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WINDSURFING JOURNAL 16 | AUSGABE 01-2011 MÄRZ/APRIL | DEUTSCHLAND 4,80 A 4,80 | CH 11,- SFR | BENELUX 5,80 | E/I 7,50 HINTERGRUND SUPPORT YOUR LOCAL SURFSHOP – DIE HINTERGRÜNDE ZUR NEUEN KAMPAGNE DES WINDSURFING JOURNALS. NACHGEFRAGT DER VORSITZENDE DES VER- EINS DEUTSCHER SPEEDWINDSURFER MANFRED MERLE ÜBER DIE NEUE EVENTSAISON DER SPEEDJUNKIES. MAKING OF PLANET BLOW – EIN WINDSURFMOVIE GANZ ANDERER ART. TEST SLALOMEQUIPMENT 2011 – DIE SCHÄRFSTEN WAFFEN, UM DER SCHNELLSTE ZU SEIN. ACHT BOARDS UND SECHS SEGEL IM TEST. INTERVIEW FREESTYLE-ASS MAX DROEGE IM KREUZVERHÖR UNTER ERSCHWERTEN BEDINGUNGEN.

Windsurfing Journal #16

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Windsurfing Journal #16

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Windsurfing Journal 16 | ausgabe 01-2011 März/april | deutschland 4,80 €

a 4,80 € | ch 11,- sfr | benelux 5,80 € | e/i 7,50 €

HINTERGRUND Support your local SurfShop – die hintergründe zur neuen Kampagne deS WindSurfing JournalS.

NACHGEFRAGT der VorSitzende deS Ver-einS deutScher SpeedWindSurfer manfred merle über die neue eVentSaiSon der SpeedJunKieS.

MAKING OF planet bloW – ein WindSurfmoVie ganz anderer art.

TEST Slalomequipment 2011 – die SchärfSten Waffen, um der SchnellSte zu Sein. acht boardS und SechS Segel im teSt.

INTERVIEW freeStyle-aSS max droege im KreuzVerhör unter erSchWerten bedingungen.

inhalt 06

editorial 08

news 10

ocean jump 16

österreichnews 18

ein bild und seine geschichte 20

stammtisch-aktion 22

leserbriefe 24

lesershots 26

max droege 28

manfred merle 36

planet blow 44

speedtipps 52

support your local surfshop 56

slalomtest 66

shopempfehlungen 78

last shot 80

ausblick/impressum 82

Foto © john carter Fahrer flo jung

6 | Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 |

inhalt

© Covershot John CarterFahrer BJörn dunkerBeCk

Andere nachhaltig beeindruckende Bilder, vor allem als (junger) Vater, sind Aufnahmen von

den Philippinen. Tolle Strände, Sonne und Wind auf der einen Seite. Auf der anderen

(Klein-)Kinder, deren „Zuhause“ dünne Pappen am Straßenrand schmutziger Städte sind

und die ihr Essen auf Müllkippen zusammensuchen. Mein erster Gedanke ist bei solchen

Bildern immer: Was hatte ich für ein beschissenes Glück, nicht an deren Stelle geboren

worden zu sein. Mein zweiter: Das könnte auch mein Kind sein. Letzter ist umso schwe-

rer zu ertragen, will doch kein normaler Vater auf dem Planeten sein Kind unter solchen

Umständen aufwachsen sehen.

Sicherlich sehen wir solche Szenen (leider) täglich, wenn man denn hinsieht. Doch sie in

einen Kontext mit Windsurfen zu setzen, sorgt bei mir für ein noch größeres Unbehagen.

Es ist entblößend. Denn wie oft war man schon in Ländern und hatte unglaublich viel

Spaß auf dem Wasser, während einige Kilometer weiter ganze Familien nicht wussten, wie

sie am Abend genug Essen auf den Tisch bekommen.

Auch aus diesem Grund gehen mir wohl alle bisherigen Filme aus der Funsportwelt gegen

den Strich. Wenn irgendwelche Typen vor der Kamera sitzend von Soul, Lebenseinstellung,

Verantwortung und der besonderen Beziehung zwischen dem Menschen und dem Meer

säuseln, klappen sich meine Fußnägel hoch. Blöde Frasendreschereien ohne Hintergrund.

Wenn man viele der Schnulzbacken dann auch noch persönlich kennt und weiß, dass sie

in erster Linie egoistische und unsympathische Vögel sind, ist der Aus-Knopf auf der Fern-

bedienung schnell gedrückt.

Würdest du mich heute fragen, wie viele Windsurffilme ich gesehen habe, die mich nach-

haltig beeindruckt, vielleicht sogar zum Nachdenken angeregt haben, würde ich antwor-

ten: Einen. Vielleicht ergeht es dir ja ähnlich. Check www.planet-blow.com!

wie viele Windsurffilme hast du gesehen, die

dich über ihre 60 Minuten hinaus gefes-

selt, nachhaltig beeindruckt, vielleicht sogar

zum Nachdenken angeregt haben? Meine Antwort wäre

einfach: Keinen einzigen. Natürlich gibt es tolle Windsurf-

movies. Als Erstes hat sich bei mir Robby Naishs „R.I.P.“

ins Gehirn eingebrannt. Zu seiner Zeit war er absolut

beeindruckend und Robbys Fahrkünste legendär. Andre

Paskowskis „Four Dimensions“ hat mich aufgrund seiner

technischen Realisation und der sensationellen Performance

seiner Protagonisten beeindruckt. Das war es dann aber

auch schon. An mehr Filme kann ich mich nicht erinnern.

Die vielen hochgelobbten Streifen waren mir in der Re-

gel immer zu soulig, belanglos und/oder inhaltsleer. Tolle

Windsurfaufnahmen kann ich mir maximal fünf Minuten

am Stück anschauen. Spätestens nach dem zwanzigsten

Bottom-Turn und dem zehnten Backloop fallen meine

Lider runter. Zum Nachdenken hat mich noch kein Film

angeregt, auch nicht die beiden genannten. Sie bieten

kurzweilige Unterhaltung und das ist ja auch in Ordnung,

schaut man sich die Streifen nur ein oder zwei Mal an.

Umso kritischer war ich, als uns eine Medienpartnerschaft

mit einem französischen Windsurffilm angeboten wurde.

„Planet Blow“? Nie gehört. Doch der begleitende Foto-

graf und gleichzeitig einer der Kameramänner des Films,

Julian Schlosser, ist mittlerweile durch viele gemeinsame

Trips ein Freund von mir geworden und so sagte ich zu,

ohne lange nachzudenken. Seine Ausführungen waren

vielversprechend. Es sollte ein richtiger Film entstehen, mit

Drehbuch, bei dem das Windsurfen und Surfen eher be-

gleitend die eigentliche Geschichte des Films erzählen soll-

ten. Mitte März sah ich „Planet Blow – The dark lines“

dann zum ersten Mal. Er war tatsächlich mind-blowing.

Weniger hinsichtlich der Windsurfszenen. Die gezeigten Ac-

tionaufnahmen sind hinsichtlich Vielfalt und Qualität nicht

ganz mit denen aktueller Produktionen vergleichbar. Dafür

stechen jedoch die dahinterstehende Idee und die Aufnah-

men abseits der Strände umso mehr aus der Masse her-

aus. Noch 14 Tage später ist der Film in meinem Kopf all-

gegenwärtig. Runtergebrochen auf einen Satz geht es für

mich bei dem Movie um die menschliche Ignoranz, um

unseren Egoismus und um die Fähigkeit, das Leiden an-

derer Menschen auszublenden. Eine Situation aus Planet

Blow beschreibt dieses Resümee exzellent: Während sich

die Windsurfer und Surfer am Strand von Marokko über

Flaute und Regen ärgern, werden nur wenige Hundert

Meter weiter Menschen, Tiere und Häuser von über die

Ufer tretenden Flüsse mitgerissen. Kinder sterben, Exis-

tenzen werden vernichtet. Und so geht es den Machern

von Planet Blow wohl auch darum, den Zuschauer dazu

anzuregen, sein eigenes Leben, sein Tun und Handeln zu

überdenken – so wie es der Hauptdarsteller auch tut.

Foto © julian SchloSSer

Zum DVD-Start verlosen wir fünf DVD-Premiumpacks: Der Movie „Pla-net Blow – The dark lines“, das Fo-tobuch und passende Kopfhörer von Philips. Schreib einfach eine Mail an [email protected] mit deiner Adresse und dem Betreff „Planet Blow“ bis zum 30.04.2011. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

mind- blowing

8 | Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 |

editorial

animal wetsuitsSeitdem Animal vor vier Jahren seinen Deutschlandimporteur verloren hat, ist es hierzulande sehr ruhig um

das Beachlabel geworden. Ab sofort sind nun zumindest wieder die Wetsuits erhältlich. Der holländische

Vertrieb Fox Sports hat den Vertrieb für Deutschland und die Beneluxstaaten übernommen, nachdem die

Produkte in England immer größeren Zuspruch erhalten. Das Topmodell für den kommenden Sommer ist der

Assasin in drei Millimeter mit Frontzip. Dank der GBS-Technik (glued and blind stiched) sind die Nähte was-

serdicht, trotzdem aber noch super flexibel. Das Airlock-Neopren sorgt mit seiner Honeycomb-Konstruktion

für eine besondere Wärmeisolation. Der Preis ist mit 249 Euro im Rahmen. Unter www.animal.co.uk/wetsuits

erfährst du alle weiteren Features des Neoprens. Mehr Infos bekommst du auch hier: www.fox-sports.nl,

[email protected], +31 50 3110845

buch-neuerscheinungsylt – das meer und seine menschen„Fragt man die Menschen auf Sylt, wieso sie die Insel so lieben, antworten die meisten: Ich liebe den Strand,

das Wetter, die Natur und das Meer. Und ich gebe ihnen vollkommen recht. Doch das wirklich Besondere an

Sylt sind die Menschen.“ Brian Bojsen bringt mit seinem Buch „Sylt – Das Meer und seine Menschen“ seine

Liebe zur Insel zum Ausdruck. Nachdem der gebürtige Däne 1992 das erste Mal auf die Insel in der Nordsee

gekommen war, ließ diese ihn nicht mehr los. Stand Brian zuerst als Longboarder vor der Kamera, packte

ihn bald selbst die Faszination der Fotografie. Er machte sich einen Namen als Eventfotograf, porträtierte

bedeutende Musikkünstler. Am Mitreißendsten sind jedoch seine zahlreichen Bilder vom Meer und den Men-

schen, die es in seinen Bann gezogen hat. Die Fotos sind geprägt vom Lebensgefühl an der Küste und der

machtvollen Kraft der Wellen, die immer wieder zum Motiv werden. Sie zeigen nicht nur die beeindruckende

Natur, sondern auch Menschen, die wie Brian den Strand und das Meer lieben. Und so schließt sich der Kreis

zwischen Fotograf und Motiven bei diesem neuen Fotoband. „Sylt – Das Meer und seine Menschen“ wird

alle Menschen begeistern, die sich dem Meer allgemein und insbesondere der Insel Sylt verbunden fühlen.

Die qualitativ hochwertigen 168 Seiten laden zum Träumen ein. Kleine handschriftliche Texte von Menschen,

die ihren Weg nach Sylt gefunden haben, machen dieses Buch zu einem einzigartigen Erlebnis. Die limitierte

Edition ist ab sofort als Hardcover-Buch im XL-Format (230 x 280 Millimeter) erhältlich. Eine kleine Auswahl an

Doppelseiten kannst du dir hier anschauen: www.terraoceanisverlag.de/bojsen. Das Buch kostet 39,90 Euro.

Für Bestellungen (versandkostenfrei) einfach online auf www.bojsen.de gehen oder direkt bei uns bestellen:

[email protected], 0431 9969977.

windsurfcamps mit björn und karinSpinout Sport Tours bietet zwei exklusive Windsurfcamps mit den beiden Top-Ridern aus der PWA-Weltcup-

Tour an. Vom 02.07. bis 09.07.2011 findet zum ersten Mal die Dunkerbeck-Surf-Week auf Gran Canaria

statt. Zusammen mit dem 40-fachen Weltmeister erlebst du eine lehrreiche und actiongeladene Woche. In

der Bucht von Arinaga finden montags bis freitags jeweils die Trainingsessions mit Björn statt. Eine BBQ-

Party darf bei einem solchen Event natürlich nicht fehlen. Vom 01.09. bis 08.09.2011 findet zum sechsten

Mal die Karin-Jaggi-Speed-n’Style-Woche in Dahab statt. Die amtierende PWA-Slalomweltmeisterin wird

sich wie immer sehr viel Zeit nehmen, um deine Moves und Manöver zu verbessern. Dank Videoanalysen

kann gezielt an der Technik gefeilt werden – Erfolgserlebnisse sind garantiert. Zum Entspannen gibt’s einen

Ausflug nach Assalah, wo man bei Food, Drinks und Shisha in eine chillige Egypian-Night eintaucht. In

Zusammenarbeit mit Spinout Sport Tours verlosen wir pro Camp einen der begehrten Plätze! Ob du mit

Dunkerbeck auf Gran Canaria oder mit Karin Jaggi rippst, das entscheidet das Losglück. Schicke einfach eine

Mail an [email protected] und beantworte folgende Frage: Welches Unternehmen bietet dir zwei

exklusive Windsurfcamps an? Einsendeschluss ist der 30.04.2011. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mehr

Infos zu beiden Camps gibt es bei Spinout Sport Tours unter www.spinout.ch

fanatic speedboardsDamit hätten wir ehrlich gesagt nicht gerechnet! Nachdem Fanatic sein letztes Speedboard gefühlte 20 Jahre

unverändert ließ (im Grunde zu Recht, denn es war bis zuletzt absolut wettbewerbsfähig), kommen nun gleich

zwei neue Shapes auf den Markt: ein 45er (228 Zentimeter lang, 45 Zentimeter breit, 54 Liter) und ein 51er (230

Zentimeter lang, 51 Zentimeter breit, 65 Liter). Die Shapes haben mit ihrem Vorgänger nichts mehr gemein.

Das Deck ist um die Mastschine herum eingelassen, unter den Pads sorgt ein Konturshape für den richtigen

Halt. Das Unterwasserschiff ist geprägt durch ein V, das in eine Doppelkonkave übergeht. www.fanatic.com

bic techno mit neuen select-finnenUpgrade bei der BIC-Techno- Range. Wer sich das beliebte und günstige Freerideboard kauft, erhält zukünf-

tig eine hochwertige Select-Finne RS 7 zum Board dazu! Das dürfte sich spürbar positiv auf die Fahreigen-

schaften auswirken und das Brett für viele noch interessanter werden lassen. Jeweils den Gößen der Boards

angepasst gibt es eine 43er (133 Liter), 47er (148 Liter) und 49er (160 Liter) dazu. Laut Hersteller stehen die

beliebten Boards für Speed, Gleiten sowie einfache Kontrollierbarkeit und leichtes Halsen. Für nur 799 Euro

kannst du eines der drei Bretter dein Eigen nennen! Infos und direkte Bestellungen unter www.bicshop.de,

0431 9719898 oder [email protected]

xcel gewinnt den „wetsuit of the year 2010“ Nach 2007 und 2008 wurde XCEL mit dem Infinity Drylock 2010 in Kalifornien zum dritten Mal in vier

Jahren zum Wetsuit of the Year 2010 gekürt. Der jährlich von der Surf Industry Manufactures Associati-

on (SIMA) vergebene Titel, ehrt den Anzug mit dem attrakvisten Design und den besten Innovationen.

Dieses Jahr setzte sich der Drylock gegen Produkte der Hersteller Quiksilver, Billabong und Rip Curl durch

und wurde von 300 Experten der SIMA bewertet und als Sieger ausgezeichnet. Der 2010 Drylock besteht

aus dem neuen Water-Repellent Fiber (WRF) von XCEL, einem Material mit wasserabweisenden Fasern,

die deutlich effektiver sind als herkömmliche hydrophobe Beschichtungen. Weiterhin wird der Wasser-

austausch durch die elastischen Handgelenksabschlüsse des Drylock stark reduziert. XCEL setzt sich für

den Umweltschutz ein und hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, die Auswirkungen auf die Umwelt massiv

zu verringern. So bestehen alle Drylocks aus erdölarmem Neopren auf Kalksteinbasis, das mit lösungs-

mittelfreien Klebern verarbeitet wird. Das wärmespeichernde Innenfutter, das „Thermo Bamboo“ wird

umweltfreundlich aus recycelten Plastikflaschen und Bambuskohle hergestellt. www.xcelwetsuits.com,

04349 915763, [email protected]

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10 | Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 |

news

unifiber carbon-masten 2011 Der Mastenwahnsinn geht in eine neue Runde. Da jeder x-beliebige Segelhersteller der Meinung ist, für seine

Produkte neue Masten entwickeln zu müssen, die sich von den Mitbewerbern „massiv“ unterscheiden, ist

man heutzutage gut beraten, auch immer den empfohlenen Mast zum Segel zu kaufen. Diesen in erster Linie

monetären und weniger produktspezifischen Hintergrund knackt nun Unifiber auf. Sie bieten gefühlte 500

unterschiedliche Masten an – unterschiedliche Carbonprozente, unterschiedliche Dicken, unterschiedliche

Biegekurven, unterschiedliche Längen, unterschiedlich sexuelle Neigungen. Unifiber hat es sich zur Aufga-

be gemacht, für alle Windsurfer ein Alternativprodukt anzubieten, das genauso gut wie der eigentliche

Herstellermast zum Segel passt. In einer anschaulichen Tabellengrafik wird dem interessierten Windsurfer

verdeutlicht, welcher Mast der richtige für sein Segel wäre – er muss dann nur noch die Version wählen. Alle

Unifiber-Masten werden im modernen Pre-Preg-Fertigungsverfahren hergestellt. Ob RDM oder SDM: Drei

verschiedene Biegekurven werden angeboten (Hard Top, Constant Curve und Flex Top). Preisbeispiel: Den

RD-Mast gibt es in der C60-Version (60 Prozent Carbonanteil) schon ab 199 Euro. Alle Informationen und die

besagte Tabelle gibt es auf www.unifiber.net zu bestaunen. 04349 915 763, [email protected]

hingucker von ionION geht auch 2011 als Vorreiter stylisher Neoprenanzüge in die Saison. Schwarze Zweithaut ist out, es

lebe das besondere Etwas. Und so ist die Artist-Linie Riot & Trinity genau für die Wassersportler gedacht,

die gern auch mal gegen den Strom schwimmen und nicht wie jedermann aussehen wollen. Hergestellt

aus umweltfreundlichem Limestone-Neopren und recyceltem Polyester ergibt sich eine einzigartige Kom-

bination aus progressivem Style und nachhaltigem Produktdesign. Das Besondere daran: Jeder Anzug

hat einen individuellen Look, der durch ein spezielles Druckverfahren erzeugt wird, und ist somit ein Ein-

zelstück! Natürlich sind die Neoprenanzüge ausgestattet mit den Top-Features der ION-Palette wie zum

Beispiel S-Type-Neopren für super Flexibilität und maximale Bewegungsfreiheit im Wasser, „WaterGate

plus Batwing Panels“ und vollverklebte, wasserabweisende Nähten. Den Anzug gibt es auch als Overknee

mit langen Armen. www.ion-essentials.com

parlez vous francais?Wenn nicht, macht nichts! Die Windsurfreise in die Camargue von Windsurf Silbersee über Ostern vom

16.04.2011 bis zum 30.04.2011 ist vielleicht trotzdem was für dich. Die Reise ist wahlweise eine oder

zwei Wochen buchbar. Egal ob du an der schnellen Wende, dem Beach-/Wasserstart oder dem Springen

übst, das Team von Windsurf Silbersee wird dir zu schnellen Lernerfolgen verhelfen. In der Zeit vom 17.04.

bis zum 21.04.2011 werden Neil Pryde, JP, RRD und Cabrinha ihr neustes Wind-/Kitesurf Equipment zum

kostenlosen Testen zur Verfügung stellen. Den gesamten Zeitraum über hingegen steht euch kostenlos das

2011er-Material von Fanatic und North Sails zur Verfügung. Als Rahmenprogramm stehen Tennis, Volley-

ball, Schwimmen, Reiten, Radfahren und vieles mehr auf dem Programm. Die Preise für die Fahrt zum süd-

lichen Ende des Baguettes liegen zwischen 179 Euro und 285 Euro für eine Woche und zwischen 309 Euro

und 495 Euro für zwei Wochen. www.surfontour.de, 06222 3079900, [email protected]

neues von tushinghamRate mal, was das meistverkaufte Segel in England ist ... Es ist das Storm von Tushingham. Für die kommende

Saison wurde es grundlegend verändert – der Hersteller sagt, dass es die größte Anpassung seit elf Jahren ist.

Im Fokus stand dabei für Designer Ken Black, ein Segel zu schaffen, das hinsichtlich seines Einsatzsbereichs

grenzenlos ist. Ob nun in der Welle, beim Freestylen oder Freeriden – das Storm soll allen Anforderungen

gerecht werden. Dafür wurde unter anderem die Outline kompakter gemacht und das Storm hat im vorderen

Bereich etwas mehr Shape bekommen, um noch kraftvoller zu werden. Unglaubliche zwölf unterschiedliche

Größen stehen zur Auswahl: 3.5, 4.0, 4.25, 4.5, 4.75, 5.0, 5.25, 5.5, 5.75, 6.0, 6.25, 6.5 Quadratmeter. Die

Preise liegen zwischen 429 und 559 Euro. Passend zum Storm (und zu vielen anderen Segeln) hat Tushing-

ham darüber hinaus auch noch zwei neue RD-Masten für 2011 im Programm. Ein RD-Mast mit 60 Prozent

Carbon ist stabil, bietet gute Performance und ist bezahlbar (ab 199 Euro), die edle 98-Prozent-Variante ist

sehr leicht und hat eine tolle Rückstellgeschwindigkeit (ab 429 Euro). Folgende Größen sind erhältlich: 340,

370, 400, 430, 450 Zentimeter. www.fox-sports.nl, [email protected], +31 50 3110845

12 | Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 |

news

gaastra pureDie Freestyle-Maschine für alle jungen Wilden und Junggebliebenen. Das Pure ersetzt das Echo LE für die

neue Saison und kommt noch farbenfroher und auffälliger daher. Dank unterschiedlicher Monofilmdicken ist

es super leicht, ohne dabei in den Stresszonen allzu schnell den Geist aufzugeben. Das Leech macht nicht so

weit auf wie bei einem Wavesegel und so geht das Pure unten raus früh los und beschleunigt schnell auf einen

guten Speed, damit man unmittelbar in den ersten Move fliegen kann. Eine hohe Achterliekösenposition und

eine gestrecktere Outline sorgen dafür, dass das Segel unmittelbar auf die Impulse des Fahrers reagiert. In den

Größen 4.0 bis 5.4 Quadratmetern kommt der Shape mit vier Latten aus, für die beiden Größen 5.6 und 6.0

wird das Profil von fünf Latten gestützt. www.gaastra.com, [email protected], 02234 933400

surf and action Damit du nicht mehr die Katze im Sack kaufen musst und absolut sicher bei der Wahl deines Hotels sein

kannst, bietet Surf and Action jetzt von jedem Hotel nicht nur wie gewohnt ausgezeichnete Beschreibungen

mit Bildern, sondern auch tolle Videos. Du erkennst in bewegten Bildern auf einem Blick, was dich im und um

das Hotel erwarten wird. Selbstverständlich sind die einzelnen Hotelseiten mit den einzelnen Videos verknüpft,

um eine noch bessere Informationsübersicht zu geben. Doch das ist noch lange nicht alles: Direkte Live-

Webcams der Spots und Reviere sowie Hintergrundinformationen werden Stück für Stück auf den einzelnen

Seiten ergänzt. So ein Service findest du bei kaum einem anderen Reiseanbieter! www.surf-action.com

ab in den urlaub inklusive toller

mobila-dachbox malibuWer kennt die Situation nicht, in der man sich entscheiden muss,

entweder den zweiten Koffer mit Schuhen der Freundin mitzuneh-

men oder doch lieber das große Slalomsegel. Generell ist nie genug

Platz für das gesamte Material im Auto, doch wir haben jetzt für

dich den Ausweg aus der Situation gefunden. Mit der komfor tablen

GFK-Fiberglas-Dachbox Malibu von Mobila hast du nicht nur die

Möglichkeit, deinen gesamten Windsurfstuff zu verstauen, son-

dern kannst dank integrierter Surfboardträger auch dein Board auf

der Box fixieren. Die Box gibt es in verschieden Größen und Hoch-

glanzfarben und sie ist absolut aerodynamisch geformt. Die hoch-

wertig verarbeitete Dachbox besitzt zwei starke Gasdruckdämpfer,

ist abschließbar und kann für alle Fahrzeuge und Trägersysteme

verwendet werden – da ist auf jeden Fall für jeden Wassersport-

ler was dabei! Mit ein wenig Glück kannst du jetzt eine Mobila-

Dachbox Malibu in der Größe 265 x 72 x 38 Zentimeter gewinnen,

indem du unsere Frage richtig beantwortest. Schicke eine Mail an:

[email protected] und sage uns, in wie vielen verschie-

denen Farben es die Dachbox Malibu gibt. www.surfbox.de,

[email protected] oder unter der Telefonnummer 02364 6142.

14 | Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 |

news

Du willst bei dem Megaevent des Jahres dabei sein? Dann bewirb dich jetzt! Wir verlosen

zwei Wildcards! Schick uns eine Mail, vielleicht mit Bildern oder Videos (die dich best-

möglich beim Windsurfen/Windskaten/Skaten zeigen) oder einfach nur mit einer Erklärung,

warum gerade du unbedingt bei der mobilcom-debitel Ocean Jump Weltmeisterschaft am

Start sein solltest, an [email protected]. Mit ein wenig Glück bist du dabei und

genießt die vielen Vorzüge eines mobilcom-debitel Ocean-Jump-Athleten. Neben mögli-

chem Preisgeld ist für dein leibliches Wohl (Essen und Trinken) an den Eventtagen gesorgt,

nach der Veranstaltung genießt du auf dem Eventgelände Freibier, darüber hinaus erwarten

dich viele Goodies der Sponsoren und natürlich hast du freien (und wichtig: garantierten!)

Eintritt sowohl bei den mobilcom-debitel Ocean-Jump-Aftershowpartys, als auch bei al-

len anderen Free-Magazin-Partys während der Kieler Woche im Nachtcafé auf dem Center

Court (so wird die Eggerstedtstraße in Fachkreisen zur Kieler Woche genannt) – der Haupt-

schlagader aller Partygänger bei der Kieler Woche an neun Tagen ab 23 Uhr.

Wie im vergangenen Jahr wird die Free-Magazin-Partyweek zur Kieler Woche neun Tage lang

Vollgas geben. DJ Moisi ist gebucht und wird sicherlich wieder dafür sorgen, dass unsere Partys

die ersten sind, die so richtig abgehen, und die letzten, wo die Tür morgens abgeschlossen wird.

Nähere Informationen zur Free-Magazin-Partyweek erhältst du auf www.free-magazin.de

(kleiner Insidertipp: Free-Magazin is back!!! Watch out!!! Ende Mai in deinem Surfshop …).

HIER DAS PROGRAMM DER KIELER WOCHE MOBILCOM-DEBITEL OCEAN JUMP WELTMEIS-

TERSCHAFT 2011 (KURZFRISTIGE ÄNDERUNGEN AUFGRUND VON WETTER VORBEHALTEN!

CHECK DAZU AN DEN EVENTTAGEN WWW.OCEAN-JUMP.DE):

Freitag, 17.06.2011ab 17 Uhr Freies Training für alle Fahrer.

SamStag, 18.06.2011ab 14 Uhr mobilcom-debitel Ocean Jump Weltmeisterschaft Qualifikationsläufe (bis ca. 19 Uhr).

ab 21 Uhr Überraschung!

ab 22 Uhr Die große Nightshow mit Feuerwerk, Pyro und sensationellen Effekten.

ab 24 Uhr Aftershowparty im Nachtcafé.

Sonntag, 19.06.2011ab 14 Uhr mobilcom-debitel Ocean Jump Weltmeisterschaft DIE TOP 20 (bis ca. 19 Uhr).

ab 22 Uhr Weltmeister-Aftershowparty im Nachtcafé.

SamStag, 25.06.2011ab 14 Uhr mobilcom-debitel Ocean Jump Best Trick Challenge (bis ca. 19 Uhr).

ab 21 Uhr Überraschung!

ab 22 Uhr Die große Abschluss-Nightshow mit Feuerwerk, Pyro und sensationellen Effekten.

ab 24 Uhr Aftershowparty im Nachtcafé.

Windsurfraketen und Besucher der kieler Woche

aufgepasst! die sieBte auflage des legendären mo-

Bilcom-deBitel ocean Jumps Wird 2011 mit sensati-

onellen neuerungen aufWarten. Zur kieler Woche

rückt das team vom Windsurfing Journal und das

des mountainBike-magaZins pedaliéro erneut den

funsport in den mittelpunkt der grössten segel-

veranstaltung der Welt. als einZiges echtes fun-

sport-highlight Während der kieler Woche in der

innenstadt Werden die Windskater und mountainBi-

ker um die Weltmeisterkrone kämpfen – die unter-

legende redaktion Wird dann Wieder ein Jahr lang

in den verlagsräumlichkeiten hohn und spott

üBer sich ergehen lassen müssen. sei daBei! als Zu-

schauer oder sogar als teilnehmer …

Die Speichenlutscher mit Ketten(hemd)antrieb waren in

den vergangenen Jahren wirklich atemberaubend – atem-

beraubend schlecht. Zwei Mal in Folge konnte so der Welt-

meistertitel in das Windsurfing-Journal-Lager geholt werden

und wir sind uns sicher, dass der Hattrick gelingt. Obwohl

der Chefredakteur von Pedaliéro, Ange „Katzenäuglein“ Sa-

witzki, großspurig verkündet: „In diesem Jahr wird alles an-

ders“ – vielleicht meint er damit, dass sich die Damen nicht

mehr die Beine rasieren wollen und die Windeln ablegen, wir

wissen es nicht genau – „dank des Preisgeldes werden wir

sehr starke Biker an den Start bekommen!“ Ein Armutszeug-

nis schwarz auf weiß. Die Damen sind also nur dann in der

Lage, anständige Fahrer an den Start zu bekommen, wenn

Kohle auf den Tisch geblättert wird … Aber was soll es! Das

Team vom Windsurfing Journal wird erneut (und auch ohne

Prostitutionsentgelt) bärenstark sein. Mit Leon Jamaer und

Flo Jung, letzterer amtierender Weltmeister, sind zwei ganz

heiße Titelaspiranten am Start. Aber auch so manch ande-

rer Fahrer ist sicherlich für eine Überraschung gut. Schließ-

lich ist der eine oder andere schon fast als alter Hase der

mobilcom-debitel Ocean-Jump-Geschichte anzusehen. Ap-

ropos alter Hase: Natürlich wird auch Opa-Chefredakteur-

Alexander noch einmal antreten, auch wenn er sich wenig

Chancen einräumt. „Was insbesondere Flo und Leon im

letzten Jahr gezeigt haben – ich erinnere nur an Duck Tacks

bei Fullspeed einen Meter vor dem Kicker, um dann in die

sensationellsten Double-Moves zu springen – ist eine Liga

für sich. Trotzdem werde ich in diesem Jahr noch mal angrei-

fen und mein Gehirn am Vorabend am Tresen vergessen“,

so der ehemalige Weltmeister aus dem letzten Jahrzehnt

(2009). Aber Vorsicht mit allzu starkem Schnapsfieber! Der

Cheforganisator hört das gar nicht gern. Tim Jacobsen: „Ich

kann mich nur wiederholen: Wir haben drei wichtige Kriteri-

en bei der Durchführung des mobilcom-debitel Ocean Jumps.

Und die wären Sicherheit, Sicherheit und noch einmal Sicher-

heit. In diesem Jahr wird es vor den Sprüngen beim Skip-

persmeeting Alkoholkontrollen geben. Und wen ich auf der

Rampe mit einer Fahne erwische, ist sofort raus. Außerdem

hat sich – im Zuge unseres Weltmeisterstatus – die WADA

(Anm. d. Red.: World Anti-Doping Agency) zu stichprobenar-

tigen Kontrollen angemeldet.“

Ein Wort zum Preisgeld: Wer eine Verschwörung nach dem

Motto „dann gewinnt der Chef ja sowieso“ wittert, dem

kann der Wind aus den Segeln genommen werden. Die

Aufteilung auf die ersten fünf Plätze (Platz 1: 1200 Euro/

Platz 2: 600 Euro/Platz 3: 400 Euro/Platz 4: 200 Euro/Platz

5: 100 Euro) wird an Alexander vorbei gehen. Sollte er wi-

der Erwarten den Sprung in die Top 5 schaffen, kommt der

sechste Platz in den Genuss. Die Jury wird wie gehabt aus

vier Personen bestehen: zwei Windsurfern – zwei Bikern.

