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Aufmacher 2 Revolutioniert Blockchain das Banking? Cash Management 3 China: Zahlungssystem CIPS gestartet Finanzen & Bilanzen 4 Top-Finanzierung Novomatic platziert Schuldschein 5 Bastei Lübbe löst Mini-Bond ab Software 7 Omikron präsentiert neue Multicash- Generation 7 Veranstaltungen Personen & Positionen 8 „Der Credit Spread war höher“ Mathias Michel, Leiter Treasury bei der Deutschen Börse, über die Finanzierung der Übernahme der FX-Handelsplattform 360T 8 Aktuelle Stellenangebote 9 BNP Paribas befördert Frank Weilack Weilack ist neuer Transaction-Banking-Chef Risiko Management 11 Compliance lähmt Export Viele Trade-Finance-Anträge werden derzeit abgelehnt Asset Management 12 Wandelanleihen als Anlagechance Gute Renditemöglichkeiten bei Convertible Bonds / kein Marktstandard etabliert Bastei Lübbe löst Mini-Bond ab Thomas Schierack, CEO/CFO des Verlagshauses Bastei Lübbe, platziert einen Konsortialkredit über 33 Millionen Euro. 5 Revolutioniert Blockchain das Banking? Immer mehr Banken experimentieren / Technologie bietet Potential für das Corporate Banking Blockchain ist derzeit eines der am heißest diskutierten Themen in der FinTech-Szene: Die Technologie liegt der Krypto-Währung Bitcoin zugrunde und ist, vereinfacht ausgedrückt, eine dezentrale, stetig wachsende Da- tenbank. Die Einträge darin werden mit Hilfe kryptographischer Schlüssel validiert und bauen aufeinander auf. Die möglichen Anwendungen im Corporate Banking sind mannigfaltig: vom Zahlungsverkehr, über den Abschluss von Derivatekontrakten bis hin zur Emission von Anleihen. 2 „Der Credit Spread war höher“ Mathias Michel, Leiter Treasury bei der Deut- schen Börse, über die Anleihefinanzierung des 360T-Deals. 8 BNP Paribas befördert Frank Weilack Frank Weilack ist neuer Transaction-Banking-Chef bei BNP Paribas in Deutschland. Zuvor leitete er das Business Center der Bank in Frankfurt. 9 Ausgabe 20 | 15. Oktober 2015 Inhalt ANZEIGE 10. November 2015, Frankfurt am Main Erfahrungsaustausch für die Finanzabteilung Veranstalter Mitveranstalter Weitere Informationen und Anmeldung: www.dertreasurer.de/events

Wer hält Ihre Bilanz in Balance? · Oddo Seydler begleitet Steilmann beim Börsengang, die italienische Banca IMI fungiert als Joint Bookrunner. snv/iStock/Thinkstock/Getty Images

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Page 1: Wer hält Ihre Bilanz in Balance? · Oddo Seydler begleitet Steilmann beim Börsengang, die italienische Banca IMI fungiert als Joint Bookrunner. snv/iStock/Thinkstock/Getty Images

Aufmacher

2 Revolutioniert Blockchain das Banking?

Cash Management

3 China: Zahlungssystem CIPS gestartet

Finanzen & Bilanzen

4 Top-FinanzierungNovomatic platziert Schuldschein

5 Bastei Lübbe löst Mini-Bond ab

Software

7 Omikron präsentiert neue Multicash-Generation

7 Veranstaltungen

Personen & Positionen

8 „Der Credit Spread war höher“Mathias Michel, Leiter Treasury bei der Deutschen Börse, über die Finanzierung der Übernahme der FX-Handelsplattform 360T

8 Aktuelle Stellenangebote

9 BNP Paribas befördert Frank Weilack Weilack ist neuer Transaction-Banking-Chef

Risiko Management

11 Compliance lähmt ExportViele Trade-Finance-Anträge werden derzeit abgelehnt

Asset Management

12 Wandelanleihen als AnlagechanceGute Renditemöglichkeiten bei Convertible Bonds / kein Marktstandard etabliert

Bastei Lübbe löst Mini-Bond abThomas Schierack, CEO/CFO des Verlagshauses Bastei Lübbe, platziert einen Konsortialkredit über 33 Millionen Euro.

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Revolutioniert Blockchain das Banking?Immer mehr Banken experimentieren / Technologie bietet Potential für das Corporate BankingBlockchain ist derzeit eines der am heißest diskutierten Themen in der FinTech-Szene: Die Technologie liegt der Krypto-Währung Bitcoin zugrunde und ist, vereinfacht ausgedrückt, eine dezentrale, stetig wachsende Da-tenbank. Die Einträge darin werden mit Hilfe kryptographischer Schlüssel validiert und bauen aufeinander auf. Die möglichen Anwendungen im Corporate Banking sind mannigfaltig: vom Zahlungsverkehr, über den Abschluss von Derivatekontrakten bis hin zur Emission von Anleihen.2

„Der Credit Spread war höher“Mathias Michel, Leiter Treasury bei der Deut-schen Börse, über die Anleihefinanzierung des 360T-Deals.

8

BNP Paribas befördert Frank WeilackFrank Weilack ist neuer Transaction-Banking-Chef bei BNP Paribas in Deutschland. Zuvor leitete er das Business Center der Bank in Frankfurt.

9

Ausgabe 20 | 15. Oktober 2015

Inhalt

ANZEIGE

10. November 2015, Frankfurt am Main

Erfahrungsaustausch für die

Finanzabteilung

Veranstalter Mitveranstalter

Weitere Informationen und Anmeldung:www.dertreasurer.de/events

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Revolutioniert Blockchain das Banking?Immer mehr Banken experimentieren / Technologie bietet Potential für das Corporate Banking

Blockchain ist derzeit eines der am heißest diskutierten Themen in der FinTech-Szene: Die Technologie liegt der Kryptowährung

Bitcoin zugrunde und ist, vereinfacht ausgedrückt, eine dezentrale, stetig wachsende Datenbank. Die Einträge darin werden mit Hilfe kryptographischer Schlüssel validiert und bauen aufeinander auf: Wird ein Block verändert, verliert alles zuvor ge-schriebene seine Gültigkeit. Deshalb sind die Ein-träge unveränderbar. Für einen Angriff benötigte man laut Experten Zugriff auf mehr als die Hälfte der Systemcomputer, weshalb die Technologie als ziemlich sicher gilt.

