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-5 ~ 0 ... -~
OK 669.11 : 620.18 Fachbereichstandard April 1982
1 Metallographische Bestimmung des Gefüges Deutsche Demokratische
Republik
von Gußwerkstoffen auf Eisen-Kohlenstoff-Basis TG[ - --
Grundsätzliche Festlegungen Ubersicht über Gefügerichtreihen
Art und Form der Gefügebestandteile
15477/01
Gruppe 12 400
MeTannorpa<fH14ecKoe onpeAeneH1-1e CTPYKTypb1
ßHTblX MaTep1-1anoe Ha >1<ene30-yTnepOAHCTOM OCHOee
npHH4'1nHanbHble ycTaHOBJleHHSI
o63op CTpyKTypHblX WKan
BHAbl " cpopMa cTpyKTYPHblX cocTaensitow,Hx
Metallographie Determinations of the Structure
.of lron-Carbon-Base Casting Materials
Principal Regulations
Survey af Reference Value Series of Structure
Type and Shape of the Structure Constituents
Deskriptoren: Metallographie; Gusswerkstoff; Eisen-Kohlenstoff-Basis
verbindlich ab 1. 7. 1983
Dieser Standard g i 1 t nicht für die metallographische Bestimmung von Gefügebesonderheiten
Vorbemerkung
Die Gefügerichtreihen dienen der leichteren Verständigung, der Vereinfachung der Gefügebeschreibung und als Vergleichsgrundlage.
Bei der Anwendung der Gefügerichtreihen muß berücksichtigt werden, daß der Vergleich mit den Bildern nur die Aussage über den mikroskopischen Befund zuläßt. Schlußfolgerungen aus der Gefügebestimmung auf zu erwartende Eigenschaften der Gußwerkstoffe sind auf Grund statistischer Auswertungen möglich.
·~ 1. PROBENAHME ...
'TJc a ~
'TJ o 'TJ c D .;; „ ;l „ m 1 „ c ::1 ;;
·;;; 'Ö o 'TJ c D .;;
„ .!! ;; > „ .!! ;; >
t; 1
'" „ „
Soweit die Probenahme nicht in Standards festgelegt ist, müssen die Anzahl und die Entnahmestellen der Proben vereinbart werden.
Eine das Gefüge beeinflussende Erwärmung bzw. Verformung bei der Probenahme ist zu verhindern.
2. SCHLIFFHERSTELLUNG UND -VORBEREITUNG
Die Oberfläche der Schliffe muß frei von Kratzern und Schleifrückständen sein. Graphiteinlagerungen müssen scharfe Begrenzungen aufweisen und dürfen nicht herausgerissen sein.
Die Schliffe sind entsprechend den jeweiligen Gefügebestandteilen nach Tabelle 1 zu ätzen.
Fortsetzung Seite 2 bis 20
Verantwortlich/bestätigt: 28. 4. 1982, VEB Kombinat Gießereianlagenbau und Gußerzeugnisse - GISAG, Leipzig
Seite 2 TGL 154n/01
Tabelle 1
1 1
TGL 15477 Ätzmittel Zusammensetzung Blatt
1 Richtreihe
1 1 bis 7 2 bis 4° '0 ige 2 bis 4 cm'1 Salpetersäure d20 = 1,40 g/cm'1 -· -- -
alkoholische 98 bis 96 cm'1 Alkohol 1 bis 9 Salpetersäure 2 12, 13, 16
und 17 ------
3 4 bis 14 17 bis 19
Kupferchlorid und 5 g Kupfer-II-Chlorid 1 1, 5, 6
Salzsäure in 100 cm'1 Salzsäure d211 = 1,19 g/cm'1 2 10, 11
alkoholischer 100 cm'l Alkohol 14 bis 17 Lösung 1)
3 20 bis 23
10°'0 ige 10 cm'1 Salpetersäure d211 = 1,40 g/cm:i 15, 16 alkoholische 90 cm' Alkohol 3 24 bis 26 Salpetersäure
Ätzmittel nach 5g Kaliumferrizyanid Murakami bei 25 g Kaliumhydroxid 70 bis 80 °C und 70 cm:i Wasser 1 7 2 bis 411
0 ige 2 bis 4 cm3 Salpetersäure d20 = 1,40 g/cm'1
alkoholische 98 bis 96 cm3 Alkohol Salpetersäure
Atzmittel 10 g Kupfer-II-Chlorid 1 1_8 -nach Stead 40 g Magnesiumchlorid ----, ---
20 cm'1 Salzsäure d20 = 1,19 g/cm3 3 27
mit Äthylalkohol auf 1 ooo cm3 aufgefüllt
3. DURCHFÜHRUNG UND AUSWERTUNG
3.1. Umfang der Gefügebestimmung
In der Regel ist es nicht erforderlich, alle Gefügerichtreihen für die Beurteilung heranzuziehen. Der Umfang der Gefügebestimmungen und die zu untersuchenden Zonen des Schliffes sind daher zu vereinbaren.
