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kommunikation Wahlprogramm- Check 2017 Die Wahlprogramme zur Bundestagswahl 2017 im Vergleich August 2017 Eine Studie der Universität Hohenheim in Kooperation mit CommunicationLab Ulm

Wahlprogramm- Check 2017lag die durchschnittliche Länge der Wahlprogramme bei etwa 46.000 Wörtern***. 2017 sind es im Schnitt etwa 37.000 Wörter. Nur die Linke hat 2017 ein längeres

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Wahlprogramm- Check 2017

Die Wahlprogramme zur Bundestagswahl 2017 im Vergleich August 2017 Eine Studie der Universität Hohenheim in Kooperation mit CommunicationLab Ulm

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

Inhalte der Untersuchung 1.  Verständlichkeits-Analyse der Wahlprogramme

2.  Themen- und Begriffs-Analyse

3.  Hintergrund: Wahlprogramme

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

Fragen Wie verständlich ist die Sprache der Wahlprogramme der Parteien zur Bundestagswahl? Gibt es Verständlichkeits-Unterschiede zwischen den Parteien und den Themen in den Wahlprogram-men? Und welches Vokabular verwenden die Parteien?

Hintergrund Politik gilt vielen Menschen als bürgerfern, unverständlich und intransparent. Damit die Wähler-innen und Wähler eine begründete Wahlentscheidung treffen können, sollten Parteien ihre Positionen zur Bundespolitik klar und verständlich darstellen. Die Wahlprogramme sind dabei ein Mittel, um die eigenen Positionen darzulegen. Studie Vergleich der Bundestagswahlprogramme von CDU/CSU, SPD, FDP, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und AfD.* Zusätzlich wird der Bayernplan der CSU berücksichtigt.

* Zur Auswahl der Parteien: Die Studie ist Teil einer Langzeitstudie. In ihr werden immer die Parteien berücksichtigt, die entweder im Deutschen Bundestag oder in mindestens drei Land-tagen vertreten sind. Zusätzlich müssen die Parteien zur Wahl zugelassen sein.

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick (I)

§  Vorweg: Die von uns gemessene formale Verständlichkeit ist natürlich nicht das einzige Kriterium, von dem die Güte eines Wahlprogramms abhängt. Deutlich wichtiger ist der Inhalt. Unfug wird nicht dadurch richtig, dass er formal verständlich formuliert ist. Und un-verständliche Formulierungen bedeuten nicht, dass der Inhalt falsch ist. Formale Unver-ständlichkeit stellt aber eine Hürde für das Verständnis der Inhalte dar.

§  Zur Bundestagswahl können die Wähler auf ein großes und diverses Programm-angebot der Parteien zurückgreifen, um ihre Wahlentscheidung zu treffen. Auf den Internetseiten der Parteien stehen zur Verfügung: Kurzfassungen, Audiofassungen, Themenschwerpunkte, Argumente und Videos zur Präsentation wichtiger Aspekte in Gebärdensprache.

§  Das formal verständlichste Wahlprogramm kommt von den Unions-Parteien. Es folgen die Grünen und die Linke. Die ersten drei Plätze im Ranking sind damit von den gleichen Parteien belegt, wie schon 2013.

§  Im Schnitt ist die Bundestagswahl 2017 die verständlichste der letzten drei Bundes-tagswahlen.

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick (II)

§  Thematisch unspezifische Passagen sind formal am verständlichsten. Auch ihre Kritik an anderen Parteien formulieren die Parteien in der Regel in einer leicht verständlichen Sprache (Ausnahme: AfD).

§  Die häufigsten Verstöße gegen Verständlichkeits-Regeln: Fremdwörter und Fachwörter, Wortkomposita und Nominalisierungen, Anglizismen und „Denglisch“, lange „Monster- und Bandwurmsätze“.

§  Am intensivsten beschäftigen sich die Parteien mit den Themen Sozial- und Außen-politik. Unter den Top-5-Themen finden sich außerdem besonders häufig Umwelt- und Integrations- sowie Justiz- und Rechtspolitik.

§  Die „Menschen“ in „Deutschland“ stehen in der Regel begrifflich im Vordergrund. Auffällig ist, dass die SPD in ihrer Wortwahl eher dem Muster der Oppositions- als dem der Regierungsparteien folgt: „müssen“ und „mehr“, zwei eher fordernde Begriffe, tauchen bei ihr ebenso häufig auf, wie bei den meisten Oppositionsparteien.

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

Das Programm-Angebot der Parteien (I)*

§  Gerade bei längeren Wahlprogrammen sind Überblicke und andere Arten von Zusammen-fassungen eine sinnvolle Ergänzung der Kommunikation mit den Wählerinnen und Wählern. Für die Bundestagswahl stellen fast alle Parteien ein großes Angebot an verschiede-nen Wahlprogrammfassungen zur Verfügung.

§  Kurzfassungen bzw. Schwerpunkte bieten alle Parteien an. Die SPD unterscheidet zwischen einer 1-Minuten- und einer 10-Minuten-Version ihres Wahlprogramms. Bis auf die AfD ermöglichen alle Parteien auf ihren Internetseiten auch das Aufrufen einzelner Themen-schwerpunkte oder Kapitel. Für den interessierten Leser ist das eine Möglichkeit, sich schneller einen Überblick zu verschaffen. Die Linke bietet zusätzlich Kurzfassungen in Fremdsprachen an.

§  Programme in leichter und/oder leicht verständlicher Sprache finden sich bei allen Parteien, außer der FDP und der AfD. Zusätzlich bieten CDU/CSU, Grüne und Linke Videopräsentationen in Gebärdensprache an. Wer Hörspiele mag, kann zum Zeitpunkt unserer Analysen das Wahlprogramm der CDU/CSU und der Linken auch anhören.

