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Carina Reichholf Lernrampe GW mit Ö-Themen Studentisches Portfolio Koller, Sitte SS 16 A3: eine differenzierte Aufgabenstellung Thema: Werbung/Marketing Lehrplanbezug: (Höhere Lehranstalt für Tourismus) Tourismusgeographie Bildungs- und Lehraufgabe: Die Schülerinnen und Schüler sollen - die Funktionen des Marketings in touristischen Betrieben und Organisationen verstehen - die Methoden des Marketings anwenden können 7. Klasse. Marketing: Instrumente, Strategien, Ziele; Marktforschung, touristische Quellmrkte; Markenentwicklung; Gestaltung und Vermarktung touristischer Angebote. Schulbuch: Tourismus und Marketing 2 Werbung S, 123, 126 Differenzierte Aufgabenstellungen: Anforderungsbereich 1 Nennen Sie 5 Werbemittel. Welche Aktivierungsreize gibt es? Nenne 2 Werbeziele. Das Akronym AIDA steht für.... Für welche Werbeziele eignen sich Plakate besonders gut? Anforderungsbereich 2 Vergleiche Werbung und PR mithilfe des Bildes: 1

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A3: eine differenzierte Aufgabenstellung

Thema: Werbung/Marketing

Lehrplanbezug: (Höhere Lehranstalt für Tourismus)

Tourismusgeographie

Bildungs- und Lehraufgabe:

Die Schülerinnen und Schüler sollen -  die Funktionen des Marketings in touristischen Betrieben und Organisationen

verstehen -  die Methoden des Marketings anwenden können

7. Klasse. Marketing:

Instrumente, Strategien, Ziele;Marktforschung, touristische Quellmarkte; Markenentwicklung;Gestaltung und Vermarktung touristischer Angebote.

Schulbuch: Tourismus und Marketing 2 Werbung S, 123, 126

Differenzierte Aufgabenstellungen:

Anforderungsbereich 1 Nennen Sie 5 Werbemittel. Welche Aktivierungsreize gibt es? Nenne 2 Werbeziele. Das Akronym AIDA steht für.... Für welche Werbeziele eignen sich Plakate besonders gut?

Anforderungsbereich 2

Vergleiche Werbung und PR mithilfe des Bildes: Welche Unterschiede gibt es?

Erkläre die 4 Phasen des AIDA-Modells.

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Analysiere folgende Werbeanzeigen: Welche Aktivierungsreize werden angesprochen?

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Anforderungsbereich 3 Gestalte selbst eine Werbung mithilfe der AIDA-Formel. Nimm zu folgender Aussage Stellung: Werbung mit Bildern ist erfolgreicher als mit

Werbetexten. Prospektgestaltung: Beurteile das Prospekt nach Qualität der Titelseite, überschaubarer

Anordnung im Innenteil, Informationswert der Texte, emotionalem Anspruch der Bilder und Hinweisen auf der Rückseite.

Ein Prospekt sollte folgende Kriterien erfüllen: naturgetreue Darstellung mit hohem Informationswert Titelseite: Name des Anbieter, Standort mit naherem regionalen

Bezugspunkt (evtl. Seehöhe), Slogan, Foto, geordnete Gliederung, Vorteile für den Gast, Ausstattung

Letze Seite: alle Hinweise für eine Reservierung, Erreichbarkeit am Telefon, Anreisetipps, Verkehrsspinne und Ortsplan

http://www.hotel-alpenschloessl.at/pdf/prospekt-sommer.pdf

Erwartungshorizont:

Anforderungsbereich 1 Nennen Sie 5 Werbemittel. (Anzeige, Spot, Film, Plakat, Foto, Werbegeschenk) Welche Aktivierungsreize gibt es?

o Emotionale Reize: Angst, Durst, Freude, Genusso Gedankliche Reize: Neuigkeiten, Verfremdung von Darstellungen,

Überraschungen, Provokation, Humoro Physische Reize: Farben, Symbole, Kontraste

Das Akronym AIDA steht für ..... (Attention, Interest, Desire, Action) Nenne 2 Werbeziele: Produkteinführung (Bekanntmachung), Imageverbesserung Für welche Werbeziele eignen sich Plakate besonders gut?

o Rasche Bekanntmachung einer Botschaft – Anliegen für die breite Öffentlichkeito Imageänderung o Informationen mit hohem Aktualitätsgrad (Veranstaltungen, Eröffnungen)o Reduktion auf wenige Impulse: Botschaft muss auf einen Blick zu erfassen sein!

