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1 Prof. Dr. Margit Enke Lehrstuhl für Marketing und Internationalen Handel TU Bergakademie Freiberg Dresden, 15. November 2012 TU Bergakademie Freiberg · Lehrstuhl für Marketing und Internationalen Handel Tel.: 0 37 31/39-2004 · Fax: 0 37 31/39-4006 · www.tu-freiberg.de Wie viel Marketing braucht Vertrieb?

Wie Viel Marketing Braucht Vertrieb Prof Dr Enke

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Prof. Dr. Margit Enke Lehrstuhl für Marketing und Internationalen Handel TU Bergakademie Freiberg Dresden, 15. November 2012

TU Bergakademie Freiberg · Lehrstuhl für Marketing und Internationalen Handel Tel.: 0 37 31/39-2004 · Fax: 0 37 31/39-4006 · www.tu-freiberg.de

Wie viel Marketing braucht Vertrieb?

2 absatzwirtschaft 10-2012

0 Einführender Exkurs

Marketing versus Vertrieb

3 Simon (2012)

0 Einführender Exkurs

Globalisierung – Die Welt der Zukunft?

4 UNO-Vorhersage, 2010

0 Einführender Exkurs

Demografie als Wachstumstreiber?

5

Top 3 in der Welt oder Nr. 1 in seinem Kontinent

Weniger als 5 Mrd. € Umsatz

Geringer Bekanntheitsgrad im Publikum

Beispiele:

Simon (2007), S. 29.

0 Einführender Exkurs

Was sind Hidden Champions?

6 In Anlehnung an: Simon (2007), S. 106.

Marketing-frage!

0 Einführender Exkurs

Geringe Medienpräsenz in der deutschen Öffentlichkeit

7 In Anlehnung an: Simon (2007), S. 405f.

Vertriebsfrage!

0 Einführender Exkurs

Strategie der Hidden Champions

8 Simon (2007), S. 213.

0 Einführender Exkurs

Stärkenprofil der Hidden Champions

9 Simon (2007), S. 214f.

0 Einführender Exkurs

Vertrieb heißt Kundenkontakt

10 Simon (2007), S. 162.

Marketingprofessionalität

Kunden-

nähe

niedrig

niedrig

hoch

hoch

Hidden

Champions

Groß-

unternehmen

?

0 Einführender Exkurs

Kundennähe versus Marketingprofessionalität

11

Nächster Schritt?

Profis im Vertrieb

Profis im Marketing

0 Einführender Exkurs

Marketing versus Vertrieb

12

Gliederung

1 Ausgangssituation

2 „Vertrieb mit Marketing“ oder „Vertrieb versus Marketing“?

3 Marktorientiertes Vertriebsmanagement

Fazit

6

1

2

3

4

13

1 Ausgangssituation

Wirtschaftliche Entwicklungen

Notwendigkeit einer professionellen

Zusammenarbeit zwischen Marketing und

Vertrieb

steigende Kundenansprüche

zunehmende Wettbewerbs-

intensität

technologische Innovationen

Zwiespalt zwischen Marketing und

Vertrieb

steigender Kostendruck

In Anlehnung an Homburg/Wieseke (2011), S. 6.

externe Faktoren interne Faktoren

14

1 Ausgangssituation

Wie viel Marketing braucht Vertrieb?

Marketing

Vertrieb

Marketing

Vertrieb

Marketing Vertrieb

Marketing Vertrieb

Szenario 1 Szenario 2

Szenario 3 Szenario 4

15

Gliederung

1 Ausgangssituation

2 „Vertrieb mit Marketing“ oder „Vertrieb versus Marketing“?

3 Marktorientiertes Vertriebsmanagement

Fazit

6

1

2

3

4

16

2 „Vertrieb mit Marketing“ oder „Vertrieb versus Marketing“?

Zwiespalt zwischen Marketing und Vertrieb

Vertrieb

Marketing

„Der Vertrieb ist kurzfristig orientiert, stark auf individuelle Kundenerfahrungen fokussiert, besitzt keinen umfassenden Überblick über die Marktlage und ist blind für die Zukunft.“

„Marketing ist sich nicht im Bilde darüber, was sich bei den Kunden wirklich tut.“

Unterschiedliche Vorstellungen darüber, was Marketing bzw. Vertrieb beinhaltet.

Ursachen Unterschiedliche wirtschaftliche Interessen Kulturelle Differenzen

Vgl. Kotler et al. (2006), S. 5f.

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Wirtschaftliche Interessen Notwendigkeit, das bewilligte Gesamtbudget zu teilen

Vertrieb ist von den individuellen Bedürfnissen der Kunden

geprägt; Marketing bringt Produkte für möglichst viele Kunden heraus

Erfolge des Vertrieb sind im Unterschied zum Marketing quantifizierbar

Abteilungen haben unterschiedliche Vergütungssysteme

Vgl. Kotler et al. (2006), S. 5f.

