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Wir sind Menschen der Schrift. Ein Gespräch mit Feryad Fazil Omar Katharina Brizić, Universität Freiburg, Deutschland LANGUAGE KEYWORDS: Northern Kurdish (Kurmanji etc.); Zazaki (Zazaki/Kirmancki/Dimilki); Gorani (Gorani/Hawrami); Central Kurdish (Sorani etc.); Southern Kurdish (Feyli etc.) AREA KEYWORDS: Middle East (Syria, Turkey, Iran, Iraq); Diaspora (Germany) ABSTRACT (ENGLISH) Feryad Fazil Omar is a scholar of literature and linguistics, a writer, and a poet from Iraqi Kurdistan. Already in Iraq but also in Germany, deprivation and obstacles as well as prohibition and impossibilities made him even stronger. His strength, however, is not expressed in powerless acts of violence. Rather, it is the word, the script, language, and writing that provide powerful resistance against prevalent conditions. This is particularly true of the situation of Kurdish. At the Institute of Kurdish Studies in Berlin, Feryad Fazil Omar offers insight into his approach to resistance in a very personal conversation. ABSTRACT (DEUTSCH) Feryad Fazil Omar ist Sprach- und Literaturwissenschaftler, Schriftsteller und Lyriker aus dem kurdischen Nordirak. Schon dort, aber oft auch in Deutschland haben Mangel und Verhinderung, Verbot und Unmöglichkeit ihn stark gemacht. Diese Stärke aber liegt nicht in ohnmächtiger Gewaltausübung. Die Kraft des Widerstands gegen herrschende Verhältnisse liegt vielmehr im Wort, in der Schrift, in der Sprache, in der Literatur. Wie sehr das gerade für das Kurdische zutrifft dies eröffnet Feryad Fazil Omar am Institut für Kurdische Studien in Berlin in einem sehr persönlichen Gespräch. ABSTRACT (KURDÎ-SORANÎ) ﮐﻮرﺗەی ﺑﺎسﮑﯽ زﻣﺎﻧەوان، ﻓەرﯾﺎد ﻓﺎزﯾﻞ ﻋﻮﻣەر زاﻧﺴﺘﮑﺎر زاﻧﺴﺘﯿﺌەدەﺑﮑﺎر،ﮑﯽ ﮐﻮردﺳﺘﺎن/ی ﻋﯿﺮاﻗە. چ ﻟە ﮐﻮردﺳﺘﺎن و چ# ﻧﻮوﺳەر و ﺷﺎﻋﯿﺮە، ﺧەەﻣﺎﮐﺎن،#ﻤﺎﻧﯿﺎﺷﺪا ﮐەﻣﻮﮐﻮڕﯾﯿەﮐﺎن، ﺗەﻧﮕﻮﭼە# ﺑەﮔﺸﺘﯽ ﻟە ﺋەﻘەدەﻏەﮐﺮدن و ﮐﺎرە ﻧەﺷﯿﺎوەﮐﺎن ﻟەﺑﺎﺗﯽ ﻻوازﮐﺮدن ﺋەوﯾﺎن ﮐﺎرﻟﺰﺑﻮوﻧە ھﯿﭻ ﭘەﯾﻮەﻧﺪﯾﯿەﮐﯽ ﺑەﺰﺗﺮ ﮐﺮدوووە.ﺋەم ﺑەھ ﺑەھﺘﻮاﻧﺎﯾﯿﺪا ﺗﻮﻧﺪ ﻟەﺑﻨﺎﻧەوە ﻧﯿﯿە. وﺗﯿﮋﯾﺒەﮐﺎرھﺰی ﺑەرﮔﺮﯾﮑﺎرﯾﯽ دژ ﺑە ﺑﺎرە دەﺳە:ﺗﺪارەﮐﺎن ﭘەﯾﻮەﻧﺪی ﺑە ھﻨﺎﻧﯽ وﺷە و ﻧﻮوﺳﯿﻨەوە ﻟە زﻣﺎن و ﺋەدەﺑﺪا ھەﯾە. ﺑەﮐﺎرھ- ﺋﺎیﮏ ﻟەﮔەڵ ﺑﺎری زﻣﺎﻧﯽ ﮐﻮردﯾﺪا ﮔﻮﻧﺠﺎوەﮑﻮﭘ ﺋەﻣە ﭼەﻧﺪ ﺟﻮان و ڕﻨﺪﻧﯽ ﺋەﻣە ﺋەوەﯾە، ﮐە ﻓەرﯾﺎد ﻓﺎزﯾﻞ ﻋﻮﻣەر ﻟە ﺋﯿﻨﺴﺘﯿﺘﻮوﺗﯽ ﺧﻮﺘﯽ و ﺑﻨﭽﯿﻨەﯾەﮐﯽ ﭘﺘەوی ﺑﯚ داﻧﺎوە. ﺋەمﮑﺎو ﻮردی ﻟە ﺑەرﻟﯿﻦ ﭘﻨە ﺑەر ﭼﺎو.ﮑەوﺗﻨەدا دەﺧﺮ ﺑﺎﺑەﺗﺎﻧە ﻟەم ﭼﺎوﭘ35

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Wir sind Menschen der Schrift. Ein Gespräch mit Feryad Fazil Omar

Katharina Brizić, Universität Freiburg, Deutschland

LANGUAGE KEYWORDS: Northern Kurdish (Kurmanji etc.);

Zazaki (Zazaki/Kirmancki/Dimilki); Gorani (Gorani/Hawrami); Central Kurdish (Sorani etc.); Southern Kurdish (Feyli etc.)

