72
WATT `n EILAND WATT `n EILAND 9-2/2009 S P I E K E R O O G - SPÖKENKIEKER Ansgar Ohmes - EILAND & LÜ Emil Nolde – Zweite Ausstellung im Herbst, Dünenschutz auf der Insel, Spiekeroog musikalisch - MIT KOPP UN SINN GENEITEN Gesunde Tipps: Fit und beweglich im Alltag - INKIEK Die „Schönmacher“ von Spiekeroog, Dramatische Inszenierung am Strand (Titelbild), Künstlerporträt - BUTEN & BINNEN Spiekerooger Runde zur Tourismusbranche - WATT’n EILAND FÖR DE LÜTTJEN Basteltipps

Watt`n Eiland 9-2/2009

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Für Spiekeroog-Liebhaber erscheint seit Mai 2007 regelmäßig das Insel-Magazin „Watt’n Eiland“. Geschichten von und über Spiekeroog, Einblicke in die Inselgeschichte und Ausblicke in die Zukunft: Mit der Frühjahr-, Sommer-, Herbst- und Winterausgabe möchten wir Insel-Fans durch ihr „Spiekeroog-Jahr“ begleiten.

Citation preview

Page 1: Watt`n Eiland 9-2/2009

WATT `n EILAND

WA

TT `

n E

ILA

ND

9-2

/20

09

S P I E K E R O O G

- SPÖKENKIEKER Ansgar Ohmes - EILAND & LÜ Emil Nolde – Zweite Ausstellung im Herbst,

Dünenschutz auf der Insel, Spiekeroog musikalisch - MIT KOPP UN SINN GENEITEN

Gesunde Tipps: Fit und beweglich im Alltag - INKIEK Die „Schönmacher“ von Spiekeroog,

Dramatische Inszenierung am Strand (Titelbild), Künstlerporträt - BUTEN & BINNEN

Spiekerooger Runde zur Tourismusbranche - WATT’n EILAND FÖR DE LÜTTJEN Bastelt ippsWA

TT `

n E

ILA

ND

SP

IE

KE

RO

OG

9

-2/2

00

9

Page 2: Watt`n Eiland 9-2/2009
Page 3: Watt`n Eiland 9-2/2009

INHALT

SPÖKENKIEKER

Ansgar Ohmes 4

EILAND & LÜ

Emil Nolde – Zweite Ausstellung startet im Herbst 6

Bitte nicht betreten! Dünenschutz auf der Insel 12

Kulturgenuss und frische Brise: Insel musikalisch 16

Sommerprogramm im Galerie- und Künstlerhaus 20

Malen wie Nolde: Die schönsten Farbspiele 24

Sommerwettbewerb Fotografie 27

MIT KOPP UN SINN GENEITEN

Arrangements, Aktiv+ / Auszeit nehmen 28

Gesunde Tipps: Fit und beweglich im Alltag 30

Sommermenü 32

INKIEK

Eine Reportage bei Nacht 34

Dramatische Inszenierung am Strand 40

Die Botschafterin der Ostfriesen 46

Künstlerporträt Anke Gruß 48

BUTEN & BINNENSpiekerooger Runde diskutiert über Tourismusbranche 52

Vivere – Lebensthemen in den Blick nehmen 54

Claudia Linke: Sportlich mit Leidenschaft 56

Günstig & Gut: Diakonie-Freizeitzentrum Spiekeroog 58

Sport & Spaß: alljährliches Schlagballturnier 60

Heimische Tiere: der Austernfischer 62

Impressionen von der Insel – Leserbriefe 64

WATT’n EILAND FÖR DE LÜTTJEN

Lesetipp: Die Wattbewohner 66

Basteltipps 68

Impressum:

Kontakt: Watt´n Eiland

Am Deich 86, 28199 Bremen

E-Mail: [email protected]

Redaktion und Produktion: Harriet Eversmeyer

Konzeption: Verena Beckhusen, Harriet Eversmeyer

Autoren: Timo Cyriacks, Marcus Duroldt, Harriet Eversmeyer,

Sabine Henkel, Judith Remke

Mitarbeit: Verena Beckhusen, Viola Tallowitz

Fotos: Julia Bauer, Robert Geipel, fotolia

Grafische Gestaltung & Realisation: Anke Wragge Werbebüro

Druck: Text Team, Medien und Druck, Rastede

Juni 2009, 10.000 Exemplare

Herausgeber: Wundervolle Ferien Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG

Noorderpad 6, 26474 Spiekeroog

Page 4: Watt`n Eiland 9-2/2009

Spiekeroog ist einfach etwas ganz Besonderes: Nur hier auf Spieker-

oog gibt es diese herrlich breiten Sandstrände, an denen es selbst in

der Hauptsaison noch ruhige, ja fast schon einsame Plätze gibt. Nur

Spiekeroog hat einen denkmalgeschützten und von liebevoll gestal-

teten Häusern geprägten Dorfkern. Und nur auf Spiekeroog fühlt

man die Natur und ihre Ursprünglichkeit so hautnah und direkt,

vollkommen autofrei und immer mit einer frischen Brise vom Meer

kommend.

Für die Spiekerooger ist die Insel seit Generationen Heimat, Lebens-

grundlage und Lebensphilosophie zugleich. Als Urlauber spürt man

sofort die Begeisterung und den Stolz der Spiekerooger für ihre Insel,

der sich auch auf die Gäste überträgt. So werden sie nicht nur zu

Stammgästen, sondern auch zu Botschaftern unserer Insel.

Kennen Sie übrigens den Unterschied zwischen Insulanern und Spieker-

oogern? Als Spiekerooger werden grundsätzlich alle hier ständig

lebenden Bewohner bezeichnet. Ein Insulaner hingegen wird man

nicht einfach durch die Verlegung des Wohnsitzes, sondern als Insu-

laner muss man hier geboren sein, das heißt die Eltern müssen schon

auf der Insel gelebt haben. Ein feiner, aber bedeutender Unterschied!

Doch allen gemein ist ihre Liebe für die Insel: Über mehrere Monate

haben sie sich von Ende 2007 bis Anfang 2008 in einem moderierten

Prozess miteinander ausgetauscht, um Gemeinsamkeiten und Ziele

für die künftige Entwicklung Spiekeroogs zu definieren. Ergebnis

waren 33 so genannte Zukunftsziele, die anschließend einstimmig

vom Spiekerooger Gemeinderat beschlossen wurden. Seitdem ist ein

Jahr vergangen und die ersten Maßnahmen wurden umgesetzt, wie

zum Beispiel die Schaffung einer Personalstelle in der Gemeinde, um

die Entwicklung einer nachhaltigen, CO2-freien Ausrichtung der In-

sel voranzutreiben.

SPÖKENKIEKER ANSGAR OHMES

DIE ZUKUNFT SPIEKEROOGS

WEITER GEMEINSAM GESTALTEN!

Page 5: Watt`n Eiland 9-2/2009

5

Für mich als Geschäftsführer der Nordseebad Spiekeroog

GmbH stellen diese Zieldefinitionen, insbesondere aus

dem Bereich „Tourismus und Wirtschaft“, wichtige Grund-

pfeiler für die künftige Ausrichtung und Positionierung

der Insel dar. Gemeinsam mit den politischen Fraktionen,

mit den Gastgebern und mit allen Leistungsanbietern

der Insel gilt es nun, diese Ziele zu konkretisieren und

abgestimmte Strategien, Konzepte und Maßnahmen zu

entwickeln.

Einig sind sich alle Beteiligten, dass Spiekeroogs Einzigar-

tigkeit und Natürlichkeit erhalten bleiben muss. Statt ei-

ner austauschbaren Urlaubsdestination, die von Massen-

tourismus geprägt ist, wird Spiekeroog auf eine nach-

haltige, sozial und ökologisch vertretbare Weiterentwicklung der touristischen Wertschöpfung

setzen: Denn die Authentizität der Insel ist eine ihrer größten Stärken. Deshalb wird nun unter

breiter Einbeziehung von Leistungsanbietern und Politik ein Tourismus- und Schifffahrtskonzept

erstellt, das Themen erörtert wie die Ausrichtung als CO2-freie Insel und als Qualitätsurlaubsregion.

Beispielsweise ist Spiekeroog auf dem Weg, sich zu einer nachhaltig ausgerichteten Nordseeinsel

zu entwickeln. Seit diesem Jahr können Gäste der Insel ihr Gepäck erstmalig direkt ab Neuharlinger-

siel zur Unterkunft befördern lassen. Oder im Bereich der Schifffahrt: Hier stellen wir uns der

Frage, wie unsere Schiffe in Zukunft aussehen sollten. Werden Sie größer oder kleiner, werden Sie

neue Antriebstechniken haben oder im Kombibetrieb fahren? Seit Herbst 2008 präsentiert sich

auch der Hafen Neuharlingersiel neu und gästefreundlicher. Gleichzeitig haben die Planungen für

eine Weiterentwicklung von Hafen und Hafengebäude auf der Spiekerooger Seite begonnen.

Dies sind nur einige Beispiele auf unserem Weg zur Verbesserung von Qualität und Service auf der

Insel: Spiekeroog hat hervorragende Potenziale, neue Standards für einen Qualitätstourismus in

Deutschland zu setzen. Durch gemeinsamen Zusammenhalt, gegenseitige Hilfe und die Einbezie-

hung aller am Tourismus Beteiligten mit ihren Stärken und mit ihren Schwächen wird sich Spieker-

oog weiterhin so gut wie in der Vergangenheit behaupten können – wenn nicht noch besser!

Ansgar Ohmes Ansgar Ohmes ist seit Januar 2009 Geschäftsführer der Nordseebad Spiekeroog GmbH und damit verantwortlich für die tou-ristischen Geschicke Spiekeroogs sowie für die Schifffahrt zwischen Neuharlingersiel und Spiekeroog. Bis Ende 2008 arbei-tete er bei einer Unternehmensberatung in Lüneburg mit dem Schwerpunkt Tourismus, zuvor war der studierte Betriebswirt fünf Jahre lang als stellvertretender Geschäftsführer und Projektleiter bei einer Tourismusorganisation an der Nordseeküste tätig. Ansgar Ohmes wurde 1974 in Herdecke bei Dortmund geboren, ist verheiratet und Vater eines dreijährigen Sohnes sowie einer viermonatigen Tochter.

5

SPÖKENKIEKER ANSGAR OHMES

5

Page 6: Watt`n Eiland 9-2/2009

„Ich bin mir ganz sicher, Spieker-

oog, das Galerie- und Künstler-

haus sowie die Auswahl seiner

Werke hätten ihm gefallen“,

sagte Lutz Stratmann (CDU),

niedersächsischer Minister für

Wissenschaft und Kultur, über

Emil Nolde anlässlich der Eröff-

nung der bisher bedeutendsten

Kunstausstellung auf Spieker-

oog. Die Begründung lieferte

der niedersächsische Minister

gleich mit: Auf der grünen

Nordseeperle Spiekeroog, wo

mit der Natur behutsam umge-

gangen wird, wo sie üppig in

Wind und Wetter und im Takt

der Gezeiten wächst und blüht,

hätten sich die Sehnsüchte des

Naturliebhabers Nolde erfüllt.

Vom 2. Mai bis 4. Juni 2009 prä-

sentierte das Galerie- und

Künstlerhaus Spiekeroog eine

exklusive Auswahl von ins-

gesamt 34 Aquarellen und

Grafiken aus der gesamten

Schaffensperiode des großen

Expressionisten. Für eine Insel

sei diese Ausstellung etwas Un-

gewöhnliches, nicht nur weil es

selten Ausstellungen auf ost-

friesischen Inseln gibt, waren

sich Stratmann und Galerist

Rainer M. Ludorff aus Düssel-

dorf einig, der ebenso wie die

Galerie Thomas aus München

und ein privater Kunstsammler

dem Galerie- und Künstlerhaus

Spiekeroog Nolde-Werke zur

Verfügung stellte. „Mit der Aus-

stellung ist es gelungen, Kunst

ÜBER 7.000 BESUCHER BEWUNDERTEN EMIL NOLDES AQUARELLE UND GRAFIKENZWEITE AUSSTELLUNG STARTET AUFGRUND DES GROSSEN ERFOLGES IM SEPTEMBER

Spannende Erläuterungen zu Noldes Werken: Rainer M. Ludorff erklärt die Bilder des großen deutschen Expressionisten.

EILAND & LÜ

Page 7: Watt`n Eiland 9-2/2009

7

und Kultur aus der Bildungsbür-

ger-Nische zu holen und einem

breitgefächerten Publikum zu-

gänglich zu machen“, lobte

Lutz Stratmann in seiner Begrü-

ßungsrede das Engagement von

Niels Stolberg, geschäftsführen-

der Gesellschafter der Bremer

Reederei Beluga Shipping und

Initiator der Ausstellung.

Die über 150 Vernissage-Gäs-

te, die sich trotz strahlendem

Sonnenschein im Galerie- und

Künstlerhaus einfanden, weih-

te Galerist Rainer M. Ludorff

fachkundig in die Geheimnisse

von Noldes leuchtenden Farben

ein. Der berühmteste Aquarel-

list des 20. Jahrhunderts malte

auf Japan-Papier, das durch

seine enorme Saugkraft die

Farbe wie Löschpapier einzieht

und vollständig durchfärbt, so

dass sich dem Betrachter das

Motiv gleich von beiden Seiten

zeigt. Außerdem verwendete

Nolde als Einziger deckende

Temperafarben und nicht wie

üblich Aquarellfarben, berich-

tet Ludorff. Emil Nolde hielt

sich auch nicht lange mit der

Planung und Vorzeichnung

seiner Bildideen auf. Er malte

aus dem Gefühl heraus. Nolde-

Liebhaber schätzten vor allem

seine floralen Motive und die

beeindruckenden, farbenpräch-

tigen Landschaftsaquarelle, die

die vierwöchige Ausstellung

zeigte.„Der Künstler entdeckt

das, was vorher in ihm angelegt

war“, erklärte Prof. Dr. Wulf

Herzogenrath, Direktor der

Kunsthalle Bremen, in seiner

Einführung in die Ausstellung.

Der Farbenfreund Nolde legte

gemeinsam mit seiner Frau

Ada nicht nur einen blühenden

Garten mit vielen bunten Blu-

men an, er hat auch die Räume

in seinem Haus in knalligen

Farben angemalt und es darin

30 Jahre lang ausgehalten,

wusste der Kunsthistoriker zu

berichten.

Begrüßung: Dr. Hans-Herwig Geyer Kunstexperte: Prof. Dr. Wulf Herzogenrath Kulturförderer: Lutz Stratmann

Page 8: Watt`n Eiland 9-2/2009

Wie viele seiner Zeitgenossen

begriff Emil Nolde die Male-

rei als eine Kunst, die wie die

Musik über die Sinne auf die

Seele wirkt. Er beschreibt die

Wirkungsweise von Farben mit

vielen musikalischen Termini:

„Die Farben sind meine Noten,

mit denen ich zu- und gegen-

einander Klänge und Akkorde

bilde.“ „Farben können so

schön sein – wie Musik“, soll

Nolde einmal geschwärmt ha-

ben. Schönheit, die inspiriert.

„Wir wollen Kunst nicht nur

präsentieren, sondern die Men-

schen anregen, selbst kreativ

zu werden. Die Strahlkraft der

Werke von Emil Nolde aktiviert

einfach“, forderte Dr. Hans-

Herwig Geyer, Direktor Galerie-

und Künstlerhaus Spiekeroog,

in seiner Begrüßungsrede die

künstlerisch Ambitionierten

unter den Ausstellungsbesu-

chern heraus. Das Galerie- und

Künstlerhaus Spiekeroog ist als

„kreativer Ort“ und Anbieter von

vielfältigen Kreativkursen eine

ideale Präsentationsplattform für

die Emil Nolde Ausstellung. So

wurde der große Expressionist

vom Kurs- und Künstlerma-

nagement des Hauses in eini-

gen Workshops gleich in The-

orie und Praxis integriert. Auch

Vorträge widmeten sich dem

bedeutenden Künstler und Do-

kumentationsfilme informierten

die Galerie-Besucher über sein

Leben und Werk.

Dass seine Farben anregen,

selbst zum Pinsel zu greifen,

belegt auch die positive Reso-

nanz auf die Malwettbewerbe,

die im Vorfeld der Ausstellungs-

eröffnung stattfanden. „Mut

zur Farbe“ hieß es am 04., 05.

und 11. April mitten in Bremen

und Oldenburg. Rund 60 Bre-

mer und Oldenburger ließen

sich inspirieren, in der Öffent-

lichkeit mit Aquarellfarben

wie Emil Nolde zu malen. Der

Platz an der Staffelei war sehr

gefragt – insbesondere von

kleinen Nachwuchskünstlern,

die spontan und ideenreich

die Leinwände kunterbunt

verschönerten. Hermine Meier

aus Rastede, Sonja Riera-Apel

aus Kirchweyhe und der jun-

ge René Kamprath aus Bre-

men durften sich schließlich

über Gewinne freuen, einen

Ausflug zur Nolde-Ausstel-

lung sowie Schnupperkurse im

Galerie- und Künstlerhaus.