2 „Vertrieb mit Marketing“ oder „Vertrieb versus Marketing“?

Spannung zwischen Marketing und Vertrieb

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Kulturelle Unterschiede

Vgl. Kotler et al. (2006), S. 5f.

Marketingmitarbeiter arbeiten höchst analytisch

denken daten- und

leistungsorientiert

erledigen Aufgaben vom Schreibtisch aus

Vertriebsmitarbeiter bauen Kundenbeziehungen

auf

wissen intuitiv, welche Produkte Erfolg haben

arbeiten oftmals außer Haus

2 „Vertrieb mit Marketing“ oder „Vertrieb versus Marketing“?

Spannung zwischen Marketing und Vertrieb

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Folgen der Spannung

Regelmäßige Streitigkeiten und Auseinandersetzungen

Sinkende Mitarbeitermotivation

Schlechtere Kundenorientierung und Mitarbeiterperformance

Schlechtere Unternehmensperformance

2 „Vertrieb mit Marketing“ oder „Vertrieb versus Marketing“?

Spannung zwischen Marketing und Vertrieb

Wie können Marketing und Vertrieb gemeinsam an Effizienz gewinnen?

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Fertigung Produkte Absatz

Gewinn durch

Umsatz

Markt Kunden- wünsche

Marketing

Absatzkonzept:

Marketingkonzept:

In Anlehnung an Kotler/Keller/Bliemel (2007), S. 21f.

Gewinn durch

zufriedene Kunden

2 „Vertrieb mit Marketing“ oder „Vertrieb versus Marketing“?

Absatz versus Marketing

21 Vgl. www.ama.com (2007).

Marketing is the activity, set of institutions, and processes for creating, communicating, delivering, and exchanging offerings that have value for customers, clients, partners, and society at large.

2 „Vertrieb mit Marketing“ oder „Vertrieb versus Marketing“?

Definition Marketing

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Marketing als marktorientierte Unternehmensführung

1. Marketing als Leitbild des Managements

2. Marketing als gleichberech- tigte Unternehmensfunktion

Konsu- menten

Gesell- schaft

Wettbe- werber

Vgl. Meffert/Burmann/Kirchgeorg (2008), S. 13.

Marketing

Ziele

Strategien

Maßnahmen

Kontrolle „Shared Values“

2 „Vertrieb mit Marketing“ oder „Vertrieb versus Marketing“?

Marketing als duales Führungskonzept

23 Vgl. Homburg (2012), S. 24.

politische/rechtliche Entwicklungen

allgemeine gesellschaftliche Bedingungen te

chnolo

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ngen

gesam

twir

tschaft

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Gewinnung von Erkenntnissen zur Erklärung des Verhaltens von Unternehmen, Kunden und Wettbewerbern

2 „Vertrieb mit Marketing“ oder „Vertrieb versus Marketing“?

Das strategische Dreieck

Unternehmen

Kunden Wettbewerber

24 In Anlehnung an Meffert/Burmann/Kirchgeorg (2008), S. 20.

Situationsanalyse und Prognose

Marketingziele und -strategien

Realisierung und Erfolgskontrolle

1

4

2

3

Marktforschung

Strategisches Marketing

Instrumentelles Marketing

Marketingimplemen- tierung & -kontrolle

Produkt

2 „Vertrieb mit Marketing“ oder „Vertrieb versus Marketing“?

Einordnung in den Managementprozess

Kommu-nikation

Marketinginstrumente

Preis Vertrieb

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Vertrieb

Akquisition (Gewinnung) von Nachfragern

Herbeiführung eines Kaufabschlusses

Nachkaufbetreuung

Marktgerichtete akquisitorische Aktivitäten

Überbrückung räumlicher Distanzen

Sicherstellung der Verfügbarkeit des Produktes beim Kunden

Vertriebslogistische Aktivitäten

2 „Vertrieb mit Marketing“ oder „Vertrieb versus Marketing“?

Definition Vertrieb

Vgl. Homburg (20012), S. 849.

26 Vgl. Homburg (2012), S. 882.

2 „Vertrieb mit Marketing“ oder „Vertrieb versus Marketing“?

Vertriebslogistische Aktivitäten

Entscheidungsfelder im vertriebslogistischem Bereich Entscheidungen über die Standorte der Fertigwarenlager

Entscheidungen über Lagerhaltung, Kommissionierung und

Verpackung

Transportentscheidungen

27 Vgl. Homburg (2012), S. 849f.

2 „Vertrieb mit Marketing“ oder „Vertrieb versus Marketing“?

