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Wir – für die Stadt!

Führungsleitlinien der Stadt Leipzig

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Vorwort des Oberbürgermeisters

Liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter,

als Oberbürgermeister unserer Stadt habe ich täglich mit ver-schiedenen Führungskräften innerhalb und außerhalb der Stadt-verwaltung Kontakt. Deshalb weiß ich, wie entscheidend der Er-folg, aber auch das Ansehen einer Institution davon abhängen, wie gewinnend, motiviert und engagiert ihre Repräsentantinnen und Repräsentanten auftreten.

Allen Führungskräften kommt nicht nur hier eine Schlüsselposi-tion zu. Ihre tägliche Arbeit und ihr Verhalten haben eine große Wirkung – nach außen und nach innen. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns dessen bewusst sind. Ebenso wichtig ist, dass wir uns regelmäßig über unser Führungsverständnis austauschen, um gemeinsam Kernaussagen für das Führungsverhalten und die Mitarbeiterführung zu formulieren.

Bereits in meiner ersten Amtszeit haben wir in einer Klausur der Amts- und Referatsleiter/-innen intensiv über Führungsleit-

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linien diskutiert und gemeinsame Regeln der Zusammenarbeit formuliert. Seitdem hat sich nicht nur in der Verwaltung vieles verändert. Unser Verständnis von Arbeit, die Anforderungen an öffentliche Verwaltungen, das Kommunikationsverhalten heran-wachsender Generationen – all dies tangiert letztlich mittel- oder unmittelbar auch unser Führungsverhalten. Deshalb habe ich bereits zu einem frühen Zeitpunkt meiner zweiten Amtszeit angeregt, erneut über das Thema Führung und Leitlinien der Führung zu diskutieren.

Was wir mit einer derartigen Diskussion weder erreichen werden noch erreichen wollen, ist, dass wir alle perfekte, uniforme Füh-rungskräfte werden. Für erfolgreiche Führung gibt es aufgrund der zahlreichen Einflussfaktoren kein Patentrezept – ein erfolg-reiches Team lebt davon, dass es sich aus unterschiedlichen Persönlichkeiten mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten zusam-mensetzt. Entscheidend ist, dass es ein gemeinsames Verständ-nis von Verantwortung gibt und dass wir unsere eigene Rolle dabei reflektieren und im besten Falle auch weiter entwickeln.

Mein besonderer Dank gilt allen Mitwirkenden an diesem Betei-ligungsprozess, insbesondere der Projektgruppe unter Leitung von Frau Schimansky. Das Engagement und die konstruktive Arbeit bei der Entwicklung der Leitlinien zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Burkhard Jung Oberbürgermeister

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Grundverständnis unserer Führungsleitlinien

Woher kommt der Projektauftrag?

Das Thema Führungsleitlinien wurde in der vom Stadtrat beauf-tragten „Soll-Konzeption zur Weiterentwicklung des Organisa-tions- und Personalentwicklungskonzeptes“ als eine wesentliche Soll-Anforderung definiert. Der Oberbürgermeister hat in seiner Bürgermeisterklausur im September 2013 diese Einschätzung bestätigt und die Weiterentwicklung von Führungsleitlinien wur-de in das Arbeitsprogramm 2020 aufgenommen.

Nach der Behandlung des Themas in der Führungskräfteklausur im Januar 2014 hat sich die Projektgruppe „Führungsleitlinien“ unter der Leitung des Personalamtes, Abteilung Personalent-wicklung, gemeinsam mit fast 90 Führungskräften der Stadt Leipzig aus allen Ebenen einem intensiven Diskussions- und Erarbeitungsprozess gestellt. In Workshops und in Projekt-gruppensitzungen wurden Schwerpunkte für ein gemeinsames Führungsverständnis der Führungskräfte in der Stadt Leipzig diskutiert und entwickelt. Das Ergebnis dieses umfangreichen Prozesses legt die Projektgruppe als Diskussionsgrundlage vor.

Welche Zielsetzung haben die Führungsleitlinien?

Die Stadt Leipzig stellt mit ihren vielfältigen Aufgaben ganz un-terschiedliche Anforderungen an ihre Führungskräfte. Führungs-leitlinien dienen der Orientierung und haben zum Ziel, dass sich die Führungskräfte ihre generellen Führungsaufgaben bewusst machen, um sie bestmöglich zu erfüllen. Ergebnis des Pro-zesses soll ein gemeinsam erarbeitetes Verständnis zur Arbeit miteinander und eine gemeinsam formulierte Erwartungshaltung an die Organisationskultur sein.