3.2. Einstufung und Klassifizierung
Bei der Beurteilung der einzelnen Gefügebestandteileile ist das Schliffbild der Probe mit den Bildern der entsprecheiden Richtreihen zu vergleichen.
Bei Angaben von Zahlenbereichen stellt das dazugehörige Schliffbild stets den Höchstwert dar. Die gegebenenfalls notwendige Bestimmung des Perlitanteiles kann aus den Richtreihen für die Bestimmung des Ferritanteiles abgeleitet werden. Der Anteil der von Perlit eingenommenen Fläche der Grundmasse ist die Ergänzung des jeweils ermittelten Ferritanteiles auf 100 Dfo. Die Bezeichnung des Gefüges erfolgt durch eine kurze Angabe über Form, Anteil, Größe oder Anordnung und durch ein Kurzzeichen.
Das Kurzzeichen setzt sich nach folgendem Schema zusammen:
Buchst::iben Bu(h-stabe Ziffer
r L
T H auptgcf ügebestandteil
1
1
~----i----+-- Gefügebcstandteil
'-----::-----/-- Ausbildung des Gefügebestandteiles
Im Bedarfsfalle müssen Richtreihen mit gleicher Buchstabenbezeichnung, die sich aber durch einen charakteristischen Gefügebestandteil unterscheiden, zusätzlich mit dem Buchstaben dieses Gefügebestand-'------!1'----1 teiles gekennzeichnet werden. Zwischen dem ersten Buchstabenkompkx und dem weiteren Buchstaben wird dann ein Bindestrich gesetzt.
Reihenfolge innerhalb der Richtreihe 1) Dieses Ätzmittel kommt erst dann zur Anwendung, wenn durch 2 bis 40/oige alkoholische Salpetersäure keine
Ätzwirkung erfolgt.
TGL 154n/01 Seite 3
Tabelle 2 Hauptgefügebestandteile
Buchstabe Benennung
E
1 Eutektische Zelle
G Graphit
K Karbide
M Grundmasse (Matrix)
p Phosphideutektikum
1 z Zementit
1
Tabelle 3 Gefügebestandteile
1~B_u_c_h_s_t_ab_e~~'~~~~~~~~~~-B_e_n_e_n_n_u_n_g~~~~~~ 1
A Austenit ~ B
c D
E
F
G
H
K
L
M
N
0
p
Q
R
s T
u
bandförmige Karbide
Anlaßgefüge
ö-Ferrit
ledeburitischer (eutektischer) Zementit
Ferrit
globular kompakte Karbide
kantig kompakte Karbide
Kugelgraphit
Lamellengraphit
Martensit
Nadeln
ohne Bezeichnung, wird eingesetzt, wenn keine Angabe des Gefügebestandteiles erfolgt
Gefüge der Perlitstufe
Grenze der eutektischen Zelle
Randzone (nur bei Temperguß)
sekundärer Zementit
Temperkohle
Restaustenit
LVZ !..~V-e_r_g_ü_tu_n_g_s_g_e_f_ü_ge~~~~~~~~~~~~~~~~~~· globularer Zementit
Zwischenstufengefüge
Tabelle 4 Ausbildung der Gefügebestandteile
F
G
M
Anordnung
Form
Größe
Anteil (Menge)
Benennung
Seite 4 TGL 154n/01
4. ÜßERSICHT ÜßER DIE RICHTREIHEN, NACH WERKSTOFFEN GEORDNET
4.1. Stahlguß, unlegiert und legiert
Tabelle 5
TGL 15477 Kurz-
Richtreihe Bezeichnung der Richtreihe zeichen Blatt
1 1 Ausbildungsform der Grundmasse MOF
1 5 Ausbildungsform des Zementites ZOF
·-1 6 Ausbildungsform der Karbide KOF
2 1 Anteil der von Ferrit eingenommenen Fläche der Grundmasse MFM-P
2 2 Anordnung von Ferrit und Perlit MFA
2 3 Korndurchmesser des Ferrites MFG
2 4 Abstand der Lamellen in Perlit MPG
2 5 Länge der Nadeln von Martensit, Zwischenstufengefüge und Vergütungs- MNG gefüge
2 6 Größe der beim Anlassen entstehenden Karbidausscheidungen MVG
