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P ater August Janisch, der frü- her einmal Pfarrer in Hart- berg war, lebt heute als Mönch im 1129 gegründeten Zisterzienser-Stift Rein, nördlich von Graz. Er war ein schwerverletztes Opfer des Attentä- ters Franz Fuchs, der in Österreich mit seinen Briefbombenanschlägen jahrelang für einen Ausnahmezu- stand sorgte. In einer KLIPP-Repor- tage vom Sommer stand zu lesen, dass Pater Janisch bereits beim lie- ben Gott weilt. Das ist zum Glück nicht der Fall, wie wir uns persönlich überzeugen konnten. Die Adventzeit ist eine gute Gelegenheit, sich gegen- über den Reiner Mönchen dafür mit einem „wahren Bericht“ zu entschul- digen. Auch das Stift Rein stimmt die Gläubigen unter anderem mit einer schon traditionellen Krippenausstel- lung auf das kommende Weihnachts- fest ein. Eine Weihnachtskrippe ist eine Darstellung der Geburt Christi aus der Weihnachtsgeschichte oder anderer Szenen aus dem Leben Jesu Christi, meist durch Figuren in einer Modelllandschaft Bethlehems. Die Weihnachtskrippen verbinden die Bilderwelt der Adventzeit mit dem Dreikönigsfest. Die heutigen Weih- nachtskrippen gehen bereits auf das Frühchristentum zurück, doch zeig- ten die Darstellungen der ersten Jahr- hunderte nur das Jesuskind (nach dem Lukasevangelium in der Fut- terkrippe liegend) mit den zwei Tie- ren Ochs und Esel. Die Figur der Ma- ria kam erst im Mittelalter dazu, der hl. Josef sogar noch später. Hingegen gab es um 500 bereits bildliche Dar- stellungen, auf denen die drei Weisen ihre Geschenke dem Gotteskind dar- bringen. Belegt ist dies sowohl durch das Mosaik in Sant’Apollinare Nuovo in Ravenna als auch in Santa Maria Maggiore in Rom. Geöffnet ist die Ausstellung vom 1. Dezember bis 1. Jänner, jeden Samstag von 13-17 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 10-17 Uhr. www.stift-rein.at Da leuchten Kinderaugen November/Dezember 2017 Weihnachtskrippen in Stift Rein Krippe aus dem Alpenraum; oben: Grulich Krippe (Privatbesitz) Sehenswert: die Bibliothek des Stiftes. Die beiden Patres Martin Höfler und August Janisch ... mit Motiven aus dem Morgenland ... die gesamte Krippe aus Papier, mehr als 160 Jahre alt (Privatbesitz) Foto: Martin Kniepeiss Foto: P. Martin Höfler Foto: Dr. Bernd Mayer Foto: P. Martin Höfler Foto: E. Brenner

Weihnachtskrippen in Stift Rein Da leuchten Kinderaugen · Kinderaugen November/Dezember 2017 Weihnachtskrippen in Stift Rein Krippe aus dem Alpenraum; oben: Grulich Krippe (Privatbesitz)

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Pater August Janisch, der frü-her einmal Pfarrer in Hart-

berg war, lebt heute als Mönch im 1129 gegründeten Zisterzienser-Stift Rein, nördlich von Graz. Er war ein schwerverletztes Opfer des Attentä-ters Franz Fuchs, der in Österreich mit seinen Briefbombenanschlägen jahrelang für einen Ausnahmezu-stand sorgte. In einer KLIPP-Repor-tage vom Sommer stand zu lesen, dass Pater Janisch bereits beim lie-ben Gott weilt. Das ist zum Glück

nicht der Fall, wie wir uns persönlich überzeugen konnten. Die Adventzeit ist eine gute Gelegenheit, sich gegen-über den Reiner Mönchen dafür mit einem „wahren Bericht“ zu entschul-digen. Auch das Stift Rein stimmt die Gläubigen unter anderem mit einer schon traditionellen Krippenausstel-lung auf das kommende Weihnachts-fest ein. Eine Weihnachtskrippe ist eine Darstellung der Geburt Christi aus der Weihnachtsgeschichte oder anderer Szenen aus dem Leben Jesu

Christi, meist durch Figuren in einer Modelllandschaft Bethlehems. Die Weihnachtskrippen verbinden die Bilderwelt der Adventzeit mit dem Dreikönigsfest. Die heutigen Weih-nachtskrippen gehen bereits auf das Frühchristentum zurück, doch zeig-ten die Darstellungen der ersten Jahr-hunderte nur das Jesuskind (nach dem Lukasevangelium in der Fut-terkrippe liegend) mit den zwei Tie-ren Ochs und Esel. Die Figur der Ma-ria kam erst im Mittelalter dazu, der

hl. Josef sogar noch später. Hingegen gab es um 500 bereits bildliche Dar-stellungen, auf denen die drei Weisen ihre Geschenke dem Gotteskind dar-bringen. Belegt ist dies sowohl durch das Mosaik in Sant’Apollinare Nuovo in Ravenna als auch in Santa Maria Maggiore in Rom.

Geöffnet ist die Ausstellung vom 1. Dezember bis 1. Jänner, jeden Samstag von 13-17 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 10-17 Uhr.

www.stift-rein.at

Da leuchtenKinderaugen

November/Dezember 2017

Weihnachtskrippen in Stift Rein

Krippe aus dem Alpenraum; oben: Grulich Krippe (Privatbesitz)Sehenswert: die Bibliothek des Stiftes. Die beiden Patres Martin Höfler und August Janisch

... mit Motiven aus dem Morgenland ... die gesamte Krippe aus Papier, mehr als 160 Jahre alt (Privatbesitz)

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