24
E-Mobility bewegt Wie Phoenix Contact die Mobilität der Zukunft mitgestaltet Das Kundenmagazin von Phoenix Contact | April 2015 1 |15

Wie Phoenix Contact die Mobilität der Zukunft mitgestaltet · bahn A9 auf der Strecke zwischen München und Leipzig. Hier können in beiden Fahrtrichtungen acht Schnellladesäulen,

  • Upload
    others

  • View
    2

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

E-Mobility bewegtWie Phoenix Contact die Mobilität der Zukunft mitgestaltet

Das Kundenmagazin von Phoenix Contact | April 2015

1|15

Kommentar02 Helmut Friedrich

Im Gespräch03 Matthias Kübel, Volkswagen AG

Titelthema In der Gegenwart angekommen04 Phoenix Contact bietet Komponenten

und Systeme für moderne Ladetechnik

Technologie Elektromobilität08 Flexible Steuerungslösung für das

DC-Laden Elektromobilität16 E-Mobilität für Nutz- und

Sonderfahrzeuge

Lösungen für die Zukunft Elektromobilität10 Gildemeister energy solutions steuert

seine E-Tankstellen durch von Phoenix Contact

Vor Ort Elektromobilität07 In China wird der Ausbau der Elektro-

mobilität intensiv vorangetrieben Steuerungstechnik18 Verbund von Notstromaggregaten

bildet ein virtuelles Kraftwerk

Neue Produkte21 Hochstromklemmen Power-Turn Safe Energy Control Technology Touch Panel der Serie WP 3000 Gehäusesystem EH

Aktuell14 20 Jahre Industrial Communication

Congress – Ein Rückblick22 Roland Bent neuer Vorsitzender des

DKE-Lenkungsausschuss22 Eplan, Rittal und Phoenix Contact

präsentieren digitalisierte Produktion23 Phoenix Contact gründet

Investmentgesellschaft

Auf dem Weg in eine e-mobile Zukunft

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

steht das Auto vor einer Revolution? Autonomes Fahren und batteriegestütz-ter Elektroantrieb sind die Schlagworte. Während ersteres einen wesentlichen Komfortgewinn zum Ziel hat, wird das Elektroauto durch die zukünftig welt-weit verschärften Umweltanforderungen vorangetrieben.

Das vollständig autonome Fahren befindet sich noch in einem Experimentier-stadium, aber schon heute sind mehrere rein batteriebetriebene Fahrzeuge erfolgreich auf den Strassen unterwegs. Zahlreiche Volumenmodelle gibt es bereits oder in naher Zukunft auch als Hybrid. Wurde vor wenigen Jahren noch diskutiert, ob sich die Elektromobilität überhaupt durchsetzt, ist die Frage derzeit nur noch, wie schnell.

Voraussetzung für den raschen Wandel ist auch die erforderliche Infrastruktur zum Laden der Batterien. Dieser Ausbau wird in den einzelnen Ländern mit sehr unterschiedlicher Geschwindigkeit vorangetrieben. Deutschland hinkt hier leider deutlich hinterher. Eine wesentliche Voraussetzung wurde bereits vor Jahren erarbeitet: einheitliche und genormte Steckverbinder jeweils für Europa, Nordamerika, China und Japan. Phoenix Contact war – zusammen mit der Automobilindustrie – daran federführend beteiligt. Insbesondere die Schnell-ladetechnik ist eine Bedingung für eine hohe Akzeptanz von Elektrofahr zeugen. Mit ihr ist es möglich, einen Pkw in circa einer halben Stunde aufzu laden. Bis-lang sind entsprechende Ladesäulen nur an einigen wenigen öffent lichen Or-ten installiert. Das Ziel der Bundeskanzlerin lautet, in Deutschland bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf der Strasse zu haben. Dafür bleiben uns nur noch fünf Jahre! Deswegen muss der Ausbau der Infrastruktur viel energischer vorangetrieben werden.

Dipl.-Phys. Helmut FriedrichGeschäftsführerPhoenix Contact E-Mobility GmbH

phoenixcontact.ch

02 UPDATE 1|15Editorial

Gut unterwegsDas Combined Charging System hat sich durchgesetzt

Matthias Kübel ist Projektleiter für Standards und Konzepte der Ladeschnittstelle bei Volkswa-gen in Wolfsburg. Er war bei der Entwicklung des Ladestandards Combined Charging System (CCS) auf Seiten des Automobilherstellers massgeblich beteiligt. Die Redaktion der UPDATE fragte nach den Hintergründen zur Einführung des neuen Standards und danach, wie sich die Ladetechno-logie weiterentwickeln wird.

UPDATE: Herr Kübel, wie beurteilen Sie die bis-herige Resonanz auf den neuen CCS-Standard auf Kunden- und auf Herstellerseite?Kübel: In Europa und Amerika ist das CCS gut angenommen worden. Es wurden zum Beispiel in Europa, Stand Ende 2014, über 700 Ladesäulen mit dem CCS aufgebaut. Der europäische Auto-

mobilverband ACEA hat das CCS als den Lade-standard für Europa empfohlen und die europä-ische Kommission hat mit der EU-Direktive für alternative Kraftstoffe das CCS als verbindlichen Ladestandard für jede Schnellladesäule ab 2017 vorgeschrieben. Das CCS wird mittlerweile von acht Ladesäulenherstellern weltweit angeboten, darunter sind zum Beispiel auch Hersteller aus Taiwan und Australien. Wir rechnen in diesem Jahr mit weiteren Ladesäulenherstellern.

UPDATE: Welche Herausforderungen gibt es noch auf der Seite der Fahrzeughersteller und

wie sieht es bei der Entwicklung der Infra struktur aus?Kübel: Interoperabilität und der weitere Aufbau der CCS-Ladeinfrastruktur sind die zur Zeit wichtigsten Themen. Fahrzeug-hersteller, Testhäuser und Ladesäulen-hersteller arbeiten gemeinsam an einer Beschreibung der Normkonformitätstests. So wird abschliessend sichergestellt, dass CCS-Ladesäulen, die diesen Test bestehen, alle Fahrzeuge mit CCS-Ladesystem einwandfrei be-dienen können. Darüber hinaus müssen wir das CCS in Asien vorantreiben. In einigen asiatischen Märkten, zum Beispiel Korea und Hong Kong, wird die CCS-Ladeinfrastruktur berücksichtigt. Das ist ein guter Anfang, aber noch nicht aus-reichend.

UPDATE: Wie wird das System zukünftig weiter-entwickelt? Welche Rolle spielt Phoenix Contact als Systemlieferant in diesem Prozess?Kübel: Wir können bereits heute Ladeströme bis 200 A bereitstellen. Dies ist ein sehr guter Wert, wenn man berücksichtigt, dass wir hier von einem Dauerstrom reden. Künftig rechnen wir aber mit Elektrofahrzeugen, die Reichwei-ten von 500 Kilometern und mehr anbieten. Um die Batterien dieser Fahrzeuge in kurzer Zeit aufladen zu können, müssen die Ladeströ-me weiter gesteigert werden. Hier kann uns Phoenix Contact mit seiner Kompetenz und Erfahrung unterstützen. Auch die europäischen Bushersteller haben Interesse an dem CCS gezeigt und planen, das CCS- Ladesystem auch für elektrisch betriebene Stadtbusse einzusetzen. Das wäre ein grosser Durchbruch für den Ausbau der Lade infrastruktur in den Städten und Kommunen, denn diese Bus-se werden an den Endhalte stellen Ladestationen benötigen, die auch für den elektrisch betriebe-nen Individual verkehr nutzbar wären.UPDATE: Vielen Dank für das Gespräch!

