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welle 3/14 Visionen dürfen keine „Luftschlösser“ sein und müssen auf realisti- schen Grundannahmen beruhen. Versprechungen, die wegen man- gelnder finanzieller oder personeller Ressourcen oder des fehlenden Rückhaltes im Kreistag letztlich nicht umgesetzt werden können, möchte ich Ihnen nicht machen. Ehrlichkeit und Verlässlichkeit sind für mich wichtige Eigenschaften, die ich Ihnen nach meiner Über- zeugung schuldig bin. Wir haben uns schon auf den Weg gemacht, mit kleinen und großen Schritten. So haben wir unsere Liegenschaften, soweit es baurecht- lich und denkmalschutzrechtlich möglich war, bei Umbaumaßnah- men barrierefrei zugänglich gemacht. Als Beispiel kann ich die Bauerngasse 9 in Schongau und das Amtsgebäude II in Weilheim nennen. Unsere Schulgebäude wurden und werden auch in Zukunft bei Umbaumaßnahmen mit Aufzügen ausgestattet, so dass Schüler mit Mobilitätseinschränkungen zukünftig alle Klassenzimmer errei- chen können. Ein weiterer kleiner Schritt sind die Internetplattformen Sozialatlas des Landkreises Weilheim-Schongau und Pfaffenwinkel barrierefrei, die ständig weiterentwickelt werden. Denn der Landkreis Weilheim- Schongau und die Region Pfaffenwinkel legen Wert auf die gleich- wertige Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für alle. Öffentlich zugängliche Einrichtungen wie z. B. Übernachtungsbetriebe, Gas- Anfang Mai begann in den meisten Landkreisen in Bayern die neue kommunalpolitische Legislaturperiode. Für uns Gelegenheit, die Frage zu stellen, welche Rolle das Thema „Behinderung und regio- nale Entwicklung“ zukünftig spielen wird. Im Landkreis Weilheim- Schongau löste Frau Andrea Jochner-Weiß Ihren Vorgänger Dr. Friedrich Zeller ab. Umso mehr freuen wir uns, dass unsere neue Landrätin schon in den ersten Wochen Zeit fand, für die „Welle“ ihre Visionen der Entwicklung eines inklusiven Landkreises zu skizzieren. Aber auch in der Langau tut sich viel: Im Mai feierte die Gründerin der Langau Frau Hedwig Döbereiner ihren 90. Geburtstag. Frau Rein- gard Wägner gratuliert mit einigen sehr persönlichen Erinnerungen. Und natürlich berichten wir wieder von unserem Großprojekt, dem Umbau. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen, liebe LeserInnen viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe der Welle und einen erholsamen und sonnigen Sommer! ó die redaktion — daniel wilms, simone linke Die Bauern haben in den letzten Tagen die Wiesen um die Langau gemäht und so brei- tet sich früh am Morgen ein schwer zu be- schreibender, aber wunderbarer Duft über die Landschaft. Beim Gang an den Feldern entlang scheint es, als läge eine flauschige, silbergrüne Decke darüber, die dort beginnt, wo man steht und irgendwo am Waldrand endet. Erst wenn man sich auf eine Anhöhe begibt, sieht man, dass es sich keineswegs um eine geschlossene Decke handelt, sondern dass das Heu sich in Reihen mit regelmäßigem Abstand an die Hügel schmiegt und dabei ein schönes Muster auf die Felder zeichnet. Wir lernen von klein auf, dass es wichtig ist eine Sache sehr genau zu betrachten, genau hinzusehen, sich mit einer Sache intensiv zu beschäftigen. Das ist auch gut so. Aber manchmal erkennt man das große Bild, das verborgene Muster, den Sinn von etwas erst, wenn man auf Abstand geht. Einmal die ei- gene Tätigkeit, meine augenblickliche Le- benssituation, eine Freundschaft oder Beziehung, mein bisheriges Leben, oder etwas das vor mir liegt aus der Distanz be- trachten, kann der Seele gut tun und neue Energie hineinbringen. Die Heureihen auf den Feldern rings um die Langau sind geometrisch nicht perfekt, sie machen hier mal einen Bogen und dort einen Schlenker - weil sie den Gegebenheiten und Besonderheiten des jeweiligen Feldes folgen. Gerade das aber macht irgendwie ihre Schönheit aus. Und was das mit dem eige- nen Leben zu tun haben kann? Vielleicht gibt es im Sommer ja mal eine Gelegenheit darü- ber zu meditieren. Herzlichen Gruß aus der Langau und einen wunderbaren Sommer ó peter barbian Wenn ihr von eurem Freund weg- geht, trauert ihr nicht, denn was ihr am meisten an ihm liebt, ist viel- leicht in seiner Abwesenheit klarer, wie der Berg dem Bergsteiger von der Ebene aus klarer erscheint KHALIL GIBRAN, AUS „DER PROPHET“ 1 interner rundbrief der bildungs- und erholungsstätte langau 86989 steingaden www.langau.de Unser Thema Die Vision einer inklusiven Gesellschaft braucht kleine und große Schritte! Vorwort

Welle | Rundbrief der Langau e.V. | 3/2014

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Interner Rundbrief der Bildungs- und Erholungsstätte Langau e.V. Verteiler: Kreis der Freunde und Förderer, Älterengemeinschaft des BCP, Leitungsteamer EV, Hauptamtlich Mitarbeitende.

