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JOT 5 | 2000 14 nungssystemen sowie alternativen Trocknungstechniken. Das Marktpotenzial von Wasser- lacken liegt nach Ansicht von AB Anla- genplanung gegenüber Pulverlacken um den Faktor 2 bis 3 höher. Mitent- scheidend ist hier nach Angaben des Planers die Entwicklung neuer Trock- nungstechnologien, wie zum Beispiel die kalte Trocknung mit entwässerter Luft. Bei dem Verfahren (AB-Aquadry) wird der Umluftstrom kontinuierlich über ein regenerierbares Granulat ent- feuchtet. Die Lacktrocknung erfolgt dadurch schnell und schonend bei Temperaturen zwischen 20 und 40°C. Darüber hinaus informierte das Unter- nehmen über die artenreine Abschei- dung und Rückgewinnung von Lack- overspray mittels einer Zyklonkabine (AB-Twister), die einen Abscheide-Wir- kungsgrad von 99 % ermöglichen soll. Informationen über ein Niedertem- peratur-Trocknungsverfahren (Airge- nex), jedoch auf Kondensatorbasis, gab es am Stand von Harter. Das Verfahren eignet sich für die Lack- und Haft- wassertrocknung und ermöglicht die Trocknung von Gestell- und Schüttgut bei einer Temperatur von etwa 50°C. Ein neues, in die Spritzkabine inte- griertes Lackschlamm-Austragssystem stellte Bersch & Fratscher vor. Durch die gezielte Wasserführung wird der koagulierte Lackschlamm in einer Aus- buchtung der Kabine, die als Beruhi- gungszone ausgebildet ist, gesammelt. Dort wird der Lackschlamm durch einen kettenbetriebenen Skimmer erfasst und auf einer langen 45°-Schrä- ge kontinuierlich nach oben und außen transportiert. Der lange Weg wurde bewusst gewählt, um den Schlamm beim Ausbringen möglichst viel Wasser zu entziehen. Energie wird künftig deutlich teurer werden. Durst bietet daher eine neue D er Nasslackierung gilt in Hanno- ver aufgrund der großen Anwen- dungsbandbreite traditionell großes Besucherinteresse. 56 Ausstellern wa- ren mit Anlagen, Geräten und Verfah- ren für die Nasslackierung präsent, etwa 10 Prozent weniger als vor zwei Jahren. Anbieter von großen Gesamt- anlagen haben sich auf der Industrie- messe im Laufe der vergangenen Jahre rar gemacht. Damit die Messe im Bereich der Lackiertechnik nicht wei- ter an Attraktivität verliert, bleibt zu hoffen, dass neben den zahlreichen kleineren Anbietern vor allem die großen der Branche als Aussteller bei der Stange bleiben. Im Anlagenbau . . . . . . lag der Schwerpunkt der Ent- wicklungen in diesem Jahr bei ausge- feilten Auftrags- und Rückgewin- Nasslackieren Wartungsfreundlichkeit und Umweltschutz im Fokus Bahnbrechende Entwicklungen für eine breite Anwenderschicht waren in den Hallen 5 und 6 für die Nasslackierung nicht zu finden. Das Bild an den Ständen bestimmten vielmehr zahlreiche Anlagensysteme, Ver- fahren, Komponenten und Geräte, die überarbeitet und weiterent- wickelt wurden. MESSE-NACHLESE Sprimag war mit kompletten Lackiersta- tionen, zum Beispiel einem Drei- Achsen- sowie einem Flächen- spritzauto- maten, ver- treten Sinnvolle Symbiose: Der Anlagen- bauer Sturm und der Lackhersteller Schiemann informierten gemeinsam über neue Entwicklungen für die UV-Lackierung

Wartungsfreundlichkeit und Umweltschutz im Fokus

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nungssystemen sowie alternativenTrocknungstechniken.

