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Weimar: Stadtkirche St. Peter und Paul auch Herderkirche genannt Ansicht der Stadtkirche St. Peter und Paul von Südosten, nach 1850 Örtlichkeit: Herderplatz Baumeister: 1498-1500: unbekannt für einen Neubau 1735-1745: Johann Adolf RICHTER für einen Umbau 1948-1953: Karl WIESENBACH für einen Wiederaufbau

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Page 1: Weimar: Stadtkirche St. Peter und Paul · Herausgegeben anlässlich der 500-Jahrfeier der Stadtkirche St. Peter und Paul am 24. Juni 2000. Die Altstadt mit den Kirchen St. Peter und

Weimar: Stadtkirche St. Peter und Paul auch Herderkirche genannt

Ansicht der Stadtkirche St. Peter und Paul von Südosten, nach 1850

Örtlichkeit: Herderplatz Baumeister: 1498-1500: unbekannt für einen Neubau 1735-1745: Johann Adolf RICHTER für einen Umbau 1948-1953: Karl WIESENBACH für einen Wiederaufbau

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Ansicht der Stadtkirche St. Peter und Paul mit Herder-Denkmal von Süden, nach 2000

Quelle der Abbildung: Evang.-luth. Kirchgemeinde Weimar, Nr. 210, Edition AKANTHUS, Aufnahme: Jürgen Maria PIETSCH, Spröda.

Der Ursprung der Stadtkirche St. Peter und Paul reicht in die Zeit der Stadtgründung zurück. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts wurde im Stadtzentrum, auf dem heutigen Herderplatz, ein Kirchenbau errichtet. Für das Jahr 1253 ist er zusammen mit einem Pfarrer erstmals urkundlich belegt. Zunächst waren die Grafen von Orlamünde Patronatsherren. Von 1283-1513 unterstand die Stadtkirche dem Patronat des Deutschritterordens. Über das Aussehen der Vorgängerbauten, die den Stadtbränden von 1299 und 1424 zum Opfer fielen ist nichts bekannt. Das heutige Kirchengebäude ist eine spätgotische, dreischiffige Halle(nkirche) mit polygonalem Chor (fünf Seiten eines Achtecks), erbaut 1498-1500 unter Einbeziehung des älteren Turms; romanisches Mauerwerk im unteren Teil, 1493 erhielt er in den oberen Teilen seine heutige Gestalt. Der Glockenturm mit seinem gotischen Spitzhelm erhebt sich bis zu 59 Meter über Boden. Die Mittelachse des Kirchenschiffes weicht um 8,5o nach Norden bezüglich auf die Ausrichtung des Turmes ab. Martin LUTHER hat zwischen 1518 und 1540 mehrfach in Weimar gepredigt. Seit 1525 wird an der Weimarer Stadtkirche die evangelisch-lutherische Glaubenslehre vertreten. 1583 wurde an der Südostecke eine Sakristei angebaut. Teile dieser Sakristei sind heute noch im dortigen Treppenhaus zu erkennen. Weil sie kalt und feucht war, schlug Clemens Wenzeslaus COUDRAY in einem Gutachten die Verlegung an die heutige Stelle vor. Dies geschah 1840. Obwohl Johann Sebastian BACH kein Stadt(kirchen)organist war, wird er doch auch hier gespielt haben, zumal Johann Gottfried WALTHER, ein Vetter /Cousin/ und Freund von ihm, hier von 1707-1748 die Stadtorganistenstelle innehatte. Nach Plänen von Johann Adolf RICHTER erfolgte 1735-1745 der bereits 1726/27 begonnene, aber unterbrochene barocke Umbau des Inneren. 1726/27 waren zur Entlastung der Pfeiler die

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steinernen Gewölbe entfernt und durch verputzte Holzschalungen mit Deckenspiegeln ersetzt worden. Das äußere Erscheinungsbild wandelte sich durch den Einbau dreigeteilter Fenster anstelle der spätgotischen Spitzbogenfenster, die Veränderung der Eingangssituation an der Südseite und den Anbau der vier Treppenhäuser an den östlichen und westlichen Seitenschiffbereichen in verschiedenen Bauphasen /1735, 1851 und 1852/.

