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Wirtschaft IN BREMEN 2/2014 Konjunkturumfrage Geschäftsklima verbessert sich leicht Berufliche Gymnasien Das Abitur mit einem gewissen Extra Autobahn A 281 Neue Studie beziffert Chancenpotenzial Wagen & Winnen Drei beispielhafte Unternehmensgründungen Metropolregion Tag der Logistik Russland Deutsche Woche in St. Petersburg Freiheit, Mut, Verantwortung MAGAZIN DER HANDELSKAMMER www.handelskammer-bremen.de Januarrede des Präses

Wirtschaft in Bremen 02/2014 - Januarrede des Präses: Freiheit, Mut, Verantwortung

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WirtschaftIN BREMEN

2/2014

KonjunkturumfrageGeschäftsklima verbessert sich leicht

Berufliche GymnasienDas Abitur mit einemgewissen Extra

Autobahn A 281Neue Studie beziffert Chancenpotenzial

Wagen & WinnenDrei beispielhafte Unternehmensgründungen

MetropolregionTag der Logistik

RusslandDeutsche Woche in St. Petersburg

Freiheit, Mut,Verantwortung

MAGAZIN DER HANDELSKAMMER

www.handelskammer-bremen.de

Januarrede des Präses

Titel.qxp_Layout 1 27.01.14 11:21 Seite 2

Der Kaufmannschaftlebendige Traditionen

Tradition hatjetzt Saison!

Der umfassende Band ist in jederBuchhandlung

erhältlich!

Die traditionellen Feste der Kauf-mannschaft sind weit über Bremens Grenzen hinaus bekannt. Ihre Bräu-che, Rituale und Tischsitten kann aber nur verstehen, wer den Spuren ihrer Ursprünge und der behutsamen Anpassung an die sich ständig wan-delnden gesellschaftlichen Verhält-nisse folgt.

Autor Klaus Berthold vermittelt in diesem reich illustrierten Band auf fesselnde Weise fundierte Kenntnisse der Regionalgeschichte und stellt zu-dem den Bezug zu den europäischen Tischsitten im Allgemeinen her.

148 Seiten, Hardcover mit SchutzumschlagISBN 978-3-7961-1902-6

V E R L A G G M B H

www.schuenemann-verlag.de

Besucher der Innenstadt können viel entdecken:Gastronomie, Geschäfte, Kultur und Sehenswür-digkeiten. Dass Bremen die zehntgrößte Groß-stadt Deutschlands ist, das wird ihnen hier aberkaum auffallen. Nur 16 Prozent der gesamten

Einzelhandelsfläche befinden sich in Bremen in der Innen-stadt. In Hannover sind es doppelt so viel! Höchste Zeit,dass sich etwas bewegt, damit Bremen als Oberzentrumder Region nicht ins Hintertreffen gerät.Die Stadt hat mit dem Kauf des Lloydhofs viel Mut

und Verständnis für den Einzelhandel bewiesen. Was jetzt folgen muss, ist ein klares Bekenntnis zur Innenstadt als

ein wichtiger Wirtschaftsstandort, der Arbeitsplätze bietet und Steuerkrafterwirtschaftet. Wirtschafts- und Bausenator haben gemeinsam mit der Han-delskammer im vergangenen Jahr ein „Innenstadtkonzept 2025“ veröffent-licht. Dieses muss jetzt konsequent angegangen werden. Der Bau des Ansgariquartiers wird für die dringend benötigten großenLadenflächen sorgen, aber auch für mehr Dynamik insgesamt. Es werden einbreiteres und hochwertigeres Warenangebot, neue Laufwege und eine stär-kere Attraktivität der Nebenlagen entstehen. Neben dem Ansgariquartiermuss aber auch viel für die Aufwertung des öffentlichen Raums und für dieBelebung weiterer Geschäftslagen in der Altstadt getan werden. Wichtig wird sein, dass der Verkehrsentwickungsplan, der jetzt entsteht,Hand in Hand mit dem Ausbau der Innenstadt geht. Er muss darüber hinausgewährleisten, dass alle zentralen Geschäftslagen der Stadt für jeden Ver-kehrsträger gut erreichbar bleiben. Wir Einzelhändler sollten uns jetzt auf unsere Stärken besinnen und alles dafür tun, dass die Innenstadt vorankommt. Die notwendigen Rahmen-bedingungen muss die Stadt schaffen. Wenn wir das erreichen, können wirgemeinsam stolz sein – auf ein Oberzentrum, das weithin in die Region ausstrahlt!

Peter Schöler (Vizepräses)

2.2014 Wirtschaft in Bremen | 3

KAMMERSTANDPUNKT

Innenstadt in Bewegung bringen

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4 | Wirtschaft in Bremen 2.2014

INHALT

WirtschaftIN BREMEN

2/2014

KonjunkturumfrageGeschäftsklima verbessert sich leicht

Berufliche GymnasienDas Abitur mit einemgewissen Extra

Autobahn A 281Neue Studie beziffert Chancenpotenzial

Wagen & WinnenDrei beispielhafte Unternehmensgründungen

MetropolregionTag der Logistik

RusslandDeutsche Woche in St. Petersburg

Freiheit, Mut,Verantwortung

MAGAZIN DER HANDELSKAMMER

www.handelskammer-bremen.de

Januarrede des Präses

Beilagenhinweis Diese Ausgabe der Wirtschaft in Bremen enthält den Jahresbericht 2013 der Handelskammer Bremen und der IHK Bremerhaven sowie die Broschüre „Tag der Technik“der Handelskammer Bremen. » Das sind unsere Titelthemen.

TITELGESCHICHTEJanuarrede des Präses – Freiheit, Mut und Verantwortung Vor der Januargesellschaft der Wittwen-und Statutenkasse hat Christoph Weiss, Präses der Handels-kammer, die traditionelle und politisch bedeutsame Januarrede gehalten.

KAMMERREPORTHandelskammer Appell an die Politik Neujahrsmatinee 11. wel.come im Haus SchüttingVorträge Rechte und Pflichten des GmbH-Geschäftsführers

STANDORTBREMENA 281 Neue Studie beziffert ChancenpotenzialKieserling Holding Neue StrukturKonjunkturumfrage Geschäftsklima verbessert sich leichtHafenbilanz Licht und SchattenKlinikverbund Fass ohne BodenAirbus Defence and Space Neue Milliardenaufträge Bremer Landesbank Baustelle als Wallfahrtsort

METROPOLREGIONTag der Logistik Logistik macht’s möglichNachrichten NTB, Tourismuswirtschaft, nordwest 2050, zukunftsenergien nordwest, NIHK-Präsidentschaft

RUBRIKEN

KammerstandpunktVizepräses Peter Schöler: Innenstadt in Bewegung bringen

Bremen kompaktLand & Leute, Preise & Rankings, Land & FirmenStadt & Campus

InfothekVeranstaltungen der Handelskammer Firmenjubiläen

BörsenExistenzgründungenKooperationenRecycling

Zahlen des MonatsWirtschaftstermineImpressumAnzeigenregister

Kammer offiziell: Wirtschaftssatzung 2014

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2021

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Januarrede des PräsesSeite 10 Freiheit, Mut und VerantwortungFoto Jörg Sarbach

50 Wagen & winnen Unternehmen gründen Ein Hotel, ein Verlag, eine Software-firma – in solch etablierten Branchen eine Firma gründen? Drei Beispiele aus Bremen zeigen, was unternehmerische Leidenschaft bewirkt. Foto Frank Thomas Koch

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2.2014 Wirtschaft in Bremen | 5

Stark. Fair. Hanseatisch.

21. Bremer Immobilientage

8. + 9. März10–17 Uhr

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ZUKUNFTBILDUNGBerufliche Gymnasien Das Abitur mit einem gewissen ExtraNachrichten „Europa bewegt”, encoway/Dualer Master Informatik, digitalmedia/VHS, Qualifizierungspotenziale

WIRTSCHAFTGLOBALInros Lackner Ingenieure bauen Hafen in MombasaRussland Deutsche Woche in St. PetersburgRöhlig-Weiss Allianz neu geordnetHonorarkonsulate Finnland, Polen

NEUECHANCENBrennerei-Programm Kreativ-Nachwuchs trifft auf Wirtschaft Social Unternehmen Junge Unternehmen starkEasy Precision Optisches MesssystemGründungen Wann und wie gründen Migranten

SERVICE&PRAXISUmweltnotizen Die Energiewende neu justieren

WAGEN&WINNENUnternehmensgründungen Alte Stadtvilla zu neuem Leben erwecktDie digitalen GeschichtenerzählerDebugging-Champions

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24 Konjunkturumfrage Geschäfts-klima verbessert sich leicht Konjunkturreportzum Jahresbeginn 2014: Handelskammer Bremenbestätigt ihre Wachstumsprognose für 2014. Foto Frank Pusch

32 Berufliche Gymnasien Das Abitur mit einem gewissen Extra In Bremen gibt es sechs berufliche Gymnasien mit insgesamt 15 Profilen, die zumVollabitur führen. Ihr besonderes Merkmal: Sie haben einen starken Praxisbezug inden Leistungskursen. Foto Jörg Sarbach

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prizeotel erhält Award von HolidayCheck Das prizeotel Bremen-City ist von Holi-dayCheck mit der Auszeichnung Holi-dayCheck TopHotel 2014 prämiert wor-den. Die Auszeichnung wird an Hotelsvergeben, die bei den Reisenden im ver-gangenen Jahr besonders beliebt wa-ren. Für das erste Haus der Budget-De-sign Hotelmarke prizeotel ist es seit Er-öffnung 2009 der fünfte Preis von Ho-lidayCheck in Folge. Ferner hat dasprizeotel Bremen-City (www.prizeotel.com) als einziges Hotel im BundeslandBremen die TopHotel-Auszeichnung2014 erhalten. Insgesamt würdigte Ho-lidayCheck 580 Häuser weltweit mit ei-nem TopHotel-Award, davon 110 inDeutschland. prizeotel will im erstenHalbjahr 2014 auch ein Haus in Ham-burg eröffnen.

6 | Wirtschaft in Bremen 2.2014

BREMENKOMPAKT

LAND & LEUTE PREISE & RANKINGS

· Ralf Dingeldein ist seit 1. JanuarGeschäftsführer der Willenbrock För-dertechnik Holding GmbH. Der 40-jäh-

rige promovierte Wirtschafts-ingenieur folgt auf Lutz H. Pe-per, der sich Ende 2013 als ge-schäftsführender Gesellschaf-ter aus dem Unternehmen zu-rückgezogen hat. Dingeldeinhat zuletzt den Geschäftsbe-reich Neufahrzeuge bei der

Linde Material Handling GmbH verant-wortet.

· Frank Schulte wird neuer Leiterder Fernseh-Regionalsendung buten unbinnen. Der 39 Jahre alte Journalist istzurzeit Chef vom Dienst und Leiter desNewsdesks beim Weser-Kurier. Schultearbeitete bereits von 2004 bis 2012 fürRadio Bremen, unter anderem als Chefvom Dienst bei buten un binnen undAutor diverser Dokumentationen undReportagen.

· Thomas Pamperrien hat das Un-ternehmen Stegemann Immobilien imZuge einer Nachfolgeregelung über-nommen. Friedrich Stegemann war imAugust 2013 verstor-ben. Pamperrien iststudierter Bauinge-nieur und hat für ver-schiedene Bauunter-nehmen in Bremensowie im In- und Aus-land gearbeitet. Erübernimmt das Stammpersonal undbeschäftigt einen weiteren Immobilien-Fachmann.

· Andreas Arp und Björn Lampegehören seit dem 1. Januar dem Vor-stand der Bremer SAP-Beratung abatgemeinsam mit den fünf Mitgründernan. Die beiden IT-Spezialisten arbeitenbereits seit zwölf Jahren für abat.

· Hajo Müller, seit Oktober 2009Vorstand für Finanzen und Controllingbei der Bremer Straßenbahn AG, bleibtfür weitere fünf Jahre im Amt. Der Auf-sichtsrat hat seinen Vertrag verlängert.

LAND & FIRMEN

BSH IT Solutions eröffnetStandort in BerlinDie BSH IT Solutions GmbH, eine Toch-ter der Allgeier Gruppe, hat eine Zweig-niederlassung in Berlin eröffnet. DerBremer IT-Dienstleister ist bereits inMünster-Osnabrück und Westerstedeaktiv. „Der neue Standort wird in Zu-kunft durch die regionale Nähe einenoch bessere Betreuung der Kundengewährleisten”, teilte das Unternehmenmit. Ein Unternehmenssitz am strate-gisch wichtigen Standort Berlin verstär-ke die nationale Position der BSH IT So-lutions, sei zukunftsweisend und solleneues Wachstum bringen. Das Unter-nehmen entwickelt und realisiert ganz-heitliche IT-Infrastrukturprojekte im Be-reich komplexer Server- und Storage-Lö-

Deutsche Windtechnik zertifiziertDas Qualitätsmanagement (QM) derDeutschen Windtechnik Offshore undConsulting GmbH ist jetzt vom Germa-nischen Lloyd (GL Systems Certificati-on) für seine Dienstleistungen an tech-nischen Anlagen auf dem Gebiet derOn- und Offshore-Windenergie nachDIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert wor-den. Zu den zertifizierten Leistungenzählen Gutachten und Beratungsleis-tungen, technische Prüfungen, Ferti-gungsüberwachung, Instandhaltung,Inspektionen und Wartungsarbeitensowie Anlagen- und Arbeitssicherheit.Das Unternehmen mit Hauptsitz in Bre-men bietet herstellerunabhängig daskomplette Paket für die technische In-standhaltung von Windenergieanla-gen aus einer Hand an. Erstmals hat esim Dezember fünf Windenergieanla-gen vom Typ AN BONUS 2,3MW/82VS unter Wartungsvertrag genommen.Die Anlagen gehören zum WindparkOelerse zwischen Braunschweig undHannover.

sungen sowie im Client-Umfeld. Mitmehr als 80 Mitarbeitern werden bun-desweit mehr als 600 Unternehmenund Institutionen betreut.

Software aus Bremenfür ARD-VideotextIm Auftrag des ARD-Videotext Play-Out-Centers in Potsdam hat die BremerInternetagentur eWerk jetzt für die dor-tigen Redaktionen ein neues Software-System entwickelt, mit dem TV-Pro-grammdaten im Videotext erstellt wer-den. Das neue System löst ein in dieJahre gekommenes Tool ab und „istbeim Kunden mit Begeisterung in Be-trieb genommen worden”, teilte dieAgentur mit. Videotext sei nach wie vorein sehr beliebtes Medium.

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2.2014 Wirtschaft in Bremen | 7

Foto D

SM

Wechsel bis zum 1. Dezember 2014 er-folgt. Insgesamt zahlt die hkk für denZeitraum von 2009 bis 2014 mehr als100 Millionen Euro an erwirtschafte-ten Überschüssen an ihre Mitglieder zu-rück. Wer in diesem Zeitraum durchge-hend hkk-Mitglied war, hat dann Rück-zahlungen von insgesamt 440 Euro er-halten. „Mit der hkk-Dividende betei-ligen wir unsere Mitglieder am wirt-schaftlichen Erfolg der hkk”, so Vor-stand Michael Lempe. Die hkk gehörezu den finanzstärksten Kassen amMarkt und habe eines der günstigstenPreis-Leistungs-Verhältnisse.