Anforderungsbereich 2

Analysiere die Werbung: Welche Aktivierungsreize werden angesprochen? (Bilder: Freiheit, Humor, Hunger)

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Vergleiche Werbung mit PR. Was sind Unterschiede?

Werbung PRZiel Kunden zum Kauf

bewegenumfassende Informationen über ein Unternehmen zu geben, Vertrauen aufzubauen, für Reputation zuständig

Werbeträger bezahlt unbezahlt (vom Journalisten redaktionell aufbereitete Artikel)

Wahrend Werbung vorrangig um die Gunst des Kunden wirbt, mit dem Ziel, ihn rasch zum Kauf zu bewegen, ist PR für umfassende Information, Imageaufbau und Reputation zustandig.Im Vergleich zur Werbung ist PR weniger laut, tragt indirekt, aber umso nachhaltiger dazu bei, die wirtschaftlichen Zielsetzungen des Unternehmens zu erreichen.

In den Medien stehen sich das bezahlte Inserat (Werbung) und der vom Journalisten redaktionell aufbereitete Artikel, der durch die PR-Abteilung bzw. PR-Agentur initiiert wurde, (PR) gegenüber.

Der erste augenscheinliche Unterschied: das Inserat ist bunt und suggeriert "Unser Unternehmen ist gut". Der Pressebericht hingegen ist informativer und - da ein Dritter sagt "Dieses Unternehmen ist gut" - auch glaubwürdiger.

Erkläre die 4 Phasen des AIDA-Modells.

A AttentionAufmerksamkeit – Die Aufmerksamkeit, ein erster Blick, eines möglichen Betrachters muss erregt werden.Ein Betrachter muss dazu gebracht werden, auf eine Werbung aufmerksam zu werden. Das ist eine immer schwierigere Aufgabe der Werbung, weil es sehr viel Werbung gibt, und alle ringen um die Aufmerksamkeit von Menschen, die auch anderen Reizen ausgesetzt sind. Aufmerksamkeit kann durch Hingucker erregt werden:* Nackte Haut, schöne Frauen/ Männer * Fangfoto, das etwas zeigt, das neugierig macht * Schiere Größe Niedliche Tiere, Kinder * Grelle Farben, große Sprüche usw.I InterestInteresse – Das Interesse des Betrachters für die Werbung soll gebunden werden: er soll vor der Werbung verweilen, er soll sich mit der Werbung beschäftigen.Der erste Blick des Betrachters soll gehalten werden. Er soll vor der Werbung verweilen und sich mit ihr beschäftigen. Deshalb bietet Werbung eine Geschichte, einen Witz, eine Pointe an. Das Interesse kann durch folgende Maßnahmen geweckt und gehalten werden:* Eine Geschichte wird erzählt – oft in nur einem einzigen Bild * Eine unerwartete Pointe provoziert * Eine Andeutung will aufgelöst werden * Ein Witz wird dargestellt * Ein Rätsel macht neugierigD Desire

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Verlangen – Das Verlangen des Betrachters nach dem beworbenen Produkt soll sowohl rational als auch emotional geweckt werden.Der Betrachter bekommt Gründe dafür genannt, warum er das beworbene Produkt kaufen sollte: Dabei können rationale (=vernünftige) und emotionale (=gefühlsmäßige) Gründe unterschieden werden. Das Verlangen nach dem Produkt kann durch folgende Maßnahmen geweckt und gehalten werden:Rational:* Besondere Vorteile des Produkts werden genannt: Sein günstiger Preis, seine technischen Leistungsdaten, besondere Features, die der Konsumartikel bietetEmotional:* Das Produkt bekommt ein bestimmtes Image zugewiesen, das auf den Käufer abfärben soll: wenn das Produkt cool ist, dann soll diese Eigenschaft auch auf den Käufer übergehen.* Das Produkt wird als Status-Symbol aufgewertet: es bedeutet ‚mehr’ und zeigt nach außen sichtbar den Erfolg des Besitzers an: Wer das Produkt besitzt, der ist erfolgreich* Die Werbung spricht untergründige Ängste und Hoffnungen der Betrachter an, die sie abzuwenden bzw. zu erfüllen verspricht: Wer das Produkt kauft, der wird viele Freunde finden, von allen geliebt werden, erfolgreich und sexy sein und sich nie wieder einsam fühlen...A ActionHandlung – Die Kaufhandlung soll ausgelöst und erleichtert werden.Werbung hat einen bestimmten Zweck: Als Produktwerbung will sie den Betrachter dazu bringen, sich die beworbene Ware zu kaufen. Zur Kaufhandlung kann durch folgende Maßnahmen geführt werden: * Produktabbildung * Drängen durch Jetzt, Sofort oder Aufforderungen * befristete Sonderangebote, limitierte Auflagen * ...

