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Friedrich Nikolaus Walch, Geb. am 19.09.1928 in Wiesbaden Sedanplatz 4, aufgewachsen. Er hatte einen Bruder Rudolf, geb. am 09.O1.1925, ebenfalls in Wiesbaden geboren und aufgewachsen, gest. am 24.01.2004 in Magdeburg. Friedrich und Rudolf lebten mit der Mutter Elisabeth Walch Wwe, zusammen im Haus des Großvaters Gustav Walch, Sedanpl. 4. Rudolf u. Friedrich Walch Auszug aus dem Familien-Stammbuch FriedrichWalch Friedrich wurde am 24.04.1935 in die Albrecht-Dürer- Schule an der Lahnstrasse aufgenommen und nach der Schulzeit 1943 entlassen.

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Friedrich Nikolaus Walch, Geb. am 19.09.1928 in Wiesbaden Sedanplatz 4, aufgewachsen. Er hatte einen Bruder Rudolf, geb. am 09.O1.1925, ebenfalls in Wiesbaden geboren und aufgewachsen, gest. am 24.01.2004 in Magdeburg. Friedrich und Rudolf lebten mit der Mutter Elisabeth Walch Wwe, zusammen im Haus des Großvaters Gustav Walch, Sedanpl. 4.

Rudolf u. Friedrich Walch Auszug aus dem Familien-Stammbuch FriedrichWalch

Friedrich wurde am 24.04.1935 in die Albrecht-Dürer- Schule an der Lahnstrasse aufgenommen und nach der Schulzeit 1943 entlassen.

Seine Lehrer waren: Friedrich Walch im Wispertal

H. Schmidt, Klassenlehrer, H. Kilian Musiklehrer, H. Quetsch Religionslehrer, H. Zinke, Zeichenlehrer. Rektoren waren H. Mehl, später H. Reibeling.

Lehrer ‚ Schmidt war bis Kriegsende auch zuständig für eine Flugabwehranlage in der Nähe von Klarenthal. Die Blücher Schule war auch einige Zeit ein Larzarett, sodaß verschiedene Klassen von dort in die Albrecht-Dürer-Schule ausweichen mußten.

Rudolf Walch war zuvor in der gleichen Schule, kam aber durch die Kriegswirren einige Zeit in die Kastell-Schule, aber dann wieder zurück in die Albrecht Dürer-Schule. Nach Beendigung seiner Schulzeit wurde er für fast 1 Jahr in das sogenannte Landjahr nach Litschen bei Marienwerder/Westpreussen verpflichtet und kam danach wieder nach Wiesbaden zurück. Da es in dieser Zeit schwierig war eine geeignete Lehrstelle zu erhalten, bewarb er sich bei den 1938 neu erstellten Technischen Fliegerschulen der Luftwaffe als Flugzeugmotorenbauer. Die praktische Ausbildung erfolgte in den Junkers-Motorenwerken bei Magdeburg. Die Ausbildungszeit betrug 4 Jahre, zusätzlich mußte er sich mit seinen 14 Jahren zusätzlich für 12 Jahre bei der Luftwaffe verpflichten.

Friedrich Walch, begann seine beruflische Laufbahn 1943:

Nach Beendigung der Schulzeit, bewarb sich auch Friedrich Walch zur Aufnahme in die Technische Fliegerschule. Die Prüfung dauerte ca. 10 Tage, unter Aufsicht der techn. Luftwaffenausbildung. Von 15 Bewerber wurden 3 ausgewählt. Er wurde anschließend zu einem abschließenden Gespräch vorgeladen, um den Berufsbereich festzulegen. Den Verantwortlichen war vorab schon bekannt, daß der Vater Wilhelm Walch im Weltkrieg 1914/18 bei einer Fliegereinheit war, der Bruder Rudolf bei den Junkers Flugzeugwerken Flugzeugmotorenbauer in der Ausbildung ist und zur Technischen Fliegerschule Magdeburg gehörte, sowie der Cousin Herbert Knapp seine praktische Ausbildung als Flugzeubauer bei Focke Wulf in Bremen bekam und ebenfalls zur Technischen Fliegerschule gehört.