Die möglichen Anwendungen im Corporate Banking sind mannigfaltig: Die besonders für Tre-asury-Abteilungen relevanten Zahlungen könnten mit Hilfe von Blockchain direkt zwischen den Be-teiligten ausgetauscht werden. Das gilt theore-tisch aber auch für Wertpapiere wie Aktien und Unternehmensanleihen. Selbst Derivatekontrakte und Handelsfinanzierungsdokumente könnten über die Technologie abgeschlossen werden („Smart Contract“).

Während die Banken in der Vergangenheit Trends wie Onlinebezahlsysteme – Stichwort Paypal – verschlafen haben, scheinen sie sich jetzt an die Spitze der Entwicklung setzen zu wol-len und sie aktiv mitzugestalten. Die Deutsche Bank etwa hat ein Pilotprojekt gestartet, mit dem festgestellt werden soll, ob sich die Technologie für die Emission und den Handel von Unterneh-

mensanleihen verwenden lässt. „Mit diesem Experiment wollen wir testen, ob und inwiefern sich Blockchain auf die Corporate-Welt übertra-gen ließe“, sagte Satvinder Singh, Global Head of Institutional Cash & Securities Services der Bank Mitte September bei einer Pressekonferenz in London. Details nannte er damals noch nicht.

Auch andere Banken haben die Relevanz der Technologie erkannt: Santander hat im Juni im Rahmen einer Studie errechnet, dass sich im welt-weiten Zahlungsverkehr 18 Milliarden US-Dollar

durch Blockchain einsparen ließen. Seitdem testet die spanische Großbank, wie sich die Technologie im Zahlungsverkehr und in der Handelsfinanzie-rung einsetzen ließe. Die Citibank experimentiert sogar mit ihrer eigenen Kryptowährung Citicoin, um die Kontoführung zu dezentralisieren.

Auffällig: Von den großen Internetriesen – Google, Apple und Facebook – ist dagegen bis-lang erstaunlich wenig zu Blockchain zu hören. Anders die FinTechs: Laut der Beratungs- und

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG tummeln sich rund 730 Start-ups in dem Bereich. Seit kur-zem gibt es sogar ein gemeinsames Projekt des Start-ups R3, dem sich inzwischen 22 namhafte Großbanken angeschlossen haben, unter ande-rem die Bank of America, Barclays, Citi, HSBC und Société Générale. Aus Deutschland sind die Com-merzbank und die Deutsche Bank dabei. Ziel ist die Entwicklung gemeinsamer Standards, um den breiten Einsatz der neuen Technologie zu erleich-tern. Eine ähnliche Allianz gibt es etwa bei dem genossenschaftlich organisierten Finanznachrich-tendienstleister Swift, in dem Banken gemeinsam Standards für den globalen Zahlungsverkehr ent-wickelt haben. Perspektivisch könnte Blockchain den Interbankenmarkt revolutionieren – und da-mit auch Swift angreifen.

Noch steckt die Technologie zwar in den Kinderschuhen, doch eine wichtige Botschaft ist schon heute klar: Als Peer-to-Peer-Netzwerk ist Blockchain nicht auf Intermediäre angewiesen. Ei-nige prophezeien daher bereits das Ende der Ban-ken. So schnell wird das wohl nicht kommen, aber auch die Deutsche Bank warnt in einem aktuellen Report: „Die Eigenschaft als vertrauenswürdige Drittpartei macht traditionell einen großen Teil der Daseinsberechtigung von Banken aus. Blockchain ist daher die potentiell größere Bedrohung als alle andere Eingriffe durch FinTechs.“ Corporate Treasuer sollten die Entwicklungen genau beob-achten. deb

Die virtuelle Währung Bitcoin ist nur eine der zahlreichen denkbaren Anwendungen von Blockchain.

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» Laut einer Santander-Studie könnte Blockchain 18 Mrd. US-Dollar im weltweiten Zahlungsverkehr einsparen.«

2Ausgabe 20 | 15. Oktober 2015

Aufmacher

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PSD2 ist abgesegnetDas EU-Parlament hat der Neufassung der Zahlungs-diensterichtlinie (PSD2) er-wartungsgemäß zugestimmt. Im Mai hatten sich die betei-ligten EU-Institutionen auf einen Kompromiss verstän-digt. Die EU-Mitgliedsstaaten haben nun zwei Jahre Zeit, die Richtlinie, die den Wett-bewerb im Zahlungsverkehr erhöhen soll, umzusetzen.

HVB mit Virtual-Ac-counts-LösungDie HypoVereinsbank (HVB) hat eine neue Zahlungslö-sung auf der Basis virtueller Konten eingeführt. Die HVB deckt damit nach eigenen Angaben als erste Bank nicht nur Eingangs-, sondern auch Ausgangszahlungen ab. Be-liebig viele virtuelle Konten, die auf ein reales Bankkonto führen, sollen das Debitoren- und das Kreditorenmanage-ment erleichtern.

China: Zahlungssystem CIPS gestartetGrenzüberschreitende Renminbi-Zahlungen werden schneller und einfacher

China hat sein lange erwartetes neues Zahlungsverkehrssystem

CIPS an den Start gebracht. CIPS werde eine Reihe von bestehenden Netzwerken im grenzüberschreitenden Interbankenzahlungsverkehr ersetzen, teilte die chinesische Zentralbank PBoC in der vergangenen Woche mit.Für China ist dies ein wichtiger Schritt, um die Internationalisierung des Renminbi weiter voranzutreiben. Die chinesische Währung hat gerade den japanischen Yen vom vierten Platz der am meisten genutzten Währungen im internationalen Zahlungsverkehr ver-drängt. Laut dem Finanznachrichten-dienstleister Swift wurde der Renminbi im September für 2,79 Prozent aller weltweiten Zahlungen verwendet. Auch das britische Pfund dürfte der Renminbi früher oder später überho-len und zum US-Dollar und dem Euro vorstoßen, glauben Experten.

Die Aufholjagd befeuern soll nun CIPS. Die neue Plattform standardi-siert und beschleunigt die Abwicklung von grenzüberschreitenden Renminbi-

Zahlungen. Das Problem bislang: Chi-nas lokales Interbankensystem CNAPS ist nicht kompatibel mit den Swift-Nachrichten. Nationaler und interna-tionaler Zahlungsverkehr in Renminbi sind daher voneinander getrennt, die

Abwicklung grenzüberschreitender Zahlungen erfordert deshalb eine ma-nuelle Übersetzung. Dafür waren di-verse Patchwork-Lösungen im Einsatz. Die neue Plattform CIPS soll diesen Bruch beseitigen: Sie basiert auf glo-balen Zahlungsstandards und ermög-licht so eine schnellere und einfachere Abwicklung grenzüberschreitender Renminbi-Zahlungen.