AREA KEYWORDS:

Middle East (Syria, Turkey, Iran, Iraq); Diaspora (Germany)

ABSTRACT (ENGLISH) Feryad Fazil Omar is a scholar of literature and linguistics, a writer, and a poet from Iraqi Kurdistan. Already in Iraq but also in Germany, deprivation and obstacles as well as prohibition and impossibilities made him even stronger. His strength, however, is not expressed in powerless acts of violence. Rather, it is the word, the script, language, and writing that provide powerful resistance against prevalent conditions. This is particularly true of the situation of Kurdish. At the Institute of Kurdish Studies in Berlin, Feryad Fazil Omar offers insight into his approach to resistance in a very personal conversation.

ABSTRACT (DEUTSCH) Feryad Fazil Omar ist Sprach- und Literaturwissenschaftler, Schriftsteller und Lyriker aus dem kurdischen Nordirak. Schon dort, aber oft auch in Deutschland haben Mangel und Verhinderung, Verbot und Unmöglichkeit ihn stark gemacht. Diese Stärke aber liegt nicht in ohnmächtiger Gewaltausübung. Die Kraft des Widerstands gegen herrschende Verhältnisse liegt vielmehr im Wort, in der Schrift, in der Sprache, in der Literatur. Wie sehr das gerade für das Kurdische zutrifft — dies eröffnet Feryad Fazil Omar am Institut für Kurdische Studien in Berlin in einem sehr persönlichen Gespräch.

ABSTRACT (KURDÎ-SORANÎ)

کورتەی باسزانستیئەدەبکار، فەریاد فازیل عومەر زانستکار کی زمانەوان،

نووسەر و شاعیرە، خە#کی کوردستان/ی عیراقە. چ لە کوردستان و چ بەگشتی لە ئە#مانیاشدا کەموکوڕییەکان، تەنگوچە#ەماکان،

کارل قەدەغەکردن و کارە نەشیاوەکان لەباتی الوازکردن ئەویان بەھ زتر کردوووە.ئەم بەھ زبوونە ھیچ پەیوەندییەکی بە

وتیژیبەکارھ نانەوە نییە.لەب تواناییدا توند

ھ زی بەرگریکاریی دژ بە بارە دەسە:تدارەکان پەیوەندی بە ئای -بەکارھ نانی وشە و نووسینەوە لە زمان و ئەدەبدا ھەیە.

–ئەمە چەند جوان و ڕ کوپ ک لەگەڵ باری زمانی کوردیدا گونجاوە

ئەمە ئەوەیە، کە فەریاد فازیل عومەر لە ئینستیتووتی خو ندنی وردی لە بەرلین پ کاو تی و بنچینەیەکی پتەوی بۆ داناوە. ئەم ک

بابەتانە لەم چاوپ کەوتنەدا دەخر نە بەر چاو.

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Fremd Als Feryad Fazil Omar 1978 nach Deutschland kommt, hat er bereits Dozenturen an den Universitäten Bagdad und Sulaimaniya1 hinter sich. In Anzug, Krawatte und mit dem Aktenkoffer in der Hand steigt er in ein Taxi in Berlin. “Woher kommen Sie?” fragt der Fahrer. “Aus Kurdistan,” antwortet Feryad Fazil Omar. Darauf rückt der Fahrer sichtlich etwas ab: “Haben Sie ein Messer?” Nicht Waffen, sondern Schriftstücke hat Feryad Fazil Omar im Gepäck, als er nach Deutschland kommt. Es sind erzählte und gehörte, geschriebene und ungeschriebene, und vor allem solche, die unbedingt noch geschrieben werden müssen. Das erzählteste und gehörteste, geschriebenste und ungeschriebenste aller Schriftstücke im Gepäck von Feryad Fazil Omar ist das Epos Mem u Zîn.2