* Stand: 18.08.2017

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

Das Programm-Angebot der Parteien (II)*

§  Die CSU bietet zusätzlich zum Unions-Programm ihren Bayernplan an. Dieser sei, wie die Partei schreibt, „kein Gegenprogramm zum gemeinsamen Regierungsprogramm von CDU und CSU, sondern eine sehr klare Zuspitzung aus bayerischem Interesse.“** Da es sich beim Bayernplan der CSU um kein bundesweites Wahlprogramm handelt, läuft es in unserer Analyse „außer Konkurrenz“.

§  Das längste Bundestagswahlprogramm kommt von den Grünen (238 Seiten bzw. etwa 60.000 Wörter). Das kürzeste Wahlprogramm kommt von der AfD (74 Seiten bzw. etwa 16.000 Wörter). Insgesamt fassen sich die Parteien 2017 deutlich kürzer als 2013: 2013 lag die durchschnittliche Länge der Wahlprogramme bei etwa 46.000 Wörtern***. 2017 sind es im Schnitt etwa 37.000 Wörter. Nur die Linke hat 2017 ein längeres Wahlprogramm als 2013.

* Stand: 18.08.2017 ** http://www.csu.de/aktuell/meldungen/juli-2017/bayernplan-beschlossen/

*** 2013 fließt der Wert des Piraten-Programms ein, 2017 der Wert der AfD.

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

= 12.007

60.206

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34.009

19.306

16.010

Grüne_BuWa_2017_bereinigt_PAR

Linke_BuWa_2017_bereinigt_PAR

SPD_BuWa_2017_berienigt_PAR

FDP_BuWa_2017_bereinigt_PAR

CDU_BuWa_2017_berienigt_PAR

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Wörterzahl der Wahlprogramme zur Bundestagswahl

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

82.746

37.516

42.049

37.901

41.605

34.095

60.206

55.714

36.516

34.009

19.306

16.010

Grüne_BuWa_2013_bereinigt_PAR

Linke_BuWa_2013_bereinigt_PAR_mV

SPD_BuWa_2013_bereinigt_PAR

FDP_BuWa_2013_bereinigt_PAR

CDU_BuWa_2013_bereinigt_PAR

AfD_BuWa_2017_bereinigt_PAR

Piraten_BuWa_2013_bereinigt_PAR

2017

2013

Wörterzahl der Wahlprogramme zur Bundestagswahl 2013 und 2017 im Vergleich

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Wahlprogramm- Check 2017

eins

Verständlichkeits-Analyse der Wahlprogramme

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

Hohenheimer Verständlichkeitsindex

Die formale Verständlichkeit der Bundestagswahlprogramme wurde mit Hilfe der vom Communication Lab und von der Universität Hohenheim entwickelten Verständlichkeitssoftware TextLab ermittelt. Diese Software berechnet verschiedene Lesbarkeitsformeln sowie eine Vielzahl von Verständlichkeits-Parametern (z.B. Satzlängen, Wortlängen, Schachtelsätze, Anteil abstrak-ter Wörter). Aus diesen Werten setzt sich der „Hohenheimer Verständlichkeitsindex“ zusammen. Er reicht von

0 (überhaupt nicht verständlich) bis 20 (maximal verständlich).

Zum Vergleich:

§  Doktorarbeiten in Politikwissenschaft haben eine durchschnittliche Verständlichkeit von 4,3. §  Die Politik-Beiträge in der Bild-Zeitung haben eine durchschnittliche Verständlichkeit von 16,8.

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

„Hohenheimer Verständlichkeitsindex“

0 (überhaupt nicht verständlich) bis 20 (maximal verständlich)

Lesbarkeitsformeln � Amstad-Formel � 1. Wiener Sachtextformel � SMOG-Index � Lix Lesbarkeitsindex

Verständlichkeitsparameter

� durchschnittliche Satzlänge � Anteil Sätze über 20 Wörter � Anteil Schachtelsätze � durchschnittliche Wortlänge � Anteil Wörter mit mehr als sechs Zeichen ... und weitere Merkmale

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

Die formale Verständlichkeit der Wahlprogramme

§  Das formal verständlichste Wahlprogramm kommt von den Unions-Parteien. Es erreicht 10,8 Punkte auf dem Hohenheimer Verständlichkeitsindex. Auf dem zweiten Platz liegen die Grünen mit 10,0 Punkten. Auf dem dritten Platz folgen die Linken mit 9,3 Punkten. Dies ist die gleiche Reihenfolge wie schon 2013. Das Schlusslicht bildet 2017 die AfD mit 7,3 Punkten.

§  Der Bayernplan der CSU erreicht 12,3 Punkte auf dem Hohenheimer Verständlichkeits-index. Da es sich beim Bayernplan um kein bundesweites Wahlprogramm handelt, läuft er in unserer Analyse „außer Konkurrenz“. Wie die Partei selbst schreibt, handelt es sich um eine bayerische Fokussierung des Unions-Wahlprogramms. Es ähnelt in seinem Format also eher einem Kurzwahlprogramm. Höhere Verständlichkeitswerte sind bei diesem Format nicht unüblich.

§  Im Schnitt ist die Bundestagswahl 2017 die verständlichste der letzten drei Bundes-tagswahlen. Die Programme erreichen im Schnitt 9,1 Punkte (2009: 9,0 Punkte; 2013: 7,7 Punkte).*

§  Thematisch unspezifische Passagen wie die Einleitung, Leitgedanken, Schlussteil und allgemeine Wahlaussagen sind formal am verständlichsten. Auch ihre Kritik an anderen Parteien formulieren die Parteien in der Regel in einer leicht verständlichen Sprache (Ausnahme: AfD).

* Der Durchschnittswert für 2013 berücksichtigt das Programm der Piraten, der Durchschnitts-wert 2017 das Programm der AfD. Der Bayernplan fließt 2017 nicht in den Durchschnittswert ein.