Gespannt wartet man in der

Bremer Geschäftstelle des Ga-

lerie- und Künstlerhauses auf

weitere Werke von einigen der

700 eingeladenen Grundschul-

klassen, die mit dem Malwett-

bewerb „Emil Nolde macht

Schule“ herausgefordert wur-

den, es dem großen Meister

farbenfroh und ausdrucksstark

gleichzutun. Auch hier lockt

als Hauptgewinn „ein Inseltag

mit Emil Nolde“, der sich bei

Interessenten der Ausstellung

großer Beliebtheit erfreute.

Eines steht fest: Die Ausstel-

lung „Emil Nolde – Aquarelle

und Grafiken“ wie auch das

Rahmenprogramm fanden so

viel Anklang, dass im Galerie-

und Künstlerhaus Spiekeroog

zurzeit eine zweite Emil Nolde

Ausstellung konzipiert wird.

Die Werke werden noch in die-

sem Jahr, vom 05. September

bis 28. Oktober, auf der Insel

gezeigt werden. Dann heißt es:

EMIL NOLDE –

DIE KRAFT DER FARBE

„Die Farben sind meine Noten, mit denen ich zu- und

gegeneinander Klänge und Akkorde bilde. Farben

können so schön sein – wie Musik.“ (Emil Nolde)

Page 9: Watt`n Eiland 9-2/2009

WATT ´n EILAND

GROSSER MALWETTBEWERB IN BREMEN UND OLDENBURG

Page 10: Watt`n Eiland 9-2/2009

EMIL NOLDE – Die Kraft der Farbe05.09. – 28.10.2009

Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog

EMIL NOLDE – Die Kraft der Farbe

Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroogwww.kuenstlerhaus-spiekeroog.de

Page 11: Watt`n Eiland 9-2/2009

EMIL NOLDE – Die Kraft der Farbe05.09. – 28.10.2009

Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog

EMIL NOLDE – Die Kraft der Farbe 05.09. – 28.10.2009

www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de

Page 12: Watt`n Eiland 9-2/2009

EILAND & LÜDER SCHUTZ DER DÜNEN SICHERT DEN ERHALT DER INSEL

HINWEISSCHILDER ENTSTANDEN VOR MEHR ALS 30 JAHREN

Es gibt hohe Güter auf Spieker-

oog. Ruhe und Behutsamkeit

gehören dazu. Und weit vor-

an: praktizierter Dünenschutz.

„Bitte nicht betreten“ ist in

diesem Fall keine Drangsalie-

rung der Urlauber, sondern eine

zwingende Notwendigkeit, um

Spiekeroog langfristig zu er-

halten. Auf den Ostfriesischen

Inseln regieren infolge der Kraft

von Wind und Wasser Beweg-

lichkeit und Dynamik. Dünen

entstehen und verschwinden.

Aus naturwissenschaftlicher

Perspektive ist der Wandel hier

das einzig Beständige. Doch auf

Spiekeroog ist die Entschleuni-

gung ein willkommener Koali-

tionspartner, auch hinsichtlich

der unvermeidbaren Endlichkeit

von Dünenlandschaften, wel-

che ihre schützende Wirkung

in vollem Umfang und lang an-

haltend nur entfalten können,

wenn sie selbst geschützt wer-

den – vor allzu sorglosen Men-

schen. Wer die Natur der Insel

missachtet, riskiert den Verlust

der Insel.

12

Experte für Umweltschutz und Inselbewahrer: Ulrich Bauer „erfand“ die Dünenschutzhinweisschilder.

Page 13: Watt`n Eiland 9-2/2009

Herumtrampeln auf Dünen zieht Aus-

kiesungen und Verwehungen nach

sich, die zu reparieren extrem schwie-

rig und teuer sind. „Wenn unsere

Dünenlandschaften wandern, verschwindet

irgendwann auch die Ortschaft. Ich habe

etwas dagegen, wenn der Weststrand an

meine Hauswand klopft“, sagt Ulrich Bau-

er, ehemaliger Bürgermeister, Wattführer

und Dünenexperte. Wohnhaft am Noor-

derpad.

Ulrich Bauer ist so etwas wie die ökologische

Leitfigur der Insel und das auch deshalb,

weil er sich 1976 selbst nicht führen ließ.

Spiekeroog hatte den Ausschuss für Umwelt

und Natur frisch ins Leben gerufen. Eines

der hehren Ziele war es, in enger Zusam-

menarbeit mit dem damaligen Bauamt für

Küstenschutz Maßnahmen zu entwickeln,

welche der Zerstörung der Dünenlandschaft

durch unkontrollierte Fußgängerströme

und die menschliche Neigung, für eine tol-

le Aussicht gerne auf den höchsten Punkt

zu steigen, wirkungsvoll Einhalt gebieten

sollte. Ausschussmitglied Ulrich Bauer hatte

die Lösung parat: Er holte ein paar Bretter

vom Strand, beizte sie dunkel, schrieb „Bitte

Dünen nicht betreten“ darauf und stellte die

selbst gebastelten Hinweise an strategische

Zulaufpunkte zu einer malträtierten Groß-

düne hinter dem heutigen Nolde-Haus,

Bi d‘ Utkiek. „Verbotenerweise und nicht

autorisiert“, bekennt er heute.

13 13

Page 14: Watt`n Eiland 9-2/2009

Doch das Solo hat geholfen. Bei einer der obli-

gatorischen Inselbegehungen fielen den Amts-

vertretern die Schilder ins Auge. Ulrich Bauer

erklärte schnell, dass es Zeit zum Handeln war

und ein langes Brett als optische Sperre ge-

paart mit einer freundlichen Bitte mehr bewirke

als ein klassisches Verbotsschild. Die Beamten

murrten etwas ob der Aktion im Alleingang, er-

kannten aber die Regeneration des Dünenare-

als und stimmten zu. Besonders Behördenleiter

Heie Focken Erchinger setzte sich fortan dafür

ein, dass Ulrich Bauer bloß genügend Holz be-

käme, welches er hinstellen möge, wo er es für

richtig halte.

Längst sind die Hinweisschilder flächendeckend

postiert und Spiekeroog dankt es mit der am

besten erhaltenen Dünenlandschaft weit und

breit. Kornweihen und Sumpfohreulen, Enten

und Brandgänse, eine Vielzahl an Kleinvögeln,

Kulturfolger wie Fasane und Hasen oder unzäh-

lige Insektenarten nutzen die intakten Dünen

als Lebensraum, Brutstätte und Versteck. Und

beim erlaubten wie gewünschten Spaziergang

auf den ausgeschilderten Wegen durch dieses

einzigartige Gelände, wird der Mensch wieder

eins mit der Natur. Der Blick ist frei, die Seele

kann baumeln. Die Bitte, Dünen nicht zu be-

treten, dient dem Schutz der Tierwelt, die auf

ihnen lebt, mehr noch dem Schutz der Pflan-

zenwelt, die sie zusammenhält und nicht zuletzt

dem Schutz der Insel, der Anwohner und der

vielen Gäste, die davon profitieren.

1�

WATT `n EILAND

Page 15: Watt`n Eiland 9-2/2009

Entstehen und Vergehen einer Düne

Durch das Meer und den Wind wird Sand antransportiert. Unter passenden

Voraussetzungen bewirkt im Prozess der so genannten Saltation jedes flie-

gende und dann aufprallende Sandkorn, dass im folgenden Sog mehrere

Sandkörner aufgewirbelt werden. Auf der windzugewandten Seite wird

so immer mehr Sand einen aufsteigenden Dünenhang hochgetrieben. Über

den Dünenkamm rollen Körner auf der Gegenseite hinunter und formen den

Leehang. Bald ist eine Schwellenhöhe erreicht, die es an der feuchten und

vegetationsfreundlichen Küste im Gegensatz zu einer Wüstendüne ersten Pio-

nierpflanzen ermöglicht, sich anzusiedeln. Der Strandweizen wächst als erste

Pflanze und bewirkt als Windbrecher zugleich, dass zunehmend Sand festge-

halten wird. Überlagert der Sand mit der Zeit die Pflanze, werden die zuge-

schütteten Blätter in Wurzeln umgewandelt und der Strandweizen wächst

oben wieder durch, während sich im Inneren der entstehenden Düne mehr

und mehr zähe Wurzeln lianenartig verankern, was die Düne relativ fix hält.

Erreicht diese Embryonaldüne ein Höhenniveau von etwa 2,50 Meter, wird

die regelmäßige Überflutung immer unwahrscheinlicher und der Strandwei-

zen stößt auch nicht mehr durch die Sanddecke. Die Durchsalzung kann nicht

mehr stattfinden, das Salz des Meeres als Ausgangsmineral wird nicht mehr

nachgeführt. Strandhafer übernimmt den Standort an der Oberfläche. Diese

Pflanze wächst dichter, enger und höher, so dass der Sand noch effektiver

gesammelt wird und die Düne an Masse weiter zunimmt. Wasser kann jetzt

nur senkrecht vom Himmel auf die gesamte Düne gelangen, was zur Folge

hat, dass nach und nach die Mineralien in den Boden verspült werden. Ist

die Oberfläche bereits ausgesüßt, siedeln sich Disteln und Strandnachtkerzen

an. Durch die Wurzelung im Oberflächenbereich haben diese Pflanzen eine

begrenzte Lebenserwartung, gekoppelt an den Mineralgehalt. Die Verände-

rung des Bewuchses der Düne setzt sich fort, bis infolge der Ausspülung kein

Mineral mehr im Boden vorhanden ist und jeglicher Bewuchs verschwindet.

Ohne die Haltekraft der Pflanzenwurzeln gewinnt der Wind die Oberhand

und trägt die gesammelten Sandkörner wieder ab. Was bis dato eine Insel-

düne ist, wird unter normalen natürlichen Bedingungen und ohne externes

Einwirken nach 200 bis 300 Jahren an der ursprünglichen Stelle nicht mehr zu

sehen sein. Dünen bilden eine Landschaft, die geboren wird, ein Jugendsta-

dium durchläuft, älter wird, vergreist und vergeht. Positives menschliches

Eingreifen verzögert, negatives Einwirken des Menschen beschleunigt diesen

Prozess. Darum: Bitte die Dünen nicht betreten – jedenfalls nicht auf eigene

Faust abseits der markierten Wege.

INFORMATION

15

Page 16: Watt`n Eiland 9-2/2009

1�

WATT `n EILAND

Page 17: Watt`n Eiland 9-2/2009

Grandiose Gesangspartien

und orientalisches Kolorit auf

Spiekeroog: Am Mittwoch,

8. Juli 2009, wird der Hafen von

Spiekeroog Schauplatz einer

einmaligen konzertanten Open-

Air-Aufführung der spannenden

Geschichte von Radames und

der Königstochter Aida.

Die Bremer Philharmoniker un-

ter Leitung von Generalmusik-

direktor Markus Poschner, der

Chor des „Theater Bremen“ mit

hochkarätigen, internationalen

Gastsängern und noch viele

weitere Künstler und Akteure

reisen mit reichlich Gepäck

von der Weser ans Meer: Alle

Mitwirkenden auf und hinter

der Bühne machen sich auf zur

grünen Perle, der Nordseeinsel

Spiekeroog: Zum zweiten Mal

wird der Hafen zur Bühne für

ein außergewöhnliches Open-

Air-Event. Im vergangenen Jahr

für den „Fliegenden Holländer“,

dieses Jahr für AIDA. In der

beeindruckenden Hafenkulisse

entfaltet der Sonnenuntergang

eine ganz eigene Romantik

und verleiht der Geschichte

der tragischen Liebe des ägyp-

tischen Feldherrn Radames

und der äthiopischen Königs-

tochter Aida einen besonders

stimmungsvollen natürlichen

Theaterhimmel.

Der Kooperationspartner des

„Theater Bremens“ für dieses

Opernerlebnis ist das Galerie-

und Künstlerhaus Spiekeroog,

das einen facettenreichen Ort

der Begegnung mit Kunst

und Kultur bietet – auf der

autofreien Insel, fernab von

Festland und Alltag. Während

des Gastspiels von AIDA bietet

das Galerie- und Künstlerhaus

Spiekeroog unter anderem

mehrtägige Workshops an,

beispielsweise zu Porträtma-

lerei, zur faszinierenden Tra-

dition der Mosaikkunst oder

zur Stopptrick-Technik, mit der

ein eigener Trickfilm produziert

werden kann. Auch für Kinder

und Jugendliche gibt es span-

nende Kursangebote: Sie kön-

nen sich in der Kreativwerkstatt

als „Strand-, Sand- und Was-

serkünstler“ entdecken oder

„Tänze aus der Feenwelt“ und

„Bollywood Dance“ erleben.

Und am Abend, nach einem

inspirierenden und erlebnis-

reichen Tag zwischen Muse

und Meer, erleben die Zuschau-

er unter freiem Himmel AIDA

und lassen sich auf eine Reise

ins ferne Ägypten entführen.

Falls Petrus nicht mitspielt und

es an diesem Sommerabend

regnet, haben die Veranstalter

mit überdachten Zuschauer-

tribünen vorgesorgt.

AIDA auf Spiekeroog – ein kul-

turelles Sommer-Highlight des

„Theater Bremen“, präsentiert

vom Galerie- und Künstlerhaus

Spiekeroog und der Nordsee-

bad Spiekeroog GmbH.

KULTURGENUSS UND „FRISCHE BRISE“AIDA WIRD OPEN-AIR INSZENIERT

EILAND & LÜ

Guiseppe Verdi AIDA | Oper in vier Akten

Mittwoch, 08. Juli 2009 | 19. 00 Uhr

Seebühne Spiekeroog | Der Eintritt ist frei

Für Tagesgäste ist im Anschluss

an die AIDA-Aufführung eine Fähre

zurück zum Festland organisiert.

Mit AIDA auf Spiekeroog und dem Inselmusikfest fängt die Insel an zu klingen: Spiekeroog musikalisch!

Weitere Informationen:

www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de

17

Page 18: Watt`n Eiland 9-2/2009

EILAND & LÜINSELMUSIKFEST: HOCHKLASSIGE LITERARISCH-MUSIKALISCHE KOSTBARKEITEN

Von Donnerstag, 17. September 2009, bis Sonntag,

20. September 2009, ist das Musikfest Bremen wieder

auf Spiekeroog zu Gast – mit musikalischen Kostbar-

keiten und Künstlern der Extraklasse:

Beispielsweise Schauspiel-Star Martina Gedeck und

Pianist Sebastian Knauer, die ein literarisch-musika-

lisches Programm rund um Felix Mendelssohn-

Bartholdy und die schwedische Opernsängerin Jenny

Lind präsentieren.

„Er war der einzige Mensch, dem ich eine tiefe Zu-

neigung entgegenbrachte. Der einzige, der meinem

Gemüt Ruhe geben konnte, und kaum hatte ich ihn

gefunden, da habe ich ihn nun wieder verloren.“ So

schrieb die Sängerin Jenny Lind im Dezember 1847,

einen Monat nach dem plötzlichen frühen Tod Felix

Mendelssohn-Bartholdys, an eine mütterliche Freun-

din. Die schwedische Operndiva, die dem erfolgreichen

Komponisten und gefeierten Dirigenten drei Jahre zuvor

zum ersten Mal begegnet war, stand nach Darstellung

ihrer Biografen unter Schock. Sie hatte den elf Jahre äl-

teren – und verheirateten – Mendelssohn nicht nur als

Künstler vergöttert, sondern nach eigener Aussage auch

geliebt. Seit einer gemeinsamen Rheinfahrt wollten die

Gerüchte nicht verstummen, dass er ihre Gefühle erwi-

1�

©K

arel

Küh

ne

Page 19: Watt`n Eiland 9-2/2009

EILAND & LÜINSELMUSIKFEST: HOCHKLASSIGE LITERARISCH-MUSIKALISCHE KOSTBARKEITEN

dert habe, doch Belege für eine

Romanze zwischen den beiden

gab es nie. In dem Wort-Mu-

sik-Programm „Auf Flügeln des

Gesanges“ wird die Verbin-

dung zwischen Mendelssohn

und Jenny Lind nach Briefen

und Zeitdokumenten nacher-

zählt. Es zeichnet zugleich die

letzten Lebensjahre Mendels-

sohns nach, die geprägt waren

von rastloser und kräftezeh-

render Tätigkeit als Komponist

und Dirigent und mit seinem

unerwarteten Tod nach zwei

Gehirnschlägen endete. Mu-

sikalisch umrahmt wird der

als Erinnerungen von Jenny

Lind verfasste Text von Klavier-

werken Mendelssohns, unter

anderem den populären „Lie-

dern ohne Worte“ und den

„Variations sérieuses“, einem

der Gipfelwerke der roman-

tischen Klavierliteratur.

1�

ALBRECHT MAYER & BAROCKENSEMBLE

ECHO Klassik-Preisträger Albrecht Mayer,

Solo-Oboist der Berliner Philharmoniker,

macht mit seinem Barockensemble den

Zauber der Oboe lebendig.