---2 7 Ferrit und Vergütungsgefüge, Anteil der von Ferrit eingenommenen MFM-V
Fläche der Grundmasse
--2 8 Ferrit und Gefüge der Zwischenstufe, Anteil der von Ferrit eingenomme- MFM-Z nen Fläche der Grundmasse
2 9 Gefüge der Perlit- und Zwischenstufe, Anteil der von Perlit eingenomme- MPM-Z nen Fläche der Grundmasse
2 10 II-Ferrit und Austenit, Anteil der von II-Ferrit eingenommenen Fläche der
~ Grundmasse
2 11 II-Ferrit und Martcnsit, Anteil der von II-Ferrit eingenommenen Fläche der MDM-M Grundmasse
2 12 Restaustenit und Martensit, Anteil der von Restaustenit eingenommenen MUM Fläche der Grundmasse
2 13 Anteil der von globular kompakten Karbiden eingenommenen Fläche der KGM Grundmasse
2 14 Anteil der von kantig kompakten Karbiden eingenommenen Fläche der p-~ Grundmasse
-----2 15 Anteil der von bandförmig an den Korngrenzen ausgeschiedenen Karbiden KBM
1 eingenommenen Fläche der Grundmasse
2 16 Größe der Karbide KOG
----2 17 Anordnung der Karbide KOA
·-3 16 Anordnung des sekundären Zementites ZSA
3 19 Größe des sekundären Zementites ZSG
TGL 154n/01 Seite 5
4.2. Gußeisen mit Lamellengraphit, unlegiert und legiert
Tabelle 6
TGL 15477
1
Kurz-Blatt Richtreihe
Bezeichnung der Richtreihe zeichen
1 1 Ausbildungsform der Grundmasse MOF
1 2 Ausbildungsform des Graphites bei Gußeisen mit Lamellengraphit GLF
1 5 Ausbildungsform des Zementites ZOF
1 7 Ausbildungsform des Phosphideutektikums POF
1 8 Ausbildungsform der Grenzen der eutektischen Zellen EQF
2 4 Abstand der Lamellen in Perlit MPG
·-2 6 Größe der beim Anlassen entstehenden Karbidausscheidungen MVG
2 12 Restaustenit und Martensit, Anteil der von Restaustenit eingenommenen MUM Fläche der Grundmasse
3 1 Anteil der von Graphit eingenommenen Fläche bei Gußeisen mit Lamel- GLM lengraphit
3 2 Länge der Graphiteinlagerungen bei Gußeisen mit Lamellengraphit GLG
3 3 Anordnung des Graphites bei Gußeisen mit Lamellengraphit GLA
3 7 Anteil der von Ferrit eingenommenen Fläche der Grundmasse bei Guß- MFM-L eisen mit Lamellengraphit
3 11 Perlit und globularer Zementit, Anteil der von Perlit eingenommenen MPM-W Fläche der Grundmasse
3 12 Anordnung von Perlit, globularem Zementit und Ferrit MPA
3 13 Länge der Nadeln von Martensit, Zwischenstufengefüge und Vergütungs- MNG gefüge
3 14 Gefüge der Perlit- und Zwischenstufe, Anteil der von Perlit eingenomme- MPM-Z nen Fläche der Grundmasse
3 15 Anteil der von ledeburitischem Zementit eingenommenen Fläche der ZEM Grundmasse (20 :1)
3 17 Anteil der von ledeburitischem Zementit eingenommenen Fläche der ZEM Grundmasse (100 :1)
3 18 Größe des ledeburistischen Zementites ZEG
3 24 Anordnung des Phosphideutektikums POA
3 25 Durchmesser der Netzmaschen des Phosphideutektikums POG
3 26 Fläche der größten Einlagerungen von Phosphideutektikum POM
3 27 Zahl der eutektischen Zellen je cm2 EOM
Seite 6 TGL 154n/01
4.3. Gußeisen mit Kugelgraphit, unlegiert und legiert
Tabelle 7
TGL 15477 Kurz-Blatt
1 Richtreihe
