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Deep Heat MiningFokus Europa
Vortrag: Lia Weiler
Geothermie - Prof. Dr. rer. nat. Manfred Koch
Lia Weiler - Geothermie - SS 2012 2
Inhalt
• Definition• Hot-Dry-Rock Verfahren• Funktionsprinzip • DHM - Projekte in Europa• Unterschied Basel – Soultz• Auswirkungen und Lösungsansätze
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Begriffsdefinition
• Methode: • Strom- und Wärmegewinnung durch geothermische
Energie aus künstlich geschaffenem, unterirdischen Reservoir
• Hot-Dry-Rock Verfahren
• Projekt: • Offizielle Bezeichnung des Pilotprojektes zur
Energiegewinnung in Basel• Im Hot-Dry-Rock-Verfahren
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Hot-Dry-Rock - Verfahren
• Verwendete Technologie im Deep-Heat-Mining (DHM)
• Auch Hot Fractured Rock, Überbegriff: Enhanced Geothermal Systems (EGS)
• künstliche Aktivierung, keine Nutzung vulkanischer oder tektonischer Anomalien
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Funktionsprinzip
Quelle: Neurohr-info.de
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DHM-Projekte in Europa
Quelle: DEBRECEN
Quelle: Geothermische Vereinigung e.V.
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1977 – 1991 Rosemanowes
• Granit, Porphyres Gestein• Gradient 3-4°C, Bohrtiefe ~1000m • Temperatur < 100°C, lediglich
Tests zum Verhalten des Gesteins und der Rissbildung
• Später zwei 2000 m Bohrung• Probleme mit niedriger und
sinkender Temperatur sowie zu schnellem Wasserdurchlass
• Erkenntnisse: Wasserverluste im Gestein, Geotechnisches Verhalten
Quelle: Rosemanowes Quarry
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1984 – 1990 Fjällbacka
Quelle: Wallroth
• Drei Bohrlöcher 70 m, 200 m, 500 m
• Rissstimulation, Reservoirbildung in 450 m Tiefe
• Einrichtung einer dauerhaften 40-tägigen Zirkulation
• Erkenntnisse: Hydromechanisches Verhalten des Reservoirs, Spannungsverteilung in den Bohrlöchern
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1978 – 1989 Le Mayet
• Forschungsprojekt• Zwei Bohrungen 780 m und 840
m • Erkenntnisse über:• Langzeit-Wasserzirkulation und
hohe Durchflussraten von 20-30 l/s zum Gesteinsaufbruch
• Mikroseismische Aktivitäten und deren Auswirkungen
• Oberflächenveränderungen, Neigungsänderung
Quelle: DEBRECEN
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1977 – 2004 Bad Urach• Gebiet mit geothermischen Anomalien• 1. Phase: Forschungsprojekt zur Erkundung der Geothermie
Bohrung Urach 3, 3334m tief bei 143°C, hydraulische Tests und Frac-Versuche
• 2. Phase: Vertiefung auf 3488m und 147°C, Test: Einbohrlochzirkulation zu hohe Fließwiederstände, Wiederaufnahme des Doublettensystems
• Zweite Bohrung (Urach 4) aus Forschungspolitischen Gründen und zugunsten des Projektes in Soultz nicht bewilligt, sie folgt aber schließlich doch mit 2800m, 103°C
• 3. Phase: Machbarkeitsstudie, Nutzbarmachung der Bohrlöcher 3 und 4 zur Energiegewinnung nicht wirtschaftlich
• Erkenntnisse zu hydraulischem Verhalten, Temperaturfeld, Kluftsystem, Spannungsfeld
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1978 – 1983 Falkenberg
• 7 Bohrungen in einem Dreieck von 100m Seitenlänge um eine Arbeitsbohrung in der Mitte, 300 – 500 m tief
• Erkenntnisse: • Seismische Untersuchungen• Zusammenhang zwischen Rissbreite und
Wasserdruck• Risse bleiben aufgrund ihrer Unebenheit auch
ohne Stützmittel weit genug geöffnet
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Seit 1987: Soultz sous Forêts