„Interoperabilität und der weitere Aufbau der CCS-Lade-infrastruktur sind die zur Zeit wichtigsten Themen.“

Matthias Kübel, Volkswagen AG

03UPDATE 1|15 Im Gespräch

Elektromobilität hat die Schwelle zu einer alltäglichen Technologie überschritten. Mit dem Combined Charging System gibt es einen alltagstauglichen Standard für das AC- und DC-Laden. Als Partner der Automobilindustrie und auch als Komponentenlieferant für Lade-infrastruktur steht Phoenix Contact inmitten des immer stärker fortschreitenden Markts für Elektromobilität.

Hinweisschilder zum Auftanken von Elektro-fahrzeugen sind vielerorts in unseren Städten zu einem gewohnten Anblick geworden. Auch an Autobahnraststätten begegnen uns Stromtank-stellen für batteriebetriebene Elektrofahrzeuge.

Dort lädt der Reisende während eines Aufent-halts von 20 bis 30 Minuten die Energiespeicher seines Fahrzeugs wieder auf – keine unübliche Verweilzeit an einer Raststätte. Mit dem Com-bined Charging Systems (CCS) ist ein Fahrzeug bereits nach einer solchen kurzen Ladezeit wie-der voll einsatzfähig. Der Mobilität von Elektro-mobilfahrern auf Langstrecken steht somit rein technisch nichts mehr im Wege.

Erfahrbar wird dies für Besitzer von Elektro-fahrzeugen seit dem 14. Mai 2014 an der Auto-bahn A9 auf der Strecke zwischen München und Leipzig. Hier können in beiden Fahrtrichtungen acht Schnellladesäulen, die mit dem Combined Charging System ausgestattet sind, angefah-

ren werden. Um das von der Bundesregierung ausgegebene Ziel zu erreichen, eine Million elektrische Fahrzeuge bis 2020 auf der Strasse zu haben, muss jedoch ein fl ächendeckendes Netz von solchen Stromtankstellen entlang aller Autobahnen und auch innerorts errichtet wer-den. Die Anzahl der erforderlichen, allgemein zugänglichen Elektroladestellen entspricht dabei in etwa der konventioneller Tankstellen. Diese Stromtankstellen werden sich dabei nicht nur auf öff entlichen Parkplätzen befi nden, sondern auch überall dort, wo man im Alltag sein Fahr-zeug für einen kurzen oder längeren Zeitraum abstellt. Dazu zählen Supermärkte, Einkaufszen-tren, Restaurants und auch Hotels. Besonders wichtige Anlaufstationen für Fahrer eines Elek-trofahrzeugs sind aber vor allem die Stellplätze zuhause und am Arbeitsplatz.

Die passende Ladetechnik für jede AnforderungEs gibt drei unterschiedliche Methoden, ein Elektroauto zu laden: schnelles Gleichstrom-, herkömmliches Wechselstrom- oder aber kontaktloses, induktives Laden.

Das induktive Fahrzeugladen ist technisch betrachtet relativ aufwendig. Sowohl auf der KFZ-Seite als auch auf der Seite des Ladepunkts, der Ladeinfrastruktur, muss jeweils eine Spule

In der Gegenwart angekommenPhoenix Contact bietet Komponenten und Systeme für moderne Ladetechnik

Der Volkswagen e-up! kann mit dem Combined Charging System (CCS) sicher und schnell geladen werden

04 UPDATE 1|15Titelthema UPDATE 1|15

Berlin

Leipzig

Nürnberg

München

Nächste Ausfahrt Stromtankstelle – ein plausibles Modell für unsere Raststätten

mit der notwendigen Sende- und Empfangselek-tronik vorhanden sein. Das Verfahren ist jedoch für den Fahrzeughalter sehr bequem, da die im Auto installierte Empfängerspule lediglich in der unmittelbaren Nähe der Transmitterspule posi-tioniert werden muss. Es ist zu erwarten, dass in naher Zukunft die ersten Autos im oberen Preis-segment mit dieser Technik ausgerüstet werden.

Am weitesten verbreitet ist derzeit das Laden mit Wechselstrom, da es im privaten Bereich am einfachsten zu realisieren ist. Aufgrund der relativ geringen Ladeleistung ergeben sich typi-scherweise Ladezeiten von fünf bis acht Stun-den.

Realistisch betrachtet, ist diese Ladezeit praktikabel und unkritisch, wenn ein Auto über Nacht auf dem heimischen Stellplatz oder tags-über, zum Beispiel auf dem Firmenparkplatz, während der Arbeitszeit geladen werden kann. Problematisch ist das Ladeverfahren jedoch bei der Fahrt von grösseren Strecken, wenn zwi-schendurch nachgeladen werden muss. Dies ist für viele Leute nach wie vor der massgebliche Grund, sich gegen ein Elektrofahrzeug zu ent-scheiden. Zu Unrecht, denn um dieses Problem zu lösen, ist das Laden mit Gleichspannung entwickelt worden. Die hier übertragenen Lade leistungen sind wesentlich höher, so dass sich die Ladezeit entsprechend

verkürzt. Typischerweise dauert das Laden dann etwa eine halbe Stunde. Das ist eine Zeitspanne, die sich mit einem Einkauf oder eben für einen kurzen Zwischenstopp an der Autobahnraststät-te bequem überbrücken lässt.

Anspruchsvolle Ladetechnik „unter der Haube“Auch wenn der Ladevorgang für den Anwen-der von aussen vergleichsweise unkompliziert scheint, darf man sich das Aufl aden eines bat-teriebetriebenen Autos keinesfalls so vorstellen wie das Aufl aden eines Smartphones.

Ausserdem wird eine sehr viel höhere Leis-tung übertragen. Vor allem beim Laden mit Gleichstrom werden in Europa bis zu 200 Am-pere erreicht. Hier geht es nicht nur um die op-timale Ladung der Batterie, sondern auch um schonendes Aufl aden, um die Lebens-dauer der Batterien zu maximie-

05UPDATE 1|15 Titelthema

Typ 1/Nordamerika Typ 2/Europa GB/T-Standard/China

Lademodus 2

Lademodus 3, Fall B

Lademodus 3, Fall C

Lademodus 4

Typ 2

ren. Alles entscheidend ist aber die grösstmögli-che Sicher heit beim Laden mit grossen Strömen. Dafür findet zwischen dem Lade-Controller, dem Kommunikations- und Steuerungsgerät im Auto und seinem Pendant in der Ladesäule eine auf-wendige Kommunikation, Vehicle to Grid ge-nannt, statt.

Zusätzlich wird das Laden durch eine Verrie-gelung des Fahrzeug-Ladesteckers im Fahrzeug-Inlet abgesichert, sodass ein Ziehen des Steckers unter Last unmöglich wird. Aber auch eine Frei-gabe des Steckers, zum Beispiel, wenn der Fahr-

zeughalter mit einer nur zu 70 Prozent aufgela-denen Batterie weiterfahren möchte, wird über diese Kommunikation gesteuert.

CCS – der Standard für EuropaUm ein einheitliches Laden der Autos in Europa zu ermöglichen, ist ein Standard zum Ladesteck-system und Ladeprotokoll als Europaverordnung verbindlich festgeschrieben worden.

Phoenix Contact hat an der Ladeschnittstelle Combined Charging System (CCS) zusammen mit der deutschen Automobilindustrie federführend mitgearbeitet. Dieses System ermöglicht das Laden des Autos an Gleich- und Wechselspannung. Dafür ist in dem Elektrofahrzeug ein CCS-Inlet eingebaut, in das sowohl der AC- als auch der DC-Fahrzeug-Ladestecker passt und das somit alltagstauglich beide Lademöglichkeiten vereint. Insgesamt gibt es weltweit drei Kernmärkte, für die jeweils Stan-dards zum Ladestecksystem für Elektrofahrzeuge festgelegt wurden. Phoenix Contact entwickelt und produziert Ladestecker und Fahrzeug- Inlets für alle internationalen Märkte und bietet so ein umfas-sendes Produktportfolio mit gleichwertigen Quali-täts- und Sicherheitsstandards.

