Eigenverantwortung in derBevölkerung. Dabei dürfe man aber dieDefinition der Leistungen nicht ausserAcht lassen, erinnerte Anita Fetz, die for-derte, dass die Krankenkassenprämienauf das Einkommen ausgerichtet werdenmüssten statt einer Pro-Kopf-Prämie.

«Asylgesetz richtig anwenden»Zur Migrationspolitik meinte Urs

Schweizer, man müsse im Asylwesen dieSchwelle zur Einreise in die Schweiz er-höhen, wie das andere auch täten, undgegen Personen, die ihre Identität ab-sichtlich verheimlichen würden, müsseman hart vorgehen. Christine Wirz-vonPlanta sagte, man habe zwar zu langenicht reagiert, aber heute habe man einetaugliche Asylgesetzgebung, nur werdesie nicht richtig umgesetzt. Markus Bor-ner forderte die Internierung aller Asyl-bewerber für die Zeit der Abklärungen

Das grosse RZ-Ständeratswahlpodium (von links): Angelika Zanolari (SVP), Christine Wirz-von Planta (LDP), Markus Borner (SD), Dieter Wüthrich (Moderator), Ani-ta Fetz (SP), Urs Schweizer (FDP) und Markus Lehmann (CVP) auf dem Podium im Bürgersaal des Gemeindehauses. Foto: Philippe Jaquet

und Angelika Zanolari wünschte sich dasSaisonnierstatur zurück und verlangtedie Internierung aller, die ihre Identitätverbergen würden. Anita Fetz war nurfür eine Internierung von Asylbewerbe-rn, die straffällig geworden seien, kata-strophal sei vor allem das Arbeitsverbotgegen Asylbewerber. Das fördere die Kri-minalität. Die Asylbewerber sollten fürihren Aufenthalt arbeiten müssen, undzwar für allgemeine Aufgaben, nicht inKonkurrenz zur Privatwirtschaft.

Für alle ein KuvertIn einem Kuvert bekamen alle Kandi-

dierenden je ein Thema, über das sie zweiMinuten referieren durften. Markus Bor-ner sprach sich dabei gegen eine Er-höhung des Rentenalters aus. Das Renten-alter müsse flexibel sein, mit entspre-chenden Renteneinbussen bei frühzeiti-ger Pensionierung. Angelika Zanolarisagte, der Forschungsstandort Baselmüsse durch eine bessere Zusammenar-beit innerhalb der Nordwestschweiz ge-stärkt werden. Bezüglich Zauberformelwies Anita Fetz darauf hin, dass die SPüber vierzig Jahre auf einen zweiten Sitzim Bundesrat habe warten müssen.Wichtig sei ihr aber, dass die wichtigstenParteien der Schweiz in die Regierungeingebunden seien. Urs Schweizer for-derte im Gesundheitswesen mehr Wett-bewerb und die Eigenverantwortung, ge-sund zu leben, müsse gefördert werden.Zum Stichwort Swiss sagte ChristineWirz-von Planta, dass sie persönlich ge-gen eine staatliche Unterstützung derSwiss gewesen sei, und dass es nun fürBasel darum gehen müsse, den eigenenFlughafen zu erhalten. Markus Lehmannsagte, dass die Schweiz langfristig nichtan der EU vorbeikomme. Man könne vongewissen Dingen in der EU halten, wasman wolle, immerhin habe es innerhalbder EU schon ein halbes Jahrhundert kei-ne Kriege mehr gegeben, weil man hierKonflikte anders zu lösen gelernt habe.

Als alle Kandidierenden je jemandemin der Runde eine Frage stellen durften,bekam Anita Fetz ausführlich Gelegen-heit, sich zur Finanzierbarkeit der AHV,zum Kapitalismus, zu ihrer Rolle als Un-ternehmerin und zu New Public Manage-ment zu äussern. Nach einigen Fragenaus dem Publikum endete die Veranstal-tung, die rund achtzig Interessierte ange-zogen hatte, mit einem Apéro im Foyer.

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Freitag, 5. September 2003 Nr. 36 2

Gemeinde RiehenReglement über die Ausrichtungvon Ergänzungsleistungen undkommunalen Beihilfen zur Alters-,Hinterbliebenen- und Invalidenver-sicherung (Beihilfenreglement)

Vom 26. August 2003

Der Gemeinderat Riehen erlässt ge-stützt auf § 24 Abs. 3 lit. e der Gemein-deordnung der EinwohnergemeindeRiehen vom 27. Februar 20021 folgen-des Reglement:

I. ALLGEMEINE BESTIMMUNGEN

Geltungsbereich

§ 1 Dieses Reglement regelt die Ausrich-tung von Ergänzungsleistungen zur Al-ters-, Hinterbliebenen- und Invaliden-versicherung und von kommunalen Bei-hilfen, nachfolgend Beihilfen genannt,sowie von Beiträgen an die Kosten desUmweltschutzabonnements.2 Vorbehältlich der besonderen Regelun-gen im Zusammenhang mit Heimauf-enthalten finanziert die Gemeinde Rie-hen die Beihilfen für ihre Einwohnerin-nen und Einwohner.

Gemeinde Bettingen

§ 2 Überträgt die Gemeinde Bettingendie Behandlung der Gesuche von Ein-wohnerinnen und Einwohnern ihrerGemeinde an die GemeindeverwaltungRiehen, wird der entsprechende Ver-waltungsaufwand in Rechnung gestellt. 2 Die Modalitäten der Zusammenarbeitwerden in einem Vertrag zwischen denbeiden Gemeinden geregelt.

Höherrangiges Recht

§ 3 Vorbehalten bleibt das übergeordne-te Recht, insbesondere a) das Bundesgesetz über den Allgemei-nen Teil des Sozialversicherungsrechts(ATSG) vom 6. Oktober 20002

b) die eidgenössische Verordnung überden Allgemeinen Teil des Sozialversi-cherungsrechts (ATSV) vom 11. Sep-tember 20023

c) das Bundesgesetz über Ergänzungs-leistungen zur Alters-, Hinterlassenen-und Invalidenversicherung (ELG) vom19. März 19654

d) die eidgenössische Verordnung überdie Ergänzungsleistungen zur Alters-,Hinterlassenen- und Invalidenversiche-rung (ELV) vom 15. Januar 19715

e) das kantonale Gesetz über die Ein-führung des Bundesgesetzes über dieErgänzungsleistung zur Alters-, Hinter-lassenen- und Invalidenversicherungsowie über die Ausrichtung von kanto-nalen Beihilfen (EG/ELG) vom 22. No-vember 19876

f) die kantonale Verordnung betreffendErgänzungsleistungen und kantonaleBeilhilfen zur Alters-, Hinterlassenen-und Invalidenversicherung (VELG) vom12. Dezember 19897.1RIE 111.1002SR 830.13SR 830.114SR 831.30

Schweigepflicht

§ 4 Personen, die mit der Ausrichtungder in diesem Reglement geregeltenLeistungen betraut sind, haben gegenü-ber Dritten Verschwiegenheit zu be-wahren.

Gesuche und Auskunftspflicht

§ 5 Einwohnerinnen und Einwohnerder Gemeinde Riehen und gegebenen-falls der Gemeinde Bettingen reichen ih-re Gesuche um Gewährung von Ergän-zungsleistungen, Beihilfen und Beiträ-gen an die Kosten des Umweltschutz-abonnements bei der Gemeindeverwal-

tung Riehen mit einem unterzeichnetenAnmeldeformular ein.2 Wer für sich oder eine andere PersonLeistungen beansprucht oder bezieht,hat der zuständigen Stelle alle Auskünf-te zu erteilen und alle Unterlagen einzu-reichen, die zur Prüfung der mass-gebenden Verhältnisse benötigt wer-den.

II. ANSPRÜCHE UND VERFAHREN

Ansprüche

§ 6 Die Ansprüche auf Ergänzungsleis-tungen, Beihilfen sowie Beiträge an dieKosten des Umweltschutzabonnementsergeben sich aus dem höherrangigenRecht.

Wohnsitz

§ 7 Anspruch auf Leistungen dieses Re-glements haben Personen mit Wohnsitzin der Gemeinde Riehen, sofern sie in-nerhalb der letzten 15 Jahre während10 Jahren Wohnsitz im Kanton Basel-Stadt gehabt haben. Weitere Einzelhei-ten regelt das kantonale Recht.

Verfügung

§ 8 Die Gemeindeverwaltung entschei-det mittels Verfügung über die Gesuche.2 Die Verfügungen werden schriftlich er-lassen sowie mit einer Rechtsmittelbe-lehrung versehen.

5SR 831.3016SG 832.7007SG 832.710

Einspracheverfahren

§ 9 Gegen Verfügungen kann innerhalbvon 30 Tagen bei der verfügenden Stel-le mündlich oder schriftlich Einspracheerhoben werden. 2 Die Einspracheentscheide werden in-nert angemessener Zeit schriftlich er-lassen. Sie werden begründet und miteiner Rechtsmittelbelehrung versehen.3 Das Einspracheverfahren ist kostenlos.

Kantonale Rechtsmittel

§ 10 Gegen Einspracheentscheide sowiegegen Verfügungen, die von der Ein-sprache ausgenommen sind, kann in-nert 30 Tagen seit Eröffnung Beschwer-de beim kantonalen Sozialversiche-rungsgericht erhoben werden.

Meldepflicht

§ 11 Die Anspruchsberechtigten, dieAngehörigen oder Dritte, denen dieLeistung zukommt, sind verpflichtet,alle Änderungen in den für eine Leis-tung massgebenden Verhältnissen zumelden.

III. RÜCKFORDERUNG, ERLASS UNDVERRECHNUNG

Rückforderung

§ 12 Zu Unrecht bezogene Leistungenmüssen zurückerstattet werden. Werdurch unwahre oder unvollständige An-gaben oder in anderer Weise für sich dieAusrichtung einer Leistung erwirkt, hatden zu Unrecht ausgerichteten Betragmit Zinsen zurückzuerstatten.

Rückforderungsverfügung

§ 13 Über den Umfang der Rückerstat-tung wird eine schriftliche Verfügungerlassen. In der Rückforderungsverfü-gung wird auf die Möglichkeit einer Ein-sprache und des Erlasses hingewiesen.

Frist des Rückforderungsanspruchs

§ 14 Der Rückforderungsanspruch er-lischt mit dem Ablauf eines Jahres,

nachdem die Gemeindeverwaltung da-von Kenntnis erhalten hat, spätestensaber mit dem Ablauf von fünf Jahrennach der Entrichtung der einzelnenLeistung. Wird der Rückforderungsan-spruch aus einer strafbaren Handlunghergeleitet, für welche das Strafrechteine längere Verjährungsfrist vorsieht,so ist diese Frist massgebend.

Erlass

§ 15 Hat eine Person Leistungen bezo-gen, auf die sie kein Anrecht hatte, sokann auf die Rückforderung ganz oderteilweise verzichtet werden, sofern siegutgläubig gehandelt hat und dieRückerstattung für sie eine grosse Härtebedeuten würde.2 Massgebend für die Beurteilung, ob ei-ne grosse Härte vorliegt, ist der Zeit-punkt, in welchem über die Rückforde-rung rechtskräftig entschieden ist.3 Der Erlass wird auf schriftliches Ge-such gewährt. Das Gesuch muss be-gründet, mit den nötigen Belegen verse-hen und innert 30 Tagen nach Eintrittder Rechtskraft der Rückforderungsver-fügung bei der verfügenden Stelle einge-reicht werden.

Verrechnung

§ 16 Rückforderungen von zu Unrechtbezogenen Leistungen können mit fälli-gen Beihilfen an zu Hause Wohnendeverrechnet werden. Die Grenze für die-se Verrechnung bildet das betreibungs-rechtliche Existenzminimum.

Abtretung oder Verpfändung

§ 17 Der Anspruch auf laufende Lei-stungen kann weder abgetreten nochverpfändet werden. Eine Abtretungoder Verpfändung ist nichtig.2 Nachzahlungen dieser Leistungen kön-nen der Arbeitgeberin oder dem Arbeit-geber, der öffentlichen Sozialhilfe, ande-ren sozialen Institutionen oder einerVersicherung, die Vorleistungen er-bringt, abgetreten werden.

IV. SCHLUSSBESTIMMUNGEN

Aufhebung bisherigen Rechts

§ 18 Dieses Reglement ersetzt das Re-glement über die Festsetzung der Er-gänzungsleistungen zur Alters-, Hinter-lassenen- und Invalidenversicherungsowie über die Ausrichtung von kom-munalen Beihilfen vom 9. November1988.

Dieses Reglement wird publiziert; eswird rückwirkend auf den 1. Januar2003 wirksam.

Riehen, den 26. August 2003

Im Namen des GemeinderatsDer Präsident: Michael RaithDer Gemeindeverwalter: A. Schuppli

NachwahlenDer Einwohnerrat hat in seiner Sit-

zung vom 27. August 2003 für die Amts-periode 2002–2006 anstelle der zurück-getretenen Marianne Schmid-Thurn-herr in die Sachkommission für Kultur,Aussenbeziehungen und Dienste (KAD)Marianne Hazenkamp-von Arx sowieanstelle des zurückgetretenen Jürg Tof-fol in die Geschäftsprüfungskommissionund in die Sachkommission für Sied-lungsentwicklung, Verkehr, Versorgungund Umwelt (SVU) Daniel Albietz ge-wählt.

Riehen, den 27. August 2003

Im Namen des EinwohnerratsDer Präsident: Werner MoryDer Sekretär: Andreas Schuppli

IN KÜRZE

Baubeginn am Kohlistieg

rz. Am vergangenen Montag habendie umfangreichen Strassenbauarbei-ten am Kohlistieg vom Otto-Wenk-Platzbis zum Grenzacherweg begonnen. Das

ren werden, hingegen ist der bergwärtsführende Veloweg während dieser Zeitgesperrt.

Gartenhaus brannterz. Letzte Woche, in der Nacht von

Donnerstag auf Freitag, fegte ein Gewit-tersturm auch über Basel, Riehen undBettingen hinweg und richtete einigenSchaden an. So brannte am Schlipfwegnach einem Blitzschlag ein Gartenhausbis auf die Grundmauern ab. DerSturmwind brach zudem im ganzenKantonsgebiet Äste von den Bäumen,stürzte Bäume um und riss Bauab-schrankungen weg. Dabei wurden eini-ge Autos beschädigt. Personen kamenzum Glück nicht zu Schaden.

Bauprojekt, für das der Einwohnerrat3,5 Mio. Franken bewilligt hat, umfasstdie Gesamterneuerung von Strasse,Trottoir und Veloweg. Zudem sieht dasProjekt die Erstellung des ersten Ver-kehrskreisels in Riehen vor. In Koordi-nation mit diesen Bauarbeiten erneuerndie IWB ihre Elektrizitäts-, Gas- undWasserleitungen, die «Swisscom» ihreLeitungen und die Gemeinde Riehen dasTrassee des Kommunikationsnetzes.Zusätzlich werden die Bushaltestellender Linie 34 mit Betonplatten undWartehallen ausgerüstet.

Für den rund 600 Meter langenStrassenabschnitt ist eine Bauzeit vonrund 14 Monaten vorgesehen. Währendder ganzen Bauzeit kann der Kohlistieggrundsätzlich im Gegenverkehr befah-

JedenFreitag im

Briefkasten: Ihre eigene Riehener-Zeitung

PSYCHIATRIE Projektarbeit in der Klinik Sonnenhalde

Verschiedene Sonnen am Himmel

me. Seit kurzem breitet sich im hin-teren Teil des Gartens der TagesklinikSonnenhalde zwischen Rasenflächenein farbenprächtiges Kunstwerk aus,bestehend aus über fünfzig, mit Mosaikbestückten Steinplatten. Daneben er-strahlt ein Gartenhaus, das mit viel Auf-wand und Sorgfalt renoviert wurde.Diese Ergebnisse einer Projektarbeitmit Patientinnen und Patienten der Ta-gesklinik, mit der diese ihr dreijährigesBestehen feierte, wurden mit einer Ver-nissage einem breiteren Publikum vor-gestellt.

Über die ästhetische Veränderungdes Sitzplatzes hinaus – die Idee dazukam aus den Reihen der Patientinnenund Patienten und wurde vom Teamaufgenommen und weiterentwickelt –bestand die Zielsetzung des Projektsdarin, eine Idee gemeinsam zu planenund durchzuführen. Die dabei gewon-nenen Erfahrungen und Erkenntnissesollen nach Absicht der Klinikleitung inden Alltag der Patientinnen und Patien-ten einfliessen und auf andere Aufga-ben, die es anzupacken gilt, übertragenwerden können.

So wurden die einzelnen Etappen,die innerhalb der Durchführung der

Mosaik- und Restaurationsarbeiten zudurchlaufen waren, immer wieder ge-meinsam besprochen. Auch Gefühlevon Frustration und Überforderungwurden thematisiert. Es sei so schreck-lich heiss gewesen, man hätte sichkaum zum Arbeiten überwinden kön-nen, meinte ein Teilnehmer des Projektsgegenüber der RZ. Angesichts der riesi-gen Steinplatten, die mit derart winzi-gen Scherben zu verzieren waren, kamnicht selten Mutlosigkeit auf. Dochschliesslich habe sich das Durchhaltenmehr als gelohnt, meinte eine Projekt-teilnehmerin, die an der Vernissage dasMosaik dem Publikum vorstellte.

«Verschiedene Sonnen am Himmel»lautet das Thema, auf das man sichschon bald geeinigt hatte. Nun leuchtensie, ausgebreitet im hintern Teil desGartens: Sonnen von verschiedenerForm und Farbe. Manche Platten zeigenauch einfach Schattierungen des Him-mels, auf anderen findet sich ein Planetoder eine Gewitterwolke. Alle Plattenzusammen fügen sich zu einem grossenGanzen und jede hat ihren unverrück-baren Platz, wo sie auch ein paar Jahreoder Jahrzehnte später noch besuchtund bestaunt werden kann.

Entwerfen, aufzeichnen, kleben, mit Mörtel auffüllen und mit Essigwasser zum Glänzen bringen. Eine lange Kette von Arbeitsschritten führt zum fertigenKunstwerk, dem Mosaik. Foto: zVg

Geburten

Pressacco, Luan, Sohn der Pressac-co, Sabrina Lucie Nila, von VendlincourtJU, in Riehen, Käppeligasse 16.

Kovacs, Lara Paula, Tochter des Ko-vacs, Paul Nandor, von Basel, und derKovacs geb. Allemann, Nicole, von Baselund Welschenrohr SO, in Riehen, Un-holzgasse 1.

Öztürk, Beyza, Tochter des Öztürk,Temel, türkischer Staatsangehöriger,und der Öztürk, Gülten, türkischeStaatsangehörige, in Riehen, Rüchlig-weg 137.

Blattner, Ruben, Sohn des Gürke,Lorenz, von Basel, und der Blattner, Si-mone Denise, von Küttigen AG, in Rie-hen, Dörnliweg 3.

Grigoletto, Simon, Sohn des Grigo-letto, Marco, von Basel, und der Grigo-letto geb. Waltisperg, Martina, von Ba-sel, in Riehen, Im Glögglihof 19.

Ngo Sohna, Tyrah Lydia Maliwaan,Tochter des Boonkerd, Kajonphong, vonDottikon AG, und der Ngo Sohna, Jean-ne, kamerunische Staatsangehörige, inRiehen, Rüchligweg 123.

Helfer, Samantha Allison, Tochterdes Helfer, Thomas, von Courlevon FRund Lurtigen FR, und der Helfer geb.Raulin, Beata, von Courlevon und Lur-tigen, in Riehen, Bäumlihofstrasse390.

Todesfälle

Wismer-Denzler, Gertrud, geb.1914, von Zürich, in Riehen, Grenz-acherweg 127.

Schwizer-Furler, Josef, geb. 1923,von Krummenau SG, in Riehen, Ober-dorfstr. 13.

Nebel-Moro, Otto, geb. 1921, vonAesch BL, in Riehen, Bäumlihofstr.431.

Ess-Jenzer, Hans-Rudolf, geb.

ZIVILSTAND/KANTONSBLATT

1926, von Basel, in Bettingen, Lins-bergweg 33.

Grundbuch

Im Hinterengeli 26, S F P 1220,346,5 m2, Einfamilienhaus und Im Hin-terengeli, S F MEP 1241-0-36 (= 1/52 an P 1241, 11 m2, Autoeinstellhalle (Über-baurecht). Eigentum bisher: ArnoldSchweizer, in Reinach BL (Erwerb: 10.10. 2001). Eigentum zu gesamter Handnun: Rudolf und Marion Brigitte GrosseVorholt, in Riehen.

Garbenstrasse 12, S D P 1688, 236, 5 m2, Wohnhaus. Eigentum bisher:Margaretha Ballmer (gestorben), (Er-werb: 13. 12. 1977). Eigentum zu je 1/2

nun: Christian Heinz und GermaineFranziska Studer, in Riehen.

Römerfeldstrasse 24, S D P 2199,606 m2, Wohnhaus, Garagengebäude.Eigentum bisher: Anna Grementieri, inBasel (Erwerb: 3. 3. 1976). Eigentum zuje 1/2 nun: Claudio Ferrari und KerstinKreuzer, in Riehen.

Inzlingerstrasse, S E P 1448, 1151 m2.Eigentum bisher: Magdalena Hürli-mann, in Riehen (Erwerb: 2. 10. 1967).Eigentum zu je 1/2 nun: Beatrice Bene-detti, in Basel, und Felix Hürlimann, inBirmensdorf AG.

Inzlingerstrasse 302, S E P 1480,1455,5 m2, Wohnhaus, Garagengebäu-de. Eigentum bisher: Magdalena Hürli-mann, in Riehen (Erwerb: 2. 1. 1967).Eigentum nun: Regula Blanke, in Rie-hen.

Rainallee 140, 142, 144, 146, S DStWEP 1377-1, 1377-4, 1377-7(=6/1000, 53/1000 und 11/1000 an P 1377, 2819,5 m2, 4 Wohnhäuser). Ei-gentum bisher: Yolanda Hügli, in Riehen(Erwerb: 24. 10. 1985). Eigentum zu ge-samter Hand nun: Angelina und Michel-angelo Quaglieri, in Riehen.

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Freitag, 5. September 2003 Nr. 36 3

RENDEZVOUS MIT …

… Guido Vogelwü. Djakarta – Annecy – Bombay.

Nein, das sind keine aus einem Ferien-prospekt entnommene Destinationenfür eine Weltreise. Es sind vielmehr Sta-tionen auf dem bisherigen Lebenswegvon Guido Vogel, der seit vergangenemJahr die SP Riehen als deren Präsidentim Riehener Einwohnerrat vertritt. DiePolitik, so könnte man meinen, wurdeGuido Vogel gleichsam in die Wiege ge-legt, denn sein Vater war im diplomati-schen Dienst tätig. Und der Beruf desVaters brachte es mit sich, dass GuidoVogel bereits als kleiner Knirps viel inder Welt herumgekommen ist. Geborenwurde er in der indonesischen Haupt-stadt Djakarta. Weil er dort vor allem inder Obhut eines Kindermädchens auf-wuchs, lernte er zuerst Indonesischsprechen. «Ich habe heute noch Ton-bandaufnahmen aus dieser Zeit. Ichweiss zwar, dass ich das bin, der daspricht, aber die Sprache verstehe ichheute nicht mehr», lacht Guido Vogel.

Kaum war er dem Laufgitter ent-wachsen, wurde sein Vater nachAnnecy in der Nähe des Genfersees ab-berufen. Dort besuchte Guido Vogel zu-erst den Kindergarten und später diePrimarschule. Erste Freundschaftenentstanden.