Davon dürften auch Corporate Treasu-rer profitieren: „Das direkte Clearing von internationalen Renminbi-Zahlun-gen durch die Bank vereinfacht den Zahlungsverkehr und erleichtert Ikea‘s Liquiditätsmanagement“, sagt Lena Li, Treasury Manager bei Ikea China, die über die Standard Chartered Bank bereits eine Transaktion über CIPS abgewickelt hat. Insgesamt waren 19 Banken an der Entwicklung von CIPS beteiligt, darunter acht ausländische Institute wie HSBC, Citi und die Deut-sche Bank. Sie gehören nun auch zu den ersten Banken, die direkt an CIPS angeschlossen sind.

Ursprünglich war der Start des Systems für 2014 geplant gewesen, er war jedoch wegen technischer Schwierigkeiten verschoben worden. Eine Umfrage der Anwaltskanzlei Allen & Overy hatte im Frühjahr 2015 er-geben, dass 74 Prozent der befragten 150 Konzernmanager die Verspätung von CIPS als Hürde für die grenzüber-schreitende Nutzung des Renminbi betrachteten. deb

Der Pekinger Finanzdistrikt profitiert von CIPS.

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3Ausgabe 20 | 15. Oktober 2015

News

Cash Management

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Page 4: Wer hält Ihre Bilanz in Balance? · Oddo Seydler begleitet Steilmann beim Börsengang, die italienische Banca IMI fungiert als Joint Bookrunner. snv/iStock/Thinkstock/Getty Images

Joh. Friedrich Behrens begibt neuen BondDer Werkzeugmaschinenher-steller Joh. Friedrich Behrens hat angekündigt, eine neue Mittelstandsanleihe über bis zu 25 Mio. Euro platzieren zu wollen. Das Papier läuft bis 2020 und wird mit 7,75% verzinst. Die Zeichnungsfrist soll am 9. November enden. Mit den neuen Mitteln will Joh. Friedrich Behrens die bestehende 30-Mio.-Euro-Anleihe aus dem Jahr 2011 refinanzieren, die im kom-menden März fällig wird.

Deutsche Bahn begibt neue Anleihen

Die Deutsche Bahn hat zwei Benchmark-Anleihen über 600 Mio. Euro und 400 Mio. Euro begeben. Die größere Tranche hat eine Laufzeit von zehn Jahren und wird mit 1,25% verzinst. Die kleinere, achtjährige Emission wird variabel mit 43 Basispunkten über dem 3-Monats-Euribor verzinst. Darüber hinaus hat das Unternehmen noch einen Bond in australischen Dollar mit einem Wert von rund 83 Mio. Euro platziert. Er läuft zehn Jahre und wird mit 3,75% verzinst.

Steilmann strebt den Börsengang anDer Textilkonzern Steilmann will Ende des Monats an die Börse gehen. Der erste Han-delstag am regulierten Markt der Frankfurter Börse ist für den 27. Oktober geplant. Die Zeichnungsfrist läuft noch bis zum 22. Oktober. Die Preis-spanne für die Aktien des Unternehmens liegt zwischen 3,50 Euro und 5,00 Euro. Insgesamt will Steilmann etwa 17 Mio. Aktien platzie-ren. Oddo Seydler begleitet Steilmann beim Börsengang, die italienische Banca IMI fungiert als Joint Bookrunner.

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S&P: Bankkredit dominiert in DeutschlandAlternative Finanzierungen gewinnen in Europa langsam Boden

Europäische Unternehmen nut-zen Alternativen zum Bankkredit

weiterhin nur begrenzt, allerdings zeichnet sich ein langsames, stetiges Wachstum ab. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse der Ra-tingagentur Standard & Poor’s. Aller-dings lässt sich in Europa kein einheit-liches Bild zeichnen. In Deutschland werden etwa 80 Prozent der Finan-zierungen über Bankkredite abgewi-ckelt. Vor allem Sparkassen und Ge-nossenschaftsbanken spielen für den Mittelstand bei der Finanzierung eine entscheidende Rolle. Durch ihre ge-steigerte Kreditvergabe während der Finanzkrise haben sie laut Standard & Poor’s ihre Stellung als Hauptfinan-zierer im deutschen Mittelstand weiter gefestigt. In Deutschland ist also keine Verringerung des Bankkreditanteils an der Finanzierung zu erkennen. Auch der Bondanteil bleibt stabil.

In Großbritannien, Frankreich und auch in Italien wächst hingegen der Anleiheanteil in der Unternehmens-finanzierung bereits seit 2006, wenn auch auf unterschiedlichem Niveau. Die Briten sind mit einem Anteil von 29 Prozent im vergangenen Jahr die Spitzenreiter in Europa. In Frankreich

liegt der Anteil mittlerweile bei mehr als 20 Prozent, in allen anderen Län-dern dagegen deutlich darunter.

Insgesamt zeige sich aber, dass bei Anleiheemissionen im High-Yield-Bereich eine deutliche Entwicklung stattfindet. Das Volumen der Transak-tionen ohne PE-Gesellschafter hat sich von 22 Milliarden Euro im Jahr 2012 auf 50 Milliarden Euro im vergange-nen Jahr gesteigert. Das zeigt, dass das Finanzierungssegment auch für Unternehmen, die nicht in den Händen eines Private-Equity-Investors liegen, interessanter geworden ist. Ebenso verzeichnet der Markt für Privatplat-

zierungen in Europa eine positive Ent-wicklung, auch wenn es sich weiter-hin um ein Nischensegment handelt. Während der Markt für paneuropäi-schen Private Placements (PEPP) von europäischen Emittenten 2013 noch ein Volumen von 4,2 Milliarden Euro hatte, waren es im vergangenen Jahr schon 7 Milliarden Euro. Der Schuld-scheinmarkt verzeichnete im vergan-genen Jahr ein Emissionsvolumen von 11 Milliarden Euro von europäischen Emittenten. Diese haben im vergan-genen Jahr nur im US-Private-Place-ment-Segment mit 12,9 Milliarden Euro noch mehr emittiert. ako