Das Marktpotenzial von Wasser-lacken liegt nach Ansicht von AB Anla-genplanung gegenüber Pulverlackenum den Faktor 2 bis 3 höher. Mitent-scheidend ist hier nach Angaben desPlaners die Entwicklung neuer Trock-nungstechnologien, wie zum Beispieldie kalte Trocknung mit entwässerterLuft. Bei dem Verfahren (AB-Aquadry)wird der Umluftstrom kontinuierlichüber ein regenerierbares Granulat ent-feuchtet. Die Lacktrocknung erfolgtdadurch schnell und schonend beiTemperaturen zwischen 20 und 40°C.Darüber hinaus informierte das Unter-nehmen über die artenreine Abschei-dung und Rückgewinnung von Lack-overspray mittels einer Zyklonkabine(AB-Twister), die einen Abscheide-Wir-kungsgrad von 99 % ermöglichen soll.

Informationen über ein Niedertem-peratur-Trocknungsverfahren (Airge-nex), jedoch auf Kondensatorbasis, gabes am Stand von Harter. Das Verfahreneignet sich für die Lack- und Haft-wassertrocknung und ermöglicht dieTrocknung von Gestell- und Schüttgutbei einer Temperatur von etwa 50°C.

Ein neues, in die Spritzkabine inte-griertes Lackschlamm-Austragssystemstellte Bersch & Fratscher vor. Durchdie gezielte Wasserführung wird derkoagulierte Lackschlamm in einer Aus-buchtung der Kabine, die als Beruhi-gungszone ausgebildet ist, gesammelt.Dort wird der Lackschlamm durcheinen kettenbetriebenen Skimmererfasst und auf einer langen 45°-Schrä-ge kontinuierlich nach oben und außentransportiert. Der lange Weg wurdebewusst gewählt, um den Schlammbeim Ausbringen möglichst viel Wasserzu entziehen.

Energie wird künftig deutlich teurerwerden. Durst bietet daher eine neue

Der Nasslackierung gilt in Hanno-ver aufgrund der großen Anwen-

dungsbandbreite traditionell großesBesucherinteresse. 56 Ausstellern wa-ren mit Anlagen, Geräten und Verfah-ren für die Nasslackierung präsent,etwa 10 Prozent weniger als vor zweiJahren. Anbieter von großen Gesamt-anlagen haben sich auf der Industrie-messe im Laufe der vergangenen Jahrerar gemacht. Damit die Messe imBereich der Lackiertechnik nicht wei-ter an Attraktivität verliert, bleibt zuhoffen, dass neben den zahlreichenkleineren Anbietern vor allem diegroßen der Branche als Aussteller beider Stange bleiben.

Im Anlagenbau . . .

. . . lag der Schwerpunkt der Ent-wicklungen in diesem Jahr bei ausge-feilten Auftrags- und Rückgewin-

Nasslackieren

Wartungsfreundlichkeit und Umweltschutz im Fokus

Bahnbrechende Entwicklungen für eine breite Anwenderschicht warenin den Hallen 5 und 6 für die Nasslackierung nicht zu finden. Das Bildan den Ständen bestimmten vielmehr zahlreiche Anlagensysteme, Ver-fahren, Komponenten und Geräte, die überarbeitet und weiterent-wickelt wurden.

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Sprimagwar mitkomplettenLackiersta-tionen, zumBeispieleinem Drei-Achsen-sowie einemFlächen-spritzauto-maten, ver-treten

Sinnvolle Symbiose: Der Anlagen-bauer Sturm und der LackherstellerSchiemann informierten gemeinsamüber neue Entwicklungen für dieUV-Lackierung

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Technologie (Ökotronik) an, mit derder Verbrauch an Strom und Heizener-gie bei Lackieranlagen deutlich redu-ziert werden kann. Durch Frequenz-umformung ist es möglich, beide Venti-latorenmotoren stufenlos zu regeln – sokann beispielsweise während desNicht-Spritzbetriebs die Leistung derAnlage nach unten gefahren werden.Wird die Kabine in Betrieb gesetzt,

laufen die Ventilatoren frequenzge-steuert langsam an, womit die bisherüblichen Stromspitzen, die den sieben-fachen Wert des Normalbetriebeserreichen können, überflüssig sind. Dakeine Drosselklappe mehr benötigtwird, wird die Spritzkabine um 4 bis 5Dezibel leiser. Nach Angaben vonDurst amortisieren sich die Mehrko-sten für das System nach rund zweiein-halb Jahren.