Aus diesen Gründen konnte sich Friedrich Walch nur aussuchen die praktische Ausbildung als Waffenbauer oder als Flugzeugmechatroniker in den Dornier Flugzeug-Werken. Er entschloß sich zur Ausbildung bei Dornier, 4 Jahre Lehrwerkstatt und dann 12 Jahre Tätigkeit bei der Flugzeugausrüstung innerhalb der Luftwaffe. Die Einberufung erfolgte zum 15,04.1943 nach Friedrichshafen/Manzell am Bodensee. (s.u.: Techn. Fliegerschule, heute Zeppelin-Universität).

Die praktische Ausbildung erfolgte Vormittags in der Lehrwerkstatt von den Dornier Werken/Manzell. Im ersten Lehrjahr waren 6 Monate mit mechanischen Prüfarbeiten ausgefüllt, dann 3 Monate im Maschienenpark (Großmaschinen für Drehen, Schleifen und Bohren), anschließend 1,5 Monate Schmiedelehre und 1,5 Monate Schweißerlehre).

Das 2. Lehrjahr war für die Ausbildung in Mechatronik vorgesehen.

Das 3. Lehrjahr war für den praktischen Einsatz im Werk bei Flugzeug Neu- bzw. Umbauten.

Dornier- Lehrwerkstatt Manzell Dornier- Werksausweis

Der Nachmittag war für Tätigkeiten in der Techn. Schule, wie der Bau von ein- oder zweisitzigen Segelflugzeugen, Sport und andere militärische Schulung (nicht politisch).

Die Vorgesetzten waren Offiziere und Unteroffiziere der Luftwaffe.

1) 2) 3)

1) Generalleutnant Mooyer Kommandeur allerTechnischen Fliegerschulen 2) Hauptmann Hanisch Kommandeur der Technischen Fliegerschule in Friedrichshafen 3) Militärschüler Friedrich Walch

Die Dornier-Flugzeugwerke waren besonders bekannt durch die Wasserflugzeuge, z. B. Dornier DX 1), das größte Wasserflugzeug überhaupt, die DO 18 2), und nicht zuletzt durch das Jagtflugzeug DO 335 3), es war das schnellste Flugzeug seinerzeit. (1,2,Eigenbau).

1) 2) 3)

Bei einem der mehrfachen Fliegerangriffen, die er auch in der Nacht für die notwendigen Niederschriften, von der Wache aus verfolgen mußte, wurde die Schule mit dem gesamten Umfeld, mit Segelflugwerkstatt, Zeppelinhalle, Seesporthalle, zerstört. Die Schule und auch die Lehrwerkstatt mußte nach Zizenhausen bei Stockach verlegt werden.

Friedrich Walch bewarb sich 1944 zusätzlich für die Technische Offizierslaufbahn und kam nach bestandener Prüfung im Jan. 1945 auf den Fliegerhorst Kaufbeuren. Um der Gefangenschaft zu entgehen, wurde der Fliegerhorst im Mai des gleichen Jahres durch den Kommandeur vernünftigerweise aufgelöst. Von dort führte der Weg von Friedrich Walch Richtung Lehrmos. Da die Front aus dem Osten sich näherte, wählte er den Weg zu Fuß zurück zum Bodensee, auch seine Mutter war zuvor aus Wiesbaden nach dort geflüchtet. Bei Isny kam er in französiche Gefangenschaft, nach ca 14 Tage wurde er auf Grund seines jugendlichen Alters entlassen, (nachstehend der franz. Entlassungsschein).

Auf Anordnung der französischen Besatzung mußten man sich eine Beschäftigung suchen, oder in die Heimat zurückkehren, was zu dieser Zeit nicht einfach war.

