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Inhalt was + wie Heft 4/2018 Zum Heft Fürchte dich nicht! – Wie Prophet*innen Mut machen 1 Zugänge und Hintergründe Das ema Die Welt mit Gottes Augen sehen 2 Persönliche Zugänge Prophetie heute? 4 Biblische und theologische Bezüge Prophetinnen und Propheten in Israel 5 Impulse für die Praxis Für 3- bis 6-Jährige Ezechiel: Bilder der Hoffnung 7 Der Prophet Jona – von Gott herausgefordert 8 Schwerter zu Pflugscharen 11 Elisabet – eine bedeutende Frau voller Gottvertrauen 14 Ein Mann, der mehr sieht: Johannes der Täufer 17 Das Bild in der Mitte Gott gibt Zukunft – ein prophetischer Ausblick 19 Ein Bild voller Leben 22 Für 3- bis 6-Jährige Jeremias Brief 23 Für 0- bis 3-Jährige ... wie einen seine Mutter tröstet 25 Elia am Horeb (1. Könige 19) 27 Für 7- bis 10-Jährige Amos – Einsatz für Gottes Gerechtigkeit! 29 Im Team Prophetisches Handeln im Kindergarten 32 Gottesdienst für Groß und Klein Auf dem Weg nach Bethlehem! 35 Literatur und Medien Buchvorstellungen 38 Literaturhinweise 39 Impressum 40

was wie - Verlagsgruppe Random House...bin ich, dass sie für sechs Jahre mit viel Engagement und hoher Fachlichkeit für diese Zeit-schrift tätig war und auch weiterhin als Autorin

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Inhalt

was+wieHeft 4/2018

Zum HeftFürchte dich nicht! – Wie Prophet*innen Mut machen 1Zugänge und Hintergründe

Das ThemaDie Welt mit Gottes Augen sehen 2

Persönliche ZugängeProphetie heute? 4

Biblische und theologische BezügeProphetinnen und Propheten in Israel 5

Impulse für die PraxisFür 3- bis 6-Jährige

Ezechiel: Bilder der Hoffnung 7Der Prophet Jona – von Gott herausgefordert 8Schwerter zu Pflugscharen 11Elisabet – eine bedeutende Frau voller Gottvertrauen 14Ein Mann, der mehr sieht: Johannes der Täufer 17

Das Bild in der MitteGott gibt Zukunft – ein prophetischer Ausblick 19Ein Bild voller Leben 22

Für 3- bis 6-JährigeJeremias Brief 23

Für 0- bis 3-Jährige... wie einen seine Mutter tröstet 25Elia am Horeb (1. Könige 19) 27

Für 7- bis 10-JährigeAmos – Einsatz für Gottes Gerechtigkeit! 29

Im TeamProphetisches Handeln im Kindergarten 32

Gottesdienst für Groß und KleinAuf dem Weg nach Bethlehem! 35

Literatur und MedienBuchvorstellungen 38Literaturhinweise 39

Impressum 40

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Fürchte dich nicht! – Wie Prophet*innen Mut machenFühlen Sie sich bei diesem Titel auch an die Weihnachtsgeschichte erinnert, in der es Engel sind, die den Hirten das »Fürchtet euch nicht!« zusprechen? Wahrscheinlich ist der Unter-schied zwischen Engeln und Prophet*innen als Boten Gottes nicht in der Botschaft, sondern mehr im Wesen zu suchen. Während die Engel eher zur himmlischen Sphäre gehören, kann man die Prophet*innen wohl klar dem Bodenpersonal zuordnen, aber mit einer besonderen Sensibilität für das Himmlische.

Mit dieser Ausgabe von was + wie möchte das Redaktionsteam Mut machen, sich mit dem Phänomen »Prophetie« in der Kindertageseinrichtung und in der Grundschule zu beschäf-tigen. Dabei wird schnell deutlich, dass »Prophetie« etwas ganz anderes ist als die Wetter-vorhersage oder der richtige Tipp für den Ausgang eines Sportereignisses. Prophetie nimmt die Welt und das Leben in den Blick, eine wahrhaft große Aufgabe, die nicht selten zur Last werden kann. Aber zugleich bleibt die Prophetie mit Gott verbunden. Und Gott hat Kraft und Hilfe verheißen.

In diesem Sinne haben wir wieder versucht, neben grundsätzlichen Informationen und Im-pulsen eine Fülle von praktischen Anregungen zusammenzustellen, die Lust zum Thema »Prophetie« machen sollen. Im Blick sind wie immer die verschiedenen Altersgruppen in der Kindertageseinrichtung und in der Grundschule, aber auch die Teams. Die direkt für die unmittelbare praktische Umsetzung gedachten Abschnitte erkennen Sie an der Randmar-kierung durch die drei Kinder und die gestrichelte Linie.