Über vier Jahren arbeitete Dörkenmit dem Oberflächen-Dienstleister

Walter Hillebrand an der Entwicklungund praktischen Umsetzung einerAnlagentechnik für die Elektrotauch-lackierung von Kleinteilen. In der mitt-lerweile zur Serienreife entwickeltenAnlage können bis zu 600 kg Schrau-ben pro Stunde lackiert werden. DieKleinteile werden in ein Förderrohrgefüllt und mittels einer Band-schnecke weitertransportiert. Durchdie ständig wechselnde Kontaktierungbildet sich ein geschlossener Lackfilmauf den Teilen aus.

Für die Rückgewinnung von was-serverdünnbaren Lacken entwickelte

Heimer Lufttechnik ein Rückgewin-nungssytem, das bei Bedarf schnell voreiner Absaugwand positioniert undwieder entfernt beziehungsweise ineine Warteposition geschwenkt wer-den kann. Das System kann schwenk-bar oder verschiebbar ausgeführt wer-den und ist in vielen Fällen für vorhan-dene Anlagen nachrüstbar. Der Over-spray wird auf einer lackberieselten

Edelstahlablauffläche erfasst, in einerWanne gesammelt und umgewälzt. DieViskosität des Lacks wird automatischüberprüft und bei Bedarf korrigiert.Der Lacküberschuss kann recycelt undbeispielsweise für die Grundierungverwendet werden. Vorerst ist dasSystem für die Rückgewinnung vonzwei Hauptfarben vorgesehen.

Für die Trocknung großer, vonHand lackierter Teile hat Köhne einen

mobilen, gasbeheizten Trockner ent-wickelt. Das Gerät ist auf Schienenverfahrbar und kann in mehreren, ineiner Achse angeordneten Arbeitsplät-zen eingesetzt werden. Es eignet sichspeziell für wasserverdünnbare Lacke.Für unterschiedliche Lackmaterialienstehen 64 Programme zur Verfügung.

Publikumswirksam demontrierteLacTec mit transparenten Schläu-

chen und verschiedenfarbigen Flüssig-keiten am Stand das neue Farbversor-gungssystem (TPS) für die Lackierungmit Sonder- und Individualfarben, mitdem sich die sonst üblichen Farbverlu-ste um ein Vielfaches reduzieren las-sen. Dabei wird die benötigte undgenau definierte Lackmenge als Lack-paket mittels Molch zum Endblocktransportiert. Als Lackverluste fallensomit lediglich 5 bis 7 % der Einfüll-menge an. Das für die Lackierung vonAutomobilkarossen entwickelte Sys-tem eignet sich zum Beispiel auch fürdie Lackierung von Stoßfängern.

Mit einer neuen Anlagentechnik(Duplex 2000) ist es möglich, Massen-teile in hoher Stückzahl galvanisch zuveredeln, mit Zink oder Zink/Nickelund zusätzlich mit einer kataphoreti-schen Tauchlackierung in einemArbeitsgang zu beschichten. Die Anla-gen- und Verfahrenstechnik wurde vonden Firmen Nütro und Hillebrand ent-wickelt, die beide auf der HannoverMesse präsent waren. Das Verfahren ist

Weniger Produkte und größere, gut gestaltete Freiräume für Gespräche – Gra-co und Walther Pilot lagen mit den neuen Auftritten voll im Trend

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auch dazu geeignet, Materialien wieZinkdruckguss oder Aluminium mitKonversionsschichten elektrophore-tisch zu beschichten. Es gewährleisteteinen ausgezeichneten Korrosions-schutz und eine gleichmäßige Schicht,auch in Hohlräumen. Gegenüber einerkonventionellen Anlage mit Gestell-technik lässt sich der personelle Auf-wand mit dem vollautomatisierten Ver-fahren erheblich reduzieren. Die neueAnlage ist seit Januar 2000 bei Hille-brand im Serieneinsatz.