„Ausgangspunkt für mein Projekt New Seasons

waren einige Arien Händels, die mich schon

vor Jahren in ihren Bann gezogen und seither

nicht mehr losgelassen haben. Ich fand es toll,

dass sie schon zu Händels Zeiten das Publikum

zur Raserei bringen konnten und heute immer

noch das Potenzial dazu haben.“

Der weltweit gefeierte Oboist Albrecht Mayer

beweist, welchen Esprit und welche Vielfarbig-

keit die Musik des barocken Meisters Händel

besitzt. Sein neues Projekt nun widmet sich

der venezianischen Barockmusik eines Anto-

nio Vivaldi, Tomaso Albinoni oder Alessandro

Marcello.

Anders als gemeinhin üblich, spielt Mayer nicht

mit einem großen Barockorchester, sondern

mit seinem Barockensemble, in dem jeder ein-

zelne ein ausgewiesener Barockspezialist ist.

INSELMUSIKFEST UNTER ANDEREM MIT

Martina GedeckSebastian Knauer

Julia Hülsmann Trio

Fazil Say

Franck Tortiller Quartett

Paquito D‘Rivera & Quintett des Orchestre National de Jazz Luxembourg

Albrecht Mayer & Barockensemble

Weitere Informationen

www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de,

Service-Telefon: 0421 – 460 44 440

[email protected]

1�

Page 20: Watt`n Eiland 9-2/2009

MIT ALLEN SINNEN IN DEN SOMMER PROGRAMM IM GALERIE- UND KÜNSTLERHAUS SPIEKEROOG

www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de

Service-Telefon: 0421 - 460 44 440(täglich von 9.00 - 18.30 Uhr)

VERANSTALTUNGEN

AIDA, GUISEPPE VERDI, Spiekeroog Hafen,OPEN-AIR-KONZERT IN 4 AKTEN MI 08.07.2009 | 19.00 Uhr Eintritt frei MARTINA GEDECK/SEBASTIAN KNAUER DO 17.09.2009 | 19.00 UHR Insel-Musikfest

JULIA HÜLSMANN TRIO DO 17.09.2009 | 19.30 UHR Insel-Musikfest

FAZIL SAY FR 18.09.2009 | 19.00 UHR Insel-Musikfest

FRANCK TORTILLER QUARTETT FR 18.09.2009 | 21.30 Uhr Insel-Musikfest

PAQUITO D’RIVERA & QUINTETT DES ORCHESTRE NATIONAL DE JAZZ LUXEMBOURG SA 19.09.2009 | 20.30 Uhr Insel-Musikfest

ALBRECHT MAYER & BAROCKENSEMBLE SO 20.09.2009 | 17.00 Uhr Insel-Musikfest

20

Sommerfrische, Kulturgenuss und Insel-Flair … Was wollen Sie mehr? Eines steht fest: Der Sommer auf Spiekeroog wird

schön. Erleben Sie ein facettenreiches Veranstaltungsprogramm, auch unter freiem Himmel, und genießen Sie mit allen

Sinnen.

Es lohnt sich, auch schon einen Blick in den Herbst zu wagen. Wie wäre es mit erlesenen Klassik-Konzerten, leidenschaft-

lichem Tango oder einer Schreibwerkstatt auf der Insel? Unsere Arrangements bieten Ihnen interessante Angebote inklusive

Übernachtung und Verpflegung.

Page 21: Watt`n Eiland 9-2/2009

21

KURSPROGRAMM

SCHMUCK SO 12.07. – FR 17.07.2009 Objets Trouvés, Margret Grewenig

MALEREI DO 23.07. – DI 28.07.2009 Faszinierende Farbwelten, Renate Palt

DRUCKGRAFIK SO 26.07. – FR 31.07.2009 Unter Druck,Bernhard Lehmann

TANZ SO 02.08. – SA 05.08.2009 Von Fred Astaire bis Stomp,Barbara Bartel

KINDER DO 06.08. – FR 14.08.2009 Wasserwelten,Gerda Schlautmann

FOTOGRAFIE SO 30.08. – DI 01.09.2009 On location,Ann Grabysch

TöPFERN FR 11.09. – MO 14.09.2009 Individuelles aus Keramik,Kattrin Stähle

BILDHAUEREI FR 25.09. – SO 27.09.2009 Spiekeroog LandArt,Frank Nordiek

AUSTELLUNGEN

LANDSCHAFTSMALEREI SA 06.06. – DI 28.07.2009 Galerie der Gezeiten von Hinrich JW Schüler

FOTOGRAFIEN SA 20.06. – DO 30.07.2009 20 Fuß – Mit Containern über die Weltmeere von Sabine Vielmo

GEDANKENGäNGE SA 20.06. – DO 30.07.2009 In between von Hanna Schwingenheuer

PHäNOMEN LEBEN SA 02.08. – DO 03.09.2009 Zeichnungen, Skulpturen und Malerei von Bernd Finkenwirth

HOHER NORDEN SA 02.08 – DI 20.10.2009 Faszinierende Fotografien von Polarlichtern von Serian T. Kallweit

21

Page 22: Watt`n Eiland 9-2/2009

MIT ALLEN SINNEN IN DEN SOMMER PROGRAMM IM GALERIE- UND KÜNSTLERHAUS SPIEKEROOG

EIN INSELTAG MIT EMIL NOLDE

MO 07.09.2009 | DO 17.09.2009 | DI 22.09.2009 | MI 30.09.2009 | DO 15.10.2009 | SA 17.10.2009

So ausdrucksstark wie die Bilder des friesischen Malers Emil Nolde, so farbenprächtig präsentiert sich die Natur auf

Spiekeroog. Lassen Sie sich vom Meister der Expressionisten zur Ausstellung „Die Kraft der Farbe“ auf die grüne

Insel entführen.

Preis pro Tag und Person 75,- Euro

NOLDES FARBENSPIEL

SO 20. – MI 23.09.2009 | SO 27. – MI 30.09.2009 | SO 18. – MI 21.10.2009 | SO 25. – MI 28.10.2009

Erleben Sie die grüne Nordseeinsel Spiekeroog und lassen Sie sich von den Werken des großen Expressionisten

Emil Nolde inspirieren: Genießen Sie das dreitägige Arrangement „Noldes Farbenspiel“ und werden Sie in unseren

Ateliers selbst kreativ.

Preis pro Person im Doppelzimmer 254,- Euro

ATELIERZEIT „INSEL-MUSIKFEST“

MI 16.09. – MO 21.09.2009

Hier wird Ihr kreativer Geist aus dem Vollen schöpfen. Inspiriert von Konzert-Erlebnissen des Insel-Musikfestes besuchen

Sie an drei Nachmittagen unsere Ateliers für experimentelles freies Arbeiten unter fachkundiger Betreuung.

Preis pro Person im Doppelzimmer 626,- Euro

INSEL-MUSIKFEST KOMPAKT

DO 17.09. – SO 20.09.2009

Erleben Sie Musikgenuss und Künstler der Extraklasse im familiären Rahmen des Galerie- und Künstlerhauses

Spiekeroog. Vielleicht wohnen Sie sogar mit einem der Künstler im selben Hotel und genießen das reichhaltige

Frühstücksbuffet gemeinsam.

Preis pro Person im Doppelzimmer 317,- Euro

www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de

Service-Telefon: 0421 - 460 44 440(täglich von 9.00 - 18.30 Uhr)

22

Page 23: Watt`n Eiland 9-2/2009

23

ARRANGEMENTS

TANGO IM HERBST

SO 11.10. – DO 15.10.2009

Sanfte Entspannung, leichtes Körpergefühl, innere Balance – Tanzen ist Träumen auf zwei Beinen. Zum Tango-

Tanzen laden Karin Josephs und Stefan Rattay Anfänger wie auch Fortgeschrittene ins Galerie- und Künstlerhaus

Spiekeroog ein. Musikalische Entfaltung und Technik werden von den langjährigen Tanz-Trainern humorvoll und

leidenschaftlich vermittelt. Beim Tango-Abschlussabend können die neu entdeckten Horizonte gemeinsam aufs

Parkett gebracht werden.

Preis pro Person im Doppelzimmer 542,- Euro

ZEIT FÜR DIE EIGENE GESCHICHTE

Schreibworkshop

FR 04.12. – SO 06.12.2009

„Irgendwann muss ich das alles mal aufschreiben“ – haben Sie das auch schon mal gedacht? Woher rührt das tiefe Be-

dürfnis, die eigene Geschichte zu erzählen oder aufzuschreiben? Warum fällt die Umsetzung oft so schwer? Wie können

Sie die Angst vorm leeren Blatt überwinden und das Schreiben genießen? Lebenserinnerungen sind immer eine Ent-

deckungsreise, eine Reise zu den Wurzeln und ein Weg in die Zukunft. Dies veranschaulicht Dr. Birgit Schreiber in einem

Einführungsvortrag und leitet die Teilnehmer an, ein kreatives Lebenspanorama zu entwerfen. Dabei besuchen Sie das

„Haus der Kindheit“ und schreiben kurze oder lange Stücke über Menschen, Orte und Ereignisse Ihrer Wahl.

Preis pro Person im Doppelzimmer 336,- Euro

AUSFLUG IN DIE LITERATUR

Autorengespräch und Schreibwerkstatt mit dem Schriftsteller Hans Pleschinski

DO 22.10. – SO 25.10.2009

Der Schriftsteller Hans Pleschinski gibt vor dem Hintergrund seines Werdegangs und aktuell nach der Frankfurter

Buchmesse einen Einblick in den Literaturbetrieb, dessen Lockungen, Gefahren und Möglichkeiten. Zur Einstimmung

der Teilnehmer, selbst literarisch kreativ zu werden, liest der studierte Germanist und Romanist aus seinen Werken.

Anschließend werden die Literaturfreunde bei der Themenfindung für ihre eigene Kurzgeschichte unterstützt. Die

am Abend und Vormittag entstandenen Texte werden gelesen und gemeinsam besprochen, wobei der Fokus auf

den individuellen künstlerischen Ausdruck gelegt wird.

Preis pro Person im Doppelzimmer 583,- Euro

23

Page 24: Watt`n Eiland 9-2/2009

EILAND & LÜ

2�

DIE SCHÖNSTEN FARBENSPIELE GEWINNER DES FRÜHLINGSWETTBEWERBS „MUT ZUR FARBE“

„Haben Sie Mut zur Farbe?“,

wollte die Redaktion von

Watt´n Eiland in ihrer Früh-

lingsausgabe wissen. Nach

den grauen Wintertagen an-

scheinend genau die richtige

Frage zum richtigen Zeitpunkt.

Erfreulich viele fühlten sich an-

gesprochen und griffen zu Pin-

sel und Farbstiften. Sogar „von

der Kamera gemalte Werke“

gingen in der Martinistraße 34

ein. Farbenprächtige Werke

gaben die vielen Briefumschlä-

ge frei: Ein Vogel fliegt durch

eine Farbenwelt, fröhliche,

bunt gekleidete Menschen

vergnügen sich am Strand

von Spiekeroog, farbenfroh

leuchtet das colorierte Por-

trait einer Teilnehmerin aber

auch Blumen erfreuen in jeder

Couleur. Gegenständlich oder

abstrakt gemalt – die Auswahl

fiel der Jury des Galerie- und

Künstlerhauses Spiekeroog

nicht leicht. „Besonders hat

uns das Aquarell von Harth-

mut Geßner gefallen“, erklärt

Karen Flau, Künstlerische Lei-

tung des Galerie- und Künst-

lerhauses Spiekeroog. Seine

bunte Blumenwiese „Tulpen

im Frühling“ zeigt neben der

gewünschten Farbintensität

auch Können im Umgang mit

Farbe und der Aquarelltechnik.

Schön, dass das florale Motiv

an den großen Expressionisten

Emil Nolde erinnert.

Da die vielfältigen Farbwelten

der Wettbewerbsteilnehmer

so sehenswert sind, zeigen wir

diesmal neben dem Gewin-

nerbild auch eine kleine, feine

Auswahl der Einsendungen.

Hartmuth Geßner kann sich

als Sieger über die Teilnahme

an einem Offenen Atelier im

Galerie- und Künstlerhaus

Spiekeroog freuen, einem

Schnupperkurs, in dem er

unter fachkundiger Anlei-

tung eines Künstlers seine

Kreativität entfalten kann

– je nach Kursprogramm

in der Malerei, Fotografie,

Schmuckgestaltung oder in

einer anderen Kunstsparte.

Die Redaktion von Watt´n

Eiland gratuliert sehr herz-

lich.

Allen anderen Teilnehmern

ebenfalls ein großes Danke-

schön für die schönen Bilder,

Ideen und sympathischen

Briefe. Die nächste Chance

wartet schon. Auch in dieser

Ausgabe wollen wir wieder

alle kreativen Geister heraus-

fordern.

Hanna Kerkow-Richter: Luca

Preisträger Hartmuth Geßner: Tulpen im Frühling (rechts)

2�

Page 25: Watt`n Eiland 9-2/2009

25

DIE SCHÖNSTEN FARBENSPIELE GEWINNER DES FRÜHLINGSWETTBEWERBS „MUT ZUR FARBE“

Preisträger Hartmuth Geßner: Tulpen im Frühling (rechts)

Page 26: Watt`n Eiland 9-2/2009

Rainer Dietrich: Der Frühling startet vor dem Himmel (oben links)

Ute Bruns: Tulpenblüte (oben Mitte)

Günther Petschat: Der Weg ist bunt (oben rechts)

Karin Wille: ohne Titel (Mitte links)

Wilfried Hildebrand: ohne Titel (Mitte mitte)

Margret Mäge: Faltbrief (Mitte rechts)

Astrid Paradies: Here comes the sun ... (unten)

AUSWAHL DER EINGEREICHTEN KUNSTWERKE - MUT ZUR FARBE

Herzlichen Dank allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern

Page 27: Watt`n Eiland 9-2/2009

GRAZIEN AM STRAND VON SPIEKEROOGSOMMERWETTBEWERB – FOTOGRAFIE

Sommer, Sonne, Strand – die schönste und sonnigste Jahreszeit beginnt. Haben Sie schon ein schönes

Urlaubsziel in Aussicht oder schmieden Sie noch Urlaubspläne? Wie wäre es mit einem Ausflug auf

die grüne Nordseeperle Spiekeroog? Dabei sollten Sie als Fotografie-Fan auf jeden Fall Ihre Kamera im

Gepäck haben. Thema des diesjährigen Sommerwettbewerbs ist „Grazien am Strand von Spiekeroog“.

Grazien, in der griechischen Mythologie „Göttinnen der Anmut“, dürfen dabei gern sehr persönlich

interpretiert werden. Die drei unbekleideten Grazien des Künstlers Raffael, die in einer Umarmung zu

sehen sind, müssen hier kein Vorbild sein. Fangen Sie mit ihrer Kamera ein Gute-Laune-Bild von einer,

zwei oder mehrere Frauen ein, die einen fröhlichen Tag am Strand von Spiekeroog genießen. Spielen

Sie mit der Perspektive, nehmen Sie gern ungewöhnliche Blickwinkel ein. Auch eine kleine Serie kann

reizvoll sein.

Den Gewinner erwartet wieder ein Gutschein für ein „Offenes Atelier“, das heißt eine kreative Zeit von

drei Stunden im Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog, in dem er/sie sich nach Herzenslust in einer der

Kunstsparten unter fachkundiger Betreuung eines Künstlers ausprobieren kann.

Schicken Sie Ihre charmanten Sommer-Szenen bis zum 28. August 2009 an:

Redaktion Watt´n Eiland

Kennwort: „Grazien am Strand …“

Am Deich 86, 28199 Bremen

27 Mit

dem

Ein

send

en d

er F

otog

rafie

n w

illig

t de

r Te

ilneh

mer

in d

ie E

rheb

ung,

Ver

arbe

itung

und

Nut

zung

sei

ner

Dat

en s

owie

in d

en k

oste

nfre

ien

Abd

ruck

sei

ner

Foto

grafi

en d

urch

die

Red

aktio

n W

att`n

Eila

nd e

in. D

ie E

rheb

ung

der

Dat

en e

rfol

gt n

ur z

um Z

wec

ke d

er D

urch

führ

ung

des

Wet

tbew

erbs

.

Page 28: Watt`n Eiland 9-2/2009

2�

MIT KOPP UN SINN GENEITEN

Leistungen

• Vier Übernachtungen im Doppelzimmer

• Täglich reichhaltiges Frühstücksbuffet

• Täglich ein Drei-Gang-Abendmenü

• Drei original friesische Tee-Zeiten mit Rosinenstuten

• Nordic Walking Kurs

• Bewegungstherapie

• Nutzung der Sauna und des Dampfbades

• Fruchtkorb bei Anreise

Optional

• Wellness Massagen in unserem Hause

• Besuche der offenen Ateliers des Galerie- und Künstlerhauses Spiekeroog

Zeitraum

17. Oktober 2009 bis 31. März 2010

(ausgenommen 18. Dezember 2009 bis 06. Januar 2010)

Preise

Aparthotel Spiekerooger Leidenschaft

480,- Euro pro Person in der Nebensaison

520,- Euro pro Person in der Zwischensaison

80,00 Euro Einzelzimmerzuschlag (pauschal)

Künstlerherberge

420,- Euro pro Person in der Nebensaison

460,- Euro pro Person in der Zwischensaison

80,- Euro Einzelzimmerzuschlag (pauschal)

ARRANGEMENT

„Aktiv+“ bietet allen Freunden eines gesunden

Lebens das Nordsee-Heilklima mit den richtigen Kom-

ponenten, um eine Woche hier auf Spiekeroog in

vollen Zügen zu genießen.

