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Folkeboot Oblomov geschrieben von: Oblomov (IP bekannt) Datum: 26.09.13 17:00 Liebe Freunde des Folkeboots, ich habe begonnen, ein 74iger Folkeboot zu restaurieren (dem schlechten Zustand nach wird das eher ein Rettungsvorhaben Klassischer Segelboote) und werde in naechster Zeit viele Fragen haben und freue mich fachkundige Beratung aus eigener Erfahrung. Die grösste Entscheidungsfrage gleich vorweg: das Boot hat so viele undichte Stellen (einer der Vorbesitzer hat alle mit Kunststoffdichtmasse und Gummi zugekleistert :-o) sowie mehrere gerissene Planken, sodass ich mich frage, ob hier nur noch eine GFK Laminierung das Boot dicht bekommt. Wie habt ihr denn die Ueberlappung am Kiel geloest und dicht bekommen? Ist Einleimen von Dreiecksleisten an der Ueberlappiung der Planken in einer ausgefraester Nut eine wirkliche Alternative zum Dichtbekommen? Wer hat Erfahrung damit und kann was raten. Zweite Frage: das Ruder wurde auf der Holzgrundlage beidseitig mit Sperrholz auflaminiert. Wer hat sowas auch und warum - verbessert der groessere Ruderquerschnitt die Lenkeigenschaften? Zum Auswechseln der gerissenen Planken und Ersatz gebrochener Spanten dann spaeter. Joerg geschrieben von: fg-1064 (IP bekannt) Datum: 26.09.13 18:39 Moin Jörg , Erstmal Glückwunsch zum Boot! Das Behandeln mit Kunststoff geht beim Folkeboot leider (oder zum Glück!) nicht, da die Verbände zu flexibel sind und du eine kraftschlüssige Verbindung aufgrund der Klinkerbauweise nicht hinbekommst. Die gescheiterten Vorhaben sollten uns Warnung genug sein. Wir haben bei uns eine leichte Hohlkehle in die Landung (überlappung der Planken) gezogen und mit Pantera abgedichtet. Seitdem gibt es keine Probleme mehr. Kannst du auch im Artikel Restaurierung auf meiner Seite finden: [www.folkebootmuu.com]

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Folkeboot Oblomovgeschrieben von: Oblomov (IP bekannt)Datum: 26.09.13 17:00

Liebe Freunde des Folkeboots, ich habe begonnen, ein 74iger Folkeboot zu restaurieren (dem schlechten Zustand nach wird das eher ein Rettungsvorhaben Klassischer Segelboote) und werde in naechster Zeit viele Fragen haben und freue mich fachkundige Beratung aus eigener Erfahrung. Die grösste Entscheidungsfrage gleich vorweg: das Boot hat so viele undichte Stellen (einer der Vorbesitzer hat alle mit Kunststoffdichtmasse und Gummi zugekleistert :-o) sowie mehrere gerissene Planken, sodass ich mich frage, ob hier nur noch eine GFK Laminierung das Boot dicht bekommt. Wie habt ihr denn die Ueberlappung am Kiel geloest und dicht bekommen? Ist Einleimen von Dreiecksleisten an der Ueberlappiung der Planken in einer ausgefraester Nut eine wirkliche Alternative zum Dichtbekommen? Wer hat Erfahrung damit und kann was raten. Zweite Frage: das Ruder wurde auf der Holzgrundlage beidseitig mit Sperrholz auflaminiert. Wer hat sowas auch und warum - verbessert der groessere Ruderquerschnitt die Lenkeigenschaften? Zum Auswechseln der gerissenen Planken und Ersatz gebrochener Spanten dann spaeter. Joerg

geschrieben von: fg-1064 (IP bekannt)Datum: 26.09.13 18:39

Moin Jörg ,

Erstmal Glückwunsch zum Boot! Das Behandeln mit Kunststoff geht beim Folkeboot leider (oder zum Glück!) nicht, da die Verbände zu flexibel sind und du eine kraftschlüssige Verbindung aufgrund der Klinkerbauweise nicht hinbekommst. Die gescheiterten Vorhaben sollten uns Warnung genug sein.

Wir haben bei uns eine leichte Hohlkehle in die Landung (überlappung der Planken) gezogen und mit Pantera abgedichtet. Seitdem gibt es keine Probleme mehr. Kannst du auch im Artikel Restaurierung auf meiner Seite finden: [www.folkebootmuu.com]

Zu deiner Frage mit der Kielplanke bräuchte ich ein paar erklärende Bilder, um das Problem zur Gänze zu verstehen und einen vernünftigen Ratschlag zu geben...

Das Ruder hat so eine deutlich schlechtere Wirkung. M.E wurde das gemacht, um dem maroden Teil noch etwas Stabilität zu verleihen... Ich würde es unter Verwendung der alten Beschläge aus Sperrholz mit Epoxy neu bauen, zumal das zusätzliche Gewicht am Heck am ungünstigsten Ort anfällt. Ein Thema, das bei uns auch noch droht.

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Grüße, J...

[klassischeyachten.wordpress.com]

geschrieben von: Oblomov (IP bekannt)Datum: 26.09.13 19:02

Lieber J..., das ist ja grossartig, wie schnell man hier konkrete Hilfe bekommt. Klasse und herzlichen Dank. Ja, ich hab mir das schon gedacht mit der GFK Deckung. Dann werde ich mal damit beginnen, die ganze Farbe runter zu machen, dann die gerissenen Planken austauschen (3 haben mehr als einen 0,5 cm Risse!). Dann muessen ein in paar Spanten (in meiner ersten Anfrage wurden Sonaten draus :-) ausgewechselt werden. Und dann werde ich es mit der Hohlkehle versuchen. Die Frage mit der Ueberlappung am Kiel bezog sich auf eventuelle GFK Loesung. Im Moment ist da eine Sperrholzplatte drauf geschraubt und da drunter sieht es natuerlich grauselig aus (ich setzte in den naechsten Tagen ein paar Fotos rein). Das mit dem Ruder macht Sinn. Ich werde da auch erstmal die Sperrholzschicht runter machen. Erstmal herzlichen Dank!! und Gruss

geschrieben von: fg-1064 (IP bekannt)Datum: 26.09.13 19:42

Moin Jörg,

ist doch klar, dass man sich hier gegenseitig hilft!

