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DER JUNGE ZAHNARZT 2 | 2010 medizin 8 Wie Komposit reparieren? Originalpublikation // Rathke A, Tymina Y, Haller B (2009) Effekt unterschiedlicher Oberflächenbehandlungen auf die Komposit-Komposit-Reparatur Verbundfestigkeit. Clin Oral Invest 13:317-323 Fazit F rakturierte Kompositfüllungen sollten mit einem rotie- renden Diamanten angeraut und dann mit einem Adhä- siv vorbehandelt werden. Zusätzliches Silanisieren scheint keine weitere Verbesserung der Festigkeit mit sich zu brin- gen. Liegt im Bereich der Komposit-Fraktur Dentin frei, kann ein zusätzlicher Primer verwendet werden. Dr. Wolfgang Bengel // Heiligenberg K omposit-Restaurationen werden häufiger repariert, um zusätzliche Kosten und Zahnhartsubstanzverlust zu ver- meiden. Unklar ist bisher, welches Vorgehen hierbei am effek- tivsten ist: Bloßes Anätzen mit Phosphorsäure oder die zusätz- liche Anwendung eines Silans. Dies herauszufinden, war das Ziel der o. g. Studie, die in vit- ro durchgeführt wurde. Die Prüfzylinder wurden aus einem Mikrohybrid-Komposit hergestellt, die 24h bzw. 6 Monate in Kochsalzlösung gelagert wurden. Methoden Unterschiedliche Gruppen wurden gebildet: Kein Adhäsiv plus Anrauhen mit dem Diamanten plus Sandstrahlen div. Adhäsive plus Anrauhen mit dem Diamanten plus Sandstrahlen Sandstrahlen plus Silanisierung Anschließend wurde die Verbundfestigkeit geprüſt. Ergebnisse Das Alter der Komposite hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Reparaturergebnisse. Die Adhäsivgruppen schnitten besser ab als die Gruppe, in der kein Adhäsiv verwendet wurde. Die Vorbehandlung mit Silanen verbesserte die Reparaturverbin- dung in der Sandstrahl (30mü)-Gruppe zwar, lag aber nicht über der Verbundfestigkeit der Sandstrahl-plus Adhäsiv-Gruppe. Quelle: Wissenschaftlicher Info-Dienst, FVDZ © Dmitriy Yakovlev / shutterstock.com

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DER JUNGE ZAHNARZT 2 | 2010

medizin

8

Wie Komposit reparieren?

Originalpublikation // Rathke A, Tymina Y, Haller B (2009)

Effekt unterschiedlicher Oberflächenbehandlungen auf die

Komposit-Komposit-Reparatur Verbundfestigkeit. Clin Oral

Invest 13:317-323

Fazit

Frakturierte Kompositfüllungen sollten mit einem rotie-renden Diamanten angeraut und dann mit einem Adhä-

siv vorbehandelt werden. Zusätzliches Silanisieren scheint keine weitere Verbesserung der Festigkeit mit sich zu brin-gen. Liegt im Bereich der Komposit-Fraktur Dentin frei, kann ein zusätzlicher Primer verwendet werden.

Dr. Wolfgang Bengel // Heiligenberg

Komposit-Restaurationen werden häufiger repariert, um zusätzliche Kosten und Zahnhartsubstanzverlust zu ver-

meiden. Unklar ist bisher, welches Vorgehen hierbei am effek-tivsten ist: Bloßes Anätzen mit Phosphorsäure oder die zusätz-liche Anwendung eines Silans.

Dies herauszufinden, war das Ziel der o. g. Studie, die in vit-ro durchgeführt wurde. Die Prüfzylinder wurden aus einem Mikrohybrid-Komposit hergestellt, die 24h bzw. 6 Monate in Kochsalzlösung gelagert wurden.

Methoden

Unterschiedliche Gruppen wurden gebildet:Kein Adhäsiv plus Anrauhen mit dem Diamanten plus Sandstrahlendiv. Adhäsive plus Anrauhen mit dem Diamanten plus SandstrahlenSandstrahlen plus Silanisierung

Anschließend wurde die Verbundfestigkeit geprüft.

Ergebnisse

Das Alter der Komposite hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Reparaturergebnisse. Die Adhäsivgruppen schnitten besser ab als die Gruppe, in der kein Adhäsiv verwendet wurde. Die Vorbehandlung mit Silanen verbesserte die Reparaturverbin-dung in der Sandstrahl (30mü)-Gruppe zwar, lag aber nicht über der Verbundfestigkeit der Sandstrahl-plus Adhäsiv-Gruppe.

Quelle: Wissenschaftlicher Info-Dienst, FVDZ

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