Dabei bewerten sie sowohl die Sprünge der Windskater als

auch der Biker. Erstaunlicherweise haben die letzten Events

gezeigt, dass die Bike-Jury eher die Windskater vorn sieht,

die Windsurf-Jury dafür die Biker besser benotet. Man darf

also getrost von einem fairen Wettkampf ausgehen.

Was ist noch neu 2011: Die Rampe, wie sollte es anders

sein. Die Roll-in-Bühne wird um einen halben Meter erhöht,

damit ist sie gut drei Meter hoch, der Höhenunterschied

zum Wasser steigt auf fast unglaubliche 15 Meter. Chef

meint: „Wir müssen einfach schneller werden, um noch

spektakulärer rüberzukommen!“ Na, wenn er meint …

Außerdem DIE Neuigkeit 2011: richtige Tribünen! Die

Grashänge auf beiden Seiten des Germaniahafengeländes

werden komplett mit einer professionellen Tribünenanlage

überbaut, um auf der einen Seite noch mehr Zuschauer zum

Verweilen einzuladen, auf der anderen Seite aber auch, um

für saubere Hosen zu sorgen. Denn schon nach dem ersten

Tag des mobilcom-debitel Ocean Jumps haben die zahlrei-

chen Zuschauer in der Vergangenheit den Gras- in einen

Matschhang umgestaltet … Sechs Sitzreihen mit Laufwei-

ten von bis zu fast 50 Metern werden nun beidseitig bis

zu 1.500 Zuschauern einen schlammfreien Sitzplatz mit

sensationellem Blick aufs Eventgelände bieten. Und na-

türlich ist das erwähnte Preisgeld auch nicht außer Acht

zu lassen. Damit wird die Bedeutung des Events nochmals

aufgewertet und internationale Windsurfer wie Biker ha-

ben ihr Kommen zugesagt.

mobilcom-debitel ocean jump

weltmeisterschaft 2011

mit 2.500 euro preisgeld!

der mega-event des jahrestext jonaS Wagner

Foto © marco knopp Fahrer leon jamaer

16 | Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 | 17| Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 |

eventevent

unser mann in österreich:

manuel grafenauer

new

snewsösterreich

new

s

news

tom hartmann goes fuerte wave classicsTom Hartmann war bei der dritten Auflage der Fuerte Wave Classics auf den Kanarischen Inseln am Start. 16

Männer und sechs Girls waren geladen, um bei dem fast zwei Wochen langen Event die besten Winterswells

am Northshore von Fuerteventura zu surfen. Die Wellen hielten, was sie versprochen hatten, und so liefen an

ein paar Tagen doppelt masthohe Brecher in Puertito, dem berüchtigten Spot bei Cotillo. Der Wind ließ die

Rider aber leider im Stich und so kam es trotz mobiler Conteststruktur zu keiner offiziellen Wertung. Trotzdem

gab es ein paar Fotosessions in sehr leichtem Wind mit radikaler Action, und wenn gar nichts ging, dann

standen Wellenreiten, SUP und Tow-in-Surfen auf dem Programm.

michael "rossi" rossmeier auf f2-boards!Nach einigen Jahren auf Exocet wird Rossi ab sofort wieder auf F2-Boards unterwegs sein. Rossi: „Ich bin am

Anfang meiner Karriere bereits F2-Boards gefahren. Nun ist die Marke wieder da und ich freue mich, dabei

zu sein! Die Boards funktionieren super und das Team ist cool.“ Rossi wird 2011 an dem einen oder anderen

PWA-Freestyle-Event teilnehmen und einige Events in der dieses Jahr startenden Trickademy (Tricktionary Wind-

surfing Academy) abhalten. „Wir arbeiten derzeit an ein paar neuen Tricktionary-Projekten und mit F2 steht

eine solide Marke als Partner hinter mir.“ Mehr Infos auf www.rossi256.com

martin lenhardts neu(siedler)seeland„Wer braucht schon Neuseeland?“, fragt man sich, wenn Martin, seines Zeichens Mitarbeiter im Wiener

Surfshop Hangloose, von seinem Wochenendprogramm erzählt. Ein bisschen Party in Wien, am nächsten

Morgen nach dem Frühstück ab zum Neusiedler See und eine Surfsession mit 4.7. Am frühen Nachmittag ab-

riggen, Boxenstopp bei Denis Kepab und eineinhalb Stunden später steht er im Schnee. Pünktlich um 18.00

sperrt am Semmering die Nachpiste auf, wo noch ein paar Kicker gesprungen und Rails gefahren werden.

März und April sind hierzulande Monate, in welchen die Träume von snowboardenden Windsurfern wahr

werden. Versuch es mal, Martin triffst du auf jeden Fall!

Foto © eric Bellande

Foto © manuel grafenauer

Foto © roSSi

Foto © max matiSSek

update gaining grounds Turbulente Wochen und Monate hat das Gaining-Team hinter sich. Turbulent deshalb, weil selbst ein ziemlich

durchdachter Zeitplan unvorhersehbaren Geschehnissen nicht standhalten kann. Wieder etwas gelernt. Den-

noch haben die Jungs einen Trailer abgeliefert (hier könnt ihr ihn sehen: http://vimeo.com/18724869), der sehr

vielversprechend aussieht und Lust auf mehr macht. Das Potenzial des Films haben auch die „Stylehunters –

www.stylehunters.at“ erkannt, die das Projekt ab sofort als neuer Sponsor unterstützen. Immer wieder verschanzen

sich Stefan und Manuel tagelang hinter den Screens, sodass der Film mehr und mehr Gestalt annimmt. Nach einem

dringend notwendigen Surftrip nach Tarifa ist die Motivation wieder ungebremst und das Baby wird in den nächs-

ten Monaten fertiggestellt, sodass sich alle Abonnenten des WSJ in der 3/2011 Ausgabe auf den Film auf DVD

freuen dürfen. Weitere Infos über den von RRD, Naish, ION, Fanatic, North Sails, Stylehunters, Windsurftravel.net,

LG Electronics, U4 und Hangloose.at gesponserten Movie findest du unter www.gaininggrounds.com.

18 | Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 |

ein bildund seine

geschichtefotoBeWeis: north kiteBoarding präsen-

tiert den ersten öko-kite der Welt!

H arald Steiner (am Auslöser) machte am Anfang des Jahres eine einmalige Entdeckung

auf der Insel Reichenau am Campingplatz Sandseele (Bodensee). Das Geheimnis, um

das die Hosen-überm-Neo-Träger-Branche beharrlich schwieg, ist damit öffentlich geworden:

Bei ausgezeichneten klimatischen Bedingungen züchtet der Marktführer North Kiteboarding

die ersten Kite-Bäume! Wie man sieht, tragen sie nur im Winter Früchte und leider auch

nur genau eine. Erstaunlicherweise wachsen Leinen und Bar gleich mit. Nicht selten hängt

am unteren Ende obendrein ein mehr oder weniger begeisterter Kitesurfer, der in der Regel

ein Experte ist in Sachen „wie starte ich intelligent einen Kite“. Ob diese (An-)Bauweise

wirtschaftlich ist, wollte kein Verantwortlicher kommentieren. Toll, wie die Kiter uns Wind-

surfern einfach immer einen Schritt voraus sind …

Foto © harald Steiner

v

20 | Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 |

augenblick

auf das nächste Frühjahr. „Wann geht’s endlich wieder zum

Lago?“ Alle hoffen ab Mitte März wieder dort zu sein, denn

der Winter dauert schon viel zu lange. Und der Vento ist im

Frühjahr besonders genial.

„Windguru“ Klaus steht hierbei immer mit Rat und Tat zur Sei-

te und man merkt schnell, dass er zu den Spots in Bayern und

natürlich auch am Lago ein super Know-how und sehr gute

Tipps hat. Gerade für alle Ein- und Aufsteiger ist dies sicher ein

weiterer Grund, zum Windinfo.eu-Stammtisch zu kommen.

Denn im Süden scheint es schwierig Kontakte zu knüpfen,

auch weil man je nach Windrichtung immer an einem ande-

ren Spot ist und somit ein regelmäßiges Treffen am Home-

spot schwierig wird. Foren helfen hier leider immer noch nur

bedingt. Deswegen sollte niemand Hemmungen haben und

einfach mal vorbeischauen. Egal ob Windsurfer oder Kiter

– jeder ist willkommen! Dann sieht man auch mal, wie die

Leute ohne schwarzes Gummi aussehen. Bis zum Erscheinen

der aktuellen Ausgabe hatten wir bereits zwei weitere Treffen

(23.02. und 30.03.2011). Aber vielleicht sehen wir uns ja am

12.04.2011! Von da an dann jeden letzen Dienstag im Mo-

nat. Mehr Infos bekommst du auch unter www.windinfo.eu

oder auf der facebook-Fanseite. Dein Windinfo.eu-team

Der Windinfo.eu-Stammtisch in München ist der erste seiner Art, der von uns

unterstützt wird. Und ehrlich gesagt war es Mitorganisator Torsten Klünder, der

uns überhaupt auf die Idee gebracht hat, Stammtische generell zu supporten.

Vielen Dank an dieser Stelle für dein Engagement und deine Eigeninitiative, Torsten! Da-

mit du einen Eindruck davon bekommst, auf welche Art wir auch von eurem Stammtisch

berichten könnten, folgt hier eine kurze Zusammenfassung von Janina Rogge und Torsten

zum ersten Windinfo.eu-Stammtisch powered by Windsurfing Journal im Januar 2011:

auch im Winter geht es zum Strand Wer kennt das nicht? Es ist kalt, draußen liegt Schnee

und die meisten Seen sind zugefroren – Winter halt. Gedanklich ist man schon längst im nächs-

ten Frühjahr, um den kommenden Surftrip zu planen. Doch wohin soll es eigentlich gehen?

Welches Material muss ich bis dahin besorgen?Und das Wichtigste: Wer kommt mit? Allein

Windsurfen macht schließlich nur halb soviel Spaß!

Um sich zu diesen und ganz vielen anderen Themen rund ums Windsurfen und Kitesurfen aus-

zutauschen, gibt es seit letztem Sommer den Windinfo.eu-Stammtisch im „beach 38°“. Das

„beach38°“ ist einmalig, denn es bietet das ganze Jahr über Sommer. Mitten in München am Ost-

bahnhof kann man durch warmen Sand laufen, australisches, aber auch bayerisches Bier trinken

oder karibische Cocktails und exotische Küche in der Beachbar genießen. Auf Strandliegen oder

in Liegestühlen relaxen, quatschen und Beachvolleyball spielen. Gerade im Winter genial, so kann

man einfach die Shorts mitbringen, sich dort umziehen, Flipflops an und ab geht es in den Süden

– zumindest für einige Stunden.

Zu unserem ersten Stammtisch mit Windsurfing-Journal-Exemplaren am 26. Januar 2011

freuten sich alle über die neueste Ausgabe. DANKE vielmals! Unter anderem wurde so der

Bericht über die unterschiedliche Anzahl von Finnen ausgiebig diskutiert. Dabei stand für uns

natürlich die Frage im Vordergrund: Wie viele Finnen braucht man in Bayern?! Hack gibt es ja

zum Glück ab und an auch in Süddeutschland, den letzten am Dreikönigstag am Kochelsee.

Da war es den meisten jedoch noch etwas zu kalt, also wechselte das Gespräch schnell wieder

Windsurfen hat im vergleich Zu Wintersportarten ein echtes manko: es fehlt

das après-surf-erleBnis. diesen missstand Werden Wir vom Windsurfing Journal

Wohl leider auch nicht so schnell BeheBen können. trotZdem halten Wir es

für eine gute geschichte, Wenn sich WindsurfBegeisterte auch mal aBseits des

spots treffen, sich austauschen und einfach mal ein kühles Blondes Zusam-

men geniessen. deshalB unterstütZen Wir aB sofort alle stammtische, die sich

in deutschland, österreich oder in der schWeiZ initialisieren mit der lieferung

kostenloser exemplare vom Windsurfing Journal! da Wir aBer nicht immer und

üBerall gleichZeitig sein können, sind Wir auf deine mithilfe angeWiesen. Wenn

du also Zu einem Windsurfer-stammtisch gehst oder sogar einen organisierst,

schreiB uns einfach im vorfeld eine e-mail an [email protected]. uns

reichen deine adresse soWie ort + datum, Wo der stammtisch stattfinden Wird.

natürlich Würden Wir uns sehr freuen, Wenn Wir dann nach eurem treffen ein

Bild und eine kurZe info Bekommen könnten.

Stammtischeahoi!windsurfing journal unterstützt stammtische für windsurfer

22 | Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 |

stammtisch

Auf dem Bild sieht man einen ganz neuen, spe-

ziell für das Windsurfing Journal entwickelten

Move: Der eingehängte Prieso-180-two-handed-

right-food-first. Gestanden selbstredend … Beste

Grüße und macht weiter so, Jan Pries

redaktion: Die Weltpremiere deines moves findest du in den Lesershots

(Bild nr. 10). Sieht gut aus! in der kommenden ausgabe machen wir dann

auf jeden Fall die Fahrtechnikserie dazu, weil so etwas, wie bei allen neuen

Freestylemoves, so super sinnvoll ist!

Hallo Alexander, anbei eine Fotoidee für die nächste Ausgabe (siehe Lesershots Nr. 12).

Das ist mein Vater Reiner Bohne 1984 auf dem Jasmunder Bodden auf Rügen mit

einem Board Marke Eigenbau und einem Segel aus Österreich. Mein Vater war da-

mals begeisterter Windsurfer und ließ dieses Hobby Anfang 2000 wieder aufleben.

Mittlerweile hat er mich und meinen Bruder vollkommen ‚infiziert‘, und wir drei sind

begeisterte Surfer! Ein Abdruck der Bilder würde ihn bestimmt sehr freuen, als klei-

ne Überraschung und Danke von seinen beiden Jungs, dass er uns zu diesem Hobby

gebracht hat! Viele Grüße aus Berlin! Paul

redaktion: Hallo Paul, machen wir gern! Wir danken deinem Vater eben-

falls, dass er für nachwuchs für unseren Sport gesorgt hat!

Hallo liebes Team vom Windsurfing Journal, zunächst einmal viele Grüße aus dem ver-

schneiten Bad Arolsen. Aber nun meine Meckerei oder einfach nur bescheidene Frage.

Ihr geht wohl davon aus, dass über 50-Jährige keine Testergebnisse aus dem Testspe-

cial mehr lesen wollen, weil sich die Neuanschaffung eines Boards oder Segels eh nicht

mehr lohnt? Nein, Spaß beiseite, ich war schon ganz hungrig auf euer Testspecial und

musste dann zu meinem Entsetzen feststellen, dass diese Ausgabe definitiv zu klein ge-

raten ist, vor allem die Schriftgröße. Nun ja, dann muss ich wohl meine Brille suchen,

um hier das für mich passende Freerideboard zu finden. Und wenn ich den Test dann

endlich lesen kann, dann bin ich natürlich zu 100 Prozent davon überzeugt, aufgrund

eurer hervorragenden Tests das passende Board zu finden. Macht so weiter, bitte wenn

es geht wieder mit größerem Schriftbild. Ein Fan von euch, andreas machheit

redaktion: Hallo andreas! Kritiker werden uns nun unterstellen: „Wieder so

ein Leserbrief aus der Kategorie selbst geschrieben!“, denn trotz deiner Kri-

tik an unserem Schriftbild lobst du uns ja netterweise doch recht deutlich.

Deshalb mal an dieser Stelle in aller Deutlichkeit: auch wenn es manch

Leser nicht glauben kann: Wir haben noch nie einen Leserbrief, der sich

im Windsurfing Journal oder einem anderen medium des Verlags befindet,

selbst geschrieben und werden es auch nicht tun. teilweise sind wir selbst

überrascht, auf welch positive resonanz die magazine stoßen und freuen

uns natürlich darüber sehr. aber noch mal kurz zu deiner „Kritik“: Die klei-

ne Schrift ist ein Kompromiss aus möglichst viel inhalt auf wenig Platz.

Wir hätten ja gern das testspecial in a3 gedruckt, aber wir befinden uns ja

leider in der Windsurf- und nicht in der Segel- oder Bikebranche. Wenn wir

also das Schriftbild vergrößern, hat das zur Folge, dass wir die Produkte

nicht mehr so ausführlich charakterisieren können. Das ist ja auch nicht so

toll. Vielleicht legen wir dem nächsten testspecial einfach eine Lupe bei!

H allo zusammen, mit einem guten Gefühl habe ich heute das Geld für

ein weiteres Jahr Windsurfing Journal überwiesen. Die Art und Weise

der Artikel, aber auch die Werbung ist neu und ich finde sie sehr gut.

Sympathische Testberichte und gute Interviews und immer den Blick auf die weitere

Entwicklung des Windsurfens gerichtet. Ich habe Mitte der 80er meine Ausbildung in

einem Surfshop absolviert und den großen „Boom“ mitgemacht. Wir haben da schon

immer mit großer Skepsis beobachtet, wie Hersteller in immer kleineren Intervallen

Neuigkeiten vorgestellt haben, die keine Neuigkeiten waren, sondern zum Beispiel nur

andere Farbkombinationen. Es gab in den 80ern viele sinnlose Innovationen (Hydro-

finne, Schaumstoffmastprofile etc.), aber auch interessante Ideen (flexibler Trapezhar-

ken), die heute mehr „zu Ende gedacht“ werden. Eine dieser Ideen ist die neue XTR

SHOX von North. Ich kann euren Testbericht zu 100 Prozent bestätigen und nachvoll-

ziehen. Stimmt, das System ist ein paar Gramm schwerer – dann esse ich halt einen

Burger weniger und trinke ein Bier weniger, damit sich das wieder ausgleicht. Es ist

ein „anderes“ Windsurfen, das Rigg ist besser kontrollierbar, der Vergleich zur Feder-

gabel beim Bike ist angebracht und alles ist dadurch etwas leichter. Somit ... Danke

an euch für diese Tests und macht weiter so. Liebe Grüße aus Berlin und allen eine

tolle Surfsaison wünscht torsten Sander

redaktion: Danke für das Lob! Dein Bild hat es natürlich in unsere Leser-

gallery geschafft! Siehe nr. 04.

Moin Windsurfing-Journal-Team, erst einmal ein festes Kompliment an euer Maga-

zin. Immer wieder genial, wie ihr eure Storys aufmacht und die Interviews durch-

zieht – das Mag ist auch branchenübergreifend von der Machart her sicherlich auf

seine spezielle Art im positivsten Sinne einzigartig. Auch wenn ich mich über eure

Artikel manchmal auch ein wenig ärgere (ich kann mir beispielsweise nicht vorstel-

len, dass es wirklich nur einen brauchbaren Trockenanzug gibt), so freue ich mich

im nächsten Moment, dass ihr eure Meinung so vehement vertretet. Insbesondere

auf die Editorials freue ich mich immer wieder: von weltpolitischen Überlegungen

bis hin zu Betrachtungen der teils komplett durchgedrehten Surfbranche bis zu

einem sehr bewegenden Editorial der vorletzten Ausgabe … @Alexander: Das ist

wirklich großes Tennis und gut, dass über den Tellerrand hinweg geschaut wird.

Insbesondere das sehr persönliche Editorial habe ich gefühlte sieben Mal gelesen

– durch eigene, unschöne Erlebnisse habe ich einen neuen, entspannteren Zugang

auch zu unserem Sport gefunden. Gerade dieser relaxte Blick auf unseren Sport

– der ja unsere kostbare Freizeit verschönern sollte – fehlt mir oft bei vielen Sur-

fern und vor allem in der Surfindustrie. Fragt man Bekannte und Freunde über das

Image von Surfern, dann ist es meist nicht das, was ich in den Magazinen oder

den Homepages finde: Denn dort geht es um eine hoch technisierte, vorgeblich

ständig innovative Branche, die nur vor Fachbegriffen strotz. Als ich vor rund drei

Jahren zum Windsurfen gewechselt bin (ich war vorher einige Jahre Drachenflieger),

habe ich beim ersten Blick in ein Surfmag fast nur Bahnhof verstanden. Da war

(fast) ausschließlich die Rede von Konos, Flakas, Vorteilen von Voll-Carbon-Gabeln

bezüglich irgendwelcher Flexwerte und so weiter … Bei all diesen Dingen vergessen

wir aber, dass Surfen in der Bevölkerung immer noch (!!!) als eine der lässigs-

ten und „Mega-Stylo-Sportarten“ angesehen wird, und genau deshalb machen wir

diesen Sport ehrlicherweise doch auch?! Verdammt, eigentlich wollte ich nur zwei

Fotos für die Lesershots senden: Ende 2010 war ich nämlich mit meiner Freundin

zum ersten Mal überhaupt im Surfurlaub (Dahab) – ganz großes Tennis im Ver-

gleich zur Wetterlage in Deutschland und vor allem mit bombiger Surfinfrastruktur.

24 | Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 |

leserbriefe

So muss ein Windsurfanhänger aussehen! (© Foto Bernd Blasberg)

Moritz Brinnich bei einer Air Jibe, aufgenommen von Bruder Max in Griechenland.

Elke (am Auslöser) und Markus Hörner sorgen für Windsurfnachwuchs! Ihre Söhne Bastian und Julian haben im Türkeiurlaub sichtlich Spaß auf dem Wasser.

Torsten Sander beim Shox-„Test“ auf Rügen. Am Auslöser saß seine Freundin.

Kristian Bauer bei ordentlich Druck in Pruchten. (© Foto Heike Schmeisser)

Wenn der Vater mit dem Sohne: Vorne Philipp, elf Jahre alt, hinten Vater Thilo Wiesent in Loissin am Greifwalder Bodden.

Celina, sieben Jahre jung, steht das erste Mal auf dem Windsurfbrett auf dem Bostalsee! (© Foto Jürgen Tholey)

Auch mit 50+X geht´s für Peter Schumann auf der Müritz noch ordentlich um die Ecke. (© Foto Karin Haase)

Yannik Fricke an einem windreichen Novembertag über den Sorpesee, dem Revier vom Surfclub Hachen-Sorpesee. (© Foto Vater Meinolf)

Das alte Lied: Schreib uns einen Leserbrief und dein Foto findet so gut wie garantiert den Weg ins Magazin. Allerdings hätten wir dieses sehenswerte Bild von Jan Pries auch

ohne seine Einsendung abgedruckt… (© Foto Seine Freundin Sina Witt)

Klaus Schauberger beim Bodydrag in Paradise auf Mauritius. (© Foto Sabine Audiger)

Eine weitere Einsendung zum Thema „Windsurfen hinter der Mauer“. Siehe Leserbriefe.

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Wolltest du auch schon immer mal gerne in einem Windsurfmagazin auftauchen? Dann sende einfach eine Mail mit einem Windsurf-Foto von dir an [email protected]

und benenne die Bilddatei nach folgendem Muster: Fahrername_Fotografenname_Spot.jpg (Beispiel: MarkEnklamotten_DonnaStag_Gardasee.jpg)! Als Dankeschön erhält

jedes veröffentlichte Bild ein Jahresabo (5 Ausgaben im Wert von 24,50). Wenn du dich also irgendwann im Magazin auf einem Foto wiederfindest, sende einfach

eine Mail (erneut an [email protected]) mit deiner Adresse und ab der dann kommenden Ausgabe erhältst du fünf Mal das Windsurfing Journal kostenlos.

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26 | Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 |

lesershots

v

Autor: Jonas Wagner

ort des geschehens: PALENKE, nach eigenen Angaben ein „Chill out Club“,

Gerhardstr. 91, 24105 Kiel, www.innerpalenke.de

Protagonisten in den Hauptrollen: Max Droege, Michael Trapp, Alexander Lehmann

in einer nebenrolle: Wirt „Bazki“, gesprochen „Backi“

gesprächsdauer: 19:00 bis 23:15 Uhr

Sonntagabend, 19 Uhr, Kiel Westufer. Alexander fährt bei Max privater Adresse vor.

Wenige Sekunden später öffnet sich die Beifahrertür, Max steigt ein.

max: Fit?

alexander: Geht so. Selbst?

max: Muss.

alexander: Wohin?

max: Deine Entscheidung!

alexander: Wetter.

Alexander und Max fahren sinnlos durch Kiel. Sonntagabends haben viele Kneipen ge-

schlossen, sicherlich wegen Reichtums. Da hat Max die goldene Idee: das Palenke. Die

Kneipe ist bei ihm um die Ecke … Nach 25 Minuten sinnlosen Suchens kommen die bei-

den so ungefähr genau da wieder an, wo sie losgefahren sind. Alexander parkt direkt vor

der Tür im absoluten Halteverbot, halbwegs auf der Kreuzung.

alexander: Fahren kann ich nachher ja sowieso nicht mehr. Da können die mein Auto

ruhig mitnehmen.

max: Klingt logisch!

Max und Alexander betreten das Palenke. Dichter Qualm und Biernebel kommen ihnen

zur Begrüßung entgegen. Das Palenke ist eine der letzten Raucheretablissements in Europa

und genau so, wie man sich eine urige Kneipe vorstellt. An den Wänden hängen Dinge,

die normale Leute zum Sperrmüll bringen: Alte Musikinstrumente, Schilder, Marionetten

und viele Fotos verdecken die vergilbten Tapeten. Eingerahmt in unterschiedlichsten Mo-

dellen sind einige Stammgäste abgebildet, von denen heute wahrscheinlich aufgrund von

Leberversagen nur noch die Hälfte lebt. Am Tisch neben dem Eingang sitzt ein junges

Pärchen. Er trinkt Bier, sie liegt verliebt in seinen Armen und bewundert ihn für die Fä-

higkeit, eine Schachtel Lucky Strike pro Stunde rauchen zu können. Am Tisch gegenüber

sitzen vier Studenten und pokern. Alle Ende dreißig und ganz offensichtlich in den letzten

Zügen. Das Pärchen darf nicht nach Hause, man gewinnt den Eindruck, die Eltern dulden

die Beziehung nicht, die Studenten wollen nicht, denn sonst müssten sie sich bei ihren

Lebensabschnittsgefährtinnen für ihre Fahne rechtfertigen. Am Tresen, der in einem erhöh-

ten Nebenraum ist, sitzt ein Mann, der in jeder guten Kneipe an einem Tresen sitzend zu

finden ist. Max und Alexander setzen sich gegenüber den Studenten und bestellen zwei

Bier vom Fass. Aus der Stereoanlage dudelt AC/DC in Zimmerlautstärke. Das Palenke kann

man mit einem Wort beschreiben: urgemütlich.

alexander: Zwei Sambuca?

max: Nicht vor dem ersten Bier!

alexander: Finde ich gut. Okay, jetzt wird es ernst: Welle oder Freestyle?

max: Welle! Immer mehr jedenfalls. Ich war seit gut einem halben Jahr nicht mehr free-

stylen. Ich bin oft mit Leon und Henna Jamaer unterwegs und die beiden gehen halt nur

auf Welle. Und so hat sich das bei mir im Grunde automatisch ergeben. Ich habe richtig

Blut geleckt und will weiter in diese Richtung gehen.

alexander: Waveriding schockt einfach mehr, oder?

max droege Zählt Zu den Besten freestylern deutschlands und konnte Beim letZten Windsurf World cup auf sylt

erstmals in die top 32 der internationalen elite vorfahren. er ist Jung, sportlich und intelligent. Zumindest die

ersten Beiden attriBute treffen auf so gut Wie Jeden freestyler der Welt Zu, nur Beim dritten Wird die luft dünn.

eigentlich sollte aus dem treffen von max und chefredakteur alexander ein normales intervieW entstehen. doch

im laufe des aBends Wurde klar, dass es schWierig Werden könnte, die unterhaltung in ein halBWegs nachvoll-

ZiehBares schriftstück umZuWandeln. Je später der aBend, desto proBlematischer und unverständlicher die auf-

geZeichnete unterredung. und so versuchen Wir dir das geschehen durch die eine oder andere randBemerkung

nachvollZiehBarer Zu gestalten und präsentieren dir die (veröffentlichBaren) highlights eines amüsanten aBends. ma

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max droege iSt immer häufiger in der Welle und Seltener auf flachWaSSer zu Sehen. mittlerWeile kann Sich auch Seine Waveperformance Sehen laSSen.

max: Definitiv. Einen Tweaked Pushloop richtig zu springen

und zu landen, ist einfach ein unglaublich cooles Gefühl.

alexander: Wenn ich mir die aktuelle Situation im Free-

style anschaue, kann man ja wirklich davon sprechen,

dass die Aktiven richtig trainieren. Das sieht oft nicht

mehr nach Spaß aus, wenn ich den einen oder ande-

ren in Brasilien immer wieder und wieder den gleichen

Sprung üben sehe, bis er endlich klappt. Das wirkt teil-

weise echt verbissen und scheint Pflicht zu sein, will

man ganz vorn mitfahren.

Die ersten zwei Bier werden gebracht.

Bazki: Lasst es euch schmecken, Jungs.

Das Bier ist perfekt. Perfekte Temperatur, perfekter Koh-

lensäureanteil, perfekter Geschmack.

alexander: Das Bier ist gefährlich.

max: Ich kann dir sagen. Davon kann man das eine

oder andere trinken.

alexander: Ich glaube, ich habe das letzte Mal mit 14

ein DAB (Dortmunder Actien Brauerei) getrunken.

max: Das Bier mit Weltruf, wie es so schön heißt.

alexander: Apropos Weltruf: Ruft dich denn in diesem

Jahr die Welt nicht mehr zu Freestyleevents?

max: Ich werde bestimmt den einen oder anderen Wett-

bewerb mitfahren, aber es ist schon so, wie du sagst.

Beim Freestyle muss man permanent am Ball bleiben

und richtig auf einzelne Moves hin trainieren. Ich fahre

jetzt erst mal für drei Monate nach Kapstadt und werde

da einfach beides machen – sowohl Freestyle als auch

Wave. Im Anschluss werde ich dann schauen, wie gut

ich bin. Wenn es nicht für die Top 20 reicht, werde ich

keinen Event mitfahren.

alexander: Top 20 ist ein sportliches Ziel. Hast du denn

Ambitionen, professioneller Windsurfer zu werden?

max: In erster Linie ist es mein Ziel, ein vernünftiges

Studium abzuschließen. Ich weiß auch schon, was – nur

wann steht noch nicht fest. Vielleicht fange ich in diesem

Herbst an, vielleicht aber auch erst in ein oder zwei Jahren.

alexander: Was für ein Studium willst du machen?

max: Wirtschaftsingenieurswesen. An unserer FH ist der

Studiengang zweisprachig mit zwei Auslandssemestern.

Ich denke, damit habe ich später guter Chancen, einen

vernünftigen Beruf zu bekommen.

alexander: Bingo.

max: Das ist auf jeden Fall mein festes Ziel. Mir ist

vollkommen klar, dass man als Windsurfer heutzutage

nicht mehr so viel Geld verdienen kann, dass man davon

nachhaltig sein Leben finanziert bekommt.

alexander: Eigenlob stinkt, aber irgendwie haben wir

anscheinend ein gutes Näschen. Ich kann mich an keinen

28 | Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 | 29| Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 |

wortwechselwortwechsel

Foto © leon jamaer

Max Droege i n t e rv i e w

Foto © julian roBinet

Interviewpartner erinnern, der ernsthaft noch in Betracht zog, professioneller Windsurfer zu

werden, um davon leben zu können. Wir suchen uns anscheinend immer die intelligenten

Vertreter unserer Zunft aus. Glückwunsch zu deiner Einstellung. Alle anderen Wünsche wä-

ren in einer der unprofessionellsten Branchen auf dem Planeten ein Himmelfahrtskommando.

