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wandern genieße & MAGAZIN ZUM WANDERTAG 2013 IN OBERSTDORF Allgäuer Bergwelt S. 50 Das llgäu lädt Sie ein Brauchtum & Kultur S. 37 KOSTENLOS ZUM MITNEHMEN Genießen im Allgäu S. 90

wandern & genießen - Sonderausgabe zum Deutschen Wandertag 2013

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Große Sonderveröffentlichung mit allem Wissenswerten zum Deutschen Wandertag 2013 in Oberstdorf. Sie könne die Ausgabe auch als Printversion unter www.edition-allgaeu.de im Online-Shop bestellen - für nur 2,- Euro zzgl. 1,45 Euro Versand

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M A G A Z I N Z U M WA N D E R T A G 2 0 1 3 I N O B E R S T D O R F

Allgäuer Bergwelt S. 50

DasAllgäulädt Sie ein

Brauchtum & Kultur S. 37

KO S T E N L O S Z UM M I T N EHM EN

Genießen im Allgäu S. 90

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wandern & genießen

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Herausgeber: Peter Elgaß

Verlagsleitung: Afra Elgaß

Tel. +49 (0) 8379 / 728016Fax +49 (0) 8379 / 728018

Verlag und Herstellung:Verlag HEPHAISTOS, EDITION ALLGÄULachener Weg 2, 87509 Immenstadt-Werdenstein E-Mail: [email protected]

Deutscher Wandertag 2013

6 Grußworte8 Das Zugpferd der Region

Wer ist eigentlich die Allgäu GmbH?

10 Der Wandertag in Oberstdorf 2013Größtes Wanderfest Europas zu Gast im Allgäu

14 Wie Oberstdorf zum Wandertag kam Eine spannende Geschichte

16 Der Heimatbund Mitveranstalter des Wandertages 2013

18 Aktiv im Deutschen Wanderverband Unermüdlicher Einsatz für den Wandersport

20 eine Wandertour durch DeutschlandWandertage: Rück- und Ausblicke

22 Mit Wanderführern auf der Schulbank Sicheres Führen von Gruppen will gelernt sein

26 Die tradition –der Bundespräsident als Schirmherr

Politische Aufwertung des Deutschen Wanderverbandes

30 Kleiner Wimpel, großes Zeichen und ein langer WegMit der Wimpelgruppe quer durch Deutschland

32 ein Zug bunter FröhlichkeitDer Festumzug – Höhepunkt des Wandertagsprogramms

34 entdeckertour durch das Allgäu DorfKulinarisches, Künstlerisches, Kulturelles

36 tourismusbörse – Wanderregionen und Anbieter stellen sich vor

Bunter Markt für Wanderfreunde

Wanderregion Allgäu11 »Wandern hoch drei« ... Motto des diesjährigen Wandertages

12 Die südlichste Gemeinde Deutschlands Ortsportrait von Oberstdorf

17 Der Grünten – Wächter des Allgäus Markanter Gipfel am Tor zum Allgäu

38 Die Nachbar-RegionenUrlaubsregionen zwischen Bodensee und Füssen

44 Hinauf zum Wandern Startpunkt Bergstation

46 Lange Grate, hohe Gipfel, tiefe täler Prägung der Allgäuer Berglandscha

48 Allgäuer Hochalpen – zwischen Nagelfluh und Dolomit

Das Naturschutzgebiet im Überblick

50 tipps für alpine einsteiger Gefahrensituationen vermeiden

54 Lebenskünstler im Hochgebirge Fauna und Flora in den Allgäuer Bergen

58 Zwischen Nagelfluh und Naturjuwelen Reise durch den Naturpark Nagelfluhkette

74 Gewaltige Natur – Wanderziele zum Luholen

Reise durch den Naturpark Nagelfluhkette

94 Ballontrekking – schweben und wandern Interessante Kombination mit heiterem Ursprung

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Inhalt

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Impressum

Fotos: Volker Wille, Manuel Geimer, DWV, Alpsee Bergwelt

EDITIONALLGÄU

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Redaktion:Stefan Lindemann (v.i.S.d.P.), Viola Elgaß,Marius Lechler, Thomas Niehörster

Gekennzeichnete Beiträge stellen die Meinungdes Verfassers, nicht aber des Verlages dar.

Alle Veranstaltungs- und Terminangaben ohne Gewähr.

Layout: Bianca Elgaß, Ramona Klein, Dominik Ultes

Anzeigen: Sven Abend, Kathrin GeisTel. +49 (0) 8379 / 728616E-Mail: [email protected]

Es gilt die Anzeigenpreisliste 1/2013 vom 1. Februar 2013.

SeIte 90

SeIte 68

Allgäuer Lebensart

37 Die zwei trachten des Heimatvereins Das Oberstdorfer Festgewand

52 Sennalpenland – ein starkes Stück LebenWandern & genießen im Land der Alpen

60 Allgäu-Nostalgie in Schwarz-Weiß Lala Aufsberg – die Allgäu-Fotografin

84 Feste, Bräuche & Kultur Allgäuer Termine im Jahreslauf

88 Natürlich Allgäu – Regionales liegt im trend

Käse, Lederhosen & Co. – die perfekten Mitbringsel

90 Bodenständig – deig – wohlschmeckend Ein Blick in Allgäuer Kochtöpfe

92 Sagenhaes Allgäu Immer schon haben mystische Orte und Stimmungen

die Fantasie der Einheimischen angeregt

Service

24 Wichtige Infos zum Deutschen WandertagWie komme ich hin – wo komme ich unter?

28 WandertagsprogrammWas ist geboten am Deutschen Wandertag?

62 Die Freilu-KüchePicknick und Einkehr im Allgäu

64 Im Allgäu regnet’s nie ...... und falls doch, finden Sie hier Programm-Alternativen

66 Wasserspaß an Seen und FlüssenBadeplätze im Wandertagsgebiet

68 Wer nicht wandern will, kann trotzdem was erlebenSchönwetterziele für Familien und Wandermüde

74 Gewaltige Natur –Wanderziele zum Luholen

Tipps für Naturliebhaber

77 MeLDUNGeN93 Das Allgäu online

Hilfreiches und Sehenswertes im World Wide Web

96 BuchtippsAllgäu-Bücher für Sie vorausgelesen

98 Preisrätsel Hier erwarten Sie attraktive Gewinne

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Titelfoto (Volker Wille): Wanderer an der Pfarr alpe bei MissenWeitere Fotos auf dem Titel: Volker Wille, Stefan Lindemann

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als 1. Bürgermeister von Oberstdorffreut es mich natürlich besonders, Sie hierin Oberstdorf zum 113. Deutschen Wan-dertag im Namen der Marktgemeinde be-grüßen zu dürfen.

Nicht nur Ihnen als Wanderexperten istdas Allgäu über seine Grenzen hinaus alsWanderdestination bekannt.

Umso mehr freuen wir uns natürlich,Ihre Gastgeber sein zu dürfen. Schließlichist es in der Geschichte des DeutschenWandertages das erste Mal, dass eine sol-che Veranstaltung im Allgäu stattfindet.Für uns als Gastgeber und Organisatorennatürlich ein Grund mehr, unser Besteszu geben und einen Wandertag zu orga-nisieren, der in Erinnerung bleiben wird.Gründe, diese Veranstaltung in Erinne-rung zu behalten, gibt es sicherlich viele.Schon das Motto »Wandern hoch 3«, dasmit den Schlagworten innovativ und zu-kunsorientiert, kulturell und überra-schend sowie genussvoll und gesund hin-terlegt ist, zeigt, dass sich das Organisati-ons-Komitee auf die Fahnen geschriebenhat, Wandern mit emen zu verknüpfen,die unsere Region erlebbar machen.

Wer sich auf das über 200 Kilometerlange Streckennetz rund um Oberstdorfbegibt, lässt Stress, Hektik und Alltag hin-ter sich. Zusammen mit dem benachbartenKleinwalsertal ist Oberstdorf das größteWander- und Bergsportgebiet am Nord-rand der Alpen. Über mustergültig ange-legte Wanderwege, urige Berghütten, vor-bei an glasklaren Gebirgsbächen laden dieOberstdorfer Berge zu einem Wanderur-laub ein, um die »Höhepunkte der Natur«in Ruhe und ohne Gedränge zu erleben,und zu guter Letzt können Sie sich bei einem Wanderaufenthalt in Oberstdorfnicht nur entspannen, sondern Sie tun auchgleichzeitig etwas für Ihre Gesundheit.

Ich freue mich darauf, Sie im Rahmendes Deutschen Wandertages 2013 inOberstdorf begrüßen zu dürfen!

Laurent O. MiesBürgermeister von Oberstdorf

Liebe Wanderfreunde,

Ich freue mich, dass der Deutsche Wan-dertag in Bayerns sonnigem Süden statt-findet und das Allgäu aus diesem Anlassauf sich aufmerksam macht.

Das Wandern zieht immer mehr Men-schen in seinen Bann. Alte Volkslieder, dieseine Freuden in Melodien fassen, undmoderne Ausrüstung für den fortschritt-lichen Fußgänger ergänzen sich aufs Bestemit den vielfältigen Angeboten, die derFremdenverkehr einrichtet. Gerade dasAllgäu geht hier neue Wege: Für die un-terschiedlichen Vorlieben finden sich diebesten Entfaltungsmöglichkeiten – inmit-ten einer kravollen Natur von mitreißen-der Schönheit.

Wandern bietet jedem etwas! Klassischsind die deutschen Fernwanderer vonSeume bis Büscher, die auf ihren »Spazier-gängen« Länder und Leute kennenlernen

und ihre intensiven Erfahrungen in lite-rarische Form bringen. Aber Wandernkann schon vor der Haustür beginnen undmuss gar nicht bis Syrakus oder Moskauführen, wenn man sich nur Zeit nimmtund auf die Langsamkeit einlässt: Vier Ki-lometer in der Stunde zu Fuß schenkenmehr Eindrücke als hundert Kilometer imAuto!

Ich bin sicher, dass sich die Wander-freunde im Allgäu wohlfühlen – und gernzu längeren Exkursionen wiederkehrenwerden!

Horst SeehoferBayerischer Ministerpräsident

Willkommen im Allgäu!

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Wenn Gäste kommen, breiten die All-gäuer ihre Arme aus. Viele jährlich wie-derkehrende Besucher erleben das Allgäuals ihre Ferienheimat. Unser Haus, die Hei-mat Allgäu auch für unsere Gäste zu er-halten, ist eine der vielen Aufgaben desHeimatbundes Allgäu.

Lebenslust und Lebensfreude sind Salzund Pfeffer auf der landschalichen undkulturellen Vesperplatte, die die Allgäuerzu bieten haben. Freude erleben zu könnenheißt auch genießen können. Im Allgäuist alles dafür vorhanden – Geschichte,Brauchtum und Kultur zeigen sich vielfäl-tig. Mal »hälinge« versteckt, mal barockden Himmel grüßend. Lassen Sie sich imDämmerlicht einer Kapelle die Geschichteihrer Erbauer erahnen oder wandern Sieauf den Spuren großer Bildhauer. Nir-gendwo sind unberührte Landscha und

kulturelle Zeugnisse so unverfälscht ver-bunden und dahingestreut wie im Allgäu.

Wir verneigen uns respektvoll vor derAufgabe, den Deutschen Wandertag 2013auszurichten, und bedanken uns bei allenOrganisatoren, Helfern und Mitwirken-den.

Ganz besonders aber freuen wir uns aufunsere Gäste, die wir herzlich willkommenheißen.

Karl Stiefenhofer1. Vorsitzender des Heimatbund Allgäu

Grüß euch Gott alle miteinander!

in diesem Jahr wird Europas größteWanderveranstaltung zum ersten Mal imAllgäu, in Sichtweite der Alpen, stattfin-den. Tausende von Menschen werden dieSchönheiten und Kleinode der Region mitder Wanderhauptstadt Oberstdorf vom 26.Juni bis 2. Juli 2013 während des 113.Deutschen Wandertages entdecken.

Dabei beschränkt sich der Reiz der Re-gion keineswegs auf die Alpen. Es ist derDreiklang aus Flachland, Voralpen undden Alpen mit der beeindruckendenHochgebirgskulisse, der das Wandern imAllgäu so einzigartig macht. Das Mottofür den Wandertag »Wandern hoch drei«könnte kaum treffender sein.

Zu den grandiosen Naturlandschaengesellen sich ebenso sehenswerte Kultur-schätze, die der Heimatbund Allgäu Gäs-ten wie Einheimischen in seinem Projekt»Wandern mit Kultur« erschließt. An die-ser Stelle danke ich dem Heimatbund aus-

drücklich für sein Engagement, ebenso wieder Allgäu Tourismus GmbH und derMarktgemeinde Oberstdorf, die die Ver-anstaltung zusammen ausrichten und einwirklich erlebenswertes Programm auf dieBeine gestellt haben.

Empfehlen möchte ich außerdem dievielen kulinarischen Besonderheiten desAllgäus, etwa den Bergkäse oder den köst-lichen Joghurt. Und dazu ein kühles Bieraus einer der zahlreichen regionalenBrauereien. Ich freue mich auf ein Wie-dersehen im Allgäu!

Ihr Dr. Hans-Ulrich RauchfußPräsident des Deutschen Wanderverbandes

Liebe Leserinnen und Leser,

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8 Wa n d e r t a g 2 0 1 3

DDie Allgäu GmbH hatte zwei Vorgän-ger: die Allgäu Marketing GmbH und dieAllgäu Initiative GbR. Erstere kümmertesich seit einigen Jahren um touristischeAngelegenheiten, die Allgäu Initiative GbRwar für eine Verbesserung des Wirtschas-standortes zuständig. Anfang 2011 wurdendie beiden Gesellschaen miteinander ver-schmolzen.

Die Allgäu GmbH kümmert sich seit-dem um alles: das Tourismus- und Stand-ortmanagement Allgäu und das Manage-ment der Marke Allgäu. Unsere Gäste wer-den diese Marke, das blaue Quadrat mitweißer Aufschri, auf vielen Produktenund in vielen Drucksachen finden. Nichtnur hier im Allgäu, sondern auch bei sichzu Hause im Supermarkt oder in der Wer-bung. Das blaue Quadrat signalisiert Qua-lität aus dem Allgäu. Denn nur, wer be-stimmte Mindestanforderungen undNachhaltigkeitskriterien erfüllt, kann Markenpartner werden.

Das Allgäu zählt zu den Top-Urlaubs-regionen in Deutschland. Mit seinen jähr-lich mehr als 17 Millionen Übernachtun-gen und über 3,5 Millionen Gästeankünf-ten gilt die südlichste Urlaubsregion alsdie größte zusammenhängende Touris-musdestination Deutschlands. Beim Deut-schen Wandertag werden dieses Jahr

Viele Wandergäste werden sich fragen: »Wer ist eigentlich diese AllgäuGmbH, die da immer wieder im Zusammenhang mit dem Ausrichter des Deutschen Wandertages 2013, dem Wanderverband und mit dem Heimatbund Allgäu in einem Atemzug genannt wird?« Die Antwort gibtder Vorsitzende des Aufsichtsrates der Allgäu GmbH, der OberallgäuerLandrat Gebhard Kaiser.

30.000 bis 50.000 Gäste erwartet – keineAngst also, dass sich unsere Wandergästegegenseitig auf die Füße treten – wir habenfür alle Platz. Saison ist hier übrigens dasganze Jahr über – und jede Jahreszeit hatihren eigenen Charme.

Die Allgäu GmbH wird getragen vonden vier Landkreisen Oberallgäu, Unter-allgäu, Westallgäu und Ostallgäu sowie vonden drei kreisfreien Städten Kempten,Memmingen und Kaueuren und einerReihe von Unternehmen, die an der Ent-wicklung der Region interessiert sind.Achtzehn Top-Tourismus-Orte sind mitin diesem Boot, das sich fünf wichtige Ge-schäsfelder auf die Fahnen geschrieben

Die Allgäu GmbHZugpferd der Region

hat: Gesundheit, Winter, Wandern, Radund Städte/Kultur. Alle fünf Arbeitsgebietesind deckungsgleich mit den Interessendes Deutschen Wanderverbandes. Daherwar es naheliegend, dass die Allgäu GmbHunter den beiden Geschäsführern Bern-hard Joachim und Klaus Fischer federfüh-rend an der Organisation des 113. Deut-schen Wandertages mitwirkt.

Allgäu. Fürs Leben gern …

Gemeinsam mit vielen Akteuren unse-rer Region haben wir Allgäuer bereits vielerreicht. Es zeigt sich: Die Kräe zu bün-deln und gemeinsam vorauszuschreiten,zahlt sich aus! Wenn es uns gelingt, einender schönsten und ereignisreichsten Deut-schen Wandertage in der neueren Ge-schichte dieser Veranstaltung auszurich-ten, dann haben dazu viele helfende Händebeigetragen – geleitet und geführt von derAllgäu GmbH. Wir haben dabei den Hei-matbund als ideenreichen und kompeten-ten Partner zur Seite gehabt. Ohne ihn alsMitglied im Wanderverband gäbe es kei-nen Deutschen Wandertag in Oberstdorf.

Ihnen, liebe Gäste, wünsche ich Wan-derwetter, schöne Stunden in Oberstdorfund der Umgebung und ein baldiges Wie-dersehen im Allgäu.

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DDie zentralen Veranstaltungen desDeutschen Wanderverbandes, wie z.B.Fach tagungen, Vorstandssitzungen oder dieJahreshauptversammlung sind eingebettetin ein Rahmenprogramm mit geführtenWanderungen, emenwanderungen z.B.zu Alpenflora und -fauna und kulturellenDarbietungen. Auszüge aus dem Pro-gramm des Deutschen Wandertags findensich in diesem He auf den Seiten 28/29.

Im und um das Oberstdorf Haus undim angrenzenden Kurpark findet von

Seit 1883 findet der Deutsche Wandertag jährlich jeweils in einer anderen Wanderregion Deutschlands statt. Nur in den Zeitender Kriegswirren wurde die Tradition ausgesetzt. Dieses Jahr findet er zum 113. Mal statt und das erste Mal in einer Alpenregion. ZuEuropas größter Wanderveranstaltung werden in der Woche vom 26. Juni bis 1. Juli insgesamt 30.000 bis 50.000 Wanderfreunde ausganz Deutschland erwartet

Wanderungen in Regionen über 2000 Meter Höhe erfor-

dern perfekte Bergausrüstung – so wie bei diesem Paar, das

den Blick auf den AllgäuerHauptkamm mit dem

Seealpsee genießt

Donnerstag, 27. Juni, bis Sonntag, 30. Juni,eine Tourismusbörse statt. Auf dieser prä-sentieren sich verschiedene Tourismusver-bände und -organisationen, Hotels, Regio-nen, Städte etc. Unter anderem werden dieAusrichter des Deutschen Wandertages2012 (Bad Belzig im Fläming) und 2014(Bad Harzburg im Harz) mit einem Standvertreten sein.

Zentraler Treffpunkt in Oberstdorf istdas »Allgäu-Dorf«. Hier präsentieren sichFirmen der Region, Künstler zeigen ihr

Der Wandertagin Oberstdorf 2013

Können, und regionale landwirtschalicheProdukte wie z.B. Käse, Honig oder be-sondere Öle werden feilgeboten.

Das Bühnenprogramm wird rund umden Musikpavillon im Kurpark stattfinden,und am Sonntag (30. Juni) wird der kilo-meterlange Festzug der Wanderer aus allendeutschen Regionen die Teilnehmer undBesucher in Bann ziehen. Musikkapellen,emenwagen, Trachten- und Fahnenab-ordnungen bewegen sich zwischen denWandergruppen. ç

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Geröll der Eiszeit. Die Allgäuer sagen dazuauch »Herrgottsbeton«. Dort oben tut sichein grandioser Blick auf den AllgäuerHauptkamm auf. An schönen Tagen siehtman den Turm des Ulmer Münsters. ZurEinkehr laden »Alpen« ein – so nennendie Allgäuer ihre »Almen«.

Alpinwandern Im Reich von Adler undSteinbock ist Bergerfahrung gefragt. Vor-sicht: Auf den Gipfeln versuchen frecheBergdohlen, an der Rucksack-Brotzeit teil-zuhaben. Besonderen Schutz erfahrenFauna und Flora im »NaturschutzgebietAllgäuer Hochalpen«, das sich südlich undöstlich von Oberstdorf über eine Flächevon knapp 210 Quadratkilometern er-streckt. Die bekanntesten Gipfel sind das»Hohe Licht«, der Edelweiß-Berg »Mäde-legabel« und der »Große Krottenkopf«(2657 Meter). Er thront auf der deutsch-österreichischen Grenze und ist derhöchste Gipfel der Allgäuer Alpen. ç

Talwandern In der Ebene des Illertalsund entlang der Nebentäler führen zahl-reiche Wanderwege durch idyllische Na-tur- und Kulturlandschaen. PrägendesElement ist das Wasser. GeheimnisvolleWege führen durch Moorlandschaen.Wasserfälle stürzen in die Tobel und beruhigen sich langsam, um dann als Wie-senbäche die Wanderwege zu begleiten.Wege entlang von Seen, Bächen und Flüs-sen laden zum Rasten und die »Unver -frorenen« zum Baden ein. Immer wiederführen die Wege vorbei an Sehenswürdig-keiten wie z.B. Kapellen und Mühlen. Be-suche in kleinen Handwerksbetrieben undMuseen geben tiefere Einblicke über Landund Leute. Unterwegs laden die Dorf -wirtschaen zum Genuss der Allgäuer Ge-richte ein. Ursprünglich als »Arme-Leute-Küche« verrufen, hat sie inzwischen viel-fach Gourmet-Niveau erreicht.

Voralpenwandern Über 1000 Kilome-ter Wanderwege führen durch dieses vorvier Jahren gegründete, grenzüberschrei-tende Schutzgebiet, das gleichermaßen aufAllgäuer und auf Vorarlberger Seite liegt.Die Hörner- und die Nagelfluhkette bildendie beiden prägenden Höhenzüge des Naturparks. Eine besondere Geologie be-stimmt das Landschasbild des Natur-parks. Die Nagelfluhkette besteht aus ehersanen Höhen, die nur im Gipfelbereichblanke Felsformationen ausbilden. DieserFels besteht aus zusammengebackenem

»Wandern hoch drei« ...

... so lautet das Motto des Wandertages in Oberstdorf. Damitwird in Kurzform gesagt, dass auf die Wanderer drei charakter-lich unterschiedliche Höhenstufen warten: die Täler, die sanenVorberge und die Hochalpen. Ein ausgedehntes Wanderwege-netz, das im Hochgebirge sogar von Kletterpassagen und Klettersteigen unterbrochen wird, lädt zu Entdeckungstouren.Für jeden ist etwas dabei: Kulturelles oder Genussreiches im Talund sportlich Ambitioniertes in den Höhenlagen des Allgäus

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Bei den Gipfeltouren in den Allgäuer Hochalpen ist Bergerfahrung gefragt

Blick entlang des Illertals auf dieOberstdorf umgebende Bergwelt

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Die südlichste GemeindeDeutschlands

Eingebettet in intakte Natur, im Talkessel am Illerursprung gelegen und von den steil emporragenden Allgäuer Bergen umgeben, findet man in und um Oberstdorf eine einmalige Vielfalt an Erlebnissen. Ob sportlich-aktiv oderkulturell-genießerisch – das Angebot wird allen Ansprüchen gerecht.

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Die Kirchstraße in Oberstdorf

Heini-Klopfer-Schanze über dem Freibergsee

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Oberstdorf ist einer der großen Tourismusmagnete in Deutschland. Bei knapp 10.000 Einwohnern gibt es 17.500 Gäste -betten und 2,3 Millionen Übernachtungen im Jahr. Zur Markt-gemeinde Oberstdorf zählen die fünf Dörfer Kornau, Reichen-bach, Rubi, Schöllang und Tiefenbach. Von der Gemeindeflächestehen etwa 75 Prozent unter Naturschutz. Das NaturschutzgebietAllgäuer Hochalpen nimmt einen Großteil davon ein. Die Markt-gemeinde ist flächenmäßig die drittgrößte Kommune in Bayern.Der Hauptort Oberstdorf hat sich trotz der vielen Besucher seinenDorfcharakter erhalten können. Traditionelle Gebäude und über300 Jahre alte Bauernhäuser prägen das Ortsbild – auch, wenndie wenigsten noch für die Landwirtscha genutzt werden.

Vielen Gästen fällt bei der Erwähnung von Oberstdorf »Winter -liches« ein: Skispringen, Langlauf, Skifahren und Rodeln. Dazutragen die vielen Sportübertragungen im Fernsehen bei. Das»weiße« Oberstdorf gibt es aber höchstens vier Monate. ZweiDrittel des Jahres dominiert das »grüne« Oberstdorf. Dieses»grüne Gesicht« des südlichsten Ortes in Deutschland soll mitder Austragung des Deutschen Wandertages bekannter werden.Denn die vier Täler, die sich vom Hauptort aus nach Süden er-strecken, bieten für alle Wandertypen beste Bedingungen. Vonflach bis exponiert ist alles dabei. Der Höhenunterschied zwischenOberstdorf (800 Meter) und Nebelhorn (2224 Meter) beträgtsatte 1400 Meter.

Im Gegensatz zu den meisten Wandergebieten in Deutschlandwerden die Wanderwege in Oberstdorf und in der Region nichtvon Wandervereinen unterhalten, sondern von Gemeinden undLandkreisen. Und in wenigen Gebieten Deutschlands gibt es einso engmaschiges Netz unterschiedlicher gepflegter Wanderwege.

Wer mit der Bahn anreist, entsteigt dem Zug im 2006 preisge-krönten Bahnhof, mitten in der verkehrsberuhigten Ortsmitte.Die anschließende Fußgängerzone mit Gastronomiebetriebenund Einkaufsläden dehnt sich über große Teile des Dorfzentrumsaus. Während des Wandertages gelten verlängerte Einkaufszeitenauch am Sonntag. Das Zentrum der Marktgemeinde ist den Fuß-gängern vorbehalten. Zwischen den Wanderungen könnte alsoein entspannter Einkaufsbummel stattfinden.

Südlich vom Bahnhof grenzt das Kurzentrum des Heilklima-tischen Kurortes und Kneippbades an. Der Kurpark bietet Raum

für Erholung und Veranstaltungen. Im Musikpavillon werden re-gelmäßig Live-Veranstaltungen aller Stilrichtungen dargeboten –auch während des Wandertages. Um diesen Musik pavillon herumordnet sich das AllgäuDorf mit seinen vielen Ständen und Zeltenan.

Im alten Rathaus ist eines der vier Bergschauzentren beheimatet(www.bergschau.com). Hier erfährt man Grundlegendes zur Na-tur des Allgäus und zum Wirtschaen des Menschen unter denerschwerten Bedingungen des Hochgebirges.

Weithin überragen die Sprungschanzen die Kulisse von Oberst-dorf – ein sichtbares Zeichen für die sportliche Seite der Markt-gemeinde. Aber nicht nur die Skisprung-Pioniere Sepp Weiler,Max Bolkart und Heini Klopfer, der Ski-Rennläufer HansjörgTauscher und der Eisläufer Norbert Schramm haben den Ort be-kannt gemacht. Schon früher trug ein Pionier den Namen seinesHeimatortes in die Welt hinaus: der Bergsteiger Anderl Heckmair,der 1938 zusammen mit Ludwig Vörig sowie den ÖsterreichernHeinrich Harrer und Fritz Kasparek als erster die berüchtigte Ei-ger-Nordwand bezwang. Heckmair wurde übrigens 99 Jahre altund verstarb erst 2005 in seinem Heimatort –ein Hinweis darauf,dass sportliche Betätigung und die gesunde Berglu in der Markt-gemeinde ein Garant für hohes Alter sind... ç

Einödsbach – ein Ort, der nur aus drei Häusern und einer Kapelle besteht. Er ist der südlichste ständig bewohnte Ort der Bundesrepublik

Drei Täler ziehen sich südlich von Oberstdorf in die Berge hinein: das Trettach-tal, das Breitachtal und das Stillachtal. Diedrei Flüsse aus diesen Tälern treffen am Illerursprung zusammen. Viele Wanderwegebegleiten die Flüsse in die Täler und kletternan deren Ende auch in alpine Höhen hinauf.Dank der hervorragenden Beschilderungkann man sich kaum verlaufen

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Wie Oberstdorf zum DeutschenWandertag kam

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Einige Verantwortliche trafen sich 2006 und überlegten sichneue Wege, diese Heimatbund-Aufgaben zu bewältigen. In einerschnelllebigen, ja gehetzten Zeit bleiben diese Kleinode allzu olinks liegen. Das Schlagwort »Entschleunigung« fiel. Die Diskus-sion kam auf die langsamste Fortbewegungsart unserer Zeit: dasLaufen. Die Entdeckung der kulturellen und landschalichen Se-henswürdigkeiten des Allgäus im Schritt-Tempo erschien denLeuten vom Heimatbund ideal für die Neuausrichtung. Ein neuesBetätigungsfeld war entdeckt.

Peter Elgaß, der verantwortliche Redakteur der Heimatbund-Zeitschri HEIMAT ALLGÄU, packte die Gelegenheit beimSchopf und schrieb für den Heimatbund eine Bewerbung im ge-rade laufenden Wettbewerb »Neue Ideen für das Allgäu«. DerKerngedanke: das Wandern mit der Erforschung der heimatli-chen Sehenswürdigkeiten zu verbinden und den alljährlich statt-findenden Deutschen Wandertag mit 30.000 Teilnehmern ins All-gäu zu holen.

Die Jury fand diese Idee hervorragend und zeichnete den Hei-matbund mit einem Hauptpreis aus. Der Heimatbund war des-halb in der Pflicht, Mitglied im Wanderverband zu werden –denn nur Mitgliedsverbände im Deutschen Wanderverband kön-nen sich um die Ausrichtung des Deutschen Wandertages bewer-ben. 2008 trat der Heimatbund in Fulda dem Verband bei – ohneGegenstimme, und in dieser denkwürdigen Sitzung wurde auchgleich die Bewerbung des Heimatbundes für den Wandertag 2013von den anderen 57 Mitgliedsverbänden akzeptiert! Karl Stiefen-hofer und Gerlinde Hagelmüller erinnern sich noch heute an denFestzug durch die Innenstadt Fuldas. Der Heimatbund war mit

Eine wichtige Aufgabe des Heimatbundes Allgäuist die Pflege und die Erhaltung von Kulturein -richtungen und Denkmälern in der Region. Und davon gibt es wahrlich eine ganze Menge.Vom Wegkreuz bis zur Stadtvilla, vom liebens -werten Dorfmuseum bis zu den Resten der vielenBurgruinen. Aber wenn niemand sie beachtet,gehen sie mit der Zeit verloren. Der HeimatbundAllgäu hat mit der Bewerbung um den DeutschenWandertag die Aufmerksamkeit auf unsere Kulturgüter neu justiert.

Alle Vorstandsmitglieder des Deutschen Wanderverbandes blicken zu KarlStiefenhofer – bei dessen Vorstellungs-Rede des Heimatbundes in Fulda

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Ein toller Einstand mit Allgäuer Tracht, Dirndl und zünftiger Musik ausDeutschlands südlichster Ecke: Die Musikkapelle Durach war dabei

Beim Festzug durch Fulda im Jahr 2008 war erstmals auchder Heimatbund Allgäu dabei. Links winkt die Vorstands-riege, rechts tönt vielstimmig die Blaskapelle Durach

Ein Bild, das seit 2008 alle Jahre zu sehen ist: Die 2. Vorsitzende des Heimat-bundes, Gerlinde Hagelmüller, und der Vorsitzende Karl Stiefenhofer

Trachten, Fahnen und Musikkapelle erstmals dabei. Die Allgäuerwurden von den anderen Regionen und den Menschen auf derStraße mit großer Begeisterung willkommen geheißen: »Schön,dass ihr nun dabei seid – wir kommen alle 2013 ins Allgäu!«

Nun stand fest, dass der Wandertag 2013 ins Allgäu kommt.Aber es stand noch lange nicht fest, wer die »Wandertagshaupt-stadt 2013« wird. Vier Bewerbungen gab es: Kempten, Bad Wö-rishofen, Füssen und Oberstdorf. Und in der Folgezeit stellte sichauch heraus, dass der Heimatbund zwar den Schlüssel zum Wan-dertag ins Schloss gesteckt hatte, aber sicherlich nicht in der Lagesein wird, eine solche Großveranstaltung für 30.000 Wanderer fi-nanziell abzusichern. Die Politik schaltete sich auf Bitten des Hei-matbundes ein und bestimmte die Allgäu GmbH zum Mitorga-nisator. Eine interne Jury bewertete die Angebote der möglichenWandertagsorte, und Oberstdorf hatte um Haaresbreite die Nasevor Füssen. Oberstdorf konnte in die Waagschale werfen, dassmit Bad Hindelang, Fischen, Burgberg, Sonthofen, Blaichach,Rettenberg und Immenstadt alle Nachbarorte ins Boot kamenund sich organisatorisch und finanziell am Wandertag beteiligten.

Seit einigen Monaten steht das Programm fest. Der Heimat-bund Allgäu kann stolz darauf sein, dass seine Grundidee aufge-gangen ist. Die Wanderungen im Programm beinhalten sehr vielekulturelle Höhepunkte. Per Pedes erobern sich die Teilnehmeraus den 58 deutschen Regionen Kulturdenkmäler, Informations-portale, Museen und die schönsten Landschaen auf drei Höhen-ebenen im südlichen Oberallgäu. Eine unschätzbare touristischeWerbung für unsere Heimat. Und vor allem eine nachhaltige, na-turnahe und umweltschonende Werbung für das Allgäu. ç

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Wanderfreunde aus ganz Deutschland imAllgäu erwartet werden.