Hansa Holz wech-selt KooperationDer Bremer HolzspezialistHansa Holz hat die Ko-operation HolzLand ver-lassen und ist zu Jahres-beginn zur EurobaustoffHandelsgesellschaft ge-wechselt. Das mittelstän-dische Holzgroßhandels-und Holzimporthaus mitangeschlossenem Hobel-und Imprägnierwerk führtneben dem Unterneh-menssitz Bremen zweiweitere Standorte in Nor-

neusta communications an den Start gegangenIn der Bremer Überseestadt ist am 1. Ja-nuar die neue Kreativagentur neustacommunications gestartet. Ihr Leis-tungsspektrum reicht von der Kommu-nikationsberatung über Marketing undPublic Relations bis zu Design und Ge-staltung. Franca Reitzenstein undFrank Lenk, Inhaber der bislang auf Pu-blic Relations spezialisierten Agentur,bringen Team und Kundenstamm mitder via roeper GmbH zusammen, einerauf Corporate Identity spezialisiertenAgentur. Reitzenstein und Lenk stehenkünftig als geschäftsführende Gesell-schafter an der Spitze des neuen Unter-nehmens, das 13 Mitarbeiter beschäf-tigt. Mit im Boot als dritter Gesellschaf-ter ist die team neusta GmbH des Un-ternehmers Carsten Meyer-Heder.

hkk zahlt wieder 100 Euro an Mitglieder aus Auch für das Jahr 2014 erhalten dieMitglieder der Krankenkasse hkk eineautomatische Beitragsrückzahlung inHöhe von 100 Euro. Damit führt diehkk ihre im Jahr 2013 erhöhte Beitrags-rückzahlung fort. Wer unterjährig zurhkk wechselt, erhält ebenfalls den vol-len Betrag von 100 Euro, solange der

derstedt und Kavelstorf. Die HansaHolz Wilhelm Krüger GmbH wurde1953 gegründet. Damals wie heute be-liefert das Familienunternehmen dieBau- und Verpackungsindustrie, Holz-fachhändler, Zimmereien, Holzbaube-triebe, Tischlereien und Innenausbau-betriebe mit einem umfangreichen Sor-timent. Das Unternehmen beschäftigt120 Mitarbeiter und wird geleitet vonManfred, Oliver und Tanja Krüger. „DieEurobaustoff bietet uns die größte Zu-kunftsperspektive entsprechend derMarktentwicklung”, so Oliver Krüger.Sie hat aktuell 32 Gesellschafter.

Aufbruch in eine neue Museums-Ära: Das Deutsche Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven wird für 42 Millionen Euro saniert und modernisiert. Es soll eines von acht nationalen Forschungsmuseen in Deutschland bleiben.

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BREMENKOMPAKT

STADT & CAMPUS

s Workshop über Trendsbei KühlschmierstoffenAm 25. und 26. März lädt die StiftungInstitut für Werkstofftechnik (IWT) zum9. Bremer Kühlschmierstoff-Workshopin das Atlantic Hotel Universum ein.Als Forum für Anwender und Herstellerbeleuchtet die Veranstaltung bereitsseit 1995 aktuelle Trends beim energie-und ressourcenschonenden Einsatz vonKühlschmierstoffen. Das Vortragsprogramm umfasst dieThemenpakete Kühlschmierstoff-Ent-wicklung, Kühlschmierstoff-Praxis undressourcenschonende Produktion. DieInhalte werden zudem in einem zwei-teiligen Praxisdiskurs an den Werkzeug-maschinen des IWT vertieft. Eine Fir-menausstellung informiert über Inno-vationen im Bereich Kühlschmierstoffeund Peripherie. n

Der Veranstaltungsflyer kann hier als PDF her-untergeladen werden: bit.ly/kuehlschmierstoff

Beitrag für nachhaltige Entwicklungleisten. Der Preis ist mit 20.000 Eurodotiert und wird am 27. Februar inHamburg verliehen. Die Virtuelle Akademie Nachhaltig-keit wird seit 2011 an der UniversitätBremen von Professor Georg Müller-Christ (im Bild), Betriebswirtschaft undNachhaltiges Management, gemein-sam mit demZentrum für Mul-timedia in derLehre (ZMML)koordiniert. Anihr halten Mül-ler-Christ und an-dere ProfessorenVorlesungen perVideo, um Wis-sen über nachhaltiges Management zuverbreiten. Die Akademie lehrt Studie-rende aller Fachrichtungen, eine nach-haltigere Gesellschaft mitzugestaltenund das Thema im wissenschaftlichenBereich zu etablieren. Das Angebotrichtet sich an alle deutschsprachigenHochschulen. Lehrangebote werden sokonzipiert, dass sie im Wahl- oder Wahl-pflichtbereich und in verschiedenen Stu -diengängen genutzt werden können. Laut ZEIT-WISSEN-Magazin habenbisher 1.200 Studierende – Ökonomen,Ingenieure , Sozialwissenschaftler – dievirtuellen Kurse belegt, 600 absolvier-ten bereits Prüfungen. Die Credits wer-den an 22 Hochschulen für den Bache-lor anerkannt. n

www.va-bne.de, www.mut-zur-nachhaltigkeit. zeit.de

Statistisches Jahrbuch2013 erschienenDas Statistische Landesamt Bremenhat ein neues Jahrbuch veröffentlicht.Es zeigt einen Überblick über die demo-grafischen, wirtschaftlichen, sozialenund ökologischen Verhältnisse im LandBremen und in den Städten Bremenund Bremerhaven. Präsentiert werdennicht nur die aktuellen Ergebnisse derverschiedenen Statistiken, die im Laufedes Jahres 2012 erhoben und in denvergangenen Monaten zu Jahresergeb-nissen aufbereitet wurden. Viele dermehr als 200 Tabellen und 77 Grafikenenthalten Vergleichsdaten der Vorjah-re. Damit lassen sich Veränderungenund Entwicklungen erkennen. n

Die gedruckte Ausgabe des Jahrbuchs 2013 kostet 18 Euro und ist beim Statistischen Lan-desamt Bremen, An der Weide 14-16, Telefon0421 361-6070, [email protected], er-hältlich. Der Download der pdf-Datei ist kosten-los unter www.statistik .bremen.de möglich.

Lob für virtuelle Akademie Nachhaltigkeit Die Virtuelle Akademie Nachhaltigkeitder Universität Bremen hat eine hoheAnerkennung erhalten. Sie ist für denZEIT-WISSEN-Preis „Mut zur Nachhal-tigkeit“ auf Vorschlag von den Leserndes Magazins nominiert worden – alseine von drei Kandidaten in der Kate-gorie Wissen. Damit werden Pionieregewürdigt, die einen herausragenden

Weltgästeführertag am 21. Februar„Feuer und Flamme” lautet das Mottodes Weltgästeführertages, der in die-sem Jahr auch wieder in Bremen statt-findet. An dem Aktionstag können sichInteressierte über im Bundesverbandder Gästeführer in Deutschland (BVGD)organisierten Gästeführer sowie dieQualität und Vielfalt ihrer Arbeit infor-mieren. In Bremen werden fünf thema-tische Führungen kostenlos angeboten,so „Feuer und Flamme für Bremen” am21. Februar (11:00 Uhr und 12:30 Uhr)und 8. März (11:00 Uhr) mit TreffpunktRoland oder „Feuer und Frische” (21.Februar, 11:00 Uhr, Treffpunkt: Wil-helm-Kaisen-Denkmal, Herdentor), oderauch „Paula Modersohn-Becker – einbegeistertes Leben” (21. Februar, 16:00Uhr, Treffpunkt Roland). Weiterhin gibtes Führungen zum Thema Baumwolleund Varieté-Theater. n

www bvgd org; Bremer Gästeführer-Team, Christine Könsen, Telefon 0421 481258, [email protected]

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Haifischhautlack beflügelt WindanlagenDas Fraunhofer-Institut für Fertigungs-technik und Angewandte Materialfor-schung IFAM hat den Einfluss einesHaifischhaut-Lacksystems auf die aero-dynamischen Eigenschaften eines Wind-energieanlagen-Rotorblatts untersucht.Die Ergebnisse versprechen nach Anga-ben des Instituts spürbare Verbesserun-gen hinsichtlich der Leistungsstärkeund der Lärmemissionen bei Windener-gieanlagen. Im Versuch wurde die Gleitzahl – al-so das Verhältnis zwischen Auftriebund Reibung – durch die sogenannteRiblet-Beschichtung um mehr als 30Prozent gesteigert. Daraus resultiertdie Prognose, dass sich durch das Ri-blet-Lacksystem des Fraunhofer IFAMdie aerodynamische Qualität der Rotor-blätter signifikant steigern lässt – undzwar ohne zusätzliche Lasten für dieKonstruktion der Windenergieanlage,da die leistungssteigernde Funktion indas Lacksystem integriert ist. Volkmar Stenzel, Leiter des BereichsLacktechnik am Fraunhofer IFAM, er-wartet dadurch eine um fünf bis sechsProzent höhere jährliche Stromausbeu-te. Ferner reduziere der Haifischhaut-lack die Lärmemission der Anlage. Jetztsucht das IFAM Kooperationspartner,mit denen es das Potenzial der Riblet-Beschichtung für die kommerzielle Nut-zung praktisch nachweisen will. n

PTS Packaging Awardfür Jacobs-AbsolventWelche Möglichkeiten gibt es, Trans-portverpackungen umwelteffizienter zugestalten? Um diese Frage zu beant-worten, hat die PTS Logistics Group inKooperation mit dem InnovationskreisNachhaltigkeit/CO2 von VIA Bremenden Studienpreis „PTS Packaging Award2013“ vergeben. Alexander Taskov, Ab-solvent der Jacobs University, hat denmit 2.000 Euro dotierten ersten Platzmit seinem Vorschlag für einen Bewer-tungskatalog für Transportverpackun-gen gewonnen. Taskovs Katalog führtunter Berücksichtigung aller wichtigenAkteure und Möglichkeiten zur zweck-mäßigsten Verpackung und kann so Fir-men in Logistik-Ketten dabei unterstüt-zen, effizienter und nachhaltiger zuwerden. PTS Logistics ist ein mittelstän-discher Logistikdienstleister und Anbie-ter von Exportverpackungen mit Haupt-sitz in Bremen. Der Preis wurde 2013erstmals vergeben. n

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Yvonne Wilke, Dr. VolkmarStenzel und Manfred Peschkaentwickelten ein Lacksystemmit dazugehöriger Applika-tionstechnik, das den Strömungswiderstand beiFlugzeugen, Schiffen undWindenergieanlagen reduzie-ren kann. Die „Haifischhaut”ermöglicht, die Energie-effizienz zu erhöhen undzugleich Kosten sowie Kohlendioxid-Ausstoß zu reduzieren.

Universität Bremen mit Imagefilm auf YoutubeDie Uni Bremen hat einen neuen Imagefilm. Er ist elf Minuten lang und besteht aus sieben Modulen, die auch einzeln abgerufen werden können. So beschreibt Uni-Rektor Bernd Scholz-Reiter beispielsweise den Geist derUniversität, über „Forschendes Lernen“ informiert die Konrektorin HeidiSchelhowe und wie Internationalität und Interkulturalität in der Uni gelebtwerden, das erläutert Konrektorin Yasemin Karakasoglu. Zu sehen ist derFilm online bei Youtube. Er ist von Michael Wolff (fact+film) in Zusammenarbeit mit der Uni-Pressestelle hergestellt worden.

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10 | Wirtschaft in Bremen 2.2014

TITELGESCHICHTE

» Freiheit, Mut und VerantwortungRede von Christoph Weiss, Präses der Handelskammer Bremen, vor der Januargesellschaft der Wittwen- und Statutenkasse der Handelskammer Bremen am 13. Januar 2014

Fotografische Impressionen Frank Pusch

während der Finanzkrise leider nicht immer so, wie wir selbst-kritisch zugeben müssen! Das Liberale oder das Freiheitliche hat durch das Aus-scheiden der FDP, die ihrem historischen Anspruch in den ver-gangenen Jahren leider nicht wirklich gerecht wurde, seineStimme im Bundestag weitgehend verloren. Wie sehr dasschmerzen kann, sieht man am Koalitionsvertrag, auf den ichnoch eingehen werde. Zunächst möchte ich Sie aber am Beginn des neuen Jah-res auch von dieser Stelle noch einmal sehr herzlich zur Janu-argesellschaft im Haus Schütting begrüßen. Wir blicken mitdieser Veranstaltung auf eine lange bremische und – ichmöchte betonen – freiheitliche Wirtschaftstradition zurück,die für neu Hinzugekommene ob der Kleiderordnung unge-wöhnlich erscheinen mag, die in ihrem Kern aber ungemeinmodern ist: Herausgehoben aus dem Alltag wollen wir unse-re Kontakte vertiefen. Mit der Metropolregion Nordwest ist der Horizont, der inBremen traditionell schon immer international ausgeprägtwar, über die Landesgrenzen hinausgewachsen. Daher begrü-ße ich auch ganz besonders herzlich unsere Gäste aus denKammern in unserer Schwesterstadt Bremerhaven und dergesamten Metropolregion. Seien Sie uns herzlich willkom-men. Ich freue mich auf diesen Abend mit Ihnen!

„Meine sehr verehrten Damen, meine Herren,verehrte Gäste,

Freiheit, Mut und Verantwortung! Unter diese Überschriftmöchte ich meine Januarrede stellen. Freiheit, Mut und Ver-antwortung, weil es ohne Freiheit keine Verantwortung ge-ben kann und ohne Verantwortung und Mut keine Freiheit.Ich glaube auch, dass dieses Thema hervorragend zu unsererHandelskammer passt und dabei zeitlos aktuell ist. Das giltaber auch für die Politik – ich werde darauf später eingehen. Verantwortung oder verantwortliches Handeln ist dieethische Grundlage für Freiheit – und sie ist es auch für un-ternehmerische Freiheit im besonderen. UnternehmerischeVerantwortung leitet sich auch durch den Verfassungsgrund-satz ab, dass Eigentum gegenüber der Allgemeinheit ver-pflichtet. Das hat übrigens auch etwas mit Vertrauen zu tun– der wichtigsten Währung in der Wirtschaft. Aber seien wir ehrlich: Materielle Armut – auch Bildungs-armut – ist keine Basis für Freiheit. Erst Wohlstand und Bil-dung bedingen und ermöglichen Freiheit und gesellschaftli-che Teilhabe. Neben der Verantwortung sind sie die materiel-len Grundlagen für persönliche Freiheit und Selbstbestimmung. Ein Missbrauch von Freiheit durch Einzelne diskreditiertdie praktizierte unternehmerische Verantwortung vieler. Unddas ruft dann diejenigen auf den Plan, die unternehmerischeFreiheit seit jeher beschränken wollen. Bei unternehmeri-scher Verantwortung sind Chancen und Risiko, Haftung undVerantwortung untrennbar miteinander verbunden. Das war

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12 | Wirtschaft in Bremen 2.2014

Meine sehr geehrten Damen und Herren, verehrte Gäste!„Das Geheimnis der Freiheit ist der Mut!“ sagt Perikles. Die-sen Mut und die Entschlossenheit brauchen wir für die Über-nahme von unternehmerischem Risiko, denn letztlich bestehtfür Unternehmer das größte Risiko darin, nichts zu riskieren,wie es die amerikanische Modeunternehmerin Sara Blakelyvor wenigen Tagen in der Wirtschaftswoche so treffend ge-sagt hat. Wir leben in der freiesten Gesellschaft, die es in unseremLand je gegeben hat. Das ist nicht selbstverständlich undsollte uns nicht verleiten zu glauben, dass man dafür außer„ein guter Mensch zu sein“ nichts tun müsste oder dass mansich in bequeme Zuschauerpositionen begeben könnte, vondenen man den politischen Akteuren entspannt zusehen, siekritisieren kann. Unsere unternehmerische Verantwortung– auch in der Kammer – besteht aber darin, uns kraftvoll,konstruktiv und manchmal eben auch mutig einzumi-schen beim Ringen um die beste Lösung. Es ist dieses Span-nungsfeld von Freiheit, Mut und Verantwortung, gepaart mitLeidenschaft und Tatkraft, aus dem Großes entstehen kann!