So landete Friedrich Walch erstmalig in der Landwirtschaft. 10 Kühe und zwei ausgewachsenen Ochsen waren sein neues Arbeitsgebiet mit Melken der Kühe, Flügen der Äcker, den Stall versorgen, usw..

Im September 1945 kehrte er mit seiner Mutter Elisabeth auf Umwegen nach Wiesbaden auf einem Güterzug der Bahn zurück.

1960 wurde Friedrich Walch von der Kreisverwaltung Ulm der Luftwaffe angeschrieben, dort lag noch das Soldbuch des Fliegerhorstes Kaufbeuren. Er könnte wieder in die Luftwaffe übernommen werden. Durch seine inzwischen erfolgten Tätigkeiten in der Industrie verzichtete er darauf, obwohl man die Zeit von 1943 angerechnet bekäme, auch als Offiziersanwärter.

In der Uhrenfabrik C.T.Wagner Wiesbaden konnte er bereits nach einem Jahr Lehrzeit (10.9.1945 bis 30.9.1946) seine Facharbeiterprüfung als Feinmechaniker und Uhrmacher mit sehr gutem Erfolg ablegen und wurde nun ab 1.10.1946 bis 29.2.1952 in der Uhrenabteilung weiterbeschäftigt. CTW Wagner belieferte alle Bundesbahnhöfe in Deutschland und auch viele außerhalb des Landes, z. B. wurden auch Uhren nach Übersee geliefert mit einem Durchmesser von 2 bzw. 3 Meter Durchmesser. In der Feinmechanikerwerkstatt wurden nach 1945 Datenübertragungsgeräten der Fernmeldetechnik von der Bundespost und -bahn überholt bzw. instandgesetz. Bei Wagner wurde auch das TEFIFON, ähnlich wie das spätere Tonbandgerät von Grundig, entwickelt. Friedrich Walch fertigte auch eine Weltzeituhr für den Vatikan in Rom.

Eigenbau

Im März 1952 nahm er sein Studium für Elektrotechnik, Bereich Starkstrom und Fernmeldetechnik, in Darmstadt auf, was er nach 5 Semester abschließen konnte, dabei konnte er zuvor durch privat erworbenen Kenntnisse das erste Semester einsparen.

In den Semesterferien war er mehrfach bei der Elektrotechnischen Fabrik Erich & Fred Engel in der Dotzheimerstrasse beschäftigt für die Montage der sehr bekannten Engel-Lötpistolen, sie waren in der ganzen Welt gefragt. Erich & Fred Engel stellten ausserdem kleiner Generatoren und Transformatoren her. Nachdem Studium übernahm er seine erste Stelle als Dipl.-Ingenieur 1952 in der Zentralverwaltung West, Abt. Industrie der AEG in Darmstadt, aber weiterhin wohnhaft in Wiesbaden. Die Aufgabe war die Projektierung und Inbetriebnahme von Stromversorgungen für nachrichtentechnische Anlagen z. B. Automatische Steuerungen für Diesel- und Schwungkraftanlagen (Notstromanlagen), besonders bei Fernmeldeanlagen der Bundespost

Nach einem Versuch sich wieder mit dem Flugzeugbau zu beschäftigen, landete er am 1.10. 1956 allerdings bei Siemens Erlangen in der Schiffbauabteilung: Planung, Entwicklung von elektrischen und pneumatischen Steuerung. Zeit- und Wegesteuerung, elektr. von der Brücke , elektr. oder hydraulisch der Ruderantrieb. Dann die Montage der Ruderanlagen und Decksmaschinen bei Alt- und Neubauten an Schiffen in In-und Ausland. Die Inbetriebnahmen erfolgten in den Werften bei der Übergabe oder oft mehrere Tage auf See, z. B. in der Nord- oder Ostsee während der Probefahrt des Schiffes (z. B. nachstehender Eisbrecher).