Bezeichnung der Richtreihe zeichen
1 1 Ausbildungsform der Grundmasse MOF
1 4 Ausbildungsform des Graphites bei Gußeisen mit Kugelgraphit GKF
1 5 Ausbildungsform des Zementites ZOF
2 4 Abstand der Lamellen in Perlit MPG
2 6 Größe der beim Anlassen entstehenden Karbidausscheidungen MVG
2 12 Restaustenit und Martensit, Anteil der von Restaustenit eingenommenen MUM Fläche der Grundmasse
3 4 Anteil der von Graphit eingenommenen Fläche bei Gußeisen mit Kugel- GKM graphit
3 5 Durchmesser der Graphiteinlagerungen bei Gußeisen mit Kugelgraphit GKG
3 8 Anteil der von Ferrit eingenommenen Fläche der Grundmasse bei Guß- MFM-K eisen mit Kugelgraphit
3 11 Perlit und globularer Zementit, Anteil der von Perlit eingenommenen MPM-W Fläche der Grundmasse
3 12 Anordnung von Perlit, globularem Zementit und Ferrit MPA
3 13 Länge der Nadeln von Martensit, Zwischenstufengefüge und Vergütungs- MNG gef üge
3 14 Gefüge der Perlit- und Zwischenstufe, Anteil der von Perlit eingenomme- MPM-Z nen Fläche der Grundmasse
3 15 Anteil der von ledeburitischem Zementit eingenommenen Fläche der ZEM Grundmasse (20 :1)
3 17 Anteil der von ledeburitischem Zementit eingenommenen Fläche der ZEM Grundmasse {100 :1)
3 18 Größe des ledeburitischen Zementites ZEG 1
TGL 15477/01 Seite 7
4.4. Temperguß
Tabelle 8
TGL 15477 Kurz-Blatt Richtreihe
Bezeichnung der Richtreihe zeichen
1 1 Ausbildungsform der Grundmasse MOF
1 3 Ausbildungsform des Graphites bei Temperguß GTF
1 5 Ausbildungsform des Zementites ZOF
2 4 Abstand der Lamellen in Perlit MPG
2 6 Größe der beim Anlassen entstehenden Karbidausscheidungen MVG
2 12 Restaustenit und Martensit. Anteil der von Restaustenit eingenommenen MUM Fläche der Grundmasse
3 6 Durchmesser der Graphiteinlagerungen bei Temperguß GTG
3 9 Anteil der von Ferrit eingenommenen Fläche der Grundmasse bei Tem- MFM-T perguß
3 10 Ausbildung der Randzone bei Temperguß MRA
3
1
11 Perlit und globularer Zementit, Anteil der von Perlit eingenommenen MPM-W Fläche der Grundmasse
3 13 Länge der Nadeln von Martensit, Zwischenstufengefüge und Vergütungs- MNG gefüge
3 15 Anteil der von ledeburitischem Zementit eingenommenen Fläche der ZEM Grundmasse (20 :1)
3 17 1
Anteil der von ledeburitischem Zementit eingenommenen Fläche der ZEM Grundmasse (100 :1)
3 18 Größe des ledeburitischen Zementites ZEG 1
Seite 8 TGL 15477/01
4.5. Hartguß, unlegiert und legiert
Tabelle 9
TGL 15477
Blatt 1
Richtreihe Bezeichnung der Richtreihe
1 1 Ausbildungsform der Grundmasse
1 2 Ausbildungsform des Graphites bei Gußeisen mit Lamellengraphit
1 4 Ausbildungsform des Graphites bei Gußeisen mit Kugelgraphit
1 5 Ausbildungsform des Zementites
2 4 Abstand der Lamellen in Perlit
3 1 Anteil der von Graphit eingenommenen Fläche bei Gußeisen mit Lamel-lengraphit
3 2 Länge der Graphiteinlagerungen bei Gußeisen mit Lamellengraphit
3 3 Anordnung des Graphites bei Gußeisen mit Lamellengraphit
3 4 Anteil der von Graphit eingenommenen Fläche bei Gußeisen mit Kugel-graphit