Nicht einwandfrei entklebte Lackeführen beim Lackschlammaustrag

auf der Mechanik der Förderelementehäufig zu Blockierungen und Überla-stung der Antriebe. Bei dem neuenOLT-System zur Lackentschlammungsetzten sich sedimentierende Lack-schlämme am Boden des Absetzbehäl-ters ab. Mittels Wasserdruck wird derSchlamm nach unten aus dem Absetz-kegel in den Lackschlammcontainergedrückt. Zum Austragen der flotie-

renden Lackreste steigt der Wasser-spiegel im Sedimentationsbehälter an,bis das Oberflächenwasser mitsamt derLackreste durch eine Überlaufrinneabfließt und in den Lackschlammcon-tainer gelangt. Der einfache Aufbauohne Niveaumelder, Getriebemotorund Mechanik mach das Systembesonders störungsarm und wartungs-freundlich. Die Kapazität kann meistflexibel an den konkreten Bedarf ange-passt werden.

Über einen neuen selbstreinigendenUmlauffilter-Trockenspritzstand (ULF2) informierte die Firma Planet. In derneuen Anlage ersetzt eine luftdurchläs-sige Spezialmembrane das bisher übli-che Filtervlies. Auch kleinste Partikel,die auf diese umlaufende Membraneauftreffen, werden nicht eingesaugt,sondern in den Reinigungsbereichtransportiert und dort von einem neuar-tigen Zyklon-Abscheidesystem konti-nuierlich abgesaugt. Die Luftleistungbleibt konstant. Laut Hersteller gelan-gen bis zu 99% des Oversprays als Pul-ver in den Sammelbehälter. Das An-wendungsspektrum soll vom Hand-spritzstand bis zur automatischenLackierstraße reichen.

Eine Trockenspritzwand, in der dieVorabscheidung mit Bürstenwalzenerfolgt, die über die Arbeitsbreitenebeneinander angeordnet sind, konn-te auf dem Stand von Rippert besich-tigt werden. Die Bürsten rotieren umdie eigene Achse und nehmen denangesaugten Overspray an den Spezial-borsten auf. Das angetrocknete Materi-al wird in Staubschubladen abgestreift.Die leichteren Partikel werden in den

Filterbereich gesaugt, wo die Restent-staubung erfolgt. Nach Angaben desHerstellers hat sich das System imzweijährigem Praxisbetrieb absolutbewährt. Die Bürsten wurden seithernicht gewechselt. Das Verfahren eignetsich für 1- und 2K- sowie Lösemittel-und Wasserlacke.

Einen 3-Achsen-Lackierautomatenmit Luft- und elektrostatischer

Hochrotationszerstäubung, der dieFunktion eines modular aufgebautenBeschichtungszentrums erfüllt, konnteman am Stand von Sprimag besichti-gen. Der Automat ermöglicht mehrereSpritzvorgänge in beliebigen Winkel-einstellungen. Mit der Ausstellungeines Flächenspritzautomaten wolltedas Unternehmen demontrieren, dasses neben Rund- und Kettenautomatenauch seit vielen Jahren über Know-howim Bau von Flächenspritzautomatenverfügt. Der ausgestellte Flächen-spritzautomat ermöglicht durch denEinsatz einer Wendeeinrichtung inVerbindung mit einer zusätzlichenSpritzstelle eine allseitige Beschich-tung von Flachteilen ohne manuellesDrehen der Teile. Die Spritzapparate-gruppe ist zum Einstellen und Wech-seln herausziehbar.

Auch der Anlagenbauer Venjakobkonnte mit einigen Neuheiten aufwar-ten: So zum Beispiel eine Rakel-Vor-richtung für die Lackrückgewinnung,die kostengünstiger als das bisherigeSystem ist. Neu ist ferner eine Hoch-leistungsionisierung, die auch in derLage ist, schöpfende Bereiche zu reini-gen und zu entladen. Dabei kommenrotierende Blasdüsen zum Einsatz, diedie Werkstücke in drei Dimensionenabblasen.