Meine sehr geehrten Damen und Herren!Der vor kurzem verstorbene große Staatsmann Nelson Man-dela hat der Welt hierfür den sinngemäßen Satz mit auf denWeg gegeben: „Wenn wir von unserem eigenen Kleinmut be-freit sind, befreit unsere Gegenwart automatisch andere.“Das Gegenteil von Kleinmut ist optimistische Entschlossen-heit und wenn man die Welt weniger als Problem und mehrals eine große Gelegenheit sieht, wie es der Philosoph Gott-fried Wilhelm Leibniz so treffend gesagt hat. Eines der schönen internationalen Beispiele für dieses un-ternehmerische Gespür hat der Suchmaschinenkonzern Google gezeigt, als er vor zwei Jahren sein Handy-Betriebssys-tem Android offengelegt hat. Erstaunen überall. In der Folgehaben weltweit aber Zigtausende von Entwicklern Apps fürSmartphones entwickelt. Schließlich hat Googles Androidmit Hilfe dieser vielen fleißigen Helfer den Markt der Be-triebssysteme für mobile Internetgeräte für sich erobert. DieAlternative wäre gewesen, dass Google aus Angst um Paten-te mauert. Das Geschäft hätte sicherlich anders ausgesehen.Von dieser Haltung, meine sehr geehrten Damen und Her-ren, müssen wir wieder deutlich mehr in den politischen All-tag retten. Und dabei denke ich auch und besonders an diepolitische Diskussion in Bremen.

In unserem an sich so stolzen Gemeinwesen spüren wirimmer häufiger politische Wünsche, die soziale Marktwirt-schaft in wichtigen Bereichen wieder und immer stärkerdurch staatliche Obhut zu kontrollieren: von der Diskussionüber die Rekommunalisierung der Versorgungsnetze bis hinzur politischen Einflussnahme auf den Hafenumschlag. Wir haben uns in Deutschland seit den ausgehenden40er-Jahren des vorigen Jahrhunderts fast schon daran ge-wöhnt, die soziale Marktwirtschaft als selbstverständlich zubetrachten. Umfragen beispielsweise des Allensbach-Insti-tuts sprechen eine andere Sprache. Während die Daten desStatistischen Bundesamtes zeigen, dass sich in den zurücklie-genden Jahren an der tatsächlichen Sozialstruktur inDeutschland nichts Gravierendes verändert hat, sind fastzwei Drittel der Deutschen der Ansicht, die soziale Gerechtig-keit habe spürbar abgenommen. Parallel sind immer mehrBundesbürger der Auffassung, dass es ihnen persönlich ineinem Wirtschaftssystem besser ginge, das stärker vom Staatkontrolliert wird. In den neuen Bundesländern sind 42 Pro-zent der Menschen dieser Ansicht, in den alten Ländern im-merhin schon 36 Prozent. Wir als Unternehmerinnen und Un-ternehmer stehen in der Verantwortung, wenn wir daranetwas ändern wollen. Hier wird eine Logik erkennbar, der wir häufig in Debattenbeispielsweise über Sozial- und Familienpolitik begegnen:Man stellt fest, dass etwas nicht funktioniert und folgertdaraus, dass man noch mehr staatliche Leistungen benö-tigt. Das sind höchst bedenkliche Allmachtsphantasieneines alles lenken wollenden Staates. Selten hält jemandbeherzt dagegen und fragt sich, ob solche Eingriffe mögli-cherweise sinnlos oder gar schädlich sein könnten. Das Ge-genteil von gut ist gut gemeint – und in Bremen meinen wires bekanntlich immer besonders gut! Das war bei uns schon einmal anders. Das liegt aber weitzurück. So weit, dass man wieder zu seinem Tacitus greifenmuss. Dort ist im 35. Kapitel der Germania von den Chaukendie Rede – unseren Vorfahren hier in Nordwestdeutschland –,also sozusagen in der Metropolregion! Tacitus nennt sie das„vornehmste Volk unter den Germanen“, das seine Größe lie-ber durch Gerechtigkeit als durch Auseinandersetzungen er-halten wolle: „Der beste Beweis ihrer Tapferkeit und Stärkeist“, heißt es dort, „dass sie ihre überlegene Stellung nicht derBeeinträchtigung anderer verdanken.“ Wenn das kein Bei-spiel für Freiheit, Mut und Verantwortung ist! Das ist lange her, aber diese kurze Beschreibung deutetauf eine Denkhaltung hin, die ihre Stärke aus dem Miteinan-der, aus dem gemeinsamen Anpacken der Herausforderun-gen bezieht.

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Verehrte Gäste!Vor wenigen Wochen hat die erste Bremer Armutskonferenzstattgefunden. Man kann sicher darüber diskutieren, ob es ineinem reichen Land wie Deutschland überhaupt Armut imklassischen Sinne gibt, und natürlich werden die Statistikenso erstellt, damit die Dramatik verstärkt wird. Das soll nichtmein Thema sein, sondern ich spreche von relativer Armut,also im Vergleich zu anderen. Es wurde darüber diskutiert,dass die relative Armut in unserem Bundesland überdurch-schnittlich hoch ist und kontinuierlich zunimmt. Hauptthemain den Medien war die erschreckend große Kinderarmut, wo-nach fast jedes dritte Kind in Bremen durch Armut bedrohtsein soll. Gleichzeitig gibt es kein anderes Bundesland, indem das Bildungsergebnis der Kinder so sehr von deren Her-kunft abhängig ist wie in Bremen. In Bremen wohlgemerkt,das immerhin seit Gründung der Bundesrepublik durchgän-gig sozialdemokratisch regiert wird. Wie steht es mit der po-litischen Verantwortung der Bremer Politik angesichts die-ser desaströsen Ergebnisse von relativer Armut und Bil-dung? Gibt es da nicht einen Zusammenhang? Selbstverständlich wurden bei der Armutskonferenz Um-verteilungsansprüche gestellt; selbstverständlich wurden dieBehörden aufgefordert, mehr zu geben von dem, was sie bis-her gegen diese Armut tun. Und das ist – eben gerade in Bre-men – zugleich ein riesiges Missverständnis. Bei Armut und Bildung trägt unser Bundesland die roteLaterne. Das darf nicht die Begründung für noch mehr staat-liche Aktivität sein, sondern ist ein Symptom für Jahrzehntelange falsche staatliche Aktivität, die gerade nicht zu gutenErgebnissen führt! Besser ist die Stärkung von Chancen zurEigenverantwortung, denn nicht die Symptome müssen be-kämpft werden, sondern die Ursachen! Wir brauchen keinenFocus auf Umverteilung, sondern auf die Erzeugung vonSteuern durch die Stärkung der Wirtschaftskraft! Unser Ziel muss es sein, die in diesem Sinne von Armut be-drohten Kinder und Jugendlichen und ihre Eltern so zu stär-ken, dass sie aus der scheinbar endlosen Armutsspirale –auch der Bildungsarmutsspirale – herauskommen können.So, dass Freiheit und Eigenverantwortung ohne staatlicheObhut auch für sie eine wünschenswerte Option ist. Es gibtdazu einen Schlüssel, meine sehr verehrten Damen und Her-ren. Und dieser Schlüssel ist Bildung! Wir müssen die Dinge von Grund auf anpacken. Und sohaben wir das im Februar des vergangenen Jahres in unse-rem viel beachteten Grundsatzpapier „Chancen ergreifen –für eine bessere Bildung in Bremen“ deutlich gesagt:• Die bremische Bildungspolitik muss sich auf Schulqualitätund Integration als wichtige Schwerpunkte konzentrieren. • Bremen muss Bildung frühzeitig, verlässlich und auf ho-hem Qualitätsniveau favorisieren.

• Hierfür muss das Land insbesondere auch die Vorschulbil-dung ausbauen. Denn das ist die Grundlage für erfolgreicheschulische Bildung. Vorschulen und später Ganztagsschulenmüssen mit zusätzlichem Förderunterricht stattfinden. Not-wendig ist eine frühzeitige und durchgängig integrierteSprachförderung, die insbesondere Kindern mit Migrations-hintergrund hilft. Das Betreuungsgeld der CSU ist hier ein-deutig kontraproduktiv!• Wir müssen ausländische Wurzeln als Vorteil für unser Ge-meinwesen und unseren Wirtschaftsstandort verstehen, dennwir haben es hier vielfach mit jungen Leuten zu tun, die ganzbesondere Qualifikationen mit sich bringen: das Verständnisanderer Kulturen und Denkweisen, authentische Sprachkennt-nisse, wie sie in PISA-Studien üblicherweise keine Berücksich-tigung finden. Auch angesichts des drohenden Fachkräfte-mangels können wir auf diese Potenziale nicht verzichten.• Das Land muss mit einem Bildungsangebot an den Schu-len arbeiten, das motiviert und die Fähigkeiten der Kinder op-timal entwickelt. Denn nur auf diese Weise wird es gelingen,insbesondere den MINT-Bereich – also die Fächer Mathema-tik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik – zu stärkenund auch für Mädchen attraktiver zu machen. Als Handels-kammer haben wir uns daher im Herbst beispielsweise andem Projekt „Haus der kleinen Forscher“ beteiligt.• Und: Wir müssen der Berufsorientierung einen größeren Stel-lenwert als bisher einräumen. Daher werden wir uns als Kam-mer verstärkt darum kümmern, Unternehmer in die Schulen zubringen.

Meine Damen und Herren!Die Wirtschaft wird ihrer Verantwortung in der Berufsbil-dung seit Jahren gerecht! In Bremen erlebten wir immer neue, politisch motivierteVersuche, die Bildungsstrukturen zu verändern. Das ist glück-licherweise durch den parteiübergreifenden Schulkonsenszur Ruhe gekommen. Diesen Konsens müssen wir auch fürdie Zukunft ernst nehmen und beispielsweise an der Strukturaus Oberschulen und Gymnasien sowie privaten Schulen alsWettbewerbsalternativen festhalten. Die bildungspolitischeEnergie muss in Bremen künftig vor allem in die qualitati-ve Verbesserung der Arbeit im Unterricht und im direktenschulischen Umfeld fließen!

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Soviel zur Bildung. Das reicht aber lange nicht! Wir brau-chen gleichzeitig Beschäftigung für die armutsgefährdetenEltern, damit auch sie eigenverantwortlich ihr Leben gestal-ten können. Bei aller Liebe zu Fahrradwegen und Stadtoasendürfen wir nicht vergessen, dass Steuern nur durch Wirt-schaftskraft entstehen. Die Industrie darf am sechstgrößtenIndustriestandort nicht länger ausgebremst werden, nicht inBremen und auch nicht in Bremen-Nord, wo Industriejobs ge-rade für die Menschen aus Bremen-Nord auf dem Geländeder Baumwollkämmerei dringend gebraucht werden! Und wenn wir von politischer Energie sprechen, dannführt in diesen Tagen kein Weg an dem vorbei, was sich dieGroße Koalition im Bund in ihrem Koalitionsvertrag vorge-nommen hat. Man denke nur an die mit 75 Teilnehmernüppig besetzte Politikerrunde, die über die Große Koalitionverhandelt hat. Hier zeigte sich ein krasses Missverhältniszwischen Rekordgröße und Ergebnis. Frau Merkel hat dieWahl gewonnen, Herr Gabriel die Koalitionsgespräche. Esist doch wohl klar, dass wir die Zukunftsherausforderungenfür den Standort Deutschland nicht durch Mütterrenten,Pkw-Maut oder Betreuungsgeld meistern werden. Gerade dieMaut hat die Debatte dominiert. Das kann doch nur ein Ab-lenkungsmanöver gewesen sein: Haben wir keine anderenHerausforderungen? Offenbar dient hier der – staatliche –Mindestlohn für die deutsche Sozialdemokratie als zentralesAllheilmittel. Selbstverständlich kann man in einer Bewertung dieses185-seitigen Vertragstextes zig einzelne Themen auf ihreSinnhaftigkeit hin prüfen. Das hat der DIHK und haben alleanderen Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft natürlichunverzüglich getan:• Man kann über die Fehlanreize sprechen, die beispielswei-se durch die Einführung eines flächendeckenden Mindestloh-nes entstehen. Achtung! Durch den Mindestlohn wird derStaat zu einem Tarifpartner. Zukünftig könnten Gewerk-schaften, denen politische Streiks heute verboten sind, mitStreiks sachfremde Zusammenhänge bestreiken. Dieser sehrwichtige Zusammenhang scheint mir in der Diskussion unter-repräsentiert!• Man kann die falschen Anreize anführen, die durch dasBetreuungsgeld gesetzt werden. Es kann doch wohl nichtwahr sein, dass das Betreuungsgeld bei Familien mit Migra-tionshintergrund die notwendige sprachliche Integration ge-fährdet, mit all den sich ergeben negativen Konsequenzen.

• Man kann kritisieren, dass für die Energiewende keineüberzeugenden Wege aus der Kostenfalle aufgezeigt werden.• Man kann Mütterrente und Lebensleistungsrente als einVorhaben mit ungedeckten Schecks bezeichnen, für das dienächste Generation zahlen soll.• Man kann sich ganz generell daran reiben, dass zwar inden Ausbau von Infrastrukturen wie Straßen, Häfen oderBreitband investiert werden soll, insgesamt aber das vorhan-dene Geld vor allem in Soziales und weniger in Investitionenfließen soll. Das sind alles ernst zu nehmende Themen, die wir alsKammerorganisation über den DIHK umfassend kommen-tiert haben. Unterm Strich ist für mich die große Enttäu-schung dieses Koalitionsvertrages aber, dass er über diekleinen Karos hinaus wenig bietet:• Wo findet sich die Experimentier- und Innovationsfreudig-keit als Basis für unseren Wohlstand?• Wo ist der Mut zu „Veränderungen“? Besitzstandswah-rung ist das Gegenteil von Dynamik. In den Zusammenhang des Anpackens gehört ganz ent-scheidend auch die Frage der Reform des föderalen Finanz-systems in Deutschland. Man kann nicht sagen, dass sich derSenat in Bremen darum nicht kümmerte. Festhalten darfman aber schon, dass es die Handelskammer ist, die sich aufhohem wissenschaftlichen Niveau mit dieser wichtigen Zu-kunftsfrage auseinandersetzt und den Senat treibt. UnserePositionierung, die wir selbstredend in die bundesdeutscheDebatte einbringen, haben wir vor wenigen Wochen in unse-rem Positionspapier mit dem Titel „Bürgerföderalismus. EinKonzept zur Reform des föderalen Finanzausgleichs“ veröf-fentlicht. Und selbstverständlich ist auch die Landesregie-rung Adressat dieses Papiers. Was der Koalitionsvertrag für Deutschland bedeutet, istfür Bremen der Doppelhaushalt. Auch hier können wir – pa-rallel zum nationalen Koalitionsvertrag – kritisch für dieJahre 2014 und 2015 feststellen:• Die finanzpolitischen Planungen bergen erhebliche Risi-ken für Bremens Selbstbestimmung und verschlechtern unse-re Position für die nun anstehenden Gespräche zur föderalenFinanzreform. Im Grunde verlässt die Politik schon jetzt ohneviel Federlesens den Konsolidierungspfad. • An der Darstellung der Einnahmen und Ausgaben darf zuRecht gezweifelt werden, wenn man sieht, dass Einnahmensehr optimistisch geplant, Zinssteigerungen nicht kalkuliert,Tariferhöhungen nicht ausreichend berücksichtigt und Inves-titionen in eine wachsende Wirtschaftskraft erneut zurückge-fahren wurden. Investitionen zu senken, um Kosten zu spa-ren, ist so sinnvoll, wie die Uhr anzuhalten, um Zeit zu sparen!