Helmut Friedrich

phoenixcontact.ch

Integriert in das Energienetz mit Vehicle to Grid

Vehicle to Grid – kurz V2G – bezeichnet die Integration des Fahrzeugs in das Energienetz der Zukunft. Das Elektrofahrzeug kommuniziert über die Ladestation mit dem dahinterliegenden Energienetz. Anhand technischer Daten der Ladestation, der Verfügbarkeit von Energie und dem Mobilitätswunsch des Anwenders werden Details des Ladevorgangs festgelegt. Hierdurch können zum Beispiel Ladevor-gänge an die Verfügbarkeit erneuerbarer Energien gekoppelt werden. Diese Kommunikation erfolgt auf Basis des Standards ISO/IEC 15118 und kann prinzipiell auf alle Ladearten – AC oder DC – angewendet werden. Die Datenübertragung folgt dem Standard Powerline Home-Plug Green PHY.

Phoenix Contact bietet Ladestecksysteme für die Elektromobilität von Europa, China, USA

06 UPDATE 1|15Titelthema

Vorfahrt fürs E-MobilIn China wird der Ausbau der Elektromobilität intensiv vorangetrieben

Bis 2020 plant die chinesische Regierung, fünf Millionen zugelassene Elektrofahrzeuge zu haben. Das Land hofft damit, seine drängenden Umwelt- und Verkehrsprobleme in den Griff zu bekommen. Um den Wandel zu unterstützen, gründet Phoenix Contact eine Tochtergesell-schaft für Elektromobilität.

Warum China konsequent auf Elektromobilität setzt, ist einfach erklärt: Die Lebensqualität in den chinesischen Metropolen reduziert sich mit zunehmender Smogbelastung aufgrund steigen-der Emissionen durch konventionell angetriebene PKWs. Hier hilft nicht mehr allein die Begrenzung von Neuzulassungen, denn schon jetzt ist klar, dass es zu wenige Fahrzeuge im Verhältnis zur Bevölkerungsdichte gibt.

Vorfahrt für E-MobileInsbesondere in den chinesischen Grossstädten, in denen Neuzulassungen über Auktionen reg-lementiert werden, sind Elektrofahrzeuge eine attraktive Alternative. Die Nummernschilder der E-Mobile werden von den Behörden bereit-williger ausgegeben und sind entsprechend günstiger. Darüber hinaus erhalten Käufer eines Elektrofahrzeugs in China, je nach Region, umge-rechnet bis zu 7200 Euro an Subventionen. Auch der Aufbau von Ladeinfrastruktur wird gefördert. Die Behörden planen sogar strenge Auflagen

Strassenszene in Nanjing. Mit intensiver Förderung der E-Mobilität will China die Smog belastung verringern

beim Bau neuer Wohnsiedlungen, um eine aus-reichende Versorgung der Bewohner mit Ladein-frastruktur sicherzustellen. Ausserdem erhofft man sich vom Carsharing mit deutlichem Fokus auf Elektromobilität eine zusätzliche Entlastung der verkehrsgeplagten Innenstädte. Auch solche Projekte erhalten grosszügige staatliche Unter-stützung.

Ladestecker nach GB-StandardSubventioniert werden nur Elektro-fahrzeuge, die in China entwickelt und pro-duziert werden. Ein Beispiel hierfür ist das Gemeinschaftsunternehmen von BYD Auto Company Limited und der Daimler AG, die 2014 das batteriebetriebene Elektrofahrzeug Denza New Energy Vehicle vorstellten. Die Fahrzeuge werden zusammen mit Schnelllade stationen verkauft, für die Phoenix Contact den DC-Fahr-zeug-Ladestecker im GB-Standard liefert.

Die rasante Entwicklung des chinesischen Markts für die Elektromobilität nimmt die Phoenix Contact-Gruppe zum Anlass, eine wei-tere Tochtergesellschaft in Nanjing zu gründen. Aufgabe dieser neuen Gesellschaft wird es sein, Produkte für den chinesischen Markt der Elektro-mobilität zu entwickeln und zu fertigen.

Julia Krüger

phoenixcontact.ch

07UPDATE 1|15 Vor Ort

Das Combined Charging System ist mehr als nur der reine Ladestecker, auch die Kommunikati-on zwischen Ladestation und Elektrofahrzeug wurde neu entwickelt. Für das DC-Laden müssen die jeweiligen Ladeparameter wie gewünschter Ladestrom und die maximale Batteriespannung zwischen beiden Seiten ausgetauscht werden. Mit der EV CC Professional gibt es jetzt von Phoenix Contact eine leistungsfähige Steuerung für DC-Schnellladestationen.

Auch wenn das CCS als europäische Lösung für das Schnellladen gesetzt ist, gibt es noch wenig Hersteller, die entsprechende Systeme anbieten. Die Gründe dafür sind die erhöhten Anforderun-gen an die Funktion und Sicherheit beim Laden mit Gleichstrom, auch DC-Laden genannt.

Beim DC-Laden ist die Leistungselektronik der Ladestation direkt mit der Hochvoltbatterie des Fahrzeugs verbunden und muss die Ladepara-meter, die mit dem Fahrzeug ausgehandelt wur-den, exakt einstellen. Um trotz der spezifischen Eigenschaften des Gleichstroms mit seinen höheren Strömen und Spannungen ein System anzubieten, das hinsichtlich Sicherheit und Ver-fügbarkeit dem AC-Laden entspricht, wurden bei

der Entwicklung des CCS umfangreiche Massnah-men eingeführt. Hierzu zählen unter anderem die vorgeschriebene Isolationsüberwachung, die Temperaturüberwachung des Ladesteckers sowie das Erkennen von Fehlern und die entspre-chenden Reaktionen darauf.

Eine besondere Herausforderung ist die Kom-munikation zwischen Fahrzeug und Ladestation. Um auch für zukünftige Aufgaben wie automati-sierte Identifikations- und Abrechnungsprozesse gerüstet zu sein, wurde ein Kommunikations-protokoll implementiert, das auf Powerline und TCP/IP basiert. Dieses berücksichtigt neben der sicheren Übermittlung der Ladeparameter auch die Datensicherheit und -integrität.

Den Weg für CCS ebnenDer Systemintegrator steht somit vor der Her-ausforderung, die Anforderungen an Funktion und Sicherheit normkonform zusammenzu-führen, aber auch flexibel auf Kundenanfor-derungen reagieren zu können. Mit der EV CC Professional bietet Phoenix Contact eine frei programmierbare Steuerung, die speziell für die Anforderungen der Elektromobilität und des

Smarte LadelösungFlexible Steuerung für DC-Schnellladestationen

DC-Ladestationen mit der Steuerung EV CC Professional machen das Schnellladen einfach und komfortabel

08 UPDATE 1|15Technologie

Die neue DC-Ladesteuerung EV CC Professional

Combined Charging Systems entwickelt wurde. Hierbei wurde der Kern von Axiocontrol, der neu-en SPS-Reihe von Phoenix Contact, um Schnitt-stellen und Funktionen erweitert, die notwendig zur Kommunikation mit dem Fahrzeug und den übergeordneten Leit- und Abrechnungssyste-men sind. Ausserdem integriert das System weitere Komponenten der Ladestation.

Die Anwender-Software kann der Kunde in der gewohnten IEC 61131-Umgebung mit PC Worx programmieren. Eine kleine, webbasier-te Bedienerschnittstelle kann mit WebVisit oder mit Visu+ erstellt werden.