Dann ist Windsurfen für dich im Grunde doch auch nur ein Hobby wie für viele andere in

Deutschland auch, oder?

max: Nein, das würde ich so nicht sagen.

alexander: Aber wenn du jetzt schon weißt, dass deine Zukunft nicht als Profi-Windsur-

fer endet, liegt die Vermutung nahe.

max: Windsurfen ist mir zurzeit absolut wichtig, ich habe eine Menge Spaß auf dem Was-

ser und genieße so kurz nach dem Abitur einfach meine Freiheit. Und wie gesagt: Wenn ich

gut genug bin, werde ich noch ein Jahr länger warten, bis ich mit dem Studium anfange.

alexander: Wer gibt dir die Unabhängigkeit, über den Studienanfang selbst zu entscheiden.

max: Das bin ich selbst, wer sonst sollte das können?

alexander: Deine Eltern?

max: Ich bekomme von ihnen Essensgeld, auch wenn ich auf Reisen bin. Alles andere,

meine Flüge, mein Auto und mein Equipment, finanziere ich selbst. Man muss einfach

intelligent arbeiten. Das bedeutet für mich: in kurzen Perioden ordentlich einen Schlag

reinzuhauen. Zum Beispiel habe ich bei Veranstaltungen wie der Kieler Woche oder dem

Weihnachtsmarkt in Kiel, während alle meine Kollegen täglich gefeiert haben, gearbeitet

und so innerhalb von zehn Tagen das verdient, was andere in einem Monat schaffen.

alexander: Ganz offensichtlich haben deine Eltern vieles richtig gemacht.

max: Ganz offensichtlich.

alexander: Weißt du eigentlich noch, wo du deine erste Veröffentlichung hattest?

max: Klar! Im Free-Magazin!

alexander: Richtig! Das war in der fünften Ausgabe im Jahr 2002! Zusammen mit deiner

Schwester. Windsurft sie heute auch noch?

max: Ab und zu. Sie war damals deutlich stärker angefressen als heute. Wir waren ja

auch im Kader und irgendwann wurde ihr der Druck zu groß.

alexander: In was für einem Kader?

max: Im Windsurfkader. Mistral One Design. Da sind wir Weltmeisterschaften mitgefahren.

Ich komme ja eigentlich aus der Raceecke.

alexander: Krass, das wusste ich nicht. Warst du denn auch erfolgreich? Leicht genug

warst du da ja bestimmt.

max: Ja, aber schon damals wurde ich umso besser, je mehr Wind auf dem Wasser war.

Und mit den 7.5-Quadratmeter-Lappen bei fünf bis sechs Windstärken nahm das wirklich

sportliche Züge an.

alexander: Und das hast du freiwillig gemacht?

max: Klar! Ich hatte sogar zwei Jahre lang Einzeltraining.

Da hat mich mein Coach zu Hause abgeholt, ist mit mir

zusammen nach Schilksee gefahren, wo mein Materi-

al aufgeriggt in einem Lager lag, und dann sind wir für

zwei Stunden aufs Wasser. Bei jedem Wind und Wetter.

Und er immer im Schlauchboot nebenher – Anweisungen

erteilen. Da war ich noch im Schleswig-Holstein-Kader.

Nach zwei Jahren durfte ich dann beim Bundeskader mit-

trainieren, obwohl ich eigentlich noch zu jung dafür war.

alexander: Und hattest du auch Erfolge?

max: Nachdem der Bic Techno 293 den Mistral One

Design als Jugendboard abgelöst hat, bin ich bei der

Weltmeisterschaft Vierter geworden. Da habe ich bei viel

Wind die Rennen teilweise mit 15 Minuten Vorsprung ge-

wonnen. Nur bei wenig Wind wurde ich dann nach hin-

ten durchgereicht und wurde nur noch Zwanzigster oder

schlechter. Sonst hätte es locker für eine Medaille gereicht.

alexander: Wie alt warst du damals?

max: Mistral One Design und später Bic Techno 293

bin ich im Alter von zehn bis 14 Jahren gefahren. Dann

kam aber die Zeit des Umbruchs. Das One Design wur-

de endgültig vom RS:X abgelöst, nur waren die Boards

ein Jahr lang überhaupt nicht in Deutschland erhält-

lich. Da sind viele auf die Raceboardschiene umge-

stiegen und ich wurde von den Keikisurfern angespro-

chen, ob ich nicht mal Freestyle ausprobieren möchte.

30 | Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 |

wortwechsel

Die erste Veröffentlichung hatte Max Ende 2002 im besten Funsport-magazin aller Zeiten: dem Free-Magazin. Damals gerade zwölf, machte er an seinem Homespot Heidkate schon auf sich aufmerksam. Und zwar nicht nur durch den hässlichen Helm …

v

te lange arbeiten, um das Geld wieder reinzubekommen. Aber ich wollte in die Zusam-

menarbeit investieren, um dann im Folgejahr zu profitieren. Ich finde es okay, wenn man

als Fahrer erst einmal in Vorleistung geht. Ich glaube, die Verantwortlichen waren auch

mit meinem Engagement ganz zufrieden. Doch dann kam das Surffestival, wo ich natür-

lich kostenlos für die Marken arbeiten sollte. Meine neue Ansprechpartnerin hatte ganz

offensichtlich wenig Interesse an mir. Ich glaube, sie weiß bis heute nicht, ob geschweige

denn wie ich überhaupt windsurfe. Da fehlte es an Interesse, Kompetenz und Intelligenz.

Der michi: Und Wertschätzung?

max: Den Begriff kennen die nicht.

alexander: An dieser Stelle klinke ich mich lieber aus der Unterhaltung aus und gehe

für kleine Mädchen …

Der michi: Mich interessiert das schon …

max: Ich habe dann jedenfalls schnell gemerkt, dass ein großes Team, wo sich im Grunde

um die Einzelperson wenig gekümmert wird und wenig Interesse seitens des Sponsors an

der Einzelperson besteht, nichts für mich ist. Ab dem Moment habe ich das Surffestival

als Festival begriffen und war nicht mehr morgens um zehn Uhr am Stand, um kostenlos

Ahnungslose zu beraten. Damit war das Verhältnis, sagen wir mal, zerrüttet und ich habe

ab dem Zeitpunkt meine Kommunikation zu dem Laden eingestellt.

Der michi: Und hast du dann einfach so deinen Sponsor gewechselt?

max: Das ging nicht. Ich hatte einen Vertrag unterschrieben.

Der michi: Ich denke, du hast dein Zeug gekauft?

max: Ja, aber da mir für die Folgejahre große Versprechungen gemacht wurden, habe ich

trotzdem unterschrieben. Ich durfte das Material erst Ende August wieder verkaufen, nicht

schlecht über die Marken sprechen, und so weiter und so weiter. Apropos verkaufen: Ich

habe noch nie so wenig für Material bekommen, wie für mein damaliges Zeug. Das war

auf dem Gebrauchtmarkt so gut wie gar nichts mehr wert. Ich hatte ja die Hoffnung,

nicht ganz so viel Geld zu verlieren, wurde dann aber eines Besseren belehrt. Ich habe für

meine Boards nach nur einem Jahr so wenig Geld bekommen wie noch nie. Als ich meine

Starboards verkaufte, habe ich für ein gebrochenes Waveboard 400 Euro bekommen. Für

ein fast neues Twinserwaveboard von JP waren es nach einem Jahr dann ganze 180 Euro

mehr. Heute kann ich darüber lachen, damals habe ich finanziell geblutet. Doch aus die-

ser Erfahrung habe ich viel gelernt. Zwar sehr teuer gelernt, aber so ist das halt.

Alexander kommt vom stillen Örtchen zurück, in den Händen drei frische Bier.

alexander: Wo seid ihr gerade?

Der michi: Max macht seiner Enttäuschung über die Zusammenarbeit mit seinem letzten

Sponsor Luft.

alexander: Ich muss weg.

max: Kannst ruhig bleiben. Wir wechseln das Thema. Ich wollte abschließend im-

mer mal eine E-Mail an die Verantwortlichen schreiben, um ihnen mal deutlich meine

Meinung zu sagen. Doch so viel Arbeit wären sie nicht wert. Ich wurde geködert und

bin darauf reingefallen. Einen besseren Vertrag habe ich natürlich nie gesehen. Ob das

nun an meinem Verhalten beim Surffestival lag oder nicht, ich kann es nicht sagen.

Der michi: Ist so was schmerzhaft?

max: Eigentlich nicht.

Der michi: Ich muss zugeben, ich weiß nicht, wer oder

was Keikisurfer ist, aber das macht ja nichts. Lass dich

nicht unterbrechen!

max: Na, jedenfalls bin ich dann ein Jahr lang bei

kleineren Events mitgefahren und wurde weiterhin von

Starboard und Severne unterstützt. Dann auch schon

deutlich besser als am Anfang. Das war wirklich ein

guter Support. Ich würde vielleicht das Material noch

heute fahren, doch kam mein neues Material auf-

grund von Lieferschwierigkeiten immer später und ir-

gendwann gar nicht mehr. Da musste ich mir

einen neuen Sponsor suchen.

Bazki kommt zum Tisch und serviert drei frisch

gezapfte Bier mit einer herrlichen Blume, über

die sich nur Männer freuen können. Der Michi

setzt an und macht seinem zweiten Spitznamen

„Staubi“ (Kurzform von Staubsauger) alle Ehre …

Der michi: Kannst du mir noch eins bringen?

Bazki: Kommst du gerade aus der Wüste?

Der michi: So ähnlich.

alexander: Na, dann prost!

Der michi: Also Sonntagabend war ich schon lange nicht

mehr weg.

max: Das Chili con Carne ist hier sehr gut.

alexander: Essen müssen wir später. Welches der 100

Sponsorenangebote hast du denn nach deinem Weg-

gang bei Starboard und Severne angenommen?

max: 100 Angebote sind gut. Ich hatte nicht eins. Ich

bin erst einmal weiter mein Material gefahren, hatte

mit mehreren Brands Kontakt, aber so richtig „Hur-

ra, da ist der Max“ hat keiner geschrien. Stefan vom

Surf Center Kiel ist dann auf mich zugekommen und

meinte, dass Neil Pryde und JP gerade junge Freesty-

ler suchen würde. Und so habe ich mich mit dem

Deutschlandchef getroffen und es hörte sich super an.

Ich sollte zum Händlertreffen mit nach Brasilien und

auch andere schöne Annehmlichkeiten wurden mir ver-

sprochen. Da es aber mitten in der Saison war, konn-

te er mir noch keinen guten Deal geben. Mit der in

Aussicht gestellten Unterstützung fürs nächste Jahr

habe ich dann die Segel und Boards erst einmal teuer

eingekauft und bin fortan Neil Pryde und JP gefahren.

Der michi: Was heißt teuer eingekauft?

max: Zum Beispiel knapp 1.000 Euro für ein Brett.

alexander: Hast du das im Shop gekauft?

max: Nein, nein, schon direkt beim Vertrieb …

alexander: Im Shop hättest du bessere Preise bekommen.

max: Das kann gut sein. Dieser Materialkauf endete

dann auch fast in einer kleinen Privatinsolvenz. Ich muss-

ich habe schnell gemerkt, dass ein

grosses team, wo sich im grunde um die

einzelperson wenig gekümmert wird und

wenig interesse seitens des sponsors an der

einzelperson besteht, nichts für mich ist.

terwegs, das hat also wirklich Spaß gebracht. Wir waren

eben alle wirklich jung.

alexander: Damals warst du jung, das hört sich witzig an …

max: Ich bin natürlich immer noch jung! Aber damals

halt noch ein wenig jünger …

alexander: Gibt es die Keikisurfer eigentlich noch?

max: Ich meine ja. Ich bin da schon etwas länger raus.

Ich hatte eine gute Zeit, aber es hatte sich bei mir das

Gefühl eingeschlichen, dass die Motivation abnimmt. Wir

hatten damals ja echt eine Menge Zuspruch und haben

wirklich Kids zum Freestylen gebracht. Heute hört man

von den Keikisurfern nicht mehr viel. Das liegt aber na-

türlich auch daran, dass die beiden Initiatoren mittler-

weile einen richtigen Job haben. Da bleibt nicht mehr

viel Freizeit übrig.

Die schwere dunkle Kneipentür geht auf und Micha-

el „der Michi“ Trapp, kongeniales Testteammitglied des

Windsurfing Journal, erfolgreicher Bewegbildproduzent

(real-nature.tv) und Herzensbrecher, betritt das Palenke.

Der michi: Ein Bier, bitte!

alexander: Bazki, machst du uns auch noch zwei?

Bazki: Geht los!

Der michi: Ihr habt das aber gemütlich hier.

max: Danke.

Der michi: Ich wollte euch nicht unterbrechen.

Wo wart ihr gerade?

alexander: Max ist bei Keikisurfer ausgestiegen.

Das habe ich dann gemacht und so wendete ich der Racegeschichte den Rücken zu. Free-

style hat mir sofort sehr viel Spaß gemacht. Schnelle Lernerfolge und die nette Szene

taten ihr Übriges. Vor allem war Freestyle im Vergleich zum Racen absolut locker und ent-

spannt. Das meine ich in erster Linie körperlich. Denn hinsichtlich der Kraftanstrengungen

und der benötigten Kondition war Freestyle auf einmal kinderleicht. Das siehst du ja auch

noch heute. Wenn man einen Acht-Minuten-Heat fahren muss, kann man trotzdem am

Vorabend noch auf eine Party gehen und etwas Spaß haben. Vor meinen Raceboardregat-

ten brauchte ich einfach zehn Stunden Schlaf, ich habe auf meine Ernährung geachtet,

man hat sich kurz vor dem Rennen aufgewärmt und gedehnt. Das ist zwar auch Wind-

surfen, aber im Grunde eine komplett andere Sportart.

alexander: Wie lange ist man denn bei einer Regatta unterwegs?

max: Zwischen 45 Minuten und einer Stunde. Und du pumpst eben die ganze Zeit. Trotz

7.5 Quadratmetern und sechs Windstärken: Wenn du auf der Kreuz oder auch auf Raum-

kurs nicht pumpst, hast du keine Chance.

alexander: Man pumpt eine Stunde lang ununterbrochen?

max: Eigentlich schon. Selbst im Training. Und wenn du da nicht pumpst, wirst du

angeschrien.

alexander: Sensationell. Kein Wunder, dass du solche Pranken bekommen hast. Und wie

ging das dann mit den Keikisurfern weiter?

max: Wir haben Roadshows gemacht, sind an den Wochenenden von Spot zu Spot ge-

fahren und haben versucht, andere Kids ans Freestylen heranzuführen.

alexander: Wieso hast du da mitgemacht?

max: Ich habe damals einen fairen Sponsorvertrag von Starboard und Severne bekom-

men, wo ich das Material zu vernünftigen Konditionen einkaufen konnte. Meine Eltern

haben mir die erste Ausrüstung finanziert, ich habe ihnen dann den Betrag innerhalb von

zwei Jahren abgestottert. Und die neuen Sachen konnte ich jeweils durch den Verkauf der

alten finanzieren. So hatte ich dann schnell keine Kosten mehr fürs Windsurfequipment.

alexander: Sponsorenvertrag hin oder her. Wieso hast du denn da nun mitgemacht?

max: Wir waren eine echt nette Gruppe. Waren zusammen windsurfen und abends un-

max iSt durchS freeStylen Bekannt geWorden und gehört Seit dem World cup auf Sylt zu den BeSten 32 der Welt. Foto © julian roBinet

32 | Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 | 33| Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 |

wortwechselwortwechsel

ist ganz gut ausgelastet. Er übernimmt sich auch nicht und verspricht keine Dinge, die er

nicht halten kann.

alexander: Was kostet so ein Customboard bei ihm?

max: 1600 bis 1800 Euro.

alexander: Für ein auf meine Bedürfnisse hin geshaptes Board?

max: Ja, vor allem mit Carbon. Also ich meine wirklich mit Carbon und nicht wie bei

manchen Marken versprochenes, dann aber nicht vorhandenes Carbon.

alexander: Solche Marken gibt es?

max: Ich habe mir so manches gebrochene Board schon mal näher angeschaut.Ist interes-

sant, was da so drin ist. Oft nämlich gar nichts außer Styropor und Glas.

alexander: Ich bin menschlich enttäuscht von der Branche … Aber noch mal kurz zu

Windflüchter. 1.800 Euro ist ja ein Schnäppchen. Bazki! Drei Bier, bitte. Und drei Sambuca.

max: Bitte nicht. Ich habe mal sehr schlechte Erfahrungen mit dem Getränk gemacht.

Der michi: Wer hat das nicht.

max: Wie wäre es mit einem Jägermeister?

alexander: Oh nein, ich muss noch fahren …

max: Ich muss erst mal austreten.

Der michi: Viel Erfolg.

Max steht auf und verschwindet im Nebenraum. Unterdessen bringt Bazki eine neue Runde

Bier. Der Michi und Alexander genießen die ersten Schlucke, da ist Max schon wieder da.

max: Mir ist gerade eingefallen, dass meine Mutter früher ab und zu Sambuca getrun-

ken hat.

alexander: Deine Mutter trinkt Sambuca?

max: Ja. Und ich durfte dann das Glas immer auslutschen.

Der michi: Und das sieht man noch heute …

max: Was soll das denn heißen?

Der michi: Erkläre ich dir später. Ich habe jetzt noch mal ein echtes Windsurfthema: Du

hast doch bei den German Freestylebattles mitgemacht, oder? Ich habe in letzter Zeit ge-

hört, dass es da zu Streitigkeiten gekommen sein soll?

max: Das stimmt. Was genau da los war, kann ich auch nicht sagen. Es war ganz offen-

sichtlich aber mal wieder total lächerlich. Beim letzten Surffestival in Pelzerhaken haben ei-

nige Freestyler einfach beschlossen, zusammen aufs Wasser zu gehen und sich gegenseitig

zu judgen. Es war ja auch gerade DWC, aber da wollte keiner mitfahren, da man durch

das eine oder andere Erlebnis in der Vergangenheit mit den Kampfrichtern unzufrieden

war. Also beschlossen wir, uns gegenseitig zu bewerten. Und das hat auch wirklich gut

funktioniert. Initiiert wurde das Ganze durch Adrian Beholz.

Der michi: Und dann traten plötzlich irgendwelche Menschen aus einem anderen Teil der

Erde auf den Plan und meinten, Adrian in die Suppe spucken zu müssen?

max: Das zweite Battle war auf Rügen. Und auch im gleichen Sinn wie das erste. Ent-

spannt, cool und einfach locker. Und plötzlich kam die Info, dass die Veranstalter aus

Rügen einen Verein gründen wollen, der zukünftig die German Freestylebattles austragen

wird. Das fanden Adrian und viele andere dann etwas befremdlich, denn diese Gründung

eines Vereins war für den Winter geplant, wo alle Fahrer dran mitwirken sollten. Das war

alles in allem wieder eine total unnötige Diskussion.

Der michi: Wahnsinn, dass die kleine Windsurfwelt es nicht auf die Kette bekommt,

normal miteinander umzugehen.

Fakt ist: Die Jungs haben mit mir mehr Geld verdient

als mit den meisten Surfshops, zumal ich sofort bezahlt

habe. Für mich persönlich habe ich daraus die Erkennt-

nis gezogen, nur noch mit Marken zusammenzuarbeiten,

bei denen ich die Chefs besser kenne und denen man

vertrauen kann. Wo das Verhältnis persönlicher ist und

ich keine Nummer bin. Da verzichte ich lieber auf sen-

sationelle Deals, kann mich aber auf das verlassen, was

mir versprochen wurde. So kam ich dann zu Windflüch-

ter Boards und Hot Sails Maui.

Der michi: Muss man Windflüchter kennen?

max: Das ist eine kleine Custom-made-Boardschmiede aus

Rostock. Super Bretter. Und sie brechen vor allem nicht.

alexander: Na mal sehen, wie viele Shops uns nach

diesem Interview wieder die Zusammenarbeit kündigen.

Nach dem Interview mit Torben von Hot Sails wollen

zwei süddeutsche Shops nun nicht mehr das Windsur-

fing Journal auslegen, weil wir „der falschen Person“

eine Plattform geboten hätten.

Der michi: Wirklich? Was war da los?

alexander: Torben hatte doch erzählt, dass er sich bei

drei großen Shops Angebote über drei Segel einer großen

Segelmarke eingeholt hat und diese ihm für 400 Euro das

Stück angeboten wurden. Da waren die Tücher gerade

mal einen Monat auf dem Markt. Da fühlte sich der eine

oder andere Shop wohl ertappt und hat die Flucht nach

vorn angetreten. Und ich kann gar nicht sagen, wie unin-

teressant solche „Strafen“ für uns sind. Wir schenken den

Shops die Magazine und sie verkaufen die. Da schneiden

sich also mal wieder echte Experten ins eigene Fleisch. So

ist das, wenn man mit einer Mücke knobelt und das Ge-

hirn gewinnt. Bazki! Drei neue Bier, bitte!

Der michi: Ditsche, ich habe morgen früh um neun ei-

nen Termin!

alexander: Und ich sitze um zehn Uhr im Flieger nach

Fuerteventura ...

max: Und ich am Mittwoch nach Südafrika!

alexander: Wie lange bleibst du da?

max: Drei Monate!

Der michi: Beneidenswert.

alexander: Was hat eine kleine Custom-Schmiede da-

von, dich zu unterstützen?

max: Ich glaube, für Lutz von Windflüchter steht die

Leidenschaft fürs Shapen im Vordergrund. Und er erhofft

sich technischen Input für seine Shapes durch mein hö-

heres Fahrkönnen.

alexander: Will er das mal hauptberuflich machen?

max: Ich glaube, dass das sein Ziel ist. Zurzeit ist er ne-

benbei noch Physiotherapeut.

Der michi: Bring ihn doch bloß wieder davon ab. Nicht,

dass bald noch eine weitere gescheiterte Existenz aus der

Windsurfbranche auf der Straße sitzt.

max: Lutz ist da sehr realistisch davor. Er shapt nicht

in den blauen Dunst hinein. Er shapt nach Auftrag und

in erster linie ist es mein ziel, ein vernünftiges

studium abzuschliessen. ich weiss auch schon,

was – nur wann steht noch nicht fest.

34 | Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 |

wortwechsel

v

persönliches Verhältnis legst. Was machst du denn, wenn

morgen einer um die Ecke kommt und dir fünf Segel und

drei Boards plus Reisekosten anbietet?

max: Ich würde das Angebot ablehnen.

alexander: Und wenn es zehn Segel und fünf Boards wären?

max: Ablehnen.

alexander: Und 15 Segel und zehn Boards?

Der michi: Oder was würdest du denn machen, wenn

du morgen Millionär wärst …

max: Ja, beide letzten Punkte sind gleich realistisch. Da

muss ich mir also keine Gedanken drüber machen. Ich

weiß, worauf du hinaus willst. Die

Frage ist, ob ich käuflich bin oder

nicht. Mein Ziel habe ich ja schon

verraten. Ich strebe ein Studium

und einen richtigen Beruf an. Des-

halb ist der Rest für mich nicht

mehr so wichtig. Ich habe Lust,

Torben und Lutz zu unterstützen.

Beide sind authentisch, geradehe-

raus und ehrlich. Und ich denke,

sie sind auch ganz glücklich mit

meiner Art der Außenwirkung.

Der michi: Bazki, noch drei Bier, bitte.

max: Wollen wir noch was ande-

res genießen?

alexander: Warum nicht.

Der michi: Bazki, dann mach doch auch mal drei Korn. Wenn wir jetzt öfter herkom-

men, dann können wir doch bestimmt das Foto hinter dir an der Wand gegen eines mit

uns austauschen, oder?

Wie ein geölter Blitz serviert Bazki seinen persönlichen Lieblingskorn.

Bazki: Aber Jungs, den dürft ihr nicht so runterkippen! Der muss den Gaumen umschmeicheln.

Der michi: Na, dann prost.

Bazki geht wieder hinter seinen Tresen, der Michi und Max kippen den Korn mit einem

Schluck runter. Da hört man aus dem Hintergrund je-

manden rufen:

Bazki: Ihr Arschlöcher!

alexander: Ich habe noch die Hälfte drin! Ich genieße.

Bazki: Dich habe ich ja auch nicht gemeint!

Der michi: Ich gurgle den Korn noch!

Bazki: Du googlest vielleicht! Wie eine lästige Pflicht

habt ihr den runtergekippt.

alexander: Bazki, nun mal nicht traurig sein. Wir

werden noch den einen oder anderen Drink bei dir

einnehmen. Deshalb machen wir nun auch mal lieber

das Diktafon aus …

max: Ich habe Angst.

Der michi: Zu Recht!

Plötzlich tritt Bazki aufgelöst an den Tisch.

Bazki: Jungs, wir haben keinen Sambuca mehr. Es tut

mir leid. Wurde gestern alles ausgetrunken.

Der michi: Was habt ihr denn sonst?

Bazki: Einen schönen Korn kann ich euch anbieten.

alexander: Oh mein Gott.

Bazki: Oder einen hausgemachten Sauren.

Der michi: Der brennt doch wahrscheinlich noch mor-

gen in der Röhre, oder?

Bazki: Du Dussel! Nicht unserer. Ich bring euch einen.

alexander: Dann bring doch gleich noch drei Bier

mit, bitte.

Bazki dreht sich um, geht zum Tresen und ist nur 30

Sekunden später wieder mit drei Sauren und einem Korn

zurück am Tisch.

Bazki: So Jungs, der geht aufs Haus. Wenn ihr den

nicht mögt, könnt ihr ihn ja ausspucken.

Die Gläser klirren beim Anstoßen, die Köpfe neigen sich

zurück und ein „Ahhh“ macht sich in der Runde breit.

max: Der brennt ja gar nicht.

alexander: Ist da überhaupt Alkohol drin?

Bazki: Jede Menge.

Der michi: Gratulation. Ein sehr annehmbares Getränk.

Bazki verlässt zufrieden den Tisch und kehrt zurück hin-

ter seinen Tresen.

alexander: Aber noch mal zurück zu den German Free-

stylebattles: Haben sie sich nun dem DWC angeschlossen?

max: Ich kenne den aktuellen Stand der Dinge nicht.

Aber unser Ziel muss es doch sein, am Ende des Jahres

einen deutschen Meistertitel zu vergeben. Und da geht

am DWC kein Weg vorbei. Denn was bringt es schon,

wenn man sagt, man ist König der German Freestyle-

battles?! Das interessiert doch keinen.

alexander: Vollkommen richtig. Die Bedeutung eines

solchen Titels ist in der Szene sicherlich anerkennenswert,

darüber hinaus kräht kein Hahn nach Witz-Titeln. Wenn

man plötzlich selbst Events veranstaltet, merkt man erst

einmal, was wirklich an Arbeit dahintersteckt. Und es

dann noch jedem rechtzumachen, ist auch unmöglich.

Da muss man immer Kompromisse eingehen.

Da kommt Bazki mit den drei Bieren wieder an den Tisch.

Bazki: Prost.

Der michi: Sensationell.

alexander: Noch eine seriöse Frage: Du hast ja nun vor-

hin gesagt, dass du bei deinen Sponsoren viel Wert auf ein

SunSet-SeSSion in milnerton/Südafrika.

Foto © julian roBinet

36 | Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 |

wortwechselwortwechsel

Das Dream-Team aus dem Palenke von rechts nach links: Michael „der Michi“ Trapp, Wirt Bazki, Max Droege und Alexander Leh-mann stoßen gegen 23:00 Uhr auf das Ausschalten des Diktierge-rätes an. Schon bei den letzten 30 Minuten des Gesprächs hatte Autor Jonas alle Hände voll zu tun, aus der Unterhaltung einen halbwegs druckfähigen Text zu machen …

Manfred, was erwartet die deutsche Speedszene an events in diesem Jahr?

Ein sehr abwechslungsreiches und interessantes Programm! 2011 haben wir vier

unterschiedliche Stopps auf dem Tourplan. Los geht es bereits am 17. April, da

werden wir uns eine Woche lang gemeinsam mit vielen internationalen Speedwindsurfern in

Südfrankreich am Spot Gruissan einfinden. Wir haben uns bei dieser Veranstaltung mit dem

Belgischen Speedsurf-Verband zusammengetan, der diesen Event seit Jah-

ren organisiert. Ende Juni sind wir dann vom 24. bis 26. am Veluwemeer in

Holland. Mit diesem Eventstopp wollen wir gerade auch den Speedern aus

dem Westen Deutschlands gerecht werden und hoffen auf eine rege Betei-

ligung vieler neuer Windsurfer aus dem Ruhrgebiet. Danach geht es Schlag

auf Schlag. Im Juli werden wir über drei Wochenenden, beginnend mit dem

09. und 10. Juli, einen Tourstopp am Steinhuder Meer als Stand-by-Event

abhalten. Das bedeutet, dass wir jeweils am Donnerstag vor den Wochen-

enden je nach Windvorhersage den Event anschießen oder eben nicht. Genaueres folgt dazu

also noch. Der Saisonhöhepunkt wird wie gehabt die Finalwoche vom 03. bis 10. September in

Orth auf Fehmarn sein. Diese letzte Veranstaltung wird ein wahres Festival für alle Speedwind-

surfer und geschwindigkeitsorientierten Windsurfer mit einem vielfältigen Rahmenprogramm.

Das ist ja im Vergleich zum Vorjahr noch ein Stopp mehr! Stimmt. Und wir hoffen sehr,

dass uns der Windgott in diesem Jahr etwas gnädiger sein wird als im Vorjahr. Unser Ziel ist

es, die Spots möglichst breit zu streuen, um vielen Windsurfern aus ganz Deutschland eine

Teilnahme zu ermöglichen, selbst wenn jemand nur mal bei einem Tourstopp reinschnuppert.

Außerdem ist es natürlich auch spannend, in unterschiedlichen Revieren mit unterschiedlichen

Anforderungen zu fahren. Wir hoffen, dass möglichst alle Events zustande kommen, sodass

dann ein deutscher Meister gekürt werden kann, der nicht nur in einem Revier sehr schnell

ist, sondern mit den unterschiedlichsten Wasser- und Windbedingungen gut zurechtkommt.

Das macht vielleicht auch gerade den Reiz der Tour in diesem Jahr aus. Auch für die unter

Achtzehnjährigen gibt es in diesem Jahr einen besonderen Anreiz: KA Sails spendiert dem

schnellsten Jugendlichen ein Speedsegel und bietet ihm darüber hinaus die Möglichkeit, ins

internationale Speedteam aufgenommen zu werden.

Wenn man den Begriff „Deutsche Speedwindsurf

tour 2011“ hört, würde man doch eigentlich da-

von ausgehen, dass auch alle events in Deutschland

stattfinden, oder? Da hast du recht. Es gibt aber nach-

vollziehbare Gründe, die uns dazu bewogen haben, Fran-

kreich und Holland mit auf den Plan zu nehmen. Zum

einen sind wir vom VDS immer bestrebt, Kontakte zu Ver-

bänden aus Nachbarländern zu intensivieren. Der Gedan-

kenaustausch über die Grenzen hinweg ist in meinen Au-

gen absolut wichtig und hilft uns letztendlich auch, die

heimischen Tourstopps zu professionalisieren. Ich halte

nichts davon, sich als nationaler Verband gegenüber an-

deren europäischen oder auch internationalen Organisa-

tionen abzuschotten. Gruissan ist einfach ein absoluter

Top-Spot in Europa, 1111 Teilnehmer beim DEFI-Wind

können sich nicht irren. Einen vergleichbaren Spot mit

starkem ablandigen Wind und spiegelglattem Wasser,

wo man nur wenige Meter vom Ufer entfernt über die

Speedstrecke jagen kann, muss man in Europa wirklich

lange suchen. Dort kann man hohe Geschwindigkeiten

erreichen, höher als bei den anderen Eventstopps. Und

natürlich haben wir auch sehr viele süddeutsche Vereins-

mitglieder, für die eine Anreise nach Fehmarn nicht ge-

rade ein Tagestrip ist. Viele von ihnen sind über Ostern

ohnehin in Südfrankreich, da Nord- und Ostsee vielen

noch zu kalt sind. Mit dem holländischen Spot wollen

wir wie gesagt die westdeutsche Szene ansprechen und

einen Event an „ihrem“ Spot austragen. Auf dem Rhein

können wir ja schlecht fahren …

man darf aber eine regatta der

deutschen meisterschaftsserie im

speedwindsurfen nicht mit der jagd

nach einzelrekorden gleichsetzen.

die Windsurfsaison steckt in den startlöchern, allen voran die der deutschen

speedWindsurfsZene. mit dem ersten event Bereits mitte april läutet der verein

der deutschen speedsurfer, kurZ vds, die eventsaison vor allen anderen disZi-

plinen ein. Was die speedinteressierten 2011 erWartet und Was es für neuerungen

giBt, fragten Wir den ersten vorsitZenden manfred merle, selBst Begeisterter

teilnehmer und seit Jahren kontinuierlich in den top ten der sZene.