Die oben schon angesprochene Advents- und Weihnachtszeit begegnet wieder im Gottes-dienstentwurf, der diesmal die Rubriken »Gottesdienst für Groß und Klein« und »Kirchen-jahreszeitliches« verbindet.

Mit diesem Heft habe ich von Maike Lauther-Pohl die Schriftleitung übernommen. Dankbar bin ich, dass sie für sechs Jahre mit viel Engagement und hoher Fachlichkeit für diese Zeit-schrift tätig war und auch weiterhin als Autorin dabei sein wird. Es ist mir eine Freude und Herausforderung, ihre Nachfolge anzutreten.

Mein Name ist Ralf Fischer. Ich war über acht Jahre lang als Gemeindepfarrer für drei Kindertageseinrichtungen verantwortlich. Nun bin ich am Pädagogischen Institut der Evangelischen Kirche von Westfalen neben anderen Aufgaben auch zusammen mit einer Kollegin und einem Kollegen für den Bereich Elementarpädagogik zuständig. Der Zeitschrift was + wie bin ich schon einige Jahre als Mitglied des Redaktionskreises verbunden.

Nun wünsche ich Ihnen einen prophetischen Blick auf das Leben, die Arbeit und dieses Heft.

Ralf Fischer

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Zugänge und Hintergründe | Das Thema

Die Welt mit Gottes Augen sehenProphetie damals und heute

Prophet*innen finden sich in verschiedenen Religionen. In den Schriften des Judentums, dem christlichen Alten Testament, werden viele Prophet*innen genannt, manche na-mentlich, andere nur als Gruppe, einige als Namengeber für ganze biblische Bücher, an-dere als Personen, die in den Erzählungen erwähnt sind. Auch im Neuen Testament reißt die Prophetie nicht ab. Johannes der Täufer verbindet die Ankündigungen des ersten Teils der Bibel mit den Ereignissen im zweiten Teil. Jesus wird von den Men-schen auch als Prophet wahrgenommen, die Apostelgeschichte kennt verschiedene Prophet*innen, in den christlichen Ge-meinden gab es Menschen, die prophetisch redeten, und mit der Offenbarung des Jo-hannes hat das Neue Testament ein ganzes prophetisches Buch. Auch im Islam werden Propheten genannt, Jesus ist als Prophet an-gesehen und mit Mohammed und der Of-fenbarung des Koran endet das Phänomen »Prophetie« in dieser Tradition. Was aber sind Prophet*innen und was macht sie und ihre Botschaft so besonders?

Was sind Prophet*innen?Zunächst sind Prophet*innen Menschen, die die Gegenwart im Licht der Botschaft Gottes bewerten und damit eine Aussage über die Zukunftsfähigkeit verbinden. Dazu gehören eine große Sensibilität, offene Augen und Ohren, um Entwicklungen wahrnehmen

und bewerten zu können. Eb enso b e-nötigen Pro-p h e t * i n n e n e ine s o l ide Kenntnis des G o t t e s w o r -tes, das sie als Maßstab für die Bewertung

der Gegenwart nutzen. Wie das Wort Got-tes zu den Prophet*innen kam, wird in der Bibel selten erzählt. Es kann in besonderen Ereignissen wie Visionen zu ihnen gekom-men sein. Es kann aber auch einfach dadurch passieren, dass den Prophet*innen durch ihre Kenntnis der alten Worte Gottes in der Gegenwart etwas klar wird und so die alten Worte eine neue Aktualität bekommen. In den religiösen Überlieferungen finden sich viele prophetische Erzählungen. Aber es werden auch immer wieder Prophet*innen genannt, von denen uns keine Botschaft überliefert ist. Wahrscheinlich sind in der Religionsgeschichte die Aussagen der Pro-phet*innen zumeist im Rückblick aufge-schrieben und weitergegeben worden. Die Ereignisse, die die Menschen erlebt haben und von denen sie oft überrascht oder er-schüttert waren, wie z.B. vom babylonischen Exil, haben die Frage entstehen lassen, wie es zu so einschneidenden Ereignissen kommen konnte. Dabei kamen dann die Aussagen von Menschen in Erinnerung, die diese Ereignisse im Vorfeld angekündigt hatten und wegen der Missstände in ihrer Zeit vor verheeren-den Entwicklungen in der Zukunft gewarnt hatten. Später kamen im Zusammenhang mit der Rückkehr nach Jerusalem in persischer Zeit die Erinnerungen an die Prophet*innen ins Bewusstsein, die von einer guten Zukunft gesprochen hatten.