Unterstützt die gängigen StandardsDie Kommunikation mit dem Fahrzeug folgt den aktuellen Standards DIN SPEC 70121 oder zukünftig ISO/IEC 15118 sowie Powerline Home-Plug Green PHY, die auf dem Control-Pilot-Signal des Ladesteckers moduliert wird. Hierfür gibt es defi nierte Funktionsbausteine, die der Software-Entwickler in sein Applikations programm inte-grieren kann. Diese Funktionsbausteine liefern und senden die Daten vom und zum Fahrzeug so, dass sie in der Applikation einfach weiter-verarbeitet werden können. Mit den Details der Kommunikation auf den unteren Schichten des Kommunikationsprotokolls muss sich der Ent-wickler nicht auseinandersetzen.

Aus der Kommunikation mit dem Fahrzeug er-geben sich Ladeparameter, die die Leistungselek-tronik in der Ladestation umsetzt. Entsprechende Leistungselektronikmodule unterschiedli-cher Hersteller lassen sich über Ether-net oder serielle Schnittstellen (CAN, RS485, RS232) an das System anbin-den. Über diesen Weg fi nden auch weitere Komponenten wie Energie-zähler, Isolationswächter oder Sen-soren Anschluss an das System. Zur Überwachung der Temperatur im Ladestecker besitzt die Steuerung entsprechende Eingänge.

Die Ladestation ist ausserdem mit einer konventionellen Schnittstelle für das AC-Laden ausgestattet, mit der

DC-Ladestation für Einsteiger

Für den einfachen Einstieg in die DC-Ladetechnik gibt es ein spezielles Elektronik-Board auf dem die V2G(Vehicle to Grid)-Kommunikation nach ISO 15118 implementiert ist. An das Board werden ein CAN-Master und ein Visualisierungs-Panel angeschlossen, auf dem das Applika-tionsprogramm abläuft. Hierüber werden alle relevanten Daten für den DC-Ladevorgang an das ISO-15118-Board gesandt. So kann sich der Kunde in das Thema DC-Ladetechnik in der Elektromobilität einarbeiten und seine Applikation erstellen. Später kann die ent-wickelte Software dann auf die Ladesteuerung EV CC Professional für den Praxiseinsatz übernommen werden.

sich die entsprechende Lade-steckdose angesteuern lässt. Somit kann ein Hersteller von Ladeinfrastruktur mit der EV CC Professional die gesamte Bandbreite der Ladearten in der Elektromobilität mit nur einer Steuerung abdecken.

Thorsten Temme, Dirk Vogel

phoenixcontact.ch

09UPDATE 1|15 Technologie

Wird Elektromobilität mit regenerativen Ener-gien und Speichermöglichkeiten kombiniert, ergeben sich überzeugende, zukunftsfähige Konzepte. Gildemeister energy solutions setzt bei seinen E-Tankstellen auf eine Lösung von Phoenix Contact, um den Ladevorgang zu steuern und zu überwachen. Insbesondere die Flexibilität der Kleinsteuerung ILC macht die Anbindung an die nachgelagerten Datenbanken einfach.

„Nur wer grün tankt, fährt auch wirklich grün“ – nach diesem Motto bietet Gildemeister energy solutions eine Lösung der Elektromobilität für Industriebetriebe und Kommunen. Dabei sind die strombetriebenen Flottenfahrzeuge Teil eines

Gesamtkonzepts, das aus der Gewinnung rege-nerativer Energie auf dem jeweiligen Betriebs-gelände mittels Photovoltaik oder Windenergie und der Zwischenspeicherung mittels Vanadium- Redox-Flow-Speichersystemen besteht.

Das gesamte System der Gildemeister energy solutions ist darauf ausgerichtet, Energie für den Eigenverbrauch in den Gebäuden eines Betriebs und auch für die dazugehörige Elektromobilität dauerhaft und sauber zu liefern. Das bedeu-tet, sobald keine Fahrzeuge geladen werden, werden die erneuerbaren Energien alternativ genutzt, beispielsweise für Produktionslinien

Nachhaltige E-MobilitätGildemeister energy solutions steuert seine E-Tankstellen mit einer Lösung von Phoenix Contact

Die Energie für die E-Tankstelle wird mit Solartracking-Systemen erzeugt und in Grossbatte-rien zwischengespeichert

10 UPDATE 1|15Lösungen für die Zukunft

oder für die Beleuchtung und Energieversorgung von Büroräumen. Es handelt sich somit um ein Gesamtkonzept, das nicht nur für öff entliche Ladepunkte attraktiv ist, sondern auch für mit-telständische Unternehmen, die energieneutral werden möchten.

Die Besonderheit des Konzepts liegt dabei vor allem in der lokalen Zwischenspeicherung der vorher erzeugten Energie, denn so werden aufwändige Stromtrassen für die Energieüber-tragung vermieden, was den Aufb au von Lade-infrastruktur einfacher macht.

Dies ist vor allem im Hinblick auf die künftig zu erwartende höhere Ladeleistung und stei-gende Anzahl gleichzeitiger Ladevorgänge vor-teilhaft. Die Stromtankstellen erfordern keine Anbindung an die Mittelspannungssysteme, die sonst unumgänglich ist. Das Vanadium-Redox-Flow-Speichersystem stellt adhoc eine hohe

Leistung für das Laden bereit und wird sukzessi-ve über die volatilen Energieformen Sonne und Wind wieder aufgeladen.

Verschiedene Ladestandards werden unterstütztDie Elektrotankstelle bietet sechs Ladepunk-te für unterschiedliche Kontaktsysteme: Typ-2-Standard und Schuko-Haushaltssteckdose. An einer weiteren Säule kann der E-Mobilist sein Fahrzeug mit bis zu 50 kW DC schnellladen. Den Ladestrom bezieht die Anlage aus dem Strom-speichersystem Cellcube, in dem die Energie vor Ort gespeichert wird.

Retrofi t für einheitlichen StandardPhoenix Contact wurde 20 13 angesprochen, das vorhandene Gesamtsystem von Gildemeister

11UPDATE 1|15 Lösungen für die Zukunft

Ein Blick in den Schaltschrank der E-Tankstelle off enbart: Hier ist Phoenix Contact im Einsatz für die E-Mobiltät

Kleinsteuerung ILC 170 ETH

Lade-Controller undLock-Release

Switch

Reihenklemmen Push-in

Relaissystem Rifl ine

StromversorgungenStep

12 UPDATE 1|15Lösungen für die Zukunft

energy solutions nachzurüsten und mit neuer Hard- und Software auszustatten. Dabei wurde auch die Ladetechnik komplett ausgetauscht. Ziel des Retrofi ts war, die technische Ausrüstung aller bei Gildemeister bestehenden Ladestationen zu vereinheitlichen. Pilotprojekt war die Anlage in Geretsried bei München.

Die erfolgreiche Umsetzung von der ersten Idee bis zur Inbetriebnahme dauerte nur rund zwei Monate. Danach konnte der neue Unterneh-mensstandard europaweit übertragen werden.

Herausforderung: Anbindung ans Back-End gelöstDas Konzept für die Hard- und Software der Stromtankstelle wurde von Phoenix Contact entwickelt und an die Vorgaben von Gildemeister energy solutions angepasst. Gebaut und geliefert wurden die Schaltschränke von Hartmann Elek-trotechnik in Hamburg. Besondere Herausforde-rung war dabei die Kommunikationstechnik, die die Experten an vorhandene Dateninfrastruktur anpassten. Die Ladetechnik kommuniziert über eine Kleinsteuerung ILC 171 ETH mit einer SQL-Datenbank auf der Server-Seite.

