56
Wirtschaft IN BREMEN WiBSpezial: Ausbildung in ausländischen Unternehmen Konjunktur: Frühjahrsumfrage der Handelskammer IT-Technologie „made in Bremen“ Wachstumsmarkt Usbekistan Wirtschaftsfaktor Bremer Heimstiftung 175 Jahre Bankhaus Plump Das Magazin der Handelskammer Bremen 6/2003 A 04835 umwelt. unternehmen. Windkraft – Umweltallianz – Abwasserentsorgung

Wirtschaft - Handelskammer Bremen · Control Union Interna-tional Gesellschaft für Warenkontrolle mbH. Das Unternehmen hat dort ei nen interessanten Markt gefunden. Dabei geht es

Embed Size (px)

Citation preview

WirtschaftIN BREMEN

• WiBSpezial: Ausbildung in ausländischen Unternehmen

• Konjunktur: Frühjahrsumfrage der Handelskammer

• IT-Technologie „made in Bremen“

• Wachstumsmarkt Usbekistan

• Wirtschaftsfaktor BremerHeimstiftung

• 175 Jahre Bankhaus Plump

Das Magazin der Handelskammer Bremen 6/2003 A 04835

umwelt.unternehmen.

Windkraft – Umweltallianz –Abwasserentsorgung

Wirtschaft in Bremen • Juni 2003 • 1

Standpunkt.

Kurs halten!

Präses Dr. Dirk Plump

D ie Wählerinnen und Wähler habenbei der Bürgerschaftswahl 2003deutlich gesprochen: Sie wollenmehrheitlich die Fortführung der

großen Koalition in Bremen. Bei den derzeitlaufenden Koalitionsgesprächen kommt esdaher vor allem darauf an, die bisherige Poli-tik des Sparens bei den konsumtiven Ausga-ben und des Investierens in standortstärken-de Infrastrukturen im Blick zu behalten.Bremen muss auf dem Kurs der vergangenenJahre bleiben!

Koalitionen dürfen freilich kein Selbst-zweck sein. Die Wirtschaft erwartet, dassauch in der kommenden Legislaturperiode dieAkzente – neben der Fortsetzung des bishe-rigen Sanierungskurses – auf der Förderungeines mittelstandsfreundlichen Wirtschafts-klimas in Bremen liegen. Um den Mittelstandzu entlasten, müssen zugleich Bürokratieab-bau und Deregulierung entschlossen voran-getrieben werden.

Gerade im Bereich der Entbürokratisie-rung hat die Freie Hansestadt gute Chancen,sich bundesweit zu profilieren und – gleich-sam unbürokratisch – eine Entlastung derbremischen Wirtschaft einzuleiten.

Von großer Bedeutung wird in den kom-menden Jahren auch die Bildungspolitik sein.Es ist unabdingbar, das System der dualen Be-rufsausbildung – ein Modell, das weltweit alsvorbildlich gilt – in seiner bisherigen Form, al-so in der dezentralen Selbstverwaltung derWirtschaft, beizubehalten. Dazu gehörtauch, dass die Berufsschulen nachhaltig ge-stärkt werden und eine größere Autonomieerhalten. In der Schulpolitik muss der nachdem Pisa-Schock begonnene Kurs fortge-führt werden, die Leistungsorientierung undGrundfähigkeiten der Schüler zu stärken undfür beides eindeutige Motivationsanreize zubieten.

Über all diesen Forderungen steht aber:Die öffentlichen Haushalte können realisti-scherweise nur dann saniert werden, wennBremen weiterhin auf die nachhaltige Stär-kung seiner Wirtschaftskraft setzt. In einerStadt des Mittelstands muss dabei eine mit-telstandsfreundliche Politik leitend sein. Bre-men muss alles dafür tun, dass es gelingt, ei-ne transparente und effiziente Mittelstands-förderung zu gestalten, die Modernisierungder bremischen Verwaltungsstrukturen ziel-orientiert voranzutreiben und den Ausbauder Verkehrsinfrastrukturen in und um Bre-men fortzuführen.

Auch wenn Bremen in der Frage der Sa-nierung der öffentlichen Haushalte noch lan-ge nicht am Ziel angekommen ist, so befin-den wir uns doch auf einem guten Wege. Jetztgilt es, für die kommende Legislaturperiodedie Kräfte erneut zu bündeln und die anste-henden Probleme gemeinsam anzupacken.Die Handelskammer wird auf diesem Weg –wie bisher – ein konstruktiver und engagier-ter Partner sein!

Dr. Dirk Plump(Präses)

2 • Juni 2003 • Wirtschaft in Bremen

Titelthema6 umwelt. unternehmen: Windkraft in Bremen,

partnerschaft umwelt unternehmen, hanseWasser7 „Silicon Valley“ für die Windenergie

10 Politik und Wirtschaft schließen Umweltpartnerschaft12 Ein Unternehmen für die Stadt unter der Stadt

StandortBremen20 Konjunkturumfrage der Handelskammer21 Baustellenmarketing: Das Viertel baut auf 22 Neue Impulse für das Stiftungswesen24 Eine Bremensie der besonderen Art: Bremer Heimstiftung26 Von der Leinenhandlung zur Privatbank:

175 Jahre Bankhaus Plump27 Bremer Unternehmer des Jahres 200327 Einweihung bei Hanke

NeueChancen 28 BASYS: IT-Technologie „made in Bremen“29 Neuauflage der Mittelstandonline30 Was wird aus den Gründungsinteressenten?

Die Kammer fragte nach 31 Wetterfestes Pulver: ein Porträt der Coseco GmbH32 Ein Haus für die Meeresforschung33 e.biz: Potenziale für E- und M-Business

6

20

28

Inhalt.

umwelt. unternehmenWindkraft, Umweltallianz, hanseWasser

Forschung, Entwicklung und Produk-tion: Bremen setzt auf die Windkraftund kann ein „Silicon Valley“ derWindenergie werden. Derweil habenPolitik und Wirtschaft eine Umwelt-partnerschaft initiiert; 18 Unterneh-men haben sich der Allianz bereitsangeschlossen. Für ein sauberes Was-ser – ein sagenhaftes Stück Lebens-qualität – sorgt in Bremen die priva-te hanseWasser: ein Unternehmenfür die Stadt unter der Stadt. Das istbundesweit noch ohne Beispiel.

Rubriken

1 Standpunkt

4 Bremenkompakt

14 Infothek

16 KammerReport

48 BerlinerNotizen

51 AmtlicheBekanntmachung

52 Wirtschaftstermine

54 Die Börsen

56 Impressum

56 Unternehmensindex

57 Wagenunwinnen

6

BaumwolleWachstumsmarkt Usbekistan

Die Bremer Wirtschaftpflegt ihre traditionellguten Beziehungen zuUsbekistan – wie dieControl Union Interna-tional Gesellschaft fürWarenkontrolle mbH.Das Unternehmen hatdort einen interessantenMarkt gefunden. Dabeigeht es um weit mehr alsnur Baumwolle.

34

Dieser Ausgabe der „Wirtschaft in Bremen“ liegt dieBeilage „Deutscher Außenwirtschaftstag 2003“ derHVG Hanseatische Veranstaltungs-GmbH, Bremen,bei. Wir bitten um Beachtung.

Wirtschaftglobal34 Wachstumsmarkt Usbekistan 35 Unternehmerreise nach Ungarn36 Röhlig expandiert nach China37 Bremer Delegation besucht Durban18 Neue Ausschreibung: Preis der Deutschen

Außenwirtschaft

ZukunftBildung42 Auf Tuchfühlung mit der Wirtschaft:

Freie Evangelische Bekenntnisschule44 IUB bildet Spezialisten für die

Versorgungswirtschaft aus45 Ökonomische Bildung online46 Abrakadabra: Mit allen Sinnen lernen –

Spielsprachschule für Englisch 47 IHK-Lehrstellenoffensive

UnternehmensPraxis49 panta rhei – Alles fließt: Reform der

Wasserrahmenrichtlinie 50 Spediteure: Kritik an der Maut50 Maut lässt viele Fragen offen

Wirtschaft in Bremen • Juni 2003 • 3

Inhalt.

WiBSpezialAusbildung in ausländischenUnternehmen

In den von ausländischen Chefsgeführten Unternehmen in Bre-men steckt ein riesiges Potenzi-al für die Ausbildung jungerMenschen. Doch noch zögerndie meisten, es fehlt das not-wendige Know-how, manchenauch der Mut. Die Beratungs-stelle zur Qualifizierung aus-ländischer Nachwuchskräftesteuert dagegen: Wir müssenzeigen, wie es geht.“ „Wirt-schaft in Bremen“ stellt dreiBeispiele vor.

KonjunkturZur Lage der Bremer Wirtschaft

Nach dem deutlichen Stimmungseinbruch Ende 2002 signalisie-ren die jüngsten Konjunkturdaten für Bremen, dass sich die Wirt-schaftslage auf niedrigem Niveau stabilisiert.

34

42

49

20

Info Plenarwahlen 2003

38

17

Bremenkompakt.

4 • Juni 2003 • Wirtschaft in Bremen

Personen und Unternehmen in den Nachrichten

• Bürgerpark-Tombola im Plus: DieBürgerpark-Tombola hat in diesem Jahrrund 1.070.000 Lose verkauft. „Damit istein erhofftes Plus von vier Prozent zumVorjahr erreicht worden. Wir haben dasTal bei dieser umsatzstärksten Sach-wert-Lotterie Deutschlands durch-schritten“, so die Veranstalter. Die um-fangreichen Bauarbeiten in der BremerCity hätten 2002 viele Kunden fernge-halten. Neben dem Bürgerpark-Vereinwerdebn in diesem Jahr der Park Linksder Weser, Knoops Park und das Focke-Museum von der Lotterie profitieren.

• Das Zentralkrankenhaus Links derWeser (LdW) hat ein Qualitätssiegel er-halten: Als 13. Krankenhaus in Deutsch-land und erstes Krankenhaus in Bremenerhielt das LdW das KTQ-Zertifikat. Inder Gesellschaft für Kooperation fürTransparenz und Qualität im Kranken-haus gGmbH sind u. a. die Bundesärzte-kammer, der Verband der Angestellten-Krankenkassen (VdAK/AEV), der Bun-desverband der Innungskrankenkassen,die Bundesknappschaft, der Bundesver-band der landwirtschaftlichen Kran-kenkassen, der AOK-Bundesverbandund die Deutsche Krankenhausgesell-schaft e. V. (DKG) beteiligt.

• Mobile Lösung für Hafendienstleister :Die HEC Hanseatische Software-Ent-wicklungs- und Consulting GmbH hatein mobiles System , „mBOAT" (MobileBoatmen Online Access Terminal) zurErfassung von Dienstleistungen im Ha-fen realisiert. Das Projekt wurde von derBIA innerhalb des Landesprogrammesbremen in t.i.m.e. gefördert. Pilotpart-ner der HEC in diesem Projekt war dieFestma Vertäugesellschaft mbH.

• Jacobs gehört zu Deutschlands ver-trauenswürdigsten Marken. Die Krö-nung macht ihrem Namen wieder alleEhre: Bei Kaffee vertrauen die meistendeutschen Verbraucher der Traditions-marke Jacobs. Dies ist das Ergebnis derrepräsentativen Umfrage „EuropeanTrusted Brands 2003" der ZeitschriftReader´s Digest. Jacobs gehört heutezum weltweit zweitgrößten Lebensmit-telhersteller Kraft Foods. Jacobs Krö-nung ist die erfolgreichste Kaffeemarkeund der meistverkaufte deutsche Mar-kenartikel im Nahrungsmittel-Bereich.

OHB gewinnt Auftrag für vier Kleinsatelliten

Die OHB-System AG hat mit ihrem An-gebot über vier identische Kleinsatelli-ten zur Erkundung der Dynamik des Erd-magnetfelds die Europäische Raum-fahrtagentur ESA gegen starke Konkur-renz überzeugt. OHB wird als Hauptauf-tragnehmer in Zusammenarbeit mit derniederländischen Raumfahrtagentur NLR,dem dänischen Space Research Institu-te DSRI und weiteren Partnern inner-halb von neun Monaten eine Phase-A-Studie für die Satellitenkonstellationmit Namen SWARM erstellen.

Bei SWARM handelt es sich um viererdnahe Kleinsatelliten, die auf zweipolaren Umlaufbahnen die bisher ge-nauste Vermessung des geomagneti-schen Feldes und dessen zeitliche Ver-

änderung vornehmen sollen.SWARM gehört neben zwei wei-

teren Konzepten zum ESA-Programm der „Earth Ex-

plorer Opportunity Mis-sions“. Die ESA entschei-det nach Beendigungder parallelen Phase-A-Studien, welche Mis-sion durchgeführt wird.

Sollte SWARM dann zurRealisierung ausgewählt

werden, beträgt das Ge-samtprojektvolumen rund 100

Mio. Euro. OHB-System strebt indiesem Fall die Systemführerschaft undeine eigene Wertschöpfung von ca. 30bis 40 Prozent an.www.ohb-system.de

Großspende von BremerKaufmann für Windkanal-Labor

Der Kaufmann Friedo Ber-ninghausen hat den beidenBürgermeistern Dr. HenningScherf und Hartmut Perschaueinen Scheck über 25.000 Eu-ro überreicht. Damit soll dashistorische Windkanal-Labordes Bremer Flugpioniers Hen-rich Focke erhalten werden.Zuvor hatte es öffentlicheAuseinandersetzungen umdie Finanzierung dieses Zeug-nisses der Bremer Luftfahrt-geschichte gegeben.

Mit dem Betrag ist jetztdie Erhaltung des histori-schen Labors gesichert. „Ichwar und bin der Familie Fockeeng verbunden und kannteauch Henrich Focke persön-lich. Aus diesem Grunde habeich mich zu der Spende ent-schlossen“, sagte Friedo Ber-ninghausen bei der Scheckü-bergabe. Beide Bürgermeisterzeigten sich hocherfreut unddankten dem Kaufmann, dersich bereits vielfältig für bre-mische Institutionen enga-giert hat.

Die beiden Bürgermeister Hartmut Perschau und Dr. Henning Scherffreuen sich über die Spende von Friedo Berninghausen (Mitte) zurErhaltung des historischen Windkanal-Labors von Henrich Focke. Foto: Senatspressestelle

PR-Award 2003 für Pressearbeit der Van Gogh-Ausstellung

Die Ausstellung „Van Gogh:Felder – Das Mohnfeld und derKünstlerstreit“ war das besu-cherstärkste Kunst-Event nachder documenta. Mit ein Grunddafür war die herausragendeKommunikationsarbeit. ZweiJahre lang beriet und begleite-te die Bremer PR-Agentur text+ pr die Kunsthalle Bremen beider Entwicklung einer zug-kräftigen Kampagne. Dafürhaben Inhaberin ChristinaMüller und Projektleiterin An-nekathrin Gut stellvertretendfür das siebenköpfige Frauen-team in Berlin den PR-ReportAward 2003 in der Kategorie„Non Profit“ erhalten.

„Mit einem relativ gerin-gen Etat nutzte text + pr diegesamte Klaviatur der Kom-munikation und erreichte einMaximum an Berichterstat-tung und Besuchern“, heißt esin der Begründung der Jury. ImAuftrag der Kunsthalle und derStadt Bremen entwickelte dieAgentur ein gestaffeltes Kom-munikationskonzept, das dieAusstellung intelligent undzielgruppengerecht vermark-tete. Die PR-Report Awardswurden erstmals in Deutsch-land vergeben.

SWARM Baseline Konstellation

Wirtschaft in Bremen • Juni 2003 • 5

Bremenkompakt.

Auszeichnung der Glashalleim Uni-Zentralbereich

Seit dem Sommer 2000 hatdie Universität Bremen einebesondere Visitenkarte: dieGlashalle im Zentralbereich.Das außergewöhnliche Ge-bäude, das vom Architekten-büro Alsop & Störmer, Ham-burg, und vom Tragwerkspla-ner Professor Werner Sobek,Stuttgart, entworfen wordenist, findet bundesweit Be-wunderung und Anerken-nung. Jetzt wurde die kühneStahlkonstruktion preisge-krönt: Die „Eingangshalle Uni-versität Bremen" erhielt wiedie „Arena Auf Schalke“ denMannesmann-Stahlbau-Hohl-profil-Preis (MSH-Preis) fürArchitektur 2002 von Vallou-rec & Mannesmann Tubes; erbedeutet für den Bereich derArchitektur eine besondereEhrung.

Eurogate auf Wachstumskurs

Eurogate, Europas führende Container Terminal Gruppe,wächst weiter: Im Jahr 2002 steigerte sie gegen den allge-meinen Wirtschaftstrend das Containerumschlagsvolumenum 10,7 Prozent auf 9,5 Mio. TEU. Die beiden Vorsitzendender Geschäftsführung, Thomas Ecklemann und EmanuelSchiffer, kündigten auf der Bilanzpressekonferenz an, dassdas Netzwerk in diesem Jahr voraussichtlich die magischeUmschlagsgrenze von zehn Millionen Containern über-schreiten werde.

Schiffsbank verbessert Ertragslage

Lebhafte Neugeschäfte in der Schiffsfinan-zierung und ein um 14 Prozent höheres Be-triebsergebnis ließen 2002 zu einem weite-ren erfolgreichen Geschäftsjahr für dieDeutsche Schiffsbank AG, Bremen/Ham-burg, werden. Die Dividende wurde auf 234(i.V. 205) Euro je Aktie angehoben, teilte dasUnternehmen mit. Das Spezialinstitut er-zielte 2002 mit über 1,8 Mrd. Euro sein bis-her zweitbestes Auszahlungsergebnis imSchiffskreditgeschäft. Die Ertragslage derBank entwickele sich weiterhin erfreulich.Für 2003 erwartet die Geschäftsleitung „einebenfalls voll zufriedenstellendes Ergebnisbei anhaltend regem Kreditgeschäft“.

Factoring Bank im Plus

Trotz einer schwachen Binnenkonjunkturmit einem Rekord an Firmeninsolvenzen istdas Geschäft der Factoring Bank erneut ge-wachsen. Einer Mitteilung zufolge erhöhtesich der Umsatz um 11,4 Prozent auf 2,243Mio. Euro. Während das Inlands-Factoringdank eines regen Neugeschäftes um 18,5Prozent auf 1,592 Mio. Euro zulegte, sei derUmsatz im Export-Factoring um 4,1 Pro-zent auf 260.931 Euro und im Import-Fac-toring um 1,8 Prozent auf 389.850 gesun-ken. Die Bank hat ihre Position als mitAbstand führender Import-Factor inDeutschland mit einem Marktanteil von 46Prozent behauptet.

Wechsel in der Landesgeschäftsführungder DSW

40 Jahre lang – genau seit dem 1. Mai 1963 –hat der Bremer Rechtsanwalt und Notar Dr.Hans-Jürgen Nölle als ehrenamtlicher Lan-desgeschäftsführer der Deutschen Schutz-vereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) amBörsenplatz Bremen gewirkt und in dieserZeit in Hauptversammlungen und Gremiendie Interessen der Mitglieder der DSW undfreier Aktionäre vertreten. Die DSW ist mit et-wa 25.000 Mitgliedern der führende deut-sche Verband für Privatanleger. Nölle hat ent-scheidende Impulse für die kapitalmarkt-relevanten Gesetze der letzten 50 Jahre ge-geben und eine Fülle von Gerichtsverfahrenbei der Verletzung fundamentaler Aktionärs-rechte geführt. Seit dem 1. Mai ist die Bre-mer Rechtsanwältin Imke Nölle ehrenamtli-che Landesgeschäftsführerin.

Ölkonzern Statoil unterstützt IUB

Die International UniversityBremen (IUB) hat mit demnorwegischen Ölkonzern Sta-toil einen Forschungsvertragunterzeichnet. Er gilt für ei-nen Zeitraum von drei Jahrenund umfasst ein Finanzvolu-men von 1,2 Mio. Euro. Statoilunterstützt den Aufbau desCenter for Research on Con-tinental Margins (CRCM) derIUB zur Erforschung der Kon-tinentalränder. Das CRCM istTeil eines internationalenForschungskonsortiums, demInternational Research Con-sortium on Continental Mar-gins (IRCCM). Dieser Verbundwurde im Juni 2002 gegrün-det und besteht aus acht wis-senschaftlichen Einrichtun-gen und drei industriellenUnternehmen. Prof. Dr. Diet-rich Welte, Direktor desCRCM, begrüßte „diese neu-artige und fruchtbare Koope-ration zwischen Geowissen-schaftlern einer universitärenForschungseinrichtung undder Erdölindustrie.“ So könn-ten „wissenschaftliche Ex-pertise und finanzielle Res-sourcen optimal kombiniert“werden.

Hapag Lloyd schneidet gut ab

Trotz eines schwierigen konjunkturellen Um-feldes hat der Hapag-Lloyd-Konzern 2002das drittbeste Ergebnis seiner 155-jährigenGeschichte erzielt. Den größten Anteil an die-sem Erfolg hatte das Segment „Schifffahrt"mit der Hapag-Lloyd-Container Linie und denHapag-Lloyd-Kreuzfahrten. Der Umsatz desTransport- und Logistikkonzerns ging ge-genüber 2001 geringfügig von 3,9 auf 3,8Mrd. Euro zurück, das operative Ergebnis be-lief sich auf 202 (Vorjahr: 299) Mio. Euro.

Bundeskanzler Gerhard Schröder besuchte Anfang Mai dieHäfen in Bremerhaven. In Begleitung von Bremens Bürger-meister Dr. Henning Scherf kam er auf dem Auto-TerminalBremerhaven mit Mitarbeitern der BLG zusammen. BLG-Chef und Kammer-Vizepräses Detthold Aden (r.) begrüßteSchröder.

Titelthema.

umwelt. unternehmen. Windkraft in Bremen. partnerschaft umwelt unternehmen. Abwasserentsorgung.

Touristenattraktion vor der dänischen Küste: Windpark mitAN Bonus Windenergieanlagen

in SichelformFoto: AN Windenergie

Wirtschaft in Bremen • Juni 2003 • 7

Forschung, Entwicklung und Produktion: Bremen setzt auf die

Windkraft – Onshore und Offshore. Das Bundesland verfügt über ein

branchenübergreifendes Know-how für diesen Zukunftsmarkt und

will die Nummer 1 in Nordwesteuropa werden.

„Silicon Valley“ für

die Windenergie

B remen macht viel Wind. Das ist durchaus wörtlichzu nehmen. Das kleinste Bundesland will in SachenWindenergie die Nummer 1 im Nordwesten Euro-

pas werden – als Forschungs-, Entwicklungs- und Pro-duktionsstandort. Ein neues, weithin sichtbares „Wahr-zeichen“, wie der Windpark an der Hansalinie in Mahn-dorf, kündet von dieser keineswegs windigen Geschäfts-vision. Ihren politischen Niederschlag hat sie in dem Se-natskonzept „On- und Offshore-Windkraft in Bremen undBremerhaven“ gefunden.

Gespeist wird das ambitionierte Vorhaben zum einenaus den Perspektiven der Windenergieerzeugung, die inden letzten Jahren so rasant gewachsen ist wie kaum ei-ne andere Branche. „Wir sind ein Wirtschaftszweig, dermehr Zukunft vor sich als Vergangenheit hinter sich hat“,beschreibt Norbert Giese, Chef der AN Windenergie GmbH,die Zeitachse. Verglichen mit der Automobilindustriestecke die Branche, in Deutschland kaum älter als einJahrzehnt, derzeit in der Ford-T-Modell-Phase. Ihre Wirt-schaftskraft übertreffe mit einem Umsatzvolumen von3,5 Milliarden Euro jedoch bereits die der Kaffeeindustrie.

Der zweite wichtige Grund, warum sich Bremen indiesem Zukunftsmarkt positioniert, ist das breite Kompe-

tenzspektrum in Sachen Windenergie, das sich in der We-serregion in den vergangenen Jahren herausgebildet hat.„Dass wir über großes Know-how verfügen, weiß man bishinunter nach Portugal. Bremen ist ein Begriff für Wind-energie geworden“, sagt etwa Detlef Lindenau, Ge-schäftsführer der REETEC GmbH, aufstrebender Dienst-leister in Sachen Windenergie.

Bremen ist das einzige Bundesland, in dem sich einbranchenübergreifendes Know-how im Bereich der Wind-energieanlagenherstellung, der Projektentwicklung, desEngineerings, des Turmbaus, der Blattfertigung, der Mon-tage, der Services, der Wissenschaft und der Finanz-dienstleistung konzentriert. Kann es sich daher zu einem„Silicon Valley“ für die gesamte Windenergiebrancheaufschwingen? Wenn man das Potenzial an innovativenUnternehmen, die breiten Qualifizierungsmaßnahmenmit neuen Schulungsansätzen und dem Studiengang „Ma-ritime Technologie“ in Bremerhaven, die Forschungsvor-haben und wissenschaftliche Infrastruktur, die Förderku-lisse des Landes sowie Transfereinrichtungen und Netz-werke wie die Windenergie-Agentur Bremerhaven/Bremen (WAB) ins Kalkül zieht, scheint vorsichtiger Op-timismus angesagt.

Luneort, Vulkangelände und Energiemeile in der ÜberseestadtDie Musik spielt an drei ausgesuchten Standorten: imsüdlichen Fischereihafen (Luneort) in Bremerhaven, aufdem ehemaligen Vulkan-Gelände in Bremen-Nord undentlang der Energiemeile in der Überseestadt. Eine „Tourde Wind“, die die WAB jüngst für Politik und Medien ver-anstaltet hat, führte plastisch vor Augen, wie sich ent-lang der Weser diese drei zentralen Standorte entwickeln.So wird das Industriegebiet Luneort unter dem Motto„Bremerhaven goes offshore“ für die speziellen Anforde-rungen der zukunftsweisenden Offshore-Technologie er-schlossen. An der Nordgrenze direkt an der Nordseeküstesind drei Teststandorte geplant. Im Herbst wird hier dererste Prototyp einer Offshore-Windenergieanlage errichtet. >>>

8 • Juni 2003 • Wirtschaft in Bremen

Das Know-how für den Bau vonTürmen konzentriert sich in Bremen-Nord, wo sich vorrangig Firmen ausder Metall- und Stahlverarbeitungangesiedelt haben und sich jetzt in derWindenergieindustrie engagieren.

Ein dritter Kristallisationspunktist der Holz- und Fabrikenhafen, worund um die historischen Speicher-gebäude 15, 16 und 17 die Energie-meile, ein großes Dienstleistungs-zentrum für die Windenergie, ent-steht. Hier sind bereits Unternehmenaus den Bereichen Technik, Service,Finanzdienstleistung, Engineering,Planung und Logistik ansässig. Wei-tere Firmen, die sich mit regenerati-ven Energien beschäftigen, sollenangesiedelt werden. Gegenwärtigwird der Speicher 15 für Büros sa-niert und hergerichtet; auch die alteFeuerwache am Kopfende des Gebie-tes ist bereits „verplant“.

Pioniere der WindkraftAllein in Bremen sind ca. 40 Unter-nehmen, die sich mit der Windener-gie bzw. den regenerativen Energienbeschäftigen, ansässig. Sie verzeich-nen fast durchweg eine positive wirt-schaftliche Entwicklung und einenstetigen Zuwachs an Arbeitsplätzen.Gegenwärtig sind im BundeslandBremen weit über 1.000 Menschen inder Windenergiebranche tätig. Trend-setter sind hier Unternehmen wie dieAN Windenergie GmbH, die REETEC

GmbH oder die SSC Stahl-Service-Center GmbH.

AN Windenergie GmbHDie AN Windenergie GmbH, an derseit 1999 die alteingesessene bremi-sche Unternehmensgruppe Diersch& Schröder eine maßgebliche Betei-ligung hält, produziert und verkauftAN-Windenergieanlagen im deut-schen Markt in Kooperation mit demdänischen Anlagenhersteller BONUSEnergy A/S. Gegründet als Maschi-nenbaubetrieb mit dem Schwer-punkt Lohnfertigung, hat sich ANWindenergie seit 1984 zu einem Un-ternehmen mit Modellcharakter ent-wickelt. „Wir sind auferstanden ausRuinen“, beschreibt Norbert Giesedie Erfolgsstory. Das Unternehmenzählt heute im Leistungsbereich 300Kilowatt (kW) bis 2.300 kW zu denführenden deutschen Herstellernvon Windenergieanlagen. Die rund225 Mitarbeiter erwirtschaften ei-nen Jahresumsatz von 200 MillionenEuro; bisher wurden 1.200 WEA ge-baut.

REETEC GmbHDie REETEC GmbH hat sich seit ihrerGründung im Jahr 1996 zu einemführenden Dienstleistungsunterneh-men in der Branche entwickelt. DieArbeitsbereiche im In- und Auslanderstrecken sich von der elektrotech-nischen Planung über Ausführung/

Montage bis zu Wartung/Service. Ein weiteres Geschäftsfeldsind Produktion, Vertrieb und Montage von Hinderniskenn-zeichnungen (Gefahrfeuersysteme) für Windenergieanlagen.REETEC will zukünftig einen Komplett-Service anbieten undsomit zum Outsourcing-Partner Nr. 1 für alle Windenergiean-lagen-Hersteller in ganz Europa heranwachsen. 2001 wurdezunächst das Schwesterunternehmen REETEC WindEspaña S.L.in Barcelona gegründet; ein Unternehmen in Frankreich sollfolgen. Heute hat REETEC rund 120 Beschäftigte.

SSC Stahl-Service-Center GmbHAls Synonym für „ein kleines Wunder an der Weser“ steht dieSSC Stahl-Service-Center GmbH. In den ehemaligen Werft-hallen des Vulkan fertigt sie heute Stahltürme für Windräder,die teilweise bis zu 100 Meter hoch sind. Sie hat damit nichtnur einen großen Beitrag zur Revitalisierung des Vulkan-Geländes geleistet. Innerhalb kürzester Zeit hat sich das Un-ternehmen auch zu einem führenden Hersteller entwickeltund beschäftigt heute bereits 280 Mitarbeiter. Erst 1999 wardie Business Unit SSC Turmbau der Gruppe an den Start ge-gangen und baute sechs Türme im ersten Jahr. 2002 waren esschon 120, in diesem Jahr sollen es 150 werden. Der Markt be-lohnt den Ansatz, sämtliche Arbeitsschritte und Komponen-ten der Turmherstellung aus einer Hand anzubieten. SSC ver-steht sich als Systemlieferant, der auf hohe Qualität setzt. Als„Einstieg in die Zukunft“ wertet Hinrich Eden, geschäfts-führender Gesellschafter der SSC Group, den ersten Offshore-Auftrag, der gerade in Arbeit ist. >>>

Windenergie-Agentur Bremerhaven/Bremen (WAB)

Die Windenergie-Agentur Bremer-haven/Bremen (WAB) wurde im Fe-bruar 2002 gegründet und wird mitöffentlichen Mitteln unterstützt.Ihr Ziel ist es, die Windenergieer-zeugung Onshore und Offshore zufördern. Sie hat zurzeit rund 120Mitglieder, die sämtliche Kompe-tenzfelder rund um die Windenergie

repräsentieren. Die WAB verstehtsich als ein Netzwerk, das den Wissenstransfer fördert, Synergienschafft und Projekte sowie For-schungsvorhaben anstößt.

Info WAB, Jans Rispens, Tel. 0471 94189230, [email protected], www.windenergie-agentur.de

2002 erneutes Rekordjahr für die Windbranche:12.000 Megawatt überschritten

Die Windenergie entwickelt sich mehr und mehr zu einembedeutenden Wirtschaftsfaktor in Deutschland. Nach 2001hatte die Branche in 2002 ein weiteres Rekordjahr zu ver-zeichnen. Neu installiert wurden 2.328 Windenergieanla-gen (WEA) mit einer Gesamtleistung von 3.247 Megawatt(MW). Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahresbedeutet das einen erneuten Zuwachs an installierter Leis-tung von rund 22 Prozent. Ende 2002 waren damit bundes-weit 13.759 WEA mit einer Gesamtleistung von 12.001 MWinstalliert, was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um37 Prozent entspricht. Ende März dieses Jahres waren bun-desweit bereits 13.990 Windturbinen mit einer Gesamtlei-stung von 12.359 MW installiert – ein Plus von drei Prozentgegenüber dem Stand von Ende 2002. In diesem Jahr wirddie Windkraft erstmals über fünf Prozent des bundesweitenStrombedarfs decken können. Experten rechnen mit einembundesweiten Zubau in Höhe von 2.500 bis 3.000 MW. DieBundesregierung will den Anteil an der aktuellen Stromge-winnung bis 2010 auf 12,5 Prozent hochschrauben.

