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unter anderem im Hafen, in der Psychiatrie, bei Bosch am Band und in der Aids-Hilfe ge- arbeitet, freiwillig in Obdach- losenunterkünften und an verschiedenen Orten in Euro- pa gelebt. 16 mal sei er in sei- nem Leben umgezogen. „Man sollte sich die Menschen, mit denen man sich umgibt, nicht nur nach Sympathie aussu- chen“, rät er. „Je unterschied- licher die Gruppe ist, desto breiter wird mein Horizont. Verbundenheit kann wach- sen, wenn man sich in der Gruppe einbringt.“ Diese Erfahrung macht auch Stephan Kampwirth re- gelmäßig: Der Schauspieler hat schon auf vielen Bühnen V ON F RIEDERIKE S TEENSEN BAD SOODEN-ALLENDORF. Wen lädt man zu einer Podi- umsdiskussion ein, wenn das Thema das Abends „Teilen ist Gewinn“ sein soll? Beim ach- ten „Moment Mal“-Abend hat- ten die Gastgeber Andrea Stö- ber (Autohaus Stöber) und Uwe Linnenkohl (VR-Bank Werra-Meißner) bei der Gäste- auswahl eine schwierige Auf- gabe vor sich. Sie entschieden sich für einen Schauspieler, ei- nen Franziskaner-Pater, einen IT-Unternehmer und einen Zwölftklässler der Rhenanus- Schule – und heraus kam ein recht philosophischer Abend. Stamm-Moderator Claus-Pe- ter Müller von der Grün be- fragte die Podiumsgäste ab- wechselnd und brachte sie dazu, ihre persönlichen An- sichten zum Thema mit den knapp 300 geladenen Unter- nehmern und Führungskräf- ten aus dem Landkreis zu tei- len. Trotz unterschiedlicher Werdegänge waren sich die vier auf dem Podium einig: Teilen ist wertvoll – und vom Zusammentreffen, -leben und -arbeiten mit anderen Men- schen kann man persönlich wie beruflich sehr profitieren. Am eindrücklichsten war das bei Bruder Rudolf Dinge- notto: Der Franziskaner- Mönch hat, bevor er ins Klos- ter auf dem Hülfensberg zog, Philosophieren über das Teilen „Moment mal“: Beim Wirtschafts-Treff drehte sich alles um das Miteinander und vor vielen Kameras ge- standen und weiß: „Man kann nicht allein spielen.“ Ein Kö- nig komme auf der Bühne nur dann gut rüber, wenn auch seine Untertanen gut gespielt werden. Mit dem Theaterpu- blikum teilt er in jeder Vor- stellung den Moment – und hofft, dass die Menschen durch das Stück verändert nach Hause gehen. „Das wäre ein emotionaler Gewinn.“ Dass man sein ganzes Wis- sen mit Kunden teilen kann und damit viel beruflichen Er- folg hat, beweist Oliver Bracht. Er studierte Soziologie und Philosophie und leitet heute in Kassel die IT-Firma Eoda mit 30 Mitarbeitern. Er glaubt, dass ein Mensch, der teilt, an- dere Werte hat: „Er wird offe- ner und authentischer.“ Dass gerade geteilte Werte und Erfahrungen wichtig fürs Heranwachsen sind, schilder- te Jannik Füllgraf aus Dudenro- de. Der Zwölftklässler ist Sti- pendiat der Roland-Berger- Stiftung und trifft bei den an- gebotenen Seminaren auf Ju- gendliche, die sich wie er durch Motivation, Fairness, Wissensdurst und Ehrgeiz aus- zeichnen. „Das schafft ein tie- fes Gemeinschaftsgefühl.“ ARTIKEL RECHTS Gestalteten einen philosophischen Abend über den Wert des Teilens: Moderator Claus-Peter Müller von der Grün (von links), Bruder Rudolf Dingenotto, Oliver Bracht, Stephan Kampwirth, Andrea Stö- ber, Jannik Füllgraf, Torsten Stöber und Uwe Linnenkohl. Foto: Weber Weitere Fotos der Veranstaltung gibt es auf http://zu.hna.de/mommal Moment mal „Menschen mit unterschiedli- cher Ausbildung profitieren als Team voneinander. Da darf man auch mal eine dum- me Frage stellen – gerade die bringen Projekte oft voran.“ Oliver Bracht über seine IT-Fir- ma, in der auch Soziologen und Forstwirte Daten analysieren. „Heterogenität kann ein Ge- winn sein – aber nur wenn alle Teilnehmer der Gruppe das akzeptieren. Dann kann man sich gegenseitig helfen“ Jannik Füllgraf über den Alltag in der Schule, wo Jugendliche mit unterschiedlichen Leistungsni- veaus zusammen lernen. „Ich kann Ehepaaren einen fernsehfreien Abend pro Wo- che empfehlen: Da kann man mal drüber sprechen, was man derzeit gut und was schlecht findet. So lassen sich viele Konflikte entschärfen.“ Bruder Rudolf Dingenotto auf die Frage, ob und wie man auch Konflikte teilen kann. „Es ist eine Frage der Perspek- tive: Als Edward Snowden sei- ne Informationen über die NSA mit der Welt teilte, hat er moralisch richtig gehan- delt. Glücklicher ist er seither sicher nicht.“ Stephan Kampwirth zur Frage, ob Teilen stets glücklich macht. „Wenn wir teilen, gewinnen wir täglich an vielen Ecken und Enden: Freunde, Glück, Wissen... Das ist in Euro nicht zu bezahlen.“ Andrea Stöber über den Wert des Teilens. (fst)