Verbringen Sie fünf Tage/vier Nächte von Montag bis

Freitag in einem gemütlichen Doppelzimmer in un-

serem Hotel „Spiekerooger Leidenschaft“ oder in der

„Künstlerherberge“. Genießen Sie zwei Drei-Gang-

Menüs, hergestellt aus frischen regionalen Produkten,

in unserem Restaurant der Leidenschaft und zwei

Abende bei einem Drei-Gang Menü in unserem Res-

taurant Inselzauber mit Mediterraner Küche.

Lernen Sie, sich zu entspannen bei einem Einführungs-

oder Fortgeschrittenenkurs in „Nordic Walking“ sowie

einem Kurs in Bewegungstherapie mit unserer ausge-

bildeten Sportbetreuerin Claudia Linke zwei Stunden

täglich.

AKTIV+

Informationen zu den Saisonzeiten finden Sie unter:

www.spiekerooger-leidenschaft.de/Service/Saisonkalender

Page 29: Watt`n Eiland 9-2/2009

ARRANGEMENT

AUSZEIT – die haben Sie sich verdient!

Leistungen

• vier Übernachtungen im Doppelzimmer inklusive Frühstücksbuffet

• zwei Zwei-Gänge-Menüs

• eine ostfriesische Tee-Zeit

• Nutzung des griechischen Dampfbades und der finnischen Holzsauna

• Bollerwagen leihweise

• Mitbringsel für die Daheimgebliebenen

• 10 % Rabatt auf alle Workshops, Kurse und Ateliers

im Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog

Zusatzleistung

• Sport- & Wellnessangebot

unter Leitung der Sportbetreuerin Claudia Linke

Zeitraum

17. Oktober 2009 bis 31. März 2010

(ausgenommen 18. Dezember 2009 bis 6. Januar 2010)

Preise

Aparthotel Spiekerooger Leidenschaft

372,- Euro pro Person in der Nebensaison

412,- Euro pro Person in der Zwischensaison

80,- Euro Einzelzimmerzuschlag (pauschal)

Künstlerherberge

372,- Euro pro Person in der Nebensaison

412,- Euro pro Person in der Zwischensaison

80,- Euro Einzelzimmerzuschlag (pauschal)

Weitere Arrangements unter: www.spiekerooger-leidenschaft.de

oder telefonisch unter: 04976 - 70600

Informationen zu den Saisonzeiten finden Sie unter:

www.spiekerooger-leidenschaft.de/Service/Saisonkalender

2�

Page 30: Watt`n Eiland 9-2/2009

Gesund leben, vielseitige und gesunde Ernährung sowie sportliche Bewegung in unseren stressigen Alltag integrieren!

Unsere Gesundheitstipps zeigen Ihnen, wie Sie Ihr Wohlbefinden steigern können und eine bunte Vielfalt von kleinen

Veränderungen Ihren Tagesablauf in Schwung bringt. Geben Sie Ihren guten Vorsätzen eine Chance!

Bewegung im Alltag: Zum Anfangen ist es nie zu spät!

• Gehen Sie möglichst viele Wege zu Fuß

• Meiden Sie den Fahrstuhl und nehmen lieber den Treppenaufgang

• Gehen Sie regelmäßige Strecken und Treppen bewusst schneller.

• Machen Sie Armschwünge, während der Computer das Betriebssystem lädt.

• In der Mittagspause einen Spaziergang machen

• Ernähren Sie sich ausgewogen und gesund, viele Vitamine, wenig Fett!

• Stellen Sie sich frisches Obst an den Arbeitsplatz und greifen Sie so oft Sie mögen einfach zu!

• Trinken Sie mindestens zwei Liter am Tag

• Fleißiges Putzen verbraucht Kalorien und bringt Bewegung

• Stellen Sie sich zum Telefonieren hin

MIT KOPP UN SINN GENEITENGESUNDE TIPPS VOM APARTHOTEL SPIEKEROOGER LEIDENSCHAFT

30

Page 31: Watt`n Eiland 9-2/2009

• Räkeln und strecken Sie sich häufiger mal am Tag

• Rollen Sie mehrmals am Tag mit Ihrem Bürostuhl vom Tisch weg,

lassen Sie beide Hände mit langen Armen auf der Tischplatte liegen

und nehmen den Kopf zwischen die Arme und schauen auf Ihre Füße,

Beine dabei anwinkeln. Entspannung und Dehnung im Schulter und

Nackenbereich.

• Strecken Sie öfter die Beine mal aus, auch im Sitzen.

Ziehen Sie dabei die Fußspitze Richtung Schienenbein

und halten diese Spannung während Sie dabei bis 10 zählen.

• Setzen Sie sich mehrmals am Tag gerade auf Ihren Stuhl und drücken

das Brustbein nach vorne. Arme hängen seitlich zum Boden hinunter,

Schulterblätter zusammendrücken. Die Schultern bleiben entspannt

und die Halswirbelsäule gerade.

31

Tipp: Wenn Sie nicht einschätzen können, ob Sie gerade sitzen, nehmen Sie sich z.B. einen Besenstiel und halten ihn vom

Hinterkopf bis an das Gesäß der Wirbelsäule entlang. Hinterkopf, Schulterblatt sowie Steißbein sollten den Stab berühren.

So sitzen Sie gerade!

• Bleiben Sie auf Ihrem Stuhl sitzen und lassen den gesamten Oberkörper auf die Oberschenkel sinken.

Beine sind dabei hüftbreit aufgestellt und die Arme hängen seitlich zum Boden. Der Kopf bleibt zwischen den Knien

und so entspannen Sie den gesamten Wirbelsäulenbereich. Halten und bis 10 zählen.

• Stellen Sie sich hinter Ihren Stuhl und legen die Hände auf die Rückenlehne. Hüftbreites Stehen.

Greifen Sie den Stuhl an der Lehne und schieben Sie diesen beim Nachvornebeugen von sich weg

bis Ihr Oberkörper zum Unterkörper einen rechten Winkel bildet. Kopf, Rücken und Gesäß sollten eine Linie bilden.

• Wenn Sie bei der Büroarbeit sitzen, schaukeln Sie mit Ihren Füßen von den Fußspitzen bis zu den Fersen

und halten diese Dehnung für eine Zeit. Öfter wiederholen.

• Greifen Sie oft mal zum Telefonhörer o.ä. mit Ihrer nicht dominanten Hand

• Stellen Sie sich öfter am Tag mal aufrecht hin und gehen bewusst auf der Stelle

und ziehen die Knie näher an den Oberkörper heran.

Dieses sind kleine Tipps um Ihren Alltag etwas bewegungsfreudiger zu gestalten.

Probieren Sie es doch mal aus und Sie werden schnell feststellen, wie gut Ihnen das tut!

Übung des Monats: Gut fürs Kreuz

Stehen Sie in aufrechter Position, Beine hüftbreit, etwas in den Knien stehen, das Becken nach vorne gekippt, Schultern entspannt,

die Arme in Verlängerung der Schultern nach vorne gerichtet, Handinnenflächen aneinander, die Daumen nach oben zeigend.

Im gesamten Radius der Arme den Oberkörper nach rechts drehen. Blickrichtung folgt der rechten Hand.

Wieder langsam in die Ausgangsposition zurück bewegen und einen Halbkreis zur linken Körperseite wiederholen.

Die Blickrichtung folgt dann der linken Hand.

Page 32: Watt`n Eiland 9-2/2009

DIE VORSPEISE

Carpaccio von Roter Beete in Walnussmarinade

mit Wildkräutersalat,Sobrasada Croutons,

Ziegenkäse und gerösteten Pinienkernen

4 mittelgroße Rote Beete Knollen

100 g Wildkräutersalat

100 g Ziegenkäse

50 g Sobrasada = Spanische Schinken Paste ( Wurst)

1 Baguette

20 g Pinienkerne

4 El Walnussöl

2 El Olivenöl

4 El Champagner-Essig

1 kleine Zwiebel

1 Tl Senf

30 g Walnuss

Zucker, Salz, Pfeffer

ZUBEREITUNG

Walnussöl, Olivenöl, Essig, Senf, Walnüsse und Gewürze

zusammen mit dem Zauberstab mixen. Je nach Bedarf abschmecken

und mit Hinzugabe von Gemüsebrühe die Konsistenz bestimmen.

Die Rote Beete mit etwas Meersalz in Alufolie einwickeln und bei

180° ca. 90 Minuten garen. Abkühlen lassen und schälen.

Danach die Rote Bete in hauchdünne Scheiben schneiden.

Für die Sobrasada Croutons das Baguette in Scheiben schneiden und mit

Sobrasada bestreichen. Die Croutons im Ofen überbacken.

ANRICHTEN

Den Teller mit dem Dressing bestreichen und mit der Rote Beete

kreisförmig auslegen. Kräutersalat mittig platzieren

und mit Dressing beträufeln. Die Croutons und den Ziegenkäse

um den Salat platzieren. Mit Pinienkernen bestreuen und servieren.

SOMMERMENÜ für vier bis sechs Personen

Carpaccio von Roter Beete

in Walnussmarinade mit

Wildkräutersalat, Sobrasada

Croutons, Ziegenkäse und

gerösteten Pinienkernen

******Knusprig gebratenes Zanderfilet

auf einem Ragout von Belugalinsen

mit Räucheraalstreifen und

Brunnenkresse-Schaum

******Buttermilchmousse mit Himbeersorbet

MIT KOPP UN SINN GENEITEN

32

Page 33: Watt`n Eiland 9-2/2009

DAS HAUPTGERICHT

Knusprig gebratenes Zanderfilet

auf einem Ragout von Belugalinsen

mit Räucheraalstreifen

und Brunnenkresse-Schaum

600 g Zanderfilet

200 g Belugalinsen

50 g Karotten gewürfelt

50 g Speck gewürfelt

25 g gehackte Schalotten

1/8 l Schlagsahne

¼ l Rauchfond vom Aal

1 kleiner Räucheraal

1 Bd. Brunnenkresse

¼ l Schmand

Weißwein

Pernod

33

Koch aus Leidenschaft: Guido Albrecht

ZUBEREITUNG

Für die Belugalinsen kleine Gemüsewürfel, Speck und Schalotten in etwas Butter

goldbraun anrösten. Mit Sahne und Rauchfond ablöschen und aufkochen,

die Belugalinsen zugeben und so lange kochen, bis sie kernig sind.

Mit etwas Salz, Pfeffer, Zucker und Essig abschmecken.

Schalotten mit Butter anschwitzen mit einem Schuss Weißwein und Pernod ablöschen.

Schmand hinzufügen und aufkochen lassen. Klein geschnittene Brunnenkresse

hinzufügen und aufkochen. Masse mit Zauberstab sehr fein mixen und servieren.

Zanderfilet in vier gleich große Stücke schneiden. Würzen und in heißer geklärter Butter

auf der Hautseite anbraten bis es schön knusprig ist. Wenden und gar ziehen lassen.

Linsen mittig auf dem Teller platzieren, den knusprigen Fisch anrichten. Den Brunnenkresse-

Schaum hinzufügen und mit Räucheraalstreifen und Brunnenkresse garnieren.

DESSERT

Buttermilchmousse mit Himbeersorbet

1/4 l Buttermilch

65 g Puderzucker

3 Blatt Gelatine

20 ml Limettensaft

190 g Rahm 35 %

ZUBEREITUNG

Zucker und Milch verühren, Gelatine und Saft erwärmen und auflösen.

Mit der Milch mischen, auf Eiswasser anziehen lassen, Rahm unterheben

sobald es anzieht. Weich in Schalen oder Nocken servieren.

250 g Himbeeerpüree passiert

200 g Zucker

100 g Wasser

50 ml Himbeergeist

Für das Sorbet

alles vermischen und frieren.

Page 34: Watt`n Eiland 9-2/2009

3�

Page 35: Watt`n Eiland 9-2/2009

Spiekeroog: Das steht für alles, was schön

ist – Urlaub, Strand, Meer, Natur, Idylle,

Erholung. Doch Genuss wird erst mög-

lich durch Arbeit, fast unsichtbare Arbeit.

Ein Koch, ein Nationalparkwächter, ein

Dünen- und Küstenschützer, ein Strand-

korbvermieter, ein Spediteur und ein

Müllentsorger sind im Dienst, wenn die

meisten Menschen noch sanft träumen.

Was ist los, während die Insel schläft?

Watt’n Eiland hat sie zur goldenen Mor-

genstund begleitet: die „Schönmacher“

von Spiekeroog.

Ein köstlicher Tagesbeginn nimmt sei-

nen Anfang schon zu später Uhrzeit.

Das Eindecken der Tische zum Frühstück

geschieht in der „Spiekerooger Leiden-

schaft“ nach Geschäftsschluss kurz vor

Mitternacht. Etwa eine Stunde wird be-

nötigt, um Teller, Tassen, Besteck und

dergleichen adrett zu verteilen. Die Dame

an der Rezeption leitet die Telefonanlage

nun auf ihr Handy weiter und geht nach

Hause. Auch in der Küche und im Restau-

rant ist jetzt Feierabend. Als es draußen

allmählich wieder hell wird am nächsten

Morgen, wirbeln in den öffentlichen Ho-

tel- und Gasträumen die Reinigungskräf-

te. Ab 6.30 Uhr verfeinern der „Chef

de Rang“ und der „Commis de Rang“

die Vorbereitungen im Frühstücksraum.

Frühstückskoch Conny Tost ist da längst

im Einsatz. Brötchen, Wurst- und Käse-

platten, Eierspeisen, Salate – alles will in

Eigenproduktion frisch zubereitet sein.

Conny Tost startet in der Küche gegen

4 Uhr seinen leidenschaftlichen Groß-

einsatz. Um 8 Uhr erscheinen die ersten

Frühstücksgäste und füllen ausgeschlafen

ihre Teller am reichhaltigen Büfett.

Michael Reiner und Norman Rühlmann

sind zu dieser Zeit im Hochgeschwindig-

keitstempo durch den Ortskern unter-

wegs. Groß, breit und kräftig sind beide.

Gut gebaut für ihren Job als Müllwerker

und E-Karren-Kraftfahrer. Zugereist vor

sieben und drei Jahren, haben sie sich in

ihre neue Heimat von Anfang an verguckt.

Umso gewissenhafter sorgen sie dafür,

dass Spiekeroog glänzen kann. Gegen

5 Uhr klingelt in den jeweiligen Schlaf-

zimmern der Wecker, Kaffee bringt den

Kreislauf in Gang, ab 5.40 Uhr machen sie

in der Abfallbeseitigungsanlage am Deich

den Arbeitstag startklar, ab 6 Uhr werden

zuerst die abgelegenen Straßen beackert,

ab 7 Uhr Restmüll in üppigen 80 Liter-

Säcken, Verpackungen, Altpapier, Pfand-

gut und saisonal Bauschutt aus dem Orts-

kern eingesammelt. „Morgens geben

wir richtig Feuer, damit wir aus dem Dorf

schnell wieder raus sind und ab vielleicht

11 Uhr mal einen Gang zurückschalten

können“, sagt Michael Reiner.

INKIEKDIE „SCHÖNMACHER“ VON SPIEKEROOGAUF TOUR MIT DENEN, DIE ARBEITEN, BEVOR DIE INSEL ERWACHT

WATT `n EILAND

35

Page 36: Watt`n Eiland 9-2/2009

Im großen Presscontainer lässt das Spieker-

ooger Entsorgungs-Duo aus den Müll-

ladungen zehn bis 15 dicke Bündel wer-

den und bringt diese an den Hafen. Dort

werden die Pakete von einem Landungs-

boot abgeholt, nach Harlesiel befördert,

von einem Müllwagen nach Wiefels trans-

portiert und im Abfallwirtschaftszentrum

weiterverarbeitet. „Auf dem Festland wird

alles vorgeschrieben. Auf Spiekeroog ar-

beiten wir eigenständig anhand einer von

uns gestalteten Logistik. Wir müssen nur

dafür sorgen, dass es gut läuft“, erläutert

Michael Reiner die Vorzüge. Dass er und

Kollege Norman Rühlmann sowie beider

Frauen auch privat bestens miteinander

auskommen, alle gerne gemeinsam grillen

und die Insulaner „ein sehr nettes Volk“

seien, macht das Leben und Schaffen auf

Spiekeroog umso angenehmer.

Wegen der Anlieferung von Lebensmitteln

für das „nette Volk“ und seine treuen Gäs-

te wird es am Hafen gerade schwungvoll.

Die „Tilde“ läuft ein, der „Versorgungs-

dampfer“ aus Neuharlingersiel. Die Hafen-

arbeiter löschen das Schiff. Die Ladung

reicht von hunderten Litern Mineralwasser

über ein paar Kisten Saft und Bier bis zu

Gasflaschen und Hochleistungsdämm-

stoffen. Schnell ist die Fracht auf ein paar

E-Karren verteilt. Und dann: Volle Kraft

voraus über die Insel zu den Nutzungs-

und Verkaufsstellen.