Wirtschaft in Bremen • Juni 2003 • 9

Die Zukunft liegt im Offshore-Bereich Der weitere Ausbau der Windenergie an Land wird an Gren-zen stoßen, Flächen stehen nicht endlos zur Verfügung. Des-halb entwickelt sich das Repowering – der Ersatz alter durchneue, leistungsfähigere Anlagen – zu einem wichtigen Ge-schäftsfeld. Ins Visier genommen haben die Bremer Pionier-firmen zudem den Exportmarkt. „Unsere Erfahrungen lassensich international gut vermarkten“, sagt Detlef Lindenau.

Die meiste Wachstumsfantasie aber hat der Offshore-Be-reich, d. h. die Windenergie im Meer. Doch neben den tech-nologischen Herausforderungen zeichnen sich hier massiveKonflikte mit Natur- und Umweltschützern sowie ein Akzep-tanzproblem in einzelnen vom Tourismus abhängigen Kom-munen ab, insbesondere hinsichtlich der Windparks in Küs-tennähe. In Bremen gibt es jedoch einen sehr engen Schul-terschluss zwischen Politik, Verwaltung und Unternehmen;die Unterstützung, auch für Offshore-Projekte, geht querdurch alle Parteien.

Die Furcht aber, technologisch ins Hintertreffen zu gera-ten, ist groß, denn in Deutschland gibt es bisher noch keineAufträge für den Offshore-Bereich, während andere Länder,wie z. B. Dänemark, bereits mit Windparks in Küstenzonen ex-perimentieren. Norbert Giese von der AN Windenergie warntdenn auch vor einem „Fadenriss“, wenn Projekte im küs-tennahen Raum nicht zugelassen würden, um Erfahrungen zusammeln. Wenn Deutschland seine Windenergie-Technolo-gien nicht nutze und weiterentwickele, zeichne sich ein ähn-liches Fiasko wie beim Transrapid ab. Um Projekte in derAußenweser zu realisieren, wird es vor allem auf die politischeKooperation mit Niedersachsen ankommen. (cb)

DtA vergibt Umweltkredite

Maschinen zur Verarbeitung von Lebensmittelnwerden immer energie- und abwassersparender.Wer mit der Anschaffung von umweltschonen-den Kochkesseln oder Kühlanlagen liebäugelt,dem winken großzügige staatliche Fördermittel.So können kleine und mittlere Unternehmen zumBeispiel bis zu 100 Prozent ihrer Investitionenmit zinsgünstigen Krediten von der DeutschenAusgleichsbank (DtA) fördern lassen.

Insgesamt hat die DtA im vergangenen Jahrfast 1.700 Umweltkredite mit einem Volumenvon mehr als 2,3 Milliarden Euro vergeben. Wei-tere Informationen gibt es im Internet unterwww.dta.de. Der DtA-Bestellservice bietet kos-tenlose Broschüren an (Tel. 0228 831-2261 oderFax 0228 831-2130). Für eine telefonische Erst-beratung stehen Finanzierungsspezialisten derDtA-Infoline (Tel. 01801 242400) zur Verfügung.

UMTECH 2003: Fachausstellung

und Kongress in Bremerhaven

Unter der Schirmherrschaft des Senats der Hansestadt Bre-men sowie des Oberbürgermeisters des Seestadt Bremer-haven findet vom 12. bis 14. Juni in der Stadthalle Bremer-haven die UMTECH statt. Zu der überregionalen Fachmessefür Umwelt und Umwelttechnologie werden rund 15.000Besucher erwartet, die sich bei über 100 Ausstellern sowieauf fünf Fachkongressen und zwei Symposien informierenkönnen.

Das Themenspektrum der Ausstellung und der Kon-gresse reicht vom Meeres-, Küsten- sowie Gewässerschutznebst Schiffs- und Hafentechnik, Wasserwirtschaft und Ab-wassertechnik über Energiewirtschaft inklusive alternativeund erneuerbare Energien mit Windkraft als besonderemSchwerpunkt sowie Abfall- und Verwertungswirtschaft biszu Themen wie Umweltanalytik, Altlastensanierung und Bo-denaufbereitung sowie Ökologie, Zertifizierung, Forschung/Entwicklung, Technologietransfer. Während die beiden ers-ten Messetage das Fachpublikum ansprechen, ist der dritteMessetag ein spezieller „Verbraucher- und Publikumstag“.

InfoKMN Kongress- und Messegesellschaft Nord mbH, Katja Lange, Elard Kuhlmann, Tel. 0381 4923497/4996641, [email protected]

Bildreihe v.l.: Wartung bei REETEC, Turmproduktion bei SSC

Fotos: REETEC, Aginma

10 • Juni 2003 • Wirtschaft in Bremen

messen lassen. „Wenn die Politik bereit ist, auch die objekti-ven Gegebenheiten in den Unternehmen und deren Nöte zurKenntnis zu nehmen, dann kann sich aus dieser Partnerschaftein sich selbst tragendes System bilden.“ Die Umweltpartner-schaft müsse sich auch mit den Themen Verwaltungsverein-fachung und Deregulierung befassen, betonte Emigholz. „Wirmüssen bestehende Verordnungen und Vorschriften kritischhinterfragen dürfen.“ (cb)

Politik und Wirt-schaft schließenUmweltpartnerschaft

Dass sich Umweltschutz nicht nur volkswirtschaftlich ge-sehen lohnt, sondern auch betrieblich rechnet, ist längstunumstritten. Es gibt viele Unternehmen, die hier mus-

tergültige Wege beschreiten. Dies macht die neue Initiative„partnerschaft umwelt unternehmen“ deutlich: Anfang Maifiel der Startschuss. 18 Unternehmen, die in mancher Hin-sicht Vorreiter im betrieblichen Umweltengagement sind,gehören zu der Startergruppe für die Umweltallianz zwischenWirtschaft und Politik. Erstmals wurde eine solche Umwelt-partnerschaft 1995 in Bayern ausgerufen, mittlerweile wirdsie in vielen Bundesländern – in sehr unterschiedlichen For-men - praktiziert.

Der Umweltpakt stellt die Zusammenarbeit von Politikund Wirtschaft auf eine neue Grundlage. Ziel ist es, gegen-seitige Vorurteile abzubauen und den Dialog zu fördern, dieUmwelt- und Standortqualität im Land Bremen zu verbessern,einen Anreiz für unternehmerisches Umweltengagement zugeben und die Unternehmen wirtschaftlich zu stärken. „Wirwollen die Botschaft in die Betriebe tragen, dass Aktivitätenim Umweltschutz sehr wohl auch Chancen eröffnen“, sagteHarald Emigholz, Vorstandsvorsitzender des RKW Bremen e. V., wo die Koordinierungsstelle angesiedelt ist. Sie hat ihrenSitz in Bremerhaven und wird zunächst für fünf Jahre aus EU-und Landesmitteln finanziert. Sie soll die Unternehmen in viel-facher Weise unterstützen.

Wischer sieht deutliches SignalFür Umweltsenatorin Christine Wischer ist der Umweltpaktein „deutliches Signal“ dafür, dass „Umwelt und WirtschaftPartner bei der nachhaltigen Entwicklung unserer Gesell-schaft sind. Oder anders: Wirtschaftliche Entwicklung undumweltpolitische Ziele sind zwei Seiten einer Medaille.“ IhrWunsch sei es, so die Senatorin, „dass von der Startergruppeeine Ausstrahlung auf andere Unternehmen im Land Bremenausgeht und wir damit erreichen, dass sich möglichst viele fürdie Partnerschaft interessieren.“

„Der freiwillige Beitrag zu mehr Lebensqualität kanndann umso leichter fallen, wenn er auch zu verwertbaren Vor-teilen führt“, sagte Emigholz. Eine nachhaltige Entwicklungmüsse sich an kurz- und mittelfristiger Wirtschaftlichkeit

„partnerschaft umwelt unternehmen“:

Plattform zur Information, Kooperation

und für den Erfahrungsaustausch –

Koordinierungsstelle beim RKW

Bremer Umweltpreis

Die Bremer Aufbau-Bank wird einen Umweltpreis stiften. Im Oktober soll ererstmals verliehen werden. Als Imageträger soll diese Auszeichnung über dieLandesgrenzen hinaus für eine wachsende Aufmerksamkeit und ProfilierungBremens als Standort einer umweltaktiven Wirtschaft sorgen. Keinesfallsnur die Unternehmen aus der „partnerschaft umwelt unternehmen“ geltenals Anwärter. Der Preis wird Anfang Juni ausgeschrieben.

Info Koordinierungsstelle „partnerschaft umwelt unternehmen“, c/o RKW Bremen e. V., Tel. 0471 308 3131, [email protected],www.puu-online.de; Martin Schulze, Tel. 0421 323464-17, Harm Wurthmann, Tel. 0421 323464-0

Die Unternehmen der Startergruppe (Bild)Diese Unternehmen gehören zur Startergruppe und haben die Rahmenvereinbarung unterzeichnet:

– AN Windenergie GmbH– Becker Rohstoffe Recycling GmbH– BREGAU Institute– Bremer Straßenbahn AG– BWK Bremer Woll-Kämmerei AG– Cambio Mobilitätsservice GmbH & Co. KG– Energiekontor AG– Karstadt Warenhaus AG – MWB Motorenwerke Bremerhaven AG– REETEC GmbH– reinhardt & hey Malerbetrieb GmbH & Co. KG– REINLUFT-RELOX GmbH– Rübeling Dental-Labor– SSB Stroever GmbH & Co. KG– Stahlwerke Bremen GmbH– swb Bremerhaven – TOP Industrieservice– UNI-CYC Technologie GmbH

12 • Juni 2003 • Wirtschaft in Bremen

„Wir klären das“ lautet denn auch der selbstbewusste Kernsatz derneuen Imagekampagne. Dazu gehört u. a. eine höchst informativemultimediale Einführung in die „Stadt unter der Stadt“ im Internet:Hier wird erläutert, wie die Kanalisation und die moderne Abwasser-reinigung in Bremen funktionieren, wo der Kampf gegen Pest undCholera tobte, wohin die Wege des Klärschlamms führen.

Standortfaktor in und für BremenNeben ihrem Ehrgeiz, etwas leisten zu wollen statt nur zu verwaltenund – ganz im Sinne eines modernen Unternehmensmanagements –permanent besser werden zu wollen, ist dies ein zweites Wesens-merkmal der hanseWasser: Ihr Herz schlägt bremisch. „Wir sind einbedeutender Standortfaktor“, sagt Schoer, „und fühlen uns Bremenund der Region sehr verbunden. Durch unsere Leistungen im Abwas-serbereich stärken wir die oberzentrale Funktion.“

Mit der Privatisierung ihrer Abwasserentsorgung wagte sich dieFreie Hansestadt vor vier Jahren auf Neuland vor, denn ein Projektdieser Größenordnung und Tragweite hat es in der Bundesrepublikzuvor (und seitdem) nicht gegeben. Nasse Füße haben sich die Bre-mer dabei nicht geholt. Der Leistungsvertrag wird ohne Abstriche er-füllt. Die Gebühren sind seit Jahren konstant und die Rendite – die inForm diverser Sponsoringaktivitäten auch der „Standortpflege“ zu-gute kommt – angemessen. Schließlich verweist Schoer noch auf die„dritte Säule einer vernünftigen Entwicklung“ und das ist die Zu-kunftssicherung: hanseWasser investiert hohe Summen in Erhalt,Pflege und Ausbau der Anlagen, pro Jahr fließen rund zwanzig Mil-lionen Euro in diese „Substanz“.

Damit schafft das Unternehmen eine wichtige infrastrukturelleVoraussetzung für Wachstum und Entwicklung des Standortes. Undhat ein vitales Interesse an Zukunftsfragen, daran, wie Stadt und Um-land in 2010 aussehen könnten, denn Unternehmen und Region sindeng verflochten: Jeder neue Einwohner, jedes neue Unternehmen be-deutet zugleich ein Neugeschäft. Eine solche zukunftsorientierte„Akquisitionspolitik“ ist umso notwendiger, da hanseWasser im Kor-sett fixer Kosten eingezwängt ist: Der Block an Abschreibungen, Per-sonal und Zinsen beträgt satte 85 Prozent.

Gute Perspektiven im „freien“ GeschäftWährend Schoer die Wachstumschancen durch Beteiligungen an Un-ternehmen der Abwasserbranche auf Grund wettbewerbsbeschrän-kender Rahmenbedingungen zurzeit eher verhalten beurteilt, sind Er-folge im „freien Geschäft“ mit Dienstleistungen kurzfristiger zu ha-ben. Hier ist hanseWasser immer stärker geworden; dieser Teil machtbereits 15 Prozent vom Gesamtumsatz aus. Gute Perspektiven bietetvor allem die Klärschlammentsorgung, wo das Unternehmen bereitsMarktführer in Nordwestdeutschland ist. Auch bei der Planung undBeratung im Anlagenbau – siehe Oberbauleitung Hemelinger Tunnel– ist das Know-how der Ingenieure vom Schiffbauerweg zunehmendgefragt.

Drittes Wachstumsfeld ist ein Produktpaket namens „Full ServiceKanal“: Für öffentliche wie private Kanalsysteme bietet hanseWasserumfassende Dienstleistungen von der Reinigung über die Inspektion

hanseWasser Bremen GmbH: Bremens

Abwasserspezialist zeigt Stärke und

Qualität in einem schwierigen Markt.

Ein Unternehmen für die Stadt unterder Stadt

Das Unternehmen fällt ziemlich aus der Rolle. Mit gerade einmal450 Mitarbeitern betreut es ein Anlagevermögen von respek-tablen 540 Millionen Euro. Zum Beispiel ein Kanalsystem, das

sich, Rohr an Rohr gelegt, von Bremen bis nach Palermo erstreckenwürde. Oder Spezialfahrzeuge, die schon mal einzeln bis zu 400.000Euro kosten können. Vergleichbar „reiche“ Unternehmen kann man inBremen an den Fingern einer Hand abzählen. Das Produkt, mit demes sich hauptsächlich befasst, ist so unappetitlich wie existenziell,ebenso zeitlos wie universell. Es versiegt nie, und keiner möchte eshaben. Eigentlich hat das Unternehmen gar keine „echte“ Konkurrenz,allerdings nicht aus freien Stücken, denn nichts wäre ihm lieber alsein fairer Wettbewerb in einem liberalisierten Markt unter gleichenRahmenbedingungen.

Und auch das ist ein Alleinstellungsmerkmal: Das Unternehmenist zuständig für eine ganze Stadt, wenn auch unterirdisch. Da mussalles im Fluss sein, sonst ist oben der Teufel los. Und dann steht auchdas Unternehmen im Rampenlicht. Aber eben nur dann!

„Uns bemerkt man meist nur, wenn es ein Problem gibt, wie nas-se Keller oder aufgerissene Straßen“, sagt Dr. Jürgen Schoer. Im Um-kehrschluss heißt das paradoxerweise: je besser das Produkt, destounsichtbarer das Unternehmen. Doch der Sprecher der Geschäfts-führung der hanseWasser Bremen GmbH wäre kein waschechter Un-ternehmer, würde er die Leistungskraft seines Unternehmens nichtlieber auf den Scheffel statt darunter stellen wollen.

Und dazu hat er allen Grund. Denn hanseWasser ist kompetent,innovativ, schlank organisiert, zuverlässig und sie arbeitet wirt-schaftlich; auch die Leistungsfähigkeit ihrer Anlagen ist bundesweitSpitze. „Wir wollen zufriedene Kunden“, lautet die Devise Schoers under hat dabei ein klares Ziel vor Augen: „Wir sind erst zufrieden, wennunsere Kunden wissen, dass wir da sind und einen guten Job machen,obwohl sie uns gar nicht bemerken.“

Lebensqualität für BremenDieser Job, die Ableitung und Behandlung des Schmutz- und Nieder-schlagswassers, kostet den einzelnen Bundesbürger durchschnittlich32 Cent täglich (oder 116 Euro im Jahr). Dafür bekommt er ein sa-genhaftes Stück Lebensqualität, sprich saubere Gewässer. Dass wie-der in der Weser gebadet werden kann, hat viel mit solchen High-Tech-Kläranlagen zu tun, wie sie hanseWasser in Seehausen betreibt.

Wirtschaft in Bremen • Juni 2003 • 13

via Kamerabefahrung bis zur investitionsstrategischen Bewertung an– mit wachsendem Erfolg. Wenn sich dann eines Tages die Rahmen-bedingungen im klassischen Abwassermarkt ändern, „werden unszwar die gebratenen Tauben nicht in den Mund fliegen“, prognosti-ziert Schoer. „Aber früher oder später bekommen wir auch hier unse-re Chancen.“ Ein so langfristiges Geschäft wie die Abwasserentsor-gung braucht Geduld! (cb)

„Wunderbare Kläranlage“:

Tag der offenen Tür

Warum kann wieder in der Weser gebadet werden? Wie wirdschmutziges Wasser in Bremen sauber? Wie sieht die Stadtunter der Stadt aus? Antworten darauf gibt hanseWasser am22. Juni (10:00-18:00 Uhr) beim Tag der offenen Tür auf derKläranlage in Seehausen: mit spannenden Informationenüber einen Teil der Stadt, den kaum einer kennt, mit Führun-gen über die Kläranlage und der Jagd nach Sonnentierchenper Mikroskop. Dazu gibt es ein buntes Unterhaltungspro-gramm für die ganze Familie.

Bundesweit (noch) ohne Beispiel:

Seit vier Jahren in privater Hand

Am 1. Januar 1999 ging mit der Abwasser Bremen GmbH –später in hanseWasser umfirmiert – ein Privatunternehmenan den Start, das die Entsorgung des Abwassers sämtlicherBremer Privathaushalte, Industrie- und Gewerbebetriebevon den kommunalen Bremer Entsorgungsbetrieben (BEB)übernahm – die bisher größte Privatisierung in Deutschlandim Abwasserbereich. 74,9 Prozent der hanseWasser-Ge-sellschafteranteile hält die hanseWasser Ver- und Entsor-gungs-GmbH, eine gemeinsame Tochter der swb AG (51 Pro-zent) und der Gelsenwasser AG (49 Prozent). Bei der FreienHansestadt Bremen verblieb mit 25,1 Prozent der Anteileeine Sperrminorität.

Der Leistungsvertrag zwischen der hanseWasser undder Stadt Bremen läuft bis zum 31.12.2028. Dann fällt dasAnlagevermögen zurück an die Hansestadt und die Entsor-gung muss neu geregelt werden. In Deutschland werden erstzehn Prozent der Abwasserdienstleistungen privat erbracht.Die Liberalisierung des Marktes ist nach den ernüchterndenErfahrungen auf dem Strom- und Telekommunikationssek-tor ins Stocken geraten und Brüssel hat bei seinem Drängennach Freizügigkeit einen Gang zurückgeschaltet. Zumeistaber zögern die Kommunen aus steuerlichen Gründen, ihreAbwasserentsorgung zu privatisieren: Öffentliche Betreibermüssen keine Umsatzsteuer entrichten, private wohl. Die –zurzeit diskutierte – Einführung einer generellen Besteue-rung abwasserwirtschaftlicher Dienstleistungen verschaff-te hanseWasser nicht nur gleiche Wettbewerbsbedingun-gen; positive Folgen gäbe es auch für Unternehmen: Überden dann möglichen Vorsteuerabzug könnten sie erhebli-che Kosten sparen.

Info hanseWasser Bremen GmbH, Tel. 0421 988 11-11, www.hansewasser.de

Fotos: hanseWasser

hanseWasser Bremen GmbH in Zahlen

Umsatz 83,3 Mio. Euro (2002)gereinigtes Abwasser 62,8 Mio. Kubikmeter (2002)Mitarbeiter 450Entsorgter Klärschlamm 27.000 Tonnen TSLänge des Kanalsystems 2.300 KilometerPumpwerke 103Großkläranlagen 2 (Seehausen, Farge)Indirekteinleiter-Überwachung 600 Gewerbe- und

Industriebetriebe

Infothek.

14 • Juni 2003 • Wirtschaft in Bremen

Electronic CommerceDie Handelskammer Bremen und das EBIZ(Electronic Business InformationsZentrum)/CeCNW Centrum für eCommerce Nord-Westbieten wieder Sprechtage zum Thema „Electronic Commerce“ für kleine und mittlere Unternehmen an.

Die nächsten Termine 16. Juni, 30. Juni (14:00-17:00 Uhr)

Anmeldungen und InformationenUlrich Gerdes, CeCNW, Tel. 9600-322, [email protected], www.ebiz-bremen.de

Existenzgründung• Existenzgründungsseminare 2003

1.-11.9.,27.10.-6.11., 24.11.-4.12. (neun Abende, jeweils 18:00 bis 20:30 Uhr)Ort: Handelskammer Bremen; Kosten: 100,- EuroAnmeldung Jutta Deharde, Tel. 3637-234, [email protected]

• Step by Step - 5 Schritte zum erfolgreichen MentoringEine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit ebn Expertinnen-Beratungsnetz Bremen e. V. 27. August, 18:00 Uhr, Handelskammer BremenAnmeldung Rita Kahrs, Tel. 3637-231, [email protected]

belladonna-Coaching-Reihe für ExistenzgründerinnenIm Auftrag von B.E.G.IN bietet belladonna auch 2003 wiederzwei Coaching-Reihen mit jeweils sechs Grund- und vierWahlseminaren an. Dabei geht es um Themen wie unter-nehmerisches Know-how, Marktanalyse, Akquise und Ban-kengespräche. In den Wahlseminaren werden Themen wieBuchführung, Unternehmensgründung in Zusammenhangmit Familienarbeit oder Personalführung aufgegriffen. Diezweite Reihe beginnt im Juli; das Start-up-Seminar findetam 18./19. Juli statt.

Info/Anmeldung belladonna, Sonnenstraße 8, 28203 Bremen, Tel. 0421 70 35 34, Fax 0421 70 35 44, [email protected], www.belladonna-bremen.de;Gründungsleitstelle B.E.G.IN beim RKW Bremen GmbH, Tel. 0421 32 34 64 12, [email protected]

Wirt

scha

ftgl

obal

Wirtschaftglobal

• Beschäftigung von ausländischen Arbeitnehmern:Was ist erlaubt und was nicht?

Dienstag, 17. Juni, 16:00 bis 19:30 Uhr, in der IHK Bremerhaven

Auch kleine und mittlere Unternehmen müssen im Zuge der Glo-balisierung ein internationales Personalmanagement betreiben.Dieser betriebswirtschaftlichen Notwendigkeit steht ein hochbe-lasteter deutscher Arbeitsmarkt mit diversen Restriktionen derAusländerbeschäftigung gegenüber. Die Referenten geben einenÜberblick über die verschiedenen Beschäftigungsverhältnisse, diearbeitsrechtlichen Aspekte, das Prozedere der Antragstellung, dieKontrollmechanismen und Restriktionen. Aus dem Programm– Beantragung und Erteilung von Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen für Arbeitnehmer aus dem Ausland und der EU, Aufenthaltsgenehmigungen und Arbeitsgehmigungen – Arbeitsrechtliche Aspekte bei der Beschäftigung ausländischer Arbeitnehmer (RechtsanwältinIrmelin Braungard) – Werkverträge mit Arbeitnehmeraustausch aus dem Ausland– Versicherungs- und Beitragspflicht in der Sozialversicherung der ausländischen Arbeitnehmer (Ingo Linder-Sprecher, Landes-versicherungsanstalt Oldenburg-Bremen, Geschäftsstelle Bremen) – Krankenversicherung der ausländischen Arbeitnehmer(Andrea Lang, Techniker Krankenkasse Bremerhaven)– Illegale Beschäftigung / Prüfung und Kontrollmaßnahmen,rechtliche Konsequenzen der illegalen Beschäftigung

Info Annabelle Girond, Handelskammer Bremen, Tel. 0421 3637-237, Fax 0421 3637-246, [email protected]

AnmeldungChrista Herdzin, Tel. 0421 3637-241, Fax 0421 3637-246,[email protected]

Wirtschaft in Bremen • Juni 2003 • 15

Mittelstandstreff Arbeitslosigkeit – Stand derUmsetzung des Hartz-KonzeptesMittwoch, 18. Juni, 12:30 Uhr, im Club zu Bremen. Gast ist Christian Hawel, Direktor des Arbeitsamtes Bremen.

Bremer Aufbau-Bank GmbH –Erfahrungen aus zwei JahrenWirtschaftsförderungMittwoch, 17. September, 12:30 Uhr, im Club zu Bremen. Gast ist Johann Färber,Geschäftsführer der BremerAufbau-Bank.

Info Uwe A. Nullmeyer, Tel. 0421 3637-204, [email protected] Anmeldung Tel. 0421 3637-259

www.handelskammer-bremen.de

Veranstaltungsdatenbank im Internet mit detailliertenInfos zu allen Angeboten und mit Online-Anmeldung

Neue Chancen

• Seminar: Gewerbliche Schutzrechte für mittelständische Unternehmen 29. September, 15:00 Uhr, Handelskammer Bremen (Großer Saal) Kosten: 30,- EuroReferenten: Prof. Dr. Martin G. Möhrle (Universität Bremen), Klaus G. Göken(Eisenführ, Speiser & Partner), Henrik Bolte (Meissner, Bolte & Partner), Wolf-Dieter Kuntze (Boehmert & Boehmert)

Info Gerd Neubauer Tel. 0421 3637-230, [email protected] Anmeldung Rita Kahrs, Tel. 0421 3637-231, [email protected]

Medien im BlickPraxisseminar „Den Mittelstandzur Marke machen –Kommunikationsbausteine fürdie Öffentlichkeitsarbeit kleinerund mittlerer Unternehmen“:20. Juni, 10:00-17:00 Uhr; Preis: 100,- Euro; Referenten: Dr. Hans Bellstedt und ChristianWesthoff (Plato Kommunikation)

Praxisseminar „Pressemitteilun-gen platzieren - aber wie?“: 12. September, 10:00- 17:00Uhr; Preis: 100,- Euro; Referentin: Silke Hellwig (Radio Bremen)

Anmeldung Nicolin Feldmann, Tel. 0421 3637-332, [email protected]

KammerReport.

16 • Juni 2003 • Wirtschaft in Bremen

Das Kammerplenumvom 28. April

Walter Messerknecht informier-te darüber, dass die Eröffnung desEntertainmentbereichs im SpacePark nun für Mitte Dezember 2003vorgesehen sei. Eine andere als diebisher geplante Nutzung des Shop-pingteils sei nicht im Gespräch.

Über eine Delegationsreise desArbeitskreises Kultur-Wirtschaft nachGraz, der Europäischen Kulturhaupt-stadt 2003, berichtete Vizepräses Dr.Patrick Wendisch. In den Gesprächenin Graz sei deutlich geworden, dassdie Wirtschaft frühzeitig in die Vor-bereitungen einbezogen werden müs-se. Dabei müsse vor allem auf Pro-jekte geachtet werden, die Bremennachhaltig voranbrächten. In Grazhabe sich das auch in Bremen bevor-zugte Modell der künstlerischen Pro-grammgestaltung durch einen In-tendanten bewährt. Wichtig sei,einen Anteil von mindestens 30 Pro-zent der zur Verfügung stehendenMittel für das Marketing einzupla-nen.

Dr. Matthias Fonger berichteteüber die Bestrebungen, Bremen zueiner der Testregionen in Deutsch-land für Bürokratieabbau und Dere-gulierung zu benennen. Die Handels-kammer sei in der aus den Senats-ressorts besetzten Arbeitsgruppe ver-treten, die das weitere Vorgehen ko-ordiniere.

Über eine erfolgreich verlaufeneAktion im Bereich der Existenzgrün-dungen informierte Dr. Jens Schrö-der. Unterstützt durch den Seniorex-perten Hans W. Klause habe dieHandelskammer bei Existenzgrün-dern, die von ihr beraten worden wa-ren, nach der weiteren Entwicklungdes Unternehmens gefragt. Von ca.150 Firmen sei nach gut einem Jahrnoch rund die Hälfte am Markt ge-wesen. Ein Teil dieser Unternehmenwerde nun durch weitere Beratungunterstützt.

Im Mittelpunkt der Sitzung desAusschusses für Verkehr, Distribu-tion und Logistik am 25. März, überdie Harald Emigholz referierte, stan-den die aktuelle Verkehrspolitik desBundes sowie die Frage der Lkw-Maut.

Die Themen

• Aktuelles• Berichte aus den Ausschüssen• Mittelstandsenquête Bremen• Bundesverkehrswegeplan 2003• „Überseestadt Bremen – Stand der Umsetzung

und weitere Planungsperspektiven“ – Vortrag von Ulrich Keller und Dr. Dieter Russ

Präses Dr. Dirk Plump beglück-wünschte Hasso G. Nauck, der

von der Arbeitsgemeinschaft Selbst-ständiger Unternehmer und demBundesverband Junger Unternehmerzusammen mit seinem Partner WolfKropp-Büttner zum Unternehmer desJahres 2003 gewählt wurde.

Auf Hinweis von Lutz H. Peperwurde über den Sachstand in SachenAusbildungsplatzabgabe diskutiert.Fakt sei, dass sie für die weitere Ent-wicklung des WirtschaftsstandortesDeutschland der falsche Impuls sei.Es komme für die Wirtschaft darauf,den Engpass auf dem Ausbildungs-markt, der voraussichtlich noch dreibis vier Jahre anhalte, aus eigenerKraft zu bewältigen.

175-jähriges Bestehen• Bankhaus Carl F. Plump & Co.,

gegründet am 1. Juni 1828

75-jähriges Bestehen• Brüning, Anft & Co. GmbH,

gegründet am 23. Juni 1928

25-jähriges Bestehen• Rolf Gawehn, gegründet am 1. Juni 1978• ARNING Handelsgesellschaft mbH,

gegründet am 22. Juni 1978• Park Spedition GmbH,

gegründet am 22. Juni 1978• MSP Maritime Spare Parts GmbH,

gegründet am 23. Juni 1978• Doris Haase, gegründet am 29. Juni 1978• L + P Ingenieurtechnik Lasse & Pache GmbH,

gegründet am 30. Juni 1978

Die Handelskammer gratuliert zum Jubiläum

Jubi

läen

Nachdem erste Ergebnisse derMittelstandsenquête Bremen zu De-regulierung und Bürokratieabbau demPlenum bereits am 24. Februar vor-gestellt worden waren, trug Uwe A.Nullmeyer Ergebnisse des Standort-kosten-Benchmarks vor. Empfohlenwerde eine Festschreibung des ge-genwärtigen Gewerbesteuer-Hebe-satzniveaus von 420 Prozent. Bei derGrundsteuer B weise Bremen im re-gionalen wie überregionalen Ver-gleich mit 530 Prozent einen sehr ho-hen Hebesatz auf. Sinnvoll sei, dengegenwärtigen Hebesatz auf ein Ni-veau von unter 500 Prozent zu sen-ken. In der Frage der Gewerbeflächenmüsse die bisherige Qualifizierungs-strategie fortgesetzt werden.