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

7,3

8,4

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9,3

10,0

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0 5 10 15 20

AfD_BuWa_2017_bereinigt_PAR

SPD_BuWa_2017_berienigt_PAR

FDP_BuWa_2017_bereinigt_PAR

Linke_BuWa_2017_bereinigt_PAR

Grüne_BuWa_2017_bereinigt_PAR

CDU_BuWa_2017_berienigt_PAR

Die formale Verständlichkeit der Bundestagswahlprogramme

sehr unverständlich

sehr verständlich

∅ politikwiss. Doktorarbeiten

∅  Politik-Beiträge Bild-Zeitung

= 12,3

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

10,5

8,4

6,5

11,0

8,6

5,8

7,3

7,3

7,7

8,4

9,9

7,3

8,4

9,1

9,3

10,0

10,8

0 5 10 15 20

Piraten

AfD

SPD

FDP

Linke

Grüne

CDU

2017

2013

2009

Die formale Verständlichkeit der Bundestagswahlprogramme 2009, 2013 und 2017 im Vergleich

sehr unverständlich

sehr verständlich

∅ politikwiss. Doktorarbeiten

∅  Politik-Beiträge Bild-Zeitung

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

Verständlichkeit nach Themen

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

9,3

9,6

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10,1

10,2

10,2

10,6

10,8

10,8

11,5

11,7

12,4

12,4

14,7

17,7

0 5 10 15 20

Deutschlandpolitik

Justiz- und Rechtspolitik

Außenpolitik

Bildungspolitik

Sozialpolitik

Umweltpolitik

Finanz- und Haushaltspolitik

Verbraucherschutzpolitik

Wirtschaftspolitik

Kulturpolitik

Integrationspolitik

Arbeitsmarktpolitik

Deutsche Geschichte

Einleitung und Leitgedanken

Wahlen

Die formale Verständlichkeit der Themen im Unions-Programm

sehr unverständlich

sehr verständlich

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

10,8

10,8

11,2

11,6

11,6

11,8

11,8

12,1

12,4

12,7

13,0

13,4

16,8

16,9

0 5 10 15 20

Deutschlandpolitik

Verbraucherschutzpolitik

Umweltpolitik

Integrationspolitik

Bildungspolitik

Außenpolitik

Justiz- und Rechtspolitik

Wirtschaftspolitik

Arbeitsmarktpolitik

Kulturpolitik

Sozialpolitik

Finanz- und Haushaltspolitik

Kritik an anderen Parteien

Einleitung und Leitgedanken

Die formale Verständlichkeit der Themen im Bayernplan der CSU

sehr unverständlich

sehr verständlich

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

Die formale Verständlichkeit der Themen im SPD-Programm

5,9

6,2

7,9

8,0

8,8

9,2

9,3

9,3

9,3

9,5

9,5

9,7

10,2

10,6

13,8

0 5 10 15 20

Deutsche Geschichte

Außenpolitik

Verbraucherschutzpolitik

Bildungspolitik

Deutschlandpolitik

Justiz- und Rechtspolitik

Finanz- und Haushaltspolitik

Sozialpolitik

Wirtschaftspolitik

Arbeitsmarktpolitik

Umweltpolitik

Kulturpolitik

Integrationspolitik

Kritik an anderen Parteien

Einleitung und Leitgedanken

sehr unverständlich

sehr verständlich

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

5,6

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7,3

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8,6

8,7

9,5

9,9

10,0

10,6

10,9

11,1

14,9

15,0

16,7

0 5 10 15 20

Deutsche Geschichte

Justiz- und Rechtspolitik

Außenpolitik

Kulturpolitik

Finanz- und Haushaltspolitik

Wirtschaftspolitik

Bildungspolitik

Deutschlandpolitik

Sozialpolitik

Integrationspolitik

Verbraucherschutzpolitik

Umweltpolitik

Arbeitsmarktpolitik

Schluss

Einleitung und Leitgedanken

Kritik an anderen Parteien

Die formale Verständlichkeit der Themen im Programm der Grünen

sehr unverständlich

sehr verständlich

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

1,4

5,1

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7,7

7,7

7,9

8,2

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8,4

8,4

9,2

9,7

9,7

11,7

13,1

15,6

0 5 10 15 20

Deutsche Geschichte

Wirtschaftspolitik

Deutschlandpolitik

Justiz- und Rechtspolitik

Verbraucherschutzpolitik

Arbeitsmarktpolitik

Kulturpolitik

Außenpolitik

Umweltpolitik

Integrationspolitik

Finanz- und Haushaltspolitik

Bildungspolitik

Sozialpolitik

Kritik an anderen Parteien

Schluss

Einleitung und Leitgedanken

Die formale Verständlichkeit der Themen im Programm der Linken

sehr unverständlich

sehr verständlich

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

4,8

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8,1

8,4

8,4

8,7

8,9

10,1

10,4

11,3

18,1

19,5

20,0

0 5 10 15 20

Deutsche Geschichte

Justiz- und Rechtspolitik

Wirtschaftspolitik

Außenpolitik

Deutschlandpolitik

Verbraucherschutzpolitik

Sozialpolitik

Umweltpolitik

Integrationspolitik

Kulturpolitik

Bildungspolitik

Arbeitsmarktpolitik

Finanz- und Haushaltspolitik

Einleitung und Leitgedanken

Kritik an anderen Parteien

Schluss

Die formale Verständlichkeit der Themen im FDP-Programm

sehr unverständlich

sehr verständlich

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

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8,1

8,2

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Kritik an anderen Parteien

Justiz- und Rechtspolitik

Deutschlandpolitik

Kulturpolitik

Finanz- und Haushaltspolitik

Sozialpolitik

Bildungspolitik

Wirtschaftspolitik

Integrationspolitik

Verbraucherschutzpolitik

Außenpolitik

Arbeitsmarktpolitik

Einleitung und Leitgedanken

Umweltpolitik

Die formale Verständlichkeit der Themen im AfD-Programm

sehr unverständlich

sehr verständlich

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

Typische Verstöße gegen Verständlichkeits-Regeln

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

Verstöße gegen Verständlichkeits-Regeln

Die häufigsten Verstöße gegen Verständlichkeits-Regeln gibt es in folgenden Kategorien: §  Fremdwörter und Fachwörter §  Wortkomposita und Nominalisierungen §  Anglizismen und „Denglisch“ §  Satzlänge.

