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www.thueringen.de/th9/tll Landessortenversuche in Thüringen Winterbraugerste Vorläufiger Versuchsbericht 2016

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www.thueringen.de/th9/tll

Landessortenversuche in Thüringen

Winterbraugerste

Vorläufiger Versuchsbericht 2016

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Seite 2 von 14 Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft

Landessortenversuche in Thüringen - Winterbraugerste - Vorläufiger Versuchsbericht 2016 Stand: 08.08.2016 Themenblatt-Nr.: 23.02

Impressum Herausgeber: Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft

Naumburger Str. 98, 07743 Jena Tel.: 03641 683-0, Fax: 03641 683-390 Mail: [email protected]

Autor: Abteilung Pflanzenproduktion

Dipl.-Ing. agr. Ch. Guddat Tel: 036427/868-114, Fax: 036427/22340

August, 2016 2. ergänzte Auflage Copyright: Diese Veröffentlichung ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch die des Nachdrucks von Auszügen und der foto- mechanischen Wiedergabe sind dem Herausgeber vorbehalten.

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Versuchsbericht Landessortenversuche Winterbraugerste 2016 Seite 3 von 14

Inhalt Seite Hinweise zum Winterbraugerstenanbau 4

Sortenbeschreibungen 6

Kurzcharakteristik aller geprüften Sorten 8

Beschreibung der Standorte der Landessortenversuche 9

Erläuterungen zur Dokumentation der Landessortenversuche 10

Landessortenversuche Winterbraugerste von 2014 bis 2016 11

Standorte der Landessortenversuche von 2014 bis 2016 11

Allgemeine Versuchsbedingungen 2016 12

Ergebnisse der Lössstandorte - 2014-2016 13

Erträge 13

Die Auswertung der Landessortenversuche erfolgt bei Winterbraugerste in Thüringen gemeinsam in einer Mehrländerkooperation mit den Bundesländern Sachsen und Sachsen-Anhalt für das An-baugebiet der Lössstandorte.

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Seite 4 von 14 Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft

Hinweise zum Winterbraugerstenanbau

Seit einigen Jahren wird Winterbraugerste in Deutschland neben der Sommerbraugerste als

Rohstoff für die Malz- und Bierherstellung akzeptiert, wenngleich die Verarbeitungsindustrie

den Schwerpunkt weiterhin auf Sommerbraugerste legt. Damit bietet die Produktion von Win-

terbraugerste eine Nische und ist für die landwirtschaftliche Praxis in begrenztem Umfang inte-

ressant. Für die Betriebe ergibt sich im Wintergerstenanbau eine zusätzliche Verwertungsrich-

tung und Absatzmöglichkeit.

Vorteile für die landwirtschaftliche Praxis bestehen bei Winterbraugerste gegenüber Sommer-

braugerste in arbeitswirtschaftlicher Hinsicht (Aussaat ab Mitte September, früher Erntezeit-

punkt) sowie im höheren Ertragspotential, besserer Ausnutzung der Winterfeuchtigkeit und To-

lerierung von Frühsommertrockenheit und damit letztlich in meist deutlich höheren und stabile-

ren Erträgen.

Zu berücksichtigen ist jedoch die Gefahr von Auswinterungsschäden und durch Insekten ver-

ursachte Virusinfektionen im Herbst bei Winterbraugerste. Von Auswinterungsschäden war

Wintergerste im Jahr 2012 im Bundesgebiet regional stark betroffen. Die in den LSV geprüften

Winterbraugerstensorten besitzen nur eine mäßige oder schwache, d.h. mittlere bis geringe

Winterfestigkeit.

Als Vorfrüchte für Winterbraugerste eignen sich prinzipiell frühräumende Fruchtarten, da sie

ein gutes Absetzen des Bodens gewährleisten. Wintergetreide gilt es jedoch aufgrund der

Problematik des Fremdgetreidedurchwuchses zu vermeiden. Groß- und kleinköringe Legumi-

nosen sind wegen der Stickstoff-Hinterlassenschaft risikobehaftet und daher ebenfalls unge-

eignet. So kommen letztlich Wintergerste selbst, Sommergerste, Hafer, Kartoffeln und ggf.

Raps unter Berücksichtigung der Stickstoff-Hinterlassenschaft als Vorfrüchte für den Winter-

braugerstenanbau in Betracht.