Verheißung und Erfüllung als Thema im Neuen TestamentAls der Evangelist Matthäus sein Buch über das Leben und Wirken Jesu geschrieben hat, unser Matthäusevangelium, fiel ihm auf, dass das Tun und Reden Jesu zu Aussagen aus dem Alten Testament passte, ja sogar wie die Erfül-lung dieser Aussagen wirkte. Matthäus war si-cher nicht der erste Mensch, dem dies auffiel, aber in seinem Evangelium wird es so deut-lich herausgestellt, wie in kaum einer ande-

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Das Thema | Zugänge und Hintergründe

ren Schrift im Neuen Testament. Damit wird deutlich, dass viele Aussagen der Prophet*in-nen in doppelter Weise in Erfüllung gingen: zunächst in der Zeit der Prophet*innen selbst oder kurz danach, was zum Aufschreiben der Prophetenworte und -geschichten geführt hat, dann aber auch noch lange Zeit später, als neue Ereignisse wie z.B. das Auftreten Jesu eine religiöse Deutung forderten.

Prophetische Anfragen auch in der heu-tigen Zeit?Damit wird deutlich, dass die biblische Pro-phetie beispielhaft für die Welt- und Lebens-deutungen im Namen Gottes steht. Auch heute gibt es immer wieder Menschen, die biblische Werte und Normen als Maßstab für die Bewertung von Ereignissen in der Gegen-wart heranziehen. Damit übernehmen sie ge-wissermaßen ein prophetisches Amt. Gerade zur Kirche Jesu Christi gehört es wesensmäßig dazu, ein solches prophetisches Amt wahr-zunehmen und die Entwicklungen der Ge-genwart von der Botschaft des Evangeliums her kritisch in den Blick zu nehmen. Welche Auswirkungen hat es auf heutiges Handeln in Kirche und Gesellschaft, dass Jesus den Menschen seiner Zeit durch seine Wunder-taten Würde, Ansehen, Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein gegeben hat? Wie kann die Botschaft von der Liebe Gottes heute gelebt werden und welche aktuellen Entwicklungen stehen dieser Botschaft entgegen, weil Men-schen die Erfahrungen von Missachtung, Aus-beutung und Ablehnung machen?

Prophetische Blicke in Tageseinrichtun-gen für Kinder und SchulenDer gesamte Bildungsbereich lebt heute da-von, dass es Menschen mit Visionen gibt. Diese haben nämlich eine Vorstellung, wie sich die Gesellschaft so entwickeln kann, dass es für alle Menschen Lebensmöglich-keiten, Wertschätzung und Anerkennung gibt. Prophet*innen schauen zwar auf die Gegenwart und verschließen die Augen vor der Realität nicht. Aber sie schauen nicht resignierend auf die Situation, die sich ihnen bietet, sondern sind erfüllt von der religiösen

Hoffnungsbotschaft, dass Gott diese Welt nicht aufgibt, sondern liebt, und deshalb alle Menschen damit beauftragt, diese Welt und das gesamte Miteinander in der Schöpfung zu gestalten. Damit sehen Prophet*innen heute zwar genau, wo Entwicklungen und Rahmenbedingungen einer guten Zukunft nicht dienlich sind. Aber sie sehen vor allen Dingen auch, welche Möglichkeiten in den einzelnen Menschen stecken, und suchen von den Stärken und vorhandenen Kompe-tenzen her nach Möglichkeiten, gute Ent-wicklungen zu fördern und Motivation zu stärken. Dies erfordert allerdings oft über-menschliche Kräfte. Deshalb ist es wichtig, dass Prophet*innen nicht allein auf sich selbst gestellt sind, sondern im Namen und mit der Kraft Gottes ihren Dienst tun und daraus selbst Hoffnung schöpfen.

Ralf Fischer

Hände, die schenkenText: Claus-Peter März, Musik: Kurt Grahl, © Strube Verlag, München

2. Worte, die heilen, erzählen von Gott; sie sagen, dass er zu mir steht, Worte, die heilen, befreien mich heut; sie sind das Licht dieser Welt.

3. Augen, die sehen, erzählen von Gott; sie sagen, dass er auf mich schaut. Augen, die sehen, sie öffnen die Tür; sie sind die Hoffnung der Welt.

4. Lippen, die segnen, erzählen von Gott; sie sagen, dass er mich erwählt. Lippen, die segnen, sind Freude für mich, sie sind die Zukunft der Welt.

