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Vorlesung Allgemeine Chemie, Prof. Dr. Martin Köckerling 303
Wiederholung der letzten Vorlesungsstunde: Koordinationsverbindungen / Komplexverbindungen, Liganden, Zentralatom, Koordinationszahl, einzähnige/mehrzähnige Liganden, Nomenklatur, 18-Elektronenregel
Themen heute: Komplexchemie-II, Wasserstoffbrückenbindungen, wichtige Begriffe, Reaktions-gleichungen, chemische Gleich-gewichte
Vorlesung Allgemeine Chemie, Prof. Dr. Martin Köckerling 304
Komplexchemie nach A. Werner
Vorlesung Allgemeine Chemie, Prof. Dr. Martin Köckerling 305
Komplexchemie nach A. Werner Die Zahl der gebundenen Liganden heißt Koordinationszahl
Vorlesung Allgemeine Chemie, Prof. Dr. Martin Köckerling 306
Komplexchemie nach A. Werner
Vorlesung Allgemeine Chemie, Prof. Dr. Martin Köckerling 307
Komplexchemie nach A. Werner
Vorlesung Allgemeine Chemie, Prof. Dr. Martin Köckerling 308
Komplexchemie nach A. Werner
Vorlesung Allgemeine Chemie, Prof. Dr. Martin Köckerling 309
Komplexchemie – Nomenklatur • alte Nomenklatur Benennung nach Farben
Vorlesung Allgemeine Chemie, Prof. Dr. Martin Köckerling 310
Komplexchemie nach A. Werner Nomenklatur
• Kationen zuerst, dann Anionen • Komplexanionen bekommen die Endung -at • Anzahl Liganden nach griechischen Zahlwörtern •Oxidationszustand des Metalls wird mit angegeben
Vorlesung Allgemeine Chemie, Prof. Dr. Martin Köckerling 311
Komplexchemie nach A. Werner Nomenklatur
[Co(NH3)6]Cl3: Cobalt(III)hexamin-chlorid [Fe(H2O)6]Cl2: Eisen(II)hexaqua-dichlorid Na[CoCl4]: Natrium-tetrachlorocobaltat(III) (-tetrachloridocobaltat(III) ) Na2[NiCl4]: Natrium-tetrachloronickelat(II) (-tetrachloridonickelat(II) )
Vorlesung Allgemeine Chemie, Prof. Dr. Martin Köckerling 312
18-Elektronen-Regel Die besondere Stabilität von Komplexverbindungen resultiert aus dem Erreichen einer 18-Elektronen-Schale des Metallions (Valenzelektronenanzahl des folgenden Edelgases).
Vorlesung Allgemeine Chemie, Prof. Dr. Martin Köckerling 313
Beispiele chemischer Bindungen : Biomolekülen In biologischen Systemen finden sich sehr viele „Moleküle“ wie z.B. Aminosäuren, Proteine, Basen, etc. mit kovalenten Atombindungen.
Beispiel: Guanin-Einheit der DNA:
Kovalente Bindungen NH
NH
HN
OH
NH2N
O
H
HHHH
OH
OPH-O
OH
O-
Solche Biomoleküle sind zu größeren Einheiten verknüpft, die im Raum eine ganz spezifische Gestalt (z.B. Primär-, Sekundär-, Tertiärstruktur in Proteinen) annehmen. Diese Gestalt ist für die Funktion, die jedes Biomolekül in einem Lebewesen erfüllen soll, extrem wichtig und basiert letztendlich auf den chemischen Bindungen.
Vorlesung Allgemeine Chemie, Prof. Dr. Martin Köckerling 314
CO
C
CH2O
OHOH
P
O
OH
P
O
O
OH
OH
OH
O
O
P
H HHH
C
C
C
N
N
CH NCH
N
NH2
Wasser
Methan
Alanin Adenosintriphosphat
Beispiele für biologische Moleküle
Ethan
CH
H
C
H
H
H
HC
H
H H
H
OH H
CO
C
NC
OH
H
H
HHH
H
Vorlesung Allgemeine Chemie, Prof. Dr. Martin Köckerling 315
Die Wasserstoff-Brückenbindung
Ein Wasserstoffatom in einer polaren Bindung (H-F, H-O, H-N) kann attraktive Wechselwirkungen zu einem Atom eines benachbarten Molekül erfahren, wenn dieses über ein freies Elektronenpaar verfügt (gewöhnlich ein N, O oder F Atom).
Die Bindung eines H-Atoms zu einem N-, O- oder F-Atom ist meistens sehr polar!
Vorlesung Allgemeine Chemie, Prof. Dr. Martin Köckerling 316
Die Wasserstoffbrückenbindung zwischen =NH–Gruppen und Carbonylgruppen (den Sauerstoffatomen) (C=0) in Amidkristallen ist 2.85 - 3.00 Å, und dere O−H Abstand 1.85-2.00 Å lang. In Proteinen und Nucleinsäuren sind viele Atomgruppen, die Wasserstoffbrücken ausbilden können, so z.B. Lysin, Arginin, Histidin oder Glutaminsäure Bei den Nucleinsäuren sind Wasserstoffbrückenbindungen sehr wichtig, da sie nicht nur die Strukturen der DNA und RNA bestimmen, sondern auch für die molekulare Erkennung und damit für die Zellreproduktion (Fortpflanzung).
Guanin und Cytosin
Vorlesung Allgemeine Chemie, Prof. Dr. Martin Köckerling 317
Wasser
Vorlesung Allgemeine Chemie, Prof. Dr. Martin Köckerling 318
Die Eigenschaften von Wasser werden maßgeblich durch Wasserstoffbrückenbindungen bestimmt.
Vorlesung Allgemeine Chemie, Prof. Dr. Martin Köckerling 319
Vorlesung Allgemeine Chemie, Prof. Dr. Martin Köckerling 320
Vorlesung Allgemeine Chemie, Prof. Dr. Martin Köckerling 321
Wasserstoff-Brückenbindung Wasserstoffbrücken erhöhen:
Schmelztemperatur, Siedetemperatur, Verdampfungsenthalpie, Dipolmoment, elektrische Feldkonstante, Viskosität. Wasserstoffbrücken führen zu typischen Ketten-, Schicht- und Raumnetzstrukturen
Beispiele:
HF kristallin - Zickzackketten linear unsymmetrische Wasserstoffbrücken
HF im Gaszustand Vorwiegend (HF)6-Ringe
Vorlesung Allgemeine Chemie, Prof. Dr. Martin Köckerling 322
Wasserstoffbrücken führen zu typischen Ketten-, Schicht- und Raumnetzstrukturen
Beispiele:
Schichtstruktur der Borsäure B(OH)3 bzw. H3BO3
Raumnetzstruktur von Eis 1
Vorlesung Allgemeine Chemie, Prof. Dr. Martin Köckerling 323
Im Eis-I liegen über H-Brücken verknüpfte H2O-Moleküle vor, die eine weit-maschige, von Hohlräumen durchsetzte Kristallstruktur bilden Dichteanomalie: Eis-I: β-Tridymit-Struktur, dO-O: 2.76 Å, Winkel (O-O-O): 109.5o
Vorlesung Allgemeine Chemie, Prof. Dr. Martin Köckerling 324