ManfredMerleDeutschen Speedsurfer e.V. Der Vorsitzende des Vereins der

v

IntervIew alexander lehmann & manfred merle Foto © larS Wehrmann

(VDS)

38 | Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 | 39| Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 |

nachgefragt nachgefragt

i n t e rv i e w

Was spricht gegen einen event auf dem Chiemsee,

ammersee oder Bodensee? Rein gar nichts! Wir den-

ken da schon seit Jahren drüber nach und wären bei einer

Umsetzung sofort dabei. Jedoch sind wir hinsichtlich der

Organisation eines Events immer stark auf die Hilfe von

örtlichen Windsurfclubs oder auch eingefleischten Locals

angewiesen, schließlich kennen die ihr Revier am besten.

Spots, Windsicherheit, rechtliche Bestimmungen, bei die-

sen Rahmenpunkten brauchen wir einfach Input, ansons-

ten ist die Veranstaltung schon vor dem Start zum Schei-

tern verurteilt. Leider haben wir bis heute noch nicht die

richtigen Ansprechpartner in Süddeutschland gefunden.

Ich bin jederzeit für Vorschläge offen und würde mich wirk-

lich freuen, wenn jemand einfach mal auf uns zukommt!

einen neuen deutschen Speedrekord werdet ihr wohl

leider bei keinem Stopp aufstellen können … Das ist

tatsächlich eher unwahrscheinlich. Man darf aber eine Re-

gatta der deutschen Meisterschaftsserie im Speedwindsur-

fen nicht mit der Jagd nach Einzelrekorden gleichsetzen. Das

passt einfach nicht zusammen, wird aber von vielen immer

noch in einem Topf geworfen. Du weißt ja selbst, wie klein

beispielsweise auf einem Priel in der Nordsee das Zeit fenster

ist, in dem man tatsächlich Rekorde knacken kann. Und

in den zehn Minuten zwischen ablaufendem und auflau-

fendem Wasser müssen dann auch noch der Wind und die Windrichtung stimmen. Bei keinem

Speedevent der Welt wird man wohl auch nur annähernd an die Rekordzeit von Antoine Albeau

kommen, die er auf dem Kanal in Saintes-Marie-de-la-Mer erreicht hat. Ich meine, er war drei

Monate vor Ort, um auf den perfekten Tag zu warten … Bei Tourstopps von Speedevents geht

es in erster Linie um den Vergleich unter den Fahrern. Wir wollen schließlich nicht nur drei oder

vier Leute ansprechen, sondern möglichst viele. Bei unseren Events haben alle die gleichen Bedin-

gungen zur gleichen Zeit am gleichen Spot. Jeder kann in einem eineinhalbstündigen Heat über

den Kurs fahren, so oft er es will. Fairer und vergleichbarer geht es nicht. Es geht einfach darum,

im direkten Gegeneinander der Schnellste auf einem 500 Meter langen Kurs zu sein.

eine teamwertung wird es 2011 auch geben. Das ist richtig! Wir haben uns da eine beson-

dere Bewertung ausgedacht, um einen bunten Mix an Teams zu ermöglichen. Im Wesentlichen

geht es darum, dass sich nicht einfach die Besten zusammentun und dann alles abräumen. Viel-

mehr wollen wir Fahrern unterschiedlicher Könnensstufen einen Anreiz bieten, gemeinsam ein

Team zu bilden und dann auch gemeinsam zu trainieren. Am Ende ist das Team ganz vorn, bei

dem sich die Fahrer im Vergleich zur Vorsaison am stärksten bei den Platzierungen verbessert

haben. Wir wollen damit den Gemeinschaftsgedanken, das Wir-Gefühl stärken und weg von Ein-

zelkämpfertum kommen. Außerdem wäre es doch toll, wenn so die besseren und erfahreneren

Speedwindsurfer ihr Wissen an neue oder vielleicht auch noch nicht ganz so versierte Fahrer

weitergeben würden. Die ersten Teams werden in Kürze auf unserer Internetseite vorgestellt.

gute idee. Vielleicht nimmt das dem einen oder anderen ja auch die Scheu, zu einem

Speedevent zu kommen. Das hoffen wir sehr. Wir sind wirklich offen für alle und erleben

nun seit gut drei Jahren auch wieder einen spürbaren Zulauf an aktiven Teilnehmern. Dass viele

über die Jahre dann auch dabeibleiben, spricht für sich. Das ist eine super Tendenz.

Foto © larS Wehrmann

v

40 | Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 |

nachgefragt

Wie erklärst du dir unter diesem gesichtspunkt die

teilweise schlechte Stimmung, die gegen den Verein

besteht? Besteht da eine?

als ich vor zwei Jahren zu euch kam, war ich ehrlich

gesagt sehr positiv überrascht, denn die Kommen-

tare, die ich vorher so aus der Szene gehört hatte,

auf anderen regatten zum Beispiel, haben euch im-

mer als sehr eingeschworenen und teilweise auch

verbohrten Haufen beschrieben. Was sicherlich auch an

unserer mangelnden Kommunikation nach außen lag. Un-

sere Pressearbeit war tatsächlich absolut verbesserungswür-

dig. Jedoch darf man nicht außer Acht lassen, dass wir alle

ehrenamtlich für den Verein arbeiten und nicht unbegrenzt

Zeit zur Verfügung haben. Am Ende des Tages gehen wir

alle einem normalen Job nach und können uns halt auch

nicht zerreißen. Keiner verdient auch nur einen Cent durch

seine Tätigkeit für den VDS. Wir stecken eine Menge Herz-

blut da rein und sind froh, dass es zunehmend durch eine

wachsende Anzahl von Teilnehmern anerkannt wird. Um die

PR-Situation zu verbessern, haben wir nun mit der Agentur

creamcream aus Berlin eine Zusammenarbeit vereinbart.

Benno Cremer, der ohnehin bei unseren Regatten am Start

ist, wird sich zukünftig um eine bessere Vermarktung und

Außendarstellung der Events und des Vereins kümmern.

Und wenn du manche Kommentare im Internet meinst …

nein, so etwas lese ich nicht mehr, ich habe ein

echtes Leben, Familie, Freunde und Hobbys ... Was

ich nachvollziehen kann, aber sei es drum: Ich bin mir

nicht ganz sicher, woher die persönlichen Anfeindungen

gegen unseren Verein herrühren. Erstaunlicherweise sind

die, die am lautesten schreien, noch nie oder seit Jahren

nicht mehr bei einem unserer Speedevents aufgetaucht.

Das muss man also nicht so ernst nehmen. Ich kann nur

noch einmal wiederholen: Wir sind offen für alle und freu-

en uns über jedes neue Gesicht bei einem unserer Events.

„nicht so ernst nehmen“ ist die richtige einstel-

lung. gar nicht mehr lesen noch besser. menschen,

die wirklich etwas zu sagen haben und nicht nur

dumme Stimmungsmache betreiben, werden dich

ohnehin persönlich ansprechen und sich nicht hin-

ter ihrer tastatur verstecken … Man muss einfach

berücksichtigen, dass wir eine kleine, spezielle Grup-

pe von Windsurfern sind. Wir versuchen, die Disziplin

Speed gemeinsam nach vorn zu

bringen, und das tun wir auf

dem Wasser, nicht im Internet.

Wir sind froh, dass wir unseren

Speedwindsurfverein wieder nach

vorn gebracht haben. In manch

anderen Ländern sieht es da

wesentlich schlechter aus, dort

gibt es keine Events noch son-

stige Möglichkeiten, sich mal mit Gleichgesinnten aus-

zutauschen. In Deutschland können Speedinteressierte

zu uns kommen und dann auch die Szene mitgestalten.

Es ist aber natürlich einfacher, immer nur zu kritisieren

und zu beleidigen. Der Trend, sich im Internet ohne ech-

ten und bedeutsamen Grund gegenseitig in die Pfanne

zu hauen, ist so stark zunehmend, dass sich schon heute

immer mehr Menschen von Diskussionen dieser Art ab-

wenden. Da bist du nicht der Erste und sicherlich auch

nicht der Letzte.

Back to real life – übrigens die nächste Kampa-

gne, die wir starten werden … Was wünscht du

dir für die Saison 2011? Dass noch mehr Windsur-

fer, die ein Interesse an Speed haben, den Weg zu

unseren Veranstaltungen finden werden und sich ein

eigenes Bild machen. Wir freuen uns über jeden Neu-

zugang! Es werden sich bestimmt viele wundern, wie

umgänglich die Szene doch ist. Hilfsbereit und immer

für einen Tipp gut!

also ich habe leider nie einen tipp von dir erhalten!

(lacht) Du brauchst ja leider auch keinen! Vielleicht hast du

ja aber mal einen für mich?!

unsere pressearbeit war tatsächlich absolut

verbesserungswürdig. jedoch darf man

nicht ausser acht lassen, dass wir alle

ehrenamtlich für den verein arbeiten und

nicht unbegrenzt zeit zur verfügung haben.

Foto © privat

42 | Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 |

nachgefragt

„Wenn es ein Weiterer Belangloser Windsurffilm ist,

sage ich ‚nein danke‘!“ die antWort unseres chefre-

dakteurs auf die frage von Julian schlosser, oB Wir

sein neustes proJekt unterstütZen Wollen, Bot keinen

raum für interpretationen. Julian, neBen seiner tätig-

keit als chefredakteur des franZösischen Windsurf-

magaZins planch mag auch Begeisterter fotograf und

kameramann, lachte laut in den telefonhörer. er und

alexander kennen sich seit Jahren von gemeinsamen

trips und so Wusste er die schroffe reaktion gut ein-

ZuschätZen. „unser proJekt ist etWas Besonderes, du

Wirst sehen. sei daBei! unterstütZe uns!“ etWas Beson-

deres hörte sich gut und Weckte das interesse von

alexander. und so kam es Zu der eher ungeWöhnlichen

situation, dass ein deutsches WindsurfmagaZin medi-

enpartner eines franZösischen Windsurffilms Wurde.

und Wie sich heute herausgestellt hat, vollkommen Zu

recht. „planet BloW – the dark lines“ ist alles andere

als ein herkömmlicher Windsurfmovie mit actionsZene

an actionsZene. er ist tatsächlich etWas Besonderes.

Bestellen kannst du die dvd samt aufWendigem foto-

Buch unter WWW.planetBloW.com. die making-of-story

giBt’s hier im Windsurfing Journal:

Das erste Mal in der Geschichte unseres Sportes ist ein echter Film

mit echtem Drehbuch entstanden. Dich erwarten einige uner-

wartete, manchmal schockierende Bilder, in jedem Fall aber die

totale Wahrheit. Zwei Jahre Arbeit, fünf Destinationen und neue, unbe-

kannte Spots. Planet Blow ist ein Projekt, das Windsurfgeschichte schreiben

wird. Niemand kann am Anfang eines neuen Abenteuers sagen, wohin der

Weg führen wird. Die Idee, diesen Film zu produzieren, bedeutete gleich-

zeitig zu sagen: „Lasst uns ein Spiel spielen, wo es kein Zeitlimit gibt, kei-

nen festen Feind und keine geografischen Gebundenheiten." Dieses Aben-

teuer bedeutete somit in vielerlei Hinsicht eine große Herausforderung.

Nach unserem ersten Film „Planet Blow“, der vor zwei Jahren herauskam,

wollten wir an einem neuen, aber vollkommen anderen Projekt arbeiten.

Wir wollten mit unseren eigenen Mitteln eine wahre Geschichte erzählen.

Ich hatte zu diesem Zeitpunkt keine Ahnung, dass zwei Jahre meines Lebens

notwendig sein sollten, um diese Geschichte zu beenden.

PHiLiPPinen, JanUar 2009 – Fabrice hatte mich motiviert, ein neues

Windsurfing-Reise-Video zu drehen, jedoch mit einem neuen Kräftespiel. Wir

wollten einen düsteren Blick auf die Welt, in der wir leben, und auf unseren

Lifestyle werfen. Als Fabrice mir die unberührten Spots auf den Philippinen

zeigte und wir gleichzeitig Zeugen der großen Armut in der Hauptstadt Ma-

nila wurden, erkannte ich, dass für diesen Film ein eigenes Drehbuch not-

wendig war. Es geht um den Fall eines Mannes, die Jagd nach der perfekten

Welle und den Verlust seiner Illusionen.

text Sylvain demercaStel und Steffi ritter Fotos © julian SchloSSer

„the dark l ines" – the h idden part o f a sur f t r ip

v

44 | Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 | 45| Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 |

planet blowplanet blow

Das O'Neill-Team begrüßte uns in seinem Hauptquartier in Santa Cruz. Alle

schenkten unserem Projekt große Aufmerksamkeit. Sie halfen uns mit den lo-

gistischen Aspekten, statteten uns mit Profi-Surfern aus ihrem eigenen Team

aus, warnten vor Haiattacken und gaben uns Wetsuits, mit denen man auch

im superkalten Wasser noch problemlos surfen konnte. Die Bedingungen

waren einfach perfekt. Wellen an jedem Tag, gutes Wetter. Wir haben es

geschafft, sämtliche notwendigen Einstellungen zu filmen, sodass wir so-

wohl Wellenreit- als auch Windsurfaufnahmen im Kasten hatten, inklusive

des Klischees vom klassischen kalifornischen Lifestyle.

Am Ende unseres Aufenthaltes erhielten wir das offizielle Okay für ein 30-

minütiges Interview mit Mr. O'Neill persönlich. Wir hatten ein großartiges

Gespräch. Er verriet, dass er das Windsurfen liebe und aus diesem Grund

auch in der Vergangenheit viele Windsurfing-Events gesponsert habe. Aber

er sprach auch, und das war für unsere Story viel wichtiger, über seine Sicht

auf Umweltprobleme und einige globale Themen wie Überbevölkerung,

Einige der Themen dieses Films entstanden bei Gesprächen mit Fabrice wäh-

rend unserer Trips. Wir redeten über Umweltprobleme, Politik, Religionen,

unsere Arbeit, den Lifestyle und Verantwortung. Wir mussten erkennen, dass

wir Teil des Problems und nicht der Lösung waren. Es schien nicht viel zu

geben, was wir tun konnten, um die Welt zu verbessern. Also würden wir so

handeln wie alle anderen auch: Die Probleme ignorieren und weitermachen

wie bisher. Vielleicht gäbe es aber auch eine Alternative. Wir könnten zum

Beispiel einen Film drehen. Keinen Film, der mit dem Finger auf jemanden

zeigt. Keine Suche nach einem Sündenbock. Vielmehr wollten wir auf unsere

Verantwortung bei all den Problemen hinweisen.

Am Ende unseres Trips zu den Philippinen war ich fasziniert und mitge-

rissen von den neuen Surfspots. Den schönen Landschaften, extremen

Wellen und leeren Line-ups. Dies wäre eine einmalige Umgebung, um

perfekte Actionaufnahmen zu bekommen. Allein am Strand stehend, um-

geben von karibischem Flair, ganz wie die alten Entdecker. Wir wussten,

wir würden zurückkommen.

KaLiFornien, mai 2009 – Dieses Mal gingen wir mit einem Script in den

Händen auf die Reise, aber meine Bestrebungen waren vor allem auf eines

ausgerichtet. Ich hoffte, Jack O'Neill zu treffen – Erfinder des Wetsuits und

Gründer der Marke O'Neill. Dieser Mann ist eine Legende in der Surfwelt. Es

ist jedoch nicht einfach, an ein Interview mit ihm zu kommen. Aber in unserer

Story gab es einen Aspekt, der ihn vielleicht interessieren würde. Schließlich

engagierte er sich mit seiner Stiftung „Sea Odyssey“ selbst für die Umwelt.

es schien nicht viel zu geben, was wir tun

konnten, um die welt zu verbessern. also würden

wir so handeln wie alle anderen auch: die pro-

bleme ignorieren und weitermachen wie bisher.

vielleicht gäbe es aber auch eine alternative.

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46 | Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 |

planet blow

Nachhaltigkeit und Religion. Einige seiner Worte waren

schockierende Offenbarungen und stellten sich schließlich

als Schlüsselelemente unserer Storyline heraus. Jack O'Neill

war die Inspiration für die Figur des alten, weisen Mannes,

der die Wurzel des Zweifels in die Köpfe der bereits unsi-

cheren Surfer säht. Dieses Interview sollte zu einem Meilen-

stein bei der Produktion unseres Films werden.

PHiLiPPinen, JanUar 2010 – Es war eine Rückkehr in

ein bekanntes Land mit einer anderen Einstellung. Natür-

lich wollten wir alle windsurfen, doch im Fokus standen

gleichzeitig die urbanen Szenen. Für einen Windsurffilm

vollkommen ungewöhnlich, brachte das auch andere Pro-

bleme mit sich: Wir mussten uns mit Hindernissen wie Film-

genehmigungen und Sicherheitsangelegenheiten herum-

plagen, da wir in einigen der ärmsten und dreckigsten Teile

der Hauptstadt filmen wollten. Wachsamkeit war dabei

angesagt. Manchmal waren die Bilder echt schockierend,

wenn die Slums der Stadt ihre hässliche Fratze in die Linse

hielten. Dieser Teil des Films sollte die Orte zeigen, die wir

manchmal auf dem Weg zu den Surfpoints durchqueren,

die aber in keinem Surfvideo zu sehen sind. 7.000 Tonnen

Müll produziert die Hauptstadtregion jeden Tag. Abgasge-

schwängerte, dunstige Luft raubt einem schier den Atem.

Permanent werden Müll und Tierkadaver durch die Regen-

fälle bis ins Meer gespült – meisten unbemerkt von den

Touristen am Strand. Wir filmten in diesen extrem armen

Regionen, in denen Kinder auf Kartons am Straßenrand

schlafen und ihr Essen aus den Abfalleimern anderer Leute

holen. Kinder wie diese gibt es viele in Manila. 40 Prozent

der Bevölkerung gelten als absolut arm. Das bedeutet, sie

haben weniger als einen Euro am Tag zum Leben. Die Men-

schen vegetieren auf den „Smoky Mountains“, den Müll-

kippen der Stadt, und sammeln dort alles Verwertbare und

Essensreste, um zu überleben. Es war nicht immer einfach,

die Kamera laufen zu lassen, während sich unsere west-

lichen Mägen umdrehten und unser Gehirn diese krassen

Zustände kaum ertragen konnte.

Wir haben nicht für alle Drehorte eine Genehmigung

von der örtlichen Verwaltung bekommen. Die Aufnah-

men von einem Hoteldach beispielsweise, um das Grauen

von oben zu zeigen, war genau genommen illegal. Wir

hatten geschätzte fünf Minuten, um alles in den Kasten

zu bekommen. Zum Glück konnten wir die schnell anrü-

ckende Security in eine Diskussion verwickeln und hatten

so noch genügend Zeit, nebenher die letzten Aufnahmen

zu machen. Schlussendlich lief alles gut und wieder ein-

mal hatten wir genau das bekommen, was wir wollten.

Die Windsurfbedingungen während unseres Trips waren

unglaublich. Wir wollten zeigen, dass unser Sport dazu

führt, dass wir durch die ganze Welt reisen. Warum sollte

er also nicht dazu beitragen, dass wir endlich die Augen

öffnen und den Dingen ins Gesicht sehen, von denen wir

wünschten, wir könnten sie ignorieren?

maroKKo, mÄrZ 2010 – Aufnahmen von diesem Land in

unseren Film zu integrieren, war für uns ein Muss. Es passte mit

dem Kontrast seiner Farben und Kulturen, den wir in unserem

Film zeigen wollten, perfekt. Zudem ist Marokko aufgrund seiner

perfekten Wellen und den gleichbleibenden Windbedingungen

ein Windsurfmekka für die meisten europäischen Windsurfer.

es war nicht immer einfach, die kamera laufen

zu lassen, während sich unsere westlichen

mägen umdrehten und unser gehirn diese

krassen zustände kaum ertragen konnte.

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48 | Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 | 49| Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 |

planet blowplanet blow

Eigentlich sollte dieses Kapitel die Surfkultur in Marokko

und Windsurfing in perfekten Down-the-line-Bedingungen

zeigen. Doch dann führte das Wetter zu einer überra-

schenden Wende. Die Wellen waren gerade hoch genug,

um die Surfszenen zu drehen, als starker Regen unsere Pläne

durchkreuzte. Mit Planen über den Köpfen mussten wir den

eigens gemieteten Strand verlassen. Um uns herum hatten

sich bereits wilde Bäche gebildet, der Fluss war über die Ufer

getreten. Während wir mit dem Wetter haderten, die Son-

ne vermissten und den Windgott anriefen, wurden Straßen,

Brücken und manchmal auch Kinder von den Fluten mitgeris-

sen. 30 Menschen fanden an diesem Tag den Tod, während

wir sauer aufs Wetter waren. Genau diese Absurdität unseres

täglichen Seins ist es, die unsere Geschichte zeigen will. Wie

sinnlos, weltfremd, anmaßend und abstoßend ist es, sich

über Kleinigkeit zu beschweren, während zur gleichen Zeit

Menschen ihre Familie, ihr Haus, ihr ganzes Hab und Gut

verlieren. Und all das trifft uns letztendlich kaum? Dieses

katastrophale Wetterereignis machte einmal mehr deutlich,

wie egoistisch wir Wassersportler häufig sind. Und es zeigte,

dass wir mittendrin sind, wir alle – in der globalen Erderwär-

mung und den daraus entstehenden, massiven Problemen.

BaLi, aPriL 2010 – Ein Abstecher für die Wellenreitszenen

in unserem Film. Bali ist für uns das Spiegelbild eines ganzen

Lifestyles. Die indonesische Insel war früher ein Paradies für

Surfer. Dann wurde sie vom Massentourismus überrollt und

kämpft nun mehr und mehr mit den Folgen.

go to WorK – Es ist einfach, sehr viele sehr gute Filmauf-

nahmen und Bilder zu bekommen, wenn du um die Welt

reist. Doch das ist letztlich kein Indikator für einen guten

Film. Es wird sogar immer schwieriger, auszuwählen und

sich von Einstellungen zu trennen. 8.000 Gigabyte hatten

wir im Kasten, 90 mussten daraus werden. Wir verbrachten

fast ein Jahr im Schneideraum, danach im Musikstudio –

dann die Aufnahme der Kommentare. Viele harte Stunden

und schlaflose Nächte. Aber letztendlich, wenn wir diesen

Film und das Fotobuch mit seinen 150 Seiten sehen, sind

wir stolz. Stolz, dass wir unter denen sind, die sich dazu

entschieden haben, die Geschichte unseres Sports umzu-

schreiben. Wir wollten Windsurfen in eine neue, globale

Perspekive packen. Planet Blow – the dark lines ist ein voll-

kommen anderer Film. Vielleicht der erste „Sex, Drugs and

Rock’n Roll“-Film in der Windsurfing-Geschichte. Schau ihn

dir an – vielleicht öffnet er auch dir die Augen.

FaBriCe BeaUx

Pro-Windsurfer. Er ist im Film wie auch im wahren Leben einer

von Sylvains besten Freunden. Als 20-Jährige haben sie in den

90ern eine Zeitlang zusammen auf Maui verbracht. Frabice ist

ein Wavehunter, der viele neue Spots entdeckt hat. Er hat sich vor

allem auf Leichtwind spezialisiert.

SyLVain DemerCaSteL

Regisseur des Films. Er ist Surfer, Künstler, Kopf einer Metalband

und Umweltaktivist in einem. Sylvain versucht bei allem, die Balan-

ce zwischen der dunklen Seite und dem Sonnenlicht zu finden.

JULian SCHLoSSer

Chefredakteur des französischen Windsurfmagazins Planche

Mag. Hat das Projekt als Fotograf und Filmer unterstützt.

niCK De WannemeaKer

Junger Windsurfer und belgischer Vizemeister. Ein Partytier, das

für jeden Spaß zu haben ist.

maSaHiro motoHaSHi

Einer der talentiertesten Wellenreiter und KANN in der Nacht

ebenfalls zum Tier werden.

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50 | Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 | 51| Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 |

planet blowplanet blow

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„Was kann ich tun, um noch schneller Zu Werden?“

die Wohl meistgestellte frage, Wenn geschWindig-

keitsorientierte Windsurfer mal die chance ha-

Ben, einen raketenprofi am strand Zu treffen. Wir

haBen anlässlich unseres slalomtests die Beiden

schnellsten und erfahrensten deutschen sla-

lompiloten gefragt, Welchen tipp sie für uns nor-

male Windsurfer hätten, um auf unseren topspeed

noch ein paar km/h draufZulegen. Wir haBen gun-

nar asmussen und Bernd flessner die alles ent-

scheidende frage gestellt: Was kann ich tun, um

noch schneller Zu Werden?

Gunnar Asmussen, amtierender Deutscher Meister im Sla-

lom und im Speedwindsurfen und die deutsche Hoffnung

auf eine Top-10-Platzierung beim PWA-Stopp auf Sylt.

Drei tiPPS

1 Versuche neue Einstellungen bei deinem Material und

trimme es auf Highspeed. Dabei kannst du dich lang-

sam an deine persönliche Grenze herantasten. Die wich-

tigsten Trimmeinstellungen, die du bei deinem Material

unmittelbar verändern kannst und wobei du einen Effekt

spüren wirst, betreffen zum einen die Gabelbaumhöhe –

fahre etwas höher als gewohnt, zum anderen die Mast-

fußposition – setzte ihn etwas weiter nach hinten, und

zu guter Letzt deinen Segeltrimm – etwas mehr Vorliek-,

etwas weniger Achterliekspannung und mindestens einen

halben Quadratmeter größer fahren als gewohnt.

2 Eine gute Finne kann aus jedem Freerideboard bis zu

25 Prozent mehr Performance, sprich Geschwindig-

keit, rausholen. Viele Serienfinnen passen zwar sehr gut

zum Board, sollen aber natürlich einen möglichst breiten

Einsatzbereich abdecken. Wenn du deinen Fokus auf Ge-

schwindigkeit legst, würde ich mich nach einer slalomori-

entierten Finne umschauen – im Volksmund Freerace oder

Freeslalom genannt. Hinsichtlich der Länge kann sie +/-

zwei Zentimeter um die Länge der Serienfinne liegen.

Foto © pWa / johncarter

Was kann ich tun, um zu werdennochschnellertext jonaS Wagner, Bernd fleSSner,

gunnar aSmuSSen

v

52 | Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 | 53| Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 |

report

3 Schwerer werden: Entweder ordentlich Kuchen und

Burger essen oder eine Gewichtsweste tragen. Ab-

schließend würde ich jedem Speedinteressierten raten,

sich zuerst einmal ein Slalomboard um die 130 Liter zu

kaufen. Es muss nicht unbedingt ein nagelneues sein!

Ein Vorjahresmodell reicht auch. Achte nur darauf, dass

es nicht weichgetreten ist. Als Test kannst du einfach mit

dem Daumen aufs Deck im Bereich von Mastschine und

Schlaufenpads drücken. Finger weg, wenn du Beulen ins

Brett drücken kannst. Auf einem Slalomboard kannst du

dann jedenfalls Segel von 7.0 bis 9.0 Quadratmeter fahren.

Um den Einstieg in die Slalomboardklasse nicht unnötig zu

erschweren, würde ich die Fußschlaufen erst einmal auf

der inneren Position (sofern vorhanden) montieren. Dann

stehst du nicht gleich so weit auf der Kante und das Board

lässt sich leichter kontrollieren. Du wirst dich wundern, wie

schnell du plötzlich mit deinen herkömmlichen Freeridese-

geln unterwegs sein wirst. Wenn du dich dann an das Brett

gewöhnt hast, kannst du dir ein Freeracesegel zulegen, um

noch schneller zu werden. Mittlerweile sind sie von der

Performance her nicht mehr weit von den reinen Races-

egeln entfernt, dafür aber deutlich leichter im Handling.

Beispielsweise das North Sails RAM F11 (oder F10) ist mei-

ner Meinung nach ein perfekter Mix aus High Performance

mit anständigen Kontroll- und Handlingswerten. Und dann

heißt es: bei jeder Böe dichtziehen und Vollgas! Viel Spaß!

Bernd Flessner, 15-facher Deutscher Meister, Slalom- und

Racerakete mit Podiumsgarantie, bis er freiwillig aufhört

und nur noch Golf spielen geht.

„Als Erstes würde ich den Trimm des Materials überprüfen.

Ich habe in den vergangenen Jahren festgestellt, dass die

meisten Windsurfer ihr Material falsch aufbauen und falsch

einstellen. Das fängt bei dem richtigen Segeltrimm an und

hört mit der richtigen Finne auf. Wo sollte der Mastfuß po-

sitionier sein, wie groß die Finne zum Segel und Brett, wo

schraube ich die Schlaufen hin, wie lang sind meine Tra-

peztampen. Mit Veränderungen bei all diesen Parametern

kann man seine Performance um Einiges steigern! Jeder

kann das auf seine eigene Art und Weise ausprobieren.

Einfach nach und nach die angesprochenen Faktoren ver-

ändern und kontrollieren, welche Auswirkungen es auf die

Geschwindigkeit hat. So wie wir Material testen und neue

Dinge aufeinander abstimmen, sollten es auch Amateure

mit sportlichem Ehrgeiz machen. Man bekommt damit

schnell ein sehr gutes Gefühl für das eigene Material und

merkt, was funktioniert und was nicht. Und wenn man die

Möglichkeit hat, sollte man einen guten Slalomfahrer um

Hilfe bei den angesprochenen Themen bitten. Einfach am

Strand ansprechen!

Foto © pWa / john carter54 | Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 |

report

Erinnerst du dich noch an die Zeit, als Shoperöffnungen richtig gefeiert

wurden? Teilweise eine Woche lang lockten „die Neuen“ mit Freibier

und Schampus Kunden in ihre Läden, wo sich dann nicht selten sogar

Stars und Sternchen der Szene den neugierigen Fragen stellten. Diese Zeit ist

lange vorbei. Wenn heutzutage ein neuer Shop seine Pforten öffnet, ist die

meistgestellte Frage an den Inhaber:

„Bist du wahnsinnig?“ Dicht gefolgt

von „Wieso verbrennst du dein Geld

nicht auf sinnvolle Weise?“ Ein Indiz

dafür, dass man entweder reich oder

verrückt sein muss (oder besser beides),

um sich heute noch im stationären

Funsporteinzelhandel zu versuchen.

Was ist passiert? Vieles! Zu viel, um

es alles in einen Artikel zu bringen. Von den innovationsgetriebenen besser-

heute-als-morgen-mit- einem-neuen-Produkt-erscheinenden Herstellern über

Umsatz-gleich-Gewinn-denkende Vertriebe und brutto-gleich-netto-rechnende

Shops bis hin zu den schrecklichen Ich-will-auch-noch-25-Prozent-Rabatt-auf-

eine-Finnenschraube-Kunden. Jede einzelne Gruppe in dieser Verwertungsket-

te trägt ihren Anteil am Niedergang des Einzelhandels und damit auch der

gesamten Surfkultur in Europa.

Nach langem Überlegen haben wir uns dazu entschlossen, an den letzten

beiden Punkten dieser „Verkettung unglücklicher Randgruppen“ anzuset-

zen. Mit der Kampagne wollen wir die Shops stärken und die Kunden für die

vorhandene Problematik sensibilisieren. Man könnte diesen Ansatz natürlich

auch dahin gehend deuten, dass wir der Meinung sind, dass bei den ersten

beiden Punkten, den Herstellern und den Vertrieben, ohnehin Hopfen und

Malz verloren ist, und wir deshalb bei den Shops und Kunden ansetzen.

In Wahrheit ist dem auch so, aber dies offiziell und in aller Deutlichkeit zu

schreiben, käme Selbstmord gleich – schließlich schwebt über uns das per-

manente Damoklesschwert der Anzeigenbuchungen. Und da uns einige auf-

grund allzu deutlicher Darstellung der Wahrheit schon meiden, müssen wir

es ja nicht auf die Spitze treiben. Aber um dir ein Gefühl für den täglichen

Wahnsinn zu geben, hier mal eine kleine Anekdote:

Es gibt Hersteller, die produzieren extra für Messen und für das Saisonende Aus-

laufartikel nach. In erster Linie, um ihre eigenen Produktionsstätten auszulasten

und um ihre Marktanteile zu sichern. Vor Jahren ist der Boss des Herstellers A

zum Boss des Herstellers B gegangen, um mit ihm über eine Marktbereinigung

zu sprechen: „Wir beide sind mit Abstand die Marktführer im Segelbereich, lass

uns doch mal mit der Auslaufproduktion aufhören, um den Markt zu bereinigen

und den schnellen Wertverfall unserer Produkte zu stoppen. Um dir meinen gu-

ten Willen zu dokumentieren, werden wir unsere Auslaufproduktion sofort um

75 Prozent reduzieren.“ Darauf antwortet ihm Hersteller B: „Ich denke darü-

ber nach.“ Kurz nachdem Hersteller A das

Büro von Hersteller B verlassen hat, greift

dieser (also B) zum Hörer, ruft seinen deut-

schen Importeur/Vertrieb an und sagt ihm:

„Der Idiot Hersteller A will keinen Auslauf

mehr produzieren, ich schicke dir morgen

1.000 Segel.“ Die Konsequenz: Hersteller

A und auch seiner deutscher Importeur/

Vertrieb verlieren massiv an Umsatz und

Marktanteil und (da auch in den schnell

zusammengenähten Segeln noch ein Deckungsbeitrag drin ist) auch noch Ge-

winn. Das guckt sich der Hersteller A zwei Jahre an, ehe er dann auch wieder

anfängt, die Shops mit Auslaufprodukten vollzustopfen.