Wieder Streik Philosophieren ber das Teilen Foto: Bundespolizei … · 2017-06-10 · Foto: Bundespolizei der Figur wird der Mei§ner schon im 17. Jahrhundert er-w hnt. Landgraf Hermann

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Page 1: Wieder Streik Philosophieren ber das Teilen Foto: Bundespolizei … · 2017-06-10 · Foto: Bundespolizei der Figur wird der Mei§ner schon im 17. Jahrhundert er-w hnt. Landgraf Hermann

LokalesSeite 2 Freitag, 19. Mai 2017

unter anderem im Hafen, inder Psychiatrie, bei Bosch amBand und in der Aids-Hilfe ge-arbeitet, freiwillig in Obdach-losenunterkünften und anverschiedenen Orten in Euro-pa gelebt. 16 mal sei er in sei-nem Leben umgezogen. „Mansollte sich die Menschen, mitdenen man sich umgibt, nichtnur nach Sympathie aussu-chen“, rät er. „Je unterschied-licher die Gruppe ist, destobreiter wird mein Horizont.Verbundenheit kann wach-sen, wenn man sich in derGruppe einbringt.“

Diese Erfahrung machtauch Stephan Kampwirth re-gelmäßig: Der Schauspielerhat schon auf vielen Bühnen

V O N F R I E D E R I K E S T E E N S E N

BAD SOODEN-ALLENDORF.Wen lädt man zu einer Podi-umsdiskussion ein, wenn dasThema das Abends „Teilen istGewinn“ sein soll? Beim ach-ten „Moment Mal“-Abend hat-ten die Gastgeber Andrea Stö-ber (Autohaus Stöber) undUwe Linnenkohl (VR-BankWerra-Meißner) bei der Gäste-auswahl eine schwierige Auf-gabe vor sich. Sie entschiedensich für einen Schauspieler, ei-nen Franziskaner-Pater, einenIT-Unternehmer und einenZwölftklässler der Rhenanus-Schule – und heraus kam einrecht philosophischer Abend.

Stamm-Moderator Claus-Pe-ter Müller von der Grün be-fragte die Podiumsgäste ab-wechselnd und brachte siedazu, ihre persönlichen An-sichten zum Thema mit denknapp 300 geladenen Unter-nehmern und Führungskräf-ten aus dem Landkreis zu tei-len.

Trotz unterschiedlicherWerdegänge waren sich dievier auf dem Podium einig:Teilen ist wertvoll – und vomZusammentreffen, -leben und-arbeiten mit anderen Men-schen kann man persönlichwie beruflich sehr profitieren.