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welle 3/14

Visionen dürfen keine „Luftschlösser“ sein und müssen auf realisti-schen Grundannahmen beruhen. Versprechungen, die wegen man-gelnder finanzieller oder personeller Ressourcen oder des fehlendenRückhaltes im Kreistag letztlich nicht umgesetzt werden können,möchte ich Ihnen nicht machen. Ehrlichkeit und Verlässlichkeit sindfür mich wichtige Eigenschaften, die ich Ihnen nach meiner Über-zeugung schuldig bin.

Wir haben uns schon auf den Weg gemacht, mit kleinen und großenSchritten. So haben wir unsere Liegenschaften, soweit es baurecht-lich und denkmalschutzrechtlich möglich war, bei Umbaumaßnah-men barrierefrei zugänglich gemacht. Als Beispiel kann ich die

Bauerngasse 9 in Schongau und das Amtsgebäude II in Weilheimnennen. Unsere Schulgebäude wurden und werden auch in Zukunftbei Umbaumaßnahmen mit Aufzügen ausgestattet, so dass Schülermit Mobilitätseinschränkungen zukünftig alle Klassenzimmer errei-chen können.

Ein weiterer kleiner Schritt sind die Internetplattformen Sozialatlasdes Landkreises Weilheim-Schongau und Pfaffenwinkel barrierefrei,die ständig weiterentwickelt werden. Denn der Landkreis Weilheim-Schongau und die Region Pfaffenwinkel legen Wert auf die gleich-wertige Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für alle. Öffentlichzugängliche Einrichtungen wie z. B. Übernachtungsbetriebe, Gas-

Anfang Mai begann in den meisten Landkreisen in Bayern die neuekommunalpolitische Legislaturperiode. Für uns Gelegenheit, dieFrage zu stellen, welche Rolle das Thema „Behinderung und regio-nale Entwicklung“ zukünftig spielen wird. Im Landkreis Weilheim-Schongau löste Frau Andrea Jochner-Weiß Ihren Vorgänger Dr.Friedrich Zeller ab. Umso mehr freuen wir uns, dass unsere neueLandrätin schon in den ersten Wochen Zeit fand, für die „Welle“ ihreVisionen der Entwicklung eines inklusiven Landkreises zu skizzieren.

Aber auch in der Langau tut sich viel: Im Mai feierte die Gründerinder Langau Frau Hedwig Döbereiner ihren 90. Geburtstag. Frau Rein-gard Wägner gratuliert mit einigen sehr persönlichen Erinnerungen.Und natürlich berichten wir wieder von unserem Großprojekt, demUmbau. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen, liebe LeserInnen viel Spaßbeim Lesen dieser Ausgabe der Welle und einen erholsamen undsonnigen Sommer! ó die redaktion — daniel wilms, simone linke

Die Bauern haben in den letzten Tagen dieWiesen um die Langau gemäht und so brei-tet sich früh am Morgen ein schwer zu be-schreibender, aber wunderbarer Duft überdie Landschaft. Beim Gang an den Feldernentlang scheint es, als läge eine flauschige,silbergrüne Decke darüber, die dort beginnt,wo man steht und irgendwo am Waldrandendet. Erst wenn man sich auf eine Anhöhe begibt,sieht man, dass es sich keineswegs um einegeschlossene Decke handelt, sondern dassdas Heu sich in Reihen mit regelmäßigemAbstand an die Hügel schmiegt und dabeiein schönes Muster auf die Felder zeichnet. Wir lernen von klein auf, dass es wichtig isteine Sache sehr genau zu betrachten, genauhinzusehen, sich mit einer Sache intensiv zu

beschäftigen. Das ist auch gut so. Abermanchmal erkennt man das große Bild, dasverborgene Muster, den Sinn von etwas erst,wenn man auf Abstand geht. Einmal die ei-gene Tätigkeit, meine augenblickliche Le-benssituation, eine Freundschaft oder

Beziehung, mein bisheriges Leben, oderetwas das vor mir liegt aus der Distanz be-trachten, kann der Seele gut tun und neueEnergie hineinbringen. Die Heureihen auf den Feldern rings um dieLangau sind geometrisch nicht perfekt, siemachen hier mal einen Bogen und dort einenSchlenker - weil sie den Gegebenheiten undBesonderheiten des jeweiligen Feldes folgen.Gerade das aber macht irgendwie ihreSchönheit aus. Und was das mit dem eige-nen Leben zu tun haben kann? Vielleicht gibtes im Sommer ja mal eine Gelegenheit darü-ber zu meditieren.

Herzlichen Gruß aus der Langau und einenwunderbaren Sommeró peter barbian

Wenn ihr von eurem Freund weg-geht, trauert ihr nicht, denn was ihr

am meisten an ihm liebt, ist viel-leicht in seiner Abwesenheit klarer,wie der Berg dem Bergsteiger von

der Ebene aus klarer erscheintKHALIL GIBRAN, AUS „DER PROPHET“

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interner rundbrief der bildungs- und erholungsstätte langau86989 steingaden

www.langau.de

Unser ThemaDie Vision einer inklusiven Gesellschaft braucht kleine und große Schritte!

Vorwort

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ausgabe 3.2014 interner rundbrief der bildungs- und erholungsstätte langau welle

tronomie, Einzelhandel, Banken, öffentliche Gebäude und Freizeit-einrichtungen wurden von geschulten Teams auf ihre Zugänglich-keit für Menschen mit Behinderung untersucht.