Die Berücksichtigung Bremensund des Nordwestens stand im Mit-telpunkt eines Vortrags von Dr. An-dreas Otto zum Bundesverkehrswe-geplan 2003. Bremen habe sich in derPlanungsphase gut positioniert. Sosei der Länderanteil Bremens im Bun-desverkehrswegeplan 2003 um 1,1Prozent erhöht worden, der Investi-tionsschwerpunkt „Stärkung mariti-mer Standorte“ sei für die Region vonVorteil und alle vorrangigen BremerVerkehrsprojekte seien im Bundes-verkehrswegeplan gut abgesichert.Bei einer Laufzeit bis zum Jahr 2015betrage der Finanzrahmen des Bun-desverkehrswegeplanes rund 150Mrd. Euro (66,1 Mrd. für Neu- undAusbau, 82,8 Mrd. für Erhaltung). DerAnteil Bremens am vordringlichenBedarf liege bei rund 509 MillionenEuro. Beim Ausbau der Straßeninfra-struktur seien in Bremen die A 281(einschließlich Weserquerung), die A27 (sechsstreifiger Ausbau zwischender Anschlussstelle Bremen-Vahrund dem Autobahnkreuz Bremen so-wie zwischen den AnschlussstellenBremen-Nord und Bremen-Freiha-fen), die B 71 (Anschlussstelle Nie-dersachsen bis Anschlussstelle Bre-merhaven-Wulsdorf), B 74 (VerlegungFarger Straße – Kreinsloger) und dieB 212 (Landesgrenze Niedersachsenbis Anschluss A 281 und Hafenstraßebis Anschlussstelle Bremerhaven-

>>>

Wirtschaft in Bremen • Juni 2003 • 17

Zwischen Anfang September – mitBeginn des Versands der Brief-wahlunterlagen – und 9. Oktober

2003 wählen die Bremer Unternehmereinen Teil ihres Handelskammer-Ple-nums neu. Mit ihrer Stimme entschei-den die mehr als 29.000 Mitglieder derHandelskammer, wer in den kommen-den sechs Jahren die Interessen der ge-werblichen Wirtschaft in Bremen ver-tritt und sie durchsetzt. Die Briefwahlist ab dem Versand der Wahlunterlagenmöglich, persönlich können die Stimm-zettel am Tag der Abgabefrist, dem 9.Oktober 2003, im Wahlraum im HausSchütting abgegeben werden. Wer fürdas Plenum kandidieren möchte, kannseine Bewerbung zwischen dem 14. Ju-ni und dem 4. Juli 2003 bei der Han-delskammer einreichen.

Im Plenum, dem höchsten Organ

der Handelskammer, arbeiten Unter-nehmer aus kleinen, mittleren undgroßen Betrieben aller Wirtschafts-zweige mit Kompetenz und Sachver-stand zusammen. Mit der Beteiligungan dieser Wahl• wählen die Mitgliedsunternehmendie Interessenvertretung der Wirtschaftund nehmen damit Einfluss auf wichti-ge Entscheidungen in Bremen,• setzen sich die Kammermitglieder –entsprechend der hanseatischen Tradi-tion – aktiv für den Standort Bremenein und • unterstützen das Engagement derHandelskammer für eine unterneh-mensfreundliche Wirtschaftspolitik.

Die Handelskammer bezieht Stel-lung – überall dort, wo Unternehmens-interessen betroffen sind. Sie gestaltetdie Wirtschaftspolitik mit und enga-

giert sich, um den Standort Bremenweiter voranzubringen, seine Infra-struktur zukunftssicher auszubauenund die Wettbewerbsfähigkeit insbe-sondere des Mittelstands zu sichern.

Als organisierte Selbstverwaltungder bremischen Wirtschaft ist die Han-delskammer gelebte Demokratie. Sie istdie von Verwaltung und Politik unab-hängige Stimme der Wirtschaft, weilsie gemeinsam von allen Mitgliederngetragen wird.

Die Termine• Vom 14. Juni bis 4. Juli können Be-werbungen und Vorschläge für Kandi-daten bei der Handelskammer einge-reicht werden.• Am 9. Oktober endet die Frist zur Ab-gabe der Stimmzettel, die mit denWahlunterlagen Anfang Septemberverschickt werden. An diesem Tag kannim Haus Schütting auch durch persön-liche Abgabe der Stimmzettel gewähltwerden.

Ergänzungswahlen 2003 zum Plenum

Informationen zu den Plenarwahlen – auch Merkblätter undVordrucke – stehen im Internet zum Abruf zur Verfügung:www.handelskammer-bremen.de. Die „Wirtschaft in Bremen“wird weiter regelmäßig berichten.

Mitte) in den vordringlichen Bedarf eingestuft worden. Für dieSchieneninfrastruktur seien es die Ausbauten der Strecken Ol-denburg - Wilhelmshaven, Langwedel - Uelzen, Uelzen - Sten-dal und Hamburg/Bremen - Hannover; bei den Bundeswasser-straßen die Restarbeiten zur 14-Meter-Vertiefung der Außen-weser sowie die Vertiefung der Unter- und Mittelweser.

Der Stand der Umsetzung und weitere Planungsperspektivender Überseestadt Bremen waren Thema eines Vortrags von UlrichKeller (BIG Bremer Investitions-Gesellschaft mbH) und Dr. DieterRuss (WfG Bremer Wirtschaftsförderung GmbH). Ziel sei, für dasrund 300 Hektar umfassende Gelände ein möglichst breitge-fächertes Angebot zu entwickeln und das Areal über das Ste-phaniviertel an die Innenstadt anzubinden. Ulrich Keller verwiesauf den vom Senat am 25. März verabschiedeten Masterplan, indem die nach innen und außen wirkenden Grundlagen für dieVermarktung der Überseestadt formuliert worden seien. Siemüssten den Anforderungen künftiger Nutzer entsprechend ver-ändert werden. Eine Vermarktung sei nur langfristig möglich.

Dr. Dieter Russ stellte Einzelheiten des Masterplanes vor. Sosollten in die Entwicklung des Geländes rund 400 Millionen Eu-ro investiert werden. Geregelt seien beispielsweise Fragen derVerkehrsanbindung – etwa die Verbindung von Überseetor, Han-sator und Lloydtor sowie Am Wall mit dem vorhandenen Straßen-netz oder die Führung der Straßenbahn von der Faulenstraße überAuf der Muggenburg bis zum Hansator. In der Nutzungsstrukturseien Bereiche für Gewerbe, Gewerbe und Dienstleistung, Dienst-leistung, Dienstleistung und Wohnen als Sonderform, Dienstleis-tung und Freizeit/Kultur sowie Freizeit/Kultur vorgesehen. Ge-plant werde bei der vom Senat verabschiedeten Fassung desMasterplanes bis zum Jahr 2018. Das Plenum nahm die Aus-führungen und den Masterplan insgesamt zustimmend zurKenntnis.

KammerReport.

18 • Juni 2003 • Wirtschaft in Bremen

Jetzt bewerben!

Neue Ausschreibung: Preis der Deutschen Außenwirtschaft

handels (BGA), der Deutsche Industrie- und Handelskammer-tag (DIHK), das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit,die Freie Hansestadt Bremen und die Handelskammer Bremen.

Die KriterienBewerben kann sich jedes mittelständische Unternehmen un-abhängig von der Branche, das grenzüberschreitend tätig istund außergewöhnliche Erfolge im internationalen Rahmenvorweisen kann. Hierbei kann es sich sowohl um einen Her-steller und Zulieferer wie um einen klassischen Außenhänd-ler oder einen Dienstleister, z. B. im Logistik- oder Lagerbe-reich, handeln. Ausgezeichnet werden können innovativeLeistungen in der Produktion, im Marketing, im Einkauf undim Verkauf oder im Service. Neben dem wirtschaftlichen Er-folg (qualitatives Wachstum) spielen Kriterien wie die strate-gische Erschließung neuer Märkte, die Nutzung neuer, vor al-lem elektronischer Kommunikations- bzw. Vertriebswege(E-Commerce) sowie neue partnerschaftliche Kooperationenoder Verbünde eine Rolle. Ein preiswürdiges außenwirt-schaftliches Engagement sollte zudem beschäftigungswirk-sam (Erhaltung bzw. Schaffung von Arbeitsplätzen) sein. Einweiterer Aspekt ist die Nachhaltigkeit des im Ausland erziel-ten Erfolges verbunden mit einer Zukunftsstrategie.

Marketing- und MotivationsinstrumentDer Preis der Deutschen Außenwirtschaft trägt zur Imagebil-dung bei und ist ein hervorragendes Marketing- und Motiva-tionsinstrument. Dies zeigen die Erfahrungen der bisherigenPreisträger, der Digisound-Electronik GmbH aus Norderstedtaus dem Jahre 1999 und der C. H. Erbslöh KG aus Krefeld ausdem Jahr 2001. Digisound ist mittelständischer Marktführerbei akustischen Signalgebern. „Die Auszeichnung hat uns inunserer Kommunikationsarbeit sehr geholfen“, sagt der ge-schäftsführende Gesellschafter, Rudolf Weiler. „Sie hat unserAnsehen verbessert. Besonders zu spüren aber war die Innen-wirkung: Unsere Mitarbeiter verbanden damit eine Anerken-nung für ihre besonderen Leistungen.“ Auch nach Einschät-zung von Carl Hugo Erbslöh, Chef des 1876 gegründetenUnternehmens C. H. Erbslöh, eines Spezialisten für Spezial-chemikalien und Industriemineralien, spielt der Preis für dieMitarbeiterbindung eine wichtige Rolle. „Ich habe einen Mo-tivationsschub feststellen können und gesehen, wie der Preisdie Identifikation mit dem Unternehmen positiv beeinflussthat.“ Die Preisskulptur im Empfangsraum werde mit Interes-se wahrgenommen. „Unsere Gäste sind beeindruckt von dem,was wir in Europa machen. Wir werden ernster genommen.“

Info Bitte richten Sie Ihre Bewerbungen bis zum 30. September an die Messe Bremen, Ernst Rieso, Tel. 0421 3505-405, [email protected], www.aussenwirtschaftstag.de

Der Deutsche Außenwirtschaftstag zeichnet wieder einmittelständisches Unternehmen für herausragende Leis-tungen auf Auslandsmärkten aus.

Deutschland ist eine Exportnation. Das internationale Ge-schäft ist längst keine Domäne der Großunternehmen

mehr, viele mittelständische Unternehmen sind heute auf demWeltmarkt erfolgreich, teilweise sogar führend in ihrer Bran-che und höchst innovativ. Um diese herausragenden indivi-duellen Leistungen der „global player“ aus dem Mittelstandstärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, wird in diesemJahr erneut der „Preis der Deutschen Außenwirtschaft“ aus-geschrieben. Die Preisverleihung findet anlässlich des 5. Deut-schen Außenwirtschaftstages am 11. November in Bremen statt.

Der Preis ist einzigartig in Deutschland. Er ist ideeller Na-tur, der Preisträger erhält eine bronzene Skulptur in Form ei-ner offenen, der Welt zugewandten Hand. Ausgelobt wird derPreis von den Trägern des Deutschen Außenwirtschaftstages:Das sind der Bundesverband des Deutschen Groß- und Außen-

StandortBremen.

20 • Juni 2003 • Wirtschaft in Bremen

Geschäftsklimastabilisiert sich aufniedrigem Niveau

Nach dem deutlichen Stimmungseinbruchzum Jahresende 2002 signalisieren die jüngsten Konjunkturdaten für Bremen, dasssich die Wirtschaftslage auf niedrigem Niveau stabilisiert. Nicht nur das Geschäfts-klima, sondern auch die fundamentalenWirtschaftsdaten wie Wirtschaftswachstumund Arbeitsmarktentwicklung befinden sichzwar auf unbefriedigendem Niveau, entwickeln sich aber weiterhin positiver alsder Bundesdurchschnitt. Nunmehr kommt esdarauf an, zügig den Reformstau inDeutschland aufzulösen, um damit die Bedingungen für eine nachhaltige Wirt-schaftserholung zu schaffen - so das Ergeb-nis der Konjunkturumfrage Frühjahr 2003bei gut 190 Betrieben aus verarbeitendemGewerbe, Handel und Dienstleistung.

Wirtschaftliche LageDie aktuelle Geschäftslage wird in weiten Teilender bremischen Wirtschaft als schlecht angese-hen. Neben der schwachen Binnenkonjunkturlassen zunehmend auch die Impulse aus dem Ex-portgeschäft nach.

Den stärksten Rückgang der Geschäftstätig-keit verzeichnet derzeit der Groß- und Außen-handel, wobei insbesondere im Binnengroßhan-del rückläufige Umsätze zu verzeichnen waren.Im Einzelhandel wirkt sich die anhaltende Kauf-zurückhaltung der Verbraucher nach wie vor be-lastend aus, wobei der Abwärtstrend indes et-was an Schärfe verloren hat.

Schwierig bleibt die Situation auch im Bau-gewerbe. Ausgehend von einem sehr gedrück-tem Niveau machen sich allerdings erste Signa-le einer Stabilisierung der Geschäfte bemerkbar.Weiter verschlechtert hat sich die Lage in derIndustrie, wobei der stärkste Rückgang bei denVerbrauchsgüterherstellern zu beobachten war.

Einziger Lichtblick für die bremische Kon-junktur ist derzeit der Dienstleistungssektor, derdank der guten Konjunktur im Versicherungsge-

werbe und der vergleichsweise sta-bilen Entwicklung im Verkehrsge-werbe und bei den unternehmensbe-zogenen Dienstleistern noch eineausgeglichene Lagebeurteilung auf-weist.

ErwartungenDie Geschäftserwartungen der bre-mischen Wirtschaft bleiben getrübt,geben aber Hoffnung, dass sich dieKonjunktur auf niedrigem Niveaustabilisiert. So hat sich insbesondereim Einzelhandel sowie im Baugewer-be der Erwartungsindex wieder vonseinen Tiefstständen erholt. Gleich-zeitig war in der Industrie kein wei-terer Rückgang der Prognosen zuverzeichnen. Im Groß- und Außen-handel lässt die Konjunktur indesnach. Insbesondere der Binnen-großhandel sieht rückläufigen Ge-schäften entgegen. Positive Ge-

schäftserwartungen zeigen sich da-gegen im Versicherungs- sowie imVerkehrsgewerbe.

ExportwirtschaftDas Exportgeschäft hat – u. a. bedingtdurch den Anstieg des Euro-Kurses -an Dynamik verloren. Die Erwartun-gen der Unternehmen deuten jedochdarauf hin, dass es auch in den kom-menden Monaten insgesamt noch zurStützung der Konjunktur beitragenwird. Von eher rückläufigen Impulsenaus dem Ausland gehen die Investiti-onsgüterproduzenten wie etwa dieMaschinenbauer aus. Im Exporthan-del sowie im Dienstleistungssektorbestimmen unveränderte Exportaus-sichten das Bild. Dagegen sehen dieVorleistungsgüter- sowie die Ver-brauchsgüterhersteller einer tenden-ziell zunehmenden Auslandsnachfra-ge entgegen.

Frühjahrsumfrage der Handelskammer Bremen

Wirtschaft in Bremen • Juni 2003 • 21

„Das Viertel baut auf“ Baustellenmarketing bei großflächigen Baumaß-nahmen im öffentlichen Straßenraum ist seit der„Buddel“-Kampagne ein „Muss“. Begleitend zurBaustelle an der Sielwallkreuzung haben Kaufleuteund die Interessengemeinschaft „Das Viertel“ zu-sammen mit den senatorischen Dienststellen und derBrePark ein eigenes Marketingkonzept entwickelt.

Mit dem Slogan „Das Viertel baut auf“ setzen die In-teressengemeinschaft „Das Viertel“ und das Quar-

tiersmanagement einen optimistischen Akzent. Nach-dem mit Beginn der Arbeiten an der Baustelle Sielwall-kreuzung teilweise erhebliche Umsatzeinbußen entstan-den sind, sendet das Viertel-Marketing-Paket ein deutli-ches Signal für den Standort. Kreiert wurde es von derAgentur „idc bremen, Kommunikation und Design“.

Der Slogan wird begleitet von den unterschiedlichs-ten Marketingaktionen, die nicht nur für Aufmerksam-keit sorgen sollen, sondern auch einen direkten geldwer-ten Vorteil bieten. So kann seit Mitte April in den beidenBrePark-Garagen (Tiefgarage Ostertor-Kulturmeile, Park-platz Lübecker Straße) zwei Stunden lang kostenlos ge-parkt werden. Voraussetzung ist lediglich, dass sich derKunde nach dem Einparken einen Gutschein in einem derüber 60 beteiligten Geschäfte holt. Damit auch Orts-fremde den Weg zum gebührenfreien Parkplatz finden,sind die aktuellen Zufahrten schon in der Anfahrt zumViertel weiträumig ausgeschildert.

Die beteiligten Geschäfte locken auch mit einem Ge-winnspiel. Kunden erhalten Bonusmarken und ein Sam-melheft. Wer zehn Glücksschweinchen ins Heft geklebthat, kann unter dem Motto „Das Viertel macht glücklich“ungewöhnliche Preise gewinnen, z. B. ein Werder-Spielin der VIP-Lounge oder eine Straßenbahnfahrt im Fah-rersitz. Oder der Gewinner kann im Spiegelsaal des Orts-amtes mit sechs Personen ein mehrgängiges Menü ein-nehmen – in Frack und Zylinder serviert von Ortsamts-leiter Robert Bücking.

Seit Ostern machen zudem vier bunt gestalteteStraßenbahnen in ganz Bremen Werbung für das Viertel.Sie tragen das Logo „Mit der Bahn ins Viertel fahr’n“. DieKampagne ist letztlich Ausdruck der Erfahrung, dass nurmittels einer positiven Selbstdarstellung die Kundenauch in schwierigen Zeiten zum Einkauf motiviert wer-den können. Öffentliches Klagen über „unzumutbare Zu-stände“, bedingt durch Baustellen, bewirkt in der Regeleher das Gegenteil.

Text: Karsten Nowak

InvestitionenDie Investitionsnachfrage der bremi-schen Wirtschaft wird sich in denkommenden Monaten weiter ab-schwächen. So plant jedes dritte Un-ternehmen eine Rückführung der In-vestitionsausgaben, während gleich-zeitig nur knapp jeder siebte Betriebdie Investitionen erhöhen will.

Restriktiv zeigen sich neben demBaugewerbe vor allem die Dienstleis-tungswirtschaft, allen voran dasGast- und das Kreditgewerbe. Dane-ben wird auch der Groß- und Außen-handel seine Investitionsausgabensenken. Die Industrie dagegen weist– neben dem Einzelhandel – eineannähernd ausgeglichene Bilanz beiden Investitionsplanungen auf.

BeschäftigungDie Personalplanungen der bremi-schen Unternehmen verharren auf

niedrigem Niveau. Abgesehen vomDienstleistungssektor, der insgesamtnoch ausgeglichene Personalpla-nungen aufweist, verfestigt sich querdurch alle Branchen ein restriktivesEinstellungsverhalten. Mit einer Ent-spannung auf dem bremischen Ar-beitsmarkt ist daher weiterhin nichtzu rechnen.

InfoDen vollständigen Bericht mit Detail-angaben aus den Branchen finden Sie imInternet unter www.handelskammer-bremend.de.

Automobilproduktion in Bremen; Foto: Jörg Sarbach

soll der Erfahrungsaustausch zwi-schen Stiftungsgremien gepflegtund ein Kontaktforum geschaffenwerden. Zu den Gründungsmitglie-dern gehören zehn Stiftungen, dar-unter die Conrad Naber Stiftung, dieScipio Stiftung und die BremerSchuloffensive gemeinnützige Stif-tung. Auf der Gründungsversamm-lung wurde Wessels zum Präsidentenund Ex-Finanzsenator Manfred Flußzu seinem Stellvertreter gewählt.

Eigene Gesellschaft fürs ConsultingFür den Bereich Consulting wurde ei-ne eigene Gesellschaft gegründet,die Stifterinstitut Bremen GmbH.Neben der Beratung und Begleitungvon Stiftern bei ihren Stiftungsvor-haben zählt auch die Verwaltung vonStiftungen zu ihren Zielen. Grün-dungsgesellschafter sind hier dasStiftungshaus, Conrad Naber, dienordwest finanz Gesellschaft derSparkasse Bremen, Prof. Wessels undder Stifterinstitut Kooperationspart-

StandortBremen.

22 • Juni 2003 • Wirtschaft in Bremen

Neue Impulse für dasStiftungswesen

Stiftungshaus Bremen gegründet: Stiftungen

unter einem Dach – Stifterinstitut Bremen

GmbH berät und unterstützt potenzielle Stifter

D ie Rolle und die Bedeutung von Stiftungen, gerade auchfür mittelständische Unternehmer, wird weiter wach-sen. Denn Stiftungen sind nicht allein unter gemein-

nützigen Gesichtspunkten, sondern auch als Form der Alters-vorsorge und für die Sicherung eines Unternehmens (Unterneh-mensnachfolge) in hohem Maße attraktiv. Mit diesen Themenbefassen sich in Bremen drei neue Initiativen, die in enger Zu-sammenarbeit für den Stiftungsgedanken werben und neueStiftungen anregen wollen: Stiftungshaus Bremen e. V., Stif-

terinstitut Bremen GmbH und Stif-terinstitut Kooperationspartner e. V. ,alle mit Sitz in der Bürgermeister-Smidt-Straße 78.

„Damit tun wir für Bremen etwasganz Besonderes“, sagte der SpiritusRector dieser Initiativen, der Unter-nehmer und langjährige Atlanta-Chef, Prof. Dr. h.c. Bernd-Artin Wes-sels, bei der Gründung. Die Idee einesStiftungshauses geht zurück auf denNabertherm-Gründer Conrad Naber,der sich bereits seit langem auf viel-fältige Weise in Bremen engagiert.„Das Stiftungshaus Bremen soll durchdie Präsentation von Stiftungen undÖffentlichkeitsarbeit Menschen undInstitutionen bewegen, Zustiftun-gen zu leisten oder neue Stiftungenzu gründen“, so seine Anregung.

Das neue Stiftungshaus verstehtsich als „Dachorganisation“ für Stif-tungen in ganz Nordwestdeutsch-land. Eine der wichtigsten Aufgabenist die Information und Aufklärungüber stiftungsrelevante Fragen; auch

Wirtschaft in Bremen • Juni 2003 • 23

ner e. V. In diesem Verein wiederumhaben sich Rechtsanwälte, Steuer-berater, Unternehmensberater, Wirt-schaftsprüfer und Bankinstitute zu-sammengeschlossen, um ihre Exper-tise in den vielen Sachfragen desStiftungswesens zu bündeln.

Das Stiftungshaus als Kommuni-kations- und Verwaltungsstätte willeng mit der Handelskammer und demSenat zusammenarbeiten, denn „dieIdee, Stiftungen zu gründen, mussforciert werden“, so Wessels. Er plä-dierte dafür, den Stiftungsgedankenauch mit der bremischen Bewerbungum den Titel „Europäische Kultur-hauptstadt 2010“ zu verknüpfen,denn viele Stiftungen verfolgten kul-turelle Zwecke. In Bremen gibt es be-reits 226 Stiftungen – die Hansestadtist neben Hamburg eine Hochburgdes Stiftungswesens. (cb)

Info Stiftungshaus Bremen, Bürgermeis-ter-Smidt-Str. 78, 28195 Bremen, Tel. 0421 165 3550, Fax 0421 165 3182

Stiftungen – eine Form der Altersvorsorge und der Unternehmensnachfolge

Handelskammer veranstaltet

1. Bremer Stiftertag – 30. Oktober

Die Handelskammer Bremen veranstaltet am 30. Oktober im HausSchütting in Kooperation mit der Sparkasse Bremen und mit Un-terstützung des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, Berlin,den 1. Bremer Stiftertag. Eingeladen werden die bremischen Stif-tungen, die sich der Kunst, Kultur, Wissenschaft, Jugend und Bil-dung widmen. Geplant sind Workshops zu Fragen des Stiftungs-managements, des Stiftungsrechts, der Gründung und der Öffent-lichkeitsarbeit von Stiftungen bzw. Zustiftungen. Gastredner wirdArend Oetker vom Kulturkreis des Bundesverbandes der Industriesein.

InfoUwe A. Nullmeyer, Handelskammer Bremen,Tel. 0421 3637-204, [email protected]

StandortBremen.

24 • Juni 2003 • Wirtschaft in Bremen

M itarbeiter: 1.440. Filialen: 20. Bildungseinrichtungen:2. Bilanzsumme (2002): gut 185 Mio. Euro. Gesamt-umsatz: 75,0 Mio. Euro. Tendenz: steigend. Auf die-

se Zahlen wäre jeder Großbetrieb stolz. Doch dieses Unter-nehmen, organisiert als Unternehmensgruppe mit fünf ren-tabel arbeitenden „Töchtern“, lässt sich nicht mit dem Maß-stab des „normalen“ Wirtschaftslebens messen. Die Rede istvon der Bremer Heimstiftung.

Dahinter verbirgt sich eine Stiftung privaten Rechts, die –so Vorstand Alexander Künzel – „im bundesweiten Vergleicheine erklärte Ausnahmeposition einnimmt“. 1953 von derStadtgemeinde Bremen gegründet und mit fünf bestehendenAltenheimen als „Startkapital“ ausgestattet, ist die Heimstif-tung mittlerweile in fast jedem Stadtteil Bremens vertreten.Ihre Stiftungsresidenz St. Ilsabeen in Bremen-Nord weist so-gar eine über 500-jährige Geschichte auf.

Stiftungsresidenzen, Stiftungsdörfer und StadtteilhäuserDie bemerkenswerte Entwicklung hängt unmittelbar mit demsteigenden, demografisch bedingten Bedarf an Wohn- undPflegeplätzen für Senioren zusammen. Vor 40 Jahren lebtenknapp 500 ältere Menschen unter z. T. äußerst bescheidenenVerhältnissen in fünf überwiegend provisorisch eingerichte-ten Heimen der Stiftung. Heute haben 2.700 Bremerinnen undBremer in den sechs Stiftungsresidenzen, sieben Stiftungs-dörfern und sieben Stadtteilhäusern ihr behagliches Zuhausefür das Alter gefunden.

Sie leben hier in Wohn- und Pflege-Appartements unter-schiedlicher Größe und modernen Komforts, wobei ein soebenabgeschlossenes und millionenschweres Sanierungsprogrammdafür gesorgt hat, die Zahl der Einzelzimmer in der Pflege auf75 Prozent zu schrauben. „Damit stehen wir im nationalenVergleich auf einem Spitzenplatz“, urteilt Künzel. Mit demPrinzip der Hausgemeinschaften für Bewohner mit leichtendemenziellen Erkrankungen konnte diese Position auch auffachlicher Ebene erobert werden. So wird das 2000 eröffneteStiftungsdorf Rablinghausen bundesweit als vorbildlich ein-gestuft, weshalb sich Expertengruppen aus dem In- und Aus-land hier quasi die Klinke in die Hand geben.

Pionier im administrativen BereichDie Heimstiftung ist auch im administrativen Bereich ein Vor-reiter. So wird man eine Personalabteilung im Organigrammvergebens suchen. Deren Arbeit erledigt seit drei Jahren einhoch spezialisiertes gewerbliches Tochterunternehmen na-mens „Bremer Gesellschaft für Verwaltungsdienste“, das mitt-lerweile für 42 Firmen personalwirtschaftliche Aufgaben er-füllt. „Darunter sind inzwischen externe Kunden, wie z. B. einReinigungsunternehmen in Westdeutschland“, erzählt AndréVater, Verwaltungsdirektor der Heimstiftung.

Mittlerweile wurde auch die – andernorts als unverzicht-bar geltende – zentrale Einkaufsabteilung radikal verkleinert.Sie nimmt heute im Wesentlichen nur noch die Konditionen-verantwortung über den Abschluss und die Pflege von Rah-menverträgen wahr. Stattdessen setzt die Heimstiftung aufein dezentrales System, das jedem Haus Eigenständigkeit hin-

sichtlich der Warenaufträge ein-räumt. „Sie bestellen jetzt individu-ell und ganz nach Bedarf im Rahmenihres vorgegebenen Budgets“, be-richtet André Vater.

Beim Einkauf können sich die 20Hausleitungen auf ein EDV-geführ-tes System stützen, das mittlerweileüber 5.000 Artikel umfasst. Tag fürTag werden auf diese Weise Warenim Wert von 9.300 Euro geordert, undzwar vornehmlich bei hiesigen Liefe-ranten. Lebensmittel für drei Mio.Euro jährlich gehören ebenso dazuwie Artikel des Wirtschaftsbedarfsfür 3,5 Mio. Euro. Hinzu kommennoch Ver- und Entsorgungsleistun-gen, die sich auf drei Mio. Euro imJahr summieren und die Bedeutungder Bremer Heimstiftung als Wirt-schaftsfaktor für die Region unter-streichen.

Guter Kunde der BauwirtschaftAuch mit Blick auf das Baugewerbekommt der Heimstiftung eine erheb-liche Rolle zu. Denn in den vergange-nen 15 Jahren schnellte die Zahl derEinrichtungen von elf auf jetzt 20empor, wobei sich die investierteBausumme auf beachtliche 118 Mio.Euro belief. Im Jubiläumsjahr wirdnatürlich kräftig weitergebaut: Nach-dem im vergangenen März die „VierDeichgrafen“ in Vegesack eröffnet

Eine Bremensie der besonderen Art

Sie ist eine Institution und ein Wirtschaftsfaktor: die Bremer

Heimstiftung. Jetzt feierte sie ihr 50-jähriges Bestehen.

Die Bremer Heimstiftung ist zu einemBegriff für niveauvolles Leben im Ruhestand geworden: Das Bild obenzeigt die „Vier Deichgrafen“ direkt am„Haven Höövt“ in Vegesack, 59 luxu-riös ausgestattete Wohnungen mitherrlichem Weserblick. Im Bild untenzu sehen die Villa Ichon.

Wirtschaft in Bremen • Juni 2003 • 25

wurden, wurde vor wenigen Tagendas Stiftungsdorf Gröpelingen ein-geweiht.

Hier verfolgt die Heimstiftungebenso wie in allen anderen Einrich-tungen jüngeren Baujahrs das Kon-zept, seniorengerecht ausgestatteteWohnungen für das „Wohnen mitService“ zu errichten. Die Bewohnererhalten einen ganz normalen Miet-vertrag und können dann je nach Be-darf Service- und Pflegeleistungenbei ambulanten Diensten hinzu wäh-len. „Das können Angebote unsererTöchter Bremer Stiftungs-ServiceGmbH oder Paritätische Pflegediens-te ebenso sein wie Leistungen ande-rer Anbieter“, so Vater über das Prin-zip, das auf immer größere Zu-stimmung unter Senioren stößt: Vonden 2.700 Bewohnern der Heimstif-tung leben bereits 700 in Mietwoh-nungen, während ca. 900 dem Woh-nen in Stiftungsresidenzen undStadtteilhäusern den Vorzug gebenund rund 1.100 in den Pflegeeinrich-tungen der Stiftung betreut werden.

„Gepflegtes Wachstum“Die Entwicklung der Bremer Heim-stiftung, die von einem Stiftungsratunter Vorsitz des Sozialsenators kon-trolliert wird, sieht auch für die kom-menden Jahre ein – so Vorstand Kün-zel – „gepflegtes Wachstum“ vor. InWalle ist bereits ein weiteres Stif-tungsdorf konzipiert, zusätzlicheEinrichtungen, z. B. in Schwachhau-sen oder Borgfeld, seien „denkbarund wünschenswert“. Auch die Zahlder Kooperationen mit Einrichtun-gen des Sozial- und Gesundheitswe-sens wie der Hans-Wendt-Stiftungoder dem ZKH Bremen-Ost soll er-weitert werden.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt inder Ausbildung qualifizierter Mitar-beiter: Jährlich verlassen 50 bis 60„frisch gebackene“ Fachkräfte diestiftungseigenen Schulen für Alten-pflege bzw. für Physiotherapie. „Aus-bildung ist für uns eine Pflichtaufga-be“, urteilt Alexander Künzel. „Dennder gute Ruf der Heimstiftung istauch mit unserem engagierten undkompetenten Personal untrennbarverbunden.“www.bremer-heimstiftung.de

Text: Peter SchulzFotos: Bremer Heimstiftung

Was haben Roland und Rathausmit den Tempeln von Abu Sim-

bel, der Akropolis von Athen oder derAltstadt von Dubrovnik, der Frei-heitsstatue von New York oder derKüste von Amalfi zu tun? Sie könn-ten demnächst zum Kreis der rund730 weltweit bedeutendsten Kultur-und Naturstätten (davon 27 inDeutschland) zählen.