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Das Verständnis von Führung soll in einem fortlaufenden Pro-zess reflektiert und weiterentwickelt werden. Führungsleitlinien sollen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Transparenz und Verlässlichkeit im Führungshandeln beitragen.

Wer ist Führungskraft?

Führungskräfte sind alle Vorgesetzten, die Verantwortung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben.

Für wen gelten die Führungsleitlinien?

Sie gelten für alle Führungskräfte auf allen Leitungsebenen der Stadt Leipzig.

Sind die Führungsleitlinien verbindlich?

Die Führungskräfte sind gegenüber ihren Vorgesetzten und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Einhaltung und Umset-zung der Leitlinien verantwortlich. In die im Jahr 2015 anstehen-de Novellierung der Dienstvereinbarung Mitarbeitergespräche (DV MAG Nr. 41 vom 10. Dezember 2012) werden die aus der Umsetzung der Führungsleitlinien resultierenden Anforderungen integriert.

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Wir – für die Stadt! Führungsleitlinien der Stadt Leipzig

Präambel

Wir begegnen anderen mit Wertschätzung und Respekt. Unsere Grundwerte sind Ehrlichkeit und Offenheit, Chancengerech-tigkeit und Vielfalt, Transparenz und Vertrauen. Bei unserer täglichen Arbeit in der Stadt Leipzig bestimmen Effektivität und Effizienz, demokratisches und rechtsstaatliches Verständnis, Mut und Lösungsorientierung unsere Arbeitsweise. Wir arbeiten im Auftrag des Oberbürgermeisters, hieraus erwächst unsere Pflicht zur Loyalität nach innen und außen.

Wir sind der gesetzlichen Aufgabenerfüllung und den strate-gischen Zielen der Stadt Leipzig aus dem Arbeitsprogramm 2020 verpflichtet und setzen diese um. Bei der Erfüllung unserer Aufgaben und der Erreichung der städtischen Ziele unterstützen wir uns gegenseitig strukturübergreifend. Obwohl wir unter-schiedliche Aufgaben erledigen, haben wir eine gesamtstäd-tische Sichtweise.

Wir sind ein Team. Wir – für die Stadt!

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Führungsverständnis

Führung ist die Grundvoraussetzung, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Daher haben wir Führungskräfte der Stadt Leipzig folgende Ansprüche an uns selbst:

• Wir denken gesamtstädtisch, geben Orientierung und ent-scheiden zielorientiert.

• Wir geben klare, erreichbare Ziele vor, unterstützen und kontrollieren die Zielerreichung.

• Wir verstehen Führung als unsere Hauptaufgabe und als ständigen Qualifikationsprozess. Wir sind uns unserer Rolle als Führungskräfte bewusst.

• Wir sind Vorbild.

• Wir sind offen für Veränderungen und gestalten diese aktiv mit. Wir fördern und unterstützen das Engagement und die Initiative unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Verantwortung

Führung ist vielschichtig: Sich selbst als Führungspersönlich-keit wahrnehmen und weiterentwickeln, im eigenen Team für Interessenausgleich sorgen, den täglichen Spagat zwischen strategischer Zielsetzung und operativem Handeln meistern, beim eigenen Tun die gesamte Stadt im Blick halten – dies alles gehört zur Führungsverantwortung. Das bedeutet, dass die Ver-antwortung als Führungskraft wechselseitige Bezüge hat:

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Die Verantwortung für die Stadt• Wir begreifen unsere Verantwortung bei der Erfüllung

unserer Aufgaben als Teil der gesamtstädtischen Ziele. Wir denken und arbeiten ressortübergreifend, geben und holen uns die dafür erforderlichen Informationen.

• Wir sind nicht nur Dienstleisterinnen und Dienstleister, son-dern Gestalterinnen und Gestalter. Hierbei ist die Stadtge-sellschaft unsere Partnerin.

• Wir sind verantwortlich für eine loyale, einheitliche Außen-kommunikation.

Die Verantwortung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter • Wir übernehmen und übertragen Verantwortung. Wir haben

Vertrauen in die Arbeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter.

• Wir sind in Abstimmung mit anderen verantwortlich für die Organisations- und Personalentwicklung und sorgen dafür, dass sich alle Potenziale bestmöglich entwickeln können.

• Wir verstehen kritische Situationen als Herausforderungen, nehmen diese an und finden Lösungen, die allen Seiten Perspektiven aufzeigen.

Die Verantwortung für uns selbst• Wir sind authentisch, natürliche Autorität ist uns wichtig.

• Wir geben auf uns acht.

• Wir machen uns unser eigenes Verhalten in unterschied-lichen Kontexten bewusst.