Die dabei gesammelten Informationen werden Ihnen auf dem Portal Y www.pfaffenwinkel-barrierefrei.de zur Verfügung gestellt.Zudem zeichnet sich der Landkreis Weilheim-Schongau durch einegroße Vielfalt an Beratungs- und Betreuungsangeboten für Men-schen in verschiedensten Bedürfnis- und Problemlagen aus. In demPortal Y www.sozial-atlas.de erhalten Sie einen schnellen, geziel-ten und umfassenden Überblick über  Angebote im Landkreis Weil-heim-Schongau zu diesen Schwerpunkten:  Soziale Angebote(Beratung, Wohnen, Pflege, Schule, Freizeit, ...), Medizinischer/the-rapeutischer Bereich (Arzt, Heilpraktiker, ...), Selbsthilfegruppen(Suchterkrankung, Psychische Probleme, ...)

Mit diesen Plattformen sichern wir zudem Arbeitsplätze für Men-schen mit Behinderungen. Ein großer Schritt in Richtung Inklusionist die Teihabeplanung des Landkreises Weilheim-Schongau unddie daraus resultierende Einrichtung eines Teilhaberates, der fürmich und dem Kreistag Handlungsempfehlungen entwickelt, diees umzusetzen gilt.Durch die im Landkreis Weilheim-Schongau lebenden Menschenwerden auch künftig sehr hohe und vor allem sehr vielfältige Er-wartungen an alle Verantwortungsträger und Akteure gerichtet.Mit der Komplexität der Veränderungen ist der grundlegende An-

spruch verbunden, unser Handelnvorausschauend auf die enormenHerausforderungen einzustellen unddie damit verbundenen Entwick-lungsprozesse konstruktiv zu gestal-ten. Mit Blick auf die bei unslebenden Menschen müssen dabeidie Schwerpunkte auf die BereicheWirtschaft, Bildung, Arbeitsmarkt,Wohnen, Kultur, soziale und techni-sche Infrastruktur, Versorgung undMobilität, sowie die Bewahrung desnatürlichen Erbes gesetzt werden.Das schließt die Integration und In-klusion von Menschen mit Behinde-rungen auf der Grundlage der UN- Behindertenrechtskonventionsowie die Berücksichtigung der Geschlechterspezifik und Chancen-gleichheit als Querschnittsthemen in allen strategischen Berei-chen ein.

Mein Ziel ist es, gemeinsam mit Ihnen allen und dem Kreistag desLandkreises Weilheim-Schongau, der als Souverän die maßgebli-chen Entscheidungen zu treffen hat, an der Umsetzung meiner Vi-sionen zu arbeiten – Eine inklusive Gesellschaft im LandkreisWeilheim-Schongau.ó andrea jochner-weiss

Am 27.05.2014 feierte Hedwig (Eppich) Döbereiner, dieGründerin (bzw. die Finderin der Langau, wie sie sichselber bezeichnen würde) ihren 90. Geburtstag.Sie war so gesehen auch die Gründerin der„Welle“ und unsere kleine Zeitschrift war ihrimmer ein Herzensanliegen. So war es nurstimmig, als Geburtstagsgeschenk eine „Welle“in der alten Form erscheinen zu lassen. Gruß-worte von alten Weggefährten/-innen, dem Lan-desbischof, aber auch von Ministerinnen, und derLandtagspräsidentin gefolgt von Texten, die einenEindruck vom Leben und Wirken dieser besonderenFrau vermitteln, fügen sich zu einem schönen Heft. Wirhaben es dieser Ausgabe beigefügt. Im folgenden ein Auszug ausder Festrede die sich am Labyrinth in der Kathedrale von Chartreorientierte, von Reingard Wägner. Gernot Candolini, der Labyrinth-Experte, sagt: Zwei Wünsche unse-rer Zeit erfüllt das Labyrinth nicht: Es geht nicht schnell und es istnicht einfach.

Das Labyrinth von Chartres hat einen Durchmesser vonfast 13 Metern, der Weg zur Mitte ist 262 m lang, ein

möglichst langer Weg auf geringster Fläche! DerWeg kann hinein und hinaus und wieder hineinund hinaus gegangen werden. Das Labyrinthlädt ein, sich auf diesen Weg zu machen. Waskann ich erleben? Was kann ich erfahren? Wassind die Chancen? Chance: Den Aufbruch wagen

Du, liebe Eppich, hast oft im Vertrauen und ohneAngst den Aufbruch ins Ungewisse gewagt. Es gehörte

immer großer Mut dazu. Dein Mut, Neues zu wagen, verän-dernd und gestaltend mitzuwirken, ist ungebrochen (und manch-mal auch ganz schön anstrengend). Verbunden ist dieser Aufbruchaber immer mit der Bereitschaft, Gewohntes zu verlassen. Wunsch: Bleibe so mutig, geh ohne Angst,... wage Veränderungen,hab einen langen Atem für einen noch immer spannenden Weg.Chance: Umwege gehen

Zum 90. Geburtstag von Hedwig Döbereiner

Andrea Jochner-Weiss, Landrätin imLandkreis Weilheim-Schongau

Interner Rundbrief der Bildungs- und Erholungsstätte Langau e.V. Verteiler: Kreis der Freunde und Förderer, Älterengemeinschaft desBCP, Leitungsteamer EV, Hauptamtlich Mitarbeitende. Es gelingt uns nicht immer, alle Menschen gleichzeitig zu erreichen – insbe-sondere wenn wir den Info Brief per Post verschicken, kann es sein, dass Sie ihn ein paar Tage später bekommen – hier bitten wir umNachsicht. Sollte sich Ihre Adresse geändert haben bitten wir um Benachrichtigung, auch wenn Sie eine neue E-Mail Adresse haben.