Neben der Auswahl speziell für die Vermälzung geeigneter Sorten unterscheidet sich das Pro-

duktionsverfahren für Winterbraugerste von dem für Winterfuttergerste in der reduzierten Stick-

stoffdüngung zum Schossen. In Anbetracht sicherer Rohproteingehalte erfolgt die N-Düngung

in den LSV seit 2009 nur in einer Gabe von 100-110 kg N/ha unter Berücksichtigung des Nmin-

Gehaltes im Boden und in Abhängigkeit vom Standort. Die 2. N-Gabe zum Schossen entfällt in

der Regel. Um die Stoßgrenze im Rohproteingehalt von 11,5 % nicht zu überschreiten, ist

grundsätzlich die Nutzung der Stickstoffbedarfsanalyse für Winterbraugerste in Thüringen zu

empfehlen.

Derzeit sind in Deutschland 8 zweizeilige Winterbraugerstensorten zugelassen. Aktuell wurde

im Frühjahr 2016 die Sorte Rubinesse in Deutschland zugelassen. Auch künftig ist mit weiteren

neuen Sorten zu rechnen, da sich in der Wertprüfung des Bundessortenamtes zu Winterbrau-

gerste 2016 insgesamt 9 Stämme befanden.

Die zweizeiligen Winterbraugerstensorten blieben im Kornertrag bei niedrigerer N-Düngung in

den letzten Jahren im Mittel der Versuchsorte etwa 10 bis 18 dt/ha unter dem Niveau zweizeili-

ger Winterfuttergerstensorten (s. Tabelle 1, S. 5). Innerhalb der Versuchsjahre konnten die

Winterbraugersten in einzelnen Versuchsorten nur selten die Kornerträge der Winterfuttergers-

ten erreichen oder sogar übertreffen, so z.B. in Großenstein 2014 und in Walbeck 2014 und

2015. Im Jahr 2016 wurde der Ertragsnachteil gegenüber den zweizeiligen Winterfuttergersten

mit 13 bzw. 22 dt/ha an den Standorten Pommritz und Kirchengel deutlich (jedoch nur 1 zwei-

zeilige Sorte im Sortiment des LSV Winterfuttergerste vorhanden). Der Unterschied zwischen

der jeweils besten zweizeiligen Winterfutter- und Winterbraugerstensorte fiel in allen Jahren

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Versuchsbericht Landessortenversuche Winterbraugerste 2016 Seite 5 von 14

zugunsten der Winterfuttergerste aus. Hinsichtlich sicherer Rohproteingehalte hat sich die N-

Düngungsstrategie bei Winterbraugerste bewährt. Somit ist die Produktion von Winterbaugers-

te für die Betriebe eine Alternative sowohl für den Anbau von Sommerbraugerste als auch, bei

entsprechend besserer Bezahlung, von zweizeiliger Winterfuttergerste. Werden die Qualitäts-

ziele erfüllt, so kann Winterbraugerste in Abhängigkeit von den aktuellen Erzeugerpreisrelatio-

nen durchaus die Markterlöse von zweizeiliger Winterfuttergerste übertreffen. Zu berücksichti-

gen sind zudem die geringeren Kosten für die N-Düngung.

Zur Verbesserung der Ertragsfähigkeit und Qualität der Sorten sind weitere Anstrengungen der

Winterbraugerstenzüchter erforderlich, um das Produktionsverfahren lukrativer und sicherer zu

gestalten. Gleichzeitig muss sich auch die aufnehmende Hand als langfristig zuverlässiger

Marktpartner für das Produkt Winterbraugerste erweisen.

Sortenempfehlungen für den Anbau von Winterbraugerste leiten sich aus Ertragsleistungen,

Resistenzen und Qualitätssicherheit (insbesondere eines geringen Rohproteingehalts) ab.

Der Anbau von Winterbraugerste sollte hinsichtlich der Abnahme- und Preissicherheit gegen-

wärtig auf Vertragsbasis unter Festlegung von Qualitätskriterien, Sorte und Preis erfolgen.