Auf ganz neuen Wegen ist der Dach-verband der Heimatvereine im Allgäu mitinsgesamt rund 8000 Mitgliedern auch inder Heimatpflege selbst unterwegs. Eine»Allgäuer Heimat Akademie«, die zurzeitals Netzwerk mit einem umfangreichenSeminarangebot im Auau ist, wird künf-tig historisches und kulturelles Wissensammeln, bündeln und weitergeben. Indieser Akademie soll unter anderem derNachwuchs von Heimatpflegern ausgebil-det werden – ein Posten, der in vielen Gemeinden mangels geeigneter Fachleuteschon lange nicht mehr besetzt ist. ç

Klaus Schlösser

Tradition verpflichtet

– der Heimatbund Allgäu e.V.im Portrait

Wandern und genießen – das ist so ganz nach dem Geschmack des Heimatbundes Allgäu. Wandern ist für den Dach verband von 35 Heimatvereinen im Allgäu ein neuerWeg, um Einheimischen wie Gästen vor Augen zu führen, was die Region zwischen Bodensee und Königsschlössern so liebens- und schützenswert macht.

HHeimatpflege, die auf Schusters Rappendaherkommt, nimmt die Menschen mitzu den Zielen, denen sich der Verbandverschrieben hat. Und dazu zählt nicht nurder Erhalt von Denkmälern oder die Aus-stattung von Museen. Der HeimatbundAllgäu bildet inzwischen selbst Wander-führer aus, die den Blick ihrer Begleiterauf botanische Kostbarkeiten am Weges-rand, auf historische Zeugnisse oder aufdie kulturelle Vielfalt im Allgäu lenkenwollen. Natürlich gehört dazu auch einegenussvolle Einkehr auf einer Alphütteoder in einer traditionellen Gaststätte, woregionale Produkte aufgetischt werden.Dabei verlieren die Wanderführer daswichtigste Anliegen nie aus den Augen,nämlich die gesunde Bewegung an der frischen Lu im Allgäu.

Die Zugkra im Heimatbund zeigt sichan einer Großveranstaltung, die im Juniin Oberstdorf stattfindet. Als Mitglied desDeutschen Wanderverbandes ist der Hei-matbund Ausrichter des Deutschen Wan-dertages 2013, zu dem Zehntausende von

INFO: Weitere Infos auf der Internet-seite des Heimatbundes. HeimatbundAllgäu e.V., Westendstraße 21 in 87439Kempten, [email protected],www.heimatbund-allgaeu.deFestakt zum 125-jährigen Bestehen des

Heimatbundes im Schloss in Immenstadt

Die 35 Ortsgruppen des Heimatbundes Allgäu

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Der Grünten – Wächter des Allgäus

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Bereits von der Autobahn beim Rasthof Allgäuer Tor aus sticht einem auf der Fahrt ins Allgäu der Grünten ins Auge. Der nördlichsteBerg des Allgäus überragt mit seinen 1738 Metern Gipfelhöhe die Ortschaen an seinem Fuß um über 1000 Meter.

Erkennungsmerkmal des Grüntens ist die weithinsichtbare Antenne des Bayerischen Rundfunks.Am höchsten Punkt steht das Jägerdenkmal, beiSonnenschein beliebter Rastplatz (Bild ganz oben)

Erkennungsmerkmal ist der knapp 100Meter hohe Sendemast des BayerischenRundfunks westlich des Gipfels. Der Gipfelselbst, genaugenommen der des Übel-horns, wird von einer Steinpyramide ge-krönt, dem Jägerdenkmal. Dieses wurde1924 zum Gedenken an die im Ersten Welt-krieg gefallenen 3000 Angehörigen desJäger regiments 3 erbaut, Vorläufer der Ge-birgstruppe der Bundeswehr. Vorbild fürdie Form des Denkmals sind Tschorten,buddhistische Sakralbauten in Tibet. Jähr-lich findet hier am zweiten Sonntag imSeptember zum Gedenken eine Bergmessestatt.

In den Sommermonaten ist der Grüntenbeliebtes Wandergebiet. Bisher bestandimmer donnerstags die Möglichkeit, mitder Seilbahn des Bayerischen Rundfunkshinaufzufahren, die stützenlos bis zumSender reicht. Einen besonderen Aspektbietet die Alpen rosenblüte im Frühsom-mer, wenn die Hänge von einem rosafar-bigen Teppich überzogen sind. Auf denHöhen angekommen, breitet sich vor ei-nem die gesamte Allgäuer Bergwelt aus.Nach Norden schwei der Blick weit insAlpenvorland, im Osten blickt man bis zurZugspitze, im Westen bis in die SchweizerBerge. Wer über den gesicherten Steig auf

das Burgberger Hörnle, die östlichste Fels-bastion des Grüntenmassivs, gelangen will,sollte trittsicher sein. Auf dem Weg dort-hin passiert man das Grüntenhaus. VonCarl Hirnbein 1882 erbaut, war es das ersteHotel überhaupt in den Allgäuer Alpen.Angesichts des Niederganges im Flachs-anbau, war der Tourismus als alternativeErwerbsmöglichkeit willkommen.

Auf der Südseite des Grünten ragengraue Schrattenkalkplatten aus den grünenWiesenhängen. Vor allem im Frühjahr undHerbst kann man sonnenhungrige Verti-kalakrobaten bei ihren Kletterkünsten be-obachten. Eine Besonderheit im Allgäusind die Erzlagerstätten auf Halbhöhenlageder Grünten-Südseite. Die Eisenerzgewin-nung wurde wegen wirtschalicher Ineffi-zienz aufgegeben. Im Museumsdorf derErzgruben-Erlebniswelt bekommt man je-doch einen Einblick in die interessanteHistorie. Höhepunkt ist das Begehen derehemaligen Abbaustollen. Die Starzlacham Fuß des Grünten fließt in Sonthofenin die Ostrach, die bald die Iller speist. Aufihrem letzten Abschnitt hat sie eine tiefeSchlucht in den felsigen Untergrund ge-graben. Das Durchwandern der Starzlach-klamm ist einer der Höhepunkte bei Wan-derungen im Grünten gebiet. ç

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Aktiv imDeutschen Wanderverband

SSeit seiner Gründung in Fulda, zunächst unter dem Namen»Verband Deutscher Touristen-Vereine«, hat sich der DeutscheWanderverband stets auf die Anforderungen der jeweili gen Zeiteingestellt. Zu seinen Hauptaufgaben heute gehören die Betreu-ung und Markierung eines deutschen Wanderwegenetzes mit ca.200.000 Kilometern Länge, das Betreiben von Wanderheimen,die Herausgabe von Wanderliteratur und -karten, praktische Na tur schutzarbeit, die Pflege regionaler Kultur und Brauchtümerund schließlich die Förderung des gemeinsamen Naturerlebensdurch Auflage von Programmen der einzelnen Ortsgruppen mitTages- und Mehrtageswanderungen, Radtouren, Skifreizeiten,Heimatabenden und vielem mehr. Über zwei Millionen Wander -freunde – Mitglieder wie Nichtmitglieder – nehmen jährlich anden geführten Touren der deutschen Wandervereine teil. EinenÜberblick über die Angebote vermittelt das Magazin »Ferienwan-dern«, das von der Service GmbH des Wanderverbandes heraus-gegeben wird.

Um der Jugend den Spaß am Naturerlebnis näher zu bringen,wurde nach dem Krieg eine eigenständige Jugendorganisation»Deutsche Wanderjugend« (DWJ) ins Leben gerufen. Mit eige-nem, ebenfalls jährlich erscheinendem Programm »auf Tour«und zahlreichen Jugend-Freizeitheimen können Kinder und Ju-gendliche auf ein vielgestaltiges Angebot zurückgreifen, das auchjugendspezifische Elemente von Geocaching über Schneeschuh-wandern bis hin zum Kanuwandern beinhaltet.

Großgeschrieben wird das Ehrenamt, ohne das das Vereins -leben nicht aufrechtzuerhalten wäre. Ob unter dem Motto »Zei-chen setzen« Wegemarkierungen angebracht werden (350.000Stunden jährlich) oder man in verschiedenen Vereinsprojekten

Im Verband Deutscher Gebirgs-und Wander vereine haben sich 58 Vereine mit 3000 Orts gruppenund insgesamt 600.000 Mitgliedern

zu einem Dachverband zusammengeschlossen. Sitz der Geschässtelle ist Kassel. Seit seiner Gründung im Jahre 1883 gelten als Ziele des Verbandes das Verbringen gemein samer Zeit in der Natur und die Verbesserung der Wander -infrastruktur. Auf politischer Ebene werden die Interessen der Wanderer z.B. durch die Mitglied-scha im Deutschen Tou ris mus verband, im Ver-band Deutscher Naturparke und im DeutschenNaturschutzring vertreten

Wegfindung mit Karte und Kompass

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Kontaktdaten: Deutscher Wanderverband und seine Service GmbH, Wilhelmshöher Allee 157-159, 34121 Kassel,Telefon: 0561/93873-0, Telefax: 0561/93873-10, www.wanderverband.de, www.wanderbares-deutschland.de,[email protected]

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Engagement zeigt. Insgesamt, so ergab eine Untersuchung desEuropäischen Tourismus Instituts (ETI) an der Universität Trier,leisten die Mitglieder des Dachverbandes jährlich 2,3 Milli onenehrenamtliche Arbeitsstunden.

Ausdruck der Vielfältigkeit im Vereinsleben sind die vomDachverband ins Leben gerufenen Projekte »Gesundheitswan-dern«, »Digitale Wege verwaltung«, »Schulwandern«, »Wander-bares Deutschland«, »Deutsches Wanderabzeichen« und »Wan-derführer-Ausbildung«.

Wer mehr zur Geschichte des Deutschen Wanderverbandes er-fahren will, dem sei die Festschri »125 Jahre Wandern undmehr« ans Herz gelegt. ç

Michel Raben setzt Zeichen als Wegmarkierer

Wandern in guter Gesellschaft – Wandervereine bieten die Möglichkeit

Über ganz Deutschland verteilen sich die 58 Regionalverbändedes Deutschen Wanderverbandes

Wandern macht Schule

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E von Freiburg ähnelt dem des Allgäus imJahre 2013: »Natur, Kultur und Wandern,eines gehört zum anderen«.

2011 richtete der Wiehengebirgsverein(mit 8000 Mitgliedern etwa so groß wieder Heimatbund Allgäu) in Niedersachsenden Wandertag aus. Wandertagshauptstadtwar Melle (46.000 Einwohner). Das Wie-hengebirge hat Erhebungen bis zu 320 Me-tern über Meeresspiegel. »Wandern hochdrei« wie heuer in Oberstdorf wäre dortnicht durchzuführen. Drum hieß 2011 dasMotto »Wandern ist Begegnung«. Als All-gäuer wäre man versucht zu ergänzen:»...alles auf einer Ebene und in Augen-höhe!«

Aus Sicht des südlichsten Zipfels un-serer Republik ist der Ausrichter desWandertages 2012 ein fast unbeschriebe-nes Blatt. Bad Belzig ist mit 11.000 Ein-wohnern etwa so groß wie Oberstdorf.Deshalb erweiterte man das Veranstal-tungsgebiet auch auf den Fläming, einen

In den frühen 1990er-Jahren war die Wanderbewegung eine untervielen Freizeitbeschäigungen. Mit der Hinwendung der Menschenzu Gesundheit und Fitness hat sie sich inzwischen zum Megatrendentwickelt. Sie hat schon längst Karohemd und Bundhosen abgelegtund kommt im modernen Outfit daher. Der Wandertag in Oberst-dorf wird das einmal mehr zeigen.

Höhenrücken zwischen der Mark Bran-denburg und Sachsen-Anhalt. Wie dasAllgäu konnte auch der Fläming mit ei-nem Naturpark aufwarten. 2012 stand derWandertag unter dem Motto »Zu Gastbei Wanderfreunden«. Ausrichter war derMärkische Wanderverband.

»Wandern hoch drei« ist aufgrund derLage von Oberstdorf bisher bei Wanderta-gen des Deutschen Wanderverbandes ein-malig. Oberstdorf setzt damit neue Hori-zonte.

Wobei der Ausrichter der Wandertage2014 Bad Harzburg (22.000 Einwohner)ebenfalls mit größeren Höhenunterschie-den aufwarten kann, mit dem Brocken(1141 Meter hoch) steht im Zentrum schonein echter Berg. Der gesamte Harz steht denWanderern nächstes Jahr offen. Organisiertwird der nächste Wandertag vom Harzklubmit 14.000 Mitgliedern in 92 Ortsvereinen.Der Harz lockt mit dem Motto »Weltkulturerwandern – Mythen erleben«. ç

Eine Wandertourdurch Deutschland

Erstaunlich ist, wie flexibel sich Wan-dertagshauptstädte und Wanderer auf diejeweilige Situation einstellen. 2007 (Motto:Wandern und mehr) in Saarlouis (37.000Einwohner) befand sich das ganze Saar-land in Wanderbewegung, das ja kein klas-sisches Wanderland ist. Entsprechend ver-streut waren die Wanderangebote.

Zwei Jahre später, im kleinen Willingen(6000 Einwohner) war das gesamte Hoch-sauerland beteiligt. Das Motto damals:»Wandern – das Größte«. Willingen profi-tierte von seiner organisatorischen Erfah-rung als Wintersportort mit Ski-Groß -ereignissen.

2010 in Freiburg (230.000 Einwohner)galt es, auf dem historischen Münsterplatznicht nur die ehrwürdige Stadt im Breisgau,sondern auch den ganzen Schwarzwaldund den zweitgrößten Regionalverband imDeutschen Wanderverband zu präsentie-ren: den Schwarzwaldverein (70.000 Mit-glieder in 230 Ortsgruppen). Das Motto

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Die Sängerin Nicole trat beim Wandertag in ihrer Heimatstadt Saarlouis live auf

Mattias Platzeck, Ministerpräsident von Brandenburg, beim Wandertag 2012 in Bad Belzig

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Deutsche Wandertage

Berlin (1x)

Oberstdorf (1x)

Friedrichshafen (1x)

Straßburg (1x)

Dübener Heide (1x)

Eschwege (1x)

Werratal (1x) Eisenach (2x)

Schmalkalden (1x)Saalebogen/3 Städte (1x)

Schneeberg (1x)

Königstein/Elbe (1x)

Annaberg (1x)

Schwarzenberg (1x)

Naila (1x)Coburg (4x)Kronach (1x)

Freiburg (3x)

Stuttgart (2x)

Berneck (1x)Reutlingen (1x) Bad Urach (1x)

Göppingen (1x)

Heidelberg (1x)

Hirschberg (1x)

Aschaffenburg (1x)Lohr (1x)

Würzburg (3x)Bamberg (2x)

Wunsiedel (1x)Bayreuth (1x)

Weiden (2x)

Passau (1x)

Zwiesel (1x)

Arnsberg (1x)Iserlohn (2x)Krefeld (1x)

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Prüm (1x)

Trier (2x)Bernkastel (1x)

Saarlous (1x)Mettlach (1x)

Saarbrücken (1x)Pirmasens (1x)

Neustadt (3x)

Wiesbaden (2x) Frankfurt (3x)Mainz (1x)

Königstein (1x)Bündingen (1x)

Fulda (5x)

Bad Driburg (2x)

Detmold (1x)

Osnabrück (2x)Melle (1x)

Hameln (1x)

Goslar (2x)Wernigerode (1x)

Blankenburg (1x)

Bad Belzig (1x)

Altenahr (1x)Koblenz (2x)

Limburg (1x)

Herborn (1x)Willingen (1x)

Siegen (1x)

Wetzlar (1x)

Burg (1x)Hagen (1x)

Wildungen (1x)Kassel (3x)

Marburg (2x)

Alsfeld (1x)

Bad Hersfeld (2x)

Eutin (1x)Kühlungsborn (1x)

Mayen (1x)Nassau (1x)

Plauen (2x)

113 Deutsche Wandertage gab esbisher. Die roten Punkte markierendie Orte, in denen bisher Wander-tage stattfanden, die Zahl in derKlammer sagt, wie oft dort einWandertag veranstaltet wurde

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IIm Aurag des Heimatbundes Allgäue.V. fanden bislang insgesamt drei Wander -führer-Ausbildungen des Deutschen Wan-derverbandes im Allgäu statt. In zehn Tagenà 80 Lehrstunden wurden den Kursteil-nehmern für Wanderführer wichtige e-men wie Führungstechnik, Orientierung,Wetterkunde, Erste Hilfe, Natur- und Kul-

Der Deutsche Wandertag 2013 bietet seinen Besuchern unter anderem Tourenunter Leitung von zertifiziertenWanderführern an. Diesegeben dabei ihr Wissen überNatur und Kultur der Regi-on weiter. Wie vielfältig dieAusbildung zum zertifizier-ten Wander führer ist, zeigt einBlick hinter die Kulissen einessolchen Kurses

turkunde sowie Kartenkunde, Umgang mitdem Kompass, Sicherheit und richtigeAusrüstung vermittelt. Auf dem Weg zurAuszeichnung »Zertifizierter Natur- undLandschasführer« (ZNL) des Bundes -weiten Arbeitskreises der staatlich getra-genen Bildungsstätten im Natur- und Um-weltschutz (BANU) und zur »Wander -

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führer«-Urkunde des Deutschen Wander-verbandes konnten die Teilnehmer die ge-lernten Kenntnisse auch in freier Naturanwenden. Dozent Dr. Michael Schneiderließ beispielsweise beim Kurs in Wertachvom 22. bis 30. November 2012 den Ge-brauch des GPS-Gerätes während einerSchnitzeljagd durch Wertach, bei der be-stimmte Orte und Landmarken gefundenwerden mussten, in die Praxis umsetzen.Aus einzelnen Buchstaben der gefundenenOrte ließ sich schließlich ein Lösungswortzusammensetzen. Zu den weiteren Kurs -inhalten gehörten unter anderem Organi-sation und Planung einer Wanderung,Kommunikation und Führungsdidaktik,Recht und Haung, aber auch Betriebs-wirtscha, Tourismusmarketing oder Na-tur- und Erlebnispäda gogik.

Praktisch anwenden können die zerti-fizierten Wanderführer ihre offiziell beur-kundeten Kenntnisse nun beim DeutschenWandertag 2013 vom 26. Juni bis 1. Juli.Ein Quell an Wissen, von dem vor allemdie Gäste während der Veranstaltung inOberstdorf bei geführten Wanderungenprofitieren können. ç

Marius LechlerWandern kann jeder – eine Gruppe zu führen bedeutet hingegen, eine besondere Verantwortung zu übernehmen. Ausbilder Sven Hähle erklärt den richtigen Umgang mit Karte und Kompass

Nur durch Übung lernt man, Orientierungshilfsmittel richtig einzusetzen

Mit Wanderführernauf der Schulbank

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Anreise

Sich im umfangreichen Programm des Deutschen Wandertages zurechtzufinden, ist schon schwierig genug.Als Hilfe, die Anreise und den Aufenthalt in Oberstdorfvorbereitend besser organisiert zu bekommen, finden sichhier wichtige Tipps. Dies gibt Raum, sich vor Ort voll auf die Veranstaltung konzentrieren zu können

Wichtige Infos zum Deutschen Wandertag

Vergünstigte Anreise mit der Bahn In Kooperation mit der Deutschen Bahn bietetder Deutsche Wanderverband für eine günstigeund umweltfreundliche Anfahrt ins Allgäu undzurück das Veranstaltungsticket Umwelt Plusfür nur 79 Euro (2. Klasse) an. Reisen Sie um-weltschonend aus ganz Deutschland zum Bei-spiel mit den IntercityZügen direkt bis Oberst-dorf. Zu bekommen ist das Veranstaltungs -ticket seit dem 1. Februar 2013 bequem onlineauf www. wanderverband.de

Oberstdorfer BahnticketDas Ticket ist im Zusammenhang mit einerÜbernachtungsbuchung in Oberstdorf erhält-lich für 66.- Euro (bis 400 Kilometer Bahn -strecke einfach) bzw. 112.- Euro (> 400 km) ins

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Allgäu und zurück. BahnCard Besitzer erhaltenzusätzliche Rabatte. Gültig ist das Ticket füralle fahrplanmäßigen Regelzüge der DB inkl.ICE, IC/EC und ALEX innerhalb Deutschlandsin der 2. Klasse. Kinder bis einschließlich 14Jahre reisen in Begleitung der Eltern oderGroßeltern kostenfrei. Es besteht keine Zug-und Streckenbindung. Eine Buchung ist bis 10Werktage vor Anreise möglich. TelefonischeAuskun unter 08322/700-100.

Bayern-Ticket Ein Tag für 22,- Euro plus 4.- Euro je Mitfahrer.Gültig einen Tag lang in Bayern in allen Nah-verkehrszügen aller Eisenbahnverkehrsunter-nehmen, allen Verbundverkehrsmitteln (S-, U-,Straßenbahn, Busse) und fast allen Linien -bussen in Bayern. Montag bis Freitag von 9 Uhrbis 3 Uhr des Folgetages.

Schönes-Wochenende-TicketFünf Leute – ein Tag – für 42,- Euro. Das Ticketgilt in allen Nahverkehrszügen der DB AG (S-Bahn, RB, IRE, RE), vielen Verkehrsverbün-den und nicht bundeseigenen Eisenbahnengemäß der dortigen Regelung in der 2. Klasse.Buchbar im Internet, am Bahn-Automatenoder gegen 2.- Aufschlag im DB-Reisezentrum.

Abholservice von Haustür zu HaustürMit der Allgäu-Buslinie der Firma »Kommmit« gelangen Sie aus der gesamten Bundes -republik zu Ihrem Urlaubsort im Allgäu. Infoszu Fahrtrouten, Terminen und Tarifen findenSie unter www.komm-mit-reisen.net

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Vor Ort

UnterkunKostenfreie Urlaubs-Allgäu Hotline: 0800/257 3678 täglich von 8 bis 20 Uhr

Tourismus OberstdorfPrinzregenten-Platz 1, 87561 OberstdorfTel. 08322/7000, E-Mail: [email protected], Internet: www.oberstdorf.de

Tourismus Hörnerdörfer GmbHAm Anger 15, 87538 Fischen im AllgäuTel. 08326/3646-0, E-Mail: info@hoerner -doerfer.de, Internet: www.hoernerdoerfer.de

Alpsee-Grünten Tourismus GmbHRathausplatz 1, 87527 SonthofenTel. 08321/615290, E-Mail: [email protected], Internet: www.alpsee-gruenten.de

Gästeinformation Bad HindelangAm Bauernmarkt 1, 87541 Bad HindelangTel. 08324/892-19, E-Mail: info@bad hinde -lang.de, Internet: www.badhindelang.de

Kleinwalsertal Tourismus eGenWalserstraße 264, A-6992 HirscheggTel. +43 5517/51140, E-Mail: [email protected], Internet: www.kleinwalsertal.com

Allgäu-Walser-CardDie Karte wird bei der Anreise direkt und kos-tenlos vom Gastgeber an Sie ausgehändigt. Mitder Karte genießen Sie diverse Vorteile in derUrlaubsregion Oberallgäu & Kleinwalsertal: ermäßigte Eintrittspreise bei über 120 Einrich-tungen und bei diversen Veranstaltungen, kostenloses und vergünstigtes Parken, kosten-lose und vergünstigte Teilnahme an geführtenWanderungen und andere Leistungen IhresUrlaubsortes. Genauere Infos gibt es unterwww.oberallgaeu.de/allgaeu-walser-card

Wandertags-ProgrammDie Übersicht des gesamten Veran-staltungs angebotes gibt es im Internet aufder offiziellen Seite des DeutschenWandertages (www.deutscher-wander-tag-2013.de/programm). Hier kannman auch die gedruckte Version desProgrammhees bestellen. Zu deneinzelnen Veranstaltungen sollteman sich rechtzeitig anmelden.

Anmeldeschluss ist der 1. Mai 2013. Anmel-dungen sind möglich über die oben genannteInternetseite oder per E-Mail (an mel [email protected]), per Fax 0831/57537-33 oder schrilich (Deutscher Wander-tag 2013, Allgäuer Straße 1, 87435 Kempten).Zu jeder Veranstaltung gibt es im Programmeine Buchungsnummer, die anzugeben ist.

Wandertags-PlaketteDie Wandertagsplaketten des 113. Wandertagesin Oberstdorf zieren unterschiedliche Motiveder berühmten Allgäuer Fotografin Lala Aufs-berg (siehe Seite 60). Die Plakette ist für 5.- Euro per Bestellung erhältlich (www.deut-scher-wandertag-2013.de/wandertagsplakette).Sie berechtigt zur kostenlosen bzw. vergünstig-ten Teilnahme am umfangreichen Wandertags-programm. Zahlreiche Touren sind nur mitWandertagsplakette möglich. Hinweise zu den Vergünstigungen findet man im offiziellen

Programmhe des Deutschen Wandertages.

Wandern mit Bus und Bahn

Das »Rückgrat« des Öffent-lichen Nahverkehrs-Netzes

im Oberallgäu bilden dieBahn strecken zwischen Diet-

mannsried und Oberstdorf bzw. Immenstadt und Oberstau-

fen. Von den Bahnhöfen verkeh-ren Busse zu den Ausgangspunkten

der Wanderungen. Unter www.oberallgaeu.org> »Wirtscha & Verkehr« > »Auto & Verkehr«> »Nahverkehr« > Artikel: »Wandern mit Bus und Bahn« erhält man alle Infos zu Tarifen,Fahrplänen und ein Wanderhechen mit 50 Wandertipps mit Bus & Bahn. Weitere Infosgibt’s unter www.fahrtziel-natur.de/allgaeu

ÖPNV-TagesticketTageskarten sind für 8.- Euro in den Linien -bussen sowie in den Verkaufsstellen und anden Fahrscheinautomaten der Bahn erhältlich.Auf die Spartarife bekommt man mit einerBahnCard, einer gültigen Bahnfahrkarte odereiner Allgäu-Walser-Karte eine zusätzlicheVergünstigung.

ÖPNV-UrlaubskarteUneingeschränkte Mobilität in der Region mitBus und Bahn (außer IC) genießt man mit der ÖPNV-Urlaubskarte. Diese kann an denTouristeninformationen und Busbahnhöfenauf die Allgäu-Walser-Card aufgebucht wer-den. Eine Wochenkarte kostet 17.- Euro, eineZweiwochenkarte 25.- Euro.

LadenöffnungszeitenVom Mi, 26. Juni bis Sa, 29. Juni, werden dieÖffnungszeiten der Läden in Oberstdorf bis 20 Uhr verlängert sein. Am Verkaufsoffenen

Sonntag (30. Juni) öffnen die Läden zusätzlichihre Türen von 12 bis 17 Uhr.

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Die Tradition– der Bundespräsident als Schirmherr

Beim Wandern Entspannung findenund gleichzeitig Erfahrungen und Erleb-nisse sammeln, das schätzte auch ProfessorDr. Karl Carstens, der füne Präsident derBundesrepublik. Er wurde vielfach auch als»Wanderpräsident« bezeichnet. Auf seinenWanderungen durch die Republik wurdeer regelmäßig von den lokalen Mitglieds-vereinen des Wanderverbandes begleitet.

Der Spass am Wandern und die Nähezu den Wandergruppen führten dazu, dassCarstens als erster Bundespräsident dieSchirmherrscha für den Deutschen Wan-

derverband übernahm. Er stiete zudemim Jahr 1983 die Eichendorff-Plakette fürWandervereine mit über 100-jähriger Ge-schichte, die sich besondere »Verdiensteum Wandern, Heimat und Umwelt« er-worben haben.

Aus der erstmaligen Schirmherrschavon Altbundespräsident Carstens hat sicheine bis heute währende Tradition entwi-ckelt. Auch Horst Köhler nahm währendseiner Amtszeit gerne an Wanderungenteil, und Christian Wulff warb in seinerFestrede zum 111. Deutschen Wandertag

im niedersächsischen Melle für Wander-tage an Schulen.

Joachim Gauck »schätzt das Wirken desDeutschen Wanderverbandes für das Ge-meinwohl sehr und ist deswegen gerne be-reit, die Schirmherrscha über den Ver-band zu übernehmen«, heißt es in einemBrief an DWV-Präsident Dr. Hans-UlrichRauchfuß.

Ein weiterer Prominenter ist o unterden Teilnehmern der Wandertage zu fin-den: Ex-Umweltminister Klaus Töpfer hatdort bereits Umwelt-Vorträge gehalten. ç

Professor eodor Heuss, der erste deutsche Bundespräsident, sagte einst: »Der Sinn des Reisens ist, an ein Ziel zu kommen,der Sinn des Wanderns, unterwegs zu sein.«

Freundlicher Empfang des ehemaligen BundespräsidentenHorst Köhler beim Wandertag in Fulda 2008

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Zahlreich sind die Veranstaltungen zum 113. Deutschen Wandertag. Um einen Überblick zu bekommen, haben wir an dieser Stelle eine Auswahl empfehlenswerterProgrammpunkte zusammengestellt. Neben den zentralen Veranstaltungen des Deut-schen Wanderverbandes, gibt es ein reichhaltiges Angebot an geführten Wanderungen,ein Rahmenprogramm abseits des Wander geschehens und Busausflugsfahrten im Allgäu und der weiteren Umgebung.

Buntes Programm– was ist geboten am Wandertag?

Zentrale Veranstaltungen desDeutschen Wanderverbandes

Höhepunkt des Deutschen Wandertags ist der Fest-umzug. Am Sonntag, 30. Juni, werden ca. 15.000Wanderfreunde aus ganz Deutschland die StraßenOberstdorfs flankieren, wenn der über einen Kilo-meter lange Festumzug ab 14 Uhr unterwegs ist.Die teilnehmenden Mitgliedsverbände zeigenTrachten, Fahnen und Wimpel, spielen Musik undversprühen gute Laune.

Donnerstag, 27. Juni11 Uhr Oberstdorf Haus

Eröffnung Tourismusbörse & Allgäu Dorf

17 Uhr Vor dem Oberstdorf Haus im Kur-park: Empfang der Wimpelgruppe aus Bad Belzig

20 Uhr Oberstdorf HausOffizielle Eröffnung des 113. Deutschen Wandertages

Samstag, 29. Juni16 Uhr Pavillon im Kurpark

Vorstellung des 114. Wandertages inBad Harzburg (Harz) vom 13. bis 18. August 2014

Sonntag, 30. Juni10.30 Uhr Oberstdorf Haus

Feierstunde des 113. Wandertages14 Uhr Ortskern Oberstdorf

Festumzug

Montag, 1. Juli10 Uhr Oberstdorf, Langlaufstadion Ried im

Trettachtal, Schlusskundgebung des113. Deutschen Wandertages imOberallgäu

Wanderprogramm

Gemäß dem Motto »Wandern hoch drei« werdenWanderungen aller Schwierigkeitsstufen in den Illerflächen, den Vorbergen und den Hochalpen angeboten. Zudem sind für die Teilnehmer desWandertages spezielle Themenwanderungen orga-nisiert. Wir haben hier eine – zugegeben subjekti-ve – Auswahl von Highlights zusammengestellt.

Mittwoch, 26. Juni7.30 Uhr Großer Widderstein (2536 m)

(Kleinwalsertal - Bushaltestelle Baad)8.30 Uhr Glitzernde Bergseewelten!

(Oberstdorf )9 Uhr Sagenhafte Hörnerdörfer

(Hörnerdörfer - Obermaiselstein)10 Uhr Nordicwalking Technikkurs

(Bad Hindelang)18 Uhr Fackelwanderung mit Kässpatzen -

essen (Alpsee-Grünten - Sonthofen)

Donnerstag, 27. Juni8 Uhr Langsamster Wanderweg der Welt

(Bad Hindelang – Unterjoch)8.30 Uhr Zwei-Tagestour Fidererpasshütte

(Oberstdorf)9 Uhr Walserklettersteig (Kleinwalsertal –

Talstation Kanzelwandbahn)10.15 Uhr Musikalische Erlebniswanderung

(Hörnerdörfer - Ofterschwang)14.15 Uhr Entdeckertour Erzgruben Erlebnis-

welt (Alpsee-Grünten - Burgberg)

Freitag, 28. Juni8.30 Uhr Wanderung rund um den Iseler

(Bad Hindelang - Oberjoch)8.30 Uhr Drei-Gipfel-Tour (Kleinwalsertal –

Talstation Kanzelwandbahn)9 Uhr Auf den Spuren von Prinz-Luitpold

(Alpsee-Grünten - Sonthofen)9.30 Uhr Vielfalt der Lebensräume

(Oberstdorf)9.30 Uhr Naturlehrpfad Auwaldsee

(Hörnerdörfer - Fischen)Rund um die Tourismusbörse treffen sich die Wanderer - für viele ein Wiedersehen mit Bekannten

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Samstag, 29. Juni8.30 Uhr Bergsteigertour – anspruchsvolle

Bergwanderung zum Hahnenkopf(Oberstdorf)

9 Uhr Bergsteigen & Yoga im Naturschutz-gebiet (Bad Hindelang - Hinterstein)

9 Uhr Wanderung auf den Grünten (Alpsee-Grünten - Burgberg)

9.15 Uhr Die Hörnertour (Hörnerdörfer - Bolsterlang)

Sonntag, 30. Juni8.30 Uhr Wandern im Naturpark

(Alpsee-Grünten - Immenstadt)9 Uhr Blumen- und Kräuterwanderung

Bergkönig (Bad Hindelang)9.30 Uhr Ins Tiefenberger Moos

(Hörnerdörfer - Fischen)11 Uhr Natur & Kulturlandschaft

(Oberstdorf)

Montag, 1. Juli9 Uhr Von Oberstdorf ins Kleinwalsertal

(Oberstdorf)9 Uhr Wandern im Naturpark

Nagelfluhkette (Hörnerdörfer - Ofterschwang)

10 Uhr Alpseewanderung & AlpSeeHaus(Alpsee-Grünten - Immenstadt)

Rahmenprogramm

Sind die Kräfte vom vielen Wandern aufgezehrt,sorgt ein buntes Rahmenprogramm für ausgefüllteFerientage: Stadtführungen, Führungen in Braue-reien, Sennereien und traditionellen Handwerks -betrieben, Besuche von Museen oder der Ski-sprungschanzen in Oberstdorf, Berggottesdienste,Kutschentouren, Konzerte und Bilder-Vorträge las-sen keine Langeweile aufkommen. Ein besonderesSchmankerl ist die Fledermausausstellung im sonstunzugänglichen historischen Tunnelsystem desFluchtstollens unter der Ordensburg in Sonthofen,die man nicht verpassen sollte.