Spendenkonto LangauIBAN: DE 53734514500036064418BIC: BYLADEM1SOG

Konto Hedwig Döbereiner StiftungIBAN: DE 43520604100202203103BIC: GENODEF1EK1

Gestaltungpixelvesteher UG, Leipzigwww.pixelversteher.de

welle 3/2014 Bildungs- und Erholungsstätte Langau e.V.86989 SteingadenTel. 08862-9102-0Fax [email protected]

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Die Idee zu dieser Fortbildung stammt von erwachsenen Menschenmit Behinderung selbst. Im Zuge von mehr Selbstbestimmung ist ihrAnliegen: „Wir möchten lernen wie man besser miteinander sprechenkann.“ Dabei geht es nicht um die Verbesserung von unterstützterKommunikation durch Hilfsmittel. Als Mitarbeiterinnen in Werkstättenund als Mitbewohner in Wohngruppen leben und arbeiten sie zusam-men, auch mit Assistentinnen und Betreuern. Immer wieder ergebensich Situationen, in denen es knirscht und sich die Gesprächspartnerverhaken. In der Fortbildung geht es demnach darum wie man seineeigenen Bedürfnisse herausfindet und dann seinem Gegenüber mit-teilen kann. Das ist oftmals gar nicht so einfach. Schließlich hat auchdas Gegenüber Interessen und versucht diese irgendwie zu verwirkli-chen. Da kann es schon auch mal zu Konflikten kommen. Selbstbestim-mung wird in der Behindertenhilfe heute groß geschrieben. Diese aktiv

zu leben ist eine besondere Herausforderung. Menschen mit Behinde-rung haben am Tag mit mehreren unterschiedlichen Assistenten undBetreuerinnen zu tun. Im Kontakt miteinander werden Meinungen undHaltungen ausgetauscht, die aber ganz unterschiedlich oder sogar ge-gensätzlich sein können. In der Folge beschreiben Menschen mit Be-hinderung in Werkstätten und in Wohngruppen zunehmend Irritationund Ärger. „Ich weiß gar nicht, wem ich es jetzt Recht machen soll. DerEine sagt hü, die Andere hott. Dabei weiß ich oft noch gar nicht sogenau was ich selbst möchte, und wie ich es möchte.“ Die beiden Sätzebeschreiben Unsicherheit. Vielen Menschen geht es ähnlich. In derRegel ist das Wissen über das, was man nicht will größer als das Wissenüber das, was man will. Um aber selbstbestimmt zu leben und mit an-deren darüber ins Gespräch gehen zu können, braucht es das Wissenüber das eigene Wollen. Fortsetzung nächste Seite

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interner rundbrief der bildungs- und erholungsstätte langau ausgabe 3.2014welle

Im Labyrinth ist der Weg zur Mitte nie gerade, aber immer eindeu-tig. Das Labyrinth ist kein Irrgarten. Im Labyrinth ist ein Verirrennicht möglich, nur Umwege bleiben keinem erspart.Umwege, weiteUmwege, blieben Dir weiß Gott nicht erspart. Es waren nie ausge-treten Pfade, diese Umwege, auch keine Schnellstraßen. Aber ichweiß, Du schaust auch nach 90 Jahren dankbar zurück und ge-spannt und meist hell wach nach vorn. Wunsch: Nimm Dir auch weiterhin Zeit für überraschende Umwege,und, wenn das Laufen zu beschwerlich ist, lass Dich tragen (vielleichtin einer Sänfte?), lass Dich fahren, nütze ganz selbstverständlich alleverfügbaren Räder, genieße Deinen Weg, liebe Deinen Weg, schaunach unten und oben, nur vermeide, wenn möglich, Stürze. Chance: Ankommen

Ich meine hier nicht sofort das Ankommen im Paradies. Lass Dir daruhig Zeit und bitte drängle nicht. Ankommen schließt Spannung,Anspannung, schließt Erwartung, Hoffnung, schließt Sehnsucht, Er-leichterung mit ein. Ankunft lässt Anstrengungen vergessen – An-kommen muss gefeiert werden.

Du bist an vielen markanten Punkten schon angekommen –angekommen am Ende Deiner Schulzeit, Deiner Kriegsdienstzeit,angekommen in Castell und auf dem Schwanberg, Du bist ange-kommen in der Langau, Du bist angekommen in der Unfallklinik (dawar auch noch ein Engel dabei, der Schlimmeres verhütet hat), Dubist angekommen am Ende Deines Berufslebens, bist angekommenim Augustinum, .... und, und, und... und gerade bist Du angekommenan Deinem 90. Geburtstag. Ankunft muss gefeiert werden! Im La-byrinth hast Du die Mitte erreicht, die Mitte, die Geborgenheit gibtnach einer unverwechselbaren, aufregenden Wegstrecke.Wunsch: Ankommen und Aufbrechen – Aufbrechen und Ankom-men – Du kannst auch im hohen Alter diesen Weg immer wiedergehen, allein oder gemeinsam, alle Chancen liegen wieder offen da.

Ich wünsche Dir, dass Du alle Chancen – vom Aufbrechen bis An-kommen - noch oft erleben kannst. Dies soll Dir noch oft geschenktsein.

ó reingard wägner

„Miteinander reden ist mehr als nur Worte sagen“fortbildung zur kommunikation für menschen mit behinderung in werkstatt und wohnen

Unsere Ziele hängen an einer Tafel. ZumBeispiel: Nein sagen können; Wissen, wasman selber will; Reden und den anderennicht verletzen;

Zum Reden gehören auch: Sehen, Hören,Fühlen und das Wollen (dafür hebt dieFigur im Bild den Zeigefinger)

Der Eisberg: Man sieht nur wenig überdem Wasser. Ganz viel ist unter dem Was-ser. So ist es auch bei einem selbst: Das Den-ken, Fühlen, Wollen ist in einem drin; Dassieht und hört man nicht. Das Sagen undTun kann man hören und sehen.