Phoenix Contact war verantwortlich für die komplette Umsetzung des Ladevorgangs. Das umfasste sowohl die Entwicklung als auch die Integration der Energie- und Informationstechnik. Zum Aufgabenpaket der Experten gehörten bei-spielsweise die Ansteuerung und Überwachung der Ladevorgänge nach Typ 2 und Schuko, der Abgleich von Nutzerdaten mit einer bauseitigen SQL-Datenbank sowie der Aufb au einer Webseite für den technischen Kundendienst von Gildemeis-ter energy solutions bei Service-Einsätzen. Wei-terhin war Phoenix Contact verantwortlich für die Projektierung der Elektrokonstruktion, die Liefe-rung der Schaltschränke gemeinsam mit Hart-mann, die Programmierung und Inbetriebnahme der Software sowie die Defi nition der Schnitt-stellen zum Datenbank system.

Passende Komplettlösung

Gildemeister energy solutions entschied sich für Phoenix Contact, da die Blomberger eine „schlüs-selfertige“ Lösung anboten. Durch das variable Steuerungssystem nach IEC 61131 mit seinen spezifi schen Bibliotheken konnten die Schnitt-

E-Mobilität für Grosskunden:Gildemeister energy solutions

Gildemeister energy solutions bietet Komplettlösungen für das Energiemanagement von industriellen Kunden und Kommunen. Dies umfasst Effi zienzanalysen zum Einsparen von Energie sowie Systeme zum Erzeugen, Speichern und Anwenden erneuerbarer Energie. Mit dem Solarnachführsystem SunCarrier, der Kleinwindenergieanlage WindCarrier und der Stromspeicherlösung CellCube sind innovative und intelligente Energiekonzepte möglich, die Tag und Nacht grünen Strom liefern. Jeder Industriebetrieb kann so teilweise den Stromei-genbedarf selbst decken, ohne dass eine Anbindung an das Netz not-wendig ist. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Nutzung der erzeugten Energie in den Elektrofi rmenfahrzeugen.

Gildemeister energy solutions ist an sechs Standorten präsent und beschäftigt derzeit rund 160 Mitarbeiter.energy.gildemeister.com

stellen beim Kunden bedient werden. Vorteil für Gildemeister energy solutions war auch das breite Produktspektrum der Phoenix Contact-Gruppe. Neben Produkten für die Elektromobili-tät bietet Phoenix Contact auch Know-how aus jahrzehntelanger Erfahrung bei der Schaltschran-kinstallation. So fanden ILC-Steuerungen, Swit-ches, Reihenklemmen mit Push-in-Technologie, Stromversorgungen Step, Industrierelais Rifl ine und EV-Ladesteuerungen für Mode-3 Platz in der Komplettlösung.

Jens Eickelmann

phoenixcontact.ch

13UPDATE 1|15 Lösungen für die Zukunft

Am 17. und 18. März 2015 traf sich in Bad Pyrmont bei Phoenix Contact Electronics wieder einmal die Fachwelt zum 20. ICC – diesmal unter dem Motto „Vom Feldbus zur Profi cloud“. Anlass, die Entwicklung dieses Branchen events Revue passieren zu lassen.

Begonnen hatte alles im Jahr 1996. Das Feld-bussystem Interbus, von Phoenix Contact als Eigenentwicklung 1987 dem Markt vorgestellt, hatte sich in neun Jahren erfolgreich entwickelt. Als Kommunikationsmedium in der Fabrikauto-mation hat das Feldbussystem sich schnell als Standard vor allem in der Automobilindustrie etabliert. Die Off enlegung des Protokolls führte dazu, dass Gerätehersteller Schnittstellen ent-wickelten, um ihre Geräte kompatibel zu diesem wichtigen System der Sensor-/Aktorverkabelung zu machen. 1990 schlossen sich ein Dutzend Hersteller von Antriebsgeräten zur Nutzergrup-pe Drivecom zusammen, um eine einheitliche Schnittstelle zu defi nieren und damit den An-wender in die Lage zu versetzen, fl exibel Geräte verschiedener Hersteller im Kommunikations-verbund einzusetzen.

1992 erwuchs daraus der Interbus Club e. V., der als Mittler zwischen Anwendern und Herstellern die Zertifi zierung Interbus-fähiger Geräte, die Koordination von Arbeitskreisen und

Nutzergruppen sowie die Vermittlung neuer Technologien und Entwicklungen übernahm. 1994 war der Meilenstein der deutschen Stan-dardisierung von Interbus nach DIN 19258, vier Jahre später folgte die internationale Standardi-sierung nach EN 50254.

Aus „Feldbuskongress“ …Um den Dialog zwischen Anwendern und Herstellern zu fördern, wurde 1996 der erste „Feldbuskongress“ in Blomberg veranstaltet. Rund 350 Teilnehmer aus verschiedenen Indus-trien kamen an drei Tagen zusammen, um Er-fahrungen auszutauschen, Wissen zu erlangen, Lösungen vorzustellen, eine begleitende Aus-stellung zu besuchen – und das Unternehmen Phoenix Contact auf einem Werksrundgang ken-nenzulernen. Der Premiere folgten jährliche Ver-anstaltungen, die Teilnehmerzahl wuchs auf 400 bis 500 Personen. Ab 1999 wurde die Veranstal-tungsdauer auf zwei Tage verkürzt und das Kon-gressprogramm, das sich in drei vorhergehenden Jahren diversen Industrien gewidmet hatte, erstmals auf die Automobilindustrie fokussiert. Im Folgejahr kam die Zweiteilung: erster Tag Ma-schinenbau, zweiter Tag Auto mobil.

Diese Branchentage wurden für mehrere Jahre das feste Gerüst des Feldbuskongresses,

Vom Feldbus zur Profi cloud20 Jahre Industrial Communication Congress – Ein Rückblick

Der erste Feldbus-kongress wird rund um Interbus in Blomberg veranstaltet

Erster Branchentag Automobilindustrie

Fokus auf Automobil-industrie und Maschinenbau – Motto:Speed, Connectivity und Safety

14 Aktuell

1996

2000

1999

der stets im September in Blomberg stattfand. Längst reichte das Besucherzentrum nicht mehr aus, die Ausstellung wanderte in grosse Ausstel-lungszelte.

… wird „Industrial Communication Congress“Hatte im Jahr 2000 der Themendreiklang „Speed, Connectivity und Safety“ bereits visionär Sicherheit im Fokus, so kamen fünf Jahre später die Themenschwerpunkte Ethernet und Wireless zum Tragen. Dem zollte die Umbenennung der Veranstaltung im Jahr 2005 Rechnung: Aus dem Feldbuskongress wurde der „Industrial Com-munication Congress (ICC)“, denn es ging längst nicht mehr nur um Feldbussysteme. Bereits 2004 wurden Modelle zur Einbindung von Interbus in Profi net vorgestellt; das Produktportfolio von

Phoenix Contact hatte sich um Steuerungs-technik, Software und Anzeigegeräte

erweitert.

Das Thema Safety setzte auch im Jahr 2005 den Meilenstein der Zerti-fi zierung des Interbus-Safety-Systems durch die TÜV Rheinland Group und das BGIA. Immer mehr wurde dieses Thema in Richtung Sicher-heit für Mensch und Maschine sowie Datensi-cherheit erweitert. Der Einzug von Ethernet in die Fabrikautomation sollte einen Trend markie-ren, der heute, im Jahr 2015, unter dem Schlag-wort Industrie 4.0 in aller Munde ist – die Durch-gängigkeit der Daten, der digitale Artikel, die modulare, wandlungsfähige Fertigung. So stand der ICC des Jahres 2008 unter dem Motto „IT-powered Automation“. Der Einzug der IT sowie die Forderung nach Energieeffi zienz sollten die

Fertigungsautomatisierung der folgenden Jahre deutlich bestimmen.