Unterdessen erreichen Aufbauten für die

Open-Air-Theateraufführung „Untergang

der Johanne“, die auch von der Spedition

Bellstedt in Empfang genommen werden den

Weststrand. Etwa zehn Mal im Jahr ergän-

zen solche Sondereinsätze, zu denen außer-

dem das Jazz-Festival oder das Dorffest

3�3�

Page 37: Watt`n Eiland 9-2/2009

im Sommer zählen, das Tagesgeschäft.

„Wir arbeiten eng mit den Veranstaltungs-

koordinatoren zusammen, um das alles mit

vorausschauender Planung gut hinzube-

kommen“, sagt Jochen Bellstedt, der die

Inselspedition 1992 von Gerhard Oltmanns

übernommen hat und mit Bruder Heiner

führt. Wichtiger Grundstock für das Gelin-

gen der Arbeit: Die Kanne Kaffee, welche

frisch aufzubrühen die zunächst dringlichs-

te Aufgabe des Frachtmeisters ist, wenn er

als Erster im Büro am Hafen eintrifft.

Als im Eiswinter 1996 die Insel zufror, ar-

beiteten nicht zuletzt die Spediteure von

vor Sonnenauf- bis nach -untergang.

Die letzte Fähre ab Spiekeroog legte um

6 Uhr ab. Ab 4.30 Uhr wurde das Gepäck

eingesammelt, die Lebensmittel danach

drei Wochen lang erst per Hubschrauber

eingeflogen und später von der „Spieker-

oog I“ gebracht, die sich am Weststrand

trocken fallen ließ, von wo die begehrte

Ware auf Anhänger umgeladen und ins

Dorf gezogen wurde. So gesehen können

die Bellstedts sowie ihre sechs Mitarbeiter

fast geruhsam ausschlafen, wenn sie an

einem normalen Tag wie heute zwischen

5.30 Uhr und 7 Uhr beginnen und ihre

sechs E-Karren mit Anhängern für die Kof-

ferabholtouren mobilisieren. 90 Minuten

vor Schiffsabfahrt geht es los, die Runde

durchs Dorf dauert maximal 45 Minuten.

„Es ist ein erkennbarer Trend, dass der

Gepäckumschlag wegen der kürzeren Be-

legungszeiten zunimmt und sich verstärkt

um die Wochenenden herum abspielt“,

sagt Jochen Bellstedt. Zu Pfingsten oder

Himmelfahrt herrscht natürlich erst recht

„erhöhte Alarmbereitschaft“, damit keine

Engpässe bei der Verladung auf die Fähr-

schiffe entstehen.

WATT `n EILAND

3737Fortsetzung auf Seite 38

Page 38: Watt`n Eiland 9-2/2009

Mit Engpässen ganz anderer Art beschäf-

tigen sich Christopher Brandes und

Nicolas Ertmann. Der Singvogelbestand

ist weltweit und mithin auch auf Spieker-

oog rückläufig. Doch ihre Runde über

die Ostplate, das Oster- und Westergrün

bringt heute auch gute Nachrichten: Mehr

Eulen als im Vorjahr. Christopher Brandes,

die Fachkraft des Niedersächsischen Lan-

desbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten-

und Naturschutz (NLWKN), sowie Nicolas

Ertmann, sein Nachfolger als „Vogelzivi“,

zählen an diesem Morgen unter ande-

rem 23 Nester in der Löfflerkolonie, sie-

ben brütende Sumpfohreulenpaare, sechs

Brutpaare bei den Waldohreulen und

fünf Rohrweihennester. Um 5 Uhr wa-

ren sie aufgebrochen. Das ist erforderlich,

weil sich beim frühmorgendlichen Abge-

hen der Insel zur Kartierung der „Brut-

verdacht“ am besten nachweisen lässt und

zudem „möglichst wenig Leute sehen sol-

len, dass wir in den Vogelbrutgebieten un-

terwegs sind, damit sie nicht denken, da

kann man einfach so hineingehen“, sagt

Christopher Brandes. Solche Aufklärungsar-

beit leistet er regelmäßig nebenbei, wenn

ornithologisch interessierte Urlauber ihm

mit Fragen doch mal erfolgreich auflau-

ern oder die vogelkundlichen Führungen

auf dem Programm stehen. Für die zwei-

te Kartierungstour, welche auf die Spuren

von Eulen und Schnepfen führt, bleibt

nun noch etwas Zeit zum Verschnaufen,

sie folgt am Abend kurz vor Sonnenunter-

gang. Insgesamt sind gut 20 Brutvogelarten

zu erfassen, dazu regelmäßig Wasser- und

Wattvögel zu zählen, um den Nationalpark

Niedersächsisches Wattenmeer als wich-

tigen Lebensraum und Rastplatz für die

Vogelwelt zu analysieren und zu bewahren.

Die „Vogelzivis“ sind offiziell anerkannt

vom Bundesamt für Zivildienst in der Sparte

Naturschutz und arbeiten für die National-

parkwacht Niedersächsisches Wattenmeer

als Teil des NLWKN seit 1986 auch auf

Spiekeroog. Dass die Plätze so begehrt

sind, weil die Unterkünfte der Spiekerooger

„Vogelzivis“ in direkter Nachbarschaft zum

legendären „Old Laramie“ liegen, ist un-

bestätigt, hält sich aber als Gerücht hart-

näckig. Nicolas Ertmann aus Berlin und

Christopher Brandes aus Schortens, der

in seinem Leben auch schon 1900 Kühe

in Außenstallhaltung auf Neuseeland ge-

molken hat, zog die Begeisterung für die

Natur auf das Eiland: Der Fund beein-

druckender Nestburgen der Löffler oder

die schönen Sonnenaufgänge, „hier bie-

tet jeder Tag etwas Besonderes“, sagt

Christopher Brandes. Für ihn gilt das umso

mehr: Seine Freundin ist Spiekeroogerin.

Jeden Tag etwas Neues hält die Arbeit auf

Spiekeroog auch für Gerhard Eilts be-

reit. Manchmal werden der NLWKN-Be-

triebshofleiter und seine fünf festen Mit-

arbeiter dabei sogar fotografiert. „Aber

nur von den Neulingen, die Stammgäste

wissen Bescheid“, sagt Gerhard Eilts. Die

Kontrolle der Schumacherwand und der

Hessenmauer, das Setzen von Büschen zur

Sandgewinnung, der Erhalt der Schutzdü-

nen, das Mähen des Deiches und weitere

Unterhaltungsarbeiten laufen ab 7 Uhr.

Wenn die Wasserbauer draußen auf dem

Meer an einer der 13 festen Buhnen tätig

werden müssen, beginnen die Arbeiten ti-

deabhängig auch schon mal um 5 oder 6

Uhr. Die Küstenschutzmaßnahmen an den

Wellenbrechern sind besonders beliebte

Fotomotive bei den Frühaufstehern und

3�

Fortsetzung von Seite 37

Page 39: Watt`n Eiland 9-2/2009

morgendlichen Strandläufern unter den

Urlaubern.

Rund 1600 Meter Deich und mehrere Kilo-

meter Dünenkante haben Gerhard Eilts und

Kollegen stets im Visier. „Was hat der blan-

ke Hans, was haben Wind und Wasser an-

gerichtet?“ – dieser Frage gehen sie heute

Morgen mit Vertretern der Inselgemeinde

und zusätzlichen Fachleuten aus der NL-

WKN-Betriebsstelle in Norden nach. „Zu-

standskontrolle der Küstenschutzanlagen

und Schutzdünenschau“ heißt die wichtige

Veranstaltung, die im Volksmund Deich-

schau genannt wird und zweimal im Jahr

vonstatten geht. Auch schwierige Bezirke

wie der auf niedrigem Strandniveau liegen-

de Zeltplatz, auf dem vor zwei Jahren mit

etwa 25.000 Kubikmetern original Spieker-

ooger Sand ein Schutzwall aufgefüllt

wurde, überstehen die kritischen Blicke der

Prüfer gut. „Keine größeren Probleme“ lau-

tet nach der Begehung das positive Fazit.

Für den Strand gilt das sowieso. Des Urlaubers

liebstes Ziel ist das Revier von Peter Hart-

mann und Harald Janssen. Der fällt aus

der Rolle, denn er trinkt nach dem Wecker-

bimmeln keinen Kaffee, sondern eine

Tasse Tee. Und frühstücken tut er in aller

Herrgottsfrühe auch noch gemütlich. „Dann

bin ich fit“, sagt er und es sieht bald nach

einem Wettkampf aus, wer eher am Strand

ist: Harald Janssen oder der Sonnenschein.

Brütende Austernfischer, die gerade recht

angriffslustig sind, wenn man ihnen beim

Arbeiten nur einen Schritt zu nahe kommt,

erfreuen wohl die „Vogelzivis“, beeinträchti-

gen nun aber etwas das idyllische Bild. Sand

und Wasser, wohin das Auge reicht, dazu

als schmückendes Beiwerk wie in einem

Stillleben dekorativ platzierte Strandkörbe.

Es finden sich heute keine leeren Flaschen

wie manchmal nach Feten, aber auch so

haben die Männer vom Arbeitsbereich

Strand genug zu tun. Rund 600 Strand-

körbe stellt die Kurverwaltung zur Ver-

fügung, im Herbst und Winter wurden

sie aufwändig gereinigt, lackiert und je

nach Zustand aufpoliert, renoviert oder

kernsaniert. Jetzt in der Saison sind

Peter Hartmann und Harald Janssen

ab 6 Uhr unterwegs, um den Sand

von den Sitzkissen zu fegen, die Müll-

eimer zu leeren und die Strandkörbe

korrekt aufzustellen. Bis 9 Uhr sind

sie fertig: Jetzt lauern schon die ers-

ten Sonnenanbeter auf das Öffnen

des Strandkorbvermietungswagens.

Die Insel ist erwacht, die Urlauber kom-

men vom Frühstück, schlendern durch

den Ortskern oder die Dünen, gehen an

den Strand und freuen sich auf einen

wundervollen Ferientag. Urlaub, Strand,

Meer, Natur, Idylle, Erholung – alles ist

bereitet: Guten Morgen Spiekeroog!

WATT `n EILAND

3�

Page 40: Watt`n Eiland 9-2/2009
Page 41: Watt`n Eiland 9-2/2009

UNTERGANG DER JOHANNE

Page 42: Watt`n Eiland 9-2/2009

�2

INKIEKDRAMATISCHE INSZENIERUNG VOR BEEINDRUCKENDER STRANDKULISSE

Kurze Zeit ist Stille, dann applau-

dieren die mehr als 250 Zuschau-

er am Strand von Spiekeroog

laut und zeigen ihre Begeiste-

rung für eine außergewöhnliche

Leistung einer ganz besonderen

Theatergruppe: Die Inszenierung

beeindruckt, man fröstelt beim

Zuschauen mit den durchgefro-

renen Schiffbrüchigen, die die

Mitglieder des Ensembles „Das

letzte Kleinod“ so glaubhaft

auf der „Naturbühne“ unter

freiem Himmel darstellen. Mit

überschäumender Begeisterung

stellen sie die Auswanderer

dar, die voller Zuversicht und

Hoffnung auf ein Leben in der

„Neuen Welt“ blicken – und die

sich dann mit letzter Kraft als

Überlebende eines gestrandeten

Schiffes retten und von den Be-

wohnern Spiekeroogs versorgt

werden.

Ereignet hat sich diese Katas-

trophe im Jahr 1854.

Page 43: Watt`n Eiland 9-2/2009

�3

Der Untergang der Bark „Jo-

hanne“ war das Initial für die

Gründung der Deutschen Ge-

sellschaft zur Rettung Schiff-

brüchiger. Bei der Katastrophe

trieben erstmals Menschen

als Strandgut ans Ufer, die

dramatischen Szenen spielten

sich direkt vor den Augen der

mangels Rettungsmöglich-

keiten hilflosen Insulaner ab.

Mit dem Theaterstück „Un-

tergang der Johanne“ ist auf

Spiekeroog die Erinnerung

an diese große Katastrophe

der deutschen Passagier-

schifffahrt wach geworden.

Hier, am Originalschauplatz,

hat die Schauspielgruppe

„Das letzte Kleinod“ das Er-

eignis inszeniert und gezeigt,

wie dicht Hoffnung und Hilf-

losigkeit beieinander liegen

können. Das Stück ist aus

mündlichen Überlieferungen

und historischem Quellenma-

terial entstanden. In Kirchen-

büchern, Zeitungsartikeln und

Gerichtsprotokollen finden

sich zahlreiche Berichte über

das Unglück. Außerdem sam-

melte das Theater mündliche

Überlieferungen auf Spieker-

oog und Erzählungen in Hes-

sen.

THEATERGRUPPE „DAS LETZTE KLEINOD“ ZEIGT DEN „UNTERGANG DER JOHANNE“ UNTER FREIEM HIMMEL

Page 44: Watt`n Eiland 9-2/2009

��

WATT ´n EILAND

Realisiert wurde das Schauspiel

am Spiekerooger Hauptstrand

mit Unterstützung des Galerie-

und Künstlerhauses. Unter

Regie von Jens-Erwin Siems-

sen probte das Ensemble vier

Wochen lang auf der Nord-

seeinsel.

Und dann endlich die Premi-

ere: Zum Auftakt versinkt die

Sonne in der ruhigen Nordsee.

So kontrastiert die roman-

tische Stimmung zunächst die

Dramatik der Ereignisse. Doch

mit aufkommender Abend-

dämmerung gewinnen sowohl

Schauspiel als auch Naturkulis-

se an Dramatik. Die Darsteller

ziehen das Zuschauer-Auge

sofort in ihren Bann − trotz

der grenzenlosen Weite des

Strandes. Dabei verleiht der

natürliche Theaterhimmel

den Szenen eine ganz eige-

ne Intensität. Während sich

das Geschehen um die „Jo-

hanne“ zur Katastrophe ent-

wickelt, kommt Flut auf und

schäumt Wellen über die bis

dahin spiegelglatte Nordsee.

Mit dem Stück wird Geschich-

te lebendig: Noch heute, nur

wenige Meter hinter dem Ort

des Schauspiels, befindet sich

die Original-Grabstelle der

70 Opfer der „Johanne“. Die

Schauspieler verleihen dem

damaligen Engagement der

Insulaner Gewicht und ma-

chen deren Leistung deutlich:

Über Monate versorgten die

Spiekerooger 146 Überleben-

de der Katastrophe − und

damit mehr Menschen, als da-

mals auf der Insel lebten. Eine

Erinnerung, die auf Spieker-

oog bis heute wach ist.

Warm eingepackt: Die Zuschauer warten gespannt auf die Premiere.

Page 45: Watt`n Eiland 9-2/2009

Die Schauspielgruppe „Das letzte Kleinod“

Schwere See vor Spiekeroog

Das Unglück des

Auswandererschiffs Johanne

64 Seiten, broschiert

Euro 9,95 [D] / Euro 10,30 [A]*/ sFr. 17,90

ISBN 978-3-86648-118-3

„Schwere See vor Spiekeroog“ ist die erste

Publikation der »Edition Beluga bei mare«.

Ein Euro aus dem Erlös jedes verkauften

Buchs wird an die „Seenotretter“,

die Deutsche Gesellschaft zur

Rettung Schiffbrüchiger, gespendet.

BUCH TIPP

Page 46: Watt`n Eiland 9-2/2009

MIT EINER STIMME FÜR ALLE! BOTSCHAFTERIN OLIVIA AMBROSELLI WIRBT FÜR DIE OSTFRIESISCHEN INSELN

Ohne Diplomatenköfferchen und jenseits

politischer Immunität ist Olivia Ambroselli in

Sachen Ostfriesische Inseln unterwegs. Ihre

Mission: Zusammen mit 17 weiteren im

Februar 2009 gekürten „Botschaftern“ die

Region voranbringen und die Menschen von

den Qualitäten der sieben Eilande vor der

Küste Niedersachsens zu überzeugen.

Das Türschild und ein Aufkleber am Auto kün-

den seitdem von der neuen Rolle der Bremerin.

Ein Jahr lang wird sie nun zusammen mit ihren

Kolleginnen und Kollegen aus ganz Deutsch-

land – jedes Bundesland hat ein eigenes „Kon-

sulat“ – sowie Österreich und der Schweiz die

Inseln bei ihrem Auftritt nach außen unterstüt-

zen. Ausgestattet mit Infomaterial und eini-

gen Privilegien wie kostenlosem Fährtransport

erzählt sie von endlosen Stränden, weißem

Sand sowie Beschaulichkeit, Ruhe und Idylle

an der wilden Nordsee. Und die Leute hören

zu. „Ich bin von der Schönheit der Landschaft

und der heilsamen Wirkung einer Reise zu die-

sem besonderen Fleckchen Erde einfach über-

zeugt – und das überzeugt auch andere. Viele

werden neugierig, fragen nach und sind dank-

bar für diese Urlaubsidee abseits der üblichen

Touristenpfade.“

��

INKIEK

Page 47: Watt`n Eiland 9-2/2009

Auch wenn sie quasi von Amts

wegen Neutralität walten las-

sen muss und keine der Inseln

bevorzugen darf, hat sie ihren

mehr oder weniger heimlichen

Favoriten doch bereits gefun-

den. „Ich glaube, die Liebe zu

Spiekeroog habe ich schon mit

der Muttermilch aufgesogen“,

erklärt sie. Eigentlich nicht sehr

erstaunlich, denn die erste

Überfahrt trat sie noch vor ihrer

Geburt wohlbehütet im Bauch

der Mutter an. Mit wenigen

Ausnahmen zieht es sie seither

wenigstens einmal im Jahr nach

Spiekeroog. „Mich packt dann

geradezu die Sehnsucht nach

der Ruhe und Stille der Insel.