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• Zweifel darf man hegen angesichts eines unzureichendenControllings und einer geringen Transparenz beispielsweisebei der Zusammensetzung der Personalkosten im Öffentli-chen Dienst.• Und man muss schon sagen, dass Frust aufkommen kann,wenn man – plakativ gesprochen – sieht, dass Bremen beiüberdurchschnittlich hohen Personalkosten für die Bürgerweit unterdurchschnittliche Leistungen erzielt – siehe auch inder Bildung! Realistisches Kostenmanagement – zum Bei-spiel bei den Bremer Kliniken, gegen die die Hamburger Elb-philharmonie finanziell gesehen ein Plattenbau ist: Fehlan-zeige. Der Wille zu generellen strukturellen Veränderungen inder Verwaltung: ebenso Fehlanzeige! Der Krankenstand in den Behörden bietet Stoff für bissigeKarikaturen. In der schulischen Bildung rangiert Bremen Jahrfür Jahr in sämtlichen einschlägigen Erhebungen auf denhintersten Plätzen, bis auf die berufliche Bildung, an der wirals Unternehmen auch maßgeblich beteiligt sind, und dieAusbildung an unseren Universitäten. Über all das kann man klagen. Wir sollten aber die Chau-ken – unsere Vorfahren in Sachen „Freiheit, Mut und Verant-wortung“ fest im Blick haben und uns im Interesse der Zu-kunft Bremens besser fragen, wie es unserem Bundesland ge-lingen kann:• die effizienteste und bürgerfreundlichste Verwaltung imVergleich der deutschen Bundesländer zu schaffen;• im Bildungsranking endlich entscheidend nach oben zukommen. Trotz der massiven Kritik unserer Handelskammer wurdeder Doppelhaushalt 2014/15 am 11. Dezember in der Bür-gerschaft beschlossen. Wir vermissen vor allem schmerzlichdie übergeordneten Ziele; wir sehen nicht, dass die Vielzahlder offenen Fragen als das verstanden würde, was sie ist:eine lupenreine Managementaufgabe! Stattdessen sehen wir ein Scheinsparen, das an denScheinriesen bei Jim Knopf erinnert: je näher man kommt,umso geringer erscheinen die Einsparungen. Bis auf die öf-fentlichen Investitionen steigen im Doppelhaushalt sämtli-che Ausgabenposten. Dieser Haushalt ist unambitioniertund blutleer! Er ist ein Dokument von praktizierter politi-scher Mutlosigkeit angesichts der großen Herausforderun-gen, vor denen wir stehen!

Wir sollten uns im Interesse der ZukunftBremens fragen, wie kann es unserem Bundeslandgelingen: die effizienteste und bürgerfreundlichsteVerwaltung im Vergleich der deutschen Bundes-länder zu schaffen und im Bildungsranking endlich entscheidend nach oben zu kommen.

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Er ist umso blutleerer, als auch die mittelfristige Finanz-planung des Landes im Grunde schon jetzt den selbst ge-steckten Konsolidierungspfad zu verlassen beginnt. Sie siehtvor, dass bereits im Jahr 2018 die dem Stabilitätsrat vorge-legte Konsolidierungszusage gebrochen wird. Damit setztdas Land 300 Millionen Euro an jährlicher Konsolidierungs-hilfe aufs Spiel. Diese Summe müsste dann auch noch amKreditmarkt aufgenommen werden. Wie rot muss die Karte des Stabilitätsrates eigentlich wer-den, bis der Senat handelt? Wo bleiben die grundlegendenVorstellungen für ein generelles Fitnessprogramm, mit demwir unser Bundesland zukunftsfest machen? Noch hat Bre-men die Freiheit, eigenverantwortlich zu agieren. Der Dop-pelhaushalt gefährdet die Selbstbestimmung in unverant-wortlicher Weise. Wenn die Bremer Politik ihrer Verantwor-tung nicht mutig gerecht wird, verlieren wir unsere Selbstbe-stimmung! Unverantwortliches Handeln – keine Freiheit! Wieder möchte ich Mandela zitieren: „It always seems im-possible until it is done!“ Lassen Sie uns für Bremen eine Vi-sion entwickeln, die auf unseren Stärken aufbaut. Stärkenwie– die Exzellenzuniversität, – die Jacobs University, – die Hochschulen in Bremen und Bremerhaven – sowie die Fraunhofer- und hochschulnahen Institute,– die Einbindung in eine leistungsfähige Metropolregion– und schließlich unsere Wirtschaft: mit hidden und weni-ger hidden Champions.Mit einem großen Potenzial an jungen Studierenden habenwir mit Blick auf eine der wichtigsten Ressourcen, dieDeutschland zu bieten hat, das Know-how in den Köpfen,eine außerordentliche Pole Position: Bremen ist die Stadtder Talente! Dies ist auch eine wichtige Basis für die nöti-gen Innovationen, die unseren Wirtschaftsstandort voran-bringen. In diesem Jahr wird die Handelskammer demThema Innovationen übrigens besonderen Raum geben. Die Vision könnte folgendermaßen aussehen – lassen Sieuns ruhig etwas träumen (lehnen Sie sich zurück!): Bremenschafft sich als „Stadt der Talente“ in den kommenden fünfJahren in einem Alle-Mann-Manöver die beste und effizien-teste aller bundesdeutschen Verwaltungen. Bremer Beamteund Angestellte im Öffentlichen Dienst sehen sich als Dienerder Bevölkerung und erhalten hohe Wertschätzung in Bevöl-kerung und Politik. Sie haben bei wenigen Krankheitstagendie Motivation, ihre Arbeit kontinuierlich zu verbessern und

den Bedürfnissen der Bürger und des Bundeslandes anzupas-sen. Und schließlich: Bremens Schülerinnen und Schüler wer-den immer besser. Klar, es hat einen großen deutschen Sozialdemokraten ge-geben, der für derartige Visionen den Arztbesuch angeratenhat. Als Unternehmerinnen und Unternehmer, zumal solche,die erfolgreich und durch erhebliche Anstrengungen dieKrise der zurückliegenden Jahre gemeistert haben, wissenwir: Wer sich solche Ziele nicht vornimmt, wird in absehbarerZeit nicht einmal in deren Nähe kommen. Oder mit Mandelagesprochen: „A winner is a dreamer that never gives up!“

Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Gäste!Es mag in diesem Zusammenhang wie der erhobene Zeige-finger wirken, wenn ich das Zusammengehen unserer Han-delskammer und der Industrie- und Handelskammer Bremer-haven zum 1. Januar 2016 als Beispiel für verantwortlichesHandeln in freier Selbstbestimmung erwähne. Selbstver-ständlich haben wir diesen Weg nicht eingeschlagen, um derLandesregierung zu zeigen: „Seht her, Synergien lassen sichin unserem Bundesland durchaus heben, wenn man sie nurentschlossen genug angeht.“ Nein, unsere Ausgangslage war eine andere. Wir arbeitenseit langem freundschaftlich in vielen Bereichen hervorra-gend zusammen. Im Grunde ist es im Interesse der bremi-schen Unternehmen nur konsequent, wenn wir jetzt darangehen, unsere bisherige, gut ein Jahrzehnt dauernde Zusam-menarbeit aus einem Guss zu gestalten. Wenn wir uns aufden Weg machen, künftig für die Wirtschaft in Bremen undBremerhaven mit einer gemeinsamen Stimme zu sprechen. Dass uns das gelungen ist, ist keineswegs selbstverständ-lich. Selbst bundesweit stellt der Zusammenschluss unse-rer beiden Kammern nach nur 18 Monaten Vorbereitungs-zeit ein Novum dar. Auch wenn Sie als Mitglieder der Witt-wen- und Statutenkasse nicht mehr alle aktiv im Plenum ver-treten sind, so werden Sie doch mitverfolgt haben, dass dasPlenum unserer Handelskammer und die Vollversammlungunserer Freunde in Bremerhaven in parallelen Sitzungen am21. August vergangenen Jahres die Bildung der gemeinsa-men Kammer für Bremen und Bremerhaven beschlossenhaben. Sie haben einem Vertrag über den Zusammenschlussund einer gemeinsamen Satzung zugestimmt: in Bremen ein-stimmig und in Bremerhaven mit großer Mehrheit. Ich will daher die Gelegenheit unserer heutigen Januarge-sellschaft nutzen, um mich bei allen an diesem historischenSchritt für unser Bundesland Beteiligten sehr herzlich zu be-danken. Wir haben in unterschiedlichsten Gruppen nicht

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immer reibungsfrei diskutiert – das wäre auch erstaunlich ge-wesen. Wir hatten aber zu jedem Zeitpunkt eine freund-schaftliche und konstruktive Gesprächsatmosphäre. Darüberfreue ich mich besonders. Und das war für mich auch in kri-tischeren Phasen immer die Triebfeder, weiter an diesemwichtigen Projekt zu arbeiten. Ich möchte mich insbesondere bei meinem Amtsvorgän-ger Otto Lamotte, bei Ingo Kramer sowie bei den beidenHauptgeschäftsführern Dr. Matthias Fonger und MichaelStark bedanken. Wir haben uns häufig spontan getroffen,um aktuelle Fragen rasch zu klären. Das war für alle ein er-heblicher zeitlicher Aufwand, der sich unterm Strich aber ge-lohnt hat. Das gilt auch für die Mitglieder unserer Präsidienin Bremen wie in Bremerhaven, die sich erheblich engagierthaben. Auch Ihnen allen herzlichen Dank dafür. Ganz besonders möchte ich in diesen Dank Sie, lieber HerrSeewald, einbeziehen. Als Vorsitzender Ihres Vorbereitungs-ausschusses waren und sind Sie in diese gute Entwicklungebenfalls seit langem intensiv eingebunden. Ich will das 13Tage nach Ihrem Amtsantritt als Präsident der IHK Bremer-haven ausdrücklich auch noch einmal mit meinen bestenGlückwünschen verbinden. Ich freue mich, dass uns gemeinsam dieser wichtigeSchritt in der Geschichte Bremens wie auch in der Geschichteder deutschen Kammerorganisation so gut gelungen ist!Wann hatten wir das schon, dass sich Bremen und Bremerha-ven gleichermaßen als Gewinner sehen konnten? Wir wollenuns jetzt daran machen, unsere bis 2016 formal noch ge-trennten Kammern Schritt für Schritt zusammenzuführen.Die beiden Geschäftsführungen haben in einer gemeinsa-men Klausurtagung besprochen, dass 2014 alle notwendi-gen Schritte in die Wege geleitet werden, um das Jahr 2015als Übungsjahr für die gemeinsame Kammer zu nutzen, diees ab dem 1. Januar 2016 dann geben wird. Das erste Plenum wird im Herbst 2015 noch formal ge-trennt in den beiden Kammerbezirken in Bremen und Bremer-haven gewählt. Im Vertrag über das Zusammengehen habenwir einvernehmlich festgehalten, dass die neue Handelskam-mer dauerhaft Standorte in Bremen und Bremerhaven unter-halten wird und der Hauptgeschäftsführer – mit Sitz in Bre-men – der uns bekannte hauptamtliche Chef unserer Han-delskammer sein wird. Und selbstverständlich werden wirgroßen Wert darauf legen, dass in Bremen wie auch in Bre-merhaven kompetente Ansprechpartner auf Führungsebenefür die Unternehmen zur Verfügung stehen sowie alle wich-tigen Dienstleistungen vorgehalten werden. Konkret vereinbart haben wir auch, dass es in Bremerha-ven – vergleichbar dem Unternehmensservice Bremen – eineAnlaufstelle geben wird, in der unbürokratisch eine Beratung

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zu allen Fragen der Betriebswirtschaft und Wirtschaftsförde-rung aus einer Hand angeboten wird. Wenn das nicht verant-wortlich für unsere Region gehandelt ist! Ich bin sicher, dass diese Bremer Entwicklung auch derMetropolregion Nordwest sehr zugute kommen wird. Die Me-tropolregion hat im vergangenen Jahr ebenfalls neue Wegeeingeschlagen, die nach einer Fülle von Aktivitäten in dennahezu sechs Jahren ihres Bestehens nun sicherlich zu einerneuen Stufe der Profilbildung führen werden.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Gäste!Zu all dem, was wir bisher erreichen konnten, möchte ichallen Mitgliedern unseres Plenums, den beratenden Stimmenaußerhalb dieses Gremiums und dem Hauptamt herzlich gra-tulieren. Wir haben noch viel vor uns, wir haben aber auchviel geschafft. Freiheit und Verantwortung! Gehen wir es mitOptimismus, Mut und Leidenschaft weiter an!

Die Januargesell-schaft ist eine Traditionsveranstaltungder Wittwen- und Statu-tenkasse, die sich aus denBeiträgen ihrer 145 Mitglieder finanziert. Die Kasse trägt die Kosten für Essen und Getränke der Januargesellschaft.