Umzug nach Bad Pyrmont

Der 13. Kongress im Jahr 2008 markierte einen weiteren Meilenstein: Erstmals fand die Veran-staltung nicht mehr am Stammsitz in Blomberg statt, sondern am Standort Bad Pyrmont, wo seit 1996 die Elektronikfertigung angesiedelt war. Mit der Errichtung des Innovation Center Electronics (ICE) wurden ein grosser Hörsaal so-wie grosszügige Konferenz- und Ausstellungsräu-me geschaff en, die dem Kongress ausreichend Fläche sowie die Nähe zur Elektronikfertigung boten.

Fünf Jahre später kam eine weitere grund-legende Änderung, die diesmal den Termin betraf: Der ICC wurde aus dem Monat September, der immer mit den Herbst-ferien eines Bundeslandes kollidierte, in den März verlegt. Das Wagnis, nach 18 Jahren den Termin zu ändern, ging als voller Erfolg auf: Zwei Tage mit dem Fokus Security waren in kurzer Zeit ausgebucht.

Das Erfolgsrezept, Hersteller und Anwender zusammenzubringen, eine authentische Her-stellerumgebung zu bieten und Lösungen in der realen Fertigung zu zeigen, kompetente Referen-ten nicht nur aus dem eigenen Haus, sondern aus der breiten Industrie zu verpfl ichten, zieht auch im 20. Jahr immer noch. Insofern: Happy Birthday, ICC!

Angela Josephs

phoenixcontact.ch

Profi net im Fokus

Aus dem„Feldbus kongress“ wird der „Industrial Communication

Congress“ (ICC) Erste Veranstaltung im Innovation Center

Electronics (ICE) in Bad Pyrmont, Fokus:

IT-powered Automation

Erste Veranstaltung im März, Fokus Safety und Security

20 JahreICC – Happy Birthday!

Fokus auf Industrie 4.0

15UPDATE 1|15 Aktuell

2013

2015

2008

2004

2005

Wird von Elektromobilität gesprochen, denken die meisten an Kraftfahrzeuge im privaten Umfeld. Neben den grossen Automobilunter-nehmen wie der Volkswagen Gruppe, BMW, Mercedes und Ford sind aber auch Nutz- und Sonderfahrzeughersteller massgeblich an der Prägung des E-Mobility-Markts beteiligt.

Mittlerweile gibt es für nahezu alle Fahr- und Beförderungsmittel elektromobile Lösungen. Im Folgenden sind zwei Beispiele von Nutzfahr-zeugen beschrieben, für die Phoenix Contact die Ladeschnittstelle liefert.

Elektrobus Sileo von Bozankaya Der Elektrobus Sileo ist eine deutsch-türkische Gemeinschaftsproduktion der Bozankaya-Un-ternehmensgruppe. Mit seinem Designkonzept und dem batterieelektrischen Fahrantrieb weist dieses Fahrzeug der Sileo GmbH in die Zukunft des öff entlichen Personennahverkehrs.

Das Herz des Fahrantriebs ist ein Batteriesys-tem mit einer Kapazität von 200 Kilowattstun-den. Die Energie wird in 300 einzelnen, über-wachten und geregelten Batteriezellen auf dem Fahrzeugdach gespeichert. Mit ihrem Strom wird jeweils ein Elektromotor pro Hinterradseite an-getrieben. Die Reichweite des Elektrobusses wird mit über 200 Kilometern angegegen. Erzielt werden diese hohe batterieelektrische Reichweite und die überdurchschnittliche Rekuperationsra-te zur Rückgewinnung von elektrischer Energie

durch ein umweltfreundliches und leistungs-starkes Elektroantriebssystem. Aufgeladen wer-den die Traktionsbatterien des Sileos einmal pro Tag über ein Fahrzeug-Inlet von Phoenix Con-tact. Die Busse sind mit einem eigenen mobilen Ladegerät (32 kW/64 A) ausgestattet. Dieses besitzt einen speziellen Fahrzeug-Ladestecker von Phoenix Contact, der den Anforderungen von Bozankaya angepasst wurde.

Hybride Flugzeugschlepper von Kalmar Motors

An vielen Flughäfen wurde bereits vor einiger Zeit begonnen, Fahrzeuge mit konventionellem Dieselantrieb gegen solche mit Elek-tromotoren auszutauschen. So wur-de zum Beispiel das Projekt „E-Port An“ am Frankfurter Flughafen von der Bundesregierung als Leucht-turmprojekt ausgezeichnet. Auf dem Rollfeld eines Flughafens werden viele Kilometer mit

Leise KraftpaketeE-Mobilität für Nutz- und Sonderfahrzeuge

Der neue E-Stadtbus der Bozankaya-Gruppe hat bereits seine Alltagstaug-lichkeit bewiesen

16 UPDATE 1|15Technologie

Der neue hybride Flughafenschlepper von Kalmar  Motors besitzt eine Ladeschnittstelle von Phoenix  Contact

herkömmlichen Fahrzeugen zurückgelegt. Insbe-sondere Flugzeugschlepper sind für eine positive Umweltbilanz unverzichtbar geworden, denn sie erlauben das effi ziente und nahezu emissions-freie Rangieren der Flugzeuge auf dem Rollfeld.

Die Traktoren des schwedischen Unterneh-mens Kalmar Motor AB besitzen keine Schlepp-stange und werden zu 95 Prozent elektrisch an-getrieben. Sie können bis zum Airbus A380 jedes Flugzeug ziehen und arbeiten auch führerlos. Der eingebaute Dieselmotor wird ausschliesslich dazu genutzt, bei Bedarf die Batterien aufzula-den. Die Bewegungsmasse des Flugzeugs beim Schleppvorgang trägt dazu bei, dass Energie zu-rückgewonnen und in die Batterie zurückgeführt werden kann.

Kalmar setzt bei seinen Traktoren auf die neu-este Generation von Lithium-Ionen-Batterien, die über eine fahrzeugseitige Ladeschnittstelle von Phoenix Contact geladen werden. Das La-destecksystem ermöglicht auch während kurzer Stillstandzeiten das Aufl aden der Hochleistungs-batterien.

Julia Krüger

phoenixcontact.ch

Combined Charging System (CCS) in PKWGemeinsam mit den Automobilherstellern Audi, BMW, Daimler, Opel, Porsche und Volkswagen hat die Phoenix Contact E-Mobility GmbH das Combined Charging System (CCS) für das Schnellladen von Fahr-zeugen entwickelt.

Dieses System unterstützt das Laden von Elektrofahrzeugen mit Gleich- und Wechselstrom, da in die Inlets sowohl AC- als auch DC-Fahrzeug-Ladestecker passen. Die Schnittstelle ist damit für das Laden von Elektromobilen aller Art geeignet, einschliesslich Zweirädern und Hybridfahrzeugen.

Auf die Standardisierung der Ladeschnittstelle folgte der Einsatz des CCS-Fahrzeug-Inlets von Phoenix Contact E-Mobility im ersten vollelektrischen Volkswagen – dem VW e-up!. Ein halbes Jahr später folgte der VW e-Golf mit CCS-Fahrzeug-Inlet.

17UPDATE 1|15 Technologie

vorher. Wenn im nationalen Transportnetz un-erwartete Stabilitätsprobleme auftreten, stehen die Aggregate als Reserve bereit. Für die Bereit-stellung ihrer Notstromaggregate und die gele-gentliche Nutzung auf Abruf erhalten die Un-ternehmen eine Entschädigung, sodass sich die Anschaff ungskosten des bereits vorhandenen Aggregats fi nanzieren.