Umso schmerzhafter sei für ihn des-halb der Abschied gewesen, als die Fa-milie – da war Guido Vogel neun Jahrealt – ein weiteres Mal ihre Diplomaten-koffer packen musste. Bombay hiessdiesmal das Reiseziel. Aber auch Indienblieb nur eine Zwischenstation. Mitzwölf Jahren kehrte Guido Vogelschliesslich mit seinen Eltern in dieSchweiz zurück. «Damals lernte icherstmals richtig Dialekt sprechen.» DieErfahrung, sich immer wieder neu ori-entieren und zurechtfinden zu müssenin einer fremden Kultur, habe ihn ge-prägt, meint Guido Vogel. «Ich denke,dass es mir wahrscheinlich leichter alsanderen Leuten fällt, mich auf neue Si-tuationen einzustellen und auf Unbe-kanntes einzulassen.»

Mit 15 trat er ins Internat der Klos-

terschule in Einsiedeln ein, wo er einigeJahre später die Matur ablegte. Wie seinVater eine Diplomatenlaufbahn einzu-schlagen, sei für ihn zumindest damalskein Thema gewesen. Das Jus-Studium,eigentlich eine klassische Basis für dendiplomatischen Dienst, habe ihn zwarinteressiert. «Aber noch spannenderfand ich seit jeher die Naturwissen-schaften.» Und so entschied sich GuidoVogel fürs Chemiestudium mit Schwer-punkt Biochemie an der Uni Bern.

Nach dessen Abschluss und der Dok-torarbeit hiess es für ihn abermals «Kof-fer packen». Und mit seiner Frau, die erwährend des Studiums kennen gelernthatte, ging die Reise nach Moskau. Abernicht in die Hauptstadt der russischenRepublik, sondern in ein kleines Städt-chen gleichen Namens im amerikani-schen Bundesstaat Idaho. Dort bzw. ander Washington State University hatteGuido Vogel für dreieinhalb Jahre einePost-Doc-Stelle erhalten. Und so wieder-holte sich gleichsam seine eigene Biogra-phie. Denn in jener Zeit wurde Guido Vo-gel Vater. «Mein Sohn Daniel ist unge-mein stolz darauf, neben der schweizeri-

schen auch die amerikanische Staatsbür-gerschaft zu besitzen», schmunzelt er.

Zurück in der Schweiz arbeitete Gui-do Vogel zunächst als Assistent am Bo-tanischen Institut der Uni Basel. «In die-ser Zeit wohnten wir an der Greifengas-se, mitten im Kleinbasel.» Als die Fami-lie schliesslich ein passendes Haus amLeimgrubenweg in Riehen fand, habe erzum ersten Mal in seinem Leben wirk-lich das Gefühl gehabt: «Jetzt bin ich an-gekommen.»

Nach dem Wohnorts- folgte auch einStellenwechsel. Heute arbeitet der 41-Jährige als Biosicherheitsinspektor amkantonalen Laboratorium. Dort leitet erdas gesamtschweizerisch einzige Labor,das Proben in jenen Anlagen nimmt unduntersucht, die im Bereich der Bio- undGentechnologie Forschung und Ent-wicklung betreiben. Den von ihm undseinem Team kontrollierten Anlagenstellt er ein gutes Zeugnis aus. «Im Ver-gleich mit den USA stehen wir sichernicht schlechter da.» Trotzdem, soräumt Guido Vogel ein, habe es schonMomente gegeben, wo er sich überlegthabe, was alles passieren könnte, wenn

zum Beispiel ein hoch potenter Erregerdurch einen Unfall freigesetzt würde.Und er erinnert in diesem Zusammen-hang an die Tage, in denen nach dem11. September 2001 auch in Basel wiein den USA Briefe mit einem verdächti-gen weissen Pulver die Angst der Bevöl-kerung vor einem Anschlag mit Milz-brandsporen schürten.

Stichwort USA: Dort hat er einst denWahlkampf zwischen George Bush se-nior und Bill Clinton hautnah miterlebt.Eine ähnliche Spannung empfand erdann nach seiner Rückkehr im Vorfeldder eidgenössischen Wahlen von 1995.Und weil er sich ja vorgenommen hatte,sich für das Gemeinwesen zu engagie-ren, wenn er einmal «sesshaft» gewor-den sein würde, begann er, sich politischzu engagieren. Weil er seine Anliegenbei ihr am besten aufgehoben sah, trater der SP, Sektion Clara/Wettstein/Hirz-brunnen, bei. Dort wurde er zum Kas-sier gewählt. «Nach dem Wohnorts-wechsel nach Riehen wurde ich dannbald angefragt, ob ich das Präsidium derSP Riehen übernehmen würde.» GuidoVogel wollte. Und er liess sich auch aufdie Liste für die letzten Einwohnerrats-wahlen setzen, bei denen er schliesslichso weit vorne auf der SP-Liste platziertwar, dass er im Herbst 2002 ins Ge-meindeparlament nachrückte.

An der Gemeindepolitik reize ihn vorallem deren Überschaubarkeit. Und erglaubt, dass es im Einwohnerrat durch-aus noch möglich sei, mit guten Argu-menten die vorgefasst geglaubte Mei-nung anderer Ratsmitglieder im eige-nen Sinne zu beeinflussen. Neben The-men des Umweltschutzes sind der Bil-dungsbereich, Verkehrsfragen und dasVerhältnis zwischen dem Kanton undden Landgemeinden weitere Schwer-punkte, die Guido Vogel in seiner lokal-politischen Arbeit setzen möchte.

In seiner Freizeit blickt Guido Vogelgerne über den lokalen Horizont hinausund hebt auch schon mal vom Boden ab– mit dem Gleitschirm. «Mich fasziniertdie dritte Dimension. Und ich bin daoben für einmal nur für mich selbst ver-antwortlich.»

Das Gefühl, angekommen zu sein: SP-Präsident und Einwohnerrat Guido Vogelfühlt sich, nach Jahren des Herumreisens, in Riehen zu Hause. Foto: Dieter Wüthrich

Zusätzlicher Gross-ratssitz für Riehen

rz. Aufgrund der Ergebnisse derjüngsten Volkszählung steht der Ge-meinde Riehen ein zusätzlicher Sitz imGrossen Rat zu. Riehen hat damit neuAnrecht auf 14 statt wie bisher 13 Sitzeim Kantonsparlament. Der RiehenerSitzgewinn geht zu Lasten des Wahl-kreises Kleinbasel, der neu nur noch 34statt wie bis anhin 35 Mandate für sichbeanspruchen kann. Die restlichenWahlkreise – Grossbasel-Ost (35 Sitze),Grossbasel-West (46) sowie Bettingen(1) – bleiben unverändert. Der Regie-rungsrat hat den Entwurf für einen ent-sprechenden Beschluss an den GrossenRat weitergeleitet.

Gemäss geltender Kantonsverfas-sung und dem kantonalen Gesetz betref-fend Wahlen und Abstimmungen ist dieMandatszahl der einzelnen Wahlkreiseim Grossen Rat nach jeder Volkszählungper Grossratsbeschluss neu festzulegen.

Organe der Bürger-gemeinde Bettingen

rz. Die verschiedenen Organe derBürgergemeinde Bettingen haben sichfür die laufende Amtsperiode wie folgtkonstituiert:

Bürgerrat: Alois Zahner (Präsident,Ressort Finanzen/Grundbesitz), PeterDössegger (Waldwirtschaft), MatthiasWalser (Fürsorgewesen), Guy Trächslin(Bürgerwesen), Ruth Hersberger (Fi-nanzen/Grundbesitz), Martina Kiefer(Bürgerratsschreiberin, Verwaltung).

Fürsorgekommission: Alois Zahner(Präsident), Dorothee Duthaler (Vize-präsidentin), Matthias Walser, Edith De-gen, Marlise Eberle, Andreas Masche.

Rechnungsprüfungskommission/Wahlprüfungskommission: Esther Kie-fer, Henning Asche, Hedy Nyikos, DieterEberle, Marlise Eberle, Lucien Salomon,Ruedi Geiser, Thomas Achermann, Cor-nelia Oetiker, Ursula Gogel.

Landpfrundhaus-Kommission Rie-hen-Bettingen: Alois Zahner (Vizepräsi-dent), Ruth Hersberger (Mitglied), Hans-peter Degen (Revision).

Altersausfahrt der Bürgerkorporationin den Schwarzwald

fb. Nach bewährter Tradition ludendie Mitglieder der BürgerkorporationRiehen mit ihren Privatwagen zur jähr-lichen Altersausfahrt ein. Bei bewölk-tem Himmel und angenehmen Tempe-raturen setzte sich die Kolonne von 16Wagen am vergangenen Samstagnach-mittag vom Hof des Landpfrundhausesaus in Bewegung. Teilnehmer und Teil-nehmerinnen waren 45 Pensionärinnenund Pensionäre der Alters- und Pflege-heime Wendelin, Landpfrundhaus undDominikushaus.

Die Fahrt führte über Inzlingen,Maulburg nach Schopfheim und weiterRichtung Wehr. Auf einem von schönenWiesen umgebenen Parkplatz wurdeder erste Zwischenhalt eingelegt.

Weiter führte uns die Route überWehr hinauf nach Atdorf und weiterzum Gasthof «Ochsen» in Herrischried.Beim «Zvieri» wurde zu Aufschnitt,Dessert und Kaffee rege miteinander ge-plaudert. Unterhalten wurde die Gesell-schaft von einem Duett unter der Lei-tung von Hans Peter. Willi Fischer, Prä-sident der Bürgerkorporation, danktedem Tourenchef Fritz Brändle und allenFahrern für ihren Einsatz.

Gut gelaunt und frisch gestärkt wur-de die Heimreise nach Riehen unter dieRäder genommen.

Ausflug der SeniorenturngruppenAndreashaus

rz. Einen herrlichen Ausflug an denRheinfall unternahmen kürzlich die Mit-glieder der Seniorenturngruppen An-dreashaus. Die Reise führte über Rhein-felden, Laufenburg, Zurzach, Kaiser-stuhl und Eglisau nach Diessenhofenund von dort weiter nach Stein amRhein. Auf dem Programm stand dorteine kleine Schifffahrt und selbstver-ständlich durfte auch ein gepflegtes Mit-tagessen nicht fehlen. Mit der Heimfahrtdurch das Klettgau und einem Zwi-schenhalt im Gasthof «Küssaburg» imdeutschen Grenzgebiet ging dann einschöner Tag seinem Ende entgegen.

BESTATTUNGSWESEN Feierliche Einweihung der sanierten und erweiterten Friedhofskapelle

Für einmal keine Trauer, sondern Freude

Feierlich wurde am letzten Mon-tag die erweiterte Friedhofskapel-le auf dem Riehener Gottesackereingeweiht. Für einmal strömtendie zahlreich erschienenen Gästefreudig an diesen Ort.

Barbara Imobersteg

Schlicht, hell und freundlich präsen-tiert sich der neue Innenraum der Ab-dankungskapelle am Friedhofweg. Neuist er durch seine Renovation und dieVerlängerung, die den dringend benö-tigten Platz geschaffen hat. Vertraut ister dennoch geblieben. Der Anbau orien-tiert sich am bestehenden, historischenGrundriss und übernimmt dessen Geo-metrie. Der Boden aus schwarzemGussbeton, weisse Wände, heller Sicht-beton – die Materialien wirken zurück-haltend und beruhigend, lassen dem

Raum seine Bestimmung. Mit einer«Canzona» Frescobaldis empfingenSusanne Rodewald (Flöte) und StefanBeltinger (Cembalo) die Gäste. Sie be-gleiteten den Anlass musikalisch.

Vom Bäckermeister gestiftetNachdem der alte Begräbnisplatz bei

der Dorfkirche zu klein geworden war,stiftete der reiche Bäckermeister Fried-rich Stump Anno 1828 500 Franken füreinen neuen Friedhof. An der Mohr-haldenstrasse konnte der Bau bald rea-lisiert werden.

Doch siebzig Jahre später wurde be-reits wieder mehr Platz benötigt. DerKanton, der mittlerweile für das Bestat-tungswesen zuständig war, erwarbLand im Grienboden für einen neuenGottesacker. Die dazugehörige Kapelleam Friedhofweg konnte 1899 einge-weiht werden.

Freie Wahl des BestattungsortesDie Riehener Einwohnerinnen und

Einwohner haben die Freiheit, zwi-schen dem Gottesacker und dem Fried-hof am Hörnli zu wählen. Pro Jahr gibtes durchschnittlich 65 Bestattungen imGrienboden. Hier ist traditionsgemässdie letzte Ruhestätte der Alteingesesse-nen, der Schwestern des Diakonissen-hauses und der Pilgermission. Die meis-ten Riehener indessen finden ihre letzteRuhe anderswo.

Seit 1982 ist wieder die GemeindeRiehen für den Gottesacker zuständig.Der Kanton wurde somit um die jährli-chen Kosten von 160’000 Franken ent-lastet. «Zu den Aufgabenbereichen derGemeinde gehören die Kinder, die inden besten Jahren, aber auch diejeni-gen, die Abschied nehmen», betonte Ge-meindepräsident Michael Raith in sei-ner Begrüssungsrede. Nach Übernahme

des Gottesackers habe die Gemeindenur minimale bauliche Verbesserungenvorgenommen. Im Februar letzten Jah-res bewilligte das Parlament schliesslicheinen Baukredit von 2,3 Millionen Fran-ken. So kann die Kapelle nun nach ei-nem Jahr Bauzeit wieder in ihren Dienstgestellt werden.

Ein Begriff und seine GeschichteDass Riehen einen Gottesacker hat,

während Basel und die übrige Schweizihre Grabfelder Friedhöfe nennen, istauf historische Gründe zurückzuführen.Der Begriff Gottesacker wurde durchden neueren Ausdruck «Friedhof» ab-gelöst. Wenn man mit Friedhof «Frie-den» assoziiert, hat das allerdings nichtsmit der Herkunft des Wortes zu tun, dieauf die «Einfriedung» der Gräberzurückgeht.

«Es ist schön, dass dieser Ort, wo wirMenschen eigentlich wortlos werden,den Namen Gottes trägt», meinte PaulJungi, Pfarrer der reformierten Kirch-gemeinde Riehen-Bettingen. «Ange-sichts des unbegreiflichen Todes findendie Trauernden Trost in Gott.» Gemein-sam mit Volker Kandjora, Pastoralassis-tent der Pfarrei St. Franziskus, gestalte-te er den besinnlichen Teil der Einwei-hung.

Leicht und schwebendZum anschliessenden Apéro fanden

sich die Gäste auf dem neu gestaltetenVorplatz ein. Ein Dach aus hellem Sicht-beton mit ebensolcher Rückwand wirdden Trauergästen Schutz und Gebor-genheit bieten. Das tonnenschwereDach wirkt durch die eingesetztenStahlstützen, die das Licht spiegeln,leicht und schwebend. Übergänge sindein Thema, das der Neubau mit ver-schiedenen Mitteln symbolisiert, soauch mit der farbigen Glasscheibe zwi-schen Aufbahrungsraum und Gottes-acker, ein Werk des KünstlerpaaresMarc und Kathleen Weidmann.

Weitere künstlerische Bereicherun-gen lassen noch auf sich warten. DieWände des Innenraums der Kapellesind vorerst noch kahl, die Orgel wirderst im nächsten Jahr wieder erklingen.Dann wird wiederum ein freudiger An-lass in der Friedhofkapelle zu begehensein.

Gross war das Interesse an der Einweihung der renovierten und erweiterten Friedhofskapelle. Auch Gemeinderätin IrèneFischer (5. von rechts) und Gemeinderat Willi Fischer (ganz rechts) nahmen einen Augenschein. Foto: Barbara Imobersteg

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Freitag, 5. September 2003 Nr. 36 5

BRIEF AUS AMERIKA

Auszug aus Amerika

Ich bin ent-täuscht. «Madein China», wohinich schaue. Allenvoran füllt derGigant «Wal-

mart» seine Regale mit den im Billig-lohnland produzierten Turnschuhen,Pfeffermühlen, Spielzeuggewehren,Autopneus, Picknickkörben, Fernseh-geräten. Aber auch andere haben dieRechnung gemacht. Der Durchschnitts-lohn, den ein amerikanischer Arbeiterfür zwei Wochen Arbeit erhält, ent-spricht dem Jahreslohn eines Arbeitersin China. Also lässt man in Überseeproduzieren. Erleichtert wird der Aus-zug der Fabriken durch das im Jahre1993 abgeschlossene Freihandelsab-kommen NAFTA (North American FreeTrade Agreement). Eine der Folgen: Indiesem Sommer kam es in North Caro-lina zur grössten Massenentlassung inder Geschichte des Staates. Die bank-rotte Textilfabrik «Pillowtex» mit Sitz inKannapolis stellte ihre Spinnerei- undWebmaschinen für immer ab. Damitsind in Kannapolis und Umgebung4860 Menschen arbeitslos geworden,in den übrigen USA fast nochmals soviele. «Unserer Region wurde dasRückgrat gebrochen», schrieb der«Charlotte Observer», «die hundert-jährige Erfolgsgeschichte der Textilin-

dustrie ist zu Ende.» Das Blatt malt eindüsteres Bild. Auch die Möbel- und Ta-bakindustrie sei nicht mehr wettbe-werbsfähig. Das Bankengeschäft, wennauch prosperierend, könne die Verlustenicht wettmachen. Die mehrheitlich un-gebildete Arbeiterschaft werde Mühehaben, auf dem angespannten Arbeits-markt eine neue Stelle zu finden. Undwer das Glück habe, wieder arbeiten zukönnen, müsse mit einer Lohneinbussevon fünfzig bis sechzig Prozent rechnen.

Wer in Kannapolis wohnt, ist mit derTextilindustrie verknüpft. «Pillowtex»,respektive deren Vorgängerin «CannonMills», wurde 1906 auf dem Land einerehemaligen Baumwollplantage gegrün-det. Parallel dazu entwarf der Firmen-boss, James W. Cannon, auf dem Arealeine Stadt, der er den griechischen Na-men «Kannapolis» – «Stadt der Web-stühle» – gab. Viele der soeben Entlas-senen gehörten der Firma seit zehn,zwanzig oder dreissig Jahren an. Wasmich erschüttert, ist nicht die Tatsache,dass die Tellerwäscherkarriere nichtauf alle Amerikaner zutrifft. Mich er-schüttert, wie mittellos die Entlassenenvon einem Tag auf den anderen daste-hen. Sie wissen nicht, wie sie Versiche-rungen, Miete, Medikamente und Schul-material für die Kinder bezahlen kön-nen. Und es geht um ganz Existenzielles:ums Essen. Absurd. Wie ist es möglich,dass Menschen im Land der übergros-sen Essensportionen, des Übergewich-tes und des allgegenwärtigen Nah-

rungsangebotes so nahe am Hunger-tuch sein können? Wie passen die Tor-ten, bunt, als kämen sie aus dem Schla-raffenland, zu den Essensmarken, dievor dem Verhungern bewahren sollen?

Diese Frage stelle ich mir nicht zumersten Mal. Nachdem im vergangenenWinter ein Eissturm die Stromversor-gung in grossen Teilen von North Caro-lina lahm gelegt hatte, gab es ähnlicheNöte. Da das Essen für den Weih-nachtsschmaus bereits eingekauft war,verdarben Schinken und Pudding inden auftauenden Tiefkühltruhen. VieleLeute sollen es sich aber nicht mehr ha-ben leisten können, nochmals auf Ein-kaufstour zu gehen. So waren sie aufEssensgaben angewiesen. Es gab dennauch Aufrufe, Büchsenbohnen mitSpeck oder Erdnussbutter zu spenden.

Ich habe nichts gegen China. Ichwürde gerne mal ins unbekannte Landreisen und ich würde eine dort erstan-dene Hose stolz tragen. Aber wiesomüssen Badetücher und bald wohlauch die T-Shirts in der typisch dicken,praktisch unzerstörbaren amerikani-schen Baumwollqualität vom Marktverschwinden? – «Ist es nicht trau-rig?», fragen die Leute auch hier.

Judith Fischer

In ihrem «Brief aus Amerika» berichtet dieehemalige RZ-Redaktorin Judith Fischereinmal monatlich von ihrem Leben undihren Alltagserfahrungen in ihrer neuenHeimat in der Stadt Charlotte (Hintergrund-bild) im US-Bundesstaat North Carolina.

Freitag, 5.9.KONZERT

Kammerchor «Harmónia»Gastspiel des Kammerchores «Harmónia» ausRiehens rumänischer Partnerstadt Csikszeredaaus Anlass des 10-jährigen Bestehens des Ver-eins «Riehen hilft Rumänien». Gesungen wer-den Werke von Bach, Susato, Mozart, Kodály,Orbán und Bartók. Begrüssung durch Stände-ratspräsident Gian-Reto Plattner und Gemein-depräsident Michael Raith. Dorfkirche, 20 Uhr.Eintritt frei, Kollekte.

VERKAUF

«Suuser» aus dem SchlipfVerkauf von Sauser aus dem Weingut Rinklinim Schlipf. Webergässchen, 10–17 Uhr.

FIGURENTHEATER

«Aus den Haaren gezogen»Aufführung des Zürcher Ensembles Gorlino-Béraud im Rahmen des Figurentheater-Festi-vals Basel. Dorfsaal Landgasthof, 21 Uhr.Eintritt: Fr. 25.–/20.– bzw. Fr. 10.– (Kinder).Vorverkauf: Kulturbüro Riehen, Baselstrasse43, Tel. 061 641 40 70. Abendkasse eine Stun-de vor Vorstellungsbeginn.

FORUM

«Frauenverein heute und morgen»Forumsveranstaltung zum 125-Jahr-Jubiläumdes Frauenvereins Riehen. Impulsreferat vonNationalrätin Christine Wirz-von Planta zumThema «Die Stellung der Frau»; verschiedeneWorkshops. Haus der Vereine (Lüschersaal),13.30–18 Uhr. Freier Eintritt zum Forum, gemeinsamesNachtessen (Fr. 40.– pro Person ohne Geträn-ke).

Samstag, 6.9.FEST

MusikschulfestTraditionelles Fest der Musikschule Riehen.Reichhaltiges Programm mit Schweizer Volks-musik (14.30 Uhr), «Ein Fest für Béla Bartók»(15.30 Uhr) sowie ungarischen, rumänischenund zigeunerischen Tänzen (17 Uhr). Musik-schulcafé in der Orangerie des SarasinparkesMusikschule Riehen (Rössligasse), ab 14.30Uhr.

FIGURENTHEATER

«Aus den Haaren gezogen»Aufführung des Zürcher Ensembles Gorlino-Béraud im Rahmen des Figurentheater-Festi-vals Basel. Für Erwachsene und Kinder ab 7Jahren. Dorfsaal Landgasthof, 15 Uhr.Eintritt: Fr. 25.–/20.– bzw. Fr. 10.– (Kinder).Vorverkauf: Kulturbüro Riehen, Baselstrasse43, Tel. 061 641 40 70. Tageskasse eine Stundevor Vorstellungsbeginn.

FIGURENTHEATER

«La Cafetière face au complot»Strassentheater-Aufführung von Loïc Nébrédaaus Bordeaux im Rahmen des Figurentheater-Festivals Basel. Für Kinder und Erwachsene.Singeisenhof (Treffpunkt Landgasthof), 11 und14 Uhr.Eintritt: Fr. 25.–/20.– bzw. Fr. 10.– (Kinder).Vorverkauf: Kulturbüro Riehen, Baselstrasse43, Tel. 061 641 40 70. Tageskasse eine Stundevor Vorstellungsbeginn.