Auf mich strömt viel ein. Auch auf die andereströmt viel ein. Ich und die andere sind gestresst.Manchmal gibt es dann Streit – mehr Streit alswenn man gut drauf ist.

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ausgabe 3.2014 interner rundbrief der bildungs- und erholungsstätte langau welle

Am 22.05. haben die letzten Handwerker (vorerst) das Erdgeschossim Neubau verlassen und es an unsere fleissigen Reinigungskräfteübergeben, die dann in Rekordzeit die neuen Zimmer bezugsfertigmachten, denn bereits am nächsten Tag erwarteten wir 130 Gästehier in der Langau.

Zu diesem Zeitpunkt hatten wir allerdings nur den wichtigsten Teilder Zimmereinrichtung (Schränke und Betten) die Schranktüren, Ti-sche, Stühle, Duschvorhangstangen usw. wurden dann nach und nachgeliefert und eingebaut, bzw. dauert dieser Zustand augenblicklichnoch an. Die Zimmer im 1. Obergeschoss wurden drei Wochen späterfertig und einige „Restarbeiten“ werden augenblicklich noch erledigt.Unsere Gäste nehmen den unfertigen Zustand überwiegend gelassenhin und kommentieren in den Rückmeldebögen häufig: „gerne kom-men wir wieder, und freuen uns wenn dann alles fertig ist“

Wir selbst sind nicht ganz so gelassen, denn wir hätten einfach gernalles so wie es dann einmal sein soll, damit sich unsere Gäste wirk-lich wohl fühlen können bei uns.

Sie sehen, wir liegen in Teilen ein wenig hinter unserem Zeitplan.Das ist vor allem dem Umstand geschuldet, dass wir während derBauzeit immer wieder vor Problemen standen, die bei Baubeginn sonoch nicht abzusehen waren.

Das Wichtigste war uns die Gästezimmer fertigzustellen, die Ar-beiten an den anderen Räumen wurden zunächst zurückgestellt,weil wir diese über den Sommer nutzen müssen. Augenblicklichsieht man auch noch viele Kleinigkeiten, die noch mal korrigiertoder verbessert werden müssen, aber wer schon einmal gebauthat, der weiss, dass das ganz normal ist.

Der neue Speisesaal im ehemaligen Schwimmbad nimmt langsamFormen an und man ahnt nun schon, dass er einmal eine wirklicheBereicherung für die Langau wird. Der Snoezelenraum ist als Raumebenfalls fast fertig und wir haben schon einen Ausstattungsplan.

Da die Ausstattung nicht bezuschusst wird, müssen wir diese zu-rückstellen bis wir hier Sponsoren gefunden haben. Es sind aberschon einige Spenden eingegangen, so dass wir recht zuversicht-lich sind, die notwendigen 12.000 Euro in absehbarer Zeit aufbrin-gen zu können.

Parallel zu den weiteren Arbeiten am 1. Bauabschnitt beschäftigensich die Planer mit den Vorbereitungen zum 2. Bauabschnitt, der jaAnfang Dezember beginnen soll. Obwohl der 2. Bauabschnitt ins-gesamt viel weniger aufwändig ist, bestehen hier doch größereSorgen, weil das Gebäude halt schon über 300 Jahre alt ist undman nicht weiss, welche Überraschungen es bereit hält.

Aus der Langau Umbau/Sanierung

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Hier haben wir ein schwieriges Gespräch geübt. Alle hatten Spaß. Und viele wollen weiter üben.

Fortsetzung von Seite 3

Ein Konflikt in der Werkstatt oder Wohngruppe kann auch entstehen,wenn man mit dem was eine Kollegin oder ein Mitbewohner sagt odertut nicht einverstanden ist. Beispielsweise redet sie oder er immer wie-der auf einen ein. Man ist aber müde und möchte seine Ruhe haben.„Wie kann ich das sagen, so dass ich mit meinem Wunsch gehört undrespektiert werde? Wie gelingt es mir, dass ich dann nicht gleichschreie?“ So formulierte eine Teilnehmerin ihr persönliches Lernziel inder Gruppe. Mit der Annahme, dass Fortbildung allen Mitarbeitenden, ob mit oderohne Behinderung, gut tut, haben wir diese Fortbildung konzipiert. DerLeiter der Allgäuer Werkstätten im Steufzgen - Kempten, Robert Walter,war von der Idee angetan und stellte Raum, Zeit und Brotzeit zur Ver-fügung. Die zehn Teilnehmenden dankten ihm dafür und bemerkteneinstimmig: „Es ist schön, wenn einer einen ernst nimmt“.An zwei Vormittagen vermittelten wir einige grundlegende, theoreti-sche Inhalte zur Kommunikation. Gemeinsam diskutierten die Teilneh-

menden ihre Erfahrungen und was sie gerne für sich ändern oder ver-bessern wollten. Die Ziele wurden auf einer Tafel festgehalten. In ver-schiedenen Übungen wurde danach ausprobiert wie ein neuesVerhalten oder eine andere Formulierung im Gespräch wirken kann. Eswurde gelacht und geweint, geredet und aufeinander gehört. Ich binüberzeugt: „Das war eine sehr gelungene Veranstaltung, bei der auchwir Fortbilderinnen viel von den Teilnehmenden gelernt und verstan-den haben!“.