Anforderungsbereich 3

Gestalte selbst eine Werbung mithilfe der AIDA-Formel.

Nimm zu folgender Aussage Stellung: Werbung mit Bildern ist erfolgreicher als mit Werbetexten.

o Bilder werden schneller erfasst als Geschriebenes oder Gesprocheneso Bilder sind sehr konkret und lösen unmittelbar Reaktionen aus (Hunger, Freiheitsgefühl,usw.)o Bilder sprechen die Gefühlsebene an. o Das Produkt wird im Geschäft direkt wiedererkannt.

Prospektgestaltung: Beurteile das Prospekt nach Qualität der Titelseite, überschaubarer Anordnung im Innenteil, Informationswert der Texte, emotionalem Anspruch der Bilder und Hinweisen auf der Rückseite.

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A4: ... ausgehend von einem Unterrichtsmedium

Anforderungsbereich 1

Starte Google Earth und zoome auf Österreich. Verorte mittels Google Earth die sechs österreichischen Nationalparks.

Arbeite mithilfe des Internets die wesentlichen Funktionen der österreichischen Nationalparks heraus.

Anforderungsbereich 2

Vergleiche die landschaftlichen Charakteristika der einzelnen Nationalparks mithilfe von Google Earth.

Vergleiche die Reliefformen und Höhenlagen (höchster Punkt, tiefster Punkt, durchschnittlich zw. __ und ___ Meter) der einzelnen Nationalparks mittels Bergfex.

Anforderungsbereich 3

Gestalte mithilfe von bergfex eine Wanderroute im Nationalpark Hohe Tauern.

Erwartungshorizont:

Anforderungsbereich 1

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Arbeite mithilfe des Internets die wesentlichen Funktionen der österreichischen Nationalparks heraus.

Funktionen: Naturschutz

Die wichtigste Aufgabe besteht in der Erhaltung und Wiederherstellung natürlicher u. naturnaher Lebensgemeinschaften sowie eines artenreichen heimischen Tier. und Pflanzenbestandes.

Forschung

Die Untersuchung, Beobachtung und Bewertung der Zusammenhange und Wechselwirkungen in den Ökosystemen sind die Grundlage für die Erforschung der Lebensvorgange Im Nationalpark ( Umwelt-Monitoring).

Bildung

Durch Informationszentren, Bildungshauser, Lehrpfade und fachkundige Führungen soll das Interesse u. Verantwortungsbewusstsein der Besucher der Umwelt gegenüber gesteigert werden.

Erholung

Die erholungsfunktionale Attraktivierung sollte mithilfe gezielter Besucherlenkungsmaßnahmen behutsam erfolgen wobei durchaus auch die positive regionale Wertschöpfung für Tourismus und Landwirtschaft ihre Berechtigung hat. „Der Urlaub in dieser Region ist besonders erholsam u. gesund“.

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A5: Eine Maturafrage

Maturabeispiel zum Thema „Migration“

Lehrplanbezug (HAK)

IV. Klasse:

Österreich:Veranderungen in der Gesellschaft, Volksgruppen, Minderheiten, Migration, Wirtschaftliche Entwicklung, Wiederaufbau, Binnenmarkt, Rolle der Medien, Kultur und Kunst.

Anforderungsbereich 1:

Nennen Sie mithilfe von Quelle 1 die wichtigsten Auswirkungen, die ein Ausbleiben von Migration auf die österreichische Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur hätte.

Beschreiben Sie mithilfe von Grafik 1, woher die Staatsbürger Österreichs mit Migrationshintergrund hauptsächlich stammen und nennen Sie Fluchtursachen von MigrantInnen.

Grafik 1

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http://www.demokratiezentrum.org/ausstellung/stationen/02-oesterreich.html (31.5.2016)

Anforderungsbereich 2

Erkläre die folgenden Begriffe und gib jeweils ein Beispiel dafür: „Brain Drain“, „Brain Gain“.