Mem u Zîn.3 Ein Leitmotiv Mem u Zîn ist im Grunde eine übliche Geschichte nicht nur in der Region Kurdistan: die Geschichte einer unerfüllten Liebe. Aber die beiden Liebenden sind zugleich Symbole, denn sie gelangen ebensowenig zum gemeinsamen Glück wie die kurdischen Menschen und das Land Kurdistan. In erzählerischer Vielfalt ist Mem u Zîn über Generationen mündlich tradiert, unendlich verändert und neu komponiert worden. Es ist eine Erzählung “im Munde jeder Person in Kurdistan.” Aus der einen Geschichte wurden viele Geschichten, versehen mit der Mannigfaltigkeit individueller, familiärer und regionaler Eigenarten. Das Gerüst ist schlicht. Aber die besonders starke mündliche Tradition im Kurdischen hat dazu geführt, dass es zahllose Versionen der Geschichte gibt. Aus Mündlichkeit wird Schrift: Jener Dichter, der schließlich 1694 die Geschichte niederschreibt, ist Ahmedê Xanî (* 1650, † 1707) aus der Umgebung von Hakkâri (heute in der äußersten Südosttürkei gelegen). Mem u Zîn existiert seither in Wort und Schrift auf Kurdisch. Zugleich mit ihm gelangt die kurdische Dichtkunst zur Blüte. Und aus der Vielfalt wird Einheit. Denn auch dies geschieht im 17. Jahrhundert zum ersten Mal: In Mem u Zîn lässt der Dichter Ahmedê Xanî den Gedanken einer geeinten kurdischen Nation anklingen. Er tut dies unter dem Eindruck der folgenschweren Ereignisse seiner Zeit, als Kurdistan zwischen verschiedenen Großmächten zerrieben und zerteilt wird — etwas, das sich bis heute viele Male wiederholt hat. Zur damaligen Zeit sind es das Osmanische Reich einerseits und die persischen Safawiden andererseits, die Kurdistan untereinander aufteilen.

1 Die Universität Sulaimaniya, gegründet 1968, war die erste kurdische Universität. Sie wurde 1980 vom Regime Saddam Husseins nach Erbil zwangsverlegt und in Salahaddin Universität umbenannt. 2 Im eigentlichen Sinne ungeschrieben war Mem u Zîn natürlich nicht mehr; es lag ja im kurdischen Original vor (siehe dazu das folgende Unterkapitel). Feryad Fazil Omar war allerdings von dem

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Aller Geteiltheit, aller Gewalt zum Trotz lehnt sich der Dichter, Gelehrte und Mystiker Ahmedê Xanî mit seinem Mittel, der Sprache, auf: In Mem u Zîn symbolisiert der liebende Mann (Mem) den kurdischen Menschen, die liebende Frau (Zîn) aber das kurdische Land. Mem u Zîn ist solcherart als Epos tief in den Ereignissen des 17. Jahrhunderts verankert. Das schlichte Gerüst einer Liebesgeschichte wird zum meisterhaften literarischen Aufschrei gegen die kriegerische Gewalt, gegen die Unterwerfung und Aufteilung Kurdistans:

Wenn doch dereinst einmal geneigt uns wär’ das Glück Und einmal wir nur würden aus dem Schlaf erwachen!

Erhöb’ auch uns sich ein Beschützer in der Welt, Wenn doch einmal ein König auch für uns erschiene!

Dann würd’ sich allen zeigen uns’rer Künste Schwert, Und unsrer Feder Wert würd’ aller Welt sich kundtun.4 Wohl kaum hat Ahmedê Xanî geahnt, wie aktuell seine Verse bleiben sollten. Noch weniger mag er geahnt haben, dass er im 17. Jahrhundert poetisch vorwegnahm, was der französische Soziologe Pierre Bourdieu im 20. Jahrhundert für die Wissenschaft erneut formulieren sollte: Sprache ist [nur] so viel wert wie die Sprecher, die sie sprechen.5 Hätte Bourdieu nicht so viel später gelebt, man könnte seine Zeilen für die Verse von Ahmedê Xanî halten: Eine Sprache und Literatur — der Künste Schwert — erhält in der Welt nur dann ihren Wert, wenn ein Beschützer, ein König für sie einsteht. Ein König aber, oder gar ein demokratischer, unabhängiger Staat, steht für die Sprache Kurdisch bis heute nicht ein.6 Jedoch nicht mit der Waffe, sondern erneut mit dem Wort findet die Geschichte ihre Fortsetzung. Das Epos Mem u Zîn gelangt in die Diaspora, zuerst 1978 mit Feryad Fazil Omars Auswanderung aus Kurdistan/Irak nach Deutschland, dann in seinen Jahren und Jahrzehnten in Berlin: Feryad Fazil Omar hat die Geschichte Vers für Vers übersetzt. Ein Buch, das zuvor ungeschrieben war, ist jetzt geschrieben. Mem u Zîn, das mehr als dreihundert Jahre alte kurdische Epos von Ahmedê Xanî aus Hakkâri, hat im Jahr 2017 seinen Weg in die deutschsprachige Literatur gefunden.7

Wunsch getragen, das Epos auch ins Deutsche zu übersetzen. Gemeint ist also diese Übersetzung ins Deutsche, die 1978 noch ungeschrieben war. 3 Mem u Zîn ist hier, entgegen häufigem Usus, ohne diakritisches Zeichen über dem u geschrieben, da das ansonsten lange û (Bedeutung: und) im vorligenden Aussprachekontext unbetont ist und somit als kurzes u ausgesprochen wird. 4 Entnommen aus: Ahmedê Xanî in der Übersetzung von Feryad Fazil Omar (im Erscheinen). 5 Bourdieu (1977): 652 zitiert nach Dittmar (1997): 128. 6 Gleich mehrere Beiträge dieses Bandes befassen sich mit rezenten kurdischen Autonomie- bzw. Unabhängigkeitsbestrebungen; siehe u.a. Derince, dieser Band. 7 Erhältlich ab Ende 2017: Ahmedê Xanî in der Übersetzung von Feryad Fazil Omar (im Erscheinen).