Tabelle 1: Vergleich der Kornerträge und Rohproteingehalte von orthogonal geprüften zweizeiligen Winterbrau- und Winterfuttergersten in den LSV 2013-2016 auf Lössstandorten bei optimalem Fungizid- und Wachstumsreglereinsatz, aber unterschiedlicher N-Düngung (Braugerste reduziert, Futtergerste optimal)

Jahr Mittel der Jahre Versuchsorte

2013 2014 2015 2016 2016

Anzahl Versuche / Orte N=5 N=5 N=5 N=4 Gro-ßen-stein

Kirch-engel

Pomm-ritz

Wal-beck

Kornerträge Sortiments-mittel (dt/ha)

Winterbrau-gerste

72,9 98,4 100,1 101,7 100,3 91,9 102,1 112,5

Winterfutter-gerste

90,8 108,6 110,8 111,4 100,9 113,9 115,0 115,7

Differenz -17,9 -10,2 -10,7 -9,7 -0,6 -22,0 -12,9 -3,2

Kornerträge jeweils bes-te Sorte (dt/ha)

Winterbrau-gerste

77,6 103,1 104,1 104,1 102,6 96,5 106,1 117,4

Winterfutter-gerste

93,1 112,2 114,4 111,4 100,9 113,9 115,0 115,7

Differenz -15,5 -9,1 -10,3 -7,3 +1,7 -17,4 -8,9 +1,7

Rohprotein-gehalte Sortiments-mittel (%)

Winterbrau-gerste

10,2 9,4 8,8 * * * * *

Winterfutter-gerste

12,7 11,5 11,0 * * * * *

Differenz -2,5 -2,1 -2,2 * * * * *

* Daten liegen noch nicht vor

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Seite 6 von 14 Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft

Sortenbeschreibungen Bei den derzeit verfügbaren Winterbraugerstensorten gilt es zu beachten, dass sie nur über eine mittlere, geringere oder geringe Winterfestigkeit verfügen. Etincel wird mit mittlerer, Wintmalt und KWS Joy mit geringerer und KWS Liga mit geringer Winterfestigkeit eingeschätzt. Eine Beurteilung der Winterfestigkeit von Rubinesse ist derzeit nicht möglich. Alle hier beschriebenen Sorten besitzen Gelbmosaikvirusresistenz (BaYMV-1, BaMMV). Sorten mit besonderer Eignung für Thüringen: KWS Joy (ertragsbetont), KWS Liga (qualitäts-betont). Für den Anbau ist eine vertragliche Absicherung mit einem potenziellen Abnehmer zu empfehlen.

KWS Joy (zz) brachte wie in den Vorjahren weitgehend stabile, zumeist überdurchschnittliche

Korn- und Vollgerstenerträge und bewährte sich als leistungsstärkste zweizeilige Sorte. In der

Qualität überzeugt sie mit einem sehr geringen Rohproteingehalt, einem hohen Vollgerstenanteil

sowie einem mittleren bis hohen Hektolitergewicht. Dennoch ist der Anbau wegen der Bedeutung

weiterer Qualitätskriterien mit der aufnehmenden Hand bzw. dem Verarbeiter abzustimmen. KWS

Joy reift mittelspät. Aufgrund der stärkeren Neigung zu Lager und Halmknicken ist eine ausrei-

chende Halmstabilisierung zu empfehlen. Zu beachten ist ferner die stärkere Anfälligkeit für Mehl-

tau und vor allem Rhynchosporium. Mehrertrag durch Intensivierungsmaßnahmen: überdurch-

schnittlich.

KWS Liga (zz) lag 2016 wie auch in mehrjähriger Betrachtung etwa 5-Prozentpunkte unter den

Kornerträgen von KWS Joy. Eine ähnliche, teilweise auch größere Differenz bestand in den Voll-

gerstenerträgen. KWS Liga ist eine mittelspät reifende, qualitätsstarke und von Verabreitern be-

reits eingesetzte Sorte mit sehr geringem Rohproteingehalt, hohem Vollgerstenanteil und hohem

Hektolitergewicht sowie guten Verarbeitungseigenschaften. Die geringe Winterfestigkeit bleibt zu

beachten. Hinsichtlich der Tendenz zu Lager und Halmknicken ist sie etwas günstiger einzuschät-

zen als KWS Joy. Gegenüber Mehltau besteht stärkere bis starke Anfälligkeit. Mehrertrag durch

Intensivierungsmaßnahmen: durchschnittlich.

weitere mehrjährig geprüfte Sorten:

Wintmalt (zz) erzielte 2016 stabil mittlere Korn- und Vollgerstenerträge und bestätigte damit die

Leistungen der Vorjahre. Seitens des Züchterhauses wird Wintmalt keine größere Bedeutung mehr

zugemessen, wie auch die deutschlandweit kaum noch vorhandenen Vermehrungsflächen bele-

gen. Gleichwohl ist sie in der Verarbeitung noch eine akzeptierte Sorte. In den Landessortenversu-

chen stand Wintmalt in ihrer Funktion als Verrechnungssorte des Bundessortenamtes. Beim An-

bau sind die stärkere Lagerneigung sowie die Anfälligkeit gegen Mehltau und insbesondere Rhyn-

chosporium zu berücksichtigen. Mehrertrag durch Intensivierungsmaßnahmen: durchschnittlich.