Im Folgenden finden Sie Beispiele.

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

Gebrauch von Wortkomposita, Nominalisierungen und Fachwörtern

Die Wahlprogramme der Parteien enthalten zahlreiche Wortkomposita (zusammengesetzte Wörter), Nominalisierungen (Substantivierung von Verben und Adjektiven) und Fachwörter.

Durch Wortkomposita werden aus einfachen Einzelwörtern komplexe „Wortungetüme“. Dies erschwert nicht nur die Lesbarkeit, sondern schränkt auch die Verständlichkeit ein.

Auch häufige Nominalisierungen führen zu einem abstrakten und komplexen Sprachstil. Fremd- und Fachwörter werden häufig ohne Erklärung im Text verwendet. Vor allem für Leserinnen und Leser ohne politisches Fachwissen oder ohne akademische Ausbildung stellen Fremd- und Fachwörter eine Verständlichkeits-Hürde dar.

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

Gebrauch von Wortkomposita, Nominalisierungen, Fachwörtern

Austeritätspolitik (Die Grünen) Hochfrequenzhandel (Die Grünen) Ökostrommarktmodell (Die Grünen) Abschiebepopulismus (Die Grünen) Voraufenthaltszeiten (Die Grünen) Individualbesteuerung (Die Grünen) Ernährungssouveränität (Die Grünen) Seenotrettungsprogramm (Die Grünen) Fluchtursachenbekämpfung (Die Grünen) Kapitalverkehrskontrollen (Die Grünen) Hochwasserschutzstrategien (Die Grünen) Gebärdensprachdolmetschung (Die Grünen) Rüstungsexportgenehmigungen (Die Grünen) staatsangehörigkeitsrechtlichen (Die Grünen) Körperschaftsteuerbemessungsgrundlage (Die Grünen)

Berufspolitikertum (AfD) Heimatschutzkräfte (AfD) Identifikationsräume (AfD) Wanderungsbewegungen (AfD) Niedriglohnempfänger (AfD) Mindestabschiebequote (AfD) Geschlechterpolarität (AfD) Souveränitätsverzichte (AfD) Bevölkerungsexplosionen (AfD) kriminalitätsneuralgische (AfD) Gesichtserkennungssoftware (AfD) Wiedereingliederungshilfen (AfD) Schwangerschaftskonfliktberatung (AfD) Wissens- und Technologiediebstahl (AfD) bekenntnisneutrale Islamwissenschaft (AfD)

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

Gebrauch von Wortkomposita, Nominalisierungen, Fachwörtern

Bezugsdauergrenze (CDU/CSU) Besteuerungslücken (CDU/CSU) Höchstaltersgrenze (CDU/CSU) Gestaltungsmissbrauch (CDU/CSU) Risikoausgleichsrücklage (CDU/CSU) Transformationsprozess (CDU/CSU) Präzisionslandwirtschaft (CDU/CSU) Terrorismusabwehrzentrum (CDU/CSU) Familien- und Lebensarbeitszeitkonten (CDU/CSU)

Subventionsbremse (FDP) Hinzuverdienstgrenzen (FDP) Marktzugangshemmnisse (FDP) Postgraduiertenstudium (FDP) Treibhausgasemissionen (FDP) Einwanderungssystematik (FDP) Risikoausgleichsrücklage (FDP) Online-Selbstlerneinheiten (FDP) Digitalisierungsoffensive (FDP) Hinzurechnungsbestimmungen (FDP) Außenwirtschaftsbürokratie (FDP) Hermesbürgschaftsprogramm (FDP) Agrarinvestitionsförderung (FDP) Nachhaltigkeitsindikatoren (FDP) Mehrfachstaatsbürgerschaften (FDP) Verkehrsbeeinflussungsanlagen (FDP) Statusfeststellungsverfahren (FDP) Personenbeförderungsleistungen (FDP) Telekommunikationsgeheimnis (FDP) Mindestlohndokumentationspflichtenverordnung (FDP)

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

Gebrauch von Wortkomposita, Nominalisierungen, Fachwörtern

Interventionsarmee (Die Linke) Sparerpauschbetrag (Die Linke) Herausmodernisieren (Die Linke) Doppelverbeitragung (Die Linke) Konnexitätsprinzip (Die Linke) Militärinterventionen (Die Linke) Mindestentgeltpunkte (Die Linke) Mutwilligkeitsklausel (Die Linke) Gefährdungsbeurteilung (Die Linke) Zweckentfremdungsverbot (Die Linke) Mindesthonorarregelungen (Die Linke) Dienstleistungsplattformen (Die Linke) kassenpsychotherapeutische (Die Linke) Erwerbsminderungsrentnerinnen (Die Linke) 120-Milliarden-Euro-Investitionsprogramm (Die Linke)

Umgangsmehrbedarf (SPD) Regenbogenfamilien (SPD) Validierungsforschung (SPD) Existenzminimumbericht (SPD) Finanzierungsarchitektur (SPD) Schulmodernisierungsprogramm (SPD) Patientenentschädigungsfonds (SPD) Renteneintrittsmöglichkeiten (SPD) Finanzdienstleistungsaufsicht (SPD) Erwerbsminderungsrentnerinnen (SPD) Internationalisierungsstrategie (SPD) Regionalvermarktungsinitiativen (SPD) Allgemeinverbindlichkeitserklärung (SPD) lebensstandardsichernde Rente (SPD)

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Gebrauch von Anglizismen und „Denglisch“

Alle Parteien verwenden Anglizismen und „denglische“ (deutsch-englische) Begriffe. Viele davon ließen sich vermeiden:

Resettlementprogramm (Die Grünen) Steuerdumpingländer (Die Grünen) Trawler (Die Grünen) Smart Farming (Die Grünen) Smart Grids (Die Grünen) Green New Deal (Die Grünen) Race to the Top (Die Grünen) Braindrain (Die Grünen) Bodycam (AfD) Taser (AfD) Failed States (AfD) Gender-Studies (AfD) Gender-Ideologie (AfD)