Ausgereifte Technik für die Pistolenreinigung

Das aufwendige Zerlegen derLackierpistole für die Reinigung wirddurch eine neue Verfahrenstechniküberflüssig, die am Stand von B-Tecausgestellt wurde. Mit Ultraschallun-terstützung lassen sich mit AIII-Löse-mitteln selbst durchgetrockneteLackreste auch im Inneren der mon-

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Gelungener Kontrast zu all densauber polierten Produkten: einemuseumsreife Pumpe auf demStand von Wiwa

Auf einem gemeinsamen Stand mitder AB-Gruppe führte die FirmaIndustrieSerVis die sekundenschnel-le Trocknung von Pulverbeschichtun-gen vor

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tierten Lackierpistole entfernen. Fürdie unterschiedlichsten Aufgabenstel-lungen stehen manuelle, halb- undvollautomatische Waschgeräte zur Ver-fügung.

Ein neuer Waschautomat für Air-less-Geräte war auf dem Stand vonHerkules zu besichtigen. In kurzer

Zeit und mit geringsten Lösemittelver-bräuchen lassen sich damit Pumpen,Schläuche und Pistolen automatischinnen und außen reinigen.

Neueste Filtertechnik...

...für die Abscheidung von Lack-overspray gab es auf dem Stand vonWiltec zu sehen. Durch das Übereinan-derlegen von mehreren Papierlagen,die im Verhältnis zur vorhergehendenentgegengesetzt angeordnet sind, er-gibt sich eine riesige Abscheidefläche,die aufgrund vieler kleiner Öffungenfür den Abluftstrom passierbar sind. Jenach Filtermaterial sind Abscheide-grade von maximal 99,8% möglich. DieStandzeit gibt das Unternehmen mitdem Drei- bis Vierfachen im Vergleichzu Glasfasermatten an.

Klemmen statt Bohrungen

Um Lackierhaken befestigen zukönnen, müssen Bleche und Profilemit Bohrungen versehen werden.Emptmeyer bietet nun eine Klemmeaus rostfreiem Stahl an, das einfachüber die Schnittkante des Produktesgestülpt wird. Anschließend wird dasProdukt in einem der Löcher derKlemme an einem oder zwei Hakenaufgehängt. Die Klemmen sind nachAuskunft des Herstellers bestensgeeignet für Produkte ohne Aufhän-gelöcher und passen für Material-

dicken von 0,5 bis 2 mm (PK1) und 1,0bis 2,5 mm (PK2). Sie hinterlassen nurgeringfügige Hängespuren am Pro-dukt.

Moderne und robuste Applika-tions- und Fördergeräte gefragt

Das Interesse an leistungsfähigenPistolen für die Niederdruck-Applika-tion ist nach wie vor groß. Viele Her-steller haben daher neue Produktedafür aufgelegt. Ebenfalls zahlreichpräsentiert wurden neue Misch-,Dosier- und Förderanlagen für Nass-lacke. Die Entwicklungen zielen hierim Wesentlichen auf längere Laufzei-ten sowie einen wartungsarmenBetrieb.

Ein neues Gerät (Chiron SG 2500)für die Niederdruck-Applikation ver-schiedenster Materialien stellte ABADvor. Mit einer Leistung von 1500 Wattund einem Luftstrom von 2700 Liternpro Minute ist das Gerät auch für dieBeschichtung großer Flächen geeignet.Mit einem Schallpegel von 74 dB(A)verfügt es über ein geräuscharmesGebläse.

Durch eine kompakte und mobileBauweise zeichnet sich die neue 2K-Spritzanlage (Easy Mix) von DETEaus. Alle materialführenden Teile derAnlage sind in Edelstahl ausgeführt.Durch modularen Aufbau ist damitjedes Auftragsverfahren möglich. Damehrere Dosierstationen zum Einsatzkommen, kann eine preisgünstigeMehrfarbenanlage erstellt werden, diemit minimalem Aufwand zu betreibenist. Das Mischungsverhältnis ist leichtund variabel einstellbar. Über eineTastatur können Mischungsverhältnis,Ausbringmenge, kumulierter Durch-satz oder Topfzeit abgerufen werden.Eine am Gerät montierte Spülpumpemit hoher Förderleistung sorgt nachHerstellerangaben für hervorragendeReinigung von Statikmischer, Schlauchund Spritzpistole.