Busausflugsfahrten

Busausflugsfahrten in die weitere UmgebungOberstdorfs runden das reichhaltige Angebot ab.

Fahrten ins Ostallgäu oder speziell zum Schloss desMärchenkönigs Ludwig II. nach Neuschwansteinerweitern den Horizont. Attraktiv sind auch Bus-fahrten in die Region Bodensee/Bregenzerwald.Zum Kennenlernen des Oberallgäus bietet sich einehalbtägige Rundfahrt mit Besuch des Bergbauern-museums Diepolz an. Es ist das einzige deutscheMuseum, das sich mit dem Leben der Bergbauernin früheren Zeiten beschäftigt.

Tourismusbörse & Allgäu-Dorf

Von Donnerstag 27. Juni bis Sonntag, 30. Juni prä-sentieren sich im Oberstdorf Haus und im KurparkFerienregionen, Städte und Firmen mit Angebotenrund ums Wandern.Zentraler Treffpunkt in Oberstdorf ist das »Allgäu-Dorf«. Hier präsentieren sich Firmen der Region,Künstler zeigen ihr Können, und regionale land-wirtschaftliche Produkte wie z.B. Käse, Honig oder besondere Öle werden feilgeboten. An kleinen Stän-den sorgen kulinarische Feinheiten des Allgäus fürGaumenfreuden, und im Biergarten kann manbeim Genuss einer einheimischen Biersorte diebayerische Gastlichkeit genießen.

Programmheft: Das ausführlicheProgramm gibt es auf der offiziellen In-ternetseite www.deutscher-wandertag-2013.de. Hier kann man auch die ge-druckte Version des Programmhese be-stellen und sich zu den Veranstaltungenanmelden (Anmeldeschluss: 1. Mai2013). Manche Veranstaltungen sindausschließlich für Besitzer einer Wan-dertagsplakette. Für eine Reihe von ge-führten Wanderungen und Touren gibtes eine Mindest- und eine Höchst-Teil-nehmerzahl. Bei Überschreitung derHöchstteilnehmerzahl werden mancheTouren wiederholt.

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Unterwegs im Hintersteiner Tal in Richtung Giebelhaus

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Besuchen Sie unseren Stand im Allgäu-Dorf vom 27. Juni bis 30. Juni 2013 beim Deutschen Wandertag in Oberstdorf!

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FFür die Wanderfreunde aus vielen Ortenist das Eintreffen der Wimpelgruppe dererste richtige Höhepunkt des Wandertages.Immer der Ausrichter-Verein des letztenWandertages verpflichtet sich, den Ort desnächsten Wandertages auf Schusters Rap-pen zu erwandern. Meist mischen sich ne-ben Ausdauer-Wanderern, die die ganzeStrecke laufen, auf den letzten Etappen nocheinige Prominente in die Gruppe. Daruntermeist auch der Bürgermeister der letztenWandertagshauptstadt. Der Wimpel, dendie Gruppe mit sich führt, entspricht demolympischen Feuer im Sport. Entsprechendfeierlich ist deshalb in Oberstdorf der Emp-fang der Hochleistungswanderer aus BadBelzig am Donnerstag, dem 27. Juni um 17 Uhr, am Musikpavillon vor dem Oberst-dorf-Haus: Die Gruppe wird dann fast 900 Kilometer Strecke in den Beinen haben.Sie ist am 16. März zu Hause losmarschiertund besteht aus acht Männern und einerFrau. Die Gruppe wandert in vier Etappen-abschnitten jeweils in der zweiten Monats-häle im März, April, Mai und Juni. Da-zwischen werden die Wanderer sich zuHause erholen.

Üblicherweise bringen die Wandergrup-pen, die schon vor Ort sind, ihre Wander-

Ein früher Höhepunkt des Wandertages in Oberstdorf wird amDonnerstag der Empfang der Wimpelgruppe sein. 900 Kilometermarschiert die Gruppe aus Bad Belzig bei Berlin in Tagesetappenaus dem letztjährigen Austragungsort des Deutschen Wandertagesnach Oberstdorf. Sie führt damit eine lange Tradition fort.

wimpel-Ständer mit, um die einziehendeGruppe gebührend zu begrüßen. Ein Meervon bunt geschmückten Wimpel-Ständernbeherrscht den Platz.

Oberstdorf wird mehr als ein Jahr nachdem eigenen Wandertag noch einmal imMittelpunkt eines Deutschen Wandertagesstehen – dann nämlich, wenn am 14. Au-gust 2014 die Wimpelgruppe des Heimat-bundes aus Oberstdorf in Bad Harzburgerwartet wird. Auch diese Gruppe wirddann rund 650 Kilometer zurücklegenmüssen. Auf den einzelnen Etappen wirdsie bei anderen Wandergruppen auf demWeg Station machen und für einen Wan-derurlaub im Oberallgäu Reklame ma-chen. Eine seltene Gelegenheit, persönlichÜberzeugungsarbeit für unsere Region zuleisten.

Alle organisierten Wandervereine, diein Oberstdorf am großen Festumzug teil-nehmen, bekommen übrigens hinterherauch ihren Wandertagswimpel 2013 feier-lich überreicht. Es gibt Gruppen, die seitJahrzehnten keinen Deutschen Wandertagmehr ausgelassen haben. An ihrem Stän-der hängt der Beweis – die Wimpel allerAustragungsorte mit den entsprechendenJahreszahlen. ç

Kleiner WimpelGroßes Zeichen – langer Weg

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Der ganze Stolz der Ortsvereine sind die Stangen mitden Wimpeln vieler Veranstaltungen. Zum Wander-

tag werden sie mit bunten Zweigen geschmückt

Die Wimpelgruppe kommt aus dem jeweils vorherigen Veranstaltungsort. In Oberstdorf wird

das eine Wandergruppe aus Bad Belzig sein

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Der unbestrittene Höhepunkt eines jeden Deutschen Wander-tages ist der große Festzug. Bis zum Sonntag sind die Wandererfast »unauffällig« in der Region verstreut. Sie nehmen an über100 geführten Touren teil oder organisieren selbstständig ihreAusflüge im Oberallgäu und der gesamten Regien. Am Sonntagaber kommen alle nach Oberstdorf zum Großereignis, und da-rüber hinaus werden auch viele einheimische Gäste und Zu-schauer eintreffen. Für die gilt: wenn irgend möglich, sehr frühmit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. Parkplätze werden si-cherlich knapp werden, und lange Fußwege bis zur Festzugsstre-cke sind nicht zu vermeiden.

Der Aufstellung des Zuges geht minutiöse Planung voraus.Am Sonntag, 30. Juni, um 13 Uhr soll es losgehen. Bereits ein biszwei Stunden vorher suchen die Gruppen ihren Startplatz inner-halb des Zuges auf. Fleißige Helfer markieren die Namen derGruppen und Startnummern mit Kreide auf der Straße, die Or-ganisatoren haben Pläne, in denen die Aufstellung genau einge-zeichnet ist.

Eine organisatorische Höchstleistung ist die Aufstellung und reibungslose Durchführung desgroßen Festzuges zum Deutschen Wandertag. Der Zug wird zwischen drei und fünf Kilometerlang. Und er bewegt sich in zwei Teilen gegenläufigdurch die Wandertagshauptstadt. Bis zu 20.000Zuschauer säumen zusätzlich den Wegrand, umdas Spektakel zu beobachten.

Die Gruppe des Heimatbundes Allgäu beim Wandertag 2012 in Bad Belzig inder Region Fläming (oben). Tausende von Zuschauern suchen sich am Rande

des Festzuges Plätze mit guter Sicht (unten)

Ein Zugbunter Fröhlichkeit

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Seit einigen Jahren hat sich der Einsatz von Segways (zweiräd-rigen gelenkten Rollern) für die Ordner bewährt. Sie rauschengeschäig zwischen den Gruppen hin und her. Bei Sonnenscheinoder Regen kann der Festzug für die Teilnehmer recht strapaziöswerden. Denn fast alle führen Symbole aus ihrer Region mit sichund tragen typische Trachten, die nicht immer speziell für dasjeweilige Wetter bestimmt sind. Dutzende von Musikkapellenund Fanfarenzügen marschieren im Takt mit teilweise rechtschweren Instrumenten.

Die Ordner beim Festzug wissen sich zu helfen. Mit Segways eilen sie zwischen den Wandergruppen hin und her

Nichtsdestotrotz ist die Stimmung unglaublich fröhlich. Der Fest-zug wird in der Mitte geteilt. Die beiden Teile marschieren danndie festgelegte Strecke in entgegengesetzter Richtung. So habennicht nur die Zuschauer am Straßenrand die Möglichkeit, alle Teil-nehmer zu sehen und zu bewundern, sondern auch die verschie-denen Gruppen können sich im Begegnungs-Verkehr gegenseitigsehen. Man kennt sich und man grüßt sich dann überschwänglich.Nach dem Zug verteilen sich die Gruppen im ganzen Ort. Mancheladen noch zu kleinen Vorführungen und Auritten ein. ç

Immer wieder tauchen zwischen den Wandergruppenund Musikkapellen Wanderer mit pfiffigen Einfällenund lustigen Einlagen auf

Einzelne Gruppenkommen in Kostümenaus ihrer Region

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Es soll ein lebendiger Markt werden«, schwärmt OrganisatorinGerlinde Hagelmüller vom Kunstverlag Schweineberg. Alle Aus-steller und Partner werden sorgsam ausgewählt. Die vielfältigePalette reicht von Kunst und Handwerk bis zum kulinarischenAngebot aus dem gesamten Allgäu und wird ausschließlich voneinheimischen Bauern, Marktleuten und Firmen gestaltet.

Auch der Kunstverlag von Verlegerin Gerlinde Hagelmüller ge-hört zu den Ausstellern und präsentiert die exklusive Lala-Aufs-berg-Kollektion von Bildern, Kalendern und hochwertigen Mit-bringseln. Und nur am Kunstverlag-Stand haben Besucher danndie Möglichkeit, im eigens aufgestellten Allgäu-Dorf-Brieastenauch Lala-Aufsberg-Grußkarten in alle Welt zu versenden.

»Wir möchten, dass die Besucher Allgäuer Traditionen nichtnur sehen, sondern erleben«, erklärt Gerlinde Hagelmüller undverrät, dass eine Attraktion der Schmied Martin Fritz aus Imbergmit seinem Schmiedefeuer sein wird. »Aber wir sind noch mittenin der Organisation und haben viele wunderbare Ideen, um dasAllgäu Dorf im Rahmen eines großen Programmes bunt und le-bendig zu gestalten«, so die Verlegerin weiter. Das ema Holzwird eine große Rolle spielen, denn hier offenbart sich die ganze

Ein besonderes Schmankerl bietet sich den Teilnehmern und Besuchern im Rahmen des 113. Deutschen Wandertages: dasAllgäu Dorf im Kurpark Oberstdorf. Rund um die Musikbühneund das Oberstdorf-Haus werden ausgewählte Aussteller ihreindividuellen Produkte nicht nur zum Kauf anbieten, sonderndem Publikum durch traditionelle Fertigkeiten präsentieren.

Holz, Keramik, Textiles und Gedrucktes – das Allgäu Dorf lädt zum Entde-cken und Stöbern. Mal abstrakt (Kühe oben), mal detailgetreu (Kühe untenim Kult-Kalender) aus den brandneuen Kalendern der EDITION ALLGÄU

Entdeckertourdurch das Allgäu Dorf

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Premiumsponsor Allgäu-Dorf

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Vielfalt des Allgäus: filigrane Schnitzereien, liebevoll gestalteteDrechslerarbeiten, einzigartige Brotzeitbretter und sogar Hand-arbeiten aus Treibholz werden vor Ort zu sehen und zu kaufensein. Darüber hinaus gibt es traditionelle und moderne Erzeug-nisse aus Stoff, Leder und handgefertigte Korbwaren. Die schöns-ten Seiten des Allgäus zeigt die EDITION ALLGÄU an ihremStand: den inzwischen Kult gewordenen »Kuhkalender«, den All-gäu-Panorama-Kalender und ein gut sortiertes Buch-Angebotaus dem und über das Allgäu.

Doch auch Aussteller mit den typischen Allgäuer Grundnah-rungsmitteln wie Käse, Milch, Obst, Speiseölen, Süßigkeiten,hausgemachter Wurst und Wildspezialitäten haben ihren Wegins Allgäu Dorf gefunden. Für den »Sofortgenuss« warten aufdie Genießer unter den Wanderfreunden zwischen den einzelnenAusstellerhütten Allgäuer Spezialitäten wie Kässpätzle, Rote Wurstund Naschwerk. Zum gemütlichen »Verweilen« ist ein Biergartenmit Bewirtung angedacht.

Das Allgäu Dorf ist für Sie geöffnet von Donnerstag, 27. Juni,bis Sonntag, 30. Juni, von 10 bis 18 Uhr und bei Veranstaltungenim Bühnenprogramm auch länger. ç

Viele Handwerke präsentieren sich mitihren Produkten im Allgäu Dorf. Nichtalle sind für den täglichen Gebrauch ge-plant: Die Wanderstiefel aus Blech (unten)sind nicht einmal für schlanke Füße nutz-bar – sie sind als Garten-Deko gestaltet

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I Vorausschau bzw. einen Rückblick aufDeutsche Wandertage (DWT) geben dieStädte Bad Harzburg (114. DWT) und Paderborn (115. DWT) bzw. die RegionFläming (112. DWT).

»Neulinge« beim Wandertag bekommenan den Ständen des Deutschen Wander-verbandes und der Deutschen Wander -jugend eine Übersicht, wie die Verbändeorganisiert sind und was sie tun, ebensobeim Wanderverband Bayern. Auch dieAusrichter Heimatbund Allgäu e.V. undAllgäu GmbH informieren über ihre Ak-tivitäten und Ziele.

Rund ums Wandern gibt es allerhandInteressantes zu entdecken: Wander -anbieter und Bergschulen stellen ihre Pro-gramme vor, Gastgeber werben für ihre

Während des Deutschen Wandertages gibt eine Tourismusbörse denAnbietern Raum, ihre Produkte Tausenden von Wanderfreunden zupräsentieren. Das Angebot reicht von Kleidung über Ausrüstung bishin zu Ständen der Tourismusregionen aus dem In- und Ausland.

Info: Kernzeiten der Tourismusbörse(27.–30.6): Donnerstag bis Samstag 11 – 19 Uhr, Sonntag 9 – 16 Uhr

Häuser, das bayerische Landesamt für Ver-messung informiert über Aufgaben undLeistungen, um nur einige der zahlreichenAussteller zu nennen, die sich auf der Tou-rismusbörse präsentieren.

Schließlich bekommt man in einem Infozelt alle Fragen bezüglich des Wan-dertages beantwortet, ob zum Programmallgemein, zu bestimmten Veranstaltungenspeziell oder zu sonstigen Unklarheiten,die während des Aufenthaltes im Allgäuauommen. ç

Tourismusbörse–Wanderregionen und Anbieter

stellen sich vor

Ihre Pforten öffnet die Tourismusbörseam Donnerstag, 27. Juni. Ein Besuch derVeranstaltungsräume ist den Wandertags-besuchern, aber auch Urlaubern und Tagesgästen bis einschließlich Sonntag, 30. Juni, möglich.

Von A wie »Allgäu« bis Z wie »Zypern«reicht die Palette der sich im und um dasOberstdorf Haus vorstellenden Anbieter.Zahlreiche deutsche Wanderregionen, aberauch ausländische Urlaubsregionen werdenan ihren Ständen auf die Besonderheitenihres Angebots aufmerksam machen. Vertreten sind natürlich die Kerngebietedes Wandertages: Oberstdorf, Bad Hinde-lang, Hörnerdörfer und Alpsee-Grünten,aber auch die angrenzenden Regionenvom Bodensee bis ins Ostallgäu. Eine

Stand der Stadt Fulda, Austragungsort des 108. Deutschen Wandertages,auf der Tourismusbörse beim Wandertag 2007 in Saarlouis

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D kein Kopfschmuck. Ihr Haar tragen dieFrauen lediglich geflochten und hochge-steckt.

Die zweite, auch als Oberpfarrtracht be-zeichnete Historische Tracht wurde um1920 wiederbelebt. Sie entstammt in ihrerGrundform der oberdeutsch-alemanni-schen Bauerntracht der Barockzeit.

Die Frauentracht besteht hauptsächlichaus einem Mieder aus hochroter Seide mitStickerei und einem schwarzen, knöchel-langen Plisseerock. Darunter werden eineweiße Leinenbluse mit einem schwarzenSeidenhalstuch und weiße Kniestrümpfegetragen. Als reich verzierte Kopede-ckung tragen Mädchen und ledige Frauendie sogenannte Reginahaube, verheirateteFrauen dagegen den breitrandigen schwar-zen Schattenhut.

Die Männertracht besteht aus einerschlichten, schwarzen Bundlederhose undroten, mit Stickerei verzierten Hosenträ-gern, die entweder aus Leder oder ausTuch gefertigt sind. Dazu tragen die Män-ner ein weißes Leinenhemd und hellgraueKniestrümpfe aus Wolle. Ein schwarzer

Mehr als 1000 Oberstdorfer pflegen im Gebirgstrachten- und Heimatschutzverein zwei sehr unterschiedliche Trachten: dieHistorische Tracht und die Gebirgstracht.

Oben: Historische Tracht, unten: Gebirgstracht

Hut mit Goldkordel und Quaste oder eineschwarze Zipfelmütze vervollständigtendie Tracht.

In dieser Historischen Tracht treten alsaktive Gruppen die Historische Trachten-gruppe und die um 1970 gegründeteJugend trachtengruppe mit ihren schwä-bisch-alemannisch geprägten Tänzen beiHeimatfesten, Hochzeiten und zu ver-schiedensten anderen Anlässen auf. ç

Hermann Althaus

Die zwei Trachtendes Heimatvereins

Die Gebirgstracht entstand in ihrer heu-tigen Form in der zweiten Häle des 19. Jahrhunderts. Dabei spielte PrinzregentLuitpold von Bayern eine wesentlicheRolle: Er führte bereits 1852 die kurze Lederhose für seine Jäger und Treiber inOberstdorf ein, die dann auch für die Gebirgstracht übernommen wurde. Kom-plettiert wird die Männertracht durchgrüne Hosenträger mit gesticktem Edel-weiß, hellgraue Modelstrümpfe mit Zopf -muster und ein weißes Leinenhemd. Dazuträgt der Trachtler einen grünen Filzhutmit Gamsbart und einen grauen Loden-kittel.

Die Frauentracht ist aus der früherenortsüblichen Werktagstracht hervorgegan-gen. Das schwarze Samtmieder mit Latzwird von einer auffälligen silbernen Pan-zerkette mit Talern kreuzweise geschlos-sen. Am Mieder ist ein hellgrauer, knö-chellanger Rock befestigt, über dem dieFrauen eine grüne Samtschürze tragen.Eine Bluse mit aufgenähtem Spitzenkra-gen und schwarze Strümpfe vervollstän-digen das Bild. Zur Gebirgstracht gehört

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Jedes Tal für sich ist ein besonderes Erlebnis, und Kemptenlockt mit seinen Museen, dem historischen Rathaus und der St.-Lorenz-Basilika. Das Tannheimer Tal auf 1100 Metern Höhe istdas schönste Hochtal Europas. Und die Ferienregion Lechtalbietet dem Sommerurlauber, Naturliebhaber und Erholungs -suchenden eine riesige Palette an Wanderrouten, Bergpfadenoder emenwegen.

Über eine gut ausgebaute Straße ist man von Oberstdorf ineiner guten Viertelstunde im österreichischen Kleinwalsertal,das aufgrund seiner geologischen Lage nur von Deutschlandaus zu erreichen ist. Riezlern, Hirschegg, Mittelberg und Baadsind reizvolle Orte und Ausgangspunkt für Wanderungen imTal oder mit der Bergbahn etwa auf das Walmendinger Hornoder auf den Hohen Ifen. Die »Bergschau« in Hirschegg ist einunbedingt besuchenswertes Museum der etwas anderen Art,das mit vielen interaktiven Informationen Landschaft, Geologie,Mensch und Natur näher bringt. Spannend sind eine steinzeit-liche Ausgrabung von der Alpe Schneiderküren und ein 3D-Film über die Karstlandschaft des Hohen Ifen auf dem Gottes-ackerplateau.

Über Bad Hindelang und den Jochpass gelangt man in dasTannheimer Tal: im Winter ein Eldorado für Skilanglauf, imSommer lockt der geheimnisvolle Vilsalpsee in einem gut be-

Maria-Hilf-Kapelle im Tannheimer Tal

Hofgarten, Kempten

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gehbaren Hochtal. Bergbahnen führen Wanderer auf die Höhen.Andere nutzen sie als ideale Startbahn zum Gleitschirmfliegen.Weiter, über den Gaichtpass mit einem grandiosen Blick in dieTiefe, gelangt man in das Lechtal. Dem Lech nach Süden folgend,erwartet den Besucher der faszinierende »Naturpark Lechtal«,der Heimat zahlreicher seltener, daher geschützter Pflanzen, Blu-men, Vögel und Insekten ist. In den Seitentälern des naturbelas-senen Lechs lässt es sich wunderbar wandern. Vielen bekannt istdie »Geierwally«. Die gleichnamige Naturbühne steht in Elbi-genalp. Hier ist auch eine über die Region hinaus anerkannteSchnitz- und Vergolderschule beheimatet. Entlang der beschil-derten Kultur- und Schnitzerstraße lässt sich das besondere Flairdes Ortes genießen.

Dem Lechtal auf der alten Salzstraße nach Norden folgend,gelangt man nach Reutte mit seinem sehenswerten Museum,dem »Grünen Haus«. Auf jeden Fall sollte man der nahebei gele-genen Burg Ehrenberg einen Besuch abstatten. Sie liegt auf 1100Metern Höhe und ist Mittelpunkt eines der bedeutendsten Fes-tungsensembles Mitteleuropas. Die »Burgenwelten Ehrenberg«mit dem Ensemble Klause, Ruine Ehrenberg, Festung Schlosskopfund Fort Claudia sind stolze 700 Jahre alt. AußergewöhnlicheErlebnis-Inszenierungen für die ganze Familie lassen das Mittel-alter wieder aufleben.

Die Städte Trier und Kempten streiten darum, welche wohldie älteste deutsche Stadt sei. Ob man es je herausfinden kann,ist ungewiss. Im Jahr 18 n.Chr. erwähnte der griechische GeografStrabon in seiner Schri »Geographika« die Polis Cambodunum(die »Stadt Cambodunum«), die von den Römern besiedelt war.Heute zeugen herausragende Ausgrabungen im »ArchäologischenPark Cambodunum« von dieser Zeit. Unter freiem Himmel sinddie Grundmauern u.a. des Forums und der Basilika der erstenHauptstadt der Alpenrepublik Raetien zu begehen. Im überdach-ten Bereich sind nach fast 2000 Jahren die originalen Grund-mauern, Böden, Heizkeller und Kanäle der ermen im Statt-halterpalast wieder zugänglich. Sechs weitere Museen liegen nahebeieinander an der Kemptener Museums-Meile: die Kunsthallemit wechselnden Ausstellungen, das Alpin-Museum mit der größ-ten alpingeschichtlichen Sammlung Europas, die Residenz alsHöhepunkt des bayerischen Rokoko, das Allgäu-Museum, dasauf sechs Etagen in die Welt der Bauern, Bürger und Fürstäbteentführt, das Römische Museum mit Funden aus Alltagsleben,Kunst, Handwerk und der Götterverehrung der Römer und nichtzuletzt das Allgäuer Burgenmuseum, das in einer ideenreichenSchau Neues und Unbekanntes über die Burgen und ihre Funk-tionen darstellt. Rund 350 Anlagen machen das Allgäu zum »Bur-genland«. ç omas Niehörster

Nach einem Schnupperaufenthalt in Oberstdorf und im Oberallgäu sind unsere Gäste überzeugt: »Da mache ich maleinen langen Urlaub!« Dann bitte unbedingt Abstecher in dieNachbarregionen vormerken. Rund ums Allgäu warten dasKleinwalsertal, das Tannheimer und das Lechtal, Vorarlberg unddie Bodenseeregion auf Besuch. Eine Visite in Kempten, der größten Stadt des Allgäus, ist dann ebenfalls Pflicht.

Mit der Bergbahn zum Sonnenaufgang am Walmendingerhorn im Kleinwalsertal

Die »Geierwally« auf der Freilichtbühne inElbigenalp im Lechtal

Die barocke Kapelle St. Anna aus Quelltuffgestein in Lingenau im Bregenzerwald

Page 40: wandern & genießen - Sonderausgabe zum Deutschen Wandertag 2013

Tolle Aussichten, flach wandern und dabei IhreGesundheit im Blick, das ist Wandern im Kneipp-land® Unterallgäu. Dort, wo die untere Ebene von»Wandern hoch drei« das Wandern auf ebenenbis hügeligen Pfaden lockt.

Genießen Sie die traumhaften Spazier-und Wanderwege in der herrlichen Voral-penlandschaft und wandern Sie in den sanf-ten Hügeln im Unterallgäu. Auf 1.100 Ki-lometern schlängeln sich die Wanderwegedurch die Voralpenlandschaft – zwar vor derKulisse der Allgäuer Alpen, aber in der

Wandern auf den GlückswegenRegel mit mäßigen Steigungen. Wer Lusthat, das Unterallgäu zu Fuß zu entdecken,hat die Wahl zwischen 79 Tourenvorschlä-gen vom Walderlebnispfad bis hin zum Pil-gerweg. Mit unseren Wanderstrecken istIhre Gesundheit auf dem besten Weg.

Ein besonderer Tipp für Wander-freunde ist der Unterallgäuer Wanderherbst,der dieses Jahr zum zweiten Mal stattfindet.Vom 1. bis zum 8. September wartet ein bun -tes Wanderprogramm auf Sie. Erfahren SieErstaunliches über die Geschichte, Naturund Kultur im Kneippland® Unterallgäu.

Veranstaltungen

• 23. Juni, 15 Uhr, Basilika Ottobeuren, Giuseppe Verdi: Messa da Requiem, Orchester der KlangVerwaltung München & Chorgemeinschaft Neubeuern, Leitung: Enoch zu Guttenberg

• 28. Juni, 19 Uhr, Eröffnung der Bad Grönenbacher Sommerfrischemit Vernissage zur Ausstellung »Kunst im Schloss« mit Armin Gehret

• 29. Juni 20 Uhr, Kabarett mit Martin Schmitt im Autohaus Rigatos, Soloprogramm »Aufbassn«

• 21. Juli, 15 Uhr, Basilika Ottobeuren, Anton Bruckner: Symphonie Nr. 4 Es-Dur, Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR, Leitung: Michael Sanderling

• 6. Juli, 15.30 Uhr, Führung im Mindelheimer Naturlehrgarten• 3. August, Mondlicht-Open Air auf der Schwabenwiese,

Picknick ab 19 Uhr, Konzert ab 20 Uhr, Eintritt frei

• 15. August, 27. Unterallgäuer Radlertag – Sternfahrt nach Maria Baumgärtle

• 23. August, 9.30 bis 17.30 Uhr: 1. Symposium zum Barfußwandern in Bad Wörishofen

• 24. August, ab 10 Uhr: 1. Deutscher und 4. Bayerischer Barfuß-Wandertag in Bad Wörishofen

• 1. bis 8. September Unterallgäuer Wanderherbst• 4. September, 18 Uhr, Wald und Wild.

Mit dem Stadtförster durch den Mindelheimer Stadtwald• 7. September, 10 Uhr, Das Jagdgebiet des

Georg von Frundsberg, Exkursion• 15. September, 15 Uhr, Basilika Ottobeuren,

Anton Bruckner: Messe f-Moll Nr. 3, Philharmonia Zürich (Orchesterder Oper) & Chor der Oper Zürich, Leitung: Marc Albrecht

Mehr Infos auf www.wanderportal-unterallgaeu.de

Page 41: wandern & genießen - Sonderausgabe zum Deutschen Wandertag 2013

»Unten ohne« durch Bad Wörishofen

Kühle Erde zwischen den Zehen, runde Steineund weiches Gras unter den Füßen – am 24. Au-gust lädt das Kneippbad Wörishofen zum Bar-fuß-Wandertag. »Das natürlichste und einfachsteAbhärtungsmittel bleibt das barfuß gehen«, rietschon Pfarrer Sebastian Kneipp. Die Großveran-staltung zum Thema Wandern & Gesundheit imAllgäu bietet mit themenspezifischen, geführtenWanderungen Barfußspaß für Jung und Alt.

Auf zahlreichen Barfuß- und Wald-wanderwegen in und um Bad Wörishofenspüren Gäste bewusst die Temperatur,Feuchtigkeit und Beschaffenheit des Bo-dens. Der Geburtsort der weltbekanntenKneipp’schen Naturheilmethode ist mit sei-nem 1.550 Meter langen Barfußpfad im160.000 Quadratmeter großen Kurpark seit2012 Treffpunkt der nackten Füße. In der»Zapfengrube«, im »Schlammgraben«, am»Sandstrand« oder durch den Bach – an den23 Erlebnisstationen des Barfußwegs in BadWörishofen ist das Gehen »unten ohne« eingesundes Training für die Fußmuskulatur,regt den Kreislauf, die Balance sowie dasImmun- und Nervensystem an und wirktwie eine Reflexzonen-Massage. Das »Lebenin Bewegung«, die Kinesiotherapie, bildetneben der »Kraft des Wassers«, der »Wir-kung der Kräuter«, dem »Genuss gesunderKüche« und der »Inneren Ordnung« einesder fünf Elemente der modernen Kneipp-Kur in Bad Wörishofen.

Nach dem großen Erfolg des bayern-weiten Barfußwandertages im letztem Jahrstellt der Gesundheitsort zusammen mitder Health Care Bayern e.V. dieses Jahrganz Deutschland auf »Gesunde Füße«.Für Gesundheitsinteressierte bietet bereitsam Freitag, 23. August 2013 das »1. Sym-posium zum Barfußwandern« mit verschie-denen Referenten der Fachwelt von 9.30bis 17.30 Uhr professionelle Informationenüber das gesunde Barfußlaufen. Die An-meldung erfolgt schriftlich oder per Tele-

fon über die Kurdirektion Bad Wörishofen,die Teilnahmegebühr an diesem Seminarbeträgt 125 Euro.

Am 24. August 2013 eröffnet Wöris-hofens Bürgermeister Klaus Holetschekden 1. Deutschen und 4. Bayerischen Bar-fuß-Wandertag in Bad Wörishofen um 10 Uhr begleitet von Musik und Showund heißt Familien und Ehrengäste wieDr. Marcel Huber, Bayerischer Staats -minister für Umwelt und Gesundheit,herzlich willkommen.

Ab 11 Uhr führen die Gesundheits-pädagogen und Fachleute über die ab-wechslungsreichen Erlebnispfade im Kur-park. Die Straßenkünstler in der Innenstadtzaubern von 13 bis 19 Uhr an verschiede-nen Plätzen eine festliche Atmos phäre, einOpen-Air-Konzert ab 20 Uhr am Denk-malplatz rundet den Barfuß-Wandertagam Samstag ab. Am Sonntag klingen dieVeranstaltungen mit farbenfrohen Auf -tritten der Künstler am Nachmittag bis 18 Uhr aus.

Die Barfuß-Pauschale »Unten Ohne« mit dreiÜbernachtungen von Donnerstag bis Sonntagund Frühstück im drei-Sterne Hotel ist wöchent-lich ab 150 Euro buchbar. Im Pa ket preis sindeine geführte Wanderung über den Barfußwegmit kleinem Geschenk, eine geführte Radtour,eine Fußreflexzonenmassage, ein Fußbad mit

Fußpeeling, ein Kneipp-Knieguss, morgendli-ches Tau- oder Wassertreten sowie die Kurtaxeenthalten. Nähere Informationen über das Bar-fuß-Laufen in Bad Wörishofen bei der Kurdirek-tion telefonisch unter +49-(0)-8247-9933-55 oder unter www.bad-woerishofen.de

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Mindelheim – Kultur und Lebensfreude

Mindelheim ist die Kreisstadt des Landkreises Un-terallgäu. Rund 14.000 Einwohner leben hier. Siewissen sehr wohl das historische Flair der Altstadtund das aktive Kulturleben zu schätzen und fürNaturfreunde liegen die natürlichen Schönheitenvor der Haustüre.

Flanieren Sie durch die historischeAltstadt inmitten von wehrhaften Türmenund Toren, vorbei an den farbenfrohen Fassaden der Bürgerhäuser oder entlangder Stadtmauer und entdecken Sie dieZeugnisse der nahezu 1000-jährigen Stadt - geschichte. Spazieren Sie zur Mindelburg-anlage, erforschen Sie die Samm lungen der sechs Museen und genießen Sie dieUnterallgäuer Gastlichkeit. Die natürlichenSchön heiten rund um Mindelheim erkun-den Sie auf den rund 40 Kilometer beschil-derten Wanderwegen. Eine Oase hei -mischer Pflanzen und Insekten bietetIhnen der Mindelheimer Naturlehrgartenin unmittelbarer Stadtnähe.