Die Innenraumgestaltung der Stadtkirche St. Peter und Paul im 19. Jahrhundert, Druck nach einem Aquarell von Dipl.-Ing. MENNEKEN

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Beim Bombenangriff am 9. Februar 1945 fielen zwei Sprengbomben auf die Kirche und zerstörten Dach, Gewölbe und teilweise den Innenraum. Quellen der Abbildungen: Foto-Atelier Louis Held, Weimar. SCHMIDT, Eva et al.: Stadtkirche zu St. Peter und Paul – Herderkirche zu Weimar. Festschrift zu ihrer Wiedereinweihung am 14. Juni 1953. Hrsg.: Ev.-luth. Kirchgemeinde Weimar. Jena: Wartburg Verlag Max Kessler, 1953, 116 Texts. u. 22 SW-Abb.

Stadtkirche von Südosten, nach der Zerstörung

Der Innenraum nach der Zerstörung, Blick nach Osten

Der Innenraum nach der Zerstörung, Blick nach Nordwesten

Unter Leitung von Karl WIESENBACH begann 1948 der Wiederaufbau. Thomas MANN stiftete 1949 die mit dem Goethepreis verbundene Geldsumme. Nach Sicherung der Umfassungsmauern und Pfeiler wurde in 1949 der 19 m hohe Dachstuhl in einer modernen, Holz sparenden Ingenieurkonstruktion /Binderbauweise/ wieder errichtet.

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Der neue Dachstuhl entstand 1949 in Holz sparender Binderbauweise

Quelle der Abbildungen: FLADE, Helmut: Holz: Form und Gestalt. Dresden: Verl. d. Kunst, 2. erw. Aufl. 1979, Abb. 270.

Die Kirchenschiffe erhielten aus baustatischen Gründen wie vormals verputzte Holzgewölbe, sogenannte parabolische Kreuzgratgewölbe. Die Gestalt und die Lichtverhältnisse des Innenraums konnten durch die Herausnahme der zweiten Emporen an den Fensterfronten wesentlich verbessert werden. Bauliche Besonderheiten: Bedingt durch die Kriegszerstörung hat der dritte Nordpfeiler seine Lotrechte verloren. Die Standfestigkeit und statische Sicherheit ist trotz der Schiefstellung gewährleistet. Beim Wiederaufbau wurde der Gewölbebogen am Orgelprospekt ca. 1,6 Meter tiefer eingebaut, so dass heute der obere Teil des Orgelprospektes nur mit Überschneidungen betrachtet werden kann. Die Ausmalung nach dem Krieg erfolgte in einer sehr sparsamen Farbigkeit - den Möglichkeiten und der Sühne-Auffassung in der Nachkriegszeit angepasst. Am 14. Juni 1953 konnte die festliche Wiedereinweihung des neu erstandenen Gotteshauses begangen werden.

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Wiedereinweihung der Stadtkirche St. Peter und Paul am 14. Juni 1953, Landesbischof D. Moritz Mitzenheim auf der Kanzel

Quelle der Abbildung:

Das Wort Gottes aber bleibt: Weimarer Stadtkirchengeschichte im 20. Jahrhundert. Herausgegeben anlässlich der 500-Jahrfeier der Stadtkirche St. Peter und Paul am 24. Juni 2000.

Die Altstadt mit den Kirchen St. Peter und Paul und St. Jakob, um 1960

Quelle der Abbildung: Nationale Forschungs- und Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur in Weimar, Blick vom Schlossturm auf Weimar und den Ettersbe

1974-1976 kam es zur Restaurierung des Innenraums: Eine der spätbarocken Farbigkeit entsprechende Fassung wurde ausgewählt. Die Gestaltung erfolgte durch den Weimarer Kunstmaler und Farbgestalter Horst JÄHRLING.

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Blick von der Orgelempore zum Altar, nach 1975 Quelle der Abbildung:

Evang.-luther. Kirchgemeinde Weimar, Verlag Schnell & Steiner, Regensburg, Nr. 4986, Aufnahme: Constantin Beyer, Weimar

Blick aus dem Chor über die Tumba zur Kanzel und Orgel, nach 2000

Quelle der Abbildung: Evang.-luther. Kirchgemeinde Weimar, Verlag Schnell & Steiner, Regensburg, Nr. 6801, Aufnahme: Constantin Beyer, Weimar

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Die Stadtkirche erhielt in 1998/99 durch den Orgelbau Wilhelm Sauer in Frankfurt/ Oder eine im Ganzen erneuerte Orgel bei Beibehaltung des historischen Orgelprospektes von 1812 bzw. 1825 /Trampeli-Orgel/. Der Orgelbau ist ein dem Kirchenraum angepasstes, dreimanualiges Werk mit mechanischer Spieltraktur und elektrischer Registrierung. Die Orgel ist mit 53 Registern und rund 3700 Pfeifen, verteilt auf Hauptwerk, Schwellwerk und Rückpositiv ausgestattet. Das nun vorhandene Rückpositiv hat 10 Register und 780 Pfeifen, die bis zur achtfüßigen Größe reichen. In 2002 konnte der 50. Jahrgang der „Stunde der Orgelmusik“ – begründet durch Herrn Prof. Johannes-Ernst KÖHLER - begangen werden. Durch diese Veranstaltungsreihe ist ein großer Teil der Finanzierung zur Orgelerneuerung gesichert worden.