Finanzierungsticker+++ Schaeffler vollzieht den Börsengang, erhält Ba2 von Moody’s, Ausblick stabil +++ Chorus Clean Energy geht an die Börse +++ Gerresheimer begibt neuen Schuldschein +++ Covestro vollzieht Börsengang, erhält Baa2-Rating von Moody’s, Ausblick stabil +++ 3W Power will Wandelanleihe begeben +++ Leclanché plant Kapitalerhöhung +++ Deutsche Börse bei S&P nicht mehr auf CreditWatch nega-tive +++ Bayer-Rating bei A3 von Moody’s bestätigt, Ausblick stabil +++ Hapag-Lloyd nennt Details zum Börsengang +++ Vonovia-Rating bei BBB+ von S&P bestätigt +++ Rating der Deutsche Wohnen von S&P auf CreditWatch negative gesetzt +++

Top-FinanzierungNovomatic platziert Schuldschein über 275 Millionen Euro

Neben den Transaktionen von Kuka und Asklepios wagt sich auch ein

österreichischer Emittent wieder an den Schuldscheinmarkt. Das Glücks-spielunternehmen Novomatic aus Gumpoldskirchen (bei Wien) hat ein Schuldscheindarlehen mit einem Volu-men von 275 Millionen Euro platziert. Der Spielautomaten-Konzern erwirt-schaftete im vergangenen Geschäfts-jahr einen Umsatz von rund 1,9 Mil-liarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lag bei 647,4 Millionen Euro.

Der neue Schuldschein des Un-ternehmens besteht aus Tranchen mit fünf- und zehnjähriger Laufzeit und wurde bei Investoren in Deutschland, Österreich und unter anderem auch in Luxemburg und Spanien platziert. „Die Schuldschein-Emission war ein wichti-ger Schritt zur internationalen Diversi-

fizierung und Erweiterung unseres Fi-nanzierungsportfolios“, kommentiert Peter Stein, der Finanzvorstand des Unternehmens. „Wir nutzen damit das

anhaltend attraktive Zinsniveau insbe-sondere auch bei den langen Laufzei-ten.“ Die Konditionen seien vorteilhaft für das Unternehmen, weitere Details nennt CFO Stein allerdings nicht. Für Novomatic ist der Schuldschein nicht die erste Platzierung dieser Art. Das

Unternehmen hat zuletzt 2011 ein Schuldscheindarlehen begeben. Die zwei Tranchen dieser Emission, die jeweils im Dezember 2016 und 2018 fällig geworden wären, wurden im vergangenen Dezember bereits vorzei-tig zurückgezahlt. Ursprünglich hatte dieser Schuldschein ein Volumen von 42 Millionen Euro. Novomatic versucht über unterschiedliche kapitalmarktba-sierte Finanzierungsinstrumente die eigenen Investorenbasis zu verbrei-tern. Das Unternehmen ist auch im Anleihesegment aktiv und hat bereits mehrere Bonds begeben.

Der neue Schuldschein dürfte den Konzern auch bei der Finanzierung seiner M&A-Aktivitäten unterstützen. Neben Zukäufen bei einigen Tochter-gesellschaften des Unternehmens ist Novomatic gerade dabei, die teilstaat-liche Casino Austria zu übernehmen und sich gegen andere Bieter durch-zusetzen. Noch ist der M&A-Deal nicht ganz in trockenen Tüchern, einige rechtliche Genehmigungen stehen noch aus. ako

Der Glücksspielkonzern Novomatic finanziert sich.

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4Ausgabe 20 | 15. Oktober 2015

News

Finanzen & Bilanzen

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Bastei Lübbe löst Mini-Bond abKonsortialkredit über 33 Millionen Euro / „Mehr Sicherheit und Flexibilität“

Bastei Lübbe schlägt ein neues Fi-nanzierungskapitel auf. Das Köl-

ner Verlagshaus hat seine 2011 be-gebene, 30 Millionen Euro schwere Mittelstandsanleihe refinanziert. Der Mini-Bond läuft zwar noch bis Oktober 2016, dennoch hat sich Bastei Lübbe (Umsatz 2014/15: 110 Millionen Euro) bereits jetzt einen Konsortialkredit mit einem Volumen von 33 Millionen Euro und einer Laufzeit von sechs Jahren gesichert. Thomas Schierack, CEO und CFO in Personalunion, versucht mit der Transaktion dem Markt voraus zu sein: „Ich befürchte, dass in den kommen-den Monaten noch eine weitere Welle an Mini-Bond-Insolvenzen kommt“, sagt er. Er wollte vermeiden, dass sein Unternehmen mit den weniger soliden Emittenten in Zusammenhang ge-bracht wird.

Die Konditionen des syndizierten Kredits sind deutlich günstiger als die Mittelstandsanleihe: „Wir zahlen inklusive Absicherung unter 2 Pro-zent“, sagt Schierack. Der Mini-Bond ist noch mit 6,75 Prozent verzinst

und kann nicht vorzeitig gekündigt werden. Dem Kreditkonsortium ge-hören Commerzbank, Deutsche Bank und die Sparkasse KölnBonn an. Die

Geldhäuser sind auch verantwortlich für die auf den ersten Blick etwas krumm wirkenden 33 Millionen Euro. Der Betrag ergibt sich zum einen aus der Refinanzierung der Mittelstands-anleihe. „Zudem hatten wir bei den drei Banken jeweils eine Kontokorrent-kreditlinie über 1 Million Euro, die im Konsortialkredit aufgeht“, begründet

der Unternehmenschef, wie die Zahl zustande kam.