3 5 Durchmesser der Graphiteinlagerungen bei Gußeisen mit Kugelgraphit
3 13 Länge der Nadeln von Martensit, Zwischenstufengefüge und Vergütungs-gefüge
3 15 Anteil der von ledeburitischem Zementit eingenommenen Fläche der Grundmasse (20 :1)
3 16 Anordnung des sekundären Zementites
3 17 Anteil der von ledeburitischem Zementit eingenommenen Fläche der Grundmasse (100 :1)
3 18 Größe des ledeburitischen Zementites
3 19 Größe des sekundären Zementites
3 20 Austenit und Umwandlungsgefüge, Anteil der von Martensit eingenomme-nen Fläche der Grundmasse
3 21 Austenit und Umwandlungsgefüge, Anteil der von Zwischenstufengefüge
1
eingenommenen Fläche der Grundmasse
3 22 Austenit und Umwandlungsgefüge, Anteil der von Gefügen der Perlitstufe eingenommenen Fläche der Grundmasse
3 23 Austenit und Anlaßgefüge, Anteil der von Anlaßgefüge eingenommenen Fläche der Grundmasse
5. PRÜFBERICHT
Über die Untersuchungen ist ein Prüfbericht anzufertigen. Im Prüfbericht sind anzugeben: Werkstoff, Bezeichnung des Gußstückes, Art der Entnahme des Prüfkörpers, Lage der im Schliff untersuchten Zone z.B. Randzone, Kernzone,
Kurz-zeichen
MOF
GLF 1
1 GKF
ZOF
MPG
GLM
GLG
GLA
GKM
GKG
MNG
ZEM
ZSA
ZEM
ZEG
ZSG
MAM-M
MAM-Z
MAM-P
MAM-C
Umfang und Ergebnis der durchgeführten Untersuchungen in der Reihenfolge der Richtreihen unter Angabe der Kurzzeichen, Angaben über weitere Gefügebestandteile z.B. Mangansulfide sowie Fehlerstellen z. B. Mikrolunker.
Beispiele für einen Prüfbericht :
1. Beispiel
Werkstoff: GGL-20 Bezeichnung des Gußstückes: Hauptprobestab Entnahme des Schliffes: aus dem Kopf des Probestabes Untersuchte Stelle des Schliffes: Kern
Untersuchungsergebnis: Graphit Anteil der von Graphit eingenommenen Fläche: über 10 bis 15 °/0 GLM 3 Länge der Graphiteinlagerungen: über 40 bis 125 ,um GLG 5 Anordnung des Graphites: gleichmäßig GLA 1
Grundmasse Anteil der von Ferrit eingenommenen Fläche: über 1 bis 5 % MFM-L 2 Phosphideutektikum Anordnung des Phosphideutektikums: schwach durchbrochenes Netz POA 3 Durchmesser der Netzmaschen des Phosphideutektikums: über 250 bis 750 11m POG 2 Fläche der größten Einlagerung von Phosphideutektikum: über 10 000 bis 15 000 11m2 POM 3
Kurzfassung des Ergebnisses: GLM 3 - GLG 5 - GLA 1 - MFM-L 2 - POA 3 - POG 2 - POM 3
2. Beispiel
Werkstoff: GS-40 MnCrSi 3 vergütet Bezeichnung des Gußstückes: Welle
TGL 154n/01 Seite 9
Entnahme des Schliffes: Abtrennen eines Abschnittes der Welle, gute Kühlung zur Vermeidung einer das Gefüge beeinflussenden Erwärmung Untersuchte Stelle des Schliffes: gesamte Schliffflä ehe
Untersuchungsergebnis: Grundmasse Ausbildungsform: Vergütungsgefüge MOF 6 Länge der Nadeln von Vergütungsgefüge: über 10 bis 2011m MNG 2 Größe der beim Anlassen entstehenden Karbidausscheidungen: grob MVG 4
Kurzfassung des Ergebnisses: MOF 6 - MNG 2 - MVG 4
6. ÜßERSICHT ÜBER DIE GEFÜGEBESTANDTEILE
Für die Übersicht der Gefügebestandteile gelten die Richtreihen 1 bis 8.