Die Planken müssen nicht unbedingt ausgetauscht werden. Dies ist bei Klinkerbooten auch eine echte Aufgabe! Wenn das Holz noch in Ordnung ist, würde ich ausleisten. Unter diesem Stichwort findest Du hier jede Menge Einträge... oder - und das solltest du auf jeden Fall tun - du kaufst dir den Larsson [www.amazon.de] den kann ich nur wärmstens empfehlen!

Die Frage nach den Spanten stellt sich möglicherweise auch nicht, da die meisten Folkeboote mit gebrochenen Spanten unterwegs sind - ohne, dass das ein Problem wäre (Muu hat auch das ein oder andere gebrochene Spant). Wichtig sind die Spanten rund um die Püttinge, die die Kraft des Riggs in den Rumpf übertragen: hier darf es keinen Bruch geben!

Gruß, J...

geschrieben von: Oblomov (IP bekannt)Datum: 26.09.13 21:18

Hallo J...,

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Balsam fuer die Seele und die geschundene Handwerkershand (dass vielleicht nicht alle Spanten erneuert werden muessen). Ich haeng hier mal ein paar Fotos dran, da sieht man schoen die ganze Misere ;-), beste Gruesse Joerg

Anhänge: Kieluebergang.jpg (511kB)   Plankenrisse.jpg (394kB)  geschrieben von: fg-1064 (IP bekannt)Datum: 26.09.13 22:04

Hej Jörg,

uiui - das sieht ja aus... die Kielplanke ist ja im vorderen Teil komplett marode. Da war tatsächlich eine Schicht Plaste drauf? Oder aus was war die Abdeckung gemacht? Normalerweise ist da gar nichts drüber. Wenn Du mich fragst, kommst Du nicht um einen kompletten Austausch der Kielplanke herum. Wenn Du hier sicher sein willst, frage einen Bootsbauer, ob er sich die Baustelle einmal ansehen kann.

Der Riss ist zu flicken, würde ich denken. Wichtig beim ausleisten ist, dass du ein ähnliches Holz dafür verwendest. Am besten also Lärche. Skandinavisches Holz wirst Du nicht erhalten, also musst du dich an die sibirische Variante halten. Nach Larsson ist das aber absolut in Ordnung. Vielleicht nicht gerade die Baumarkt-Variante nehmen, sondern lieber zum Tischler/Holzhändler deines Vertrauens gehen.

Grüße! J....

geschrieben von: Oblomov (IP bekannt)Datum: 27.09.13 09:01

Ja, da ist ordentlich gepfuscht worden und ein Vorbesitzer scheint leichten Zugang zu Plast und Elaste gehabt zu haben. Da ist ne Sperrholzplatte draufgeklebt und natuerlich doch Feuchtigkeit von unten eingedrungen. Inzwischen hab ich eine Seite ganz ab und dann sieht das so aus :-(

Anhänge: Kiel ohne Deckplatte.jpg (434kB)   Kielplanke.jpg (582kB)  

Datum: 27.09.13 09:10

und danke fuer den Tipp mit dem Holz. Bei dem Foto Kielplanke sieht man uebrigens schoen, wie die Feuchtigkeit unter der Deckplatte noch rausgelaufen ist, obwohl das Boot seit 2 Jahren aus dem Wasser ist. Gruesse Joerg

geschrieben von: T....Datum: 27.09.13 09:18

Hallo Jörg,

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aus eigener Erfahrung kann ich Dir nur sagen: ohne Sanierung der Kielplanke und ggfs. der darüber liegenden Kielgänge wirst Du an dem Boot keine Freude mehr haben. Wahrscheinlich sind auch die Kielbolzen hinüber. Du wirst es mit Sicherheit nicht bereuen, wenn Du diese Problemzonen richtig sanierst. Ohne fachmännische Begleitung wird das aber sehr, sehr schwierig sein. Viel Glück und Durchhaltevermögen,

T.....

geschrieben von: fg-1064 (IP bekannt)Datum: 27.09.13 09:29

Moin Jörg,

bei einem Haus würde man sagen: Pfusch am Bau. Tobias hat recht. Hier hilft nur der Austausch. Ob die Kielbolzen hinüber sind, wirst Du dann sehen, denn den Kiel musst Du auf jeden Fall lösen, wenn Du die Kielplanke sanierst.

Wie sieht es mit Deinen handwerklichen Fähigkeiten aus? Kannst Du mit Holz umgehen? Viel wichtiger aber noch: kennst Du jemanden, der Dir zur Hand gehen kann? Alleine wird diese Arbeit sehr schnell sehr frustrierend, weil Du einfach zu langsam voran kommst... Und dann brauchst Du - so Du das nicht selber bist - einen Bootsbauer, der Dich ab und an mit Rat und Tat unterstützen kann. Gibt es den bei Dir in der Nähe?