Lange zog Bastei Lübbe laut CEO Thomas Schierack auch in Erwägung, einen Schuldschein zu begeben. „Wir brauchen die Liquidität ja aber erst in einem Jahr. Der Konsortialkredit bietet uns daher mehr Sicherheit und Flexibilität“, sagt Schierack. Bei ei-nem Schuldschein hätte Bastei Lübbe ab sofort die volle Zinslast tragen müssen. Jetzt zahle Bastei Lübbe le-diglich eine Einmalpauschale und Bereitstellungszinsen, die „deutlich unter Marktniveau“ liegen. Mit dem Kredit sicherte sich Schierack zudem noch eine Option über weitere 10 Mil-lionen Euro für mögliche Zukäufe und strategische Investments. „Dadurch haben wir ein vereinfachtes Genehmi-gungsverfahren, falls wir ein interes-santes Unternehmen entdecken“, sagt Schierack. Ein konkretes Ziel für einen M&A-Deal habe der Manager jedoch noch nicht ins Auge gefasst. Das even-tuell nötige Geld hat er sich mit dem Konsortialkredit jedoch gesichert. jae

Kuka platziert Schuld-scheindarlehenDer Roboterbauer Kuka hat einen neuen Schuldschein mit einem Volumen von 250 Mio. Euro platziert. Ursprünglich war ein deutlich geringeres Volumen von 150 Mio. Euro geplant gewesen. Der Kon-zern hat die Emission auf-grund der hohen Nachfrage aufgestockt. Der Schuldschein besteht aus zwei Tranchen mit Laufzeiten von fünf und sieben Jahren. Im Durch-schnitt ergibt sich für die Emission ein fester Zinssatz von 1,35%. Arrangiert wurde die Finanzierung von LBBW und Unicredit. Das Marktum-feld sei im Laufe der Ver-marktung des Schuldscheins anspruchsvoller geworden, teilte der Konzern mit. Die Banken hätten das Papier bei einer großen Zahl von Inves-toren platziert. Mit den neuen Mittel will Kuka weiteres Wachstum finanzieren.

Thomas Schierack, CEO und CFO bei Bastei Lübbe

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5Ausgabe 20 | 15. Oktober 2015

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6 | DerTreasurer | Ausgabe 20 | 15. Oktober 2015 ANZEIGE

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Zehntes System-Update für tm5Das Treasury-System tm5von Bellin erhält erweiterteFunktionalitäten. Dazu zählenintegriertes Matching und dieelektronische Abwicklung vonAkkreditiven als Standard.Neben den von der Esmavorgegebenen Änderungenbietet tm5 ab dem Updatedie Möglichkeit der um-fassenden Meldung von Rohstoff-Futures unterEmir an, auch im Standard.

TIS erhält Innovations-förderungDie Cloud-Plattform TIShat aus dem Programm zurFörderung von Forschung, In-novationen und Technologien(Pro FIT) der InvestitionsbankBerlin IBB über 1 Mio. Euroerhalten. Das Kapital wird inden Aufbau einer neuen Betriebsstätte in Berlin und damit in das Geschäftsfeld „Better Decisions“ investiert.

Omikron mit neuer Multicash-GenerationMehr als eine neue Benutzeroberfläche / Update von Multicash-Transfer folgt 2016

Omikron bringt ab heute eine neue Multicash-Generation heraus. Der

Software-Spezialist aus Köln hat seine E-Banking-Lösung, die er primär unter „White Label“ über Banken vertreibt, in vielen Punkten umfassend erneuert. „Der Treiber war die Usability“, sagt Sebastian Schäfer, Key Account Mana-ger beim Kölner Systemhaus. Die neue Benutzeroberfläche orientiert sich neben einem zentralen Dashboard, in dem alle wichtigen Informationen dargestellt werden, an den konkreten nutzerspezifischen Handlungsoptio-nen. „Es werden immer nur diejenigen Funktionen angezeigt, die für die ak-tuelle Aufgabe relevant sind“, ergänzt Schäfer.

Allerdings revolutionieren die Neuerungen das neue Multicash fast, es ist in jedem Fall mehr als ein Face-lifting. „Am Ende ist nach der Überar-beitung, die in enger Zusammenarbeit mit Nutzern und Banken erfolgte, eine neue Software mit einer zukunftsfähi-gen Architektur mit vielen funktiona-len Erweiterungen entstanden“, sagt

Schäfer. „Wir haben die Sicherheits-standards vor dem Hintergrund der deutlich gestiegenen regulatorischen Anforderungen auf eine neue Ebene gehoben und orientieren uns an den strengsten internationalen Vorgaben.“ Um dies zu untermauern, laufe derzeit eine externe Zertifizierung, mit deren Ergebnis die Kölner in naher Zukunft rechnen.

Für die umfassende Überarbei-tung müssen Kunden eine neue Lizenz erwerben. „Wie und ob das von den Banken an die Kunden weitergegeben wird, ist individuell sehr unterschied-lich“, sagt Schäfer. „Wir freuen uns auf jeden Fall über eine rege Nach-frage und diverse Bestellungen unter den hiesigen Kreditinstituten. Wohl auch, weil der Updatepreis verglichen mit der technologischen und funktio-nalen Weiterentwicklung überschau-bar ist.“ Die Wartungskosten blieben nahezu gleich. Die Umstellung der über 100.000 Multicash-Nutzer wird ihre Zeit brauchen, das derzeitige Mul-ticash will Omikron deshalb bis Ende

2017 unterstützen. Der internationale Roll-out startet zunächst für die Län-der Deutschland und Österreich. Mul-ticash 4.0 wird danach im Jahr 2016 sukzessive in diversen weiteren Län-dern weltweit veröffentlicht. Im nächs-ten Jahr will das Kölner Systemhaus auch die Payment-Factory-Applikation Multicash-Transfer auf den aktuellen Stand bringen. Das System nutzen rund 200 Kunden, zu denen die Deut-sche Post DHL, der TÜV Süd und Aldi Süd zählen. mad

Veranstaltungen18.-19.11., in Frankfurt am Main

� Treasury Operations

20.11., in Frankfurt am Main � Anlagevermögen - Bilanzierung nach HGB, Steuerrecht und IFRS

03.-04.12., in Frankfurt am Main � Innovative Zahlverfahren und Cash Management

7Ausgabe 20 | 15. Oktober 2015

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easyfolio ist eine Marke der Extravest GmbH, des Kompetenz-Centers für Exchange Traded Funds. Die Extravest GmbH ist ein Beteiligungsunternehmen der FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH, des F.A.Z.-Fachverlags.

© Extravest GmbH, 2015. Der Inhalt dieser Produktinformation stellt keine Anlageempfehlung dar. Aktuelle Verkaufsunterlagen, alleinige Grundlage für eine Anlageentscheidung, erhalten Sie kostenlos bei der Extravest GmbH, Ickstattstraße 7, 80469 München, Tel. 089. 2020 86 99-27, E-Mail [email protected] oder auf www.easyfolio.de. Neben den Chancen auf Wertsteigerung sind die Anlagen in den easyfolio-Fonds Anlagerisiken ausgesetzt. Weitere Informationen und Hinweise finden Sie auf www.easyfolio.de.