Einen besonderen Reiz erfahren Siebeim Pilgern auf dem Crescentiaweg. Aufrund 80 Kilometer begeben Sie sich aufdie Spuren der Hl. Crescentia, die hier -zulande als Ordensfrau und Wohltäterinim 18. Jahrhundert sehr verehrt wurde.Der Rundweg verbindet die drei StädteKaufbeuren, Mindelheim und Ottobeuren.Er führt ohne nennenswerte Steigungendurch eine weitläufige Landschaft, durchdunkel schimmernde Wälder und entlangmäandernder Bäche. Einige Rastplätzeund am Wege liegende Kapellen laden zurinneren Einkehr ein.

Ausführliche Informationen dazu und zu den Kulturhöhepunkten und Museen gibt es bei der Tourist-Information Mindelheim, Maximilianstraße 26, 87719 Mindelheim, Tel.08261-991520, [email protected],

www.mindelheim.de

Ottobeuren – Allgäu für alle Sinne Der Kneipp-Kurort Ottobeuren liegt im reizvollenTal der westlichen Günz. Seine Geschichte ist geprägt von der 764 gegründeten Benediktiner-abtei und von Pfarrer Sebastian Kneipp, der 1821 im zur Pfarrei gehörenden Weiler Stephans-ried geboren und in der Basilika Ottobeuren getauft wurde sowie sein erstes Heiliges Mess -opfer feiern durfte.

Ganz im Zeichen der Gesundheitlässt es sich dementsprechend in und umOttobeuren auch wandern.

Der Kneipp-Wanderweg: Wer sichauf die Fährte von Pfarrer SebastianKneipp begeben möchte, ist auf demKneipp-Wanderweg goldrichtig unterwegs.Zu Ehren des Namensgebers der Kneipp-Medizin und der durch ihn bekannt gewor-denen Wasserkur wurde der Wanderweg1997 errichtet. Abwechslungsreich verbin-det er auf 38 km die drei Kneipp-KurorteBad Grönenbach, Ottobeuren und BadWörishofen und macht auch in Stephans-ried halt, dem Geburtsort Kneipp’s mitdem Kneipp-Denkmal und der histori-schen Buschelkapelle. Meist auf guten

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Forst- und Landwirtschaftswegen streiftder Wanderer durch weitläufige Land-schaften des Kneipplandes. Dichte Wälder,die sich durch die moderne Forstpolitiksehr bunt und munter präsentieren, undbäuerliche Ackerlandschaften prägen dabeibesonders in Tallagen das Bild. HerrlicheAussichten über Ottobeuren ins Günztalzum Kneipp-Denkmal eröffnen sich hin-gegen in der Höhe. Seit der Eröffnung1997, zum 100. Todestag Kneipp’s, ist derWeg, der neben den drei Kurorten auch dieFlusstäler Mindel, östliche und westlicheGünz miteinander verbindet, mit »Kneipp-Wanderweg« ausgeschildert und nahezuunverlaufbar.

INFO: Touristikamt Kur & Kultur, Marktplatz 14,87724 Ottobeuren, Tel.: 08332/921950, [email protected], www.ottobeuren.de

Wandervergnügen in Bad GrönenbachDie leicht-hügelige Umgebung des Kneippheilba-des Bad Grönenbach eignet sich hervorragendfür Wanderungen, Nordic-Walking-Touren oderSpaziergänge. Und in diesem Jahr kommt ein um-fangreiches Info-Paket für Wanderfreunde hinzu.In Kombination mit den gesundheitsförderndenMaßnahmen der örtlichen Wohlfühloasen ist dieBewegung in unserer herrlichen Natur ein hervor-ragendes Mittel, um vom umtriebigen Alltag zuentschleunigen.

Im gesamten Landkreis Unterallgäuwurde im vergangenen Jahr eine einheitlicheWanderwegeschilderung angebracht, dievon allen Gästen sehr gut angenommen undgelobt wird.

Ergänzend dazu wurde vom Landrats-amt eine kreisweite Wanderkarte herausge-bracht, so dass das Thema »Wandern« imUnterallgäu auf dem aktuellen Stand derDinge ist und den heutigen Anforderungenumfänglich gerecht wird.

Die Gemeinden Bad Grönenbach undOttobeuren haben sich dazu entschlossen, indiesem Bereich noch enger zusammen zuarbeiten und für ihre Gäste eine gemeinsame

Wanderkarte mit dem relevanten Gebiet zuerarbeiten. Das gesamte Wanderwegenetzbeider Tourismus gemein den wird darauf zusehen sein – selbst ver ständ lich angelehnt andie neue Beschilderung.

Die Wandergäste erhalten natürlichalle Angaben, wie Höhenprofile Weglängenund Besonderheiten auf dem Weg. Weiter-hin gibt es Tipps für Ausflugsziele, Gastro-nomie und Freizeiteinrichtungen. AuchHinweise auf wichtige ÖPNV-Verbindun-gen sind geplant. Diese Hinweise werden ineinem Begleitheft zur Karte zusammenge-fasst. Der Gast soll darin die Beschreibun-gen von etlichen lohnenden Rund wande -rungen finden.

Selbstverständlich werden nahezuganz jährig geführte Wanderungen in die nä-here und weitere Umgebung von Bad Grö-nenbach angeboten.

Wandern und pädagogisches Erlebnisbietet das Projekt »Bad Grönenbach blühtauf…«. Im Jahr 2013 entstehen zwei erleb-nispädagogische Wege von insgesamt rundzehn Kilometer Wegstrecke. Auf vielfältigeund interessante Weise wird den Wandererndas Thema Bienen, Blüten und Bestäubungnähergebracht. Ein Thema nicht nur fürKinder.

Kontakt: Kurverwaltung Bad Grönenbach, Marktplatz 5, 87730 Bad Grönenbach, Telefon 08334 – 605 31,

www.bad-groenenbach.de

Advertorial

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NNicht nur extreme Alpinisten findenheutzutage den Weg ins Hochgebirge. Im-mer komfortabler wird der Zugang mitden Bergseilbahnen. In den letzten Jahrensind zunehmend gipfelnahe Rundwande-rungen erschlossen worden. Bei schönemWetter sind die Sonnenterrassen der Gip-felstationen meist gut bevölkert.

Auch der Einbahnverkehr ist gestattet:Spätaufsteher sparen sich den morgendli-chen Aufstieg, und Wanderer mit Knie-schnackler »schweben« abends lieber ab-wärts. Gebirgsfreaks mit Handicap findenan der Station Höfatsblick am Nebel hornein barrierefreies Restaurant. Hier startetauch ein Panoramaweg für Kinderwagenund Rollstuhl. Mit ein wenig Glück kannman hier oben Murmeltiere beobachtenoder einen vorbeifliegenden Adler. Kin-derwagen-Runden sind auch an der Ise-lerbahn in Oberjoch möglich.

Die Geduld beim Wandern ist bei denjüngsten Familienmitgliedern nicht immersonderlich ausgeprägt. Mit einer Seilbahn-fahrt beginnt für die Kleinen das Aben-teuer bereits im Tal. Die Begeisterung fürdie Berge lässt sich auf diese Weise leichtwecken. Familienwandergebiete findensich an der Söllereckbahn, der Iselerbahn

Wozu sind Bergbahnen da? Richtig: Sie verhindern quengelnde Kinder beim langwierigen Aufstieg. Sie erschließen auch Älteren und Behinderten die Faszination des Gebirges, und nicht zuletzt befördern sie Fußfaule in alpine Höhen – aber die gibt es ja im Deutschen Wanderverband gar nicht!

Bergbahnen nach OrtenOberstaufen: Hochgrat (www.hochgrat.de), Imberg* (www.imbergbahn.de), Hündle(www.huendle.de) Immenstadt: Alpsee Bergwelt (www.alpsee-bergwelt.de), Mittag(www.mittagbahn.de) Bolsterlang/Oerschwang: Hörner-Bahn* (www.hoerner-bahn.de), Gunzesried-Oerschwang (www.go-oerschwang.de) Bad Hindelang: Berg-bahnen Oberjoch, Hornbahn Hindelang* (www.hornbahn-hindelang.de) Oberstdorf(www.das-hoechste.de): Nebelhorn*, Fellhorn*, Söllereck Kleinwalsertal (www.das-hoechste.de): Hoher Ifen, Kanzelwand, Walmendinger Horn* behindertengerecht und barrierefrei

und in der Nagelfluhkette. Letztere kannvon mehreren Berg stationen aus erkundetwerden. Die Bergbahnen der Hörnerkette(Bolsterlang, Oerschwang), am Mittagbei Immenstadt oder am Hochgrat beiOberstaufen bringen einen auf die Höhen.Mit der »Expedition Nagelfluh« wurdeeine Entdeckungsreise speziell für Kindergeschaffen: An den Stationen der Berg-bahnen im Naturpark starten spannendeemenwege. Zentraler Auskuns-Punktist das »Alpseehaus« in Bühl bei Immen-stadt, das Portal in den Naturpark(www.nagel fluh.info).

Mitte Juni bis in den Juli hinein blühenam Fellhorn Hundertausende von Alpen-rosen – wie bestellt zum Deutschen Wan-

Hinauf zum Wandern!

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dertag. Alternativ zur Fellhornbahnkommt man vom Kleinwalsertal aus mitder Kanzelwandbahn in dieses blumenrei-che Gebiet. Aus dem Kleinen Walsertalsteigt man auf den Hohen Ifen, eine Tour,die sich lohnt. Am Hahnenköpfle startetder einstündige Karstrundwanderwegüber die Schratten und Karren des Got-tesackerplateaus, eines der seltenen Na-turwunder der Allgäuer Alpen: Die tiefenEinschnitte in den kalkhaltigen Fels ent-standen langsam über Jahrtausende durchdie Einwirkung des Regen- und Schmelz-wassers. Bizarr erstrecken sich diese er-starrten Felsformationen vor den Augendes Wanderers. ç

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Rast am Schlappoldsee am Fellhorn

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46 Wa n d e r r e g i o n A l l g ä u

Am Wegrand sieht man aus dem Nagelfluh-gestein herausgewitterte Flusskiesel. Weichere Mergelschichten sind erodiert undhaben die aufgesteilten Nagelfluhschichtender Sipplinger Nadel freigegeben

Im Vordergrund Berge der Allgäuer Schichten: Großer Wilder mit Ausläufer

des Himmelecks, in zweiter Reihe ebenfalls grün bewachsene Berge aus

Fleckenmergel. Am Horizont die Haupt -dolomitgipfel des Allgäuer HauptkammsLange Grate,

hohe Gipfel, tiefe Täler

Reich ist der Formenschatz der Allgäuer Alpen. Warumaber sind manche Berge starkbewachsen, andere überhauptnicht? Oder wieso sind die einenBerge schroff und andere ehersan geformt? Hier eine kleineEinführung in die Geologie.

Ob Sie es glauben oder nicht: UnsereAlpen heben sich auch heute noch. Zu-mindest theoretisch – Erosion durch Frostund Wasser wirken allerdings einem tat-sächlichen Höhenzuwachs entgegen.Schroffe Berggipfel lassen auf eine geolo-gisch gesehen junge Entstehungsgeschichteschließen – die Verwitterung ist hier nochnicht so stark in Erscheinung getreten.Aufgebaut sind die Allgäuer Alpen aus ver-schiedenartigen Sedimentgesteinen ausKalk, Ton und Sand. Im Zuge der alpinenFaltung wurden diese angehoben, gefaltetund im Extremfall übereinandergescho-ben, sodass heute zum Teil ältere über jün-geren Gesteinsschichten liegen.

Als ältestes Gestein im Gebiet tritt derHauptdolomit zutage. Die hohen Gipfeldes Allgäuer Hauptkamms, von Ost nachWest Hochvogel, Großer Krottenkopf,Kratzer, Mädelegabel, Hohes Licht und Bi-berkopf, sind aus ihm aufgebaut. Das vor250 Millionen Jahren entstandene dunkle,kluige Gestein ist stark verwitterungsan-fällig und bildet o eine typische Pyrami-denform aus. Aus Hauptdolomit entste-hende Böden sind meist nährstoffarm undtrocknen nach Regenfällen schnell wiederaus. Die Vegetation fällt daher wenig üppigaus. Anders als der Hauptdolomit bildet

der kompakte hellgraue Wettersteinkalko senkrechte Steilwände. Gimpel undRote Flüh in den Tannheimer Bergen sinddaher bei Bergsteigern äußerst beliebteKletterberge.

In der Zeit des Jura entstand die zweite,das Allgäu mit einer Mächtigkeit von biszu 600 Metern prägende Gesteinsart – dietonreichen Fleckenmergel der AllgäuerSchichten (früher Allgäuer Schiefer). Zufinden sind sie in Nachbarscha zu denHauptdolomitbergen des Allgäuer Haupt-kamms. Linkerskopf, Kegelköpfe, Rauh -eck und Fürschießer bestehen ebenso ausFleckenmergel wie die Sockel von Höfatsund Mädelegabel. Böden, die sich aus Fle-ckenmergel entwickeln, sind sehr frucht-bar und damit besonders artenreich. Mar-kant sind die Grasflanken der Höfats.

Auch die Ammergauer Schichten (frü-her Aptychen- und Hornsteinkalke) ent-standen in der Zeit des Jura. Silikatreichund damit verwitterungsresistent, bildensie scharfe Grate und steile, von Erosions-rinnen durchfurchte Flanken. Sie sind dasMaterial, aus dem die berühmten AllgäuerGrasberge wie Schneck und Höfats mit ih-rer weithin bekannten, artenreichen Ve-getation aufgebaut sind. Hier finden sichzahlreiche seltene Pflanzenarten.

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Häufig findet man jüngere Kössener Schichtenvom älteren Hauptdolomit überschoben, hier am Bieberkopf. Gut erkennbar an der üppigen Vegetation auf den lehmigen, fruchtbaren Böden

Rote Flüh und Hochwiesler im Tannheimer Tal.Der relativ verwitterungsresistente Wettersteinkalk trotzt den Erosionskräften

Flyschberge wie hier beispielsweise das Fellhorn sind meist sanft in Kuppen und Senken ausgeformt.Tonreiches Gestein dichtet den Boden gegen Versickerung ab, sodass sich in den Senken oft Seen undMoore bilden

Die steil aufragenden Felswände des Schneck bestehen aus Gesteinen der Ammergauer Schicht. Eine üppige Pflanzenwelt besiedelt die fruchtbaren Böden

Steil aufgestellte Schrattenkalkplatten des Helvetikums bilden den Gipfel des BurgbergerHörnles am Grünten

Alle bisher genannten Gesteine werdendem sogenannten Kalkalpin zugerechnet.Während der Kreidezeit (vor 150 bis 60Millionen Jahren) entstanden hingegenMergel, Sandsteine und Kalkgesteine desFlysch und des Helvetikums. Aus demschiefrigen, verwitterungsanfälligen Ge-stein des aus einer Wechselfolge von Ton-und Sandstein sowie Mergeln bestehendenFlysch bilden sich sane, dachgiebelartigeBerge. Fellhorn, Hörnerkette und der Hö-henzug der Sonnenköpfe sind typischeFlyschberge. Auf den nährstoffreichen,feuchten und sauren Böden ist eine Vege-tation mit der höchsten Artenvielfalt imgesamten Allgäu beheimatet. Häufig bildensich auf den wasserstauenden Schichtenin Senken Moore mit einem besonderenArteninventar.

Schrattenkalk zählt zum Helvetikumund findet sich großflächig im Gebiet Ho-her Ifen/Gottesackerplateau. Auch Besler,Teile des Grünten und Engenkopf inklu-sive Breitachklamm und Sturmannshöhlesind Formationen helvetischer Gesteine.Von der Gestalt her steigen diese Bergemeist von Süden her flach an und brechennach Norden hin steil ab. Auf der Südseitedes Grünten ragen hellgraue Schratten-kalkplatten aus den Berghängen. Lagen

verwitterungsanfälliger, mergeliger Drus-bergschichten und der harte, eisenhaltigeGrünsandstein komplettieren die Schicht-folge des Helvetikums.

Im Ablagerungstrog am Alpennordranddeponierten die Alpenflüsse Schlamm,Sand und Geröll in einer Mächtigkeit vonbis zu fünf Kilometern. In den letzten 20bis 30 Millionen Jahren verfestigte sich dasMaterial zu Gestein. In den Molassege -bieten treten Konglomerate abwechselndmit Mergel- und Sandsteinschichten auf.Durch tektonische Kräe wurden dieSchichtpakete lokal aufgestellt – so ent-standen Nagelfluhkette und Rottachberg.Je nach Bindemittel zwischen den Fluss-kieseln ist das sogenannte Nagelfluhgesteinmehr oder weniger verwitterungsanfällig.

Bis zu 700 Meter mächtige Gletscher-ströme während der Eiszeiten haben dasAllgäuer Gebirge überformt. Täler wurdenausgehobelt, wodurch sich Talböden trog-artig erweiterten. Kargletscher in denschneereicheren Hochlagen »hobelten«Karmulden aus, in denen sich Karseen wiebeispielsweise Seealpsee, Eissee oderSchrecksee bildeten. Talwärts ist eine alsStufe ausgebildete Schwelle erkennbar. Dasbekannte Prinz-Luitpold-Haus steht aufeiner solchen Schwelle. ç

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Die Allgäuer Hochalpen: Zwischen Nagelfluh und Dolomit

Seit 1992 besteht das Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen. Mit 20.724 Hektar ist es eines der größten in Deutschland. Über 1000 verschiedene Blütenpflanzen sind dort zu Hause. Im Reich des Steinbocks,der Murmeltiere und des Adlers ist der Mensch nur vorübergehender Gast.

Im Osten folgt die Naturschutzgebietsgrenze dem österreichisch-deutschenGrenzverlauf. Auf Oberstdorfer Seite sind die tiefen Tallagen ausgespart sowie

die touristisch erschlossenen Bereiche um Fell- und Nebelhorn

Unterstrichen wurde die Schutzwürdigkeit mit der Meldungals Natura-2000-Gebiet und der Einstufung als eine von 23 Vor-rangflächen des Naturschutzes in den Alpen durch den WWF.Ziel ist es, die seltenen, gefährdeten und schutzbedürigenPflanzen- und Tierarten und deren Lebensräume im Gebiet zuschützen und zu sichern.

In weiten Teilen bietet die Schroeit und Unzugänglichkeitder Berge einen natürlichen Schutz. Andernorts hat die Alpwirt-scha großen Einfluss. Durch die Offenhaltung von potenziellenGehölzstandorten fällt ihr eine landschaspflegerische Aufgabezu. Innerhalb der Naturschutzgebietsgrenzen wurden an die 1000Blütenpflanzenarten gezählt; 120 davon kommen im FreistaatBayern schwerpunktmäßig oder sogar ausschließlich hier vor.Darunter befinden sich einige endemische, das heißt, nur sehrlokal verbreitete Arten sowie etliche Vorposten zentralalpinerArten wie z.B. der Gletscherhahnenfuß.

Auf Wanderungen in den Allgäuer Hochalpen durchstreiman vom Tal bis zu den Bergspitzen zahlreiche unterschiedlicheLebensräume. Naturnahe Fließgewässer sind durch Schnee-schmelze und Starkregenereignisse einer hohen Dynamik aus-gesetzt. Der Weg in die Hochlagen führt durch einen von Nadel-bäumen dominierten Mischwaldgürtel. In feuchten Schattlagensind kleinräumig Schluchtwälder mit ihrem besonderen Arten-

inventar ausgeprägt. Ab ca. 1400 Meter bilden standortab-hängig zunehmend mehr Nadelbäume den Baumbestand. Die

Waldgrenze mit geschlossenen Baumbeständen liegt na-türlicherweise bei circa 1800 Metern. Durch mensch-

lichen Einfluss sank sie in manchen Gebieten klein-räumig bis zum Tal. Oberhalb der Waldgrenzeschließt die sogenannte Krummholzzone je nach

Bodenbeschaffenheit mit Zwergsträuchern, Grünerlen und Lat-schenkiefern an. Dort, wo Gehölze den harten Lebensbedingun-gen nicht mehr trotzen können, bilden sich alpine Rasen aus, so-fern Substrat vorhanden ist, in dem Pflanzen gedeihen können.

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Blick vom Bärgündletal auf Großen Wilden (links) und Schneck (rechts)

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49Die tiefgründigen Böden der Allgäu-Schichten (Fleckenmergel)stellen dabei besonders günstige Wuchsbedingungen bereit. EinMosaik unterschiedlichster Kleinstlebensräume bedingt hier einehohe Artenvielfalt (Buckelwiesen, Felsspaltenvegetation). Son-derbiotope wie Karseen (z.B. Schrecksee, Seealpsee oder Eissee)und Moore (Straußbergmoos) besitzen ein eigenes und einzig-artiges Arteninventar.

Der vom Aussterben bedrohte Schwarze Apollofalter und derGold-Scheckenfalter haben in den Allgäuer Hochalpen nocheines der wenigen Vorkommen. Ausgesprochen groß hingegenist die Anzahl der Vogelarten. Darunter sind etliche Arten, dienach der europäischen Vogelschutzrichtlinie besonders geschütztsind wie Wanderfalke, Raufußkauz, Uhu und verschiedene selteneSpechtarten wie Weißrückenspecht. Gleiches gilt für das Birk-huhn, das Auerhuhn, aber auch Alpenschneehuhn und Haselhuhnhaben hier ihren Rückzugsraum. Diese Raufußhuhnbeständewerden wissenschalich begleitet, in ihrem Bestand erhoben undSchutzmaßnahmen umgesetzt. Der König der Lüe im Natur-schutzgebiet Allgäuer Hochalpen ist der Steinadler. Der größtedeutsche Greifvogel hat eine Vorzeigerolle, um auf die Schutz-würdigkeit des Gebietes Allgäuer Hochalpen aufmerksam zu ma-chen – nach dem Leitgedanken »nur was man schätzt und liebt,ist man bereit zu schützen«.

Bei der an der »LBV-Adlerhütte« im Hintersteiner Tal starten-den, vom Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) undder Gemeinde Bad Hindelang organisierten »Wanderung insReich des Steinadlers« hat man sehr gute Chance einen der stolzenGreifvögel live erleben zu können.

Seit 2003 ist ein Schutzgebietsbetreuer für die Allgäuer Hoch-alpen im Einsatz: der Biologe Henning Werth. Er hat es gescha,dass Schönheit und Schutzbedarf der Allgäuer Hochalpen inzahlreichen Medien einem Millionenpublikum erschlossen wurde:etwa im Rahmen des einzigartigen Kinofilms »Deutschland vonoben« im Jahr 2012. Als einziges Naturschutzgebiet bis heutewurden die Allgäuer Hochalpen bei »Fahrtziel Natur« der Deut-schen Bahn aufgenommen, 2010 sogar mit dem »Fahrtziel NaturAward« ausgezeichnet – weitere »Früchte« der Gebietsbetreuer-tätigkeit, die der gesamten Region »Allgäu« zugute kommt. In-formation und Aulärung der Besucher und Nutzergruppensind eine Daueraufgabe, die langfristig ausgerichtet werden muss.

Immer neue Freizeitsportarten drängen in die entlegenen Teileder Allgäuer Hochalpen und erfordern Lenkungsmaßnahmen.Träger der Gebietsbetreuerstelle ist der LBV. Gefördert wird dieGebietsbetreuung von der Stiung Bayerischer Naturschutzfondsaus Zweckerlösen der Glücksspirale.

Neben der »Adlerhütte« gibt es im Oytal auf Oberstdorfer Seiteeine zweite Infostation mit Ausstellungsräumen. Wer den Adlerin Natur nicht zu Gesicht bekam, kann ihn am Oytalhaus we-nigstens audiovisuell im Film kennenlernen. Am Haus startetein Naturerlebnisweg. Ein downloadbarer Audioguide vermitteltan zehn Stationen Wissen über die Besonderheiten des Oytals.

Alle Projekte im Naturschutzgebiet werden mit europäischenund bayerischen Fördermitteln ermöglicht. Von der privaten Na-turschutzstiung Allgäuer Hochalpen in Person von ManfredKurrle wurde Land zur Verfügung gestellt, auf dem unter demDach des LBV verschiedene Naturschutz-Projekte durchgeführtwerden. ç

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Mit dem Spektiv auf »Adlerjagd« – geführte Wanderungen lenken den Blickauf die Naturjuwelen der Allgäuer Hochalpen

Wissenswertes

LBV – Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.Projektbüro Allgäuer Hochalpen, Dipl.-Biol. Henning Werth,Burgweg 19, 87527 Sonthofen, Tel. 08321/619036, [email protected], www.allgaeuer-hochalpen.de, facebook: GebietsbetreuungAllgäuer Hochalpen

OytalhausVon Oberstdorf zu Fuß ins Oytal (Dauer ca. 1-2 Std.). Wer denWeg nicht zurücklaufen möchte, kann sich im Oytalhaus einenBergroller mieten, in das Pferdefuhrwerk oder den bestelltenKleinbus steigen. Öffnungszeiten täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr.Weitere Infos: www.oytalhaus.de

LBV-Adlerhütte/GiebelhausDie Station ist ab Mitte Mai täglich geöffnet. Anfahrt mit demBus von Bad Hindelang durchs Hintersteiner Tal zum Giebelhaus.Fahrplan: wechs.net/html/busverkehr.html

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Tipps füralpine Einsteiger

Die Umwelt stellt zunächst keine Gefahr dar. Sie wird erst durch falsches Verhalten des Menschen zu einer solchen. Das vorausschauendeEr kennen von Gefahrensituationen ist elementarer Bestandteil des Risikomanagements von Einzelnen oder Gruppen.

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Wetter: Naturgefahren im Sommer löst beispielsweiseein Wetterumschwung aus, verbunden mit Regen, Graupel,Schneefall, Gewitter und Temperatursturz, der die Anforderungenan die Kondition, Trittsicherheit, Orientierungsfähigkeit und denZeitbedarf beim Bergsteiger deutlich erhöht. Insbesondere mitGewittern ist an ausgesetzten Stellen nicht zu spaßen. Aber auchhohe Temperaturen sollten in der Planung berücksichtigt werden.Die Regeln der Lawinenkunde gelten auch im Sommer. Kaltlu-einbrüche mit Schneefall können im Gebirge zu jeder Jahreszeitzu extremen Verhältnissen führen.

Steinschlag und Trittsicherheit: Nicht außer Acht lassen darfman die Steinschlaggefahr. Mangelnde Trittsicherheit bei Wan-derern, Tiere oder auch starke Winde lösen Steinschlag aus. Imalpinen Gelände ist Schwindelfreiheit notwendig, sie schützt, ge-paart mit Trittsicherheit und dem klettertechnischen Können,vor Abstürzen. Auf Altschneefeldern bedarf es, besonders wennsie gefroren sind, erhöhter Vorsicht.

Schwierigkeit: Nicht immer ist der Schwierigkeitsgrad einerTour aus einem einzelnen Führer und der Karte herauszulesen.Ist man sich unsicher, sollte man weitere Literatur oder die Be-richte anderer Bergsteiger im Internet zurate ziehen oder lokaleGebietskenner fragen. Die Schwierigkeit ausgeschilderter Wan-derungen kann man an der Farbmarkierung ablesen (Gelb-Weiß:leicht begehbare Spazier- und Wanderwege; Weiß-Rot-Weiß: al-pine Wege und Pfade mit steileren Wegabschnitten; Weiß-Blau-Weiß: Wege mit sehr steilen, teilweise ausgesetzten Stellen, imExtremfall Kletterpassagen).

Zeitangaben: In Wanderführern, Tourenvorschlägen und aufWegweisern angegebene Zeiten sind Orientierungswerte. Die tat-sächlich benötigte Zeit ist abhängig von Kondition, Schritttempo,eingelegten Pausen und witterungsbedingten Verhältnissen. Alsgrobe Faustregel kann man mit 400 Höhenmetern oder fünf Ki-lometern pro Stunde rechnen. Berechnungsbeispiel für eine TourNoch scheint die Sonne – in der Ferne kündigt sich ein Wetterumschwung an

:Eine gute Vorbereitung ist für Wande-rungen im Hochgebirge unerlässlich

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mit 800 Höhenmetern und fünf Kilometern Horizontaldistanz:800 Höhenmeter ≈ zwei Stunden plus eine Stunde für die Hori-zontaldistanz ergibt insgesamt drei Stunden Gehzeit. Wird manvon der Dunkelheit überrascht, ist eine Taschen- bzw. Stirnlampevon Vorteil.

Orientierung: Den genauen Routenverlauf einer Wanderungsollte man vor der Tour schon kennen. Hierzu ist ein Kartenstu-dium unerlässlich. Bei starkem Nebel können ein Kompass oderein GPS-Gerät das Weiterkommen sichern, vorausgesetzt, mankann damit umgehen. Während der Tour sollte man immer sichersein, auf welchem Punkt der Karte man sich gerade befindet. Grö-ßere Orientierungs-Schwierigkeiten sollten auf dem gut beschil-derten Wegenetz im Allgäu bei gutem Wetter kaum aureten.

Ausrüstung: Schlechte, unvollständige oder ungeeignete Aus-rüstung können den Wandergenuss deutlich mindern. Eine Aus-rüstungsliste im Infokasten rechts oben soll dies vermeiden helfen.Ein Handy für Notfälle ist ein guter, aber auch trügerische Si-cherheit vermittelnder Ausrüstungsgegenstand – häufig hat manim Gebirge keinen Empfang!

Checkliste für die Tourenvorbereitung- Was kann ich mir bzw. meiner Gruppe konditionell zutrauen?- Wie wird sich das Wetter entwickeln? Auf welche Situationen

muss ich mich einstellen?- Ist mein Zeitfenster ausreichend? Verfüge ich über Zeitpuffer

für unerwartete Situationen?- Ist meine Orientierungsfähigkeit der Situation angemessen?

Ist der Routenverlauf bekannt?- Bin ich ausrüstungsmäßig richtig und angemessen aufge-

stellt?- Habe ich Risikosituationen vorausschauend geprü und habe

ich mich gedanklich und ausrüstungsmäßig darauf vorbe-reitet?

Eine Bergtour wird zu einem bleibenden Erlebnis, wenn ichbzw. die Gruppe zwar gefordert, aber nicht überfordert wird. ç

Wichtige Infoquellen

NotfallAllgemeine Notrufnummer 112Bergwacht-Rettungsleitstelle Kempten 0831/19222

Wetterwww.wetter-allgaeu.de (allgemeine, regionale Wetterausküne)www.alpenverein.de/DAV-Services/Bergwetter (allgemeinesBergwetter ohne Regionalbezug)www.niederschlagsradar.de (aktuelle Niederschlagstendenzen)

Tourenberatung OberstdorfTelefon 08322/700-200E-Mail [email protected]

Beratungsstelle AlpSeeHausTelefon 08323/998877E-Mail [email protected]

Wandertippswww.wanderportal-allgaeu.dewww.allgaeu-ausfluege.dewww.alpregio.outdooractive.com/ar-oberallgaeuwww.oberstdorf.de/wandern/wanderwege/kartewww.wanderpfa.de

Ausrüstungsliste: Alpines Schuhwerk; angemesseneKleidung: Kälte-/Wärmeschutz, Regen-/Schneeschutz, trockeneWechselkleidung, Sonnenschutz (Mütze, Sonnenbrille, Sonnen-creme mit hohem Lichtschutzfaktor, Lippenschutz), Essen/Trin-ken, Bargeld für die Einkehr und öffentliche Verkehrsmittel,Karte, Touren beschreibung, evtl. Höhenmesser, GPS und/oderKompass, Rettungsdecke, Erste-Hilfe-Set, geladenes Handy mitRoamingfunktion und eingespeicherten Notrufnummern.

Zum Autor: Der amtierende Bürger-meister der Stadt Immenstadt, ArminSchaupp, ist passionierter Bergsteiger. Obals Wanderer, Skifahrer oder Extremklet-terer – der ausgebildete Heeresbergführerkann auf einen reichen Erfahrungsschatzzurückgreifen. Nach wie vor ist er trotz sei-

nes Amtes als Nachwuchs-Ausbilder für den Deutschen Alpen-verein tätig.

Gefahr von oben – im alpinen Gelände muss man mit Steinschlag rechnen

Nur für Geübte! Wegweiser zeigen, wo es lang geht, oder auch nicht

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D sie ist geprägt von Sennalp-Meistern, dieeine nachhaltige Verantwortlichkeit »ih-rem« Lebensraum gegenüber und einehohe Kompetenz in der Herstellung hand-werklicher Käse haben. Neben den Alp-käsen findet der Genuss-Wanderer einReihe anderer hochwertiger Lebensmittelwie z.B. Weichkäse, Ziegenkäse oderSchinken von mit Molke aufgezogenenAlpschweinen. Jede Alpe ist für sich eine

Von den Allgäuer Vorbergen bis zum Hauptkamm erstreckt sich das Allgäuer Sennalpenland. Auf diesen Hochweiden in Höhenlagen zwischen 800 und 2500 Metern sömmern jedes Jahr auf etwa 700 Alpen etwa 30.000 Tiere, überwiegend Rinder.