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300 Gäste aufder Neujahrsmatinee Kommunikationsfachleute, Kreative undMedienexperten aus der gesamten Me-tropolregion Nordwest treffen sich re-gelmäßig zum Jahresanfang im HausSchütting. Dieses Mal war es am 25. Ja-nuar wieder so weit: Rund 300 Gästewaren in die Handelskammer zur Neu-jahrsmatinee wel.come gekommen. Siezählt zu den größten Veranstaltungender Kreativ- und Medienbranche in Bre-men und dem Nordwesten. Veranstal-ter der mittlerweile 11. wel.come warendie Handelskammer selbst, der Marke-ting-Club Bremen, der Kommunikations-

Kammerspitzen: Appell an die PolitikDer Konjunkturausblick fiel gut aus, dieUnternehmen erwarten 2014 bessereGeschäfte. Die größten Sorgen bereitetder Bremer Wirtschaft gegenwärtig dieLandespolitik: Handelskammer-PräsesChristoph Weiss und Hans-ChristophSeewald, der neue Präsident der Indus-trie- und Handelskammer (IHK) Bre-merhaven, präsentierten der Öffentlich-keit Mitte Januar ihren gemeinsamenJahresbericht für das Jahr 2013. „DieWirtschaft läuft 2014 gut an”, sagtensie vor der Presse. „Jetzt müssen aberdie richtigen wirtschaftspolitischen Wei-chen gestellt werden, um den leichtenkonjunkturellen Aufwärtstrend zu stär-ken. Der Senat muss eine konkrete Vi-sion für die Zukunft entwickeln, um dieVielzahl der politischen Baustellen –von der Haushalts- bis zur Bildungspo-litik sinnvoll steuern zu können.” Bremen müsse die Rahmenbedin-gungen dafür schaffen, dass das Bun-desland für private Investitionen nochinteressanter wird. Dazu gehörten derAbbau von Bürokratie, konstante Stand-ortkosten sowie eine generell höhereWertschätzung der Wirtschaft als Ar-beitgeber. Ein erhebliches Risiko birgtnach Einschätzung der beiden Kam-mern der im Dezember verabschiedeteDoppelhaushalt 2014/2015 und diemittelfristige Finanzplanung. Präses

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KAMMERREPORT

Weiss und Präsident Seewald betonten:„Bremen muss jetzt seinen Ankündi-gungen Taten folgen lassen und die ge-planten Sparvorhaben in die Realitätumsetzen. Nur so können bis 2019 dieAnforderungen der Schuldenbremse er-füllt werden.” Wichtig seien eine umfas-sende Verwaltungsreform und Maßnah-men zur Stärkung der Wirtschaftskraft. Weiss und Seewald vermissen vor al-lem langfristige Entwicklungsperspekti-ven. Bremen sei eine Stadt der Talenteund das müsse in den Vordergrund ge-rückt werden. Die „Investition in Köpfe”sei die vordringlichste Aufgabe. VieleUnternehmen legten ihr Hauptaugen-

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(v.l.) Hans-Christoph Seewaldund Christoph Weiss

merk auf die Sicherung geeigneterFachkräfte. „Wir brauchen in den allge-meinbildenden Schulen eine qualitati-ve Verbesserung des Unterrichts undein deutlich höheres Lernniveau”, sag-ten Weiss und Seewald. Bildung müsseschon frühzeitig verlässlich und auf ho-hem Niveau erfolgen. Der Jahresbericht der beiden Kam-mern (er liegt dieser Zeitschrift bei) legtden Fokus auf vier große Themen: dieFöderalismusreform, die Bildungspoli-tik, die Offshore-Windenergie und diejüngst beschlossene Kammerfusion. n

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Wirtschaft trauert um Professor Heinrich FrickNur wenige Wochen vor der Voll-endung seines 82. Lebensjahres istam 6. Januar 2014 Professor Dr.Heinrich Frick verstorben. Derlangjährige Präsident des Verban-des der Freien Sparkassen gehörtedem Plenum der HandelskammerBremen in den Jahren 1984 und1985 sowie erneut in dem Zeit-raum von 1989 bis 1997 an. Prä-ses Christoph Weiss würdigte Frickals „eine wichtige Persönlichkeit,die weit über Bremen hinaus ge-wirkt hat.“ Der in Bethel bei Bielefeld ge-borene Jurist und Volkswirt warnach dem Studium bei unter-schiedlichen Kreditinstituten inDüsseldorf und Oldenburg in füh-renden Positionen tätig. 1969 wur-de er in den Vorstand der Sparkas-se Bremen berufen. Die UniversitätBremen hat ihn 1996 zum Hono-rarprofessor für das Fach Bankwirt-schaftslehre ernannt. Neben sei-nen beruflichen Aufgaben hat sichProfessor Frick stark für kulturelleund kirchliche Belange eingesetzt.Die Handelskammer wird ihm einehrendes Andenken bewahren.

…einem persönlichen Gespräch. Das ist für uns Spitzenbanking.

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verband Wirtschaftsraum Bremen, dieVereine bremen digitalmedia und KlubDialog sowie die Bremer Akademie fürKommunikation, Marketing und Me-dien. Den Festvortrag hielt Thor-ben Fa-sching, Leiter der Fachgruppe E-Com-merce des Bundesverbands DigitaleWirtschaft. Sein Thema: Wie kann sichder Handel das Internet zu Nutze ma-chen? Crossmediale Vermarktung, alsodie gezielte Verzahnung der Vertriebs-aktivitäten, ist nach Faschings Ansichtder Schlüssel zum Erfolg. Auf derwel.come präsentierten außerdem Un-ternehmen und Organisationen aus derMedien- und Kreativszene ihre Produk-te und Projekte. n

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KAMMERREPORT

VERANSTALTUNGEN DER HANDELSKAMMER BREMEN IM FEBRUAR UND MÄRZ 2014(AUSWAHL) Weitere aktuelle Informationen finden Sie in der Veranstaltungsdatenbank im Internet: www.handelskammer-bremen.de.

Existenzgründung/Unternehmensnachfolge

17.-27. März 18:00-20:30 Uhr Der Weg in die SelbstständigkeitWie werde ich Unternehmerin – wie werdeich Unternehmer? Welche Voraussetzungensind bei der Existenzgründung zu beachten?Was ist ein Businessplan? Wie kalkuliere ichmeine Kosten? Welche Pflichten muss ich er-füllen, wenn ich Personal beschäftige undwas möchte das Finanzamt von mir wissen?Diese und weitere Fragen werden in dem Existenzgründungsseminar „Der Weg in dieSelbstständigkeit“ der Handelskammer Bremen beantwortet. Referenten: Tania Neubauer, Ralf Brandt, Dr. Dorothee Lotz, Johannes Wolters , Ida Klipan, Jörg Jarchow,Susanna Suhlrie, André Dillinger, Arno Geerds.Die Gebühr beträgt 120,- Euro.

Bitte melden Sie sich an bei Petra Ripke-Höpfl, Telefon 0421 3637-236, [email protected]

12. März, 18:00-20:30 Uhr Der rechtssichere Online-AuftrittDas Internet bietet bei der Gründung unddem Aufbau eines Unternehmens vielfältigeund wachsende Chancen, Produkte oderDienstleistungen zu vermarkten und Kundenzu gewinnen. Hierbei sollten aber auch dierechtlichen Anforderungen eines Internet-auftritts nicht vernachlässigt werden. In diesem Workshop werden diese Anforderun-gen praxisnah aufgezeigt und Lösungsmög-lichkeiten vorgestellt. Der Workshop ist Teileiner Reihe, in der die B.E.G.IN Gründungs-leitstelle, der RKW Nord e. V. und die Han-delskammer Bremen u ber gründungs relevan-te Themen informieren – eine gute und ver-tiefende Ergänzung des Gründungsseminars der Handelskammer (Der Weg in die Selbst-ständigkeit). Referent ist Dr. Stephan Schenk,Kanzlei Dr. Schenk.

Bitte melden Sie sich an bei Grazyna Renzelmann, B.E.G.IN,Telefon 0421 323464-12, [email protected]

Mittelstandstreff

26. Februar, 12:30 Uhr Zeitarbeit: Kosten, Nutzen und RisikenReferentinnen sind die Rechtsanwältin Christiane Ordemann und Bettina Schiller,Teamworker Personaldienst GmbH

26. März, 12:30 Uhr Neuro: der neue Trend im ZeitmanagementReferent ist Matthias Köhnecke, k.brio training GmbH

Bitte melden Sie sich an bei Sabrina Gaartz, Telefon 0421 3637-231, [email protected]

Wirtschaft global

6. Februar, 16:30-18:00 Uhr Ländernetzwerk-Treffen: Afrika – Besuch der Afrika-Ausstellungdes Übersee-Museums

18. Februar, 10:00-12:00 Uhr Themennetzwerk-Treffen: Zoll- und Außenwirtschaftsrecht

27. Februar, 16:0-19:00 Uhr Ländernetzwerk-Treffen: Lateinamerika: Mercosur – neue Chancenin Brasilien und Uruguay ?Der Wirtschaftsblock Mercosur ist ein stra-tegisch wichtiger Partner fur Europa. Die Re-gion zieht jetzt nach wirtschaftlich schwieri-gen Zeiten wieder verstärkt Investoren an,die das riesige Entwicklungspotenzial dieserLänder, den Binnenmarkt und die reichenRohstoffvorkommen des Kontinents nutzenwollen. In Brasilien bieten die Bereiche Ener-gie- und Gesundheitsversorgung, IT, Logistikund Transport, Marketing, Tourismus und Infrastruktur kleinen und mittleren Unter-nehmen exzellente Möglichkeiten. Auch Uruguay strebt nach vorn. Konstantes Wirt-schaftswachstum und eine berechenbare Politik haben den Lebensstandard hier deut-lich gesteigert. Mit großen Infrastrukturpro-jekten will sich das Land als Tor zum Merco-sur positionieren. Welche Chancen könnensich daraus fur die norddeutsche Wirtschaftergeben? Referent ist Wagner Chugaste, Mer-cosur-Projektburo, Frankfurt/Main.

3. März, 9:00-17:00 Uhr Zoll-Seminar: Exportkontrollein der Praxis

11. März, 17:00-19:30 Uhr Ländernetzwerk-Treffen: Aktuelle wirt-schaftliche Lage und MarkterschließungChinas

Bitte melden Sie sich an: Andrea Goß, Telefon 0421 3637-244 [email protected]

Wirtschaft trifft Wissenschaft

13. Februar, 16:00-18:00 Uhr BIAS Bremer Institut für angewandte Strahltechnik„Wissen schafft Wirtschaft“: Diesem Leitsatzfolgend ist das BIAS Bremer Institut für ange-wandte Strahltechnik GmbH ein kompetenterund verlässlicher Partner für Forschung undEntwicklung im Bereich der Lasertechnik. Mit den beiden Geschäftsbereichen Material-bearbeitung und Bearbeitungssysteme sowieoptische Messtechnik und optoelektronischeSysteme entwickelt das Institut neue laser-basierte Technologien und Produkte. DasKompetenzzentrum Centr-Al bietet zusätzlicheine einzigartige Expertise zu Fragen desSchweißens von Aluminiumlegierungen undanderen modernen Leichtbauwerkstoffen.Das Treffen findet im BIAS in der Klagen-furter Straße 2, 28359 Bremen, statt.

Bitte melden Sie sich an bei Petra Ripke-Höpfl, Telefon 0421 3637-236, [email protected]

Medien im Blick

7. März, 10:00-16:00 Uhr Public Speaking – souverän kommunizierenFrei sprechen, souverän Wirkung erzielen,schnell und prägnant antworten, mit Kritikoder auch Störungen konstruktiv umgehen:Wer täglich in der Öffentlichkeit, vor Mitar-beitern, Kunden und Publikum steht, ist gefordert, sich und seine Positionen über-zeugend darzustellen. Wie Botschaften ver-mittelt, verstanden und erinnert werden,zeigt dieser Workshop. Teilnehmer lernen als Moderator, Redner oder Repräsentantmehr zu erreichen – vor Publikum, im Mee-ting wie auc h im Interview oder vor der Kamera. Das Training bietet eine praxisnaheEinführung, Aufzeichnung mit einem profes-sionellen Kamerateam, individuelle Analysenund transparente Vermittlung des „Hand-werkszeugs“ für einen erfolgreichen Medien-auftritt sowie Hintergrundinformationen, die eine optimale Vorbereitung erleichtern.Referent Matthias Hill, Hill Media

Bitte melden Sie sich an bei Nina Stampe, Te lefon 0421 3637-332,[email protected]

ANMELDUNG

Melden Sie sich imInternet an:

www.handelskammer-bremen.de.

INFOTHEK

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2.2014 Wirtschaft in Bremen | 21

DIE HANDELSKAMMER GRATULIERT ZUM JUBILÄUM

UNTERNEHMEN

50-jähriges Bestehenl Ost-Apotheke Inh. Apotheker Robin Stüdemann e. Kfm., gegründet 18. Februar 1964

25-jähriges Bestehenl Sigrid Eggerichs, gegründet 1. Februar 1989l Honselmann GmbH & Co. KG, gegründet 1. Februar 1989l PAVEL Garten- und Landschaftsbau GmbH, gegründet 1. Februar 1989l „Lyra“ Handelsges. mbH, gegründet 6. Februar 1989l Bremen-Hemelinger-Beteiligungsgesellschaft m.b.H., gegründet 8. Februar 1989l H+P TAX Management + Consulting GmbH, gegründet 15. Februar 1989

5 Vorträge: Rechte und Pflich-ten des GmbH-GeschäftsführersDer Geschäftsführer einer GmbH hatdie Aufgabe, mit seiner Arbeit den Er-folg des Unternehmens sicherzustellen.Zugleich muss er aber Steuerpflichtender GmbH erfüllen, für die Abführungvon Sozialversicherungsbeiträgen sor-gen, sich um ein geordnetes Rech-nungswesen kümmern und den gesetz-lich vorgeschriebenen Publizitätspflich-ten nachkommen. Das ist bei weitemkeine abschließende Aufzählung. DerGmbH-Geschäftsführer bewegt sich da-bei im Schnittfeld von Gesellschafts-recht und Arbeitsrecht, ist zugleich Or-gan und Vertreter der Gesellschaft, Ar-beitgeber und Arbeitnehmer. Ein Urteil des OLG Schleswig ausdem Jahr 2012 (OLG Schleswig, NZG2012, 104) zeigt exemplarisch, wieweit theoretisch zum Beispiel die Au-ßenhaftung des Geschäftsführers ge-hen kann und was die Gerichte be-schäftigt. Demnach machte der Käufer einesmangelhaft umgebauten Pick-Ups denGeschäftsführer des Autohauses per-sönlich verantwortlich und verlangteSchadensersatz nach § 823 Abs. 1BGB, also nicht auf vertraglicherGrundlage. Selbstverständlich ist derGeschäftsführer eines UnternehmensDritten gegenüber deliktisch verant-wortlich, wenn er selber – ob als Ge-schäftsführer oder nicht – unmittelbarhandelt und schuldhaft zum BeispielEigentum Dritter verletzt. Darum ginges hier aber nicht. Der Geschäftsführersollte nämlich auch dann verantwort-lich sein, wenn aus dem Unternehmenheraus pflichtwidrig gehandelt wurdeund er es schuldhaft nicht verhinderthat, zum Beispiel durch mangelhafteÜberwachung und vor allem durchmangelhafte Organisation im Unter-nehmen. Der Ansatzpunkt in diesemFall war eine möglicherweise mangel-hafte Ausgangskontrolle der Fahrzeu-ge auf sicherheitsrelevante Mängel.

Dieses Gericht konnte im Ergebnis kei-ne Garantenstellung als Geschäftsfüh-rer sehen. Allein das sicherheitsrelevan-te Teile verbaut würden, mache den Ge-schäftsführer eines Autohauses nichtzum Garanten hinsichtlich des Eigen-tums des Käufers. Auch wenn dieRechtsprechung offensichtlich bemühtist, die Außenhaftung (wie im geschil-derten Fall) von Geschäftsführern ein-zugrenzen und auch durch verschiede-ne Urteile der vergangenen Jahre zurInnenhaftung Klarheit zugunsten derGeschäftsführer geschaffen wurde, sobleibt doch die Erkenntnis: Geschäfts-führer sind gut beraten, ihre Pflichtenzu kennen, ihre eigenen Verträge vor-ausschauend zu regeln und immerwachsam zu sein. Deshalb greift die Handelskammerdas Thema in einer Vortragsreihe inden kommenden Wochen unter ver-schiedenen Blickwinkeln auf.

