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“Maria, ihm schmeckt’s nicht!” Jan Weiler Alleine der Einband ist an sich schon ein Gedicht: Name des Autors, Titel und ein knappes „worum es geht“, gepaart mit einigen kindlich anmutenden Zeichnungen. Auf der Rückseite ist zu lesen: „Ein wunderbar witziges, warmherziges Buch. Wer noch keine italienischen Verwandten hat, wird nach der Lektüre unbedingt welche haben wollen.“ (Axel Hacke) Ferner eine kurze Inhaltsangabe: „Als ich meine Frau heiratete, konnte ihre süditalienische Familie leider nicht dabei sein. Zu weit, zu teuer, zu kalt. Schade, dachte ich und öffnete ihr Geschenk. Zum Vorschein kam ein monströser Schwan aus Porzellan mit einem großen Loch im Rücken, in das man Bonbons füllt. Menschen, die einem so etwas schenken, muss man einfach kennen lernen.“ Der STERN schreibt: „Göttliche Geschichten! Ein unverzichtbarer Beitrag zur deutsch-italienischen Freundschaft. Und saukomisch.“ Soweit die (vielleicht etwas lang geratene) Einleitung. Geschichte: Sie spielt größtenteils in Italien, in der Region Molise, die lt. seiner Bewohner am A….. der Welt liegt. Der Autor, der übrigens immer nur „meine liebe Jung“ genannt wird, will seine italienische Freundin Sara, mit der er schon 2 Jahre zusammenlebt, heiraten. Das bedeutet, er muß sich ihrer italienischen Sippe stellen. Sara’s Vater -Antonio Marcipane- (genau: Marzipan!) ist ebenfalls mit einer Deutschen -Ursula- verheiratet. Er lebt seit über 30 Jahren in diesem Land. In ITALIEN ist für ihn immer alles besser, solange er in Deutschland ist. Kaum hat er die italienische Grenze passiert, ist in DEUTSCHLAND alles einfach nur wunderbar. Er ist ein Angeber, Aufschneider, aber auch eine Art Windmaschine, die aber nicht nur alles durcheinander wirbelt, sondern auch die Herzen bewegt. Also ein Kerl mit Herz und Schnauze. Es gibt nur eine Gefahr und die ist im Anmarsch, wenn er nichts mehr sagt. Je nach Dauer des Schweigens, kann man sich

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“Maria, ihm schmeckt’s nicht!”

Jan Weiler

Alleine der Einband ist an sich schon ein Gedicht: Name des Autors, Titel und ein knappes „worum es geht“, gepaart mit einigen kindlich anmutenden Zeichnungen.Auf der Rückseite ist zu lesen: „Ein wunderbar witziges, warmherziges Buch. Wer noch keine italienischen Verwandten hat, wird nach der Lektüre unbedingt welche haben wollen.“ (Axel Hacke)Ferner eine kurze Inhaltsangabe: „Als ich meine Frau heiratete, konnte ihre süditalienische Familie leider nicht dabei sein. Zu weit, zu teuer, zu kalt. Schade, dachte ich und öffnete ihr Geschenk. Zum Vorschein kam ein monströser Schwan aus Porzellan mit einem großen Loch im Rücken, in das man Bonbons füllt. Menschen, die einem so etwas schenken, muss man einfach kennen lernen.“Der STERN schreibt: „Göttliche Geschichten! Ein unverzichtbarer Beitrag zur deutsch-italienischen Freundschaft. Und saukomisch.“Soweit die (vielleicht etwas lang geratene) Einleitung.Geschichte:Sie spielt größtenteils in Italien, in der Region Molise, die lt. seiner Bewohner am A….. der Welt liegt.Der Autor, der übrigens immer nur „meine liebe Jung“ genannt wird, will seine italienische Freundin Sara, mit der er schon 2 Jahre zusammenlebt, heiraten. Das bedeutet, er muß sich ihrer italienischen Sippe stellen. Sara’s Vater-Antonio Marcipane- (genau: Marzipan!) ist ebenfalls mit einer Deutschen -Ursula- verheiratet. Er lebt seit über 30 Jahren in diesem Land.In ITALIEN ist für ihn immer alles besser, solange er in Deutschland ist. Kaum hat er die italienische Grenze passiert, ist in DEUTSCHLAND alles einfach nur wunderbar.Er ist ein Angeber, Aufschneider, aber auch eine Art Windmaschine, die aber nicht nur alles durcheinander wirbelt, sondern auch die Herzen bewegt. Also ein Kerl mit Herz und Schnauze. Es gibt nur eine Gefahr und die ist im Anmarsch, wenn er nichts mehr sagt. Je nach Dauer des Schweigens, kann man sich auf die Intensität des Ärgers einstellen.Sara’s Mutter ist im Rheinland geboren und besitzt die Geduld eines belgischen Brauereipferdes. (Was auch immer das zu bedeuten hat.) Auf alle Fälle scheint siesie nach Jahrzehnten Ehe mit diesem Sturkopf dringend nötig zu haben.Bisher hatte „der liebe Jung“ in seinem Leben nur mit 3 Italienern zu tun:1. einem Eisverkäufer, dessen Namen er bis heute nicht kennt2. dem Masseur Signore Pantoni, der eigentlich gar kein Masseur war und3. einer Halbitalienerin, die ihm beim Brötchenkauf das fehlende Geld lieh.Das war eigentlich die Schlüsselsituation, denn eben das war Sara. Wäre er vor dem Brötchenkauf noch zum Geldautomaten gegangen, würde er jetzt nicht vor der Tür ihrer Eltern stehen.Zitat: > Jedenfalls hörte ich mich seinerzeit den schwachsinnigen, aber betriebsimmanenten Satz sagen: „Sie können natürlich anstelle des Geldes auch die Brötchen zurückhaben. Vielleicht bei einem kleinen Frühstück, wenn Sie wollen.“ Die meisten Frauen, die ich bisher getroffen hatte, hätten darauf geantwortet: „Och nö, betrachten Sie doch die 2 Mark als Geschenk.“ Sara dagegen nicht. Sie sagte: „Na super, keine Kohle, aber einen auf dicke Hose machen. Das muss jetzt aber

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ein sensationelles Frühstück werden.“ Kaum 2 Jahre später stehen wir also vor dem Reihenendhaus ihrer Eltern. <Danach folgt die Heiratsantragszeremonie, die so ganz anders verläuft, als sie sich der zukünftige „gute Jung“ vorgestellt hat.Danach folgt der unvermeidliche Besuch bei SEINEN Eltern und Frau Marcipane ist nervös, schließlich kennt sie ihren Mann schon eine geraume Zeit…Er ist ein unberechenbares Risiko im Umgang mit Fremden. Seine Auftritte sind entweder Sternstunden der Unterhaltung oder sie führen zur völligen Verstörtheit des Publikums.Aber es läuft alles besser als erwartet…………