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Schwerter zu PflugscharenEine Friedensaktion mit Kindern zu Micha 4,3

Gut zu wissenDer Prophet Micha (um 700 v. Chr.) klagt die sozialen Missstände an. Kompromiss-los führt er den Mächtigen und Reichen vor Augen, dass sie in ihrem Machtstreben gegen Gottes Willen handeln. Er kündigt ei-nerseits die Strafe Gottes an, weil sie Got-tes Recht nicht einhalten. Und andererseits malt der Prophet wunderschöne Bilder vom kommenden Friedensreich aus. »Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.« (Micha 4,3)»Schwerter zu Pflugscharen« wurde in den 80er-Jahren zum Motto für Völkerfrieden und dem Bemühen um weltweite Abrüstung von Friedensbewegungen. Ab 1980 wurde es zum Slogan staatsunabhängiger Friedens- initiativen in der DDR, den westdeutsche Friedensbewegungen übernahmen.Kinder im Elementarbereich wachsen mit dem Wissen auf, dass in der Welt an vielen Orten Krieg herrscht. Kinder, die auf der Flucht vor Kämpfen nach Deutschland ge-kommen sind, bestimmen den Alltag in den Kitas mit. Kinder machen sich Gedanken, wie Frieden möglich werden kann. Bei aller Freude an spielerischen Kämpfen unterein-ander tragen Kinder in der Regel eine starke Friedenssehnsucht in sich. Es tut Kindern

gut, ihr Suchen danach, wie Frieden in der Welt möglich wird und was wir dazu beitra-gen können, aufzunehmen und mit ihnen weiter zu denken. Friedenspädagogik mit Kindern ist ein wichtiger Baustein für den Frieden im Kleinen wie im Großen. Christ-liche Kitas haben die Chance, hier Gott ins Spiel zu bringen. So, wie der Prophet Micha es vor etwa 2.700 Jahren tat.AktionMaterial: großes schwarzes Tuch, kleines gestärktes blaues Tuch, zwei kleine gelbe Tücher, Korb mit großen Steinen in der An-zahl der Kinder + 1, Korb mit Teelichtern im Glas in der Anzahl der Kinder, große Kerze im Glas, StreichhölzerDie Kinder sitzen im Kreis. In der Mitte wird das schwarze Tuch ausgebreitet.

Erzählung GestaltungEs war einmal ein Mann, der war mit Gott befreundet. Ein Prophet. Micha hieß er. Micha war mutig.

Das blaue gestärkte Tuch in der Mitte mit zwei Fingern fassen und aufrecht auf das schwarze Tuch stellen.

Micha traute sich, den Chefs zu sagen:»Ihr seid mächtig. Ihr könnt bestimmen, was das Volk machen soll. Und ihr macht das auch mit Gewalt.«

Die gelben Tücher auf das schwarze Tuch so legen, dass sie ein Schwert ergeben. Einen Stein daneben legen, den Korb mit den Stei-nen zu jedem Kind tragen, jedes Kind legt ei-nen Stein auf dem Tuch ab.

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Impulse für die Praxis | Für 3- bis 6-Jährige

Mich sagte: »Aber ihr versteht gar nicht, was Gott von euch will! Ihr macht was, was Gott nicht gut findet. Gott will nicht, dass ihr un-gerecht seid. Gott will nicht, dass ihr den Armen etwas wegnehmt. Gott will nicht, dass ihr gewalttätig seid. Und vor allem will Gott nicht, dass ihr Kriege führt. Gott will Frieden.«

Das Lied wird gesungen: »Mein Gott, das muss anders werden«.

Micha traute sich zu sagen: »Gott will nicht, dass ihr Krieg führt. Gott will, dass Frieden ist. Gott will, dass alle Menschen friedlich miteinander leben. Und dafür könnt ihr et-was tun!« »Was können wir tun?«, fragten die Menschen Micha. »Nehmt eure ganzen Waffen und macht daraus Gegenstände, mit denen ihr friedlich arbeiten könnt. Nehmt eure Schwerter und macht daraus Pflug-scharen, mit denen ihr den Ackerboden für die Aussaat vorbereiten könnt. Bastelt etwas aus euren Waffen, das sinnvoll ist und fried-lich genutzt werden kann. Macht alle eure Waffen untauglich als Waffen und tauglich für etwas, das den Menschen nutzt.«

Die Spitze des Schwertes aus gelben Tüchern seitwärts legen, so dass aus dem Schwert eine Pflugschar wird.

»So will es Gott!« Aus diesem Schwert ist jetzt eine Pflugschar geworden, mit der ihr den Acker umgraben könnt. Aus der Waffe ist ein Gerät geworden, mit dem ihr Lebens-mittel herstellen könnt. Nicht mehr Krieg, sondern Frieden. So will es Gott.

Kerze im Glas anzünden. Korb mit den Tee-lichtern an die Kinder weiterreichen, Kinder einladen, ein Licht zu nehmen, an der Kerze anzuzünden und neben die Steine auf das Tuch zu stellen. Große Kerze im Glas ne-ben die Pflugschar stellen.Lied singen: »Der Himmel geht über allen auf«.

Anschließend können die Kinder überlegen, was man aus Waffen machen könnte, so dass sie friedlich genutzt werden. Wie wäre es mit Spielzeugwaffen? Könnten die Kinder in Wirklichkeit etwas aus ihren Spielzeug-pistolen und Laserschwertern basteln, so dass sie friedlich einzusetzen sind?Was kann noch zum Frieden beitragen?

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