Eigenbau (Modell) Eisbrecher(Neubau) Segelschulschiff Passat(Modell)

Bei Flugzeugausrüstungen gab es bei Siemens noch keine Entwicklung.

Friedrich Walch heiratete am 27.05.1956 Lieselotte, geb. Steinert aus Bischofswarda bei Dresden. Die gemeinsame Tochter ist Karin Walch, geboren in Dresden. (Die Tante von Lieselotte Walch, Frau Dondajewsky, war um das Jahr 1938 die Besitzerin des Capitol-Theaters am Kureck, in Wiesbaden).

1) Friedrich Walch, 2) Karin Walch, 3) Lieselotte Walch geb. Steinert

Eine neue Arbeitsstelle ab 1.10.1959 (bis31.03.1962) bei Prof. Dr. Heimann ermöglichte den Wunsch wieder nach Wiesbaden zu kommen. Hier war die Aufgabe entwickeln verschiedener Temperaturtrahlungsnachweisgeräte, wobei insbesonders Untersuchungen von Modulationsmöglichkeiten, sowie Untersuchung von Kompensationsverfahren zur Gewinnung geeigneter Referenzstrahlung, Herstellung von elektronischen Schaltungen, Herstellung von Bolometern, Experimente bezüglich der Funktionsfähigkeit der Geräte. In diesem Zusammenhang hatte er dabei Thermoelemente, Vakuumanlagen kennengelernt und sich mit Aufdampfverfahren beschäftigt. Das Werk von Prof. Heimann hatte schon zuvor auf diesem Gebiet viel gearbeitet. Infrarot Bolometer hatte Prof. Dr. Heimann schon mehrfach eingesetzt, z. B. für medizinische Geräte, sowie Kontrolle der Wärmeentwicklung an den Fahrgestellen bei Güterwagen der Bundesbahn, dabei wurde damals viel Glas bei den Geräten verarbeitet. Unter Verwendung von den genannten Aufdampfanlagen stellte Walch auch selbst Bolometer und Thermoelemente her. In diesem Zusammenhang erfolgte eine Erfindungsanmeldung über die Technik von Infrarotsichtgeräten, (Erfindungsmeldung „Kompensation für Wärmepeiler „), wobei die Kompensation einer „warmen“ bzw. „kalten“ Strahlung durch einen Strahler ermöglicht wird.

Friedrich Walch hatte ab 1.4.1962 in der Abt. Meß- und Regeltechnik der Chemischen Werke Kalle die Möglichkeit wieder mehr in seinen ursprünglichen elektrotechnischen Beruf zu kommen. Hier war er verantwortlich für die Planung , Inbetriebnahme und Betreuung von Chemianlagen besonders im Repro-Bereich und auch für andere Anlagen, für die Meß-Regeltechnik auf dem Gebiet von Heizung-, Lüftung- und von Kälteanlagen im gesamten Werksbereich. Planung beinhaltete bei Neuanlagen, sowie bei der Erweiterung bestehender Anlagen, Absprachen mit der Gesamtplanung der Anlage und Entwurf auch mit dem Betrieb, Schätzung der im Rahmen der zugelassenen Kosten dafür, Auswahl der Mu.R-Geräte sowie Bestellung, Überwachung der Liefertermine einschließlich Absprache der Montage mit dem Meister der Mu.R-Werkstatt bis zur Inbetriebnahme.

Die Betreuung der bestehenden Anlagen erstreckten sich auf einen 24 Stunden-Betrieb.

1) 2) 3)

1) Der Firmengründer Wilhelm Kalle (1838-1919), 2) Werksansicht von Kalle-Albert, 3) Das letzte lebende Familienmitglied Wilhelm Kalle (1870-1954). Er starb in Wiesbaden.