Die in 1998 und 1999 neu geschaffene Sauer-Orgel mit Rückpositiv Quelle der Abbildung:

Evang.-luth. Kirchgemeinde Weimar, Aufnahme:

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Die unansehnliche Außenfassade konnte erst im Jahr 2000 in Angriff genommen werden. Im Juni 2001 wurden neue Turmbekrönungen sowohl auf der gotischen Turmspitze als auch auf dem Dachreiter installiert. Dies war Anlass für ein Turmknopffest der ganzen Stadtgemeinde.

Die Stadtkirche St. Peter und Paul vor der Fassadensanierung in 2000 Quelle der Abbildung:

Evang.-luth. Kirchgemeinde Weimar, Aufnahme: Roland Dreßler, Weimar

Die Stadtkirche St. Peter und Paul nach der Fassadensanierung in 2000

Quelle der Abbildung: Evang.-luth. Kirchgemeinde Weimar, Nr. 210, Edition AKANTHUS, Aufnahme: Jürgen Maria PIETSCH, Spröda.

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Das Cranach-Altargemälde, ein Flügelaltar-Epitaphgemälde Das herausragendste Kunstwerk der Stadtkirche ist der vom geborenen Kurfürsten und seinen Söhnen gestiftete Flügelaltar /Epitaphgemälde/ von Lucas CRANACH d.Ä. 1552 begonnen und von seinem Sohn Lucas CRANACH d.J. ab 1553 bis 1555 vollendet. Die Mitteltafel ist kann als bildhafte Predigt verstanden werden; sie ist die Darstellung der reformatorischen Glaubenslehre: Allein aus Glauben gnadenspendende Erlösung des sündigen Menschen durch Christus Jesus. Hier wurden Schilderungen des Alten und Neuen Testamentes in die Bildsprache der Renaissance übertragen und der reformatorische Erlösungsgedanke bildhaft umgesetzt. An einigen Stellen des Flügelaltars „wird durch die Blume gesprochen“. Der Sohn bildete den Vater, getroffen vom Blutstrahl aus Christi Leibeswunde, stellvertretend für die erlöste Menschheit zwischen Johannes dem Täufer und Martin LUTHER ab.

Der Flügelaltar von Lucas Cranach /Vater und Sohn/ mit Gesprenge im geöffneten Zustand

Quelle der Abbildung: Evang.-luth. Kirchgemeinde Weimar, Aufnahme: Constantin Beyer, Weimar

In 2003 konnten die beiden Seitenflügel einer Restaurierung und der dringend erforderlichen Neurahmung zugeführt werden. Die Restaurierung der Mitteltafel wurde in 2004 ausgeführt. Über der Mitteltafel ist ein aufwendiges Schnitzwerk – ein sog. Gesprenge – installiert. Viele Jahre nach 1953 fehlte dieser Bestandteil.

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Gesprenge über der Mitteltafel des Altarbildes von Lucas Cranach Quelle der Abbildung:

Evang.-luth. Kirchgemeinde Weimar, Aufnahme: Constantin Beyer, Weimar

Vor dem Hintergrund goldener Füllhörner und goldenen Blattrankenwerkes werden 13 Einzelwappen mit Helmen und Helmzier gezeigt. Folgende Wappenschilde sind dargestellt /von links nach rechts/: In der unteren Reihe werden die Wappenschilde auf verschiedenfarbigen Rössern von Putten gehalten: Landgrafschaft Thüringen, Markgrafschaft Meißen, Pfalz Sachsen, Pfalz Thüringen, Markgrafschaft Landsberg und Grafschaft Orlamünde, in der Reihe darüber, frei im Rankenwerk: Herrschaft Pleißen, Grafschaft Brehna, mittig der rote Regalienschild als Symbol für die hohe Gerichtsbarkeit, folgend Burggrafschaft Altenburg und Herrschaft Eisenberg, in der obersten Reihe hält ein Kindengel das Amtswappen, die Aufgabe des Erzmarschalls im HRRDN und das Reichsvikariat in kaiserlosen Zeiten für die Länder des sächsischen Rechts symbolisierend und das Kurwappen für das Herzogtum Sachsen-Wittenberg, das eigentliche Kursachsen, auch Rautenwappen oder Sachsenschild genannt. Dies ist das wettinische Hauptwappen. Außer einer Reihe von metallenen und steinernen Grabplatten, die heute alle an den Wänden /auch im südwestlichen Treppenhaus/ zu finden sind, können folgende Werke betrachtet werden: Das Luther-Triptychon