Am Stand von Graco wurde unteranderem ein neues Gerät für luftunter-stützte Spritzlackierungen (Flacon)zum Zerstäuben von leichten bis mit-telschweren Materialien vorgestellt.Das kompakte Gerät ist ideal für den

Reiter informierte unter anderem über ein neues Potenzialtrenn- und Dosiersystem

Optisch sehr wirkungsvoll präsen-tierte LacTec die Funktionsweise derneuen TPS-Technologie

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Einsatz bei geringen Durchflussmen-gen und Holzlackierungen mit ständi-gem Farbwechsel. Die dafür ausgeleg-ten Pumpen gewährleisten einen maxi-malen Auslassdruck von 69 bezie-hungsweise 103 bar und unterstützeneine Zerstäubung des Lackes beigeringem Drücken und ohne Pulsati-on. Auf Basis der bewährten Dosieran-lage (PrecisionMix) hat Graco ein neu-es elektronisch gesteuertes Mehrkom-ponenten-Dosiergerät (PrecisionMixII) zum Dosieren und Mischen dermeisten Mehrkomponenten-Beschich-tungen entwickelt. Nach Angaben desHerstellers ist das Gerät einfach in derHandhabung, bietet eine präzise undzuverlässige Dosierung und verfügtüber eine automatische Farbwechsel-funktion. Bei Volumenverhältnissenvon bis zu 30:1 garantiert der Herstellereine Mischungsgenauigkeit von inner-halb einem Prozent. Das Gerät kannbis zu 63 Farbmischungen speichernund bis zu 12 Farbwechselventile auf-nehmen. Durch die integrierte, modu-lare Bauweise können vorgefertigteZusatzoptionen bei Bedarf schnellangefügt werden.

Zahlreiche Vorteile bietet nach Aus-kunft von Krautzberger der neueSpritzautomat (Mikro3). Das abnehm-bare Kopfteil ist die Basis für eineleichtere und zeitsparende Wartungdes Spritzapparates. Der Luftdurchlassvon 10 bis 15 Liter ermöglicht einexaktes Spritzbild. Durch eine neueJustiermechanik wird die Neueinstel-

lung nach der Wartung oder beim Aus-tausch der Spriztapparate überflüssig.Der Automatik-Spriztapparat kann miteiner Rundstrahl- oder Flachstrahldüsebestückt werden. Für die HVLP-Applikation bietet Krautzberger einenneuen Automatik-Spritzapparat (M 14HV3) an, der mit einem neuen Materi-al- und Luftdüsensystem ausgestattet

ist. Mittels einer Ka-lotte zentriert sich dieLuftdüse optimal zurMaterialdüse. Die Fol-ge ist ein noch gleich-mäßigeres und exakte-res Spritzbild. Auch fürdie Handapplikationsteht eine neue uni-versell einsetzbareHVLP-Pistole (3 HV3)zur Verfügung, die ausAluminium und aufWunsch auch als Edel-stahlausführung gefer-tigt ist. Der Griff be-steht aus einem löse-mittelbeständigen undergonomisch geformtenKunststoff. Der stufen-lose Flachstrahlreglereignet sich für Rechts-und Linkshänder.

Neue elektrisch be-triebene Airless-Kol-benfarbspritzgeräte inleichter und handlicherBauweise standen imMittelpunkt der Präsen-

tation am Stand von Larius. Die Anlagensind für Dispersionen, Lacke und dickflüssige Materialien geeignet undermöglichen eine stufenlose Druckein-stellung. Durch verschiedene Optimie-rungen wurde laut Hersteller dieBetriebszeit um rund 50 % verlängert.