Das Werk Kalle wurde 1863 von Dr. Wilhelm Kalle gegründet. Der Betrieb bestand anfangs aus 3 Handwerkern, die nur Farben produzierten. 1865 trat noch der Bruder Fritz in die Firma ein, 1897 auch der Sohn des Gründers Dr. Wilhelm, Ferdinand Kalle (1870-1954), er war das letzte noch lebende Mitglied der Familie. Bis 1945 hatte er weitreichende Verbindungen zu Amerika. Er starb 1954 in Wiesbaden.

1885 wurde mit der Produktion von Pharmazeutika begonnen, 1923 begann man mit Lichtpauspapier für Ozalidkopien, 1928 folgte die Herstellung von Kunstdärmen aus Cellophan und 1929 der Nalodarm und der Ozaphan-Film, 1932 Ozaphan, 1939 Kunststoff-Folien. Seinerzeit mußte die gesamte Farbenproduktion nach der Eingliederung 1926 nach Hoechst in das jetzige Stammwerk abgegeben werden. Kalle hatte 1972 8000 Beschäftigte. Das Werk Kalle bestand 1988 125 Jahre.

Als Leitender Angestellter wurde Friedrich Walch am 18.04.1966 zu den Chemischen Werken Albert versetzt. Dieses Werk wurde 1965 von Hoechst übernommen. Es war durch den Fliegerangriff vor 1944 zum großen Teil zerstört, dadurch mußten viele Aufgaben zum Wiederaufbau gelößt werden. Zur Koordination des gesamten Werkes wurde Di. Steinmetz von Hoechst zu Albert versetzt. Er war immer bemüht andere Betriebe aus den Konzern zu Albert zu holen. Zum gleichen Zeipunkt ist Alexander Albert, der letzte Angehörige der Familie Albert und Leiter des Werkes ausgeschieden.

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Das Werk Albert wurde in Biebrich durch Heinrich Albert (1853-1908) als Landwirtschaftlich-Chemische sowie Leimfabrik 1858 für die Herstellung von Düngemittel aus Schlachabfällen, in der alten Lohmühle bei Mosbach/Biebrich gegründet.

Mit seinem Bruder Eugen (1830-1879) wurde der Betrieb 1861 nach Amöneburg verlegt, da die Verlegung nach Biebrich verweigert wurde. 1895 wurde die Firma umgewandelt in Chem. Werke vorm. H.u.E. Albert. Später war dann der Zusammenschluß mit der Dr. Kurt Albert GmbH in Amöneburg. Bis zum 1.Weltkrieg hatte Albert auch Werke in England, Rußland, Frankreich und in weiteren Ländern, die später aber alle enteignet wurden. Ausser viele andere Produkte wurden Pharmazeutika hergestellt, wie z. B. das große Gebiet der Phenolharze (Geb. 8-65/Deuschlandhalle und Geb. 4-95) und auch Flanzenschutzmittel. 1967 erfolgte der Zusammenschluß für den Kunstharzbereich mit der Rheichhold AG Hamburg. Im Jahre 2000 vernichtete ein Großbrand den von Friedrich Walch 1966 mit großem Aufwand errichteten Kunstharzbetrieb 8-65 des alten Werkes Albert und wurde später nichtmehr aufgebaut.

Der Aufbau des Ingenieurbereiches Meß- Regeltechnik und Automation im gesamten Werk war vorangig. Dann kamen noch dazu das gesamte Gebiet der Lüftungs-, Klima-und Kältetechnik.

Vergabe der kompl. Anlagen, wobei oft diese Anlagen aus Kostengründen auf dem Dach installiert wurden, dabei konnten die Kosten für den Keller eingespart werden. Außerdem war er einige Jahre noch zuständig für den Ingenieurbereich Labortechnik.

Auch führte er noch Meisterkurse in Meß-und Regeltechnik für Chemie-Meister durch, ebenso wurden eigene M+R-Lehrlinge für Albert ausgebildet. Auch vertrat er noch den Leiter des Ingenieur-Bereiches Elektrotechnik.