Hickory (zz) stand nicht mehr in den Landessortenversuchen, da sie vom Züchterhaus in Deutsch-

land nicht weiter verfolgt wird. In den beiden Vorjahren zeigte sie sich leistungsstark und qualitäts-

sicher. Die Sorte mit mittlerer Winterfestigkeit reift mittelspät. Trotz des kurzen Wuchses ist auf-

grund der schwächeren Standfestigkeit eine Stabilisierung mit Wachstumsreglern ratsam.

zweijährig geprüfte Sorten:

Etincel (mz) stand unter dem Aspekt der Doppelnutzungsmöglichkeit als Brau- oder Futtergerste

in den Versuchen. In beiden Prüfjahren hob sich Etincel in den Kornerträgen deutlich von den

etablierten zweizeiligen Winterbraugerstensorten ab. Unter dem N-Düngungsregime für Braugerste

erfüllte die früher reifende Sorte bislang sicher die Anforderung an einen geringen Rohproteinge-

halt. Jedoch fällt sie in Hektolitergewicht sowie vor allem Vollgerstenanteil und Tausendkornmasse

gegenüber den bewährten Winterbraugerstensorten deutlich ab. Untersuchungen zur Verarbei-

tungseignung sind noch nicht abgeschlossen, im ersten Prüfjahr überzeugte sie aber in dieser Hin-

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Versuchsbericht Landessortenversuche Winterbraugerste 2016 Seite 7 von 14

sicht nicht vollständig. Etincel neigt sehr stark zum Halmknicken und auch Lager kann stärker auf-

treten. Deshalb ist eine sichere Halmstabilisierung erforderlich. Bei den Krankheiten ist auf die

stärkere Mehltauanfälligkeit zu achten.

Einjährig geprüfte Sorten:

Rubinesse (zz) wurde im Frühjahr 2016 in Deutschland zugelassen. Die mittelspät reifende Sorte

erreichte im ersten Prüfjahr insgesamt mittlere, in etwa mit Wintmalt vergleichbare Kornerträge. Da

der Vollgerstenanteil jedoch geringer ist, konnte sie in den Vollgerstenerträgen nicht mit den ande-

ren Sorten mithalten. Das Hektolitergewicht lag 2016 auf hohem, mit KWS Liga vergleichbarem

Niveau. Hinzuweisen ist auf die geringere Tausendkornmasse. Rubinesse neigt etwas stärker zu

Lager, zeigt sich aber im Halmknicken zumeist etwas günstiger. Positiv ist gute Blattgesundheit

gegenüber den mitgeprüften Sorten zu bewerten, da sie eine geringere Anfälligkeit für Mehltau,

Netzflecken, Rhynchosporium und Zwergrost zeigt.

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Seite 8 von 14 Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft

Kurzcharakteristik aller 2016 geprüften Sorten

Eigenschaften (Quelle : Beschreibende Sortenliste unter stärkerer Berücksichtigung der Landessortenversuche der Anbaugebiete)

Sorte

Typ

Züchter/Vertrieb

Zu

lassungsja

hr

Vermehrung in Thüringen

(ha)

Besta

ndesdic

hte

Korn

zahl / Ä

hre

Ta

usendkorn

masse

Reifezeit

Vollg

ers

tenante

il

Hekto

literg

ew

icht

Rohpro

tein

gehalt (

+ =

gerin

g)

Pfla

nzenlä

nge

Win

terf

estigkeit

Sta

ndfe

stigkeit

Resistenz gegen:

Me

hre

rtra

g d

urc

h

Inte

nsiv

ieru

ng

2015 2016 Halm

knic

ken

Ähre

nknic

ken

Me

hltau

Netz

fle

cken

Rhynchosporiu

m

Zw

erg

rost

Gelb

mo

saik

virus

KWS Joy zz KWS Lochow 2012 0 0 ++ - 0/+ mittelspät + 0/+ ++ 0/+ (0/-) 0/- 0/- 0/+ 0/- 0/+ - 0 + +++