Man kann das nun Marktwirtschaft nennen. Diese finden wir eigentlich auch

gut. Doch beim Windsurf- oder Kitemarkt noch von Marktwirtschaft zu spre-

chen, ist deplatziert. Eine Marktwirtschaft setzte voraus, dass all Marktteilneh-

mer über qualifiziertes Fachwissen verfügen … Ein weiterer wichtiger Aspekt:

die Nachhaltigkeit. Und diese ist bei vielen in unserer Branche vollends aus

dem Fokus gelaufen. Es gibt Marktteilnehmer, denen ist der Sport schon lange

egal. Es geht nur noch darum, kurz-, allenfalls mittelfristig hohe Gewinne zu

erwirtschaften. „Nach mir die Sinnflut“ passt als Beschreibung ganz schön.

Man könnte nun natürlich auch argumentieren, dass die Shops das Spielchen

ja nicht mitzumachen brauchen. Das Problem: Ein Dummer findet sich im-

mer, und da sich die Shops untereinander leider nicht unbedingt grün sind,

funktioniert auch keine Absprache.

Und so landen die Restposten bei den

größten vier bis fünf Shops, denen eine

Umsatzrendite von drei bis fünf Pro-

zent reicht. Wenn man mehrere Millio-

nen Euro dreht, geht das gerade noch.

Ein normaler Shop schließt dann aber

schneller ab, als er aufgemacht hat.

Und genau deshalb verschwinden auch

immer mehr Läden von der Landkarte.

Mit einstelligen Umsatzrenditen lassen

sich weder Miete, Mitarbeiter noch Waren finanzieren. Es sei denn, man

dreht eben mehrere Millionen. Und so suchen mittlerweile alle stationären

Surfshops ihr Heil im Internet, sehen sich da aber einer weiteren Konkurrenz

gegenüber: Den reinen Internethändlern, denen ebenfalls geringe Margen

reichen, halten sie doch in den meisten Fällen nicht einmal die Produkte vor,

die sie auf ihrer Internetseite anbieten. Der Versand läuft nach Bestellung

direkt ab Zentrallager, als Honorar gibt es eine Vermittlungsgebühr. Das Pro-

blem ist hier das gleiche: Warum sollte man es nicht so machen, wenn es

doch geht?! Die Frage, warum es Hersteller/Vertriebe gibt, die das unterstüt-

zen, ist durchaus berechtigt. Der Fisch stinkt immer vom Kopf her …

Genug gejammert. Wie beschrieben wollen wir in erster Linie nach vorn bli-

cken und zu allererst einmal den Kunden dafür gewinnen, zukünftig nicht

mehr nur die Finnenschraube bei seinem local Dealer zu kaufen. Lass dir

gesagt sein: Geiz ist nicht geil. Geiz ist Dreck. Geiz sorgt weltweit für erbar-

mungslose Kinderversklavung, quälerische Massentierhaltung und gewalt-

same Unterdrückung. Du bist der Kunde und hoffentlich ein Mensch. Du

musst dich täglich fragen, ob du dein T-Shirt für 1,99 Euro ruhigen Gewis-

sens tragen kannst, dir dein Rumsteak für drei Euro das Kilo schmeckt oder

der funkelnde Stein auf dem Ehering als Blutdiamant ewige Liebe verspricht.

Das hört sich vielleicht nun dramatisch an, ist es aber auch. Geiz und Gier ist

der Untergang der Menschheit. Dazu wird es kommen, das können wir leider

auch nicht verhindern. Aber vielleicht können wir es ja noch einige Jahre

hinauszögern. Nur wenn du dich nicht änderst, wer soll es dann tun?

Gegen die gerade beschriebenen Probleme sind die der Funsportbranche

absolut nichtig. Und es ist im Grunde eine Frechheit, dass wir Magazine

für Windsurfer und Kitesurfer machen, anstatt uns für die wirklich wich-

tigen Dinge auf diesem Planeten einzusetzen. Doch das tun wir schon. Sei es

durch die Unterstützungen von Hilfsorganisationen oder Patenschaften für

Mensch und Tier. Und aus irgendeiner

Tätigkeit, einem Hobby muss man sei-

ne Antriebskraft schließlich ziehen.

Nach dem etwas ausschweifenden

Absatz wieder den Einstieg in die

Kampagne zu finden, ist nicht ganz

einfach. Im Grunde möchten wir nur

erreichen, dass jeder Einzelne sein Tun

und Lassen hinterfragt. Wir möchten

erreichen, dass am Spot derjenige als

cool gilt, der in einem Shop sein Board gekauft hat – auch und gerade

dann, wenn es 25 Euro teurer war als beim billigsten Onlinehändler. Wir

möchten erreichen, dass du den Wert des Surfshops um die Ecke (wobei

man diesen Begriff bei der derzeitigen Shopstruktur in Deutschland und

Österreich nur noch schwer verwenden kann) begreifst und seine Bedeu-

tung für den Sport im Ganzen. Denn eines ist doch mal sicher: Wenn

die Entwicklung so weitergeht, wird es in zehn Jahren noch drei bis fünf

große Shops geben, die aber so wie die anderen 20 Onlinehändler den

Großteil ihres Umsatzes online machen. Das wird das Gesicht des Sports

nachhaltig verändern und in letzter Konsequenz dafür sorgen, dass alle

Hersteller in den Direktvertrieb wechseln. Reine Onlinesurfshops werden

über kurz oder lang überflüssig.

Wir wollen das nicht. Die Surfshops auch nicht und die Mehrheit der Her-

steller (siehe die Supporter der Kampagne) ebenso wenig. Und deshalb rufen

wir dir „support your local surfshop“ zu! Damit wir noch morgen einen An-

laufpunkt zum Anschauen, Fachsimpeln und Stöbern haben. Und vielleicht

irgendwann ja auch mal wieder zum Feiern.

text alexander lehmann

ein dummer findet sich

immer, und da sich die shops

untereinander leider nicht

unbedingt grün sind,

funktioniert auch

keine absprache

Support your local surfshop!

die funsportBranche steckt in einem dilemma. Zunehmend ver-

schWinden surfshops von der landkarte, von einem flächen-

deckenden netZ ist schon heute nicht mehr Zu sprechen. damit

einhergehend nimmt auch die Bedeutung der sogenannten Was-

sertrendsportarten immer Weiter aB und Wir sind uns sicher,

dass es auch ausWirkung auf die marktentWicklung im allgemei-

nen hat. Wie kommt es, dass immer mehr surfshops aufgeBen müs-

sen und dass sich heute kaum noch Jemand traut, einen neuen

Zu eröffnen? die proBlematik dahinter ist so vielfältig Wie die

sportarten selBst und Böte sicherlich stoff für eine doktor-

arBeit. doch Zum einen haBen Wir leider nicht unBegrenZt platZ

in einem printmagaZin und Zum anderen ist der ruf von doktor-

arBeiten Ja heute auch nicht mehr das, Was er vor gutti War …*

letZtendlich Bringt der Jammervolle Blick nach hinten ohnehin

nichts. deshalB ist die durch den terra oceanis verlag ins leBen

gerufene kampagne „support your local surfshop“ ein versuch,

eine verBesserung in der Zukunft Zu erreichen. Wieso, WeshalB,

Warum, liest du in diesem artikel.

56 | Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 | 57| Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 |

M ittlerweile unterstützen so gut wie alle Surf-

brands die Kampagne und setzen damit ein

deutliches Zeichen. Und auch wenn die Kol-

legen wie gerade beschrieben nicht ganz unschuldig an

der Situation sind, wäre es zu einfach, nun fortlaufend

auf sie einzuschlagen. Zumal es auch wirklich Markt-

teilnehmer unter diesen beiden Gruppen gibt, die sich

über die Zukunft unsere Sportarten auch noch über den

nächsten Tag hinaus Gedanken machen …

Unter den Herstellern/Vertrieben selbst ist es allgemein

beliebt und opportun, vor allem die großen Player an

den Pranger zu stellen. Schließlich seien sie es, die mit

sperrmüllartigen Massenverkäufen den Markt überflu-

ten und so für einen Preisverfall in Lichtgeschwindigkeit

sorgen. Wenn man Jahr für Jahr im Januar durch die

Halle 2 der Düsseldorfer Bootsausstellung läuft, fällt es

schwer, dem zu widersprechen. Auf der anderen Seite

muss man feststellen, dass es die gleichen Marken sind,

die durch die Außendarstellung unserer Sportart ihre

Bedeutung am Leben halten. Sei es durch die Unter-

stützung von Teamfahrern, Sponsoring von Events oder

natürlich auch durch die Schaltungen von Anzeigen. Ins-

besondere der letzte Punkt gilt nicht als unumstritten. Redaktionelle Unabhängigkeit ist

hier das Stichwort. Doch was ist die Alternative? Keine Teamfahrer, keine Events, keine

Magazine? Einige Hersteller/Vertriebe stellen das als positives Merkmal ihrer Strategie he-

raus. Doch dann muss die Frage gestattet sein, wie sie denn ihre Produktinformationen

dem Endkunden vermitteln wollen. Es ist kein Gerücht, dass es die großen Marken und

Vertriebe sind, die durch ihre besondere Unterstützung erst ermöglichen, dass ein Maga-

zin samt Teamfahrerporträt und Eventbericht produziert werden kann. Und sie schaffen

damit eine Plattform, derer sich im Grunde alle anderen Marktteilnehmer ebenfalls gern

bedienen. Und das, obwohl manche von ihnen sich ihren Kunden gegenüber dadurch

besonders positiv herausstellen wollen, dass sie gerade Teamfahrer, Events und Magazine

nicht unterstützen. Diesen Widerspruch lassen wir an dieser Stelle lieber unkommentiert ...

Zum ausgewogenen Journalismus gehört, dass man alle zu Wort kommen lässt, und so

haben wir für dich im Folgenden mal die Hersteller/Vertriebe zu Wort kommen lassen.

Sechs Fragen haben wir gestellt: 01. Warum unterstützt du die Kampagne/Warum nicht?

02. Was tust du zur Unterstützung der Shops? 03. Viele Internetshops treten heutzuta-

ge nur noch als Vermittler deiner Produkte ohne Eigenrisiko auf. Was hält dich davon

ab, einen eigenen direkten Onlineshop zu betreiben? 04. Der schnelle Preisverfall macht

den Surfshops stark zu schaffen. A. Wieso wechseln deine Marken immer noch im Jah-

reszyklus die gesamte Produktpalette? B. Wieso werden für deine Artikel Mondpreise als

UVP festgesetzt? Und als letztes Statement wollten wir von den Markenverantwortlichen

in Deutschland wissen, was sie 05. den Shops schon immer mal sagen wollten … Viel

Spaß mit den teilweise aufschlussreichen Antworten! Die Protagonisten:

Was sagt die Branche?

01.B Warum unterstützt du die Kampagne nicht?

alex (gaastra Sails, tabou): ein gut funktionierendes Shop-System ist unerlässlich für unsere Sportart und das gilt es zu stärken. auch wenn heutzutage das internet nicht mehr weg-zudenken und immer wichtiger geworden ist, ist das Kaufer-lebnis in einem Surfshop doch ein ganz anderes.

alois und Flo (Severne, Starboard): Windsurf-equip-ment ist beratungs- und serviceintensiv und muss des-halb über kompetente Fachhändler vertrieben werden. Die vielen „weißen“ Flächen auf der Fachhandelsland-karte sind ohnehin schon viel zu groß geworden, was den Sport fast schon elitär erscheinen lässt.

Andy (Aerotech Sails): Gute Surfshops bieten ein einmaliges Einkaufs- und Shoppingerlebnis, wo jeder mal gern hingeht, stöbert und sich über Neuigkeiten informiert. Für uns sind die Shops quasi das OHR direkt am Kunden, wissen genau über deren Bedürfnisse und Wünsche Bescheid und sind damit für uns überlebenswichtig. Die dürfen nicht sterben!!!

Bernd (F2): Wir wollen, dass sich auf Dauer nicht nur der Onlinehandel durchsetzt, sondern dass auch die lokalen Surfshops eine reelle Chance zum Überleben haben.

Dom (KA Sails): Weil es uns wichtig ist, dass die Kunden eine kompetente Beratung vom Fachhandel bekommen und so vor eventuellen Fehlkäufen bewahrt werden.

Frank (ezzy Sails): Vielleicht sensibilisiert es den einen oder anderen Kunden, einfach mal wieder in „seinen“ Shop zu gehen und vor allem auch dort zu kaufen und sich nicht nur beraten zu lassen.

Gerrit und Olaf (Sailloft Hamburg): Wir unterstützen die Kampagne, da wir unsere Produkte über den Handel verkaufen und uns die Zusammenarbeit mit dem Fachhandel sehr wichtig ist.

Jörg (gun Sails): Weil klassische Surfshops einfach zum Windsurfen gehören. auch wenn gun Sails in Deutschland mit nur wenigen Shops unterwegs ist, zählen international doch sehr viele zu unserem Vertriebsnetz und auch die erhalten unsere volle Unterstützung.

Martijn (Tushingham): Es ist für jede Sportart wichtig, einen festen Anlaufpunkt und Ansprech-partner zu haben, bestmöglich natürlich in der Nähe des Geschehens. Ohne spezielle Shops wird eine Sportart meiner Meinung nach nicht mehr lange überleben können und es wird immer weniger Menschen geben, die ihn ausüben.

Nicole (PATRIK): Wir finden es wichtig, unsere Handelspartner mit solchen Aktionen zu unterstützen.

Philip (Exocet, X.O. Sails, Xcel, Select Fins): Unsere Vertriebswege gehen nur über die Shops, und daher möchte ich natürlich meine Geschäftspartner klar unterstützen und kommunizieren, dass wir die Shopstruktur und das Händlernetz wichtig finden.

Sven (Fanatic, North Sails, ION): Mit jedem Shop weniger gehen auch wieder einige aktive Windsurfer in der Region verloren. Bei unserem Sport geht es auch um den Spirit, Service und Beratung – und das kann nur der Surfshop vor Ort bieten.

Sven (Chinook): Weil wir es gern sehen würden, dass es morgen noch Shops gibt.

Timm-Daniel (Maui Ultra Fins): Wir benötigen Shops und Testcenter, damit die Kunden die herausragende Performance unserer Finnen selbst erleben können. Nur im Surfshop kannst du die Produkte auch in die Hand nehmen, dir unser neues Designkonzept am „lebenden Objekt“ erklären lassen und auch mal eine Testfinne bekommen!

Tom (Maui Sails, Quatro Boards): Weil ich von der Kam-pagne angetan bin und sie gut und sinnvoll finde. Wir brauchen die Shops alle, die dürfen nicht aussterben.

Ralf (Tekkno Trading): Wir gehen den Erpressungsversuchen solcher Medien aus dem Weg, in denen bezahlte Anzeigen mit positiven Berichten im redaktionellen Teil „belohnt“ werden. Daher haben wir 2009 entschieden, sämtliche Aktivitäten mit allen Medien einzustellen.

Torben (Hot Sails): Warum sollte ich?

Matthias und Nicolas (BIC, Point 7): Wir glauben, dass ein guter lokaler Fachhandel wichtig für den Wind-surfsport ist.

01. Warum unterstützt du die Kampagne?

alexander Stübler New Sports GmbH, Sales Manager und Natio-nal Teammanager für die Marken Gaastra, Tabou und Vandal

alois Stadler+Florian BrunnerAPM Marketing GmbH, Impor-teure der Marken Severne und Starboard

andreas michael HVM sunny products, Importeur Aerotech Sails

Bernd Flügel F2 International GmbH, Geschäftsführer

Dominic Haßmann pi-water-s ports, Importeur KA Sails Germany

Frank Bauer, BS Sport, Impor-teur Ezzy Sails

gerrit maaß+olaf Hamelmann Inhaber Sailloft Hamburg

Jörg müller Gun Sails GmbH, Marketing Director

martijn Voß Fox Sports, Deutschlandvertrieb Tushingham, Aeron und Animal Wetsuits

matthias regber+nicolas Wendelken Choppy Water, Deutschlandvertrieb BIC und Point 7

nicole Frisch Europavertrieb Open Ocean, PATRIK

Philip Horn Liquid Sports GmbH, Importeur von Exocet, X.O. Sails, Xcel, Select Fins und 200 weiteren Marken …

ralf radke Tekkno Trading Project GmbH, Geschäftsführer

Sven Hohmann SSB, Importeur Chinook, FCS, Project 11 Fins, kleine Mietzen

Sven richter Boards & more GmbH, Sales Manager für Fana-tic, North Sails und ION

timm-Daniel Köpke Vertrieb Maui Ultra Fins

tom eierding TPE Sports, Im-porteur Maui Sails und Quatro Boards

torben Sonntag Ohana Sports, Importeur Hot Sails Maui

Martijn hielt sich fürnicht veröffentlichbar ...

... dabei ist erso‘ne söte Dirn!

Ralf wollte uns kein Bild senden.

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Alex (Gaastra Sails, Tabou): Wir wollen auch von unserer Seite entsprechende Erleb-nisse bieten und sind deshalb zum Beispiel seit zwei Jahren wieder auf der boot in Düsseldorf, der immer noch größten Wassersportmesse der Welt, mit einem großen Stand und mit all unseren Marken vertreten und präsentieren dort vor der Saison unser neues Equipment. Weiter sind wir auf den diversen Testveranstaltungen prä-sent und haben für unsere Shops noch einige Sonderaktionen im Programm.

Alois und Flo (Severne, Starboard): Wir stehen voll und ganz zu unseren Fachhandelspartnern. Was kann man sich in einer echten Partnerschaft mehr wünschen?

Andy (Aerotech Sails): Im Grunde sind wir permanent auf Reisen quer durch Deutschland und unterstützen unsere Shops aktiv bei deren Messen und Hausevents in Sachen Beratung und Testmaterial.

Bernd (F2): Zum einen haben wir das ganze Jahr über zwei feste Außendienstler für den Bereich Wassersport eingestellt, die einen engen Kontakt zu den einzel-nen Shops pflegen und auch für lokale Testaktionen zur Verfügung stehen. Im Bereich Werbung sind wir noch einen entscheidenden Schritt weiter gegangen: Für die kommenden Jahre sind wir eine weltweite Sport-Kooperation mit VW eingegangen, was sicherlich auch eine weitere Zielgruppe ansprechen wird und dem Bereich Wassersport mit diesem Schritt weiteren Zulauf bringt.

Dom (KA Sails): Wir achten zum Beispiel darauf, dass unsere Segel nicht in Online-Auktions-häusern zu Kampfpreisen angeboten werden, bei denen die Shops, welche oft teure Mieten zahlen müssen, nicht mithalten können.

Frank (Ezzy Sails): Extrem kulante Zahlungsmodalitäten (leider zahlt sich das Vertrauen nicht immer aus), Material für Kundentests, gezieltes Pushen von Kundenanfragen an den nächsten Shop, wenn es Sinn macht auch mal Kommissionsware und und und.

gerrit und olaf (Sailloft Hamburg): Wir bewerben den Verkauf über Shops auf vielen testveranstaltungen, die wir zusammen mit dem Han-del durchführen, sowie auf messen und im internet auf unserer Seite.

Jörg (gun Sails): eine stabile, kalkulierbare Preis-politik, auf die sich unsere Händler verlassen können und mit der sie auch überleben können.

Martijn (Tushingham): In erster Linie unterstützen wir die Shops durch eine detaillierte Beschreibung, Erklärung unserer Produkte, Prospekte und durch eine permanente Verfügbarkeit durch einen hohen Lagenbe-stand. Außerdem stellen wir ihnen Testsegel zur Verfügung und wickeln für sie Reklamationen ab.

Nicole (PATRIK): Teilnahme an Testevents und Messen, Versand von POS-Material, um die Nachfrage nach den Produkten zu steigern.

Philip (Exocet, X.O. Sails, Xcel, Select Fins): Es gibt sicher verschiedene Wege, die Shops zu unterstüt-zen – wir haben auch verschiedene Wege ausprobiert: Beispielsweise Testevents mit dem Shop vor Ort, Promotionfahrer, die an den Shop gebunden sind, POP (Verkaufshilfen im Shop), POS, Schulungen der Mitarbeiter, Verkaufshilfen für Select und Unifiber (z.B. Banner), gute Aufbereitung der Online-Bilder und -Texte, Nennung der Shops auf der eigenen Internetseite etc.

ralf (tekkno trading): ttP bietet individuelle kaufmännische Hil-fen, Warenfinanzierung, Liquiditätspläne, eDV-Systeme, Kassen-systeme, Logistik (Direktversand an endkunden im auftrag der Händler). Dieses Jahr stellen wir unser eDV System „ttP-SeLLer“ erstmalig auf der CeBit in Hannover vor.

Sven (Chinook): Wir bieten guten Service.

Sven (Fanatic, north Sails, ion): neukunden müssen bei uns ein Ladenlokal betreiben. alle Shops bekommen faire Konditionen, wenn sie sich für unsere marken engagieren. Wir bieten unseren Partnern Schulungen, testveranstaltungen, unterstützen events in ganz Deutschland und über die grenzen hinaus.

Timm-Daniel (Maui Ultra Fins): Ich stelle den Shops Testfinnen, Infomaterial und Displays zur Verfügung und erkläre unsere Produkte im persönlichen Gespräch. Ich mache ihnen keine Konkurrenz durch meinen eigenen Onlineshop, sondern bitte die Kunden auf meiner Homepage, vor Ort zu kaufen.

Tom (Maui Sails, Quatro Boards): Ich verkaufe ausschließlich an die Shops und stehe im engen Kontakt mit unseren Händlern, da kann und wird alles angesprochen.

Torben (Hot Sails): Gar nichts.

Alex (Gaastra Sails, Tabou): Reine Onlineshops nehmen wir gar nicht erst als Neukunden bei uns auf und wir sehen auch insgesamt keine lang-fristigen Vorteile, weder für die Shops noch für uns, in Pro-Shop-Systemen wie sie zurzeit in der Schublade einiger Hersteller liegen. Mit harter Arbeit in allen Bereichen und guten Produkten ist gesunder Wettbewerb im Markt für alle, speziell auch für den Kunden, nur von Vorteil und deshalb kommt ein eigener Shop und/oder Onlineshop für uns unter jetzigen Gesichtspunkten nicht infrage.

alois und Flo (Severne, Starboard): Schau dir mal die antwort zu Frage 1 an. Deshalb arbeiten wir mit rei-nen internetshops nicht zusammen und ein eigener onlineshop macht dann doch noch weniger Sinn.

Andy (Aerotech Sails): Das Internet ist Fluch und Segen zugleich und verändert die gesamte Struktur des Marktes – auch die der klassischen Surfshops. Auch diese sind heute oft nur noch Vermittler. Das ist der Gang der Dinge, daran müssen wir uns gewöhnen.

Bernd (F2): Bei unseren Onlinekunden ach-ten wir stark darauf, dass das Verhältnis Vororder und Verkauf stimmt. Bei uns kauft der Kunde IMMER auf eigenes Risiko ein – egal ob Shop oder Onlinehandel.

Dom (Ka Sails): in Deutschland werden die Ka Sails bislang nur in ausgewählten Shops angeboten, in denen sich die Kunden auch eine persönliche und kompetente Beratung geben lassen können.

Frank (Ezzy Sails): Das Endkundengeschäft ist ein anderes als das mit Händlern, vom Retourenrisiko und Ähnlichem mal ganz abgesehen. Ein guter Onlineshop betreibt sich auch nicht von selbst.

Gerrit und Olaf (Sailloft Hamburg): Die Händler die Sailloft-Produkte in ihrem Sortiment führen, bestellen und kaufen die Segel, Masten und Gabelbäume. Da wir uns für den Vertrieb über den Handel entschieden haben, kommt für uns ein eigener Onlineshop nicht infrage.

Jörg (Gun Sails): Die Frage ist an DEN Direktanbieter im Windsurfen natürlich überflüssig, machen wir erfolgreich seit über zwölf Jahren.

martijn (tushingham): Unserer meinung nach sollte sich jeder marktteilnehmer auf das konzentrieren, was er am besten kann: Wir sehen uns als importeure und geben in diesem Job täglich unser Bestes. mit reinen internetshops arbeiten wir nur in ausnah-mefällen, circa 90 Prozent unserer Kunden verfügen über einen stationären Laden, und die onlinepartner müssen wie alle anderen auch Vororder schreiben.

nicole (PatriK): Wir wollen nicht in Kon-kurrenz zu unseren Kunden stehen.

Philip (Exocet, X.O. Sails, Xcel, Select Fins): Ich will weiterhin im Großhandel aktiv sein, das heißt, die Shops unterstützen. Dem widerspricht es, einen eigenen Onlineshop zu machen.

Ralf (Tekkno Trading): TTP bieten dem Handel bereits eine komplette Han-delssoftware mit Warenwirtschaft, Onlineshop und mit Datenbankanbin-dung an unseren Großhandel an. So gesehen betreibt TTP als Großhandel bereits indirekt Onlinehandel.

Sven (Chinook): Wir arbeiten nicht mit reinen Versendern.

Timm-Daniel (Maui Ultra Fins): Ich habe einen eigenen Onlineshop mit Bera-tung durch Dietrich Hanke und mich. Dieser soll aber ausdrücklich nur Kun-den bedienen, die vor Ort keine qualifizierte Beratung bekommen können.

Sven (Fanatic, north Sails, ion): Unsere Vertriebsstrategie setzt auf den Fachhandel. Windsurfen ist nach wie vor ein technischer und beratungsintensiver Sport. Da wir ja keine reinen onlineshops als neukunden aufnehmen, wäre es doch etwas unglaubwürdig, wenn wir einen eigenen online-shop betreiben würden.

Tom (Maui Sails, Quatro Boards): Dass ich mit den Händlern zusammenarbeite und nicht gegen sie, eine Informationsseite mit Preisvorgaben ist vorstellbar beziehungsweise online. Hinzu kommt die Tatsache, dass ich der Importeur und Exporteur bin und nicht ein Shop.

Torben (Hot Sails): Nichts. Ich habe mit vollem Risiko einen eigenen Onlineshop. Die Ware im Lager ist bezahlt und ohne risikominimierende Vororder von Shops bestellt worden.

Matthias und Nicolas (BIC, Point 7): Wir stehen für stabile Preise unserer Produkte und bieten lange Produktzyklen, außerdem stellen wir durch unser umfangreiches Deutschlandlager und die schnellen Nachschubversorgung eine exzellente Lieferfähigkeit sicher. Und das Wichtigste: Wir liefern Produkte, die für 90 Prozent der Kunden optimal sind, womit wir dem Fachhändler eine sichere Basis für seine Arbeit bieten.

Matthias und Nicolas (BIC, Point 7): Wir betreiben sogar einen eigenen Onlineshop mit www.bicshop.de, allerdings gibt es unsere Produkte überall zum gleichen stabilen Preis. Man hat also als Onlinekunde keinen Preisvorteil im Vergleich zum Einkauf im lokalen Fachhandel – der Onlineshop ist ein Service für Kunden in strukturschwachen Räumen, die keinen Shop mit unseren Produkten in Ihrer Nähe haben.

02. Was tust du zur Unterstützung der Shops?

03. Viele Internetshops treten heutzutage nur noch als Ver-

mittler deiner Produkte ohne Eigenrisiko auf. Was hält dich

davon ab, einen eigenen direkten Onlineshop zu betreiben?

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torben (Hot Sails): Wir haben keine Jahreszyklen mehr. ein Produkt wird erst von seinem nachfolger abgelöst, wenn es signifikant verbessert wurde.

Alex (Gaastra Sails, Tabou): Wenn man sich aktu-ell den technischen Sprung beispielsweise bei den Vapor-Segeln 2010 zu 2011 anschaut, ist es in einigen Bereichen unabdingbar, es wäre sogar fahrlässig, dort die Entwicklung ein oder zwei Jahre einzufrieren – in anderen Bereichen werden die Produkte nur teilweise jedes Jahr erneuert und die vorgenommenen Design-Upgrades von vielen Kunden auch gewünscht. Das ganze Thema muss immer ein wenig größer betrachtet werden: Auch wenn Deutschland ein sehr wichtiger Markt für uns ist, wenn nicht sogar der wichtigste, operieren unsere Marken dennoch weltweit und dies mit den verschiedensten Anforderungen der diversen Märkte (Beispiel: Unser 3S von vor drei Jahren hat in USA sehr viel Aufsehen erregt – das Meerjungfrauen-Design wurde in Deutschland nur als schönes Design gewertet, in den USA hatte es Skandalpotenzial).

alois und Flo (Severne, Starboard): Das stimmt bei uns nicht. na-türlich haben wir in den topbereichen Wave und Slalom jedes Jahr neuentwicklungen. aber selbst bei Freestyle und Freeride haben wir jetzt einen Zweijahreszyklus und im ein- und aufsteigerbereich sogar Drei- und Fünfjahresmodelle.

Andy (Aerotech Sails): Super Frage! Diesen Quatsch macht Aerotech schon seit Jahren nicht mehr.

Bernd (F2): Das stimmt so nicht ganz. nur die Highlights werden jährlich gewechselt, Stan-dardmodelle laufen zwei Jahre lang durch.

Dom (KA Sails): Wir versuchen die Preise möglichst stabil zu halten, da die Qualität der Segel der Vorjahre (es steht keine Jahreszahl auf den Segeln) ja nicht leidet, nur weil im Folgejahr ein Update gemacht wurde. So profitieren auch die Shops davon und können die evtuell eingelagerten, sogenannten „Vorjahresmodelle“, beruhigt weiter im Shop anbieten.

Frank (Ezzy Sails): Ist bei uns nur eingeschränkt der Fall, wirklich unveränderte Produkte wie Masten, Kinder- oder Aufsteigersegel laufen bei uns teilweise schon fast zehn Jahre. Letztlich liegt die Entscheidung aber ohnehin beim Hersteller und nicht beim Vertrieb.

Gerrit und Olaf (Sailloft Hamburg): Wir ändern unsere Produktpalette nicht jedes Jahr. Wir haben Segellinien wie zum Beispiel das Traction, die zwei oder auch drei Jahre nicht verändert werden – neue Produkte präsentieren wir nur, wenn es auch wirklich eine Verbesserung gibt.

Jörg (gun Sails): Wir wechseln nur noch bei den Segeln jährlich, alle anderen Produkte haben einen längeren Zyklus. Und einen Preisverfall gibt es selbst bei „Vorjahresmodellen“ nicht, der Preis ist gefixt und der Händler/Kunde kann sich darauf verlassen.

Philip (exocet, x.o. Sails, xcel, Select Fins): exocet und xo wechseln alle zwei bis drei Jahr ihre Produkte, marken wie xCeL, Select und Unifiber halten die range auch länger oder optimieren nur Kleinigkeiten.

Martijn (Tushingham): Tushingham versucht Segel zu designen, mit denen 95 Prozent aller Windsurfer Spaß auf dem Wasser haben. Die Segelpalette wird dabei nicht jedes Jahr komplett geändert, wodurch der Shop ein geringeres Lagerrisiko hat.

Nicole (PATRIK): Dies trifft auf die von uns vertretenen Marken nicht zu.

Ralf (Tekkno Trading): Das trifft für die wenigsten unserer Produkte zu.

Sven (Chinook): tun sie nicht, unsere Zyklen sind drei bis fünf Jahre.

Sven (Fanatic, North Sails, ION): Wir haben als erster der großen Anbieter unseren Produktzyklus an den Saisonverlauf der Shops angepasst. Wave/Freestyle Material kommt im Sommer, Freeride/Race-Material im Herbst/Winter. Damit gewährleisten wir einen sta-bilen Verkauf über das gesamte Jahr hinweg.

Timm-Daniel (Maui Ultra Fins): Wir verändern unsere Produkte nur, wenn sich wirklich etwas Substanzielles geändert hat, und haben ansonsten neue Finnen entworfen, die auf Kundenwünschen und Neuentwicklungen (z.B. Quads) basieren. Alle unsere Produkte sind wissenschaftlich berechnet und werden von Profis und Amateuren intensiv getestet, bevor sie offiziell verkauft werden (aktuell im Test: neue Wave-Grasfinne „X-Weed“).