Veit THIM, 1572: Luther-Triptychon

Quelle der Abbildung: Evang.-luth. Kirchgemeinde Weimar, Verlag Schnell & Steiner, Regensburg, Nr. 4989, Aufnahme: Constantin Beyer, Weimar

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Veit Thim war Sohn einer Weimarer Bürgerfamilie, später Ratsmeister und Weinmeister. Er ist wahrscheinlich der Schöpfer des Weimarer Luther-Triptychons. Auf dem linken Flügel ist Martin LUTHER als Augustinermönch dargestellt. Die Darstellung auf dem rechten Flügel zeigt ihn als Junker Jörg während der Zeit des Wartburg-Aufenthaltes /Übersetzung des Neuen Testamentes in die deutsche Sprache/. Auf der Mitteltafel wird er als Magister, Universitätslehrer und Reformator dargestellt. Martin LUTHER: Lebensdaten und -stationen

Anno Domini Lebensstationen Alter 1483 Martin Luther wird am 10. November 1483 in Eisleben als Sohn des

Bergmanns Hans und seiner Ehefrau Margarethe Luther geboren.

1488-1501 Schulbesuche in Mansfeld, Magdeburg und Eisenach. 5-17 Jahre 1501-1505 Studium an der Universität Erfurt. 17-21 Jahre 1505 Eintritt in das Erfurter Augustinereremitenkloster. 22 Jahre 1508-1512 Luther hält philosophische und theologische Vorlesungen in

Wittenberg und Erfurt. 25-29 Jahre

1512 Luther lehrt als Professor der Theologie an der Universität Wittenberg. 29 Jahre

1517 Am 31. Oktober 1517 schlägt Luther 95 Thesen über den Ablass an die Schlosskirche zu Wittenberg an. Wie in dieser Zeit üblich sollen sie Grundlage für eine Disputation sein.

34 Jahre

1519 Luther disputiert mit Eck in Leipzig. Er bestreitet die Unfehlbarkeit des Papstes.

36 Jahre

1520 Luther verbrennt das Kanonische Recht und die Bannan-drohungsbulle des Papstes.

37 Jahre

1521 Auf dem Reichstag zu Worms lehnt Luther den vom Kaiser Karl V. geforderten Widerruf ab und wird dann mit der Reichsacht belegt /geächtet/.

38 Jahre

1521-1522 Kurfürst Friedrich der Weise lässt Luther auf die Wartburg bei Eisenach bringen /Schutzhaftnahme/. Hier übersetzt Luther das Neue Testament in die deutsche Sprache = Schaffung der deutschen Schriftsprache. Als Junker Jörg unternimmt Luther von hier auch Ausflüge u.a. nach Jena.

38-39 Jahre

1522 Luther kehrt nach Wittenberg zurück. 39 Jahre 1525 Martin Luther heiratet die vormalige Nonne Katharina von Bora.

42 Jahre bis 1529 Arbeit am Kleinen und Großen Katechismus. bis 46 Jahre 1530 Während des Reichstages zu Augsburg hält sich Luther auf der Veste

Coburg auf. 47 Jahre

1537 Die Schmalkaldischen Artikel werden verfasst. 54 Jahre 1546 Am 18. Februar 1546 verstirbt Martin Luther in Eisleben. Seine

Beisetzung erfolgt in der Schlosskirche zu Wittenberg. 63 Jahre

Martin LUTHER weilte zwischen 1518 und 1540 mehrfach in Weimar.

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Die Epitaphien /Grabdenkmäler/ Die Stadtkirche war nach der Beisetzung Johann Friedrich I. /des Großmütigen/ und seiner Gemahlin Sibylla von Jülich-Cleve /Doppelgrabtumba/ über ein Jahrhundert, bis in die Zeit Wilhelms IV. Grablege der ernestinischen Herzogsfamilie von Sachsen-Weimar. Durch die Einbauten der Epitaphien entstand gleichsam eine Chorraumverlängerung.