KWS Liga zz KWS Lochow 2012 15 0 0/+ 0/- 0/+ mittelspät + + ++ 0/+ ( - ) 0 0 0 0/- 0 0 0/+ + ++

Wintmalt zz KWS Lochow 2007 0 0 ++ - 0/+ mittelspät + 0/+ + 0/+ 0/- 0/- 0 0/+ 0/- 0/+ - 0 + ++

Etincel mz Secobra/BayWa 2014 0 0 0 0/+ - mittelfrüh 0/- 0 + 0 0 0/- - - 0/- 0/- 0 0 0/+ + ++

Rubinesse zz Secobra/BayWa 2016 0 0 ++ - 0/- mittelspät 0 0/- 0 0 0/+ 0/+ 0/+ + +

0 = mittel, + = überdurchschnittlich, - = unterdurchschnittlich (…) wegen geringer Datengrundlage vorläufige Einschätzung

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Versuchsbericht Landessortenversuche Winterbraugerste 2016 Seite 9 von 14

Beschreibung der Standorte der Landessortenversuche

PLZ/Versuchsort Tel. Nr.

Stand-ort

Bodenform Bodenart Acker-zahl

Höhenlage (m)

langjähriges Ø

Tempe-ratur °C

NS (mm)

07580 Großenstein (TH) Tel.: 036602/5123200

Lö4b1 Löss-

Parabraunerde Lehm 51-58 300 8,0 606

99718 Kirchengel (TH) Tel.: 036379/40207

Lö1c1

Löss-Rendzina Lehm 60-65 305 7,8 556

01683 Nossen (SN) Tel. 035242/63225

Lö4

Löß-Bergstaugley

Löß-Fleckenstaugley

Lehm 65 255 8,1 643

02627 Pommritz (SN) Tel. 035939/81278

Lö5b Löß-

Braunstaugley

Lehm - sandiger

Lehm 64 230 8,6 698

06333 Hettstedt, OT-Walbeck (ST) Tel. 03476/554190

Lö3 lößbestimmte

Parabraunerde und Fahlerde

Lehm 70-80 240 8,6 491

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Seite 10 von 14 Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft

Erläuterung zur Dokumentation der Landessortenversuche in Thüringen

Die Landessortenversuche in Thüringen werden gemäß den "Richtlinien für die Durchführung von landwirtschaftlichen Wertprüfungen und Sortenversuchen" des Bundessortenamtes Hannover (Ausgabe 2000) angelegt und ausgewertet. Die Auswertung erfolgt gemeinsam mit den Bundes-ländern Sachsen-Anhalt und Sachsen für das Anbaugebiet der Lössstandorte.

Prüffaktoren, Merkmale, Bonituren und Bezugsbasis Prüffaktor Sorte Erfasst und ausgewertet werden im einjährigen Vergleich alle Sorten, die im

Landessortenversuch standen, unabhängig vom Zulassungsstatus. Intensitätsstufen Stufe I = ohne Fungizid, verminderter oder kein Einsatz von Wachs-

tumsreglern (unbehandelte Stufe) Stufe II = mit Fungizid, optimaler Einsatz von Wachstumsreglern (be-

handelte Stufe) Weitere Pflanzenschutzmaßnahmen, wie Unkraut- und Schädlingsbekämpfung sowie die Dün-gung, sind in allen Prüfgliedern der LSV identisch. Merkmale Dokumentiert werden nur die Merkmale, die der Beurteilung von Sortenei-

genschaften dienen. Bonituren erfolgen bei den visuell erfassten Merkmalen nach dem Grundschema 1...9,

entsprechend den o.g. Richtlinien (1 – Ausprägung fehlend oder sehr ge-ring...9 – sehr starke Ausprägung)

Bezugsbasis In die Bezugsbasis des jeweiligen Jahres gehen nur die Sorten ein, die im jeweiligen Anbaugebiet in allen drei Prüfjahren an allen Orten angebaut wurden (orthogonaler Kern).

Auswertung im einjährigen Vergleich - Die statistische Auswertung erfolgt als Einzelversuch. Die angegebenen Grenzdifferenzen (Irr-

tumswahrscheinlichkeit P=5%) gelten für den paarweisen Sortenvergleich. Auswertung im mehrjährigen Vergleich - In den Spalten der Jahre 2014 und 2015 sind nur noch die Sorten enthalten, die auch 2016 in

der Prüfung standen. Das Sortenmittel wird nur noch für die einzelnen Orte des aktuellen Prüf-jahres und nicht mehr für das Mittel aller Versuche angegeben.