Ende Juni soll die Entscheidungder UNESCO-Kommission fallen, obdie steinernen Zeugen der selbstbe-wussten bremischen Stadtrepublikmit Strahlkraft auf Europas Rechts-und Geistesgeschichte in die Welt-erbeliste aufgenommen werden.

Der deutsche Antrag, Rathausund Roland von der UNESCO adeln zulassen, liegt jetzt in Buchform vor:„Das Rathaus und der Roland aufdem Marktplatz in Bremen“. Die auf-wändig gestaltete und reich bebil-derte Publikation ist die bisher aus-führlichste Darstellung der Gebäudeund Kunstwerke am Marktplatz. ImFokus steht die künstlerische wie po-litische Bedeutung dieses weltweiteinzigartigen Ensembles aus Rat-haus, Roland, Dom, Unser LiebenFrauen Kirche, Schütting und Hausder Bürgerschaft. „In keiner ver-gleichbaren heute noch bestehen-den freien Stadtrepublik sind diesebaulichen Zeugen der verschiedenengesellschaftlichen Kräfte, derenAuseinandersetzung die Stadtrepu-blik hervorgebracht hat, so noch er-halten“, lautet die Kernaussage.

Autoren und Herausgeber desBuches sind Dr. Konrad Elmshäuservom Bremer Staatsarchiv, der lang-jährige Leiter des Bremer Landesam-tes für Denkmalpflege, Dr. Hans-Christoph Hoffmann, und der zu-ständige Referatsleiter beim Senatorfür Inneres, Kultur und Sport sowieDozent an der Hochschule Bremen,Professor Dr. Hans-Joachim Manske.Der Text- und Bildband ist im Schü-nemann-Verlag erschienen und ko-stet 39,80 Euro.

www.unesco.de, www.schuenemann-verlag.de

Roland und Rathaus

als Weltkulturerbe

Heller Enterprises für die Bewerbung zur

Europäischen Kulturhauptstadt 2010

Bremen will als Hort einer „grenzüberschreitenden Bürger-kultur“ mit internationalen Verbindungen und maritimen

Traditionen Europas Kulturhauptstadt 2010 werden. Um sichgegenüber den anderen rund 16 deutschen Städten durchzu-setzen, vertraut die Hansestadt auf einen unabhängigen,außenstehenden Intendanten. Dr. Martin Heller (51), Kultur-wissenschaftler, Ethnologe und versierter Ausstellungsma-cher aus der Schweiz, bürgt von Beginn an für „einen exter-nen Maßstab“. Er hat sich bereits hohe Meriten erworben undgenießt internationales Renommee – eine wichtige Voraus-setzung für Bremens Ambitionen, so Kultursenator Kuno Böse.

Heller hat mit seiner neu gegründeten Firma Heller En-terprises die künstlerische Leitung inne, während Dr. KlausSondergeld, Chef der Bremen Marketing, die kaufmännischeLeitung übernimmt und die Promotion unterstützt. Promi-nentester „Mitarbeiter“ der Heller Enterprises ist der Direktorder staatlichen Kunstsammlung Dresden, Dr. Martin Roth, derauch schon für die EXPO in Hannover tätig war. Heller will ausder Bewerbung Bremens ein „Modell“ machen, das zeigt, wasKultur heute in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit für eineMehrheit der Menschen zu leisten vermag. Bis September willer ein Grobkonzept mit den „Hauptbausteinen und Hauptli-nien“ vorlegen. Dabei ordnet er seine Arbeit in das Dreieck Kul-tur-Wirtschaft-Politik ein.

Die Idee, Kulturstädte bzw. Kulturhauptstädte Europas zuschaffen, stammt von der griechischen Kultusministerin Me-lina Mercouri: Seit 1985, als Athen den Anfang machte, wirdjährlich mindestens eine Kulturstadt Europas (ab 2005 Kul-turhauptstadt) ausgerufen. Auf deutscher Seite waren das1988 Berlin und 1999 Weimar. Die „amtierende“ KulturstadtEuropas ist das österreichische Graz, 2004 kommen Genuaund Lille an die Reihe. 2010 geht der Titel, den der Europäi-sche Rat Mitte bzw. Ende 2005 vergibt, an Deutschland. Zu-vor erfolgt die Auswahl der deutschen Städtekandidaturennach einem zwischen Bundesrat, Kultusministerkonferenzund Auswärtigem Amt einvernehmlich festgelegten strengföderalen Verfahren.

Bremens Antrag für die UNESCO-Liste liegt jetzt in Buchform vor.

Dr. Martin Heller:Auf ihm ruhen dieHoffnungen fürBremens Bewer-bung um die Kulturhauptstadt2010

Foto:Frank Pusch

StandortBremen.

26 • Juni 2003 • Wirtschaft in Bremen

Von der schlichten Leinenhand-lung zur renommierten Privat-bank – diese erstaunliche Ent-

wicklung hat das Unternehmen CarlF. Plump & Co. in den nunmehr 175Jahren seines Bestehens vollzogen.Mit heute 80 Mitarbeitern setzt dasBremer Bankhaus mit Sitz am Markt-platz auf persönliche Beratung, ver-trauensvolle Kundennähe und her-ausragende Qualität.

Der „Actionist“ Johann RösingDen Anfang markiert ein einfachesComptoir, das Johannes Rösing am 6.November 1817 in der Langenstraße103 eröffnete. Der weltläufige Kauf-mann, der zuvor Nordamerika undWestindien bereist hatte, wollte sichdem Export von Leinen widmen, da-mals Bremens wichtigster Ausfuhr-artikel. Rösing erwarb sich rasch ei-nen guten Ruf, engagierte sich zudemin zahlreichen Ehrenämtern und ge-hörte 1825 zu den ersten „Actionis-ten“ bei der Gründung der Sparkasse.

Auch seine Unternehmungenentwickelten sich glänzend, weshalber seinen Schwager Carl FerdinandPlump 1828 als Kompagnon in denLeinenhandel aufnahm. 1839 kamein neues Aufgabenfeld hinzu: Rö-

sing & Plump übernahmen die Ge-schäfte von Johannes Rösings VaterHermann, eines Geld-, Wechsel- undAssekuranzmaklers.

Das Bankgewerbe erfordertebald die gesamte Konzentration derKompagnons. Rasch wurden Verbin-dungen zu den wichtigsten Bank-plätzen wie London oder Paris ge-knüpft, auch der Name Rothschilderschien immer häufiger in den Ge-schäftsbüchern. Als FirmengründerRösing 1844 aus dem Unternehmenausschied, war die Firma Carl F.Plump & Co. längst zum erfolgrei-chen Merchant-Banker und zugleichzum bedeutenden Finanz-Partnerdes Bremer Senats avanciert.

Wichtige Rolle in der Wirtschaft1857 gehörte das Bankhaus zu denersten Aktionären des Norddeut-schen Lloyd, 1872 zu den Grün-dungsmitgliedern der Baumwollbör-se; es stieg auch bei bremischenUnternehmen, wie der HemelingerActien-Brauerei oder dem späterenBremer Vulkan, ein. Am Startkapitalder Kaffee HAG sollte Carl F. Plump &Co. später ebenso beteiligt sein.

Die Leitung blieb familiär ge-prägt; erst 1909 schied das letzte Fir-menmitglied mit dem Namen Plumpaus. Carl Eduard Meyer jun. und Gus-tav H.W. Thiermanns wurden Teilha-ber, ab 1922 gehörte Friedrich Rog-gemann zum Kreis der Gesell-schafter. Nach dem 2. Weltkrieg tratmit Kurt Meyer sowie Ernst-Gerhardund Albrecht Roggemann die nächs-te Generation an die Spitze des Bank-hauses. 1954 traten die renommier-ten Privatbanken Delbrück, Münch-meyer und Sal. Oppenheim als Kom-manditisten ein, was zu einer erheb-lichen Ausweitung des in- und aus-ländischen Korrespondentennetzesführte.

1962 zog das Bankhaus von derMarktstraße in das neue Domizil AmMarkt 19: Architekt Gerhard Müller-Menckens hatte das streng-schlich-te Gebäude in prominentester Lageentworfen. 1974 schloss sich einKreis: Die Privatbanken Delbrück,Münchmeyer und Sal. Oppenheim

schieden als Kommanditisten aus.Ihre Anteile übernahm die SparkasseBremen – jenes Institut, an dessenGründung Firmengründer JohannesRösing fast 150 Jahre zuvor beteiligtgewesen war. In den Folgejahrenwidmete sich Bremens einzige Pri-vatbank verstärkt dem mittelständi-schen Firmenkundengeschäft; zu-sätzlich gewann die Vermögensbe-ratung an Bedeutung, so dass zu Be-ginn der 1990er Jahre u. a. eine eige-ne Grundstücksvermittlungsfirma so-wie ein eigener Wertpapierfonds(„Bremen Trust“) gegründet wurden.

Darüber war allerdings der Auf-bau eines neuen, jüngeren Kunden-kreises aus dem Blickfeld geraten;hinzu kamen Verluste aus risikobe-hafteten Unternehmenskrediten. Indieser Phase erwies sich die Sparkas-se Bremen als verlässlicher Partnerund übernahm Ende 1995 das Bank-haus zu 100 Prozent.

Exklusive MarkeMit Jochen von Ciriacy-Wantrup alspersönlich haftendem Gesellschaf-ter an der Spitze positionierte sichPlump in der Folge als unabhängigePrivatbank bei ausgeprägter regio-naler Bindung und mit einem exklu-siven Image. Dem Privatkundenge-schäft mit Vermögensberatung und-verwaltung räumte er vorrangigenStellenwert ein. Eine Entwicklung,die am 1. Juni 1999 durch den Ein-tritt des renommierten Privatbank-hauses M.M. Warburg & Co. Ham-burg, das 51 Prozent der Sparkas-sen-Anteile übernahm, fortgesetztwurde.

Von Ciriacy -Wantrup sieht einererfolgreichen geschäftlichen Zu-kunft für Carl F. Plump & Co. entge-gen: „Wir setzen dabei auf die dreiStandbeine des Bankhauses, nämlichVermögensanlagebetreuung für Kun-den aus Bremen und dem Umland,Kreditgeschäft mit einer ausgewähl-ten Firmenkundschaft sowie - alsbundesweiter Dienstleister - in derWertpapierabwicklung deutscherBörsen.“

Text: Peter Schulz

175 Jahre Bankhaus Carl F. Plump & Co.

Von der Leinenhandlung zur Privatbank

Carl FerdinandPlump, Leinen-händler und Banker;oben: der Firmen-sitz am Markt, derAnfang der sechzi-ger Jahre von Gerhard Müller-Menckens erbautworden ist

Wirtschaft in Bremen • Juni 2003 • 27

Bremer Unternehmer desJahres 2003

Hasso G. Nauck (im Bild rechts) und Wolf Kropp-Büttner heißen die „Unternehmer des Jahres2003“. Die Arbeitsgemeinschaft SelbstständigerUnternehmer (ASU) und der Bundesverband Jun-ger Unternehmer (BJU) haben diesen Titel bereitszum 17. Mal vergeben. Geehrt wurden die beidenChefs der Bremer Chocolade-Fabrik Hachez auf ei-ner großen Unternehmer-Gala der Sparkasse Bre-men im neuen FinanzCentrum Am Brill mit über700 Gästen aus Politik und Wirtschaft. Ausge-zeichnet wurden dabei auch die diesjährigen bre-mischen Landessieger des bundesweit größtenExistenzgründerwettbewerbs, der StartUp-Initia-tive: Peter H. Ganten (univention), Lars-HendrikWassenaar (blande) und Dr. Piere Rogalla (alcedobiotech).

Seit mehr als 110 Jahren werden in der BremerChocolade-Fabrik HACHEZ hochwertige Pralinenund feine Chocoladen nach den Ursprungsrezep-ten des aus Belgien stammenden Chocolatiers Jo-seph E. Hachez hergestellt – fast ausschließlich aufnatürlicher Basis. Nur sehr wenige Unternehmenengagieren sich heute noch in der ganzen Breiteder Schokoladen- und Pralinenproduktion: BeiHACHEZ finden von der Verarbeitung der Kakao-bohne bis zum Fertigprodukt alle Schritte unter ei-nem Dach statt. Die beiden langjährigen Ge-schäftsführer Nauck und Kropp-Büttner haben dasUnternehmen im Jahr 2000 in eigene Regie über-nommen und seitdem die Erfolgsgeschichte be-ständig fortgeschrieben. Mit ihrem hohen Qua-litätsanspruch haben sie den Absatz der beidenPremiummarken HACHEZ und FEODORA kontinu-ierlich gesteigert. Und zwar nahezu unbelastet vonder Konjunktur: Teure Schokolade wird weiterhingerne konsumiert, während die übrige Schoko-branche (mit Ausnahme der Discounter) Einbrüchezu verzeichnen hatte.

Gläserne Ellipse symbolisiert unternehmerischen Mut und ErfolgEinweihung bei Hanke – Flaggschiff der Bremer Multimediawirtschaft

Viel Lob und noch mehr Glückwünsche gab es für Detlef Hanke und Heiko See-kamp bei der Einweihungsfeier für den neuen Firmensitz der hanke multime-diahaus AG (hmmh), erbaut von der Seekamp Werbegruppe im Technologie-park Universität. Besonders begeistert von der unternehmerischen Leistungder beiden Bremer zeigte sich Festredner Dieter Ammer, Vorstandstandsvor-sitzender der Hamburger Tchibo Holding AG. Beide verkörperten im bestenSchumpeterschen Sinne den „Entrepreneur“, der neue Möglichkeiten erken-ne und durchsetze und sich kompromisslos für eine Idee einsetze.

Kammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger würdigte das „stand-ortpolitische Engagement“ beider Unternehmen. Das Firmengebäude, die „El-lipse“, sei neben Fallturm und Universum ein weiteres Symbol für Innovationund Modernität des Technologieparks. Detlef Hankes persönliches Engage-ment stehe in der starken bremischen Tradition, ,,sich mit aller Kraft der Ent-wicklung und dem Ausbau des eigenen Unternehmens zu widmen, zugleichaber einen Teil dieses Erfolgs aus dem Einsatz für das Ganze, für die Brancheund für das Gemeinwohl zu beziehen“, sagte Fonger.

hmmh hat sich mittlerweile von Platz 20 auf Platz 17 im Ranking der größ-ten deutschen Multimedia-Agenturen verbessert. „Dieses Ergebnis stellt an-gesichts der momentanen wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland ei-nen wichtigen Erfolg für unser Unternehmen dar. Unser Ziel bleibt aber nachwie vor ein Platz unter den ersten zehn“, so Firmenchef Hanke. Neben den Be-reichen E-Commerce und E-Business werde in Zukunft vor allem der BereichE-Learning eine wichtige Rolle im Unternehmen einnehmen.

Die Bremer Agentur, die 2001 durch den Zusammenschluss der Schwes-terfirmen Hanke Werbeagentur (gegründet 1974) und multi media haus. (ge-gründet 1995) entstanden ist, bietet eine lückenlose Lösungskette von Bera-tung und Konzeption, über Design und Entwicklung bis hin zu Produktion,Schulung und begleitendem Content Management. Die Qualität der Arbeitdes Unternehmens, das sich in den vergangenen Jahren vor allem im Ver-sandhandel einen Namen gemacht hat, wird nicht zuletzt durch zahlreicheAuszeichnungen, u. a. für die Otto Katalog-CD-ROM und den Online-Katalogvon Manufactum, bestätigt.

v.l. Dieter Ammer, Vorstandsvorsitzender der Tchibo Holding AG,Hamburg, Heiko Seekamp, geschäftsführender Gesellschafter derSeekamp Werbegruppe, Bremen, und Detlef Hanke, Vorstandsvorsit-zender der hanke multimediahaus AG, Bremen

NeueChancen.

28 • Juni 2003 • Wirtschaft in Bremen

Das Jahr 1984 ist durch einigebemerkenswerte Firmengrün-dungen in die IT-Geschichte

eingegangen: Prominente Sprösslin-ge dieses Jahrgangs sind z. B. CiscoSystems oder die Unix System Labo-ratories. Auch für ein Bremer Unter-nehmen war das Jahr ein gutes Omen:Brigitte und Erwin Bartsch startetenihre Firma BBComputer, aus der 1991die BASYS Bartsch EDV-SystemeGmbH hervorging.

Daraus hat sich zwar kein Welt-konzern entwickelt, aber ein positi-ver Wirtschaftsfaktor für den Stand-ort Bremen. BASYS hat mittlerweilezahlreiche IT-Netzwerke in der Re-gion installiert, spezielle Server kons-truiert und viele Fachkräfte geschult.Die Lösungen werden den Kundenauf den Leib geschneidert und sinddaher besonders effizient. „Wir lie-fern fertige und betriebsfähige IT-Systeme, die nach den Spezifikatio-nen der Kunden produziert werden“,sagt Geschäftsführer Erwin Bartsch.„Dabei legen wir besonderen Wertauf Zuverlässigkeit und Ausfallsi-cherheit.“

Das hat sich in der Region her-umgesprochen. „Es gibt kaum eineBehörde oder behördennahe Einrich-tung in Bremen, in der kein Server vonuns steht", sagt Bartsch. Auch dieLandkreise und Gemeinden des Um-landes greifen gerne auf Server,Netzwerke und Beratung von BASYSzurück. „Wir sind in diesen Markthineingewachsen", erläutert der Ge-schäftsführer. Zu seinen Kundenzählt er aber auch den gehobenenund großen Mittelstand, was zahl-reiche Installationen belegen.

Bürgermeister und Finanzsena-tor Hartmut Perschau honorierte denBeitrag des Unternehmens zum bre-mischen Gemeinwohl Ende April mitseinem Besuch bei der Einweihungdes neuen Firmengebäudes im Ge-werbegebiet Horn-Lehe. „Ich kommeals Amtsträger und als außerordent-lich zufriedener Kunde", betonte erund verwies auch auf die positiveEntwicklung des Unternehmens inschwierigen Zeiten. Als Unterneh-men der IT-Branche stelle BASYS dieZukunft dar und daher freue er sichüber den Erfolg, sagte der Bürger-meister.

Am neuen Firmensitz verfügtBASYS, vorher im StadtteilHastedt ansässig, über 1.140

Quadratmeter Nutzfläche mit erwei-terten Räumlichkeiten für die Pro-duktion und neue Test-Labore. DerNeubau war nötig geworden, weildas Unternehmen in den vergange-nen Jahren gegen den Branchen-trend kräftig gewachsen ist: Alleinein diesem Jahr werden sieben Mitar-beiter eingestellt, davon drei Auszu-bildende. Die Zahl der Beschäftigtensteigt damit auf 35 Mitarbeiter, derUmsatz ist auf mehr als fünf Millio-nen Euro gewachsen.

BASYS bietet aus einer Hand alleIT-Dienstleistungen an, die zur Ein-richtung und zum Betrieb von IT-Sys-temen und Netzwerken in Unterneh-men notwendig sind. Dazu zählen dieBeratung und Konzeptionierungebenso wie die Bereitstellung derHardware. Weitere Leistungen um-fassen die Einrichtung von Netz-werken und die Versorgung mit

IT-Technologie „made in Bremen“

grundlegender Software wie Betriebssystemen, Mail-, Fax-und Backup-Lösungen sowie mit Firewall- und Virenschutz-Systemen. Darüber hinaus bietet BASYS administrative Un-terstützung für IT-Abteilungen in größeren Unternehmen so-wie Schulungen an.

„Für uns ist nicht der Handel entscheidend, sondern diepartnerschaftliche Betreuung der Kunden", betont Bartsch.Daher konstruiert BASYS auch spezielle Server, die auf die kon-kreten Bedürfnisse der Kunden ausgerichtet sind. „Wenn mandie Server selbst entwickelt, kann man spezifische Eigen-schaften realisieren, die für die Kunden einen echten Mehr-wert darstellen", so Bartsch. BASYS-Geräte seien zum Beispielso konzipiert, dass sie später leicht zu warten sind und da-durch die Folgekosten geringer bleiben als bei den Produktenanderer Anbieter.

In BASYS-Netzwerken stecken allerdings auch bekannteNamen. Partnerschaften bestehen u. a. mit Firmen wie Micro-soft, Citrix, Novell, Cisco und der Telekom. „So wird gewähr-leistet, dass den Kunden stets die beste Mischung aus markt-üblicher Technik und effizienzsteigernden Speziallösungenangeboten werden kann.“

In den kommenden Jahren will das Unternehmen weiterwachsen. „Wir wollen uns zu einem der führenden IT-Dienst-leister in Norddeutschland entwickeln“, sagt Bartsch. Dabeisetzt der Firmenchef besonders auf die Geschäftsfelder IT-Schulungen und Internet Services (Anwendungen, Hostingund Security).

Text: Axel Kölling

Der IT-Dienstleister BASYS hat sich mit umfassendem Technologie-Know-how auf dem regionalen Markt etabliert. Das Unternehmen bietet Consulting und Schulungen an, entwickelt undproduziert aber auch Hardware.

Erwin Bartsch (l.) hat sich mit Servern einenguten Namen gemacht.

BASYS im ÜberblickGründung 1991Mitarbeiter 35Umsatz rund 5 Mio. Euro (2002)Geschäftsfelder Consulting, Netzwerke und Internet, Server-Produktion,

Hardware und Peripherie, Service und SchulungenInfo BASYS Bartsch EDV-Systeme GmbH, Hermine-Seelhoff-Str. 1,

28357 Bremen, Tel. 0421 43420-30, [email protected], www.basys-bremen.de

Wirtschaft in Bremen • Juni 2003 • 29

NeueChancen.

Internet, Informationstechnologie,Telekommunikation – diese dreiThemenbereiche stehen im Mittel-

punkt der Fachmesse „Mittelstand-online", die im August zum drittenMal im Messe Centrum Bremenstattfindet. Sie bietet ein breites undvielfältiges Spektrum an Problemlö-sungen für kleinere und mittlere Un-ternehmen im Bereich der IT-Tech-nologie.

Das Erfolgsgeheimnis der „Mit-telstandonline" liegt in der „ganz ei-genen Mischung aus Informations-und Kontaktbörse für den nordwest-deutschen Markt“, so der Veranstal-ter. Den Fachbesuchern stünden pro-fessionelle, an den Erfordernissen derPraxis orientierte Gesprächspartnerzur Verfügung.

„Die Qualität zählt", lobte im ver-gangenen Jahr etwa Marc Fürstneraus dem Vorstand von „ihrpartner",einer Software- und Consultingfir-ma aus Hannover das Messegesche-hen.

Der Besucher könne sich über ei-ne Vielzahl von IT-Fachthemen – et-wa mobile Anwendungen, E-Busi-ness, Datenschutz und Datensicher-heit – fachkundig beraten lassen.Außerdem würden wie im VorjahrVeranstaltungen in das Programm

Neuauflage der Mittelstandonline

Wachstumspotenzial IT-Technologie: 26. – 28. August im Messe Centrum –Mittelstandstag steht auf dem Programm.

integriert. Dazu gehören der Liefe-rantentag des Bundesverbandes Ma-terialwirtschaft und Einkauf, derMittelstandstag und das Handwer-kerforum.

InfoDie „Mittelstandonline" öffnet ihre Pfortenim Messe Centrum Bremen am Dienstag,26. August, und Mittwoch, 27. August, von10:00 bis 18:00 Uhr sowie am Donnerstag,28. August, von 10:00 bis 16:00 Uhr.

www.mittelstandonline.com

Regal aus dem NetzATBIT erstellt grafischen Produktkonfigurator für Lundia-Regalsysteme

Neue Wege beschreitet der Reinfel-der Regalsystemhersteller Lundia.Kunden können sich unter www.lun-dia.de ihr individuelles Regalsystemim Internet zusammenstellen undbestellen. Realisiert hat diesen On-line-Konfigurator das Bremer Soft-warehaus ATBIT.

Das Regal werde dem Anwenderin der aktuellen Konfiguration se-kundenschnell und detailgetreu alsFoto angezeigt, heißt es in einer Mit-teilung. Dies ermögliche die neueSoftwarelösung, die von ATBIT ent-wickelten Active Customizing Com-ponents (ACC) mit einer vollautoma-tischen Generierung detailgetreuer,fotorealistischer Produktbilder. Kernder ACC-Technologie sei eine Spezi-alsoftware, mit der in Echtzeit Grafi-ken skaliert, positioniert, zusammen-fügt und komprimiert werden kön-nen.

www.atbit.dewww.active-customizing.de/konfigurator_komponenten

NeueChancen.

30 • Juni 2003 • Wirtschaft in Bremen

Was wird aus den Gründungsinteressenten?Die Handelskammer fragte nach.

• In jedem Jahr nehmen über 1.000 Personen, die sichmit dem Gedanken tragen, ein Unternehmen zu grün-den, mit der Handelskammer Kontakt auf. Oft bestehtder Wunsch nach einem Info-Paket, viele nutzen dieUnternehmensbörse Change/Chance, andere nehmenam Existenzgründungsseminar teil, wieder andere las-sen sich intensiv auf der Basis eines Business-Plans be-raten.

Was wird jedoch aus diesen Interessenten? Grün-den sie ein Unternehmen? Oder verzichten sie darauf?Haben sie Erfolg? Haben sie Anregungen für die Ver-besserung des Service-Angebots der Handelskammer?Um diese Fragen zu beantworten, hat die Handelskam-mer mit dem Senior-Experten Hans-Werner Klause beiüber 200 „Intensivkontakten“ nachgefasst und ein Feed-back eingeholt. Klause war lange Jahre Geschäftsfüh-rer der Bremer Werkzeug- und Maschinenbau GmbHund der Hella Fahrzeugkomponenten GmbH.

Die Resonanz auf die Aktion war groß. Der Senior-Experte rief die (ehemaligen) Gründungsinteressentenan bzw. besuchte sie. Nahezu einhellig empfanden siedie unaufgeforderte Kontaktaufnahme der Handels-kammer als hilfreich und serviceorientiert. Zugleich er-gab sich ein differenziertes Gründungsgeschehen. Eini-gen wenigen echten Erfolgsstorys steht das Gros derVorhaben gegenüber, die eher durch ein Auf und Ab ge-prägt sind. Immerhin hat insgesamt rund ein Drittel derInteressenten tatsächlich ein Unternehmen gegründet.

Bei der Nachfrageaktion gab es zudem eine Reiheinteressanter Anregungen. Die Gründerinnen und Grün-der wünschen sich insbesondere ein vereinfachtesSteuerrecht und fordern höhere steuerliche Freibeträ-ge in der Startphase. Auch die Unternehmensfinanzie-rung ist ein brennendes Thema.

Die positive Resonanz auf die Feedback-Aktion be-stärkt die Handelskammer darin, das Projekt im kom-menden Jahr zu wiederholen. (sch)

artundweise bringt deutschen BücherriesenLibri.de neu ins NetzDer Online-Buchhändler Libri.de präsentiert sich mit neuem Design und neu-em Shopsystem im Internet. Anders als z. B. der Konkurrent Amazon bietet dasUnternehmen eigenen Angaben zufolge nicht nur Online-Bestell-Möglich-keiten, sondern setzt gleichzeitig auch weiterhin auf die Partnerschaft mitden Buchhändlern vor Ort. Realisiert wurde der Internetshop in Zusammen-arbeit mit freiheit.com aus Hamburg (Leadagentur) und artundweise aus Bre-men (Design). Das Design der Bremer Agentur wird auch den bundesweit mehrals 1.000 angeschlossenen Händlern als Framework für ihre eigenen Sites an-geboten. Im Libri-Logistikzentrum werden inzwischen 1,2 Millionen Artikelverwaltet.

Senior-Experte Hans-Werner Klause befragte

im KammerauftragGründungsinteressenten

nach ihren (unternehme-rischen) Werdegängen.

Der Waiblinger Messesystemher-steller Leitner GmbH (www. leit-ner.de) lässt seine chinesische Web-site (www.leitner.cn) von der BremerAgentur Interwall entwickeln. Asiensei, so eine Mitteilung, als Absatz-markt für deutsche Unternehmenenorm interessant; deshalb erweite-re Leitner den Vertriebsbereich, derschon Japan und Korea einschließt,nun auch nach China. Interwall istfür die gesamte Konzeption, Ent-wicklung und anschließende Pflegeder chinesischen Website zuständig.Dabei arbeitet die Agentur mit demStudiengang „Angewandte Welt-wirtschaftssprachen“ (AWS) derHochschule Bremen zusammen.Wichtig ist der Bereich Service, der

neben der Pflege und Aktualisierungder Website auch den Versand unddie Beantwortung von E-Mails inchinesischer Sprache umfasst. Mitdiesem Angebot reagiert Interwallauf die ständig zunehmende Nach-frage von Unternehmen nach kon-zeptioneller und strategischer Arbeitfür web-basierte Angebote für denchinesischen Markt.

Info www.leitner.cn Interwall GmbH, Am Wall 175-177, 28195Bremen, Tel. 0421 32999-80,[email protected], www.interwall.net

Interwall entwickelt chinesische Websites

Wirtschaft in Bremen • Juni 2003 • 31

J eder Schuss ein Treffer – so stelltsich das unternehmerische Enga-gement von Horst-Dieter Jobst in

den vergangenen 30 Jahren dar. DerVorsitzende der Schützengilde Bre-men-Bassum e. V., der seinen Vereininnerhalb von viereinhalb Jahren vonder Kreisklasse in die Bundesligaführte, zeigt nämlich auch als Unter-nehmer ausgesprochene Treffsicher-heit.

Seinen Unternehmen entstam-men nicht nur 10.000 Güllewagenund 1.000 Güllesilos für die Land-wirtschaft, sondern auch zahlreicheBewässerungsanlagen für Deutsch-land und den Nahen Osten sowiejährlich rund 12.000 Altkleidercon-tainer, die vorwiegend in Mittel- undSüdeuropa eingesetzt werden. Zu-sätzlich hat Jobst eine Reihe von Ge-schäftsimmobilien gebaut und Klär-schlammseparierungsanlagen ent-wickelt.

Aus der Notlösung wurde ein GlücksfallBesonders dynamisch gestaltet sichzurzeit allerdings das neueste Ge-schäftsfeld: die Oberflächenverede-lung. Von der Lampe bis zum 40-Fuß-Container beschichtet Jobsts FirmaCoseco alles mit Pulver, was eineneue, widerstandsfähige Oberflächebenötigt. Sein Verfahren bietet nichtnur einen besonders effektivenSchutz vor Korrosion, sondern ist imVergleich zu Nasslackierungen auchnoch deutlich umweltverträglicher.

Sechs Millionen Euro hat Jobstauf Grund des Erfolgs mittlerweile inden neuen Firmensitz im Gewerbe-park Hansalinie investiert. Waszunächst eine Notlösung war – derBassumer wollte eigentlich in seinerHeimat bleiben, wechselte den

Standort mit Coseco aber im Jahr1999 aus Verärgerung über bürokra-tische Widerstände gegen seineBauvorhaben – entwickelt sich im-mer mehr zum Glücksfall. Nicht nurdie günstige Lage an der Autobahnmacht den Standort an der Hansali-nie für Jobst attraktiv, sondern auchdie Unterstützung durch die Wirt-schaftsförderung: „Das sind Men-schen, die auf Unternehmen zuge-hen", lobt Jobst. Das hatte er zuvornicht erlebt.

Mittlerweile hat der Unterneh-mer auch seine erste Firma, Jo-BaMaschinen- und Anlagenbau GmbH,fast komplett nach Bremen umgesie-delt. Die letzten Mitarbeiter sollennoch in diesem Jahr folgen. Darüberhinaus will Jobst die Mitarbeiterzahlvon derzeit rund 40 verdoppeln,wenn die Pulverbeschichtung imSommer auf den Zweischichtbetriebumgestellt wird. Perspektivisch istein Dreischichtbetrieb vorgesehen,um die Anlagen komplett auszu-lasten.

