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Barbara Preusse-‐Bleuler
Wie arbeitet Familienzentrierte Pflege?
! Familienzentrierte Pflege – ein Konzept aus der Praxis für die Praxis
! arbeitet mit Instrumenten auf Grundlage des Calgary Family Assessment & Interven3on Model
! arbeitet systemisch mit Familien
1
Barbara Preusse-‐Bleuler
Familie
Gesellschaft
Pflegende Angehörige Patient
Fachperson Team Führung/Politik
Krankenpfleger/in Arzt / Ärztin Therapeuten
Pflege Interprofessionell
Intermural
Teamleitung Management
Gesundheitspolitik Strukturen des Gesundheitssystems
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Barbara Preusse-‐Bleuler
Familie
Gesellschaft
Pflegende Angehörige Patient
Fachperson Team Führung/Politik
Krankenpfleger/in Arzt / Ärztin Therapeuten
Pflege Interprofessionell
Intermural
Teamleitung Management
Gesundheitspolitik Strukturen des Gesundheitssystems
pathophysiologisch
psychosozial
Lebensqualität
pathophysiologisch
psychosozial
Lebensqualität
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Barbara Preusse-‐Bleuler
Familie
Gesellschaft
Pflegende Angehörige Patient
Fachperson Team Führung/Politik
Krankenpfleger/in Arzt / Ärztin Therapeuten
Pflege Interprofessionell
Intermural
Teamleitung Management
Gesundheitspolitik Strukturen des Gesundheitssystems
pathophysiologisch
psychosozial
Lebensqualität
pathophysiologisch
psychosozial
Lebensqualität
Umgang mit der Patientenrolle Selbstwirksamkeit
Umgang mit der Rolle als pfleg. Ang. Selbstwirksamkeit
Integration der Erkrankung in • Familienalltag • Berufsalltag • Soziales Umfeld
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Barbara Preusse-‐Bleuler
Familie
Gesellschaft
Pflegende Angehörige Patient
Fachperson Team Führung/Politik
Krankenpfleger/in Arzt / Ärztin Therapeuten
Pflege Interprofessionell
Intermural
Teamleitung Management
Gesundheitspolitik Strukturen des Gesundheitssystems
pathophysiologisch
psychosozial
Lebensqualität
pathophysiologisch
psychosozial
Lebensqualität
Forschung zum Erleben
Forschung zu Intervention
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Barbara Preusse-‐Bleuler
Ein aufgeklärter Familienbegriff ist Basis der Familienzentrierten Pflege (1)
DefiniCon Familie (Wright und Leahey, 2000)
• Familie als Einheit
• Mitglieder sind verwandt oder nicht, leben zusammen oder nicht
• Familie hat Kinder oder nicht
• Bindungen und Zugehörigkeitsgefühl unter den Mitgliedern, einschliesslich zukünSiger Verpflichtungen
• Übernimmt FürsorgefunkConen: z. B. Förderung, SozialisaCon
Pflegewissenscha<liche Perspek3ve
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Barbara Preusse-‐Bleuler
Ein aufgeklärter Familienbegriff ist Basis der Familienzentrierten Pflege
Perspek3ve im Pflegealltag
DefiniCon Familie (Wright und Leahey, 2014)
Die Pflegende lässt den Pa3enten selber bes3mmen:
„Wir sehen die Familie als den Kreis nahe stehender Menschen, den Sie selber als Ihre Familie bezeichnen.“
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Barbara Preusse-‐Bleuler
Familienzentrierte Pflege wirkt sich gleichermassen auf die Gesundheit von PaDenten und Familien aus
Familie und Gesundheit
Kaakinen, Joanna Rowe (2014) fasst wesentliche Erkenntnisse zusammen:
• Die EffekCvität von Gesundheitsleistungen steigt an, wenn diese die Familie fokussieren anstaa sich nur an die erkrankte Person zu richten
• Förderung, Unterstützung und Wiederherstellung der Gesundheit von Familien ist gesellschaSlich relevant
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Barbara Preusse-‐Bleuler
Der systemische Ansatz in der familienzentrierten Pflege
! Die Veränderung eines Mitglieds beeinflusst alle anderen.