Hinweise
Ersatz für TGL 15477/01 Ausg. 10.75
Änderungen gegenüber Ausg. 10.75: Gefügerichtreihen für eutektische Zellen aufgenommen Entstanden unter Berücksichtigung der Empfehlung RS 35-72 der Ständigen Kommission Standardisierung des RGW Gegenüber der Empfehlung RS 35-72 wurden zusätzlich aufgenommen: Gefügerichtreihen für legiertes Gußeisen, unlegierten und legierten Hartguß, unlegierten und legierten Stahlguß und eutektische Zellen Im vorliegenden Standard ist auf folgende Standards Bezug genommen: TGL 15477/02 und /03
Seite 10 TGL 15477/01
Richtreihe 1
Grundmasse
Ausbildungsform der Grundmasse
Abbildungsmaßstab 500 :1
Perlit
globularer Zementit
MOF
Austenit
MOF2 Troostit
MOF4 Ferrit
J.
/
.r I
f (
„.
MOF1
MOF3
MOF5
Fortsetzung der Richtreihe Seite 11
TGL 154n/01 Seite 11
Fortsetzung der Richtreihe 1
Martensit MOF6
Gefüge der unteren Zwischenstufe MOF 7 Gefüge der oberen Zwischenstufe MOFB
Vergütungsgefüge MOF10
Seite 12 TGL 154n/01
Richtreihe 2
Graphit
Ausbildungsform des Graphites bei Gußeisen mit Lamellengraphit GLF
Abbildungsmaßstab 100 :1
wirbelförmig
Primärgraphit grob fein
geradlinig GLF1
GLF 2 '• wirbelförmig und knotenförmig GLF3
GLF4 Segregatgraphit GLFS
_ ....
,
• ~ „-kompakt GTF1
' .
• ••• . .
zerklüftet GTF2
~ 1
stark zerklüftet und fadenförmig GTF4
Richtreihe 3
Graphit
TGL 15477/01 Seite 13
Ausbildungsform des Graphites bei Temperguß GTF
Abbildungsmaßstab 100 :1
stark zerklüftet
„. 1fi.,,f " ' " i·~
, .
" ,~
aufgelockert
. . ..., ..
GTF3
-
l GTFS
Seite 14 TGL 154n/01
Richtreihe 4
Graphit
Ausbildungsform des Graphites bei Gußeisen mit Kugelgraphit GKF
Abbildungsmaßstab 100:1
••
vollkommen kugelförmig
wurmförmig
krabbenförmig
GKF1
GKF3
GKFS
• „'
·~
. ;-
. „
. . •
<
~,
unvollkommen kugelförmig GKF2
knotenförmig
explodierte Form
GKF4
GKF6
Fortsetzung der Richtreihe Seite 15
Fortsetzung der Richtreihe 4
spinnneförmig GKF7
Segregatgraphit GKF 9
entartete Form
)
·, _.·:' ....
-~ ~: .· ~~· ..
_-,; ·,· · · '.- . • -1 : ·:· t·.. „ ·':· ·.~ . . .....
"I 1 .