Grüße! ...und gutes Durchhaltevermögen! J.....

geschrieben von: Oblomov (IP bekannt)Datum: 27.09.13 09:49

Morgen, Oblomow liegt auf einer Werft, sodass ich mir da Hilfe besorgen kann und da gibt es auch Andere, sodass man nicht alleine ist. Allerdings leider wenig Holzboote - kann man ja am Main auch nicht anders erwarten, aber es liegt ja hier nur zur Reparatur hier. Ich mach erstmal die Kielabdeckung auf der anderen Seite runter, dann die Farbe und dann kommt eine kritische Bestandsaufnahme und ein Plan. Zwei Kielbolzen wurden schon mal ausgetauscht und sind relativ neu, aber der Kiel muss dennoch runter. Ziel ist, dass Boot im naechsten Sommer an den dringensten Teilen so weit saniert zu haben, dass es - wenn auch eingeschraenkt - mal auf Wasser kann, um zu sehen, was sich selbst zusammenzieht. Wie schon gesagt eher ein Projekt "Rettet die Klassischen Segeljachten" aber das Ziel bleibt natuerlich : Segeln!! beste Gruesse Joerg

geschrieben von: Oblomov (IP bekannt)

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Datum: 30.09.13 08:34

Morgen J...und T..., waehrend ich noch bei den Grossbaustellen bin, schon mal eine Detailfrage vorweg: ich habe bei der Muu gesehen, dass hier mit einem Gemisch von Holzzstaub und Epoxi gearbeitet wurde (kleine Risse und Stoesse spachteln). Gibt es schon mehr Erfahrungen, wie sich dass dann in der Praxis bewaehrt hat? Heute Abend kommen dann noch ein paar mehr Fotos zu den Grossbaustellen. beste Gruesse Joerg PS: meine grossen Kinder haben mir schon im April den Larsson geschenkt - eine wahre Fundgrube. Im April waren wir noch in Indonesien, wo ich vergangenes Jahr mit einer 14 to Sketch als Skipper um Langkawi segeln durfte. Oblomov ist mein 'Ruhestandsprojekt'. Insofern habe ich jetzt auch jede Menge Zeit (und hoffentlich auch die Geduld).

geschrieben von: fg-1064 (IP bekannt)Datum: 30.09.13 08:51

Moin Jörg,

bislang hat sich dieses Gemisch aus G4 (nicht Epoxy!) und sehr feinem Holzstaub sehr gut bewährt. Seit der Reparatur der Stöße hat es hier keine Probleme mehr gegeben.

G4 würde ich im Nachhinein aber nur für diesen Zweck nutzen und nicht für eine großflächige Behandlung der Hölzer: 1. haftet es nicht gut auf Eiche (liegt evtl. an der Gerbsäure?) und 2. wird die Quellfähigkeit des Holzes herabgesetzt...

Beste Grüße! J...

geschrieben von: Oblomov (IP bekannt)Datum: 01.10.13 08:32

Morgen, danke J.. fuer den Hinweis zu G 4! Nun ist auch die Kielabdeckung auf der anderen Seite runter und man sieht die Schoenheit des Risses der Folkeboote (in freundlichem Wegsehen zum Zustand von Oblomov - siehe Fotos ;-) ). Bei Freilegung des ersten Kielbolzens erweist sich dieser als in den Kiehl in Gewinde gedreht. Und es taucht eine alter Sensor fuer das Echolot auf. Und man sieht, dass das Stevenknie auch nicht schoen aussieht. Soweit man an Teile des Kielbalkens rankommt scheint das Holz noch recht fest. Die grundsaetzliche Frage stellt sich also nun: alles aufmachen, Kielbalken und Steven und Totholz (teil-)erneuern oder Alternativen pruefen (Kielplanken und Planken dichten), damit das Boot in

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absehbarer Zeit wieder aufs Wasser kommt. Ich tendiere zu schrittweiser Erneuerung.

Ich kann uebrigens den Hinweisen auf 'Finger weg von Kalfatern bei Folkebooten nur unterstuetzen. Bei Freilegung der Anstriche zeigt sich, dass die Planken vielfach durch das Werk auseinander gedrueckt wurden, worauf dann wieder mit verschiedenen Kunststoffen gedichtet wurde. Sowas wird wohl nie dicht. Ich werde Jans Rat folgen und eine Fuge bilden und diese dann auffuellen. Gruesse Joerg

Anhänge: Kiel von unten.jpg (457kB)   Kiel front Steven.jpg (498kB)  

geschrieben von: fg-1064 (IP bekannt)Datum: 01.10.13 10:46

Moin Jörg,

schrittweise wäre auch meine Maßnahme. Ich habe nur etwas Zweifel, ob Du die Kielplanke so weit retten kannst, um damit auf's Wasser zu gehen...

Eine immer wieder genannte Möglichkeit ist, die Kielplanke von oben (aus der Bilge) mit feinen Bohrungen zu perforieren und diese mit extrem dünnflüssigen Epoxy auszugießen. Dadurch wird die Struktur der Kielplanke so weit gefestigt, dass sie die Belastungen aushält und - vor allem! - dicht ist. Ich weiß, dass die Puristen hier im Forum jetzt Zeter und Mordio schreien - aber wenn diese Reparaturmaßnahme dazu dient, ein erhaltenswertes Boot über Wasser zu halten?

Grüße! J..

geschrieben von: Oblomov (IP bekannt)Datum: 01.10.13 16:52

Hallo Jan, danke fuer den Tip (mir kommt es auf eine sicheres, segelndes und 'nahe am Original' restauriertes Boot an. Das zwingt zu Kompromissen. Insofern eher Pragmatiker, als Purist ;-). Hab heute mal im Bug und die Kielplanke einseitig von Farbe befreit und vorgeschliffen. Da sieht die Welt schon wieder wesentlich freundlicher aus (siehe Foto). Das Holz sieht insgesamt etwas besser aus, als ich dachte und ist nicht weich. Sorge macht mir allerdings ein 5 mm und 60 cm Laengsriss in der Kielplanke im hinteren Bereich. Ob die Epoxieinspritzmethode zusammen mit ordentlichem Ausleisten genug Festigkeit bringt? Wie man auch auf dem Foto sieht, sind die Kupfernieten alle ueberspachtelt worden. Wenn man unendlich Zeit haette, koennte man vielleicht alle Nieten nachziehen und teilweise ersetzten,vor allem auch, um die Plankenkstoesse wieder ranzuziehen - aber ca. 1200 Mal - ich weiss nicht. beste Gruesse