„one-in, one-out“-Regel (CDU/CSU) Patchwork-Familien (CDU/CSU) E-Sports (CDU/CSU) Open Educational Resources (SPD) Open University (SPD) Smart Services (SPD) Overhead (SPD) Scoring (SPD) Sharing Economy (SPD) Code of Conduct (SPD) Economic Partnership Agreements (SPD)

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

Gebrauch von Anglizismen und „Denglisch“

Open-Access-Politik (FDP) Venture-Capital-Gesetz (FDP) Genome-Editing (FDP) Sabbatical (FDP) Public-Value (FDP) Cyberraum (FDP) Small Banking Box (FDP) German Mut (FDP) Open Book Tests (FDP) Open University (FDP) Entrepreneurship (FDP) Newcomer (FDP) Intellectual Property (FDP) Global Player (FDP) Empowerment (FDP) Victimless Crimes (FDP)

Freelancer (Die Linke) Leasingraten (Die Linke) Smart Cities (Die Linke) Share Deals (Die Linke) Urban Gardening (Die Linke) housing first (Die Linke) Departments (Die Linke) Street Art (Die Linke) Private-Equity-Gesellschaften (Die Linke) CO2 Carbon Capture and Storage (Die Linke) Ratings (Die Linke) Profiling (Die Linke) Remix (Die Linke) Merchandising (Die Linke) Open-Content-Lizenzen (Die Linke) Digitaler Secondhand (Die Linke)

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Gebrauch zu langer Sätze und Fachsprache

Zu lange Sätze erschweren das Verständnis, vor allem für Wenig-Leser. Sätze sollten möglichst nur jeweils eine Information vermitteln. Aber bei vielen Parteien finden sich überlange Sätze mit mehr als 50 Wörtern. Sätze mit mehr als 30 und 40 Wörtern pro Satz sind keine Seltenheit.

Nicht nur zu lange Sätze, sondern auch ein komplexer Sprachstil kann eine Barriere für die Verständlichkeit sein. Dies gilt insbesondere im Falle von Experten-Laien-Kommunikation. Typische Eigenschaften von Fachsprache sind:

§  komplexer Satzbau (Schachtelsätze)

§  hohe Informationsdichte

§  Häufung von Fremd- und Fachwörtern, Nominalisierungen und Wortkomposita

§  fehlende Erklärungen für Laien.

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Beispiele: Gebrauch zu langer Sätze

„Finanzielle Spielräume, die sich aufgrund der guten Wirtschaftslage ergeben, nutzen wir zur Erfüllung unserer staatlichen Aufgaben nach innen und außen, für Investitionen in Bildung, Forschung und Infra-struktur, zur Förderung von Familien und Kindern sowie für Steuersenkungen, die vor allem der arbei-tenden Mitte unserer Gesellschaft zugutekommen sollen.“ (46 Wörter)

„Auch die Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte wollen wir entsprechend weiterentwickeln, denn Lehrerinnen und Lehrer müssen sich immer wieder auf neue Herausforderungen einstellen – auf die kulturelle Vielfalt und die Vielfalt von Lebensmodellen an ihrer Schule, auf das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung, auf ganztägigen Unterricht oder auf neue Entwicklungen in der digitalen Bildung.“ (56 Wörter)

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Beispiele: Gebrauch zu langer Sätze

„Wenn das Kind aus einer Arbeiterfamilie später Unternehmer*in wird und gute Arbeitsplätze schafft, wenn der alleinerziehende Krankenpfleger es sich leisten kann, Pflegemanagement zu studieren, wenn die seit Längerem arbeitslose Lageristin nach einer Weiterbildung einen neuen Job findet, wenn der schwerhörige Junge zusammen mit den Nachbars-kindern in der Schule um die Ecke lernt und seinen Traum einer Ausbildung als Altenpfleger erfüllen kann und die aus Syrien nach Deutschland geflüchtete Frau Medizin studiert, dann haben wir viel erreicht.“ (76 Wörter)

„Als entscheidende Punkte im steuerrechtlichen Bereich in diesem Venture-Capital-Gesetz, sehen wir den Abbau der Substanzbesteuerung – wie etwa bei den Hinzurechnungsvorschriften in der Gewerbe-steuer, eine transparente Besteuerung für Venture Capital-Gesellschaften, eine faire Besteuerung von Investoren, die sich von ihrer Beteiligung trennen, ein Ende der (steuerlichen) Diskriminierung von Eigen-kapital gegenüber Fremdkapital, die steuerliche Anrechenbarkeit von Investitionen in Unternehmen, eine Vereinheitlichung der gesetzlichen Rahmen-bedingungen mindestens innerhalb der EU, keine Einschränkungen bei Verlustvorträgen, die Bilanzier-barkeit von Investitionen in eigene Intellectual Proper-ty und die Liberalisierung bei den Kapitalsammel-stellen, damit privates Anlagekapital stärker genutzt werden kann.“ (90 Wörter)

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„Zur Entlastung der innerdeutschen Justizvoll-zugsanstalten, aber auch zur Erhöhung der Abschreckungswirkung des Strafvollzuges, sind für ausländische Straftäter durch Vereinbarungen mit ausländischen, möglichst heimatnahen Staaten dort Vollzugsanstalten einzurichten, die den Anforderun-gen der EMRK entsprechen, unter deutscher Leitung und der Anwendung deutschen Rechts stehen und zu denen jederzeitiger Zugang zu dienstlichen Zwecken ebenso möglich ist wie der Besuch von Angehörigen und Rechtsanwälten.“ (63 Wörter)

Beispiele: Gebrauch zu langer Sätze

„Viele Menschen sind in Bewegung: für gerechten Welthandel, für Klimaschutz, für Frieden und Abrüstung, gegen Rassismus, für eine Aufwertung von Sozial- und Erziehungsdiensten, für höhere Löhne im Einzelhandel, gegen steigende Mieten und Verdrängung, für mehr Personal in Gesundheit und Pflege, für gute Arbeit und gegen Missbrauch von Werkverträgen und Leiharbeit.“ (50 Wörter)