Pulverbeschichtung gewinnt an AttraktivitätAuch die räumliche Expansion ist be-reits fest eingeplant: Das 7.000-Quadratmeter-Grundstück ist be-reits um 5.000 Quadratmeter er-weitert worden, auf denen im näch-sten Jahr eine neue Halle gebautwerden soll. Die wachsende Popula-rität der Pulverbeschichtung grün-det laut Jobst in den erheblichen Vor-teilen: Die Oberflächen sind nicht nurbesonders gleichmäßig, sondern vorallem extrem widerstandsfähig. Ge-genüber der Feuerverzinkung habensie außerdem den Vorteil, dass sichkein Weißrost bildet. Wegen derWetterbeständigkeit des Verfahrens

wird Coseco besonders häufig von der Schiffbauindustrie be-auftragt – ein großer Kunde ist beispielsweise die Firma AquaSignal, die weltweit Lampen für Schiffe herstellt.

Jobsts junges Unternehmen hat bereits eine Reihe von In-novationen für die Pulverbeschichtung hervorgebracht, bei-spielsweise eine Anti-Graffiti-Oberfläche, die das Abwaschenvon Sprühfarben mit Wasser ermöglicht. Die Fähigkeit, ganzeContainer zu behandeln, ist laut Jobst sogar einmalig inDeutschland. Besonderes Know-how besitzt Coseco auch beider Vorbehandlung der Gegenstände vor der Beschichtung:„Die Aufbereitung der Metallstücke ist das Wichtigste", be-tont Jobst. „Ohne ausreichende Vorbehandlung geht die Be-schichtung mit der Zeit ab."

Für die Zukunft sind weitere Innovationen von Coseco undJo-Ba zu erwarten – alleine für Altkleidercontainer und an-dere Umweltprodukte besitzt Jobst schon rund 30 Ge-brauchsmuster und Patente. Als neuer Markt wird besondersdie Automobilindustrie ins Auge gefasst, aber auch Privatleu-te können die Pulverbeschichtung nutzen: Betagte Garten-zäune beispielsweise werden bei Coseco für die nächstenJahrzehnte flottgemacht. Der Chef bürgt also weiter für Treff-sicherheit. (ak)

InfosCoseco GmbH, Friedrich List-Straße 1, 28309 Bremen, Tel. 0421 4100-44, www.coseco-gmbh.de

Wetterfestes Pulver Ein Backofen für Container

Metallteile, die bei Coseco beschichtet werden, müssen zunächstgründlich gewaschen und entfettet werden. Auch Rost wird entfernt. Anschließend werden die Teile zinkphosphatiert und chemisch vorbehandelt, um die Haltbarkeit zu erhöhen. EineHaftschicht aus Kunststoff sorgt für den optimalen Halt der Pulverschicht, die mit größter Präzision aufgesprüht wird. Schließ-lich werden die Teile in einen riesigen Backofen gehängt, der Gegenstände von 14 Metern Länge und drei Metern Höhe aufnehmen kann.Nach der Erhit-zung sind sie lautFirmenchef Jobstfür rund 30 Jahrewetterfest.

(Im Bild: Altklei-der-Container)

Die Coseco GmbH bereitet Metallteile für den harten Einsatz in der rauen Natur vor: Von der hochwertigen Pulverbeschichtung profitierenzahlreiche alte und neue Gegenstände – vom Gartenstuhl bis zum 40-Fuß-Container.

NeueChancen.

32 • Juni 2003 • Wirtschaft in Bremen

Ein Haus für die MeeresforschungVor knapp zwei Jahren hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) das hoch dotierte

„Forschungszentrum Ozeanränder" nach Bremen vergeben. Als „Center of Excellence" aufdem Gebiet der Meeresforschung umfasst es gut 100 Personalstellen. Inzwischen sind neueProfessuren besetzt, Juniorprofessoren an das Zentrum berufen sowie etliche Nachwuchswis-senschaftler und Techniker eingestellt worden. Die Schattenseite des Erfolgs: mit jeder Neu-einstellung wuchs die Raum- und Platznot.

Doch eine Lösung ist in Sicht: Demnächst können sich die Mitarbeiter des Forschungszen-trums über neue Räumlichkeiten freuen. Anfang Mai wurde der Grundstein des Gebäudes ander Leobener Straße gelegt (siehe Bild). Auf einer Nutzfläche von gut 6.000 Quadratmeternwerden Büros, Werkstätten, Labors, Unterrichtsräume sowie eine 750 Quadratmeter großeGerätehalle und eine 1.000 Quadratmeter große Kühlhalle für das bislang im Europahafen un-tergebrachte Sedimentkernlager des internationalen Ocean Drilling Program (Ozeanbohr-Pro-gramm) untergebracht.

Zudem ist im Eingangsbereich eine Ausstellungsfläche vorgesehen. Gekrönt wird das Ge-bäude von einer Metalleindeckung in Form einer Welle. Dieses architektonisch markante Zei-chen symbolisiert den Forschungsgegenstand: das Meer. Die Welle soll dem bläulich-rotenKlinkerbau zudem eine gewisse Leichtigkeit und Eleganz verleihen. Voraussichtlich Ende 2004soll das Haus bezogen werden. www.ozeanraender.de, www.marum.de

Anerkennung für Wefer

Die Bremer Meeresforschung hat interna-tional ein hohes Renommee. Dies unter-mauert die Ernennung von Prof. Gerold We-fer zum „International Adviser“ für die alt-ehrwürdige amerikanische National Geo-graphic Society. Sie startet ein neues Sti-pendienprogramm („Global ExplorationFund“) für Wissenschaftler in Deutschland,Österreich und der Schweiz, um innovativeAnsätze aus Wissenschaft, Umweltschutzund Forschung zu identifizieren und für ei-ne Förderung durch die Society vorzu-schlagen. Die Auswahl förderungswürdigerProjekte aus dem deutschsprachigen Raumnimmt der Geologe und MeereskundlerWefer vor. Wefer ist Professor an der Uni-versität Bremen, einer der Gründungsväterdes Universum Science Center und Direk-tor des DFG-Forschungszentrums Ozean-ränder. Der Träger des Kommunikations-Preises der Deutschen Forschungsgemein-schaft (DFG) wird sein Augenmerk vor al-lem auf Projekte in den Geowissenschaftenund Vorhaben zum Schutz der Natur rich-ten. www.nationalgeographic.com

Bremen forciertden Ausbau mobilerTechnologien

Aus dem Landesprogramm „bremenin t.i.m.e." werden auch in 2003 wie-der Entwicklungsvorhaben für mobi-le Technologien gefördert. Dazu zäh-len ein ganzjährig geöffneter „OpenCall" für Kooperationsprojekte imBereich „Mobile Solutions" und einegeschlossene Ausschreibung für Ein-zelprojekte im Bereich E- und M-Bu-siness. Folgen soll noch eine Aus-schreibung für Applikationen im Be-reich E-Entertainment. Insgesamt ste-

hen aus Landesmitteln ca. eine Mil-lion Euro zur Verfügung. Die Aus-schreibung wird durch Mittel des Ko-operationspartners Deutsche Tele-kom und durch EU-Mittel ergänzt.

Der „Open Call Mobile Solutions"sucht Projekte mit mehreren Part-nern, die gemeinsam oder in Abstim-mung an der Entwicklung neuer Ap-plikationen oder Plattformen arbei-ten. Thematisch geht es um markto-rientierte innovative Projekte, mitdenen Prozesse durch den Einsatzvon drahtlosen Übertragungstech-nologien (z. B. UMTS) und/oder mo-bilen Geräten optimiert werden kön-nen. Für die Ausschreibung vonE-/M-Business-Projekten könnenkleine und mittlere Unternehmen ab

sofort ihre Projektideen einreichen.Die Ausschreibung teilt sich in vierPhasen. Die Projektskizzen werdenvon der BIA gesammelt und zu fest-gelegten Terminen im Mai, August,September und November ausge-wählt.

Info Die Antragsteller sollten vorab ihrProjekt im persönlichen Gespräch bei derBIA vorstellen. Die aktuellen Ausschrei-bungsunterlagen können unter www.bre-men-in-time.de im Bereich Downloadsheruntergeladen werden. Ansprechpartnersind Kai Stührenberg, Tel. 0421 9600-325,([email protected]) oder Die-ter Voss, Tel. 0421 9600-328 ([email protected]).

Neue „t.i.m.e."-Ausschreibungen

für 2003 – Kleine und mittlere

Unternehmen im Fokus

Grundsteinlegungfür das Haus derMeeresforschung:(v.l.) Prof. Wefer,Senator Lemke undBauleiter Juncker(Firma Prien).

Wirtschaft in Bremen • Juni 2003 • 33

Die Potenziale bei der Nutzung neuer Tech-nologien im Geschäftsbereich sind noch

lange nicht ausgeschöpft: Das ist das Ergeb-nis einer Unternehmensbefragung des e.biz –Beratungszentrum für E- und M-Business,ein Gemeinschaftsprojekt der BIA Bremer In-novations-Agentur GmbH und der Hoch-schule Bremen. Das e.biz bietet Einzelbera-tungen und Informationsveranstaltungen rundums E- und M- Business. Das Projekt wird bisMitte 2005 aus Mitteln des Landesprogramms„bremen in t.i.m.e" finanziert. Primäres Zielist es, die Nachfrage nach E- und M-Busi-ness-Lösungen im Land Bremen branchen-übergreifend zu stärken und so neue Per-spektiven für die ansässigen IT-Unternehmenzu schaffen. Gleichzeitig soll die Wettbe-werbsfähigkeit der Betriebe gestärkt werden.

Das e.biz hilft bei der Analyse derGeschäftsprozesse, informiert über die inBremen vorhandene IT-Infrastruktur und be-gleitet Firmen bei der Einführung neuer Tech-nologien. Dabei wird es von Bremer Bera-tungsunternehmen und Instituten unterstützt.Der Schwerpunkt der e.biz-Aktivitäten liegtin diesem Jahr im Bereich Logistik (siehe Kas-ten). Dort besteht ein großer Bedarf, die Trans-portkette effizienter zu gestalten und die Dis-position zu optimieren. Mobile Lösungen er-möglichen hier deutliche Einsparungs- undNeukundenpotenziale für die Unternehmen. Info BIA, Kai Stührenberg, Tel. 0421 9600-325 oder Bettina Botter, Tel. 0421 9601-220 , www.ebiz-bremen.de, [email protected]

BHV und e.biz informieren

Unter dem Namen „logIT" startetam 1. Juli die neue Logistik-Veran-staltungsreihe der Bremer Initiativefür E- und M-Business e.biz und derBremischen Hafenvertretung e. V.(BHV). In der Auftaktveranstaltung(Bremenhalle/Flughafen, 15:30 Uhr)geht es u. a. um den Einfluss derneuen Lkw-Maut auf die Gestal-tung der Logistik-Systeme. Werdenz. B. verstärkt alternative Verkehrs-mittel wie Bahn und Binnenschiffeingesetzt? Welche zukünftigenAnforderungen werden an die In-formationstechnik gestellt? DieseThemen werden sowohl aus Verla-der- als auch aus Logistik-Dienst-leister-Sicht diskutiert. Als Refe-renten treten u. a. Detthold Aden(Vorsitzender des Vorstands BLG Lo-gistics Group AG & Co. KG), Kay Mid-dendorf (Geschäftsführer, TchiboLogistik GmbH) und Dr. Frank Arendt(Direktor Abteilung Informationslo-gistik, Institut für Seeverkehrswirt-schaft und Logistik) auf. Info/AnmeldungBrunhilde Labohm, Bremische Hafenver-tretung, Tel. 0421 30901-44, [email protected]; Petra Lüdeke,BIA, e.biz, Tel. 0421 9600-330, [email protected]

Zukunftsmarkt

Gesundheit: neue

Wettbewerbsprojekte

Innovative Produkte, Verfahren undDienstleistungen für die Gesund-heitswirtschaft standen im Mittel-punkt einer Ausschreibung der BIA .Von 40 eingereichten Projektvor-schlägen wurden acht ausgewählt,die nun auf verschiedenen Praxis-ebenen entwickelt und umgesetztwerden, teilte die BIA mit. Ein Bei-spiel ist die Entwicklung eines Reha-bilitations- und Trainingspro-gramms bei der RehaZentrum Bre-men GmbH.

Im Gesundheitssystem zeigten,auch unter demografischen Aspek-ten, alle Parameter auf Wandel. Hierwachse auf allen Ebenen ein Zu-kunftsmarkt mit vielfältigen Chan-cen und einem hohen wirtschaftli-chen Potenzial heran. Mit dem„Zukunftsmarkt Gesundheit" eta-bliere sich in der Hansestadt ein Fo-rum des Austausches für innovativeProjekte in diesem Bereich.

Info BIA Bremer Innovations-AgenturGmbH, Eva Zweidorf, Tel. 0421 9600-342,[email protected], www.gesund-heitswirtschaft-bremen.de

e.biz: Potenziale für E- und M-Business

Logistik und Informationstechnologie

34 • Juni 2003 • Wirtschaft in Bremen

Wirtschaftglobal.

A ls kürzlich eine usbekische Delegation unter Leitung desVize-Premiers Abdulla Aripov nach der CeBIT die Han-sestadt Bremen besuchte, ging es vor allem um das The-

ma Informationstechnologie. Der Staat, der aus der ehema-ligen Sowjetunion hervorgegangen ist, möchte seine Tele-kommunikations-Infrastruktur modernisieren und suchtdafür Investoren.

Die gute Beziehung zwischen Bremen und Usbekistan ba-siert historisch jedoch auf einem ganz anderen Geschäftsfeld:der Baumwolle. Dieser Rohstoff ist neben den Buntmetallendas wichtigste Exportgut der Republik und gleichzeitig eintraditioneller Handelsschwerpunkt in Bremen. Daraus habensich über Jahrhunderte hinweg enge Wirtschaftskontakteentwickelt.

Bis ins Jahr 1856 zurück erstrecken sich z. B. die Aktivitä-ten der Control Union International, deren Vorläuferunter-nehmen damals mit dem Transport und der Kontrolle vonBaumwolle begonnen hatte. Heute ist die Unternehmens-gruppe in 104 Ländern präsent und die mittelasiatische Re-publik ist immer ein geografischer Brennpunkt.

Qualitätsmanagement gewinnt an BedeutungInhaltlich jedoch haben sich die Tätigkeiten stark gewandelt.Zwar wird in der Firmenzentrale im Bremer Getreidehafenweiterhin Baumwolle untersucht, aber eine Vielzahl andererDienstleistungen ist hinzugekommen. Zunächst wurden wei-tere Produkte wie Getreide, Zucker und Öle in die Palette derkontrollierten Commodities aufgenommen, seit 1970 werdenauch technische Geräte überprüft. „Wir erleben einen Wan-del von der klassischen Warenkontrolle zur technischen Kon-trolle und zum Qualitätsmanagement", berichtet Geschäfts-führer Dr. Michael Fillié. So führt Control Union Internationalmittlerweile auch Zertifizierungen nach ISO 9001 durch.

Die Verbindungen aus dem Baumwollhandel erweisen sichauch in diesem Bereich als wertvoll. Während das Interesseam Qualitätsmanagement in Deutschland etwas lahmt, ist derBedarf in Mittelasien groß – dortige Hersteller wollen unterBeweis stellen, dass ihre Produkte den westlichen Ansprüchengenügen.

Auch andere Zertifizierungsleistungen sind in Usbekistangefragt. So wurde Control Union International, das in Tasch-kent mit einem eigenen Büro vertreten ist, eingebunden, alsein deutsches Unternehmen ein großes Textilwerk schlüssel-fertig aufbaute. Bei Inbetriebnahme galt es festzustellen, obdie Produktion nach europäischen Normen durchgeführt wird.Auch eine Bierbrauerei und eine Zwiebeltrocknungsanlagewurden geprüft.

Kunde: der usbekische StaatEin weiterer Interessent für die Dienstleistungen aus Bremenist der usbekische Staat, der erst 1992 gegründet wurde undnoch kein Zollsystem nach westlichem Standard besitzt. Con-

WachstumsmarktUsbekistan

trol Union International wurde 1998als „Pre-Shipment Inspection Agen-cy" akkreditiert, darf jetzt also Vor-versandkontrollen bei Waren durch-führen, die ins Ausland geliefertwerden. Geprüft wird, ob das Produkttechnisch einwandfrei ist. Oft mussauch die Art des Produkts und derWert festgestellt werden, denn dieusbekischen Grenzbeamten sindnicht geschult, komplexe Maschinenzu identifizieren. Zum Aufbau desnotwendigen Know-hows im Landträgt Control Union Internationalunterdessen mit Seminaren bei, diees im Auftrag des Amtes für Außen-wirtschaft durchführt.

Das Bremer Unternehmen plantzurzeit Kooperationen mit usbeki-

schen Betrieben, beispielsweisedurch Beteiligungen an Labors. Auchfür andere deutsche Unternehmensieht Geschäftsführer Bernd Hamm-ling große Marktchancen: „Das Landverfügt über enorme Ressourcen undKnow-how, zum Beispiel in der Flug-zeugindustrie." Auch wirke sich dieBeruhigung der Lage in Afghanistanpositiv auf das Land aus.

Bürokratische VerzögerungenAllerdings sei Usbekistan von den So-wjets lange Zeit „ausgeblutet" wor-den, so dass sich Monostrukturenentwickelt hätten, berichtet Hamm-ling. Auch sei die Umstellung von derPlan- zur Marktwirtschaft nochnicht weit fortgeschritten, so dass

Die Bremer Wirtschaft pflegt ihre traditionell guten Beziehungen zu Usbekistan

– wie die Control Union International Gesellschaft für Warenkontrolle mbH.

Das Unternehmen hat dort einen interessanten Markt gefunden.

Baumwolle: Basis einer traditionsreichen Beziehung

Wirtschaft in Bremen • Juni 2003 • 35

Unternehmerreise nach UngarnUnternehmerforum Business Contact in Budapest

Die Handelskammer fördert Kontakte nach Mittelosteuro-pa: Unternehmen, die ihre Fühler nach Ungarn ausstrec-

ken oder ihr Engagement dort verstärken wollen, können diesauf einer Unternehmerreise vom 11. bis 14. September tun. Siewird von der Handelskammer und den Wirtschaftsjuniorengemeinsam als Business Contact organisiert.

Ungarn ist nicht nur eines der wirtschaftlich entwick-lungsfähigsten Länder in der Riege der EU-Beitrittskandida-ten, sondern gewinnt auch als Logistikdrehscheibe zuneh-mend an Bedeutung. Auf Grund der günstigen geografischenLage und seiner politischen und wirtschaftlichen Stabilitäteignet sich das Land der Magyaren, das am 1. Mai 2004 in dieEU aufgenommen wird, hervorragend als ost- und mitteleu-ropäischer Logistikstandort. Das klassische Transitland bautneue Logistikparks an den wichtigsten Transportkorridorenund will so mit Hilfe von Förderprogrammen und mit der Un-terstützung der Regierung zu einer modernen Logistikzentra-le werden. Insbesondere der Standort Budapest ist für Bremenvon Bedeutung.

So wird die Logistik eines der zentralen Themen des Un-ternehmerforums Business Contact in Budapest sein, das am12. September stattfindet. Die Leiterin der Bremischen Ha-fenvertretung in Budapest stellt die Möglichkeiten der Zu-sammenarbeit zwischen Bremen und Budapest dar. An-schließend lädt die Deutsch-Ungarische Industrie- und Han-delskammer zu einem Get-together mit ungarischen Firmen-vertretern ein. Anhand der Profile der bremischen Unterneh-men sucht die AHK vorab passende ungarische Ansprech-partner aus und arrangiert die Treffen.

Ferner besteht die Möglichkeit, am Samstag (13. Septem-ber) Firmen in und um Budapest zu besichtigen. Dazu zählt

ÖKOTECH 2003 in Budapest

Vom 30. September bis 3. Oktoberveranstaltet die ungarische Messe-gesellschaft HUNGEXPO in Budapestzum dritten Mal die InternationaleFachmesse für Umweltschutz undKommunaltechnik. Der Bereich Um-welt gilt als absolute Zukunftsbran-che in Ungarn. Um die Richtlinien derEU zu erfüllen, muss das Land in dennächsten Jahren Schätzungen zufol-ge bis zu 15 Milliarden Euro in denUmweltschutz investieren.

Die Projekte werden vom Staat,den Kommunen, privaten Unterneh-men und aus EU-Fördergeldern finanziert. Schwerpunkte liegen inden Bereichen Abwasseraufberei-tung, Trinkwasserversorgung, Abfall-beseitigung, Luft- und Bodenrein-heit, Altlastenbehebung, Recyclingund alternative Energien. Für interna-tionale Anbieter ergeben sich auf al-len diesen Gebieten interessante Per-spektiven.

InfoJörg Zeißig oder Sabine Kramer, Tel. 0341 6787926, Fax 0341 6787912, [email protected], www.dma-messe.de

Die Wirtschaft in Usbekistan:Dynamische EntwicklungIn den zwölf Jahren seiner Unabhängig-keit hat sich die Wirtschaft Usbekistansdynamisch entwickelt. Seit 1996wächst die Wirtschaft jährlich um vierbis 4,5 Prozent. Noch ist das Land zwarstark landwirtschaftlich geprägt, derWandel zu einer modernen Industrie istaber unverkennbar. Dies zeigt sich z. B.in der Baumwollindustrie: War Usbekis-tan zur Sowjetzeit fast reiner Exporteurvon Baumwolle, so wird der Rohstoffmittlerweile zu etwa 24 Prozent im ei-genen Land verarbeitet. Auch ist dieLandwirtschaft schon zu einem Großteilprivatisiert. Usbekistan hat eine eigeneEnergieversorgung und gehört zu denLändern mit reichem Gold- und Silber-vorkommen. Auch Kupfer und Uran sindwichtige Rohstoffe. www.uzbekistan.de, www.ahk.de

Deutsch-usbekische Gesellschaftfördert KontakteDie traditionsreichen Beziehungennach Mittelasien werden in Bremenvon der Deutsch-usbekischen Gesell-schaft gepflegt, die im Oktober 2000auf Initiative des usbekischen Bot-schafters gegründet wurde. Dem Verein sind mittlerweile zahlreicheUnternehmen beigetreten. Die Gesellschaft möchte die wirtschaftli-che, aber auch die kulturelle und soziale Zusammenarbeit fördern. Zuden bisherigen Aktivitäten gehörtenKonzerte, eine Büchersammlung füreine Grundschule, die Vermittlungvon Praktikumsplätzen und die Betreuung von usbekischen Studen-ten. Vorsitzende der Gesellschaft istStaatsrätin Elisabeth Motschmann.Info Tel. 0421 363-11899

z. B. die Huss Maschinenfabrik GmbH& Co. KG, marktführender Herstellervon Vergnügungsgeräten, die schonlange in Ungarn engagiert ist. Derdortige Geschäftsführer wird auf ei-ner Podiumsdiskussion während derKonferenz über seine Erfahrungen be-richten. Erstmalig wird parallel zumBusiness Contact eine Trade Showgezeigt, auf der sich Firmen mit Pro-dukten, Prospekten und Stellwändenpräsentieren können. Ein Empfang inder Botschaft sowie Kulturbesichti-gungen runden das Programm ab.

InfoHandelskammer Bremen, AnnabelleGirond, Tel. 0421 3637-237, Wirtschafts-junioren, Arbeitskreis Außenwirtschaft,Oliver Weiß, Tel. 0421 4104-644

teilweise erhebliche bürokratischeVerzögerungen in Kauf genommenwerden müssten. „Kurzfristig ist esschwierig, aber mittel- und langfris-tig sind die Perspektiven in Usbekis-tan sehr gut", ergänzt Fillié.

Info Control Union International, Getreidestraße 7, 28217 Bremen, Tel. 0421 618080, www.control-union.de

Text: Axel Kölling

Blick auf Budapest und den Regierungssitz an derDonau

Wirtschaftglobal.

36 • Juni 2003 • Wirtschaft in Bremen

Röhlig expandiert nach ChinaUnternehmen erhält besondere Lizenz für das Reich der Mitte zur vollen speditionellen Geschäftstätigkeit

Weiss-Röhlig China Ltd., dasJoint Venture des führen-den österreichischen Logis-

tikers Gebrüder Weiss und des Bre-mer Logistikunternehmens Röhlig &Co., hat vom chinesischen Außen-handelsministerium (MOFTEC) diewichtige A-Lizenz erhalten. Sie be-rechtigt internationale Spediteurezur uneingeschränkten Geschäfts-tätigkeit in dem 1,4 Mrd. Einwohnerzählenden Land, teilte das Unterneh-men mit. Die Genehmigung werdesehr restriktiv vergeben. Das deutsch-österreichische Joint Venture sei ei-nes der ersten ausländischen Logis-tikunternehmen, das diese Konzessionauf Basis der neuen Gesetzeslage inChina erhält.

Lizenz erlaubt weitere Expansion in ChinaDie Zulassung markiert für Weiss-Röhlig China, an dem beide Partnerjeweils 50 Prozent halten, einen be-deutenden Schritt seiner Aktivitätenin China und Südostasien. „Wir ha-ben 1995 begonnen, uns um die Ge-nehmigung zu bemühen. Die Lizenz-erteilung ist eine Anerkennung un-seres langjährigen, erfolgreichen En-gagements im chinesischen Markt –einem Markt, der enorme Wachs-tumschancen bietet", sagte PaulSenger-Weiss, Geschäftsführer derGebrüder Weiss GmbH.

Röhlig-Inhaber Thomas W. Her-wig ergänzte: „Nirgendwo wächstdie Wirtschaft so stark. Der Nachhol-bedarf ist riesig und das Land wird inZukunft noch mehr zum Schlüssel fürdie gesamte Region. Wir können undwerden hier nun deutlich expandie-ren." Die A-Lizenz umfasst die kom-plette See- und Luftfrachtspeditionvon und nach China, das Projektge-schäft innerhalb des Riesenreichessowie die Stellung als NVOCC (=Non-Vessel Operating Common Carrier).

Gebrüder Weiss und Röhlig & Co.sind in China seit 1999 in einer stra-tegischen Allianz verbunden. BeideTraditionsunternehmen sind welt-weit erfolgreiche Logistikdienstleis-ter und befinden sich bis heute in Fa-milienbesitz. Weiss-Röhlig Chinaoperiert dort derzeit von neun Stand-orten aus und beschäftigt 88 Mitar-beiter. Fünf weitere Büros und dieEinstellung zusätzlichen Personalssind in Planung. „Die Erteilung der A-Lizenz zeigt, dass es nicht auf Größeankommt, sondern auf Schnelligkeit,Erfahrung und eine klare Geschäfts-strategie", erläutert Herwig. „ImSpeditions- und Logistikmarkt isttrotz der KonzentrationsprozessePlatz für unabhängige Unternehmenmittlerer Größe. Allianzen wie dieunsrige sind Erfolgsmodelle", istSenger-Weiss überzeugt.

Chinesischer Logistikmarkt öffnet sichAn dem im Zuge der Lizenzerteilunggegründeten Gemeinschaftsunter-nehmen Weiss-Röhlig China Co. Ltd.ist das Joint Venture mit 75 und derchinesische Partner Asiatrans mit 25Prozent beteiligt. Bisher wurden lautGesetz A-Lizenzen ausschließlichUnternehmen in chinesischem Mehr-heitsbesitz (mindestens 51 Prozent)gewährt. Bei Anteilsmehrheit einesausländischen Spediteurs konntenur eine B-Lizenz beantragt werden,die seine Geschäftstätigkeit auf Kun-denbesuche beschränkte. Mit demBeitritt Chinas zur WTO und zuneh-mender Marktöffnung wird auslän-dischen Anteilseignern seit Dezem-ber 2002 eine Beteiligung von bis zu75 Prozent gewährt. Die volle Ge-schäftstätigkeit inklusive Kunden-akquisition, Transportorganisation,Frachtbuchung und Rechnungsstel-lung ist ihnen jedoch nur nach Ertei-lung einer A-Lizenz möglich. (WiB)

Schlafwagen für China: Für das Unternehmen Bombardier betreibenRöhlig France und Weiss-Röhlig inChina einen Transportservice vonEuropa nach Asien; jüngst wurdenSchlafwagen von Frankreich nachQingdao transportiert.

Fotos: Gebrüder Weiss

Besiegelt - Deutsche Spediteure erhalten die wichtige A-Lizenz für den chinesischen Markt:(v.r.) Röhlig-Inhaber Thomas W. Herwig und PaulSenger-Weiss mit einem Vertreter des chinesischenAußenhandelsministeriums (MOFTEC)

Wirtschaft in Bremen • Juni 2003 • 37

Eine Delegation vonUnternehmern soll im SeptemberBremens Bürgermeister auf einerReise nach Durban in Südafrikabegleiten.

Seit rund vier Jahren engagierensich einige Bremer in einer „inof-

fiziellen“ Städtepartnerschaft zwi-schen Bremen und Durban, der größ-ten Hafenstadt des afrikanischenKontinents. Diese Initiative wurde inGesprächen zwischen dem damali-gen Bundespräsidenten Dr. RomanHerzog und dem ehemaligen Präsi-denten von Südafrika, Nelson Man-dela, im Jahre 1998 während einerReise Herzogs durch Südafrika gebo-ren, an der auch Bremens Bürger-meister Dr. Henning Scherf teilnahm.Die Partnerschaft bezieht sich bishervornehmlich auf Bereiche wie Kultur,

Sport und Kirche. Nun sollen auch diewirtschaftlichen Beziehungen in-tensiviert werden.

Nach einem Besuch von DurbansBürgermeister Obed Mlaba im Okto-ber letzten Jahres plant Scherf einenGegenbesuch im September anläss-lich der „Celebrate Durban Week“- ei-ne Veranstaltung, auf der sich u. a. al-le Partnerstädte Durbans präsentie-ren können und in Workshops ein in-tensiver Informationsaustausch statt-finden soll.

Der Senatspräsident soll dahervon einer Wirtschaftsdelegation be-gleitet werden. Die Reise bietet Fir-men und Institutionen, die sich be-reits in Südafrika engagieren, guteKontaktmöglichkeiten, insbesonde-re aber auch solchen UnternehmenChancen, die den Markt kennen ler-nen und sich über die vielfältigen

Möglichkeiten im südlichen Afrikavor Ort informieren wollen.

Die südafrikanische Wirtschaftbefindet sich bereits seit einigen Jah-ren in einer Phase des gesundenWachstums; für 2003 wird ein Plusdes Bruttoinlandsproduktes vonrund 3,5 Prozent erwartet. Dies er-öffnet deutschen Unternehmen in-teressante Geschäftsmöglichkeiten.Durban mit seinen vielfachen Anbin-dungen an Bremen wird vielerorts alsideales „Gateway“ zum südafrikani-schen Markt gesehen.

InfoAnnabelle Girond, Handelskammer Bremen, Tel. 0421 3637-237, [email protected];Verein Partnerschaft Bremen-Durban e. V.,www.bremen-durban.de, [email protected].

Bremer Delegation besucht Durban

ten. „Verstehen kann ich das“, meintGenc, der die Ausbilder-Prüfung1998 erfolgreich („als allerersterausländischer Automobil-Kaufmannin Bremen“) absolvierte. „Aber es istschade für die jungen Leute, die da-durch vielleicht keine Ausbildung er-halten.“

An diesem Punkt setzt die in Trä-gerschaft der Arbeiterwohlfahrt ar-beitende BQN an, die unter anderemmit Mitteln des Bundesministeriumsfür Wirtschaft und Arbeit sowie derEU-Gemeinschaftsinitiative EQUALgefördert wird. Um die Bereitschaftzur Ausbildung zu wecken, Grund-kenntnisse zu vermitteln und in vie-lerlei Hinsicht unterstützend zu wir-ken, wurde ein breit gefächertesProgramm aufgelegt (siehe „Wirt-schaft in Bremen“, April 2003). Dazugehören neben allgemeinen Infor-mationsveranstaltungen auch Work-shops und „Boss-Runden“, die aus-bildende Unternehmer ausländischerHerkunft mit interessierten Kollegenzusammenführen und eine besonde-re Wirkung ausüben. Denn wer aus-bildet, so die Erkenntnis der BQN-Leiterin, genieße „in der Szene“hohes Ansehen.