Er war zusätzlich auch Strahlenschutzbeauftragter des Werkes Albert, (Strahlenschutz beim Umgang mit umschlossenen und offenen radioaktiven Stoffen lt. Stahlenschutzverordnung). Für die MuR-Geräte die gemeldet waren, mußten der Behörde monatl. Aufzeichnunge vorgelegt werden.

Die noch bestehende ältere M+R bzw. EMR-Technik, in konventioneller Ausrüstung mit Einzellgeräten vor Ort, wurde durch Meßwarten, später durch vollkommene Automation, mit Unterstützung von modernen Prozeßleitsystemen, eletronisch oder pneumatisch, ersetzt; z. B. Abertol/Alftalat/Phenodur/Kunstharz-Technikum/Alpex-Betrieb, Alkansulfonat/Optischen Aufheller/MC-Betrieb, Pharma-Wirkstoffe, Pharma-Fertigung, sowie Pharma-Forschung. In den drei Kunstharz-Betrieben erhielten an Stelle von bisherigen Einzellbrennerheizungen der einzelnen Rührkessel, je eine zentrale Marlotherm-Heizungsindustrieanlage.

An den Rührbehälter in den Kunstharzbetrieben wurden die bisherigen örtlichen Meßgeräte, wie z.B. Druck, Temperatur, Viskosität ersetzt, zuerst die Fahrweise durch programierbare Lochstreifen, dann über Lochkarten und später mit modernen Porzeßleitsystemen von der Meßwarte aus geführt.

Im Opta-Betrieb, da es sich um einen Explosionsgeschützter Betrieb handelte, wurde jeder Rührkessel mit einer modernen pneumatischen Steuerung in der Meßwarte ausgerüstet. In der Pharma-Fertigung erhielt der Wirkstoffbetrieb eine Prozeßführung komplett über einen Rechner von der Meßwarte aus. Eine weitere Computergestützte Anlage erstellte Friedrich Walch im Pharma-Fertigungsbetrieb zur direkten Herstellung von Tabletten, vom Rohstoff bis zur fertigen Tablette. Über mehrere Dosierwaagen wurde die Wirkstoffmenge und Menge der Zutaten, entsprechend des vorgegebenen Programmes (z. B. 1…..5) für das Rezept der herzustellenden Tablette abgefüllt, anschließend gemischt und zum Schluß die fertige Tablette autom. hergestellt.

Die ursprüngliche Energieabrechnung des Werkes mußte neu organisiert werden und wurde ebenfalls durch eine Computergestützte Abrechnung ersetzt. Der MR-Handwerker hatte vorerst die

Meßwerte vor Ort auf Lochkarten einzutragen. Diese wurden auf den Computer nach Hoechst übertragen und das Ergebnis kam dann zu Albert zurück, die Unterlagen nun an die Betriebe zur Verrechnung verteilt. Damit war die die Übertragung der Meßwerte, bzw. Verrechung mit Hand überholt.

Wie bei Kalle, aber bei Albert gesamtverantwortlich, erfolgte bei Neu- und auch Erweiterung von vorhandenen Anlagen durch Kostenschätzung und Absprache mit dem Betrieb, die Ausführung im Rahmen der zugelassenen Kosten, Auswahl der Geräte oder Gesamtanlagen und Vergabe des Auftrages an den Lieferanten. Nach Lieferung zum festgelegten Termin erfolgte die Montage durch eigene oder Fremdhandwerker- oder Firmen, anschließend die Inbetriebnahme; später die Wartung der Anlage Tag und Nacht, sowie die Ersatzbeschaffung.