1. Der Geschäftsführer – Eine Position zwischen den Stühlen? 18. Februar, Dr. Daniela Pottschmidt, KPMG Rechtsanwalts- gesellschaft mbH

2. Der Anstellungsvertrag des GmbH-Geschäftsführers 18. März, Heike Ahrens-Kulenkampff, Dr. Stephanie Rettmann, Blaum Dettmers Rabstein3. Der GmbH-Geschäftsführer: sozialrechtliche Fragen und Betriebsrenten 25.März, Dr. Lars Hinrichs, KPMG Rechtsanwalts- gesellschaft mbH 4. Der GmbH-Geschäftsführer in der Funktion als Arbeitgeber und Arbeitnehmer 6. Mai, Julia Schön- feld, Göhmann5. Die persönliche (Durchgriffs-) Haftung des GmbH-Geschäfts- führers 3. Juni, Anja Siebenmor- gen-Kölle

Alle Vorträge finden in der Zeit von 16:00 bis18:00 Uhr in der Handelskammer statt.

Information/AnmeldungGabriele Murken, Telefon 0421 3637- 411, [email protected]; Ulrich Vogel, Telefon 0421 3637-412, [email protected]

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Im einzelnen führten Dr. ThomasNobel von der Deutschen GVZ-Gesell-schaft und Ralph Sandstedt von derGVZ Entwicklungsgesellschaft die fol-genden positiven Effekte des Ring-schlusses der A281 auf:• Pro Jahr könnten CO2-Emissionen inHöhe von mehr als 60.000 Tonnen ver-mieden werden.• Bei Pkw-Verkehren, die das Güterver-kehrszentrum (GVZ) ansteuern, habendie Autoren einen Freizeitgewinn von302.000 Zeitstunden pro Jahr errechnet.• Bei Lkw-Verkehren wiederum, diedas GVZ ansteuern, sind Zeitersparnis-se von bis zu zirka 106.500 Stundenpro Jahr möglich.• Auch wenn nur 30 Prozent der Pkwund Lkw auf dem Weg zum GVZ die We-serquerung nutzen würden, könntenmehr als 2,8 Millionen Liter Kraftstoffeingespart werden.• Eine verbesserte Anbindung an denöffentlichen Personennahverkehr hilftKraftstoff und Verkehrsaufkommen zureduzieren und sorgt für eine Attraktivi-tätssteigerung des GVZ bei den Be-schäftigten.• Die Quantifizierung der oben ge-nannten Effekte führt selbst nach vor-sichtiger Rechnung zu kumulierten Ein-sparpotenzialen von mindestens 7,2Millionen Euro pro Jahr. Es könnten aberauch, legt man ein anderes Szenario zu-grunde, gar bis zu 25 Millionen Eurowerden. n

mieden werden. „Die A 281 ist das auflange Sicht wichtigste Straßenbaupro-jekt in Bremen”, sagte Otto. „Doch nurein vollständiger Autobahnring mitdurchgehender A 281 von der A 1 biszur A 27 kann die wirtschaftlichen, ver-kehrspolitischen und umweltpolitischenErwartungen für Bremen erfüllen.” Einentscheidender Baustein sei die Weser-querung. Diese müsse jetzt schnellst-möglich umgesetzt werden, forderte Dr.Andreas Otto. Vier Gründe sprechen aus Sicht derHandelskammer für eine schnelle Rea-lisierung des Ringschlusses. Erst mitder Weserquerung können die von derA 281 erhofften Entlastungen in we-sentlichen Teilen des städtischen Ver-kehrsnetzes erreicht werden. Der Tun-nel ermöglicht konkrete Einsparpoten-ziale für Unternehmen und erhöht da-mit die Wettbewerbsfähigkeit Bremensals Wirtschaftsstandort. Gleichzeitigbringt die Weserquerung konkrete Vor-teile für die Umwelt und leistet einenBeitrag zur Erreichung der Klimaschutz-ziele. Zudem wird sie die Vernetzungder Räume beiderseits der Weser we-sentlich voranbringen.

ie Diskussion um die A 281 hateine gefährliche Schieflage: Zu-meist wird die Autobahn dabei

als Problem debattiert, ihre Rolle als„Problemlöser” aber gerät leicht in denHintergrund. Deshalb haben Handels-kammer, GVZ Entwicklungsgesellschaft(GVZe) und die Deutsche GVZ-Gesell-schaft (DGG) jetzt eine neue Studie vor-gelegt, die genau diesen Aspekt nachvorn stellt. Sie belegt die Chancen undPerspektiven des vollständigen Ring-schlusses empirisch und betont seinenStellenwert als wichtigen Baustein zurEntwicklung der Metropolregion Nord-west. „Dafür wollen wir werben”, sagteDr. Andreas Otto, Syndicus und Leiterdes Geschäftsbereichs Standortpolitik,Verkehr und Häfen der Handelskam-mer Bremen. Die A 281 kann Bremen bei der Be-wältigung der wachsenden Verkehrs-ströme helfen, so das Fazit der Studie.Bei einem vollständigen Ringschlussder A 281 könnten pro Jahr mehr als60.000 Tonnen an CO2-Emissionen ver-

22 | Wirtschaft in Bremen 2.2014

STANDORTBREMEN

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NEUE STUDIE ZUR A 281Autobahn-Ringschluss spart Zeit, Geld und Emissionen –Monetäres Einsparpotenzial liegt bei mindestens 7, 2 MillionenEuro – Schlüsselprojekt für die Metropolregion

Sie stellten die Studie vor: (v.l) Dr. Thomas Nobel (Deutsche GVZ-Gesellschaft)und Ralph Sandstedt(GVZ Entwicklungs-gesellschaft Bremen)

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2.2014 Wirtschaft in Bremen | 23

as Bremer LogistikunternehmenKieserling hat sich neu aufgestellt.

Die Holding trennte sich zum einen vonihrer passiven Beteiligung an der EKBContainer Logistik GmbH & Co KG undverkaufte ihren 50-Prozent-Anteil andie Bremer CTS Spedition GmbH. Zumanderen hat sie die auf Luft- und See-fracht spezialisierte Internationale Spe-dition A. Hegeler aus Bremen übernom-men. Damit setzt Unternehmenschef Mi-chael Müller weiter auf Internationa-lisierung. „Unser Markt besteht heutenicht mehr aus regionalen Transporten,sondern er besteht aus integrierten Lo-gistikdienstleistungen in den Wachs-tumsregionen der Welt.“ Dazu zählt Müller den MittlerenOsten, China, Indien und Nordamerika.Zusammen mit seinem langjährigenGeschäftspartner, dem Inder AbdulSameer Mohamed, hatte der Unterneh-mer Anfang 2013 die Compass Logis-tics International AG (CLI) mit Sitz inBremen gegründet und damit die Inter-nationalisierungsoffensive gestartet. „Kunden verlangen heute, dass ihreLogistikdienstleister mit der Expansionin neue, globale Märkte Schritt halten.“Unter dem Dach der CLI bündelt die

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Seefrachtbereich gewonnen hat. Nach-dem Kieserling in den Jahren 2010 bis

2012 mit dem Verlust einesGroßkunden aus der Geträn-keindustrie zu kämpfen hat-te, hat der Logistiker im ver-

gangenen Jahr wiederschwarze Zahlen ge-

schrieben. AmStammsitz Bre-

men hat das Unternehmen 18 Millio-nen Euro in den Bau eines zweiten,32.000 Quadratmeter großen Logistik-zentrums im Güterverkehrszentrum in-vestiert und 350 neue Arbeitsplätze ge-schaffen. Das Kieserling Logistik Cen-trum 2 wurde vor kurzem in Betrieb ge-nommen. Unter dem Dach derKieserling Holding befinden sich nunUnternehmen, die in in der Kontrakt-,Personal-, Speditions- und Transportlo-gistik aktiv sind sowie ein Spezial-dienstleister für internationale Gefahr-guttransporte. n

AG die Logistikdienstleistungen derKieserling-Gesellschaften mit dem in-ternationalen Transport- und Distri-butionsnetz des Gesellschaf-ters Compass Ocean Logis-tics, dessen Fokus im Mittle-ren Osten, in Asien undNordamerika liegt. DieGruppe vereint 35 Standor-te in 18 Länder und ist unteranderem für multinationaleUnternehmen aus der Öl- undGasindustrie, der Textil- undMöbelbranche, dem Anlagenbausowie für Kunden aus demFMCG-Bereich, beispiels-weise aus der Getränkeindustrie, aktiv.Das Umsatzvolumen der Gruppe liegtbei 145 Millionen Euro. Mehrheitsge-sellschafter von CLI ist Michael Müller. Die 50-Prozent-Beteiligung an derEKB Container Logistik stand im Zugeder Neuausrichtung zur Disposition.EKB erbringt Container-Zubringerdiens-te von den europäischen Seehäfen insHinterland. „Wir trennen uns von Ge-schäftsfeldern, die nicht im Zentrumunserer neuen Strategie stehen“, sagteMüller, der mit dem Verkauf Mittel fürstrategische Investitionen im Luft- und

Neue Struktur bei Kieserling

Michael Müller, vormals Vorstands-mitglied beim Kontraktlogistiker Fiege, ist seit Januar 2013 alleiniger Gesell-schafter der Kieserling Holding.

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Angaben der Einschätzungen in Prozentpunkten:gegenwärtige Geschäftslagezukünftige Geschäftslage

11,719,5

58,7

1,6

26,8

3,1

19,3

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-3,7

24 | Wirtschaft in Bremen 2.2014

STANDORTBREMEN

ie Handelskammer hat jetzt ihreWachstumsprognose für die bre-mische Konjunktur bestätigt.

Nach einem langsamen Aufholprozessim vergangenen Jahr wird die Wirt-schaft 2014 zügiger wachsen und anden bundesweiten Trend anschließen.Das zeigt die Umfrage zum Jahresbe-ginn bei 244 Betrieben aus verarbei-tendem Gewerbe, Handel und Dienst-leistungen. Der Geschäftsklimaindexaktuell mit 123 Punkten deutlich überdem langfristigen Durchschnittswertvon 106 Punkten. „Die bremische Wirtschaft ist in gu-ter Verfassung”, so Hauptgeschäftsfüh-rer Dr. Matthias Fonger. „Allerdings ha-ben sich die Personalplanungen gegen-über dem Herbst kaum verändert.Wichtig wird jetzt sein, dass die Unter-nehmen durch stabile wirtschaftspoliti-sche Rahmenbedingungen das Ver-trauen für weitere Investitionen erhal-ten, die sich auch positiv auf den Ar-beitsmarkt auswirken können.“ Die Zahl der Beschäftigten in derBremer Wirtschaft hat einen Rekord-stand erreicht; er wird sich 2014 aberkaum weiter verbessern. Impulse für die

Personal- und Investitionsnachfrageder Unternehmen kommen vor allemaus der Dienstleistungswirtschaft. Siezeigt sich mit überdurchschnittlich gu-tem Geschäftsklima und positiven Ge-schäftsaussichten in Topform. Wichti-ger Konjunkturmotor wird in den kom-menden Monaten der Export sein. Im-pulse kommen auch aus der Industrie. „Mit Sorge verfolgt die regionaleWirtschaft einige aktuellen Vorhabender Großen Koalition in Berlin”, so Fon-ger. „Zwar zielt die Bundesregierungmit ihrem EEG-Konzept grundsätzlichin die richtige Richtung, die Kosten derEnergiewende für Bürger und Wirt-schaft zu senken. Mit der nun ebenfallsgeplanten Belastung der Bestandsan-lagen zur Eigenstromerzeugung er-reicht sie aber das Gegenteil.” Viele An-lagen würden dadurch unrentabel, wasbesonders auch die mittelständischenIndustrieunternehmen treffen dürfte. Angesichts des demografischenWandels und des zunehmenden Fach-kräftemangels wirke die geplante Ren-te mit 63 kontraproduktiv. Um den Eng-pässen zu begegnen, müsse zudem inder Bildungspolitik stärker dafür ge-

sorgt werden, dass junge Menschen di-rekt nach ihrem Schulabschluss erfolg-reich in die Ausbildung starten können.Fonger begrüßte die Ausbildungsinitia-tive des Wirtschaftssenators, schuli-sche Übergangssysteme abzubauenund einen besseren Einstieg in die be-triebliche Ausbildung zu schaffen.

Die Branchen im Einzelnen

Die aktuelle Geschäftslage in den ein-zelnen Branchenzweigen der Industrieist uneinheitlich und reicht von einerbefriedigenden bis guten Einschät-zung. Die Geschäftserwartungen falleninsgesamt positiv aus. Die Industrie leis-tet auch in den kommenden Monatenwichtige Wachstumsbeiträge für dieWirtschaft, wird aber nicht mehr dasZugpferd für die Konjunktur sein. Das Baugewerbe bewertet seinederzeitige Geschäftslage überwiegendals befriedigend, insgesamt jedoch zu-rückhaltender als in den vorangegan-genen Quartalen. Die Unternehmender Grundstücks- und Wohnungswirt-schaft melden eine befriedigende bisgute Geschäftslage und erwarten 2014

Geschäftsklima verbessert sich leicht Konjunkturreport zum Jahresbeginn 2014: Handelskammer bestätigt Wachstumsprognose für 2014

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2.2014 Wirtschaft in Bremen | 25

dank stabiler Nachfrage gleichbleiben-de Geschäfte. Eine gute Geschäftslage verzeichnetder bremische Groß- und Außenhandel– sowohl im Binnengroßhandel alsauch im Im- und Export. Zugleich hatsich der Konjunkturausblick etwas ver-bessert. Die Konjunktur des Einzelhan-dels ist gespalten. Während die Waren-häuser unverändert befriedigende Ge-schäfte aufweisen, klagt der Fachein-zelhandel über nachlassende Nachfrage. Der Trend im Gastgewerbe gehtnach oben. Sowohl Hoteliers als auchGastronomen berichten über verbesser-te Erträge. Sorgen macht der Brancheallerdings zunehmend die Suche nachFachkräften. Das Geschäftsklima in derVerkehrs- und Logistikwirtschaft fälltmit 135 Punkten besser aus als imDurchschnitt der bremischen Wirt-schaft. Die Nachfrage der Unterneh-men nach Investitionen dürfte sich2014 deutlich beleben. Ebenfalls posi-tiv sind die Aussichten für den Arbeits-markt. Eine befriedigende bis gute aktuelleGeschäftslage und einen insgesamtverbesserten Geschäftsausblick meldetdas Kreditgewerbe. Das Geschäftskli-ma bewegt sich mit 142 Punkten auf ei-nem überdurchschnittlichen Niveau.Die unternehmens- und personenbezo-genen Dienstleistungsbetriebe meldeneine deutlich verbesserte Geschäftsla-ge. Der positive Geschäftstrend wirdsich 2014 fortsetzen. Jeder fünfte Be-trieb sieht verbesserten Geschäftenentgegen und das Geschäftsklima liegt