TAG DER OFFENEN TÜR

«Gesund unter einem Dach»Die Musikschule «ton in ton», die Physiothera-piepraxis «kineticGym» sowie das asiatischeSpezialitätenrestaurant «Tonking» laden ge-meinsam ein zu einem «Tag der offenen Tür».Baselstrasse 60/Rössligasse, 10–16 Uhr.

KALENDARIUMRIEHEN/BETTINGEN

MARKT

«Leistungen – Angebote – Produkte»Frauenvereine aus der Region und aus derganzen Schweiz präsentieren ihre Angebote.Schmiedgasse/Webergässchen, 9–16 Uhr.

FEST

«Sparsäuliplausch»Öffentliches Fest der Wohnsiedlung für Körper-behinderte mit vielen Attraktionen wie Ballon-wettfliegen, Schmink- und Kreativstand, Kin-derspielen, Boccia, Glacestand und Festwirt-schaft mit Tessiner Spezialitäten. Im Nieder-holzboden 12, 12–19 Uhr.

INFORMATION

«Tag der offenen Tür» im SpitexzentrumDie Spitex Riehen-Bettingen informiert über ihreDienstleistungen. Dazu kostenlose Blutdruck-und Blutzuckermessung. Spitex-Zentrum (Ober-dorfstrasse 21/113), 11–15 Uhr.

SPORT

Leichtathletik-Schweizer-MeisterschaftenLeichtathletik-Schweizer-Meisterschaften derweiblichen und männlichen Jugend A und B(Jahrgänge 1986/87 und 1988/89). SportplatzGrendelmatte, 13.30–19.50 Uhr.

Sonntag, 7.9.FIGURENTHEATER

«Wild Thing»Aufführung des Theaters «Paradox&pepper-Mind» aus Deutschland im Rahmen des Figu-rentheater-Festivals Basel. Dorfsaal Landgast-hof, 11 Uhr.Eintritt: Fr. 25.–/20.–. Vorverkauf: KulturbüroRiehen, Baselstrasse 43, Tel. 061 641 40 70.Tageskasse eine Stunde vor Vorstellungsbe-ginn.

FIGURENTHEATER

«Illi, de Landstriicher»Aufführung von «Looslis Puppentheater» (Otti-kon) im Rahmen des Figurentheater-FestivalsBasel. Für Kinder ab 5 Jahren und Erwachse-ne. Dorfsaal Landgasthof, 16 Uhr.Eintritt: Fr. 25.–/20.– bzw. Fr. 10.– (Kinder).Vorverkauf: Kulturbüro Riehen, Baselstrasse43, Tel. 061 641 40 70. Tageskasse eine Stundevor Vorstellungsbeginn.

SPORT

Leichtathletik-Schweizer-MeisterschaftenLeichtathletik-Schweizer-Meisterschaften derweiblichen und männlichen Jugend A und B(Jahrgänge 1986/87 und 1988/89). SportplatzGrendelmatte, 9.30–16.20 Uhr.

Montag, 8.9.TREFFPUNKT

«Träff Rieche»Regelmässiger Treffpunkt für psychisch belaste-te Menschen. Pfarreiheim St. Franziskus (Aeussere Baselstrasse 168), ab 18 Uhr.

Dienstag, 9.9.VORTRAG

«Internationales Jahr der Bibel»Öffentlicher Vortrag von Pfarrer Andreas Klai-ber zum Thema «Die Bedeutung der historisch-kritischen Bibelauslegung für meinen Glau-ben». Andreashaus (Keltenweg 41), 20 Uhr.Eintritt frei.

VORTRAG

«Ernährung und Wellness»Öffentlicher Vortrag von Dominique Schlicher(Wellnessgruppen-Leiterin). Haus der Vereine(Baselstrasse 43), 19.30 Uhr.Eintritt frei.

Fondation BeyelerBaselstrasse 101Sonderausstellung «Paul Klee – Die Erfüllungim Spätwerk», bis 9. November.Führungen jeden Dienstag, 15–16.15 Uhr; Mitt-woch, 17.30–18.45 Uhr; Donnerstag und Frei-tag, 15–16.15 Uhr; Samstag und Sonntag,12–13.15 Uhr und 15–16.15 Uhr.Führung in französischer Sprache am Sonntag,7. September, 15–16.15 Uhr.«Montagsführung Plus» über «Chamäleon ‹Li-nie›: Werke 1937/38» am Montag, 8. Septem-ber, 14–15 Uhr.«Kunst am Mittag» (Öffentliche Werkbetrach-tung) über Paul Klees «Indiscretion», 1934, amMittwoch, 10. September, 12.30–13 Uhr.Workshop für Kinder von 7 bis 10 Jahren amMittwoch, 10. September, 15–17.30 Uhr.Alle Sonderveranstaltungen auf Voranmeldungüber Telefon 061 645 97 20 oder via E-Mailunter [email protected].Öffnungszeiten Mo–So 10–18 Uhr, Mi bis 20Uhr. Eintritt: Fr. 16.–/14.–, Kinder/Jugendlichevon 10 bis 16 Jahren sowie Studierende bis 30Jahre Fr. 5.–, Kinder bis 10 Jahre gratis.

Spielzeugmuseum, Dorf- und RebbaumuseumBaselstrasse 34Sonderausstellung: Figurentheater weltweit.Marionetten, Stab- und Handpuppen sowieSchattenfiguren aus Asien und Europa. 5. Sep-tember 2003 bis 4. Januar 2004. Dauerausstellung: Riehener Dorfgeschichte,Wein- und Rebbau, historisches Spielzeug.Geöffnet: Mi–Sa 14–17 Uhr, So 10–17 Uhr.

Kunst Raum RiehenBaselstrasse 71Gemälde von Marcel Schaffner (*1931). Öff-nungszeiten: Mi–Fr 13–18 Uhr, Sa+So 11–18Uhr. Bis 21. September.

AUSSTELLUNGEN/GALERIEN

Galerie Lilian Andréeneu: Gartengasse 12Daniel Depoutot – Bilder und Objekte. Öffnungs-zeiten: Di–Fr 13–18 Uhr, Sa 11–16 Uhr, So 13–16Uhr. Bis 28. September.

Galerie TrieboldWettsteinstrasse 4Giovanni Manfredini: «Ho fame»; GiuseppeMaraniello: «Bronzen». Öffnungszeiten: Di–Fr10–12 und 14–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr. Bis20. September.

Galerie MazzaraGartengasse 10Bilder von Günter Scholz. Vernissage am Sams-tag, 6. September, 16–20 Uhr.Öffnungszeiten: Di–Fr 14–18 Uhr, Sa 10–17oder nach Vereinbarung. Bis 27. September.

Rainbow GalleryBaselstrasse 45Steinarbeiten aus Simbabwe, Textilien, Kera-mik, Perlenarbeiten sowie kunstvoll gearbeiteteKörbe und Gefässe aus Südafrika. Öffnungszeiten: Di/Mi 14–18 Uhr, Do/Fr 10–12und 14–18 Uhr, Sa 10–16 Uhr.

Kulturdreieck/Café «Wendelin»Lindenplatz, BettingenQuilts und Textilkunst von Birgitta Albrecht-La-chenmeier. Vernissage heute Freitag, 5. Sep-tember, 18–20 Uhr.Öffnungszeiten: Mo–Fr 8.30–11 Uhr/15–17 Uhr.Bis 29. Oktober.

Chrischona-MuseumSt. Chrischona, BettingenDauerausstellung: Ölbilder und Miniaturen ausdem Nachlass von Christian Friedrich Spittlersowie das Jerusalemer Tempelbergmodell vonConrad Schick. Öffnungszeiten: Sonn- und Feiertage, 13–17 Uhr.

MUSIK 2. Wenkenhofkonzert mit dem «ERATO»-Quartett

Musik für Streicher und Klavier

rz. Am Sonntag, 14. September, gas-tiert im Rahmen der Wenkenhof-Kon-zerte das Basler «ERATO»-Quartett(Emilie Haudenschild und Attila Adam-ka/Violinen, Heinz Haudenschild/Violaund Emeric Kostyák/Violoncello) zu-sammen mit Dorothea Hertig (Klavier)in der Villa des Wenkenhofes. Auf demProgramm stehen ein Streichquartettund das Klavierquintett von DmitriSchostakowitsch und das berühmteKlavierquintett von Antonín Dvorák.

Das «ERATO»-Quartett, benanntnach der griechischen Muse «Erato»,das zu den erfolgreichsten SchweizerStreichquartetten gehört, spielt seit derGründung 1983 in der gleichen Beset-zung. Sein Renommee verdankt das En-semble sowohl seinen beispielhaften In-terpretationen des klassisch-romanti-schen Repertoires als auch den aufhöchstem künstlerischem Niveau ste-henden Aufführungen zeitgenössischerKompositionen, die ihm zum Teil auchgewidmet sind. Besondere Verdienstekommen den vier Musikern aber auchbezüglich ihrem Engagement für weni-ger bekannte Werke zu – dies zeigt sichauch in der Discografie des Ensembles.So hat das «ERATO»-Quartett unter an-derem das Streichquartett von Her-mann Scherchen, das Saxophonquintettvon Adolf Busch und das ihm gewidme-

te Quartett des Schweizers Paul Glassauf CD eingespielt. Ebenfalls grosse Be-achtung fand die in jeder Beziehungüberzeugende Gesamteinspielung derStreichquartette Arthur Honeggers.Auch die jüngste CD-Produktion des«ERATO»-Quartetts, «Frauen-Komposi-tionen» der Klassik und Romantik, stelltfür den CD-Markt eine echte Bereiche-rung dar.

Viele nationale Auszeichnungen undeinige der wichtigsten internationalenWettbewerbspreise, wie die Auszeich-nung als bestes Streichquartett am«Concorso Int. G.B. Viotti», den «Pre-mier Prix» und den Spezialpreis für diebeste Beethoven-Interpretation in Col-mar und einen «Grand Prix» in Evian,bestätigen eindrücklich die ausseror-dentlichen Qualitäten des Quartetts.

Neben seinen Auftritten in Schwei-zer Konzertreihen sowie bei zahlrei-chen Radio- und TV-Produktionen hatsich das Quartett auch auf den Konzert-podien in ganz Europa und in den USAerfolgreich präsentiert.

Eintrittskarten zu Fr. 25.– bzw. Fr.15.– (Schülerinnen, Schüler, Lehrlingeund Studierende) sind an der Abend-kasse im Wenkenhof (geöffnet ab 18.15Uhr) erhältlich. Kinder und Jugendlichebis 16 Jahre in Begleitung der Eltern ge-niessen freien Eintritt.

Auf vielen Konzertbühnen im In- und Ausland zu Hause: Das Basler «ERATO»-Quartett gastiert in der Villa des Wenkenhofes. Fotos: zVg

«s Baselbiet»rz. Unserem Nachbarkanton, dem

Baselbiet, ist die nächste Veranstaltungin der Reihe «Kaleidoskop in derArena» vom kommenden Donnerstag,11. September, im Kellertheater der Al-ten Kanzlei (Baselstrasse 43) gewidmet.Der Publizist Kurt Gerber stellt unterdem Motto «s Baselbiet: erfassen – ge-niessen – erleben» seinen BaselbieterKantonsführer vor.

Ob der Leser Informationen über ei-ne bestimmte Gemeinde, Ideen für dienächste Wanderung, ein gemütlichesRestaurant oder ein Museum sucht, ober sich für Sagen und Bräuche der Regi-on interessiert oder ob er einfach nurnach Kuriositäten stöbert – in Kurt Ger-bers handlichem und übersichtlich ge-staltetem Bändchen ist all das zu finden.Bei seinem Dia-Vortrag wird der Autorauch über seine Recherchenarbeit be-richten und die eine oder andere Anek-dote zu erzählen wissen. Die Veranstal-tung beginnt um 20.15 Uhr.

Eintritt: Fr. 10.–/5.–.

Platzkonzert der Knabenmusik Basel

rz. Am Samstag, 13. September,wird die Knabenmusik Basel der Riehe-ner Bevölkerung mit einem Platzkonzertvor dem Gemeindehaus die musikali-sche Reverenz erweisen. Das rund ein-stündige Konzert beginnt um 15.30 Uhr.

Ticketverkauf im Kulturbüro Riehen

rz. Das Kulturbüro Riehen bietet alsVorverkaufsstelle Tickets folgender Ver-anstalter an: «Kunst in Riehen», «ArenaLiteratur-Initiative», Figurentheater-Festival (4.–7. September), Theater Ba-sel, Burghof Lörrach, «Stimmen»-Festi-val, «Jazz by Offbeat», Stadtcasino, Mu-sical-Theater Basel, «Kultur am Schlipf»(November/Dezember 2003), Orgelfesti-val Riehen, «Musica Antiqua Basel», St.Jakobshalle, «Scala»-Theater Basel.

Informationen und Ticket-Verkauf,Baselstrasse 43 (Tel. 061 641 40 70)Mo–Fr 9–12 Uhr.

NOB-Saisoneröffnungrz. Das neue Orchester Basel unter

der Leitung von Bela Guyas eröffnet dieneue Saison am Sonntag, 14. Septem-ber, in der Basler Martinskirche mitdem jungen Schweizer Cellisten AdamMital. Auf dem Programm stehen Werkevon Mozart, Haydn und Rosetti. DasKonzert beginnt um 19 Uhr.

Billette sind bei Musik Wyler, Schnei-dergasse 24, Basel, Tel. 061 261 90 25,oder an der Abendkasse erhältlich.

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Freitag, 5. September 2003 Nr. 36 7

KULTUR Sonderausstellung «Figurentheater weltweit» im Spielzeugmuseum

Prinzessinnen und Götterboten

Stabfiguren aus einem traditionellen Wajang-Golek-Theater aus Java, datiert auf den Beginn des 20. Jahrhunderts. Im Hintergrund ist ein Lebensbaum zu sehen. Fotos: Sibylle Meyrat

Eine bunte Vielfalt von rund hun-dert Marionetten, Stab- undHandpuppen aus Asien und Euro-pa ist in den kommenden vier Mo-naten in einer Sonderausstellungdes Spielzeugmuseums zu sehen.Hier können Figuren in ihrem «un-belebten» Zustand aus der Nähebetrachtet werden, während ihrenoch gespielten «Verwandten» inzahlreichen Rahmenveranstaltun-gen zum Leben erweckt werden –während des Figuren TheaterFestivals dieses Wochenende,aber auch in den kommenden Mo-naten während mehrerer sehens-werter Veranstaltungen.

Sibylle Meyrat

Die Ursprünge des Figurentheatersin Asien sind sagenumwoben. Der erstePuppenspieler im nordindischen StaatRadjastan soll direkt aus dem Mund desSchöpfergottes Brahmas geboren wor-den sein. In Burma gründete, gemässder Legende, ein König namens Alaungsithu das Figurentheater, indemer in mythischer Vorzeit eine Gruppevon steinernen Musikanten zum Lebenerweckte. Der Beruf des Puppenspielersist bis heute in Burma sehr hoch ange-sehen. Während die Vorführungen in-zwischen kürzer sein dürften, dauertensie traditionellerweise meist die ganzeNacht. Das Publikum bekam nicht weni-ger zu sehen als die Erschaffung derWelt, die Gründung des ersten König-reichs sowie eine rührselige Liebesge-schichte zwischen Prinz und Prinzessin.Frauen war der Zutritt zur Bühne ver-boten und so musste ein speziell ausge-bildeter Stimmgeber auch die Stimmenseiner weiblichen Figuren überzeugendnachahmen können.

In Indonesien ist bis heute vor allemdas Schattentheater mit filigranen, ge-stanzten Lederfiguren verbreitet. Der«Dalang», der sie zum Sprechen bringt,ist Figurenführer, Sänger, Sprecher undLeiter des Gamelan-Orchesters in einerPerson. Vor Beginn des Spiels hält er oftZwiesprache mit seinen Figuren, umdas Wohl der Vorfahren zu erbitten.Noch heute tritt der Dalang an traditio-nellen Festen wie Geburten, Hochzeiten,Geburtstagen und Begräbnissen auf.

Das traditionsreiche Figurentheateraus Asien bildet einen Schwerpunkt derneuen Sonderausstellung des Spielzeug-museums. In diesem Zusammenhangwird am Samstag, 8. November, um 17Uhr, ein balinesisches Schattentheaterzu sehen sein. Die gebürtige RiehenerinRuth Frauenfelder, die seit vielen Jah-ren in Genf lebt, kommt mit ihrer Kom-panie «Gong» nach Riehen und zeigt imBürgersaal des Gemeindehauses «DieWeihe des Rama».

Von Asien bis EuropaNeben Figuren aus Bali, Java, China,

Indien, Burma, Sri Lanka und Thailand,die den Zuschauer durch ihre oft fremd,zuweilen aber auch erstaunlich vertrautanmutenden Formen und Proportionen

in den Bann ziehen, sind im Spielzeug-museum auch europäische Figuren zusehen, die den asiatischen in Formen-vielfalt und Intensität des Ausdrucks innichts nachstehen.

Der grösste Teil der Exponate, berich-tet Konservator Bernhard Graf, stammtaus der Sammlung Eckhardt Voigt, die1998 von einer zu diesem Zweck gegrün-deten Stiftung erworben wurde und bisjetzt nur in vereinzelten Ausstellungendem Publikum zugänglich war, sowie ausden Beständen des Schweizer Figu-rentheater Museums in Freiburg. In die-sen Figurensammlungen sind zwar auchZeugnisse des Figurentheaters in Afrikaund der Neuen Welt zu finden, aber manbeschränkte sich auf eine Auswahl vonObjekten aus den beiden KulturkreisenAsien und Europa.

Gegenüber den eher traditionellenFiguren aus Asien, die im Schnitt fünf-zig bis hundert Jahre alt sind, stammendiejenigen aus Europa hauptsächlichaus der jüngeren Geschichte des Figu-rentheaters, die Mehrzahl aus derNachkriegszeit. So zum Beispiel diegrossen Stabfiguren aus Mozarts «Zau-berflöte» des Puppentheaters Bleisch inHenggart von 1995. Oder die schwere-lose Prinzessin aus der «Histoire du Sol-dat» des Puppentheaters Peter W. Loos-li von 1951. Vereinzelte Abstecher in dieGeschichte des europäischen Figu-rentheaters zeigen Raritäten. Etwa dreiitalienische Figuren aus dem 19. Jahr-hundert: eine Prinzessin aus dem Pie-mont, ein kleiner Pierrot sowie die aufdem Knie zu spielende Figur eines vor-nehmen Bürgers. Das älteste Stückstammt aus den Beständen des Spiel-zeugmuseums und dokumentiert eineForm des traditionellen europäischenSchattentheaters. Die Figuren sind imGegensatz zum asiatischen Schat-tentheater nicht aus Leder, sondern ausundurchsichtigem Karton gefertigt. Siestammen aus der Zeit um 1780 und sindsomit die ältesten bekannten Schatten-

figuren Europas. Gefunden wurden sieim Wettsteinhaus, welches das Museumbeherbergt.

Ab Ende Oktober bis Anfang Dezem-ber lädt das Spielzeugmuseum jede Wo-che eine Truppe des zeitgenössischenschweizerischen Figurentheaters ein.Diese Truppen präsentieren Puppen,Marionetten und Requisiten aus ihremFundus in einer «Mini-Ausstellung» je-weils von Mittwoch bis Sonntag. An denSonntagen werden die Figuren im Spielzu sehen sein.

Für Kinder und Jugendliche ab 8Jahren bietet sich die Möglichkeit, sel-ber eine Figur herzustellen und zur Auf-führung zu bringen. In Zusammenar-beit mit dem Erziehungsdepartement,Ressort Schulen, bieten Sibylla Hoch-reuter, Museumspädagogin, und DorisWeiller, Figurenspielerin, ein sechstägi-ges Figurentheater-Atelier unter demTitel «Die schrägen Vögel» an. Kinderab sechs Jahren können ausserdem ineinem Workshop unter der Leitung vonSibylla Hochreuter eine kleine Stabpup-pe basteln.

Sonderausstellung «Figurentheaterweltweit». Bis 4. Januar 2004. Spiel-zeugmuseum, Baselstrasse 34. Öff-nungszeiten: Mi–Sa, 14–17 Uhr, So,10–17 Uhr. Führungen am 5. Oktober, 9. November und 7. Dezember, jeweils11.15 Uhr.

Figurentheater-Atelier «Die schrä-gen Vögel». 6.–11. Oktober, täglich10–16 Uhr. Leitung: Doris Weiller, Figu-renspielerin, und Sibylla Hochreuter,Museumspädagogin. Kosten: 65 Fran-ken. Anmeldung bis 24. September un-ter Tel. 061 641 28 29.

Workshop «Guguusli». Basteln einerStabpuppe für Kinder ab 6 Jahren. Am22. und 24. Oktober, jeweils 14–16 Uhr.Leitung: Sibylla Hochreuter, Museums-pädagogin. Kosten: 8 Franken. Anmel-dung bis drei Tage vor Durchführungunter Tel. 061 641 28 29.

Faust (links), Mephisto (hinten) und Charon (vorne) aus dem Stück «Faust», Puppentheater Bleisch, Henggart, 1991. Figuren von Hanspeter Bleisch.

BESUCH Kinder aus der Region Tschernobyl in Riehen

Besuch aus BrjanskZehn Mädchen und fünf Knabenaus der Region Brjansk in Russlandwaren während der letzten dreiWochen in Riehen auf Besuch. Indieser Zeit konnten sie Abstand zuihrem oft sehr harten Alltag ge-winnen und neue Kräfte tanken.Einer der Höhepunkte ihres Auf-enthaltes war der Besuch desGlashüttlis, wo sie dem GlasbläserPeter Keil bei der Arbeit zuschau-en und selber je eine Glaskugelblasen durften.

Sibylle Meyrat

Bereits siebzehn Jahre liegt der Un-fall im Kernkraftwerk von Tschernobylzurück. Dennoch ist die Katastrophelängst nicht abgeschlossen. Viele Men-schen, die in direkter Umgebung desReaktors leben bzw. gelebt haben, sindan den Folgen der radioaktiven Ver-strahlung erkrankt oder gestorben. Be-sonders alarmierend ist der medizini-sche Zustand der Kinder, die auf ver-strahlten Böden geboren werden undaufwachsen. Das Gebiet um die StadtBrjansk ist eines von zwölf radioaktivkontaminierten Gebieten Russlands undliegt direkt an der Grenze zur Ukraineund zu Weissrussland. Nach der Reak-torkatastrophe von Tschernobyl liessdie Regierung hier eine radioaktive Wol-ke abregnen, die rund 1,5 MillionenMenschen verstrahlte.

Hier setzt die Arbeit des Vereins«Hilfe für Tschernobylkinder in Brjansk»ein, der 1992 von der promoviertenPädagogin Ljuba Schmidt, die selber inBrjansk aufwuchs und seit 1969 inDeutschland lebt, gegründet wurde.

Die Kinder, denen der Verein Erho-lungsferien in Deutschland und in derSchweiz ermöglicht, sind nicht nur denSpätfolgen der Reaktorkatastrophe aus-gesetzt, sondern kommen zudem aus so-zial benachteiligten Familien oder wach-sen ohne Eltern in einem Waisenhaus auf.

Dass seit 1999 jedes Jahr eine Grup-pe von Kindern aus Brjansk in RiehenFerien machen kann, ist einerseits demDiakonissenhaus, insbesondere dem Ein-satz von Schwester Elisabeth Heussler,zu verdanken. Hier werden die Kinderuntergebracht und verpflegt. Anderseitsdeckt die Gemeinde mit einer jährlichenUnterstützung von 10’000 Franken dieKosten für Reise, Versicherungen undVisa.