Die Anmeldeliste zeigt das große Interesse. Für zehn Plätze haben sichetwa 30 Interessierte gemeldet. Die Fortbildung in einfacherer Spracheund in Bildern: In der Fortbildung haben wir gelernt. Man kann auchgut streiten – ohne böse zu sein.

ó sonja richter und ursula ullemair

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interner rundbrief der bildungs- und erholungsstätte langau ausgabe 3.2014welle

… so lautet der Titel meiner Vortragsveranstaltung zum Thema Ge-schwister von Menschen mit Behinderung oder chronischer Erkran-kung. Die letzten Jahre beobachte ich ein gestiegenes Interesse an derSituation von Geschwisterkindern bei Eltern und Fachleuten. Einrich-tungen der Behindertenhilfe, Eltern- und Angehörigenbeiräte, Interes-senvertretungen und Elternvereinigungen laden zu Vorträgen ein.Immer wieder entstehen daraus neue, eigenständige Angebote für Ge-schwisterkinder.

In bayernweit stattgefundenen Veranstaltungen (Elternabende undFachvorträge), konnte ich mit vielen Eltern und Fachkräften über die Si-tuation von Geschwisterkindern sprechen. Etwas ganz besonderes sindfür mich die Elternabende. Über Zitate von Geschwisterkindern kom-men wir und vor allem die Eltern untereinander ins Gespräch. Die häu-figste Sorge von Eltern ist, dass bei bestem Mühen das Geschwisterkinddoch zu kurz kommt und sich vernachlässigt fühlt. Manchmal sindauch erwachsene Geschwister bei den Vortragsabenden anwesend. Sieberichten von ihrer Erfahrung und können die Eltern in ihrer Sorge

etwas entlasten. Ihrer Meinung nach sei das Wichtigste, dass sich nichtimmer alles um das behinderte Geschwister drehe. Geschwisterkinderbrauchen nicht mehr, aber auch nicht weniger als andere Kinder auch.Das bedeutet nicht unbedingt die gleiche Menge an Zeit wie bei ande-ren. Aber die Zeit, die für das Geschwisterkind zur Verfügung steht, sollgefüllt sein mit echtem Interesse für seine Bedürfnisse und seine ganzeigene Entwicklung.

Nie gleicht ein Elternabend dem anderen. Immer wieder erschließensich neue Sichtweisen und hilfreiche Kontakte. Eltern sind „Experten ineigener Sache“ und wissen in der Regel was die Familie und das Ge-schwisterkind im Besonderen braucht. Aber das ist nicht immer leichtumzusetzen. Und so werden an den Abenden oft auch Haltungen undLösungsmöglichkeiten diskutiert, um neue, hilfreiche Anregungen fürzuhause zu bekommen. Deshalb freue ich mich immer über Einladun-gen und komme gerne mit meinem Vortrag zu den Elternabenden.

ó sonja richter

Aus den ArbeitsbereichenGeschwisterkinder im Blick…

vom 11. –13. Juli 2014 fand wieder unser Jahrestreffen der Freunde undFörderer in der Langau statt. Die beiden Sprecherinnen, Anne Hertleund Andrea Preißler-Springer haben mit der Vorbereitungsgruppe wie-der einmal ein anregendes Programm zusammengestellt. In diesemJahr zum Thema: Kein Mensch kann ohne Freu(n)de leben. Das Inte-resse war so groß, dass gar nicht alle Teilnehmenden in der Langau un-tergebracht werden konnten. Neben dem Informationsteil gab es dieMöglichkeit zu einer Kräuterwanderung, und wer wollte konnte sichin die Gottesdienstgruppe oder in eine Gesprächsgruppe zum Thema:Zukunft einbringen. Elli Lebhard tritt die Nachfolge von Anne Hertleals Sprecherin an, die in der Schlußrunde mit lang anhaltendem Ap-plaus verabschiedet wurde. Wenn Sie Interesse an einer Teilnahmebeim nächsten Jahrestreffen haben, dann kommen Sie doch einfachmal für einen Tag zum Schnuppern. Den Termin 2015 geben wir Ihnenin der Januarausgabe der Welle bekannt.

Jahrestreffen der Freunde und Förderer

Termine

15.–26.09.14 | Langauer Spätherbst in der ToskanaIn diesem Jahr reist die Gruppe nach Italien, in die schöne Toskana.Ein buntes Programm von Ausflügen und Tagen zum Entspannenerwartet die Teilnehmenden. Wir freuen uns auch, wenn sich nochMitarbeitende mit ein wenig Lebenserfahrung melden würden.

26.–28.09.14 | Abenteuer Philosophie Beim Wort „Philosophie“ denken viele Menschen, dass es eine tro-ckene Angelegenheit für weltfremde Zeitgenossen ist. Weit gefehlt –

Philosophie kann jede/r und kann Spass machen. Entdecken Sie mitunserer Referentin wie schön das Philosophieren sein kann und wieoft sie es tun, ohne zu wissen, dass Sie es tun.

3.–6.10.14 | Müttertage im Herbst Eigentlich muss man zu den Müttertagen nichts mehr sagen, dennsie sind bekannt und außerordentlich beliebt. Vielleicht so viel: Mel-den Sie sich so schnell an wie möglich, damit sie noch einen Platzerwischen...