- Die Bezugsbasis wird, wie oben beschrieben, jährlich neu ermittelt, so dass die Relativwerte in allen drei betrachteten Jahren auf die jeweils gleichen Sorten in den einzelnen Jahren bezogen sind. Durch die jährliche Änderung der Bezugsbasis können sich auch die Relativwerte für eine Sorte von Jahr zu Jahr ändern.

- In die Mittelwerte der bonitierten Merkmale gehen nur die Versuche ein, in denen eine Sor-tendifferenzierung auftritt. Dadurch kommt es zu einer unterschiedlichen Anzahl zusammenge-fasster Versuche.

- Eine unterschiedliche Anzahl von Versuchen tritt weiterhin auf, wenn Zählungen, Messungen oder Laboruntersuchungen an einzelnen Orten nicht durchgeführt wurden.

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Versuchsbericht Landessortenversuche Winterbraugerste 2016 Seite 11 von 14

Abkürzungsverzeichnis und Bedeutung der BSA-Noten

Abkürzungsverzeichnis Bedeutung der in BSA-Noten ausgedrückten Ausprägung

N = Anzahl der Versuchsorte bzw. Sorten Krankheiten Qualität

GD = Grenzdifferenz 1 fehlend oder sehr gering sehr niedrig (B) = Sorten der Bezugsbasis 2 sehr gering bis gering sehr niedrig bis niedrig BSA = Bundessortenamt 3 gering niedrig WP = Wertprüfung 4 gering bis mittel niedrig bis mittel LSV = Landessortenversuche 5 mittel mittel EU = Europäische Union 6 mittel bis stark mittel bis hoch TM/TS = Trockensubstanz/Trockenmasse 7 stark hoch RP = Rohprotein 8 stark bis sehr stark hoch bis sehr hoch HLG = Hektolitergewicht 9 sehr stark sehr hoch Lö = Löss V = Verwitterung GMVR = Gelbmosaikvirusresistenz

k.Z. = keine Zulassung

Landessortenversuche Winterbraugerste von 2014 bis 2016

Standorte der Landessortenversuche von 2014 bis 2016

Anbaugebiet Versuchsorte 2014 2015 2016

Lössstandorte Großenstein (TH) Kirchengel (TH) Nossen (SN) Pommritz (SN) Walbeck (ST)

x x x x x

x x x x x

x x - x x

- Versuch nicht angelegt oder nicht auswertbar: Standort Nossen 2016 nicht wertbar

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Seite 12 von 14 Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft

Allgemeine Versuchsbedingungen 2016

Versuchsnummer: 225 Versuchsanlage: Randomisierte zweifaktorielle Spaltanlage Großteilstücke: Intensivierungsstufen Kleinteilstücke: Sorten Anzahl der Wiederholungen: 2 Bezugsbasis: dreijährig orthogonaler Kern des Sortiments im Anbaugebiet

Prüfsortiment 2016

Sorte

BSA- Anbaugebiet Typ Züchter Zulassungsjahr

Nr. Lö Vertrieb

KWS Joy 2894 X zz KWS Lochow 2012

KWS Liga 2891 X zz KWS Lochow 2012

Wintmalt 2423 X zz KWS Lochow 2007

Etincel 3133 X mz Secobra/BayWa 2014

Rubinesse 3333 X zz Secobra/BayWa 2016

Sorten der Bezugsbasis (B)

Sorte Lössstandorte

KWS Joy X

KWS Liga X

Wintmalt X

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Versuchsbericht Landessortenversuche Winterbraugerste 2016 Seite 13 von 14