Stellen Sie die beiden Begriffe Schub- und Sogfaktoren gegenüber und geben Sie jeweils ein Beispiel an.

Erklären Sie in welchen Teilbereichen Integration wichtig ist.

Anforderungsbereich 3

Nehmen Sie zu folgenden Zitat von Goethe Stellung:

„Ein Volk, das seine Fremden nicht ehrt, ist dem Untergang geweiht.“ im Bezug auf die Flüchtlingskrise 2016

Beurteilen Sie die Chancen der Migration für Österreich aus wirtschaftlicher Sicht mithilfe von Quelle 2

Diskutieren Sie über die Ursachen der folgenden Aussage: „Brain Drain in Ö - Hochqualifizierte bleiben dem Land fern“

„Tendenziell leidet Österreich eher unter einem Brain Drain, also einer Abwanderung hoch qualifizierter Arbeitskrafte, und kann aber gleichzeitig keinen Brain Gain erzielen, also eine substanzielle Zuwanderung von Hochqualifizierten.

Vor einigen Jahren hat Richard Florida, ein amerikanischer Ökonom, ein Buch mit dem Titel „The Rise of the Creative Class“ veröffentlicht. Eine seiner wichtigsten Thesen darin ist, dass hoch qualifizierte Arbeitskrafte von einem offenen und multikulturellen Klima in Stadten angezogen werden. Technologiemilliarden und groß angekündigte Rückholprogramme von österreichischen Forschern im Ausland werden bei gleichzeitig restriktiver und willkürlicher Migrations- und Integrationspolitik keine Erfolge bringen. Dieser ungelöste Widerspruch könnte das so dringend benötigte Wachstum in den nachsten Jahren weiter beeintrachtigen.“

(Ausschnitt von http://diepresse.com/home/meinung/gastkommentar/417170/Brain-Drain-und-Brain-Gain-auf-Osterreichisch)

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Erwartungshorizont:

Anforderungsbereich 1:

Nenne mithilfe von Quelle 1 die wichtigsten Auswirkungen, die ein Ausbleiben von Migration auf die österreichische Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur hätte.

Die Gesellschaft würde schrumpfen, die Nachfrage sinken, das Bruttoinlandsprodukt zurückgehen. Die Gesellschaft würde schneller überaltern, die Menschen müssten langer arbeiten, um das Pensionssystem zu finanzieren. Die gesamte Wirtschaft ware betroffenBesonders betroffen waren der Tourismus und der Pflegebereich: Hotels müssten zusperren, Pflegepersonal würde fehlen. Ohne die MitarbeiterInnen mit Migrationshintergrund würde etwa im Wiener AKH das Chaos ausbrechen: „Dann müssten wir zehn Prozent der Betten schließen, hatten zehn Prozent weniger Operationen, langere Wartezeiten“ , sagt AKH-Leiter Reinhard Krepler. In einem Szenario ohne ZuwanderInnen müssten mittelfristig Einheimische die Lücken am österreichischen Arbeitsmarkt füllen – und unterbezahlte Jobs annehmen, die sie derzeit meiden. „Langfristig gesehen kann das Fehlen der Migranten zu einer erheblichen Verteuerung in einigen Branchen führen“,

Beschreibe mithilfe von Grafik 1, woher die Staatsbürger Österreichs mit Migrationshintergrund hauptsächlich stammen und nennen Sie Fluchtursachen von MigrantInnen.

wichtigste Ursachen: Arbeitssuche Naturkatastrophen Krieg/ Konflikte Armut

Die meisten Personen, die in Österreich leben und eine ausländische Staatsbürgerschaft  haben, kommen aus Deutschland. Ihnen folgen Personen, die aus der Türkei, Serbien, Bosnien und Herzegowina, Rumänien, Kroatien, Ungarn und Polen kommen. Etwa 553.000 der EinwohnerInnen Österreichs, die in einem anderen Land geboren worden sind und/oder eine andere Staatsangehörigkeit haben, stammen aus anderen EU-Staaten sowie Island, Norwegen, Liechtenstein (=EWR) und der Schweiz.