Die Epitaphien an der Nordseite des Altarbereiches, von links nach rechts: Für Herzogin vormals Kurfürstin Agnes von Hessen /+1555/, Gemahlin von Johann Friedrich II.,

für Herzog Johann /+1605/ und Herzogin Dorothea Maria /+1617/, für Herzog Johann Wilhelm /+1573/ und seit 1857/58 Grabplatte mit Neorenaissance-Rahmung für Lucas Cranach d.Ä. /+1553/,

im Vordergrund die Doppelgrabtumba für das Kurfürsten- bzw. Herzogspaar Johann Friedrich I. und Sibylla von Jülich-Cleve, beide in 1554 gestorben

Quelle der Abbildung:

Evang.-luth. Kirchgemeinde Weimar, Verlag Schnell & Steiner, Regensburg, Nr. 5819, Aufnahme: Constantin Beyer, Weimar

An der Südwand des altarnahen Bereiches sind folgende Epitaphien/Grabdenkmale zu finden /von West nach Ost/: Epitaph für Herzog Johann Friedrich III. /den Jüngeren, 1538-1565/. Gedenktafel aus Lindenholz für Herzogin Anna Amalia /1739-1807/. Die Beisetzung der Herzogin Anna Amalia erfolgte 1807 vor dem Altar, rechts. Dies war das letzte Begräbnis in der Stadtkirche. Ihr 1758 verstorbener Gatte Herzog Ernst August II. Constantin wurde in der Gruft der Schlosskirche beigesetzt. Der Schlossbrand von 1774 verhinderte eine weitere Nutzung dieser Beisetzungsstätte. Sein Sarkophag steht seit 1825 in der Fürstengruft auf dem Neuen Friedhof vor dem Frauentor, heute Historischer Friedhof genannt.

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Eine ähnlich gestaltete Gedenktafel für Friedrich August Herzog von Braunschweig-Oels /1740-1805/, einen in Weimar verstorbenen Bruder Anna Amalias, muss als Verlust angesehen werden.

Gedenktafel aus Lindenholz für Herzogin ANNA AMALIA

Quelle der Abbildung: Evang.-luth. Kirchgemeinde Weimar, Nr. 188, Edition AKANTHUS, Aufnahme: Jürgen Maria PIETSCH, Spröda.

Epitaph für Herzog Friedrich Wilhelm I. /1562-1602/ und seine Gemahlin Sophia, geb. Herzogin von Württemberg /1563-1590/. Im Raum der Stille, vormals Taufkapelle, ist folgendes Grabdenkmal zu finden: Epitaph für Herzogin Dorothea Susanna geb. Pfalzgräfin bei Rhein /1544-1592/, Witwe des Herzogs Johann Wilhelm /1530-1573/. Die vollplastischen Figuren stellen von links nach rechts die Herzogin Dorothea Susanna, die neunzehnjährige Tochter Maria und die sechsjährige Tochter Sibylla Maria kniend in betender Haltung dar. Dem jüngsten Töchterchen ist zur Linken ein Laute spielender Begleitengel zugeordnet.

Epitaph der Herzogin Dorothea Susanna geb. Pfalzgräfin bei Rhein /1544-1592/ in der ehemaligen Taufkapelle, heute Raum der Stille

Quelle der Abbildung:

Evang.-luth. Kirchgemeinde Weimar, Nr. 341, Edition AKANTHUS, Aufnahme: Jürgen Maria PIETSCH, Spröda.

Seit 2008 steht der Taufstein vor dem Altar, in der Mittelachse des Kirchenschiffes.

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Johann Gottfried von HERDER, Theologe, Philosoph und Schriftsteller /1744-1803/, der von 1776 bis 1803 in Weimar als Oberhofprediger, Oberkonsistorialpräsident, Kirchenrat, Generalsuperintendent, Schulephorus und „Pastor Primarius“ tätig war, wurde als letzter Amtsinhaber in seiner Wirkungsstätte bestattet und die Grabstätte mit einer gusseisernen Grabplatte /Stiftung durch Herzog Carl August/ abgedeckt.

Caroline BARDUA, 1810 nach einer Vorlage von Gerhard von KÜGELGEN: Johann Gottfried von HERDER /1744-1803/

Quelle der Abbildung: Klassik Stiftung Weimar, Babenberg Verlag, Nr. 141-14

Die gusseiserne Grabplatte über der Herdergrabstätte

Quelle der Abbildung: Evang.-luth. Kirchgemeinde Weimar, Nr. 68, Edition AKANTHUS, Aufnahme: Jürgen Maria PIETSCH, Spröda.

