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WIFI - Wein- Welt 01 Jun.15 Gut essen & trinken: Nie ohne (m)eine Sommelière! „Die Gäste suchen verstärkt nach lebendigen, feingliedrigen, zart-duftigen Weinen, von denen man auch zwei oder drei Gläser genießen kann – die nicht beschweren, son- dern beschwingen“, so die Erfahrung von Anna Schachner. Hier kredenzt sie uns einen Gelben Muskateller 2014 vom Weingut Primus am Grassnitzberg – typisch steirisch. Viele Gäste haben Scheu davor, sich im Restaurant einem Sommelier anzuvertrauen – und muss man dann nicht gleich eine ganze Flasche nehmen…? – „Stimmt nicht“, lacht DS Anna Schachner, „in jedem guten Restaurant, das Wert auf Weinkultur legt, kann man nicht nur aus einer Vielfalt an Weinen wählen, sondern sie selbstverständlich auch glasweise bestellen!“ S ommeliers wie Diplom-Sommelière Anna Schachner (bekannt u. a. aus dem Grazer Land- hauskeller) sind von Berufs wegen feinfüh- lige Menschen: Nicht nur, weil sie unzählige Ge- schmacksnuancen unterscheiden. Sie stellen sich auch zu 100 Prozent auf ihre Gäste ein: Will jemand selbst die Weinkarte studieren oder sofort in der Weinauswahl unterstützt werden? In welchem Preis- segment fühlt sich der Gast zuhause? Möchte er den Wein glasweise als Speisenbegleitung – auch zu un- terschiedlichen Menüs am Tisch – oder eine ganze Flasche trinken…? Wählt man eine Flasche, wird der Korken extra auf einem Brotteller präsentiert – der Gast kann damit machen, was er will. Dann schenkt der Sommelier dem Besteller eine Kostprobe ein. Die Kostprobe im Glas wird angeschaut, kurz geschwenkt, dann riecht man daran, kostet sie und nickt wohlwollend… Übrigens: Gezeigt und präsentiert wird immer von links, eingeschenkt dann von rechts. Und: Weiß- wein zum Steak und Rotwein zum Fisch sind längst kein Thema mehr, sondern ganz normal. Hauptsa- che, der Weiße hat ca. 8 – 10 und der Rote zwischen 16 und 18° C. Denn nur da kommen die Aromen richtig gut heraus! Es ist Mittag und der Bründlmayer Brut Rosé aus Langenlois ist nicht nur tren- dig, sondern auch herrlich erfrischend. Zum gebeizten Alpenlachs lassen wir uns dann ein Glas Sauvignon Blanc 2012 von Zweytick empfehlen… …und der Maibock wird von einem schön gereiften Kollwentz Steinzeiler 2004 aus dem Burgenland begleitet: Gibt‘s hier in der Schönaugasse 53 glasweise, wenn auch nicht ganz billig: „Wir machen je- den Wein auf“, bestätigen Tommy und Rocco, mit denen man auch wunderbar über Wein und Essen plaudern kann – ja, auch die Gäste werden immer kom- petenter. Deshalb sind auch beide Ser- vice-Chefs Profis in Sachen Wein – uns freut‘s und wir genießen. Herbert Schmidhofer hat eine der besten Küchen von Graz: „Gut ausgebildete Service-Mitarbeiter können auch gut auf die Gäste eingehen. Anders ist diese Qualität nicht machbar!“ In besten Weinhänden bei Tommy Griesser und Roc- co Strunk. Beide haben ihre Ausbildungen (Sommelier Österreich & Diplom Sommelier ) am WIFI absolviert. Warum schenkt ein (Diplom-)Sommelier Weiß- wein am Tisch ein und hebt Rotwein- oder Schaumwein- gläser zum Befüllen an? – Richtig: Damit nimmt der Sommelier Rücksicht auf den Gast, denn: Rotwein könnte kleckern und Schaumwein überlaufen! Peter Hochegger, WIFI-Instituts- leiter Einblick in die neue WIFI-WEIN-WElT: L ehrgänge und Semina- re zum Wein haben bei uns schon lange Tradition, für Weininteressierte wie für Profis. Die neu konzipierte WIFI-WEIN-WELT hat dieses Bildungsangebot ausgebaut – lesen Sie sich ein! Wein ist spannend, die neue WIFI-Zei- tung dazu ist es auch!“ DS Alfred Aftenberger, fachlicher Leiter der neuen WIFI-WEIN-WELT: Weinausbildungen: „Wir sind die Nr. 1!“ V om Wein-Basisseminar bis zur hochkarätigen Ausbildung zum Diplom-Som- melier und zu einzigartigen Verkostungen: Herzlich will- kommen in der neuen WIFI- WEIN-WELT, der steirischen Nummer 1 für Ausbildungen rund um Wein. Doch Vorsicht: Es könnte sein, dass Ihre Be- geisterung für Wein schneller wächst, als der aktuelle Trend zu Bio-Weinbau… Viel Freude beim Lernen und Lesen! SEMINAR- EMPFEHLUNG: „Weine richtig verkos- ten – das 1x1 der Weinde- gustation“ am 14. 9. ab 17 Uhr am WIFI-Süd (5 Stunden). 2 Hauben und 2 Sommeliers: Welcome to Magnolia! www.stmk.wifi.at/weinwelt