Dazu kommen die Spenden von un-zähligen Privatpersonen. Hier ist LéonieSchwarzwälder-Pulfer die treibendeKraft: Jedes Jahr sammelt sie Geld, umTransporte zu organisieren, die die Kin-der in Waisenhäusern in und umBrjansk mit Kleidern und Spielsachenversorgen. Wichtig ist ihr dabei, dass siegenau weiss, wohin das Geld fliesst.Dass es sinnvoll eingesetzt wird, davonkonnte sie sich dieser Tage wiederselbst überzeugen, als sie die Kinderund ihre Betreuerinnen auf ihren Unter-nehmungen in und um Riehen begleite-te. Neben der Musiklehrerin MargaritaMartschenkowa reiste die Dolmetsche-rin Elena Kitaewa zusammen mit derKindergruppe in die Schweiz. Letztere,die an der Universität Brjansk Deutschund Englisch unterrichtet und sich in ih-rer Freizeit für humanitäre Projekte en-gagiert, wusste viel Interessantes, abervor allem Bedrückendes aus dem Alltagder «Tschernobylkinder» zu berichten.

Die Kindergruppe aus Brjansk, zusammen mit den Betreuerinnen SchwesterElisabeth Heussler, Elena Kitaewa, Léonie Schwarzwälder-Pulfer und MargaritaMartschenkowa (v.l.). Foto: Sibylle Meyrat

Geburtstagsfest im Familiengarten

Am vergangenen Samstag lud der Familiengärtner-Verein Stettenlochweg ausAnlass seines 25-jährigen Bestehens die Bevölkerung zu einem Geburtstagsfestein. Während es sich die Erwachsenen bei Speis und Trank wohl ergehen liessen,konnten die Kinder ihre künstlerische Kreativität ausleben. Fotos: Philippe Jaquet

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Freitag, 5. September 2003 Nr. 36 8

Die lang anhaltende Hitze undTrockenheit verursacht an denBäumen mitten im Sommer Blatt-verfärbungen und Laubfall – einZeichen, dass der ausgetrockneteWald leidet und als Folge davonauch anfälliger für Krankheiten undInsektenbefall geworden ist. Wei-terhin herrscht akute Waldbrand-gefahr. Das Feuerentfachungsver-bot im Wald und Waldesnähe hatnach wie vor Gültigkeit.

gr. Mit einem markanten Tempera-turrückgang und gewittrigen Regengüs-sen ging in den letzten Augusttagen eineder längsten Trockenperioden in derRegion Basel nach drei Monaten zu En-de. Damit sind aber die Probleme für dieausgetrockneten Wälder, Parkanlagenund Rabatten, als Folge der unzurei-chenden Wasserversorgung, noch langenicht behoben. So kann aufgrund vonHitze, Trockenheit und häufig über demGrenzwert liegenden Luftschadstoff-konzentrationen in diesem Sommer be-reits seit Mitte Juli Blattverfärbung undLaubfall im Wald sowie an Allee- undParkbäumen beobachtet werden.

Früher HerbstEinzelne Bäume verlieren ihre Blät-

ter bis acht Wochen zu früh. Die ge-schwächten Bäume lassen die Blätterund Nadeln fallen und reduzieren da-durch die Wasserverdunstung. DieseReaktion schützt zwar vor einem ra-schen Absterben, trotzdem schwächenBlattverlust und Schäden an den Fein-wurzeln die Bäume und machen sie an-fällig für Schädlinge. Günstig wirkt sichdies vor allem für die zur Massenver-

mehrung neigenden Borkenkäferarten,aber auch für Pilzbefall und andereKrankheiten aus.

BorkenkäferBesonders gefährdet sind im Wald

und in den Parkanlagen die Nadelholz-bestände. Die flachen Wurzeln der Fich-ten wurden während der Trockenperi-ode nur unzureichend mit Wasser ver-sorgt. Die geschwächten Bäume sindnicht mehr in der Lage, mit ihren selbstproduzierten Abwehrstoffen, beispiels-weise dem Harz, eindringende Insektenoder andere Krankheitserreger abzu-wehren. Die Borkenkäfer nutzen diesefür sie günstige Situation und bohrensich in die Rinde der geschwächten Bäu-me und legen zwischen Rinde und HolzGänge für die Eiablage an. Durch denFrass von Käfer und Larven wird die le-bensnotwendige Bastschicht des Bau-mes zerstört und der Baum stirbt wegendes unterbrochenen Wasser- und Nähr-stofftransportes ab. Als Folge davonverfärbt sich die Krone von unten herhellgrün bis hellbraun. Zudem wird dieKrone durch den Nadelverlust schütter.Es ist auch möglich, dass die Rinde beinoch grüner Krone abfällt. Weitere si-chere Anzeichen für einen Borkenkäfer-befall sind starker Harzfluss, braunerBohrmehlauswurf auf den Ästen undum den Stammfuss sowie eine intensiveAktivität der Spechte. Bereits 6 bis 10Wochen nach einem Befall schlüpfenaus dem Brutbaum bis zu 25’000 jungeKäfer, die sofort in der Umgebung neueBäume befallen. Bei günstigen Verhält-nissen, wie sie in diesem heissen Som-mer vorherrschten, können die Borken-käfer bis zu 3 Generationen entwickeln.

Ausserdem können die geschlechtsrei-fen Käfer bereits nach 4 Wochen neueso genannte Geschwisterbruten anle-gen. Die Vermehrungsfähigkeit der Bor-kenkäfer kann bei günstigen Bedingun-gen zum Befall und Absterben gross-flächiger Nadelholzbestände führen.Aufgrund der grossen Borkenkäferdich-te muss auch im kommenden Jahr mitZwangsnutzungen im Wald gerechnetwerden.

In der Gemeinde Riehen wurden bis-her vor allem im Vorderen Maienbühlmehrere Dutzend Lärchen durch denBorkenkäfer befallen. Diese stehen aneinem exponierten Standort mit gerin-ger Wasserspeicherkapazität. WeitereBefallsmeldungen wurden aus demWaldteil Mittelberg, privaten Gärtenund öffentlichen Parkanlagen gemeldet.Gartenbesitzern wird deshalb dringendempfohlen, ihre Fichten (Rottannen)vermehrt auf Anzeichen von Borkenkä-ferbefall zu kontrollieren. Für die Bera-tung und die Aufarbeitung von Käfer-bäumen in Gärten sind die privatenGärtnereibetriebe zuständig.

Dank dem hohen Laubholzanteil imRiehener Wald sind die erwähntenSchäden für die Natur nicht von grosserBedeutung. Für den Waldbesitzer hin-gegen können solche Schäden zu einemgrösseren finanziellen Verlust führen.Die gefährdeten Nadelholzbestände imRiehener Wald und in den öffentlichenParkanlagen werden laufend durch denForstdienst und die Gemeindegärtnereikontrolliert. Die frisch befallenen Bäu-me werden sofort entfernt, bevor diejungen Käfer ausfliegen können.

AstbruchAndere Schäden werden aber erst in

den nächsten Jahren vollumfänglich er-kennbar. Die Gefahr besteht, dass ge-schwächte Buchen und andere Laub-baumarten vermehrt wegen Buchenrin-dennekrose, Schleimfluss und andererPilze absterben werden. Ein weitererRisikofaktor für den Riehener Wald unddie Parkanlagen sind die kommendenHerbst- und Winterstürme, da durch die Trockenheit das Wurzelwerk ge-schwächt ist und die Bäume eine ver-minderte Standfestigkeit aufweisen. Eskönnen auch spontan grosse Äste ab-brechen. Bei Wald- und Parkbesuchen,insbesondere bei starkem Wind, ist dieBevölkerung deshalb zur Vorsicht auf-gerufen.

WaldbrandgefahrBisher ist es im Riehener Wald

glücklicherweise nicht zu Waldbrändengekommen. Die Gemeinde führt dies inerster Linie auf die Disziplin der Bevöl-kerung zurück und ist dankbar für dasvorbildliche Verhalten. Ebenso dankbarist die Gemeinde der Bezirksfeuerwehrfür ihren mehrwöchigen Bewässe-rungseinsatz in den Parkanlagen. Trotz-dem braucht es in der gegenwärtigenSituation noch Niederschläge von mehrals 15 bis 25 Liter pro Quadratmeter,das heisst ein länger anhaltender Dau-erregen, damit im Wald und den Park-anlagen wieder genügend Wasser inden Boden kommt. Zudem verschärftder einsetzende Laubfall die Wald-brandgefahr.

NATUR Auswirkungen der langen Trockenheit im Riehener und Bettinger Wald

Waldbrandgefahr und Borkenkäfer

Gut zu erkennen sind die Frassspuren des Borkenkäfers an einem Stück Rinde, darunter sieht man einen gut 0,5 Millime-ter langen Lärchenborkenkäfer. Fotos: Andreas Wyss

Das Bild zeigt eine vom Borkenkäfer befallene Lärche im Gebiet «Eiserne Hand»im Riehener Wald.

JUBILÄUM Fest des 100-jährigen GKZV Fortschritt

Mit vielen Freunden gefeiert

Stolz präsentiert Vereinspräsident Hans Bigler den Gästen die Festschrift «100 Jahre GKZV Fortschritt». Foto: Philippe Jaquet

rs. Mit einem zweitägigen Fest in ei-nem eigens dafür aufgestellten Festzeltauf dem Gemeindehausparkplatz feierteder Geflügel- und Kaninchenzüchter-verein «Fortschritt» Riehen am vergan-genen Wochenende sein 100-jährigesBestehen. Der eigentliche Festakt mitzahlreichen Ehrengästen fand am Frei-tagabend statt. Nachdem der Musikver-ein Riehen aufgespielt hatte, begrüssteVereinspräsident Hans Bigler die zahl-reichen Gäste und erzählte aus der Ge-schichte des Vereins, der 1903 unterdem Namen «Vorwärts Basel» gegrün-det worden sei – in einer Zeit von Krank-heit, Armut und Arbeitslosigkeit, als dieKleintierzucht noch in erster Linie derFleischproduktion für den eigenen Haus-halt gedient habe. Heute gehe es umRassenzucht und Arterhaltung. Die un-sichere Zukunft des Stettenfeldarealsmache den Vereinsmitgliedern Angst,

sagte Bigler, denn im schlimmsten Fallmüsse der Verein mit der Räumung desAreals rechnen. Bigler überreichte demGemeindepräsidenten Michael Raith ei-nen kleinen Stoffhasen als Präsent.

Martin Wyss, Präsident der Schwei-zerischen Gesellschaft für Kleintier-zucht, appellierte an die Verantwortli-chen, dafür zu sorgen, dass ein Verein,der mit seiner Tätigkeit zur Erhaltungalten Kulturgutes beitrage, auf seinemAreal bleiben könne, und überreichtedem Vereinspräsidenten ein Geschenk.

Gutnachbarschaftliche Grüsse undebenfalls ein Präsent überbrachte PeterZumstein als Ehrenpräsident des GKZVBäumlihof, der alt Bundesrat Adolf Ogizitierte, wonach eine Vereinsmitglied-schaft eine Grundschule der Demokratiesei. Stolz präsentierte danach Hans Big-ler die Festschrift, die zum 100-Jahr-Ju-biläum des Vereins erschienen ist.

Schnuppertag der Verkehrskadetten

rz. Morgen Samstag um 14.30 Uhrlädt das Kadettenkorps Basel im Ver-kehrsgarten Morgartenring in Basel zueinem Schnuppertag ein. Angesprochensind Kinder und Jugendliche ab zwölfJahren. Im Kadettenkorps Basel lernendie Jugendlichen das Bewinken einerKreuzung, das Erstellen von Umleitun-gen und Absperrungen die Erarbeitungvon Parkplatzkonzepten.

Zum Ausbildungsprogramm gehörendie Verständigung per Funk, erste Hilfeim Notfall, Kartenlesen, die Bedienungeines Feuerlöschers und vieles mehr. DieKenntnisse können dann an verschie-densten Anlässen eingesetzt werden.Hauptauftraggeber der Verkehrskadet-ten Basel ist die Kantonspolizei Basel-Stadt.

Hauptziel ist es, den Kindern und Ju-gendlichen eine sinnvolle Freizeitbe-schäftigung mit bleibendem Wert zu bie-ten. Neben den Einsätzen gehören Aus-flüge, Besichtigungen, Kurse und Lagerzum Programm, das die Mitglieder gratisoder sehr günstig nutzen können. Weite-re Informationen gibt es im Internet(www.kkb.ch) oder bei Fabian Schwar-zenbach (Telefon 061 302 66 28).

Erpresserbriefeaufgetaucht

rz. In den letzten Tagen tauchten inBasel-Stadt mehrere Briefe auf, in de-nen eine Organisation, die vorgibt, fürmehr Gerechtigkeit auf der Welt zukämpfen, die Briefempfänger ultimativauffordert, einen grösseren Geldbetragbereitzustellen. Das Geld sollte gemässSchreiben sofort abholbereit zu Hausezur Verfügung stehen, wobei in Aussichtgestellt wird, dass der Geldbetrag per-sönlich abgeholt werde. Sollten dieAdressaten die Forderung nicht erfül-len, so wird diesen mit drastischen Kon-sequenzen gedroht.

Die Staatsanwaltschaft Basel-Stadtersucht nun sämtliche Briefempfänger,diese Schreiben inkl. Kuvert unverzüg-lich zur Polizei zu bringen und eineStrafanzeige zu erstatten. Sollte irgend-eine Person aus dem Kreis der Briefver-sender persönlich an der Haus- oderWohnungstüre auftreten oder sich füreinen Besuch anmelden, sollte unver-züglich über die Notrufnummer Tel. 117die Polizei verständigt werden.

Weitere Hinweise zu diesen Erpres-serbriefen sind erbeten an das Krimi-nalkommissariat Basel-Stadt, Tel. 061267 71 71, oder an jeden Polizeiposten.

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Freitag, 5. September 2003 Nr. 36 9

GRATULATIONEN

Margrit Rohr-Hunziker zum 80. Geburtstag

rz. Morgen Samstag, 6. September,begeht Margrit Rohr-Hunziker an derWendelinsgasse ihren 80. Geburtstag.Aufgewachsen ist sie im aargauischenSuhr. Am 20. Mai 1950 heiratete sie inSuhr Fritz Rohr, mit welchem sie schonkonfirmiert worden war. Das Paar, dasseit fünfzig Jahren in Riehen wohnt hat,drei Töchter.

Margrit Rohr arbeitete siebzehn Jah-re im Spielzeugmuseum. Ihre Einkäufetätigt sie teilweise noch mit dem Velound verreist auch gerne mit ihremGatten. Für einen gemütlichen Jass istsie noch jederzeit zu haben und vonihren Schwiegersöhnen wird sie liebe-voll «Bonsai» genannt.

Die Riehener-Zeitung gratuliert derJubilarin herzlich zum runden Geburts-tag und wünscht ihr für die kommendenJahre weiterhin gute Gesundheit undviel «Gfreuts».

Paul Schweizer-Iseli zum 80. Geburtstag

rz. Am Montag, 8. September, darfPaul Schweizer-Iseli seinen 80. Geburts-tag feiern. Der Jubilar wurde in Baselgeboren und wuchs im Eglisee-Quartierauf. Er besuchte in Basel die Primar-schule, das Naturwissenschaftlich-ma-thematische Gymnasium und die kanto-nale Handelsschule, die er 1942 mitdem Handelsdiplom abschloss.

Seine berufliche Laufbahn begann er1942 bei der Geigy AG, für die er ab1947 als Delegierter während acht Jah-ren in Athen tätig war. Dann folgte einevielseitige Tätigkeit in verschiedenenChargen bei Geigy in Basel und späterbei Ciba-Geigy. Nach 45 Jahren Arbeits-tätigkeit wurde Paul Schweizer-Iseli imJahr 1987 pensioniert.

Seine Frau, eine Bernerin, lernte derJubilar 1947 in Athen kennen. Die bei-den verlobten sich 1948, heirateten1950 und bekamen 1952 und 1957 zweiSöhne. Ihre beiden Enkel sind heute be-reits 23 und 20 Jahre alt.

Der noch immer sehr aktive Jubilargeniesst seinen, wie er betont, nichtganz so ruhigen Ruhestand, im Kreisseiner Familie und seiner Freunde. DieRiehener-Zeitung gratuliert ihm herz-lich zum runden Geburtstag undwünscht ihm für die Jahre, die da kom-men, Gesundheit, Zufriedenheit und be-glückende Begegnungen.

Arlette Baltensperger-Müllerzum 80. Geburtstag

rz. An einem Sonntagmorgen, am 9.September 1923, kam Arlette Baltens-perger-Müller zur Welt. Die ersten Töne,die sie hörte, waren die sehr markantenKlänge eines Karussells, dessen Musik-automat bis in die Wohnung herauf

dröhnte. Ihre Mutter sagte immer la-chend, die Jubilarin sei von den erstenMinuten ihres Lebens an von Musik ge-prägt worden. In ihrer Kindheit hörtesie es immer singen und musizieren.

Da sie oft hüpfte und tänzelte, wurdeArlette Baltensperger-Müller in denRhythmikkurs von Dr. Güldenstein ge-schickt. Dort tat sich für sie eine Wun-derwelt auf. Harmonie, also Gleichge-wicht, und Rhythmik, also Puls, be-herrschten die Stunden. Der menschli-che Puls bestimmt seit Urzeiten denTakt aller Musik. Nach einem Jahr Sol-fège lernte sie Klavier spielen, zuletztbeim ihr unvergesslichen Edi Ehrsam.

Im Jahr 1940 zog Arlette Baltensper-ger-Müller mit ihren Eltern zurück anden Genfersee. In ihrer welschen Fami-lie wurde viel gesungen und musiziert.Ein Cousin ihrer Mutter, Klavierlehrer,machte sie mit den Werken der franzö-sischen Impressionisten vertraut. Sietrat einer kleinen Gruppe bei, die ge-sungene Einakter aufführte und ab undzu im Studio de la Sallaz zu hören war,wo ihr jüngster Onkel sein Leben langMitarbeiter für Musik und Literatur war.

1943 erhielt sie ihr Baccalauréat.1948 heiratete sie Willy Baltenspergerund zog nach Riehen. Das Paar bekamzwei Buben und ein Mädchen, mit de-nen sie wieder sang und musizierte, siebesuchten die Musikschule und dieSchola Cantorum.

1960 trat Arlette Baltensperger-Mül-ler selbst in die Schola Cantorum ein,setzte sich dort längere Zeit mit Barock-musik und deren Epoche auseinanderund besuchte auch einen Kurs in Grego-rianik. Mit den Jahren begann sie sichfür Akustik zu interessieren. Frequen-zen und Schwingungen unterliegen denGesetzen der Physik. Also las sie Büchervom Astrophysiker Hubert Reeves, derdarauf pocht, dass er seine Bücher vorallem für Laien geschrieben habe, daman leider in der Schule die Zusam-menhänge zwischen Himmel und Erdenicht lerne. Es gebe im Himmel wie aufErden Blumen und Tiere. Wenn ihm diemenschlichen Plattheiten verleidet sei-en, rudere er hinaus auf seinen Weiherund betrachte seine Seerosen, stauneimmer über die harmonische Schönheitdieser Pflanzen und frage sich, was oderwer dieses Wunder bewirkt habe. Erkomme dabei zur Überzeugung, dass erwenig bis gar nichts wisse.

Neben der Orgel stehend, singend,habe sie sich auf der Höhe befunden, woman Engel und Heilige hingestellt habe,sagt Arlette Baltensperger-Müller. Siehabe deren Schicksale gekannt und sichoft gefragt, wo das Irdische aufhöre unddas Himmlische anfange. Sie wisse esnicht. Wunderbar sei nur, dass die ganzeFamilie singe, sogar schon ihr Urenkel.

Die Riehener-Zeitung gratuliert derJubilarin herzlich zum 80. Geburtstagund wünscht ihr alles Gute.

IMPRESSUMVerlag:Riehener-Zeitung AG4125 Riehen, Schopfgässchen 8Telefon 061 645 10 00Telefax 061 645 10 10Internet www.riehener-zeitung.chE-Mail [email protected]

[email protected] Alfred Rüdisühli

Redaktion:Redaktionsleitung: Dieter Wüthrich (wü)

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Freie Mitarbeiter:Nikolaus Cybinski, Rainer Dobrunz, Judith Fi-scher, Barbara Imobersteg (bim), Philippe Ja-quet (Fotos), Franz Osswald (of), Daisy Reck,Amos Winteler (aw)Inserate: Sabine Fehn, Verena StollTelefon 061 645 10 00, Telefax 061 645 10 10Verkauf ausserhalb Verbreitungsgebiet:Publicitas, 4010 BaselTelefon 061 275 41 41, Fax 061 275 42 42

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UHC Riehen am «sportlichsten»

Benjamin Frey (Mitte) durfte am vergangenen Mittwoch im Namen des Unihockey-Clubs Riehen im Festzelt auf dem Sportplatz Grendelmatte von Gemeinderätin Irène Fischer (links) und Gemeinderat Marcel Schweizer den ersten Preis in derKampagne «Sportlich zum Training» entgegennehmen. Foto: Rolf Spriessler

LANDWIRTSCHAFT Nebenerwerbsbetriebe im Mittelpunkt des «Tages der Landwirtschaft»

Mehr als nur billige RasenmäherKONZERT «The Mississippi Steamboat Cruisers» in Riehen

New Orleans im Andreashaus

Von links: Oliver Puchtler (Posaune), Ruedi Schärer (Banjo), Bernd Schöpflin(Sousaphone), Heiner Krause (singend am Megaphon, Cornett), Johannes Mauch(Waschbrett) und Hiroki Ichikawa (Klarinette). Foto: Rolf Spriessler

rs. Echten New Orleans Jazz botendie etwas umbesetzten «Sugar FootStompers» aus Lörrach am vergangenenSamstag im Andreashaus. «Der Mannam Waschbrett spielt sonst Klavier, derKlarinettist Saxophon», sagte Bandlea-der Heiner Krause, der selbst Cornettspielte und hie und da zum Megaphongriff und sang. «Immer, wenn RuediSchärer am Banjo sitzt, heissen wir «Mis-sissippi Steamboat Cruisers», erläuterteer. Von der achtköpfigen Lörracher For-mation, die vor Jahren als Schülerbandbegann, spielten vier Musiker mit, erst-mals mit auf der Bühne stand der Posau-

nist Oliver Puchtler. Nach dem Erfolgvom letzten Jahr rechneten die Organisa-toren der «New Orleans Jazz Night» dies-mal wieder mit einem vollen Saal, dochdas Datum war wohl etwas ungünstigund es kamen nur rund dreissig Gäste.

Das tat der Spielfreude der Musikerallerdings keinen Abbruch. In drei Setsbegeisterten sie das Publikum, spieltenalte Stücke wie Jelly Roll Mortons «KingPorter Stomp» und Gassenhauer wie Sid-ney Bechets «Petite Fleur», den Charles-ton «Yes Sir, that’s my Baby» oder dasvon Louis Armstrong berühmt gemachte«Hello Dolly».

Zwei bäuerliche Nebenerwerbs-betriebe, jener von Kari Senn undCatherine Cron im Autal sowie dasWeingut von Urs Rinklin imSchlipf, waren die Stationen beimdiesjährigen kantonalen «Tag derLandwirtschaft».