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Joerg

geschrieben von: Oblomov (IP bekannt)Datum: 01.10.13 16:52

hier kommt das Foto

Anhänge: Bug vorgeschliffen.jpg (421kB)  geschrieben von: A...Datum: 03.10.13 16:54

Hallo Joerg, ich kann Jan nur zustimmen, die Sanierung des Bootes inklusive Ersetzen der Kielsohle, Austauschen bzw. Ausleisten von Planken, Spanten würde bestimmt länger dauern als bis zum Frühjahr. Zumindest wenn zwischendurch auch noch Anderes stattfindet als Bootsbau... :-) Das Projekt kann schnell ähnliche Arbeiten erfordern wie bei mir, auch wenn meine Baustelle deutlich größer ist und sicher allein darum mehr Arbeit bedeutet. Link siehe unten. Die Epoximethode für die Kielsohle ist sicher zumindest eine Lösung für die ersten Jahre. Und 1200 Nieten sind doch gar nicht so schlimm, vor allem wenn der Großteil nur nachgesetzt werden muß. Bei mir werden es 3500...

So wie das Boot von außen aussieht, würde ich auch vermuten, das innen an der Struktur mehr zu tun ist, als jetzt sichtbar ist. Zum Beispiel die Bodenwrangen, sind die Kielbolzen tatsächlich zu ersetzen und aus einfachem Stahl gemacht, sind wahrscheinlich auch die BW vom Rost zersetzt, das kann auch die Steven treffen. Ist das Holz innen sichtbar (klar geölt) oder mit Farbe gestrichen?

Epoxi ist übrigens nicht verdünnbar, auch wenn es mit Aceton auf den ersten Blick funktioniert. Die chemischen Eigenschaften wie Härte und Festigkeit werden damit beeinflußt. Hab gerade einen Epoxiverdünner gefunden und widerspreche mir jetzt selbst... Aber aus der Beschreibung wird klar das Aceton nicht gut wäre. [www.harzspezialisten.de]

Gruß, A....

geschrieben von: Oblomov (IP bekannt)Datum: 03.10.13 21:28

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Lieber Jan, gibt es irgendwo eine genauere Darstellung, wie das gemacht wurde (Bilder?) - das Perforieren und Ausgiessen mit duennfluessigem Epoxi? beste Gruesse (und eine dicke Entschuldigung, wenn ich mit zu vielen Fragen ankomme) Joerg

geschrieben von: Oblomov (IP bekannt)Datum: 04.10.13 09:51

Hallo A..., dank dir fuer die vielen guten Hinweise! Ich hab mir deine Seite mal angesehen und das ist in der Tat eine wesentlich groesseren Projekt. Sehr beeindruckend. Die genaue Sichtung Innen kommt noch, aber die erste Betrachtung hat drei Baustellen offenbahrt: eine Bodenwrange muss komplett ersetzt werden und mehrere Spanten sind gebrochen. Zu Letzterem hat mich aber Jan schon beruehigt, dass das bei den Folkes nicht ganz so tragisch ist. Ich gehe aber davon aus, dass drei bis vier teilausgebessert werden koennen. Eine muss eine komplett ersetzt werden (da hat ein Vorbesitzer eine grauselige Ersatzmetallkonstruktion reingebaut). Und am Spiegel ist die obere rechte Ecke rott, aber gluecklicherweise nur eine kleine ca. 10 cm grosse Stelle, die voraussichtlich relativ leicht ausgebessert werden kann. Ich werd mal bei ein paar Nieten das Nachziehen probieren und dann sehen, wie schnell ich voran komme. Auf der Suche bin ich noch nach einer etwas genaueren Beschreibung (Zeichnung, Foto), wie das mit dem Harzausgiessen der Kielplanke geht Da hab ich noch nicht ganz verstanden, von wo genau in der Bilge die Bohrloecher angesetzt werden. Mein Vorteil ist, dass ich viel Zeit habe, denn das ist eines meiner Ruhestandsprojekte. beste Gruesse Joerg

geschrieben von: Datum: 06.10.13 19:56

Hallo Joerg,

Deine Baustelle am Kiel hat es wirklich in sich. Unsere Klara ist auch lackiert, hier werden wir kommendes Wochenende mal beigehen und den Lack runterholen. Da unser Vorbesitzer ebenfalls nicht gerade vorbildlich das Boot gepflegt hat, bin ich schon sehr gespannt, was uns da so erwartet. Ich hoffe es wird nicht so schlimm. Von innen sind bisher keine größeren Baustellen auszumachen. Auf jeden Fall drücke ich Dir die Daumen und hoffe Du findest die nötige Kraft. Halte uns also bitte auf dem Laufenden.

lg T...

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geschrieben von: fg-1064 (IP bekannt)Datum: 06.10.13 20:14

Moin Jörg,

leider kann ich nicht mit Bildern oder Erfahrung dienen... die Erklärung der befragten Bootsbauer lautete wie folgt: im Abstand von 3-5 cm feine (tiefe) Löcher bohren und diese mit einem dafür geeigneten (sehr dünnflüssigen) Epoxy ausgießen.

Beste Grüße, J..