Systemintegrator hat das Steuerungskonzept entworfenDoch bevor die Notstromaggregate der einzel-nen Partner in den Pool aufgenommen werden, prüft sie der Systemintegrator Unica auf ihre zuverlässigen Funktion. Danach werden sie mit Hilfe von Automatisierungstechnik angebunden. Unica, mit etwa 1600 Mitarbeitern an 14 nieder-ländischen Standorten präsent, hat das Steu-erungssystem entworfen. Das Unternehmen ist auf grüne Technologien und die Stromver-sorgung spezialisiert. Das bedeutet, dass viele Grossprojekte wie Büro gebäude, Krankenhäuser,

Mit vereinten KräftenVerbund von Notstromaggregaten bildet ein virtuelles Kraftwerk

Das Notstromaggregat des Wasserversorgers Vitens ist Teil des NL Noodvermogenpools

Der Netzbetreiber Tennet setzt auf einen virtuellen Verbund aus Notstromaggregaten, um fl exibel und schnell auf Schwankungen r eagieren zu können. Gesteuert wird der Notstrom-Pool NL Noodvermogenpool mit einer Lösung von Phoenix Contact.

Im NL Noodvermogenpool hat sich eine Reihe von niederländischen Unternehmen zusammen-geschlossen, die ein oder mehrere Notstrom-aggregate besitzen. Die Idee hatte Maarten Schaareman, der heute auch der Direktor des NL Noodvermogenpools ist. Er gründete das Unternehmen 2011 in Absprache mit Tennet, um den niederländischen Netzbetreiber dabei zu unterstützen, ein zuverlässiges nationales Trans-portnetz sicherzustellen. In den Niederlanden wird die Stabilität des Stromnetzes durch ge-setzliche Regelungen garantiert. Um das Netz im Gleichgewicht zu halten, muss der Netzbetreiber vorausschauend agieren.

Tennet sagt dazu sowohl den Verbrauch für Sekunden als auch für eine längere Zeitspanne

18 UPDATE 1|15Vor Ort

Stadien, industrielle Produktionsanlagen oder Klärwerke möglichst umweltfreundlich ausge-rüstet werden.

So hat Unica auch die Notstromaggregate des grössten Trinkwasserversorgers in den Nie-derlanden, Vitens, in den NL Noodvermogenpool integriert.

Schnell hochfahren und fein  skalierenDerzeit befi nden sich etwa 100 Notstromaggre-gate im NL Noodvermogenpool. Das entspricht einer installierten Leistung von rund 55 MW im Dauerbetrieb oder 61 MW Spitzenleistung. Mit der Lösung ist ein fl ächig verteiltes Kraftwerk entstanden, das sich schnell hochfahren lässt, weil die einzelnen Generatoren eine relativ ge-ringe Anfahrzeit haben. Ein Generator von 1 MW erreicht beispielsweise meist in weniger als fünf Minuten seine volle Leistung. Darüber hinaus kann der Umfang der abgegebenen Leistung fein geregelt werden, denn die Energiemenge

lässt sich durch das Hinzufügen oder Entfernen von Generatoren skalieren. Ein solches virtuelles Kraftwerk kann somit sofort auf Netzschwan-kungen reagieren und auch erhebliche Abwei-chungen ausgleichen, die durch das Einspeisen von Energie aus regenera tiven Stromerzeugern entstehen.

Server sendet Anforderungssignal an KleinsteuerungenBei Bedarf fordert Tennet telefonisch beim Wachdienst des NL Noodvermogenpools, der rund um die Uhr erreichbar ist, die Notversor-gung an. Im Telefonat wird der Mitarbeiter des Wachdienstes informiert, welche Energiemenge innerhalb der nächsten fünf Minuten bereitge-stellt werden soll. Nachdem die Anforderung vom Mitarbeiter in ein Web-Portal eingegeben worden ist, laufen alle weiteren Schritte auto-matisch ab. Eine Rotationstabelle, die mit einer Datenbank gekoppelt ist, ermittelt, welche Not-stromaggregate bereitstehen. Denn nicht alle

19UPDATE 1|15 Vor Ort

Aggregate der Teilnehmer sind jederzeit nutzbar. Sie kommen nicht zum Einsatz, wenn sie zum Beispiel in der Nähe von Wohnhäusern liegen und ihr Betrieb zu viel Lärm verursachen würde. Deshalb bestimmt die Rotationstabelle, zu wel-chen Zeiten ein Netzbetrieb möglich ist.

Ausserdem haben die Generatoren mit den wenigsten Betriebsstunden Priorität. Dies sorgt für eine gleichmässige Belastung sämtlicher Aggregate im Pool.

Steht fest, welche Notstromaggregate not-wendig sind, damit die angeforderte Energie erzeugt werden kann, sendet der in der Leitwar-te installierte Server ein Anforderungssignal an alle betroff enen Aggregate. Diese sind mit einer Kleinsteuerung ILC 151 GSM/GPRS von Phoenix Contact ausgestattet. Da ein GSM/GPRS-Modem in den Controller integriert ist, lässt sich das Ge-rät über das Mobilfunknetz erreichen. Neben der Funkkommunikation besteht auch eine kabelge-bundene Ethernet-Verbindung, sodass die SPS in jedem Fall den erforderlichen Befehl empfängt.

Kleinsteuerung sorgt für sicheres AnlaufenDer Controller verarbeitet das Anforderungs-signal und schaltet als erstes ein vor Ort mon-tiertes akustisches und optisches Warnsystem ein. Dieses signalisiert, dass der Generator in 30 Sekunden anläuft. Damit haben Personen, die sich in der Nähe befi nden noch genug Zeit, um den Raum zu verlassen oder sich einen

Gehörschutz aufzusetzen. Anschliessend erhält die Steuerung die Daten des Notstromaggregats und informiert das System, dass der Genera-tor hochgefahren ist. Gleiches gilt, wenn eine Störung auftritt. In diesem Fall sucht der Server der Leitwarte nach dem nächsten verfügbaren Aggregat. Zusätzlich wird dem jeweiligen Un-ternehmen automatisch per SMS oder E-Mail gemeldet, wenn seine Notstromaggregate ange-fordert werden, gestört sind oder bei der Verbin-dung Probleme auftreten.

Alle vom Server angeforderten Generatoren laufen innerhalb von 30 Sekunden an. Nach zehn Minuten steht die Nennleistung bereit. So lässt sich der vorübergehende Bedarf schnell decken. Sobald nach 15 bis 60 Minuten das Gleichge-wicht im Transportnetz wiederhergestellt ist, meldet Tennet die Notstromaggregate ab und der Server schaltet sie ab. Die verwendeten Aggregate kommen dann an das Ende der Prio-ritätenliste. Durch diese Lösung kann der Netz-betreiber jederzeit auf eine schnell verfügbare Leistungsreserve zurückgreifen und für die Netz-güte sorgen, die gesetzlich vorgeschrieben ist. Die industriellen Endverbraucher profi tieren von stabileren Produktionsprozessen und somit von einer besseren Produktqualität.

Michael Gulsch

phoenixcontact.ch

Die Kleinsteuerung ILC 151 GSM/GPRS mit integriertem GSM/GPRS-Modem reagiert auf Anforderungen und sendet Statusinformatio-nen an die Leitwarte

Industriestandard VHPready

Mit Partnern aus Industrie, Energie-wirtschaft und Forschung arbeitet Phoenix Contact an einem Standard für die Vernetzung dezentraler Energieer-zeuger. Der Standard VHPready (Virtual Heat & Power) ist die Basis für virtuelle Kraftwerke, in denen volatile, regenerative Energieerzeuger vernetzt werden.vhpready.de

20 UPDATE 1|15Vor Ort

Universelles Gehäusesystem mit integrierter Anschlusstechnik

Mit dem neuen Gehäusesystem EH lassen sich univer-selle Geräteanwendungen einfach konzipieren. Sieben Baubreiten, zwei Bauhöhen und drei Deckel varianten bieten über 100 Kombinationsmöglichkeiten. Unter-schiedliche Leiterplatten-Anschlusstechnik lässt sich dabei komfortabel integrieren. Die Gehäuse können sowohl auf Standardhutschienen als auch direkt an die Wand montiert werden. Zudem gibt es ein integriertes Beschriftungsfeld.