InitiativeAllgäuer Sennalpen e.V.Claudius Janner ist nicht nur Verfasserdieses Artikels. Als Ideengeber, Initiatorund Betreuer des Internetaurittswww.sennalpwege.de hat er sich vollund ganz dem ema verschrieben.Auf den Seiten finden sich eine Über-sichtskarte der Sennalpen, Tourenvor-schläge für Wanderer und Mountain-biker, Ku(h)linarisches u.v.m.

faszinierende Welt und gibt überwälti-gende Einblicke in ein »starkes Stück Le-ben«. Der wandernde Besucher ist einge-laden, Einblick zu nehmen in die alpen-ländische Kultur zwischen Tradition undInnovation. Die Allgäuer Sennalpen zeich-nen sich durch große Gastfreundscha ausund sind Ziel und Ausgangspunkt oderEtappenziel einer Fülle wunderbarer Wan-derungen. ç Claudius Janner

Sennalpenland– ein starkes Stück Leben

Die meisten Alpen sind mit Jungviehbeschlagen, so der Fachausdruck. Es sindsogenannte »Galtalpen«. 60 Alpen werdenjedoch als Sennalpen geführt – sie werdenvon Juni bis September mit rund 2.500Milchkühen bewirtschaet. Diese Sennal-pen sind im gesamten Raum der AllgäuerAlpen, im Kleinen Walsertal und imgrenznahen Bereich des Bregenzerwaldesverstreut. In den etwa 100 Tagen des»Sömmerns« werden hochkarätige hand-werkliche Rohmilch-Käse auf den Sennal-pen hergestellt. Der größte Teil wird alsAllgäuer Sennalp-Bergkäse oder Alpkäse(der kleinere Bruder) ausgebaut.

Längst haben diese Käse auf internatio-nalen Wettbewerben höchste Auszeich-nungen erlangt. Die Qualität der Sennalp-Käse ist geprägt durch hochwertige, un-behandelte Milch sorgsam gehegter Tiere,hohe Futterqualität der Bergweiden mithoher Biodiversität und schonende Her-stellungsverfahren – die Milch kommt di-rekt von der Kuh in den Käsekessel. Und

Liebevoll zubereitete Brotzeit auf der bezaubern-den kleinen Geißen-Alpe Lenzen

Im holzbefeuerten Käsekessel von Marianne Schwarz entsteht aus gebsengereifter Milch hochkarätiger Sennalpkäse

Alpe Hochleckach

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OOb Kolkrabe, Mauerläufer, Schwarzspecht oder Wanderfalke,die Liste der im Allgäu vorkommenden Vogelarten ist erfreulichlang. An Fließgewässern sieht man häufig die Wasseramsel beiihren Beutezügen. Nach den Tauchgängen im kalten Gebirgsbachperlt das Wasser aus dem fettigen Gefieder. Birk-, Auer-, Hasel-und Schneehuhn sind Vertreter der Rauhfüßhühner. Um Zeugedes bizarren Balzgebarens der scheuen Birk- und Auerhühner zuwerden, muss man früh aufstehen. Alle Rauhfußhühner leidenunter dem Rückgang ihrer Lebensräume. Während der Gipfelrastist es ein besonderer Genuss, den Flugkünsten der gelbschnäbe-

ligen Bergdohlen zuschauen zu können. Fast meint man, einenfreudvollen Gesichtsausdruck bei ihrem akrobatischen Spiel mitdem Wind zu erahnen. An Menschen gewöhnt, zeigen sie kaumScheu, wenn es darum geht, etwas von deren Brotzeit abzube-kommen.

Absolute Spezialisten in felsigem Gelände sind Gämsen undSteinböcke. Mit ihren besonders geformten Kletterhufen findensie selbst in steilstem Gelände Halt. Wer Steinböcke beobachtenwill, wird am ehesten am Allgäuer Hauptkamm auf seine Kostenkommen. Gämsen sind besonders zahlreich im Nebelhorngebiet.Die Chance, Murmeltiere bei ihrem Treiben zuschauen zu kön-nen, ist in den hinteren Talbereichen des Hintersteiner Tales oderim Oy- bzw. Rappental auf Oberstdorfer Seite am größten. Al-lerdings muss man das Glück haben, nicht vom Wachmann derGruppe im wahrsten Sinne des Wortes »verpfiffen« zu werden.

Auf ein Vorkommen scheuer Tierarten deuten o nur ihreFährten und Fraßspuren hin. Zu den heimlichen Bewohnern dertieferen Lagen zählen die aus anderen Regionen altbekanntenHase, Fuchs, Reh und Hirsch. Seltener sind Vorkommen der ex-trem unauffälligen Europäischen Wildkatze, die hier ein Rück-zugsgebiet hat. Begegnungen mit Dachsen sind in den Gebirgs-tälern häufiger als in stark besiedelten Gebieten außerhalb derBerge. Ausgerüstet mit einem Fernglas, findet man gute Beob-

Lebenskünstler im Hochgebirge

Ein kleinräumiges Mosaik vieler unterschiedlichster Biotoptypen kennzeichnet die Allgäuer Bergwelt. Eine schier unerschöpfliche Artenvielfalt ist die Folge. Auf Ihren Wanderungen begegnet Ihnen mitetwas Glück einer der scheuen Felsbewohner. Für Vogelbeobachtungenlohnt sich die Mitnahme eines Fernglases, und je nach Interesse kann auchein Pflanzenbestimmungsbuch nützlich sein.

Zwei rivalisierende Steinböckezeigen, wozu das üppige

Gehörn da ist. Es kann übereinen Meter lang und

bis zu 15 Kilo schwer werden

Frühe Morgenstunden undabendliche Dämmerung sind

beste Tierbeobachtungszeiten,sofern man sich ruhig verhält

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achtungsplätze, um Tiere auf freien Berghängen oder Waldlich-tungen entdecken zu können.

Nach Regenfällen sind häufig wie Minisaurier anmutendeschwarze Alpensalamander unterwegs. Dann gilt es aufzupassen,wohin man seinen Fuß setzt, um nicht eine der kleinen Amphi-bien zu zertreten. Als Anpassung an die extremen Bedingungendes Hochgebirges verläu die gesamte Entwicklung des Nach-wuchses im Leib der Mutter. Anders als bei anderen Lurchenwird kein Laich in einem Gewässer abgelegt, sondern nach zweibis drei Jahren Tragzeit werden voll entwickelte, etwa vier Zenti-meter lange, lungenatmende Jungtiere geboren.

Genauer hinschauen muss man, um die faszinierende Weltder Insektenflora kennenzulernen. In großen Höhen kommenals Bestäuber der Blütenpflanzen überwiegend Hummeln,Schmetterlinge und Schwebfliegen in Frage. Bienen sind in Höhenüber 1500 Metern nur selten anzutreffen, Hummeln hingegenerhöhen ihre Körpertemperatur durch Muskelbewegungen undsind damit höhentauglicher.

Einige in Konkurrenz zum Menschen stehende Tierarten wur-den im 18. und 19. Jahrhundert ausgerottet. Der letzte Bär imAllgäu wurde beispielsweise 1763 am »Bärenköpfle« bei Immen-stadt erlegt, der letzte Wolf 1827 am Grünten und 1838 der letzteLuchs des Ostrachtales. Auch der Adler wurde bis Anfang desletzten Jahrhunderts als Raubvogel bis fast zur Ausrottung bejagt.Allein der Königliche Oberjäger von Prinzregent Luitptold, derlegendäre Leo Dorn, erlegte 77 Adler. Heute sind viele der be-drohten und ausgestorbenen Tierarten wieder vorsichtig auf demVormarsch. Gelegentlich werden beispielsweise wieder Bartgeieraus Wiederansiedlungs-Programmen gesichtet, Gänsegeier krei-sen am Himmel, und mit ein wenig Glück kann man einen Adlervorbeiziehen sehen. Aktuell neun Adlerbrutpaare im Allgäu zei-gen den Erfolg der Schutzbemühungen.

Murmeltier in Habachtstellung. Unterschiedliche Pfeifsignalewarnen vor Luft- oder Bodenfeinden

Wasseramseln tauchen in kalten Gebirgsbächen nach tierischer Nahrung. Insektenlarven, Schnecken und Würmer stehen ganz oben auf dem Speiseplan

Einer der größten Tagfalter in unseren Breiten ist der Schwalbenschwanz.Häufig stellt er seine Flügelpracht zur Schau

Wie eine Urzeitechse erscheint der Alpensalamander in der Makroansicht. Vor dem nur ca. zehn Zentimeter großen Tier muss man aber keine Angst haben

Schlaue Alpendohlen haben sich eine neue Nahrungsquelle erschlossen.Wanderer teilen meist ihre Gipfelbrotzeit mit ihnen

Plünderung eines Adlerhorstes 1860 durch Graf Max von Arco-Zinneberg

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Von Spartanern und Vielfraßen – die Vielfalt der Allgäuer Flora

Viele Pflanzen haben sich an ihre potenziellen Bestäuber wieBienen, Fliegen oder Schmetterlinge angepasst. Alpine Pflanzen-arten sind häufig besonders farbenprächtig und haben stark duf-tende Blüten mit hoher Nektarproduktion, sodass ein Blütenbe-such sich auch lohnt. Hummeln bemächtigen sich der begehrtenSüßspeise o durch »Einbruch«. Sind die Blüten zu zart oder zutief, beißen sie sich direkt durch die Blütenblätter hindurch zumNektardepot – eine Bestäubung bleibt dann aus. Ob die Blüten-farbe eine Auswirkung auf das Lockpotenzial einer Blüte hat istimmer noch umstritten. Fakt ist: Das Sehspektrum der Insektenist zum Ultraviolettbereich hin verschoben, rotes Licht wird vonHummeln als schwarz wahrgenommen, weiß als blaustichig. So-genannte Samale der Blüten sind o im Ultraviolettbereich unddamit für das menschliche Auge unsichtbar. Ein zu beobachtendesPhänomen ist die Zunahme vom Wind bestäubter Arten mitwachsender Höhe (Gräser, Zwergweiden).

Nach der Schneeschmelze im Frühjahr überzieht ein bunterBlütenteppich in schnell wechselnder Folge die freien Hänge derBerge. Der Farben- und Formenreichtum erklärt sich durch einebewegte Einwanderungsgeschichte der alpinen Flora. Sie beginntmit einer Verschlechterung des einst tropischen Klimas und derAnhebung der Alpen. Aus einstigen Tiefland-Arten des Nordens(Habichtskräuter) und des Mittelmeerraumes (Krokusse, Kna-benkräuter, Glockenblumen) entwickelten sich an die extremerenBedingungen angepasste eigene Arten. Zudem gab es eine Zu-wanderung aus anderen Gebirgen vor allem Zentralasiens (Stein-brecharten, Mannsschildarten, Alpenrosen, manche Enzianarten,Alpen-Mohn). Schließlich fanden Arten der arktischen Breitennach dem Abschmelzen der Gletscher am Ende der letzten Eiszeitihre Refugien im Gebirge (Silberwurz, Krautweide, Gämsheide,Alpenfettkraut, Purpurgrasnelke, Schlankes Wollgras, Felsen-leimkraut, Moorsteinbrech, Zwergbirke).

Der Artenreichtum ist auch auf rasch wechselnde Standortbe-dingungen und dadurch die Bildung eines Mosaiks von Kleinst-lebensräumen zurückführen. Kalkhaltige und saure, magere wiefruchtbare oder felsige Standorte in verschiedenen Höhenlagensowie unterschiedlicher Sonnen- und Windexposition, dazu einextrem dynamisches Relief schaffen unterschiedlichste Lebens-räume in direkter Nachbarscha. Aufgrund ihrer Unzugänglich-keit blieb auf weiten Flächen ein störender Einfluss des Menschenaus. Daher rührt die hohe Zahl seltener, gefährdeter und ge-schützter Arten. Endemische Arten wie das Bayerische Löffelkrautkommen sogar nur hier vor. Um die Raritäten vor »Blumen-freunden« zu schützen, sind dennoch besondere Bemühungennotwendig. Die Vorzeige-Art, das Edelweiß, wird beispielsweisean besonderen Standorten rund um die Uhr bewacht. Allgemeingilt: Enziane, Orchideen und Co. sind für alle schön anzuschauen,in der Blumenvase ist die Freude begrenzt!

Spezialisten und Pioniere haben sich durch trickreiche An-passungen das Gebirge zur Heimat gemacht. Die Anforderungender Lebensumstände sind dabei enorm. Hohe UV-Strahlung,große tageszeitliche Temperaturschwankungen, Scheuereffektdurch vom Wind getriebenen Staub und Schneekristalle, orkan-

An den Blüten der Trottelblumen haben sich Nektardiebe zu schaffengemacht. Deutlich sind die Fraßspuren der Eindringlinge zu erkennen

Ein besonderer Aspekt in Mooren ist die Wollgrasblüte. Wie Zuckerwatte erscheinen die weißen Fruchtanhängsel

Der im Volksmund »Schuster-Nägele« genannte Frühlingsenzian setzt nachder Schneeschmelze mit die ersten Farbakzente im wintertrockenen Gras

Ein typisches arktisch-alpines Florenelement ist die Silberwurz, die gut an die extremen Bedingungen im Hochgebirge angepasst ist

Schwebfliegen sind in den Hochlagen der Alpen wichtige Bestäuber. Hummeln und Schmetterlinge tun es ihnen gleich

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Horstseggenrasen auf. Viele der bekanntesten Gebirgspflanzenhaben hier ihr Vorkommen. Verschiedene Enzianarten, Mehl-primel, Edelweiß, Alpenaster etc. sorgen für Farbtupfer im Gras.Um der extremen Sonneneinstrahlung und damit verbundenenUV-Strahlungsschäden und Wasserverlusten vorzubeugen, hatsich die Natur einiges einfallen lassen. In dichten Polstern bildetsich beispielsweise ein günstigeres Kleinklima aus, Behaarung,verdeckte Spaltöffnungen und wachsartige Blattüberzüge minderndie Verdunstung an der Blattoberfläche und reflektierende Blatt-oberflächen den Strahlungseinfluss.

Zwischen dem tiefer liegenden Waldgürtel und den alpinenMatten bildet die sogenannte Krummholzzone eine Übergangs-gesellscha. Latsche und Alpenrose sind hier die Charakterarten.Die farbenprächtige Alpenrosenblüte im Juni/Juli gibt ein beliebtesFotomotiv ab. Alp- und Forstwirtscha nehmen diesen Lebens-raum von oben und unten sozusagen »in die Zange«. Aufgrund

seiner Funktion als Lawinenschutz erfährt diese Zwerg-strauchzone gesetzlichen Schutz. Hauptholzart der Kampf-

zone an der Waldgrenze in Schattenlagen auf feuchtenSilikatböden ist die Grünerle.

Egal, wo man in den Allgäuer Bergen entlang-wandert – am Wegesrand gibt es immer aller-hand Spannendes zu entdecken. Jede Jahres-

zeit hat ihre Besonderheiten und eigenenReize. Geht man eine Wegstrecke einweiteres Mal, wird man immer anderes

entdecken; bestimmt aber wird esnie langweilig. ç

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artige Winde, niedrige Temperaturen, Schneebedeckung undkurze Vegetationsperioden, häufiger Wechsel von Nässe und Tro-ckenheit, Geröll- und Schneelawinen und allgemein instabile Bo-denverhältnisse in Steillagen – mit diesen Bedingungen müssendie einzelnen Pflanzen zurechtkommen.

Flechten und Moose sind Pionierarten auf nacktem Fels bzw.auf geringsten Substratmengen. In Felsspalten bilden Alpen-Au-rikel und Steinbrecharten ihr Wurzelwerk aus. Hauswurzartensind typisch in silikathaltigem Gestein. Eine besondere Taktik,um mit mageren Bodenverhältnissen zurechtzukommen, hat sichdas fleischfressende Fettkraut zugelegt. Es verdaut kleinere In-sekten auf seinen klebrigen Blattoberflächen, um die Nährstoff-armut des Bodens auszugleichen. »Lebendgebärende Arten« wieAlpen-Rispengras und der Knöllchen-Knöterich geben ihremNachwuchs einen besseren Start, indem die Früchte bereits ander Mutterpflanze keimen. Um mit dem wechselhaen Wasser-angebot klarzukommen, legen Arten wie Hauswurz, Stein-brech und Mauerpfeffer Wasserdepots an. Blätter und Stän-gel wirken dadurch fleischig, ein Phänomen, das als Suk-kulenz bezeichnet wird. Um vor Zellschäden bei gro-ßer Kälte geschützt zu sein, enthält der Zellsa einigeralpiner Pflanzen eine Art Frostschutzmittel.

Selbst mit den extrem dynamischen Stand-ortbedingungen auf bewegten Schutt- undGeröllhalden kommen Pflanzen zurecht.Sie haben unterschiedliche Strategien ent-wickelt, um zu überleben. Schuttwandererwachsen an der Oberfläche und »ziehen«mit dem Gestein talwärts, Schuttstauervermindern durch ein besonderes Wurzelsystemdie Dynamik, Schuttdecker tun dies durch Über-wachsen des Gesteins, bei Schuttstreckernschließlich wächst das Wurzelsystem mit dem talwärts rut-schenden Gestein.

Großflächig treten Hochgebirgsmatten auf kalk-haltigem Gestein in der Ausprägung als Blaugras-

Flechten und Moose sind Pioniere auf Felsen. Zunehmend sammelt sich vorallem in Spalten Substrat, auf dem schließlich auch Blütenpflanzen wachsen

Häufig mit dem Edelweiß vergesellschaftet, kommt die anspruchslose Alpen-Aster auf mageren, trockenen Böden in Höhen bis 3000 Meter vor

Das trotz der schönen Blüten unauffällig kleine und erst bei genauem Hinschauen zu entdeckende Kohlröschen ist eine der zahlreichenOrchideenarten der alpinen Grasfluren

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Zwischen Nagelfluhund Naturjuwelen

Der Naturpark Nagelfluhkette ist der erste grenzüberschreitende Naturpark zwischenDeutschland und Österreich und stellt damit ein internationales Pilotprojekt dar. Acht Ge meinden aus dem vorderen Bregenzerwald und sieben Allgäuer Gemeinden haben sich dazuim Jahr 2008 zusammengeschlossen. Entwickelthaben sich daraus touristische Angebote, Aktions-tage und natürlich zahlreiche Wanderwege.

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Die Gemeinden Balderschwang, Blaichach, Bolsterlang, Fischen,Immenstadt, Oberstaufen, Obermaiselstein (D) und Doren, Hittisau, Krumbach, Langenegg, Lingenau, Riefensberg, Sibratsgfällund Sulzberg (A) bilden den Naturpark Nagelfluhkette

Die »Expedition Nagelfluh« führt mithilfe von großenKompassen von verschiedenen Bergbahnen aus (hier

die Mittagbahn) durch das Naturparkgebiet und zeigtdabei Geheimnisse am Wegesrand auf

Sonnenaufgang mit Blick auf das Rindalphorn. Diese und weitere Ausblicke auf die heimische Bergwelt

bietet die Gratwanderung auf der Nagelfluhkette

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Der Naturpark Nagelfluhkette umfasst 24.700 Hektar im Allgäuund 16.300 Hektar im angrenzenden Bregenzerwald. Seine vor-rangigen Ziele sind Schutz, Pflege und Entwicklung von Naturund Landscha. Das schließt die Entwicklung von Land-, Alp-und Forstwirtscha ebenso ein wie die Förderung des touristischen Angebotes und die Regionalentwicklung mit demKernthema Energienutzung.

Die Nagelfluhkette ist eine Bergkette am Nordrand der AllgäuerAlpen. Wanderungen auf ihrem Kammweg gehören wegen derAussicht zu den beliebtesten im Oberallgäu. Der Weg beginntmit dem Mittag (1451 Höhenmeter) in Immenstadt, erstrecktsich über 24 Kilometer und beinhaltet insgesamt 13 Gipfel biszum Hochhädrich im österreichischen Hittisau. Der höchste Gipfel der Nagelfluhkette ist der Hochgrat mit 1834 Metern. DasGebiet weist auf engstem Raum einen Höhenunterschied von1400 Metern auf. Das ist einer der Gründe, warum die Landschaso abwechslungsreich ist. Ein weiterer Grund ist die jahrhunder-telange pflegliche Nutzung durch Land- und Forstwirtscha. DerNaturpark ist die Heimat vieler seltener Tiere und Pflanzen, zumBeispiel für Auer- und Birkhuhn, Steinadler, Weißrückenspecht,Purpur-Enzian, Steinnelke und die Weißtanne.

Das Portal in den Naturpark

Im vergangenen Jahr wurde als »Eingangsportal« in den Naturpark Nagelfluhkette das AlpSeeHaus bei Immenstadt eröffnet. Das Naturerlebniszentrum für Umweltbildung und nach-haltigen Naturtourismus ist Anlaufstelle für Naturfreunde undWissbegierige. Die dort angesiedelte Erlebnisausstellung bringt

mit einem ungewöhnlichen Konzept Geologie, Fauna und Florader Region näher: Die Besucher schlüpfen in die Rolle von Außerirdischen, die das All auf der Suche nach belebten Planetendurchqueren und auf der Erde mitten im Naturpark Nagelfluh-kette landen, um diesen zu erforschen.

Im AlpSeeHaus werden außerdem ständig neue Konzepte und(Wander-)Angebote für eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeitdes Naturparks entwickelt.

Expedition Nagelfluh

Mit der Expedition Nagelfluh wurde eine Entdeckungsreisespeziell für Kinder geschaffen. An den Bergbahnen des Natur-parks (Mittagbahn und Alpsee Bergwelt bei Immenstadt, Hörnerbahn Bolsterlang, Hochgratbahn, Imbergbahn und Hünd-lebahn bei Oberstaufen) starten spannende emenwege. Sie beginnen direkt an den Bergstationen, wo ein großer KompassInformationen über die Route gibt. Ein »Entdeckerbuch«, daswie ein altes Forscher-Tagebuch aussieht, gibt weitere kleine Geheimnisse links und rechts vom Wegesrand preis. Es ist dieinhaltliche Klammer für eine »Schnitzeljagd« von Bergbahn zuBergbahn und enthält weitere vertiefende Informationen. Weralle Stationen besucht hat, bekommt eine Prämie. Das Ent -deckerbuch gibt es für 4,50 Euro bei den teilnehmenden Berg-bahnen und den Naturpark-Gästeinformationen.

Ein weiteres Angebot für alle, die die Naturjuwelen der Nagel-fluh-Region besser kennenlernen möchten, ist das »Sieben Tage,sieben Perlen«-Wanderprogramm. Unter der fachkundigen An-leitung speziell ausgebildeter Naturparkführer geht es zu denschönsten Bereichen des internationalen Schutzgebietes wie denBuchenegger Wasserfällen, der Kräutervielfalt im GunzesriederTal oder dem Rotenbergwald bei Lingenau in Vorarlberg. Dabeierfährt man alles Wissenswertes über den Naturpark Nagelfluh-kette und seine Menschen. ç Viola Elgaß

Kontaktdaten: Naturpark Nagelfluhkette e.V., Seestraße 10, 87509 Immenstadt-Bühl, Tel. 08323/9988-750,[email protected], www.nagelfluhkette.info

Namensgeber des Naturparks Nagelfluhkette ist das die Landschaft prägendeKonglomeratgestein, der Nagelfluh – im Allgäu auch Herrgottsbeton genannt.Der Name kommt von den eingeschlossenen Kieselsteinen, die wie Nägel ausden Felsbrocken schauen

Der Apollofalter ist der einzige geschützteTagfalter weltweit. Im Naturpark Nagelfluhkette kommt er noch vor

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Allgäu-Nostalgiein Schwarz-Weiß

Lala Aufsberg (1907 – 1976) war eine Allgäuer Fotografin, die weltweit auf Motivsuche ging. Ihre Heimat hat sie aber immer besonders imFokus behalten. Das heutige Allgäu wird von seinen Gästen gerne als Idylle mit unberührtenLandschaen beschrieben. Schaut man sich die alten Allgäu-Bilder von Lala Aufsberg an, erkennt man: Das Gesicht des Allgäus wandeltsich – sogar sehr schnell

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Szenen aus dem Alltag: Ein Hütebub hilft beim Alpabtrieb (oben)

Dorfleben anno 1934:In diesen Zeiten spielte der öffentliche

Brunnen noch eine wichtige Rolle

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Nur einen Katzensprung vom Oberstdorf-Haus und dem Ge-schehen rund um den Deutschen Wandertag finden Einheimischeund Gäste im sogenannten Fuggerpark ein Haus, das so gar nichtzu den übrigen allgäutypischen Gebäuden passt: die Villa Jauss.In diesem Haus dreht sich vom 7. Juni bis 7. Juli alles um die All-gäu-Bilder der Lala Aufsberg. Wer gänzlich in die Vergangenheitdes Allgäus eintauchen will, sollte sich ein Stündchen nehmenfür eine regionale Zeitreise – im doppelten Sinne, denn auch dieVilla Jauss ist ein Stück Allgäuer Vergangenheit. Der BraumeisterMelchior Jauss erbaute die Villa im Jahre 1885 als Wohnhaus fürsich und seine Familie, die dort auch bis 1965 lebte. Der alteBraumeister hatte sich seinerzeit auf Sommerreisen in den Süd-tiroler und Trentiner Baustil verliebt, und als wohlhabender Bür-ger er sich eine solche herrschaliche Villa eben auch in denOberstdorfer Park stellen.

Wohl nur wenige Regionen haben frühere Generationen soviel und intensiv fotografiert wie das Allgäu. Die FotografenfamilieHeimhuber hat 1876 damit begonnen. Lala Aufsberg entstammtdieser Familie. Sie hat sich einen Namen als Kunst- und Archi-tekturfotografin gemacht. Zwischen 1922 und 1973 war sie mitder Kamera unterwegs. Über 500 Bücher wurden in diesem Zeit-raum mit Fotos von ihr illustriert- und 30 davon enthielten nurBilder von Lala Aufsberg. Zeitschrien und Reiseführer kamenüber Jahrzehnte kaum ohne Allgäu-Motive der Lichtbildnerinaus.

Weltfotografin wurde sie deshalb genannt, weil sie in vielenLändern Kunstwerke und bekannte Gebäude ablichtete. Diese

Fotos werden professionell von Kunsthistori-kern des Archives Marburg verwaltet. Der

Schatz der Allgäu-Motive jedoch wurdedem Heimatbund Allgäu

geschenkt. Rund10.000 Negativesind erhalten undweitgehend archi-viert und digitali-

siert. Die Verwertungsrechte hat der Heimatbund dem Kunst-verlag Schweineberg übertragen. Verlegerin Gerlinde Hagelmüllerist 2. Vorsitzende des Heimatbundes und hat mitgeholfen, dasAllgäu-Dorf beim Wandertag zu organisieren. Sie ist eine derVerantwortlichen im Organisations-Komitee.

So ganz nebenbei hat sie auch noch die Aufsberg-Ausstellungin der Villa Jauss mit wertvollen Fotos bestückt und dafür gesorgt,dass auf die offizielle Wandertagsplakette ebenfalls Motive derWeltfotografin kamen. Die Motive spiegeln die Ruhe und dieKra vergangener Zeiten wider. Ein Besuch der Aufsberg-Aus-stellung in der Villa Jauss entführt in diese Zeit. Dort sind Wäh-rend der Ausstellungszeit sind auch Vorträge geplant.

Wer selbst einen dieser Original-Abzüge von Motiven der Fo-tografin erwerben möchte, kann dies am Stand des KunstverlagesSchweineberg im Allgäu-Dorf tun. Dort werden neben Lein-wandbildern auch viele andere Aufsberg-Artikel angeboten:Handytaschen, kleine Käsegrüße, Aufsberg-Kalender, Schokola-den-Grüße mit Aufsberg-Fotomotiven und eine Aufsberg-Post-karte mit Sonderstempel zum Versenden nach Hause. ç

Wandertagsplaketten mit drei verschiedenen

Lala-Aufsberg-Motiven: Das sind die offiziellen Eintrittskarten zum Wandertag

Ein wichtiger Schritt in der Landwirtschaft: Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden die ersten Traktoren mit Mähwerk den Weg ins Allgäu

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Die Allgäuer bieten natürlich keine virtuellen Picknickplätzean. Unter www.sonntagspicknick.de hat die Meckatzer Brauereivor einigen Jahren begonnen, zusammen mit den Kunden undFreunden eine Sammlung von Picknickplätzen zusammenzustel-len. Dort steht zu lesen: »Wenn Sie sich mit Wanderschuhen undPicknickkorb in die Allgäuer Bergwelt aufmachen wollen, haben

wir ein paar wunderschöne Anlaufstellen für Sie. Mit dem Tou-renplaner können Sie sich interaktiv ans Planen, mit unsereriPhone-App gleich auf dem Weg machen.« Das faszinierende da-ran: Die Touren zu den empfohlenen Plätzen sind mit allen wich-tigen Informationen bestückt. Es gibt Wegbeschreibungen, Hö-hen- und Streckenangaben, die besten Jahreszeiten sind angege-ben, und die »Vorgänger« haben auch Fotos eingestellt sowie Bewertungen hinsichtlich Erlebniswert und landschalicherSchönheit hinterlegt. Wer auf eigene Faust loszieht, kann – er-folgreiche Suche vorausgesetzt – seine Tour auch als neuen Tippin das System eingeben.

Es geht aber auch ganz anders. Denn wer sich die übermäßigeFüllung des Rucksacks sparen will, plant seine Tour einfach an-hand der vielen gedruckten und virtuellen Führer so, dass er denZeitpunkt des knurrenden Magens einfach mit einer der Hüttenoder Biergärten am Wegesrand zeitlich kombiniert. Kaum eineBerghütte, in der man nicht deige Kost angeboten bekommt.Knuspriges Brot, Käse, Wurst, Gemüse und eine Kanne Milchgibt es so gut wie überall. Und nur bei Schnürl-Regen wird manals Wanderer versuchen, in der Hütte einen Platz zu finden. Meistnimmt man von der Hütte Platz. Brotzeit mit Aussicht!

Natürlich darf man sich auch ein Bier genehmigen. Aber dassollte man doch erst gegen Ende der Tour machen. Für den Durstist eine »Radlerhalbe« sicherlich besser. Nicht jeder kennt denBegriff. Gemeint ist ein halber Liter Bier, gemischt mit Zitronen-limonade. Eine Variante dazu ist die »Russenhalbe«. Statt hellemBier wird hier Weißbier verwendet.

Die reilu-ücheÖ Frische Lu macht hungrig.

Das wussten schon die Alt vorderen. Drum wurde in den Rucksack auchimmer etwas zum Essen gepackt. So ist es auch noch heute. Wenn derMagen knurrt, schaut man sich nacheinem lauschigen Plätzchen um undmacht ein Picknick in der Natur. Wer sich nicht auskennt, sucht sicheinen Picknick-Platz im Internet aus. Ja, auch das gibt es im Allgäu.

Hungrig gewoden? Wer seinen Rucksack richtig packt, ist immer gut versorgt

im Biergarten und beim Picknick

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Viele Hüttenwirte bieten bewusst nur dieeigenen Produkte oder die von Erzeugernaus Qualitätsbetrieben im Tal an. Sie dürfenruhig fragen, wo was herkommt! Und nichtselten dürfen Sie dann auch einen Blick indie Käseküche auf der Hütte werfen oder be-kommen eine Wegbeschreibung zur Alpe,die den Käse herstellt.

Endet Ihre Tour im Tal oder haben Sieeine Wanderung entlang eines Baches oderFlusses unternommen, müssen Sie auf regio-nale Köstlichkeiten nicht verzichten. DasWirtschassterben geht auch am Allgäu nichtspurlos vorbei – aber noch gibt es in fast je-dem Ort eine oder mehrere Gaststätten. Undviele davon haben auch noch den Biergartendavor. Scheuen Sie sich nicht, Einheimischezu fragen, wo der nächste oder noch besser,wo der schönste Biergarten ist. Denn zumindest am Wochenendetri man dort auch die Einheimischen an. In nicht wenigen Bier-gärten wird am Wochenende gegrillt. Im Allgäu pflegt man seinenWirt eben noch. Und der Wirt schaut auf seine Gäste. In denletzten Jahren sind im Allgäu viele lokale Erzeugergemeinschaengegründet worden. »Gutes vom Dorf« in Oerschwang zum Bei-spiel – oder »Allgäuer Alpgenuss«. Die Marktkette »Feneberg«war eine der ersten, die mit dem Siegel »von hier« gezielt regionaleProdukte gekennzeichnet hat. Und unter dem Begriff »Land-

Zunge« haben sich 81 Gasthöfe zusammengeschlossen, die sichder regionalen Küche und regionalen Zulieferern verpflichtet ha-ben, die ihrerseits Qualitätsprüfungen unterworfen sind. Das All-gäu geht in Sachen kulinarische Qualität einen konsequent re-gionalen Weg.

Das gilt auch für die vielen kleinen Brauereien. Wollen Sie maleinen schweigsamen Allgäuer Stammtisch zum lebhaen Disku-tieren bringen? Fragen Sie einfach, welche heimische Brauereidie beste ist! ç

Nach der Wanderung: Biergarten-Erlebnis mit einheimischen Speisen und Bergblick gratis

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I führen oder selber ein Schmuckstück ausdem Urgestein schleifen. Ein Sagenweg zuden »Wilden Fräulein« leitet den Besucherzur 120 Millionen Jahre alten Sturmanns-höhle bei Obermaiselstein, die auf gutenWegen und engen Stegen 300 Meter in dieTiefe führt. In den Skimuseen zum Beispielin Fischen oder in Hirschegg wird derWintersport, vor allem dessen Historie,mit den ersten selbstgebauten Bretteln undunmöglich anmutender Skikleidung le-bendig. Ein geheimnisvoll romantischerOrt ist das Kutschenmuseum in Hinter-stein im Ostrachtal. Ausgestellt sind dieunterschiedlichsten Schlitten und Kut-

…und sollten doch einmal ein paar Tropfen fallen, dann lässt sich ganz viel unternehmen, ohne nass zu werden.Neben dem Heimatmuseum in Oberstdorf gibt es im Oberallgäu kulturelle Einrichtungen, themenbezogene Aus-stellungen und liebevoll eingerichtete und gepflegte Museen.