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Ludwig SCHALLER: Standbild Johann Gottfried von HERDER, seit 1850 vor seiner Wirkungsstätte

/Schutzgitter wurde 1992 nach dem historischen Vorbild rekonstruiert/

Quelle der Abbildung: Evang.-luth. Kirchgemeinde Weimar, Nr. 211, Edition AKANTHUS, Aufnahme: Jürgen Maria PIETSCH, Spröda.

Die Originalgrabplatte der Lucas-Cranach-Grabstätte auf dem Jakobskirchhof hat seit

1857/58 aus denkmalpflegerischen Gründen an der nördlichen Wand des Chores ihre Heimstatt gefunden. Sie ist in dieser Zeit mit einer steinernen Neorenaissance-Rahmung versehen worden. Die Grabstätte auf dem Jakobsfriedhof, an der Südseite der Jakobskirche wird heute durch eine Gusssteinkopie gekennzeichnet.

Die originale Lucas-Cranach-Grabplatte in der Stadtkirche

Quelle der Abbildung: Evang.-luth. Kirchgemeinde Weimar, Nr. 69, Edition AKANTHUS, Aufnahme: Jürgen Maria PIETSCH,

Spröda.

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In 2002 konnte auch das rekonstruierte Schnitzwerk am Kanzeldeckel wieder angebracht werden. 1938 zur Zeit der Deutschen Christen war diese Kanzelzier des JAHWE-Schriftzuges wegen entfernt worden. Die heutige Kirchgemeinde bekennt sich zur gemeinsamen Wurzel von Judentum und Christentum.

Stadtkirche St. Peter und Paul: Blick aus dem Chor nach Westen: Doppelgrabtumba für Johann Friedrich I. und Sibylle, Epitaph für Johann Friedrich III. /den Jüngeren, 1538-1565/, Kanzel und Orgel

Quelle der Abbildung: Evang.-luth. Kirchgemeinde Weimar, Verlag Schnell & Steiner, Regensburg, Nr. 6801,

Aufnahme: Constantin Beyer, Weimar

Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges fand 1650 in Weimar unter der Regentschaft von Herzog Wilhelm IV. ein Friedensfest statt. In dem Festzug, der sich vom Schloss zur Stadtkirche begab, wurden insgesamt vier ähnlichgestaltige Friedensschilder getragen. Diese Friedensschilder fanden nach den Feierlichkeiten ihren Platz in den Schmuckgitterecken der Doppelgrabtumba.

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Heute steht eines dieser Schilder auch symbolhaft für die jeden Mittwoch um 12 Uhr stattfindenden Friedensgebete der Kirchgemeinde Weimar.

Friedensschild: Eines der Vortrageschilder aus dem Festzug von 1650

Quelle der Abbildung: Evang.-luth. Kirchgemeinde Weimar, Aufnahme:

Wappengestaltung in der Stadtkirche St. Peter und Paul z.Z. der Regentschaft von Herzog Ernst August I., um 1740

Gesamtwappen der Regentschaft von Herzog Ernst August I. an der nördlichen Emporenbrüstung, ehemaliger Hoflogenbereich, um 1740

Quelle der Abbildung:

Evang.-luth. Kirchgemeinde Weimar, Aufnahme: Roland Dreßler, Weimar

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Ernestinisches Gesamtwappen der Regentschaft von Herzog ERNST AUGUST I., um 1740

/Zeit der „Barockisierung“ der Stadtkirche/

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Schema für die Teilwappenerkennung

1. Herzogtum Sachsen-Wittenberg, das eigentliche Kursachsen: Im Herzschild ist das wettinische

Hauptwappen die Sächsische Raute bzw. der Sachsenschild dargestellt: Grüne Raute auf goldenem Grund mit fünf schwarzen Balken. Leider ist z.Z. eine falsche Tingierung ausgeführt.

2. Landgrafschaft Thüringen: In Blau ein viermal rot und silbern geteilter Löwe mit goldener Krone und goldener Bewehrung.