WIFI-WEIN-WELT 1/2015

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Vom Wein-Basisseminar bis zur hochkarätigen Ausbildung zum Diplom-Sommelier und zu einzigartigen Verkostungen: Herzlich willkommen in der neuen WIFIWEIN-WELT, der steirischen Nummer 1 für Ausbildungen rund um Wein. Doch Vorsicht: Es könnte sein, dass Ihre Begeisterung für Wein schneller wächst, als der aktuelle Trend zu Bio-Weinbau… Viel Freude beim Lernen und Lesen!

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Page 1: WIFI-WEIN-WELT 1/2015

WIFI-Wein-Welt 01Jun.15

Gut essen & trinken:Nie ohne (m)eine Sommelière!

„Die Gäste suchen verstärkt nach lebendigen, feingliedrigen, zart-duftigen Weinen, von denen man auch zwei oder drei Gläser genießen kann – die nicht beschweren, son-

dern beschwingen“, so die Erfahrung von Anna Schachner. Hier kredenzt sie uns einen Gelben Muskateller 2014 vom Weingut Primus am Grassnitzberg – typisch steirisch.

Viele Gäste haben Scheu davor, sich im Restaurant einem Sommelier anzuvertrauen – und muss man dann nicht gleich eine ganze Flasche nehmen…? – „Stimmt nicht“, lacht DS Anna Schachner, „in jedem guten Restaurant, das Wert auf Weinkultur legt, kann man nicht nur aus einer Vielfalt an Weinen wählen, sondern sie selbstverständlich auch glasweise bestellen!“

Sommeliers wie Diplom-Sommelière Anna Schachner (bekannt u. a. aus dem Grazer Land-hauskeller) sind von Berufs wegen feinfüh-

lige Menschen: Nicht nur, weil sie unzählige Ge-schmacksnuancen unterscheiden. Sie stellen sich auch zu 100 Prozent auf ihre Gäste ein: Will jemand selbst die Weinkarte studieren oder sofort in der Weinauswahl unterstützt werden? In welchem Preis-segment fühlt sich der Gast zuhause? Möchte er den Wein glasweise als Speisenbegleitung – auch zu un-terschiedlichen Menüs am Tisch – oder eine ganze Flasche trinken…? Wählt man eine Flasche, wird der Korken extra auf einem Brotteller präsentiert – der

Gast kann damit machen, was er will. Dann schenkt der Sommelier dem Besteller eine Kostprobe ein.

Die Kostprobe im Glas wird angeschaut, kurz geschwenkt, dann riecht man daran, kostet sie und nickt wohlwollend…

Übrigens: Gezeigt und präsentiert wird immer von links, eingeschenkt dann von rechts. Und: Weiß-wein zum Steak und Rotwein zum Fisch sind längst kein Thema mehr, sondern ganz normal. Hauptsa-che, der Weiße hat ca. 8 – 10 und der Rote zwischen 16 und 18° C. Denn nur da kommen die Aromen richtig gut heraus!