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Beispiele: Gebrauch von Nominalstil, Schachtel- und Passivsätzen

„Moscheen, in denen Hass und Gewalt gepredigt werden, in denen sich Salafisten oder Gefährder treffen, müssen geschlossen werden. Die betreffenden Personen müssen mit der Härte des Gesetzes verfolgt und – soweit sie nicht Deutsche sind – abgeschoben werden.“

„Die Stärke unserer erfolgreichen Volkswirtschaft liegt in der vielfältigen Wirtschaftsstruktur – vom mittelständi-schen Familienbetrieb über das große Industrieunter-nehmen, über die regionale Handwerksfirma bis hin zur kleinen Hightech-Schmiede – sowie der breiten Wert-schöpfungskette von der Grundstoffindustrie bis zum End-produkt und den damit verbundenen Dienstleistungen.“

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Beispiele: Gebrauch von Nominalstil, Schachtel- und Passivsätzen

„Der Bund sollte seine neuen Möglichkeiten, finanz-schwache Kommunen im Bildungsbereich zu unterstützen, nun rasch nutzen und ein Förderprogramm zur Sanierung von maroden Schulen auflegen, das auch die baulichen Grundlagen für den Auf- und Ausbau von Ganztags-schulen legt und an eine umfassende Beteiligung und ein Konzept für eine moderne, zeitgemäße pädagogische Architektur geknüpft wird.“

„Voraussetzung für den Einsatz von Aufzeichnungsgeräten ist, dass sich Aufzeichnungen nach einem kurzen Zeit-raum der Sicherung (zum Beispiel 48 Stunden) automa-tisch überschreiben, sodass sie nicht mehr rekonstruierbar sind, wenn bis dahin kein nachvollziehbarer Grund für eine dauerhafte Sicherung gegeben ist, etwa wegen der Ver-wendung in einem strafrechtlichen Ermittlungsverfahren oder zu Fahndungszwecken.“

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Beispiele: Gebrauch von Nominalstil, Schachtel- und Passivsätzen

„Die Agenda 2010 und das Hartz-IV-System haben Millionen Menschen in den Niedriglohn gestoßen und zur Armut und Bevormundung verurteilt. Sie wurden abgehängt. Die großen Parteien kümmern sich nicht um sie, sondern sorgen für Resignation. Die Interessen der Reichen werden geschützt. Die Interessen der Mehrheit, die öffentliche Einrichtungen und Dienstleistungen nutzt, werden verkauft. Die Schuldenbremse wird als Sparsam-keit angepriesen, erweist sich aber als Dogma: Dringender Bedarf wird nicht mit Förderung und Investitionen beant-wortet, selbst wenn im Bundeshaushalt Überschuss ist.“

„Zahlreiche Gesetze haben die Gewaltenteilung in Deutschland über die Jahre erodieren lassen und zu einer überbordenden Staatsgewalt geführt: Ehemalige Politiker auf Richterstühlen, Abgeordnete die zugleich Kanzler, Ministerpräsident oder Minister sind und sich insoweit selbst kontrollieren, sowie parteipolitische Netzwerke, die durch verbotene Ämterpatronage entstehen, können nicht länger toleriert werden.“

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Wahlprogramm- Check 2017

Begriffs-Analyse

zwei

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Begriffsanalyse: Die wichtigsten Ergebnisse

§  Am intensivsten beschäftigen sich die Parteien mit den Themen Sozial- und Außenpolitik. Unter den Top-5-Themen finden sich außerdem besonders häufig Umwelt- und Integrations- sowie Justiz- und Rechtspolitik.

§  Die Schwerpunkte im Bayernplan der CSU stimmen bezüglich Sozial-, Außen- und Umwelt-politik mit dem Unions-Programm überein. Während im Unions-programm die Arbeitsmarkt- und die Bildungspolitik folgen, sind dies bei der CSU die Justiz- und Rechtspolitik sowie die Integrationspolitik. Damit spiegeln sich die in den letzten Monaten deutlich gewordenen Mei-nungsunterschiede zwischen CDU und CSU auch in ihren Programmschwerpunkten wider.

§  Im direkten Parteienvergleich zeigen sich die typischen thematischen Schwerpunkt-setzungen. Beispielsweise behandelt die FDP vergleichsweise ausführlich die Themen Finanz- und Wirtschaftspolitik, die Grünen die Umweltpolitik und die Linke die Sozialpolitik.

§  Die „Menschen“ in „Deutschland“ stehen begrifflich im Vordergrund. Auffällig ist, dass die SPD in ihrer Wortwahl eher dem Muster der Oppositions- als dem der Regierungspar-teien folgt: „müssen“ und „mehr“, zwei eher fordernde Begriffe, tauchen bei ihr ebenso häufig auf, wie bei den meisten Oppositionsparteien. Die meisten Parteien erwähnen sich selbst ver-gleichsweise selten. FDP und AfD sind Ausnahmen: Ihre Parteinamen oder Selbstbezeich-nungen („Freie Demokraten“) stechen in den Wortwolken deutlich hervor.

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

1.408

1.476

2.392

2.636

2.761

Bildungspolitik

Arbeitsmarktpolitik

Umweltpolitik

Außenpolitik

Sozialpolitik

Die 5 häufigsten Themen* im Unions-Programm (Wortzahl)

* Aufgeführt werden nur die inhaltlich-thematischen Programmteile im Gegensatz zu den Programmteilen ohne nähere thematische Fokussierung (d.h. einleitende und abschließende Passagen sowie Leit-gedanken, Wahlaussagen und Kritik an anderen Parteien).