Dieter Wüthrich

Bei herrlichem Sonnenschein denTag draussen in der Natur statt drinnenim miefigen Büro verbringen zu können– dies ist sicher eine der angenehme-ren Seiten des bäuerlichen Alltags. Dasmögen sich auch die stadtbaslerischenVertreter am «Tag der Landwirtschaft»gesagt haben. Dementsprechend zahl-reich marschierten sie denn auch amMittwoch bei prächtigem Frühherbst-wetter auf – unter ihnen Regierungsratund Landwirtschaftsminister Ralph Le-win und Grossratspräsident LeonhardBurckhardt.

Nach einem Spaziergang durchsAutal, bei dem exemplarisch der land-wirtschaftliche Wandel in dieser klein-räumigen Landschaft aufgezeigt wurde,stand eine Besichtigung des Hofes vonKari Senn und Catherine Cron im hin-tersten Winkel des Autälis auf dem Pro-gramm. Kari Senn erinnerte zunächstan die Geschichte dieses Kleinbetriebes,wo in den ersten Jahrzehnten des ver-gangenen Jahrhunderts eine Fischzuchtbetrieben wurde. Seit 1999 wird derrund viereinhalb Hektaren umfassendeHof indessen als Biobetrieb mit dem«Knospe»-Label geführt, mit demSchwerpunkt Schafzucht.

Auf humorvolle Art erzählte KariSenn von seinen Freuden und Leidenals Eigentümer von rund zwanzig Mut-terschafen, einem Zuchtbock und denjährlich 30 bis 40 Lämmern. Schafe sei-en viel mehr als nur billige Rasenmäher,wie dies bisweilen von Laien etwasspöttisch behauptet werde, betonte er.Ihre Haltung sei vor allem mit den für ei-nen Biobetrieb geltenden Auflagenrecht anspruchsvoll. Als Hauptproble-me nannte Kari Senn die latent drohen-de Gefahr von Darmparasiten, die vorallem den Lämmern schwer zu schaffenmachten, sowie bakterielle Klauenent-zündungen. Beides bedürfe einer auf-wändigen Behandlung, die indessen auf

Auf dem Senn-Cronschen Hof werden etwa zwanzig Mutterschafe, ein Zucht-bock und zwischen 30 und 40 Lämmer gehalten. Fotos: Dieter Wüthrich

einem Biohof nicht mit prophylaktischverabreichten Medikamenten erfolgendürfe. Ein weiteres Problem seien dierelativ häufig vorkommenden Mehr-lingsgeburten. So seien im vergangenenJahr bei 45 Prozent aller Geburten Dril-linge auf die Welt gekommen, was fürdie Mutterschafe mit ihren nur zwei Zit-zen ein Problem sei. Deshalb müsstenbei solchen Drillingsgeburten immer ei-nige Lämmer gewissermassen vonHand aufgezogen werden.

Lohnende DirektvermarktungIhre Haupteinkunft haben Kari Senn

und Catherine Cron auf ihrem Hof mitder Direktvermarktung von Schaffleisch– sowohl in roher Form als auch alsWürste und Trockenfleisch. Geschlach-tet werden die Lämmer zwar imSchlachthof, zerlegt werden sie dannaber – gewissermassen im Sinne eineslandwirtschaftlichen «Joint venture»,auf dem Spittelmatthof. Kein lohnendesGeschäft, so Kari Senn, sei hingegen derVerkauf der Schafwolle. Die Kosten fürdas Scheren der Schafe übersteige beiweitem den Erlös, der sich mit dem Ver-kauf der Wolle erzielen lasse.

Ebenfalls ab Hof verkauft wird einÖl, das in einer uralten Mühle in Mün-singen aus Baumnüssen gewonnenwird, sowie Süssmost aus den Äpfelnder hofeigenen Bäume. In letzter Zeitexperimentieren Kari Senn und Catheri-ne Cron zudem mit heute kaum nochbekannten «Pro spezie rara»-Kartoffel-sorten.

Auf Spezialitäten setzenZweite Station war dann das Wein-

gut Rinklin im Schlipf. Urs Rinklin, derdas Gut vor einiger Zeit von seinem Va-ter übernommen hat, wusste bei einemRundgang durch die Rebberge zu er-zählen,dass der Weinbau in Riehen eine1200 Jahre lange Tradition habe.Früher sei Riehen mit einer bewirt-schafteten Rebfläche von 70 Hektarenein veritables Winzerdorf gewesen.Heute ist die Fläche auf insgesamt kaumnoch sieben Hektaren geschrumpft. So-wohl Urs Rinklin als auch der Rebmeis-ter der Gemeinde Riehen, Jakob Kurz,wollen in Zukunft etwas weniger vomklassischen RieslingxSylvaner produ-zieren und stattdessen eher auf Sauvig-non blanc und tanninreichere, «südlän-dische» Rotweine setzen.

Zurückhaltend ist Urs Rinklin in Sa-chen Bio-Weinbau. Er habe Mühe damit,die dort gestattete Verwendung vonKupfersulfat als Spritzmittel und die da-raus resultierenden Schwermetall-Rück-stände als biologisch zu bezeichnen,meinte er dazu. Gleichwohl wolle er inden nächsten Jahren eine «Bioparzelle»einrichten, um dort mit resistenten Sor-ten zu experimentieren.

Süss wie BienenstichAuf dem Rinklinschen Gut im Schlipf

wird jedoch nicht nur der Wein kulti-viert, sondern auch das, was fleissigeBienenvölker zu produzieren belieben:süsser Honig. Wieviel Arbeit gleichsamin einem Glas Honig steckt, war gegenEnde des Rundganges zu erfahren.

Traditionsgemäss wurde auch derder «Tag der Landwirtschaft 2003»schliesslich mit einem Mittagessen kuli-narisch abgerundet.

Auf ihrem Hof im Autal experimentieren Kari Senn und Catherine Cron auch mitheute kaum noch bekannten Kartoffelsorten.

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Freitag, 5. September 2003 Nr. 36 10

AUS DEM E INWOHNERRAT

Auf einen BlickEinwohnerratssitzung vom 27. August 2003

rs. Ratspräsident Werner Mory be-grüsst als neue Ratsmitglieder DanielAlbietz (CVP) und Marianne Hazen-kamp-von Arx (Grüne). Daniel Albietzwird als Nachfolger von Jürg Toffol indie Geschäftsprüfungskommission undin die Sachkommission für Siedlungs-entwicklung, Verkehr, Versorgung undUmwelt gewählt, Marianne Hazen-kamp-von Arx übernimmt den Sitz vonMarianne Schmid-Thurnherr in derSachkommission für Kultur, Aussenbe-ziehungen und Dienste.

Der Anzug von Christine Locher(FDP) betreffend die letzte Meile im Telekommunikationsbereich und eineKleine Anfrage von Karl Ettlin (VEW)betreffend Denkmal-Inventar Riehenwerden kommentarlos an den Gemein-derat überwiesen. Der Anzug von Michael Martig (SP) «Energiestadt Rie-hen als Mustergemeinde für Car-Sha-ring» wird mit 21:15 Stimmen an denGemeinderat überwiesen. Die Über-weisung eines Parlamentarischen Auf-trages von Thomas Strahm (LDP), derfür die Dauer einer Planperiode des Politikplans ein ausgeglichenes Pro-duktsummenbudget fordert, wird nachlängerer Diskussion mit 15:19 Stimmenabgelehnt.

Der Rat behandelt den Leistungsauf-trag mit Globalkredit für die Produkt-gruppe Gesundheit in erster Lesung undheisst sämtliche Anträge der Sachkom-mission für Gesundheit und Finanzfra-gen gut.

Auch bei der ersten Lesung des Leis-tungsauftrages mit Globalkredit für dieProduktgruppe Kultur folgt der Ratsämtlichen Anträgen der zuständigenSachkommission für Kultur, Aussenbe-ziehungen und Dienste.

Der Präsident kündigt für den24./25. September und den 29./30. Ok-tober Doppelsitzungen an. Am 29. Okto-ber wird Regierungspräsident Chris-toph Eymann zu Besuch sein.

Im Rahmen der ersten Lesung desLeistungsauftrages und des Glo-balbudgets zum Bereich Gesund-heit wurde Kritik am Kanton laut,der die Mehrkosten für die Grund-versorgung der Erst- und Zweit-klassversicherten im Gemeinde-spital Riehen nicht übernimmt.Mit der Kompetenzdelegations-klausel, die die zuständige Sach-kommission ersatzlos gestrichenhaben wollte, wird sich vor derzweiten Lesung die Reformkom-mission befassen.

rs. Obwohl es sich eigentlich blossum eine neue Darstellung der alten Zah-len handle, ergebe sich im vorliegendenLeistungsauftrag mit Globalbudget imBereich Gesundheit eine Erhöhung derKosten gegenüber den Vorjahren, führ-te Gemeinderat Willi Fischer in seinerEinleitung aus. Dies liege im Wesentli-chen daran, dass die Gemeinde Riehenab 2004 die vollen Kosten für dieGrundversorgung der Erst- und Zweit-klasspatienten im Gemeindespital über-nehmen müsse. Ein Systemwechsel sei,dass der Gebäudeunterhalt jährlich ineinem bestimmten Prozentsatz des Ge-bäudeversicherungswertes berechnetwerde. Dieses Geld sei dann für Renova-tions- und Sanierungsarbeiten zu ver-wenden. Ausserordentliche Projektkre-dite für Liftsanierungen und Ähnlicheswerde es damit nicht mehr geben.

Der Betrag von 46 Millionen Fran-ken für den Gesundheitsbereich übervier Jahre sei eine stolze und zugleicherschreckende Zahl. Dies bedeute, dassdie Gemeinde jährlich 550 Franken proKopf der Bevölkerung ausgebe. BeimLeistungsauftrag mit Globalbudget imBereich Gesundheit gehe es um die Er-haltung des gegenwärtigen Standardsund nicht etwa um eine Erweiterung.

Michael Martig betonte als Präsidentder Sachkommission Gesundheit undFinanzfragen die gute Zusammenarbeitmit Gemeinderat und Verwaltung, wiesaber auf die schon im Kommissionsbe-richt erwähnte Kompetenzdelegationhin, die eine Mehrheit der Kommissionablehne. Vor allem in den BereichenSpital und Spitex wolle die Kommission,dass ihr Änderungen im Sinne einerVernehmlassung vorgelegt würden. Mitden im Rahmen des gemeinderätlichenSparpaketes geänderten Zahlen im Glo-balbudget habe sich die Kommissionnoch nicht im Detail befassen können,diese sollten deshalb in einer zweitenLesung behandelt werden.

Peter A. Vogt (SVP) sagte, dass seineFraktion die enormen Kosten insbeson-dere für das Gemeindespital nur akzep-tieren könne, weil es hier um eine Er-haltung des gegenwärtigen Standardsgehe. Er sei erschreckt über das ausser-

ordentliche Spitaldefizit und beantrage,dass die Geschäftsprüfungskommissionals besonderes Kontrollorgan eingesetztwerden solle, bis das Gemeindespitalwieder eine ausgeglichene Rechnungpräsentieren könne. Als GPK-Vizepräsi-dent Thomas Meyer (FDP) erklärte, dieGPK habe sich der Sache bereits ange-nommen, zog Vogt seinen Antrag späterwieder zurück.

Marlies Jenni (CVP) kritisierte die Er-höhung der Kosten um 300’000 Frankenfür die Grundversorgung der Erst- undZweitklasspatienten im Gemeindespital.Es sei mühsam, dass die Gemeinde Rie-hen für eine Leistung, die sie in Riehenfür den Kanton erbringe, keine Kantons-beiträge bekomme. Wenn die Gemeindekein eigenes Spital führen würde, dannwürden alle Riehener Patienten in Baselbehandelt und der Kanton müsste dieMehrkosten automatisch tragen. Dassdie Gemeinde Riehen nun für eine Auf-

GESUNDHEITSWESEN Erste Lesung zum Leistungsauftrag Gesundheit

Kritik am Kanton und eine Fragegabe, die sie dem Kanton abnehme, fi-nanziell «bestraft» werde, sei nicht inOrdnung. Im Übrigen befürworte dieCVP alle Anträge der Sachkommission.

Auch Peter Nussberger (VEW) unter-stützte die Empfehlungen der Sachkom-mission. Das Gesundheitswesen sei inden vergangenen Jahren in Riehen sehrgut organisiert gewesen. Dies sei zwarteuer, aber die erfüllten Ziele rechtfertig-ten die Kosten. Thomas Meyer (FDP) sag-te, seine Fraktion sei zu denselbenSchlüssen gekommen wie die Sachkom-mission, und auch Markus Bittel (DSP)befürwortete alle Kommissionsanträge.Jürg Sollberger (VEW) votierte im Nameneiner Fraktionsmehrheit gegen die Strei-chung der Kompetenzdelegation.

Rita Altermatt Hädener (Grüne) kri-tisierte wie die CVP das Verhalten desKantons bezüglich der Kosten für dieErst- und Zweitklasspatienten und emp-fahl Marlies Jenni, ihre Beziehungenspielen zu lassen und das Anliegen anentsprechender Stelle zu deponieren.

Gemeinderat Willi Fischer sagte, mitdem neuen Gemeindespitalverwaltersei man auf einem guten Weg, doch einfinanzieller Kurswechsel brauche seineZeit. Für das laufende Jahr sehe es nochnicht so gut aus, doch 2004 werde dieSituation wieder besser.

Nach einer Diskussion darüber, obdie Kompetenzdelegationsklausel nungestrichen werden solle oder nicht, sag-te Liselotte Dick als Kopräsidentin derReformkommission, die Reformkom-mission wolle diese Frage aufnehmenund zusammen mit den übrigen Kom-missionspräsidenten diskutieren. ImHinblick auf eine eventuelle neue Lö-sung wurde der fragliche Absatz mit22:6 gestrichen. Auch die übrigen Kom-missionsanträge wurden angenommen.Die Vorlage wird dem Rat in einer zwei-ten Lesung nochmals unterbreitet.

Das Gemeindespital Riehen (hier eine Pflegedemonstration) ist ein wichtigesElement der Riehener Gesundheitsversorgung. Foto: Philippe Jaquet

Sämtliche Parteien hiessen denLeistungsauftrag Kultur gut, teil-weise mit minimen Änderungs-vorschlägen. Überschattet wirddiese positive Bilanz von den vom Regierungsrat Basel-Stadtangekündigten Kürzungen derkantonalen Subventionen an dieFondation Beyeler.

Sibylle Meyrat

In den einleitenden Worten zum Leis-tungsauftrag Kultur sprach Gemeinde-rätin Maria Iselin von «schwarzen Ge-witterwolken» am Himmel der Kultur.Die drohende Kürzung der kantonalenSubventionen an die Fondation Beyelervon 1,8 Millionen Franken auf 1 MillionFranken bereite dem Gemeinderat gros-se Sorge und die Erneuerung des Ver-trags zwischen der Fondation Beyeler,dem Kanton Basel-Stadt und der Ge-meinde werde wohl eine der härtestenpolitischen Knacknüsse sein, die es indiesem Bereich in Zukunft zu bewälti-gen gebe. Auf jeden Fall, hielt Iselin fest,habe der gegenwärtig gültige Vertragnoch bis im Jahr 2007 seine Gültigkeit.Man setze grosse Hoffnungen in die be-vorstehenden Gespräche.

Die Wirkung von Kultur und ihreLeistungsziele, so wurde in der Diskus-sion um den Leistungsauftrag für diesenPolitikbereich in der zuständigen Sach-kommission deutlich, lässt sich nurschwierig in Worten ausdrücken odergar in Zahlen berechnen und aufstellen.Es sei wie in der Kindererziehung oderder Ehe, erläuterte Kommissionspräsi-dent Matthias Schmutz, die Meinungendarüber, was ihre Qualität ausmache,gingen weit auseinander.

Die Vorschläge, die die Kommissioneinbrachte, wurden vollumfänglich auf-genommen und in den Leistungsauftrageingebaut. Diese betreffen Kürzungenbei den Beiträgen an die Kulturförde-rung, bei den Anschaffungen für denKunstbesitz der Gemeinde und bei denneuen Mediengestellen für die Biblio-thek sowie die Streichung der Neube-schriftungen im Museum.

Man habe sich auch weitere Mög-lichkeiten von Kürzungen intensiv über-legt, führte Schmutz aus, doch habe

KULTUR Leistungsauftrag Kultur wurde positiv aufgenommen

Einigkeit und eine harte Knacknussman gemerkt, dass dies sehr problema-tisch sei. Würde man beispielsweise aufgewisse Ausstellungen verzichten,könnte man damit vielleicht Kosteneinsparen, müsste aber gleichzeitig eineBesuchereinbusse in Kauf nehmen, wassich wiederum negativ auf die Einnah-men auswirke sowie die Wirkung gegenaussen schwäche.

Niggi Benkler (CVP) hiess den Grund-tenor des Leistungsauftrags im Namenseiner Partei gut, allerdings mit zwei Ein-wänden. Erstens bezweifelte seine Frak-tion, ob es eines Kulturbeauftragten be-dürfe, um inhaltliche Schwerpunkte fürdie Kulturarbeit zu setzen, und fragte, obdas Setzen von Schwerpunkten nachneuem Prima-Modell nicht eher Aufgabeder Politik sei. Zweitens wurden die imLeistungsplan festgehaltenen Indikato-ren wie z.B. «bereichernd» als Prädikatfür eine standardgerechte Veranstaltungals nicht präzis und wenig aussagekräftigkritisiert. Dies führte zur grundsätzli-chen Frage, ob es sinnvoll sei, die Wir-kung von Kultur messen zu wollen. DieCVP schlug deshalb vor, dass der Ein-wohnerrat im Bereich KulturförderungSchwerpunkte setzen solle, bevor er ei-nen A-fonds-perdu-Betrag spreche.

Hans Rudolf Lüthi (DSP) setzte mit derBemerkung ein, dass der Kulturetat einerGesellschaft ihren Wohlstand wider-spiegle und dass dieser in Riehen mit 5,4Prozent der Gesamtausgaben relativ hochsei, wenn man bedenke, dass Riehennicht das kulturelle Zentrum des Kantonssei. Für seine Partei sei es wichtig, dassdie Kultur nicht von irgendwoher befoh-len werde. Lüthi lobte die Bemühungen,gemeindeeigene Gruppen ins Kulturlebeneinzubeziehen, und hob in diesem Zu-sammenhang als positives Beispiel dieBelebung des Singeisenhofs hervor.

Auch Conradin Cramer (LDP) hiessden Leistungsauftrag Kultur gut. Er trageder Tatsache Rechnung, dass das Kul-turangebot das Marketinginstrument fürRiehen sei. Seine Fraktion regte aller-dings an, den Leistungsauftrag mit mehrZahlen zu versehen. Cramer widersprachNiggi Benklers Vorschlag, dass das Parla-ment Schwerpunkte setzen solle. Bei derKultur solle die Politik den Fachleutennicht dreinreden, da dies wichtige Inno-vationen verhindern würde.

Auf gutes Echo stiess der Leistungs-auftrag Kultur auch in ihrer Fraktion,sagte Karin Sutter-Somm im Namen derSP/Grüne, doch seien diverse Fragenaufgetaucht, die auch von den Kommis-sionsmitgliedern nicht beantwortetwerden konnten. Diese wurden gegenEnde der Diskussion von Gemein-derätin Maria Iselin beantwortet. Dieerste Frage betraf eine im Leistungsauf-trag erwähnte «Bevölkerungsbefragung2005», anhand derer festgestellt wer-den sollte, wie das gemeindeeigene Mu-seum bei der Bevölkerung Anklang fin-det. Diese Befragung werde zwar imLeistungsauftrag Kultur zum ersten Malerwähnt, sollte aber, so Iselin, auch fürandere Bereiche eingesetzt werden kön-nen. Ferner wollte die SP-Fraktions-sprecherin wissen, ob der Standard be-treffend Einzugsgebiet des gemeinde-eigenen Museums (wonach mehr als 70Prozent des Publikums von ausserhalbdes Kantons Basel-Stadt kommen soll-

ten) vom Status quo ausgehe oder eineZielvorgabe sei. Man sei von bestehen-den Zahlen ausgegangen, beantworteteGemeinderätin Iselin diese Frage, habedie Zahl jedoch leicht über dem gegen-wärtigen Stand angesetzt, allerdings so,dass das Ziel erreichbar sei.

Liselotte Dick (FDP), die den Leis-tungsauftrag Kultur ebenfalls guthiess,betonte, dass die Fragen darüber, wel-che Kultur und wie viel davon für Rie-hen angebracht sei, als spannende Dis-kussion ohne Abschluss geführt werdenmüsse. Ihre Fraktion bekräftigte das imLeistungsauftrag enthaltene «Ja» zuden Bibliotheken.

Die SVP begrüsst gemäss Fraktions-sprecher Peter A. Vogt die Vielfalt deskulturellen Angebots in Riehen. Auchseine Fraktion sei darüber besorgt, dassBasel an der Fondation Beyeler «sägt»,und hofft, der Kanton reiche die Handzu einer kooperativen Lösung.

In den Schlussvoten nahm Kommis-

sionspräsident Matthias Schmutz zumVorschlag der CVP-Fraktion Stellung.Zugegebenermassen sei es sehr schwie-rig, die Wirkung von Kultur mittelsStandards und Indikatoren festzulegenund zu messen. Dennoch sollte mannicht klein beigeben. Wenn hier auf die-se Messungen/Kriterien verzichtet wür-de, bestünde die Gefahr, dass dies auchin anderen Bereichen geschehe.

Auch Gemeinderätin Maria Iselinsprach sich trotz den damit verbunde-nen Schwierigkeiten dafür aus, dassauch im Bereich der Kultur Leistungs-ziele definiert und deren Einhaltungmittels bestimmter Messungen in regel-mässigen Abständen überprüft werdensollten. Ferner plädierte sie für eine ge-wisse Freiheit, die dem Kulturbeauf-tragten bei seiner Arbeit zukommensollte. Doch dürfe man nicht vergessen,dass sich die Arbeit des Kulturbüros be-reits in einem von der Gemeinde ge-steckten Rahmen bewege.

Dem seit Jahren überaus erfolgreichen Museum der Fondation Beyeler (hier eine Warteschlange vor dem Eingang) willder Kanton massiv Subventionen kürzen, was in der Riehener Politik auf wenig Verständnis stösst. Foto: Philippe Jaquet

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AUS DEM EINWOHNERRAT LESERBRIEFE

Verkehrsplanung quo vadis?

Das ist ja toll: Jetzt werden also dieriesigen Gelenkbusse durch den Eisen-bahnweg, vor einem Kindergartendurch zurück in die Bahnhofstrasse ge-jagt – viel Spass!

Ich war bis jetzt der Meinung, dassunser Dorf durch entsprechende Mass-nahmen eher weniger Verkehr erhaltensollte statt mehr, aber offensichtlich lie-ge ich da falsch. Ich bin nicht gegen dieWeiterentwicklung des öffentlichen Ver-kehrs, aber bitte mit Sinn und Vernunft.Man könnte ja sonst auch jeden zweitenSechser durch die Rössligasse bis EndeOberdorfstrasse führen. Damit würdenverschiedene Altersheime, der entspre-chende Dorfteil und sogar der Schiess-stand besser erschlossen.

Unfälle sind bei dieser Linienfüh-rung vorprogrammiert, deshalb sollteman sie lassen. Zum Schluss sei die Fra-ge erlaubt: Wo steigen die Fahrgäste,die bis anhin an der Bettingerstrassevom Sechser in die Linie 34 umstiegen,um zum Lachenweg zu gelangen, neu-erdings um? Müssen die jetzt bis zumBahnübergang laufen, um Anschluss zuhaben?