Es ist Mittag und der Bründlmayer Brut Rosé aus Langenlois ist nicht nur tren-dig, sondern auch herrlich erfrischend. Zum gebeizten Alpenlachs lassen wir uns dann ein Glas Sauvignon Blanc 2012 von Zweytick empfehlen…

…und der Maibock wird von einem schön gereiften Kollwentz Steinzeiler 2004 aus dem Burgenland begleitet: Gibt‘s hier in der Schönaugasse 53 glasweise, wenn auch nicht ganz billig: „Wir machen je-den Wein auf“, bestätigen Tommy und Rocco, mit denen man auch wunderbar über Wein und Essen plaudern kann – ja, auch die Gäste werden immer kom-petenter. Deshalb sind auch beide Ser-vice-Chefs Profis in Sachen Wein – uns freut‘s und wir genießen.

Herbert Schmidhofer hat eine der besten Küchen von Graz:

„Gut ausgebildete Service-Mitarbeiter können auch gut auf die

Gäste eingehen. Anders ist diese Qualität nicht machbar!“

In besten Weinhänden bei Tommy Griesser und Roc-

co Strunk. Beide haben ihre Ausbildungen (Sommelier

Österreich & Diplom Sommelier ) am WIFI absolviert.

Warum schenkt ein (Diplom-)Sommelier Weiß-

wein am Tisch ein und hebt Rotwein- oder Schaumwein-

gläser zum Befüllen an? – Richtig: Damit nimmt der

Sommelier Rücksicht auf den Gast, denn: Rotwein könnte kleckern und Schaumwein

überlaufen!

Peter Hochegger, WIFI-Instituts-leiter

Einblick in die neue WIFI-WEIN-WElT:

Lehrgänge und Semina-re zum Wein haben bei

uns schon lange Tradition, für Weininteressierte wie für Profis. Die neu konzipierte WIFI-WEIN-WELT hat dieses Bildungsangebot ausgebaut – lesen Sie sich ein! Wein ist spannend, die neue WIFI-Zei-tung dazu ist es auch!“

DS Alfred Aftenberger, fachlicher Leiter der neuen WIFI-WEIN-WELT:

Weinausbildungen: „Wir sind die Nr. 1!“

Vom Wein-Basisseminar bis zur hochkarätigen

Ausbildung zum Diplom-Som-melier und zu einzigartigen Verkostungen: Herzlich will-kommen in der neuen WIFI-WEIN-WELT, der steirischen Nummer 1 für Ausbildungen rund um Wein. Doch Vorsicht: Es könnte sein, dass Ihre Be-geisterung für Wein schneller wächst, als der aktuelle Trend zu Bio-Weinbau… Viel Freude beim Lernen und Lesen!

SEMINAR- EMPFEHLUNG: „Weine richtig verkos-

ten – das 1x1 der Weinde-gustation“ am 14. 9. ab 17 Uhr am WIFI-Süd (5 Stunden).

2 Hauben und 2 Sommeliers:Welcome to Magnolia!

www.stmk.wifi.at/weinwelt

Page 2: WIFI-WEIN-WELT 1/2015

Weingut Neumeister:Organisch-biologischerWeinbau auf 30 Hektar

Die Entscheidung für den orga-nisch-biologischen Weinbau fiel vor sieben Jahren. Damals hat Chris-

toph Neumeister die Verantwortung als Betriebsführer übernommen und begon-nen, die Weingärten nicht länger als ‚Trau-benlieferanten‘, sondern als großes Biotop zu sehen: „Auf Kosten des Bodens und der Umgebung Produkte zu verkaufen, geht nicht lange gut“, ist der Winzer überzeugt. Also startete er 2009 mit dem ersten Hek-tar. Heute, um viele Erfahrungen reicher, bearbeitet er die ganzen 30 Hektar in or-ganisch-biologischer Weise. Viele weitere Weingüter in der Steiermark sind ebenfalls bereits umgestellt oder arbeiten daran, darunter Winkler-Hermaden (zertifiziert), Sattler, Lackner-Tinnacher…

Die Grundidee ist die Nachhaltig-keit mit vorbeugendem Arbeiten zum Schutz und zur Stärkung der Pflanze.