** Die Prozente geben den Anteil des jeweiligen Themas im Verhältnis zum Gesamtprogramm an.

14,3%**

13,7%

12,4%

7,6%

7,3%

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

1.255

1.258

1.258

1.586

1.912

Integrationspolitik

Justiz- und Rechtspolitik

Umweltpolitik

Außenpolitik

Sozialpolitik

Die 5 häufigsten Themen* im CSU-Programm (Wortzahl)

15,9%**

13,2%

10,5%

10,5%

10,5%

* Aufgeführt werden nur die inhaltlich-thematischen Programmteile im Gegensatz zu den Programmteilen ohne nähere thematische Fokussierung (d.h. einleitende und abschließende Passagen sowie Leit-gedanken, Wahlaussagen und Kritik an anderen Parteien).

** Die Prozente geben den Anteil des jeweiligen Themas im Verhältnis zum Gesamtprogramm an.

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

2.886

3.058

3.413

5.739

7.255

Bildungspolitik

Integrationspolitik

Justiz- und Rechtspolitik

Sozialpolitik

Außenpolitik

Die 5 häufigsten Themen* im SPD-Programm (Wortzahl)

19,9%**

15,7%

9,3%

8,4%

7,9%

* Aufgeführt werden nur die inhaltlich-thematischen Programmteile im Gegensatz zu den Programmteilen ohne nähere thematische Fokussierung (d.h. einleitende und abschließende Passagen sowie Leit-gedanken, Wahlaussagen und Kritik an anderen Parteien).

** Die Prozente geben den Anteil des jeweiligen Themas im Verhältnis zum Gesamtprogramm an.

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

4.019

6.300

7.489

9.309

10.115

Verbraucherschutzpolitik

Integrationspolitik

Sozialpolitik

Außenpolitik

Umweltpolitik

Die 5 häufigsten Themen* im Programm der Grünen (Wortzahl)

16,8%**

15,5%

12,4%

10,5%

6,7%

* Aufgeführt werden nur die inhaltlich-thematischen Programmteile im Gegensatz zu den Programmteilen ohne nähere thematische Fokussierung (d.h. einleitende und abschließende Passagen sowie Leit-gedanken, Wahlaussagen und Kritik an anderen Parteien).

** Die Prozente geben den Anteil des jeweiligen Themas im Verhältnis zum Gesamtprogramm an.

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

Die 5 häufigsten Themen* im FDP-Programm (Wortzahl)

2.540

3.439

4.503

5.483

6.135

Justiz- und Rechtspolitik

Wirtschaftspolitik

Bildungspolitik

Sozialpolitik

Außenpolitik 18,0%**

16,1%

13,2%

10,1%

7,5%

* Aufgeführt werden nur die inhaltlich-thematischen Programmteile im Gegensatz zu den Programmteilen ohne nähere thematische Fokussierung (d.h. einleitende und abschließende Passagen sowie Leit-gedanken, Wahlaussagen und Kritik an anderen Parteien).

** Die Prozente geben den Anteil des jeweiligen Themas im Verhältnis zum Gesamtprogramm an.

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

Die 5 häufigsten Themen* im Programm der Linken (Wortzahl)

4.673

4.929

5.131

6.401

11.256

Umweltpolitik

Deutschlandpolitik

Integrationspolitik

Außenpolitik

Sozialpolitik 20,2%**

11,5%

9,2%

8,8%

8,4%

* Aufgeführt werden nur die inhaltlich-thematischen Programmteile im Gegensatz zu den Programmteilen ohne nähere thematische Fokussierung (d.h. einleitende und abschließende Passagen sowie Leit-gedanken, Wahlaussagen und Kritik an anderen Parteien).

** Die Prozente geben den Anteil des jeweiligen Themas im Verhältnis zum Gesamtprogramm an.

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

Die 5 häufigsten Themen* im AfD-Programm (Wortzahl)

1.132

1.403

1.843

2.467

2.852

Deutschlandpolitik

Integrationspolitik

Außenpolitik

Justiz- und Rechtspolitik

Sozialpolitik 17,8%**

15,4%

11,5%

8,8%

7,1%

* Aufgeführt werden nur die inhaltlich-thematischen Programmteile im Gegensatz zu den Programmteilen ohne nähere thematische Fokussierung (d.h. einleitende und abschließende Passagen sowie Leit-gedanken, Wahlaussagen und Kritik an anderen Parteien).

** Die Prozente geben den Anteil des jeweiligen Themas im Verhältnis zum Gesamtprogramm an.

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

* Aufgeführt werden nur die inhaltlich-thematischen Programmteile im Gegensatz zu den Programmteilen ohne nähere thematische Fokussierung (d.h. einleitende und abschließende Passagen sowie Leitgedanken, Wahlaussagen und Kritik an anderen Parteien).

Die Themenschwerpunkte der Parteien im Vergleich*

Umweltpolitik Verbraucherschutzpolitik Wirtschaftspolitik

Finanz− und Haushaltspolitik Integrationspolitik Justiz− und Rechtspolitik Kulturpolitik Sozialpolitik

Arbeitsmarktpolitik Außenpolitik Bildungspolitik Deutsche Geschichte Deutschlandpolitik

AfD

CDU/CSUCSU

FDPGrün

eLin

keSPD AfD

CDU/CSUCSU

FDPGrün

eLin

keSPD AfD

CDU/CSUCSU

FDPGrün

eLin

keSPD

AfD

CDU/CSUCSU

FDPGrün

eLin

keSPD AfD

CDU/CSUCSU

FDPGrün

eLin

keSPD

0.0

2.5

5.0

7.5

0

5

10

15

20

0.0

0.3

0.6

0.9

0.0

2.5

5.0

7.5

10.0

0

5

10

0

5

10

15

0.0

2.5

5.0

7.5

10.0

0

5

10

15

20

0.0

2.5

5.0

7.5

10.0

0

2

4

6

0

2

4

6

8

0

2

4

6

0

5

10

15

Ante

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tern

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Häufig verwendete Begriffe

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl Die 100 häufigsten Wörter im Unions-Programm

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl Die 100 häufigsten Wörter im CSU-Programm

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl Die 100 häufigsten Wörter im SPD-Programm

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

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Die 100 häufigsten Wörter im FDP-Programm

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl Die 100 häufigsten Wörter im Programm der Grünen

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl Die 100 häufigsten Wörter im Programm der Linken

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl Die 100 häufigsten Wörter im AfD-Programm

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Wahlprogramm- Check 2017

Hintergrund: Wahlprogramme

drei

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

Wahlprogramme erfüllen mehrere Funktionen

Auf den ersten Blick wirken Wahlprogramme wie Relikte aus vergangenen Zeiten. Wahl-programme sind keine Massenlektüre. Nur sehr wenige Menschen lesen Wahlprogramme komplett von vorne nach hinten durch. Dennoch erfüllen sie wichtige Funktionen. Das Wahl-programm soll dazu dienen, Wähler zu gewinnen oder zu halten. Dazu muss es sich zumindest teilweise von den Programmen der anderen Parteien unterscheiden – was häufiger der Fall ist, als gemeinhin angenommen wird. Und es muss verständlich sein. Vor allem soll das Programm auf Themen hinweisen, die für die Partei erfolgversprechend sind.