PS: Es gibt keine nervenden Fragen!

geschrieben von: Oblomov (IP bekannt)Datum: 09.10.13 22:47

Hallo, kurze Frage: ich werde naechsten Mittwoch (16.10) im Bremer Raum (oder Bremerhaven) sein. Gibt es Jemanden, eine Werft oder aehnliches, wo ich mir eine paar anschauliche Tipps zur Restaurierung von Folkebooten abholen koennte. Gern auch gegen Entgelt, wenns bei einem vernuenftigen Stundensatz bleibt (max. zwei Stunden, dann muss ich eh weiter, die Tochter bei den Grosseltern abholen). Gruesse Joerg

geschrieben von: A...Datum: 29.10.13 14:00

Hallo Jörg, leider zu spät gesehen, habe eine private Werft in Bremen. Bauen einen 50er Seefahrtkreuzer komplett neu auf.

Bilder unter: www.bauer-naval-design.de

Seite ist aber nicht aktuell.

Hier im Forum wird Dir aber auch ganz sicher geholfen...

Gruß, A...

geschrieben von: Oblomov (IP bekannt)Datum: 29.10.13 16:26

Hi Andre, danke! habe dich ja schon viefach im Forum mit sehr guten Hinweisen gelesen. Meine Schwiegereltern wohnen in Bramstedt, sodass sich sicher wieder mal eine andere Gelegenheit ergiebt. Mein groesstes

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Thema ist Kielsohle austauschen oder erstmal noch nicht. und da habe ich ne Menge Fragen zu. Vielleicht komm ich mal mit einem Paket Fotos von Oblomov vorbei. Alternativ koennte man auch Oblomov zu deiner Werft fuer die Arbeit bringen. Ich meld mich dann wieder. Gruss

geschrieben von: A..Datum: 30.10.13 17:13

Hallo Jörg, Dein Boot in meine Halle stellen ehrt mich, aber es ist eine rein private "Werft" und die Halle ist komplett voll mit Untermietern. Das wird also eher nix, leider... Ich hätte schon gern Holzboote statt Autoschrauber! Aber die Schrauber bleiben, so'n Auto is ja nie fertig.

Grüße, A...

geschrieben von: G...Datum: 01.11.13 14:45

Hej, Erinnerungen überwältigen mich. Löse einfach die 2te Planke, dann fällt Dir die Kielplanke fast entgegen und im nächsten Sägewerk findest Du einen passenden neuen Rohling, bzw. zwei. Beim "darunter" wird Dir bestimmt die Jeans in die Kniekehlen rutschen.....das ist aber auch nur Holz und nur Desillusionierend bis der Gammel entfernt ist.......und eine Quelle für Eiche gefunden wurde. Bramstedt bedeutet Kreis Segeberg......Stichwort Staatsforst Segeberg nach dem Orkan....vielleicht kommt von dort Hilfe, für Eiche und auch für eine oder zwei ganze, krumme Lärchen, aufgeschnitten. Dann hättest Du Material für 20 neue Planken.

Grüßchen, meins wird fuffig, G.....

geschrieben von: Oblomov (IP bekannt)Datum: 01.11.13 15:11

Na genial, danke fuer die Tips. Man sagt allerdings, dass Eiche 7 Jahre trocknen muss, ehe man sie verbauen kann ;-)) Hab jetzt uebrigens rausgefunden, dass Oblomov urspruenglich mal Cheri hiess und 74 von Horst Dittrich als sein Meisterstueck gebaut wurde. Und ich hab Originalbilder von seinem ersten Besitzer bekommen (stell ich demnaechst mal zur Freude Aller ein, wenn ich die Dias konvertiert habe) . Da macht die Restauration richtig Spass. Wenn es nur jetzt nicht so kalt waere (Oblomov steht auf der Werft draussen und ne Halle hab ich noch nicht gefunden). Gruss

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geschrieben von: Oblomov (IP bekannt)Datum: 12.11.13 18:16

Hallo G..., da du ja offenbar en gleichen Weg gegangen bist: hast du eine genaue Zeichnung von Kiel und Steven mit genauen Massen (aus den Konstruktionszeichnungen der NFIA kann ich das nicht genau entnehmen). Oder kennst du jemand, der sowas fuer das genaue Zuschneiden hat? Gut abgelagerte Eichenbalken aus Abrissscheunen etc. findet man ja reichlich im Netz. Hast du, hat das jemand Erfahrung mit? Gruesse Joerg

geschrieben von:N...Datum: 12.11.13 19:31

Hallo Jörg,

in einer Wooden Boats gab es mal den Tip, Nieten mit einem Drucklufthammer nachzusetzen. Der Hammer muss dazu pfannenförmig modifiziert werden. Ein schweres Gewicht gegenhalten. Ich hab die Methode selber noch nicht probiert, aber sie erschien mir ziemlich clever.

Gruß N....

geschrieben von: G...Datum: 14.11.13 17:37

Hej, ...nutzte die Erfahrung Anderer. Besorg Dir einige alte, gesunde Bohlen aus den Strassenbau und fixiere die ausgebauten Planken sofort mit mehreren Schraubzwingen auf diesen Bohlen. Die neuen Lärchenplanken müssen aussehen wie die ausgebauten Alten. Reiß die Planke 2 raus und beschäftige Dich dann mit der Kielplanke Deines Eckernförder Schätzchens. Die wird mit Bronzeschrauben befestigt sein und das "Darunter" nicht so übel aussehen wie bei "verzinkte Stahlschrauben in Eiche und nach mir die Sintflut" Folkebooten. ....und knall' die Spindeln Deines Trailers nicht so an, das Boot muss auf dem Kiel stehen und nicht auf den Spindeln. Grüßchen, meins wird fuffig, G...

geschrieben von: S....Datum: 16.11.13 14:35

Oblomov schrieb: ------------------------------------------------------- > hier kommt das Foto

