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Webbasierte Kommunikation: Indymedia

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Webbasierte Kommunikation: Indymedia. Emanzipationspotenziale webbasierter Kommunikation Internet und Gegenöffentlichkeit. Gliederung. Öffentlichkeit – verschiedene Theorieansätze Gegenöffentlichkeit Netzöffentlichkeit Computergestützte Gegenöffentlichkeit - PowerPoint PPT Presentation

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Emanzipationspotenziale webbasierter Kommunikation

Internet und Gegenöffentlichkeit

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Gliederung1. Öffentlichkeit – verschiedene Theorieansätze

2. Gegenöffentlichkeit

3. Netzöffentlichkeit

4. Computergestützte Gegenöffentlichkeit

4.1 Allgemeine Chancen und Vorteile

4.2 Formen

4.3 Gefahren und Risiken

5. Fazit

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Öffentlichkeit

Sachdimension Sozialdimension

Öffentlichkeit als...

1) ...Staatlichkeit / Amtlichkeit

3) ...Publizität

2) ... Allgemeinheit 4) ... Publikum

Grundlegende Bedeutungszuweisungen

(nach Merten, 2000: 212, Pöttker, 2005)

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Verschiedene Öffentlichkeitskonzepte

Öffentlichkeit... Ausgewählte Autoren

...als Publikum Faulstich (2002), Maletzke (1963),Merten (1987b), Plake et al

...als Systemkonstrukt Gerhards (1994), Luhmann (1990a, 1996a), Marcinkowski (1993), Thiedeke (1997)

...als Diskursmodell Habermas (1988a, 1990), Imhof (2003c)

...als intermediäre Kommunikationsstruktur

Etzioni (1968), Gerhards (1993a), Gerhards & Neidhardt (1990, 1991), Habermas (1992a), Neidhard (1994a)

...als Kommunikationsnetzwerk Habermas (1992a)

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Öffentlichkeit zwischen Ideal und Diskurs

Habermas (1962)

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Öffentlichkeit:Idealbild der bürgerlichen Öffentlichkeit: „ein allen Interessierten undoffen stehender Kommunikationsraum, in dem sich übervernunftgeleitete Diskussionen öffentliche Meinung konstituierenkann“. Diskursfähige Öffentlichkeit im 18 Jhd. als Gegenpol zum

Absolutismus

Verschärfter kapitalistischer Konkurrenzdruck schränkt unbegrenzte Kommunikation ein;

Publikum teilt sich in konkurrierende Interessensgruppen, anstelle von Herrschaft und Macht treten Werbung, PR und Marketing

Netzwerk für Kommunikation von Meinungen, das als intermediäre Instanz zwischen Lebenswelt und anderen funktionalen Teilsystemen vermittelt

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Funktionen moderner Öffentlichkeit

Etzioni (1968) bzw. Gerhards/Neidhardt (1990/91)

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Funktionserwartung an Öffentlichkeit

Informations-

Sammlung

(Input)

Offene Selektivität

Transparenz-

Funktion

Informations-

Verarbeitung

(Throughput)

Diskurs /

Synthetisierung

Validierungs-

Funktion

Informations-

Anwendung

(Output)

öffentl. Meinung /

Entscheidung

Orientierungs-

Funktion

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Encounter-Ebene (Kommunikation au trottoir)

Einfache Interaktionszusammenhänge

Ebene der Versammlungs-/ Themenöffentlichkeit

Thematisch zentrierte Interaktions- und Handlungszusammenhänge

Medienöffentlichkeit

Massenmedien

Drei Ebenen von Öffentlichkeit

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Spiegelmodell der Öffentlichkeit

Niklas Luhmann

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Öffentlichkeit...