Peter A. Dettwiler, Riehen

Zur Buslinien-Netzop-timierung Riehen-Dorf

Per 11. Oktober 2003 wird mit einerZusatzschleife der Buslinie 45 das Mit-telfeld (Rheintalweg, Dinkelbergstrasseund Moosweg) erschlossen. Die vomneuen Konzept direkt betroffenen An-wohner wurden über den Bedarf derneuen Linien nicht befragt. Nach Aussa-ge der BVB wurde auf eine Befragungder Anwohner des Mittelfeldes verzich-tet, weil es ein verfälschtes Bild ergebenhätte, sowohl aus positiver wie auch ausnegativer Sicht. Es wurde einzig eineBefragung der Fahrgäste (85% Anwoh-ner Chrischonaweg/Leimgrubenweg)der Buslinie 45 durchgeführt, ob sie be-reit wären, eine Zusatzschlaufe Rich-tung Mittelfeld in Kauf zu nehmen. Wasfür sie eine längere Fahrzeit von etwa 5Minuten bedeuten würde. 120 Bussepro Tag sollen in Abständen von ca. 7 1/2

Minuten durch das schwach befahreneQuartier verkehren, was eine Verkehrs-zunahme von ca. 35% ausmacht. Bisjetzt konnten die Kinder im BereichRheintalweg, Dinkelbergstrasse undMoosweg auf der Strasse spielen (Skate-board, Federball, Strassenmalerei etc.),das wird nun ein Ende haben mit derEinführung der Zusatzschlaufe durchdas Mittelfeld.

Erstaunt stelle ich fest, dass einer-seits Begegnungszonen befürwortet undeingerichtet werden und an einem an-deren Ort eine gut funktionierende zer-stört wird. Die Zusatzschlaufe Mittelfeldbringt den Anwohnern zusätzlichenVerkehr sowie mehr Abgase und Lärm,was eine Verschlechterung der Wohn-qualität bedeutet. Was soll eigentlichdas Ganze? Alleine wenn ich anschaue,wie viele Passagiere im «Büsli» Rich-tung Chrischonaweg sitzen – meistens 0bis 2 vielleicht 3 –, frage ich mich, ob ei-ne solche Mehrbelastung unserer Quar-tierstrassen gerechtfertigt und im Zeit-alter der angestrebten Wohnumfeldver-besserungen sinnvoll ist. Dieses Bus-konzept entspricht nicht dem LeitbildRiehen 2000–2015, welches verschie-dene Massnahmen zur Verkehrsberuhi-gung und zum Lärmschutz vorsieht.

Am 5. Mai 2002 hat das RiehenerStimmvolk mit einer deutlichen Mehr-heit von über 53% Nein zum Projekt«Julia» gesagt. Dieses Projekt enthieltneben verschiedenen Massnahmen zurAufwertung des Dorfkerns auch einneues Buskonzept, welches die Ein-führung der Buslinien 32 und 34 in denDorfkern vorsah. Mir drängt sich nundie Frage auf, ob nicht dieses Projektüber die «Hintertüre» eingeführt wer-den soll. Angefangen mit der Ein-führung dieses neuen Buslinien-Kon-zeptes, welches nebst einem mehr alsfragwürdigen Nutzen sicher mehr Ver-kehr, Abgase und Lärm in den Dorkernbringen wird. Schon heute gleicht unserDorfzentrum im Bereich Schmiedgasse/Wettsteinanlage während der Haupt-verkehrszeiten einem Chaos, welchesmit der Lichtsignalanlage KreuzungSchmiedgasse/Baslerstrasse mitverur-sacht wird, bei welcher dem ÖV (Tram)Vorrang gewährt wird. Wenig Begeiste-rung zeige ich auch für das Aufheben et-licher Veloabstellplätze vor dem Coop,welche meist übervoll belegt sind. Undauch hier wird der Bus durch eine neugeschaffene Begegnungszone (fussgän-

gerfreundlich – Tempo 20) geführt undsogar auf einer empfohlenen Veloroute(gesehen im Basler Velo-Stadtplan).

Der nächste Schritt des Gemeindera-tes und der Verkehrsplaner GemeindeRiehen ist voraussehbar: Aufhebungder Parkplätze in der Schmiedgasse so-wie auch auf dem Gemeindeplatz, Baudes Parkhauses an der Bahnhofstrasse(Teilprojekt Julia) – nochmals ein Park-haus, das niemand benutzt (siehe Gar-tengasse).

So etwas nennt man echte Volksver-treter!

Felix Businger, Riehen

Tempo 30 in RiehenDiesen Herbst sollen endlich in ganz

Riehen zwölf flächendeckende Tempo-30-Zonen eingeführt werden. Tempo 30auf Riehens Strassen, wird dies für unswirklich zum Novum? Als Benützerineines kleinen PW, den ich zum Einkau-fen und zum Teil für Besprechungen inRiehen gezielt fahre, sind mir folgendeÜberlegungen wichtig:

In den letzten Tagen fuhr ich bewusstdurch unsere Strassen, inklusive Gren-zacherweg. Im Niederholzquartier hatsich die Tempo-30-Zone schon seit län-gerer Zeit bewährt. Die verkehrsberuhi-genden Massnahmen, das heisst daswechselseitige Parkieren, bewirken anden meisten Orten, dass man gar nichtschneller als 30 km/h fahren kann. AmGrenzacherweg ist Tempo 40 selbstver-ständlich, da der Bus diese Geschwin-digkeit vorgibt. Die Sicherheit auf unse-ren Strassen muss besser werden, mitdieser Temporeduktion haben wir dies-bezüglich einen Schritt vorwärts getan.

Ich bin froh, wenn diese Temporege-lung endlich gesetzlich geregelt ist. Esist eine kostengünstige Lösung ohnebauliche Massnahmen. Im Einwohner-rat haben wir um diese Sache lange dis-kutiert und in der Novembersitzung2002 uns zu diesem Kompromiss mitgrossem Mehr durchgerungen.

Christine Locher-Hoch,Einwohnerrätin FDP, Riehen

Fetz und Lehmann Anita Fetz ist ein Medienstar. Sie

packt linke Politik prägnant in Worte.Sie ist ein Kind des TV-Arena-Zeitalters.Sie hat sich in ihrer Partei durchgesetztund kann deshalb mit dieser Basis alsKnochenarbeiterin Mehrheiten schmie-den – im Nationalrat: Warum will aberder Scheinwerfermagnet aus dem Na-tionalrat in den Ständerat? Hier wird sieim Bermuda-Dreieck bürgerlicher Do-minanz entschwinden, kaum Mehrhei-ten machen oder aber staatstragendund steinern wie ein Denkmal werdenmüssen. Fetz braucht die starke SP-Ba-sis im Nationalrat, um zu «fetzen».

Markus Lehmann dagegen ist der Typ«Spielertrainer» mit Torinstinkt: An-packen statt zuschauen; erkennen, dassverteidigen und vorwärts spielen zusam-menhängen, teambildend, integrierend.Idealziel: Die ganze Politik auf der einenSeite und das zu lösende Problem auf deranderen Seite. Und tragfähige Säulen derPolitik setzt man logischerweise in dieMitte. Das von Lehmann in Bern gefor-derte «Lobbying für Basel» ist überfällig:Für die Interessen der ganzen Standort-region Nordwestschweiz, durch Stän-deräte aus beiden Basel, die sich nichtgegenseitig neutralisieren.

Vielleicht kommt vom Ständerats-saal dann sogar noch ein Impuls zurücknach Basel, damit wir als letzter wirt-schaftlich bedeutender und dennoch ge-spaltener Raum der Welt – noch vorKorea – unsere politische Trennung inzwei Basel überwinden können. Leh-manns Berner Wirkungsfeld ist derStänderat, dem etwas Sportgeist undAufbruchstimmung ganz gut tut. Der«wake up-call» kann aber nur aus demeigenen bürgerlichen Lager kommen.Deshalb für den Ständerat: «Let’s Leh-mann!»

Heinrich Ueberwasser, Riehen

RZ-VeranstaltungskalenderVeranstalten Sie in Riehen oder Bettingen einKonzert, eine Theateraufführung, eine Lesung,einen Diskussionsabend oder einen Vortrag?Führen Sie eine Ausstellung, ein Fest oder ei-nen Bazar durch? Zeigen Sie einen Film oderDias, organisieren Sie einen Treffpunkt oderleiten Sie einen Kurs zu einem bestimmtenThema (keine kommerziellen Kursangebote)?Dann nehmen Sie mit uns Kontakt auf, damitwir Ihren Anlass in unser Veranstaltungskalen-darium aufnehmen können. Unsere Adresseund Telefonnummer lautet: Riehener-Zeitung,Veranstaltungskalendarium Riehen/Bettingen,Postfach, 4125 Riehen 1, Telefon 061 645 1000. Redaktionsschluss ist jeweils am Dienstagum 18 Uhr. Die Redaktion

rs. Mit einem Anzug wollte MichaelMartig (SP) den Gemeinderat prüfenund berichten lassen, ob er bereit sei,das Car-Sharing in Riehen mit einemMassnahmenpaket zu etablieren. Alsmögliche Massnahmen schlug er vor,über das Gemeindegebiet verteilte Car-Sharing-Parkplätze einem Anbieter gra-tis oder günstig zur Verfügung zu stellen,bei diesen Parkplätzen frei zugänglicheVeloabstellplätze einzurichten, als An-stossfinanzierung die Defizitgarantie füreinige neue Fahrzeuge zu übernehmen(bei schlechter Auslastung maximal12’000 Franken pro Jahr und Fahrzeug)und dass die Gemeinde auf gewisse eige-ne Fahrzeuge verzichte und stattdessenals Businesskundin Car-Sharing-Fahr-zeuge benutzen solle.

Beim Car-Sharing geht es darum,dass viele Personen, die nicht durchge-hend auf ein Auto angewiesen sind, ge-meinsam wenige Autos haben, die re-serviert und in Selbstbedienung indivi-duell genutzt werden können. Die Ge-nossenschaft «Mobility Car-Sharing Schweiz» hat heute 53’000Kundinnen und Kunden, welche 1750

ANZUG Förderung des Car-Sharings durch die Gemeinde

Heisse Diskussion um ÜberweisungAutos an 980 Standorten gemeinsamnutzen, heisst es im Anzugstext.

Angesichts des in Riehen gut ausge-bauten öffentlichen Verkehrs könne esnicht darum gehen, dass die Gemeindeein solches Car-Sharing-Projekt finan-zieren würde, auch nicht mit einer Defi-zitgarantie, sagte Urs Soder (FDP) undbeantragte, den Anzug nicht zu über-weisen. Dem schloss sich Eduard Rutsch-mann (SVP) aus finanziellen Überlegun-gen an. Sie wolle nicht die Car-Sharing-Organisation «Mobility» angreifen, aberhier handle es sich nicht um eineGemeindeaufgabe, sagte Liselotte Dick(FDP). Bei früheren Anzugsbeantwor-tungen habe es zuweilen geheissen, derRat sei voll hinter dem betreffenden An-liegen gestanden, weil der Anzug ein-stimmig überwiesen worden sei. AuchPeter A. Vogt (SVP) sagte, seine Fraktionwolle jetzt bekunden, dass sie das Anlie-gen ablehne, nicht erst im Nachhinein,wobei die SVP nicht gegen Mobility sei,doch sei dies eine Aufgabe, die eine pri-vate Organisation wahrnehmen solle.

Michael Martig nahm den Antrag derFDP mit einigem Erstaunen zur Kennt-

nis. Car-Sharing konkurrenziere den öf-fentlichen Verkehr nicht, sondern seivielmehr eine Ergänzung dazu. Es gehebei der Überweisung seines Anzugesauch nicht darum, einen Handlungsauf-trag zu erteilen, sondern der Gemeinde-rat werde beauftragt, zu prüfen und zuberichten, was sich auf dem Gebiet Car-Sharing machen liesse. Es gehe um dieAufarbeitung eines komplexen Themasund um eine Bewegung, die schweizweitim Aufwind sei. Ausserdem dürfe mannicht ausser Acht lassen, dass ein erfolg-reiches Car-Sharing zu einer Entlastungder Strassen von Verkehr und Autoab-stellplätzen führe und jeder Parkplatzkoste Geld. Rita Altermatt Hädener(Grüne) betonte, beim Car-Sharing gehees auch um Umweltschutz und dieDämpfung des Verkehrs. Markus Bittel(DSP) war dafür, dass die Gemeindebeim Car-Sharing mitmache, und Anne-marie Pfeifer (VEW) sagte, es gehe hiernicht in erster Linie darum, grosse Gel-der zu sprechen, sondern darum, einegute Idee bekannt zu machen. Der An-zug wurde schliesslich mit 21:15 Stim-men an den Gemeinderat überwiesen.

Die Diskussion über den Parla-mentarischen Auftrag von Tho-mas Strahm (LDP) zu den Gemein-definanzen geriet zu einer Grund-satzdiskussion über die zukünf-tige Finanzpolitik. Der Rat lehntedie Überweisung des Vorstossesmit 15:19 Stimmen ab.

rs. Das Anliegen an und für sich warunbestritten. Alle Fraktionen warensich einig, dass die Gemeinde über ei-nen gewissen Zeitraum einen ausgegli-chenen Finanzhaushalt haben müsse,dass also nicht mehr ausgegeben alseingenommen werden solle. Darüber,wie dieser Zeitraum definiert werdensolle und mit welchen Mitteln man diessteuern solle, schieden sich die Geister.

Als Reaktion auf den ersten Entwurfdes Politikplans 2004–2007 des Ge-meinderats, der für die vierjährige Plan-periode noch ein Defizit von zwei Millio-nen Franken vorgesehen hatte, verlang-te Thomas Strahm (LDP) in einem Parla-mentarischen Auftrag folgende Formu-lierung: «Die unterzeichneten Einwoh-nerräte ersuchen den Gemeinderat, fürdie Dauer einer Planperiode ein ausge-glichenes Produktsummenbudget vor-zulegen.»

Gemeindepräsident Michael Raithgab gleich zu Beginn der Debatte be-kannt, dass sich der Gemeinderat die-sen Parlamentarischen Auftrag – einMittel der Gemeindereform, das hiermiterstmals zum Einsatz kam – nicht über-weisen lassen wolle.

Thomas Strahm sagte, nach diver-sen finanziellen Nachbesserungen desGemeinderates sei die Forderung desParlamentarischen Vorstosses im Mo-ment eigentlich materiell erfüllt, den-noch wolle er an seinem Anliegen fest-halten. Dem Gemeinderat sei offenbarnoch nicht klar gewesen, wie gross derWunsch quer durch den Einwohnerratnach einem ausgeglichenen Budget sei.

Gemeindepräsident Michael Raithsagte, es sei grundsätzlich wichtig undrichtig, dass über dieses Thema disku-tiert werde, doch gebe es formelle, prin-zipielle und materielle Gründe, die ge-gen die Überweisung dieses Parlamen-tarischen Auftrages sprächen.

Zum Formellen: Nach neuer Ge-meindeordnung sei es Aufgabe des Ein-wohnerrates, das Budget über beab-sichtigte Wirkungen, nicht aber über dieKosten zu beeinflussen. Es sei also nichtam Einwohnerrat, zum Beispiel einezehnprozentige Kostensenkung zu ver-langen, sondern im Falle von Sparforde-rungen konkrete Leistungen abzubauen– nur eine statt zwei Bibliotheken odereine statt zwei wöchentliche Abfallab-fuhren zum Beispiel. Über die veränder-ten Leistungen ergäben sich dann dieentsprechenden Kosteneinsparungen.

Zum Prinzipiellen: Es stelle sich dieFrage, ob ein ausgeglichenes Produkt-summenbudget überhaupt explizit ver-langt werden könne. Die Gemeindeord-nung schreibe vor, dass der Gemeinde-haushalt im Gleichgewicht sein müsse

und dass bei einem Finanzfehlbetragder Steuerfuss zu erhöhen sei. Wennman aber dem öffentlichen Haushalt apriori verbiete, ein Defizit zu machen,führe das zu starren Verhältnissen, wasletztlich unsozial sei, weil die Reaktions-möglichkeiten der Gemeinde einge-schränkt würden.

Zum Materiellen: Der Gemeinderatsei sich seiner Verantwortung im perso-nellen und im finanziellen Bereich sehrbewusst. Aber obwohl man die Perso-nalkosten sehr im Auge habe, habe dieGemeinde doch auch eine Verantwor-tung als Arbeitgeberin, so Michael Raith.

Finanzchef Christoph Bürgenmeiererläuterte, dass das budgetierte Defizitfür die vier Jahre 2004 bis 2007 aktuellnoch 938’000 Franken betrage. Bei ei-nem Budgetvolumen von 295 MillionenFranken seien dies noch ganze 0,3 Pro-zent des Gesamtvolumens, was weit un-ter einer normalen Budgetungenauig-keit liege. Es stelle sich nun die Frage,was überhaupt «ausgeglichen» bedeute.

Michael Martig (SP) sagte, die Ideedes Vorstosses sei an sich bestechend.Ein ausgeglichenes Budget über einenbestimmten Zeitraum müsse erreichtwerden. Es stelle sich aber die Frage,wie gross dieser Zeitraum sein solle. DerPolitikplan gebe dafür fix vier Jahre vor.Nun sei es aber so, dass sich ein öffentli-cher Haushalt gerade in wirtschaftlichschlechten Zeiten antizyklisch verhaltensolle, und genau dieser Forderung wi-derspreche dieser ParlamentarischeAuftrag. Es müsse darum gehen, struk-turelle Defizite zu vermeiden. Der Ein-wohnerrat solle aber nicht über die Fi-nanzen Einfluss nehmen, sondern überdie Gestaltung der Leistungsaufträge.Deshalb sei der Auftrag abzulehnen.

Ähnliche Bedenken wie Martig äus-serte Matthias Schmutz (VEW). Was seinun, wenn der Einwohnerrat gegen En-de eines Jahres eine wichtige neue Auf-gabe beschliessen wolle und nicht sofort

sagen könne, durch welche Einsparungdie entsprechenden Gelder freigemachtwerden könnten? Der Gemeinderatmüsste gemäss der Denkweise des par-lamentarischen Vorstosses ein solchesAnliegen aus finanziellen Gründenzurückweisen. Strahms Forderung seizu pauschal. Ausserdem müsse man zu-erst Erfahrungen mit dem neuen Systemsammeln und schauen, in welchem Rah-men sich die zukünftigen Budget-schwankungen bewegen würden. Aus-serdem würde der Vorstoss den Gemein-derat dazu verleiten, bei schwer bezif-ferbaren Ausgaben wie zum Beispiel denSozialkosten mit mehr Risiko zu budge-tieren, was nicht sinnvoll sein könne.

In einem persönlichen Votum legteHans-Ruedi Brenner (VEW) dar, dass erim Gegensatz zu seiner Fraktion denParlamentarischen Auftrag unterstütze.

Hans Rudolf Lüthi (DSP) erinnertedaran, dass der Politikplan und das Pro-duktsummenbudget just auf jenen Zah-len basiere, die der Einwohnerrat selbstfrüher schon bewilligt habe.

Eduard Rutschmann (SVP) äusserteseine Angst, dass die Rechnung zuneh-mend aus dem Lot gerate, und fragte,wie lange die Gemeinde noch die Rea-lisierung von Projekten hinauszögernwolle, um das Budget ausgeglichen hal-ten zu können.

Thomas Meyer (FDP) sagte, die FDPsei ganz klar für einen ausgeglichenenGemeindehaushalt, doch hier handle essich um das falsche Instrument, um dieszu erreichen.

Rolf Brüderlin (LDP) bekundete seinnach wie vor vorhandenes Unbehagengegenüber der Gemeindereform undzeigte sich befremdet über den Wider-stand gegen den parlamentarischenVorstoss.

Der Rat lehnte schliesslich die Über-weisung des Parlamentarischen Auftra-ges von Thomas Strahm mit 15:19 Stim-men ab.

VORSTOSS Der erste Parlamentarische Auftrag kommt nicht zustande

«Nicht das richtige Mittel»

Darüber, dass die Finanzen im Gleichgewicht bleiben müssen, sind sich dieFraktionen einig – nur nicht darüber, wie dieses Gleichgewicht zu definieren seiund über welchen Zeitraum es sich erstrecken soll. Foto: RZ-Archiv

Page 10: WAHLEN Sechs Kandidierende für einen Sitz in Bern · Schweizer Landwirtschaft, die mit den Preisen etwa polnischer Produzenten nie würde mithalten können. Christine Wirz-von Planta

Freitag, 5. September 2003 Nr. 36 12

SPORT IN R IEHENSPORT IN KÜRZE

Gianna Hablützel-Bürki ins Sportparlament gewählt

rz. Die Riehener Degenfechterin Gian-na Hablützel-Bürki ist vom Exekutivratder Schweizer Sport-DachorganisationSwiss Olympic als Athletenvertreterin insSportparlament gewählt worden. Ausser-dem zu Athletenvertretern ernannt wur-den Yves Platel (Schwimmen), Paul Laci-ga (Beachvolleyball), Christian Stofer (Ru-dern) und Carlos Lima (Handball).

Erfolgreiche Schweizer Strandfussballer

rz. Am vergangenen Wochenendefand in Belgien das Finalturnier derBeach Soccer Europaliga mit den vierbesten Teams der Gruppe A und denzwei besten Teams der Gruppe B statt.Die Schweiz belegte den guten viertenSchlussrang. Teamcaptain war der inRiehen aufgewachsene Angelo Schirin-zi, mit 19 Toren zweiterfolgreichster Tor-schütze eines Gruppe-B-Teams. Im Fi-nal setzte sich Spanien gegen Frank-reich mit 8:7 nach Verlängerung durch.Im Spiel um Platz drei verlor dieSchweiz gegen Portugal mit 4:8.

Beachvolleyball-Resultate

Beachvolleyball, Europameisterschaft 2003,27.–31. August 2003, Alanya (Türkei), ResultateFrauen, Gruppenspiele:Pool A: Gattelli/Perrotta (ITA) s. Kilchenmann/Schwer (SUI) 2:0 (21:19/21:16), Claasen/Deister(D) s. Kilchenmann/Schwer 2:0 (21:18/25:23),Glesnes/Maaseide (NOR) s. Kilchenmann/Schwer 2:0 (29:27/21:18). – Tabelle: 1. Gattelli/Perrotta 3/6 (6:0), 2. Glesnes/Maaseide 3/4 (4:2),3. Claasen/Deister 3/2 (2:4), 4. Kilchenmann/Schwer 3/0 (0:6).Finalspiele:Viertelfinals: Gattelli/Perrotta s. Kuhn/Schnyder-Benoit 2:0 (21:19/21:16). – Halbfinals: Pohl/Raus. Gattelli/Perrotta 2:0 (21:19/21:19), Ahmann/Vollmer (D) s. Kadijk/Leenstra (NL) 2:0 (21:15/21:16). – Spiel um Platz 3: Gattelli/Perrotta s.Kadijk/Leenstra 2:0 (21:18/21:16). – Final:Pohl/Rau s. Ahmann/Vollmer 2:0 (21:15/21:18).