Jaha, hallo Oblomov, warte erst mal, bis du vielleicht innen anfangen

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musst, von außen ist es noch leicht haben wir auch schon alles hinter uns

geschrieben von: G...Datum: 18.11.13 01:35

Ein guter Vorschlag von Nils, die Bohrlöcher vorher noch 60° ansenken, die Nieten dann bündig treiben und mit der Flex planen. Läuft so bei Holz leider nicht, da sitzt auf einer Seite 'ne federnde Kegelscheibe, und die muß so weiterbestehen, sonst klappt's nicht mit den dichten Planken. Wenn schon Nachnieten, dann sanft, aber konsequent. Die GegenhalterIn wird's danken. grüßchen, G...

geschrieben von: Oblomov (IP bekannt)Datum: 22.11.13 12:39

Besten Dank in alle Richtungen fuer gute Tipps. Leider tritt hier jetzt erstmal ne Pause ein, denn das Boot steht draussen und da wird es nun zu ungemuetlich. In Frankfurt und Umgebeung ist es sehr schwierig oder teuer eine Halle, Scheune oder Aehnliches fuer die Winterarbeiten zu bekommen und die Hallen auf der Werft sind ueberfuellt mit den Booten von FreizeitkapitaenInnen von Main und Rhein. Ich werd die Zeit nutzen und vielleicht mal eine Seite basteln, auf der ich den Fortschritt dokumentiere (kann ich ja dann spaeter iauf die Restaurationsseite stellen). Nochmal schoenen Dank fuer eure Unterstuetzung in 2013. Schoene Feiertage und guten Rutsch und dann auf eine Neues in 2014. Joerg

geschrieben von: Oblomov (IP bekannt)Datum: 11.03.14 21:40

Hallo Freunde, zwischenzeitlich anders eingespannt, melde ich mich zurueck mit der Nachricht, dass in der Historie von Oblomov Widerspruecge aufgetaucht sind. Es sieht so aus, als ginge Oblomov nicht, wie bisher angenommen, auf ein von Horst Dittrich 1974 gebautes Boot zurueck. Waehrend die Restarurierungsarbeiten nun wieder beginnen, geht die Suche nach der Historie weiter. Demnaechst mehr. Gruesse Joerg

Plankenrisse mit genagelten Bleistreifen dichtengeschrieben von: Oblomov (IP bekannt)Datum: 11.06.14 16:51

Preisfragen an die versammelte Bootsbauergemeinschaft des fky: ich hab eine sehr "originelle" Art der Dichtung von Plankenrissen bei Oblomov gefunden. Da hat ein Vorbesitzer Risse mit Bleistreifen mit kleinen handgeschmiedeten Nägeln zugemacht (siehe Foto). Ob es was genutzt hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Überhaupt war da ein grosser Künstler am Werk (siehe rausgesägte Boden"wrange" auf dem angehängten Foto. Und habt ihr auch schon mal Boote mit handgeschmiedeten Kupfernägeln

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gesehen. Ich frage mich, ob von von daher auch auf das weiterhin unklare Baujahr schliessen kann?

Anhänge: Bleidichtung_1.JPG (343kB)   Wrange.JPG (390kB)   Bleidichtung_2.JPG (185kB)  

geschrieben von: F...Datum: 11.06.14 17:15

Moin Jörg!

Eine Abdichtung von innen mit Bleistreifen? Na ja... helfen wird es wenig. Zu allen anderen Reparaturmethoden: ohne jemandem zu nahe treten zu wollen - Ahnung hat der entsprechende Vorbesitzer nicht. Diese Methoden würde ich übrigens eher auf einem schwedischen, als auf einem deutschen Boot vermuten. Auf Muu gab es auch so einige kreative Lösungen, die leider alle nicht haltbar waren. So ist die Verwendung von Eisennägeln in Eiche sicher keine Reparaturmethode, die sich langfristig durchsetzen wird... ;-) Auf das Baujahr ist daraus leider nicht zu schließen. Die meisten Holzboote stammen aus den 50ern und 60ern. Für eine Reparatur in den 70er und frühen 80er Jahren gab es keine allgemeingültigen Anleitungen oder Nachschlagewerke (der Larsson fehlte eben!), so dass jeder vor sich hin gewurschtelt hat. Außerdem fehlte eine entsprechende Szene, aus der man sich Rat hätte holen können (ganz zu schweigen von den fehlenden Segnungen des Internets).

Grüße! J... Re: Plankenrisse mit genagelten Bleistreifen dichtengeschrieben von: Oblomov (IP bekannt)Datum: 11.06.14 17:37

Hallo Jan, ja ziemlich originell, alles. Unter Anderem habe ich auch zwei ca. 8 mm Eisennägel gefunden, mit denen der Vordersteven am Eichenkiel fixiert. Immerhin sind jetzt schon mal eine paar neue Planken drin und wenn alle Risse zu sind, plane ich, deinen Beispiel mit gedicktem G 4 als erste Aussenschicht folgen. Damit ist es ja eigentlich dann von Aussen dicht und lässt nicht mehr viel Quellbewegung zu. Muu lag ja auch 4 Jahre auf dem Trockenen. Hast du von Innen dann auch eine Feuchtigkeitssperre gemacht (sonst quillst ja von Innen und neue Risse drohen). Grüsse Jörg

geschrieben von: F...Datum: 11.06.14 17:51

Moin Jörg,

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Muu lag jede Saison im Wasser - wie kommst Du auf die 4 Jahre? Die Dichtung von Außen wurde nur in den Schäftungen mit angedicktem G4 gemacht. Die Landungen haben wir mit Pantera (MS-Polymer) abgedichtet. Dies ist wesentlich elastischer und macht die Schrumpf- und Quellbewegungen wesentlich besser mit als die G4-Variante. Ich würde auch heute nicht mehr von außen mit G4 streichen. Die Haftung gerade auf Eisenkiel und Eiche (Kielbereich, Steven) ist sehr mau. Die Behandlung mit Leinöl/Petroleum extra (1:1) hat hier wesentlich bessere Ergebnisse erzielt. Auch von innen kann so gestrichen werden. In diesem Blogeintrag hab ich drüber geschrieben: [folkebootmuu.com] Wichtig bei allen Überlegungen: möglichst natürlich vorgehen und das Boot artgerecht behandeln. Letzteres bedeutet: so spät wie möglich aus dem Wasser und so früh wie irgend möglich wieder rein. Das verhindert am nachhaltigsten das Entstehen von überflüssigen Trocknungsrissen!