Am eindrücklichsten wardas bei Bruder Rudolf Dinge-notto: Der Franziskaner-Mönch hat, bevor er ins Klos-ter auf dem Hülfensberg zog,

Philosophieren über das Teilen„Moment mal“: Beim Wirtschafts-Treff drehte sich alles um das Miteinander

und vor vielen Kameras ge-standen und weiß: „Man kannnicht allein spielen.“ Ein Kö-nig komme auf der Bühne nurdann gut rüber, wenn auchseine Untertanen gut gespieltwerden. Mit dem Theaterpu-blikum teilt er in jeder Vor-stellung den Moment – undhofft, dass die Menschendurch das Stück verändertnach Hause gehen. „Das wäreein emotionaler Gewinn.“

Dass man sein ganzes Wis-sen mit Kunden teilen kannund damit viel beruflichen Er-folg hat, beweist Oliver Bracht.Er studierte Soziologie undPhilosophie und leitet heutein Kassel die IT-Firma Eoda mit30 Mitarbeitern. Er glaubt,

dass ein Mensch, der teilt, an-dere Werte hat: „Er wird offe-ner und authentischer.“

Dass gerade geteilte Werteund Erfahrungen wichtig fürsHeranwachsen sind, schilder-te Jannik Füllgraf aus Dudenro-de. Der Zwölftklässler ist Sti-pendiat der Roland-Berger-Stiftung und trifft bei den an-gebotenen Seminaren auf Ju-gendliche, die sich wie erdurch Motivation, Fairness,Wissensdurst und Ehrgeiz aus-zeichnen. „Das schafft ein tie-fes Gemeinschaftsgefühl.“

ARTIKEL RECHTS

Gestalteten einen philosophischen Abend über den Wert des Teilens: Moderator Claus-Peter Müllervon der Grün (von links), Bruder Rudolf Dingenotto, Oliver Bracht, Stephan Kampwirth, Andrea Stö-ber, Jannik Füllgraf, Torsten Stöber und Uwe Linnenkohl. Foto: Weber

Weitere Fotos derVeranstaltung gibt es aufhttp://zu.hna.de/mommal

Moment mal„Menschen mit unterschiedli-cher Ausbildung profitierenals Team voneinander. Dadarf man auch mal eine dum-me Frage stellen – gerade diebringen Projekte oft voran.“Oliver Bracht über seine IT-Fir-ma, in der auch Soziologen undForstwirte Daten analysieren.

„Heterogenität kann ein Ge-winn sein – aber nur wennalle Teilnehmer der Gruppedas akzeptieren. Dann kannman sich gegenseitig helfen“Jannik Füllgraf über den Alltag inder Schule, wo Jugendliche mitunterschiedlichen Leistungsni-veaus zusammen lernen.

„Ich kann Ehepaaren einenfernsehfreien Abend pro Wo-che empfehlen: Da kann manmal drüber sprechen, wasman derzeit gut und wasschlecht findet. So lassen sichviele Konflikte entschärfen.“Bruder Rudolf Dingenotto aufdie Frage, ob und wie man auchKonflikte teilen kann.

„Es ist eine Frage der Perspek-tive: Als Edward Snowden sei-ne Informationen über dieNSA mit der Welt teilte, hater moralisch richtig gehan-delt. Glücklicher ist er seithersicher nicht.“Stephan Kampwirth zur Frage,ob Teilen stets glücklich macht.

„Wenn wir teilen, gewinnenwir täglich an vielen Eckenund Enden: Freunde, Glück,Wissen... Das ist in Euro nichtzu bezahlen.“Andrea Stöber über den Wertdes Teilens. (fst)

KASSEL/CALDEN. Gute Nach-richten für den Airport Kassel:Die Europäische Union (EU)will offensichtlich nicht mehrmitbestimmen, wenn es umBeihilfen für den CaldenerFlughafen geht. Das hieße,dass der Fortbestand des Flug-hafens möglicherweise imSpätsommer nicht mehr vonder hessischen Landesregie-rung geprüft werden müsste.

Flughafen-Chef Lars Ernstist hoch erfreut über das Zei-chen, das dieEU nun setzt:„Das ist füruns natürlichsuper“. DieÜberprüfungdes Fortbe-stands desFlughafenssteht aberauch im Koali-tionsvertrag von CDU undGrünen in Wiesbaden. Allge-mein war davon ausgegangenworden, dass es wegen des En-gagements des Reiseveranstal-ters Schauinsland und derFluglinie Sundair mit der Sta-tionierung einer Maschine gutfür den Flughafen aussehe –selbst nachdem Amazon dieFrachtflüge eingestellt hat.