Bremische Hafenbilanzmit Licht und SchattenDie konjunkturelle Krise inner- und au-ßerhalb Europas hat Spuren in der bre-mischen Hafenbilanz hinterlassen. NachAngaben von Wirtschafts- und Häfen-senator Martin Günthner ist der Ge-samtumschlag an den Kajen nach demaußerordentlich hohen Wachstum dervergangenen Jahre 2013 voraussicht-lich von 84,0 auf 79,5 Millionen Ton-nen gesunken (- 5,4 Prozent). Währendder Containerumschlag zurückging, er-zielte der Autohafen Bremerhaven je-doch einen weiteren Jahresrekord. „Unsere Jahresbilanz fällt diesmaletwas bescheidener aus“, sagte Günth-ner. „Nachdem die bremischen Häfen2012 ihr bisher bestes Umschlagergeb-nis erzielt hatten, sind die wirtschaftli-chen Probleme in Teilen der Welt mitzeitlicher Verzögerung auf unsere bei-den Hafenstandorte durchgeschlagen.Wir sehen jetzt eine Entwicklung, dieunsere Konkurrenzhäfen schon vorhererlebt hatten.“ In der Containerlogistik erwartetder Senat ein Minus von 5,0 Prozent,die Umschlagmenge wird auf 5,8 Mil-

lionen TEU (2012: 6,1 Millionen TEU)geschätzt. 2014 werde der Seegüterum-schlag etwa die gleiche Größenord-nung erreichen wie 2013. Stabilisieresich die wirtschaftliche Lage in Europa,könnte das wichtige Wachstumsimpul-se für die bremischen Häfen bringen. Der Fahrzeugumschlag legte gegenden Trend zu. Im Oktober 2013 wurdeninsgesamt 215.000 Fahrzeuge geladenbzw. gelöscht – das beste Monatsergeb-nis in der Geschichte des größten euro-päischen Autohafens. Für das Gesamt-jahr 2013 rechnet der Häfensenatormit einen leichten Anstieg auf insgesamt2.196.000 Einheiten, rund 14.000 Fahr-zeuge mehr als 2012. Beim Gesamtstückgut (inklusiveContainer) wird die Umschlagleistung2013 auf 69,8 Millionen Tonnen ta-xiert. Das in der Box transportierteStückgut ist daran mit 61,8 MillionenTonnen beteiligt (- 5,1 Prozent), die nichtin Containern gestaute Stückgutla-dung mit 7,9 Millionen Tonnen (- 13Prozent). Das Minus im Massengutbe-reich (2013: 9,7 Millionen Tonnen)liegt bei geringen 0,3 Prozent. Insgesamt soll der Seegüterum-schlag laut Günthner mittelfristig deut-lich wachsen. Alle Umschlagprognosensähen ein kontinuierliches Wachstumvoraus. Oberste Priorität habe deshalbder Ausbau der Hafen-Hinterlandver-kehrsverbindungen. Die Bahnknotenim Norden – das sind Bremen, Ham-burg, Hannover – stießen an ihre Belas-tungsgrenzen. n

Hamburgs Bürgermeister OlafScholz (Bildmitte) war einer derEhrengäste des diesjährigen Eis-wettfestes. Vor dem Stiftungs-fest im Congress Centrum, dasein Rekordspendenergebnis er-brachte, besuchte der Regie-rungschef die Handelskammerund traf dort (v.r.) Präses Chris-toph Weiss, Antepräses und Eis-wettpräsident Dr. Patrick Wen-disch, Antepräses Otto Lamotteund Hauptgeschäftsführer Dr.Matthias Fonger.

Foto Frank Pusch

mit 135 Punkten deutlich über demDurchschnitt aller Branchen. Knapp je-des dritte Unternehmen plant, das Per-sonal aufzustocken. n

Den vollständigen Konjunkturreport finden Sie als PDF-Datei im Internet unter www.handelskammer-bremen.de.

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ommunale Kliniken stehen land-auf landab gehörig unter Druck.Fast die Hälfte schreibt rote Zah-

len, jede vierte ist von der Pleite be-droht. Auch die Gesundheit Nord (Ge-No) mit ihren vier kommunalen Kran-kenhäusern (Mitte, Ost, Nord, Links derWeser) ist ein Sanierungsfall. DieSchwächen liegen, das machte derBund der Steuerzahler Niedersachsenund Bremen (BdSt) jetzt deutlich, bei zuhohen Personalaufwendungen – imVergleich zum Markt und auch im Ver-gleich zu anderen kommunalen Häu-sern außerhalb Bremens. Hinzu kom-men hohe Zinsaufwendungen und eineniedrige Ertragskraft. Mit ihrem „Zu-kunftsplan 2017“ wollen Senat und Ge-No die wirtschaftliche Lage des Klinik-verbundes in den Griff bekommen. Einvom BdSt beauftragtes Gutachten desInstitute for healthcare business, eineTochter des Rheinisch-Westfälischen In-stituts für Wirtschaftsforschung (RWI),bemängelt allerdings, dass die Maß-nahmen bei weitem nicht ausreichen. In den Jahren 2012 und 2013 gabes im GeNo-Verbund Verluste von 34bzw. 32 Millionen Euro. Ohne Gegen-maßnahmen würden die Jahresverlusteaus dem operativen Geschäft und beiBerücksichtigung von Abschreibungen

und Zinsen im Jahr 2017 auf 67 Millio-nen Euro steigen. Summiert würden dieFinanzierungsdefizite von 2013 bis2017 insgesamt 257 Millionen Euroausmachen, so das Gutachten. Die Ver-luste der Vergangenheit haben bereitsjetzt erheblich an der Substanz gezehrt.Das Eigenkapital des Klinikverbundesist weitgehend aufgebraucht und dieVerschuldung hoch.

Sanierung ist zum Erfolg verdammt

Mit dem Sanierungsprogramm „Zu-kunftsplan 2017“ wollen Senat und Ge-No Kosten reduzieren und Erlöse stei-gern. So sollen Einkaufsaktivitäten ge-bündelt, Servicebereiche zentralisiert,Produkte standardisiert und Betriebs-abläufe optimiert werden. Um die Erlö-se zu heben, sollen die Auslastungbeim bestehenden Leistungsspektrumoptimiert und krankheitsbezogene Zen-tren gebildet werden. Es wird zudem ei-ne engere Vernetzung mit anderen Kli-niken und niedergelassenen Ärzten an-gestrebt. Neben diesen Eigenanstrengungensieht der Zukunftsplan umfangreicheHilfen aus der Steuerkasse vor. DieseHilfen belaufen sich allein bis 2017 auf

mehr als 250 Millionen Euro. Sie wer-den als direkte Finanzzuschüsse für ver-bleibende Verlustabdeckungen, Eigen-kapitalaufstockungen und die Über-nahme des Schuldendienstes für Klinik-kredite gewährt. Trotz der Sanierungsmaßnahmenund der Unterstützung durch allgemei-ne Haushaltsmittel rechnet die GeNoselbst nicht damit, dass der Klinikver-bund bis 2017 eine schwarze Null er-reicht. Es ist vielmehr von einer Unter-deckung von kumuliert 104 MillionenEuro auszugehen, wenn selbst die vomBundesgesetzgeber mittlerweile zusätz-lich beschlossenen Finanzhilfen für dieKrankenhäuser einbezogen werden, dieauch für Bremen eine gewisse Erleichte-rung bringen werden. BdSt und Gutachter sind jedoch derAuffassung, dass der Klinikverbundnicht zuletzt wegen seiner starkenMarktstellung und Größe sanierungsfä-hig ist. Die geplanten Maßnahmen zie-len in die richtige Richtung, reichen in-des nicht aus, um den Verbund finan-ziell so zu stabilisieren, dass er ab 2018ohne zusätzliche städtische Hilfen aus-kommt. Eine wesentliche Ursache hier-für sieht der BdSt in den von Senat undKlinikverbund festgelegten restriktivenRahmenbedingungen; sie würden ei-nen erfolgreichen Sanierungsprozesseher behindern. Dazu zählt die Absicht,vier Klinikstandorte unbedingt zu er-halten sowie auf Tarifabsenkungenund betriebsbedingte Kündigungen ge-nerell zu verzichten. Der Bund der Steu-erzahler fordert, diese Rahmenbedin-gungen auf den Prüfstand zu stellen. Der Einsatz von Steuergeldern in Hö-he von mehr als 250 Millionen Euro bis2017 stellt eine große Belastung fürBremens öffentliche Haushalte dar. DieSanierung der kommunalen Kliniken istdeshalb zum wirtschaftlichen Erfolgverdammt. Das hochverschuldete Bre-men darf sich ökonomischen Zwängennicht verweigern und an falschen Rah-menbedingungen festhalten. Senat und Bürgerschaft sollten, soder Bund der Steuerzahler, die gesamteBremer Krankenhauslandschaft (alsoauch die freien und gemeinnützigenKrankenhausträger) in den Blick neh-

26 | Wirtschaft in Bremen 2.2014

STANDORTBREMEN

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KLINIKVERBUND –EIN FASS OHNE BODEN?Der Bund der Steuerzahler hat den Zukunftsplan für Bremenskommunale Krankenhäuser analysiert und fordert ebenso wie dieHandelskammer einen harten Sanierungskurs.

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2.2014 Wirtschaft in Bremen | 27

der aufbau

der aufbauFORUM FÜR STADTENTWICKLUNG UND REGIONALPLANUNG

ANFORDERUNGEN AN DEN WOHNUNGSBAUANSGARIQUARTIER / NEUES HULSBERGÜBERSEESTADT / STANDESAMTDENKMALPFLEGEPREIS 2013

67. Jahrgang MÄRZ

13

Das Sprachrohr Bremer Bürger für die Entwicklung unserer Stadt.

Das aktiv Forum engagierter Bremer Bürger.

Wir fördern die städtebauliche Entwicklung im Verbund mit Umwelt, Natur und Denkmalschutz der Stadt Bremen und der Nachbargemeinden.

Wir geben neue Denkanstöße.

Wir skizzieren neue Bauprojekte.

Wir zeigen städtebauliche Alternativen auf.

Wir stellen aktuelle Bauprojekte vor.

Wir verbinden Politik, Wirtschaft und Verwaltung.

Wir sind eine gemeinnützig anerkannte Vereinigung.

Die Aufbaugemeinschaft Bremen e.V., Bremens erste Bürgerinitiative

Weil Bremen eine starke unabhängige städtebauliche Interessenvertretung braucht.

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www.aufbaugemeinschaft.de

men. Statt Subventionen zur Verlustab-deckung von kommunalen Häusern zugewähren, sollten notwendige Investi-tionen gefördert werden, um eine hoch-wertige medizinische Versorgung unab-hängig von der jeweiligen Trägerschaftder Häuser zu günstigen Kosten zu er-möglichen. Wettbewerbsverzerrungenauf dem bremischen Klinikmarkt müs-sen unterbleiben. Stattdessen plädiertder Steuerzahlerbund für sinnvolle Ko-operationen mit freien gemeinnützigenund privaten Krankenhäusern. Vorrangig ist es, so das Gutachten,die vier rechtlich selbstständigen Ein-zel-GmbHs für die jeweiligen Kranken-häuser aufzugeben. Die Entscheidungs-kompetenz für den kommunalen Klinik-verbund muss beim Management einereinzigen Gesellschaft liegen. Das bietetein erhebliches Potenzial für Kosten-senkungen.

Handelskammer: Sanierungist extrem wichtig„Die im Zukunftsplan 2017 vorgesehe-nen Sanierungsmaßnahmen reichenbei weitem nicht aus”, sagte Handels-kammerpräses Christoph Weiss. Auchwenn alle Annahmen des Plans einträ-fen, verbliebe 2017 ein jährliches Defi-zit von knapp 30 Millionen Euro. DerVerlustausgleich durch die öffentlicheHand würde den Haushalt dauerhaftbelasten. Das sei vor dem Hintergrundder Schuldenbremse nicht akzeptabel. Die Handelskammer fordert ebensowie der BdSt, die vier als GmbHs ge-führten Einzelhäuser in eine Einheits-gesellschaft zu überführen. „Eine er-folgreiche Sanierung der GeNo ist fürden Standort Bremen extrem wichtig”,so Weiss, „denn die finanziellen Schwie-rigkeiten des Konzerns belasten denohnehin schlecht aufgestellten Haus-halt Bremens erheblich.”

Die Kliniken dürfen nicht zum Fassohne Boden werden. Erschwert werdedie Sanierung durch die restriktivenRahmenbedingungen des Zukunftspla-nes, insbesodere in tarifrechtlicher Hin-sicht. Problematisch sei zudem die Ga-rantie für den Erhalt aller vier Standor-te mit zum Teil überschneidenden Lei-stungsangeboten. Die Handelskammerwarnt zugleich vor Wettbewerbsverzer-rungen: So ist die Stadt Bremen als Ge-sellschafterin der GeNo nicht nur fürden Erfolg der eigenen Gesellschaft zu-ständig, sondern als öffentliche Handfür die gesamtbremische Krankenhaus-versorgung. Bevor öffentliche Gelderfließen, sollte geprüft werden, ob Ein-richtungen in Bremen oder im UmlandLeistungen mit einem geringerem Res-sourcenaufwand anbieten können oderKooperationen mit privaten bzw. freiengemeinnützigen Krankenhäusern sinn-voll sind. n

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STANDORTBREMEN

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Neuer ESA-Auftrag für Betrieb und Nutzung der ISSAirbus Defence and Space, das frühereAstrium, wird auch weiterhin eineSchlüsselrolle für Betrieb und Nutzungder Internationalen Raumstation ISS(im Bild) spielen: Die europäische Welt-raumorganisation ESA hat das welt-weit zweitgrößte Raumfahrtunterneh-men damit beauftragt, als industrieller

Hauptauftragnehmer den Betrieb unddie Nutzung der europäischen Anteilean der ISS weiter zu führen. Der Auf-tragswert für den Zeitraum 2013 bis2014 beträgt einer Mitteilung zufolge195 Millionen Euro, 44 Millionen da-von für Ersatzteile sowie Entwicklun-gen zur Erhaltung und Verbesserungder Funktionen des europäischen Wis-senschaftslabors Columbus. Dieser Ver-trag ist laut einer Mitteilung Teil einerRahmenvereinbarung zwischen ESAund Airbus für die geplante Laufzeitder ISS bis 2020. Airbus Defence and Space führt seitnahezu zehn Jahren im Auftrag derESA die industriellen Betriebsaktivitä-ten für Europas ISS-Anteile. Das Unter-nehmen ist beispielsweise verantwort-lich für das Training der Astronautenfür die europäischen Elemente derRaumstation sowie für die Wartung, Er-satzteilbeschaffung und die notwendi-ge Logistik, um beispielsweise Colum-

bus in Betrieb zu halten. Im Mai 2014wird der deutsche ESA Astronaut Ale-xander Gerst zu seiner sechsmonatigenMission zur ISS aufbrechen. Auch erwurde durch Airbus-Instruktoren aufseine Arbeit in der ISS vorbereitet. DasRaumfahrtunternehmen kümmert sichzudem um Entwicklungen zur besserenFunktionalität des Labors und unter-stützt die Wissenschaftler bei der Ent-wicklung neuer Experimentanlagen.Darüber hinaus umfasst der Vertragauch den Datentransfer, die Kommuni-kationssysteme sowie die Wartung derBodenstationen. Die Airbus-Tochter führt als Haupt-auftragnehmer ein europäisches Kon-sortium von rund 40 Partnerunterneh-men aus den insgesamt zehn an der ISSbeteiligten europäischen Ländern fürden Service zur Nutzung der europäi-schen Anteile an der ISS. Ein weiterer si-gnifikanter Beitrag des Unternehmensist das Automatische Versorgungsfahr-zeug ATV. Unterdessen hat die amerikanischeRaumfahrtbehörde NASA mitgeteilt,die ISS bis mindestens 2024 weiterbe-treiben zu wollen. Die Obama-Adminis-tration hätte entsprechenden Planun-gen jetzt zugestimmt. Bislang war eineNutzung der Raumstation bis ins Jahr2020 vorgesehen. Ob alle ISS-Partnerbeim verlängerten Betrieb mitmachen,ist hingegen noch unklar. Derzeit kostet der Unterhalt der ISSrund 2,2 Milliarden Euro pro Jahr. „DieMöglichkeit, in der Erdumlaufbahn bis2024 zu forschen, eröffnet neue Aus-sichten, insbesondere was eine poten-ziell kommerzielle Nutzung betrifft,aber auch für den Raumtransport”, sag-te dazu der DLR-VorstandsvorsitzendeJohann-Dietrich Wörner.