Im Allgäu regnet’s nie…

In der Erzgruben-Erlebniswelt bei Burg-berg am Grünten führt das Maskottchen»Grubi« in die Abau-Stollen des Eisenerz-Bergbaus aus dem späten Mittelalter. EineAusstellung und ein Schmied ergänzenden Besuch im Stollen. Im »Grubi-Stadl«gibt es Filme zum historischen Eisenerz-Abbau und vom Grünten zu sehen.

Kinder (und Erwachsene) erleben in derfaszinierenden Naturparkausstellung imAlpSeeHaus bei Immenstadt die gewaltigeArtenvielfalt von Pflanzen und Tieren desnahen Naturparks »Nagelfluh« und kön-nen in der nagelneuen Ausstellung als Na-turforscher zahlreiche Experimente durch-

schen mit stilecht historisch bekleidetenlebensgroßen Puppen. Geschmückt sinddie o skurrilen Szenerien mit verschie-denen präparierten Tieren wie Wolf, Fuchsoder Bär. Wer sich bei Regen von innenaufwärmen möchte, dem sind die Enzian-Brennerei Turra in Sonthofen (Anmeldungerforderlich, Tel. 08321-3346) und dasSchnapsmuseum Penninger in Oberstdorfzu empfehlen. Das Herz des Museums istdie komplette Einrichtung einer Korn- undSteinhäger-Brennerei aus den 1920er Jah-ren. Besonders empfehlenswert ist dasumfangreiche Heimatmuseum »BeimStrumpfar« in Oberstaufen. ç

Heimatmuseum OberstdorfOststraße 1387561 OberstdorfTel. 08322/5470E-Mail: [email protected]/

Dienstag bis Samstag 10 bis 12 Uhr und 14 bis17.30 Uhr, an Sonn- und Feiertagen nur bei Regenwetter wie werktags geöffnet.

Heimatmuseum »Beim Strumpfar«Jugetweg 1087534 OberstaufenTel. 08386/1300Tel. 08386/4242 (Heimatdienst)www.oberstaufen.de

Das Heimatmuseum Oberstaufen ist Mittwochund Freitag von 15 bis 17 Uhr und Samstag von 10 bis 12 Uhr geöffnet. Weitere Termine nach Vereinbarung.

Erzgruben-Erlebniswelt am Grünten

Grüntenstraße 287545 BurgbergTel. 08321/7884646E-mail: [email protected]

Die Erzgruben-Erlebniswelt ist von April bis EndeOktober täglich von 10.30 bis 17 Uhr geöffnet.Grubenführungen bis max. 15 Uhr

Page 65: wandern & genießen - Sonderausgabe zum Deutschen Wandertag 2013

wandern & genießen

AlpSeeHaus Seestraße 1087509 Immenstadt/BühlTel. 08323/998877E-mail: [email protected]

Montag bis Freitag 10 bis 17 Uhr, Samstag, Sonntag und an Feiertagen 13 bis 17 Uhr.Gruppenanmeldung unter Tel. 08323/9988750

Sturmannshöhle ObermaiselsteinObermaiselstein TourismusAm Scheid 1887538 ObermaiselsteinTel. 08326/277 E-Mail: [email protected]/sturmannshoehle-1

Von Mai bis November ist die Höhle täglich von 9.30 Uhr bis 16.30 Uhr geöffnet. Führungenfinden stündlich statt. Im Winter gelten andereÖffnungszeiten.

Skimuseum FischenTourismus Hörnerdörfer GmbHAm Anger 1587538 FischenTel. 08326/3646-0E-Mail: [email protected]

www.skimuseum-fischen.deDas Museum ist von Dienstag bis Donnerstag zwischen 15 und 17 Uhr geöffnet und nach Vereinbarung.

Skimuseum HirscheggWalserhaus Walserstraße 64 A-6992 Hirschegg, ÖsterreichTel. +43 (0) 5517/660536E-Mail: [email protected]

Die Ausstellung kann von Montag bis Samstag von8 bis 17.30 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 8 bis 16 Uhr besucht werden. Der Eintritt ist frei.

Kutschenmuseum in Hinterstein87541 Bad HindelangTel. 08324/8118 (Gästeinfo)E-Mail: [email protected] www.hinterstein.de/html/kutschenmuseum

Ganzjährig täglich geöffnet von 8 Uhr bis 20 Uhr.Der Eintritt ist frei.

Enzian-Brennerei Turra in SonthofenInhaber Stefan WeberHochstraße 1087527 SonthofenTel. 08321/3346E-Mail: [email protected]

Schnapsmuseum Penninger in OberstdorfLeitung Renate NickSchraudolphstraße 887561 OberstdorfTel. 08322/959322E-Mail: [email protected]/museen/oberstdorf/

Geöffnet ist das Museum von Montag bis Freitagvon 10 Uhr bis 18 Uhr, am Samstag von 10 Uhrbis 13 Uhr und am Sonntag auf Anfrage. Gratis-verkostung im Museums laden. Der Eintritt ist frei.

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Wasser ist das Lebenselixier des Allgäus. Gletscher, Gebirgs-bäche und Flüsse haben die Landscha geformt. Entlang derFlüsse entstanden die Siedlungen. Im Sommer laden Flüsse undSeen natürlich auch zum Baden ein. Meist genügen in den Som-mermonaten schon ein paar warme Tage, um die Seen auf über20 Grad Celsius aufzuheizen. Die Bäche und Flüsse bleiben meistein paar Grad kühler. Aber gerade am Ende einer schweißtrei-benden Wanderung oder Bergtour bringt ein Fuß- oder Vollbaddie Lebensgeister zurück. Oberstdorf bietet mit dem Freibergsee

ein kleines, naturnahes Badeerlebnis. Im ortsnahen Moorbadkommen alle auf ihre Kosten – auch Kinder und Senioren. EinMoorlehrpfad ergänzt den Badespass.

Segler und Surfer finden am Alpsee, Niedersonthofener Seeund am Rottachspeicher ihr Revier. Am großen Alpsee gibt eslauschige Badeplätze, aber auch das große Hauser-Strandbad. Beieinem Segeltörn auf der Lädine, einem nachgebauten Frachten-segler, können Sie dem Treiben auf dem See in Ruhe zusehen.Am Kleinen Alpsee finden Sie neben dem Seebad eine Beson-derheit: ein 50 Meter langes, beheiztes Freibecken. Der Nieder-sonthofener See lockt ebenso wie der künstlich entstandene Rot-tachspeicher mit mehreren naturnahen Badeplätzen.

Wer es gerne etwas spannender hat, steigt über runde Kieselin die Strömung der Ostrach bei Bad Hindelang, der Stillach,Breitach oder Trettach bei Oberstdorf. Doch Vorsicht: Schon dieZuflüsse der Iller haben an verschiedenen Stellen gefährlicheStrömungen. Bei der Iller selbst ist das erst recht der Fall. Ruhiger,aber deutlich kälter ist eine Erfrischung in den bekannten Berg-seen rund um Oberstdorf. Meist genügt beim Seealpsee oderGaisalpsee bereits ein kurzer Nackenguss zur Erfrischung. Wereinen Regentag überbrücken will, kann in der erme Oberstdorf,im Wonnemar in Sonthofen, im Cambomare in Kempten oderim Aquaria in Oberstaufen wohltemperiert »wassern«. ç

Wasserspaßan Seen und Flüssen

Die Allgäuer Seen und Flüsse sind mit ihren erfrischenden Temperaturen nicht mit der Adria vergleichbar, in den Monaten Juni, Juli und August aber durchaus »genießbar«. Um Oberstdorfherum laden einige kleinere Seen zum Bad ein. Die größeren Seen sind der Alpsee bei Immenstadt, der Niedersonthofener See und der Rottachspeicher. Aber auch an den Gebirgsflüssen kann man tiefer eintauchen als nur mit den Zehenspitzen

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Ganz oben: Ruhiges Wasser am künstlich angelegten Rottachspeicher. Darunter: Badespass im Gebirgsbach. Das Foto oben zeigt den Freibergsee

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E Sommerrodelbahn zu Tal sausen oder ech-tes »Hochgefühl« im Kletterwald Bären-falle - in Bayerns größtem Hochseilgarten- erleben.

Eine Sommerrodelbahn und einen Klet-terwald erreicht man aber auch mit derSöllereckbahn, gleich bei Oberstdorf. Wermag, kann einen Besuch der Heini-Klop-fer-Skiflugschanze anschließen. DerenPlattform bietet einhundert Menschengleichzeitig Platz. Von dort oben aus ge-nießt man eine herrliche Aussicht über dasTal und die umliegende Bergwelt. Im Turmder Schanze können mit einem Schrägauf-zug 220 Personen pro Stunde befördertwerden. Direkt in Oberstdorf befindet sichdie Erdinger Arena mit Schattenberg-Ski-schanze und Panoramaplattform. Zwischenden Schanzen kann man im »Skywalk

An Sonnentagen ist es schwer, dem Ruf der Berge nicht zu folgen. Manchmal fordert jedoch der geschundene Körper Ruhe ein, oder die Kinder wollen mal einen Tag nach ihrem Gusto. Für diese Fälle gibt es im Allgäu zahlreiche Optionen.

Wer nicht wandern will,kann trotzdem was erleben

Ein beliebtes Ziel für Kinder ist dasBergbauernmuseum mit Alpsennerei inDiepolz bei Immenstadt. Hier erleben sienicht nur hautnah Tiere vom Land, siekönnen im Sattlerhof auch in die Welt derBergbauern vor fast 100 Jahre zurückrei-sen. Von der Höfele-Alpe des Bergbauern-museums aus hat man einen grandiosenBlick auf das faszinierende Panorama derAlpengipfel vom Säntis bis zur Zugspitzemit der Nagelfluhkette im Vordergrund.

Auf der Rückfahrt bietet sich ein Ab-stecher an den Großen Alpsee an. Hierkann man auf einer Lädine, einem Segler,der einem historischen Lastenschiff vomBodensee nachgebaut wurde, abenteuer-liche »Piratenfahrten« unternehmen. FünfMinuten vom Großen Alpsee entferntkann man auf Deutschlands längster (!)

Park« seine Schwindelfreiheit testen. ImSommer finden fast täglich Trainingssprin-gen statt. Der Gebäudekomplex beherbergtauch ein Skimuseum.

Ein immer wieder überwältigendesAbenteuer ist der Besuch der Breitach-klamm und der Starzlachklamm. Unweitvon Tiefenbach bei Oberstdorf bahnt sichdas Wasser der Breitach durch eine engeSchlucht mit fast hundert Meter hohensenkrechten und überhängenden Wändenden Weg und stürzt donnernd über gewal-tige Felsbänke, gurgelt in tiefen Gumpenund versprüht sich in feinste Tröpfchen, indenen das Licht spielt. Seit Jahrtausendensucht auch die Starzlach ihren Weg überFelsabstürze und zwängt sich durch kes-selförmige Wassermühlen in die Klammbei Burgberg. ç

Kinder haben beim Aktivprogramm imBergbauernmuseum Diepolz ihren Spaß

Vom AlpSeeHaus in Immenstadt stechen diejungen Piraten in See auf der Suche nach einemversteckten Schatz

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Bergbauernmuseum DiepolzDiepolz 4487509 Immenstadt i. AllgäuTel. 08320/709670E-Mail: [email protected]

24. März bis 3. November 2013täglich 10 - 18 Uhr

LädineIn Immenstadt/Bühl gegenüber dem AlpseehausAnmeldung über Wassersportschule Oberallgäu, Tel. 0176/74144440 Die Abfahrtszeiten für Rundfahrten werdenam Bühler Hafen ausgeschrieben oder kön-nen an der Wassersportschule Oberallgäu er-fragt werden.Fahrzeit jeweils ca. 1 Stunde.

Alpsee-Bergwelt - Sommerrodelbahn& Kletterwald BärenfalleRatholz 2487509 ImmenstadtTel. 08325/252E-Mail: [email protected]

Aktuelle Öffnungszeiten unter www.alpsee-bergwelt.deSamstag und Mittwoch Nachtrodeln

Familienberg Söllereck –Kletterwald, Sommerrodelbahn, Heini-Klopfer-Skiflugschanze

Kornau-Wanne 887561 OberstdorfTel. 08322/[email protected]

4. Mai. bis 3. Nov. erste Bergfahrt 9 Uhr, letzte Talfahrt 17 Uhr3. Juli bis 4. Sept. mittwochs letzte Talfahrterst um 20 UhrJe nach Wetterlage sind Änderungen möglichErdinger Arena (Schattenbergschanze)

Am Faltenbach 2787561 OberstdorfTel. 08322/8090–360E-Mail: [email protected]

Im Sommer täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnetBreitachklamm

Oberstdorf/TiefenbachTel. 08322/4887E-Mail: [email protected]

Öffnungszeiten im Sommer: Ab 9 Uhr - letzter Einlass 17 Uhr - Schließung 18 UhrStarzlachklamm

Ausküne im Gästeamt SonthofenTel. 08321/615-291www.starzlachklamm.de

Von Frühjahr bis Herbst täglich geöffnet

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Mit der Lädine fah-ren einen Kapitänevom »Verein Histo-rischer Segler« überden Alpsee

Beim »Heijucka« imBergbauernmuseumDiepolz

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Das Tannheimer Tal ist mehrfach ausgezeichnet als beliebteste Wanderdestination Österreichs. Kein Wunder, mar-schiert man dort auf drei verschiedenen Ebenen: Von leichten Spaziergängen im Tal über mittelschwere Touren auf Höhenwegen bis hin zu alpinen Gipfelerlebnissen rund um mehrere Zweitausender. Das Tiroler Hochtal bietet Wanderungen für jedes Alter, jeden Geschmack und jede Könnensstufe.

Das schönste Hochtal Europas - Tannheimer TalWandern auf drei Ebenen

Höhenluft im TalSchon Spaziergänge im 1.100 Meter hochgelegenen Tannheimer Tal sind Höhentraining. Wem dies an sportlicher Herausforderung reicht, macht einen Ausflug zum tiefblauen Vilsalpsee. Von Tannheim aus sind es vier Kilometer bis in das Naturschutzgebiet. Die breite Straße ist gut begehbar und eignet sich auch für wenig geübte Wanderer oder Familien mit kleinen Kindern oder Kinderwagen. Zur Einkehr empfehlen sich die beiden Gasthäuser Fischerstube und Vilsalpsee, auf deren Terrassen die fangfrischen Forellen oder das Tiroler Gröstl mit Blick in die intakte Bergwelt gleich doppelt so gut schmecken. Frisch gestärkt geht es entweder zurück nach Tannheim oder weiter rund um den Vilsalpsee, wo sich mit der „Vilsalpe“ eine weitere Einkehrmöglichkeit bietet. Auf alle, die nach dem etwa einstündi-gen Spaziergang um den See ermüdet sind, warten das kleine Bimmelbähn-chen „Alpenexpress“, eine Pferdekut-sche oder ein Bus, um sie zurück nach Tannheim zu bringen.

Eine Etage höherDie Höhenwege sind eine gute Mög-lichkeit für ausgedehnte Spaziergänge mit Einblicke in das weitläufige Tann-heimer Tal. Wer die Bewegung an der frischen Luft mit einem kulinarischen Highlight verbinden möchte, nimmt den Höhenweg Lohmoos von Tann-heim zum Gasthof Zugspitzblick. Dort wartet nach eineinhalb Stunden Geh-zeit auf der gut begehbaren Strecke (kinderwagengeeignet) einer der besten Kaiserschmarrn im Tiroler Hochtal. Bei guter Sicht sieht man von der herrlichen Sonnenterrasse sogar Deutschlands höchsten Berg. Für alle, die das gesamte Tannheimer Tal einmal durchwandern möchten, bietet sich der Tannheimer Rundwanderweg an: In zehn Stunden durchqueren geübte Geher das Tal von Nesselwängle bis Schattwald und wie-der zurück. Das Gute daran: Durch das Tal fährt der Wanderbus, kostenfrei mit Gästekarte, der müde Wanderer ganz bequem nach Hause bringt.

Von oben herab – PerspektivenwechselEine ganz andere Sicht auf das Tannhei-mer Tal haben Alpinisten von einer der zahlreichen Bergtouren aus. Getestet und für gut befunden ist die Drei-Seen-Tour, Österreichs beliebteste Wander-tour 2009 (gewählt von Lesern deut-scher Fachmedien wie DAV Panorama, Outdoor, Bergsteiger). Sie startet an der Talstation der Neunerköpflebahn in Tannheim und führt über den Gip-fel des 1.862 Meter hohen Neunerköpf-le auf dem Saalfelder Höhenweg zur Strindenscharte. Der Aufstieg zur 2.069 Meter hohen Schochenspitze lohnt al-lemal: Auf einem Felsband thront die Landsberger Hütte inmitten der All-gäuer Alpen mit Blick auf den klaren Gebirgssee Lache. Ein Stückchen weiter unten erblicken Wanderer den Traualp-see und ganz unten im Tannheimer Tal strahlt tiefblau der Vilsalpsee.

Advertorial

Page 71: wandern & genießen - Sonderausgabe zum Deutschen Wandertag 2013

Lohnende Ziele - die müssen Sie gesehen habenSchmuggler oder Zöllner? Auf dem Themenweg im Tannheimer Tal schlüpfen Wanderer für einen Tag in die Rolle von Gejagtem oder Jäger. Der Schmugglersteig hat seinen Na-men nicht von ungefähr: Der Pfad vom Tiroler Wannenjoch zum All-gäuer Iseler war früher ein beliebter Schleichweg für Schmuggler, die Salz und andere Waren von Öster-reich nach Deutschland gebracht ha-ben. Wer den Schmugglersteig geht, lässt Geschichte wieder aufleben. Ein Schicksalsrad entscheidet an der Talstation „Wannenjochbahn“, wer Schmuggler und wer Zöllner ist.

Dabei sollte man sich nicht „in die Karten schauen lassen“, denn je we-niger Leute wissen, ob man geheime Waren im Rucksack hat, desto mehr Spaß macht die Jagd. Am Ende des Weges erhalten alle Teilnehmer, egal ob „gut“ oder „schlecht“, einen Schmugglerpass, der sie lange an das Abenteuer im Tannheimer Tal erinnern wird. Die Gehzeit beträgt rund dreieinhalb Stunden.

Schmugglerpass, der sie

Tannheimer Tal

Dieser Weg führt rund ums Neuner-köpfle und vermittelt Informationen über Natur, Berge und Tiere im Tannheimer Tal. Die unterschied-lichsten Themen sind in elf liebevoll gestalteten Stationen spielerisch aufbereitet, so dass Kinder (und Erwachsene) mit viel Spaß und Eifer Neues lernen. Der 9erlebnis-weg startet bei der Bergstation der Neunerköpflebahn und dauert je nach Geh-Geschwindigkeit und Aufenthaltsdauer bei den Stationen ungefähr eineinhalb Stunden. Wer dann noch Puste hat, macht einen

kurzen Abstecher auf den Gipfel des Neunerköpfles: Dort wartet Som-mer wie Winter der Eintrag in das größte Gipfelbuch der Alpen.

Gehen ist für viele eine Art Me-ditation. Der „Vater unser Weg“ im Tannheimer Tal verbindet diese innere Einkehr auf besondere Weise mit Kunst, Religion und Natur. Ent-lang der 1 km langen Strecke laden acht Stationen mit Darstellungen christlicher Symbole zum Beten, Betrachten und Meditieren ein. Die Bilder sind in mannshohe Granit-blöcke eingelassen.

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Zugspitze, Ortler, Piz Buin – be-kannte Berge, die sich im Tannhei-mer Tal mit einem Blick erfassen lassen. Dank Panorama-Informator. Dieser steht neben dem Gipfel-kreuz auf dem 1.890 Meter hohen Gamskopf und bietet bei gutem Wetter über 100 Kilometer Fernsicht in die umliegende Bergwelt. Der Weg zum überdimensional großen Fernglas fällt in die Kategorie leichte

Wanderung und ist auch für Kinder oder ältere Menschen gut zu meis-tern. Von der Bergstation der Füs-sener Jöchle Gondelbahn geht‘s in 20 Minuten auf den Gipfel des Gamskopfs.20 Minuten auf den Gipfel des

Page 72: wandern & genießen - Sonderausgabe zum Deutschen Wandertag 2013

Eine tief verschneite Winterlandschaft, herrliche Ausblicke auf majestätische Gipfel, das leise Knirschen des Schnees bei jedem Schritt: Auch während der kalten Jahreszeit ist das Tannheimer Tal ein wahres Paradies für Wanderer. Wir nehmen Sie mit auf die schönsten Touren und Routen.

Auf leisen Sohlen durch das Tannheimer Tal

Sich morgens nach einem ausgiebi-gen Frühstück warm einzupacken, die Wanderschuhe zu schnüren und hinaus in die sonnendurchflutete, klare Berg-luft zu treten. Für aktive Genießer kann ein Urlaubstag nicht verheißungsvoller beginnen. Startet der eine zu einem ent-spannten Spaziergang durch die winter-liche Märchenlandschaft, zieht es den anderen magisch hinauf in Richtung Gipfelkreuz. Oder darf es lieber eine Hüttenwanderung mit zünftigem Ein-kehrschwung, eine Schneeschuhtour durch unberührte Natur oder eine lo-ckere Lauf- und Nordic-Walking-Run-de sein? Auf Schritt und Tritt zum eigenen Winterglück: Nirgendwo ge-lingt dies leichter als in der natürlichen Vielfalt des Tannheimer Tales. Dort, wo sich auf rund 80 Kilometern geräumten Wegen die Winterwanderlust täglich von einer anderen faszinierenden Seite entdecken lässt.

Panoramawandern rund um JungholzWer genussorientiertes Winterwandern mit einem malerischen Landschafts-blick verbinden möchte, der kommt auf dem Höhenweg rund um Jungholz voll auf seine Kosten. Die fünf Kilo-meter lange, etwa eineinhalbstündige Tour startet vom Ortszentrum aus auf den sogenannten „Schnitzerweg“ ent-lang zum Ortsteil Langenschwand. Von dort führt der Rundkurs dem Fahrweg folgend hinauf zum Höhenweg hoch

über Jungholz. Entlang schneebedeck-ter Wiesen und durch tief verschneite Bergwälder hindurch geht es langsam abwärts vorbei am Moorweiher in Richtung Ortsteil Gießenschwand und von dort auf der Fahrstraße zurück in die Ortsmitte von Jungholz. Unterwegs lockt nicht nur ein fantastischer Pano-ramablick. Urige Hütten und Gasthöfe laden zum geselligen Beisammensitzen am offenen Kamin ein. Bei einem Jäger-tee und einer herzhaften Brotzeit sind die Wärme- und Energiespeicher für den Weitermarsch schnell wieder auf-gefüllt.

Von der Sohle auf die KufeEin Riesenspaß für die ganze Familie verspricht eine kombinierte Wander- und Rodeltour auf einer Forststraße hinauf zur Krinnenalpe. Von Nessel-wängle aus schlängelt sich der Weg in sanft geschwungenen Serpentinen ste-tig bergauf in Richtung Alpe. Ein Tipp: Wer später seine Rodel sicher um die Kurven zirkeln möchte, der prägt sich bei der „Streckenbegehung“ die „Schlüs-selstellen“ schon einmal gut ein. Oben angekommen findet bei einem heißen Getränk und einem Kaiserschmarrn in der Krinnenalpe die letzte Teamsitzung statt. Nun noch schnell den Schlitten seines Vertrauens geschnappt – schon steht dem flotten Rodelvergnügen hin-ab ins Tal nichts mehr im Wege.

Auf SchneesafariAuf alle Frühaufsteher wartet im Tann-heimer Tal ein besonderes Naturschau-spiel. Sobald der erste Schnee gefallen ist, versammeln sich täglich bis zu 25 Hirsche und Rehe an der Futterstelle in der Nähe des „Berggasthof Zugspitz-blick“, der von Zöblen aus bequem zu Fuß zu erreichen ist. Um die scheuen Tiere aus nächster Nähe beobachten zu können, sie bei der Nahrungsaufnahme aber nicht zu stören, wurden in un-mittelbarer Nähe der Futterstelle drei Fernrohre aufgestellt. So ganz nebenbei winkt an schönen Tagen noch ein Blick auf Deutschlands höchsten Berg, die winterliche Zugspitze.

In Form bleiben während der kalten Jahreszeit Auch im Winter bietet die Lauf- und Nordic- Walking-Arena Tannheimer Tal den Aktivurlaubern perfekte Bedin-gungen, um fit und in Form durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Auf ins-gesamt sechs bestens ausgeschilderten und präparierten Strecken unterschied-licher Länge und Anforderung verbin-det sich das Lauferlebnis mit einem grandiosen Landschaftserlebnis.

Page 73: wandern & genießen - Sonderausgabe zum Deutschen Wandertag 2013

1. Die Vielfalt und die Länge des Wegenetzes kommen Anfängern wie Profis entgegen. Auch Familien mit Kindern haben hier jede Menge „Auslauf“.

2. Unser Wegenetz ist sehr gut und leicht verständlich beschildert. Die intensive Pflege sorgt für optimalen Zustand zu jeder Jahreszeit.

3. Die Weite des Tales und die Gestaltung der Strecken sorgt für viel Abwechslung: das Auge wandert mit!

4. Unsere Gipfel sind Spitze – und die Hütten und Almen die unterwegs Rast, Stärkung und gute Laune versprechen, sind es erst recht.

5. Mit dem kostenlosen Talbus erhalten Wanderer größt- mögliche Freiheit bei ihrer Routenwahl.

Warum das Tannheimer Tal für Wanderer so attraktiv ist?

6. Wandern im Tannheimer Tal ist eine großartige Gelegenheit, sozusagen „im Vorübergehen“ Natur pur zu genießen.

Wander-AppIm Handumdrehen jederzeit Zugriff auf rund 40 der schönsten Routen im Tannheimer Tal - detallierte topo-grafische Karten, Höhenprofil, Bilder, Einkehrtipps und Parkmöglichkeiten am Ausgangspunkt gleich inklusi-ve. Das schöne daran: Ist das App erst einmal installiert, benötigt man keine Verbindung zum Internet. Das neue Tannheimer Tal-Wanderapp kann unter folgendem Link kostenfrei heruntergelanden werden:

http://www.tannheimertal.com/app/iphone02.html

WandervorschlägeDie Wander- und Hüttenmöglichkeiten rund um‘s Tann-heimer Tal finden Sie in unserer Broschüre „Wandervor-schläge“, die in den örtlichen Tourismusbüros kostenfrei aufliegt.

Vilsalpseestraße 16675 Tannheim · Österreich

+43.5675.6220-0+43.5675.6220-60

[email protected]

facebook.com/ferienregion.tannheimertal

Tourismusverband Tannheimer Tal

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www.tannheimertal.com

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Uferlos wäre eine Auflistung aller schönen Plätze im Oberallgäu. Einige Besonderheiten sind es jedoch wert, explizit erwähnt zu werden. Nachdem die herausragenden Gebiete der Allgäuer Hochalpen und des Naturparks Nagelfluhkette in diesem He mit eigenen Beiträgen bedacht sind, sei hier noch auf einige besondersschöne und interessante Plätze hingewiesen.

Gewaltige Natur Wanderziele zum Luholen

Kleinode

Felsentor Judenkirchewww.oberstdorf-online.info/naturschoenheiten/judenkirche.htmBeim Oberstdorfer Ortsteil Tiefenbach/Was -ach führt ein Weg hinauf zur Judenkirche. Dasbeeindruckende Felsentor verdankt seinenNamen dem Lesefehler eines Kartografen, derein in altdeutscher Schriweise geschriebenes»In den Kirchen« falsch interpretierte.

Illerursprungwww.oberstdorf-online.info/naturschoenheiten/illerursprung.htmEtwa zwei Kilometer östlich von OberstdorfOrtsmitte fließen Trettach, Stillach und Breit -ach zusammen und werden ab hier als Iller be-zeichnet. Diese fließt bei Ulm in die Donau.

Sturmannshöhle, Hirschsprungwww.sturmannshoehle.deBei Obermaiselstein geht es 300 Meter hinab indie einzige Schauhöhle des Oberallgäus. AmHöhlengrund hört man den Höhlenbach rau-schen. An der Felsenenge des sogenanntenHirschsprungs startet der »Sagenweg« in Rich-tung Höhleneingang. Dieser entführt in diemystische Welt des Allgäus.

Bei Sonnenschein mutet das kristallklare Wasserdes Christlessees im Trettachtal fast tropisch an.

Vom Felsentor der »Judenkirche« genießt maneine wunderschöne Aussicht auf Oberstdorf

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Schluchten & Wasserfälle

(www.allgaeu-wasserfaelle.de/wasserfaelle-oberallgaeu.de)

Breitachklammwww.breitachklamm.comBei Tiefenbach führt der Weg in die tiefste undeine der imposantesten Felsenschluchten Mit-teleuropas. Sommers wie winters ein Erlebnis!

Starzlachklammwww.starzlachklamm.deRomantisch und eindrucksvoll ist der Wegdurch die Starzlachklamm bei Sonthofen. Inden Felswänden kann man bei genauem Hin-sehen Fossilien entdecken.

Faltenbach-TobelAuf kurzer Distanz überwindet der Faltenbachüber 400 Höhenmeter auf dem Weg ins Trett-achtal bei Oberstdorf. Ein Weg mit Treppenund Brücken begleitet den Bachlauf.

Seen

Christlesseewww.oberstdorf.deDer aus unterirdischen Quellen gespeiste Seeim Trettachtal bei Oberstdorf hat ganzjährigeine Temperatur von vier bis sechs Grad Cel -sius. Im Winter friert er daher nie zu. Das klareWasser erscheint stellenweise türkisblau.

Freibergseewww.oberstdorf.deBeliebter Badesee mit hervorragender Wasser-qualität. Als typischer Karsee im Flyschgesteinbesitzt er oberflächlich weder Zu- noch Abflussund zeigt daher periodische Schwankungen imWasserpegel. Ufernahe Schilfzonen sind tabufür Badegäste. Bei einem Spaziergang um denSee wird der aufmerksame Beobachter einigesentdecken können.

Großer & Kleiner Alpseewww.alpsee-immenstadt.deVor den Toren der Stadt Immenstadt liegt dergrößte Natursee des Allgäus. Auf einem Wan-derweg kann er umrundet werden. Wasser-sportler jeglicher Couleur genießen im Sommerdas kühle Nass. Trotzdem haben viele seltenePflanzen- und Tierarten hier ihr Refugium.

HölltobelDer Lärm der fallenden Wasser begleitet einenauf dem Weg durch den engen und steilenHölltobel. Durch ihn führt eine Wanderungvon Oberstdorf hinauf nach Gerstruben, einemurigen Bergdörflein mit über 300 Jahre altenBauernhäusern.

ZipfelbachfallIn mehreren Kaskaden stürzt das Wasser desZipfelbachs hinunter ins Ostrachtal bei Hinter-stein/Bad Hindelang.

Hinanger WasserfallÜppig mit Farnen und Moosen bewachseneFelsen flankieren den Bachlauf durch die urigeSchlucht bei Hinang. Vorbei an zahlreichenFällen und Gumpen führt der stufige Weg.

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An den Ufern von Großem und Kleinem Alpsee(im Hintergrund) bei Immenstadt sind viele seltene Pflanzen- und Tierarten zu Hause

Aussichtsplattformen geben die Möglichkeitspektakulärer Eindrücke von den fallendenWassern im Hölltobel

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Naturwissen

Alpenwildpark Obermaiselsteinwww.alpenwildpark.deNur 30 Fußminuten von der Sturmannshöhleentfernt lässt sich ein Spaziergang zum Wild-gehege gut mit einem Höhlenbesuch kombi-nieren. Der Fokus im Alpenwildpark liegt aufWildtieren des Allgäus. Entlang eines Natur-lehrpfades gibt es einiges zu entdecken.

Bergschauwww.bergschau.comModerne, z.T. multimediale Naturkundeaus-stellungen zu Geologie, Natur und Kultur inden Allgäuer Alpen an vier Standorten (AltesRathaus Oberstdorf, Breitachklamm, Walser-haus, Fellhorngipfel). Ein multimediales Ange-bot macht auch Kindern Spaß.

Naturschutzgebiet »Allgäuer Hochalpen«Informationen zu den Ausstellungen im Oytalund Hintersteiner Tal gibt es auf Seite 48.

AlpSeeHauswww.alpseehaus.deInfostationen des Naturschutzgebietes »Allgäu-er Hochalpen«. Informationen auf Seite 58.

Naturerlebnispfade

Naturerlebnispfade verbinden Ge hen, Sehenund Verstehen. Vermittelt wird Wissen zuLandscha, Natur und Kultur des Allgäus.

Bad Hindelang – Geologischer Rundwander-Lehrpfad(www.dein-allgaeu.de/ausfluege/ausfluege_geotope.html)Augsgangspunkt: kurz vor dem OrtsausgangBad Hindelangs Richtung Oberjoch links.

Sonthofen – Erlebnisweg Alpenstadt(www.sonthofen.de/Sport-Freizeit/Erlebnisweg.aspx)Ausgangspunkt: Sonthofen Stadtmitte.

Sonthofen/Burgberg – Lehrpfad »Wald, Moos und Eisenerz«www.dein-allgaeu.de/ausfluege/ausfluege_geotope.htmlAusgangspunkt: Dorfzentrum Burgberg.

Naturpark Nagelfluhkette – »Expedition Nagelfluh«expedition-nagelfluh.comAusgangspunkte: alle Bergstationen im Natur-park Nagelfluhkette.

Oberstdorf – Naturlehrpfad Moorweiherwww.oberstdorf.deAusgangspunkt: an der Mühlenbrücke naheder Nebelhornbahn-Talstation.

Oberstdorf – Geologisch-Botanische Naturlehrpfadewww.das-hoechste.deAusgangspunkte: Bergstationen an Nebelhorn,Fellhorn, Söllereck und Walmendingerhorn.