Die EU will öffentliche In-vestitionen in Regionalflughä-fen erleichtern. Konkret: EU-Mitgliedsstaaten wie Deutsch-land müssen ihre Investitions-förderungen für Flughäfenmit weniger als drei MillionenPassagieren pro Jahr gar nichtmehr anmelden. Das gilt nichtnur für Calden, sondern auchfür Flughäfen wie Paderborn,Dortmund und Leipzig. Fürden Kasseler Airport gibt eseine weitere Erleichterung ausBrüssel: Für Flughäfen mit we-niger als 200 000 Passagierenim Jahr dürfen die Betriebs-kosten von den Landesregie-rungen abgedeckt werden.

Airportwird nichtgeprüftEU will öffentlicheInvestitionen erleichtern

LarsErnst

BAD HERSFELD. Die Gewerk-schaft Verdi hat die Beschäf-tigten des Internet Versand-händlers Amazon in der Nachtzum Donnerstag erneut zumStreik aufgerufen. Das Strei-kende wird von der Streiklei-tung bekannt gegeben.

Seit vier Jahren fordert dieGewerkschaft eine bessere Be-zahlung und die Anerken-nung des Branchentarifver-trags für den Einzel- und Ver-sandhandel Hessen. „Die Be-schäftigten von Amazon brau-chen höhere Löhne und kei-nen Health-Bonus,“ sagt Verdi-Streikleiterin Mechthild Mid-deke. „Nach den Vorstellun-gen der Geschäftsführung solles auch in Bad Hersfeld eineBonuszahlung geben, die mitder Anwesenheit des einzel-nen Mitarbeiters und der An-wesenheitsquote einer Abtei-lung verknüpft ist.“

Amazon wolle so die hohenKrankheitsquoten senken.„Wir befürchten, dass Mitar-beiter krank zur Arbeit kom-men, weil sie Angst haben,sich und den Kollegen in derAbteilung den Bonus zu ver-sauen“, so Middeke weiter.

Mit dem Streikaufruf sollean die Betriebsversammlun-gen der letzten Tage ange-knüpft werden, bei denen inetlichen Beiträgen die zu nied-rige monatliche Bezahlungauch vor dem Hintergrunddrohender Altersarmut the-matisiert worden sei. (red/nm)

Wieder Streikbei Amazon inBad Hersfeld

FULDATAL. Nach dem jüngs-ten Anschlag auf einen Wagender französischen Polizei imApril auf der Pariser Champs-élysées hat die Bundesbereit-schaftspolizei internationaleSicherheitspartner aus ganzEuropa zu einem Fachforumnach Fuldatal eingeladen. Un-ter dem Titel „Komplexe le-bensbedrohliche Einsatzla-gen“ ging es vor 230 Führungs-kräften um den Umgang mitder Bedrohung durch Terroris-mus. Dabei wurde auch dieneue Spezialeinheit der Bun-desbereitschaftspolizei, dieBFE+, vorgestellt.

BFE+ meint speziell ge-schulte, robuste Einsatzkräfteder Beweissicherungs- undFestnahmeeinheiten (BFE).Mit feuerfester Kleidung, Hel-men mit ballistischem Schutzund einem Sturmgewehr sindsie Teil des normalen Einsatz-geschäfts der BFE und werdenim Bedarfsfall zur BFE+. Esgehe darum, schneller und ef-fizienter reagieren zu können,wenn etwas bei Großveran-staltungen wie Demonstratio-nen oder an belebten Plätzengeschehe, sagte Dennis Gold-beck, Sprecher der Bundespo-lizeidirektion. (mad)

ForumgegenTerrorInternationale Expertenin Fuldatal zu Gast

In voller Montur: Mitglied einerBFE+-Einheit. Foto: Bundespolizei

der Figur wird der Meißnerschon im 17. Jahrhundert er-wähnt. Landgraf Hermannspricht von einem See, den erals „Frau Hollen Bad“ bezeich-net. Im 18. Jahrhundert setztsich der Forstbeamte Karl Lud-wig August Freiherr vonMünchhausen mit Frau Holleauseinander. Diese und vieleweitere Quellen nutzten dieBrüder Grimm für die Frau-Holle-Texte in ihrem Buch„Deutsche Sagen“.