„Es ist fast wie beim Menschen“, schmun-zelt der Absolvent der Weinbauschule Klosterneuberg. „Wenn Halsweh im An-zug ist, trinkt man Salbeitee und ruht sich aus. So wird man hoffentlich erst gar nicht krank und benötigt keine starken Arznei-mittel. Bei drohendem Schädlings- oder Pilzbefall am Weinstock kommen z. B. Orangenkern- oder Parafin-Öle, Schwefel, Kupfer… aber auch trocknendes Backpul-ver zum Einsatz.“

Und was ist bei „Fieber“? – „Viel Nieder-schlag und hohe Temperaturen machen den Weinbau in der Steiermark wirklich nicht einfach“, bestätigt Neumeister. „Man darf ‚Fieber‘ aber nicht als Symptom bekämp-fen. Der Weinstock mag das schließlich auch nicht und wenn man ihn in der Abwehr

vorausplanend unterstützt, wird er über die Jahre resistenter.“ Ein möglichst viel-fältiger Bewuchs am Boden zwischen den Stöcken zieht darüber hinaus Nützlinge an, die Schädlinge bekämpfen helfen. Gedüngt wird vor allem mit eigenem Kompost…

Und das Ergebnis? – „Die Beeren sind klei-ner, die Haut ist dicker. Das bedeutet weni-ger Wasser, mehr Zucker und Säure. Daraus entsteht bis zu 20 Prozent weniger Wein. Das ist auch der Grund, warum Bio-Weine oft etwas teurer sind.“

Die Mindest-Umstelldauer auf organisch-bio-logischen Weinbau beträgt drei Jahre. 2015 wird für das Weingut Neumeister in Straden voraussichtlich der erste, gekennzeichnete Bio-Jahrgang sein.

„Bio bedeutet auch an die 20 Prozent mehr Risiko und Arbeitsaufwand“, ist Christoph Neumeister realistisch. „Ich bin trotzdem davon überzeugt – es ist das einzig Sinnvol-

le. Man muss sich allerdings sehr genau in die Welt des Weingartens hinein versetzen, um auch in schweren Jahren charaktervolle Steirische-Klassik-Weine zu erhalten.“

Romantisch ist die Arbeit im Weingarten nicht: „Eher eine wilde Hackn“, so Christoph Neumeister: „2014

war vom Wetter her z. B. ein sehr schwieriges Jahr mit fast unmenschlich viel Arbeit. Das macht demütig.“

„Das Wichtigste ist, welche Wein-qualität in der Flasche ist – dass ‚Bio‘

drauf steht, ist ein zusätzlicher Benefit für Mensch und Natur. Ich sehe aber

auch, dass viele Importeure und Händ-ler, vor allem in den USA und Nord-europa, Bio-Weinbau fast schon als selbstverständlich voraussetzen.“

CHRISTOPH NEUMEISTER

Annähern, kosten, genießen, lesen, lernen, verstehen, Lust auf mehr…

Önologe Reinhold Holler, Wein-bau-Fachschule Silberberg:

Schraubverschluss, Glas oder Kork…?

Das sind – kurz und bündig gesagt – die drei aktuellen Verschlussmöglichkeiten für Flaschenweine: „Italiener und Franzosen lehnen den Schraub-verschluss durchwegs ab“, so Reinhold Holler. „Er passt ihrer Ansicht nicht zur traditionellen Weinkultur. Bei uns dagegen gibt es eine breite Akzeptanz für den Drehverschluss: Er ist praktisch, man kann den Wein damit gut haltbar machen und auch stehend lagern. Dennoch verschließen nur wenige ihre großen Weine mit Schraubver-schluss. Eher schon mit dem teureren Glasverschluss: Auch wir in Silberberg füllen seit 2008 einen Lagen-Wein pro Jahrgang mit Glasverschluss ab (Steinbruch Sauvignon).

Der klassische Verschluss – vor allem bei großen (Rot-)Weinen – besteht auch heute noch aus Naturkork. Er sorgt für Bestän-digkeit, langsame Entwickung und Reifung. Aber nur, wenn er fehlerfrei ist… Das (und der Preis von 40 Cent aufwärts pro Stück!) ist übrigens auch der Grund für die Suche nach alter-nativen Verschlüssen…“

Werner Luttenberger leitet die Weinbauabteilung der steir. LWK:

„Nachhaltigkeit ist großes Thema!“

Wir wollen ökologisch, um-weltverträglich und en-

keltauglich produzieren, stellt der steirische Weinbaudirektor klar: „Heute werden über 90 Prozent im steirischen Weinbau kontrolliert-integriert naturnah bewirtschaftet, dabei haben wir die Betriebe seit Jahrzehnten unterstützt: Was zählt, ist die Nachhaltigkeit, die man zerti-fizieren lassen kann (CO2-Aus-stoß gesamt). An die zehn Pro-zent gehen auch stärker in eine biologische Wirtschaftsweise – wo machbar, ist das gut. Wein-bau ohne jeglichen Pflanzen-schutz gibt es allerdings nicht!“