Mir gefällt auch das Stückchen

auf der Fähre. Ich finde, man

lässt Ärger und Stress einfach

auf dem Festland – ganz weit

weg.“

Ein Stück Käsekuchen im Old

Laramie, Bernstein am Alten

Anleger suchen oder einfach

nur die Zeit bei einem Kaffee

auf der Sonnenterrasse des

Galerie- und Künstlerhauses

verstreichen lassen – es sind

die kleinen Dinge, auf die sich

Ambroselli jedes Mal aufs Neue

freut. „Wie schon zu Kinderta-

gen ticken die Uhren auf Spie-

keroog anders – langsamer“,

bemerkt die beruflich stark ein-

gebundene Bauzeichnerin eines

Architekturbüros.

Sie schätzt besonders die reine,

frische Luft Spiekeroogs, die sie

vorzugsweise im Frühling oder

Herbst genießt. Ein Charakte-

ristikum der Nordsee, das sie

auch von anderen Inseln wie

Norderney und Wangerooge

kennt und liebt. „Deshalb spre-

che ich auch mit einer Stimme

für alle Inseln, trotz meiner Vor-

liebe für Spiekeroog“, sagt die

34-Jährige.

Eher zufällig hatte sie sich mit

den Worten „Ich bin Botschaf-

terin, weil ich immer, wenn

ich auf meiner absoluten Lieb-

lingsinsel Spiekeroog bin, weiß,

was die Ohren hören, wenn es

still ist“ um die ehrenamtliche

Tätigkeit beworben und dann

die Ausschreibung wieder ein

wenig aus den Augen verloren.

„Als ich um die Weihnachtszeit

im vergangenen Jahr von der

Zusage erfuhr, konnte ich es

wirklich kaum glauben“, schaut

sie zurück. Immerhin 1300

Nordsee-Begeisterte kandi-

dierten für einen der begehrten

Posten, aber nur knapp 20

berief der Niedersächsische Mi-

nisterpräsident Christian Wulff

persönlich ins Amt.

Die Ernennung zur Botschafte-

rin hat eine Lawine losgetreten:

Fernsehen, Hörfunk und Zei-

tungen berichteten über ihre

neue Funktion. Sie hat sich viel

vorgenommen für die nächsten

Monate: Dazu gehört das Ken-

nenlernen von einigen bis jetzt

zu kurz gekommenen Inseln

und ihres ganz speziellen Cha-

rakters. Dazu gehört aber auch,

die vielen Facetten Spiekeroogs

noch genauer zu entdecken.

„Dieses Klima der Ruhe fördert

nicht nur die Entspannung,

sondern auch die kreative Ader.

Ein Fotokurs im Galerie- und

Künstlerhaus steht deshalb in

diesem Jahr ebenfalls mit auf

dem Programm“, beschreibt

Olivia Ambroselli ihre Pläne.

Die Bremerin nimmt ihre neue

Aufgabe als Botschafterin ernst.

Sie spricht nicht nur im Bekann-

tenkreis Leute an, sondern ver-

sorgt wichtige Multiplikatoren

mit Informationen oder pflegt

unter www.echtundklar.de ih-

ren eigenen Blog im Internet

– ganz ohne diplomatische

Floskeln, dafür aber mit viel

Herzblut.

�7

INKIEK

Page 48: Watt`n Eiland 9-2/2009

INKIEKSEHNSUCHT NACH DEM WESENTLICHENKÜNSTLERPORTRÄT ANKE GRUSS

Im Interview mit Viola Tallowitz-Scharf vom Galerie- und

Künstlerhaus Spiekeroog berichtet Künstlerin Anke Gruß von

ihrer Arbeit als Dozentin

Anke Gruß wurde 1970 in Köln geboren und studierte Malerei/

Kunsttherapie in Ottersberg und Grafik-Design in Bremen. Seit 2000

ist sie als Dozentin und im Museumspädagogischen Dienst Berlin

tätig. 2007 bis 2008 gab sie Kurse im Ocean Sounds Art and Sci-

ence Center in Norwegen und unterrichtet seit 2008 im Galerie- und

Künstlerhaus Spiekeroog.

��

Page 49: Watt`n Eiland 9-2/2009

Was hat Sie dazu bewegt ,

Kunst zu studieren?

Ich hatte schon immer den

Wunsch im künstlerischen Be-

reich tätig zu sein. Es gab zu

Anfang verschiedene Ansätze

wie Mode, Kostüm, Bildhau-

erei und Malerei. Als Schwer-

punkt während des Studiums

wählte ich die Malerei. Nach

dem Studium habe ich lan-

ge Zeit als Trickfilmfiguren-

bauerin, unter anderem auch

für die Sesamstraße gearbeitet.

Anschließend habe ich mich

entschieden, als freischaffen-

de Künstlerin zu arbeiten und

meine ganz eigenen Ideen

und Vorstellungen kreativ um-

zusetzen.

Sie leben und arbeiten in

Berlin und hielten sich aber

auch oft in Norwegen auf.

Welche Einflüsse haben

dieses Land und die dortige

Landschaft auf Ihre Arbeit

ausgeübt?

Alles begann mit einer Reise

nach Island. Der Norden mit

seinen Lichtstimmungen, sei-

ner Ruhe und Weite und sei-

ner Einsamkeit hat mich be-

geistert und etwas in mir zum

Klingen gebracht. Ein norwe-

gischer Maler sagte zu mir:

„Man wird nicht von außen

inspiriert, sondern findet im

Außen das wieder, was im In-

neren bereits vorhanden ist.“

Insbesondere die Lofoten lös-

ten dies in mir aus.

Vor jener Reise habe ich

wesentlich figürlicher und

auch expressiver gearbeitet.

Ihre Landschaftsbilder sind

sehr meditativ. Finden Sie

selbst zur Ruhe beim Ma-

len?

Im Grunde genommen ist das

so. Man vergisst für die Zeit

des Malens alles um sich her-

um. Das Zeitgefühl verschwin-

det und man ist vollkommen

bei sich selbst.

Führt die Einsamkeit in den

Bildern den Betrachter auf

��

Page 50: Watt`n Eiland 9-2/2009

sich selbst zurück? Wird er

sich seiner selbst bewuss-

ter?

Das ist zu hoffen. Für mich

waren die Reisen, aufgrund

der ganz anderen Atmo-

sphäre durch einsame Weite

und ungewohnte Ruhe, eine

Konfrontation mit mir selbst.

Es kommt natürlich auf den

einzelnen Betrachter an, in-

wieweit er sich auf die Bilder

einlässt und einlassen will.

Die Offenheit gegenüber die-

sen Eindrücken ist ein ganz

wesentlicher Aspekt.

Welche Rolle spielt der

Mensch in seiner Abwesen-

heit in Ihren Bildern?

Es geht darum, der Natur

nahe zu sein und was die Na-

tur im Menschen auslöst. Der

Mensch neigt häufig zu einer

Dominanz gegenüber der Na-

tur. Die zunehmende Techni-

sierung führt zu einer schein-

baren Sicherheit, die uns von

der Natur immer weiter ent-

fernt. Die Gewaltigkeit der

nordischen Natur konfrontiert

ihn mit seinem Ursprung.

Im Ocean Sounds Center

habe ich mich künstlerisch

viel für den Umweltschutz

und Ökotourismus mit ein-

gesetzt. Es ist mir wichtig,

eine Welt zu erhalten, die

dem Menschen lebenswert

erscheint. Das bedarf aber

auch eines entsprechenden

Bewusstseins und Umgangs

mit der Natur. Dies möchte

ich in meinen Bildern mit zum

Ausdruck bringen.

Was möchten Sie dem Be-

trachter außerdem mit Ih-

rer Kunst vermitteln?

Einerseits geht es inhaltlich

um Mensch und Natur und

andererseits um die Suche

nach dem Wesentlichen. Diese

Sehnsucht nach dem Wesent-

lichen und Ursprünglichen

ist etwas, das sich in dem

diffusen Zusammenspiel von

Himmel und Meer, also an der

Horizontlinie, widerspiegelt.

Sie bildet eine Projektionsflä-

che, in der sich auch die Wün-

sche des Betrachters und der

Drang nach Freiheit bemerk-

bar machen.

Sie arbeiten mit Aqua-

rell- und Ölfarben. Welche

Technik bevorzugen Sie für

die Kurse im Künstlerhaus?

Im Galerie- und Künstlerhaus

Spiekeroog gebe ich haupt-

sächlich Aquarell-, Acryl- und

Zeichenkurse. Diese Tech-

niken eignen sich sehr gut für

das schnelle Erfassen von Mo-

tiven. Doch nicht nur das skiz-

zenhafte Arbeiten bildet hier

einen Schwerpunkt, sondern

ebenfalls das Ausarbeiten

dieser Skizzen, das Erfassen

und Umsetzen von Farbklän-

gen sowie auch das Erproben

von Mischtechniken.

Was möchten Sie den Kurs-

teilnehmern vermitteln?

Ich möchte ihnen eine ande-

re Art und Weise des Sehens

vermitteln. Die Kursteilnehmer

sollen ihre Sehgewohnheiten

überprüfen und sich auf Neu-

es einlassen. Die Dinge sollen

aus verschiedenen Perspekti-

ven betrachtet werden. Des

Weiteren werden die Harmo-

nie und das Zusammenspiel

von verschiedenen reinen

Farben, auch in Verbindung

mit Mischfarben, untersucht.

Experimentelles Arbeiten mit

Tusche, Pastell, Acryl und Col-

lage regt die Kursteilnehmer

ebenfalls dazu an, von alten

Gewohnheiten abzulassen

und Neues auszuprobieren.

50

Page 51: Watt`n Eiland 9-2/2009

ANKE GRUSS

im Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog

WORKSHOP-TERMINE 2009/2010

Kreatives Reisetagebuch 8.09. bis 04.10.2009

Farbspiel und Lichterzauber 30.01. bis 02.02.2010

Bildaufbau, Rhythmus und Farbenklang 03.02. bis 06.02.2010

Die Welt im Blick 07.02. bis 10.02.2010

Kreatives Reisetagebuch 30.05. bis 02.06.2010

Farbspiel und Lichterzauber 03.06. bis 06.06.2010

Kreatives Reisetagebuch 25.10. bis 28.10.2010

Sehen, Sehgewohnheiten und Wirklichkeit 29.10. bis 01.11.2010

Die Welt im Blick 02.11. bis 05.11.2010

AUSTELLUNG

Dem Himmel so nah, Malerei Ein Bilderzyklus aus Island und Norwegen

23.10. bis 03.12.2009

Mehr Informationen

www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de

www.ankegruss.de

www.kultur-freun.de51

Page 52: Watt`n Eiland 9-2/2009

Dass auch die Tourismusbran-

che von der aktuellen Finanz-

und Wirtschaftskrise nicht ver-

schont bleibt, daran ließen die

Experten der fünften „Spieker-

ooger Runde“ im Galerie- und

Künstlerhaus keinen Zweifel.

Gleichzeitig stellten sie jedoch

heraus, dass sich das schma-

ler werdende Urlaubsbudget

durchaus positiv auf die deut-

sche Urlaubsregionen auswir-

ken kann. „Ausschlaggebend

dafür sind ideenreiche und ser-

viceorientierte neue Angebote“,

machte Carolin Ruh, Ge-

schäftsführerin der Touris-

musMarketing Niedersachsen

GmbH, beim Gesprächsauftakt

deutlich.

Neben Sarah Schulz, Dehoga

Niedersachsen, berichtete sie

als Fachfrau aus der touristi-

schen Praxis. Beide betonten,

wie wichtig Freundlichkeit,

Flexibilität und Kundenbin-

dung im Umgang mit Gästen

sind. „Eigentlich Selbstver-

ständlichkeiten, die trotzdem

oft zu kurz kommen“, so die

Pressesprecherin des Dehoga.

Hier müssten auch die Hotel-

lerie- und Gastronomiebetriebe

noch etwas umdenken, denn

das Reiseverhalten ändere sich

und damit auch die Ansprüche

der Urlauber: „Zimmer nur mit

Mindestbuchungsdauer anzu-

bieten, ist heute einfach nicht

mehr zeitgemäß“, bestätigt Ca-

rolin Ruh. Die Angebote müs-

sen flexibel und auf die geän-

derten Bedürfnisse abgestimmt

sein. Dass die Deutschen immer

stärker auf Kurztrips und Ta-

gesreisen setzen, machte auch

Dr. Ulrich Reinhardt, Tourismus-

forscher von der BAT Stiftung

für Zukunftsfragen, deutlich.

„Durch die Wirtschaftskrise

erleben viele Menschen eine

unsichere Situation am Arbeits-

platz. Sie verzichten deshalb

darauf, mehrwöchige Jahres-

urlaube zu buchen – dieser

Trend ist deutlich spürbar“, so

der Wissenschaftler. Der Durch-

schnittsaufenthalt liege schon

jetzt unter elf Tagen.

52

BUTEN & BINNENTOURISMUS UND WELTWIRTSCHAFTSKRISEKEIN TOURISMUS FÜR DIE MASSEN – URLAUBSANGEBOTE MÜSSEN INNOVATIV, INDIVIDUELL UND PERSÖNLICH SEIN

Page 53: Watt`n Eiland 9-2/2009

53

Diskutierten unter dem Motto „Urlaub ade?“ – Auswirkungen der Finanzkrise auf die Tourismusbranche: Ansgar Ohmes, Carolin Ruh, Sarah Schulz und Dr. Ulrich Reinhardt. Moderiert wurde die Talkrunde von Dr. Rüdiger Hoffmann (Mitte).

Wollen Hotel- und Gastrono-

miebetriebe weiter erfolgreich

sein, müssen sie auf diese

strukturellen Veränderungen

frühzeitig reagieren, mahnte

er und gab ganz praktische

Tipps: Viele Eltern könnten

aufgrund der Arbeitsmarktlage

mit ihren Kindern nicht über

längere Zeit in Urlaub fahren.

Also sollte es spezielle Ange-

bote für Großeltern geben, die

mit ihren Enkelkindern reisen.

Oder einfach mehr betreute

Kinder- und Jugendreisen, die

mit Gemeinschaftserlebnis und

Abenteuer ein unvergessliches

Urlaubserlebnis bieten. Davon

könnte insbesondere die nahe

gelegene und gut zu errei-

chende deutsche Nordseeküste

profitieren.

Denn die Referenten waren

sich einig, dass Arbeitslosig-

keit und Kurzarbeit als Aus-

wirkung der Finanzkrise die

Fremdenverkehrsorte unter-

schiedlich hart treffen werden.

Besonders starke Einbrüche

erwarten die Experten im Ge-

schäftsreisebereich. Klassische

Naherholungsziele könnten

jedoch profitieren. Ansgar

Ohmes, Geschäftsführer der

Nordseebad Spiekeroog GmbH,

bescheinigte der Grünen Insel

gute Aussichten für ihre tou-

ristische Zukunft. „Das pure

Naturerlebnis, der idyllische

Ortskern, aber auch vielfäl-

tige kulturelle und kreative

Angebote sorgen für gleich-

bleibend hohe Buchungen

und Aufenthalte auch außer-

halb der Hochsaison“, bestä-

tigt Ohmes. Doch auch eine

hervorragend gebuchte Insel

wie Spiekeroog mit sehr ho-

hem Stammgästeaufkommen

müsse sich mit den grundle-

genden Trends in der Touris-

muswirtschaft auseinander-

setzen. „Dazu gehören zum

Beispiel Angebote, die das

Gesundbleiben oder -werden

wirklich unterstützen“, erklärt

er. Der Grund: Die Gesamtbe-

völkerung wird immer älter

– gleichzeitig ein Teil der Ge-

sellschaft mit Zeit und Geld

zum Reisen. „Im Bereich der

Gesundheitswirtschaft verfügt

Spiekeroog über viele qualita-

tiv hochwertige Einrichtungen

– zum Beispiel ein eigenes

Kurmittelhaus, das hier einen

wichtigen Beitrag leistet“,

schließt Ohmes.

„Der Gast erwartet heute

Qualität in allen Bereichen“,

fügt Zukunftsforscher Rein-

hardt hinzu und betont, dass

„08/15“-Angebote ausge-

dient haben. „Ein Gast muss

wirklich begeistert sein, damit

er wiederkommt,“ wendet

sich der Wissenschaftler an

Gastronomie- und Hotellerie-

betriebe: „Gastgeber sollten

vor allem freundlich, hilfsbe-

reit und authentisch sein und

nur das versprechen, was sie

auch halten können. Das galt

vor und es gilt auch nach der

Finanzkrise“, so der Freizeit-

forscher schmunzelnd.

Page 54: Watt`n Eiland 9-2/2009

EIN „REISEBERICHT“VON GEFÜHLSLANDSCHAFTEN UND DER ERMUNTERUNG ZUM AUFBRUCH

Ankommen! Nein, im Grun-

de stimmt das nicht. Auf den

Weg machen, das ist es. Oder

beides?