Überspannungsschutz neu erfunden

Die neue Produktfamilie zum Schutz vor Überspannun-gen für die Stromversorgung basiert auf der Safe Energy Control Technology (SEC). Kernstück des Blitzstrom-ableiters Typ 1 ist die revolutionäre Funkenstrecke, die sicher jeden Netzfolgestrom verhindert. Auch die Über-spannungsschutzgeräte Typ 2 und Typ 3 sind auf hohe Leistung und Funktionssicherheit getrimmt. Der Vorteil ist die hohe Langlebigkeit der Produkte. Zudem arbei-ten die Schutzgeräte schonend und beeinfl ussen die geschützte Anlage nicht.

Neue Touch Panel für Web-Anwendungen

Die Touch Panels der Serie WP 3000 sind mit einem Standard-Browser ausgestattet. So zeigt es alle web-basierten Visualisierungen an, die den aktuellen HTML5-Web-Standard mit JavaScript unterstützen. Im Gegen-satz zu handelsüblichen Geräten ist der Browser bei diesem Touch Panel die einzige Interaktionsoberfl äche. Das Produktprogramm umfasst sechs Displaygrössen von 5,7 bis 12 Zoll.

Leistungsverdrahtung leicht gemacht

Die neuen Hochstromklemmen Power-Turn sind die derzeit schnellste und benutzerfreundlichste An-schlussmöglichkeit für Leiter von 35 bis 150 mm². Mit einem Standardschraubendreher und einer einzigen Hebelbewegung werden Leiter einfach und sicher angeschlossen.

Alternativ können Leiter, zum Beispiel in beengten Einbaulagen, bei geschlossenem Hebel auch durch die integrierte Push-in-Technik direkt gesteckt werden. Spezielle Druckfedern und ein prismaförmiger Kupfer-klemmkörper sorgen für einen vibrationssicheren Leiterkontakt.

phoenixcontact.ch

21UPDATE 1|15 Neue Produkte

Leistungsverdrahtung leicht gemacht

Wand montiert werden. Zudem gibt es ein integriertes Beschriftungsfeld.

Eplan, Rittal und Phoenix Contact präsentieren zusammen auf der Hannover Messe 2015 die komplette vertikale Integration von Daten im

Engineering- und Produktionsprozess. So erleben Messebesucher, wie Produktdaten entstehen, für die Erstellung von virtuellen Prototypen genutzt und über standardisierte Schnittstellen bis in die Fertigung weitergereicht werden.

Auf dem Messestand in Halle 8 präsentiert das Technologienetzwerk „Smart Engineering and Production 4.0“ den durchgängigen, auto-matisierten Prozess vom digitalen Artikel über das Engineering bis hin zur Produktion: Aus einer ganzheitlichen, virtuellen Produktbe-schreibung fliessen die Daten von der Entwick-lung über standardisierte Schnittstellen in den Herstellungsprozess fliessen. „Wir zeigen am Beispiel einer realen, hochautomatisierten Fer-tigung von Losgrösse 1 die konkreten Potenziale der durchgängigen Digitalisierung sowie der kompletten Integration von Daten über Bereiche und Systeme hinweg“, erklärt dazu Roland Bent, Geschäftsführer von Phoenix Contact.

From the Top Floor to the Shop Floor Eplan, Rittal und Phoenix Contact präsentieren auf der Hannover Messe die durchgängig digitalisierte Produktion

Roland Bent, Geschäftsführer Marketing und Entwicklung von Phoenix Contact, hat mit Jah-resbeginn den Vorsitz des Lenkungsausschusses der Deutschen Kommission Elektrotechnik, Elek-tronik, Informationstechnik (DKE) übernommen. Die DKE wird vom VDE, dem Verband der Elektro-technik und Elektronik, getragen und erarbeitet Normen und Sicherheitsbestimmungen für diese Disziplinen. Sie vertritt die deutschen Interessen im Europäischen Komitee für Elektrotechnische Normung (CENELEC) und in der internationa-len Elektrotechnischen Kommission (IEC). Bent tritt die Nachfolge des aktuellen Vorsitzenden Wolfgang Hofheinz an.

Der Lenkungsausschuss der DKE besteht aus bis zu 37 führenden Persönlichkeiten der Wirtschaft, der Wissenschaft und der staat-lichen Verwaltung und bildet das höchste Entscheidungs organ der DKE in Fragen der Normungspolitik, der Organisation und Durch-führung der Normungsarbeit. Als Vorsitzender vertritt Roland Bent die DKE nach innen und aussen. Er wirkt massgeblich mit bei Entschei-dungen in Organisations-, Verwaltungs- und Per sonalfragen und wird dem Gremium für die Amtsperiode 2015 bis 2018 vorsitzen. Bent engagiert sich seit mehr als 20 Jahren in der elektrotechnischen Normung.

Engagiert in der NormungRoland Bent mit Jahresbeginn neuer Vorsitzender des DKE-Lenkungsausschusses

Roland Bent, Geschäftsführer Marketing und Entwicklung

22 UPDATE 1|15Aktuell

Zum Jahresbeginn hat Phoenix Contact eine neue Gesellschaft innerhalb der Unterneh-mensgruppe gegründet: Die Phoenix Contact Innovation Ventures GmbH.

Das neue Unternehmen identifi ziert Produktentwicklungen, Dienstleistungen und neuartige Materialien, die der technologischen Ausrichtung von Phoenix Contact entsprechen, und entwickelt sie zur Marktreife weiter. Voraus-

setzungen sind ein belastbarer Geschäftsplan, ein vorhandener Prototyp sowie der Standort Deutschland. Phoenix Contact will so frühzeitig Innovationsimpulse in das eigene Unternehmen hineinbringen. Sitz der neuen Gesellschaft ist Blomberg. Die Geschäftsführer sind Marcus Böker und Andreas Rau.

phoenixcontact-innovationventures.com

Geniale Gründer gesucht Phoenix Contact gründet Investmentgesellschaft

RedaktionPhoenix Contact AGMarketing KommunikationMonika MeyerTel. +41 (0)52 354 55 41E-Mail: [email protected] Copyright © 2015 by Phoenix Contact Alle Rechte vorbehalten.

Die UPDATE 2/15erscheint im Juni 2015.

Save the Date!Fünfte mGuard User Conference vom 3. bis 4. Juni in Houston, USA

Im Fokus: Industrielle Netzwerk-sicherheit und sichere Remote Services in der Prozssindustrie – Best Practices – Experten erläutern die Bedeutung von Cyber Security für Industrie und kritische Infra-strukturen.

mguard.com/uc2015#MGUC15

Termine/Orte 2015

Messe Datum Ort

Automation Expo Ticino‘15Automatisierer

05./06. Mai Cadempino

automation &electronicsAutomatisierer

17./18. Juni Lausanne

automation &electronicsAutomatisierer

24./25. Juni Zürich

23UPDATE 1|15 Aktuell

So arbeiten Ihre Anlagen ausfallsicher

Grundlage für einen langlebigen und leistungsstarken Blitz- und Über spannungsschutz ist die Safe Energy Control Technology. Die revolutionäre Funkenstrecke verhindert sicher jeden Netz-folgestrom. Das schont Ihre Anlage inklusive Sicherungen und Ableiter. Somit kann bei gängigen Anwendungen auf eine separate Ableitervorsicherung verzichtet werden. Kompakte und durchgängig steckbare Ableiter erleichtern die Installation erheblich.

Mehr Informationen unter Telefon 052 354 55 55 oder phoenixcontact.ch

Überspannungschutzneu erfunden

TT 01-14.000.L1 © PHOENIX CONTACT 2015

5200

7104