Naturlehrpfad Oerschwangwww.oerschwang.de/wandertouren-oerschwangAusgangspunkt: Talstation Weltcup-ExpressOerschwang.

Einblicke und Ausblicke auf die Natur- undKulturlandschaft des Allgäus erhält man imGebäude der Bergschau am Fellhorn

Kindgerecht konzipiert, bekommen die Kleinsten auf derExpedition Nagelfluh interessantes Wissen vermittelt

Page 77: wandern & genießen - Sonderausgabe zum Deutschen Wandertag 2013

wandern & genießen

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Das Allgäu, der Bayerische Wald, die InselJuist, der Schwarzwald und die Uckermarkhaben es in die Endrunde des Bundeswettbe-werbes für Nachhaltige Tourismusregionen2012/2013 gescha. Insgesamt gingen 34 Be-werbungen aus zwölf Bundesländern für denWettbewerb ein, der erstmalig vom Bundes-umweltministerium gemeinsam mit dem Bun-desamt für Naturschutz (BfN) und dem Deut-schen Tourismusverband e.V. (DTV) ausgelobtwurde. Ziel des Wettbewerbes ist es vor allem, das En-gagement für einen nachhaltigen Tourismus inden Regionen zu stärken und sie als attraktiveReiseziele breiter bekannt zu machen. Dadurchsoll ein nachhaltig ausgerichteter modernerDeutschlandtourismus, der sich an Klima-schutz, Energie- und Ressourceneffizienz sowieam Schutz der biologischen Vielfalt orientiert,vorangebracht werden.Die eingereichten Bewerbungen wurden an-hand von 50 Kriterien beurteilt. Punkte gab eszum Beispiel für die Förderung von Energie-

Bundeswettbewerb: Allgäu im Finalesparmaßnahmen und nachhaltiger Mobilitätvor Ort, die Stärkung regionaler Wirtschas-kreisläufe und Kultur. Die fünf Finalisten wer-den öffentlich prämiert und in einer Publikati-on zum Wettbewerb bekannt gemacht. Eine

Sollten Sie im Allgäu-Dorf vor dem Oberst-dorf-Haus metallene Hammerschläge verneh-men – es ist kein Abbruch-Unternehmendabei, Sicherheitszäune abzureißen, die »Klän-ge« kommen aus der Freilu-Schmiede vonMartin Fritz. Der Metallgestalter und Schmiedaus Imberg bei Sonthofen schmiedet im All-gäu-Dorf ein Wegkreuz aus Eisen. Die Entste-hung dieses Kreuzes können die Wandertags-Besucher während der drei Wandertage livemiterleben. Mit seiner Feldesse bringt Fritz dasWerkstück zum Glühen und mit Hammer undAmboss in Form. Martin Fritz ist in Oberstdorf kein Unbekann-ter mehr. Unter seinem Hammer entstandenschon mehrere Pokale für Weltcup-Skispringenund Skiflugveranstaltungen. Fritz hat ein Auge»fürs Besondere«. Immerhin wurde er bei denSchmiedeweltmeisterschaen in Italien vor ei-nigen Jahren Vize-Weltmeister. Das Wegkreuz, das während der Wandertageentsteht, wird am Montag danach bei derSchlusskundgebung des Deutschen Wander-verbandes im Langlauf-Stadion Ried vomOrtspfarrer gesegnet und direkt am Wander-

Ein Wegkreuz erinnert an den Wandertag

weg auf einen Naturstein-Sockel gesetzt. Diesesschlichte, moderne Wegkreuz bekommt spätereine Schritafel verpasst, auf der an den Deut-schen Wandertag erinnert wird. Das Wegkreuzwird noch Generationen von Wanderern er-freuen und von den schönen Tagen vonOberstdorf erzählen.

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Expertenjury wird sich Mitte April in den fünfRegionen vor Ort ein Bild machen, um denGewinner zu ermitteln. Die Siegerregion wirdMitte Mai im Rahmen einer Veranstaltung imBundesumweltministerium geehrt.

Naturnähe brachte das Allgäu in die Endrunde – wie hier am Alpsee in Bühl

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Jahr 2019 mit dem Präsidenten des DeutschenSkiverbandes, Alfons Hörmann, beraten.Das Ergebnis war ein überzeugendes InteresseOberstdorfs – sowohl an der turnusgemäß für2018 anstehenden Skiflug-Weltmeisterscha alsauch an einer Bewerbung um die NordischeSki-Weltmeisterscha 2019. DSV-PräsidentHörmann hatte sich anlässlich der Alpinen Ski-

Oberstdorf will wieder Weltmeisterschaen ausrichten

Mit der 2012 neu erbauten Achtergondelbahngeht es am Hündle bei Oberstaufen hinauf inden Naturpark Nagelfluhkette. Auf der Fahrteröffnen sich faszinierende Ausblicke über denGroßen Alpsee und in die Allgäuer undSchweizer Bergwelt.An der Bergstation beginnen zahlreiche Wan-derwege vom kleinen Spaziergang bis zursportlichen Tour – für jeden ist etwas dabei.Unser Tipp: Vorbei an einer Sennerei geht es

Deutschlands modernste Achtergondelbahn

WM in Schladming und der Nordischen Ski-WM in Val di Fiemme im Winter 2013 bei denKollegen umgehört. Gemeinsam war man sichmit dem DSV einig, dass Oberstdorf als Aus-tragungsort für die Skiflug-WM 2018 und dieNWM 2019 auf dem FIS-Kongress in Bacelona2014 ins Rennen geht. Der MarktgemeinderatOberstdorf unterstützt die Bewerbung.

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Sprung ins Publikum – bei der WM in der Erdinger Arena

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auf einem herrlichen Panoramaweg RichtungSchwändle. Zurück folgt man im lichten Waldden Spuren vom schlauen Fuchs, der an ins -gesamt 22 Stationen in die Geheimnisse desWaldes und der Tiere entführt. Die kurzweiligeund informative Tour ist nicht nur für Kinderinteressant. Sie dauert bei einer Länge vonsechs Kilometern etwa drei Stunden und endetwieder am Ausgangspunkt.Das Hündle ist Teil der Expedition Nagelfluh.Der interaktive emenweg erklärt die Ent -stehungsgeschichte der Landscha und derheutigen Artenvielfalt. Es gilt, das Rätsel umeinen mysteriösen Forscher zu klären. Zum Abschluss bietet die Sommerrodelbahnam Freizeitparadies Hündle noch ein rasantesErlebnis. In 16 Kurven geht es rasant 850 Meterins Tal. Für die, die es nicht so sehr mit demSommer rodel haben, bietet der terrassenför-mig angelegte Minigolfplatz an der Talstationdie richtige Entspannung.Informationen unter Tel. 08386/2720 undwww.huendle.deAb in die schnelle Rinne

Die Teilnehmer am Deutschen Wander tag wer-den durch ein eigenes Mitteilungsblatt über ak-tuelle Geschehnisse informiert. Dieses Nach-richtenblatt enthält in jeder Ausgabe aucheinen aktuellen Wetterbericht. Veranstaltungenwerden angekündigt, tagesaktuelle Informatio-nen abgedruckt. Die Wandertags-Postille liegtim Oberstdorf-Haus, in der Tourist-Info, imMesse-Bereich und an den Ständen im Allgäu-Dorf aus. Sie erscheint bei Bedarf mehrmalsam Tag. Der Radio-Sender AllgäuHIT wird ebenfallsmehrmals am Tag aktuell über den DeutschenWandertag in Oberstdorf berichten. Die Re-daktion für diese Nachrichten wurde demTeam der EDITION ALLGÄU übertragen, dieauch die Zeitschri »wandern&genießen«, dieSie gerade in Händen halten, herausgebrachthat. Ab Mittwoch, 26. Juni, bis Sonntag, 30.Juni, wird die Redaktion im Oberstdorf-Hausvor Ort zu erreichen sein.

Aktuelle Nachrichtenzum Wandertag

Im August 2012 fand auf Initiative von Bürger-meister Laurent Mies ein Abstimmungs -gespräch mit allen am Tourismus-, Sport- undWirtschasgeschehen Beteiligten statt. Mögli-che Ursachen der Niederlage bei der Bewer-bung um die Nordische Ski-WM 2017 wurdenanalysiert und die Chancen einer erneuten Be-werbung um eine Nordische Ski-WM für das

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Der größte Bergschuh der Welt steht imOberstdorfer Heimatmuseum. Er ist 3,15 Meterlang, 1,2 Meter breit und 1,6 Meter hoch. Seinrespektables Gewicht: 400 Kilo. Der Bergstei-ger, der in den Schuh passt, müsste Schuhgröße480 haben. 40 Meter Bergseil wurden verarbei-tet, um die zwiegenähte Sohle zu befestigen.Die Geschichte dieses Schuhs ist eng mit derHistorie des heutigen Sport- und Mode-Unter-

Schuhgröße 480 – Oberstdorf lebt auf großem Fußnehmens Schratt in Oberstdorf verbunden.1803 erfand Schuhmachermeister Franz Schrattden Haferlschuh, der einen unvergleichlichenSiegeszug durch die Welt antrat. Er und seineNachfahren erwarben sich den Titel »Schuh-macher der Könige«, denn selbst Könige wieLudwig III. zählten zu den Kunden. Josef Schratt ist der Schöpfer des größtenBergschuhs der Welt. Er stellte diesen sogar

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zweimal her. 1930 zog er den ersten Riesen-schuh über den Leisten. Dann sollte angeblichin den USA ein größerer Schuh entstehen.Also machte sich Josef Schratt 1950 noch einmal an die Arbeit. Da damals das Ledersehr knapp war, zerlegte er kurzerhand seinenersten Rekordschuh und schuf den Titanen,der heute noch im Museum zu bewundern ist. Kuriosität am Rande: Josef Schratt zeich-nete damals den »Grundriss« seines Rekord-schuhs auf den Boden der Werkstatt. Als er am nächsten Morgen mit der Arbeit begin-nen wollte, war seine Zeichnung verschwun-den. Das Hausmädchen hatte mit dem Putz-lappen das »Geschmiere« feinsäuberlich auf-gewischt. Was im Jahr 1803 mit der Entwicklung des Haferlschuhs begann, präsentiert sich heute –nach mehr als 200-jährigem Bestehen – als florierendes mittelständisches Familienunter-nehmen, auch aktuell mit einem Franz Schrattan der Spitze. Dieses Unternehmen bringt sichals Premium-Sponsor auch in den DeutschenWandertag ein.Fo

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Der größte Bergschuh der Welt steht im Oberstdorfer Heimatmuseum

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Essen und Feiern im neuen Schloss

Outdoortag – Tipp für »Frühankömmlinge«

Veranstaltungen im edlen Ambiente: Konzert im Prunksaal des Immenstädter Schlosses

Am 23. Juni, drei Tage vor offiziellem Beginndes Deutschen Wandertages, findet wieder einOutdoortag im Naturpark Nagelfluhkette(siehe S. 58) statt. Zahlreiche Erlebnisangebotefinden an diesem Tag in der Naturparkregionund rund ums AlpSeeHaus – das »Portal« inden Naturpark – bei Immenstadt statt. Es werden abwechslungsreiche Wanderungenund Mountainbiketouren angeboten, zum Bei-spiel vom Gipfel des Mittagberges über dieAlpe Gund zum Alpsee, wo der Alpsee-Segler»Santa Maria Loretto« bereits für eine Rund-fahrt auf die Wanderer und Biker wartet. Alsetwas anspruchvollere Tour ist eine Über-

Immenstadt-Besucher früherer Tage erinnernsich vielleicht noch an das unscheinbare lang-gezogene rotbraun gestrichene Gebäude amMarienplatz im Zentrum von Immenstadt.Kaum jemand hätte diesen historischen Baudamals auf Anhieb als Schlossgebäude identi-fiziert. Seit vergangenem Jahr ist das anders. Ein pri-vater einheimischer Investor hat das Schloss inImmenstadt übernommen und mit Millionen-aufwand zu einem »Bürgerschloss« renoviertund ausgebaut. Der Prunksaal, früher als Stadt-bücherei »missbraucht«, steht inzwischen fürKonzerte und Veranstaltungen zur Verfügung.Auch die Nebenräume wurden aufwendig re-

noviert und können bei Bedarf, zum Beispielbei Hausmessen, genutzt werden. Ausstellungenund festliche Anlässe finden im ImmenstädterSchloss inzwischen einen würdigen Rahmen. Das »Historant«, liebevoll mit historischenMöbeln eingerichtete Gaststätte im Renais-sance-Stil, ist für sich schon ein Erlebnis. Dazuwird im Sommer ein Biergarten vor demSchloss zum Verweilen einladen. In den Schloss-Passagen wurde ein Laden eingerichtet, derhochwertige Allgäuer Handwerksprodukte undtypische Andenken und Bücher aus der Regionanbietet. Selbst für Menschen, die nicht vor -haben, etwas einzukaufen, eine gute Adresse,sich einfach mal umzuschauen.

Das Jahr 2012 war insgesamt ein gutes Reise-jahr für Oberstdorf. Wieder einmal lagen dieGäste aus deutschen Landen vor allen anderenLändern. Oberstdorf verzeichnete insgesamt2.437.310 Übernachtungen (5,2 Prozent mehrals im Vorjahr) sowie 401.872 Gästeanküne(6,7 Prozent mehr als im Vorjahr). Die Aufent-haltsdauer der Gäste ging leicht um 1,4 Prozentauf 6,06 Tage zurück. Vergleichsweise gab es inGarmisch-Partenkirchen 1,2 Millionen Über-nachtungen und durchschnittlich 3,4 Tage Auf-enthaltsdauer. Die Bettenanzahl in Oberstdorf blieb mit16.849 Gästebetten praktisch unverändert. Besonders erfreulich entwickelte sich die Aus-lastung der Oberstdorfer Gastgeber. Die durch-schnittlichen Belegtage stiegen um 7,22 Tageauf insgesamt 144,66 Belegtage an (+5,25 Pro-zent). Das bedeutet aber auch, dass vor allem in denattraktiven Nebensaison-Zeiten, die für Wan-derer ja besonders interessant sind, noch genü-gend Freiraum besteht. Sowohl die Angebotevon Tourismus Oberstdorf als auch aller tou-ristischen Leistungsträger sowie der Gastgeberfanden somit eine gute Resonanz bei den Besuchern.

Gäste kommen gerne

schreitung der Nagelfluhkette von Oberstau-fen-Steibis aus geplant. Aber auch andere Out-door-Aktivitäten wie Bouldern am Nagelfluh-felsen bei Freidorf-Untermaiselstein werdenangeboten. Die Touren haben eines gemeinsam: Sie startenim Naturpark und führen alle zum AlpSeeHausals Sammel- und Treffpunkt. Dort findet danndas gemeinsame Rahmenprogramm statt. Eineriesige Slackline-Anlage wird über dem Abflussdes Alpsees aufgebaut, das Naturerlebniszen-trum Allgäu bietet ein umfangreiches Kinder-programm an. Ab Ende April kann man sich beim GästeamtImmenstadt und im AlpSeeHaus für die Tou-ren anmelden. Info: Der Outdoortag 2013 findet am 23. Junivon 12 bis 17 Uhr statt. Weitere Informationensind abzurufen unter www.immenstadt.de oderwww.nagelfluhkette.info

Slackline für Anfänger – beim Outdoortag 2013sollen die Erlebnisangebote sich nicht nur auf dieUmgebung des AlpSeeHauses beschränken, son-dern in weiten Teilen des Naturparks Nagelfluh-kette stattfinden

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Das Allgäuer Bergbauernmuseum in Immenstadt-Diepolz ist nicht nurein Premium-Wanderziel, weil man dort im Sattlerhof in die Welt derBergbauern um das Jahr 1920 eintauchen kann. Während des DeutschenWandertages ist dort auch eine Foto-Ausstellung von Bergbildern ausvier Generationen der Fotografen-Familie Heimhuber zu sehen. Sie istTeil der Retrospektive »Heimhuber – Die FotoPioniere im Allgäu«. In der Ausstellung in Diepolz können die Besucher neben den Bergauf-nahmen auch die Entwicklung von Handwerksgerät der Fotografen ver-folgen. Waren in den Anfangszeiten der Fotografie noch mehrere Trägervonnöten, um die schwere Ausrüstung auf die Berge zu transportieren,so ist die Arbeit heute viel komfortabler. Die eindrucksvollen Fotos wer-den von den Heimhubers als großformatige Leinwandbilder in der Aus-stellung präsentiert. Sie zeichnen sich nicht nur durch ihre künstlerischeQualität aus, sondern auch durch ihre besondere historische Bedeutungin heutiger Zeit.Die Geschichte der Familie Heimhuber begann im Jahr 1876, als sich derFotografengeselle Josef Heimhuber in Sonthofen sein erstes Atelier ein-richtete. In der dritten Generation war Fritz Heimhuber jun. einer derbesten Bergfotografen seiner Zeit. Mit großer Begeisterung unternahmer mit Alpingrößen wie Anderl Heckmair und Luis Trenker Touren imgesamten Alpenraum. Bis heute führt Fotograf und Bergsportler EugenHeimhuber die Firmentradition in vierter Generation fort. Mit Fug und Recht kann das Oberallgäu als die Wiege der Bergfotografiebezeichnet werden. Denn mit Lala Aufsberg und Leo Schnellbach warenweitere herausragende Lichtbildner im Oberallgäu aktiv. Die Bildbändemit den historischen Aufnahmen von Lala Aufsberg und Leo Schnell-bach finden Sie am Stand der EDITION ALLGÄU im Allgäu-Dorf undim Fotogeschä Schnellbach in der Hauptstraße 11 in Oberstdorf. Die Öffnungszeiten des Bergbauernmuseums Diepolz: täglich von 10-18 Uhr. Weitere Informationen: www.bergbauernmuseum.de

Allgäu – Wiege der Bergfotografie

Höfats mit Edelweiß – ein Schwarzweißbild aus dem Archiv Heimhuber

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Der Zipfelbund – die Ecken Deutschlands

Die äußersten Ecken unserer Bundesrepublik habenes in sich! Am Tag der Deutschen Einheit 1999 habensich diese »gehaltvollen Ecken« zum sogenanntenZipfelbund zusammengeschlossen. Görlitz, die öst-lichste Stadt Deutschlands, Selant, im westlichstenZipfel an der französischen Grenze, List auf der InselSylt, Tourismusmetropole im Norden, und Oberst-dorf, die südlichste Marktgemeinde in der Bundes -

republik. Alle vier Regionen verstehen sich als gast-freundlich und besuchenswert. Die vier Zipfel -gemeinden haben vereinbart, den Austausch auf Ver-waltungsebene zu pflegen und gemeinsame Aktivitä-ten im bürgerschalichen Engagement zu entwickeln.Für Deutschand-Touristen gibt es einen »Zipfelpass«für diejenigen, die alle vier Orte besucht haben. EineZeitbeschränkung gibt es dafür nicht.

Wer seine Muskeln nach einer erlebnisreichenWanderung in den Bergen entspannen möch-te, ist in der Therme Oberstdorf genau richtig.Schmuckstück der Oberstdorf Therme ist dierund 2.000 Quadratmeter große Saunaland-schaft im alpenländischen Stil. Die rustikalenSaunahütten strahlen innen wie außen pureGemütlichkeit aus – besonders die alte Mühle,die zur Heusauna umgestaltet wurde. Ins -gesamt laden sechs Saunen zum Schwitzenein: Heu-, Alpen-, Kristall-, Zitronen-, Ame-thyst- und Infrarotsauna. Besonderes Ange-bot: In der Salzhütte im Saunagarten befreitdas Einatmen der ionisierten Salzluft bei leiserMusik die Bronchien. Zudem dürfen sich dieSaunagäste u.a. auf ein Tauchbecken, einDampfbad nach irisch-römischer Art und eingroßzügiges osmanisches Hamam freuen.Dort können sich Erholungssuchende beieinem Schwitzbad auf warmen Marmor -platten vollkommen entspannen. Ausgebilde-te Masseure bieten ein umfangreiches und attraktives Massageangebot und ermöglichen

Oberstdorf erme – entspannen nach der Toursomit eine individuelle Wohlfühltherapie fürjeden einzelnen Gast.Jede halbe Stunde brandet die Welle im Beckender Oberstdorf erme. Daneben hält dasermen-Team seine Badegäste mit verschie-denen Aquakursen fit. Auch das ermalsole-Becken mit 35°C Wassertemperatur wirkt ge-sundheitsfördernd und scha nebenbei mit-

Nach einer ausgedehnten Tageswanderung zur Entspannung in die Sauna der Therme Oberstdorf

Die drei anderen: Sylt (links),Selfkant (darunter) und dieAltstadt von Görlitz (unten)

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hilfe von Massagedüsen und Sprudlern ganz-heitliches Wohlbefinden. Das öffentliche Bis -tro/Restaurant »Alpenstadl« lädt mit regiona-len Spezialitäten und kulinarischen Genüssenaus internationaler Küche zum Schlemmen ein. Infos: www.oberstdorf-therme.de, Öffnungs-zeiten 10 - 19 Uhr, Sauna 12 - 21 Uhr, Freitagund Samstag bis 22 Uhr.

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Den 1. Deutschen Winterwandertag wird derDeutsche Wanderverband (DWV) vom 19. bis23. Januar 2014 in Willingen veranstalten. DerWinterwandertag ergänzt den traditionell ein-mal jährlich ebenfalls vom DWV im Sommerveranstalteten Deutschen Wandertag. Ausgerichtet wird der Winterwandertag ge-meinsam von der Gemeinde Willingen unddem Upländer Gebirgsverein. Einige Allgäuer Städte und Gemeinden werdenim Januar genau hinschauen, was in Willingenorganisiert wird. Der bekannte Wintersportortim Hochsauerland war 2009 Austragungsortdes Sommer-Wandertages. Jetzt will Willingenauch zeigen, was es im Winter zu bieten hat.Gelingt es den Veranstaltern, den Winterwan-dertag nächstes Jahr als feste Einrichtung zu in-stallieren, sollten die traditionellen AllgäuerWinterferienorte Füssen, Pfronten, Nesselwangoder Oberstaufen schnell mit dem Heimatbundin Kontakt treten und sich um das winterlicheEreignis bewerben. Der Vizepräsident des Wanderverbandes, Wer-ner Mohr, berichtete von einer Umfrage des

Willingen veranstaltet den ersten Deutschen Winterwandertag

Im Frühjahr 2013 feierte der Ursus Verlag inBad Hindelang sein 10-jähriges Jubiläum.In diesem Zeitraum wurden 71 Titel heraus -gegeben, die sich zum überwiegenden Teil mitAllgäuer emen beschäigen. Viele dieserAllgäu-Titel sind auch beim Deutschen Wan-dertag zu haben. Der Verlag wurde von omas Niehörster inBad Hindelang gegründet und wird von seinerFrau Annette geführt, die zudem für das Lekto -rat zuständig ist. Neben Anthologien mit Bei-trägen von zahlreichen Allgäuer Autorinnenund Autoren, illustriert mit Fotos und Zeich-nungen, erschienen literarische Titel, Bio -grafien und Sachbücher ebenfalls von AllgäuerAutoren. Darüber hinaus veröffentlichte derUrsus Verlag Sachbücher, die sich vor allem der

Zehn Jahre Bekenntnis zu Allgäuer emen

Geschichte des Allgäus widmen. omas Nie-hörster selbst gab verschiedene Publikationenheraus, die sich mit der Sagenwelt der Alpenbeschäigen. Mit den »Hindelanger Heen« schuf der Verlagim Jahr 2006 eine Reihe für kleinere emen,die unter anderem die Salzstraße, das Ostrach-taler Wetter, das Alphorn oder die historischenBrauereien in Hindelang zum ema haben.Von den »Hindelanger Heen« erscheinenzwei bis drei Ausgaben pro Jahr. Bücher undHee aus dem Ursus Verlag sind auch beimWandertag zu haben: im Allgäu-Dorf am Standder Allgäuer Handwerkskunst.

Nicht nur in verlegerischen Dingen sind sich Annette und Thomas Niehörster einig

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Ein Blick auf Willingen, den Ort, der den ersten Winterwandertag veranstaltet

Europäischen Tourismus Institutes (ETI), wo-nach 78,3 Prozent der Winter-Wanderer alsMotiv »etwas für die Gesundheit tun« nann-ten. Damit spielt das Gesundheitsmotiv beiden Winter-Wanderern eine wesentlich größe-re Rolle als beim »Jahresdurchschnittswande-rer«. Hier nannten lediglich 64,6 Prozent»etwas für die Gesundheit tun«. Seit einigenJahren arbeitet die Allgäu GmbH zusammenmit Fachpartnern an der »Gesundheitsregion

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Allgäu«. Hier tun sich ungeahnte Gemeinsam-keiten auf! In Willingen will man neben Schneeschuhwan-derungen, Skilanglauf, Eisstockschießen undPferdeschlittenfahrten viele Gesundheitsange-bote wie Wassergymnastik und Sauna sowieFilmvorführungen zu Naturthemen anbieten.Die Sportart, für die Willingen besonders be-kannt ist, wird den Wanderern übrigens nichtangeboten: Skispringen von der Großschanze!

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Im Allgäu werden Tradition, Brauchtum und gemeinsames Feiern noch großgeschrieben.Nicht in Form von Heimattümelei, sondern aus Verbundenheit von Familie und Nachbar-scha und Dorfgemeinscha. Das gilt sowohl für die alten Bräuche wie auch für die moderen Anlässe. Nähere Infos zu den Veranstaltungshighlights gibt es im Internet unterwww.dein-allgaeu.de/kultur1.html und www.oberallgaeu.de/kultur_events

Warsteiner Wintermontgolfiade (Bad Hindelang)www.warsteiner-wintermontgolfiade.deTäglich ab 10 Uhr Ballonstarts; Passagierfahrtensind möglich. Massenstarts mit über 40 Heißluft-ballons. Höhepunkt ist das Ballonglühen, bei demBallone am Abend bei Dunkelheit aufgerichtet wer-den, ohne abzuheben. Hell erleuchtete Ballons inwinterlicher Landschaft mit Musikuntermalungund Gastronomie – ein eindrucksvolles Erlebnis fürGroß und Klein. mehrere Tage in der 2. Januarwoche

Hornerrennen (Bad Hindelang, Gunzesried,Sulzberg, Waltrams, Wertach)www.oberallgaeu.de › Kultur & Events › HighlightsWaghalsiges Schlittenrennen mit internationalerBeteiligung. Früher wurden die Schlitten benutzt,um die Heuernte, Milch und Brennholz ins Tal zubringen.Januar/Februar

Fasching (allgäuweit)www.fasching-allgaeu.deBälle und Umzüge in Anlehnung an den rheini-schen Karneval. Im Westallgäu hat die mittelalter-liche schwäbisch-alemannische Fasnet mit Holz-masken und Hexentreiben Tradition.Beginn am Dreikönigstag (6.1.) bis Aschermittwoch

Funkenfeuer (Oberallgäu)www.allgaeu.info (Suchbegriff Funkenfeuer)Alter alemannischer Brauch. Zu Beginn der Fasten-zeit erhellen bis zu 20 Meter hohe Feuer den Nacht-himmel. Mit der Verbrennung einer Hexenpuppewird symbolisch der Winter ausgetrieben.erster Sonntag nach Aschermittwoch

Eggaspiel (Sonthofen)

www.heimatdienst.de/brauchtum.htmlÖffentliche Theateraufführung auf dem Marktplatzmit vorchristlicher Tradition. Das Eggaspiel sym-bolisiert die ewige Auseinandersetzung des Men-schen mit den unberechenbaren Kräften der Natur.alle drei Jahre am Funkensonntag; nächster Termin 2016

Palmboschen-Weihe (allgäuweit)www.dein-allgaeu.de/kultur/oberstdorf/palmbosche.htmKinder und Jugendliche binden »Büschel« aus bestimmten heimischen Pflanzen. Nach der kirch-lichen Weihe zieren sie für ein Jahr den »Herrgotts-winkel« in den Stuben der Häuser, als Symbol des Friedens und, um drohendes Unheil abzuweh-ren. Palmsonntag (Sonntag vor Ostern)

Maibaumaufstellen (allgäuweit)www.oberallgaeu.de › Kultur & Events › HighlightsDer geschmückte Baum zeigt den Wohlstand undden Zusammenhalt einer Gemeinde. Die Zunftta-feln am Baumstamm zeigen, welche Handwerkerund Vereine im Ort aktiv sind. Beliebter Brauch istdas Stehlen des Maibaums von Nachbargemeinden.Wachen werden aufgestellt, um dies zu verhindern. 1. Mai

Wilde Mändle (Oberstdorf)www.trachtenverein-oberstdorf.deWohl einer der urigsten Bräuche im gesamten Al-penraum. Alle fünf Jahre führen die Wilden Mändleihren urigen, über 2000 Jahre alten Tanz aus derKeltenzeit auf. Urwüchsig ist auch die »Bekleidung«

aus Flechten und Tannenzweigen.Alle fünf Jahre, nächster Termin 2015 (Juli-August)

Herzjesufeuer (Tannheimer Tal)www.tannheimertal.comFeuer, in kunstvollen religiösen Motiven angeord-net, erhellen die Berge. Diese Tradition geht aufeinen Schwur aller Tiroler Landstände im Jahr 1796zurück, Tirol während der Wirren der napoleoni-schen Kriege dem »Heiligsten Herzen Jesu« anzu-vertrauen und gegen die eindringenden Truppenzusammenzustehen.2. Wochenende nach Fronleichnam, 3. Sonntag nach Pfingsten

Sonnwendfeuer (allgäuweit)www.dein-allgaeu.de/kultur/oberstdorf/funken_sonnenwend.htmAb dem 21. Juni werden die Tage sukzessive kürzer.Musik, Tanz und Bewirtung im Feuerschein sorgenfür eine besondere Atmosphäre.21. Juni

Johannisfeuer (Hirschegg/Kleinwalsertal)www.dein-allgaeu.de/kultur/oberstdorf/funken_sonnenwend.htmAm 24. Juni werden anlässlich des Geburtstages Johannes des Täufers Johannisfeuer entzündet. InHirschegg fällt der Holzstoß besonders groß aus.24. Juni

Freilichtbühne Eglofs (Eglofs)www.eglofs.de -> TheaterDorfbewohner schlüpfen in mittelalterliche Kostü-me, um Ereignisse aus der Vergangenheit des Ortesnachzuspielen. 2013 geht es unter dem Titel»Schwerter am Himmel« um die Zeit des 30-jähri-

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gen Krieges. Eine Liebesgeschichte ist in die Hand-lung eingeflochten.Dieses Jahr und alle zwei Jahre im Sommer

Altusrieder Freilichtspiel (Altusried)www.freilichtbuehne-altusried.deAuf einer der schönsten Freilichtbühnen Deutsch-lands wird seit über 125 Jahren gespielt. »WilhelmTell« und die »Jungfrau von Orleans« waren schondran. Heuer reitet Don Quijote mit Sancho Panza. Juni bis August

Freilichtspiele Geierwally (Elbigenalp/Lechtal)www.geierwally.atDie zum Teil auf Tatsachen beruhende, von Wilhel-mine von Hillern in Romanform gebrachte Geschichte der wagemutigen »Geierwally« auf derTheaterbühne.Juli/August

Oberstdorfer Musiksommer (allgäuweit)www.oberstdorfer-musiksommer.deKlassische Konzerte an historischen wie originellenSpielplätzen in Oberstdorf und der Region. Ob imKonzertsaal oder in 2000 Metern Höhe: Hier treffensich weltberühmte Solisten und Ensembles sowiepreisgekrönte junge Künstler.Juli/August

Frundsbergfest (Mindelheim)www.frundsbergfest.deFür rund zehn Tage wird die Stadt Mindelheim insMittelalter zurückversetzt. Historische Umzüge,Tänze und Musik, Mittelaltermärkte mit Spielleutenund Gauklern, die nachgestellte Schlacht von Peu-telstein. Ein Genuss für Augen, Ohren und Gaumen.alle drei Jahre Ende Juni/Anfang Juli, nächster Termin 2015

Tänzelfest (Kaueuren)www.taenzelfest.deBeim ältesten historischen Kinderfest Bayerns spie-len über 1600 Schulkinder die Geschichte ihrer Stadtnach. Festumzüge in stilechten Kostümen, eater-aufführungen und üppiges Rahmenprogramm.Juli (vorletztes Schulwochenende vor den großen Ferien)

Berglar Kirbe (Oberstdorf/Fellhorn)www.huimat.de/kultur/termine/berglar-kirbe.htmlEtwa 70 Alphornbläser umrahmen morgens eineBergmesse. Über den Tag verteilt blasen Gruppenan den schönsten Plätzen des Blumenberges. Zumgemeinsamen Abschlusskonzert treffen sich allewieder an der Station Schlappoldsee.Juli

Waldfest der »Burgglöckler« (Au/alhofen bei Fischen)www.au-thalhofen.deSchuhplattler, Alphornklänge und traditionelleTänze bilden den Rahmen zum Waldfest des Trach-tenvereins »Burgglöckler.Juli

Allgäu-Triathlon (Immenstadt)www.allgaeu-triathlon.deFür ein Juli-Wochenende verwandelt sich Immen-stadt in ein Triathlon-Eldorado und empfängt inter-nationale Athleten.20. Juli 2013

Bühler Seenachtsfest (Immenstadt/Bühl)www.seenachtsfest-buehl.deDem mit Musik untermalten Brillantfeuerwerk gehttagsüber ein vielfältiges Rahmenprogramm u.a. mitTanzvorführungen voraus. Natürlich gibt es auch dieMöglichkeit, selbst das Tanzbein zu schwingen.letzter Samstag im Juli