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In der Vielfalt kurdischen Erzählens Feryad Fazil Omar ist in Kurdistan/Irak geboren und mit seinem Mutterdialekt Zentralkurdisch (Soranî) aufgewachsen. Die Vielfalt hält gleichwohl bald Einzug in sein Leben, zuerst in Form von Mobilität: “Als ich drei Jahre alt war, nahm mein Großvater mich an der Hand, setzte mich aufs Pferd und sagte: Das ist dein Pferd!” Bald beginnt auch die Vielfalt der Sprachen, denn die Familie legt Wert auf das Reisen. Wie in vielen kurdischen Familien, so auch hier reicht die Verwandtschaft über die irakischen Staatsgrenzen hinweg, so etwa in die Nachbargebiete im Iran. Im Jahr 1968 kommt Feryad Fazil Omar aus dem irakischen Kurdistan nach Bagdad. Nach schweren Unruhen und kurdischen Aufständen in den ersten Jahren erweist sich die Zeit schließlich doch als günstig, um in der irakischen Hauptstadt zu leben und zu studieren. Denn im März 1970 wird zwischen der irakischen Regierung und der kurdischen Seite unter Mustafa Barzani ein Abkommen geschlossen. Dieses besagt, dass bis 1974 die Autonomie für die kurdische Bevölkerung des Irak zu verwirklichen sei. Eine Zeit ungeahnter Freiheit beginnt. “Es war die Zeit,8 wo man blühen konnte, wo du nicht das Gefühl hattest, dass du unterdrückt wirst, dass du verfolgt bist!” 1970 bis 1974, das waren jene Jahre, da es kurdische Programme im irakischen Rundfunk gab. Das waren die Jahre, in denen man reisen, forschen konnte — was Feryad Fazil Omar tat. Mit drei, vier Freunden bereiste er das gesamte Kurdengebiet des Irak und Iran. Dabei machte er sich nicht nur mit den vielen Erscheinungsformen kurdischer Mündlichkeit, sondern gleich auch mit den arabischen Dialekten des Irak vertraut. Und es waren auch die Jahre, in denen kurdischsprachige Medien im Irak einen Anfang wagten — “wo ich selbst zum ersten Mal in der Geschichte der Kurden an der Bagdader Universität eine studentische Zeitschrift mit dem Namen Nobere [‘Erste Früchte’] herausgegeben habe! ...Natürlich, die Nummer zwei der Zeitschrift konnten wir dann nicht mehr [herausgeben]...”. Es war eine Zeit der Vielfalt, des Schreibens und Lernens, des Forschens und Reisens, des Erzählens und Lauschens — bevor alles erneut kollabierte. Und aller Gewalt zum Trotz Aber schon vor dem Kollaps in einem erneuten Irakisch-Kurdischen Krieg (1974-1975) ist im Irak vieles verboten, restringiert, begrenzt, unmöglich. Und es scheint,

8 Zitiert aus dem persönlichen Interview der Verfasserin dieses Beitrags mit Feryad Fazil Omar. Das Gespräch fand am 5. und 6. Juli 2017 im Institut für Kurdische Studien Berlin statt; die Publikation dieses Beitrags erfolgt mit freundlicher Unterstützung und Einwilligung von Feryad Fazil Omar. Im Folgenden werden alle Zitate aus den Ausführungen des Befragten in doppelten Anführungsstrichen kenntlich gemacht. Wörter, die stark betont wurden, sind kursiv gesetzt.