Ergebnisse - Lössstandorte 2014-2016

Erträge

Erträge, Absoluter Ertrag: Korn (dt/ha; 86 % TS), unbehandelte Stufe

Sorte Typ

Mittel der Jahre Versuchsorte

2014 2015 2016 2016

N=5 N=5 N=4 Großen-

stein Kirchen-

gel Pommritz Walbeck

KWS Joy (B) zz 79,7 90,9 88,0 70,7 83,2 89,4 108,6

KWS Liga (B) zz 80,8 87,9 85,6 75,0 79,4 89,2 98,9

Wintmalt (B) zz 81,6 87,4 88,8 73,1 83,7 90,7 107,7

Etincel mz 104,4 99,2 90,4 90,0 100,1 116,6

Rubinesse zz 89,7 71,8 89,8 95,1 102,3

Mittel 75,4 85,4 93,2 106,2

Mittel (B) 80,7 88,7 87,4 72,9 82,1 89,8 105,1

Grenzdiff. 9,3 7,0 5,8 5,9

Erträge, Relativer Ertrag: Korn (%), unbehandelte Stufe

Sorte Typ

Mittel der Jahre Versuchsorte

2014 2015 2016 2016

N=5 N=5 N=4 Großen-

stein Kirchen-

gel Pommritz Walbeck

KWS Joy (B) zz 99 102 101 97 101 100 103

KWS Liga (B) zz 100 99 98 103 97 99 94

Wintmalt (B) zz 101 98 102 100 102 101 103

Etincel mz 118 113 124 110 111 111

Rubinesse zz 103 98 109 106 97

Mittel 103 104 104 101

Mittel (B) dt/ha 80,7 88,7 87,4 72,9 82,1 89,8 105,1

Erträge, Absoluter Ertrag: Korn (dt/ha; 86 % TS), behandelte Stufe

Sorte Typ

Mittel der Jahre Versuchsorte

2014 2015 2016 2016

N=5 N=5 N=4 Großen-

stein Kirchen-

gel Pommritz Walbeck

KWS Joy (B) zz 98,6 104,1 104,1 98,4 96,5 104,1 117,4

KWS Liga (B) zz 96,6 96,5 98,4 100,2 89,3 97,0 107,1

Wintmalt (B) zz 97,5 97,8 102,4 101,7 92,3 101,3 114,5

Etincel mz 115,0 111,2 109,7 95,8 109,1 130,3

Rubinesse zz 102,4 98,9 91,7 106,1 113,2

Mittel 101,9 92,6 103,3 115,4

Mittel (B) 97,6 99,5 101,6 100,1 92,7 100,8 113,0

Grenzdiff. 9,3 7,0 5,8 5,9

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Seite 14 von 14 Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft

Ergebnisse - Lössstandorte 2014-2016

Erträge, Relativer Ertrag: Korn (%), behandelte Stufe

Sorte Typ

Mittel der Jahre Versuchsorte

2014 2015 2016 2016

N=5 N=5 N=4 Großen-

stein Kirchen-

gel Pommritz Walbeck

KWS Joy (B) zz 101 105 102 98 104 103 104

KWS Liga (B) zz 99 97 97 100 96 96 95

Wintmalt (B) zz 100 98 101 102 100 100 101

Etincel mz 116 109 110 103 108 115

Rubinesse zz 101 99 99 105 100

Mittel 102 100 102 102

Mittel (B) dt/ha 97,6 99,5 101,6 100,1 92,7 100,8 113,0

Erträge, Absoluter Ertrag: Korn (dt/ha; 86 % TS), Effekt der Intensivierung, behandelte Stufe minus unbehandelte Stufe

Sorte Typ

Mittel der Jahre Versuchsorte

2014 2015 2016 2016

N=5 N=5 N=4 Großen-

stein Kirchen-

gel Pommritz Walbeck

KWS Joy (B) zz 18,9 13,2 16,1 27,7 13,3 14,7 8,8

KWS Liga (B) zz 15,7 8,6 12,7 25,2 9,8 7,8 8,2

Wintmalt (B) zz 16,0 10,4 13,6 28,6 8,6 10,6 6,7

Etincel mz 10,6 12,0 19,4 5,8 9,1 13,7

Rubinesse zz 12,7 27,1 1,9 11,0 10,9

Mittel 26,5 7,1 10,1 9,2

Mittel (B) 16,9 10,7 14,2 27,2 10,6 11,0 7,9

Erträge, Relativer Ertrag: Korn (%), Effekt der Intensivierung, unbehandelte Stufe = 100

Sorte Typ

Mittel der Jahre Versuchsorte

2014 2015 2016 2016

N=5 N=5 N=4 Großen-

stein Kirchen-

gel Pommritz Walbeck

KWS Joy (B) zz 124 115 118 139 116 116 108

KWS Liga (B) zz 119 110 115 134 112 109 108

Wintmalt (B) zz 120 112 115 139 110 112 106

Etincel mz 110 112 121 106 109 112

Rubinesse zz 114 138 102 112 111

Mittel 135 108 111 109

Mittel (B) 121 112 116 137 113 112 108