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ausgabe 3.2014 interner rundbrief der bildungs- und erholungsstätte langau welle

Bereits seit 1998 gibt es jährlich zwei selbstorganisierte Vater-Kind-Wo-chenenden in der Langau. Vom 20.–22. Juni fand das diesjährige Früh-lingstreffen statt: Unter erstmaliger Leitung von Andreas Ripp undroutinierter Leitung von Wolfgang Krach trafen sich insgesamt fünfVäter mit zehn Kindern und fünf ehrenamtlichen Helfern in der Langau,um miteinander Spaß beim Wandern, Singen in der Arche und beimgemeinsamen Lagerfeuer zu haben. Die Teilnehmer kamen aus Mittel-franken und Oberbayern, sowie aus Baden-Württemberg. Natürlichwurde auch beim Fußballspiel Deutschland- Ghana mitgefiebert. Dankder engagierten HelferInnen konnten sich die Väter immer wieder stun-denweise zum gemeinsamen Austausch über das Vatersein mit einem

Kind mit Behinderung treffen, während die Kinder die Zeit mit ihrenBetreuerInnen genossen. Begleitet wurde das Wochenende von Daniel Wilms, verantwortlich fürdie Väterangebote in der Langau. Die Besonderheit dieses Wochenen-des liegt darin, dass die Leiter aus eigener Erfahrung wissen, welcheHerausforderungen ein Kind mit Beeinträchtigung für den Familienall-tag bedeutet. Sind Sie liebe Väter, mal wieder „reif“ für die Langau? Das nächste selbstorganisierte Vater-Kind-Wochenende findet vom 19. September bis 21.September 2014 statt. Interessierte sind herzlich willkommen. ó daniel wilms

❱ Die Vertreter von Bund und Land haben Ihren Besuch nun für den24.09.2014 angekündigt. Ziel des Termins ist es, sich einen Eindruckdavon zu verschaffen, wie die Zuschüsse für den Bau verwendet wur-den und wie die Entwicklung der Langau insgesamt verläuft.

❱ Unter der Überschrift „Ich bremse mich ja“ ist im evangelischenSonntagsblatt ein großer Artikel zum Geburtstag von Frau Döberei-ner, aber auch allgemein über die Langau erschienen Y http://www.sonntagsblatt-bayern.de/news/aktuell/2014_21_muc_

13_01.htm

Väter organisieren Vater-Kind-Wochenende

Schlaglichter

❱ Da wir über den Sommer weniger Räume zur Verfügung haben alsgewohnt, werden wir ein großes Zelt für Regenaktivitäten aufstellen.Das Zelt wurde uns freundlicherweise von der Evangelischen Jugendin Weilheim zur Verfügung gestellt.

❱ Eine „Insel aus Wasser“ wird noch in dieser Woche ihren Platz im Ge-lände finden. Es handelt sich dabei um ein drei Meter großes, was-sergefülltes Kissen, das mit seinen sanften Bewegungen zumTräumen und Erholen einlädt. Erstmalig eingesetzt wurden dieseKissen bei der EXPO in Hannover Y http://airkraft-pneumatische-konstruktionen.de/produkt%C3%BC

bersicht/wasserkissen.html

❱ Unser neues Pflegebad hat einenagelneue Duschliege und wird inden nächsten Tagen noch eineneue Pflegeliege erhalten. (sieheauch Spenden)

❱ Unsere Gartengruppe hat sich bei ihremEinsatz diesmal der Waldrunde gewid-met. Einige Stationen wurden erneuertund auch eine neue ist dazugekommen.„Wie weit springst du?“ kann man sichmit Hase, Fuchs und Reh messen.

Aus Haus und Hof

AnsprechpartnerInnen

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Fundraising/SpendenPeter [email protected]

Hedwig-Döbereiner-StiftungReingard Wä[email protected]

Die WelleDaniel Wilms & Simone [email protected]

GartengruppeRudi [email protected]

Freundes- und FörderkreisElli [email protected] [email protected]

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interner rundbrief der bildungs- und erholungsstätte langau ausgabe 3.2014welle

Seit einigen Wochen erfreuen uns 21 Kunstwerke von MitarbeiterInnender Tagesgruppe der Werkstatt Sennfeld der Lebenshilfe in Unterfran-ken. Die Gruppe wurde vor fast 20 Jahren gegründet. Seitdem habendort über 250 Werkstatt-Mitarbeiter an dreiwöchigen, kreativen Aus-zeiten von ihrem Arbeitsalltag teilgenommen. In Kleingruppen bietetdie in Bayern einzigartige Einrichtung geistig und mehrfach behinder-ten Menschen die Möglichkeit, Neues im lebenspraktischen und krea-tiven Bereich auszuprobieren und so die individuellen Fähigkeiten zustärken und auszubauen. Hierdurch werden Selbstwahrnehmung undSelbstwertgefühl der Teilnehmenden nachhaltig gefördert.

„eXtra21“ stellt 21 Persönlichkeiten mit Trisomie 21 und ihre kreativenFähigkeiten vor. Die Ausstellung bezieht Position: Trisomie 21 ist keinMakel. Sie ist Leben mit einem Extra und allen Möglichkeiten. Pränatale

Diagnoseverfahren stellen den Wert dieser Möglichkeiten in Frage.Lässt sich eine Gesellschaft darauf ein, wird es bald keine Menschenmit Trisomie 21 mehr geben. Die meisten von ihnen werden dann nichtmehr geboren. Sie werden selektiert. (aus dem Ausstellungstext)

Wir möchten gar nicht viele Worte über die Ausstellung verlieren. Las-sen Sie sich einfach inspirieren von diesen teils sehr persönlichen undstets vor Lebensfreude sprühenden Bildern und Skulpturen. Ein herzli-ches Dankeschön an Frau Humpfner und Herrn Weinbeer, sowie an alle21 KünstlerInnen für die Leihgabe. Im kommenden Mai soll die Ausstel-lung mit einem Tag der offenen Werkstatt enden. Wir weisen rechtzei-tig noch einmal darauf hin.