Fussball-Resultate

2. Liga Regional:FC Amicitia – SC Baudepartement 1:34. Liga, Gruppe 6:FC Nordstern – FC Riehen 1:5Amicitia II – Vgte. Sportfreunde/Horburg 1:15. Liga, Gruppe 4:SC Morgarten – FC Riehen II 2:5Senioren, Zwischenklasse:Sloboda – FC Amicitia 4:0Veteranen, Regional:FC Riehen – FC Black Stars 3:9FC Amicitia – FC Liestal 1:1Junioren A, Promotion:FC Amicitia A – FC Eiken 5:3Junioren A, 1. Stärkeklasse:FC Amicitia B – FC Zeiningen 3:7FC Therwil – FC Riehen 11:0Junioren B, Promotion:FC Laufenburg – FC Amicitia A 2:2Junioren B, 1. Stärkeklasse:SV Sissach A – FC Riehen 6:1Junioren C, 1. Stärkeklasse:FC Amicitia A – FC Frenkendorf 3:4Junioren C, 2. Stärkeklasse:FC Riehen – SC Binningen B 1:3Junioren C, Cup:FC Amicitia A – FC Reinach 9:3Frauen, 2. Liga:FC Oberdorf – FC Amicitia 3:2Juniorinnen B, 2. Stärkeklasse:FC Amicitia – FC Münchenstein 0:4Junioren D, 9er-Fussball, Promotion:FC Allschwil A – FC Amicitia A 4:0Junioren D, 9er-Fussball, 1. Stärkeklasse:FC Nordstern – FC Amicitia B 1:1Junioren D, 9er-Fussball, 3. Stärkeklasse:FC Amicitia C – SC Soleita 0:4FC Amicitia D – FC Gelterkinden 5:1 Junioren E:FC Black Stars – FC Amicitia A 3:5FC Arlesheim – FC Amicitia B 1:17FC Amicitia C – US Olympia 5:2FC Amicitia D – FC Basel 1:4FC Amicitia E – FC Aesch 0:15 Junioren F, 5er-Fussball:FC Amicitia A – SC Binningen 5:2FC Amicitia A – FC Black Stars A 6:1FC Amicitia A – FC Allschwil A 3:1FC Amicitia A – FC Reinach 1:5FC Amicitia A – FC Allschwil B 8:3FC Amicitia A – SV Sissach A 4:1FC Kleinlützel – FC Amicitia B 0:3FC Amicitia C – FC Amicitia B 0:5FC Zwingen – FC Amicitia B 0:7SC Binningen – FC Amicitia B 0:3FC Oberdorf – FC Amicitia B 0:3FC Amicitia C – FC Amicitia B 1:4FC Zwingen – FC Amicitia C 0:0FC Kleinlützel – FC Amicitia C 3:1SC Binningen – FC Amicitia C 0:3FC Oberdorf – FC Amicitia C 0:0

Fussball-Vorschau

Heimspiele (Grendelmatte):4. Liga, Gruppe 6:Sonntag, 7. September, 13 UhrFC Riehen – FC Gundeldingen5. Liga, Gruppe 4:Sonntag, 7. September, 10.15 UhrFC Riehen II – Ferad bVeteranen, Promotion:Dienstag, 9. September, 19.30 UhrFC Amicitia – SV SissachJunioren B, Promotion:Samstag, 6. September, 15.15 UhrFC Amicitia A – FC BreitenbachJunioren B, 1. Stärkeklasse:Samstag, 6. September, 13.30 UhrFC Riehen – SV Muttenz bJunioren F, Turnier:Samstag, 6. September, ab 10 UhrTurnier mit FC Amicitia C

Vorjahressieger Bernhard Stahl(RV Wetzikon) bei den Amateurensowie Manukai Schneider (VMCGansingen) bei den Junioren undund Michael Themann (Luzern) imHobbyrennen hiessen die Siegerdes 17. Nationalen Amateur-Rad-Kriteriums des VC Riehen vom ver-gangenen Wochenende.

jcb. Bei der Kornfeldkirche in Rieheneröffnete der VC Riehen bereits amSamstagnachmittag den Festbetriebzum 17. Nationalen Amateur-Rad-Kri-terium. Zur Einstimmung auf den be-vorstehenden Sonntag waren alle Fami-lien aufgerufen, sich am 2. Riehener-Mannschafts-Stafetten-Plausch zu be-teiligen. Acht Mannschaften à vier Teil-nehmer – Gross und Klein, kostümiertund in Zivil – stellten sich der einzigarti-gen Aufgabe und nahmen je eine Rundemit dem Fahrrad, den Joggingschuhen,den Inlinern oder dem Miniscooter un-ter ihre Räder respektive Füsse. Einelockere und heitere Gesellschaft stelltesich den grauen Regenwolken und ver-trieb diese mit ihrer guten Laune.

Für den Sonntag zeichnete sich inder Hauptklasse der lizenzierten Fah-rer, den Amateuren, eine Rekordbeteili-gung ab. Nach Angaben des OK-Präsi-denten Benne Schneider waren 55 Fah-rer auf der Startliste aufgeführt. Rundachtzig Anmeldungen waren eingegan-gen, rund zwanzig Bewerbern mussteeine Absage erteilt werden und vierFahrer wurden in eine «Warteschlaufe»gelegt, was bedeutete, dass sie nur star-ten würden, wenn ein angemeldeterFahrer am Renntag nicht erschiene.

Leider waren am Renntag selbst ver-schiedene Abmeldungen in den Katego-rien Volks-, Junior- und Amateurrennenzu verzeichnen und so starteten amEnde «nur» 40 Amateure zum Haupt-rennen um 14.45 Uhr.

Sven Mohler überzeugte!Das erste Rennen am Sonntag war

das Volksrennen für unlizenzierte Hob-

byfahrerinnen und Hobbyfahrer über33 Runden à 900 Meter auf der Rund-strecke Kornfeldstrasse – Tiefenweg –Morystrasse – Lachenweg. Aus den Rei-hen des VC Riehen starteten OK-Präsi-dent Benne Schneider, René Altorfer,Sven Mohler, Steffi Durante und Fabri-zio Lupi. Den Sieg machten der ehema-lige Elitefahrer Michael Themann undAlexander Mattmann unter sich aus. Sieverabschiedeten sich bereits in der fünf-ten Runde vom Rest des Feldes und har-monierten bis zum Schluss. Ganz über-raschend setzte sich Sven Mohler in sei-nem ersten Kriterium in Szene und be-legte nach einem gewaltigen Spurt desFeldes, in welchem er sich nur vom Ge-samtdritten Reto Neuhaus geschlagengeben musste, den hervorragendenfünften Schlussrang. Weiter konnte sichauch René Altorfer, Geschäftsinhaberder Firma algaCom und Sponsor des Ju-niorenrennens, als Neunter noch unterden ersten zehn platzieren, währendder OK-Präsident nach einer unglückli-chen Karambolage bei einem Wertungs-sprint einen Defekt zu beklagen hatteund aufgeben musste.

Attraktives JuniorenrennenNach einem nervösen Start beim Ju-

niorenrennen, das um 12.30 Uhr be-gann und über 40,5 Kilometer führte,gab es nach dem ersten Wertungssprint,welcher nach fünf Runden erfolgte, fürden spurtschnellsten Fahrer der sechs-ten Runde eine Prämie zu gewinnen.Die 16- bis 18-jährigen Sportler zeigtenein schnelles Rennen mit einer Durch-schnittsgeschwindigkeit von 40,2 km/h.Auch setzten sich hier einzelne Fahrerin der Anfangsphase vom Feld ab und

behaupteten ihren Vorsprung über diegesamte Distanz. Das Engagement vonManukai Schneider (VMC Gansingen)fiel besonders auf. Er zog einige jugend-liche Zuschauer in seinen Bann undwurde nach Rennschluss mit Auto-grammwünschen bestürmt.

Die Strecke forderte ihren PreisNun gehörte der Nachmittag dem un-

ter dem Hauptpatronat der Firma «Sel-moni AG – Elektrotechnik» durchgeführ-ten Amateurrennen über 90 Runden.Lange Zeit blieb das Feld zusammen undaufgrund der hohen Geschwindigkeitreihten sich die Fahrer hintereinander,als wären sie an einer Perlenkette aufge-zogen. Das Tempo forderte seinen Preisund nur gerade 26 Rennvelofahrer be-endeten das mit einer Durchschnittsge-schwindigkeit von 41,2 km/h gefahreneRennen. Nach verschiedenen Ausreis-sversuchen schaffte es eine Gruppe vonvier Fahrern, sich in den letzten 17 Run-den abzusetzen. 10 Runden vor Schlussgelang dem Vorjahressieger BernhardStahl vom RV Wetzikon mit einemtrockenen Antritt der Anschluss. Er si-cherte sich dank seiner aktiven Fahrwei-se den Gesamtsieg mit 34 Punkten vorMartin Züger und Dominik Griesberger.Die Besonderheit liegt im Detail – SiegerBernhard Stahl hatte nur für dieses Kri-terium eine Tageslizenz gelöst. Er fährtkeine weiteren Rennen und hat einfachnur Spass an diesem Event.

Mit einer Gedenkminute für John E.Parr, langjähriges Vorstands-, Ehren-und OK-Mitglied des VC Riehen, been-dete der Speaker Kurt Steiner das vomWetterglück gesegnete 17. NationaleAmateur-Rad-Kriterium.

RAD 17. Nationales Amateur-Rad-Kriterium des VC Riehen

Bernhard Stahl gewann sein LieblingsrennenIm Festzelt folgte anschliessend ne-

ben der Rangverkündigung die traditio-nelle Programmverlosung, bei welcherunter anderem ein vom Radsportge-schäft Tomotec in Riehen gestiftetesMountainbike gewonnen werden konn-te. Kurz darauf wirbelte es wiederum imHintergrund und die Crew des VC Rie-hen begann mit den Aufräumarbeiten.

Bereits heute darf man auf das nächs-te Jahr gespannt sein, wenn zum 18. Na-tionalen Amateur-Rad-Kriterium aufge-rufen wird, dem einzigen verbleibendenVelorennen in der Region, dies insbeson-dere dank der Gemeinde, den Anwoh-nern sowie den Sponsoren N. Kocher AG– Glasbausteine, Selmoni AG – Elektronikund algaCom – Communication.

17. Nationales Amateur-Rad-Kriterium desVelo-Clubs Riehen, 31. August 2003, Startund Ziel bei der KornfeldkircheAmateure (90 Runden, 81 km):1. Bernhard Stahl (RV Wetzikon) 34 Punkte1:58:01 (41,180 km/h), 2. Martin Züger (GSLombardini-Hafner’s Rad-Weilenmann) 23, 3. Do-minik Griesberger (GS Rufatex-Nordwest) 20, 4. Damian Reichlin (VMC Steinen handi-mac.com) 18, 5. David Lindauer (VC Aegeri) 18,6. Marcel Herzog (VC Kaisten) 9, 7. Bruno Men-zi (VC Näfels) 8, 8. Kevin Jaeggi (VC Hirslan-den) 7, 9. Silvio Nussbaumer (GS Lombardini-Hafner’s Rad-Weilenmann) 6, 10. Thomas Strü-by (GS Rufatex-Nordwest) 6, 11. David Frei(RMV Uzwil) 6, 12. Fabian Züsli 5, 13. SergioSchudel (GS Pneuhaus Frank-Thalemann) 4,14. Mario Wagner (VMC Effretikon Velo Weid-mann) 4, 15. Stefan Rauber (RB Brugg Luongo)2, 16. Alex Schütz (GS Rufalex-Nordwest) 1, 17. Benjamin Schnyder (GS Rufalex-Nordwest) 0,18. Paolo Caldelari (GS Lombardini-Hafner’sRad-Weilenmann) 0, 19. Patrick Mäder (CCBern-Schaller) 0, 20. Dominique Gross (RRCNordwest) 0, 21. Mario Birrer (RestaurantGrossmatt-eurolines-Velo Schrade) 0, 22. UrsKopf (VC Oberhofen) 0, 23. Silvano Belser(Schnelli Druckerei-Bianchi) 0, 24. AlainSchneiter (RV Adler Frenkendorf) 0, 25. RalphArgast (RV Säckingen) 0, 26. Lukas Inderbitzin(GS Lombardini-Hafner’s Rad-Weilenmann) 0(alle gleiche Zeit). – 40 gestartet, 26 klassiert.Junioren (45 Runden, 40,5 km):1. Manukai Schneider (VCM Gansingen) 39Punkte (1:00:28/40,187 km/h), 2. Tobias Eggli(VMC Effretikon) 33, 3. Yannick Mäder (VMCLiestal-Veuve Computers) 13, 4. Florian Obrist(VMC Effretikon) 12 (alle gleiche Zeit), 5. Maxi-me Bally (VC Estavayer-le-lac) 25 (30 sek zu-rück), 6. Simon Erismann (GS MetzgereiSchum-Suva Wetzikon) 15 (gleiche Zeit); 1 Run-de zurück: 7. Rolf Kobelt (VC Rothenburg TeamWheeler) 8, 8. Daniel Lauber (RV Merishausen)7, 9. Sascha Reichmuth (RRT Praselios) 4, 10. Dominic Rüegg (RRC Diessenhofen) 2, 11. Patrick Frutschi (RRC Nordwest) 2, 12. Martin Hoffmann (RV Bürglen/ALBA) 0, 13. Dario Camenisch (RMC Chur) 0, 14. RomanMüller (RMV Cham Hagendorn) 0, 15. Benja-min Marti (RMV Cham Hagendorn) 0, 16. Pas-cal Steiner (RV Altenrhein) 0, 17. Reto Meier(VC Leibstadt) 0, 18. Julian Maitra (RRC Nord-west-Schmutz-Eptinger) 0, 19. Miro Rosati (VCOerlikon) 0 (1 Runde und 30 sek zurück). – 21gestartet, 19 klassiert).Volksrennen (33 Runden, 29,7 km):1. Michael Themann (Team Zollinger Sport/Fricker) 40 Punkte (44:20/40,157 km/h), 2. Alexander Mattmann (RMC Cham-Hagen-dorn) 30, 3. Reto Neuhaus (VC Hünenberg + RVCham) 14, 4. Robert Oberholzer (RC Mühle-bach-Austria) 8, 5. Sven Mohler (VC Riehen) 7,6. Markus Meinen (Gebenstorf) 3, 7. Reto Heiz(VBC Rupperswil) 3, 8. Vito Giammarinaro (VCLeibstadt) 1, 9. René Altorfer (VC Riehen) 0, 10. Erwin Märki (Riehen) 0, 11. Martin Pau-schin (RC Mühlebach-Austria) 0, 12. MichaelWeller (Riehen) 0; 1 Runde zurück: 13. DominikHofmann (VC Allschwil) 0, 14. Philipp Hinter-mann (VR Pratteln) 2 (1 Runde und 60 sek); 2Runden zurück: 15. Markus Metzer (RV Wetzi-kon) 0; 3 Runden zurück: 16. Stephan Graf(Langenthal) 0, 17. Fabrizio Lupi (VC Riehen) 0,18. Nicola Schenker (Wildcats Basel) 0, 19. Ro-man Pascal (RV Stadt Winterthur) 0. – 23 ge-startet, 19 klassiert.

Das Feld des Hauptrennens vom Sonntagnachmittag: die Amateure hatten 90 Runden zurückzulegen. Fotos: Philippe Jaquet

Stefan Mayer (Männer), SandraKohler (Frauen) und HanspeterWicki (Jungsenioren/Senioren) hol-ten sich am vergangenen Wochen-ende die Einzeltitel an den Klub-meisterschaften des Tennis-ClubsStettenfeld.

eh. Vom 20. August bis 1. Septemberfanden auf der Anlage des TC Stettenfelddie jährlichen Klubmeisterschaften statt.Bei den Aktiven holte sich Stefan Mayerden im Vorjahr an Michel Kneubühl ver-lorenen Titel auf souveräne Art und Wei-se zurück. Im Final konnte MichelKneubühl den ersten Satz noch ausgegli-chen gestalten, spielte im zweiten jedochzu fehlerhaft und Stefan Mayer brachtedas Spiel sicher nach Hause.

Auch bei den Frauen konnte die letz-tes Jahr an Anita Enggist gescheiterteSandra Kohler ihren Titel im Einzelzurückholen. Im Final traf sie diesmalauf Gaby Kühne, die sich nach Kräftenwehrte, und benötigte ebenso zwei Sät-ze wie bei den Männern Stefan Mayer.

Im Final Jungsenioren/Senioren tra-fen wie im letzten Jahr Eckhard Hipp

TENNIS Klubmeisterschaften des TC Stettenfeld

Stefan Mayer holte Titel zurückund Hanspeter Wicki aufeinander. Auchdiesmal war das Spiel sehr umstritten.Eckhard Hipp konnte den ersten Satzgewinnen, Hanspeter Wicki nach einerLeistungssteigerung den zweiten Satzim Tiebreak (10:8) für sich entscheiden.Im dritten Satz konnte Eckhard Hippnach einem Break zum 2:3 nicht mehrzusetzen und verlor seinen Titel anHanspeter Wicki.

Meisterinnen im Damen-Doppelwurden nach guter Leistung Anita Eng-gist und Ursula Schlup. Den Titel im Mi-xed gewannen, eigentlich wie immer,Sandra Kohler und Stefan Mayer gegenihre Standardgegner Esther Baumgart-ner und Dominik Kiener in drei hartumkämpften Sätzen. Den Titel im Her-ren-Doppel schliesslich sicherten sichzum wiederholten Mal Michel Kneubühlund Stefan Mayer, die Fred Surer undEckhard Hipp im Final keine Chanceliessen.

Mit der Siegerehrung und einemApéro gingen die Meisterschaften, diebei guten Bedingungen, ordentlicherBeteiligung und genügend Verpflegungstattfanden, zu Ende.

rz. Gut gespielt und doch verloren –das war das Fazit von Lea Schwer undDinah Kilchenmann an den Beachvolley-ball-Europameisterschaften, die am ver-gangenen Wochenende in Alanya (Tür-kei) zu Ende gingen. Sie konnten sichschnell auf die schwierigen Bedingun-gen (grosse Hitze und leichter Wind) ein-stellen und alle Sätze recht ausgeglichengestalten, doch hatten sie zuweilen klei-ne Einbrüche, die es ihnen verunmög-lichten, einen Satz auch zu gewinnen.

Nach ihrem überraschenden 9. Platzam Qualifikationsturnier auf Kreta wa-ren Lea Schwer und Dinah Kilchenmannin der Türkei für die Gruppenspiele derbesten 24 Teams gesetzt und musstenkeine Qualifikation bestreiten. In derGruppe erhielten sie dann aber drei sehrstarke Teams zugelost. Gegen dieEuropameisterinnen von 2002 Gattelli/Perrotta aus Italien, die in der Folge dieBronzemedaille gewannen, verloren siemit 0:2, wobei der erste Satz mit 19:21nur knapp verloren ging. Gegen dieDeutschen Claasen/Deister wurde esnoch enger – 18:21 und 23:25 gingen diebeiden Sätze verloren – und auch gegen

VOLLEYBALL Beachvolleyball-Europameisterschaft in Alanya

Kilchenmann/Schwer ohne GlückNorwegens Nummer eins Glesnes/Maas-eide ging es bei Satzresultaten von 27:29und 18:21 äusserst knapp zu und her. Sowurden Lea Schwer und Dinah Kilchen-mann Vierte und Letzte ihrer Gruppeund belegten damit den 19. Schlussrang,genau gleich wie das dritte SchweizerPaar Erni/Trüssel.

Den Europameistertitel holte sichdas deutsche Paar Pohl/Rau im reindeutschen Final gegen Ahmann/Vollmer.Die Schweizerinnen Kuhn/Schnyder-Be-noit wurden gute Fünfte.

Zum Abschluss der Beachvolleyball-saison bestreiten Kilchenmann/Schwerdiese Woche das World-Tour-Turnier inMailand (Italien). Am Mittwoch besiegtensie in einem Nationenquotenmatch dasSchweizer Paar Crettenand/Kojan mit 2:0(21:10/21:12) und trafen dann am Don-nerstag (nach Drucklegung dieser RZ) inder zweiten Qualifikationsrunde auf Ni-kolaidou/Tsiartsiani (Griechenland).

Ab nächste Woche steht für LeaSchwer (beim VC Kanti Schaffhausen)und Dinah Kilchenmann (beim VBC Aa-dorf) die Vorbereitung auf die Hallensai-son in der Nationalliga A im Zentrum.

Am Samstag fand auf der Rennstreckeim Kornfeldquartier eine Plausch-Stafette statt.

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Freitag, 5. September 2003 Nr. 36 13

SPORT IN R IEHEN

jt. Freude an Bewegung, gemeinsamesSpielen, Tummeln an Geräten – das sinddie Hauptinhalte der Turnlektionen derKinderturngruppe des SchweizerischenFrauensportverbandes SVKT, die sichwährend der Schulwochen jeden Don-nerstag zwischen 18 Uhr und 18.45 Uhrin der unteren Turnhalle des SchulhausesErlensträsschen trifft. Das Angebot richtetsich an Kinder im Primarschulalter undeventuell im Kindergartenalter.

Es wird ein Vereinsbeitrag von 45Franken pro Kalenderjahr erhoben. DerEinstieg ist jederzeit möglich. Informa-tionen gibt es unter der Telefonnummer061 272 43 42 bei der Leiterin NicoleTraber Schmiedlin oder interessierteKinder kommen einfach an einem Don-nerstag zu einer Schnupperturnstunde.

TURNEN Kinderturngruppe des SVKT in Riehen

Turnen und spielen für Kinder

Spiel und Spass für die Kinder beimSVKT-Kinderturnen. Foto: zVg

Am Swiss-Bike-Cup-Final in Gräni-chen vom vergangenen Wochen-ende erreichte Katrin Leumannnur den enttäuschenden achtenPlatz. Übermorgen Sonntag star-tet die Riehenerin in Lugano zumCrosscountry-Rennen um die Welt-meisterschaft (das Schweizer Fern-sehen zeigt das Rennen um 11 Uhrlive).

rz. Es war nicht ihr Tag. Am vergan-genen Sonntag fuhr Katrin Leumann imletzten Rennen der Swiss-Bike-Cup-Serie in Gränichen nur auf den achtenPlatz und verpasste die Chance auf eineabsolute Spitzenklassierung, denn mitPetra Henzi (Rombach) und BarbaraBlatter (Bülach) fehlten die beidenFührenden der Gesamtwertung. Henzibestritt gleichentags das Marathonren-nen an den Weltmeisterschaften in Lu-gano und wurde Fünfte.

Leumann blieb GesamtdrittePetra Henzi gewann dank der Abwe-

senheit von Blatter, ohne selber zu fah-ren, die Swiss-Bike-Cup-Gesamtwer-tung, Barbara Blatter blieb Gesamt-zweite und Katrin Leumann konnteihren dritten Platz in der Gesamtwer-tung noch knapp vor Sonja Traxel (Sile-nen) verteidigen, der in Gränichen mitdem zweiten Platz hinter der Kanadie-rin Alison Sydor ein absolutes Topresul-tat gelang. Es war das bisher deutlich

beste Saisonresultat von Sonja Traxel.Katrin Leumann blieb nicht nur hinterTraxel, sondern auch hinter der Kern-serin Franziska Röthlin und wurde nurdrittbeste Schweizerin. Sie kam mit derschlammigen Strecke nicht zurecht undes verklemmte ihr mehrmals die Kette.Nun hofft sie auf einen Exploit an derWeltmeisterschaft.

Pech und SpitzenleistungAusgesprochenes Pech hatte am

Swiss-Bike-Cup-Rennen von GränichenPascal Schmutz (Tomotec/VC Riehen).In der Kategorie Hard Knaben konnte erdie letzte Runde als Leader in Angriffnehmen, fing dann aber am Vorderradeinen Platten ein und fiel noch auf denzweiten Platz zurück. Seine SchwesterJoëlle Schmutz fuhr in der KategorieHard Mädchen einen ungefährdetenSieg heraus.