Grüße! J..

geschrieben von: Oblomov (IP bekannt)Datum: 11.06.14 18:01

Ah, da hatte ich dann was ordentlich missverstanden. Danke für die Klarstellung! Ich werd erst noch mal deinen Blog genau anschauen und ich glaube von André (?) hab ich auch einen Art Standard-Beitrag zum Aufbau des Aussenanstrichs gesehen. Pantera für die Landungen ha ich schon besorgt. Da muss aber erst noch der ganze alte Schnodder raus. Über die handgeschmiedeten Kupfernägel hab ich mich sehr gewundert, weil ich die eigentlich nur aus Zeiten von ca. 50 Jahre früher aus dem Möbelbau kenne. Grüsse Jörg

geschrieben von: G...Datum: 11.08.14 04:18

Hej Joerg, selbstgefertigte Kupfernägel sind damals normal gewesen, Leitungskupferreste vom kommunalen Stromversorger oder vom Schrotti, Einspannlehre anfertigen und dann den Kopf treiben, fertig. Die langen Dinger durch Aussenhaut+ Füllstück+ Balkweger+Knie gabs und gibst nicht zu kaufen, und für wenige dünnere kurze Nägel war das wohl die schnelle Wochenendlösung. Unter Wasser mit G4...das Zeug ist zu hart und unflexibel, mit Silberprimocom, Barrierprimer oder anderes Chlorkautschukprodukt als Grundanstrich wirst Du glücklicher werden wenn die Schichten und Trockenzeiten stimmen. Meins is fuffig,G....

geschrieben von: G...Datum: 15.08.14 03:15

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sorry, Teerepoxi! ..muss.ich wieder eingewoehnen. gruesschen,G...

geschrieben von: G...Datum: 06.07.15 04:28

Sorry Jörg, in Schilksee liegt ein Boot mit Nadelholz-Stabdeck. Sieht gut aus unter 20 Schichten Klarlack. Foto beschaff' ich. Gruß, G..

geschrieben von: Oblomov (IP bekannt)Datum: 16.07.15 18:01

Hallo günni, herzlichen Dank für FotobeschaffungOblomow ist heute endlich wieder aus dem Freilager in die Halle umgezogen; da sollten die noch offenen zahllosen Baustellen schneller vorab gehen. Grüsse Jörg

geschrieben von: G...Datum: 16.07.15 23:20

Klar, Dedel legte das Tempo vor....... als die Mail geschrieben war kam der neue "Klassiker" mit einem Bild ebenso eines Nadelholz-Stabdecks, allerdings mit hammerharten Gebrauchsspuren, in meine Hände. Ein Foto vom Superfinish-Deck in Schilksee ist geplant. Gruß,G...

geschrieben von: D....Datum: 07.01.17 23:58

Hallo und Moin Jörg, Hier ist es ja nun seit eineinhalb Jahren sehr ruhig geworden. Läuft das Projekt in Mitteldeutschland noch?

Grüße aus dem Norden D...

geschrieben von: Oblomov (IP bekannt)Datum: 23.01.17 17:07

Hallo D.., danke der Nachfrage...im Moment friert Oblomow ziemlich unter einer Plane im Freien ;-) Ja, das Projekt läuft noch, aber leider durch schlechten Sommer 2015, mehrere gutachterliche berufliche Aufgaben im Ausland und nette Segelunterbrechung (von Stettin nach Travemünde auf der Moana Blue, ein toller Van De Stadt Selbstbau eines Freundes) sehr langsam. Leider musste ich auch das neu gelegte Heckdeck wieder

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abreissen und nochmal neu legen, weil mir die Oberfräse die Fugen ausgefranst hat. Es gibt immer noch jede Menge zu tun: die neu laminierten Spanten müssen noch eingebaut werden, eine Bodenwrange fertig gemacht werden und dann geht es ans Dichten der Planken. Und wenn ich so den Lillebror-Akt so mit verfolge, sehe ich, dass auch bei Oblomow eigentlich der Kiel runter muss und neue Kielbolzen rein müssten. Das, das Dichten der Planken und das Fehlen eines geeigneten und bezahlbaren Bauplatzes/Werkstatt sind nach wie vor meine größten Kopfschmerzen, abgesehen davon, dass Mitteldeutschland kein guter Standort für Bootsbau-ambitionierte Autodidakten ist. Aber das Forum hier hält mich im Moment weiter bei der Stange, obwohl ich in letzten Wochen immer mal wieder daran dachte, die fky"Gemeinde" hier mit Fragen plus Fotos anzugehen, ob und wie aus eurer Sicht das Projekt hier noch Sinn macht - ich mach aber erstmal weiter, wenn es wieder warm wird. Jetzt warten wir erstmal auf wärmeres Wetter. Und Ostern werden wir uns mit dem kleinen Waarship, das ich im Jaich Lauterbach auf Rügen liegen habe, etwas Ostseewind um die Ohren und in die Segel blasen lassen :-).