Tom (Maui Sails, Quatro Boards): Weil die Produkte sich jährlich optimie-ren und weil Stillstand Rückschritt bedeutet. Aber aufgrund der Marktsi-tuation wird über eine Verlängerung des Zyklus nachgedacht.

Alex (Gaastra Sails, Tabou): Ohne jegliche Polemik, auch wenn die gewählte Fragestellung dazu einlädt, muss man zuerst festhalten, dass die unverbind-lichen Preisempfehlungen, ohne die es einfach nicht geht, als Richtwerte nicht nur für ein preisaggressives Land wie Deutschland bei uns festgesetzt werden und in anderen Ländern mehr dem Straßenpreis entsprechen. Wer sich umschaut, stellt schnell fest, dass dies aber kein Wassersport-Phänomen, sondern in nahezu jeder Branche in Deutschland, vor allem im europäischen Vergleich, so ist und wir uns von unserer Seite schon sehr bemühen, so eng zu kalkulieren, damit wir beim Preis-Leistungs-Verhältnis vor allem im Vergleich zu unseren Mitbewerbern an vorderster Front sind.

alois und Flo (Severne, Starboard): Wie sagte schon neil armstrong 1969: „ein kleiner Schritt für einen menschen – ein großer für die menschheit“. Und dann kamen die vielen Verschwörungstheorien. alles Quatsch – auch dass wir heute mondpreise hätten. Wer gern ein top-Produkt sein eigen nennen möchte, ist dafür auch bereit, das bisschen mehr für innovation, Qualität und Performance zu bezahlen.

andy (aerotech Sails): nee, wer uns kennt, weiß, dass wir nicht zu den mondpreisfirmen gehören. aber die letzten messen ließen uns einen gegenteiligen trend erkennen: Jetzt kommen die end-kunden an und wollen mondpreise haben. aber beide mondprei-se, 800 euro (Hersteller) als auch 200 euro (endkunden) für ein neues, gutes Segel, sind komplett unrealistisch.

Bernd (F2): Wir können nicht sagen, dass unsere UVPs etwas mit Mondpreisen zu tun haben. Im Gegenteil zu vielen Mitbewerbern kommen beispielsweise alle unsere Boards aus Europa, was auf lange Frist gesehen sicherlich eine bessere und definitiv preisgünstigere Variante für uns darstellt.

Dom (KA Sails): KA Sails hat bislang auf teures Marketing verzichtet und konnte die Segel somit im Vergleich zu anderen, größeren Mar-ken, die weitaus mehr Segel produzieren lassen, ebenfalls zu einem normalen Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten.

Frank (ezzy Sails): Wir haben uns an eU-Stan-dards zu orientieren, sonst gibt’s einen rüffel aus Übersee beziehungsweise von unseren lieben eU-nachbarn.

gerrit und olaf (Sailloft Hamburg): Unsere UVPs sind unserer meinung nach keine mondpreise.

Jörg (Gun Sails): Da bin ich jetzt aber auf die Antwort meiner Branchenkollegen gespannt.

martijn (tushingham): Wir achten darauf, dass die Preise für unsere Produkte stabil bleiben. Shops, die sich in erster Linie über den günstigsten Preis profilieren, passen nicht zur marke tushingham.

Nicole (PATRIK): Dies trifft auf die von uns vertretenen Marken nicht zu.

Philip (exocet, x.o. Sails, xcel, Select Fins): Wenn du dich mit den einzelnen Preisen im Shop auseinan-dersetzt, wirst du merken, dass sich einige Produkte einem größeren Preisdruck unterziehen müssen (plus auslauf) und andere Produkte sehr wertstabil sind.

ralf (tekkno trading): Die Vorlaufzeit von Bestellung bis Lieferung unserer Produkte aus Fernost liegt bei drei bis zwölf monaten. Da lassen sich die ein Jahr vorher kalkulierten Preise im Handel manch-mal nicht mehr erzielen. Der Händler behält aber trotz rabatten immer seine marge.

Sven (Chinook): Wir haben keine mond-UVPs. Wir arbeiten mit normalen Handelsspannen.

Sven (Fanatic, North Sails, ION): Eine Antwort auf diese Frage kann ich nicht in zwei Sätzen bringen und dass meine Meinung dazu veröffentlicht werden sollte, bezweifle ich auch.

Timm-Daniel (Maui Ultra Fins): Unsere Finnen werden zum UVP ver-kauft, weil wir nur so unsere Teamfahrer wie beispielsweise Philip Köster bei seinem Videoprojekt unterstützen können. Außerdem verbesserst du zum Beispiel mit einer X-Wave für 99 Euro die Fahreigenschaften deines Boards so radikal, dass es schon fast unglaublich ist und wir die Preise eigentlich erhöhen müssten!

Tom (Maui Sails, Quatro Boards): Das sehe ich nicht so, der Preis setzt sich aus vielen Indikatoren zusammen, da ist die Produktionsstätte, der Hersteller, der Spediteur, der Staat, der Distributor und der Händler – um das Ganze nur mal kurz anzureißen. Dann kommen noch andere Indikatoren wie Werbe-ausgaben, Teamfahrer und so weiter. Alles, um den Sport zu promoten und am Leben zu halten.

Torben (Hot Sails): Haben wir nicht. Wenn jemand mehrere Segel kauft, runden wir den Preis etwas ab. Aber allgemein gilt der Preis, mit dem das Produkt online ausgezeichnet ist.

Matthias und Nicolas (BIC, Point 7): Machen wir nicht und wir sind auch stolz darauf, dass wir mit BIC Sport der erste Her-steller waren, der sich von jährlichen Produktzyklen verabschiedet hat. Point 7 verfolgt seit dem vergangenen Jahr die glei-che Strategie und erneuert Segelmodelle nur noch, wenn es echte Innovationen gibt, die einen Produktlaunch rechtfertigen.

Matthias und Nicolas (BIC, Point 7): Machen wir auch nicht – auch hier sind wir stolz darauf, dass wir mit der Einführung unseres Onlineshops die Preise kritisch hinterfragt und an die realen Marktverhältnisse angepasst haben. Unsere UVP sind damals deutlich gesunken, sie spiegeln jetzt aber den realen Wert unserer Produkte wieder und werden dementsprechend auch problemlos in den Shops realisiert.

04. Der schnelle Preisverfall macht den

Surfshops stark zu schaffen.

04.A. Wieso wechseln deine Marken immer noch

im Jahreszyklus die gesamte Produktpalette?

04.B. Wieso werden für deine Artikel

Mondpreise als UVP festgesetzt?

62 | Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 | 63| Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 |

Abschließend wollten wir denen ein Sprachrohr bieten, die wir mit unserer Kampagne in den Fokus rücken wollen: den stationären Kite- und Surfshops. Wir haben an alle Shops eine Mail mit der Frage geschickt: „WAS MACHT EUCH ALS SURFSHOP DAS LEBEN SCHWER?“Folgende Antworten haben wir erhalten:

„Als kleinem Shop macht uns die Preispolitik der ‚Großen‘ zu schaffen,

die aktuelle Waren online fast zum Einkaufspreis anbieten.“ Haiko Milke

(ProBoarding Rügen – Kitesurfschule und Shop)

„Was uns kaputt macht, ist der Preisverriss für Surfartikel durch Mitbe-

werber, Onlinehändler und Garagenhändler im In- und Ausland – anschei-

nend möchte keiner mehr Geld verdienen.“ Sven Bethien (Surf Shop Sylt)

„Dass die Surfindustrie in ihrem gläsernen Schloss sitzt, die wahren Anforde-

rungen des Marktes ignorierend, ihre persönlichen Eitelkeiten auslebend, und

auf Kosten ihrer Distributionspartner versucht, ihre Schäfchen ins Trockene

zu bringen.“ Gernot Brandstätter (Surf Service Graz)

„Das in einen Satz zu packen, ist sehr

schwer: Die bescheidene Preispolitik aller

Hersteller, Dumpingpreise auf aktuelle Ware,

Preisverfall nach kurzer Zeit, usw.“ Thomas

Böhm (Surfshop Upsidedown)

„Überhaupt nichts macht uns das Leben

schwer: Acht Monate haben wir sieben Tage

in der Woche geöffnet, in der Hauptsaison

bis zu zwölf Stunden, und vier Monate leben wir im zweiten Haushalt in

Thailand und haben auch genug zu tun!“ Heinz Rehbock (Windsurfing Fehmarn)

„Wenn kein Wind bläst. Und unfaire Kunden!“ Armin Krämmer (Chiemsee Kings)

„Preisdumping der Onlineshops, Überproduktion der Hersteller und eine

‚Geiz ist geil‘-Mentalität der Kunden, die den Service nicht mehr bezahlen

wollen oder können.“ Eddy Rummel und Uwe Röllig (Surfshop Laupheim)

„Wir finden es schade, dass einige wenige Surfshops aktuelle Ware teil-

weise zum Einkaufspreis verkaufen, ganz nach dem Motto: Ich hab' zwar

nichts verdient, aber Hauptsache, den Umsatz macht kein anderer!“

Florian Leupold (Surf+Snowcenter Augsburg)

„Flaute.“ Burkhard Optenhövel (W & O Surfshop)

„Jammern liegt uns nicht – wenn etwas nervt, dann Umstände und Aus-

richtung verbessern.“ Claus Kolb (Windsurfing Chiemsee)

„Überproduktion der Hersteller und damit der Preisverfall der Ware.“

Jürgen Wolf (Surfshop am Kinzigsee)

„Der selbst auferlegte Zwang der Surfindustrie, jedes Jahr das ganze Pro-

gramm neu erfinden zu müssen.“ Ernst Roßmeier (Tirolsail)

„Uns machen andere Surfshops das Leben schwer, die durch Preisdum-

ping die Preise kaputt machen!“ Kiki und Ibi Chouman (Ibi & friends Shop)

„Online-Preiskampf und Preisverfall der teuer eingekauften Waren nach

der Saison!“ Dominic Hassmann (pi-watersports)

„Das Wetter.“ Thorsten Woite (On Top)

„Internet-Preistreiberei – und wir ma-

chen mit unserem www.online-surfshop.

de auch noch voll mit!?“ Kai Geffken

(WSM Funsport)

„Die Shops und Direktversender, die Ware

zum Einkaufspreis verschleudern, weil

die Lieferanten nur am Umsatz interes-

siert sind und nicht an einem gesunden

Miteinander.“ Johann Meyer (Funsport Leer)

„Die fehlende Markttransparenz – du weißt nie, was gerade der Straßen-

preis von deinen Produkten ist und kannst daher nur schwerfällig planen

und reagieren.“ Lars Wehrmann (Surfshop Kiel)

„Der frühe Modellwechsel der Hersteller und das damit verbundene

Angebot der Auslaufmodelle sind für uns ein unkalkulierbares Risiko.“

Marc Breitfelder (Surfpirates)

„Die Annahme, dass wir mit Hardware viel Geld verdienen, war schon

vor der Preisreduzierung um 30 Prozent falsch.“

Jörg Drzycimski (Windsport Fehmarn)

„Die fehlende Wertschätzung einiger Kunden für eine ehrliche und gute

Beratung, die gibt es nicht mit billigen Preisen im Netz.“ Bastian Wiepcke

(Surfshop Fehmarn)

„Nicht an die europäische Surf-Saison angepasste Einführung ‚neuer‘ Pro-

dukte und damit einhergehender Preisverfall.“ M. Brudek (surfcompany)

„Gefühlte drei Millionen unterschiedliche Produkte, wo keine Sau mehr

durchsieht.“ Michael Witt (Surf Center Wismar)

„was macht euch

als surfshop

das leben schwer?“

Torben (Hot Sails): In einer perfekten Welt gäbe es realistische Preis-vorgaben der Hersteller, die Shops würden sich daran halten und der Kunde würde dort kaufen, wo er die kompetenteste Beratung und den besten Service bekommt. Wir leben aber auf einem Basar, bei dem der Kunde das Billigste kauft und das an die Backe gelabert bekommt, was der Shop besonders billig eingekauft hat oder aus anderen Gründen verramschen will, auf die Bedürfnisse oder gar das Fahrkönnen des Kunden wird in 90 Prozent der Shops nicht eingegangen.

alex (gaastra Sails, tabou): Der Spaß an dem Sport und das Leben dieses Sportes merkt der Kunde, was einige Shops ja sehr erfolgreich zeigen. Service ist für viele auch in Deutschland heute kein Fremdwort mehr und wenn Problemfälle dann noch sachlich geklärt werden, dann sind wir alle auf einem guten Weg.

Alois und Flo (Severne, Starboard): Einen guten Service in der Ser-vicewüste Deutschland zu bieten, wird viele Kunden dauerhaft auch euch binden. Kompetenz bedeutet nicht um jeden Preis zu verkau-fen und heißt schon mal Nein zu sagen – auch wenn´s schwerfällt. Lasst uns „rocken“ – auf dem Mond waren wir schon …

Andy (Aerotech Sails): Der Surfsport lebt, und zwar nicht nur von einer oder zwei Marken. Also auch gern mal nach rechts und links schauen – die Kunden werden es euch danken.

Bernd (F2): Fördert den Nachwuchs und macht Promo-tion!!! Leider Gottes sind viele der Shops zu träge und leben immer noch nach dem alten Prinzip „warten, bis der Kunde kommt“ – deshalb sprecht eure Brands an und arbeitet enger mit ihnen zusammen!

Dom (Ka Sails): Wir sind froh, dass es immer noch viele Surfshops auf diesem Planeten gibt, die sich wacker gegen die harte internetkon-kurrenz schlagen. gebt nicht auf, denn Quali-tät geht immer noch vor Quantität.

Frank (Ezzy Sails): Liebe Shops, vielleicht ist es manchmal auch besser, sich aus der Staffelfalle von großen Marken zu lösen und es mit einer qualitätsstarken, inhaberge-führten Marke ohne Ausverkaufsramsch zu versuchen.

Gerrit und Olaf (Sailloft Hamburg): Besten Dank für die gute Zusammenarbeit in den letzten Jahren.

Jörg (Gun Sails): Nerven behalten und setzt euch vielleicht mal an einen runden Tisch, um Preisuntergrenzen festzulegen.

Martijn (Tushingham): Wir würden allen Shops empfehlen, sich durch Service, qualifizierte Produktberatung und Test-veranstaltungen von den Mitbewerbern abzuheben, anstatt immer nur über den Preis zu gehen. Das schadet allen Marktteilnehmern und raubt einem schnell die Lust auf den Verkauf von Windsurfmaterial.

Nicole (PATRIK): Support your local supplier!!!

Philip (Exocet, X.O. Sails, Xcel, Select Fins): Danke für die Zusam-menarbeit und ich denke, 2011 wird ein erfolgreiches Jahr!

Ralf (Tekkno Trading): 1. Wir haben für 2011 die Margen für Händler erhöht. 2. Schaut euch den TTP-SELLER an! Erst wenige Händler haben erkannt, dass die Zukunft in den neuen Medien liegt.

Sven (Chinook): ruhig mal über den tellerrand schauen.

Sven (Fanatic, North Sails, ION): In vielen Brachen sieht man, dass es nicht immer nur über den Preis gehen muss. Versucht eure Kunden emotional, mit einer ansprechenden Warenpräsentation und ein paar sachlichen Argumenten zu begeistern. Leider kommt die Frage „Wie viel willst du ausgeben?“ in vielen Shops noch vor der Bedarfsanalyse.

Timm-Daniel (Maui Ultra Fins): Gebt nicht auf! Windsurfen ist der geilste Sport überhaupt!

tom (maui Sails, Quatro Boards): ich habe unseren Händlern alles gesagt, die wissen, wie ich denke und welche Philoso-phie ich verfolge. Den Händlern, mit denen ich keinen Kontakt habe, kann ich nur sagen: Haltet die Preise stabil.

Matthias und Nicolas (BIC, Point 7): Wir haben einen guten und engen Kontakt zu unseren Händlern, insofern gibt es kaum etwas, was wir mit denen nicht schon besprochen hätten. Auch wenn uns viele als Direktver-trieb wahrnehmen, arbeiten wir doch mit einer ganzen Reihe von Shops zusammen und hierbei handelt es sich aber stets um echte Fachhändler vor Ort - häufig mit Wasserbezug - und einer festen eigenen Kundenbasis.

05. Was du den Shops schon immer mal sagen wolltest:

64 | Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 | 65| Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 |

Ein TEsT von slalomEquipmEnT

isT HimmEl und HöllE zuglEicH.

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scHon bEi unTErEn viEr WindsTärkEn spass), ErWiscHE micH nicHT sElTEn dabEi, aucH

bEi viEl Wind slalomEquipmEnT aufzubauEn, Wo icH früHEr miT bump-and-Jump-sTuff

rausgEgangEn WärE, und icH macHE vErrückTE dingE, WiE EinE drEiviErTElsTundE

durcH knöcHElHoHEn scHlick zu WarTEn, um bEi acHT WindsTärkEn und drEi grad

surfTEmpEraTur (surfTEmpEraTur = lufT + WassEr!) miT übEr 80 sTundEnkilomETErn

übEr EinEn zEHn mETEr brEiTEn priEl zu donnErn. diE gEscHWindigkEiT isT WiE EinE

drogE. man Will immEr mEHr. diEsE nEuE ErfaHrung HaT mEinEm drang nacH Wind-

surfEn vor guT viEr JaHrEn nEuE naHrung gEgEbEn. icH kann nur JEdEm sporTlicHEn

WindsurfEr EmpfEHlEn, Es aucH mal auszuprobiErEn! JEdEr guTE surfsHop biETET

TEsTWEisE passEndE slalomkombinaTionEn an. ausrEdEn HasT du also kEinE mEHr!

Warum sollte so ein Test also zur Hölle werden? Da kommen wir jetzt zur anderen Seite der Medail-

le. Es ist in meinen Augen so gut wie unmöglich, den vielen Entwicklungsstunden und Ideen, die

Shaper und Segeldesigner in ihre Hochleistungsprodukte gesteckt haben, Rechnung zu tragen. Wir

können dir also nur raten, besonders dann vorsichtig zu sein, wenn jemand sehr bestimmt seine

Meinung oder sein Testergebnis bei dem Thema Slalommaterial vertritt und dir versucht glaubhaft

zu machen, dass das eine Produkt wirklich besser oder schlechter als das andere ist. Ich kann das

nicht. Meiner Erfahrung nach sprechen zwei Gründe gegen verifizierbare Daten aus so einem Test:

Das sind zuerst die unglaublich vielen Trimm- und Einstellungsmöglichkeiten des Materials. Es

macht bei Slalomboards einen gewaltigen Unterschied, wo du den Mastfuß fährst, deine Schlau-

fen positionierst und welche Finne du vor allem in das Board steckst. Dabei ist dann nicht nur die

Größe entscheidend, sondern auch das gewählte Material, die

Outline, die Dicke – eine Philosophie für sich. Und wenn man

Stunden in die richtige Einstellung des Brettes investiert hat,

kann man genau dann wieder von vorn anfangen, wenn man

das Rigg wechselt. Denn jedes Zusammenspiel ist anders. Das

eine Segel erzeugt mehr Lift, das andere hat den Druckpunkt

weit unten und presst das Board aufs Wasser – zwei konträre

Philosophien, die eine komplette Umstellung des Board-Se-

tups erfordern. Und an dieser Stelle muss man einfach ehrlich

sein: Es ist für uns nicht möglich, jedes Brett mit jedem Rigg

so einzustellen, dass das Zusammenspiel perfekt ist. Allein

um die richtige Finne für eine Kombination zu finden, müss-

te man mindestens einen ganzen Tag investieren, und auch

dann hätte man nur die richtige Wahl für das entsprechende

Revier und die an dem Tag vorherrschende Windrichtung ge-

funden – der absolute Wahnsinn.

Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, einige Einstel-

lungen zu vereinheitlichen: Bei den Boards haben wir den

Mastfuß immer in die Mitte der Mastschiene geschraubt,

die Schlaufen auf die zweitletzte Position außen und als

Finne haben wir, sofern es keine Serienfinne zum Board

gab, eine 49er Select S10 genutzt. Warum gerade diese

und keine Deboichet, Hurricane oder was auch immer?

Ganz einfach: Weil sie in Deutschland sofort verfügbar

sind, ich die Fahreigenschaften der Selectfinnen kenne und

einzuschätzen weiß. Was nutzt es dir, wenn wir irgendeine

Customfinne in die Testboards schrauben, die du aber nicht

so einfach auf dem Markt bekommst?! Ja, Select Fins ist

auch ein Anzeigenkunde von uns – spricht für ihren Ge-

schmack und Qualitätsanspruch … Die Finnen sind einfach

gut, da ist sich die Branche einig. Bei den Segeln haben wir

die von den Herstellern empfohlenen Masten (100 Prozent)

verwendet und AL360-Carbongabeln (nur bei North Sails

die Herstellergabel). AL360 ist kein Anzeigenkunde von

uns, trotzdem gehören sie meiner bescheidenen Meinung

nach zu den besten Slalomgabeln auf dem Markt. Ich mag

den konischen Holmshape und die Tatsache, dass man nicht

wie bei manchen „Marktführergabeln“ noch eigenständig

Carbonlagen um die Holme rund ums Kopfstück laminieren

muss, damit sie mehr als drei Schläge aushalten.

Zum Spot Getestet haben wir Anfang und Mitte März

auf der Ostsee – unter realen Bedingungen also: böig –

kabbelig – anstrengend. Teilweise bei sieben Windstärken

unter PWA-Wettkampfbedingungen, mit Glück bei zwei-

stelligen Surftemperaturen, aber auch bei einstelligen. An

dieser Stelle noch kurz ein Wort in eigener Sache: Bereits

bei unserem letzten Slalomtest vor zwei Jahren waren wir

im März auf der Ostsee unterwegs. Wir wurden damals

von einigen „Experten“ kritisiert, dass man unter diesen

Bedingungen gar nicht testen könnte – es sei ja viel zu

kalt. ION Fuse (Achtung: Schleichwerbung!) sei Dank, ist

es sehr wohl möglich, zumal man als geübter Slalompilot

auch bei richtig Druck eigentlich nicht ins Wasser fällt.

Wenn man ansonsten seinen Sport nur in geheizten Hal-

len ausübt, mag es sein, dass man so verweichlicht ist,

dass man nur noch bei 30 Grad windsurfen gehen kann –

im Urlaub. Diesen Luxus können und wollen wir uns nicht

leisten. Wir brennen von innen! Wir wollen auf dem Was-

2011Slalom TexT AlexAnder lehmAnn

Alle FoTos © lArs WehrmAnn / surfshop-Kiel.de

ser windsurfen und nicht im Internet Schönwetterreden halten. Schön zu sehen, dass auch

unsere Kollegen ihren Arsch in der Hose gefunden haben und nun ebenfalls bei winterlichen

Temperaturen Material auf Nord- und Ostsee testen können. Natürlich geht das plötzlich

super. Zum Glück haben wir nie etwas anderes behauptet.

Zur Testauswahl Die Auswahl hat die Branche entschieden. Von uns aus ging eine Rundmail

an alle Hersteller, das gezeigte Material ist das Ergebnis der Einsendungen. Leider waren viele

interessante Produkte, wie zum Beispiel die Racesegel von Severne und Point 7, nicht rechtzei-

tig in Kiel. Das Neil-Pryde-Segel haben wir über Shops angefragt, das 8.6er war nach Herstel-

lerangaben aufgrund von Produktionsschwierigkeiten nicht lieferbar.

Zum Testergebnis Uns geht es in erster Linie um eine Charakterisierung des Materials. Wir wol-

len dir mit diesem Test aufzeigen, welches der Bretter und Segel für welchen Typ Windsurfer ge-

eignet sein könnte. Denn eines merkt man sofort: Gerade bei den Brettern ist das Fahrgefühl und

das erforderliche Können teilweise so unterschiedlich, dass es nur 100 Meter Gleitfahrt bedarf,

um eine Aussage treffen zu können. Dass man aber durch das richtige Tuning selbst ein leicht zu

fahrendes Board schneller und ein fliegendes Board leichter kontrollierbar machen kann, ist auch

klar. Aber unsere Aussagen sollen eine Richtung vorgeben und dir ein Gefühl dafür vermitteln,

wie der Grundcharakter der einzelnen Produkte ist. Und ein Wort zu den Noten: Insbesondere

bei einem Slalomtest sind sie wohl absoluter Schwachsinn. Warum, habe ich oben beschrieben:

die diversen Einstellungs- und Trimmmöglichkeiten, mit denen man die Performance teilweise

erheblich verändern kann. Warum auch immer: Insbesondere dem deutschen Windsurfer wurde

in den letzten drei Jahrzehnten beigebracht, man könne tatsächlich auf dem Wasser merken,

ob ein Brett neun oder acht Punkte in den Kategorien „Angleiten“ oder „Beschleunigung“ ver-

dient hätte … Diesem Notenwahn können wir uns nicht verschließen und bitten den tatsächlich

interessierten Leser einfach, diese zu ignorieren. Lies unsere Texte! Da beschreiben wir dir das

Produkt und danach solltest du eine Kaufentscheidung fällen. Aber glaube nicht an Noten. Bei

Slalommaterial könntest du allein durch eine andere Finne alle Ergebnisse auf den Kopf stellen.

Und wenn dem Tester mal ein Furz quer im Darm hängt, ist das sicherlich auch nicht so hilfreich.

Nimm sie also nur als Anhaltspunkt, nicht mehr – nicht weniger. Nirgendwo.

66 | Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 | 67| Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 |

slalomtestslalomtest

Preis in Euro

Länge

Breite

Volumen

offiziellesGewicht

gemessenes Gewicht

Relation

Finnenlänge (Material; System)

empfohleneSegelgrößen

alternative Größen

AnguloMagnum 84

1.499,-

236 cm

84 cm

132 l

7.610 g

7.500 g

56,8 g/l

50 cm (G10;TB)

7.0 – 9.5 qm

92 l-238 cm-60 cm112 l-238 cm-71 cm132 l-236 cm-84 cm

ExocetRS5

1.899,-

230 cm

73 cm

115 l

6.500 g

6.100 g

53 g/l

6.5 – 9.0 qm

80 l-235 cm-55 cm91 l-235 cm-59 cm100 l-235 cm-64 cm111 l-235 cm-69 cm115 l-230 cm-73 cm130 l-235 cm-83 cm

F2SX Racing 82

1.699,-

234 cm

82 cm

135 l

7.300 g

7.320 g

54,2 g/l

48 cm (G10;TB)

7.5 – 9.5 qm

91 l-238 cm-58 cm111 l-234 cm-69 cm135 l-234 cm-82 cm145 l-232 cm-85 cm

FanaticFalcon Slalom 134

1.699,-

230 cm

82 cm

134 l

7.400 g

7.600 g

56,7 g/l

7.0 – 9.5 qm

85 l-240 cm-58 cm101 l-235 cm-63 cm111 l-235 cm-69 cm121 l-230 cm-75 cm134 l-230 cm-82 cm 148 l-230 cm-85 cm

JPSlalom VII 76 PRO

1.699,-

235 cm

76 cm

121 l

6.900 g

7.100 g

58,7 g/l

7.0 – 9.5 qm

81 l-235 cm-56 cm92 l-235 cm-59 cm101 l-235 cm-65 cm112 l-235 cm-68 cm121 l-235 cm-76 cm

132 l-235 cm-82 cm

MistralSlalom 123

1.799,-

238 cm

75 cm

123 l

6.900 g

7.220 g

58,7 g/l

6.4 – 9.0 qm

78 l-238 cm-54 cm95 l-240 cm-59 cm110 l-240 cm-67 cm123 l-238 cm-75 cm140 l-238 cm-85 cm

Starboard iSonic 127

1.949,-

228 cm

85 cm

127 l

6.720 g

6.820 g

53,7 g/l

7.5 – 10.0 qm

80 l-243 cm-56,5 cm87 l-243 cm-56,5 cm90 l-241 cm-60 cm97 l-234 cm-64 cm107 l-235 cm-68,5 cm117 l-232 cm-75 cm117l-228 cm-80,5 cm127 l-228cm-85 cm137 l-231 cm-85 cm

TabouManta 85 Team

1.899,-

233 cm

85 cm

135 l

7.500 g

7.440 g

55,1 g/l

7.6 – 10.0 qm

63 l-222 cm-49 cm74 l-237 cm-54 cm86 l-233 cm-59 cm100 l-233 cm-65 cm110 l-233 cm-69 cm115 l-233 cm-75 cm125 l-233 cm-79 cm135 l-233 cm-85 cm

Angleiten

Beschleu nigung

Topspeedmedium Wind

Topspeedhigh Wind

Kontrolle

Halsen­eigenschaften

Durchgleiten

Komfort

9

9

9

9

10

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9

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9

9

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10

9

10

SlalomSegel TechniSche daTen

Preis in Euro

Vorliek

Gabel

gemessenes Gewicht

Relation

Latten

Camber

empfohlener und verwendeter Mast

Challenger SailsAero+ 8.7

952,-

520 cm

228 cm

7.960 g

914,9 g/qm

8

4

Challenger SailsRSS 99 490 SDM

GaastraVapor 8.6

939,-

492 cm

221 cm

7.340 g

853,5 g/qm

8

4

Gaastra 100 490 SDM

Gun Sails Mega XS 8.7

589,-

508 cm

226 cm

7.480 g

859,8 g/qm

8

4

Gun Sails Select 490

NaishGrand Prix Ltd. 8.8

929,-

512 cm

228 cm

5.440 g

618,2 g/qm

7

3

Naish 90 490 SDM

North Sailswarp F2011 8.6

1.240,-

512 cm

230 cm

6.380 g

741,9 g/qm

7

4

North SailsPlatinum 490 SDM

X.O Sails Gold Line 8.4

805,-

502 cm

228 cm

6.040 g

719 g/qm

8

4

X.O Gold C100

SlalomboardS TechniSche daTen

SlalomboardS fahreigenSchafTen

Angleiten

Beschleu nigung

Topspeedmedium Wind

Topspeedhigh Wind

Kontrolle

Halsen­eigenschaften

Durchgleiten

Komfort

SlalomSegel fahreigenSchafTen

10

9

10

10

9

8

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9

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8

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9

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slalomtestslalomtest

exoceT rS5

Am StrandDas Exocet RS5 ist das zweitgrößte aus der sechs Boards umfassenden Range. Der eigentlich passende Testkandidat, der RS6 mit 130 Liter Volumen und 83 Zentimeter Breite, war leider nicht rechtzeitig zum Test in Kiel. Doch der RS5 ist vom Shape her und damit auch hinsichtlich seiner Fahreigenschaften und Charakteristik laut Hersteller sehr vergleichbar mit dem RS6 – er ist eben einfach 15 Liter kleiner – also stand dem Vergleich nichts im Wege. Zu den Vorjahresmodellen wurde der RS5 und RS6 etwas gekürzt und die Outline ist eher parallel und nicht mehr ganz so rund. Das Unter-wasserschiff ist geprägt durch ein V, das im vorderen Teil beginnt und mit einer sehr leichten Doppelkonkave kombiniert ist. Vom Heck aus nach vorn wird das RS5 immer breiter und das Volumen ist gleichmäßig verteilt. Die sehr großflächigen Footpads sind mit dem DDSA-System (Double Density Shock Absorber) von Exocet ausgestattet. Die-se Heel Cushions sollen unangenehme Schläge absorbieren und nicht so direkt an den Fahrer weitergeben – und das stimmt. Egal bei welchem Exocet-Board, dieses System funktioniert einwandfrei. Sowohl für die vorderen als auch für die hinteren Schlaufen gibt es eine Plugreihe mit jeweils drei Optionen. Die Schlaufen haben neben der Schraube einen kleinen Pin, der in ein benachbartes Schraubenloch gesteckt wird, um ein Verdrehen der Fußschlaufen zu verhindern. Die Finne (ist nicht dabei und) wird mit dem Tuttle-Box-System montiert. Exocet entwickelt seine Shapes mit den Finnen von Select und so sind diese eine gute Wahl, sollte man sich für einen RS entscheiden.