Das „Um und Auf“ für die

genommene Auszeit passt ins

kleine Reisegepäck, der Wa-

gen bleibt in Janssens Garagen

vor dem Hafen von Neuharlin-

gersiel zurück, dann rauf auf

die Fähre – langsam, tatsäch-

lich langsam, nähere ich mich

der Insel. Schon jetzt ist dem

gewohnten, meist ungelieb-

ten Tempo etwas genommen,

hat Eile keine Chance mehr,

weil sie im Rhythmus der Insel

eigentlich zu nichts führt. Die

Fährmänner hinter dem Tresen

verkaufen mir den Kaffee und

den Imbiss für den kleinen

Hunger nicht schneller, nur

weil ich noch angespannt dar-

auf warte. Gut, nun werde ich

der Ruhe nicht mehr auswei-

chen, mit der Spiekeroog mich

empfängt und meine Inselzeit

begleiten wird.

Nach dem ersten Gang durch

das malerische Dorf führt

mein Weg gleich zum Strand.

Der Holzbohlenweg zum

Meer verläuft durch die weit-

läufige Dünenlandschaft, die

Brandung ist lange Zeit nur

hörbar und dann gibt die letz-

te Anhöhe aus feinem, hellem

Sand den Blick frei auf das

weiß bekrönte Blaugrau der

Wellen so weit mein Blick es

möchte: eine befreiende Wei-

te mit dem tröstlichen Gefühl,

angekommen zu sein.

Zeit, sich auf den Weg zu

machen. Den Noorderloog

entlang bis zum Rande des

Dorfes vor dem Deich nach

links in den Weg Achter

d’ Diek abbiegen, direkt zum

Künstlerhaus. In den groß-

zügigen hellen Räumen setzt

sich die Weite fort und hier

beginnt, umgeben von Kunst,

Inselschwärmern, Lebens-

künstlern, Suchenden und

Mentoren meine eigentliche

Reise. Ich hole mir die Anstö-

ße, die ich brauche und ver-

abrede mich neu mit meinem

Leben. Vivere – leben: ruhig,

entspannt, ermuntert und mit

neuen Möglichkeiten.

Ab Herbst 2009 startet das

Galerie- und Künstlerhaus in

Zusammenarbeit mit Prof. An-

nelie Keil, Dr. Rüdiger Dahlke,

Dr. Michaela Glöckler und wei-

teren namhaften Dozenten die

Reihe „VIVERE“, die sich mit

mehrtägigen Seminaren dem

kreativen, weitsichtigen Um-

gang mit herausfordernden

Lebensthemen widmet.

Mögliche ernste Motive der

eigenen Biografie, wie die

Konfrontation mit der Diagno-

se Krebs, der Erschöpfung bis

zum Burn-out, dem Umgang

mit chronischer Erkrankung

oder diffizilen Gefühlsland-

schaften beunruhigen und for-

dern uns. Sie stellen uns Auf-

gaben, die eines behutsamen

Blicks nach innen bedürfen.

Der Rückzug auf die Insel und

in die Gemeinschaft Gleich-

gesinnter im Künstlerhaus

mit seiner Musik, den Farben

und Formen erleichtert den

Wechsel der Perspektive und

ermuntert zum Aufbruch.

5�

BUTEN & BINNEN

5�

Page 55: Watt`n Eiland 9-2/2009

55

07.12. – 11.12. 2009 Gefühlslandschaften I

„Die Liebe ist ein seltsames Spiel – Beziehungen und Trennungen leben lernen.“

Seminarleitung: Prof. Annelie Keil

08.02. – 12.02. 2010 Gefühlslandschaften II

„ Wenn das Leben Angst macht – vom Nutzen und der Last eines großen Gefühls.“

Seminarleitung: Prof. Annelie Keil

05.05. – 09.05. 2010 Krankheit als Sprache der Seele

Seminarleitung: Dr. Rüdiger Dahlke

Aus dem VIVERE – Programm stehen folgende Termine bereits jetzt fest:

VIVERE – SEMINARE

Gerne senden wir Ihnen auf Anfrage das komplette Programm zu, das ab Juli

2009 in der Geschäftsstelle Bremen des Galerie- und Künstlerhauses erhält-

lich sein wird und auf der Webseite www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de

veröffentlicht wird.

Bereits im Oktober startet im Rahmen der Kooperation mit der AOK Bremen/

Bremerhaven das erste Gesundheitswochenende „VIVERE exklusiv“ unter

dem Zeichen der Bewegung und Entspannung, gefolgt von einer Inselzeit im

November zum Thema Ess-Genuss.

Ziel des Gemeinschaftsprojektes „VIVERE exklusiv“ ist es, den AOK-Versi-

cherten neue Zugangswege zu mehr Gesundheit zu eröffnen. Die gemein-

samen Veranstaltungen sollen alle diejenigen unterstützen, die ihre Freude

auf ein bewusstes Leben entdecken und aktiv etwas für sich tun möchten.

Weitere Informationen und Beratung zur gesamten VIVERE- Reihe:

Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog

Geschäftsstelle Bremen

Telefon: 0421-460 44 440

[email protected]

Prof. Annelie Keil

Dr. Rüdiger Dahlke

Das VIVERE – Programm für die Zeit von November 2009 bis Mai 2010

umfasst sieben mehrtägige Seminare.

Page 56: Watt`n Eiland 9-2/2009

Claudia Linke lebt seit sieben Jahren auf der Grünen

Insel Spiekeroog. Seit Anfang dieses Jahres ist die

zertifizierte Fitnesstrainerin für die „Spiekerooger Lei-

denschaft“ als Sportbetreuerin aktiv: Eine Zusammen-

arbeit, die einfach passt – schließlich ist die gebürtige

Osnabrückerin „sportlich mit Leidenschaft“! Warum

sie die Gäste Spiekeroogs so gern in Schwung bringt,

erklärt Claudia Linke in Watt´n Eiland mit viel Charme

im folgenden Selbstporträt:

„Liebe Leserinnen, liebe Leser,

was ist wohl „Porsche-Sport“ auf der Insel Spiekeroog?

Er ist langlebig, laufstark, bewegungsfreudig, leiden-

schaftlich!

Der Porsche 911 CL

Der Motor: Claudia Linke

Baujahr 09.06.1970 in Osnabrück

Der Grundstein für mein Interesse an der Natur ist

durch jahrelangen Urlaub an der Nordsee gelegt wor-

den. Meine Eltern sagen, dass schon damals auffiel,

dass ich als Kind ziemlich bewegungsfreudig war …

man könnte auch sagen, ich kannte keine Belastungs-

grenzen. Schon in meiner Ausbildung zur Arzthelferin

gab ich Sportkurse – auch zur Finanzierung etlicher

Sportscheine. Ich habe unter anderem ein Diplom als

Wellness- & Aktivtrainer, Nordic-Walking-Instruktor,

Wirbelsäulen, Aqua- und Pilatestrainer. Anderen Men-

schen zu helfen, ihr Leben aktiver zu gestalten, mit Rat

und Tat zur Seite zu stehen, das gilt bei mir als ganz

großes „Muss“.

SPORTLICH MIT LEIDENSCHAFTCLAUDIA LINKE

BUTEN & BINNEN

5�

Page 57: Watt`n Eiland 9-2/2009

Mit Sack und Pack zog ich vor sieben Jahren auf die Insel Spie-

keroog – den „Alltagsschrott“ ließ ich hinter mir. Seitdem habe

ich hier schon so manchen Sandkorn beim Nordic Walking

oder bei der Strandgymnastik von einem Ort zum anderen

bewegt. Die grüne Insel ließ mich aufatmen, hier konnte ich

meinen Intuitionen freien Lauf lassen. Mein Zentrum ist die

Kraft, andere zum Sport zu bewegen und aktiv am Leben teil-

zunehmen!

Das Eiland mit dem spezifischen Flair inspiriert mich dabei jeden

Tag aufs Neue, Sport ist mein Leben, die Insel mein Zuhause!

Meiner Vielseitigkeit setze ich auch heute keine Grenzen: Ich

bin mir treu geblieben und habe meinen Traum verwirklicht, da

zu arbeiten, wo andere Urlaub machen.

Mein sportliches Leistungspaket sehe ich als ideale Ergänzung

des Freizeitangebotes vom Aparthotel Spiekerooger Leiden-

schaft. Ich beherrsche die komplette Klaviatur des gesund-

heitsorientierten Freizeitsports mit Ausrichtung auf eine Ver-

besserung des Lebensgefühls, des Selbstwertgefühls und der

Lebensfreude.

Auch die Ernährungsberatung spielt hierbei eine große Rolle.

Mit meinem „Personal Training“ für die Gäste biete ich indivi-

duelle Gesundheitsprogramme zur dauerhaften Erhaltung und

Verbesserung der körperlichen, geistigen und emotionalen Leis-

tungsfähigkeit und Belastbarkeit, ergänzt durch ein hohes Maß

an exklusiver persönlicher Beratung, das über ein klassisches Fit-

nesstraining weit hinausgeht. Die Basis dieses Leistungspaketes

bilden die drei Bereiche Bewegung, Ernährung, Entspannung.

Denn genau so unterschiedlich wie die Gästestruktur innerhalb

eines Jahres ist, so individuell muss auch das sportliche Ange-

bot ausgerichtet sein. Machen Sie bei Ihrem nächsten Spieker-

oog-Urlaub doch einfach mal mit! Ich freue mich auf Sie.“

Ihre Claudia Linke

BUTEN & BINNENErnährungsanalyse und -beratung

Analyse der Essgewohnheiten, Gesundheitstipps

Stretching / Beweglichkeitstraining

Dehnungsprogramm von Kopf bis Fuß

Entspannung / Muskelentspannung nach Jacobsen

Tiefenentspannung, Progressive Muskelentspannung,

Autogenes Training

Lauffitness für Einsteiger

Verbesserung der allgemeinen Ausdauer; Gewichtsreduktion

Walking / Nordic Walking

Gelenkschonendes Herz-Kreislauftraining; Gewichtsreduktion /

Dynamisches Walking mit Einsatz spezieller Stöcke

Gymnastik Ü50

Rehabilitativ und gesunderhaltend (präventiv)

Fatburner Workout

Konditionsförderndes Ganzkörpertraining in Verbindung

mit leichter Choreographie

Problemzonen-Gymnastik

Training für Bauch, Beine und Po

Pilates

Ganzheitliches figurformendes Trainingsprogramm

Wirbelsäulengymnastik

Kräftigung und Dehnung für einen gesunden Rücken

Yoga

Fernöstliches Training zur Kräftigung und Entspannung

Kraft- und Ausdauertraining

Unter Einsatz von Kurzhanteln, Tubes, Theraband, Pezziball etc.

Herz- /Kreislauftraining

Leichtes Ausdauertraining zur Stabilisierung

des Herz-Kreislaufsystems

Fitnesstraining

z. B. Zirkeltraining, Aerobic, Stepp-Aerobic, T.B.O, Dance

Aquafitness / Wassergymnastik

Gelenkschonendes Ausdauer- und Krafttraining im Wasser

Inlineskating (demnächst im Kursprogramm)

Ausdauer- und Koordinationstraining

Weitere Informationen:

www.spiekerooger-leidenschaft.de

AUF EINEN BLICK: DAS AKTUELLE SPORTANGEBOT VON CLAUDIA LINKE

57

Page 58: Watt`n Eiland 9-2/2009

Mit Spaß dabei: Ausgelassenes Spielen ist im Diakonie-Freizeitzentrum Spiekeroog erwünscht

5�

Um Spiekeroog zu erleben,

braucht man eigentlich nur

wache Sinne. Zum Beispiel

eine Nase für die frische sal-

zige Luft, den Blick für die

Weite des Himmels, ein Ohr

für das Rauschen des Mee-

res oder das Gefühl für durch

die Fingern rieselnden Sand:

„Spiekeroog pur“ sozusagen.

Viele Urlaubswillige verzichten

deshalb während der schöns-

ten Zeit des Jahres bewusst

auf besonderen Komfort und

unternehmen stattdessen viel

gemeinsam im Freien. Gera-

de für junge Menschen oder

junge Familien ist es häufig

auch eine Frage des Budgets,

welche Art des Urlaubs in Be-

tracht kommt und wohin die

Reise sie führt.

Für alle Vorlieben und Brief-

taschengrößen soll es eine

Möglichkeit geben, Spiekeroog

zu erleben und preisgünstig

auf der Insel übernachten zu

können, dachten sich die Be-

treiber des Haus Sturmeck

vom Diakonie-Freizeitzentrum

Spiekeroog und verzichteten

in ihrem Konzept auf kostspie-

lige Extras.

BUTEN & BINNENDIE INSEL ERLEBEN FÜR WENIG GELDNEUES ANGEBOT IM DIAKONIE-FREIZEITZENTRUM SPIEKEROOG

Page 59: Watt`n Eiland 9-2/2009

5�

WATT `n EILAND

„Das Angebot ist auf Einzel-

reisende, Gruppen oder ganze

Schulklassen zugeschnitten.

Das bedeutet Erholung für alle

an einem der schönsten Orte

Deutschlands“, erklärt Man-

fred Berg von der Hausleitung.

Ab 27 Euro pro Person kann

man nun auf Spiekeroog über-

nachten, sogar das Frühstück

ist bereits im Preis inbegriffen.

Abgewohnte Zimmer oder her-

untergekommene Möbel muss

niemand befürchten, denn

der Komplex wurde erst 2008

renoviert und wiedereröffnet.

Das Haus Sturmeck ist weder

Jugendherberge noch Hostel,

sondern verfügt über einen

höheren Standard als viele ver-

gleichbare Unterkünfte. Auch

die Lage und Ausstattung

lassen keine Zweifel aufkom-

men, dass Individualisten und

Backpacker hier ihr Paradies

gefunden haben. Das im In-

selstil gehaltene Gebäude liegt

direkt an den Dünen zwischen

Café Westend und dem histo-

rischen Ortskern Spiekeroogs.

Nur wenige Meter vom Strand

entfernt, integriert es zudem

Kicker, Tischtennisplatten,

Grillplatz und mehrere Ge-

meinschaftsräume.

Wer eine schöne, aber dennoch

günstige Unterkunft auf der In-

sel sucht und dabei auf allerlei

Luxus verzichten mag, dem sei

das Diakonie-Freizeitzentrum

Spiekeroog ans Herz gelegt.

Das Diakonie-Freizeitzentrum Spiekeroog liegt am Westend direkt in den Dünen

Mehr Informationen unter: www.diakonie-freizeitzentrum-spiekeroog.de, Telefon: 04976 - 258

Page 60: Watt`n Eiland 9-2/2009

�0

BUTEN & BINNENHIMMELFAHRTSTURNIER IM SCHLAGBALLKIELER KEULEN HATTEN DIE NASE VORN

Perfekte Wetterbedingungen beim 7. Himmelfahrts-

turnier im Schlagball auf Spiekeroog: Bis auf einen

kurzen Platzregen nur Sonnenschein, Temperaturen

um die 20 Grad Celsius und vor allem fast kein Wind,

der das Geschehen auf dem 80 mal 25 Meter groß-

en Spielfeld am Strand hätte beeinflussen können.

Fünf Mannschaften aus ganz Deutschland waren am

22. und 23. Mai 2009 angetreten, um „jeder gegen

jeden“ den Sieger zu ermitteln. Am Ende hatten die

Kieler Keulen die Nase vorn und konnten das Feld un-

geschlagen verlassen. Nachdem im vergangenen Jahr

noch die Spiekerooger Gästemannschaft gewonnen

hatte, musste sie sich dieses Mal mit dem zweiten Platz

zufriedengeben und den Wanderpokal wieder aus ihren

Händen entlassen – vorübergehend.

Page 61: Watt`n Eiland 9-2/2009

�1

Gelebte Tradition: Fünf Mannschaften nahmen am 7. Schlagballtunier auf Spiekeroog teil.

Eingeladen hatte wie immer

die Hermann-Lietz-Schule, die

das Turnier zusammen mit der

Kurverwaltung organisierte

und natürlich auch selbst eine

Equipe stellte. Das Team um

Fabian Best, der vergangenes

Jahr als bester Jugendspieler

ausgezeichnet wurde, hatte

viele Neulinge in seiner Mit-

te, zeigte aber dennoch eine

sehr gute Leistung. Durch ei-

nen knappen 24:23-Sieg über

Köln belegte es am Ende den

vierten Platz. Dritter wurden

die Kieler Hummeln. Da die

Schar der Schlagball-Anhän-

ger in Deutschland (noch)

recht überschaubar ist, stan-

den natürlich nicht allein der

Wettkampf, sondern vor allem

die Freude am Sport und das

Wiedersehen mit den Aktiven

im Vordergrund. Bei zwölf

Mitgliedern pro Mannschaft

und einigen mitgereisten Fans

feierte abends eine stattliche

Anzahl an Schlagballbegeis-

terten im Beathaus der Her-

mann-Lietz-Schule ein erfolg-

reiches Turnier. Spiekeroog ist

eine der letzten Hochburgen

des alten deutschen Traditi-

onssportes Schlagball, einem

Vorläufer des heute so popu-

lären Baseballs. Noch bis in die

50er-Jahre des vergangenen

Jahrhunderts hinein stand er

auf vielen Schullehrplänen,

da sich viele Grundtechniken

wie Schlagen, Werfen, Ren-

nen, aber auch Taktik und

Geschicklichkeit auf einmal

trainieren lassen. Spiekeroog

und Langeoog pflegen seit

den 1950er-Jahren eine aus-

geprägte Rivalität, die einmal

im Jahr in einem Vergleichs-

wettkampf ihren Höhepunkt

findet. Die Mannschaften,

deren Mitglieder größtenteils

aus Urlaubern bestehen, tre-

ten dabei in jährlichem Wech-

sel des Austragungsortes in

verschiedenen Klassen gegen-

einander an. Nach mehreren

Remis konnten die Spiekerger

2007 und 2008 das Duell für

sich entscheiden. Am 30. Juli

2009 stehen sich die beiden

„Erzfeinde“ wieder gegenü-

ber, dieses Mal auf Langeoog.