Unterschiede im Weinbau:

KONVENTIONELLER WEINBAU: Intensive Verfahrensweise des Weinbaus, bei der un-ter anderem chemische Pflanzenschutzmittel und Dünger zum Einsatz kommen. Ziel ist die möglichst totale Vernichtung der Schaderreger, auch auf Kosten von Nützlingen und Boden. Wird immer weniger angewendet.

KONTROLLIERT-INTEGRIERTER WEINBAU: Welche Pflanzenschutzmittel und Dünger ein-gesetzt werden dürfen, regelt das „Weinge-setz“. Ziel des integrierten Weinbaus ist es, die Ressourcen möglichst zu schonen und emissionsarm zu produzieren. Für die CO2-Ge-samtbilanz zusammengezählt werden u. a. Ma-schinen-, Energie- und Wasseraufwand, die Er-zeugung der Weinflasche sowie Rebschutz und Düngung. Muss ein biologisch wirtschaftender Winzer allerdings öfter mit dem Traktor in den Weingarten, belastet dies seine Gesamtbilanz.

ORGANISCH-BIOLOGISCHER WEINBAU: Zum Pflanzenschutz wird auf die Sortenwahl, die Reberziehung und den Stockaufbau sowie die Ansiedelung von Nützlingen besonders geach-tet: Natürliche Lebensprozesse sollen durch Bodenfruchtbarkeit und ein intaktes Ökosys-tem gefördert werden. Chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel wie Herbizide, Fungizide, Insektizide und chemisch-synthetischer Stick-stoffdünger sowie leicht lösliche Phosphordün-ger sind verboten.

Der BIOLOGISCH-DYNAMISCHE WEINBAU bedeutet eine Steigerung der organisch-biolo-gischen Produktionsweise, wobei die ganzheit-liche Betrachtung auch Mondphasen und kos-mische Einwirkungen auf die Organismen mit einschließt.

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Ploder-Rosenberg:Biodynamischer Weinbau als „Lebensphilosophie“

Muskateller… Wie schmeckt biodynamisch erzeugter Wein? – „Normal“. Sehr gut. Aber kosten Sie ruhig selbst…!

Alfed Ploder bewirtschaftet ca. 12 Hektar Weingärten in St. Peter a. Ottersbach, verteilt auf neun Lagen. Fast alle Rebstöcke sind mit Hagelnetzen geschützt.

Zusätzlich ist er mit High-Tech-Wetterstationen verknüpft, die ihm helfen, das Risiko für Pilz- oder Schädlingsbefall der Kulturen möglichst zu minimieren.

Drohen Pflanzen in einer Kälteperiode „Schnupfen“ zu bekommen, behandelt Alfred Ploder sie auch mit Ho-

möopathie. Gedüngt wird u. a. mit Brennnesseljauche, gespritzt mit Hornmist, Weidenrindenextrakt u. v. m.

Neugierig auf Wein – Erfolg mit Wein!

Die weißen Trauben liegen monate-lang in Amphoren unter der Erde.

Orange Wein: Aha!

Als „archaische Weine“ be-zeichnet Alfred Ploder sie,

„geboren“ im Freien unter der Erde. Man trinkt die unfiltrier-ten, bernstein- bis tatsächlich orangefarbenen Weine (je äl-ter, desto farbintensiver) nicht nebenbei. Für den „Normalge-schmack“ erscheinen sie an-fangs unnahbar bis ätherisch. Die weißen Beeren, auf der Schale vergoren, sind oft noch im Fass mit drin. Im Mai sind sie aus den Amphoren in ge-toastete Startins gekommen. „Nicht jede Charge gelingt“, weiß Ploder. Aber die gelun-genen sollte man unbedingt ausprobieren!

Die Berücksichtigung kosmischer Einflüsse und ein „vernetztes Leben mit der Natur“ heißt nicht, High Tech-Wetterstationen abzulehnen. Und: Man schmeckt es den Weinen selten „an“, dass sie biodynamisch erzeugt wurden – bis auf die Orange Weine: Sie zu verkosten, ist ein Abenteur für sich!