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Anforderungsbereich 2:

Erkläre die folgenden Begriffe und gib jeweils ein Beispiel dafür: „Brain Drain“, „Brain Gain“.Computerfachleute aus Indien gehen nach Österreich, österreichische WissenschaftlerInnen finden in den USA bessere Arbeitsbedingungen und Förderungen. Der Begriff „Brain Drain“ (wörtl. „Abfließen von Verstand“) bezeichnet die Abwanderung hochqualifizierter Arbeitskräfte. Häufige Routen sind vom Osten oder Süden Europas in reichere EU-Länder oder von Europa in die Vereinigten Staaten. Hervorragende WissenschaftlerInnen,SportlerInnenoderWirtschafts- treibende sind auf den internationalen Arbeitsmärkten höchst willkommen, Aufenthalts- und Arbeitsberechtigungen werden den hochqualifizierten MigrantInnen häufig gewährt. Aus Sicht des Ziellandes wird der Vorgang als „Brain Gain“ (wörtl. „Zugewinn von Verstand“) bezeichnet.

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Erklären Sie in welchen Teilbereichen Integration wichtig ist.

Arbeitsrechtliche IntegrationDie gleichberechtigte Eingliederung in den Arbeitsmarkt sowie die Möglichkeit des sozialen Aufstiegs sind zentrale Bestandteile von Integration. Deshalb ist es wichtig, ZuwanderInnen bei ihrem Einstieg und der Integration in den österreichischen Arbeitsmarkt zu helfen, sie über ihre Rechte zu informieren und Chancengleichheit zu ermöglichen.

Politische IntegrationZur politischen Partizipation gehört das Wahlrecht. Innerhalb der Europäischen Union haben EU-BürgerInnen auch im Ausland das kommunale Wahlrecht, sie können also auf Gemeinde- und Bezirksebene ihre Stimme abgeben. In Österreich können BürgerInnen

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aus anderen EU-Ländern bei den Gemeinderatswahlen und auf Bezirksebene ihre Stimme abgeben. Außerdem haben ausländische StaatsbürgerInnen im Rahmen von Interessensvertretungen die Möglichkeit, politisch zu partizipieren, z.B. als Betriebsräte.

Soziale IntegrationIntegration ist nicht nur in beruflicher und politischer Hinsicht wichtig, sondern auch im alltäglichen Zusammenleben. Zuwanderer und Zuwanderinnen und Alteingesessene können mit- und voneinander lernen, sich im Alltag helfen und ihre Freizeit gestalten. Beide tragen somit zu einem gelungenen und spannenden Miteinander bei.

Kulturelle IntegrationSprache ist ein wichtiger Schlüssel zur kulturellen Integration. Sie erleichtert den Austausch im Alltagsleben, eröffnet den Zugang zu weiteren Bildungsmöglichkeiten und ermöglicht die Teilhabe am kulturellen Leben. Für Zuwanderer und Zuwanderinnen, die eine andere Erstsprache als Deutsch haben, ergeben sich weitere Vorteile: Sie beherrschen mehrere Sprachen und haben damit eine wichtige Zusatzqualifikation

Stelle die beiden Begriffe Schub- und Sogfaktoren gegenüber und nenne Beispiele.

Bei den Ursachen für Migration werden „Schub“ und „Sog “ unterschieden. „Schub-Faktoren“ bewegen Menschen dazu, ihre Wohngebiete aus einer unertraglichen oder bedrohlichen Situation heraus zu verlassen. Diese Faktoren können unterschiedlicher Art sein: von Naturkatastrophen über Armut und soziale Diskriminierung bis hin zu Krieg und Verfolgung. Im Gegensatz dazu wirken „Sog-Faktoren“ anziehend auf die Menschen. Dabei handelt es sich um Angebote des Ziellandes: zum Beispiel verfügbare Arbeitsplatze, befriedigendes Einkommen, Sicherheit und Freiheit.Wahrend Schub-Faktoren bei Fluchtbewegungen überwiegen, werden Sog-Faktoren vor allem im Zusammenhang mit „Arbeitsmigration“ wirksam. Selten verlassen Menschen jedoch ihre Heimat aus nur einem einzigen Grund. Meist führt eine Kombination mehrerer Gründe zur Migration, wobei es haufig zu einer Vermengung von Schub- und Sog-Faktoren kommt. Ein Motiv haben wohl alle Migrantinnen gemeinsam: das Ziel, ihre Lebenssituation durch die Wanderung zu verbessern.