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als würde Feryad Fazil Omar in dieser Zeit lernen, trotz allem und allem zum Trotz zu lernen.9 So will er, nach Kurdisch, Arabisch, Azerbaidschanisch und Osmanisch, natürlich nun auch Türkisch lernen. Er ist begeistert von Nâzim Hikmet (* 1902, † 1963), einem der bedeutendsten Lyriker der türkischen Literatur10 , der als Mitglied der illegalen Kommunistischen Partei der Türkei mehrfach inhaftiert war und schließlich 1963 im sowjetischen Exil starb. Feryad Fazil Omar selbst ist, wie er sagt, in den 1970er Jahren noch “politisch naiv”. Er liebt allein Nâzim Hikmets lyrische Sprache. Diese will er übersetzen — aus dem Türkischen ins Kurdische und Arabische. Da es ihm nicht erlaubt ist, aus dem Irak in die Türkei zu reisen, erhält Feryad Fazil Omar den Rat, einfach direkt in Bagdad an der Türkischen Botschaft Türkisch zu lernen. Er geht also auf die Botschaft; die erste Unterrichtsstunde kommt. Der Türkischlehrer fragt den Schüler nach seinem Namen — Feryad. Der Name Feryad wird als kurdisch identifiziert. “Da zieht der Türkischlehrer ein Gesicht: Oh Gott oh Gott ...”. Dann will der Lehrer wissen, warum sein Schüler Feryad eigentlich Türkisch lernen möchte. In genannter Naivität zieht Feryad Fazil Omar einen Lyrikband aus der Tasche, den er besonders liebt. Es ist der Band Memleketimden İnsan Manzaraları (‘Bilder der Menschen meiner Heimat’)11 von Nâzim Hikmet, dem aus der Türkei geflüchteten Kommunisten. Das Büchlein hält Feryad Fazil Omar dem Türkischlehrer unter die Nase: “Ich möchte diesen Band ins Arabische und Kurdische übersetzen.” Hier wird es dem Türkischlehrer zu viel; er wirft den Schüler Feryad hinaus. Die Geschichte findet eine Fortsetzung, denn am Ende lernt Schüler Feryad trotzdem Türkisch — und sucht den Lehrer ein letztesmal auf, denn: “Ich war sehr frech. Diese freche Seite in mir mag ich sehr. Ich habe das Buch übersetzt, ohne bei ihm Türkisch gelernt zu haben. Und dann habe ich es in Arabisch und Kurdisch [im Irak] publiziert. Und dann bin ich nochmal zur Türkischen Botschaft gegangen. Als er [der Türkischlehrer] rauskommt, habe ich gerufen: Hallo, hallo, entschuldigen Sie, hier ist das Buch, ein Exemplar für Sie ... Ich habe ihn auch noch provoziert!” Hebräisch möchte Feryad Fazil Omar ebenfalls lernen. Er stellt einen Antrag an seiner Fakultät der Bagdader Universität. Nur zwei Stunden später wird er von amtlicher Seite aufgesucht: “Ist dieser Antrag von dir?” Den Studenten Feryad packt hier nun doch die Furcht: “Als ich sah, wie sie mir diese Frage gestellt haben ... Wenn ich Ja gesagt hätte, hätte man mich sofort geschlagen. Was willst du?, fragten sie mich. Ich sagte: Ja entschuldigen Sie, wenn das nicht erlaubt ist, dann ziehe ich den Antrag zurück.” Die Emigration aus dem Irak ist nur mehr eine Frage der Zeit. Nachdem er von seiner Universität ein Forschungsstipendium erhält, geht Feryad Fazil Omar 1978 nach Deutschland an das Institut für Iranistik der Freien Universität Berlin. 1982 wird er

9 Aus dieser Zeit stammen u.a. eine Einführung in die kurdische Literatur und eine Einführung in die kurdische Sprache (Omar 1976a und 1976b). 10 Viele Werke Nâzim Hikmets sind auch auf Deutsch erschienen; siehe zum Beispiel Hikmet 2014. 11 Hikmet 2006.

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Dozent für Kurdische Sprache, Literatur und Geschichte an ebendiesem Institut, und er bleibt es bis heute. Im Mittleren Osten folgt nun “eine verdammte Zeit” für die kurdischen Gebiete: in der Türkei der Militärputsch 1980; im Iran die Verfolgung alles Politischen; und in Syrien nicht einmal staatsbürgerliche Rechte für die kurdische Bevölkerung. Besonders die geopolitische Lage der kurdischen Gebiete — in lauter Grenzregionen — fordert aufs Neue ihren Tribut. Das historische Zerreiben Kurdistans zwischen den Großmächten, wie es schon Ahmedê Xanî für das 17. Jahrhundert beschrieben hatte, kehrt 1980 bis 1988 in Form des Irak-Iran-Krieges (Erster Golfkrieg) zurück. Auf der gesamten Linie spielen sich die Kriegshandlungen im irakisch-iranischen Grenzgebiet, und damit in Kurdistan, ab. “Der Krieg befand sich ja in Kurdistan. Die Kurden sind die ersten — du bist an der Linie!” Trotz allem bereist Feryad Fazil Omar die kurdischen Gebiete und sammelt mit geradezu manischer Kraft und Akribie sprachliches Material und sprachliche Belege des Kurdischen, so etwa in der Türkei. Er trägt insgesamt 185 Aufnahmen mündlicher kurdischer Erzählungen der Geschichte von Mem u Zîn zusammen. Und er sammelt alles, was er schriftlich überhaupt zum Kurdischen finden kann. Trotz politischer Lage und Gefahr reist er, und er verschickt die gesammelten Aufnahmen aus der Türkei sofort per Post nach Europa, damit sie ihm nicht mehr abgenommen werden können. Aus dem Lernen, Hören, Sammeln, Schreiben in der Vielfalt der Kindheit wurde über die Jahre ein Lernen, Hören, Sammeln, Schreiben der Gefahr zum Trotz. In der Einheit kurdischer Schrift Das Gelernte, Gehörte, Gesammelte und Geschriebene hat ein Ziel und ein Zuhause gefunden. Neben der Dozentur an der Freien Universität Berlin gründet Feryad Fazil Omar 1988 gemeinsam mit einem Kreis von WissenschaftlerInnen seiner Universität das Institut für Kurdische Studien Berlin. Und womit beginnt er, der Muttersprachler des Zentralkurdisch-Soranî? Mit Nordkurdisch-Kurmancî — natürlich. “Und für später plante ich, auch Zazakî, Goranî und Südkurdisch an der Universität anzubieten.” Denn es ging und geht ihm ja nicht darum zu reproduzieren, sondern zu produzieren. Er hat einen Bedarf, einen Mangel wahrgenommen: Die vielen kurdischen Familien aus der Türkei in Deutschland (damals noch ‘Gastarbeiterfamilien’) sind in erster Linie SprecherInnen des Nordkurdisch-Kurmancî. Und gerade für diese kurdische Sprache, der in der Türkei alle Rechte fehlten, fehlt es folglich auch in Deutschland damals noch an allem: an Lese- und Lehrmaterial ebenso wie an Wörterbüchern. “Du brauchst Lehrmaterial! Sonst kannst du die Sprache nicht an der Universität anbieten. Ich habe deshalb daran gedacht, zu allererst ein Wörterbuch für Kurmancî zu schreiben.”