Sinan Genc hat noch eine weite-re Triebfeder ausgemacht. „Wir sindstolz, wenn wir ausbilden und etwasfür die Gesellschaft tun können“, er-klärt er freimütig. Olga Ostertag be-

WiBSpezial.

38 • Juni 2003 • Wirtschaft in Bremen

ternehmer überwiegend als Einzel-oder Großhändler tätig sind, Reise-oder Übersetzungsbüros führen oderSpezialitäten-Restaurants und Im-biss-Ketten betreiben. Etliche, im-merhin über 500 Betriebe, wären lautBQN-Erkenntnissen sogar nicht ab-geneigt, Auszubildende aufzuneh-men. Doch was ihnen fehlt, ist – ne-ben den erforderlichen Voraussetzun-gen – das notwendige Know-how.„Und Mut“, fügt die BQN-Leiterinhinzu.

Die konstatierte Zurückhaltunglässt sich auch mit den vielen Hürdenerklären, die zwischen allgemeinemInteresse und tatsächlicher Ausbil-dung zu meistern sind. Zunächstwerden die betrieblichen, fachlichenund persönlichen Voraussetzungendes ausländischen Ausbilders in spegeprüft und beurteilt. Wer diesesHindernis geschafft hat, erhält dieZulassung zum mindestens 120 Un-terrichtsstunden währenden Ausbil-der-Lehrgang, um schließlich vor derHandelskammer eine theoretischeund praktische Prüfung abzulegen.„Eine ganz schön harte Strecke füreinen Ausländer“, weiß der türkischeAutohändler Sinan Genc. „Da winkenviele vorher ab.“

Genc spricht aus Erfahrung. AlsVorsitzender der von der BQN ge-gründeten „Regionalen Initiative zurQualifizierung von Ausländerinnenund Ausländern e. V.“ (R.I.Q.A.) hat eres mehr als einmal erlebt, dassdurchaus gutwillige Unternehmerausländischer Herkunft das Hand-tuch warfen und sich fortan alleinum ihre Geschäfte statt um die Aus-bildung junger Menschen kümmer-

Ob italienischer Gastronom,türkischer Gemüsehändleroder russischer Reisebüro-Kaufmann – sie alle könn-ten ausbilden. Doch nur die

wenigsten tun es. Dabei haben sichBetriebe mit Inhaberinnen und Inha-bern ausländischer Herkunft zu ei-nem wichtigen Wirtschaftsfaktor inBremen entwickelt und eine erkleck-liche Zahl an Arbeitsplätzen ge-schaffen. Doch nur die wenigstenvon ihnen zählen auch die Ausbil-dung junger Menschen zu ihren ele-mentaren Zielen.

„Ungefähr zehn Prozent der rund2.000 vorhandenen Betriebe im LandBremen vom Kiosk bis zur Unterneh-mensberatung könnten ausbilden,weil sie die Voraussetzungen erfül-len“, schätzt Carolina Monfort-Mon-tero, Leiterin der Beratungsstelle zurQualifizierung ausländischer Nach-wuchskräfte (BQN). „Aber nur circa60 Firmen sind nach unseren Er-kenntnissen bereit, ihr Ausbildungs-potenzial tatsächlich auszuschöp-fen. Die anderen fühlen sich über-fordert oder wollen das vermeintli-che Risiko nicht eingehen.“

Die BQN-Leiterin stützt sich beidiesem Urteil auf die Auswertung ei-ner eigenen Datenbank, die auf Um-fragen und Interviews mit ausländi-schen Gewerbetreibenden basiert.Dabei wurde deutlich, dass diese Un-

„Wir müssen zeigen, wie e

Wie Unternehmer ausländischer Herkunft zur Ausbildung

überzeugt werden sollen – manchen fehlt schlicht der Mut,

dabei ist das Potenzial riesengroß.

Jeder zehnte Betrieb mit ausländi-

schen Chefs könnte ausbilden.

Wer ausbildet,

genießt hohes Ansehen.

Wirtschaft in Bremen • Juni 2003 • 39

es geht“Immer mehr Migranten machen

sich selbstständig

Immer mehr ausländische Mitbürger in Deutschlandwählen den Weg in die Selbstständigkeit: Im vergan-genen Jahr kamen fast drei Prozent aller staatlich geförderten Gründer aus dem Ausland. Vor zehn Jah-ren lag die Quote noch unter einem Prozent. Das sind erste Ergebnisse einer Untersuchung der DeutschenAusgleichsbank (DtA). Insgesamt hat das Förder-institut seit 1990 etwa 11.000 Darlehen mit einemVolumen von mehr als 550 Millionen Euro an auslän-dische Existenzgründer und junge Unternehmen vergeben. Dadurch sind etwa 45.000 Arbeitsplätzeentstanden oder gesichert worden.

Die DtA-Untersuchung hat auch gezeigt, dass Migranten eher auf kleine Kredite zurückgreifen. Sohaben 46 Prozent der ausländischen Gründer einenFinanzierungsbedarf von unter 50.000 Euro. Beideutschen Gründern lag dieser Anteil nur bei 38 Prozent. Das liegt u. a. an den Zielen: 58 Prozent dervon Migranten gegründeten Unternehmen machensich im weniger investiven Dienstleistungssektorselbstständig, bei den deutschen Gründern sind dies45 Prozent.

Die DtA hat deshalb spezielle Produkte entwickelt:Mit dem DtA-Startgeld, das Finanzierungsvorhabenbis zu 50.000 Euro fördert, und dem seit vergange-nem Oktober angebotenen DtA-Mikro-Darlehen (bis25.000 Euro) verfügen ausländische wie deutscheKleinstgründer über maßgeschneiderte Hilfen aufdem Weg zum eigenen Geschäft.

Infowww.dta.de, www.mittelstandsbank.de, Tel. 01801-241124, [email protected]

stätigt diese Haltung. „Ausbilden se-he ich als Selbstverpflichtung an“,sagt die Reisebüro-Besitzerin russi-scher Herkunft, die im August ihreerste Auszubildende erwartet. „Aberich will ihr eine wirklich gute Ausbil-dung bieten“, fügt sie hinzu und ver-weist dabei auf die Zweisprachigkeitund den „besonders ausgeprägtenService-Gedanken“ ihrer Kattentur-mer Agentur.

Positive Voraussetzungen, dielaut BQN-Leiterin Monfort-Monteroviele Betriebe mit ausländischenChefs zu bieten haben. „Das sind bei-leibe nicht die schlechtesten Lehr-stellen“, urteilt sie. „Denn diese Chefskümmern sich intensiv um ihre Azu-bis und bieten ihnen häufig nach derAusbildung eine Übernahme an.“Seit 1997 arbeitet die BQN daran, zu-sätzliche Ausbildungsbetriebe zu er-schließen. Seither fanden bis zu dreiAusbilder-Lehrgänge jährlich statt,wurden 80 ausländische Selbststän-dige geschult, 62 Ausbildungsplätzegewonnen.

Obendrein gelang es, mit der we-der parteilich noch religiös gebunde-nen R.I.Q.A. ein in dieser Form ein-maliges Forum zu schaffen, in dasSinan Genc große Hoffnungen setzt.„Vorurteile abbauen, vorherrschen-des Misstrauen zerstreuen, Tipps ge-ben – damit werden wir Erfolg ha-ben“, ist der Vereinsvorsitzende über-zeugt. „Schließlich gibt es unter unsein gewaltiges Potenzial möglicherAusbildungsbetriebe. Denen müssenwir nur zeigen, wie es geht.“

Text: Peter Schulz

InfoBeratungsstelle zur Qualifizierungausländischer Nachwuchskräfte(BQN), Tel. 0421 335177

Sinan Genc, der erste ausländische Automobil-Kauf-mann, der in Bremen die Ausbilder-Prüfung abgelegthat: Wer ausbildet, genießt inder „Szene“ hohes Ansehen.„Wir sind stolz, wenn wir ausbilden und etwas für dieGesellschaft tun können“, sagtGenc.

WiBSpezial.

40 • Juni 2003 • Wirtschaft in Bremen

• „Um mein Geschäft ausbauen zukönnen, bin ich auf gute Mitarbei-ter angewiesen. Schon deshalb bil-de ich aus.“ Sinan Genc (im Bildlinks), Automobil-Kaufmann inGröpelingen, hat soeben „seinen“ersten Auszubildenden, Reza Sateri,erfolgreich durch die Prüfung ge-bracht. „Und zwar nach zweieinhalbstatt nach drei Jahren“, betont erselbstbewusst. Dem jungen Iranersollen zum 1. August gleich zweineue Azubis folgen, weshalb Gencgerade die Bewerbungsgesprächeführt. Auf die Nationalität schaut erdabei nicht, doch: „Türkisch-Kennt-nisse wären schon wegen der Kun-den gut. Aber die Hauptsache istdas Interesse an unserem viel- • „Wenn ich nicht ausbilde, wer

dann?“ Ferat Ipekten (im Bild links)blickt sich in seinem „Spar“-Marktim Tenever-Zentrum um. 600 Qua-dratmeter Verkaufsfläche, daraufein Waren-Mix, der von Bockwürs-ten bis zu türkischen Spezialitätenreicht. Viel Arbeit für das EhepaarIpekten, das mit insgesamt siebenAngestellten „den Laden schmeißt“.Einer von ihnen ist Dietrich Gissel,

Sie zeigen, wie es geht: Drei Beispiele

„Wenn ich nicht ausbilde, wer dann?“

schichtigen Beruf.“ Genc, der dasGeschäft von seinem Vater über-nommen hat („das klassische aus-ländische Unternehmen“), möchteexpandieren, sucht nach einemgrößeren Standort. „Doch das“, soseine Überzeugung, „geht nicht oh-ne qualifiziertes Personal.“ Das An-gebot der BQN, die Eignung alsAusbilder zu erwerben, kam ihmdeshalb wie gerufen. „Auch die Ge-spräche mit der Handelskammerhaben mich bestätigt, den Lehrgangzu absolvieren.“ Ein Entschluss,über den er sich noch heute freut.„Dadurch kann ich einen Beitrag fürunsere Gesellschaft leisten undAusbildungs- und Arbeitsplätzeschaffen“, erklärt er. „Und dasmacht mich glücklich!“

„Expandieren geht nicht ohne qualifiziertes Personal.“

Wirtschaft in Bremen • Juni 2003 • 41

• Eine „persönliche Verantwortunggegenüber jungen Leuten“ gab fürZahide Atmaca (links im Bild) denAusschlag, sich um das Thema Aus-bildung zu kümmern. Die Bezirkslei-terin bei der Debeka-Versicherung,die sich bei den Wirtschaftsjuniorender Handelskammer engagiert, fun-giert im Unternehmen als „Patin“für mehrere Azubis, die sie währendder gesamten Ausbildungszeit be-treut, wie z. B. Karol Peek. Die Qua-lifikation dafür erwarb sie über ei-nen Lehrgang bei der BQN, der siein ehrenamtlicher Arbeit verbundenblieb. „Beim Azubi-Stammtisch be-richte ich aus der Praxis, motiviereJugendliche, eine Ausbildung auf-zunehmen, oder versuche, Kontaktezu Betrieben zu knüpfen“, berichtetsie. Doch Zahide Atmaca („Ich binBremerin!“) geht auch in Schulen,informiert dort im Rahmen des „Fitfor Job“-Programms über Ausbil-dungsfragen und gibt Tipps fürrichtige Bewerbungen. Gerade aufdiesem Gebiet kennt sie sich aus,denn bei der Debeka führt sie auchEinstellungsgespräche mit jungenLeuten. Aus dieser Erfahrung weißsie, dass nicht alle Jugendlichen mitder optimalen Vorbereitung zu denpersönlichen Vorstellungsterminengehen. Geduld sei deshalb für siedas oberste Gebot, denn: „Der ersteEindruck täuscht oftmals.“ Ihr Fa-zit: „Ausbilden ist nicht nur Arbeit.Es macht auch Spaß!“

angehender Einzelhandels-Kauf-mann im ersten Lehrjahr. Er hatschon sein Berufspraktikum bei Fe-rat Ipekten absolviert und war„ziemlich froh“, als ihm der Chefanschließend einen Ausbildungs-vertrag anbot. „Eine gute Lehre, vielkennen lernen, dann mal sehen“ –das hat er sich für die Zukunft vor-genommen. Ferat Ipekten denkt daweiter. „Er arbeitet schon sehr

Fotos: Frank PuschInterviews: Peter Schulz

„Ausbilden ist nicht nur

Arbeit. Es macht auch Spaß!“

selbstständig. Wenn es so bleibtund personeller Bedarf besteht,könnte er durchaus nach der Lehrebleiben“, urteilt der türkische Ge-schäftsmann. „Schließlich weiß ich,dass gute Leute rar sind.“ Dietrichist sein erster Azubi, nachdem er beiBQN seine Ausbilderberechtigungerworben hat. Ein Lehrgang, derihm „persönlich viel gebracht“ hat.„Ich habe viel gelernt, nicht nur

zum Thema Ausbildung“, erklärt erund verweist auf einen positivenNebeneffekt: „Ich kenne jetzt An-sprechpartner bei der Handelskam-mer oder bei BQN, die ich bei allenProblemen anrufen kann.“ Dass erweiter ausbilden wird („Viele Kolle-gen zögern leider. Aber sie schauenganz genau, was ich mache!“), stehtfür Ipekten fest. Im August wird derzweite Auszubildende anfangen.

ZukunftBildung.

42 • Juni 2003 • Wirtschaft in Bremen

rufserfahrungen in der freien Wirt-schaft.

Es gibt Projekte und Maßnahmenin drei Kernbereichen: unterrichts-begleitende Berufsvorbereitung (In-tegration aktueller Inhalte in das Un-terrichtsfach „Arbeitslehre“, Inte-gration kompetenter Berufsberatun-gen in den Schulalltag, Berufseig-nungstests und Berufsberatungen,Seminare zur Selbsteinschätzung,Bewerbungsqualifikation, Kommuni-kation und Auftreten, Informations-plattformen zu neuen Ausbildungs-berufen), systematische Kontaktezur Wirtschaft (Kontakte zu Wirt-schaftsvertretern, Kammern und Ver-bänden, In-house-Fachvorträge fürSchüler und Eltern, berufsvorberei-tende Praktika, jährlicher In-house-Berufsinformationstag, Aufbau einerAusbildungsplatzvermittlung mit ex-ternen Partnern) sowie die Förderungeigenverantwortlicher Handlungs-kompetenzen (Vermittlung berufs-vorbereitender Grundkenntnisse,Gründung und praxisnaher Betriebeiner Schülerfirma, außerunterricht-liche Projekte in enger Kooperationmit der Wirtschaft, Informations-plattformen für die Schüler, z. B.Messebesuche, kooperatives Trai-nings-Angebot für Umgangsformenund Etikette sowie Angebote freiwil-liger Sozialpraktika (in Vorberei-tung).

D ie Freie Evangelische Bekennt-nisschule Bremen (FEBB) ver-folgt mit ihrem Konzept

„Schule & Wirtschaft“ eine systema-tische Berufsvorbereitung ihrer Schü-lerinnen und Schüler. Projekte zurOrganisations- und Personalentwick-lung stehen damit in einem engenZusammenhang. So hat die FEBB mitvier hessischen und niedersächsi-schen Modell- bzw. Versuchsschulenin dem „Netzwerk Innovativer Schu-len“ der Bertelsmann-Stiftung Ver-fahren und Methoden zur Durch-führung von Zielvereinbarungsge-sprächen entwickelt. Des Weiterenwerden zur systematischen Messungder Organisationsleistung wissen-schaftliche Evaluationsverfahren ein-gesetzt. Seit einiger Zeit beschäftigtsich die Schule auch mit dem EFQM-Modell (European Foundation forQuality Management), um die Qua-lität der Schule systematisch undganzheitlich zu erfassen und konti-nuierlich Verbesserungspotenzialezu entdecken.

Die Innovationen betreffen dreiKernbereiche: Lernkulturwandel, Schu-le als lernende Organisation und dasKonzept Schule & Wirtschaft. BeimLernkulturwandel geht es um denWandel der Lehrerrolle vom (Fach-)Lehrenden zum Lernberater sowiedie Förderung und das Training all-gemeiner Schlüsselkompetenzen wiez. B. eigenverantwortliches Lernenund Arbeiten, Konfliktlösungsstrate-gien oder fächerübergreifendes Den-ken und Handeln. Das Verständnisvon Schule als „lernender Organisa-tion“ berührt vor allem den Zusam-menhang von Organisations- undPersonalentwicklung sowie z. B. dieEtablierung eines geeigneten QM-Systems nach dem EFQM-Modell.

Das Konzept „Schule & Wirtschaft“ Das Konzept „Schule und Wirtschaft“beinhaltet nicht nur inhaltlich-di-daktische Fragen, sondern auch diesystematisierte Personalentwick-lung, d. h. die Akquisition qualifizier-ter Fachkräfte mit praktischen Be-

Die Freie Evangelische Bekenntnisschule Bremen geht neue Wege in der Schulentwicklung. Dazu gehören das Konzept „Schule & Wirtschaft“,das europäische Qualitätsmodell EFQM und das Selbstverständnis als„lernende Organisation“.

Die Freie Evangelische Bekenntnisschule Bremen

Die Freie Evangelische Bekenntnisschule (Bremen FEBB) ist ein staatlichanerkanntes Schulzentrum in privater Trägerschaft und umfasst alle all-gemeinbildenden Schulstufen von Klasse 1 bis 13. Derzeit werden 1.250Schülerinnen und Schüler, die aus dem gesamten Stadtgebiet Bremens undeinigen Umlandgemeinden kommen, von 100 Lehrerinnen und Lehrern un-terrichtet. Die FEBB steht in der christlichen Erziehungstradition. Ihr Zielist es, Schülerinnen und Schülern Orientierungshilfen in einer zunehmendorientierungsloser werdenden Zeit zu geben. Entscheidend für die Schul-entwicklung an der FEBB ist ein Selbstverständnis vom „System Schule“,das sich den Veränderungen des Umfeldes öffnet, Schule nicht um ihrerselbst willen betreibt und sich somit selbst rechenschaftspflichtig macht,d. h. sich einer kritischen Reflexion durch die sie umgebenden Einfluss-größen stellt.

Auf Tuchfühlung mit der Wirtschaft Die Beratung und Begleitung der

Schülerinnen und Schüler vor undwährend der Berufspraktika sowiedie Kontaktpflege zu verschiedenenWirtschaftsbereichen und Branchenobliegt den Klassenlehrern und Kon-taktlehrern. Die Kontaktlehrer dereinzelnen Bereiche sind Wirt-schaftspraktiker mit verschiedenenakademischen Diplom-Graden (z. B.der Ingenieurs- oder Wirtschaftswis-senschaften) mit langjähriger päda-gogischer Erfahrung sowie Pädago-gen mit langjähriger Berufspraxis imFach Arbeitslehre.

Schülerfirma betreibt KioskZur Stärkung der Eigenkompetenzender Schülerinnen und Schüler wurdeim laufenden Schuljahr 2002/03 ei-ne Schülerfirma gegründet, derenKerngeschäft der Aufbau und Betriebeines Schulkiosks ist. Diese „GmbH“arbeitet unter der pädagogischenLeitung einer praxiserfahrenen Di-plom-Handelspädagogin; Geschäfts-praxis und Wirtschaftsbetrieb oblie-gen jedoch eigenverantwortlich densehr engagierten Schülerinnen undSchülern.Info Klaus Rumpel, Freie Evangelische Bekenntnisschule Bremen, Habenhauser Brückenstr. 1, 28279 Bremen, Tel. 0421 83936-0, Fax 0421 83936-10, [email protected]

Wirtschaft in Bremen • Juni 2003 • 43

ZukunftBildung.

„Das erste Buch“ wird fortgesetztInitiativkreis plant weitere Ausgaben: „Lesen ist cool“

Nur für Mädchen: Offene Türen in Bremer

Betrieben – Girls` Day am 8. Mai

Fakt ist: Mädchen machen an Schulen bessere Abschlüsse als Jungen.Aber: Sie wählen noch immer überwiegend typische Frauenberufe mitzumeist weniger guten Aufstiegsmöglichkeiten. Ein festgefahrenes Pro-cedere? Keineswegs – finden inzwischen viele engagierte Menschen. Siealle zogen am „Girls´ Day“, dem 8. Mai, an einem Strang: Sie öffnetenihre Betriebe, motivierten die Mädchen, boten ihnen neue Einblicke undsetzten möglicherweise einen Prozess in Gang, an dessem Ende der Ent-schluss des Mädchens steht, einen gewerblich-technischen Beruf zu er-greifen. Der 8. Mai bot allen Mädchen der Klassen 5 –12 die Gelegen-heit, Betriebe zu erkunden, die sie sonst nicht kennen lernen würden. DerBetriebstag der Mädchen wird übrigens an den Schulen vor- und nach-bereitet. Und was machen die Jungen derweil? Sie sollen am „mädchen-freien“ Tag in der Schule möglichst über Lebensplanung und eigene Be-rufsorientierung sprechen – auch ein Feld mit geschlechtsspezifischerThematik. www.girls-day-bremen.de

Girls` Day bei AirbusFoto: Jörg Sarbach

Selbst ein so unverbesserlicher Optimist wie Bür-germeister Dr. Henning Scherf war anfangs skep-tisch, ob das Projekt gelingen könnte. Eine Gruppevon Unternehmern und Verwaltungsangestelltenhatte sich in den Kopf gesetzt, ein Buch für Erst-klässler – geschrieben von Viertklässlern – zu pro-duzieren, um Kinder an das Lesen heranzuführen.Der Erfolg übertraf alle Erwartungen: Bei denGrundschülern, den Lehrern, in der Öffentlichkeitstieß „Das erste Buch“ auf eine überaus positive Re-sonanz; die Kinder lieben SIM, den guten Geist, derdurch die zauberhaften Geschichten führt. Mit Hil-fe vieler Sponsoren – wie der Druckerei Asendorf,Taxi Roland, des Schünemann Verlages, der EWEAG, BTG Spedition oder der BreKom – wurden 7.000Exemplare gedruckt und an 5.000 Schüler verteilt.

Jetzt will die Gruppe der Initiatoren um Dr. Hel-mut Hafner, Bülent Uzuner, Andreas Kottisch, Chris-tian Seidenstücker, Servet Mutlu, Hermann Schü-nemann und Albert Schmitt einen neuen Band her-ausbringen; auch in Bremerhaven und Oldenburgsind eigene Ausgaben geplant. Das Konzept steht,die „Schreibaufträge“ sind bereits verteilt, abernoch werden Sponsoren gesucht. Mit dabei ist auchwieder Marco Bode. „Lesen ist cool“, will der Fuß-ballstar und Sympathieträger den Kinden signali-sieren. Und dass sich Fußball- und Lesebegeiste-rung keineswegs ausschließen müssen.

InfoInitiativkreis „Das erste Buch“, Tel. 361-4955, Spendenkon-to „Netzwerk Zukunftsgestaltung“ Nr. 24236209 bei derPostbank Hamburg (BLZ 20010020)

ZukunftBildung.

44 • Juni 2003 • Wirtschaft in Bremen

IUB bildet Spezialisten für dieVersorgungswirtschaft aus

Ein neuer Aufbaustudiengang an der privaten InternationalUniversity Bremen (IUB) bereitet Studenten auf eine Kar-

riere in der europäischen Versorgungswirtschaft vor. Lehrver-anstaltungen in den Bereichen Energy Economics, Technolo-gy, Law und Management werden ergänzt durch Seminare zurRhetorik, Kommunikations- und Präsentationsfähigkeit so-wie zum Teamworking. Ein dreimonatiges Praktikum bei ei-nem europäischen Energieunternehmen rundet das Master-Programm ab.

Initiiert wurde der Studiengang von E.ON Energie AG, Es-sent N. V., Ruhrgas AG und der swb AG. Sie stellten der IUB imletzten Jahr Stiftungsgelder zur Verfügung, um Nachwuchs-führungskräfte für die Aufgaben in der Energieindustrie zuschulen. Der Bedarf ist groß, denn durch die teilweise odervollständige Privatisierung und die Liberalisierung der Ener-giemärkte in Europa stehen Energieunternehmen vor neuenHerausforderungen.

Das Master-Programm beginnt am 1. September und istbesonders geeignet für Universitätsabsolventen, die eine Kar-riere in der Versorgungswirtschaft anstreben, und für jungeBerufstätige aus dem Sektor, die sich durch diese Zusatzqua-lifikation auf eine Position im Management vorbereitenmöchten. InfoSibylle Haas, Course Coordinator, European Utility Management,School of Humanities and Social Sciences, IUB, Campus Ring 1, 28759 Bremen, Tel. 0421 200-3482, [email protected], www.iu-bremen.de,

„PIA“ wird fortgesetzt

Das seit Mai 2002 laufende „Projektzur Initiierung zusätzlicher Ausbil-dungsplätze“ (PIA) wird um zwei Jah-re verlängert. In diesem Zeitraumwird es mit bis zu 270.000 Euro ausLandesmitteln und aus Mitteln desEuropäischen Sozialfonds (ESF) be-zuschusst, teilte der Senat mit. Kerndes Projektes, das von der idea2bu-siness GmbH betreut wird, ist ein Be-ratungsangebot für Betriebe, die inden Bereichen Medien, Informa-tions-Technologien (IT), Multimediaund Electronic Commerce ausbildenwollen. Durch „PIA“ konnten in denvergangenen drei Jahren rund 180Ausbildungsplätze geschaffen wer-den. Darüber hinaus haben sich hiercirca 80 Ausbildungsplatz-Suchen-de beraten lassen.

„Insgesamt hat das Projekt maß-geblich dazu beigetragen, die neuenAusbildungsberufe in der IT- undMultimedia-Branche in Bremen zuetablieren“, sagte ArbeitssenatorinKarin Röpke. Da die Lage auf demAusbildungsstellenmarkt angespanntsei und „PIA“ einen wichtigen Beitragleiste, um die Situation zu verbes-sern, sei eine Fortsetzung erforder-lich, um weitere Ausbildungsplätzeeinzuwerben. Eine Umfrage hat er-geben, dass 164 Unternehmen der IT-und Multimedia-Branche noch nichtausbilden. Etwa ein Drittel von ihnensoll noch im laufenden Jahr beratenund als Ausbildungsbetriebe gewon-nen werden.

40 Jahre Fachbereich

Wirtschaft an der Hoch-

schule Bremen

Der Fachbereich Wirtschaft an derHochschule Bremen feierte Ju-biläum: Vor 40 Jahren, am 1. April1963, startete die betriebswirt-schaftliche Hochschul-Ausbildungim Lande Bremen, und zwar an derHöheren Wirtschaftsfachschule, die1968 in Wirtschaftsakademie derFreien Hansestadt Bremen umbe-nannt wurde. 1970 wurde daraus dieHochschule für Wirtschaft, die zwölfJahre später als Fachbereich Wirt-schaft Teil der 1982 gegründetenHochschule Bremen wurde. Heutestudieren 2.100 Frauen und Männerin fünf grundständigen Studiengän-gen und einem postgradualen Auf-bau-Studiengang. Den Lehrbetriebsichern 34 Professorinnen und Pro-fessoren, 60 Lehrbeauftragte sowie12 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Zum 40-jährigen Bestehen desFachbereiches veranstaltete der In-ternationale Studiengang Ange-wandte Wirtschaftssprachen und In-ternationale Unternehmensführung(AWS) ein Forum unter dem Titel„Going Local In a Global Perspective".Die drei Länder-Schwerpunkte desStudienganges (Arabische Länder,China und Japan) waren zugleich dieregionalen Schwerpunkte des Work-shops. Auf dem Forum wurde aucherstmalig der Kraft Foods Award ver-liehen. Der mit insgesamt 5.100 Eurodotierte Preis ging an drei Absolven-tinnen und Absolventen des AWS. Fürihre ausgezeichneten Leistungenwurden Alice Jager (Wirtschaftsja-panologie), Andreas Nagel (Wirt-schaftssinologie) und Stefan Schaller(Wirtschaftsarabistik) geehrt.

femina technica

Die femina technica veranstaltet auch in diesem Jahr wiedereine Fachtagung zum Thema „Frauen nach dem Studium: Be-rufseinstieg und Karriere.“ Sie findet statt am Mittwoch, dem4. Juni, von 9:30 bis 17:00 Uhr in der Hochschule Bremen (Neu-stadtswall 30). www.femina-technica.hs-bremen.de

Foto: Ruhrgas

Wirtschaft in Bremen • Juni 2003 • 45

B remen will Lehrer per Internetfit für den Wirtschaftsunter-richt machen. Das Fortbil-

dungsprogramm „Ökonomische Bil-dung online“ am Bremer Landes-institut für Schule bereitet Lehrendeder Sekundarstufe I darauf vor, anHaupt-, Real-, Gesamtschulen undGymnasien ökonomische Inhalte zuvermitteln. Den Startschuss für dasProjekt gaben Bildungssenator WilliLemke, Prof. Heribert Meffert, Vorsit-zender des Präsidiums der Bertels-mann Stiftung, Prof. Hans Kaminskivom Institut für Ökonomische Bil-dung der Universität Oldenburg undDr. Wolff Fleischer-Bickmann vomLandesinstitut für Schule.

„Ich freue mich, dass nun auchBremen an diesem wichtigen Projektbeteiligt ist. Neben der Weiterent-wicklung der Bildungspläne ist damitein weiterer Grundstein für eineStärkung und eine moderne Vermitt-

Ökonomische Bildung onlineNeues Qualifizierungsangebot für Lehrer an bremischen Schulen

lung ökonomischer Themen in derSchule gegeben“, sagte Willi Lemke.

Die wissenschaftliche Leitungübernimmt das Institut für Ökono-mische Bildung der Universität Ol-denburg. Die Projektleitung liegt beider Bertelsmann Stiftung, die aucheinen großen Teil der Finanzierungübernimmt. Weitere Stiftungen(Ludwig-Erhard-Stiftung, Heinz Nix-dorf Stiftung, Stiftung der Deut-schen Wirtschaft) sowie die EWE AGund die Länder Baden-Württembergund Niedersachsen sind als Trägerbeteiligt. „Die Träger betreten mitdiesem Projekt in mehrfacher Hin-sicht Neuland“, sagte Prof. HeribertMeffert. „Zum einen bieten sie erst-mals ein zentral gesteuertes Bil-dungsangebot in mittlerweile zehnBundesländern an. Zum anderen tunsie dies in der Konstruktion einer Pu-blic-Private-Partnership.“

„Ökonomische Bildung online“ist eine Kombination von Präsenz-und Online-Phasen. Diese Form derLehrerfortbildung erlaubt es, die Stu-dienaktivitäten flexibel auf dienstli-che Verpflichtungen und private Be-lange abzustimmen. Lehrende undLernende kommunizieren in einemvirtuellen Klassenraum. Er dient alsOrt für die Präsentation von Arbeits-ergebnissen, für Verständnisfragenoder die gemeinsame Bearbeitungvon Aufgaben. Geschulte Tutoren –Fachwissenschaftler und Fachdidak-tiker – betreuen jeweils eine Gruppevon Teilnehmern. In fünf Präsenz-phasen setzen sich die Teilnehmerin-nen und Teilnehmer mit den Tutorenzusammen und erarbeiten Modellefür die Unterrichtspraxis.

Im Schuljahr 2003/04 startet inBremen die erste Lerngruppe mit ca.20 Teilnehmenden, im folgendenSchuljahr kann eine weitere Lern-gruppe folgen. Die Fortbildung rich-tet sich insbesondere an Lehrende,die Arbeitslehre, Gemeinschaftsleh-re/Politik oder Geografie unterrich-ten. Jeweils ein Jahr lang setzen sichdie Teilnehmer mit den Inhalten von22 Lernmodulen auseinander, be-gleitet von zwei Tutoren. Themensind beispielsweise „Theorien desKonsumverhaltens“, „Unternehmens-verfassung“, „Marketing“, „Geld- undWährungspolitik“, „Globalisierung“und „Die Wirtschaftsordnung als In-stitutionen- und Regelsystem“.