• Nutzung der Erkenntnisse aus Forschungsprojekten
• erstes DHM - Kraftwerk (seit 06/2008)• im Zentrum einer der größten
Wärmeanomalien Mitteleuropas• geologische Bedingungen in Soultz sind
exemplarisch auch für andere Standorte im Oberrheingraben
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Soultz sous Forêts
Quelle: EEIG Heat-Mining
• 1. Phase• 165°C• Hydraulische Tests, u.a. ein mehrere Monate
andauernder Zirkulationsversuch• Erkenntnis:
• es können ohne Wasserverluste 25 l/s durch die 450m auseinanderliegenden Bohrlöcher gepumpt werden
• Kreislauf funktioniert beinahe automatisch (250 kWe bei 10MWth)
• 2.Phase• Vertiefung GPK 2, 200°C• Zusätzliche Bohrung von OPS4, 1500m tief , zur
Überwachung der Microseismizität• Erkenntnis:
• Niedrigerer Druck zum Aufbrechen nötig, als erwartet
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Soultz sous Forêts• 3.Phase (Projekt Phase 1)
• Injektionsbohrung, zwei Produktionsbohrungen
• Von gleicher Plattform gebohrt
• Überlappende stimulierte Bereiche
• 4. Phase (Projekt Phase 2)• Erbau des Kraftwerks• Versuche zur
Oberflächenaktivität• Zirkulationsversuche (bei
50l/s und 35 l/s)
Quelle: EEIG Heat-Mining
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Soultz sous Forêts
• Zusätzliche Injektionsbohrung
• Betrieb des Kraftwerks• Tiefe 5000 m• 1,5 – 4,5 MWel
• 30 MWth
Quelle: EEIG Heat-Mining
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2006 – 2009 Basel• Projekt etwa 150 km von Soultz entfernt, ähnliche
Bedingungen• Geplant: DHM-Kraftwerk mit geplanten 31 GWh/a Strom
und 45 GWh/a Fernwärme• Injektionsbohrung und zwei Produktionsbohrungen mit je
5000 m Tiefe, bei 200°C• einige Horchbohrungen zur seismischen Überwachung• Zwei Tage nach Einpressen des Wassers: Erdbeben Stärke
3,4 (vgl. Soultz: 2,7) Bohrstopp schon Ende 2006• 2009 vorliegende Risikoanalyse führt zu endgültigem
Abbruch des Projekts, Begründung: zu hohe Kosten, weitere Beben zu erwarten
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Warum funktioniert Soultz, Basel aber nicht ?
• Kleine Beben sind normal, da Gestein sich verschiebt• in Soultz hat man das Wasser mit weniger Druck (130
bar) als in Basel (300 bar) in den Untergrund gepresst • Untergrund anders beschaffen als in Basel, hier
herrschen bereits höhere Spannungen im Boden• In Soultz wurde zusätzlich Salzsäure eingesetzt, um
die Klüfte in 5000 Meter Tiefe zu erweitern• Art der entstehenden Wellen wirkt sich auf das
Schadenausmaß bei gleicher Bebenstärke aus
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Auswirkungen und Lösungsansätze• Verunsicherte Bevölkerung• Steigende Kosten durch Unterbrechung und Schäden• Ungenutzte Energieressourcen
• Intensivere Bevölkerungsaufklärung, Steigerung der Akzeptanz• Andere Standorte reagieren anders, bei Sedimentgestein
kommen Beben ggf. gar nicht an die Oberfläche• Beben verhindern
• Jung: „[…] zwischen den Bohrungen mehrere kleinere Risssysteme erzeugen, die jedes für sich nur kleine Beben verursachen könnten, in der Summe aber die gleiche Fließleistung böten.“
• Chemikalien anstelle höheren Drucks einsetzen• Bohrungen auf Spannungsarme Gegenden beschränken (mittlerer und nördlicher
Rheingraben)
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Fragen Diskussionsbedarf
Kritik
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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Quellen
• www.geothermie.de• www.geo.science.unideb.hu• http://geothermania.blogspot.de• www.soultz.net