Andere Funktionen sind nach innen gerichtet – an die Parteimitglieder, teilweise auch an die Parteiführung. Das Programm soll der Selbstverständigung einer Partei dienen: Während der Arbeit am Programm klären die Mitglieder innerparteiliche Positionen und sie bündeln verschie-dene Interessen. Der Parteiführung dient das Programm nach der Wahl als Grundlage für Koali-tionsverhandlungen oder für die Arbeit in der Opposition. Entgegen landläufigen Behauptungen halten sich Parteien nach Wahlen häufig an ihre Programm-Aussagen.

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Wahlprogramme sind wichtig, auch wenn sie kaum gelesen werden

Programme alleine spielen für die Wahlentscheidung der Bürgerinnen und Bürger keine große Rolle. Das heißt aber nicht, dass sie für die Wahlentscheidung unwichtig wären. Denn aus den Programmen leiten sich andere Kommunikationsmaßnahmen der Parteien ab: Wahlplakate, Flyer, Broschüren, Web-Seiten. Insofern kommen Menschen auch dann mit den Inhalten der Programme in Kontakt, wenn sie sie gar nicht lesen. Selbst wenn Wählerinnen und Wähler nicht das gesamte Programm lesen, so schauen sich einige von ihnen doch zumindest die Passagen an, die sich auf Themen beziehen, die ihnen wichtig sind.

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

Wahlprogramme aus Sicht von Parteimitgliedern

Wie Parteimitglieder Wahlprogramme wahrnehmen, ist bislang kaum erforscht. Wir haben im Jahr 2010 eine Online-Umfrage unter baden-württembergischen Parteimitgliedern durchgeführt. An ihr haben 828 Parteimitglieder teilgenommen. Demnach halten die Parteimitglieder vor allem die Kurz-version des Wahlprogramms für ein wichtiges Wahlwerbemittel. Die Kurzversion wird von den Mit-gliedern aller Parteien als nützlicher, besser gestaltet, überzeugender, interessanter und verständ-licher bezeichnet als die Langfassung. Die Langversion wird hingegen vor allem von den Mitglie-dern der Grünen als sehr wichtig eingestuft.

Fast 50 Prozent der befragten Parteimitglieder geben an, die Kurzversion „ihres“ Wahlprogramms vollständig gelesen zu haben. Von der Langversion behaupten das nur 16 Prozent. Zwölf Prozent der Mitglieder geben aber auch zu, die Langversion noch nicht einmal in Auszügen gelesen zu haben; bei der Kurzversion sind dies nur vier Prozent.

Noch gravierender sind die Unterschiede zwischen den Kurz- und den Langfassungen der Wahl-programme, wenn man danach fragt, welche Funktionen sie erfüllen. Parteiübergreifend werden die Kurzfassungen als ein wirksames Wahlwerbemittel gesehen: Sie erfüllen aus Sicht der Parteimit-glieder am stärksten die Funktion, die Wähler von der Wahl der jeweiligen Partei zu überzeugen. Diese Funktion wird den Langfassungen am wenigsten zugesprochen. Sie gelten unter den Mit-gliedern als Instrument, um dem Wahlkampf eine Richtung zu geben und um in eventuellen Koali-tionsverhandlungen eine Richtlinie zu haben. Diese Funktion wird den Kurzfassungen am wenigs-ten zugesprochen. Insofern können wir von einer klaren „Arbeitsteilung“ zwischen den Lang- und den Kurzfassungen sprechen.

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rot-rot-grüner Koalitionsvertrag Berlin 2016

Banken: AGBs 2014

Doktorarbeiten: Politikwissenschaft 2010

Aktionärsbriefe 2016

Antwortschreiben auf Bauanträge 2016

Produktinformationsblätter (PIB): Anleihen 2014

Wahlprogramme: Bundestagswahl 2013

Wahlprogramme: Bundestagswahl 2017

Homepage-Texte der Bundesregierung 2005-2009

Banken: Pressemitteilungen 2010

Die Welt: Politik-/Wirtschaftsartikel 2010

CEO-Reden: DAX-30-HV 2016

BILD-Zeitung: Politikartikel 2010

sehr unverständlich

sehr verständlich

Beispiele aus Hohenheimer Verständlichkeitsstudien 2010-2017

Durchschnittswerte Hohenheimer Verständlichkeits-Index

Der „Hohenheimer Verständlichkeitsindex“ reicht von 0 (= schwer verständlich) bis 20 (= leicht verständlich). Welcher Zielwert erreicht werden sollte, hängt von der Text-Gattung und der Zielgruppe ab.

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Wahlprogramm-Check 2017: Bundestagswahl

Prof. Dr. Frank Brettschneider Claudia Thoms, M.Sc. Universität Hohenheim Kommunikationswissenschaft Fruwirthstraße 46 70599 Stuttgart Tel. 0711 / 459-24030 [email protected] http://komm.uni-hohenheim.de

Dr. Anikar Haseloff Oliver Haug Geschäftsführer H&H CommunicationLab GmbH Am Hindenburgring 31 89077 Ulm Tel. 0731 / 9328420 [email protected] http://www.comlab-ulm.de