! Die Familie beeinflusst die einzelnen Mitglieder.
! Verhaltensweisen innerhalb der Familie erklären sich sinnvoller durch das Prinzip von Wechselwirkungen als durch Schuldzuweisungen.
! Die Familie ist in der Lage eine Balance zwischen Veränderung und Stabilität zu schaffen.
! Familiensysteme haben die Fähigkeit zur SelbstregulaCon.
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Fallbeispiel Familie Meier: Genogramm und Ökogramm mit Beziehungslinien innerhalb der Familie
Schulungsunterlagen von Barbara Preusse 13
Fallbeispiel Familie Meier: Genogramm und Ökogramm 7 Jahre später mit Beziehungslinien innerhalb der Familie
Schulungsunterlagen von Barbara Preusse 14
Barbara Preusse-‐Bleuler
Herausforderungen
! „Das machen wir doch schon!“
! „Für schwierige Familien haben wir keine Zeit mehr.“
! „Noch mehr Gespräche! Das hält uns von unserer Kernaufgabe ab.“
! „Ich will nicht in die InCmsphäre der Familien eindringen.“
! „Und wie soll ich mit heissen Kartoffeln umgehen“
! „Das ist doch Therapie“
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Barbara Preusse-‐Bleuler
EinbeJung des Geno-‐/Ökogramms in die Pflegeanamnese (1)
1. Begrüssung: Vorstellen; Ablauf und Ziel des Gesprächs kurz erläutern
2. Beginnen mit dem, was den PaCenten am meisten beschäSigt
3. Erlangen einer detaillierten Beschreibung des Problems
4. Weitere Punkte der allgemeinen Pflegeanamnese erheben (z.B.: ATLs)
5. AuSrag klären
6. IntervenConen: pflegerische Massnahmen
7. Wertschätzung / Anerkennung aussprechen
8. Zusammenfassung, Ausblick und Gesprächsabschluss
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Barbara Preusse-‐Bleuler
EinbeJung des Geno-‐/Ökogramms in die Pflegeanamnese (2)
1. Begrüssung: Vorstellen; Ablauf und Ziel des Gesprächs kurz erläutern
2. Beginnen mit dem, was den PaCenten am meisten beschäSigt
3. Erlangen einer detaillierten Beschreibung des Problems
4. Weitere Punkte der allgemeinen Pflegeanamnese erheben (z.B.: ATLs)
5. AuSrag klären
6. IntervenConen: pflegerische Massnahmen
7. Wertschätzung / Anerkennung aussprechen
8. Zusammenfassung, Ausblick und Gesprächsabschluss
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Barbara Preusse-‐Bleuler
EinbeJung des Geno-‐/Ökogramms in die Pflegeanamnese (3)
1. Begrüssung: Vorstellen; Ablauf und Ziel des Gesprächs kurz erläutern
2. Beginnen mit dem, was die Familienmitglieder am meisten beschäSigt
3. Familie kennen lernen: Assessment mit Geno-‐ und Ökogramm
4. Wertschätzung / Anerkennung ausdrücken
5. Erlangen einer detaillierten Beschreibung des Problems
6. Weitere Punkte der allgemeinen Pflegeanamnese erheben (z.B.: ATLs)
7. AuSrag klären
8. IntervenConen: familienzentrierte pflegerische Massnahmen
9. Wertschätzung / Anerkennung aussprechen
10. Zusammenfassung, Ausblick und Gesprächsabschluss / Feed-‐back erfragen
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Barbara Preusse-‐Bleuler
EinbeJung des Geno-‐/Ökogramms in die Pflegeanamnese (4)
1. Begrüssung: Vorstellen; Ablauf und Ziel des Gesprächs kurz erläutern
2. Beginnen mit dem, was die Familienmitglieder am meisten beschäSigt
3. Familie kennen lernen: Assessment mit Geno-‐ und Ökogramm
4. Wertschätzung / Anerkennung ausdrücken