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Frank Witter ist der neue CFO des in die Krise geratenen Autobauers Volkswagen. Er ist auf

Hans Dieter Pötsch gefolgt, der neuer Aufsichtsratschef der Wolfsburger ist. Witter hat einen Treasury-Hinter-grund: Er stieß 1992 zu VW und war zunächst für die Kapitalmarkttransaktionen im Konzern-Treasury verantwort-lich. Von 2001 bis 2002 arbeitete er als Corporate Treasurer bei SAirGroup in Zürich. Zuletzt war der Mana-ger Vorstandschef der VW-Finanztochter VW Financial Services.

Was DerTreasurer Ende Juli bereits aus Insider-Kreisen erfahren hat, ist heute auch offiziell verkündet worden: Carlo Kölzer, CEO der FX-Hedging-Plattform 360T, verstärkt das Management Committee der Gruppe Deutsche Börse. Das teilte der Dax-Konzern am heutigen Donnerstag im Zuge des offiziellen Abschlusses der Übernahme von 360T mit.

Dr. Jürgen Drebes ist seit Anfang Oktober Senior Direc-tor, Group Treasury, bei dem Sportartikelhersteller Adidas. In seiner neuen Position verantwortet er die Bereiche Financial Risk Management und Corporate Finance und berichtet direkt an den Treasury-Chef Michel Bekkers. Zuvor war Jürgen Drebes Leiter Risk Management bei dem Healthcare-Konzern Fresenius.

Stephan Albers ist neuer Corporate-Finance-Manager bei Nordzucker. Bei dem Braunschweiger Zuckerpro-duzenten berichtet er an Ralf Brunkow, Head of Corporate Finance. Zuletzt war Albers seit Anfang 2014 als Head of Treasury und Finance beim Flughafen Berlin-Brandenburg tätig.

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„Der Credit Spread war umfeldbedingt höher“Mathias Michel, Leiter Treasury bei der Deutschen Börse, über die Finanzierung der Übernahme der FX-Handelsplattform 360T

Für das Treasury der Deutschen Börse war das bisherige Jahr 2015

ereignisreich. Im Sommer verkün-dete der Handelsplattformbetreiber und -entwickler gleich zwei große Übernahmen: Zum einen kaufte der Dax-Konzern von dem Schweizer Bör-senbetreiber Six die Gemeinschafts-unternehmen Stoxx und Indexium für 650 Millionen Schweizer Franken (seinerzeit etwa 614 Millionen Euro). Zum anderen kündigte der Konzern den Kauf der FX-Handelsplattform 360T für 725 Millionen Euro an, der am heutigen Donnerstag offiziell ab-geschlossen wurde.

Zur Finanzierung der M&A-Deals war Mathias Michel, Leiter Treasury der Gruppe Deutsche Börse, fast schon auf ungewohnte Weise gefordert. Mi-chels Team ist zwar für das Funding- und Capital-Management der Mut-tergesellschaft zuständig. „Aber das ist nicht unser einziger Fokus“, sagt er. „Ein weiterer Schwerpunkt ist das Treasury unserer Tochtergesellschaften Clearstream und Eurex Clearing.“ Sein Team platzierte zunächst einen Hybrid-Bond für die Stoxx-Übernahme. Hinzu kamen später eine Unternehmens-anleihe über 500 Millionen Euro und eine Aktienplatzierung im Wert von 200 Millionen Euro. „Die letzten bei-den Kapitalmaßnahmen dienten der Finanzierung der 360T-Übernahme“, sagt Michel. Die Anleihe läuft über zehn Jahre und trägt einen Kupon von 1,625 Prozent. Das Bankenkonsortium führten Goldman Sachs International, J. P. Morgan und UBS an.

Das volatile Umfeld rund um die schwächelnde Konjunktur in China und den VW-Skandal veränderte zwar

nicht das Volumen, aber durchaus den Preis: „Der Credit Spread war sicher-lich etwas höher als in einem stabilen Umfeld“, sagt Michel. „Unser Spread bei der jetzigen Anleihe liegt bei 80 Basispunkten. Bei unserem 2012 be-gebenen Bond mit zehnjähriger Lauf-zeit kamen wir auf 73 Basispunkte.“ Die Konditionen bezeichnet der Treasury-Experte trotzdem als „attrak-tiv“. „Wir hatten ein Orderbuch von mehr als 1 Milliarde Euro. Die Über-zeichnungen sind momentan nicht so groß wie noch im ersten Quartal die-ses Jahres“, beobachtet der Treasurer.

Der Fokus von Michels Team lag bei den Transaktionen auf der Stabili-sierung des Ratings. Derzeit bewertet die Ratingagentur Standard & Poor’s die Deutsche Börse mit AA im exzel-lenten Investmentgrade. Nach der Ankündigung der Übernahmen setzte S&P Deutsche Börse auf Credit Watch „negative“. Daher entschied sich Mathias Michel zur Finanzierung des 360T-Deals dazu, zusätzlich zur Unter-

nehmensanleihe noch eigene Aktien auszugeben, um das Eigenkapital zu stärken. Auch diese Transaktion be-gleitete Michel mit seinem Team. Die Platzierung des Hybrid-Bonds Anfang August diente dem Kauf des Indexan-bieters Stoxx sowie des Plattformbe-treibers Indexium und sollte ebenfalls das gute Rating sichern. Denn S&P rechnet der Hybridanleihe wie üblich 50 Prozent Eigenkapitalanteil zu. Das Papier hat ein Volumen in Höhe von 600 Millionen Euro und einen Ku-pon von 2,75 Prozent. Die Emission wurde bankenseitig von BNP Paribas, Deutsche Bank, Goldman Sachs und Morgan Stanley als Joint Bookrunners begleitet. Die erste Call-Option für den Hybrid hat Deutsche Börse nach 5,5 Jahren, die S&P-Kriterien fordern für

ein Instrument mit 50 Prozent Equity-Credit ein erstes Kündigungsrecht nach frühestens fünf Jahren.