... erfüllt lediglich Transparenzfunktion

... dient der Selbstbeobachtung der Gesellschaft und ihren unterschiedlichen Sozialsystemen (Bsp. Wirtschaftsystem orientiert sich an Markt und variablen Preisen)

... führt nicht mehr zur Bildung eines rational begründeten öffentlichen Konsens, sondern nur zu Anschlusskommunikation

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Gegenöffentlichkeit

„Ein Gegenbegriff gegenüber einer vonMassenmedien und politischen Autoritäten

manipulierter Öffentlichkeit. Gerichtet gegen die „Manipulationszentren“ und die täglichen

„Produktions- und Reproduktionsorgane“, die Öffentlichkeit dem Scheine nach herstellen. Insofern

ist Gegenöffentlichkeit auch ein Kampfbegriff, der sich gegen das den Herrschaftszusammenhang

legitimierende Mediensystem wendet, gegen dessen Struktur und Arbeitsweise.“

(Stamm, 1988)

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Gegenöffentlichkeit

will Themen bewusst machen, die von den Massenmedien ignoriert und nicht publiziert werden: sieht sich als Gegenentwurf zur (dominierenden) Öffentlichkeit

Historische Entwicklung:• Bertolt Brecht: Bereits Anfang der dreißiger Jahre Auseinandersetzung mit dem Begriff und Forderung nach partizipativen Medienformen (Radiotheorie)

• Bekannt werden des Begriffs in den 60er Jahren, zur Zeit der Studentenbewegung

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Theorien zur Gegenöffentlichkeit: (nach Oy, 2001)

1) Modell der gegenöffentlichen Kommunikation:

Zwei idealtypische Strategien: versuchte Einflussnahme auf die vorherrschende bürgerliche

Öffentlichkeit, damit verbunden die Instrumentalisierung massenmedialer Öffentlichkeit durch Aufmerksamkeit erregende Aktionen

Radikalisierung der Aktionen und publizierter Inhalte, zunehmende Abschottung gegenüber der bürgerlichen Öffentlichkeit

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Theorien zur Gegenöffentlichkeit: (nach Oy, 2001)

2) Modell der authentischen Kommunikation:

es existieren „wahre“, bzw. „authentische“ Bedürfnisse des Menschen, die durch die Massenmedien nicht ausreichend befriedigt werden, nur „Betroffene“ können ihre gesellschaftliche Situation authentisch artikulieren

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Theorien zur Gegenöffentlichkeit: (nach Oy, 2001)

3) Modell der emanzipativen Kommunikation:

Modell fordert eine kritische Umgestaltung des SenderEmpfänger-Schemas der Massenkommunikation.

Zwei spezifische Dimensionen:

1. Technischer und medienstruktureller Wandel erlauben neue Formen emanzipativer Kommunikation

2. Im Rahmen der Gegenöffentlichkeit initiierte Kommunikationsprozesse bleiben erfolglos, wenn sie nicht im Alltag der Rezipienten verankert sind.

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Institutionen von Gegenöffentlichkeit

1. NSB / NGO

2. Alternative Medien

3. (Netz-) Aktivisten

4. Kommunikationsguerilla

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Netzöffentlichkeit:Neue Art der Verbreitung von Informationen durch netzwerkartige

Kommunikation

Massenmedien Netzwerkmedien

Anzahl der erreichbaren Personen

Sehr viele Sehr viele bis wenig

Raumbezug Lokal (z.T. auch global) Global

Zeitbezug Zeitabhängig Zeitunabhängig

Medien Fernsehen, Radio, Presse Internet, Mobilfunk

Anzahl derkommunizierendenPersonen

Wenige Viele

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Internet als ideales Medium für kritische Öffentlichkeiten?

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Computergestützte Gegenöffentlichkeit

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Allgemeine Chancen und Vorteile

Internet bietet Möglichkeiten, diagnostizierte Funktionsmängel der Öffentlichkeit zu überwinden

ökonomische und technische Barrieren müssen kaum überwunden werden kein Durchlaufen journalistischer Gatekeeper unabhängig von Faktoren wie Macht oder Prominenz kann im Internet

sachlich diskutiert werden herrschaftsfreier Diskurs führt zu einer rationaleren Argumentation Internet als institutionelles Medium Internet als technisches Instrument weltweite Vernetzung und Unterstützung von Protestbewegungen mit

vergleichsweise geringem Aufwand Newsgroups, Mailinglists, Chatrooms, Archive und Blogs bieten zahlreiche

