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438 Berieht: Analyse organischer Stoffe Weitere Untersuehungen fiber die Papierchromatographie der Fettsiiuren haben H. P. KArTF~A~ und E. Mom~ 1 angestellt. Verff. besch~ftigen sich mit der Fort- entwicklung und Verbesserung der papierchromatographischen Fettan~lyse sowie mit Fragen der theoretischen Deutung der Verteilungsvorg~nge. Die beschriebenen Versuche erweitern die Kenntnis der Umkehrphasensysteme und zeigen speziell bei der Trennung yon Fetts~uren die I~I6gliehkeit der Stand~rdisierung mid Ver- besserung der yon II. P. KAVF~A~ und W. NITSCH2 angegebenen Methode auf. Diese Methode benutzt als st~tioni~re Phase und hydrophobierendes Nittel eine dem Undecan entspreehende Kohlenwasserstofffraktion, als mobile Phase eine mit dem gleiehen Pr/~parat ges/~ttigte Essigs/~ure versehiedener Konzentration. Zum Naehweis der getrennten Fetts/~uren eignet sieh die Uberfiihrung in farbige Verbindungen, insbesondere Kupferseifen, die dureh I~eakgion mit Kaliumhex~eyanoferr~t (II) [Umwandlung des Kupfers in Kupferhexaeyanoferrat (II)] versti~rkt angef/irbt werden k6rmen. Die Entwicklung der Chromatogramme wird naeh der aufsteigenden, horizontalen oder absteigenden Arbeitsweise durehgefiihrt. Es hat sich gezeigt, dab die Impr/ignierung yon wesentlichem EinfluB auf die Giite der Trennungen ist und dab dureh eine geeignete Impr~gnierung sowohl die Entwicklungsdauer als aueh die l%t-Werte der Fettsiiuren erheblich beeinfluBt werden k6nnen. Verff. halten es daher ffir zweekm/~Big, zur Standardisierung der Methode den Impr/~gnierungsgrad anzugeben, worunter die Menge des unpolaren Impr~gnierungsmittels (in Grammen), bezogen &uf 1 g Papier, zu verstehen ist. Der Anwendungsbereieh des grund- legenden Kohlenwasserstoff-S~ure-Wasser-Systems kann dureh Zus~tze polarer Stoffe zur Steigfltissigkeit erweitert werden. Von den untersuehten LSsungsmitteln eignen sieh am besten Zus&tze yon Aeeton und Aeetonitril. Beide verringern die Entwicklungsdauer und ermSglichen die Chrom~tographie bei hSheren Temperatu- ren. Dariiber hinaus erhSht ein Aeetonzusatz die Rf-Werte und die R~-Differenz der getrennten Fettsauren. Zur Chromatographie bei tiefen Temperaturen bietet das System Undecan-Aeeton-Propions/~ure-Wasser die giinstigsten Bedingungen, so z.B. zur Auftrennung der wichtigsten kritisehen Fettsaurepaare. Je naeh der Art der zu trennenden Fetts&uren, der zur Verfiigung stehenden Zeit und der Besehaffen- heir der benStigten LSsungsmittel mul~ also die Steigfltissigkeit variiert werden. Die versehiedenen Ausfiihrungsformen der papierehromatographisehen Analyse von Fettsauregemisehen werden eingehend in der Originalarbeit besehrieben. Fette u. Seifen 60, 165--177 (1958). Univ. M/inster und Dtsch. Inst. Fett- forsehung, Mfinster. -- e Fette u. Seifen 56, 154 (1954); ~7, 473 (1955); 58, 234 (1956); vgl. diese Z. 146, 115 (1955); 150, 319 (1956); 157, 450 (1957). K. M.~oI~EI~ Zur Bestimmung yon Urons~uren wird yon S. A. BARKER, A. B. FOSTER, I. R. SIDDIQUI und ~{. STACEY 1 die yon R. M. MCCREADY, H. A. SWENSEN und W. D. MACLAY 2 beschriebene Decarboxytierungsmethode so modifiziert, da8 die Proben- einwaagen yon 250 mg auf 20 mg reduziert werden kSnnen. -- Arbeitsweise. Die erforderliche Apparatur (Abb. 1) wird vor Gebrauch mit warmer Chromschwefel- saure gereinigt und getrocknet. Samtliehe Schliffverbindungen werden mit Silicon- fett ubgedichtet. Die ganze Apparatur wird durch AsearitrShrchen yon atmo- spharischer Kohlensaure freigehMten. 20 mg Probe werden in ein 1 cm langes enges I~Shrchen eingewogen und in das ReaktionskSlbehen iibergefiihrt. ]:)ann gibt man mittels Pipette 3 ml 19% ige Salzsaure zu und spfilt die Apparatur mit Stiekstoff C02-frei, wobei das AbsorptionsrOhrchen nicht angeschlossen ist. Letzteres wird ebenfalls mit Stiekstoff ausgesp~It, mit 5 ml 0,25 n Natrenlauge beschiekt und mit der Apparatur verbunden. M~n reguliert dell Stickstoffstrom auf t Blase/2--3 sec ein und taucht den Reaktionskolben so in ein 145~ heiges 01bad ein, dab sieh der