• Wir bleiben flexibel, lern- und anpassungsfähig und sorgen für eine Weiterentwicklung unserer Führungsfähigkeiten.

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Kommunikation und Zusammenarbeit

Erfolg hängt maßgeblich von Kommunikation ab. Deshalb sind verbindliche Regeln des Miteinanders zentrale Elemente einer positiven Führungskultur.

• Wir kommunizieren verbindlich, sachlich und in klarer Sprache. Unsere Kommunikation ist situationsgerecht und zeitnah.

• Wir sichern gemeinsam einen ständigen aufgaben- und adressatengerechten sowie zielorientierten Informations-fluss. Wir formulieren Erwartungen, geben Rückmeldung und fragen konsequent nach, um Zielklarheit zu sichern. Durch unsere Kommunikation tragen wir zur Klarheit und Transparenz von Entscheidungsprozessen bei.

• Wir begreifen unterschiedliche Auffassungen als Chance und nutzen unser Konfliktlösungspotenzial. Unsere Kommu-nikation setzt in Konfliktsituationen auch Grenzen: höflich, wertschätzend, bestimmt.

• Wir sind insbesondere für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erreichbare Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner.

• Wir begreifen die Pflege unserer Arbeitskontakte als Teil unserer Führungsaufgabe.

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Motivation

Motivation ist Voraussetzung für erfolgreiche Arbeit und ein kon-tinuierlicher Prozess. Motivation setzt Selbstmotivation voraus. • Wir schaffen ein Klima, das Freude an der Arbeit vermittelt.• Wir ermöglichen vertrauens- und verständnisvolle Zusam-

menarbeit.• Wir loben und üben konstruktive Kritik.• Wir schaffen persönliche Entwicklungsmöglichkeiten und

Perspektiven.

Personalentwicklung

Personalentwicklung ist eine grundlegende, nicht delegierbare Führungsaufgabe. Wer führt, trägt die Verantwortung für das Erkennen und die Entwicklung von Potenzialen ihrer/seiner Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter sowie auch die Stärkung eigener Kompetenzen und Führungsfähigkeiten.• Wir stärken die persönlichen Fähigkeiten, Einstellungen und

sozialen Kompetenzen im Team. • Wir erkennen, dass neben Fach- und Detailwissen im

eigenen Bereich ein breites Basiswissen über die gesamte Verwaltung erforderlich ist. Wir fördern Potenziale durch eine weitere fachliche und fachübergreifende Qualifikation.

• Wir stellen die Einarbeitung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sicher.

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Übersicht Projektgruppenmitglieder und Prozessmoderato-rinnen/ Prozessmoderatoren

Mitglieder der ProjektgruppeFrau Schimansky, Personalamt, Abteilungsleiterin Personalentwicklung, Aus- und Fortbildung – Projektleitung // Herr Baumgart, Vorsitzender Gesamtpersonalrat // Frau Dathe, Gesamtschwerbehindertenvertre-terin // Frau Franz, Eigenbetrieb Stadtreinigung Leipzig, Verwaltungs-leiterin // Herr Herrmann, Beratungsgesellschaft für Beteiligungsver-waltung Leipzig mbH (bbvl), Seniorberater – Projektbegleitung // Herr Jagels, Oper Leipzig, Verwaltungsdirektor // Frau Kühne, Personalamt, Abteilung Personalentwicklung, Aus- und Fortbildung, Sachbearbei-terin // Frau Lapön, Frauenbeauftragte der Stadtverwaltung Leipzig // Herr Leube, Leiter Geschäftsbereich I OBM und des Stadtrates // Herr Rochol, Stadtkasse, Sachgebietsleiter Kreditorenbuchhaltung und Stammdatenpflege PSCD // Herr Schrödl, Hauptamt, Abteilungsleiter Organisation und Dienste // Herr Dr. Tsapos, Amt für Jugend, Familie und Bildung, Amtsleiter // Frau van Suntum, Geschäftsbereich I OBM und des Stadtrates, Projektleiterin Sonderprojekt Gesetzliche Vertre-tung

Interne Moderatorinnen und ModeratorenFrau Büttner, Volkshochschule // Frau Grimm, Hauptamt // Frau Ned-dens, Stadtplanungsamt // Frau Dr. Schubert, Gesundheitsamt // Herr Simowitsch, Amt für Umweltschutz // Herr Wilde, Amt für SportStadt

ImpressumStadt Leipzig, PersonalamtStand: Mai 2015Bildnachweis:Titelbild: LTM GmbHBild Seite 6: Stadt Leipzig, Jürg Schrödl

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