ó daniel wilms

eXtra 21Jahresausstellung in der Langau

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ausgabe 3.2014 interner rundbrief der bildungs- und erholungsstätte langau welle

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Zu ihrem 90. Geburtstag am 27. Mai 2014 hat Hedwig Döbereiner einüberwältigend großes Geschenk erhalten: Anstelle persönlicher Gabenhat sie um eine Zustiftung zur Hedwig-Döbereiner-Stiftung gebeten,deren Erträge ausschließlich der vielfältigen Arbeit der Langau zugutekommen und dort eine einplanbare Hilfe sind. 13.585 Euro sind als Ge-burtstagsgeschenk bisher auf dem Konto der Stiftung eingegangen(und ein weiterer „Zuwachs“ ist angekündigt). Die Freude auf allen Sei-ten ist groß!

Das macht Mut! Das macht Mut, sich für das weitere Wachsen der Stif-tung einzusetzen. Das macht Mut, denn ein Aufenthalt in der Langauhat schon vielen Kleinen und Großen, Jungen und Alten, Behindertenund Nichtbehinderten neuen Mut gemacht für ihren Alltag.

Vielleicht interessieren Sie sich für einige Daten und Zahlen:

Zum 80. Geburtstag von Hedwig Döbereiner am 27. Mai 2004 erfolgteder Stiftungsaufruf. Am 2. Februar 2005 – auf den Tag genau 40 Jahrespäter, an dem Hedwig Döbereiner für den Bund Christlicher Pfadfin-derinnen den Kaufvertrag für die Langau unterzeichnet hat – erhielten

wir die Anerkennung als öffentliche Stiftung des bürgerlichen Rechts.Das Stiftungsvermögen betrug an diesem Tag 88.903,25 Euro.Bis heute ist das Stiftungskapital – dank vieler, die Mut machen woll-ten – auf 206.142,98 Euro angewachsen. Die Erträge des Stiftungska-pitals aus den Jahren 2005–2012 beliefen sich auf ca. 33.000 Euro. Dasist doch (für unsere junge, kleine Stiftung) eine stolze Summe. Über dasRechnungsjahr 2013 einschließlich der Verwendung der Erträge be-schließt der Stiftungsrat in seiner nächsten Sitzung.

Im Namen des Stiftungsrats und Stiftungsvorstands danke ich allen„Mutmachern“ sehr herzlich! Vielleicht wird deren Zahl ja noch größer.

Konto Hedwig-Döbereiner-StiftungIBAN: DE43 5206 0410 0202 2031 03 | BIC: GENODEF1EK1

FundraisingMöchten Sie Mut machen?

❱ Unsere Spendenhäuser gehen weiterauf Tournee – Rabea Dreyer hat in einemGottesdienst der KHG in Würzburg dieLangau vorgestellt und für unserenneuen Kinderbereich gesammelt. VielenDank für diese tolle Aktion!

❱ Es ist schon wie ein kleines Wunder, denn wieder einmal wurdeanlässlich eines Geburtstages für die Langau gesammelt und600,00 Euro unter dem Stichwort: „Tonis Geburtstagsspende“ andie Langau überwiesen und Herr Günter Aurnhammer hat bei sei-nem Geburtstag 300,00 Euro für unseren Snoezelenraum gesam-melt.

❱ Die Hans-und-Klementia-Langmatz-Stiftung unterstützt uns miteiner Spende in Höhe von 8.000 Euro für dringend benötigte Pfle-gehilfen. Gerade wenn Menschen mit einer schweren Behinde-rung zu uns kommen erleichtern Hilfsmittel die Pflege enorm undhelfen dazu sich bei uns wohlzufühlen.

❱ Elisabeth Wetsch aus Wien hat bei einem Besuch in der Langaueine originelle Idee für eine Unterstützung entwickelt. Auf IhrerHomepage hat sie eine Strickanleitung für ein Sockenmuster ein-

gestellt. Diese Strickanleitung kann man kostenlos herunterladen,verpflichtet sich aber das erste Paar Socken an die Langau zu schi-cken, wo die Socken dann verkauft werden können. Der Erlös istfür Familien, die sich sonst einen Aufenthalt nicht leisten können.Und die ersten Socken sind bereits eingetroffen

Y http://www.nadelspiel.com/2014/05/04/kostenlose-strickanleitung-mustersocken-langau/

❱ Im Gottesdienst beim Jahrestreffen des Freundes- und Förderkreiseswurden 246,37 Euro für den Snoezelenraum gesammelt.

❱ Vom Adventskalender der Süddeutschen Zeitung haben wir einegroßzügige Spende in Höhe von 10.000 Euro bekommen. Das Geldist ausschließlich für die Unterstützung von Familien mit einem be-hinderten Kind, die sich in einer Notlage befinden.

der aktuelle spendenstand zum 30.06.2014(die o.g. Spenden sind dabei noch nicht berücksichtigt)

Geldspenden ....................................................................................... 5.753,10 €Zweckgebundene Spenden ............................................................ 7.311,93 €Beiträge Freundes- und Förderkreis ......................................... 1.080,56 €Gesamt ................................................................................. 14.145,59 €

ó reingard wägner [email protected]

Spenden

Wir danken allen Spendern und Unterstützern unserer Arbeit für ihr Engagement – und sagen ein herzliches Vergelt’s Gott!