Marktgerichtete akquisitorische Aktivitäten

Entscheidungsfelder im akquisitorischem Bereich Gestaltung des Vertriebssystems

Gestaltung der Beziehungen zu Vertriebspartnern und Key

Accounts

Gestaltung der Verkaufsaktivitäten

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Gliederung

1 Ausgangssituation

2 „Vertrieb mit Marketing“ oder „Vertrieb versus Marketing“?

3 Marktorientiertes Vertriebsmanagement

Fazit

6

1

2

3

4

29

Die vier Sales-Excellence Dimensionen

Vgl. Homburg/Schäfer/Schneider (2008), S. 12.

3 Marktorientiertes Vertriebsmanagement

Sales Excellence

100

100

100 100

Vertriebsmanagement

Kundenbeziehungsmanagement

Vertriebs- strategie

Informations- management

0

30

Vertriebsstrategie Auswahl der Vertriebswege

Gestaltung der Zusammenarbeit mit Vertriebspartnern

Allokation von Vertriebsressourcen

3 Marktorientiertes Vertriebsmanagement

Sales Excellence

Vgl. Homburg/Schäfer/Schneider (2008), S. 11.

31

Vertriebsmanagement Aufbau- und Ablauforganisation

Vertriebsplanung und -kontrolle

Personalführungssysteme und Führungsverhalten

Vertriebskultur

3 Marktorientiertes Vertriebsmanagement

Sales Excellence

Vgl. Homburg/Schäfer/Schneider (2008), S. 11.

32

Informationsmanagement Kundeninformationen

Kundenpotential Kundenprofitabilität Kundenzufriedenheit und –bindung

Markt- und Wettbewerbsinformationen

Informationen über interne Prozesse

3 Marktorientiertes Vertriebsmanagement

Sales Excellence

Integration in ein Customer-Relationship-Management-System

Vgl. Homburg/Schäfer/Schneider (2008), S. 11f.

33

Kundenbeziehungsmanagement

Qualifikation von Vertriebsmitarbeitern

Ansätze des Beziehungs- und Kundenzufriedenheitsmanagement Key-Account Management Beschwerdemanagement

3 Marktorientiertes Vertriebsmanagement

Sales Excellence

Vgl. Homburg/Schäfer/Schneider (2008), S. 12.

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Typische Profile

3 Marktorientiertes Vertriebsmanagement

Sales Excellence

Vertriebsmanagement

Kundenbeziehungsmanagement

Vertriebs- strategie

Informations- management

„Champions”: Professionell in allen Bereichen

„Macher”: stark in Vertriebs- und Kundenbeziehungs-management, aber fehlender strategischer Überbau und mangelhaftes Informations-management

„Papiertiger”: Besondere Stärken in der Planung und Informationsbeschaffung, aber fehlende Anwendung dieser Informationen im vertrieb und bei den Kunden

„Aktivisten”: Stark im Kundenbeziehungsmanagement , fehlende Systematik im Vertriebsmanagement, im Informations-management und in der Vertriebsstrategie

Vgl. Homburg/Schäfer/Schneider (2008), S. 13.

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Gliederung

1 Ausgangssituation

2 „Vertrieb mit Marketing“ oder „Vertrieb versus Marketing“?

3 Marktorientiertes Vertriebsmanagement

Fazit

6

1

2

3

4

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5 Fazit

Learnings

Marketing orientiert sich am Markt, d.h. den Kunden und Wettbewerbern eines Unternehmens, und ist ein strukturierter und systematischer Prozess. 2 Vertrieb umfasst marktgerichtete akquisitorische Aktivitäten, welche auf die Realisierung von Kaufabschlüssen abzielen sowie vertriebslogistische Aktivitäten, welche die Sicherstellung der physischen Verfügbarkeit des Produktes beim Kunden sicherstellen.

3 Der Zwiespalt zwischen Marketing und Vertrieb ist auf wirtschaftliche Interessen und kulturelle Unterschiede zurückzuführen und wirkt sich negativ auf die Unternehmensperformance aus. 4

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5 Fazit

Learnings

Der Sales Excellence Ansatz ist ein Instrument für Unternehmen, Marketing, den Vertrieb sowie das Zusammenspiel beider Disziplinen zu optimieren.

Marketing und Vertrieb müssen professionell kooperieren, insbesondere im Hinblick auf das Informationsmanagement und das Kundenbeziehungsmanagement.

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Kontakt

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Prof. Dr. Margit Enke Lehrstuhl für Marketing und Internationalen Handel Technische Universität Bergakademie Freiberg Lessingstraße 45 09599 Freiberg Tel.: +49 (0) 3731 39-2004 Fax: +49 (0) 3731 39-4006 E-Mail: [email protected] Internet: http://tu-freiberg.de/fakult6/marketing/