Auf dem WasserWir können uns noch gut an unseren letzten Slalomtest erinnern, als seinerzeit das Slalomboard noch Warp SL hieß. Wir tauften es aufgrund seines ungewöhnlichen Shapes (inbesondere das Heck war sehr extravagant) und der dazu ebenfalls unge-wöhnlichen Fahreigenschaften auf „das Raumschiff“. Die neuen RS-Slalomboards haben mit diesem Raumschiff nichts mehr gemein. Nach einem langen Entwick-lungsprozess und dem zwischenzeitlichen Reset-Knopf-Drücken sind nun insbe-sondere die RS5 und RS6 auf der letzten Stufe des modernen Slalomboardshapes angekommen. Shaper und Windsurfrakete Patrice Belbeoc‘h hat ganze Arbeit ge-leistet. Bereits im letzten Herbst konnten wir uns bei seinem Besuch in Kiel von den neuen Shapes überzeugen und waren schon damals sehr angetan. Denn die neuen RS verbinden höchste Performance mit gleichzeitiger Laufruhe und Kontrollierbar-keit wie kaum ein anderer Shape. Obwohl der RS5 deutlich kleiner ist als die ande-ren Testkandidaten, braucht er den Vergleich in Sachen Angleiten nicht zu scheu-en. Übertragen auf den RS6 kämen sicherlich mit die besten Angleiteigenschaften der Gruppe zutage. Die Beschleunigung ist ebenfalls sehr gut, jedoch merkt man schon dabei, dass das Brett stabil auf dem Wasser liegt und auch kleinere Fußfehler ihm nichts anhaben können. Das RS bleibt stabil auf Halbwindkurs und erreicht sehr schnell eine sehr hohe Endgeschwindigkeit. Egal ob im mittleren oder oberen Windbereich. Das Board ist ganz vorn dabei und zeichnet sich durch eine nach oben scheinbar offene Leistungsskala aus. Es liegt dann letztendlich am Piloten, wie schnell man wird. Ebenfalls positiv anzumerken ist die unserer Meinung nach fast perfekte Balance aus dem Gefühl des Fliegens auf der einen und dem der trotzdem vorhandenen Kontrollsicherheit auf der anderen Seite. Unsere Testfinne, eine Select S09 mit 39 Zentimetern, erscheint dem einen oder anderen vielleicht in Verbindung mit einem 8.6er-Segel zu klein, ist sie aber nicht. Sie passt sensationell zum Brett und ist eine echte Empfehlung, vor allem auf Raumwindkursen. Wer an seinem Homespot zum größten Teil nur Halbwind unterwegs ist, dem empfehlen wir bei diesem Brett und dieser Segelgröße die 41er-S10. Sie ist zwar nur zwei Zentimeter länger, aber vom Shape her gerader und erzeugt so mehr Lift.

FazitDas RS macht richtig viel Spaß und bietet tolle Performance, für dessen Beherr-schung man kein World-Cup-Profi sein muss. Eine Empfehlung sowohl für den Slalomeinsteiger als auch den Profi.

angulo magnum 84

Am StrandDer Angulo Magnum 84 ist das größte der drei Boards umfassenden Range. Im Vergleich zum Vorjahr wurde für 2011 auf den ungewöhnlichen Noseshape ver-zichtet. Das Unterwasserschiff hat eine Doppelkonkave mit V. Das V endet auf Höhe der vorderen Fußschlaufen, im hinteren Teil des Boards existiert nur noch die Doppelkonkave. Am Heck hat das Board zwei lange, schmale Cutouts. Die Mast-schiene liegt in einer ganz leichten Deckkonkave. Für die vorderen Schlaufen gibt es eine Plugreihe mit drei, für die hinteren Schlaufen eine Plugreihe mit zwei Opti-onen. Ansonsten ist das Board sehr schlicht gehalten. Die Outline ist im Vergleich zu den anderen Boards der Gruppe recht rund. Die mitgelieferte Finne (Tuttle-Box) ist aus G10 und 50 Zentimeter lang. Der Shaper der Magnum ist hierzulande kein Unbekannter: Es ist Dieter Jocham von Horney!

Auf dem WasserZum ersten Mal überhaupt standen wir zu unserem Test auf einem Slalomboard von Angulo und so waren wir doch einigermaßen gespannt, was der Kollege Ex-Wave-Weltmeister uns für einen Hochleistungsboliden präsentiert. Eines wird gleich auf den ersten fünf Metern spürbar: Das Brett erfordert kaum Eingewöh-nungszeit. Es fühlt sich sehr vertraut an und man muss sich nicht besonders auf das Brett einstellen. Das wird vor allem sportlich ambitionierten Windsurfern ent-gegenkommen, die den Einstieg in diese Brettklasse wagen wollen. Es ist sicherlich der unkomplizierteste Begleiter der Gruppe. Das Brett liegt ruhig und ausbalanciert im Wasser, verzeiht beim Dümpeln Fehler, ohne zu unterschneiden. Das führt dazu, dass man seine Fußposition zum Angleiten nicht so genau wählen muss. Der Ma-gnum unterstützt den Piloten in kritischen Situationen oder in solchen, in denen man nach einer Halse im Getümmel ums schnelle Angleiten kämpfen muss. Die Beschleunigung ist dabei nicht so explosiv wie bei manch anderem Testkandidaten, jedoch ist sie gleichmäßig und ermöglicht auch nicht ganz so versierten (oder ab-gelenkten) Fahrern, sicher den Weg in die Schlaufen zu finden, ohne dabei Gefahr zu laufen, wie von einem bockigen Pferd abgeworfen zu werden. Mit Halt in den Schlaufen hat man eine angenehme Fahrposition. Man steht genau richtig, nicht zu weit außen, nicht zu weit innen, und kann so kräftig Druck auf die Kante aus-üben, um das Board bei hohem Topspeed zum Fliegen zu bringen. Dabei wird das Board nur im absoluten Grenzbereich etwas unruhiger, weit später als die meisten anderen Kandidaten im Test. Es bleibt auch bei raueren Bedingungen gut zu kon-trollieren. Alle, die es nicht in die Top 50 der internationalen Slalomelite schaffen würden, werden mit dem Magnum schneller unterwegs sein als mit manch ande-rem Brett der Gruppe, das zwar mehr Topspeed zu bieten hat, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass der Fahrer sehr hohes Fahrkönnen mitbringt. Halsen sind, wohl auch dank der runden Outline, ebenfalls für Nicht-Profis bei Fullspeed ein-leitbar. Der Angulo Magnum reagiert gut auf Fußsteuerung und verzeiht auch hier Fehler. Er geht sowohl in engere als auch in weitere Halsen, hält gut seinen Speed und kommt mit ein wenig Übung selbst bei langsameren Segelrotationen nicht aus dem Gleiten. Die 50er-Deep-Tuttle-Finne aus G10 passt gut zum Brett und unterstützt die Fahreigenschaften in jeder Situation. Unserer Meinung nach sollten leichtere Fahrer (unter 85 Kilo) und solche, die Segel kleiner als neun Quadratmeter auf dem Brett fahren wollen, im Magnum eine 48er – wenn nicht sogar nur eine 46er – einsetzen. Die Angleiteigenschaften leiden darunter nicht merklich und das Board wird gerade auf Raumkurs noch schneller und leichter zu kontrollieren.

FazitDer Angulo Magnum ist das Slalomboard mit der am einfachsten zugänglichen Performance in der Testgruppe. Ohne lange Eingewöhnungszeit kommt auch ein Slalomboardeinsteiger mit dem Magnum zurecht. Dabei bietet es aber eine tolle Gesamtperformance und versierteren Fahrern eine Plattform, mit der sie ganz weit vorn mitfahren können.

fanaTic falcon Slalom 134

Am StrandDer Fanatic Falcon SL 134 ist das zweitgrößte aus der sechs Boards umfassenden Board-Range. Im Vergleich zum Vorjahr hat es vollere Kanten und eine schnellere Rocker-Line erhalten. Das Unterwasserschiff beginnt an der Nose mit einer Doppel-konkave mit V, welches auf Höhe der Mastspur am stärksten ausgeprägt ist. Die Doppelkonkave endet am unteren Ende der Mastspur und von dort an existiert nur noch das V, welches bis zum Heck ausläuft. Insgesamt wirkt das Board recht dick, der Bereich um die Mastspur liegt in einer Deckkonkave, wodurch der Segeldruck-punkt tiefer liegt und sich die Kontrollwerte erhöhen sollen. Das Heck ist im Pintail-Shape gefertigt, im Unterwasserschiff finden sich keine Cutouts. Der Falcon hat für die vorderen und hinteren Schlaufen jeweils eine Plugreihe mit vier Optionen. Es wird keine Finne zum Board mitgeliefert (Tuttle-Box), der Hersteller empfiehlt zu allen Falcons die Finnen von Select.

Auf dem WasserDer Falcon ist uns seit dem Jahr 2007 sehr vertraut und so ist es für uns bei diesem Board am einfachsten, die Entwicklungsschritte von Jahr zu Jahr nachzuvollziehen. Und auch wenn viele meinen, man könne bei einem jährlichen Zyklus keine spürba-re Verbesserung herstellen, beweist der Falcon das Gegenteil. Er ist tatsächlich im-mer besser geworden, insbesondere die Kontrollwerte haben sich stark erhöht. In der Vergangenheit setzte Fanatic lange auf eine Monokonkave im Heck, da Shaper und Produktmanager der Meinung waren, dass dies die höchste Endgeschwindig-keit zur Folge haben müsste. So wie wir den Falcon kennengelernt haben, stimmte das sogar, allerdings wurde dabei vernachlässigt, dass die Wasseroberfläche in den seltensten Fällen spiegelglatt ist. Und so war der Falcon im Grenzbereich auf unru-higem Wasser so gut wie unkontrollierbar. Seit zwei Jahren setzt man nun auch auf ein V im Unterwasserschiff und siehe da: Man kann das Board auch ohne Beine aus Stahl über harten Chop länger als 30 Sekunden kontrolliert hinwegfliegen lassen. Der Falcon ist beim Dümpeln eine stabile Plattform, kommt sehr schnell ins Gleiten und beschleunigt innerhalb kurzer Zeit auf eine hohe Geschwindigkeit. Er bietet während der Beschleunigung gute Laufruhe und einen konstanten Geradeauslauf, sodass man mit ein wenig technischem Können ohne weitere Probleme in die Schlaufen steigen kann. Fährt man mit dem Falcon entspannt über das Wasser, ist auch die Endgeschwindigkeit entspannt, die Laufruhe ist sehr gut und man kann ohne große Anstrengungen weite Schläge zurücklegen. Doch der Falcon hat auch ein anderes Gesicht. Kommt eine starke Böe und fällt man dann ab, beschleunigt er explosionsartig auf einen sehr hohen Topspeed, nur das Fahrkönnen des Fahrers bestimmt dann das Ende des Tachos. Der Falcon fliegt, ohne dabei unkontrollier-bar zu werden. Generell erzeugt der Falcon (fast traditionell) mehr Auftrieb als viele seiner Kollegen, sodass wir dir eine kleinere Finne empfehlen würden. Selbst 95-Kilo-Piloten reicht unserer Meinung nach locker eine Select S10 mit 45 Zenti-meter beim Einsatz mit 8.6er-Segel. Im reinen Downwindeinsatz und bei leichte-ren Fahrern sogar nur eine 43er. Das Board wird dadurch noch laufruhiger und letztendlich noch schneller. Will man mit dem Falcon in die Halse fahren, braucht man selbst bei Fullspeed nicht ganz so viel Konzentration wie bei manch anderem Kollegen der Gruppe. Das Board dreht bereitwillig in den Turn, hält sehr gut seine Geschwindigkeit und kommt dank der guten Beschleunigung schnell wieder auf seinen Topspeed. Am 2011er-Falcon liegt es nun auf jeden Fall nicht mehr, wenn kein Teamrider in die Top 5 vorfährt …

FazitDer Falcon ist 2011 erneut einen Schritt in die richtige Richtung gegangen und bietet hohe Performance und tolle Handlingeigenschaften gleichermaßen. Damit ist das Board auch sehr sportlichen Windsurfern zu empfehlen, die sich an die Sla-lomklasse heranwagen und dann ihr Fahrkönnen mit dem Falcon von Mal zu Mal eine Stufe höher schrauben wollen.

f2 Sx racing 82

Am StrandVier unterschiedlich große SX Racing gibt es in der F2-Palette, der 82er ist das zweitgrößte Brett. Der SX Racing wurde für 2011 erstmalig von Daniel Aeberli komplett neu aufgelegt, nachdem der 2010er-Shape noch vom ehemaligen Shaper Patrik Diethelm war. Das Unterwasserschiff hat ein durchgängiges V, das im vor-deren Bereich sehr ausgeprägt ist und Richtung Heck immer flacher wird. Im vor-deren Teil gibt es zudem eine tiefe Doppelkonkave, die im Bereich der vorderen Fußschlaufen ausläuft. Der SX Racing hat einen sehr geraden Kantenverlauf und wirkt recht voluminös. Das Board hat am Heck zwei sehr tiefe und eckige, fast quadratische Cutouts, die in der Fläche aber reduziert wurden. Zwischen den hin-teren Footpads fällt das Deck in Richtung Heck deutlich ab, sodass man unter den Fußsohlen deutlich mehr Volumen hat, die Kante runder ist und man so sehr schön Druck auf diese ausüben kann. Der Heckshape ist ebenfalls besonders. Anstatt rund zusammenzulaufen, steht eine Art Rechteck mittig hervor. Für die hinteren und für die vorderen Schlaufen gibt es jeweils eine Plugreihe mit vier Optionen. Die Finne, eine 48 Zentimeter lange Choco Fin aus G10, wird mit dem Tuttle-Box-System montiert.

Auf dem WasserDer SX Racing hat einen sehr ausgewogenen Shape und liegt sehr stabil auf dem Wasser. Selbst wenn man nicht unmittelbar in der Brettmitte steht, verändert das Board nicht ohne Weiteres seinen Kurs. Das hat den positiven Begleiteffekt, dass auch nicht ganz so versierte Slalompiloten schnell die richtige Fußposition finden werden, um mit dem Brett über die Gleitschwelle zu kommen. Diese Hürde nimmt das SX Racing spielend. Es bleibt dabei sehr spurtreu und verzeiht auch kleine-re Fehler bei der Deckbelastung. In den Schlaufen angekommen beschleunigt es gleichmäßig auf eine gute Endgeschwindigkeit, ohne dass der Fahrer etwas dazu beitragen muss. Dabei ist das Board sehr laufruhig und bietet einen guten Mix aus lebhaftem Gefühl bei guter Kontrolle, auch in sehr rauen Bedingungen. Die Finne passt perfekt zu dem Brett, gefahren mit 8.5 Quadratmetern, und muss unserer Meinung nach nicht durch eine größere oder kleinere Finne (auch nicht eines anderen Herstellers) ersetzt werden. Nimmt der Wind zu, beschleunigt das Brett weiter, es fängt aber nie unkontrolliert zu fliegen an, sondern bleibt auch bei kabbeligem Wasser gut kontrollierbar. So hat man das Gefühl, dass das Board nicht unbegrenzt weiterbeschleunigt, sondern konstant seinen eigenen Topspeed hält und vor allem mit sehr guten Kontrollwerten punktet. Man kann sich vollends auf den richtigen Anstellwinkel des Riggs konzentrieren, das Board räumt einem dabei einen großen Spielraum ein. Und so ist auch die Einleitung der Halse bei hoher Geschwindigkeit möglich, ohne dass man vorher das Segel etwas aufma-chen müsste, um die Geschwindigkeit zu reduzieren. Es dreht sehr schön in den Turn, bei höherem Kantendruck erstaunlich eng. Dabei hilft es dem Brett, dass die erforderliche Geschwindigkeit, um zu gleiten, sehr gering ist und man auch nach langsameren Segelrotationen nicht sofort stehen bleibt. Das Board richtet sich nach der Kurvenfahrt sehr schön in die neue Richtung aus, die Nase dreht sich erfreulicherweise nicht so schnell in den Wind. So kann man mit dem SX vor allem nach Halsenmanövern Boden gutmachen und seinen Konkurrenten davonfahren. Ob der besondere Heckshape etwas bringt, können wir nicht wirklich beurteilen. Dazu hätte man ein direktes Vergleichsboard ohne „Schwänzchen“ gebraucht. Aber es stört unserer Meinung nach auch nicht, was angesichts manch anderer „Shapebesonderheit“, die wir in den vergangenen Jahren erlebt haben, ja schon als positiv zu bewerten ist.

FazitAlles in allem ist das SX ein sehr schönes Slalomboard ohne Schwächen, das vor allem im mittleren Windbereich seine Stärken hat und dessen Performance dank der ausgewogenen Fahrleistungen auch Slalomeinsteigern zugänglich ist.

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slalomtestslalomtest

Tabou manTa 85 Team

Am StrandDer Manta 85 Team ist das größte von acht Tabou-Slalomboards. Lediglich einzelne Größen (69 und 79 Liter) wurden im Vergleich zum Vorjahr verändert – der 85er gehört nicht dazu. Der Tabou Manta hat im Unterwasserschiff eine stark ausge-prägte Doppelkonkave mit einem ebenfalls stark ausgeprägten V. Am deutlichs-ten ist es zwischen der Nose und der Mastspur und läuft Richtung Heck langsam aus. Im Unterwasserschiff befinden sich im Heck zwei Cutouts und die Kanten des Boards wurden vor diesen auf einer Länge von circa 17 Zentimetern schräg abgeschnitten. Dadurch wurde die mit Wasser benetzte Fläche im Heck reduziert. Das Board hat sehr volle Rails und macht einen dicken Eindruck. Die Mastspur liegt in einer leichten Deckkonkave. Der Manta hat für die vorderen Schlaufen eine Plugreihe mit jeweils vier Optionen. Für die hinteren Schlaufen gibt es eine innere und eine äußere Plugreihe mit jeweils vier Optionen. Die Finne (ist nicht dabei und) wird bei dem Board mit dem Tuttle-Box-System montiert. Viele Teamfahrer nutzen im Manta Deboichet-Finnen. Beim 85er mit einem 8.6- bis 9.0-Quadratmeter-Segel werden 49 bis 52 Zentimeter lange Finnen genutzt. Die von uns genutzte Select S10 49 passt unserer Meinung nach auch sehr gut zum Brett und unterstützt die Fahreigenschaften in allen Bereichen.

Auf dem WasserKennst du eins, kennst du alle. Dieser Satz trifft im positiven Sinn auf die Tabou-Boards zu, denn eines steht anscheinend ganz oben auf der Agenda von Shaper Fabien Vollenweider: Fahrkomfort, Fahrkomfort und noch einmal Fahrkomfort. Ob nun Da Curve, 3S, Rocket oder Manta: Es ist, als würde man in seine Hausschlappen schlüp-fen, die sich aufgrund starker Schweißentwicklung mittlerweile zu 100 Prozent der Fußform angepasst haben. Auch wenn beim Manta die Pads nicht so weich gepolstert sind wie bei den Wave- und Crossoverboards von Tabou, ist das Brett ein sehr ange-nehmer Begleiter auch in rauen Bedingungen. Es bietet einen guten Mix aus vertrau-tem Fahrgefühl bei gleichzeitiger Performance, die hohen Ansprüchen gerecht wird. Der frische Franzose bedarf keiner Eingewöhnungszeit – drauftsellen und losfahren ist die Devise. Bereitwillig und ohne Mühe kommt der Manta mit der kleinsten Böe ins Rutschen. Die sanfte und gleichmäßige Beschleunigung ermöglicht dem Piloten, ohne Stress in die Schlaufen zu steigen. Dort stehend kann man dann mit gutem Kanten-druck auf hohe Geschwindigkeiten kommen. Bereits im mittleren Windbereich ist der Manta sehr schnell und dabei sehr einfach zu kontrollieren. Im oberen Windbereich bleibt der Manta mit gutem Topspeed vorn dabei, lässt sich aber nicht unbegrenzt weiter beschleunigen. Es ist der Fahrkomfort, der ihn auch hier auszeichnet, gerade in zunehmend schwierigen Bedingungen bei harschem Chop und steilen Dünungs-wellen. Die Manövereigenschaften sind ebenfalls entspannt. Die Halse lässt sich ohne Probleme einleiten. Mit beherztem Druck geht der Manta sogar in engere Turns und hält auch dabei sehr gut seinen Speed. Dank der sehr geringen Gleitgeschwindigkeit können selbst nicht ganz so geübte Slalompiloten sehr schnell die ersten Halsen durch-gleiten. Im Anschluss bietet der Manta dann wieder genügend Zeit, um sich neu zu sortieren und Gas zu geben. Der Manta ist sicherlich das Board, das zusammen mit dem F2 die größten Segel in der Gruppe vertragen kann. Selbst zehn Quadratmeter würden ihm nichts ausmachen und so können leichtere Fahrer bestimmt schon ab oberen drei Windstärken mit dem Manta übers Wasser gleiten. Er ist damit eine echte Leichtwindalternative für sportliche Windsurfer sowohl an der Küste als auch auf Seen.

FazitDer Manta bietet eine hohe Performance vor allem im mittleren Windbereich, die leicht zugänglich und leicht beherrschbar ist, sodass der Pilot sich voll auf seine Platzierungskämpfe und/oder das Rigg konzentrieren kann. Er ist dank seiner aus-gewogenen Fahrleistungen auch für Slalomeinsteiger zu empfehlen. Sie werden schnell Fortschritte machen und immer mehr Performance aus dem Manta heraus-kitzeln können.

STarboard iSonic 127

Am StrandDer Starboard iSonic 127 ist das zweitgrößte von neun unterschiedlichen Slalom-boards der Range. Im Vergleich zum Vorjahr hat das Board eine extrem tief Deck-konkave erhalten und die Kanten am Heck wurden verändert. Das Unterwasserschiff hat im vorderen Teil ein V, auf Höhe der vorderen Fußschlaufen endet dies und geht in eine Monokonkave über, zum Heck läuft es dann wieder in einem flachen V aus. Das Board läuft am Heck sehr spitz zu und es sieht so aus, als ob von dem Heck die runden Kanten einfach gerade abgeschnitten worden wären. Ebenfalls am Heck befinden sich zwei relativ flache Cutouts. Das Board hat die tiefste und größte Deck-konkave von allen getesteten Boards. Diese zieht sich von den vorderen Fußschlau-fen bis zur Nose. Dadurch sind die Rails im mittleren Teil extrem dick. Die neuen Starboard-Schlaufen haben eine Skala, an der man die eingestellte Größe ablesen kann und so seine persönliche Einstellung schnell wiederfindet. Für die vorderen Schlaufen gibt es eine Plugreihe mit drei Optionen, für die hinteren Schlaufen eine Plugreihe mit zwei Optionen. Die Fußschlaufen werden zusammen mit einem Plätt-chen verschraubt, welches ein Verdrehen der Fußschlaufen verhindert. Die Finne wird mit dem Tuttle-Box-System montiert. Das Brett wird ohne Finne ausgeliefert, der Hersteller empfiehlt die Slalomfinnen von Deboichet für die iSonic.

Auf dem WasserCrazy. Mein erster Gedanke nach fünf Metern. Der iSonic ist wirklich crazy. Nach fünf weiteren Metern dann mein zweiter Gedanke: Meine Fahreigenschaften rei-chen nicht aus, um das Board zu fahren. Der iSonic ist mit Sicherheit das Board in der Testgruppe, auf dem man sich am längsten einfahren muss. Entsprechend des ersten Eindrucks ist auch der Shape absolut crazy. Bei einer Länge von gerade einmal 228 Zentimetern ist das Brett mit 85 Zentimetern sehr breit und mit 127 Litern sehr dünn. Und es ist monsterleicht. Man hat das Gefühl, es würde auch angleiten, wenn man nackt mit dem Rücken zum Segel stehend den Verdau-ungsgasen des Bohneneintopfs vom Vorabend die Freiheit schenken würde. Und in der Sekunde, wo man sich über die Blitzangleitsituation noch freut, sitzt der Bohneintopf im Trapez, denn plötzlich ist das Board schon monsterschnell und man steht noch gar nicht in den Schlaufen. Um diese mit den Füßen zu finden, muss man so weit nach außen auf die Kante gehen, dass die Gabel auf alle Fälle vorher auf Klimmstangenhöhe montiert werden sollte, um sie später nicht auf Bauchnabelniveau zu haben. Mit dichtgeholtem Segel kennt das Board eigentlich nur eine Geschwindigkeit: Lichtgeschwindigkeit. Ob im mittleren Windbereich oder im oberen: Das Board dominiert die Testgruppe in allen Lagen. Dabei muss man jedoch schon im mittleren Windbereich höllisch aufpassen und sollte nicht eine Sekunde unkonzentriert sein. Das Board definiert die Bezeichnung „fliegt über Chop“ neu, denn eigentlich hat man das Gefühl, dass nur noch die Finnen-spitze des iSonic das Wasser streichelt. Um die Halse einzuleiten, muss man fast etwas vom Gas gehen, wenn man nicht abgeworfen werden will. Und Konzent-ration ist auch gefragt, denn die Geschwindigkeit im Turn und die anschließende Beschleunigung ist atemberaubend. Der iSonic ist mit Abstand das am meisten auf reine Performance getrimmte Board der Testgruppe und macht damit seiner Bezeichnung „Slalomboard“ alle Ehre. Für sportlich ambitionierte Windsurfer ist es keine Empfehlung – es sei denn, sie lieben die Challenge, Black Beauty mit bloßen Händen zu zäumen.

FazitDer iSonic 127 ist eine Performance-Maschine und sicherlich das Brett mit den höchsten Beschleunigungs- und Geschwindigkeitswerten der Gruppe. Sehr, sehr gute Fahrer oder solche, die Oberschenkel und Oberarme eines Björn Dunkerbecks besitzen, werden aus dem Lachen nicht mehr rauskommen, wenn sie mit dem iSonic Raumschiff Enterprise überholen. Nicht ganz so geübten Fahrern können wir, vor-sichtig ausgedrückt, den iSonic nicht ganz so herzlich empfehlen.

miSTral Slalom 123

Am StrandDer 123er ist das zweitgrößte von fünf unterschiedlichen Slalomboards aus dem Hause Mistral. Leider war die große Version nicht zu unserem Test verfügbar. Wir haben mit diesem Board zum ersten Mal einen Mistral unter den Füßen gehabt, seit Anders Bringdal die Lizenz für die Windsurfabteilung übernommen hat. Es ist das einzige Brett im Test (und das erste, was wir seit Langem sehen), das nicht von Cobra hergestellt wurde. Zur Haltbarkeit können wir nach drei oder vier Testfahrten natür-lich nichts sagen. Unser Testboard hat unsere sicherlich nicht besonders pflegliche Umgangsweise anstandslos überstanden und macht keinen sonderlich empfindli-chen Eindruck. Auch die Verarbeitung wirkt auf uns sauber und tadellos. Die Unre-gelmäßigkeit des sehr körnigen Standlacks macht auf uns einen eher charmanten, da custom-ähnlichen Eindruck. Am Heck befinden sich im Unterwasserschiff zwei Cutouts. Das Board hat sehr dünne Rails und zwischen dem Heck und dem Bereich vor der Mastspur ist das Volumen gleichmäßig verteilt. Das Board ist mit DaKine-Schlaufen ausgestattet. Für die vorderen Schlaufen gibt es eine äußere Plugreihe und zwei innere mit jeweils drei Optionen. So kann man die Schlaufen auch für sehr breite Füße problemlos einstellen. Für die hinteren Schlaufen gibt es jeweils zwei Plugreihen – eine außen, eine weiter innen. Dabei gibt es für die hintere Schraube nur eine mögliche Position und für die vordere Schraube zwei. Die Finne (es wird keine mit ausgeliefert) wird bei dem Board mit dem Tuttle-Box-System montiert.

Auf dem WasserObwohl wir noch nie auf einem Brett von Anders Bringdal standen, fühlte es sich gleich nach den ersten Metern an, als hätten wir in unserem Leben nie etwas an-deres probiert. Ähnlich wie beim Angulo-Board stellt man sich aufs Mistral-Board rauf und fühlt sich sofort wohl. Der Shape wirkt eher konservativ und dadurch sehr vertraut. Ohne jede Eingewöhnungszeit findet man intuitiv die richtige Fußposition zum Angleiten und kann blind während der Beschleunigung in die guten Schlau-fen steigen. Gerade beim Angleiten ist der Slalom 123 überhaupt nicht sensibel und man kann das Brett auch bei nicht ganz optimaler Position oder dann, wenn es schnell gehen muss, über die Gleitschwelle bringen. Es reagiert gut auf Segeldruck, die raue Standfläche ist barfuß bestimmt eine Herausforderung, mit Schuhen steht man wie einzementiert und rutscht auch nicht bei einer plötzlichen Böe von Deck. Das Board wirkt in keiner Situation überfordert und lässt sich auf jeden Fahrstil des Fahrers ein. Es geht problemlos über die Gleitschwelle und beschleunigt eher kon-stant denn explosiv auf eine gute Endgeschwindigkeit. So dahingleitend könnte man fast meinen, man steht auf einem sportlichen Freerideboard. Der Mistral SL ist zu keiner Zeit unruhig, der Shape funktioniert auch in rauen Bedingungen tadellos. Über die Finne gefahren mit richtig Druck im Segel läuft das Brett deutlich freier und erreicht eine hohe Endgeschwindigkeit. Auch dabei bleibt es angenehm zu kontrollieren und hält stabil seine Spur. Wir würden das Board als sehr angenehmen Begleiter beschreiben, dem vielleicht die Radikalität und Grenzbereichperformance eines auf reinen Endspeed getrimmten Slalomboards etwas abgeht, doch dafür hat man gerade über längere Schläge auch noch nach Minuten keinen Krampf im Bein. Dank der guten Kontrollwerte fahren so auch die schnellsten Boards der Gruppe in sehr rauen Bedingungen dem Mistral-Board nicht einfach auf und davon. FazitDer Mistral Slalom ist ein sehr angenehmer Begleiter, auf den man draufsteigt und sich sofort wohlfühlt. Es bedarf keiner Eingewöhnungszeit, um die Perfor-mance aus dem Brett zu kitzeln, es wirkt sehr vertraut und nie überfordernd. Es ist eine gute Empfehlung für alle ambitionierten Hobbyracer, die auf der einen Seite ein echtes Slalomboard suchen, auf der anderen Seite aber von dem teil-weise hohen erforderlichen Fahrkönnen zurückschrecken. Mit dem Mistral-Board musst du nicht die Qualitäten von Anders Bringdal mitbringen, um trotzdem eine Menge Spaß zu haben!

JP Slalom Vii 76

Am StrandDer JP Slalom VII 76 ist das drittgrößte aus der sechs Boards umfassenden Range. JP hat die Range noch einmal in zwei Klassen eingeteilt (Leichtgewicht/Schwer-gewicht). Der JP Slalom VII 76 ist dabei das größte Board aus der Leichtgewicht-Klasse. Leider haben wir den für diese Testgruppe eigentlich besser passenden 132er (mit 83 Zentimeter Breite) nicht rechtzeitig an den Start bekommen. Im Vergleich zum Vorjahr hat das Board im Heck mehr Fläche erhalten, um einen paralleleren Stand zu ermöglichen. Das Unterwasserschiff hat ein durchgängi-ges, flaches V. Am Heck befinden sich zwei Cutouts. Das Board hat recht große, dünne Footpads, die auf einem stark erhöhten Bereich montiert sind. Durch diese höhere Position soll es dem Fahrer erleichtert werden, über einen besseren Kantengrip Druck auf das Board auszuüben. Unser erster Gedanke hinsichtlich der Outline des Brettes war, es wirkt ein wenig wie ein „Zäpfchen“: Die Nose ist spitz, flach und hat wenig Fläche. Richtung Heck läuft die Outline sehr pa-rallel zu und endet in dem breiten Heck. Für die hinteren und für die vorderen Schlaufen gibt es jeweils eine Plugreihe mit vier Optionen. Das Board kommt ohne Finne (Tuttle-Box).