Page 62: Watt`n Eiland 9-2/2009

�2

Page 63: Watt`n Eiland 9-2/2009

�3

Austernfischer mit ihrem

schwarz-weißen Gefieder und

ihren leuchtend orange-roten

Augen, Schnabel und Stelzbei-

nen gehören zu den charak-

teristischsten Bewohnern des

Wattenmeers. Aufgrund ihres

Aussehens tragen sie auch den

Beinamen „Halligstörche“, ob-

wohl sie bei Weitem nicht an

das Gardemaß von Meister

Adebar heranreichen und von

der Größe her gerade mal mit

Krähen oder Raben vergleich-

bar sind.

Unüberhörbar ihr schrilles und

lautes Rufen, mit dem sie häu-

fig auf sich aufmerksam ma-

chen. „Liplip“ schallt es über

den Strand. Austernfischer

wirken die meiste Zeit sehr ge-

schäftig und eilen häufig hin

und her. Mit ihrem kräftigen

Schnabel stochern sie dabei

auf der Suche nach Nahrung

im Schlick herum. Der Lebens-

wandel der Austernfischer rich-

tet sich nach den Gezeiten. Bei

Flut ruhen sie oder sind dann

auch schon mal schwimmend

weit vor der Küste anzutreffen.

Zieht sich das Meer zurück,

beginnt die Jagd nach Futter.

Auf ihrem Speiseplan stehen

vor allem Herzmuscheln, von

denen sie sich große Mengen

am Tag einverleiben können.

Aber auch Krebse, Schnecken

oder Würmer verschmähen sie

nicht. Dagegen bereiten ihnen

trotz ihres Namens echte Aus-

tern Probleme − die Schale ist

einfach zu dick!

Zum Öffnen größerer Mu-

scheln – die kleinen verschlin-

gen sie am Stück – gibt es

zwei verschiedene Methoden:

Entweder der Austernfischer

bringt sie zu einem glatten und

festen Untergrund und häm-

mert sie auf oder er versucht,

seinen Schnabel zwischen die

zwei Muschelhälften zu schie-

ben. Das dauert selten länger

als 10 bis 15 Sekunden. Wel-

che Methode zur Anwendung

kommt, hängt von den Eltern

und Großeltern ab: Sie wird in

der Familie von Generation zu

Generation weitergegeben.

Überhaupt ist das Verhalten

der „Halligstörche“ sehr auf

Traditionen bedacht: Ihrem

einmal gefundenen Partner

bleiben sie ein Leben lang

treu, es sei denn, sein Ableben

kommt dazwischen. In diesem

Fall „vermählt“ sich die Wit-

we oder der Witwer innerhalb

kurzer Zeit wieder neu. Auch

ihr einmal erlangtes Brut- und

Nahrungsrevier behalten sie

ein Leben lang und verteidi-

gen es energisch gegen alle

Eindringlinge.

Während der Brutzeit im Früh-

ling legt das Weibchen meis-

tens drei Eier in eine einfache

Mulde auf dem Boden, aus de-

nen dann im Juni die Jungtiere

schlüpfen. Am begehrtesten

sind die Plätze mit Meerblick

und direktem Zugang zur

Schatzkammer Wattenmeer.

Der Austernfischer ist das gan-

ze Jahr an der Nordseeküste

anzutreffen. Im Winter stoßen

zahlreiche Artgenossen aus

dem Norden hinzu, so dass sich

die Population verfünffachen

kann.

Ob diese Anziehungskraft

an den hervorragenden Be-

dingungen im Wattenmeer

liegt? Die „Halligstörche“ sind

zwar an den Küsten Europas,

Afrikas und Asiens und sogar

in den Steppen Russlands an-

zutreffen, am bedeutendsten

ist aber das Nordsee-Areal.

Auch der älteste bekannte

Vertreter dieser Tierart kam

hier zur Welt: Deutlich über

der durchschnittlichen Lebens-

erwartung von 15 Jahren seg-

nete er erst im „Biblischen Alter“

von 43 Jahren das Zeitliche.

Für „Kleine Leser“ hält die

Rubrik „För de Lüttjen“ ei-

nen interessanten Lesetipp

über Austernfischer und an-

dere Wattbewohner bereit.

HEIMISCHE TIEREDER AUSTERNFISCHER

BUTEN & BINNEN

WATT `n EILAND

Richtigstellung

Leider hatte in der letzten

Ausgabe von Watt ´n Eiland

trotz sorgfältiger Recherche

der Fehlerteufel zugeschlagen.

Wie mehrere Leser richtig be-

merkten, handelte es sich bei

den auf Seite �� und �5 abge-

bildeten Tieren nicht um Rehe,

sondern um Damwild und ei-

nen Rothirsch. Wir bitten, die-

sen Fehler zu entschuldigen

und bedanken uns noch einmal

bei allen Freunden von Watt ´n

Eiland für den Hinweis.

Page 64: Watt`n Eiland 9-2/2009

����

BINNEN

Impressionen von der Insel

��

Den leckeren Milchkaffee auf der

Sonnenterrasse des Künstlerhauses

genießen sogar die „fliegenden

Inselbewohner“: In einem unbeob-

achteten Moment lässt es sich die-

ser gefiederte Gast – allerdings unge-

laden! – so richtig schmecken …

Eine Momentaufnahme „zum Schmunzeln“

von unserer Leserin Barbara Endermann

Ein großer Erfolg war die Emil Nolde

Ausstellung auf Spiekeroog: Innerhalb

von vier Wochen bewunderten über

7.000 Besucher die Werke des heraus-

ragenden Expressionisten im Galerie-

und Künstlerhaus. Doch schon vor Aus-

stellungsbeginn erregte Emil Nolde viel

Aufmerksamkeit. Dafür hatte das Team

des Künstlerhauses mit farbigen und

auffälligen Plakaten und Flyern gesorgt:

Und mit den kleinen Decken- und Tür-

hängern, die der Watt´n Eiland Leserin

Gretchen Claußen aus Bremen beson-

ders gut gefielen, wie sie in einem Le-

serbrief an die Redaktion zum Ausdruck

brachte:

„Über das Künstlerhaus habe ich schon einige Artikel gelesen.

Dann blättert man weiter in der Zeitung oder im Magazin und

irgendwann denkt man nicht mehr daran. Anders bei diesen

schönen Hängern. Am Montag stieg ich in die Straßenbahn und

sofort fielen mir diese bunten Dinger auf. Ein großes Kompli-

ment an die Gestalter. Beim Aussteigen aus der Bahn pflückte

ich mir schnell einen Hänger von der Haltestange. […] Soeben

habe ich den Inseltag mit Emil Nolde gebucht – ich freue mich

schon.“ (Gretchen Claußen, Bremen, am 5. Mai 2009)

Die Watt´n Eiland Redaktion bedankt sich für dieses schöne Kompli-

ment: Nun freuen wir uns, dass am 5. September 2009 die zweite

Ausstellung Emil Nolde im Künstlerhaus startet – eine gute Gelegen-

heit für neue schöne Deckenhänger!

Leserbrief

Page 65: Watt`n Eiland 9-2/2009

�5

Der siebte Tag

Vor endlos vielen Jahren

erschuf der Herrgott – recht erfahren –

das Erdenrund mit Land und Meer.

Am siebten Tage ruhte er

sich aus vom Formen, Färben, Pinseln

und stellte fest: „Die Nordsee braucht mehr Inseln!

Vergeblich meine Plackerei,

wär´ Norderney nicht mit dabei!“

Das Land ringsum lag öd´ und leer.

Aus tiefstem Grund kam Juist daher.

Bilanz um vier. Ein Halt drum.

Heroisch hebt sich Baltrum.

Um sieben Wangerooge, Memmert -

im Handstreich Borkum, als es dämmert.

Nach acht erbat er sich Vergebung:

„Allein mir fehlt die Krönung!“

Und – endlich – als er alle Strippen zog,

entsprang sein Schmuckstück: SPIEKEROOG!

Vincenz Keuck

LESERBEITRäGE

�5

Seit sechs Jahren besucht Vincenz Keuck gemeinsam mit sei-

ner Frau Spiekeroog und zählt nach eigenen Worten zum

„Stammpublikum“ der Insel. Der Watt´n Eiland Redaktion

hat er dieses Gedicht zur Verfügung gestellt, das im Frühjahr

dieses Jahres entstanden ist.

Page 66: Watt`n Eiland 9-2/2009

WATT ´n EILAND FÖR DE LÜTTJEN

��

Page 67: Watt`n Eiland 9-2/2009

„Eddi Walfisch und die Tiere im Spiekerooger Watt“ –

von Vögeln, Robben, Fischen und anderen Meerestieren

Das Wattenmeer ist eine kleine Welt für sich. Dort leben die unterschied-

lichsten Tiere, wie rotbesockte Vögel oder Fische mit Vogelschnäbeln.

Anschaulich beschrieben werden zum Beispiel Heringsmöwe, Seehund

und Einsiedlerkrebs oder Miesmuscheln und Seenadeln. Eddi Walfisch

zählt zwar selbst nicht zu den typischen Wattbewohnern, dafür kennt

er sich dort umso besser aus. Mit zahlreichen Fotografien und liebevoller

Gestaltung bringt er dem Leser einen ursprünglichen Lebensraum näher,

der Spieker-oog und die anderen Ostfriesischen Inseln nahezu vollständig

umschließt. Eddi Walfisch und sein gestiefelter Freund Caspar erklären auf

lustige Art und Weise und ohne „erhobenen Zeigefinger“, was die jeweilige

Tierart ausmacht und wie man sie am besten beobachten kann, ohne zu

stören. Am Ende steht ein kleines Quiz, bei dem das neu gewonnene Wis-

sen unter Beweis gestellt werden kann. Wer neugierig ist, welches Tier

sich ein Boot bauen kann, wer über Wasser eine Brille braucht und für

welche Spezies rote Socken typisch sind, der ist mit dem Buch richtig beraten.

„Eddi Walfisch und die Tiere im Spiekerooger Watt“

Altersempfehlung: 7 bis 12 Jahre

ISBN: 978-3-938737-13-2

Preis: 10,90 Euro

KINDER-BUCHTIPP

�7

Page 68: Watt`n Eiland 9-2/2009

PAPIERSCHÖPFEN

Alte Zeitungen und gebrauchtes Papier las-

sen sich zu neuen kleinen Kunstwerken ver-

arbeiten und zum Beispiel als selbstgebastel-

te Karten für Oma, Opa oder deine Freunde

verwenden. Papierschöpfen funktioniert im

Prinzip genauso wie modernes Recycling, bei

dem aus Altpapier wieder Zeitungen oder

Kartons entstehen.

Deiner Fantasie bei der Gestaltung sind hier

keine Grenzen gesetzt. Du kannst fast jedes

alte Papier verwenden und die verschiedens-

ten Dinge einarbeiten.

WATT ´n EILAND FÖR DE LÜTTJEN

��

Ein Lesezeichen mit eingearbeitetem Band, echten Blüten und einer Holzblume. (Foto links)

Text & Bilder: Katja von Lipinski

www.dekopress.de

����

Page 69: Watt`n Eiland 9-2/2009

��

Du brauchst:

- Papier, Eierkartons, Tageszeitungen, Brötchentüten, Veranstaltungshinweise

oder sonstiges Papier (glänzendes Papier und feste Kartons oder Kisten sind nicht geeignet)

- Wasser, Mixer oder Pürierstab

- Siebe aller Art (am besten geeignet sind flache Siebe)

- Schüsseln, Küchenlappen, Handtücher

- Wäscheleine mit Wäscheklammern

- Blüten, Bänder und andere Materialien, die du einarbeiten möchtest

- zwei Bretter zum Pressen

So geht´s:

1. Das Papier in kleine Schnipsel reißen. Achte darauf, dass du die Papiere farblich trennst,

damit du später verschiedene Farben zur Verfügung hast und kein Einheitsbrei entsteht.

Übergieße die Schnipsel mit heißem Wasser, so dass sie ganz bedeckt sind.

Lasse sie 24 Stunden stehen.

2. Mixe die eingeweichten Schnipsel mit einem Mixer oder mit einem Pürierstab.

Bitte einen Erwachsenen um Hilfe.

3. Der so entstandene Brei nennt sich Pulpe. Verdünne nun die entstandene Pulpe mit Wasser

solange, bis sich das Gemisch so ähnlich wie Buttermilch anfühlt.

Führe dies mit allen verschiedenfarbigen Arten von Schnipseln durch.

4. Nun kannst du Papier schöpfen! Nimm dir hierfür einen Becher voll Pulpe

und gieße den Inhalt über ein Sieb. Jetzt ist deine Kreativität gefragt:

Du kannst verschiedenfarbige Pulpen übereinander gießen oder Blüten, Bänder und

andere Dinge einarbeiten. Lass das Sieb danach noch eine Minute abtropfen.

5. Breite auf einer flachen Unterlage ein oder mehrere Handtücher aus und lege einen

Vlieslappen darüber. Nun kippe das Sieb vorsichtig auf das Tuch.

Das Papier liegt jetzt zwischen Küchenlappen und Sieb. Drücke jetzt mit einem saugfähigen

Küchenlappen durch das Sieb das Wasser aus deinem Papier und drücke dein Papier

auf die unteren Tücher. Dieser Vorgang heißt Abgautschen. Wiederhole dies einige Male und

wringe dabei den Lappen mit dem du abgautschst einige Male aus.

Auch jetzt hast du die Möglichkeit, Blüten, andere Papiere oder Sonstiges einzuarbeiten.

6. Hebe nun das Sieb ab und lege einen zweiten Lappen von oben auf dein Papier.

Lege die Lappen mit deinem Papier zwischen zwei Bretter und presse es.

Du solltest zirka zwei Minuten auf den Brettern stehen.

7. Nun kannst du das Papier mit dem Lappen zum Trocknen aufhängen.

8. Anschließend kannst du dein Papier mit einer Schere auch noch

auf die gewünschte Form zurechtschneiden.

1 2

3

4

5 4

6 7

��

Bei diesem Papier wurden Bast, Klee, Gewürze und Roibuschtee mit eingearbeitet. Hmm, das riecht toll! (Fotos rechts unten)

Page 70: Watt`n Eiland 9-2/2009

STEINE BEMALEN

Steine bemalen macht schon den Kleinsten Spaß.

Nimmt man dazu Fingerfarbe, stellt dies weder für die Kinder noch für das Gras ein

Problem dar. Fingermalfarbe lässt sich übrigens auch bestens mit dem Pinsel verarbei-

ten! Wenn die Farbe getrocknet ist, können die Erwachsenen die Steine mit Bootslack

versiegeln und so zum Glänzen bringen. Außerdem kann der Regen die Verzierungen

dann nicht mehr abspülen.

Du brauchst:

Fundsteine, Fingerfarbe, Pinsel

So geht´s:

Je nach Lust und Laune drauflos malen!

WARMES STOCKBROT VOM LAGERFEUER

Ein sommerlicher Bastelnachmittag im Freien kann mit einem Lagerfeuer wundervoll abgerun-

det werden. Das Feuer musst du unbedingt den Erwachsenen überlassen, aber den Brotteig,

den kannst du anrühren und anschließend zusammen mit den anderen backen.

Du brauchst für den Teig:

500 g Mehl, 1 Päckchen Trockenhefe, etwas lauwarmes Wasser

½ Teelöffel Salz

So geht´s:

1. Das Mehl mit der Hefe und dem Salz in eine Schüssel geben

2. Alle Zutaten mit etwas lauwarmem Wasser zu einem festen Teig verkneten

3. Eine halbe Stunde an einem warmen Ort aufgehen lassen

Du brauchst für die Stöcke:

Sammelt für jeden der „Bäcker“ einen frischen Stock. Am besten geeignet sind die Äste von

Haselnusssträuchern oder von Weiden. Achtung! Keine giftigen Gehölze verwenden!

So geht´s:

Lass dir von einem Erwachsenen die Äste mit einem Messer anspitzen. Rolle aus einer kleinen

Teigkugel eine dünne Wurst und legt diese um die Astspitze und drücke sie fest an. Nun noch

einige Zeit über der Glut backen lassen und fertig ist das Stockbrot. Lasst es euch schmecken.

7070

Page 71: Watt`n Eiland 9-2/2009
Page 72: Watt`n Eiland 9-2/2009

W A T T ´ n E I L A N D