3. Herzogtum Cleve: In Rot Lilienzepterstern belegt mit einem silbernen Herzschild. 4. Markgrafschaft Meißen: In Gold schwarzer Löwe. 5. Herzogtum Jülich: In Gold schwarzer Löwe. 6. Herzogtum Berg: In Silber roter Löwe. 7. Pfalzgrafschaft Sachsen: In Blau goldener Adler. 8. Pfalzgrafschaft Thüringen: In Schwarz goldener Adler. 9. Grafschaft Orlamünde: In Gold mit roten Herzen bestreut schwarzer Löwe mit roter Zunge und goldener

Bewehrung. 10. Herrschaft Pleißen: In Blau ein golden und silbern geteilter Löwe. 11. Burggrafschaft Altenburg: In Silber rote heraldische Rose. 12. Markgrafschaft Landsberg: In Gold zwei blaue Pfähle. 13. Grafschaft Brehna: In Silber drei rote Seeblätter. 14. Grafschaft Mark: In Gold ein in drei Reihen silbern und rot geschachter Balken. 15. Herrschaft Eisenberg: In Silber ein blauer Balken /vormals drei blaue Balken/. 16. Grafschaft Ravensburg: In Silber drei rote Sparren. 17. Regalienfeld /Symbol für die hohe Gerichtsbarkeit/: In Rot goldene Damaszierung. 18. Gefürstete Grafschaft Henneberg: In Gold schwarze Henne auf grünem Dreiberg.

Das neue Geläut der Stadtkirche Weimar Die Altglocken der Stadtkirche St. Peter und Paul, volkstümlich Herderkirche genannt, waren 1922 als Ersatz für die im ersten Weltkrieg eingeschmolzenen Bronzeglocken angeschafft worden. Ihre Nutzungsdauer ist abgelaufen, da das Material Eisenhartguss bzw. Klangstahl seine Haltbarkeit nach 80-90 Jahren verliert. Die Bachglocke musste wegen eines Jochrisses schon in 2008 stillgelegt werden. Zum Pfingstfest 2009 wurde die letzte läutefähig verbliebene Glocke außer Dienst genommen.

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Ziel war es nun ein neues Geläut aus haltbarer Glockenbronze nach dem derzeitigen Stand der Technik zu realisieren. In Absprache mit dem Glockensachverständigen der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Thüringens bzw. der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und öffentlichen Dienststellen wurden drei Bronzeglocken in der Tondisposition h0; cis’; e’ vorgesehen. Diese Disposition ist mit den Nachbargeläuten der Stadt Weimar (fünf Schlossturmglocken von 1712, drei Bronzeglocken der evangelisch-lutherischen Jakobskirche und drei Bronzeglocken der römisch-katholischen Herz-Jesu-Kirche) abgestimmt. Die neuen Glocken sollen weiterhin „Luther“, „Herder“ und „Bach“ heißen. Die Erneuerung der Glocken war wegen der notwendigen Eingriffe am Turm nur in einer zusammenhängenden Aktion möglich. Das Projekt schloss auch die Erneuerung des Glockenstuhles und den Ersatz morscher Holzbalken des Dachgebälks ein. Leider musste dabei die Türmerstube entfernt werden.

Die neuen Bronzeglocken vor der Einhebung am 28.09.2009 im Bauhof der Kirchgemeinde Weimar

Quelle der Abbildung: Evang.-luther. Kirchgemeinde Weimar, Aufnahme: Siegfried Harnisch

Die drei neuen Bronzeglocken, die am 4. September 2009 in der Glockengießerei Rudolf Perner in Passau gegossen wurden, tragen die Namen ihrer Vorgängerinnen. Die Formgebung der neuen Glocken erfolgte bei der Lutherglocke mit einer sog. Perner-Rippe /Glockengießermeister in Passau/, bei der Herderglocke mit einer sog. Ulrich-Rippe /ehemals Glockengießermeister in Apolda/ und bei der Bachglocke mit einer sog. Schilling-Rippe /ehemals nachfolgender Glockengießermeister in Apolda/. Die Lutherglocke ist mit ihren 3.000 kg Gewicht die größte. Ihr tiefer lang anhaltender Ton h0 erklingt nur selten von Thüringer Kirchtürmen und ist wie das cis’ der Herderglocke (1.922 kg) und das e’ der Bachglocke (1.374 kg) mit den Weimarer Innenstadtgeläuten vom nahen Schlossturm, der evangelischen Jakobskirche und der katholischen Herz-Jesu-Kirche abgestimmt. Mit der Gestaltung der Glockenzier beauftragte die Kirchgemeinde den Weimarer Künstler Walter Sachs, der die zu den Glocken gehörenden Sinnsprüche umsetzte. Auf der Lutherglocke kann man drei zentrale Aussagen lutherischer Theologie in lateinisch lesen. „SOLA FIDE“ (Allein aus Glauben), „SOLA GRATIA“ (Allein aus Gnade), „SOLA SCRIPTURA“ (Allein aus der Schrift). Auf der Herderglocke steht der Wahlspruch des Weimarer Generalsuperintendenten Johann Gottfried von Herder wie er auch auf seiner gusseisernen Grabplatte in der Stadtkirche zu finden ist. Die Worte „LICHT, LIEBE, LEBEN“ beziehen sich auf das Johannesevangelium im Neuen Testament.