DAS MÄRCHENBerühmt wurde dann aber

das Märchen um Frau Holledurch die Brüder Grimm. DieKasselerin Henriette DorotheaWild gab den Erzählstoff wei-ter, später heiratete sie sogarWilhelm Grimm. Als wichtigeschriftliche Quelle gilt auchdie „Geschichte vom Murmel-thier“. Diese fanden die Brü-der in einer Erzählsammlungder Schriftstellerin Gabrielle-Suzanne Barbot de Villeneuve.

Lebens gilt. Meist wird der My-thos auch mit einer Macht inVerbindung gebracht, die dasSchicksal der Menschen be-stimmt.

DIE SAGEIn allerlei Sagenüberliefe-

rungen tritt Frau Holle als hö-heres Wesen auf, das sichfreundlich und hilfreich gegen-über Menschen verhält.Nimmt sie jedoch Faulheit undUngehorsam wahr, droht Är-ger. Äußerlich wird sie unter-schiedlich beschrieben. Mal istsie eine hübsche Gestalt, dieauf einem Pferd reitet. In ande-ren Überlieferungen ist sieeine hässliche Frau mit Buckelund langen Zähnen.

DAS MEISSNER-GEBIETBesonders traditionsreich

ist die Sage im Gebiet desMeißners. Mit ihr werden vie-le Orte wie der Frau-Holle-Teich oder die Badestube ver-bunden. Als sagenhafter Ort

überall“, sagte Park-Geschäfts-führer Marco Lenarduzzi.

Auch die Märchen- und Sa-generzählerin Gudrun Rathkelegte auf ihrer dritten Erzähl-wanderung einen Stopp inHessisch Lichtenau ein undbegeisterte mit Geschichtenrund um Frau Holle.

Als besonderer Höhepunktgalt der Vortrag Lauers, Leiterdes Brüder-Grimm-MuseumsKassel. Seit Jahren setzt er sichwissenschaftlich mit Frau Hol-le auseinander. Die Ursprüngeder Figur kennt er genau:

DER MYTHOSUrsprünglich geht das Mär-

chen der Frau Holle auf einenMythos zurück. Dort verkör-pert sie eine uralte weiblicheGöttin. So gleicht Frau Holleim griechischen Götterhim-mel der Mutter- und Naturgöt-tin Artemis. In der römischenTradition ist es die Göttin Dia-na, die als Beschützerin derFrauen und des vegetativen

V O N J U L I A H E N N I G E S

HESSISCH LICHTENAU. DasMärchen rund um Frau Hollenach den Brüdern Grimmkennt jeder. Kaum bekannt istdie Fassung um die Sagenfi-gur, die Ludwig Bechstein inseiner Märchensammlung auf-greift. Dort ist Frau Holle „derwilde Thürschemann“. DieseNeuigkeit verriet nun derFrau-Holle-Forscher Dr. Bern-hard Lauer in einem Vortrag.Anlässlich des 200-jährigen Sa-genjubiläums der Grimms ka-men am Mittwoch verschiede-ne Referenten in HessischLichtenau zusammen. Im Mit-telpunkt: Frau Holle und ihreVerwurzelung in der Region.

Neu ist auch die Benennungdes Naturparks Meißner-Kauf-unger Wald in Geo-NaturparkFrau-Holle-Land. Denn mitdem ursprünglichen Namenkonnten Menschen außerhalbder Region nur wenig anfan-gen. „Frau Holle kennt man

Frau Holle neu entdeckenJubiläumsveranstaltung befasst sich mit der unbekannten Seite der Sagenfigur

Interessieren sich für Frau Holle: (von links) Bürgermeister Michael Heußner, Erzählwanderin Gudrun Rathke, Grimm-Experte Dr. Bern-hard Lauer, Anne Huck als Frau Holle, Naturpark-Geschäftsführer Marco Lenarduzzi, Marketingleiterin Brigitte Buchholz-Blödow vomVerein Deutschen Märchenstraße und Hessisch Lichtenaus Tourismus- und Kulturbeauftragte Monika Walenta-Müller. Foto: Henniges