Ein neues Potenzialtrenn- undDosiersystem für den laufenden elek-trostatischen Lackierprozess ermög-licht eine kontinuierliche Materialför-derung bei der Lackierung von Werk-stücken auf Werkstückträgern und ver-hindert den Abbau der Hochspannungzur geerdeten Wasserlackversorgung.Das Verfahren von Reiter ist gekenn-zeichnet durch die drei Funktionen:Potenzialtrennung, Spülen und Dosie-ren in einem kompakten Gerätesystemmit Visualisierung und leichter Hand-habung. Lackmenge und Ausflussratekönnen abhängig vom Lackbedarf derzu beschichtenden Werkstücke vorein-gestellt werden. Bei Doppelsystemenwird ein kontinuierlicher Lackfluss,beispielsweise für vollautomatischeLackierstraßen mit kurzen Taktzeiten,erreicht.

Ein breites Sortiment für die Nasslack-Förderungund -Applikation gab es am Stand von Krautzber-ger zu besichtigen

Komplettanlagen für die Lackierung und verschiedene Systeme für die Over-spray-Rückgewinnung am Stand von Rippert

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Seit Mitte der 90er Jahre kommt dieHVLP-Technik auch im hochqualitati-ven Decklackbereich erfolgreich zumEinsatz. Die Umstellung von Hoch-auf Niederdruckgeräte soll nun durchdie neue HVLP-Pistole (NR 2000) vonSata wesentlich erleichtert werden.Durch eine neuartige Spritzbildgeo-metrie erlaubt die Pistole flexibleSpritzabstände und berücksichtigt soerstmalig die unterschiedlichsten Ge-wohnheiten der Lackierer in punctoSpritzabstand und -druck. Nach Aussa-gen des Herstellers bietet die Pistole

im Bereich von1,5 bis 3 bar undim HVLP-Be-trieb bei 2 bar, jenach Lackmate-rial, erstklassigeArbeitsergebnis-se. Eine extremfeine Zerstäu-bung sowie einh o m o g e n e rSpritzstrahl sol-len ein perfek-tes Oberflä-chenfinish beiallen Lackmate-rialien garantie-ren. Durch dieerhöhte Mate-

rialübertragungsrate von deutlich über65 % und den geringeren Farbnebel-und Lösemittelausstoß ergibt sich lautHersteller eine Material-und Lösemit-teleinsparung von bis zu 30 %. Für dieVerarbeitung großer Materialmengen(bis zu 24 l/min) speziell im Großseri-en- oder Nutzfahrzeugbereich bietetSata eine neue Doppelmembranpum-penanlage (Vario-Top-Spray) mit hoherLebensdauer und geringem Servicebe-darf. Die robusten Membranpumpenzeichnen sich durch hohe Förderlei-stungen und die Verarbeitung unter-

schiedlichster Materialien mit ver-schiedenen Viskositäten aus.

Für die elektrostatische Applikationvon Wasserlacken präsentierte Sameseine kompakte, wartungsfreundlicheund leicht zu installierende Gesamtan-lage (CPH 600). Der isoliert aufgebau-te Behälter fasst ein Volumen von 60Litern. Der Behälter mit Bedienerele-menten und Anschlüssen ist auf einFahrgestell mit Rollen montiert unddamit leicht verfahrbar. Das Systemermöglicht einfache Farbwechsel undeine schnelle Spülung mit Wasser.

Um in kleinste Hohlräume sprühenzu können, bietet Schütze eine

Serie sehr kleiner Düsenverlängerun-gen mit einem Außendurchmesser von8 und 4 mm an. Die Verlängerung mit8 mm Durchmesser ist in fast jedergewünschten Länge lieferbar und kannan nahezu alle Spritzapparate bezie-hungsweise -pistolen des Herstellersmontiert werden. Der Sprühstrahl ist jenach Ausführung als Flachstrahl, als90° abgewinkelter Flachstrahl oder alsRingstrahl zur Innenbeschichtung vonRohren und Zylindern ausgebildet.