Prof. Heribert Meffert, Vorsitzender des Präsidiums der Bertelsmann Stiftung: „Mit dem Projekt betreten wirin mehrfacher HinsichtNeuland.“

www.oekonomische-bildung-online.de

ZukunftBildung.

46 • Juni 2003 • Wirtschaft in Bremen

reits eine kritische finanzielle Gren-ze“. Außerdem erteilt „Abrakadabra“für eine Stunde die Woche Englisch-unterricht in acht Kindergärten. Mit16 Euro etwas günstiger für die El-tern, „aber etlichen ist auch diese Be-lastung zu hoch“. Dennoch führt Mo-nika Göckel Gespräche mit weiterenKindergärten, um das Englische inden Alltag zu integrieren.

Acht Spielleiterinnen sind für„Abrakadabra“ im Einsatz. Die Schu-le als solches ist mobil. Räume in Ge-meindehäusern oder anderen Ein-richtungen werden genutzt. Seiteinem Jahr sind auch Intensivgrup-pen zu Hause hinzugekommen. „Wirsind über die ganze Stadt von Bre-men-Nord bis Osterholz verteilt“,freut sich Göckel. Insgesamt 20 Ab-rakadabra-Gruppen gibt es bislang inBremen.

„Sprachbad“ für KinderZwischen sechs und zehn Kindertreffen sich ein Mal die Woche in ih-rer Spielsprachgruppe. Oftmals sindes Freunde oder Nachbarskinder.Dort erleben die Drei- bis Zehnjähri-gen eine Stunde lang eine „Geheim-

Wer fließend Englisch spricht,ist rund um den Globus imVorteil. Die Sprache be-

herrscht den Weltmarkt. Dafür, dassder Nachwuchs den sprachlichenAnschluss nicht verpasst, sorgt bei-spielsweise die Spielsprachschule„Abrakadabra“. Vor gut drei Jahrenhaben Jörg Broszio und MonikaGöckel das Modell nach Bremen ge-bracht. Die spielerische Fremdspra-chenfrüherziehung wurde 1997 inHamburg initiiert, mittlerweile istdas „Abrakadabra“-Konzept europa-weit von 90 Gründern übernommenworden.

„Bei uns lernen die Kinder nacheinem ganzheitlichen Ansatz“, er-klärt Monika Göckel die Methode,„wir leben mit ihnen den normalenAlltag“. Malen, basteln, vorlesen, sin-gen, tanzen – nur eben alles auf Eng-lisch. Derzeit die einzige angeboteneFremdsprache bei „Abrakadabra“.„Deutsch für Ausländer“ ist in Vorbe-reitung, „da sehen wir großen Hand-lungsbedarf, aber auch Schwierig-keiten der Finanzierung“, sagt Göc-kel. 29 Euro kostet die Eltern dieSpielsprachschule im Monat, „be-

sprache“. „Wir tauchen die Kinder sozusagen in einSprachbad“, erzählt Göckel, „die Spielleiterin wird alsEnglisch sprachige Person wahrgenommen.“ DochMonika Göckel warnt die Eltern vor übertriebenenHoffnungen: „Die Kinder können nicht nach einigenMonaten fließend Englisch sprechen.“ Wohl aber be-nutzen sie im Spiel selbstverständlich englische Voka-beln in ihren deutschen Sätzen oder aber sie erkennenim Alltag außerhalb des Unterrichts Worte wieder.

Unterricht ist ein Wort, das Monika Göckel nichtmag. „Wir machen keinen klassischen Unterricht, beiuns gibt es keine Bücher. Die Kinder sollen Spaß habenund gar nicht merken, dass sie eine fremde Sprachelernen.“ Vor allem über Bewegungsspiele und rhyth-misches Sprechen „nehmen die Kinder Sprache schnellauf“, erklärt die diplomierte Biologin, die sich seit lan-gem mit dem Thema Spracherwerb bei Kindern be-schäftigt.

Englisch ist hier normales Kommunikationsmittel.Über Gestik und Mimik der Spielleiterin holen sich dieKinder schnell den Inhalt der Vokabeln, hat Göckel be-obachtet. Zunächst werden Worte aufgesogen, dannsortiert, bevor kräftig mit der Sprache experimentiertwird. „Die Kinder benutzen die neuen Vokabeln undmachen Fehler, in dieser Phase ist es wichtig, dass die-se nicht verbessert werden, sondern das Wort oder derSatz einfach richtig wiederholt wird“, sagt Göckel. DieLehrkräfte, alles Muttersprachler oder mit langjähri-ger Auslandserfahrung, werden mit zwei bis vier Fort-bildungen im Jahr regelmäßig geschult, um den aktu-ellen Stand der spielerischen Sprachvermittlung zuhalten.

Helfen können auch die Eltern. „Wer gut Englischkann, sollte ein Mal die Woche mit dem Kind beimAbendbrot in der Fremdsprache reden oder Memoryspielen.“ Da in der Regel der Englischunterricht in derSchule mit zehn Jahren einsetzt, hat „Abrakadabra“ hierdie Altersgrenze gezogen. „Besteht aber der Wunsch vonmehreren größeren Kindern nach einer Gruppe, machenwir auch dies als praktische Nachhilfe möglich.“

Text: Corinna Laubach

Infowww.spielsprachschule.com, Monika Göckel, BremerhavenerHeerstraße 34, 28717 Bremen, Tel. 0421 694990-60; Bürozeiten 9:00-12:30 Uhr; [email protected]

Abrakadabra: Mit allen Sinnen lernenIn der Spielsprachschule ist Englisch das einzige Kommunikationsmittel.

„Die Kinder sollen Spaß haben und gar nicht

merken, dass sie eine fremde Sprache lernen.“

Wirtschaft in Bremen • Juni 2003 • 47

Ausbildungsplatzabgabevernichtet Lehrstellen

Wenn der Leitantrag des SPD-Parteivor-stands umgesetzt wird, leitet die SPD die

Zerstörung des weltweit als vorbildlich aner-kannten dualen Ausbildungssystems ein. Mit dergeplanten Abgabe für Ausbildungsplätze undder Bürokratisierung der Ausbildungsorganisa-tion wird das hoch effiziente System der Ausbil-dung in der Selbstverwaltung der Wirtschafthandstreichartig ad absurdum geführt.“ Mit die-sen Worten kritisierte Handelskammer-PräsesDr. Dirk Plump im Vorfeld des SPD-ParteitagesPläne der Sozialdemokraten zur Einführung ei-ner Ausbildungsplatzabgabe. Diese sei „katas-trophal für den Standort Deutschland“ undschaffe „ein teureres, bürokratisches, marktfer-nes und ineffizientes Ausbildungssystem, das anden Bedürfnissen der Unternehmen und der Ju-gendlichen vorbei ginge.“

„Die Wirtschaft kann diesen Leitantrag nurals Kampfansage verstehen“, sagte Dr. Plump.Auf diese Weise versuche die SPD, die Agenda2010 durchzusetzen. „Es ist unerträglich, dassdies ausgerechnet auf dem Rücken der Auszu-bildenden und der Wirtschaft ausgetragen wer-den soll.“

Von einer Ausbildungsplatzabgabe würdengerade kleine und mittlere Unternehmen beson-ders getroffen. Neue Abgabenbelastungen undein verstaatlichtes, praxisfernes Ausbildungs–system in Deutschland wären die Folge. „Bisherwird die Ausbildung von der Wirtschaft als ge-sellschaftliche Verantwortung wahrgenommen,der man gerade in Bremen bei allen konjunktu-rellen Belastungen so gut wie möglich gerechtwird. In Zukunft wäre Ausbildung nur noch be-triebswirtschaftliches Kalkül zwischen Ablöse-beträgen und Ausbildungskosten. Dies kann nie-mand ernsthaft wollen“, sagte Präses Dr. Plump.

Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Dr.Matthias Fonger kritisierte zudem die in demLeitantrag geäußerte Absicht, in die Gebühren-autonomie der Industrie- und Handelskammerneinzugreifen und die Prüfungsgebühren abzu-schaffen, als absurd. „Prüfungsgebühren derKammern machen nur rund ein Prozent der ge-samten Ausbildungskosten für ein Unterneh-men aus. Sie sind aber für die Kammern zur Or-ganisation der Ausbildung unerlässlich. Ein Ein-griff in diese Regelung würde dazu führen, dassdas dezentrale Prüfungswesen nicht mehr fi-nanzierbar ist – ein System, dass gerade durchdie ehrenamtliche Tätigkeit von Mitarbeiternaus den Unternehmen kostengünstiger und pra-xisnäher als jedes staatliche System realisiertwerden kann.“ Rund 2.500 ehrenamtlich für dieHandelskammer Bremen tätige Prüferinnen und

Prüfer trügen dazu bei, dass das Ausbildungssystem von Praxiswissen und Flexibilität ge-prägt sei.

Die Handelskammer werde dann auch nicht mehr willens und in der Lage sein, ihre ei-genen, freiwilligen Aktivitäten – auch im Bremer Bündnis für Arbeit und Ausbildung – zurAusweitung des Angebots an Ausbildungsplätzen aufrecht zu erhalten. Gerade sie setze sichmit aller Kraft dafür ein, dass die aktuellen, durch die schwierige Wirtschaftslage beding-ten Probleme auf dem Ausbildungsmarkt überwunden werden. „Wenn aber jetzt Selbstver-waltungsstrukturen beschädigt werden, sind am Ende die jungen Menschen die Leidtra-genden. Dazu darf es auf keinen Fall kommen!“ so Fonger. In einem Schreiben hattemer-Präses Dr. Dirk Plump die SPD-Spitzenpolitiker in Bremen aufgefordert, dem Leitantragzu widersprechen. „Es geht hier um keine Detailfrage, sondern um die Zukunft unseres Wirt-schaftsstandortes Deutschland.“

Parteipolitisches Kalkül wird auf dem Rücken der

Ausbildungsplatzsuchenden ausgetragen

BerlinerNotizen.

48 • Juni 2003 • Wirtschaft in Bremen

Neue EU-Umwelthaf-

tung darf Mittelstand

nicht strangulieren

Der Deutsche Industrie- und Han-delskammertag (DIHK) ruft das Eu-ropäische Parlament und den Um-weltministerrat dazu auf, bei denBeratungen der neuen Umwelthaf-tungsrichtlinie nicht übers Ziel hin-auszuschießen und dem Mittelstandeine kaum erträgliche Last aufzubür-den. Die Harmonisierung der Um-welthaftung ist zwar grundsätzlichzu begrüßen, eine neue Regelungmuss sich aber an folgenden Prinzi-pien messen lassen:

1. Der Geltungsbereich der neu-en Umwelthaftung muss sinnvoll be-grenzt werden: Nur Großrisiken soll-ten einbezogen werden. Die von derKommission vorgeschlagene Aus-dehnung auf Kleckerschäden vonKleingewerbe und Dienstleisternschießt massiv übers Ziel hinaus.

2. Genehmigtes Handeln undHandeln nach dem Stand der Technikdarf eine Umwelthaftung nicht be-gründen: Umweltrisiken werden inumfangreichen Verfahren vorab ge-prüft. Genehmigungsauflagen wer-den von den Unternehmen beachtet,im Idealfall durch aktives Umwelt-management überwacht. Behördenund Sachverständige kontrollierendie Erfüllung der Auflagen in regel-mäßigen Abständen. Es nicht ver-ständlich, wieso einige Mitglied-staaten, unter anderem Deutschland,einen regelgerecht arbeitenden Be-trieb zur Haftung heranziehen wol-len.

3. Vor allem der „Naturschaden"bedarf der einschränkenden Konkre-tisierung: Oft wird streitig sein, ob ei-ne Schädigung von Fauna oder Floraeingetreten ist, inwieweit sie aufEmissionen eines Unternehmens zu-rückzuführen ist und wie sie wiederbeseitigt werden kann. Die Haftungsollte auf Gebiete beschränkt wer-

den, die dem Europäischen Biotop-verbundsystem Natura 2000 an-gehören. Diese Gebiete sind von be-sonderer Bedeutung für denNaturschutz und haben deshalb be-sonderen Schutz verdient.

4. Eine umfassende Versiche-rungspflicht für Umweltschädendarf nicht eingeführt werden: Wiesoll eine Versicherung Schäden imVoraus kalkulieren, die nach heutigerErkenntnis nicht entstehen können?Eine Versicherung wird sich vorsorg-lich für den Fall wappnen müssen,dass auch in diesen Fällen unerwar-tet Schäden entstehen. Wenn sienicht entstehen, hat der Versichertezu viel gezahlt. Dieses Geld steht fürInvestitionen in den Umweltschutznicht mehr zur Verfügung.

Vor diesem Hintergrund begrüßtder DIHK die Stellungnahme desRechtsausschusses des Europäi-schen Parlaments vom 29. April, ins-besondere zum genehmigten Han-deln und zum Prüfungsvorbehalt fürdie Versicherungspflicht. Auch derUmweltrat muss bei den laufendenVerhandlungen über die Umwelthaf-tungsrichtlinie die weitestmöglicheBerücksichtigung der Belange vor al-lem kleiner und mittlerer Unterneh-men sicherstellen. Andernfalls dro-hen neue finanzielle Risiken für dieWirtschaft ohne entsprechendenNutzen für die Umwelt - Money fornothing.

Ausgeschrieben: Preis für

gesellschaftliches Engagement

von Unternehmen

Die vier Spitzenorganisationen der deutschen Wirtschaft –BDA, BDI, DIHK und ZDH - rufen gemeinsam mit der „Wirt-schaftswoche" Unternehmen auf, sich für den Preis der Ini-tiative „Freiheit und Verantwortung" zu bewerben. Die Fristläuft bis zum 15. August 2003. Die Initiative zeichnet zum drit-ten Mal Unternehmen aus, die sich durch vorbildliches ge-sellschaftliches Engagement verdient gemacht haben. Bei denin Frage kommenden Projekten handelt es sich beispielswei-se um den besonderen Einsatz im In- und Ausland in den Be-reichen Bildung, Soziales und Kultur. Die Preisverleihung er-folgt in den Kategorien kleine, mittlere und große Unter-nehmen.

Mit der Initiative wollen die Spitzenorganisationen derWirtschaft soziale Verantwortung stärker fördern. Die Jurybesteht aus den vier Präsidenten von BDA, BDI, DIHK, ZDH unddem Chefredakteur der „Wirtschaftswoche". Die wissen-schaftliche Beratung hat das Center für Corporate Citizenship,Universität Eichstätt, übernommen. Die Preise werden MitteDezember in Berlin feierlich verliehen. Schirmherr der Initia-tive ist Bundespräsident Johannes Rau.

Info Die Bewerbungsunterlagen und weitere Informationen könnenim Internet unter www.freiheit-und-verantwortung.de abgerufen wer-den. Fragen zur Bewerbung sowie den ausgefüllten Bewerbungsbogenrichten Sie bitte an das Veranstaltungsforum der Verlagsgruppe Georgvon Holtzbrinck GmbH, Wallstr. 23/24, 10179 Berlin, Tel. 030 278718-23, [email protected].

Ohne den Aufzug gäbe es keine Hochhäuser • Den Gästen im New Yorker Crystal Palace stockte für zwei Sekundender Atem. Sie sahen einen Mann in mehreren Metern Höhe auf einerAufzugsplattform stehen, deren Tragseile gerade mit einem Messerdurchgeschnitten wurden. Doch der unweigerliche Absturz des Auf-zuges wurde nach ca. einem Meter abgefangen und der 42-jährigeAmerikaner rief den verblüfften Zuschauern zu: „All safe, gentlemen,all safe." Ein Jahr zuvor, 1853, hatte er den absturzsicheren Aufzugerfunden. Der Mann auf der Aufzugsplattform hieß Elisha Graves Otis.Seine Aufzugsfangvorrichtung war eine echte Sensation und dieNachricht verbreitete sich auf der ganzen Welt wie ein Lauffeuer:Aufzüge konnten nicht mehr abstürzen! Damit ergaben sich für Architektur und Städtebau bis dahin ungeahnte Möglichkeiten unddas Gesicht der Städte veränderte sich mit einem Schlag grundlegend.Die Erfindung der Aufzugsfangvorrichtung vor 150 Jahren war auchdie Geburtsstunde eines neuen Wirtschaftszweiges. Die nach ihremFirmengründer benannte Otis Elevator Corporation ist heute das größte Aufzugs- und Fahrtreppenunternehmen der Welt – und sorgt, z. B. auch im Ludwig-Erhard-Haus, Berlin, für ein sicheres Auf und Ab.

Futuristisches Aufzugsdesign im Berliner DIHK-Gebäude; Bild: obs/Otis

Wirtschaft in Bremen • Juni 2003 • 49

UnternehmensPraxis.

minen. Fazit: Es muss noch viel Arbeit getan werden und dieZeit zum Abstimmen zwischen den Ländern wird knapp.

Alle Beteiligten sind nun aufgerufen, darauf zu achten,dass es durch die dezentrale Umsetzung nicht zu Abweichun-gen im Wasserrecht zwischen den einzelnen Ländern kommt.Der Fluss wird ja auch nicht an der Landesgrenze aufgehalten.

Was erwartet die Unternehmen?Betriebe, die in Gewässer einleiten, sollten die Inhaltsstoffeihres Abwassers mit der Liste der prioritären Stoffe abglei-chen, um einen Überblick über die Gefährdung zu erhalten.Die noch in Planung befindliche Grundwasserrichtlinie könn-te sogar noch mehr Unternehmen betreffen: Denn anders alsbei den Oberflächengewässern, befindet sich unter jedem Be-triebsgelände Grundwasser.

In einigen Ländern liegen auch schon Überlegungen zumHochwasserschutz vor: In gewässernahen Ufer- und Über-schwemmungsbereichen droht ein Bauverbot. Auf diesenPunkt sollte die Wirtschaft akribisch bei der Umsetzung inLandesrecht achten. Der Teufel steckt oft im Detail!

Auch von der Datenerhebung können Betriebe betroffensein. Die Behörden versuchen zwar mit den vorhandenen Da-tenquellen auszukommen, reichen diese allerdings nicht aus,sollen die Daten der Einleiter herangezogen werden. Betrieb-liche Emissionsdaten werden von größeren Anlagen sowiesoim Zuge des europäischen Schadstoffregisters EPER im Inter-net veröffentlicht werden.

Auswirkungen auf Unternehmen werden sich auch ausden Forderungen der Kommission nach kostendeckendenWasserpreisen und der Einbeziehung der Öffentlichkeit bei derAufstellung der Wassermanagementpläne ergeben.

Um Wettbewerbsverzerrung zu verhindern, fordert derDIHK eine identische Umsetzung und einen harmonischenVollzug der WRRL in allen Bundesländern und auch allen Mit-gliedsstaaten der EU. In die Novellen der Wassergesetze soll-ten auch unbedingt Erleichterungen für vorbildliche Betriebe,die nach EMAS oder ISO 14001 zertifiziert sind, aufgenom-men werden.

Info Die gesamte Liste der prioritären Stoffe kann im Internet eingesehenwerden unter: http://europa.eu.int/eur-lex/pri/de/oj/dat/2001/l_331/l_33120011215de00010005.pdf

Text: Dr. Tibor Müller (DIHK Brüssel)

Das Staffelholz wurde an den 3. Läufer weitergegeben:Nach der Verabschiedung der Wasserrahmenrichtlinie(WRRL) auf EU-Ebene im Jahr 2000 und der Umsetzung

auf Bundesebene füllen nun die Länder die verbleibendenLücken mit Details aus. Und diese sind teilweise noch gigan-tisch! Der DIHK und die IHKs fordern eine wirtschaftsnahe,harmonische Anpassung der Landeswassergesetze.

Mit der Wasserrahmenrichtlinie soll eine gute Qualität inallen Gewässern der Mitgliedsstaaten – das Grundwasser ein-geschlossen – erreicht und gehalten werden. Dieser „gute“ Zu-stand muss spätestens bis zum Jahr 2015 erzielt werden. ImVisier der EU-Beamten stehen die 33 so genannten prioritärenStoffe. Die Einleitung dieser soll massiv reduziert, für einigesogar ganz unterbunden werden. Zu diesen Stoffen gehörenu. a. Benzol, Nickel und seine Verbindungen sowie Atrazin. Nunsind aber nicht nur die „Problemfälle“ unter den Gewässernbetroffen; es gilt auch ein Verschlechterungsverbot, das heißteine einmal erreichte Gewässerqualität darf sich nun nichtmehr verschlechtern. Anlagenneugenehmigungen in der Nä-he naturnaher Flüsse werden somit wohl erschwert werden.Das Maß der Qualität eines Gewässers wird nicht nur nachdessen chemischen und biologischen Parametern gemessen,sondern auch nach dem Ausbaugrad.

Ein weiteres Novum ist das Wassermanagement nachFlussgebietseinheiten. Während es bisher an den Länder- undBundesgrenzen zu „Verwerfungen“ in den Maßnahmeplänenkam, soll nun einheitliches Management für den gesamtenFluss greifen. Auf diesem Wege will man auch den Hochwas-serschutz optimieren, der als ausdrückliches Ziel in der WRRLgenannt wird.

Während die WRRL detaillierte Werte für die Ober-flächengewässer vorgibt, fehlen diese noch komplett für dasGrundwasser. Der Grund: Erhebliche Meinungsverschieden-heiten zwischen dem Europäischen Parlament und Rat wäh-rend des legislativen Prozesses. So wurde auf die Details vor-erst verzichtet und die WRRL verabschiedet. Aufgeschoben istjedoch nicht aufgehoben: Die Details sollen in Form einerRichtlinie noch im Jahr 2003 folgen.

Der Stand des VerfahrensDie WRRL muss nach den Vorgaben aus Brüssel bis Ende 2003in nationales Recht umgesetzt sein. Da die Kompetenz imWasserbereich jedoch bei den Ländern liegt, muss nicht nurdas nationale Wasserhaushaltsgesetz (WHG) angepasst wer-den, sondern auch die Wassergesetze und -verordnungen der16 Bundesländer. Während die Novelle des WHG inzwischenin Kraft getreten ist, sind die Fortschritte in den Ländern sehrunterschiedlich. Stark bedingt von den jeweiligen Wahlter-

panta rhei - Alles fließtDie Länder müssen die Wasserrahmenrichtlinie umsetzen – DIHK und Kammern fordern eine wirtschaftsnahe, harmonische Anpassung der Landeswassergesetze.

UnternehmensPraxis.

50 • Juni 2003 • Wirtschaft in Bremen

Spediteure: Kritik an derMaut

Der Verein Bremer Spediteure hat dieVerwendung der Einnahmen aus der

Autobahnmaut, die ab Ende August fürschwere Lkw auf deutschen Autobahneneingeführt wird, heftig kritisiert. Nur je-der fünfte Euro fließe in den Straßenver-kehr, sagte der Vereinsvorsitzende HorstKleist auf der Mitgliederversammlung.„Die Maut bekommt durch die vorgese-hene Mittelverwendung den Charaktereiner weiteren Sondersteuer für denStraßengüterverkehr.“ Den Entwurf desBundesverkehrswegeplans sieht Kleist da-gegen positiv, werde doch zum erstenMal der für Bremen so wichtige Seeha-fenhinterlandverkehr gezielt gestärkt.

Dem Branchenverband gehörenknapp 200 Speditionsfirmen aus Bremenmit einem Umsatz von annähernd dreiMilliarden Euro an. Die meisten der über4.500 Mitarbeiter sind gelernte Spediti-onskaufleute. Jährlich bildeten die Spe-ditionsfirmen in Bremen ca. 200 jungeLeute aus. Die meisten Bremer Spediteu-re hätten keinen eigenen Fuhrpark.Hauptbetätigungsfeld sei die sog. „See-hafenspedition“, die sich mit dem Ver-sand und dem Empfang der Güter überSee und ihre Weiterleitung beschäftige.Jedoch müsse der Seehafenspediteur dieihm in Rechnung gestellte Maut an sei-ne Kunden weiterberechnen.

Dem Vorstand des Vereins BremerSpediteure gehören an: Horst Kleist (Lex-zau, Scharbau GmbH & Co.), Thomas W.Herwig (Röhlig & Co. GmbH & Co. KG),Reinhard R. Kütter (Kühne & Nagel (AG& Co.) KG), Thomas Manigk (Kopf & Lüb-ben Speditions- und Lagerei GmbH),Hans-Peter Müller (Harry Müller KG(GmbH & Co. KG)), Klaus Platz (Emil Ip-sen GmbH & Co. KG), Simon Reimer(BWG Reimer GmbH & Co.), Carl Salfeld(J.H. Bachmann GmbH) und Lüder Vollers(Berthold Vollers GmbH).

InfoVerein Bremer Spediteure e.V., Robert Völkl,World Trade Center (4.112), Birkenstraße 15,28195 Bremen, Tel. 0421 321169, [email protected], www.vbsp.de

Noch vieleFragen offen

Gedränge herrschte am 7. Mai imGroßen Saal des Schüttings bei einer

Informationsveranstaltung über die ge-plante Lkw-Maut. Mehr als 150 Vertre-ter aus Speditionsgewerbe, Verlader-schaft, Werkverkehr und Entsorgungs-wirtschaft waren der gemeinsamen Ein-ladung der Handelskammer, des Landes-verbandes Verkehrsgewerbe Bremen e. V.und des Vereins Bremer Spediteure e. V.gefolgt, um sich über das System derMauterfassung und seine Auswirkungenzu informieren.

Peter Heggemann von der Betreiber-gesellschaft Toll Collect GmbH und KlausPingel vom überwachenden Bundesamtfür Güterverkehr (BAG) machten deut-lich, welche technischen Systemvoraus-setzungen die Unternehmen zu erbrin-gen haben und wie die Abgabe über-wacht werden soll.

Die praktischen Auswirkungen derLkw-Maut auf die Verkehrswirtschaftwaren das Thema des Vortrags von Wil-fried Drygala vom Landesverband Ver-kehrsgewerbe Bremen e. V. „Das Maut-erfassungssystem ist enorm bürokra-tisch und verlangt den Unternehmenweitere und allein nur schwer zu tragen-de finanzielle Belastungen ab“, kriti-sierte er. Unzureichende Ausgleichs-maßnahmen für das Verkehrsgewerbeebenso wie der für den Start zu befürch-tende Engpass bei elektronischen Maut-

Erfassungsgeräten und die sofortige Fäl-ligkeit der Maut würden viele Unterneh-men an den Rand ihrer wirtschaftlichenLeistungsfähigkeit bringen.

Klar ist bereits jetzt: Die Maut wirddie Wirtschaft mit jährlich mindestens3,4 Mrd. Euro belasten. Die zugesicherteKompensation soll bei 300 Mio. Euro lie-gen. Das bedeutet: Mehr als drei Mrd. Eu-ro müssen von der Wirtschaft in ihrerganzen Breite, also von den Frachtfüh-rern über die Verlader bis zu den Endab-nehmern und damit letztlich auch vonden Konsumenten, aufgebracht werden.„Die Maut wird daher ab dem 31. Augustnicht nur die reinen Transport- und Pro-duktkosten spürbar erhöhen, sondern dieBetriebe zusätzlich auch mit weiterenFinanzierungs- und Verwaltungsauf-wendungen belasten“, so das erste Fazitvom Vorsitzenden des Ausschusses fürVerkehr, Distribution und Logistik derHandelskammer, Harald Emigholz.

InfoEin Merkblatt mit zehn Fragen und Antwortenzur Maut kann unter www.handelskammer-bremen.de heruntergeladen oder bei Olaf Orb,Tel. 0421 3637-272 bzw. [email protected] angefordert werden.

Wilfried Drygala vom Landesverband Verkehrs-gewerbe Bremen e.V.: DieMaut belastet die Verkehrswirtschaft inerheblichem Maße.

Foto: Frank Pusch

Informationsveranstaltung zur Lkw-Maut

in der Handelskammer

Wirtschaft in Bremen • Juni 2003 • 51

AmtlicheBekanntmachung.

Vereinbarung zwischen der Handelskammer Bremen und der IHK Bremerhaven

miert die Handelskammer Bremen die Industrie- und HandelskammerBremerhaven jährlich über die eingenommenen Beiträge.

§ 3Zur ordnungsgemäßen Durchführung der Firmenbetreuung und Beitrags-erfassung verpflichten sich beide Kammern, mindestens einmal jährlichim Frühjahr einen kompletten Datenabgleich hinsichtlich des Firmenbe-standes im Hafenbezirk vorzunehmen.

§ 4Beide Kammern werden die bewährte Zusammenarbeit in allen grund–sätzlichen Fragen, welche den Hafenbezirk betreffen, fortsetzen.

§ 5Diese Vereinbarung tritt mit Wirkung vom 1. Januar 2003 in Kraft.Gleichzeitig wird die zwischen beiden Kammern mit Datum vom 29. Ok-tober 1984 geschlossene Vereinbarung aufgehoben.

§ 6Dieser Vertrag kann mit einer Frist von drei Monaten auf das Ende einesKalenderjahres gekündigt werden.

Bremen/Bremerhaven, den 7. März 2003

Handelskammer BremenIndustrie- und Handelskammer Bremerhaven

Dr. Dirk Plump (Präses)Dr. Matthias Fonger (I. Syndicus)Peter H. Greim (Präsident)Michael Stark (Hauptgeschäftsführer)

§ 1Die zum Gebiet der Stadtgemeinde Bremengehörenden Häfen in Bremerhaven, in Fol-gendem als „Hafenbezirk“ bezeichnet, sindein Teil des Bezirks der Handelskammer Bre-men.Die Industrie- und Handelskammer Bremer-haven ist bereit, die Betreuung der in die-sem Bezirk ansässigen kammerzugehörigenFirmen nach der bewährten langjährigenÜbung fortzusetzen.Die betreffenden Firmen können sich so-wohl an die Industrie- und HandelskammerBremerhaven als auch an die Handelskam-mer Bremen wen- den. Ihre Rechte undPflichten aus dem Gesetz zur vorläufigenRegelung des Rechts der Industrie- undHandelskammern vom 18. Dezember 1956,zuletzt geändert durch das 9. EURO-Ein-führungsgesetz vom 10. November 2001 so-wie dem Gesetz über die Industrie- undHandelskammern im Lande Bremen vom 6.Mai 1958 und der Satzung der Handels-kammer Bremen vom 16. September 2002 –in ihrer jeweils geltenden Fassung – bleibenunberührt.

§ 2Für die Erhebung der Beiträge von den imHafenbezirk befindlichen, der Handelskam-mer Bremen angeschlossenen Betriebsstät-ten gilt Folgendes:1. Firmen, die ihren Hauptsitz bzw. eine Be-triebsstätte in Bremen haben, zahlen ihren

Beitrag an die Handelskammer Bremen;2. Firmen, die ihren Hauptsitz in Bremerha-ven haben, zahlen ihren Beitrag an die In-dustrie- und Handelskammer Bremerhaven,und zwar für die Betriebsstätten dieser Fir-men im Hafenbezirk nach Maßgabe der vonder Handelskammer Bremen für das jewei-lige Veranlagungsjahr beschlossenen Haus-haltssatzung und der für die Handelskam-mer Bremen jeweils gültigen Beitragsord-nung.3. Für Firmen, die ihren Hauptsitz im Hafen-bezirk selbst haben und für Betriebsstättensolcher Firmen, die ihren Hauptsitz außer-halb des Landes Bremen haben, wird die Ver-anlagung und Erhebung der Kammerbeiträ-ge der Industrie- und Handelskammer Bre-merhaven übertragen, nach Maßgabe dervon der Handelskammer Bremen für das je-weilige Veranlagungsjahr beschlossenenHaushaltssatzung und der für die Handels-kammer Bremen jeweils gültigen Beitrags-ordnung.Die gemäß der vorstehenden Ziffern 2 und 3eingenommenen Beiträge verbleiben zurAbgeltung ihrer Betreuungstätigkeit der In-dustrie- und Handelskammer Bremerhaven,die darüber der Handelskammer Bremenjährlich Abrechnung geben wird, und zwarfür die Beiträge gemäß Ziffer 3 vollständigund die Beiträge gemäß Ziffer 2 nur inso-weit, als diese auf Niederlassungen oder Be-triebsstätten im Hafenbezirk entfallen. Hin-sichtlich der Firmen gemäß Ziffer 1 infor-

UnternehmensPraxis.