Wallenstein (Memmingen)www.wallenstein-mm.deIn zeitgenössischen Kostümen wird die Geschichtedes berühmten, kurzzeitig in Memmingen residie-renden Feldherrn nachgespielt. Zentraler Schau-platz ist der Marktplatz im Zentrum. Aber auchdrum herum gibt es Märkte, Zeltlager, Ritterspieleund Gefechtsvorführungen.alle vier Jahre Ende Juli/Anfang August, nächster Termin 2016

Fischertag (Memmingen)www.fischertagsverein.deEinmal im Jahr wird der Memmingen durchfließen-de Wasserkanal zu Reinigungszwecken abgelassen.Vorher wird der Bach ausgefischt, Anlass für einspektakuläres Bürgerfest mittelalterlicher Prägung.Ende Juli/Anfang August

Ritterspiele Ehrenberg (Reutte/Tirol)www.ritterturniere.comEine Zeitreise ins Mittelalter: Reitturniere, Mittel-altermarkt, »Kampf um Ehrenberg«, Ehrenberg-Parade, Lagerleben, Kinderprogramm, Konzerteund Feuerwerk.26. bis 28. Juli 2013

Kaiserfest (Füssen)www.kaiserfest.dePrunkvolle Umzüge durch die Altstadt erinnern anden Einzug des kaiserlichen Trosses. Kaiser Maxi-milian besuchte Füssen fast 40-mal.Mitte August

Älplerische Strausbergmesse (Imberg bei Sonthofen)www.dein-allgaeu.de/kultur/oberstdorf/alphorn.htmEine der ältesten Bergmessen im Allgäu mit an-schließendem Alphüttenfest auf der Strausbergalpe.August

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Dorffest (Oberstdorf)www.oberstdorf.de -> Stichwort DorffestKurpark, Marktplatz und Pfarrgarten verwandelnsich in einen bunten Festplatz mit Live-Musik,Tanz, Spiel, Essen und Trinken.August

Alphornbläsertreffen (allgäuweit)www.dein-allgaeu.de/kultur/oberstdorf/alphorn.htmOrganisiert vom »Arbeitskreis Alphornblasen imAllgäu« und dem jährlichen Ausrichter. letzter Sonntag im August

Allgäuer Bauern- und Käsemarkt (Immenstadt)www.immenstadt.deAn über 30 Ständen findet man alles, was die All-gäuer Landwirtschaft zu bieten hat. Dazu musika-lische Unterhaltung und Bewirtung.Mitte August

Allgäuer Festwoche (Kempten)www.festwoche.comMit rund 400 Ausstellern in 19 Hallen und auf demgroßen Festgelände ist die Allgäuer Festwoche diebedeutendste Wirtschaftsmesse der Region. Rund500 Programmpunkte an neun Tagen sorgen fürUnterhaltung, Wissen und Kurzweil.10. bis 18. August

Kräuterbosche (allgäuweit)www.dein-allgaeu.de/kultur/oberstdorf/palmbosche.htmBrauch mit vorchristlichen Wurzeln, der Dank -barkeit für die Heilkräe der Natur ausdrückt. Dergebundene Kräuterstrauß erfährt eine kirchlicheWeihe.Mariä Himmelfahrt (15. August)

Allgäuer Lieder- und Jodlertag (allgäuweit)Jährlich wechselnder Ausrichter. Über 30 Jodlergrup-pen aus dem gesamten Allgäu singen traditionelleWeisen.Spätsommer

Älplerletze (Oberstdorf/Fellhorn)www.dein-allgaeu.de/kultur/oberstdorf/alphorn.htmTraditionelles Fest am Fellhorn mit Alphornunter-malung, bei dem die Älpler sich von ihrer Sommer-heimat verabschieden.September

Käse- und Handwerkermarkt (Fischen)www.fischen.deTraditionelles Marktwochenende mit AllgäuerHandwerkskunst, regionalen Produkten und heimi-schen Spezialitäten für jeden Geschmack!Anfang September

Alphornfestival (Baad/Kleinwalsertal)www.alphornfestival.atIm malerischen Bergdorf Baad am Talschluss desKleinwalsertales dominiert für einen Tag der Klangdes Alphorns.Mitte September

Viehscheid (allgäuweit)www.viehscheid.comÜber zwei Wochen verteilt wird nacheinander inden Gemeinden des Allgäus der Abtrieb der Kühevon den Sommeralpen gefeiert. Traditionelles Ereig-nis, mal groß gefeiert – mal als dörfliches Ereignis. zweite Septemberhälfte

Internationales Bad Hindelanger Musikfestival (Bad Hindelang)www.badhindelang.de -> Suchbegriff: MusikfestivalKonzertwoche in Bad Hindelang und dem umliegen-den Ostrachtal von Jazz über Experimental bis Klassik.Oktober

Jochpass-Oldtimer-Memorial (Bad Hindelang)Über 150 Oldtimer und Youngtimer bezwingen die Strecke mit ihren 105 Kurven von Bad Hinde-lang nach Oberjoch. Dabei geht es nicht nur umGeschwindigkeit.10. bis 13. Oktober

Kathreinemarkt (Kempten)www.kempten.deÜber eine Woche um Allerheiligen lockt in Kemp-ten ein Vergnügungspark mit diversen Fahrgeschäf-ten. Parallel findet am ersten Wochenende ein Krämermarkt statt.Ende Oktober/Anfang November

Weihnachtsmärkte (allgäuweit)www.allgaeu-weihnachtsmarkt.deWeihnachtsmärkte im Allgäu haben ihren besonde-ren Charme: ob vor der historischen AltstadtkulisseKemptens, auf dem Erlebnisweihnachtsmarkt inBad Hindelang oder in Oberstdorf.Dezember

Klausentreiben & Bärbele (allgäuweit)www.dein-allgaeu.de/kultur/oberstdorf/klausentreiben.htmBei diesem uralten heidnischen Brauch verkleidensich junge Männer mit Fellen und mancherlei Ge-hörn. Um den Bauch eine große Kuhglocke, in derHand eine Weidenrute, treiben sie ihr Unwesen inder Stadt. Ihr weibliches Pendant, die »Bärbele«, tunes am Barabaratag (4. Dezember) ihren männlichenKollegen gleich.4. und 5. Dezember

Nikolaus-Ballonstart (Sonthofen)www.klausenverein.deAm Vormittag wird der heilige Nikolaus auf seinemSchlitten zum Marktanger gefahren, begleitet voneiner wilden Horde Klausen. Mit dem Gasballonmacht er sich auf den Weg zum Christkind, um ihmdie Wunschzettel der Kinder zu überbringen.6. Dezember

Vierschanzentournee, Auaktspringen(Oberstdorf)vierschanzentournee.comJedes Jahr zur selben Zeit trifft sich die Elite des Skispringens zum Auftakt der berühmten Vier-schanzentournee in Oberstdorf.29. und 30. Dezember

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Natürlich Allgäu –Regionales liegt im Trend

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In vielen Orten des Oberallgäus existiert noch eine Sennerei.Auch auf manchen Sennalpen wie auf den Alpen Lauichel oderSchlappold wird Käse hergestellt und verkau. Bekannt sind dieSchaukäsereien in alkirchdorf und in der »Oberen Mühle« beiBad Oberdorf, in Diepolz beim Bergbauernmuseum und in Un-termaiselstein bei Immenstadt, wo man die Käseherstellung erle-ben kann. Von A wie Allgäuer Emmentaler bis W wie Weißlackerließe sich ein würziges Käsebuffet auauen. Der »Allgäuer Berg-käse« ist übrigens eine EU-geschützte Ursprungsbezeichnung.

O nur von lokalem Bekanntheitsgrad sind die zahlreichenAllgäuer Brauereien, obwohl hier einige der besten Biere gebrautwerden. Die Region verfügt nicht nur über die älteste Privatbraue-rei, sondern hat mit der »Oberstdorfer Dampierbrauerei«zudem die südlichste Gasthausbrauerei in Deutschland.

Zahlreich sind Läden, die eine Bandbreite hervorragender Na-turprodukte anbieten. Beim Besuch eines Bauernmarktes wie z.B.in Bad Hindelang lässt sich die gesamte Vielfalt hochwertiger All-gäuer Produkte entdecken: Heukissen für ruhigen Schlaf, Salbenund Öle, die aus der Latschenkiefer gewonnen werden, Honigvon Bergblumen oder aus dem Fichtenwald, Obstler, Liköre undder berühmte Enzian – alles aus unbehandelten Beständen.

Etliche Geschäe bieten »traditionelle« Lederhosen an. Die»Krachledernen« findet man überall um die Ecke. Für die echten,in der Historie vom Prinzregenten Luitpold als Geschenk an seineJäger und Jagdgehilfen eingeführten Lederhosen muss man schonein wenig auf die Suche gehen. Klaus Bensmann in Bad Oberdorfist hier eine erste Adresse.

So traditionell der Allgäuer ist, so eng ist auchseine Verbundenheit mit der heimatlichen Naturund den Produkten, die aus ihr gewonnen werden.Dabei sind natürlich vor allem die zahlreichen Käsespezialitäten zu nennen, aber es gibt noch viel mehr zu entdecken!

Braukunst als Handwerk kann man in der Dampfbierbrauerei in Oberstdorferleben und genießen

Käsen auf der Alpe Schrattenwang -Am Endprodukt der beachtlichen

Käseräder hat man schwer zu tragen.

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Für feine Allgäuer Keramik wie die echten Kässpatzenschüs-seln legen die Töpfer im Hörmannhaus in Immenstadt und die»Allgäuer Keramik Manufaktur« in Altstädten, eine der ältestenund größten Keramikmanufakturen Deutschlands, oder die Ke-ramikerin Martina Fritz in Imberg selber Hand an.

Der Wagner Rudolf Finkel in Bad Oberdorf ist einer der Letz-ten, die noch echte, handgemachte Hornerschlitten herstellen.Holzspielzeug und etliche nützliche Dinge, die Finkel selberdrechselt, verkau er in seinem »Holzlädle«. Aus raren Berghöl-zern drechselt auch Willibald Rapp Schalen und Kunstobjekte,die er in seiner »Kleinen Galerie« in Imberg bei Sonthofen aus-stellt und verkau. »Minekussar‘s Schóflädele« in Bad Hindelangbrüstet sich, »die größte Auswahl reiner Naturtextilien im gesam-ten süddeutschen Raum« zu haben. Die von den Inhabern gehal-tenen Schafe sind neben den Kühen und den Geißen (Ziegen) diePfleger und damit Bewahrer der Allgäuer Kulturlandscha, weilsie hartes Gestrüpp niederhalten.

Nicht zuletzt sei auch auf den Ursus-Verlag in Bad Hindelangund auf die EDITION ALLGäU in Immenstadt hingewiesen, dieLiteratur zur Geschichte des Allgäus, Allgäuer Sagen, historischeKriminalromane, ausgezeichnete Bildbände und eine bunte Viel-falt von Kalendern herausgeben. Sie sind beim Wandertag im All-gäuDorf vertreten. Ihre Titel bekommt man aber auch im Buch-handel und manchen Dorfläden, die die Musik-CDs AllgäuerGruppen und der Stubenmusik zumeist ebenfalls vorrätig haben.Eine informative Seite im Internet zu Allgäuer Produkten lässtsich unter www.dein-allgaeu.de aufrufen. ç

Über die Grenzen des Allgäus hinaus bekannt sind ihre Konzertauftritte:Familie Kerber hat sich der heimatlichen Hausmusik verschrieben

Kunstvoll bemalte Schüsseln und viele andere irdene Produkte werden seitüber 90 Jahren in der Allgäuer Keramik-Manufaktur angefertigt

Rudolf Finkel bei der Fertigstellung eines Hornerschlittens: Das einstige Transportmittel für Holz und Heu ist heutzutage als Sportgerät gefragt

Erst kunstvoll bestickt, dann aufwendig von Hand verarbeitet:Klaus Bensmann macht aus Tierhäuten begehrte Lederhosenunikate

Drechselkunst von Willibald Rapp verschönert nicht nur das Wohnambiente,sondern dient auch dem täglichen Hausgebrauch

200 Schafe pflegen die Landschaft im Raum Hindelang und liefern den Rohstoff für die Wollkollektion in Minekussar´s Schoflädele

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FFrüher hatte man keine große Auswahl:Bei den bäuerlich ausgerichteten Familienim Allgäu kam auf den Tisch, was verfüg-bar war.

Die typische Arme-Leute-Küche haus-haltete mit wenig Zutaten: Mehl, Milch,Fett, Eier und Kraut waren die Grundele-mente. Typische Mehlspeisen auf demeinstigen Essenstisch waren beispielseiseGschupe Krutnudla (Krautschupfnu-deln), Kratzet (eine grobe Art Kaiser-schmarren), Millsupp (Milchsuppe mitNudeln), Holderkiachle (frittierte Teig-küchle mit frischen Holunderblüten) oderStruiba (teigige Süßspeise). Allein schondas Rezept für »Brennt’s« Mues lässt denGrundsatz erkennen: Hauptsache, etwasim Magen. Da wird grob gemahlenes Wei-zenmehl in der Pfanne mit Schmalz ange-bräunt und mit Wasser aufgekocht undgesalzen.

Nicht wegzudenken aus der AllgäuerKüche sind natürlich die Kässpätzle. Seitsich im Allgäu die Grünlandwirtscha aus-breitete, spielt der Käse in allen Variatio-

In der Küche des Allgäus sind schwäbische, aber auch österreichische Einflüsse erkennbar.Ursprünglich sind vor allem Mehlspeisen, die in ärmeren Zeiten regelmäßig auf den Tischkamen. Viele der einstigen Arme-Leute-Rezepte findet man heute als Allgäuer Spezialitätenauf der Speisekarte selbst in der gehobenen Gastronomie.

nen eine große Rolle. Wer sich am Rezeptfür Kässpätzle versuchen will, sollte derOriginalität wegen unbedingt einen echtenAllgäuer Bergkäse verwenden. Welche Kä-sesorte als zweite dazu kommt, wird vonKöchen und Hausfrauen gerne verheim-licht. Traditionsgerichte, die man in derhiesigen Gastronomie nur selten serviertbekommt, sind Schwarz-Mues genannt(Getreidemus mit Käse) oder Käsrallerbzw. Schlettra (Teig-Käse-Gemisch).

Fleisch erweiterte mit zunehmendemWohlstand den Speiseplan. Lumpensuppe(sauer angemachte Schwartenmagen -streifen mit Schinkenwurst, Backsteinkäseund Zwiebeln), Brätstrudel (Pfannkuchenmit gewürzter Brätfüllung) und Kraut-krapfen (Teigrollen mit Sauerkraut-Speck-Füllung) seien als Beispiele genannt.

Einige schwäbische Gerichte wie Fläd-lesuppe und Maul taschen sind heutzutagefester Bestandteil auch der Allgäuer Küche.Fischgerichte wurden erst spät ins Reper-toir aufgenommen. Hier hatte der Boden-seefischfang großen Einfluss. Durch ge-

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genseitige Beeinflussung sind die Über-gänge zur österreichischen Küche fließend.Insgesamt stehen im Allgäuer Kochbuchviele leckere Gerichte von der Suppe biszum Nachtisch. Wer es deig liebt, wirdseine Freude haben! ç

Krautkrapfen – typisch für die Allgäuer Küche

Kässpätzle mit knusprigen Zwiebeln

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lich von Mönchen notiert. Karl Reiser hatsie um 1860 zum ersten Mal im Volk ge-sammelt und aufgeschrieben. Die beidenBände »Sagen, Gebräuche und Sprichwör-ter des Allgäus« sind heute nur noch imAntiquariat erhältlich.

Eine lieferbare Sammlung »Allgäuer Sa-gen« von Hermann Endrös und AlfredWeitnauer ist im Brack Verlag erschienen.Besonders der Entstehung und der Her-kun der Sagen spüren mehrere Büchernach, die der Ursus Verlag herausgegebenhat. ç omas Niehörster

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Die Bewohner der Alpen versuchten seitjeher vergeblich, sich diese Kräe untertanzu machen. Mit Opfern und Ritualen soll-ten daher Göttinnen und Götter gnädiggestimmt werden. Zum Teil sind diese Ri-tuale unter anderem während der Rau-nächte im Brauchtum bis heute erhaltengeblieben. Alte Kultplätze, Höhlen undSteintürme bis in die Hochlagen der Alpenzeugen von längst vergessenen heiligenHandlungen. Wer sich mit den alten Sagenund ihren Quellen aufrichtig beschäigt,erfährt, dass es einst ein Volk gegeben ha-ben muss, das eine weitaus engere Verbin-dung zu seiner Umwelt und den Lebewe-sen hatte als die Menschen heute. DieMenschen jenes Zeitalters wussten, wiewertvoll eine ausgewogene Harmonie zwi-schen Mensch und Natur für das Überle-ben war. Denn Hochmut im Umgang mitden »Wilden Frauen« und Sünden gegendie Natur wurden umgehend hart bestra.Die Sagen wurden bis ins Mittelalter über-wiegend mündlich überliefert oder ledig-

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Göttinnen und weise Frauen, Wilde Männer, Venediger, Fänggen,Feen, Erdmännle und viele andere Wesen gehören zum Sagenschatzdes Allgäus. Wetterphänomene wie rasende Wolken in Sturmnäch-ten, der Wind, der um das nur vom Kerzenlicht beleuchtete Hausstrich, und das Ächzen der Balken waren eigentlich die Ursache, die von den verängstigten Menschen als das Wirken der Frau Percht oder des »Wilden Heeres« gedeutet wurde.

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Tourismus

allgaeu.info Seite der Allgäu gmbH; Tipp: Menüpunkt »Allgäu Karte« rechtsoben führt zu einer Übersichtskartemit interaktiven Abfragemöglich keiten

oberallgaeu.de

oberstdorf.de

alpsee-gruenten.de

badhindelang.de

hoernerdoerfer.de

oberstaufen.de

kleinwalsertal.com

tannheimertal.com

Im Internet gibt es etliche Seiten, die das Allgäu oder Teilaspekte der Region beschreiben. Damit Sie sich nicht in den endlosen Weiten des WorldWideWeb verirren,haben wir für Sie eine Auswahl empfehlenswerter Inernet-Seiten zusammengetragen.

Dies & Das

allgaeu-rezepte.de Beschreibung der Allgäuer Küche mitetlichen typischen Rezeptvorschlägen

inghuimische.de Dialektseite mit Übersetzungsfunktionfür Nichtallgäuer. liebevoll gemacht,sehr aufschlussreich und unterhaltsam

landschaswandel.com Vergleichsbilder und Beschreibungender lanschasentwicklung im Allgäuund im Tannheimer Tal

wanderpfa.de/wanderportal-allgaeu.deAlles rund ums Wandern im Allgäuund angrenzenden gebieten: Wander-vorschläge, Panoramabilder, Berglite-ratur, gipfelliste, ... ç

Portale

allgaeu-ausfluege.de Nomen est omen

allgaeu-erleben.com ... eine Art Reiseführer

allgaeuklick.de u.a. Veranstaltungkalender

dein-allgaeu.de DAS unerschöpfliche digitale Allgäu-kompendium

heimat-allgaeu.info Seite der EDiTiON Allgäu mit Allgäu-Buch-Shop

oberstdorf-online.info Privatseite von Alex Rößle mit allemWissenswerten rund um Oberstdorf

Das Allgäu online "

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BallontrekkingSchweben und wandern

Mit dem Heißluballon entschweben und nachder Landung ans Ende der Welt wandern? Die Westallgäuer Gästeinformationen und dieOrtsvereine des Schwäbischen Albvereins wissen,wie das funktioniert.

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Aufmerksame Beobachter verfolgen die Schritte derWanderer nach der Landung des Ballons

Test-Passagiere bei der»Uraufführung« des Bal-lontrekkings waren Fern-

sehrichter Alexander Holdund Heimatbund-VizeGerlinde Hagelmüller

Über dem Bodendunst erwartet die Wanderer

strahlend blauer AllgäuerHimmel (links).

Einweisung durch denBallon-Piloten Helmut

Scheuerle (unten)

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Eine echte Besonderheit: Das Westallgäu gehört nicht zu Bay-ern, sondern zu Baden-Württemberg. Obwohl die Westallgäuerum die Orte Wangen, Leutkirch und Isny herum politisch zu denSchwaben gerechnet werden, fühlen sie sich als echte Allgäuer.Und sie glänzen auch mit typischen Allgäuer Eigenschaen: Siesind Tüler und Erfinder. Kein Wunder also, dass im Westallgäueine ganz besonders verrückte Idee am Stammtisch ausgetüeltwurde: das Ballontrekking.

Helmut Scheuerle, Pilot beim Ballonsportclub Voralpen inEglofs, und der Heimatbund-Vorsitzende Karl Stiefenhofer geltenals »Erfinder« des Ballontrekkings. Scheuerle erklärt, wie es funk-tioniert: »Wir steigen mit voll ausgerüsteten Wanderern im Heiß-luballon am frühen Morgen auf. Der Wind treibt uns hin, wohiner will. Als Pilot suche ich etwa nach einer Stunde Fahrt einenguten Landeplatz, und die Wanderer steigen aus. Mit Karte, Kom-pass und Rucksack machen sie sich auf, wieder zum Startplatzzurückzukehren. Über Stock und Stein. Am Startplatz erwartenwir die Wanderer dann, um sie mit einer Ballöner-Taufe in dieFamilie der Aeronauten aufzunehmen.« Die Teilnehmer bekom-men einen Adelstitel und dürfen nie wieder sagen, dass ein Ballonfliegt. Es gilt die Regel: Alles, was leichter als Lu ist, fliegt nicht,es fährt.

Wer auf das luige Abenteuer der Ballonfahrt verzichten will,findet im Westallgäu fantastische Wanderangebote bei Freunden.Denn es gibt in Isny, Kisslegg, Leutkirch, Wangen und Wolfeggaktive Ortsvereine des Schwäbischen Albvereins. Und diese Orts-gruppen haben zusammen mit den Touristikern spannende underlebnisreiche Touren zusammengestellt. Unter dem Motto »Isnywandert« gibt es am 16. Juni 2013 zwei Dutzend geführte »Streif-

züge über die Adelegg bis ans Ende der Welt«. Das macht neu-gierig.

Die Adelegg ist Vorbote der Alpen. Das waldreiche Massivzwischen Isny, Leutkirch und Kempten ist gut 100 Quadratkilo-meter groß und hat mit dem Schwarzen Grat (1118 Meter) diehöchste Erhebung. Eingebettet in die Adelegg: das einsame Kreuz-thal, gerne als Ende der Welt tituliert. Von Tobeln zerschnitten,ist die wilde Adelegg eine ökologisch wertvolle Naturlandscha.Sie bietet aber noch mehr: alte Bergbauernhöfe, Pestkapellen aufden Höhen, kräuterreiche Wiesen und viele Zeugen der ehema-ligen Glasindustrie.

Wer am 16. Juni keine Zeit hat, kann trotzdem für sich dieAdelegg erobern. Die Ortsvereine des Schwäbischen Albvereinskönnen wertvolle Informationen geben, und auch die beidenGästeinformationen in Isny und Leutkirch halten Karten undFührer bereit. ç

Info: Die pfiffigen Touristiker von Isny-Marketing habenrund um das Ballon-Trekking ein »Rundum-Paket« ge-schnürt. Drei Übernachtungen im Komfort-Hotel mit Früh-stück, Ballonfahrt, Fünf-Gänge-Gourmet-Menü, Wanderkar-te und Kurtaxe. Info und Buchung: Isny-Marketing GmbH,Tel. 07562/97563-0, [email protected], www.isny.de.Über die Touren in der Adelegg informiert neben Isny-Marke-ting auch die Touristinfo Leutkirch, Tel. 07561/87154, tourist [email protected], www.leutkirch.de

Wunderbare Voralpenlandschaft erwartet die Wanderer in der Adelegg

Heißluft bläht den Ballon auf. DerPilot weiß, wie er mit dem Brennerdie Höhe bestimmen kann

Bei der Wanderung durch die Adelegg lohnt sich auf jeden Fallein Einkehrschwung in Schmidsfelden und beim Glasbläser

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Seitenweise Allgäu pur

Unsere Allgäuer BergeLeichte Wanderungen21 Panoramen mit Toureninformationen

Neben schier unzähli-gen Allgäu-Wander-führern gibt es mitt-lerweile für die Re-gion jährlichneue Touren-bücher mitthematischemSchwerpunkt.

Der J. Berg Verlag hat dem ema 2012mit der Tourenkartenbox »Wanderungenim Oberallgäu«, die 32 Kärtchen mit Wan-dervorschlägen enthält, einen originellen»Dreh« verpasst. Nun bringt der Bruck-mann Verlag die Box »Unsere AllgäuerBerge« mit 21 Leporellos für die Hosenta-sche heraus. Sie geben wichtige Informa-tionen zu 21 Gipfelpanoramen mit Namenund Höhen der umliegenden Berge. NebenWegbeschreibungen mit Tourenübersich-ten verraten die Faltkärtchen Wanderernalles Wichtige zum Ausblick, den sie ge-rade genießen. Ein Kritikpunkt ergibt sichaus dem Format der Minikarten von 13,6mal 9,2 Zentimetern: Ins Detail gehen we-der die (o bei nicht optimalem Wetterfotografierten) Bergpanoramen noch dieZusatzinfos auf der Rückseite. Dennochist die Kartenbox eine innovative Idee, diezahlreiche Anregungen für Wandertourenin den Allgäuer Bergen enthält.Von Gaby Funk, Bernhard Irlinger, Markusund Janina Meier, Dieter Seibert, 21 Panora-makarten in der Box, 22 Seiten, rund 40 Abbil-dungen, Preis: 9,95 Euro, ISBN 978-3-7654-6270-2, Bruckmann Verlag, München 2013

Genusstouren im Allgäu, Klein-walsertal und Tannheimer Tal

42 Strecken zwischen Oberstdorf undFüssen hat Gerald Schwabe auf rund 150Seiten gesammelt. Dies reicht von Spazier-gängen über Alphütten-Ausflüge bis zuGipfeltouren. Unter meist zwei- bis vier-stündigen, leichten und mittelschwerenWanderungen finden sich Tourentipps zuAus sichtsgipfeln mit relativ kurzem An-stieg, Moor-Rund wege oder Talwanderun-gen entlang von Bergbächen zu Berghüt-ten. Die Strecken erfordern keine alpinenHöchstleis tungen oder extreme Kondition.Im Buch schwarz markierte Touren ver-langen ein wenig mehr Ausdauer. DerBand deckt neben Ober-, West- undOstallgäu auch das Tannheimer Tal unddas Kleinwalsertal ab.Von Gerald Schwabe, ca. 150 Seiten, mit rund 100 Farbabbil dungen, kartoniert,Preis: 14,90 Euro, ISBN 978-3-7633-3088-1,Bergverlag Rother, München 2013

Der Allgäu-Genuss muss nicht immer auf ein paar Tage Urlaub beschränkt sein. Mit dem Bildband Naturpark Nagelfluhkette undvielen anderen Büchern über die südlichste Region Deutschlandskönnen Sie auch ein Stück Allgäu mit nach Hause nehmen.

BildbandNaturpark Nagelfluhkette Natur, Kultur und Menschen imAllgäu und in Vorarlberg

Der Naturpark Nagelfluhkette ist dererste seiner Art, der Gemeinden ausÖsterreich und Deutschland miteinanderverbindet. Die Orte Balderschwang, Blai-chach, Bolsterlang, Immenstadt, Ober-maiselstein, Oberstaufen, Hittisau, Krum-bach, Langenegg, Lingenau, Riefensberg,Sibratsgfäll, Sulzberg (AT) und Dorenkönnen mit großem Stolz von sich be-haupten, Teil dieser einzigartigen, vielfäl-tigen und wunderbaren Landscha zu sein.

Natur, Kultur und Menschen im Allgäuund in Vorarlberg stehen im Mittelpunktdes Naturparks. Hierzu ist in unserer EDITION ALLGÄU endlich ein prächtigerBildband erschienen. Wir zeigen Ihnen dieschönsten Ansichten und laden Sie ein aufeine Entdeckungsreise – quer durch deninternationalen Naturpark. Selbst Berg-wanderer, die seit Jahren im Park unter-wegs sind, werden noch überraschendeneue Einblicke bekommen! 224 Seiten im Format 25 x 30,5 cm, ISBN-Nummer: 978-3-931951-41-2, Preis: 24,80 Euro

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Einblicke in unser Shop-Sortiment

EDITIONALLGÄU

Bestell-Nr. EuroBildbändeNaturpark Nagelfluhkette 026 24,80Lala Aufsberg – Historische Bilder aus dem Allgäu 029 24,80Leo Schnellbach – Allgäuer Bergsommer 034 24,80Allgäu-Panoramen – Gerald Schwabe 352 12,75Allgäu-Bildband – Gerald Schwabe 395 19,95Kunstwerk Alpen 400 49,90

Romane & KrimisLiebe Furcht Vergänglichkeit 043 12,80Grünten-Mord 244 14,80Ifenfeuer 247 14,80Schutzpatron – Kluftingers sechster Fall 351 19,95Inningers Testament 392 14,90Falkenjagd 402 8,99Rosskur 407 9,99

Geschichtliches & ErzählungenBergsommer: Mein Jahr als Hirt, Wirt und Senn 044 12,80Staatsschutzsache: Verschwörung Alpenbund 045 12,80Carl Hirnbein – Der Allgäu-Pionier 046 19,80Damals im Oberallgäu 313 19,90Tiroler Wanderhändler 383 29,95Die Dampflokzeit in Schwaben 384 19,95Matthäus Klöpf – Der Mann im Moos 393 9,90

Dialekt & HumorMa schwätzt ja bloß 289 11,70Allerhand und Duranand 294 11,70Ma sott lache 296 11,70Schwäbisches Wörterbüchle 302 10,10Lachendes Allgäu 309 10,10Allgäuerisch von A bis Z 314 15,00Die Allgäuer Liebeserklärung 372 11,70

Kochen & GenießenAllgäuer Käse-Küche 260 14,80Allgäuer Kochbüchle 261 11,80D’ schwäbisch’ Kuche 277 12,80Mahlzeit! Das Kluftinger Kochbuch 349 19,95Hunger ist der beste Koch 414 11,70

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Diese und viele weitere Artikel finden Sie in unserem Online-Shop unter

www.heimat-allgaeu.infoOder schicken Sie Ihre Bestellung ganz einfach per Postweg an:EDITION ALLGÄU, Lachener Weg 2, 87509 Immenstadt-WerdensteinTel. 08379/728616, Fax 08379/728018, E-Mail [email protected]

Wandern im AllgäuAlpenüberquerung Oberstdorf-Meran 215 8,50Von Hütte zu Hütte 216 9,90Allgäuer Hüttenbuch 217 13,90Allgäuer Gipfelbuch 218 11,80Urige Einkehr quer durchs Allgäu 234 6,80Allgäuer Bergnamen 242 14,80Allgäuer Bergfieber 321 24,95Das große Familienwanderbuch Allgäu 337 19,95Die schönsten Wanderungen zu Burg, Käse und Alp 339 12,95Panoramawege zwischen Allgäu und Berchtesgaden 341 19,95Oberallgäu und Kleinwalsertal 342 12,95Bruckmanns Wanderführer – Maximiliansweg 344 12,95Alpenblick und Schwabenmeer 355 5,95Wanderungen im Oberallgäu – 32 Tourenkarten 387 9,95Leicht Bergauf – Die schönsten Wanderungen 397 14,95Hüttenwandern – Allgäuer und Lechtaler Alpen 398 19,95

KalenderAllgäu Bild-Kalender 2014 011 12,80Panoramakalender »Allgäuer Ansichten 2014« 012 24,80Original Kuh-Kalender 2014 013 12,80Zeitloses Allgäu 258 19,95Schwäbische Kochrezepte 290 5,00Allgäuer Heimatkalender 2014 318 3,90

ZeitschriftenAlpsommer & Viehscheid 2013 002 4,00Probeheft »HEIMAT ALLGÄU« 200 0,00Probeheft »allgäu ALTERNATIV« 201 0,00

Page 98: wandern & genießen - Sonderausgabe zum Deutschen Wandertag 2013

wandern & genießen

98 P r e i s r ät s e l

Und das gibt’ s zu gewinnen

1. Preis: Ein Wochenende auf der AlpeObere Kalle bei Immenstadt für vier Perso-nen. Enthalten sind zwei Übernachtungenmit Halbpension. Die Anreise erfolgt privat. 2. Preis: Ein »Wellness-Paket für zwei«in der Oberstdorf erme.3. Preis: Wanderrucksack, Allgäu-Wan-deratlas und Allgäu-Wanderkarte derFirma Kompass Karten GmbH.4.-5. Preis: Je ein Buchpaket mit Bü-chern zum Allgäu im Wert von 75.- Euro ausdem Bergverlag Rother.6.-10. Preis: Je ein Panorama-Kalender»Allgäuer Ansichten 2014« sowie je einBildband »Naturpark Nagelfluhkette«, er-schienen in der EDITION ALLGÄU.11.-20. Preis: Je ein Satz DAV-Wander-karten fürs Allgäu (BY1 - BY5) im Maßstab1:25.000 vom Deutschen Alpenverein.21.-23. Preis: Je ein Reiseführer »All-gäu – mit Neuschwanstein, Oberschwabenund Allgäuer Alpen«, Trescher-Verlag.

1.Preis 2.Preis

3.Preis

6.-10. Preis

4.-5. Preis

11.-20.Preis

21.-23. Preis

An dieser Stelle finden Siein unserer Printausgabe das Preisrätsel

Das Gewinnspiel ist allen Lesern der Printausgabe vorbehalten.Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir die Fragen nicht in der

ePaper Version zur Verfügung stellen.

Wenn Sie sich jedoch die Chance auf einen der Hauptgewinnesichern möchten, bestellen Sie jetzt die

wandern& genießen Printausgabe unter:

EDITION ALLGÄULachener Weg 2,

87509 Immenstadt-WerdensteinTel. 08379/728616Fax 08379/728018

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