Wir haben kein TV-Gerät und keine Tageszeitung, aber ein Büro, das alle Stückerl spielt. Wir bemühen

uns, möglichst autark zu leben und las-sen Weine entstehen, die nicht dem Main- stream entsprechen. Wir berücksichtigen feinstoffliche Aspekte, auch aus dem Kos-mos, die auf unsere Reben und unsere Ar-beit mit ihnen ein-wirken. Alles ist mit allem verbunden…“ – Bei Alfred Ploder wird schnell klar: Bio-dynamischer Wein-bau reicht für ihn weit über das reine Weinbauerntum hin-aus. Und schon eilen wir mit ihm den ers-ten Hügel hinauf, vorbei an Nistkästen, In-sektenhotels, Solitärbäumen, Chardonnay- und Zweigelt-Stöcken… Nur der Veltliner, sagt er, komme nicht so gut mit der Wiese

zwischen den Rebenfüßen und dem steiri-schen Wetter zurecht.

Ploders Augen blitzen vor Freude…!

Denn jetzt geht‘s in den Keller, erfüllt von klassischer Musik: „Seit 1993 füllen wir zu 100 Prozent in 0,75er-Flaschen ab“, erzählt der Weinakademiker mächtig stolz. Mit sei-

nen Linea-Weinen ist Ploder-Rosenberg da-mit in der Ersten Liga der steirischen Weine angekommen. „Als Spätfüller wurden wir auch von den Wetter-kapriolen 2014 nicht so stark getroffen“, erzählt er und dass er überlegt, jahrgangs-

übergreifende Abfüllungen auch auf seine Basic-Weine auszuweiten. Und dann wird verkostet, Ploders Augen blitzen vor Freude über den Wein: Grauburgunder, Sauvignon,

„Meine Weine aus biodynamischem Anbau sind mit einem Siebenstern

gekennzeichnet – dem Symbol für die Weltenseele. Es dokumentiert, dass alles mit allem zusammenhängt und

sich gegenseitig beeinflusst.“

ALFRED PLODER

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SEMINAR-EMPFEHLUNG: „Orange Weine und Bio-Weinbau“ am 30.

10. ab 16 Uhr am Weingut Ploder in St. Peter am Ottersbach (5 Stunden) – auch geschmacklich interessantes Neuland, nicht nur für Profis!(Details siehe auch Seite 4)

Hätten Sie`s gewusst – hier ein paar Dont‘s bei (Schaum-)Weingenuss…?

Schlechte Etikette oder schlichtweg Unsinn:

Viele Schauspieler machen es – und trotzdem ist es schlechte Etikette: Man greift das Glas niemals an der so genannten Kuppa, sondern immer am Schaft (Stil) an.

Erstens klingt es sonst nicht beim Anstoßen und zweitens wird der Inhalt schneller warm (1). --- Es hilft auch nichts, ein Löffelchen in die offene Schaumweinflasche zu stecken – die Kohlensäure lässt sich damit sicher nicht am Austritt hindern. Obwohl weit verbreitet, muss gesagt werden: Das ist schlichtweg Unsinn (2). --- Unsinn ist auch, dass Rotwein Zimmertemperatur haben muss, denn in der Zeit, aus der diese Richtlinie stammt, war die Zentralheizung noch nicht erfunden und die Raumtem-peratur daher selten über 18 Grad – der perfekten Trinktemperatur für Rotwein (3). --- Ach ja, wer unbedingt am Tisch nießen muss, sollte sich die linke Hand vors Ge-sicht halten. Es ist etwas unappetitlich, dies mit der rechten zu tun und anschließend jemandem die Hand zu reichen (4). --- Und: Salz ist bei Rotweinflecken am Tischtuch leider absolut wirkungslos. War immer so und wird auch immer so sein (5)!

SEMINAR-EMPFEHLUNG: „Wein und Business-Etikette“, Montag, 30. November ab 18.30 am WIFI-Süd (3 spannende Stunden)

Page 4: WIFI-WEIN-WELT 1/2015

Zukunft dank Herkunft und klar nachvollziehbarer Qua-litätskriterien in drei Stufen: Spätestens am „Tag des österreichischen Sekts“ (22. 10.) wird das neue Quali-tätskonzept final vorgestellt.