Möglichkeiten, die Verinselung der Gegenöffentlichkeit zu durchbrechen

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Enorme Zeiteinsparung

Geldeinsparungen

Konzentration der Kommunikation

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Formen

1) Online-Proteste Finden ausschließlich im Netz statt, keine realen Proteste

Strategisch „negative Kampagnen“ gegen Personen, Parteien, Unternehmen usw., Protestaufrufe

Können über den Weg journalistischer Recherche Gegenstand der Berichterstattung der traditionellen Medien werden

Petitionen per Kettenmail, Websites werden mit Protestlogos versehen, „Belagerung“ von Websites (übermäßiger Aufruf), was zu Serverzusammenbrüchen führt, Mail-Bomben, die Email-Server außer Kraft setzen, Web-hacking

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Pro: kann enorme Image-

Schädigung des bekämpften Objektes bewirken und auch zu beträchtlichen kommerziellen Schäden führen

Contra: Protest ist anonymisiert und

automatisiert, wirkt dadurch weniger authentisch

Protestanten stehen nicht wirklich für ihre Taten ein, keine Solidarisierung der Protestgemeinde

bei der Mobilisierung ist mit hohen Streuverlusten zu rechnen

Würde sich Gegenöffentlichkeit nur auf Aktivitäten im Cyberspace beschränken, so kämen Bedeutungen und Motive nicht zustande, die Voraussetzung für politische Aktionen außerhalb vermachteter Zusammenhänge sind.

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2) Wirtschaftlicher Protest / Boykott

Nachhaltige Form von Protesthaltung

wirtschaftlicher Boykott eines Unternehmens als Ausdruck von Konsumentensouveränität

Formen

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Beispiel: Nestlé-Boykott der NGO Infact

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70er Jahre: Protest gegen fragwürdige Werbepraktiken des Lebensmittelkonzerns Nestlé in Afrika

USA: gleichgesinnte Kritiker agieren, unterstützt von den mächtigen amerikanischen Kirchen

Nestlé beendet sein Engagement nicht, kann darauf setzen, dass verschiedene Protestbewegungen nichts voneinander erfahren: Boykottaktivitäten und öffentliche Wahrnehmung auf den US-Markt beschränkt

Anfang der 80er Jahre: Boykott wirkt sich aufgrund zunehmender Kommunikationsvernetzung auf europäische Länder aus: Nestlé lenkt ein

Grundsätzlich ließe sich Protest- und/oder Boykottverhalten auch ohne CvK- Techniken organisieren. Neue Möglichkeiten versprechen allerdings viel schneller eine größere Reichweite

Beispiel: Nestlé-Boykott der NGO Infact

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3) Bewusstseinsbildung: Nutzung des Internet als institutionelles Medium

Für Dritte kaum nachvollziehbare Aktivitäten multinational tätiger Firmen werden beobachtet und bekannt gemacht

Mögliche Ungereimtheiten oder Skandale werden publiziert

Verletzung von Menschenrechten, Umweltverbrechen, Korruption soll aufgedeckt werden

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Beispiel: www.corpwatch.org

„CorpWatch investigates and exposes corporate violations of human rights, environmental crimes, fraud and corruption around the world. We work to foster global justice, independent media activism and democratic control over corporations

begann 2002 Firmen wie den texanischen Ölkonzern Halliburton zu beobachten, der sich angeblich wissentlich durch den Irakkrieg bereicherte

die Ergebnisse wurden u.a. in Michael Moores Film „Fahrenheit 9/11“ einer breiten Öffentlichkeit bekannt

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4) Öffentlichkeitswandel als Prozess

Protest oft nur Selbstzweck, also Darstellung einer abweichenden Meinung

von der massenmedialen Öffentlichkeit wird oft eher die Verwerflichkeit dieser Ausdrucksform, als die Motive des Protestes wahrgenommen

Bewusstseinsbildung überhaupt erst durch Digitalisierung der Kommunikation ermöglicht worden, bleibt aber zunächst auf eine spezifische Teilöffentlichkeit im Internet beschränkt