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Hier begegnen wir ihm erneut, dem Lernen, Sammeln, Schreiben trotz allem. Denn dass in der Türkei infolge der hochrepressiven Bedingungen für das Kurmancî kaum zugängliche Materialien existieren; und dass auch in Deutschland die SprecherInnen des Kurmancî unter Bedingungen leben und arbeiten, die ihnen den Zugang zum Studium (schon gar des Kurmancî) kaum ermöglichen; und dass also für das Kurmancî ganz insgesamt die Situation in der Diaspora schwieriger nicht sein könnte — das alles sind nur weitere Motivationen, die Feryad Fazil Omar davon überzeugen, dass es ein Wörterbuch für Kurmancî-Deutsch geben muss. Also wird es geschrieben. 1992 erscheint es und ist bis heute ein Grundlagenwerk. Als Kurdisch-Deutsches Wörterbuch für Nordkurdisch/Kurmancî vereint es in seiner 3. Auflage (2016) bereits rund 35.000 Wörter des Kurmancî mit mehr als 120.000 Worterklärungen auf annähernd 800 Seiten.12 Nach zwölfjähriger Arbeit liegt das Werk auch für Feryad Fazil Omars Muttersprache vor: Das Kurdisch-Deutsche Wörterbuch für Zentralkurdisch/Soranî erscheint 2005 in erster Auflage und beinhaltet rund 70.000 Stichwörter auf annähernd 1.200 Seiten.13 Und es liest sich selbst für Nichtfachleute wie ein literarisches Werk: Jedes Wort, jede Phrase ist so reich mit beispielhaften, sehr häufig bildhaften Erläuterungen versehen, dass man sich beim Nachschlagen ganz unversehens als Lesende (eines Wörterbuchs!) wiederfindet. Sein Pendant, das Deutsch-Kurdische Wörterbuch für Zentralkurdisch/Soranî, erscheint schließlich 2016 und umfasst bereits 111.000 Stichwörter auf 2.000 Seiten.14 Der rasant wachsende Umfang der Werke geht einher mit der wiederholten Erfahrung auf Rezipientenseite, sich unversehens nicht mehr als Suchende, sondern als Lesende wiederzufinden, als wäre es kein Wörterbuch, sondern ein Roman — oder ein Epos. Hier zeigt sich die Vielschichtigkeit des Sprach- und Literaturwissenschaftlers Feryad Fazil Omar, der zugleich Schriftsteller und Lyriker ist.15 In jedem seiner Werke, ja Sätze fesselt der Drang zu verbinden, zu vereinen. Die wissenschaftlichen Werke, etwa die Wörterbücher, haben immer auch einen hoch literarischen Aspekt; die literarischen Werke aber sind immer auch mit wissenschaftlicher Akribie verfasst. Aber nicht nur ein persönlicher, sondern ein noch viel umfassenderer, weil gesellschaftlicher Aspekt des Vereinens prägt die Arbeit des Menschen, dem dieses Gespräch gewidmet ist: die Schrift und Schreibung des Kurdischen. In den Wörterbüchern etwa hätte Feryad Fazil Omar sich auf das lateinische Alphabet (für das Kurmancî) bzw. auf das arabische Alphabet (für das Soranî) beschränken können, ganz analog zur heute gängigen Schreibung der beiden Varietäten. Er hat sich aber nicht beschränkt. Ganz im Gegenteil: Im Kurmancî-Wörterbuch finden sich alle Einträge