Swiss-Bike-Cup-Final, 30./31. August 2003,Gränichen, ResultateFrauen Elite:1. Alison Sydor (CAN) 1:24:36, 2. Sonja Traxel(Silenen/CH) 2:03 zurück, 3. Mary McConnelog(USA) 3:02, 4. Willow Koerber (USA) 4:14, 5.Shonny Vanlandingham (USA) 4:17, 6. Franzis-ka Röthlin (Kerns/CH) 4:37, 7. Susan Haywood(USA) 6:25, 8. Katrin Leumann (Riehen/CH)7:38.Swiss-Bike-Cup, Gesamtwertung, Endstand:1. Petra Henzi (Rombach/CH) 710 Punkte, 2.Barbara Blatter (Bülach/CH) 650, 3. Katrin Leu-mann (Riehen/CH) 555, 4. Sonja Traxel (Sile-nen/CH) 541, 5. Franziska Röthlin (Kerns/CH)461, 6. Gunn-Rita Dahle (NOR) 400.

RAD Swiss-Bike-Cup-Final in Gränichen

WM-Hauptprobe missglückt

Auch nach drei Meisterschaftsrun-den steht der FC Amicitia in der re-gionalen Zweitligameisterschaftnoch ohne Punkt da. Gegen denSC Baudepartement gab es eineverdiente 1:3-Heimniederlage.

tp. Auch die dritte Partie der neuenSaison ging für den FC Amicitia Riehenverloren. Gegen den SC Baudepartementgab es für die Riehener eine 1:3-Niederla-ge, sie zieren damit punktelos das Tabel-lenende. Mehr zu reden als die schlechteTabellensituation gibt aber die Art undWeise, wie Amicitia auftritt. Es ist deut-lich zu sehen, dass die Mannschaft starkverunsichert ist und nicht als Team har-moniert. Hinzu kommen individuelleFehler und Unzulänglichkeiten. Diese Mi-schung erlaubt keinen konstruktiven underfolgorientierten Fussball über die ge-samte Spieldauer. So ist es nicht überra-schend, dass die Equipe von Marco Chi-arelli und Erwin Simon gegen Baudepar-tement in den letzten zehn Spielminutendie entscheidenden zweiten und drittenTreffer einstecken mussten.

Es gab am vergangenen Sonntagauch positive Ansätze. So steckte dieMannschaft bis zum dritten Gegentrefferkämpferisch nicht auf. Doch ist augenfäl-lig, dass einige Leistungsträger zu weitvon ihrer Normalform entfernt sind. Aufdiese Spieler ist die Mannschaft in einerSaison des Umbruchs jedoch dringendangewiesen.

Früh in Rückstand geratenGegen den SC Baudepartement ge-

riet Amicitia bereits in der 13. Minutedurch einen platzierten und hart getre-tenen Schuss von Mietrup in Rückstand.So mussten die Riehener wieder einemRückstand hinterherrennen. Dies tatensie mit viel Engagement, doch in dergegnerischen Platzhälfte geriet der Of-fensivdrang immer wieder ins Stocken,sodass es Amicitia in der ersten Halbzeitkaum einmal fertig brachte, einen An-griff mit einem erfolgversprechendenAbschluss zu beenden.

In der zweiten Halbzeit änderte sichnicht viel. Die Riehener versuchten wei-terhin, ins Spiel zu kommen, und über-zeugten durch Einsatzwille und Kampf-bereitschaft. Für einen erfolgreichenAbschluss reichte es noch immer nicht.Immerhin konnte Amicitia zweimal vonhalbrechts vor dem Gästetor erschei-nen. Doch sowohl Ramseier als auchMiele konnten diese guten Einschuss-möglichkeiten nicht nutzen. Ein Tor indieser Phase hätte die Partie eventuell

kehren können, da die Stadtbasler keineAnstalten machten, das Spiel wieder inden Griff zu bekommen. Dies gelang denGästen erst nach der gelb-roten Kartegegen Hueter, als die Riehener mit ei-nem Spieler weniger agieren mussten.Die Treffer zum 1:3-Endstand fielendennoch erst in den letzten zehn Spiel-minuten, als Amicitia langsam der Un-terzahl kräfte- und vor allem konzentra-tionsmässig Tribut zollen musste.

Eine Reaktion ist gefragtAus den ersten drei Partien müssen

die Verantwortlichen von Amicitia un-bedingt ihre Lehren ziehen. Nach dreiNiederlagen in Serie, zwei davon zuHause, und reichlich uninspiriertemAuftreten ist es an der Zeit, über dieBücher zu gehen und zu reagieren. An-sonsten ist zu befürchten, dass Ende derSaison der Abstieg in die 3. Liga zu be-klagen ist. Es ist spannend zu sehen,wie der FC Amicitia und die Verant-wortlichen mit dieser ersten Krise seitdem Aufstieg in die 3. und vor drei Jah-ren in die 2. Liga umgehen. Für dieMannschaft bietet sich bereits übermor-gen Sonntag gegen den Aufsteiger SCDornach II (11 Uhr, Sportplatz Gigers-loch, Dornach) die Möglichkeit, die Si-

tuation ein wenig zu entkrampfen undeinen ersten Schritt aus der Krise zutun.

FC Amicitia – SC Baudepartement 1:3 (0:1)Grendelmatte. – 100 Zuschauer. – SR: Brunner.– Tore: 13. Mietrup 0:1, 81. Ristic 0:2, 87. Yl-maz 0:3, 90. Helde (Foulpenalty) 1:3. – FC Ami-citia: Muchenberger; Menini, Messerli, Hueter,Spycher; Maurice Gugger, Remo Gugger, Ram-seier, Cesljar (60. Aeschbach); Miele (85. Hel-de), Iannicca (78. Bobbie Osei). – SC Baudepar-tement: Zakula; Aliji, Obradovic, Koyuncür,Mietrup; Mehaj, Aschwanden (46. Ristic), Ak-bas, Ramos Silva (72. Arabaci); Kocabas, Ron-dinelli (62. Ylmaz). – Bemerkungen: Amicitiaohne Chiarelli, Lux (beide gesperrt), Gloor undHuber (beide verletzt). BD komplett. – Verwar-nungen: 44. Aschwanden (Foul), 66. Hueter(Unsportlichkeit), 83. Messerli (reklamieren). –Platzverweis: 66. Hueter (gelb-rote Karte wegenReklamierens). – 49. Freistoss von Kocabas andie Latte. – Eckbälle: 0:10 (0:4).2. Liga Regional, Resultate:FC Amicitia – SC Baudepartement 1:3, FC BlackStars – SC Dornach II 1:1, FC Liestal – FC Aesch0:2, BSC Old Boys – AS Timau 0:3, FC Reinach– FC Rheinfelden 0:4, SC Binningen – SV Mut-tenz II verschoben.2. Liga Regional, Tabelle:1. AS Timau 3/7 (12:5), 2. FC Aesch 3/7 (5:2),3. SV Muttenz II 2/6 (10:0), 4. FC Rheinfelden3/6 (7:7), 5. SC Dornach II 3/4 (6:3), 6. SC Bau-departement 3/4 (6:5), 7. SC Binningen 2/3(4:7), 8. FC Liestal 3/3 (6:6), 9. FC Black Stars3/3 (5:5), 10. BSC Old Boys 3/3 (2:8), 11. FCReinach 3/1 (3:12), 12. FC Amicitia 3/0 (2:8).

FUSSBALL FC Amicitia – SC Baudepartement 1:3 (0:1)

Amicitias Negativserie hält an

«Fussballballett» in der Partie des FC Amicitia (gestreifter Dress) gegen den SC Baudepartement. Foto: Philippe Jaquet

Mit einem souveränen 1:5-Aus-wärtserfolg beim FC Nordsternhat der FC Riehen die alleinigeFührung in der Viertligagruppe 6übernommen. Auf Platz zwei folgtder FC Amicitia II, der gegen Verei-nigte Sportfreunde/Horburg nurzu einem 1:1 kam.

mei/thb. Nach dem knappen Auftakt-sieg in der hart umkämpften Partie gegenVereinigte Sportfreunde/Horburg traf derFC Riehen am vergangenen Sonntag aufden FC Nordstern, der sein Startspielebenfalls gewonnen hatte. Bereits in der14. Minute bot sich dem FC Riehen dieChance zur Führung, doch der Nordstern-Torhüter konnte einen platziert, abernicht stark geschossenen Penalty vonDaddabbo abwehren. In der 26. Minutegelang es dem Gegner, in Führung zu ge-hen, dies durch einen Abpraller nach ei-nem vertändelten Ball. Bis zur Pause ge-lang es dem FC Riehen trotz Überlegen-heit nicht, den Ausgleich zu erzielen.

Wende nach der PauseZu Beginn der zweiten Halbzeit er-

höhten die Riehener den Druck und dasSpiel wickelte sich nur noch in der Platz-hälfte des Gegners ab. In der 54. Minu-te gelang es Meier, den gegnerischenTorhüter nach einer hohen Flanke zustören, und der Ball wurde von Atuk aussechzehn Metern wuchtig unter die Lat-te geknallt. Fünf Minuten später kam eszu einer ähnlichen Situation. Meier ge-wann wiederum den Luftkampf gegenden Torhüter und konnte den vom Bo-den aufspringenden Ball diesmal gleich

FUSSBALL FC Nordstern – FC Riehen 1:5/FC Amicitia II – Vgte. Sportfreunde/Horburg 1:1

FC Riehen Leader vor Amicitia IIselber per Kopf zur 1:2-Führung ver-senken. Nach einem Angriff über dierechte Seite verwertete Müller in der 63.Minute zum 1:3. In der 72. Minute wares abermals Müller, der mit einemSchuss aus sechzehn Metern auf 1:4 er-höhte. Fünf Minuten vor Schluss war esOezcevik vergönnt, mit einem «Sonn-tagsschuss» aus zwanzig Metern dasSchlussresultat von 1:5 zu bewerkstelli-gen. Die Riehener hatten gegenüber derVorwoche eine markante Steigerung anden Tag gelegt. Übermorgen Sonntagtrifft der FC Riehen zu Hause auf den FCGundeldingen (13 Uhr, Grendelmatte).

Nur 1:1 für Amicitia II im DerbyIn der zweiten Meisterschaftsrunde

trennten sich der FC Amicitia II und dieVereinigten Sportfreunde/Horburg mit1:1 (0:1). Die Riehener Gastgeber verlo-ren in einer desolaten ersten Halbzeitsämtliche Zweikämpfe. Sie konnten sichbei FCA-Keeper Bochsler bedanken,dass es zur Halbzeit nur 0:1 hiess. DerEx-Amicitia-Spieler Rahmen schoss dieGäste in der 38. Minute hoch verdient,wenn auch aus offsideverdächtiger Po-sition, mit 0:1 in Führung. Zu diesemZeitpunkt hatte die viel gelobte Offensi-ve der Riehener erst einen einzigen Tor-schuss abgegeben.

In der zweiten Halbzeit agierten dieRotweissen nur bedingt besser. Zwarwurden jetzt auch einige Zweikämpfegewonnen, doch viele Chancen spieltesich der Platzklub nicht heraus. Das 1:1in der 54. Minute durch Wächter warzwar verdient und auch schön heraus-gespielt, doch zu mehr reichte es in die-

sem Spiel nicht. Zudem beklagten dieRiehener in der 72. Minute eine unnötigegelb-rote Karte für Grossenbacher. In derFolge verpasste Blaser mit einem abge-lenkten Pfostenschuss und Hassler inder 90. Minute den Führungstreffer, derallerdings unverdient gewesen wäre.

Spielertrainer Vogt zeigte sich masslosenttäuscht über die schwache Leistungdes Amicitia-Teams. Nun gilt es am nächs-ten Sonntag gegen den Tabellenletzten USOlympia, sich zu rehabilitieren.

FC Nordstern – FC Riehen 1:5 (1:0)Tore: 26. 1:0, 54. Atuk 1:1, 59. Meier 1:2, 63.Müller 1:3, 72. Müller 1:4, 86. Oezcevik 1:5. –FC Riehen: Von Rohr; Pastore, Atuk; Oezcevik,Jud, Daddabbo, Shpend, Maricic, Baykal (50.Polatli), Meier (68. Abdylyi), Müller (80. Zorba).– Verwarnung: Jud (reklamieren).Amicitia II – Sportfreunde/Horburg 1:1 (0:1)Sportplatz Grendelmatte. – 60 Zuschauer. – To-re: 38. Rahmen 0:1, 54. Wächter (Grossenba-cher) 1:1 – FC Amicitia II: Bochsler; Thoma,Renner, Holenstein, Oruclar; Märklin (52. Vogt),Blaser, Grossenbacher, Puntel (76. Hoferer),Hassler, Wächter. – Verwarnungen: 38. Märklin(reklamieren), 63. Oruclar (Foul), 71. Vogt (re-klamieren), 72. Bochsler (reklamieren). – Platz-verweis: 72. Grossenbacher (gelbrote Kartewegen Fouls und Reklamierens).4. Liga, Gruppe 6, Resultate:FC Nordstern – FC Riehen 1:5, FC Gundeldin-gen – FC Italia Club Oberwil b 0:4, FC Allschwil– FC Therwil 4:4, FC Münchenstein II – USOlympia Basel b 3:0, FC Amicitia II – Vgte.Sportfreunde/Horburg 1:1.4. Liga, Gruppe 6, Tabelle:1. FC Riehen 2/6 (8:3), 2. FC Amicitia II 2/4(8:2), 3. FC Allschwil 2/4 (6:5), 4. FC Italia ClubOberwil 2/3 (6:5), 5. FC Nordstern 2/3 (6:7), 6.FC Münchenstein II 2/3 (4:7), 7. FC Therwil 2/2(6:6), 8. Vgte. Sportfreunde/Horburg 2/1 (3:4),9. FC Gundeldingen 2/1 (2:6), 10. US OlympiaBasel b 2/0 (1:5).

rs. Deborah Büttel (TV Riehen) hatam Freitag vergangener Woche an ei-nem Abendmeeting in Thun den Junio-rinnen-Schweizer-Rekord über 10’000Meter gebrochen. Sie verbesserte die al-te Bestzeit der erfolgreichen DuathletinNicola Spirig (35:05.87) um über 39 Se-kunden auf 34:26.39. Dies ist umso er-staunlicher, als sie die Hälfte der Distanzalleine zurücklegen musste. Die übrigenLäuferinnen gaben unterwegs auf.5000-Meter-Schweizer-Meisterin VeraNotz stellte sich für die ersten 5000 Me-ter als Tempomacherin zur Verfügung.

Dieses Wochenende geht DeborahBüttel an den Nachwuchs-Schweizer-Meisterschaften der älteren Kategorien inGenf gleich zweimal an den Start. AmSamstag um 18.20 Uhr bestreitet sie den5000-Meter-Lauf der Juniorinnen, amSonntag startet sie bei den Juniorinnenüber 1500 Meter – beide Male als eine dergrossen Favoritinnen. In Genf sind aus-serdem fünf weitere Mitglieder des TVRiehen am Start. Die Juniorin Steffi Ger-ber startet über 100 Meter (Vorläufe amSamstag um 12.30 Uhr), der Junior AlainDemund bestreitet den Hochsprung(Samstag, 14.40 Uhr) und den 800-Meter-Lauf (Vorlauf am Samstag um 17.45 Uhr,Final am Sonntag um 15 Uhr), MatthiasFuchs bestreitet das Diskuswerfen derJunioren (Samstag, 17.15 Uhr) und Ben-jamin Schüle das Diskuswerfen der Es-poirs/U23 (Samstag, 18.20 Uhr).

Schweizer Meisterschaft in RiehenDie jüngeren Jahrgänge (Jugend A

und B) bestreiten ihre Schweizer Meister-schaften diesmal auf der Grendelmattein Riehen. Eingeschrieben sind gegenneunhundert Athletinnen und Athleten

LEICHTATHLETIK Vor den Nachwuchs-SM in Genf und Riehen

Büttel lief Schweizer Rekord

bis und mit Jahrgang 1986, unter ihnenetliche, die erfolgreich an den Olympi-schen Jugendtagen 2003 in Paris teilge-nommen haben. Der Genfer Jugend-A-Athlet Benjamin Sunier gewann dort alsbester Schweizer Silber über 100 Meterund wird in Riehen eine der grossen At-traktionen sein. Die Wettkämpfe dauernam Samstag von 13.30–19.50 Uhr undam Sonntag von 9.30–16.20 Uhr. Der TVRiehen ist mit Thierry von Aarburg(MJA, 200 m und 400 m), Cornelia Bür-ki (WJA, Hochsprung), Dominik Hadorn(MJB 3000 m), Thomas Sokoll (MJA,Speerwerfen und Dreisprung), TobiasTschudin (MJA, Speerwerfen und Drei-sprung) und Florian Ulmann (MJB, 3000m) vertreten.

Deborah Büttel – hier an der SchweizerMeisterschaft in Frauenfeld – lief inThun Schweizer Rekord. Foto: RZ-Archiv

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Gedruckte Träume

Druckfrisch zur Jubiläumsfeier der«KBC» zum 250. Geburtstag legten Mu-seumsleiter Markus Moehring und Wirt-schaftsförderin Marion Ziegler-Jung inder Schriftenreihe «Lörracher Hefte»den Band «Gedruckte Träume» vor.Erstmals wird darin die Geschichte desTraditionsunternehmens lückenlos do-kumentiert. Die Herausgeber schafftenes, in knapp zwei Monaten auf mehr als100 Seiten den Spuren der Vergangen-heit des Textilunternehmens nachzuge-hen und Brücken von der Gegenwart indie Zukunft zu bauen. «Es war span-nend, sich mit dieser wechselvollen Fir-mengeschichte zu beschäftigen», mein-te Museumsleiter Moehring. Ein un-wahrscheinlich grosser Fundus habe eserleichtert, die Themen wissenschaft-lich anzugehen, aber für den Leser auchpopulär aufzuarbeiten und darzustel-len. Herausgekommen sei ein «starkesBuch», das die faszinierende Entwick-lung von «KBC» und der Textilindustrie,die eng mit Lörrachs Werden verbun-den sei, aufzeige.

Unter Dampf

Der deutsche Wirtschaftsministerführt in diesem Jahr vermutlich die Lis-

te der VIPs an, die mit der Kandertal-bahn befördert wurden. Genau aberweiss man es nicht. Wer sich nicht imInternet mit einer Anfrage oder ansons-ten mit einer Buchung zu erkennen gibt,kann nämlich ganz unerkannt fahren.Dennoch belegen eine ganze Reihe vonbekannten Namen, dass der historischeDampfzug längst übers Markgräflerlandhinaus begeisterte Fans hat.

Bis Mitte August nutzten bereits exakt 15’337 Fahrgäste den Dampfzugfür einen Ausflug. Damit liegt das Be-triebsergebnis auf Vorjahreslinie undwird wohl mit den Sonderfahrten zumReitturnier nochmals ordentlich belebt.Der vorletzte Sonntag erwies sich mit997 Reisenden als zweitbester Fahrtagnach dem 1. Mai. Anfragen für denNostalgiezug kommen mittlerweile fastaus der ganzen Welt. Aus Argentinien,Irland, Schottland und Kanada wollenEisenbahnfreunde wissen, wann Ab-fahrt ist. Auch Amerikaner auf romanti-scher Deutschlandtour zieht das «Kan-derli» immer wieder an. Seitdem dieHomepage des Vereins im Internetsteht, hat die Bahn an Aufmerksamkeitgewonnen. Auch aus dem Schwaben-land, wo es einige interessante Bahnengibt, kommen Fahrgäste. Ausserdemgibt es durchaus «anhängliche» Mark-

gräfler, die pro Saison mehrfach auf denZug steigen. Nach wie vor spielen aberauch die Basler eine grosse Rolle fürsFahrgeschäft. Gerade bei der Buchungvon Sonderzügen sind sie vorne dabei.So wurden dieses Jahr Prominente ander Uhren- und Schmuckmesse durchsKandertal geschaukelt, zwölf Sonderzü-ge waren schon auf Achse, einer mitMitarbeitern der Stadtwerke von BadSäckingen, auch die Stadt Laufenburghat ihren Betriebsausflug unter Dampfgemacht.

Radio in Lörrach

Übermorgen Sonntag, 7. September,ist SWR1 in Lörrach zu Gast mit der Ak-tion «Pfännle on Tour». Passend zumJubiläum «600 Jahre Markt» in Lörrachdreht sich einen Tag lang alles um ein-heimische Produkte und die regionaleKüche.

«Pfännle on Tour» wird um 11 Uhrdurch Oberbürgermeisterin GudrunHeute-Bluhm und Landwirtschaftsminis-ter Willi Stächele auf dem Alten Markt-platz eröffnet. Danach gibt es mit derSWR1-Moderatorin Petra Klein bis 18Uhr viel Unterhaltsames und Wissens-wertes zu den Erzeugnissen aus Feld,Wald und Wiese in der Region. Die

AUS DER BADISCHEN NACHBARSCHAFT

Oberbürgermeisterin Heute-Bluhm undLandwirtschaftsminister Stächele wer-den sogar gemeinsam kochen. Die Gers-bacher «Chäsküche» stellt ihre Spezia-litäten vor und die Winzer «Feine Tröpf-chen aus dem Markgräflerland».

So vielfältig wie die Region präsen-tiert sich bei der SWR1-Aktion «Pfännleon Tour» in Lörrach auch die Innenstadtmit einem verlockenden Angebot. Ins-gesamt 58 Marktstände werden amSonntag die Lörracher Gäste anlockenund verwöhnen. Das Angebot reicht vonMarkgräfler Schinken und Schüfeleüber Schwarzwälder Torte bis zu Wein,Sekt und Schnäpsen. «Avantgarde», derehemalige Wirteverein, wird mit zahl-reichen Speisen, frisch zubereitet ausProdukten der Region, aufwarten undso manche kulinarische Überraschungbieten. Auf der Karte stehen unter an-derem Topinambur-Kartoffel-Gemüse-auflauf, Hechtklösse, Kürbissuppe, Waf-feln mit Quittenmus. Die eigens kreierteBratwurst «Avantgarde» darf natürlichnicht fehlen.

Zahlreiche Stände informieren überdie Herstellung der Produkte und denWeg, bis ein leckerer Braten auf demTisch steht, der Honig im Glas ist oderein Brot angeschnitten werden kann. Ineinem speziell zusammengestellten Pro-

gramm können die Kinder Spiele ausvergangenen Zeiten wie Hufeisen wer-fen, Eier laufen oder Stockbrot backenwieder entdecken. Das Deutsche RoteKreuz beteiligt sich mit einem Kasperle-theater. Einen Luftballonwettbewerbgibt es am Stand der «Messe LörrachGmbH».

Prüfung

Die Gegner der Zollfreistrasse ha-ben, wie angekündigt, zum Baubeginnden Bundesrechnungshof eingeschal-tet. Inzwischen sicherten die Prüfer zu,die Hinweise der Gegner im «Rahmenihrer Prüfungstätigkeit zu berücksichti-gen».

Burg als Kino

Das erste Filmfestival auf Burg Röt-teln war wohl nicht das letzte. «Wir sindsehr zufrieden», sagte der Theaterleiterder Lörracher «Metropolis-Cinemas».2500 Besucher sahen die sieben Vor-stellungen an den beiden vergangenenWochenenden. Ob die Freilichtbühneauch im Sommer 2004 zum «Kino ohneDach» wird, ist jedoch noch offen.Gelöst werden muss beispielsweise dasParkplatzproblem.

Rainer Dobrunz