5. Erlangen einer detaillierten Beschreibung des Problems
6. Weitere Punkte der allgemeinen Pflegeanamnese erheben (z.B.: ATLs)
7. AuSrag klären
8. IntervenConen: familienzentrierte pflegerische Massnahmen
9. Wertschätzung / Anerkennung aussprechen
10. Zusammenfassung, Ausblick und Gesprächsabschluss / Feed-‐back erfragen
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Barbara Preusse-‐Bleuler
Wirkungen der EinbeJung des Geno-‐/Ökogramms in die Pflegeanamnese
! relevanter Beziehungsaupau
! Familie fühlt sich in ihrer SituaCon anerkannt und verstanden
! Nicht nur Probleme werden sichtbar, auch Stärken
! Anerkennung und Wertschätzung macht Mut die aktuellen Herausforderungen anzugehen
! Die weiterführende Detailanamnese wird differenzierter und bietet damit eine bessere Grundlage für die Pflegeplanung
! IntervenConen passen besser
! Zeit und Aufwand stehen in einem sinnvollen Verhältnis
! Leiden der Betroffenen kann gelindert werden 21
Barbara Preusse-‐Bleuler
Familienzentrierte Pflege stärkt die Familie
• Eine angepasste und nachhalCge Pflege für die PaCenten • Unterstützung der Lebensqualität des PaCenten und seiner Angehörigen gleichermassen
• Erhaltung der Selbständigkeit und Autonomie der Familie
• Unterstützung der Handlungsfähigkeit der Familie
• Förderung der Selbsthilfefähigkeit der Familie
Was will die Familienzentrierte Pflege erreichen?
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Barbara Preusse-‐Bleuler
Familienzentrierte Pflege und Beratung stärkt die Familie
• Ermöglichen eines Prozesses innerhalb der Familie und nicht ein direkCves
Eingreifen in die Familien
• KommunikaCon innerhalb der Familie posiCv unterstützen
• Ein Familiengespräch unterstützt die Familie im ordnenden und
organisierenden Sinne
Was soll mit Familiengesprächen erreicht werden?
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Barbara Preusse-‐Bleuler
BAIA Familien einen sicheren Hafen bieten durch Umsetzung des Calgary Family Assessment-‐ und IntervenConsmodells
Barbara Preusse-‐Bleuler, MNS, RN
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BAIA – Ein sicherer Hafen für Familien
© Barbara Preusse-‐Bleuler (2016) Barbara Preusse-‐Bleuler 26
Serie von Aufenthalten ohne Beziehungsaupau und Abschluss
© Barbara Preusse-‐Bleuler (2016) Barbara Preusse-‐Bleuler 29
BAIA – in Wirklichkeit eine Mischform
© Barbara Preusse-‐Bleuler (2016) Barbara Preusse-‐Bleuler 30
Barbara Preusse-‐Bleuler
Welche Entwicklungen sind in der Praxis sichtbar? Anwendung des Geno-‐/Ökogramms durch Pflegeteam
Lindenhofspital Bern: Onkologie und IPS
Frauenklinik Insel Bern
StaCon für PalliaCve Therapie Bern
Spitex Zuchwil
Kinderspital UKBB St.Gallen Kinderspital OKS Pflegeheim St.Otmar
Pflegeheim Thusis
Oberwallis
Kinderspitex
Pflegeheim Santa Rita
Ambulante Onkologie Aargau
Lighthouse Zürich
Die Nachhal3gkeit hängt von durchdachten und angepassten
Konzepten ab.
Spitex Winterthur
Luzern Neurorehab LUKS Rosenberg Übergangspflege
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Barbara Preusse-‐Bleuler
Die Grundlage
Wright, Lorraine & Leahey, Maureen. (2014). Familienzentrierte Pflege. Lehrbuch für Familien-‐Assessment und Interven3onen. 2. Auflage. Hg. von Barbara Preusse-‐Bleuler. Huber: Bern.