12 Omar 2016a. 13 Omar 2016b. 14 Omar 2015. 15 Omar 1982; 1989; 1993a; 1993b sowie 1994.

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auch in arabischer Schrift,16 ebenso wie im Soranî immer wieder auch die lateinische Schrift Anwendung findet.17 Warum? “Diese Teilung der Schrift in Arabisch versus Latein hat die Kurden — und die Kurdische Intelligenzia — sehr geschädigt. Ich weiß nicht, ob die Kurden in der Lage sein werden, sich von diesem historischen Fehler zu erholen. [...] Was für ein Dorn in der kurdischen Seele, dass zwei Schriften aktiviert werden für ein verfolgtes Volk!” Unter dieser Teilung der Schrift leidet alles, was mit Bildung, Literatur und insbesondere mit gegenseitigem schriftsprachlich-intellektuellem Austausch zusammenhängt: “Die einen haben keinen Zugang zu Latein, die anderen haben keinen zu Arabisch; die einen Politiker sagen, es muss Latein geschrieben werden, die anderen sagen, es muss Arabisch sein ... So kommen wir zu keiner Einheit.” Es wird an dieser Stelle nicht mehr verwundern, dass sich Feryad Fazil Omar auch dieser historischen, politischen und politisierenden Teilung der Schrift widersetzt. Er publiziert trotz allem — wissenschaftlich wie literarisch — sowohl in lateinischer als auch arabischer Schrift, sei es in Kurmancî oder Soranî, um der so überlebenswichtigen Einheit willen; und wie die Schriften, so führt er auch die Vielfalt der Sprachen immer wieder zusammen, indem er die Gedichte anderer Lyriker ebenso wie die eigenen Gedichtbände in die verschiedensten Sprachen Kurdistans und ins Deutsche überträgt.18 Feryad Fazil Omars Lyrikbände Leuchten aus der Stimme (Roşnayî le dengewe)19 und Stimme eines fremden Gedichts (Dengî şî’re namoyek)20 stehen Modell für diesen widerspenstigen, strittigen, “frechen” Weg des Schriftgebrauchs — um seine eigene Worte zu wählen. Oder, um mit einem Vers aus seiner Stimme eines fremden Gedichts zu sprechen: [...] Hemû biskê [...] Jedes strahlende Lächeln Le biskî xorî rûmetma Aus der Sonne meines Gesichts Ebête tîşkêkî yaxî ... Wird zu einem Funken der Rebellion ... 21

16 Siehe Omar 2016a. 17 Siehe z.B. Omar 1993a: In diesem Lyrikband finden sich alle Gedichte sowohl in arabischer als auch in lateinischer Schrift. 18 Siehe Goran 2016 in der Übersetzung von Feryad Fazil Omar; Omar 1982; 1989; 1993a; 1993b. 19 Omar 1993a. 20 Omar 1993b. 21 Omar 1993a: 139. Der Band beinhaltet die sowohl die kurdische als auch die deutschsprachige Fassung der Gedichte.

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Mit dem Wort, nicht mit der Waffe “Rückblickend war der Berliner Taxifahrer damals, 1978, vielleicht gar nicht so ungebildet”, sagt Feryad Fazil Omar heute zu jener Unterstellung, ein Kurde sei stets bewaffnet, ja gleichsam mit der Waffe geboren. “Immerhin hatte dieser Taxifahrer Karl May gelesen! Immerhin hat dieser Taxifahrer die Kurden gekannt!” Die Ironie der Geschichte, dass Europa ‘die Kurden’ lange nur durch Karl Mays orientalisierende Brille kannte, zeigt ihre Folgen bis weit hinein in das Leben eines kurdischen Wissenschaftlers und Literaten in Deutschland. “Das hat mich gelehrt: Wenn du hier bist, zeig das richtige Gesicht der Kurden. Zeig, dass die Kurden nicht mit der Waffe geboren sind, sondern dass sie gezwungen wurden, die Waffe in die Hand zu nehmen!” Tief in Feryad Fazil Omars eigenes wissenschaftliches und literarisches Schaffen reichen deshalb auch jene Leitmotive, die wir bereits bei Ahmedê Xanî und seinem Epos Mem u Zîn fanden: die Vielfalt kurdischer Mündlichkeit; die Einheit kurdischer Schrift; das Schreiben und Lesen, Lernen und Lehren der Gewalt zum Trotz; und das Üben von Widerstand nicht mit der Waffe, sondern dem Wort. Was bleibt, ist auf persönlicher Ebene ein nicht endendes Heimweh: “Ich weiß, was Fremde ist. Man ist das, was man in den ersten Jahren seines Lebens erlebt hat. Man vergisst es nie. Zum Beispiel Bagdad: Als junger Mann war ich nach Bagdad gekommen. Wie oft träume ich von dieser verdammten Stadt.” Als ‘Diaspora’ versteht sich Feryad Fazil Omar also nicht: “Thematisch interessiert mich immer noch, was zu Hause geschrieben wird.” Dort — und nicht in Deutschland — ist das Zuhause geblieben. “Aber mein Sohn, meine Tochter, sie sind mit Leib und Seele hier [in Deutschland]!” Sie, die zweite Generation, ist für Feryad Fazil Omar wirklich die Diaspora; dazu gehören die eigenen, bereits erwachsenen Kinder ebenso wie jene vielen, die noch zur Schule gehen und das Kurdische als Sprache und kollektives Bewusstsein in Mitteleuropa mit sich tragen. Dies bringt besondere Umstände für das Lehren und Lernen des Kurdischen mit sich: “Ich arbeite systematisch für diese Kinder.22 Ich fühle mich verantwortlich, für sie etwas zu tun. Wir müssen ihnen die Sprache, die Schrift anbieten.” Denn sie sind Teil dieser, der deutschen und europäischen Gesellschaft, und nur als solche auch die Zukunft der kurdischen Sprache. Das Kurdische ist Wort, ist Schrift, ist Wissenschaft und Literatur. Mit dieser, der Literatur, der Wissenschaft, mit dem Wort, mit der Schrift sollen wir kämpfen.