Eine der ersten Aufgaben 1966, parallel zum Aufbau der Meß- und Regeltechnik, war die Errichtung eines neuen Laborgebäudes. Hier war Friedrich Walch für die gesamte Technik innerhalb des Gebäudes verantwortlich, einschließlich Klima-,Lüftung- und Heizungsanlagen. In den Laborräumen wurden von ihm vollkommen neue Auslässe für die Zuluft entwickelt. Die geeigneten Fenster des Gebäudes wurden nach entsprechenden Lichtmessungen ausgewählt. Die bisher übliche Befeuchtung der Zuluft mit Wasser in den Zentralanlagen, wurde nach mehrern Untersuchungen durch eine Dampfbefeuchtung ersetzt, bei Neu- und auch bei Altanlagen. Dadurch konnten erhebliche Wartungskosten gespart werden.

Zu Beginn seiner Tätigkeit hatte er einen Ingenieur für mechanische M+R-Geräte und einen für elektrische und elektronische Geräte im gesamten Werk und eine zugehörige Meßwerkstatt, einschließlich angeschlossener Glasbläserei. Später war bei ihm ein Mitarbeiter für den Kunstharzbereich, einer für den Laborbereich und einer für alle Klima-, Lüftungs und Kälteanlagen zuständig, außerdem war ein Mitarbeiter nur für die Betreuung des Hochregallagers zuständig, einschließlich Rechneranlage. Bei größeren Störungen kam die Unterstützung von der Rechnergruppe Höchst. Die Meß- und Regelwerkstatt entsprechend den notwendigen Aufgaben vergrößerte sich.

Das gute Verhältnis unter der Belegschaft zeigte sich auch durch gemeinsame Ausflüge, durch den seit Jahren bestehenden Kegelclub, sowie die Narrenzunft Albert (NZA), die noch durch die bekannten Vortragenden des Mainzer Fernsehen ergänzt wurde.

Feier aus Anlaß des 125jährigen Bestehens des Werkes Albert am 27. September 1983

Am 11. Dez. 1987 hatte Friedrich Walch sein Jubileum: 25 Jahre bei Hoechst

1989 erfolgte die Zusammenlegung der Werke Albert und Kalle. Das Gesamtwerk bekam den Namen „Kalle-Albert“. Dr. Gebhart, der Leiter des bisherigen Werkes Albert, übernahmen nun die Leitung des kompl. Werkes Kalle-Albert.

Nach der Auflösung des Konzernes Hoechst befanden sich auf dem Gebiet des früheren Werkes Kalle-Albert ca. 80 eigenständische Betriebe, die zu den unterschiedlichsten Firmen im In- und Ausland gehoeren, aus Europa, Nordamerika, Japan und nicht zuletzt der Kunststoffveredler Kingfa aus China. Nur der Berieb für Schwammtücher und Wurst-Folien war der einzige Betrieb, der wie früher unter dem bisherigen Betriebsleiter weitergeführt wurde, auch unter dem bisherigen Namen Kalle. Kalle-Albert ist Hessens zweitgrößter Chemiestandort. Technisch betreut werden diese Betriebe auf Anforderung von der früheren Technischen Abteilung und jetzigen Abt. InfraServ des Industrieparkes.

1) 2) 3)

1) Werksbereich Kalle,2) Werksbereich Albert, 3) Werksbereich Firma Dyckerhoff-Zement

Die „alte“ Albertstrasse war nicht nur die Grenze zwischen dem Werk Albert und Kalle, sondern bis 1945 auch zwischen Mainz und Wiesbaden. Die “ neue“ Albertstrasse verläuft zwischen Dyckerhoff und dem Industriepark Kalle-Albert.

1992 wurde Friedrich Walch pensioniert und konnte sich ausschließlich seinen vielen Hobbys widmen.

Hobbys unzählige, z. B:

Stadtbusprobefahrt Mahlversuch Musik Eigenbau

Mehrfacher Urlaub in Oberstdorf Hotel Adula und Hindelangen Hotel Adler

Radwanderung Auszeichnung in Oberstdorf Urlaub in den Bergen

Junkers JU 52 (Model Eigenbau DLRG Seerettungsdienst Model Eigenbau)

Modeleisenbahen(N/Z-Eigenbau Tanzschule Weber Bienenzucht