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Das kirchenmusikalische Motto Johann Sebastian Bachs, mit dem er fast alle seine Werke signierte „SOLI DEO GLORIA“ (Allein Gott die Ehre), steht auf der Bachglocke. Um das neue Geläut finanzieren zu können, sammelten die Evangelisch-lutherische Kirchgemeinde Weimar und das Kuratorium Friedensglocken Herderkirche in nur drei Jahren rund 200.000 € /Euro/. Die Anregung zur Anschaffung des neuen Geläutes gab der damalige Weimarer Superintendenten Wolfram Lässig. Die Bauarbeiten wurden von der Erfurter Architektin Dr. Anja Löffler koordiniert und vom Glockensachverständigen der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland Marcus Schmidt betreut. Die Errichtung des neuen Glockenstuhls und die notwendigen Sanierungsarbeiten am Dachgebälk führten der Bauhof H. GmbH in Nohra aus. Den Ausbau des alten und den Einbau des neuen Geläutes übernahm die Firma Willing aus Gräfenhain. Das neue Geläut der evangelisch-lutherischen Stadtkirche St. Peter und Paul in Weimar konnte am 31. Oktober, dem Reformationsfest 2009 in Dienst gestellt werden. Dies erfolgte mit einem festlichen Gottesdienst ab 10.00 Uhr auf dem Herderplatz und in der Stadtkirche unter Leitung von Superintendent Henrich Herbst. Im Gottesdienst wurde die Bach-Kantate „Ein feste Burg ist unser Gott“, BWV 80, aufgeführt. Im Anschluss an den Festgottesdienst lud die Kirchgemeinde Weimar zu einem großen Glockenfest auf den Herderplatz ein. Das erste gemeinsame Läuten der Weimarer Innenstadt-Glocken erfolgte am 31. Oktober zum Mittagsgebet um 12:00 Uhr. Quellen der Abbildungen und des Wissens: Bildmaterial aus verschiedenen Quellen: Bildpostkarten, Fotografien und Abbildungen in einschlägigen Publikationen. Das Wort Gottes aber bleibt: Weimarer Stadtkirchengeschichte im 20. Jahrhundert. Herausgegeben anlässlich der 500-Jahrfeier der Stadtkirche St. Peter und Paul am 24. Juni 2000. GÜNTHER, Gitta, HUSCHKE, Wolfram, STEINER, Walter (Hrsg.): Weimar: Lexikon zur Stadtgeschichte. Weimar: Hermann Böhlaus Nachfolger, 1993 u. Nachlieferung 1998, ISBN-10: 3-7400-0807-5. SCHMIDT, Eva et al.: Stadtkirche zu St. Peter und Paul – Herderkirche zu Weimar. Festschrift zu ihrer Wiedereinweihung am 14. Juni 1953. Hrsg.: Ev.-luth. Kirchgemeinde Weimar. Jena: Wartburg Verlag Max Kessler, 1953, 116 Texts. u. 22 SW-Abb. Quelle der Abbildung auf der Titelseite: Das Wort Gottes aber bleibt: Weimarer Stadtkirchengeschichte im 20. Jahrhundert. Herausgegeben anlässlich der 500-Jahrfeier der Stadtkirche St. Peter und Paul am 24. Juni 2000, Rückseite.

Hans-Joachim Leithner 31.01.2010 o

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Das historische Herderhaus gleich neben der Stadtkirche lädt werktags zu Besuch des HERDERHOFES - Kirchenladen und Café - und in den Herdergarten ein

Quelle der Abbildung:

Evang.-luth. Kirchgemeinde Weimar, Nr. 365, Edition AKANTHUS, Aufnahme: Jürgen Maria PIETSCH, Spröda.

Blick aus dem Herdergarten auf die Rückfront des Herderhauses und St. Peter und Paul

Quelle der Abbildung: Evang.-luth. Kirchgemeinde Weimar, Nr. 430, Edition AKANTHUS, Aufnahme: Jürgen Maria PIETSCH, Spröda.