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Barbara Preusse-‐Bleuler
Angepasste Arbeitsinstrumente für die Praxis
Preusse, Barbara et al. (2012). Familienzentrierte Pflege -‐ Handbuch. Arbeitsinstrumente für Familienzentrierte Pflege. Das Calgary Familien Assessment und Interven3onsmodell in der Pflegepraxis in Lindenhofspital und Schule, Bern
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Barbara Preusse-‐Bleuler
Quellen
© IllustraConen und Idee: Barbara Preusse-‐Bleuler, Familienzentrierte Pflege GmbH
Fotografien: sämtliche Fotos stammen aus dem Internet und waren zur lizenzfreien Verbreitung und Verwendung freigegeben.
Kaakinen, Joanna Rowe (2014): Family Health Care Nursing: Theory, Prac3ce and Research. 5. Auflage. Philadelphia: F. A. Davis.
Preusse, B. et al (2012): Handbuch, Arbeitsinstrumente für familienzentrierte Pflege, das Calgary Familien Assessment-‐ und Interven3onsmodell in der Pflegepraxis im Lindenhofspital, Bern.
Wright, Lorraine & Leahey, Maureen. (2014). Familienzentrierte Pflege. Lehrbuch für Familien-‐Assessment und Interven3onen. 2. Auflage. Hg. von Barbara Preusse-‐Bleuler. Huber: Bern.
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Barbara Preusse-‐Bleuler
Evidenz: FamilienintervenConen
• FamilienintervenConen verbessern die Gesundheit des PaCenten und die seiner Angehörigen (Chesla2010; Hartman et al. 2010 MarCre et al. 2004)
• Individuelle PaCentenoutcomes sind besser, wenn IntervenConen die ganze Familie mit einbeziehen, nicht nur den PaCenten (MarCre et al. 2005; 2010)
• Beziehungs-‐IntervenConen im System Familie können die Beziehung zwischen PaCent und dessen Familie massgeblich verbessern (Campbell 2003; MarCre et al. 2005; 2010; Mayla 2009)
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Barbara Preusse-‐Bleuler
Evidenz: FamilienintervenConen
• Eine vollständige Referenzliste zur Familien-‐IntervenConsforschung in Zusammenhang mit Gesundheit/Krankheit (inklusive Metaanalyse-‐ArCkeln) findet sich auf
hap://janicembell.com/bibliography-‐knowledge-‐translaCon-‐in-‐family-‐nursing/
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Barbara Preusse-‐Bleuler
Evidenz: Familien-‐System PflegeintervenConen
• FamilienintervenConen verbessern die Gesundheit des gesamten Familiensystems in kogniCver, affekCver und verhaltensmässiger Hinsicht.
• Ostlund, U. & Petersson, C. (2014). Examining family responses to Family Systems Nursing intervenCons: An integraCve review. Journal of Family Nursing, 20(3).
N=17 Studien DokumenCert Familien-‐ReakConen in kogniCver, affekCver und verhaltensmässiger Hinsicht.
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Barbara Preusse-‐Bleuler
Evidenz: FamilienintervenConen
• Eine kompleae Bibliographie von konzepConellen PublikaConen und Forschungsarbeiten zu PflegeintervenConen am Familien-‐System findet sich auf:
hap://janicembell.com/bibliography-‐family-‐systems-‐nursing/
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Barbara Preusse-‐Bleuler
Evidenz: FamilienintervenConen
• Eine kompleae Liste von Forschungsberichten zum ImplementaCons-‐Projektes für Familienzentrierte Pflege im Landspitali University Hospital in Reykjavík, Island, findet sich auf:
hap://janicembell.com/2016/05/tribute-‐to-‐family-‐systems-‐nursing-‐in-‐iceland-‐the-‐landspitali-‐university-‐hospital-‐family-‐nursing-‐implementaCon-‐project-‐2007-‐2011/
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