Unterscheidungsmerkmal -> Grad des Zwanges (http://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-322-95746-7_3#page-1)

Anforderungsbereich 3:

Nimm Stellung zu folgenden Zitat von Goethe:

„Ein Volk, das seine Fremden nicht ehrt, ist dem Untergang geweiht.“

Beurteilen Sie die Chancen der Migration für Österreich aus wirtschaftlicher Sicht mithilfe von Quelle 2

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Chancen: Migration als wertvoller Schlüsselfaktor für die österreichische WirtschaftMenschen mit Migrationshintergrund stellen mit ihrer Mehrsprachigkeit, ihrer internationalen Erfahrung, ihren Sprachkenntnissen und ihrem Know how über andere Markte und Kulturen ein wertvolles Potenzial für die österreichische Wirtschaft dar. Sie haben es gelernt über den Tellerrand zu blicken, flexibel zu sein und konnten in anderen Landern Erfahrungen sammeln. Dies sind Eigenschaften die für Unternehmen von Interesse sein können.Die Integration von MigrantInnen stellt für alle Seiten eine win-win Situation dar. Gerade im Hinblick auf den zukünftigen Fachkraftemangel und den damit einhergehenden internationalen Kampf um die besten Köpfe, gilt es daher weg von einer Abschottungskultur hin zu einer Willkommenskultur in Österreich zu gelangen.Vielfalt und eine Kultur der Offenheit in der Gesellschaft und in der Wirtschaft ist ein großer Gewinn für Österreich. Die Wirtschaftskammern Österreichs haben dies erkannt und setzen selbst aktiv Initiativen, um hier einen Beitrag zu leisten.https://www.wko.at/Content.Node/Migration/Von_der_Integrationsdebatte_zur_Willkommenskultur.html

Diskutiere über die Ursachen der folgenden Aussage: „Brain Drain in Ö - Hochqualifizierte bleiben dem Land fern“

mögliche Ursachen: Allerdings hat sich eine populistisch-restriktive Haltung zu Migrations- und Integrationsfragen mittlerweile in beinahe allen Parteien breitgemacht. So gesehen ist die Inflationsdiskussion als Ablenkung von einem „Auslanderwahlkampf“ beinahe ein Glücksfall, wenngleich sie den Blick auf die langfristige Wettbewerbsfahigkeit der heimischen Wirtschaft verstellt.

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Die entscheidende Pointe liegt nun darin, dass Technologie-, Migrations- und Integrationspolitik eng miteinander verbunden sind. Das besondere österreichische Element in diesem Politikmix ist die Widersprüchlichkeit und Scharlatanerie, mit der hier agiert wird. Eine seit Jahrzehnten verschleppte vernünftige Regelung von Migration und Integration schlagt sich nieder in einer Technologiepolitik, die zwar gerne über Hochtechnologie redet, aber zunehmend Probleme bekommen wird, entsprechend ausgebildete Arbeitskrafte zu mobilisieren.

Einstweilen ist Österreich an einem Wendepunkt der wirtschaftlichen Entwicklung angelangt: Es gilt wegzukommen von bloßer Adaption auslandischer Technologie (was jahrzehntelang hervorragend funktionierte und den Aufholprozess Österreichs ermöglichte) und stattdessen eigenstandige Innovationen hervorzubringen. Dies verlangt nicht zuletzt die zunehmende Konkurrenz im Bereich des mittleren Technologieniveaus, in dem Österreich bislang so erfolgreich agierte: Neben den neuen mittelosteuropaischen EU-Mitgliedstaaten sind es vor allem Indien und China, die schnelle Fortschritte im Technologieniveau machen.

Hochtechnologie verlangt aber andere Arbeitskräfte als avancierte Mitteltechnologie, es sind vermehrt UniversitatsabsolventInnen gefragt, insbesondere in den technisch-naturwissenschaftlichen Disziplinen. Diese sind aber bekanntermaßen relativ knapp in Österreich, die Anzahl an Unternehmen, die Stellen in diesem Bereich nicht besetzen können, steigt. Im Jahr 2006 lag der Anteil von Beschaftigten in Wissenschaft und Technologie an den Erwerbstatigen insgesamt mit 38,3% unter dem Durchschnitt der EU-27(!), in Schweden betrug der Anteil 48% und in der Schweiz 51%.