Weitere Untersuchungen über die Papierchromatographie der Fettsäuren

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Page 1: Weitere Untersuchungen über die Papierchromatographie der Fettsäuren

438 Berieht: Analyse organischer Stoffe

Weitere Untersuehungen fiber die Papierchromatographie der Fettsiiuren haben H. P. KArTF~A~ und E. Mom~ 1 angestellt. Verff. besch~ftigen sich mit der Fort- entwicklung und Verbesserung der papierchromatographischen Fettan~lyse sowie mit Fragen der theoretischen Deutung der Verteilungsvorg~nge. Die beschriebenen Versuche erweitern die Kenntnis der Umkehrphasensysteme und zeigen speziell bei der Trennung yon Fetts~uren die I~I6gliehkeit der Stand~rdisierung mid Ver- besserung der yon II. P. KAVF~A~ und W. NITSCH 2 angegebenen Methode auf. Diese Methode benutzt als st~tioni~re Phase und hydrophobierendes Nittel eine dem Undecan entspreehende Kohlenwasserstofffraktion, als mobile Phase eine mit dem gleiehen Pr/~parat ges/~ttigte Essigs/~ure versehiedener Konzentration. Zum Naehweis der getrennten Fetts/~uren eignet sieh die Uberfiihrung in farbige Verbindungen, insbesondere Kupferseifen, die dureh I~eakgion mit Kaliumhex~eyanoferr~t (II) [Umwandlung des Kupfers in Kupferhexaeyanoferrat (II)] versti~rkt angef/irbt werden k6rmen. Die Entwicklung der Chromatogramme wird naeh der aufsteigenden, horizontalen oder absteigenden Arbeitsweise durehgefiihrt. Es hat sich gezeigt, dab die Impr/ignierung yon wesentlichem EinfluB auf die Giite der Trennungen ist und dab dureh eine geeignete Impr~gnierung sowohl die Entwicklungsdauer als aueh die l%t-Werte der Fettsiiuren erheblich beeinfluBt werden k6nnen. Verff. halten es daher ffir zweekm/~Big, zur Standardisierung der Methode den Impr/~gnierungsgrad anzugeben, worunter die Menge des unpolaren Impr~gnierungsmittels (in Grammen), bezogen &uf 1 g Papier, zu verstehen ist. Der Anwendungsbereieh des grund- legenden Kohlenwasserstoff-S~ure-Wasser-Systems kann dureh Zus~tze polarer Stoffe zur Steigfltissigkeit erweitert werden. Von den untersuehten LSsungsmitteln eignen sieh am besten Zus&tze yon Aeeton und Aeetonitril. Beide verringern die Entwicklungsdauer und ermSglichen die Chrom~tographie bei hSheren Temperatu- ren. Dariiber hinaus erhSht ein Aeetonzusatz die Rf-Werte und die R~-Differenz der getrennten Fettsauren. Zur Chromatographie bei tiefen Temperaturen bietet das System Undecan-Aeeton-Propions/~ure-Wasser die giinstigsten Bedingungen, so z.B. zur Auftrennung der wichtigsten kritisehen Fettsaurepaare. Je naeh der Art der zu trennenden Fetts&uren, der zur Verfiigung stehenden Zeit und der Besehaffen- heir der benStigten LSsungsmittel mul~ also die Steigfltissigkeit variiert werden. Die versehiedenen Ausfiihrungsformen der papierehromatographisehen Analyse von Fettsauregemisehen werden eingehend in der Originalarbeit besehrieben.

Fette u. Seifen 60, 165--177 (1958). Univ. M/inster und Dtsch. Inst. Fett- forsehung, Mfinster. -- e Fette u. Seifen 56, 154 (1954); ~7, 473 (1955); 58, 234 (1956); vgl. diese Z. 146, 115 (1955); 150, 319 (1956); 157, 450 (1957).

K. M.~oI~EI~

Zur Best immung yon Urons~uren wird yon S. A. BARKER, A. B. FOSTER, I. R. SIDDIQUI und ~{. STACEY 1 die yon R. M. MCCREADY, H. A. SWENSEN und W. D. MACLAY 2 beschriebene Decarboxytierungsmethode so modifiziert, da8 die Proben- einwaagen yon 250 mg auf 20 mg reduziert werden kSnnen. -- Arbeitsweise. Die erforderliche Apparatur (Abb. 1) wird vor Gebrauch mit warmer Chromschwefel- saure gereinigt und getrocknet. Samtliehe Schliffverbindungen werden mit Silicon- fett ubgedichtet. Die ganze Apparatur wird durch AsearitrShrchen yon atmo- spharischer Kohlensaure freigehMten. 20 mg Probe werden in ein 1 cm langes enges I~Shrchen eingewogen und in das ReaktionskSlbehen iibergefiihrt. ]:)ann gibt man mittels Pipette 3 ml 19% ige Salzsaure zu und spfilt die Apparatur mit Stiekstoff C02-frei, wobei das AbsorptionsrOhrchen nicht angeschlossen ist. Letzteres wird ebenfalls mit Stiekstoff ausgesp~It, mit 5 ml 0,25 n Natrenlauge beschiekt und mit der Apparatur verbunden. M~n reguliert dell Stickstoffstrom auf t Blase/2--3 sec ein und taucht den Reaktionskolben so in ein 145~ heiges 01bad ein, dab sieh der