Die Strategie zur Sicherung des Ratings geht auf: S&P hat den nega-tiven Ausblick der Finanzierung der 360T-Übernahme wieder entfernt. Zwar erwartet die Ratingagentur, dass durch die Transaktionen das Verhältnis von bereinigten Schulden zu Ebitda auf 2,0x ansteigt, aber bis Ende 2016 wieder unter 1,75x fallen wird. jae

Mathias Michel ist seit 2013 Leiter des Konzern-Treasury der Deutschen Börse und seit 2002 für das Unternehmen als Treasurer tätig. Zuvor arbeitete der studierte Betriebswirt für die DZ Bank als Firmenkundenbetreuer.

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M&A-Finanzierung: die Anleihen der Deutschen Börse

Hybridanleihe Corporate Bond

Volumen: 600 Mio. Euro 500 Mio. Euro

Kupon: 2,75 Prozent 1,625 Prozent

Call-Option: Februar 2021 Keine

Fälligkeit: 2041 Oktober 2025

Quelle: Deutsche Börse

8Ausgabe 20 | 15. Oktober 2015

News

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Hilger übernimmt zusätzliche Rolle

Die Standard Chartered Bank hat einen neuen Deutschland-Chef:

Heinz Hilger, seit Juni 2013 Leiter des Großkundengeschäfts in Deutschland, ist zum CEO Germany befördert wor-den. Der 44-Jährige übernimmt den Posten von Clemens Frech, der seit 2008 Deutschland-Chef war. Einen Grund für den Wechsel kommunizierte die Bank nicht. Hilger ist bereits seit

2013 Mitglied der Geschäftsführung der Deutschland-niederlassung und kümmerte sich in dieser Funktion insbesondere um die Firmenkun-den der Bank. Vor seiner Zeit bei der

Standard Chartered Bank leitete Hilger als Managing Director bei der Bank of America Merrill Lynch den Bereich Cor-porate Banking für die DACH-Region. Hilger hatte zuvor leitende Positionen bei JP Morgan und der Royal Bank of Scotland inne. jus

BNP befördert Frank WeilackBNP Paribas ernennt Transaction-Banking-Chef

BNP Paribas verpasst sich eine neue Struktur im

Transaction Banking: Mit Frank Weilack hat die fran-zösische Großbank erstmals einen Chef für diesen Be-reich in der DACH-Region ernannt. Weilack ist bereits seit 2002 bei BNP Paribas und leitete zuletzt das Busi-ness Center der französischen Groß-bank in Frankfurt.

In seiner neuen Funktion be-richtet der Banker an Laurent Poiron, der als Head of Corporate Coverage Deutschland ebenfalls erst seit einigen Monaten an Bord ist.

Mit der neugeschaffenen Stelle will die französische Großbank die einzelnen Bereiche im Transaction Banking stärker miteinander verzah-nen: Cash Management, Global Trade Solutions und Corporate Deposit Line (kurzfristige Geldanlage) sollen in der DACH-Region aus einer Hand geführt werden. Die Bündelung dieser Berei-che ist durchaus üblich: Andere Ban-

ken haben in Deutschland eine ähnliche Struktur. Für die zuständigen Transaction-Banking-Bereichschefs der BNP Paribas bringt das neue Berichtslinien mit sich: So wird Andrej Ankerst, Leiter Cash Management Deutsch-land und Österreich, künftig nicht mehr direkt an Poiron,

sondern an Weilack berichten. Das-selbe gilt für Bernd Sooth, der das Glo-bal-Trade-Solutions-Geschäft in der Region verantwortet. Damit schafft die französische Großbank nach der Ernennung von Poiron innerhalb weni-ger Monate hierzulande eine weitere Hierarchiestufe.

Weilacks Wurzeln liegen vor allem im Trade-Finance-Bereich: 2006 wurde der Banker Head of Export Finance bei BNP Paribas mit Verantwortung für Deutschland und Österreich. Spä-ter war er drei Jahre lang in Doha als Regional Head of Middle East & Africa für den Bereich Global Trade Solutions zuständig. deb

Katja Müller hat als Be-reichsleiterin die Leitung der drei Geschäftsbe-reiche Institu-tional, Private

Label und Insourcing bei dem Vermögensverwalter Univer-sal-Investment übernommen. Bislang führte die 41-jährige Müller das Private-Label-Geschäft mit Fondsinitiatoren, unabhängigen Vermögensver-waltern und internationalen Asset Managern. In ihrer neuen Rolle berichtet sie direkt an den Sprecher der Geschäftsführung, Bernd Vorbeck.

Karim Bohn wird Anfang November neuer CFO von Patrizia Immobilien. Er folgt auf Arwed Fischer und kommt von der ebenfalls im Immo-biliensektor aktiven Süddeut-schen Wohnen, wo er zuletzt Geschäftsführer war.

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Deutsche Börse bereitet sich auf Mifid II vor Die Deutsche Börse und ihr Joint Venture, das Transakti-onsregister RegisTR, haben für die Reportingpflichten gemäß der EU-Finanzrichtlinie Mifid II zwei neue Services angekündigt: Sowohl für die Meldung relevanter Daten von an der Börse gehandel-ten Finanzprodukten als auch für außerbörsliche Geschäfte sollen Services aufgebaut werden. Mifid II tritt 2017 in Kraft.

Forderungsbörse Debitos wächstÜber Debitos, eine Online-plattform für den Handel mit notleidenden Forderungen, wurden seit 2014 Forde-rungen im Wert von über 1 Mrd. Euro versteigert. Zu den Verkäufern gehören nach Angaben von Debitos insbe-sondere Banken, aber auch Mittelständler.

Compliance lähmt ExportViele Trade-Finance-Anträge werden abgelehnt

Trade-Finance-Banker warnen be-reits seit langem davor, dass es

immer schwieriger wird, gewisse Handelsfinanzierungsservices anzu-bieten: Ausufernde Vorschriften zur Bekämpfung von Geldwäsche (Anti-Money-Laundering, AML) sowie Ter-rorismus und Wirtschaftskri-minalität (Know Your Costumer, KYC) würden das Geschäftsfeld ris-kant und unren-tabel machen, so die Finanzierer.

Wie gravie-rend dieses Problem ist, hat jetzt eine Studie der internationalen Handels-kammer (ICC) gezeigt: Mehr als die Hälfte der Anträge von kleinen und mittelständischen Unternehmen welt-weit werden abgelehnt (53 Prozent). Das geht aus einer Umfrage unter knapp 500 Banken weltweit hervor. Zugleich ist diese Gruppe mit 46 Pro-zent der angefragten Transaktionen

besonders von Handelsfinanzierungen abhängig. Anfragen von Großunter-nehmen lehnen Banken nur in jedem fünften Fall ab, Transaktionen für mul-tinationale Konzerne winken sie in 87 Prozent der Fälle durch.