·. · . ... ! „ .. ,
feine Sekundärausscheidungen
TGL 154n/01 Seite 15
GKF 8
.. · ~>~ . _\.-·· · .. .
GKF 10
Seite 16 TGL 15477/01
Richtreihe 5
Zementit
Ausbildungsform des Zementites ZOF
Abbildungsmaßstab 100 :1
Ledeburit, feingliedrig
Ledeburit, netzförmig
Sekundärzementit, bandförmig
ZOF2
ZOF4
ZOF6
Ledeburit, kompakt ZOF1
Ledeburit, plattenförmig ZOF3
Ledeburit, nadelförmig ZOFS
Sekundärzementit, spießig ZOF7
globular kompakt KOFt
bandförmig an den Korngrenzen ausgeschieden KOF3
skelettförmig KOF 5
Richtreihe 6
Karbide
TGL 15477 / 01 Seite 17
Ausbildungsform der Karbide KOF
Abbildungsmaßstab 500 :1
kantig kompakt KOF2
spießförmig KOF4
lamellenförmig KOF6
Seite 18 TGL 154n/01
Richtreihe 7
Phosphideu tek tikum
Ausbildungsform des Phosphideutektikums POF
Abbildungsmaßstab 500 :1
Ätzung: 2 bis 40/oige alkoholische Salpetersäure
ternäres Phosphideutektikum mit körnigem Eisenphosphid
Ätzung : Murakami und 2 bis 40/o ige alkoholische Salpetersäure
POF 1
ternäres Phosphideutektikum mit spießförmigem Eisenphosphid POF2
Fortsetzung der Richtreihe Seite 19
TGL 154n/01 Seite 19"
Fortsetzung der Richtreihe 7
Ätzung: Ätzung : 2 bis 40/oige alkoholische Salpetersäure Murakami und 2 bis 40/o ige alkoholische Salpetersäure
pseudobinäres Phosphideutektikum POF3
ternäres Phosphideutektikum mit balkenförmigen Karbideinlagerungen POF4
Seite 20 TGL 15477/01
ungleichmäßig EQF1
gleichmäßig schmal EQF 2
. .„. . . ,• ~ . :•. }:~~; ·: ~::t : . . :'-, ·. ' • .·· . ~ '. -~.~ ~'i·~"-;l' . ,_ • • :· ;,, - . . . '·"?:·. ·' • • : . •. :; ,„-!~ . ~~ '.... . ': ' ( l.t '". -? ~ „ ' ... „,„„ ,... . ~ . -l't -~· . . . ~" . "· -]J .. "" .„~„.,:. t\ ., ·. "- „ ·1·· ... ~ ~I .... ·r. I ,,_,. „ . „_ „ "-• 't: • .,. ~ .. . ., " „ . '•. . . . .„ ~.„„ . . "\ · · .. • „ •. . >. . .. , „. ; ~ ...... '4' .t ' ··:. • . . . ::.:--; ~„ . ; . ... . . . - ~· . „ .. ,.„ . ~! !\ ,, .„ . ' „ ' . ' .:. ., . . •.. " "'· . • „. ·, ~ . . .. .. ' . ' '}', ·' . ~; '· „ "; . :~ ~ . .•.. r.~· . . ; . . . . ~ . "„ ~il' • ' „ -~·,,,, • • ''I>._ -t -~, '~~:~1 ·. ~--•. ~[·. ~ . ~ ..... ' ·::, .·!tr,., •. . "' <!"~ . ~ ·?.1·· ·- . · ·-· - ', ·,< .. „. . ,. ' '
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. ; ., " ~-.1: . ·. ; ";,„·'· ·::·, .. :,„,, '~,. : ~ : „/.~';'. :_ j··~ .... ~„:·, ~ ~-~~ . . . . „ ·· ~ •. „ . • •..• „ „ - ·~ . ' ., . • , „
dendritisch EQF4
nur vereinzelt erkennbar EQF6
Richtreihe 8
Eutektische Zellen
Ausbildungsform der Grenzen der eutektischen Zellen EQF
Abbildungsmaßstab 20 :1
gleichmäßig breit
regellos
nicht erkennbar
EQF3
EQFS
EQF7