Öffentlichkeitswandel als Prozess zielt ergänzend auf Veränderung ab, die Themen und Meinungen sollen in die traditionellen Massenmedien eingehen und einem breiten Publikum bewusst werden

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Gefahren und Risiken

Potenzial der neuen Medien vergrößert Gefahr der Überlastung und Fehlnutzung USA: inzwischen über vier Mio. Weblogs, von denen nur ein Bruchteil regelmäßig frequentiert und aktualisiert wird

Prinzip der Gegenöffentlichkeit droht in einem Meer von publizierten Belanglosigkeiten zu versinken

Internet als Sammelbecken von falschen, nicht überprüften und fragwürdigen Informationen

die im Netz veröffentlichten Themen und Meinungen können nicht als allgemein bekannt angesehen werden, bevor sie nicht auf die Ebene der Medienöffentlichkeit gelangen

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(1) Input (2) Throughput (3) OutputTransparenzfunktion Validierungsfunktion Orientierungsfunktion

Internet als technisches Medium

Internet als institutionelles Medium

(Medien-)Wirkungen

Bsp:-Kommunikation unter Aktivisten-Weltweite Mailings-Aufbau einer virtuellen Gemeinschaft -Blogs, Foren, Newsletter-Online-Datenbanken

Bsp:-Archiv-Abfrage ohne Vorselektion, Rezeption „unterschlagener Wirklichkeiten“-Links bzw. Netzwerke zwischen Experten, Prominenten, Interessierten: Aufbau zusätzlicher Kommunikationswege-Mobilisierungseffekte in Teilöffentlichkeiten-hohe Aufmerksamkeitswerte in verschiedenen Teilöffentlichkeitssystemen

Bsp:-Wahrnehmungseffekte in Massenmedien-Glaubwürdigkeit hinsichtlich der Reichweite des Problems, Akkzeptanzeffekte- politisch-öffentliche Wahrnehmung über Protestverhalten-Wiedergabe durch Massenmedien

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Fazit

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Generell besitzen neue Medien auf allen Ebenen öffentlicher Kommunikation Einfluss auf Gegenöffentlichkeit und deren Verhältnis zur Öffentlichkeit:

Mikroebene: durch die Nutzung und Rezeption neuer Medien durch Aktivisten

Mesoebene: durch die Nutzung durch kollektive Akteure und Organisationen, wie z.B. NSBs, NGOs

Makroebene: durch die Veränderungen im Verhältnis zur Öffentlichkeit an sich

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idealtypische Annahme: Grenzen zwischen Öffentlichkeit und Gegenöffentlichkeit verschieben sich

„das dialogisch-interaktive Potenzial des Internet sowie seine Dezentralität führen dazu, dass

Öffentlichkeit und Gegenöffentlichkeit sich neu konstituieren. Und zwar so, dass sie vom politischem

Zentrum wie auch von den ideologischen Herausforderern innerhalb und außerhalb der

Systemgrenzen nicht mehr wie zu den Zeiten der alten Massenmedien kontrolliert und bekämpft werden

können.“ (Plake et al. 2001)

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ABER: Wirklicher Einfluss von Gegenöffentlichkeit auf traditionelle

politische Öffentlichkeit bisher unbeantwortet

Verwechslung von technische Möglichkeiten und Verfügbarkeit von Information mit der tatsächlichen Nutzung

Protestpotenzial des Internets oft überschätzt

Annahme: Von den Eigenschaften neuer Medien (z.B. Recherche-, Reaktions- und Präsentationsmöglichkeiten) profitieren auch dominante Massenmedien und etablierte politische Akteure

erhöhte Einflussnahme auf öffentliche Agenda, und Resistenz gegenüber der Gegenöffentlichkeit

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Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!

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Diskussionsfragen

Kann das Internet als ideales Medium für Gegenöffentlichkeit gesehen werden?

Wie hoch schätzt Ihr die Chancen, dass ein Thema den Sprung in die klassische Medienagenda schafft?

Welcher Mittel bedarf es, um diesen Sprung zu bewältigen?