52 • Juni 2003 • Wirtschaft in Bremen

Business and ProfessionalWomen - Germany •www.bpw-germany.de

• 4. Juni, Frauen in Mexiko: Dr. WiebkeAhrnd, Überseemuseum

• 18. Juni, Clubabend:Wir mit uns

• 25. Juni, Selbst-ständigentreff

19:00 Uhr Networking/Essen, 20:00 Uhr Beginndes Programms, im Club zu Bremen, Hinter dem Schütting 6Info: Sonja Beuch, Tel. 1685006, [email protected]

RKW-Seminare

• Beraten-Verkaufen-Betreuen, 5./6.6.• Controlling in lernenden Organisationen, 17./18.6.• Unternehmen kreativ finanzieren, 18.6. • Der GmbH-Geschäftsführer,

Verantwortung-Haftung-Anstellungsvertrag, 19.6.

• Führungspraxis für Meister, 20./21.6.

Info: Ralph A. Jänisch, Tel. 323464 -16, www.rkw-bremen.de

STA Bremen – Berufliche Qualifizierung und Praxistraining

• MS ACCESS Aufbauseminar in Vollzeit, 4.7. und 7.7.• MS POWERPOINT Grundlagen in Vollzeit, 8.7. und 9.7. • MS WORD Grundlagen in Vollzeit, 10.7 und 11.7.• MS EXCEL Grundlagen in Vollzeit, 14.7. und 15.7. • MS ACCESS Grundlagen in Vollzeit, 16.7. und 17.7. • MS EXCEL Aufbau in Vollzeit, 18.7. und 21.7. • IHK-Fachkraft für CAD-Technik, Kooperation mit dem Arbeitsamt,

7.7. bis 26.9. • Technischer Betriebswirt (IHK), in Teilzeit, 1.9.03 bis 18.2.05• IT-System-Administrator, in Teilzeit, 1.9.03 bis 26.11.04• IT-Network-Administrator, in Teilzeit, 2.9.03 bis 27.11.04• IT-Systemmanagement unter Linux, in Teilzeit, 9.9.03 bis 18.12.03• Qualitätsmanager (IHK), Samstagslehrgang, 13.9.03 bis 13.03.04• Berufsausbilder (AEVO), in Teilzeit, 22.9. bis 2.12.03• Qualitätsmanager (IHK), in Teilzeit, 23.9.03 bis 5.2.04• IHK-Fachkraft für CAD-Technik, Kooperation/Arbeitsamt, 29.9. bis 19.12.03• Technischer Betriebswirt (IHK), in Vollzeit, 29.9.03 bis 13.2.04• Industriemeister Elektrotechnik (IHK), in Teilzeit, 7.10.03 bis 7.10.05• Berufsausbilder (AEVO), in Vollzeit, 13.10. bis 31.10.03Info: Tel. 17481-0, www.sta-online.de

Wirtschaftstermine.

Arbeiter-Bildungs-Centrum der Arbeitnehmerkammer Bremen gGmbH

7.7.-11.7. Microsoft Office 2000 kompakt4.7.-5.7. Effektive Recherche im Internet7.7.-11.7. MS-Word im betrieblichen Einsatz8.8.-15.8. E-Mail im Betrieb richtig nutzen25.8.-28.8. CNC, Grundlagenkurs25.8.-29.8. CAD, Grundlagenkurs25.8.-29.8. Pneumatik26.8-29.8. SPS, Grundlagenkurs7.7.-9.7. Macromedia FreeHand, Crashkurs27.8.-29.8. Adobe Illustrator, Crashkurs11.8.-13.8. QuarkXPress, Grundlagenkurs20.8.-22.8. QuarkXPress, Aufbaukurs10.7.-11.7. Adobe Acrobat und PDF25.8.-3.9. Website-Erstellung mit

Macromedia Dreamweaver, Grundkurs1.7.-10.7. Website-Erstellung mit Adobe GoLive, Grundkurs

Info: Katrin Morisse, Tel. 6805–31, [email protected], www.abc-bremen.de

BWU Bildungszentrum der Wirtschaft im Unterwesergebiet e. V.

IHK-ZertifikatslehrgängeTermine auf Anfrage• Call Center Agent/in (IHK)• Call Center Teamleiter/in (IHK)• Praktische Grundlagen des

Immobiliengeschäfts• Fachkraft für Multimedia• Fachkraft für Print-Production

Fortbildungslehrgänge - Vorankündigung25.8., Fachkraft für Arbeitssicherheit15.9., Gepr. Immobilienfachwirt/in18.9., Gepr. Fachkauffrau/mann fürEinkauf und Logistik22.9., Vorbereitung auf die Ausbilder-eignungsprüfung23.9., Controller/in IHK 6.10., Fachkauffrau/mann für Außenwirtschaft3.11., Gepr. Industriefachwirt/inmit AEVO3.11., Personalfachkauffrau/mannmit AEVO7.11., Gepr. Bilanzbuchhalter/in17.11., Betriebwirt/in IHK11.11., Techn. Betriebswirt/in

Info: Rolf Behrens, Roswitha Preißing, Tel. 36325-16/-12, www.bwu-bremen.de,[email protected]

Universität Bremen/Fachbereich Wirtschaftswissenschaft:Advanced Guest Lectures in Business Studies16. Juni • Controlling in an international operating Corporation (Markus Kattenbach, Manager Financial Planning, Kraft Foods Bremen)23. Juni • Aircraft Maintenance Services – Supplier Partnerships and the Casefor Outsourcing (Dr. Nicolas von Mende, Geschäftsführer ASL Lemwerder) 30. Juni • IAS Implications for small and medium sized Enterprises (Dr. HeinzKleekämper, Partner, Ernste & Young) Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 17:00 Uhr im Seminar- und Forschungsverfügungsgebäude der Universität (SFG, Raum 2040), Enrique-Schmidt-Str. Information/Anmeldung: Johanna von Meeteren, Tel. 0421 218-9652, [email protected]

Wirtschaft in Bremen • Juni 2003 • 53

UnternehmensPraxis.

Wirtschafts- und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer Bremen gGmbH

• Handelsfachwirt/in, Beginn 1.10.• Gepr. Personalkauffrau/-mann,

Beginn 7.10.• Gepr. Industriefachwirt/in, Beginn

8.10.• Gepr. Fachkauffrau/mann für Einkauf

und Logistik, Beginn 11.11.• Gepr. Bilanzbuchhalter/in, Beginn

28.10.• Gepr. Medienfachwirt/in, Beginn

28.10.• Gepr. Versicherungsfachwirt/in,

Beginn 12.11.• Europa-Betriebswirt/in, Beginn

25.9.• Web-Designer/in, Beginn 17.11.• E-Commerce-Manager/in, Beginn

27.10.• Fachkaufmann/-frau für Marketing,

Beginn 5.11. • Staatl. gepr. Betriebswirt/in,

Vollzeitstudium, 2 Jahre, Beginn 1.10.

www.wisoak.de

Wirtschaftstermine.

Berufsbegleitende Seminare• Betriebswirt/in IHK, Beginn 4.6. • Controller IHK, Beginn 17.6.Infos unter 44 99–627/615 /624

Internet, Multimedia, E-Commerce,EDV-Anwendungen• Internet-Kurse, verschiedene

Seminare, ab 2.6. • Internet-Sommerprogramm,

ab 7.7.• Powerpoint, ab 23.6.,

Crash-Kurs, ab 16.6.• Flash MX Grundlagen, ab 23.6.• Golive 4.0, ab 30.6.Infos unter 44 99–635,-639,-629, -656

Tagesseminare

• Formulierung von Arbeitszeugnissen,14.06.

Vorankündigungen• Vorbereitung auf die Ausbilder-

Eignungsprüfung (AEVO), berufsbegleitend, Beginn 10.9.

Tag der offenen Tür im Oldenburger TGOAm 6. Juni findet im Technologie- und Gründerzentrum Oldenburg(TGO), Marie-Curie-Str. 1, 26129 Oldenburg, der erste Tag der offenenTür statt. Interessenten können das Ende 2002 fertiggestellte Gründer-zentrum besichtigen. Außerdem gibt es ein vielseitiges Vortragspro-gramm. Die Themen reichen von der Windenergie über Personalpolitikbis zu finanzpolitischen Themen und Kundenakquise über das Internet.

Info: TGO, Tel. 0441 36116-0 ,E-Mail unter [email protected] an

IfW - Institut für Wissenstransfer an der Universität Bremen GmbH

E-Business School (Neu: Abendseminare)12.6. Mailserver mit LINUX16.6. JAVA Beans23.6. MS SQL Server 24.6. DB2 Anwendungsprogrammierung mit Java26.6. Systemanalyse und Software-Entwurf mit UML30.6. Programmierung von JAVA Servlets3.7. Perl Programmierung7.7. Enterprise Java Beans7.7. MS SQL Server Administration17.7 Perl - CGI und Datenbankanbindung

Markt und Unternehmen11.6. Communicating in English16.6. Rhetorik: Von der Kunst der Schlagfertigkeit23.6. Lagerwesen (II): Kommissionierung und

Wirtschaftlichkeitsrechnung24.6. Der rhetorische Werkzeugkasten für das Sekretariat27.6. Controlling öffentlicher Betriebe und Unternehmen3.7. Geschäftskorrespondenz: Kundenorientierter Briefstil

(inkl. DIN 5008)

Energie- & Gebäude-Management12.6. Qualitätssicherung bei Energiesparhäusern19.6. Erfahrungstransfer Niedrigenergie- und Passivhausbauweise20.6. Tageslichtnutzung in Gebäuden26.6. Facility Management und Real Estate3.7. Fördermittel für Energiesparhäuser

Service Qualität & Qualitätsmanagement4.6. Workshop: EFQM-Modell für Excellence5.6. Aufbau eines an die Betriebsverhältnisse

angepassten Gefahrstoffmanagements16.6. Mit schwierigen Kunden umgehen

Info: Thomas Dietz Tel. 2 44 55 31,[email protected], www.ifw.uni-bremen.de

Fortbildung direkt• Ausbilder AEVO, in Vollzeit als Bildungsurlaub, Beginn monatlich außer Juli• Industriemeister Metall (IHK), in Vollzeit 25.8.03-7.5.04; in Teilzeit,

abends 25.8.03-16.11.05; in Teilzeit samstags 6.9.03-10.11.06• Industriemeister Lebensmittel (IHK), in Teilzeit samstags 10.5.03-17.10.05• Industriemeister Elektrotechnik (IHK),in Vollzeit 26.5.03-2.4.04;

in Teilzeit abends 6.5.03-29.9.05• Meister für Lagerwirtschaft (IHK), in Teilzeit abends 15.9.03-30.5.05;

in Teilzeit samstags 6.9.03-31.8.06• Technischer Betriebswirt (IHK), in Vollzeit 6.10.03-13.2.04; in Teilzeit

abends 1.9.03-30.9.04• Fachkaufmann Einkauf/Logistik (IHK), in Vollzeit 19.5.-26.9.03

Info Frank Dederichs, Tel. 0421 5799660, [email protected]

Nachfragen ... Nachfragen ...

UnternehmensPraxis. Existenzgründungsbörse Recyclingbörse

54 • Juni 2003 • Wirtschaft in Bremen

Angebote ... Angebote ...

Die Recyclingbörse soll dazu beitragen, Produktionsrückstände imgrößeren Maß der Wiederver-wertung zuzuführen.

In der Reihenfolge finden Siediese Angaben:Chiffre-Nr. /Bezeichnung des Stoffes / Zusammensetzung / Menge(m = monatlich, w = wöchentlich, r = regelmäßig, ur = unregelmäßig) / Art der Verpackung / Transportmöglichkeiten /Anfallstelle.

Bitte richten Sie IhreZuschriften unter Angabe der Chiffrenummer an:Handelskammer Bremen,Geschäftsbereich Industrie, Jutta Deharde, Andrea Freiwald, Postfach 10 51 07, 28051 Bremen

Angebote ... Angebote ...

HB-N-16-2003Hotel-Restaurant ( 3 - 4 Sterne) für Empfang von Ge-schäftsleuten und Gästen aus 12 Ländern der GUS. Wirsind auf der Suche nach einem laufenden Hotel mit ca. 40 - 60 Zimmern, einem Restaurant mit ca. 100 - 150 Plätzen. Es sollen Möglichkeiten vorhanden sein, einenKosmetik- und Friseursalon, ein Reisebüro, Sauna und einkleines Geschäft für verschiedene Waren einzurichten.

HB-N-17-2003Beteiligung/Übernahme Industrieanlagenbau und –war-tungstechnik. Biete Beteiligung oder ggf. Übernahme anmittelständischem Unternehmen im Bereich Industriean-lagenbau und Wartungstechnik industrieller Anlagen imGroßraum Bremen.

HB-N-18-2003Dipl.-Ing. und Betriebswirt, 39 J., 12 J. Erfahrung imAußenhandel, 10 J. Prokura bzw. Geschäftsführer, vierSprachen fließend, sucht Tätigkeit als Geschäftsführer imGroß- und Außenhandel (Maschinenbau oder Konsum-güterindustrie) mit Möglichkeit der Geschäftsübernahme.

HB-N-19-2003Immobilien-Unternehmensbeteiligung. Immobilienkauf-mann mit langjähriger Erfahrung in Fachberatung, Ent-wicklung, Betreuung und Vermietung von Gewerbe-Einzel-handelsimmobilien, sucht aktive Unternehmens-beteiligung.

HB-A-14-2003Die im Ursprung seit 1945 bestehende Bauunternehmungruht seit 1991. Sie ist in Bremen nach wie vor gut bekannt,da sie u. a. die „Neue Vahr“ (Neue Heimat), diverse Treu-handbauten u. Spezialbauvorhaben mit erbaut, entwickeltu. z. T. schlüsselfertig erstellt hat. Der Inhaber war lang-jähriges Mitglied der Handelskammer, im Vorstand der In-nung und des Baugewerblichen Verbandes in Bremen. Zurzeit verwaltet das Unternehmen das verbliebene, vollvermietete Wohngrundstück (Blumenthal). Vom Bund(OFD) wurde 1976 von Anbeginn das Bauvorhaben finan-ziert und er übt hierfür ein Besetzungsrecht mit bundesbe-diensteten Mietern bis zum 31.12.06 gegen Kostenmieteaus. Dieser Wohnblock mit 6 Wohnungen (ca. 600 qmWohnfl.), 2 Garagen, 4 - 6 Stellplätzen u. einer Grund-stücksgröße von 1.087 qm als Aktiva, soll mit der Firmaeinschließl. GmbH (Firmenmantel) verkauft werden.

HB-A-15-2003Wir sind ein Softwarehaus, das Produkte für die Systemin-tegration vertreibt. Wir bieten Partnern an, diese Produktezu vertreiben. Das Marktpotenzial ist groß und für unsereProdukte ausgesprochen lukrativ, da nicht nur das Produktsehr rentabel ist, sondern auch die Zusatzdienstleistungenzu 100 Prozent bei unseren Partnern bleiben.

HB-A-16-2003Suchen Nachfolger/in für Schreibwarenfachgeschäft(PBS), ca. 40 qm. Dieses befindet sich in einer 1a-Ge-schäfts- u. Lauflage (Branchenmix), am Stadtrand Bre-mens. Es besteht ein fester Kundenstamm, da das Geschäftbereits mehrjährig von uns geführt wird. Die Übergabe sollbis zum Jahr 2004 erfolgen, alles Weitere ist Verhand-lungssache.

HB-A-17-2003Institut für Unternehmensentwicklung, Management-Training & Coaching mit branchenübergreifenden Schwer-punkten in den Bereichen Change Process Consulting, CI & CC-Entwicklung, Führungskräfteentwicklung bietetLizenzen an.

HB-A-18-2003Deutscher Imbiss, 1a-Lage, erfolgreich seit 22 Jahren, anfähigen Nachfolger zu verkaufen. Um die vielen Stamm-kunden weiterhin zufrieden zu stellen, wäre es sinnvoll,den Betrieb weiterhin als deutschen Imbiss zu führen.

BI-UA-320Bielefelder Dienstleister sucht Existenzgründer bzw. schonselbstständig Tätige, die ihre Erfahrungen auf dem Gebietder Büro-Dienstleistungen (z. B. lfd. Lohnabrechnung, Ver-buchung der lfd. Geschäftsvorfälle gem. § 6 StBerG., Un-ternehmensberatungen, Büroorganisation etc.) in einNetzwerk mit professionellem Marktauftritt einbringenmöchten. Die Durchführung kann haupt- oder nebenbe-ruflich erfolgen – auch vom Wohnsitz aus.

HB-A-15-20, Steckernetzteile AC/DC,230 V, 50 Hz, Ausgang 7,5 V, 750 mA,CE-Kennzeichnung, neuwertig, ca.440 Stck., ca. 200 gr., einmalig, 3,50Euro/Stck., Mindestab. 50 Stck, Post,ggf. per Spedition, ab Werk, zuzügl.Verpackung HB-A-05-19, gebrauchte Europalet-ten, 2. Wahl, entf., 500 Stck., 6.000 kg,Eur. 3/Stck., einmalig, 50 Stck., LkwHB-A-18-21, Feinkost-Tresen, 650 cmlang, (Elemente 200 cm, 200 cm, 250cm), neuwertig e. ohne BerechnungSelbstabholungHB-A-24-18, orangefarbige PVC-Rohre (geeignet f. Tiefbauarbeiten),guter Zustand, 125 mm Durchmesser,ca. 50 kg. 3 St. Rohr à 2 m, 35 m Rohrà 5 m, 19 St. Abzweig, 28 St. Bogen15”, 15 St. Bogen 30”, 14 St. Bogen45”, 13 St. Muffe, 12 St. Übergang,36 St. Übergang, 6 St. Übergang, 23St. Tonmuffe, 15 St. Spitzende. ein-malig, Abholung HB-A-20-18, 400 Kartons à 10 kgnetto, Lorbeerblätter semi selected =4.000 kg zu EUR. 2,40 p. kg netto abLager, StuhrHB-A-21-18, 642 Polypropylensäckeà 10 kg Majoran, ägyptisch grüne top-Qualität = 6.420 kg zu EUR 1,- p. kgb/n ab Lager, StuhrHB-A-22-18, ca. 600 Papiersäcke à 10kg Oregano türkisch = 6.000 kg zuEUR 2,15 p. kg b/n ab Lager, StuhrHB-A-21-19, ca. 400 Papiersäcke à12,5 kg Basilicum ägyptisch = 5.000kg zu EUR 1,- p. kg b/n ab Lager, StuhrHB-A-23-18, ca. 60 Papiersäcke à 16kg netto Dillspitzen deutsche Anbau-ware = 960 kg zu EUR 4,80 p. kg abLager, Stuhr

Wirtschaft in Bremen • Juni 2003 • 55

UnternehmensPraxis.Recyclingbörse

Nachfragen ... Nachfragen ...Angebote ... Angebote ...

HB-N-17-02, HDPE-Folie in Rollen oder Ballen, natur, farbig (ohneschwarz), 18 t, regelmäßig in BallenH-N-212, Big Bags Schüttgutbehälter mit 4 Trageschlaufen, mitInliner, mit Schürze und Auslauf, Maß: 90x90x120 cm, Tragfähigkeit:1.500 kg, 500 Stck., monatlich regelmäßig, AbholungH-N-227, Nickel-Cadmium-Batterien, Lithium-Batterien, Trocken-batterien, nach Vereinbarung, regelmäßig, Lkw AbholungH-N-221, Elektro- und Elektronikschrott jeglicher Art, Medizintech-nik, Laborgeräte, Schaltschränke, Leiterplatten (bestückt und unbe-stückt), Bildröhren, Tonerpulver, Tonerkartuschen, Farbbänder, regel-mäßig, Lkw AbholungH-N-235, Elektro-/Elektronikgeräte außer Kühlaggregate, sonstigerElektronikschrott. Bei Bedarf „Vor-Ort-Demontage“ von Elektroanla-gen inkl. Entsorgung, regelmäßig, Lkw AbholungLG-N-311-12, alte Computer, regelmäßig, Abholung erfolgt durchAbnehmer; Polyester Watte/Abschnitte in Ballen gepresst, zu 50Stck., Abholung, LkwSTD-N.16-02, Polyether- oder Polyester-Schaumstoffschnittresteoder andere Schaumstoffe, kein Styropor, Schaumstoffschnittrestemüssen sauber und geruchsfrei sein, regelmäßig, mindestens 5 t,Lkw, Abholung

HB-A-25-05, Europaletten unregelmäßig, 300 Stck., pro Stck. 3,90 Euro, ab Lager Bremen HB-A-26-15, Passivhalter mit Antennenanschluss für Mobiltelefone Sie-mens C25 (Originalzubehör) mit oder ohne Blisterverpackung, ca. 250 Stck.,neu, einmalig, Preis VH, Abholung oder Kurierversand zu SelbstkostenH-A-232, Kunststoffkanne 10 Liter, gebraucht, 200 Stck., unregelmäßig,Lkw, Abholung erforderlich, GarbsenH-A-233, Kabelschutzrohr DM 300 flexibel, 6 Stck., einmalig,Transporter/Lkw, HannoverH-A-234, 30-Liter-Kanister, entleert, ungereinigt, unregelmäßig, Transporter/Lkw, HannoverLG-A-875-12, gebrauchte funktionsfähige Computer, regelmäßig, Lieferungerfolgt durch AnbieterLG-A-877-72, Autoreifen ohne Felge, Gummi mit Metallarmierung, 1.000Stck. einmalig, lose, Lkw, CelleSTD-A-202-06, Vlies/ Watte Stücke, 6 t, vierteljährlich, ganze Partie, Ballenca. 200 kg pro Ballen, LKW, BremerhavenSTD-A-201-18, Anker/Demag Spritzgießmaschine A 17, gebraucht, 65 toSchließkraft, Bj.73, 1 Stck. auf Anfrage, einmalig, Lkw, Rotenburg/Nieder-sachsen STD-A-196-10, Wollfett, 100 %, 5.000 kg, einmalig, Fass, Lkw, OytenSTD-A-200-18, Anker, Demag Spritzgussmaschine A 136, gebraucht, 165 tSchließkraft, Bj. 74, Fehler in der 1. Pumpenstufe, 1 Stck., einmalig, Lkw, Rotenburg

56 • Juni 2003 • Wirtschaft in Bremen

Wirtschaft IN BREMENDas Magazin der Handelskammer Bremen 84. Jahrgang

HerausgeberHandelskammer BremenAm Markt 13, 28195 BremenTel. 0421 36 37-0, Fax 0421 36 37-299www.handelskammer-bremen.deoffenhaeuser@handelskammer-bremen.de

Redaktion, Verlag, AnzeigenverwaltungCarl Ed. Schünemann KG ZeitschriftenverlagZweite Schlachtpforte 7, 28195 Bremen,Tel. 0421 36903-72, Fax 0421 36903-34,[email protected]

Redaktion, Grafik, RealisationDr. Christine Backhaus (cb), presse,contor,[email protected]

Autoren: Dr. Stefan Offenhäuser, Axel Kölling,Kai Uwe Bohn, Christine Backhaus, Peter Schulz, Corinna Laubach, Karsten Nowak, Dr. Jens Schrö-der, Dr. Tibor Müller, Olaf Orb

Fotografen: Frank Pusch, Jörg Sarbach u. a.

RedaktionsbeiratDr. Stefan Offenhäuser (Vorsitz), Jörg Albertzard,Bert Cecchia, Annabelle Girond, Andreas Köhler,Frank-D. Lutz, Karsten Nowak, Uwe A. Nullmeyer,Ulrich Vogel

Verlags- und AnzeigenleitungJürgen Thiele, Tel. 0421 36903-72Leserservice und VertriebKarin Wachendorf, Tel. 0421 36903-26

DruckDruckerei AsendorfHastedter Heerstraße 196, 28207 BremenTel. 0421 440244ISSN 0931-2196. Verkaufspreis: Euro 2,30; für das Jahresabonnement Euro 22,80Die beitragspflichtigen Kammerzugehörigen erhalten die Wirtschaft IN BREMEN auf Anfrage kostenlos.

Wirtschaft IN BREMEN erscheint monatlich. Esgilt die Anzeigenpreisliste Nr. 27 vom 1. Januar2002. Für unverlangt eingesandte Manuskripteund Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung.Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Quel-lenangabe gestattet. Sämtliche Rechte der Ver-vielfältigung liegen bei der Handelskammer Bre-men. Namentlich gekennzeichnete Beiträge gebennicht unbedingt die Meinung der Handelskammerwieder. Anzeigenschluss ist der 6. des Vormonats.

IWV geprüft

Unternehmen werben in dieser AusgabeUnternehmensindex. Impressum.

AOK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37Auto Burghardt GmbH . . . . . . . . . . . . . . . 43Bartram GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .47BBN Bremer Business Net GmbH . . . . . . 53BIG Bremer Investitions-Ges. . . . . . . . . . 29Bretzke Lagerhaus GmbH . . . . . . . . . . . . .55Deutsche Lufthansa AG . . . . . . . . . . . . . .17Die Sparkasse Bremen . . . . . . . . . . . . . . . . U2Eggers Industrievertretungen . . . . . . . . .55Ford Werke AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22,23Haas Fertigbau GmbH . . . . . . . . . . . . . . . .47Helios Lubeoil KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .31Husen Stahlau GmbH & Co.KG . . . . . . . .55HVG Hanseatische Veranstaltungs GmbH, . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1 Beilage

Janneck GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .55Jonsereds . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .47Kreutz System.Bau . . . . . . . . . . . . . . . . . . .55Landschaftliche Brandkasse, Hannover 15Meyer-Tonndorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43ÖVB Öffentliche Versicherungen Bremen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11RBB Rationelle Büro- u. Betriebseinrichtungen . . . . . . . . . . . .55,U4Renault Nissan AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33Reproteam GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .47Säbu GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .45Studio B . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .47Stute Verkehrs GmbH . . . . . . . . . . . . . . . .37T-Online AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19

Neue Ära im RechnungswesenVeranstaltung informiert über die neuen International Financial Reporting Standards

Die Internationale Rechnungslegung wird zum neuen Stan-dard in der EU. Die „International Accounting Standards" (IAS),zukünftig „International Financial Reporting Standards"(IFRS), sind nicht mehr aufzuhalten. Die EU schreibt bereits ab2005 allen kapitalmarktorientierten Konzernen den ver-pflichtenden IAS-Abschluss vor.

Auch der Mittelstand ist betroffen. Die Bundesregierungwill für den Konzernabschluss nicht-kapitalmarktorientierterUnternehmen und – beschränkt auf Informationszwecke –auch für den Einzelabschluss aller Unternehmen Wahlrechtezur Anwendung von IAS/IFRS schaffen. Viele Unternehmenwerden von HGB auf IAS umstellen (müssen).

In einer gemeinsamen Veranstaltung mit der Handels-kammer Bremen informiert das frs Forum für Rechnungsle-gung und Steuern am 19. Juni über Probleme und Lösungenbei der erstmaligen Anwendung der neuen Standards. Refe-rent ist Prof. Dr. Sven Hayn. Der Wirtschaftsprüfer und Steu-erberater ist Partner bei Ernst & Young in Hamburg und leitetdort die IAS-Gruppe im National Office.

InfoDonnerstag, 19. Juni, 18:00 Uhr, in der Handelskammer Bremen (GroßerSaal), telefonische Anmeldung bei Sabine Schala unter 0421 3637-411

ISL Shipping Statistics Yearbook 2002Ab sofort ist das Shipping Statistics Yearbook 2002 des Instituts für See-verkehrswirtschaft und Logistik (ISL) erhältlich. Die Publikation ist einesder Standardwerke der maritimen Wirtschaft. Es enthält ausführlichestatistische Informationen zum Schifffahrtsmarkt, zum Schiffbau undzu dem Komplex Häfen und Seekanäle. Bestellung im Internet unter www.isl.org/products_services oder beim ISL, Tel. 0421 22096-38

Wirtschaft in Bremen • Juni 2003 • 57

II. Der Kongress

Vom 29. September bis 3. Oktober trifft sichdie Raumfahrtwelt zu ihrer wichtigsten Ver-anstaltung in Bremen: Die Hansestadt istnach Dresden (1990), München (1979), Kon-stanz (1970) und Stuttgart (1952), die fünf-te deutsche Stadt, die Gastgeberin des jähr-lichen International Astronautical Congress(IAC) ist. Ausrichter ist die Deutsche Gesell-schaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR). VorOrt organisiert das Zentrum für AngewandteRaumfahrttechnologie und Mikrogravitation(ZARM) die 54. Auflage des IAC.

Das Programm mit fast 1.000 Vorträgengliedert sich in die Kategorien Wissenschaftund Exploration, Anwendung, Technologie,Missionen, Weltraum und Gesellschaft. In ei-ner Ausstellung mit Ständen von rund 100nationalen und internationalen Unterneh-men auf 6.000 Quadratmetern Fläche prä-sentieren Unternehmen ihre neueste Tech-nik; alle wichtigen Agenturen, wie die Eu-ropean Space Agency (ESA) sind dort vertre-ten. Das Veranstaltungsteam erwartet rund1.200 Teilnehmende und 500 Studierende.Das Angebot wird ergänzt durch ein Scien-ce-Forum, eine Kunstausstellung zum ThemaRaumfahrt und eine Poster Night, in der Wis-senschaftler ihre Arbeitsergebnisse präsen-tieren.

Info ZARM Fallturm-Betriebsgesellschaft, RalfBaur, Tel. 0421 2184107, Fax 0421 2182521, [email protected]

Galaktisches Bremen – Perspektiven der Raumfahrt

I. Das Space Center

Am 19. Dezember ist es soweit: Dann eröff-net mit dem Space Center der Indoor-The-menpark im Space Park Bremen, dem erstenintegrierten Entertainment- und Shopping-center Deutschlands. Die große, offizielleEröffnungsfeier ist für den 12. Februar 2004geplant. In der Pre-Opening-Phase vom 19.Dezember bis zum 11. Februar sollen alle Be-triebsabläufe, die Gästeführung und die Ge-samtkapazität „optimiert“ werden. „Wirfreuen uns, mit unserer Eröffnung ein positi-ves Signal geben zu können, dass der SpacePark Bremen Realität ist und eines seinerHauptelemente aktiviert wird“, sagte StefanSzabo, Geschäftsführer der Space Center Be-triebs GmbH & Co. KG. Mit einem privatenInvestitionsvolumen von insgesamt rund 250Millionen Euro handele es sich beim SpaceCenter um die größte Einzelinvestition für eintouristisches Projekt in Norddeutschland.Einschließlich des Shopping Centers würdendie privaten Investitionen für den Space ParkBremen rund 450 Millionen Euro erreichen.Die vom Senat für die Sanierung und ver-kehrliche Erschließung der alten AG-„We-ser“-Werftbrache eingesetzten Mittel belau-fen sich auf rund 50 Millionen Euro.

www.space-park-bremen.de

III. Die Ausstellung

Der Weltraum – unendliche Weiten. Raum fürPhantasien, Zukunftsträume und Spekulatio-nen. Ob Forscher, Wissenschaftler, Schrift-steller oder findige Geschäftsleute, immerschon hat das All die Menschen fasziniert. Mitder Ausstellung „Von Bremen in fremde Ga-laxien. Raumfahrt und die Mission Erde“ lädtdas Übersee-Museum vom 21. Juni bis 12.Oktober in die Welt der Schwerelosigkeit ein.

Zu Beginn des Rundgangs durch die Aus-stellung erwartet die Besucher ein Fitnesstestan Geräten, die von Astronauten zur Vorbe-reitung auf einen Flug ins All genutzt werden.So gestärkt, kann die Reise ins All per simu-liertem Raketenstart beginnen. In sechs ver-schiedenen Themenwelten spannt die Aus-stellung einen Bogen von der Geschichte derRaumfahrt über die nationale und BremerRaumfahrtindustrie, das Leben im All undheutige Nutzungspotenziale der Raumfahrtbis zu Zukunftsprojekten wie einem Hotel aufdem Mond.

www.weltraum-bremen.de

Satellit SAR-Lupe Szenario, OHB-System AG