Nur, wo dezitiert „Österrei-chischer Sekt“ drauf steht, ist auch zu 100 Prozent ei-

ner drin! Die vom Sektkommitee neu entwickelte Qualitätspyrami-de soll demnächst gesetzlich fi-xiert werden, um den Konsumen-ten zusätzliche Orientierung über die Sektqualität zu bieten.

Neugierig auf Wein – Erfolg mit Wein!

Sabine Flieser-Just ist die Präsiden-tin des 1. Steir. Sommeliervereins

25-Jahr-Jubiläum

Der 1. Steirische Sommelier-verein feiert Geburtstag –

mit 25 Veranstaltungen und einer großen Jubiläumsfeier im Herbst (www.stsov.at): Die WIFI-WIFI-WELT gratuliert herzlich! Als perfektes Netz-werk für alle, die beruflich mit Wein und Genussberatung zu tun haben, aber auch für Pri-vate, die sich gerne auf hohem Niveau austauschen, organi-siert der Verein Exkursionen, Working Sommelier-Einsätze (u. a. anlässlich der Langen Tafel der „GenussHauptstadt Graz“ am 15. 8.), Reisen, Wett-bewerbe… Im Mittelpunkt dabei stehen die Geselligkeit, das Fachsimpeln und der Aus-tausch über die Sommeliersze-ne, die dank dem WIFI stän-dig weiter wächst…

Philipp Schäffer: Schäffer‘s Selektion feiner Weine im Herzen von Graz:

Ein Wein, elegant, straff, voller Tiefe…

Gegründet wurde Schäf-fer‘s am Kaiser-Josef-

Platz in Graz von den Urgroß-eltern – seither importiert und verkauft die Familie spannen-de Weine aus Österreich und aller Welt. Wie den sortenrei-nen Lagreiner Riserva: „Er stammt vom wunderschönen alten Weingut Nusserhof am Bozener Hügel“, so Philipp Schäffers Spezialtipp. „Der Weingutbesitzer, Heinrich Mayr, arbeitet extrem nach-haltig und ist bereits seit den 80er-Jahren biodynamisch zertifiziert.

Der aktuelle 2009er-Jahrgang stammt von bis zu 110 Jahre alten Lagreinreben und ist ein eleganter, straffer Wein mit 12,5 Prozent Alkohol und unglaublicher Tiefe.“ Wun-derschön zu trinken, findet auch die WIFI-WEIN-WELT (mittleres Preissegment, be-grenzte Verfügbarkeit)!

Information, Beratung & Buchung: Tel. 0316-602-1234, www.stmk.wifi.at/weinwelt

Impressum: Medieneigentümer, Herausgeber und Verleger: WIFI Süd, IBC Schwarzlsee, Seering 8, 8141 Unterpremstätten, Heinz Vogel, MBA. Tel.: 0316-602-1234. E-Mail: [email protected]. Konzeption und Redaktion: amp-contents.at / Anna Maria Peiker. Art-Direction, Design & Zeichnungen: dicube.at / Klaus Sieder. Fotos (soweit nicht anders gekennzeichnet): WIFI Steiermark.

Ausfahrt Schachenwald

Graz W

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Salzburg

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Klagen

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Schwarzl- see

WIFI-SüdIBC Schwarzlsee

Seering 8 8141 Unterpremstätten

Aktuelles aus der WIFI-WEIN-WELT:

Genussberater/innenaus Leidenschaft

Anna Katharina Lex hat die WIFI-Ausbil-

dung zur Diplom-Sommelière absolviert:

„Süchtig nach Wissen“

Das große, internationale Wissen der Diplom-Sommeliers ist welt-

weit anerkannt: „Wir sind Genuss-berater in Restaurants, Vinotheken, Weingütern, bei Händlern, auf Schif-fen… und sprechen alle Sinne an. Wir sind eine Art Elitetruppe, die Erlebnisse schafft. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht der Weinge-nuss, dazu kommen Spirituosen, Wasser, Tee, Kaffee… Wir haben ‚Geschmack gelernt‘ und verkosten täglich, um immer mehr ‚herauszu-kosten‘. Ich bin süchtig – nach noch mehr WISSEN über Wein!“

Petra Frauwallner, Weingut Frauwallner

Straden, ist „Sommelière Österreich“:

Sich dem Wein nähern

Unglaublich, wie vielfältig das Weinland Österreich ist! Und

wieviel Freude es macht, das zu ent-decken: „In unserem WIFI-Lehrgang zum Sommelier Österreich sind u. a. ein Elektroniker, ein Handballpro-fi… Auch ich bin erst durch meinen Mann zum Wein gekommen. Es ist unbeschreiblich faszinierend, sich heranzutasten, zu kosten, zu schme-cken, eine Weinblüte im Weingarten zu erleben – aber auch genau zu wissen, was z. B. ein trockener Wein ist: Restzucker unter 9 Gramm. Aha. Langsam werden wir Profis!“

WIFI-Süd & zeitgleich am WIFI Gröbming

Ausbildung zum Jung-Sommelier (80 Stunden)

ab 14.09. (next: ab

22.2.2016)

WIFI-Süd Weine richtig verkosten - Das 1 x 1 der Weindegustation (5 Stunden)

Mo,14.09. ab 17 Uhr

(next: 9.11.)

Weingut NeumeisterWIFI GröbmingSteirereck/PoguschWeingut WohlmuthWeingut PolzWIFI Gröbming

WIFI-WEIN-WELT Basisseminar (8 Stunden)

Sa, 26.09.Mo, 28.9.

Sa, 17.10.Fr, 23.10.

Sa, 21.11.Mo, 25.1.

WIFI-Süd Geschmackserlebnis Wein und Käse (3 Stunden)

Mo, 28.09. ab 18.30 Uhr

WIFI-Süd

WIFI GröbmingWIFI Süd

Ausbildung zum Sommelier-Österreich (132 Stunden)

ab 05.10.

ab 2.11. ab 11.1.

WIFI-Süd Die großen Rebsorten der Welt RIESLING (3 Stunden)

Mo, 5.10. ab 18.30 Uhr

Weingut Ploder, St. Peter a. Ottersbach

Orange Weine & Bio Weinbau (5 Stunden)

Fr, 30.10. ab 16 Uhr

WIFI-Süd Die interessantesten Weinbaugebiete der Welt – TOSCANA

Mo, 2.11. ab 18.30 Uhr

WIFI-Süd Die großen Rebsorten der WeltCHARDONNAy (3 Stunden)

Mo, 9.11. ab 18.30 Uhr

Obst- & Weinbau Haidegg

Fehlerweine erkennen und richtig ansprechen (3 Stunden)

Do,12.11. ab 18.30 Uhr

(next: Do, 14.1.)

Obst- & Weinbau Haidegg

Neue Rebsorten ohne Pflanzen-schutz? Einführung in die Praxis pilzwiderstandsfähiger Rebsorten (PIWI) - (3 Stunden)

Do, 19.11. ab 18,30 Uhr

(next: 21.1.)

WIFI-Süd Powertag für Weinfachleute (7 Stunden)

Mo, 23.11. ab 15 Uhr

WIFI-Süd Wein und Business Etikette (3 Stunden)

Mo, 30.11. ab 18.30 Uhr

WIFI-Süd Die großen Rebsorten der WeltSAUVIGNON BLANC (3 Stunden)

Mo, 18.1. ab 18.30 Uhr

WIFI-Süd Ausbildung zum Diplom-Sommelier (128 Stunden)

ab 4.4. 2016

Benedikt Zacherl, GF des Österreichischen Sektkommitees und Unternehmensspre-

cher der Sektkellerei Schlumberger: „Damit ist Qualität auf einen Blick erkennbar!“

Geschenkt: Wein-Genuss und Wissen!

Gutschein einfach unter Tel. 0316-602-1234 oder via E-Mail ([email protected]) anfordern, ausfüllen und verschenken…

Sind Sie im Bilde? – Z. B. darüber, dass der „Mittelburgenland DAC Hochberg 2012“ von Juliana Wieder 2015 bereits „vergoldet“ wurde (bgld. Landwirtschaftskammer)? Dass die Bezeichnung „Mittelbur-genland DAC“ auf einen „Herkunftswein“ und damit immer auf ei-nen Blaufränkisch hinweist, den man als Kenner aus dem Bordeaux- glas genießt… Willkommen in der neuen WIFI-WEIN-WELT!

SOMMELIER-TIPP