geschrieben von: Oblomov (IP bekannt)Datum: 28.01.17 17:54

Wer sich für den Stand meines Projekt zur Wiederherstellung des Nordischen Folkeboot Oblomow interessiert, findet einen ausführlichere Darstellung auf meiner webseite sailfolke.wordpress.com (für eine Veröffentlichung an dieser Stelle ist der Bericht wegen der vielen Fotos mit 4.2 MB leider zu groß). In dem dort beigefügten PDF habe ich einmal die bisherige Geschichte der Wiederherstellung des ca. 50-60 Jahre alten Boots dargestellt. Teile davon waren ja auf der webseite schon früher veröffentlicht worden. Mit einigen der Nutzer dieses Forums - Detlef, André, Dagmar und andere war ich ja auch schon verschiedentlich im Austausch über einzelne Problembaustellen. Echte Bootsbauer und solche, die das durch jahrelange Praxiserfahrung von sich sagen können, werden schnell erkennen, dass bei diesem Projekt an vielen Stellen Kompromisse eingegangen wurden. Insofern ist die Verwendung des Begriffs Restaurierung – meint Wiederherstellung des originalen oder dem Original sehr nahekommenden Zustands – hier sicher nicht richtig gewählt. Dazu ist zu aber sagen, dass ich Oblomow als Lernobjekt sehe und meine Arbeit als Lernprozess eines neugierigen Laien und Autodidakten, der verstehen will, was beim Erhalt klassischer Segelboote zu beachten ist, welche Tricks und Kniffe zur Anwendung kommen.

Wer sich mit dem beiliegenden Dokument befasst, wird auch schnell erkennen, dass es noch keineswegs ausgemacht ist, ob Oblomow jemals wieder unter Ostseebedingungen einsetzbar ist. Es kann auch eine Dokumentation des Scheiterns werden. Für mich ist es schon jetzt ein faszinierender Lernprozess, der seinen eigenen Stellenwert hat. Sollte es irgendwann wieder einmal auf der Ostsee, Schlei oder dem Bodensee ohne Gefahr für Leib und Seele seiner Besatzung schwimmen, wäre dies ein großes Glück für den Autodidakten und Schüler des Bootsbaus.

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Jeder Kommentar ist willkommen und wird ernst genommen. Unterstützenden und solche, die mir helfen, das Projekt zu Ende zu bringen ganz besonders. Grüße Jörg Hier nochmal der Hinweis auf den Ort, wo der Bericht zu finden ist: www.sailfolke.wordpress.com

geschrieben von: Oblomov (IP bekannt)Datum: 06.10.17 18:08

Hallo Freunde im Forum, dies wird der vorerst letzte Beitrag von mir zum Folkeboot Oblomow sein, dann das Boot geht nun nach 3 Jahren lernen daran in der nächsten Woche in die Nähe von Flensburg in neue Hände. Nach dem Kenterfall eines Folkeboots in der Förde ist mir dann doch nochmal sehr klar geworden, dass aus meiner Sicht trotz der vorhandenen 3 neuen Kielbolzen kein Weg an einer genaueren Untersuchung und eventuellen Sanierung der Kielsohle vorbeigeht. Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe weiterer notwendiger Reparaturen, die fast alle mehr als zwei Hände erfordern: Planken und Plankenstösse weiter vernieten. Die bereits laminierten und teilweise eingeklebten Ersatzspanten vernieten. Die weitestgehend bereits ausgeräumten und gesäuberten, teilweise leicht ausgefrästen Plankenleibungen neu dichten, am Vordersteven eine Leiste einbauen und im Heck noch zwei Plankenschäden aus früherem Hornissennest richten und die Farben aufbauen. Das sind die größeren Baustellen, zu denen noch eine Reihe kleinerer kommen. Die drei vergangenen Jahre waren ein großartiger Lernprozess am Objekt. Jetzt wollen sich Andere weiter darum kümmern. Ich muss mich erstmal diesen Winter um mein Zweitschiff, das Waarship 570 kümmern, das auch Zuwendung braucht. Mit dem will ich nächste Pfingsten an der Rheinregatta teilnehmen und dann im Sommer das Isselmeer erkunden. Auf diesen Bootstyp trifft man hier im Forum selten, aber sicher werden wir uns mit der einen oder anderen Frage hier wieder lesen. Mittelfristig soll das Waarship dann doch wieder gegen ein Folkeboot getauscht werden - so der Plan. Vorerst mal ganz herzlichen Dank für eure Unterstützung und den Zuspruch, den ich hier erfahren habe, allen voran von Detlev, Jan, André, Dagmar aber eben auch vielen Anderen. Gruß Jörg

geschrieben von: A...Datum: 06.10.17 18:31

Hallo Jörg,

Du wirst die Entscheidung ja wohl überlegt haben, wenn ich so viel Arbeit in ein Projekt gesteckt habe, gebe ich es nicht auf. Ich hoffe, Du hast wenigstens finanziell etwas von dem rausbekommen, was Du reingesteckt hast.

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Gruß, A...

geschrieben von: D...Datum: 07.10.17 13:48

Lieber Jörg!

Respekt für Dich und Dein Oblomov-Projekt!

Im August hatten wir ja auf dem Weg nach Norden die Gelegenheit zu einem Besuch und haben als Erste von Deinen Plänen erfahren. Und ich kann nur Positives darüber berichten: Das Du Dich weit weg vom eigentlichen Beruf im Halb-Ruhestand mit Bootsbau auseinandersetzt, Dir ein passendes Projekt dazu gesucht und bereits viel zur Rettung bzw. dem Erhalt von Oblomov getan hast!

Solche Projekte können sich aber durchaus unvorhersehbar zum Lebenswerk ausweiten. Und wenn man dann rechtzeitig erkennt, dass die Möglichkeiten - gleich welcher Art - erschöpft sind, ist es auch gut, wenn man abgeben kann. Deshalb freue ich mich, dass es gelungen ist, Oblomov innerhalb weniger Wochen in doch hoffentlich gute Hände zu geben, die weitermachen werden.

Deine Kenntnisse werden bleiben und spätestens, wenn Du ein neues Folke besitzt, lesen/ hören/ sehen wir uns wieder.

Viele Grüße D...