22 Siehe hierzu unter anderem Omar 2008 (Lehrbuch für Kurdisch) und Baldar / Omar 2013 (Kurdisches Alphabet für die erste Klasse Grundschule).

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Literatur Ahmedê Xanî in der Übersetzung von Feryad Fazil Omar (im Erscheinen): Mem u

Zîn: Ein klassisches kurdisches Epos aus dem 17. Jahrhundert. Berlin: Institut für Kurdische Studien.

Baldar, Ibrahim Amin und Feryad Fazil Omar 2013 (4., neu bearbeitete Auflage): Elifbêy Kurdî bo polî yekemî bineretî (Das kurdische Alphabet für die erste Klasse Grundschule). Berlin: Institut für Kurdische Studien.

Bourdieu, Pierre 1977: “The economics of linguistic exchanges.” Social Science Information (16), 645–668.

Dittmar, Norbert 1997: Grundlagen der Soziolinguistik. Ein Arbeitsbuch mit Aufgaben. Tübingen: Niemeyer.

Goran, Abdulla 2016 in der Übersetzung von Feryad Fazil Omar: Blutige Rose. Moderne kurdische Dichtung (Kurdisch, Deutsch). Berlin: Institut für Kurdische Studien.

Hikmet, Nâzim 2006 (5. Auflage): Memleketimden İnsan Manzaraları (Bilder der Menschen meiner Heimat). Ankara: Yapı Kredi Yayınları.

———2014 (5., überarbeitete Auflage): Das schönste Meer ist das noch nicht befahrene. Berlin: Dağyeli.

Omar, Feryad Fazil 2016a (3. Auflage): Kurdisch-Deutsches Wörterbuch (Nordkurdisch/Kurmancî). Berlin: Institut für Kurdische Studien.

———2016b: Kurdisch-Deutsches Wörterbuch (Zentralkurdisch/Soranî). Berlin: Institut für Kurdische Studien.

———2015: Deutsch-Kurdisches Wörterbuch (Zentralkurdisch/Soranî). Berlin: Institut für Kurdische Studien und Institut für Iranistik der Freien Universität Berlin.

———2008: Lehrbuch Deutsch - Kurdisch (Zentralkurdisch/Soranî). Berlin: Institut für Kurdische Studien.

———1994 in der Übersetzung von Zuhdî ad-Dâwûdî: Gedichte aus der Fremde/Qasaid al-Gurba. Arabische Lyrik (Arabisch, Deutsch). Berlin: Institut für Kurdische Studien.

———1993a (2., ergänzte Auflage): Leuchten aus der Stimme/Roşnayî le dengewe. Kurdische Lyrik (Kurdisch, Deutsch). Berlin: Kurdische Studien Berlin im VWB - Verlag für Wissenschaft und Bildung.

———1993b (2. Auflage): Stimme eines fremden Gedichts/Dengî şîʿre namoyek. Kurdische Lyrik (Kurdisch, Deutsch). Berlin: Kurdische Studien Berlin im VWB - Verlag für Wissenschaft und Bildung.

———1989: Stimme in der Stille/Deng le bêdengîda. Lyrik (Kurdisch, Deutsch, Arabisch). Vergriffen.

———1982: Awazî Geruyekî Zindû/Lieder aus vitaler Kehle. Kurdische Lyrik (Kurdisch; auch auf Deutsch und Persisch erschienen). Berlin: Institut für Iranistik, Freie Universität Berlin.

———1976a (1. Auflage: Silêmanî-Universität; 2. Auflage: Berlin 1986): Edebî Kurdî (Einführung in die kurdische Literatur). Berlin: Institut für Iranistik, Freie Universität Berlin.

———1976b: Zimanî Kurdî (Eine Einführung in die kurdische Sprache). Silêmanî-Universität.

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