Wie kann man diesen Flaschenhals aber verhindern, anders gesagt, wie können die grundsatzlich vorhandenen Wachstumschancen auch tatsachlich genützt werden?Grundsatzlich gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man versucht, innerhalb eines Staates entsprechendes Personal auszubilden, oder es wird versucht, auslandische Arbeitskrafte anzuwerben. Die Heranbildung von talentierten Wissenschaftlern und Technikern in Österreich erweist sich als schwierig. Erstens tragt ein hoch selektives Bildungssystem dazu bei, dass weniger die Begabung der Kinder als vielmehr das Einkommen und die Bildung der Eltern über die Bildungskarriere des Kindes entscheiden. Dieses Faktum wirkt sich entsprechend vor allem auf die Kinder von Familien mit Migrationshintergrund aus. Mangelnde Sprachförderung und mangelnde Förderangebote verhindern eine Ausschöpfung der Begabungsreserven und tragen zu einem Mangel an adäquat ausgebildeten Arbeitskräften bei. Besonders zu denken gibt die deutliche Überreprasentation von auslandischen Schülern in Sonderschulen im Vergleich zu inlandischen Schülern.

Zweitens zeichnet sich Österreich durch eine weitere Verschleuderung seiner Talente aus: 39% der Immigranten arbeiten in einem Job, der weit unter ihrem eigentlichen Qualifikationsniveau liegt. Österreich zeigt damit eine der höchsten Raten in der Verschwendung von Qualifikationen in der OECD. Last but not least ist aber auch ein hohes Niveau in den Bildungsabschlüssen kein Garant für ein entsprechendes Arbeitsangebot am heimischen Arbeitsmarkt. Talentierte Forscher ziehen es gerne vor, ihre Karriere in den USA oder Kanada zu machen, anstatt in den heimischen, notorisch unterfinanzierten Universitaten an knappen Ressourcen und bürokratischem Ballast leiden zu müssen.

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Die zweite Möglichkeit besteht darin, auslandische Wissenschaftler und Techniker nach Österreich zu locken. Dies funktioniert in den USA bislang außerst erfolgreich, der Ökonom Giovanni Peri spricht von einer „Immigrationsökonomie“, und die Soziologin AnnaLee Saxenian hat dies eindrucksvoll mit Studien zum Technologiezentrum der Welt Silicon Valley untermauert: Mehr als ein Drittel der dort beschaftigten hoch qualifizierten Arbeitskrafte wurde im Ausland geboren.

In Österreich zeigt sich eine ganzlich andere Situation. Tendenziell leidet Österreich eher unter einem Brain Drain, also einer Abwanderung hoch qualifizierter Arbeitskrafte, und kann aber gleichzeitig keinen Brain Gain erzielen, also eine substanzielle Zuwanderung von Hochqualifizierten. Ein wichtiger Grund dafür liegt in der Wahrnehmung Österreichs als ein Land mit negativem Image beim Thema Zuwanderung und Integration. Obwohl also die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Forscher in den letzten Jahren deutlich verbessert wurden, wirkt sich die fragwürdige Rechtslage und Praxis im Bereich anderer Immigrantengruppen auch auf die Bereitschaft von Hochqualifizierten aus, nach Österreich zu kommen. Diese Gruppe reagiert tendenziell sehr sensibel gegenüber ausländerfeindlichen Tendenzen und einem mangelnden, offenen und multikulturellen wissenschaftlichen Umfeld.

Vor einigen Jahren hat Richard Florida, ein amerikanischer Ökonom, ein Buch mit dem Titel „The Rise of the Creative Class“ veröffentlicht. Eine seiner wichtigsten Thesen darin ist, dass hoch qualifizierte Arbeitskräfte von einem offenen und multikulturellen Klima in Städten angezogen werden. Technologiemilliarden und groß angekündigte Rückholprogramme von österreichischen Forschern im Ausland werden bei gleichzeitig restriktiver und willkürlicher Migrations- und Integrationspolitik keine Erfolge bringen. Dieser ungelöste Widerspruch könnte das so dringend benötigte Wachstum in den nachsten Jahren weiter beeintrachtigen.

Ängste über ein sinkendes Lohnniveau durch Zuwanderung sind bei einem Zuzug von Technikern und Forschern unbegründet. Im Gegenteil: Ein Hochqualifizierter beschaftigt in der Regel mehrere Niedrigqualifizierte. Deshalb steigt die Nachfrage nach gering qualifizierten Arbeitskraften und mithin deren Einkommen. Bis auf jene Gruppe am Arbeitsmarkt, die in unmittelbarer Konkurrenz zu den Hochqualifizierten steht (und das sind nicht viele), werden tendenziell alle besser gestellt.

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