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580 P. Strauss et al.: H6rverm6gen von Sch~lern Using B~k~sy-audiometry 1. is easier for localisation of the damage in cases of sensorineural hearing loss, and 2. the use of an interrupted tone according to the "Lengthened Off Time" procedure, helps greatly for the diagnosis when a functional hearing loss is suspected. Besides, it is very easy to distinguish a false B6k&y-tracing, because we are rarely sure if a child under I0 years has answered correctly, during the conventional audiometry. Von 200 untersuchten Kinder im Alter 6-12 Jahren bekamen wir in 76% der F~ille zur Diagnose g/iltige B~k6sy-Kurven. Um eine g/iltige Bbk~sy-Kurve von einem Kind zu bekommen, ist es notwendig, mit ihm einige Handhabungen gemeinsam auszuffihren, urn es mit der Technik der Pr/ifung vertraut zu machen. Genauer gesagt, der Pr/ifer umfaBt die Hand des Kindes und gemeinsam dr/icken sie den Handschalter, wenn das Kind sagt, dab es den Ton hfrt. Wenn der Ton wieder verschwindet, bet~itigen sie den Schalter solange nicht, bis der Ton wiecler erscheint. Nach einigen Wiederholungen dieser Manipulationen ist das Kind in der Lage, allein seine eigene B6k6sy-Kurve zu zeich- nen. So bekamen wir zur Diagnose g/iltige Kurven von 51% der 43 Kinder im Alter von 6--8 Jahren, von 77% der 88 Kinder zwischen 8-10 Jahren und von 92% der 69 Kinder zwischen 10--12 Jahren. Die B~k6sy-H6rpr/ifung erfolgt besser mit der Verwendung von fixen Frequenzen (250, 500 Hz usw.), weil bei diesem Vorgang gew6hnlicherweise einem eventuellen falschen Aufzeichnen in einer Frequenz zwei bis drei richtige Wellen folgten. Im Vergleich zu den Resultaten der konventionellen Tonaudiometrie bemerkten wir, dab es bei Kindern unter 10 Jahren besser ist, mit der B6k6sy-H6rpr/ifung die Untersuchung zu beginnen, weil wir bei der konventio- nellen Audiometrie selten sicher sind, ob das Kind richtig geantwortet hat. Dagegen ist in dem B6k~sy-Audiogramm eine falsche Kurve auf den ersten Blick zu erkennen. Die Kinder, die bei dem B6k~sy-Audiogramm Unbereitwilligkeit zur Mitarbeit zeig- ten, haben auch bei der konventionellen Tonaudiometrie offensichtlich falsche Schwellenkurven gegeben. Die Pr/ifung beginnt mit dem Dauerton in Luft- und Knochenleitung. Eine zu- s/itzliche Pr/ifung mit dem Impulston ist bei Innenohrschwerh6rigkeiten notwendig. Bei Verdacht einer funktionellen Schwerh6rigkeit eignet sich die Pr/ifung durch die LOT-Prozedur, die einen Impulston yon unterschiedlicher Dauer der Impulspause (800 msec) und der Impulsdauer (200 msec) verwendet. Mit der LOT-Prozedur entdeckten wit unter 69 Untersuchten 5 Kinder, die nur an funktioneller Schwerh6- rigkeit litten. 64. P. Strauss, M. Quante und M. Strahl (Diisseldort): Wird das Hfrvermfgen von Sehiilern dureh Umweltliirm in der Freizeit geseh~idlgt? Is Pupils' and Students' Hearing Damaged by Environmental Noise in their Leisure Time? Summary. An examination of 1300 pupils in D/isseldorf and students between the age of 10 and 20 years who had not yet been exposed to industrial noise was to establish, to what extent general environmental noise influences hearing. The fact that there was no increase depending on age of high tone hearing loss and

Wird das Hörvermögen von Schülern durch Umweltlärm in der Freizeit geschädigt?

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Page 1: Wird das Hörvermögen von Schülern durch Umweltlärm in der Freizeit geschädigt?

580 P. Strauss et al.: H6rverm6gen von Sch~lern

Using B~k~sy-audiometry 1. is easier for localisation of the damage in cases of sensorineural hearing loss, and 2. the use of an interrupted tone according to the "Lengthened Off Time" procedure, helps greatly for the diagnosis when a functional hearing loss is suspected. Besides, it is very easy to distinguish a false B6k&y-tracing, because we are rarely sure if a child under I0 years has answered correctly, during the conventional audiometry.

Von 200 untersuchten Kinder im Alter 6 -12 Jahren bekamen wir in 76% der F~ille zur Diagnose g/iltige B~k6sy-Kurven.