Auf dem WasserBeim Dümpeln sind die deutlichen Erhebungen unter den Footpads gewöhnungs-bedürftig. Auch der Shape wirkt auf Anhieb nicht so vertraut wie die anderen Test-boards der Gruppe und erfordert etwas Eingewöhnungszeit. Das Brett liegt aber ansonsten stabil im Wasser und kommt mit Druck im Segel auch ins Gleiten. Steht man das erste Mal in den Schlaufen auf dem erhöhten Deck, fällt sofort auf, wie schön sich die Rundung der Fußsohle anpasst. Man kann sich so wirklich sehr gut zurücklehnen und das Board über die Kante fahren. Die Beschleunigung des Boards ist eher gleichmäßig denn explosiv und mündet in einer guten Endgeschwindig-keit. Bei mittlerem Wind ist das Board gut unterwegs, bei mehr Wind wird es recht sportlich, das Brett zu kontrollieren. Der Druck auf das hintere Bein wird enorm hoch, auf allen Kursen. Wir haben anfangs gedacht, es liegt an der Finne, und haben statt der 45er-Select-S10 erst eine 47er dann aber eine 43er und sogar eine 41er in das Brett geschraubt. Mit der größeren Finne wurde das Brett oben raus noch schwieriger zu kontrollieren. Mit den kleineren Finnen glitt das Board spürbar schlechter an und das Heck brach leicht aus, wenn man zu viel Druck gegeben hat, bevor die Endgeschwindigkeit erreicht wurde. Und unter Fullspeed flog das Board erstaunlicherweise nach wie vor von Chop zu Chop und war durch uns nicht besser zu kontrollieren. Die Rückfrage beim Hersteller ergab, dass ihrer Meinung nach die Selectfinnen nicht für die JP geeignet sind. Man solle besser die offiziellen JP-Finnen zu dem Board fahren. Stellt sich die Frage, warum diese nicht beim Brett dabei ist, wenn es doch angeblich so finnensensibel ist … Nichtsdestotrotz waren wir über die Fahrleistungen etwas überrascht. Ähnlich dem iSonic hatten wir das Gefühl, nicht gut genug zu sein, um alles aus dem Brett rauszuholen. Nur war der iSonic trotz dieses Gefühls auch auf Halbgas gefahren in allen Belangen überlegen. Wir haben nach dem Test dann mal geschaut, was andere internationale Magazine zu dem Brett schreiben. Und siehe da: Anscheinend sind die Kollegen auch nicht mit ihm zurechtgekommen. So landete die 112-Liter-Variante (68 Zentimeter Brei-te) beim Test des französischen Planch Mags auch auf dem letzten Platz. Gerade den Cheftester kennen wir gut und wissen, dass er ein sehr schneller Windsurfer ist. Jedoch ist auch bei dem Planch-Mag-Test die Referenzfinne eine Select S10… Ob es daran lag?

FazitDer JP Slalom ist etwas für Experten, die gern am Tuning ihres Materials tüfteln, um die optimale Leistung herauszuholen. Unser Fahrkönnen hat nicht ausgereicht, um das Board richtig schnell werden zu lassen, aber wir arbeiten an Oberschenkeln wie denen von Antoine Albeau!

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gaaSTra VaPor

Am StrandDas Vapor ist das World-Cup-Racesegel von Gaastra. Im Vergleich zum Vorjahr ist das Top weniger weit ausgestellt und das Segel hat ein neues „Insert Cut Out Clew“. Das Vapor hat acht Latten und fünf Mini-Battens, die mit einer sehr breiten und flachen Latte gefüllt sind. Vier Camber stabilisieren das Profil. Alle Latten sind von einer Seite auf das Segel genäht. Die Lattenenden werden auf der einen Seite mit einem Gummipad, auf der anderen Seite konstruktionsbe-dingt durch den Lattenspanner geschützt. Das Segel besteht fast ausschließlich aus Monofilm, lediglich im Unterliekbereich und an der Achterliekkante kommt X-Ply zum Einsatz. Die Gabelbaumaussparung in der Masttasche lässt sich mit zwei Reißverschlüssen von oben und unten verschließen. Es gibt eine Achter-lieköse und die für Gaastra typische, beidseitige Trimmrolle, welche unter der zweiten Latte liegen. Durch das „Insert Cut Out Clew“ geht das Segel vollflä-chig um das Gabelbaumende herum. Die Gabel bekommt man durch einen Klettverschluss an diese Position. Dadurch hat man eine verkürzte Gabellänge wie bei einem klassischen Cutout-Shape, hinter dem Gabelende steht jedoch zusätzliche Segelfläche zur Verfügung. Zwischen erster und zweiter Latte wird unterhalb des „Insert Cut Out Clew“ das Segelprofil an der Kante durch eine zusätzliche Mini-Batten stabilisiert. Die Unterliekkante ist bis zur Achterlieköse durch eine Gummilippe geschützt. Der leichte Mastprotektor verbirgt eine drei-fache Trimmrolle und einen Gurt, um zusätzliches Profil ins Unterliek zu ziehen. Der Mast wird durch einen Zapfen im Segel gehalten. Der Topbereich ist durch ein großes Gummipad geschützt.

Auf dem WasserDas Vapor hat von jeher eine andere Outline als seine Mitbewerber. Mit einer Mastlänge von nur 492 Zentimetern ist es deutlich gestauchter als alle anderen Segel im Test, wobei die Gabellänge mit 221 Zentimetern ebenfalls die kürzeste ist. Doch das liegt an dem besonderen „Cut Out Clew“ von Gaastra. Dieser ist mehr als 30 Zentimter ins Segel eingelassen, sodass die Gabellänge bei einem herkömmlichen Cutout von 20 Zentimetern ein etwas längeres Gabelmaß als die Mitbewerber hätte. Ob diese Neuerung nun tatsächlich ein Durchbruch ist, mögen wir nach den vier Testtagen nicht beurteilen. Fakt ist, das sich die Gabel dank der geringen Ausmaße versteift und man so ein direkteres Fahrgefühl er-langt. Und ob nun mit oder ohne Insert Clew: Konkurrenzfähig ist das Vapor. Frisch getrimmt sieht es nach wie vor sehr sauber und faltenfrei aus und macht so schon am Strand einen guten Eindruck. Auf dem Wasser macht sich das im Vergleich zum Vorgänger höhere Gewicht eigentlich nicht bemerkbar, sicherlich auch, weil das Segel sehr kompakt in den Händen liegt. Es fühlt sich so auch etwas kleiner an und es ist leicht, den richtigen Anstellwinkel zu finden, um ins Gleiten zu kommen. Dank starker Profilierung unter der Gabel ist das gar kein Problem, das Segel geht früh los und beschleunigt sehr schnell auf einen hohen Topspeed. Man hat mit dem Vapor im Geschwindigkeitsrausch das Gefühl, sehr eingelocked auf einer Position stehend immer mehr Gas geben zu können. Es ist absolut unempfindlich gegen Winddreher oder Böen, einmal im Trapez ein-gehakt, können einem wechselnde Winde nichts mehr anhaben. Auch in der Halse macht das Segel eine sehr gute Figur und setzt bereitwillig und schnell alle Kommandos des Fahrers um.

FazitDas Vapor ist ein kompaktes Racesegel mit sehr guten Leistungswerten in allen Lagen und auch für kleinere und leichtere Fahrer eine Empfehlung.

challenger SailS aero+

Am StrandDas Aero+ ist das World-Cup-Racesegel von Challenger Sails. Im Vergleich zum Vorjahr hat das Segel durch den überarbeiteten „S Shape“ mehr Power verlie-hen bekommen und soll sich dabei leicht anfühlen. Das Aero+hat acht Latten und fünf Mini-Battens, die mit einer sehr dünnen, breiten und weichen Latte gefüllt sind. An den vier untersten Latten befinden sich Camber. Die Latten sind wechselseitig auf das Segel genäht und die Lattenenden sind auf der einen Sei-te durch ein Gummipad, auf der anderen Seite konstruktionsbedingt durch den Lattenspanner geschützt. Das Segel besteht fast ausschließlich aus Monofilm, lediglich im Unterliek und im Topbereich sowie an der Vorliekbahn und bei der breiten Masttasche kommt X-Ply zum Einsatz. Die Masttasche ist sehr breit und ragt weit ins Segel hinein. Zwischen der fünften Latte und dem Top besteht die Masttasche aus Dacron. In einem Cutout unter der zweiten Latte liegen zwei Achterliekösen. Da diese Latte den Gabelbaum kreuzt, ist sie durch eine Gum-milippe geschützt. Die Unterliekkante ist bis zur ersten Latte ebenfalls durch eine Gummilippe geschützt. Die Gabelbaumaussparung in der Masttasche lässt sich mit einem Reißverschluss verschließen, sodass nur noch das Kopfstück zu sehen ist. Der lange und dünne Mastprotektor verbirgt eine dreifache Trimm-rolle und einen Gurt, um zusätzliches Profil ins Unterliek zu ziehen. Der Mast wird durch einen Zapfen im Segel gehalten und der Topbereich ist durch große Applikationen geschützt.

Auf dem WasserAuch wenn Challenger Sails in Deutschland nicht gerade in aller Munde ist, ha-ben wir natürlich von den Erfolgen des Aero+ bei diversen Speedevents gehört. Wir waren gespannt auf die Performance und wurden – um es kurz zu machen –nicht enttäuscht. Beim Dümpeln fühlt es sich deutlich größer an als 8.7 Qua-dratmeter. Das mag zum einen daran liegen, dass es mit einer Mastlänge von 520 Zentimetern deutlich gestreckter als die Mitbewerber und mit knapp acht Kilo auch deutlich das schwerste Segel der Gruppe ist. Deshalb liegt es sehr satt in der Hand und ein Stück Schwarzbrot sollte es zum Frühstück schon gewesen sein. Mit tiefem Shape unter der Gabel geht das Segel sehr früh los und be-schleunigt genauso schnell auf eine sehr gute Endgeschwindigkeit. Wir hatten das Gefühl, dass man mit dem Aero+ eine etwas andere Fahrtechnik anwenden muss. Man steht nicht so „locked-in“ wie bei den anderen performanceorien-tierten Racesegeln, sondern einen Tick aufrechter. Richtet seinen Körper eher seitlich nach vorn, als sich allzu stark nach hinten zu lehnen. Dazu kommt auch das weit ausgestellte Unterliek, das dazu beiträgt, dass man das Segel gar nicht weit nach hinten lehnen muss, um die Lücke zwischen Board und Rigg zu schließen. Mit mehr Wind geht auch das Tempo immer eine Stufe weiter aufwärts. Die Beschleunigung ist vielleicht nicht ganz so explosiv, jedoch mün-det sie in einer Höchstgeschwindigkeit, die den Vergleich mit keinem anderen Segel der Gruppe scheuen muss. Fährt man in die Halse, muss der Körper auf die besagte Schwarzbrotreserve zurückgreifen. Es erfordert schon etwas Kraft, das Segel aufs Wasser zu lehnen und dann wieder in die aufrechte Position zur Segelrotation zu bringen. Die Camber rotieren nicht ganz so soft und erfordern kräftig Druck, um durchzurotieren.

FazitDas Challenger Aero+ ist ein absolutes Hochleistungssegel mit tollem Topspeed in allen Windbereichen. Es ist ein ernst zu nehmender Wettbewerber für alle Marktteilnehmer und fuhr in unserer Testgruppe immer ganz vorn mit.

naiSh grand Prix limiTed

Am StrandDas Grand Prix Ltd. ist das Slalomsegel von Naish und soll Racesegel-Perfor-mance mit Freeride-Handling kombinieren. Im Vergleich zum Vorjahr sind zwei neue (kleine) Größen dazugekommen und es wurde mehr Ultralight-Scrim-Ma-terial zur weiteren Gewichtsreduzierung verbaut. Das Segel hat sieben Latten und drei mit einer kleinen runden Latte gefüllte Minibattens. Außerdem hat das Grand Prix drei Camber. Die Latten sind alle von einer Seite auf das Segel genäht und die Enden beidseitig durch Gummipads geschützt. In dem Bereich zwischen Unterliek und der dritten Latte ist Monofilm verbaut. Der restliche Teil des Segels besteht aus Naishs speziellem Ultralight-Scrim-X-Ply. Ebenso ist an der gesamten Unter- und Achterliekkante X-Ply verarbeitet und die Masttasche besteht ab der Latte über dem Gabelbaum aus Dacron. In einem kleinen Cutout unter der zweiten Latte befindet sich ein Achterliekring. Die zweite Latte ist durch aufgenähtes X-Ply geschützt, da sie die Gabel kreuzt. Die Unterliekkante ist bis zur ersten Latte durch eine Gummilippe geschützt, ebenso die unterste Naht im Unterliek. Der dünne Mastprotektor verbirgt eine um 90 Grad gedrehte Dreifach-Trimmrolle. Der Mast wird durch ein Gurtband im Segel gehalten, das Top ist durch ein Gummipad geschützt.

Auf dem WasserDas Grand Prix liegt beim Dümpeln so leicht wie kein anderes Segel der Gruppe in der Hand. Man hat das Gefühl, tatsächlich ein cambergestütztes Freeride-segel in den Händen zu halten. Knapp 5,5 Kilo sind für ein Racesegel dieser Größe aber auch sensationell. Dank der tiefen Profilierung, die sogar noch oberhalb des Gabelbaums erkennbar ist, geht das Grand Prix früh los. Die Be-schleunigung ist nicht gerade explosiv, aber konstant und so erreicht das Segel schnell eine gute Geschwindigkeit. Im unteren und mittleren Windbereich ist das Grand Prix ein sensationelles Segel. Es ist sehr ausbalanciert und kann mit den anderen Testkandidaten mithalten. Dabei kann man sich voll und ganz auf Platzierungskämpfe oder sein Board konzentrieren. Das Grand Prix verändert seinen Anstellwinkel nicht und liegt mit gleichmäßigem Druck in den Händen. Mit richtig eingestellten Trapeztampen könnte man so sicherlich zehn Kilome-ter weit freihändig fahren, kämen nicht ab und zu mal Böen ins Segel. Denn hier liegt die Schwäche des Grand Prix. Auch mit mehr Vorlielkspannung wird das Achterliek nicht ganz offen und das Profil bleibt höher im Segel als bei den anderen Racekandidaten. Das hat zur Folge, dass der Druckpunkt spürbar auf die hintere Hand rückt und man deutlich mehr Kraft aufbringen muss, um das Segel zu kontrollieren. Man wird in eine aufrechte Position gezogen, ist so nicht mehr in der Lage, den Speed aufs Brett zu bringen, und fällt zurück. Während manches Testsegel überpowered immer weiter beschleunigt, muss man beim Grand Prix aufmachen, um Druck aus dem Segel zu lassen. In den Halsen liegt das Grand Prix dann aber wieder wie eine Feder in den Hand und rotiert wie ein Freeridesegel. Dank der guten Gleiteigenschaften behält man seine Geschwindigkeit bei und gleitet Halsen auch durch, wenn man mal einen Fußfehler gemacht haben sollte.

FazitDas Naish Grand Prix LTD ist, vor allem im unteren und mittleren Windbereich, ein gutes Freeracesegel, das ein sensationelles Handling und gute Angleitei-genschaften zu bieten hat. Im oberen Windbereich kann es dann allerdings hinsichtlich der Top-Performance nicht mit den Mitbewerbern standhalten und erreicht nicht ganz so hohe Geschwindigkeiten.

gun SailS mega xS

Am StrandDas Mega XS ist das World-Cup-Racesegel von Gun Sails. Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Vorlieklänge verkürzt und die Aspect Ratio verändert. Das Segel hat acht Latten, die bis auf die zweite Latte alle von einer Seite auf das Segel genäht sind. Die Lattenenden sind beidseitig durch unterschiedliche Gummipads geschützt. Zu-sätzlich hat das Segel fünf Minibattens, die mit einer kleinen, runden und harten Latte gefüllt sind und nach oben hin an Länge zu nehmen. Außerdem hat das Mega XS vier Camber. Das Segel besteht fast ausschließlich aus Monofilm, lediglich das Unterliek, die Achterliekkante, der Topbereich und die breite Masttasche be-stehen aus X-Ply. Zwischen der ersten und der vierten Latte besteht die Masttasche aus grobmaschigem X-Ply, darüber kommt Lektra zum Einsatz. Die Gabelbaumaus-sparung lässt sich nach dem Anbringen der Gabel von oben und unten mit einem Reißverschluss verschließen. Die drei Achterliekösen liegen in einem riesigen Cutout unter der zweiten Latte, die durch eine Gummilippe geschützt ist, da sie die Gabel kreuzt. Ebenfalls ist die Unterliekkante bis zur ersten Latte durch eine Gummilippe geschützt. Der lange und dünne Mastprotektor ist im Moto-X-Style designt und beinhaltet eine um 90 Grad gedrehte, dreifache Trimmrolle und eine Gurt, um zusätzliches Profil ins Unterliek zu ziehen. Der Mast wird durch ein Gurtband im Segel gehalten und der Bereich ist durch Gumminähte geschützt.

Auf dem WasserKein anderes Segel im Test steht im aufgeriggten Zustand so faltenfrei da wie das Gun Sails Mega XS. Bis in die letzte Ecke ist das Monofilmmaterial gespannt wie eine Trommel, als hätte der Hersteller es in Oil of Olaz gebadet. Zieht man das um den Mastfuß liegende Gurtband an, erhält das Segel einen sehr tiefen Bauch unter der Gabel, der wiederum dafür sorgt, dass man mit dem Mega XS mit am frühsten ins Rutschen kommt. Das Segel ist das zweitschwerste im Test, ein Resultat der vielen Verstärkungen und mehrfach gedoppelten Segelbahnen in den Stresszonen. Damit dürfte das Gun-Sails-Segel das mit der höchsten Lebensdauer sein, erkauft sich dieses Plus aber mit etwas höheren Haltekräften beim Dümpeln. Das ist dann aber auch schon alles, denn sowie man sich eingehakt nach hinten lehnen kann, ist das Segel so stabil und ausbalanciert, dass es den Vergleich zu den Mitbewerbern in keinster Weise zu scheuen braucht. Das Mega XS beschleunigt schnell auf einen hohen Topspeed schon im mittleren Windbereich. Es gehört hier deutlich zu den schnellsten Segeln im Test. Wenn der Wind weiter zunimmt, ist es erstaunlich zu sehen, wie leicht das Segel zu kontrollieren bleibt. Während wir in vergleichbaren Bedingungen bei anderen Kandidaten schon ein Zwicken auf der hinteren Hand bemerkten, bleibt das Mega XS stoisch in seiner Position. Der Druckpunkt ist wie mit einem Vorschlaghammer festgenagelt. Das Loose Leech arbeitet hervorragend und lässt überwiegenden Druck aus dem Segel. Um den richtigen Vorliektrimm zu finden, ist der kleine Aufkleber FRED im Segeltop ein guter Anhaltspunkt. Man sollte das Segel sogar noch einen Zentimeter darüber hinaus durchziehen, denn der Segelshape gerade im unteren Bereich bleibt sehr bauchig und man kann das Feintuning (am besten mit einem Adjustable Outhaul) über das Achterliek vorneh-men. In den Halsen macht sich die Power des Segels bemerkbar, doch es rotiert sauber und beschleunigt den Piloten schnell wieder auf den Topspeed.

FazitDas Gun Sails Mega XS ist hinsichtlich des Preis-Leistungs-Verhältnisses nicht von einem anderen Planeten, es ist in einer anderen Galaxie unterwegs. Die Perfor-mance gerade im unteren und mittleren Windbereich ist sensationell – so muss ein Racesegel fahren.

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slalomtestslalomtest

x.o SailS goldline

Am StrandDas Goldline ist das World-Cup-Racesegel von X.O. Sails. Im Vergleich zum Vorjahr wurde das Gewicht um 30 Prozent und der Durchmesser der Latten reduziert. Das Segel hat acht Latten (die vier oberen sind zu 100 Prozent aus Carbon) und vier Mi-nibattens, die mit einer weichen, flachen Latte gefüllt sind. Die Lattenenden sind beidseitig durch Gummipads geschützt. Eine weitere Besonderheit an dem Segel: Die Lattentaschen sind nicht einseitig aufs Segel genäht. Vielmehr sind die Segelbahnen so verarbeitet worden, dass die Latten zwischen den Segelpannel liegen. Vier Camber sollen das Profil stabilisieren. Ab dem Panel zwischen der dritten und vierten Latte ist sehr engmaschiges, leichtes 1,5 Millimeter dünnes X-Ply vernäht. In dem Bereich darunter wurde Monofilm verbaut. Ebenfalls findet man X-Ply im Unterliek, an der gesamten Achterliekbahn und an der gesamten Masttasche. Die Gabelbaumaus-sparung lässt sich mit einem Reißverschluss von oben und unten zum Kopfstück hin verschließen. In dem zweiten, dritten und vierten Segelpannel befinden sich drei Finger breite X-Ply-Streifen mit Kevlarfäden, die von der Achterliekkante quer durch das Segel und um die Masttasche herum verlaufen. Diese Streifen nennt X.O. Sails „Strip Draft Locker“. Sie sollen für zusätzliche Stabilität im Profil sorgen. Am Achter-liek befinden sich zwei Ösen, die unter der zweiten Latte liegen. Diese ist durch eine Gummilippe geschützt, da sie die Gabel kreuzt. Die Unertliekkante ist bis zur ersten Latte ebenfalls durch eine Gummilippe geschützt. Der lange und leichte Mastprotektor ist im Moto-X-Style gefertigt und verbirgt eine dreifache Trimmrolle und einen Gurt, um zusätzliches Profil ins Unterliek zu ziehen. Der Mast wird durch ein Gurtband im Segel gehalten. Das Top ist durch dicke und großflächige Gummipads geschützt.

Auf dem WasserDas X.O. Sails ist das kleinste Segel der Testgruppe und mit gut sechs Kilo das zweitleichteste. Das macht sich auf dem Wasser sofort bemerkbar, wenn man aufs Brett gestiegen ist. Es bietet schon beim Dümpeln ein sehr gutes Handling, man findet intuitiv den richtigen Anstellwinkel für das Segel. Das X.O. bietet eine sehr breite Trimmrange. Man kann es bauchig fahren oder auch flach, je nach Wind und Wetter. Gewundert haben wir uns ein wenig über die Gabelmaßangabe. Bei moderatem Trimm haben wir die Gabel im oberen Achterliekloch, was das Ausmaß im Vergleich zum darunter liegenden Loch sogar noch verkürzt, auf 236 Zentime-ter gefahren, entgegen der Herstellerangabe von 228. Das tat den guten Fahrleis-tungen aber keinen Abbruch. Das X.O. ist ein Segel ohne erkennbare Schwächen und dank seiner variablen Trimmmöglichkeiten über einen breiten Einsatzbereich fahrbar. Dabei ist in allen Bedingungen vor allem das Handling das herausragende Kriterium des Segels. Bei den Angleit-, Beschleunigungs- und Geschwindigkeits-werten zeigt das X.O. ebenfalls keine Schwächen und ist ein konkurrenzfähiges Produkt. Mit etwas Ausprobieren findet man schnell den für sich perfekten Trimm. Dank des geringen Gewichts und der guten Handlingswerte ist das Segel vor allem auch für kleine oder leichte Windsurfer eine Empfehlung. Auch für solche, die sich schon länger mit dem Gedanken befasst haben, ob sie sich ein Slalomsegel kaufen sollen oder nicht. Das X.O. hat eine leicht zugängliche Performance und kann so auch dem Nicht-Profi zu sehr schnellen Geschwindigkeiten verhelfen. Vor den Hal-sen muss man ebenfalls keine Angst haben. Der Turn ist sehr leicht einzuleiten und auch die Segelrotation erfordert keinen Spinat in den Unterarmen.

FazitDas X.O. Goldline ist ein tolles Racesegel mit hervorragendem Handling und einem sehr breiten Trimmbereich. Es wird sehr guten wie auch noch nicht ganz so versierten Slalompiloten gleichermaßen viel Spaß bringen.

norTh SailS WarP f2011

Am StrandDas WARP F2011 ist das World-Cup-Racesegel von North Sails. Im Vergleich zum letzten Jahr wurde der Cutout-Shape am Achterliek etwas reduziert, Gewicht reduziert (eine Latte weniger) und an der Profilierung, vor allem vom Gabelbaum abwärts, gearbeitet. Das Segel hat sieben Latten und an den vier untersten sind Camber zur Profilstabilisierung. Die Latten sind alle von einer Seite auf das Segel genäht. Bis auf die beiden untersten sind alle Enden von der einen Seite durch ein Gummipad geschützt, von der anderen Seite konstruktionsbedingt durch die Lattenspanner. Im Top finden sich vier Mini-Battens, die mit einer flachen Latte gefüllt sind. Das Segel besteht fast ausschließlich aus Monofilm, lediglich im Unterliek, am Achterliek über den zwei Achterliekösen und an der breiten Masttasche kommt X-Ply zum Einsatz. Die zwei Achterliekösen sitzen in einem Cutout unter der zweiten Latte. Diese kreuzt den Gabelbaum und ist mit einer Gummilippe geschützt. Die Unterliekkante ist bis zur ersten Latte ebenfalls durch eine Gummilippe geschützt, ebenso die Hauptnaht im Unterliek. Der gewichts-reduzierte und dadurch klein ausfallende Mastprotektor verbirgt eine dreifache Trimmrolle und einen Spanngurt zur zusätzlichen Profilierung des Segels unter der Gabel. Der Mast wird durch einen Zapfen im Segel gehalten, das Top ist durch eine Gummilippe geschützt.

Auf dem WasserDas North Sails WARP F11 war, ist und bleibt eine Performance-Maschine. Da-ran lässt auch das neue Modell keinen Zweifel. Beim Dümpeln liegt es deutlich leichter in den Händen als das Vorgängermodell. Hier macht sich die deutliche Gewichtseinsparung sehr positiv bemerkbar. Über die Gleitschwelle rutscht es automatisch und liegt super stabil und ausbalanciert in der Hand. Die größte Neuerung des Segels ist sicherlich die stärkere Profilierung im unteren Segelbe-reich. Diese führt zu deutlich besseren Angleiteigenschaften und höherem Speed im mittleren Windbereich. Lange Zeit hatte North beim WARP auf reine Top-End-Performance gesetzt, ehe sich Ende 2009 viele Teamfahrer ein tieferes Profil wie beim RAM, dem Freeracesegel von North Sails, wünschten. Das ging nicht nur früher los, sondern wurde auch noch schneller, was die Ergebnisse der nationalen und internationalen Speedszene bewiesen. So wurde mit dem 2010er-Modell der erste Schritt in die richtige Richtung gemacht und mit dem 2011er noch weiter-gegangen. Das hat zur Folge, dass sich der Windeinsatzbereich, ohnehin DAS Markenzeichen aller North-Sails-Segel, nun deutlich erweitert hat. Das Segel geht unten raus (endlich) sehr gut los und beschleunigt den Piloten sehr schnell auf einen sehr hohen Topspeed. Das Beste an der Neuentwicklung ist, dass die Per-formance im oberen Windbereich nicht gelitten hat. Und das trotz des Verzichts auf eine Latte! Kaum ein anderes Segel konnten wir oben raus so lange fahren wie das WARP F11. Dazu beschleunigt es den Piloten immer weiter, sodass die Endgeschwindigkeit nicht vom Segel, sondern von der Performance des Fahrers abhängt. Durch die Halse geht es mit dem gleichen Topspeed und dank der Be-schleunigung setzt man sich nach jedem Manöver von den Mitbewerbern wieder ab. Das Handling ist dabei spürbar verbessert und man kann das Segel auch in schwierigen Momenten schnell in die richtige Positoin bringen.

FazitDas WARP F11 ist eines der performanceorientiertesten Slalomsegel in der Grup-pe mit Bestwerten in allen Bereichen. Besonders hervorzuheben sind die Angleit-eigenschaften und das aufgrund deutlicher Gewichtsabnahme stark verbesserte Handling im Vergleich zum Vorjahr.

76 | Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 |

slalomtest

klaas vogets erstes mal!

80 | Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 | 81| Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 |

lastshotlastshot

KLaas voGet in jaWS am 15. märz 2011, aufgenommen von JIMMIe hePP.

„Für mich war es das erste Mal in Jaws, da muss man sich natürlich erst einmal etwas zurechtfinden.

Allein das Aufbauen im Wasser und mit einer Impact-Weste zu windsurfen ist anfangs etwas gewöh-

nungsbedürftig. Ich musste mich erst einmal orientieren und checken, wo die Welle bricht. Zum Glück

waren wir nicht allein, sodass ich sehen konnte, wo sich Robby Naish, Jason Polakow und Levi Siver

positionieren, um die Welle zu nehmen. Meine ersten Wellen waren etwas zögerlich, ich war auf

einem ganz normalen Quad unterwegs und nicht wie die meisten anderen auf einem speziellen, etwas

längeren Jaws-Board. Der Speed auf so einer Welle ist kaum vergleichbar mit anderen Wellen, da muss

man mit so einem kurzen Board schon etwas aufpassen im Bottom Turn. Insgesamt hatte ich in den

vier Stunden auf dem Wasser zehn Wellen, von denen zwei oder drei richtig große Setwellen waren. In

dieser Welle steckt so eine unglaubliche Power, in der Tube könnte man einen Omnibus parken. Es war

ein unglaubliches Erlebnis, allerdings habe ich auch keinen Fehler gemacht.“

82 | Windsurfing Journal | ausgabe 1 / 2011 |

ausblick 02-2011

01 IntervIewspecIalAufgrund des sensationellen Feedbacks auf unser erstes Interviewspecial im Windsurfing Journal

02-2010 haben wir beschlossen, daraus eine feste Institution zu machen! Also wird auch die

Ausgabe 02-2011 wieder eine Vielzahl interessanter Gespräche enthalten. Welche Stars sich die

Ehre geben, wird noch nicht verraten …

02 testBei der letzten Ausgabe haben wir unsere Leser entscheiden lassen, ob wir in dieser Ausgabe

lieber Slalom- oder Freeridematerial untersuchen sollten. Das Ergebnis war denkbar knapp: 823

Mails haben uns erreicht. 424 votierten für den Slalomtest, 399 für einen Big-Freeride-Test. Und

da wir (statistisch gesehen) gut die Hälfte unserer Leser nicht enttäuschen wollen, findest du in der

kommenden Ausgabe den besagten Freeridetest: 8.0er-2-Cam-Segel und 140-Liter-Freerideboards!

03 technIkDie spinnen, die Finnen … Wir haben für dich drei der zurzeit angesagtesten Finnen im Speed-

windsurfbereich getestet. Die 50-Knoten-Finne von Wolfgang Lessacher „Rake 30“, die C3

Slingshot und die Select Casper Speed. Welche Finne hat am Ende die Nase vorn? Es wird

denkbar knapp, das können wir schon einmal vorwegnehmen. Bis zum Redaktionsschluss dieser

Ausgabe waren wir bereits zwei Mal auf dem Wasser und doch einigermaßen überrascht …

Dies und viele weitere spannende Themen rund um Liebe, Popcorn und Konfetti erwarten

dich Mitte Mai in deinem Surfshop, am Bahnhof oder Flughafen oder natürlich in deinem

Briefkasten … WAAASSS??? Du hast noch kein Abonnement von Deutschlands erotischstem

Windsurfmagazin? Dann schreib uns schnell eine Mail an [email protected] oder

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redaktionsanschriftWindsurfing Journal | Klausdorfer Weg 167 | 24148 KielFon +49 (0)431 996 99 77 | Fax +49 (0)431 996 99 [email protected]

gestaltung & konzeptionOUTLINE-GRAPHIx.DEJan Weisner (Inh.), Matthias Falk, Jonas Bronnert, Sven Krumbeck

mitarbeiter dieser ausgabeManuel Grafenauer, Tim Jacobsen, Kirsa Stoltenburg, Michi

Trapp, Jonas Wagner, Jonathan Klinck, Christian Sewening,

Meiko Möller, Janine Nicolai, Bernd Flessner, Gunnar

Asmussen, Sylvain Demercastel, Steffi Ritter.

chef vom dienstTim Jacobsen

fotografenLars Wehrmann, Marco Knopp, Jimmie Hepp, Julian Schlosser,

John Carter, Harald Steiner, Leon Jamaer, Julian Robinet,

Manuel Grafenauer, Brian Bojsen, Max Matissek, Eric Bellande.

shopanzeigenleitungTim Jacobsen, [email protected]

praktikantinSteffi Ritter

erscheinungsweise5 x im Jahr

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verlagTerra Oceanis Verlags GmbH & Co. KGwww.terraoceanisverlag.de

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im terra oceanis verlag erscheinen die titel: RAUS! Magazin (www.rausmagazin.de), Pedaliéro (www.pedaliero.de), Brett (www.brettmag.de), Free-Magazin (www.free-magazin.de), Kitelife (www.kitelife.de) und Silent World (www.silent-world.eu)

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ECORRECT Freeriding – das bedeutet unberührte Natur in Ihrer reinsten Form erleben und schützen.Thomas D, Frontmann der Fantastischen Vier und seit langem aktiver Umweltschützer, hat für die eco Freeride Marke PYUA seine erste Urban Sportstyle Kollektion designt. Das Ergebnis dieser ungewöhnli-chen Design-Kooperation steht für Style mit Verantwortung. Umweltschutz muss im täglichen Leben Normalität werden. PYUA verwendet überwiegend Textilien, welche aus recycelten Materialien gefertigt sind und ihrerseits auch wieder vollständig recycelt werden können. Für Thomas D ist PYUA deshalb „eine schöne Art, der Natur etwas zurück zu geben.“

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