Neue Kleinstspritzpistolen wurdenauch am Stand von Walther Pilotgezeigt. Die bis zu 60 mm langenDüsen ermöglichen Anwendungen,

Neue vollautomatische Anlagen für die Außen und Innen-reinigung von Spritzpistolen am Stand von Betec

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A U S S T E L L E R V O N A N L A G E N , K O M P O N E N T E N U N D Z U B E H Ö R F Ü R D I E N A S S L A C K I E R U N G

Aabo Maleanleag, DK-SvendborgAB-Anlagenplanung, AchimABAD Deutschland, TuttlingenABAC, TuttlingenADAL, CzosnowAndreae, CH-AclensAsahi Sunac, J-Owariasahi, AichiAti, I-MelzoB-Tec, LehrteBersch & Fratscher, KarlsteinDETE, NürnbergDurst, PfaffenhofenEcco Finishing, S-SkaraEmptmeyer, Bad EssenGEMÜ, IngelfingenGietard, NL-HengleoGraco, B-MaasmechelenHarter, Opfenbach

Heimer Lufttechnik, BielefeldHerkules, KasselHillebrand, Wickede/RuhrHübner, MengenIlmberger, StaubingKöhne, WuppertalKrautzberger, EltvilleKremlin, DietzenbachLacTec, RodgauLarius, I-CalolziocorteLutro, Leinfelden-EchterdingenMetacap, LübeckMorgenstern, SteinbachMunk, HammNMC Business, B-RaerenNorexco, F-Ville-la-GrandNütro, NürnbergOLT, Metelen

Planet, A-LienzReiter, WinnendenRippert, Herzebrock-Clarholzr+h system, WinnendenSames, F-MeylanSATA, KornwestheimSchnier, GomaringenSchütze, BremenSPMA, NotzingenSprimag, KirchheimSturm, HankofenVenjakob, Rheda-WiedenbrückWagner, MarkdorfWalther Pilot, WuppertalWolf, GeisenfeldWIWA, LahnauWiltec, NL-UdenWurster, Freiberg

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die mit konventionellen Pistolen nichtmöglich waren, zum Beispiel für dieInnenlackierung von Dosen. Darüberhinaus demontrierte das Unternehmenauf der Messe den Ausbau des Be-reichs Materialförder- und Umlaufanla-gen. Strategisches Ziel ist es, Kom-plettanlagen für ein breites Anwen-dungsspektrum anzubieten.

Für die Applikation von 2-K-Mate-rialien stellte Wagner eine neue elek-tronische Misch- und Dosieranlage(Intellimix2) vor. Ihre Mischgenauig-keit gibt Wagner mit +/- 1% an. DieAnlage ist für Lösemittel- und Wasser-lacke geeignet und ist für bis zu 25 Far-ben und 5 Härtern einstellbar. DieSteuerung ist bis zu einem gewissenGrad lernfähig und merkt sich daherVorgänge und Einstellungen. Des wei-teren präsentierten die Markdorfereine Serie neuer pneumatischer Kol-benpumpen (Leopard, Puma, Wildcat),die die bisherige Kolbenpumpen-Rei-he des Herstellers ersetzen soll. Insge-samt sollen innerhalb der nächstenzwei Jahre 15 Pumpen der neuen Seriefür die verschiedensten Anwendungenzur Verfügung stehen. Unter anderemdurch Reduzierung der Bauteile-Anzahl wurden die Standzeiten derneuen Pumpen wesentlich erhöht. DerWartungsaufwand wurde mit Hilfeeiner integrierten Wartungseinheit um50 % gesenkt. Die Integration neuerLuftmotoren verhindert Vereisung unddamit den Stillstand der Pumpen.

Drei neue Pumpenserien, die sichdurch hohe Servicefreundlichkeitsowie leichte Umrüstbarkeit auf neueAnwendungen auszeichnen, wurdenauf dem Stand von Wiwa vorgestellt.Die erste Serie (Phoenix) mit Druck-übersetzungen von 18:1 bis 52:1 ist fürkleine bis mittelständische Anwender,vom Schreiner bis zum Lackierbetrieb,geeignet. Die Serie neuer Airless-Hochdruckpumpen (Magnum), die inDruckbereichen zwischen 24:1 und71:1 arbeitet, ist schwerpunktmäßig fürdie Großflächenlackierung und Dick-schichtanstriche entwickelt worden.Für den schweren Korrosionsschutzund die Marineindustrie wurde dieHochleistungs-Serie gebaut, die mitDruckübersetzungen zwischen 46:1und 75:1 arbeitet. (Ke)