Bei der Frage nach den Gründen stehen Compli-ance-Vorschriften klar an erster Stelle: 81 Prozent der Befragten nennen die AML- und KYC-Vorga-ben als Hinder-nis. Es folgen ein schlechtes Rating

des Abnehmerlandes (75 Prozent), mangelnde Bonität der ausstellenden Bank (71 Prozent) und ein unzurei-chendes Schuldnerrating (62 Prozent).

Es gibt aber auch gute Nachrich-ten: So geben 62 Prozent der Banken an, ihre Trade-Finance-Kreditlinien für Firmenkunden ausgeweitet zu haben. Völlig uninteressant ist das Geschäfts-feld also noch nicht geworden. deb

IMPRESSUM

Verlag FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH Der F.A.Z.-Fachverlag Frankenallee 68–72, 60327 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected] HRB Nr. 53454, Amtsgericht Frankfurt am Main

Geschäftsführer: Torsten Bardohn, Dr. André Hülsbömer

Vorsitzender der Geschäftsleitung: Bastian Frien

Redaktion: Markus Dentz (mad, verantwortlich), Desirée Backhaus (deb), Jakob Eich (jae), Antonia Kögler (ako) Telefon: (069) 75 91-32 52 Telefax: (069) 75 91-32 24 E-Mail: [email protected]

Verantwortlich für Anzeigen Dominik Heyer Telefon: (0 60 31) 73 86-17 15 Telefax: (0 60 31) 73 86-17 09 E-Mail: [email protected]

Herausgeber: Bastian Frien

Mitherausgeber: BNP Paribas, Deutsche Bank, Horváth & Partner GmbH, Reval, SEB AG, treasury executives 53° gmbh

Partner: Barclays Bank PLC, ING Bank – Branch of ING-DiBa AG, Litreca AG, Omikron Systemhaus GmbH & Co. KG

Jahresabonnement: kostenlos

Erscheinungsweise zweiwöchentlich (24 Ausgaben im Jahr)

Layout: Daniela Seidel, FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH

© Alle Rechte vorbehalten. FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH, 2015.

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Trade Finance: Banken beklagen KYC-Vorschriften.

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Neuer Investment-Chef bei DeAWMStefan Kreuzkamp wird ab 1. Dezember den Posten als Chief Investment Officer bei der Deutsche-Bank-Tochter Deutsche Asset & Wealth Management übernehmen. Er folgt damit auf Asoka Wöhr-mann, der zum Leiter des Privatkundengeschäfts bei der Deutschen Bank ernannt wurde.

Spitzenwert bei den FondszuflüssenIm August sind der Fonds-branche im deutschen Absatzmarkt 10,8 Mrd. Euro zugeflossen. 6,2 Mrd. davon flossen in Spezialfonds, 4 Mrd. Euro in Publikumsfonds und 0,6 Mrd. Euro in freie Mandate. Für Publikums- und Spezialfonds ergibt sich für 2015 bisher ein Spitzenwert von 135 Mrd. Euro. Bisheriger Rekord war das Jahr 2000 mit 122,8 Mrd. Euro.

Wandelanleihen als AnlagechanceGute Renditemöglichkeiten bei Convertible Bonds / Kein Marktstandard etabliert

In Zeiten niedriger Zinsen werden Trea surer zunehmend kreativer bei

der Geldanlage. Eine dabei noch eher wenig beachtete Anlageklasse sind Convertible Bonds. „Wandelanleihen werden von institutionellen Investo-ren nur als kleine Beimischung ver-wendet“, sagt Portfoliomanager Peter Schilling von der Credit Suisse. „Dabei bieten die Papiere durch ihre Aktien- und Anleihekomponenten sehr gute Chancen, um an den Aktienmärkten teilnehmen zu können und gleichzeitig das Risiko zu beschränken.“

Investoren können die Papiere am Ende der Laufzeit zu einem bestimm-ten Wandlungspreis in Aktien des Emittenten umtauschen. Wenn sich der Aktienkurs während der Laufzeit positiv entwickelt, können Investoren dadurch gute Gewinne mitnehmen. Sie erhalten im Idealfall die Aktien deutlich unter Marktwert. Falls der Kurs nicht ausreichend steigt, können sie sich die Bonds auch zurückzahlen lassen. Das Kreditrisiko der Emittenten muss der Investor allerdings tragen.

Trotz aller Renditechancen bleiben Wandelanleihen ein komplexes Pro-dukt. „Man muss bei diesen Bonds nicht täglich handeln, aber den Markt genau im Auge behalten“, betont Ren-tenspezialist Ralph Geiger von Credit Suisse. „Wenn man den Moment zu kaufen oder zu wandeln verpasst,

dann kann man leicht auch wieder 30 Prozent des Werts verlieren.“

Bei Wandelanleihen ist die Analyse des Prospektes eine Notwendigkeit, da es keinen Marktstandard gibt und jede Anleihe etwas anders aufgebaut ist. „Je nach Prospekt gibt es einige Raffinessen, die sich zum Vor- oder

auch Nachteil der Investoren auswir-ken können“, so Geiger. Deshalb seien Direktinvestitionen für die wenigsten Unternehmen eine gute Möglichkeit. Für die meisten kommen eher Fonds-lösungen in Frage.

Die Chance auf Rendite gibt es zudem nicht umsonst. Wandelanleihen haben deutlich niedrigere Kupons als normale Bonds. „Es gibt sogar einige Emittenten mit guter Bonität, die An-leihen mit einem Null-Prozent-Kupon platzieren können“, sagt André Rie-sen, Leiter der Kundenbetreuung bei Emcore, einem Schweizer Asset Mana-ger. Die Anleger verzichten also für die Möglichkeit, an den Aktienwerten zu partizipieren, auf Zinsen, die sie in an-deren Assetklassen erreichen könnten.

Die Kosten für das Management der Portfolios liegen über denen von reinen Rentenprodukten und sind ten-denziell vergleichbar mit Aktienpro-dukten, sagt Riesen. „Demgegenüber steht in den vergangenen zehn bis 20 Jahren ein Ertragsniveau nach Kosten von rund 6 Prozent.“ ako

Den Aktienkurs im Blick behalten

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12Ausgabe 20 | 15. Oktober 2015

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