Um eine g/iltige Bbk~sy-Kurve von einem Kind zu bekommen, ist es notwendig, mit ihm einige Handhabungen gemeinsam auszuffihren, urn es mit der Technik der Pr/ifung vertraut zu machen. Genauer gesagt, der Pr/ifer umfaBt die Hand des Kindes und gemeinsam dr/icken sie den Handschalter, wenn das Kind sagt, dab es den Ton hfrt. Wenn der Ton wieder verschwindet, bet~itigen sie den Schalter solange nicht, bis der Ton wiecler erscheint. Nach einigen Wiederholungen dieser Manipulationen ist das Kind in der Lage, allein seine eigene B6k6sy-Kurve zu zeich- nen. So bekamen wir zur Diagnose g/iltige Kurven von 51% der 43 Kinder im Alter von 6--8 Jahren, von 77% der 88 Kinder zwischen 8 - 1 0 Jahren und von 92% der 69 Kinder zwischen 10--12 Jahren. Die B~k6sy-H6rpr/ifung erfolgt besser mit der Verwendung von fixen Frequenzen (250, 500 Hz usw.), weil bei diesem Vorgang gew6hnlicherweise einem eventuellen falschen Aufzeichnen in einer Frequenz zwei bis drei richtige Wellen folgten. Im Vergleich zu den Resultaten der konventionellen Tonaudiometrie bemerkten wir, dab es bei Kindern unter 10 Jahren besser ist, mit der B6k6sy-H6rpr/ifung die Untersuchung zu beginnen, weil wir bei der konventio- nellen Audiometrie selten sicher sind, ob das Kind richtig geantwortet hat. Dagegen ist in dem B6k~sy-Audiogramm eine falsche Kurve auf den ersten Blick zu erkennen. Die Kinder, die bei dem B6k~sy-Audiogramm Unbereitwilligkeit zur Mitarbeit zeig- ten, haben auch bei der konventionellen Tonaudiometrie offensichtlich falsche Schwellenkurven gegeben.

Die Pr/ifung beginnt mit dem Dauerton in Luft- und Knochenleitung. Eine zu- s/itzliche Pr/ifung mit dem Impulston ist bei Innenohrschwerh6rigkeiten notwendig. Bei Verdacht einer funktionellen Schwerh6rigkeit eignet sich die Pr/ifung durch die LOT-Prozedur, die einen Impulston yon unterschiedlicher Dauer der Impulspause (800 msec) und der Impulsdauer (200 msec) verwendet. Mit der LOT-Prozedur entdeckten wit unter 69 Untersuchten 5 Kinder, die nur an funktioneller Schwerh6- rigkeit litten.

64. P. Strauss, M. Quante und M. Strahl (Diisseldort): Wird das Hfrvermfgen von Sehiilern dureh Umweltliirm in der Freizeit geseh~idlgt?

Is Pupils' and Students' Hearing Damaged by Environmental Noise in their Leisure Time?

Summary. An examination of 1300 pupils in D/isseldorf and students between the age of 10 and 20 years who had not yet been exposed to industrial noise was to establish, to what extent general environmental noise influences hearing. The fact that there was no increase depending on age of high tone hearing loss and

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M. Stecker und W. Schmidt: ERA-Fr/Jhpotentiale 581

the small correlation between hearing loss and total noise load, makes it evident, that there is no deafness induced by increasing noise of teenagers in germany, produced by environmental influences. Middle ear infections, infectious diseases and skull traumas were supposed to be the reasons for the predominantly mini- mal high tone hearing losses.

Musikl/irm in Diskotheken und bei Musikveranstaltungen wird seit Jahren ange- schuldigt, das H6rverm6gen jugendlicher Besueher zu sch~digen. Die Untersuehung yon 1300 Sch/ilern in Dtisseldorf, zwischen 10 und 20 Jahre alt, die noch keinem Industriel~irm ausgesetzt waren, sollte feststellen, wieweit allgemein Umweltl/irm in der Freizeit das H6rverm6gen beeinflul3t. Die Gruppe der H6rgesch/idigten wurde mit allen m6glichen Liirmquellen im Freizeitbereich korreliert.

Bei ca. 10% der Untersuchten land sich eine meist sehr geringgradige Hochton- h6rst6rung, die zwischen dem 10. und 20. Lebensjahr keine altersabh/ingige Zunah- me aufwies. Die fehlende Altersabh/ingigkeit einmal, und die sehr schwache Korrela- tion zwischen Hochtonh6rst6rung und Gesamtliirmbelastung durch die Umwelt zum anderen beweisen, dal3 es eine zunehmende ,,L/irmschwerh6rigkeit" durch Umwelt- einfitisse bei Jugendlichen in Westdeutschland nicht gibt. Als Ursache fiir die Hoch- tonh6rst6rungen werden Mittelohrinfektionen, Infektionskrankheiten und Sch/idel- traumen vermutet.

Als Nebenbefunde wurden bei 1%o geringgradige H6rverluste nach Art einer heredit/iren InnenohrhiSrst6rung entdeckt, bei 1,5%o geringgradige Schalleitungs- schwerh6rigkeiten bei Mittelohrerguf3 oder chronischer Mittelohrentztindung.

65. M. Steeker und W. Sehmidt (Hannover): ERA-Friihpotentiale und Spraehaudio- metrie. Versueh einer Korrelatlon

Electric Response Audiometry by Means of Brainstem Potentials and Speech Audiometry-Attempt of Correlation

Summary. The result of Electric Response Audiometry is a couple of response curves representing the neural activity in dependence on the sound pressure level of click stimuli. Speech Audiometry, basing on the "Freiburger W6rtertest", also reveals a dependence of the sound pressure level. In this case the dependent variable is the percentage of words, that is recognized at eacti pressure level.

As both types of functions are not linear and differ for different pathologic cases, correlation is very difficult. If we confine ourselfes in each diagram to a characteristic pressure level and to a definite type of pathology, we can find a good correlation. In this study we looked at the sound pressure level of click response threshold as a function of the sound pressure level, that is necessary to recognize 50% of the one syllable words.

We found a mean deviation of about 10 db, a correlation factor of 0.8. The regression lines were different for different types of pathology.

Das Ergebnis der Electric-Response-Audiometrie wird in Form einer Schar von Reizantworten aufgezeichnet, die die neurale Aktivit/it des Hirnstamms als Funktion des Clicksehalldrucks wiedergibt.