18 neue Trägerraketen vom Typ Ariane 5 ECA Derweil haben Airbus Space and De-fence und Arianespace, die Nummereins im weltweiten Satellitenstartge-schäft, einen Vertrag über die Liefe-rung von 18 weiteren Trägerraketenvom Typ Ariane 5 ECA mit einem Auf-tragsvolumen von mehr als zwei Milliar-

den Euro unterzeichnet. Die jetzt be-stellten Ariane 5 ECA werden ab demJahr 2017 starten und zusätzlich zuden bereits 35 im Jahr 2009 bestelltenTrägerraketen gebaut. Die neuen Ariane 5 ECA haben lautMitteilung ein deutlich verbessertesPreis-/Leistungsverhältnis. „Diese wei-teren 18 Trägerraketen bedeuten einezusätzliche Auslastung über drei Jahreund sichern die Lieferung der Ariane 5

bis Ende 2019“, hieß es dazu. Airbus istHauptauftragnehmer der Ariane 5 seitdem Jahr 2003. Mit diesem Auftrag wächst die Zahlder Träger in der laufenden Ariane-5-Produktion auf 38 und garantiert denKunden des europäischen Startdienst-leisters Arianespace bis zum Ende die-ses Jahrzehnts die Fortführung derStartdienste im europäischen Raum-fahrtzentrum Kourou. Airbus liefert komplett integrierteund getestete Ariane-5-Trägerraketenan Arianespace in Kourou. Zudem istdas Unternehmen als alleiniger Haupt-auftragnehmer der Ariane 5 für dasManagement aller produktionsrelevan-ten Verträge der zwölf Partnernationendes Ariane-Programms verantwortlich.Arianespace hat aktuell Aufträge imWert von vier Milliarden Euro, das ent-spricht einer Produktionsauslastungvon mehr als drei Jahren. n

Airbus Defence and Space

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Landesbank-Baustelleals Wallfahrtsort So viel ist heute schon sicher: 2016wird ein ganz bemerkenswertes Jahr fürdie Bremer Wirtschaft. Es wird erstmalseine gemeinsame Handelskammer fürdas Land geben und es wird ein neuesGebäude der Bremer Landesbank ge-ben. Den Grundstein dafür haben dieVerantwortlichen jetzt gelegt. Der Neu-bau ist eine Aufgabe, die den Bankern„viel Respekt” abverlangt, denn die La-ge, so mitten in Bremen an historischerStelle, ist einmalig. Das machte Vertriebsvorstand Dr.Guido Brune bei der Grundsteinlegungdeutlich. Der Größe und Sensibilität derBauaufgabe waren sich die Bauherrendurchaus bewusst – Architekt Peter St.John aus London nahm mit einem Zie-gelstein sogar farblich Maß am Rat-haus –, von der Resonanz auf die Bau-stelle aber wurden sie regelrecht über-rollt. Was normalerweise Lärm, Dreck,Ärger und hitzige Debatten verursacht,das war hier ganz anders, das ähnelteeher einem Wallfahrtsort für Touristenund Einheimische: 32.000 TonnenSchutt, 80 Lkw am Tag ließen die Bau-stelle am Domshof zum Spektakel wer-den. Der Abriss zog die Zuschauer, dieMarktbesucher und die Bremer Sena-toren an den Fenstern des Gobelinzim-mers des Rathauses förmlich in ihrenBann, der Baggerfahrer schuf sich ei-nen eigenen Fanclub. Das Abrissunter-nehmen hat ganze Arbeit geleistet.

Rechtsextremismus am ArbeitsplatzDas Landesberatungsnetzwerk pro ak-tiv gegen rechts – Mobile Beratung inBremen und Bremerhaven hat jetzt eineBroschüre über rechtsextremeGefährdung am Arbeitsplatzveröffentlicht. Sie trägt den Ti-tel „Aufdecken!” und infor-miert auf 24 Seiten über denUmgang mit Fremdenfeind-lichkeit, Rassismus und Rechts-extremismus in der Arbeits-welt. Die kostenlose Publika-tion richter sich an Arbeitneh-mer und Arbeitgeber. NebenInterviews und Reportagenmit Betroffenen gibt die Bro-schüre rechtliche Hinweisezum Umgang mit Diskriminierungs-erfahrungen und rechtsextremen Mit-arbeitern. „Bei unserem Beratungsteam häuf-ten sich Anfragen aus der Arbeitswelt”,sagte Nisrin Rayan, Landeskoordinato-rin von pro aktiv gegen rechts. DasTeam bietet Beschäftigten wie Betrie-ben Unterstützung beim Umgang mitrechtsextremistischem Verhalten am Ar-beitsplatz. In einem Unternehmen wur-de beispielsweise eine nachhaltigeStrategie zur Prävention gegen rechts-extreme Tendenzen in der Arbeitneh-merschaft eingeführt. pro aktiv gegenrechts geht von einer hohen Dunkelzif-fer bezüglich Fremdenfeindlichkeit undRassismus am Arbeitsplatz aus. n

www.pro-aktiv-gegen-rechts.bremen.de

Jetzt ist der Hochbau am Zug, dasriesige, am Domshof klaffende Baulochmit Stahl und Beton zu füllen und derstehengebliebenen, historischen Fassa-de neuen Halt zu geben – und man darfauf ähnlich spektakuläre Bilder ge-spannt sein. Denn der Entwurf des Lon-doner Büros Caruso St. John Architecswird sehr geschätzt, wird gar europa-weit beachtet. Er sei „weder gekünsteltnoch laut”, sagte Brune, sondern eigen-ständig und modern, mit Augenmaß,souveräner Selbstverständlichkeit undeigener Formensprache. Das neueHaus muss neben dem WeltkulturerbeRathaus bestehen und sich dabei dochzurücknehmen. Drei Untergeschosseund sechs Obergeschosse, durch die450 Kilometer Kabel ver-legt werden, werden sichzu einem Gebäude ver-dichten, das „nicht nur fürdie Bank, sondern für alleBremer da sein wird, soder Architekt. „Es ist einPrivileg, hier bauen zudürfen”, sagte Peter St.John. Die Professionalitätund Toughness, mit derdas geschieht, nötigtauch Finanzsenatorin Ka-roline Linnert großen Re-spekt ab. (cb) n

(v.l.) Heinrich Engelken, Dr. Stephan-Andreas Kaulvers, GünterSchattmaier, Karoline Linnert, Dr. Guido Brune und Peter St. John

Johann Osmers GmbH & Co. KGAuf der Höhe 4 I 28357 BremenTel. (0421) 871 66 - 0Fax (0421) 871 66 - 27www.johann-osmers.de

NEUE ADRESSE AB JUNI 2009

Anlagen- und GebäudetechnikPlanung I Ausführung I Service

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nter dem Motto „Logistik macht'smöglich“ findet am 10. April zum

siebten Mal der Tag der Logistik statt.Seit 2008 stößt der deutschlandweiteAktionstag auf große Resonanz; 2013brachte er rund 36.000 Besucher beiknapp 400 Veranstaltungen (im Bild:Logistiktag bei der Firma Neukirch) aufdie Spur logistischer Lösungen und Leis-tungen. Das Konzept: Unternehmen,Organisationen und Bildungseinrich-tungen ermöglichen der breiten Öffent-lichkeit Blicke hinter die Kulissen underläutern logistische Abläufe und Tä-tigkeiten. Auf diese Weise bietet der Tag derLogistik Unternehmen aus Industrie,Handel und Dienstleistung, Organisa-tionen und Bildungseinrichtungen dieMöglichkeit, sich öffentlich zu präsen-tieren und ihre Logistik vorzustellen.Besucher können unter anderem beiBetriebsführungen, Vorträgen, Planspie-len oder Ausstellungen Einblicke in un-terschiedliche logistische Arbeitsberei-che bekommen. Auch für junge Men-schen, die vor der Berufs- und Studien-

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METROPOLREGION

wahl stehen, lohnt es sich, sich über be-rufliche Chancen in der Logistik zu in-formieren. Angesichts des demografischen Wan-dels hat sich der Tag der Logistik vor al-lem in den vergangenen drei Jahren alshervorragendes Instrument bei der Job-suche und der Personalakquise erwie-sen. Schüler, Studierende oder Querein-steiger aus anderen wirtschaftlichenBereichen können auch am 10. Aprilwieder unkompliziert Kontakt zu inter-essanten Unternehmen aufnehmen –oder sich über Studiengänge mitSchwerpunkt Logistik informieren. Die geplanten Veranstaltungen wer-den auf der Webseite www.tag-der-logis-tik.de veröffentlicht. Dort können Un-ternehmen, Bildungseinrichtungen, Ver-eine und Verbände sowie Organisatio-nen aus dem Wirtschaftsbereich Logis-tik ihre Veranstaltungen einstellen. ZurUnterstützung sind im Downloadbe-reich zahlreiche Dokumente hinterlegt,die die teilnehmenden Unternehmenzur Vorbereitung und Durchführung ih-rer Veranstaltung verwenden können. n

NTB nimmt Öko-Carrier in BetriebNorth Sea Terminal Bremerhaven hateinen weiteren Van Carrier der neuenGeneration von TEREX in Betrieb ge-nommen. „Die neuen Van Carrier sindeine große Investition in unsere Zu-kunft”, sagt NTB-Geschäftsführer JanGelderland. „Sie sind auch ein Fort-schritt in Bezug auf die CO2-Emissio-nen. Sie reduzieren die NOx Emissionenum 50 Prozent.” Die Umwelt spielt beiden Entscheidungen des Unterneh-mens eine große Rolle. „Wir haben hartan der Umweltzertifizierung nach ISO50001 gearbeitet”, so Gelderland. „Esist eine große Anerkennung für unserUnternehmen und die geleistete Ar-beit.“ Die Reduzierung von Emissionensei ein herausragendes Kriterium beim

7. Tag der Logistik: 10. April InformationRegina Brüning, Projektleiterin Tag der Logistik,Telefon 0421 173-8445, [email protected],www.bvl.dewww.tag-der-logistik.de.

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Kauf der TEREX Van Carrier gewesen.„Wir haben eine Win-Win-Situation: Wirtun etwas für die Umwelt und sparengleichzeitig Kraftstoff. Weiterhin ha-ben die Carrier eine sehr geringe Ge-räuschentwicklung”, so Gelderland. ImJahr 2013 habe North Sea Terminal Bre-merhaven mehr als 3.300.000 TEU um-geschlagen. Bis Ende Januar werdeNTB insgesamt 16 neue TEREX Carrierin der Flotte von 90 Van Carriern ha-ben. Gelderland sieht das Unterneh-men für die Zukunft gut gerüstet. n

Tourismuswirtschaft optimistischDie norddeutsche Tourismusbranchehat nach dem guten Sommer 2013 ei-ne positive Bilanz gezogen. Sowohl dasnorddeutsche Gastgewerbe als auchdie Reisewirtschaft verzeichneten eineSteigerung des Konjunkturklimainde-xes. Mit Blick auf die bevorstehendeSaison rechnet der überwiegende Teilder Betriebe mit einer gleichbleiben-den Geschäftslage, wobei die Betriebeder Reisewirtschaft positiver in die Zu-kunft schauen als die des Gastgewer-bes. Zu diesem Ergebnis kommt der ak-tuelle Konjunkturbericht Tourismus derIHK Nord. Dieser wertet die Antwortenvon rund 1.200 Unternehmen der Tou-rismusbranche innerhalb der in der IHKNord zusammengeschlossenen nord-

deutschen Industrie- und Handelskam-mern für den Berichtszeitraum Mai bisOktober 2013 aus. n

Abschlusskonferenz von nordwest2050Am 24. und 25. Februar findet in Bre-men die internationale Abschlusskon-ferenz des vom Bund geförderten For-schungsprojekts nordwest2050 (KLIM-ZUG) statt. Gemeinsam mit vielen Un-ternehmenspartnern und Institutionenwurden in den drei Clustern Energie-wirtschaft, Ernährungs- und Landwirt-schaft und Hafenwirtschaft/Logistiksowie dem Bereich Governance in derRegion Projekte zum Umgang mit demKlimawandel durchgeführt. Auf derKonferenz berichten die Akteure überihre Erfahrungen und Lösungsmöglich-keiten zur Bewältigung der Folgen desKlimawandels. nwww.clarr2014.nordwest2050.de

Jobmesse zukunfts-energien nordwest Am 21. und 22. März öffnet die zu-kunftsenergien nordwest – Deutsch-lands größte Job- und Bildungsmessefür erneuerbare Energien und Energie-effizienz – zum fünften Mal ihre Tore inder Weser-Ems-Halle in Oldenburg. Alszentrale Karriereplattform in diesemSegment bietet die Messe für Unter-nehmen und Bildungsanbieter derBranche die Möglichkeit, fachspezifi-sches Personal zu finden. Erwartet wer-den 70 bis 80 Aussteller, rund 4.000Besucher und mehrere hundert Stellen-angebote. Jobsuchende und Interessierte ha-ben die Möglichkeit, die Personalent-scheider direkt am Messestand zu tref-fen oder die Angebote des Rahmenpro-gramms zu nutzen und sich in Bran-chenworkshops, Vorträgen und Exkur-sionen über ihre Berufschancen undKarrieremöglichkeiten in den erneuer-baren Energien und der Energieeffi-zienz zu informieren. Die zukunftsener-gien nordwest wird veranstaltet von der

Gert Stuke ist neuerNIHK-PräsidentDer Niedersächsische Industrie- undHandelskammertag (NIHK) hat einenneuen Präsidenten. Gert Stuke, Präsi-dent der Oldenburgischen IHK, hat tur-nusgemäß das Amt für die Jahre 2014und 2015 übernommen. Der Geschäfts-führer der Ekom GmbH in Cloppenburgfolgt auf Wilhelm-A. Brü-ning, Präsident der IHKfür Ostfriesland und Pa-penburg, der dem NIHKin den vergangenen zweiJahren vorgestanden hat. Als eines seiner zentra-len Anliegen bezeichnetStuke den Ausbau derVerkehrsinfrastruktur, da-mit Niedersachsen seinePosition als Logistikdreh-scheibe und Transitlandhalten und den wachsenden Güterver-kehr auch künftig bewältigen könne.Weitere Aufgaben sieht er in der Au-ßenwirtschaftsförderung, bei der Ener-giewende und in der Sicherung derdualen Ausbildung. Die Oldenburgische IHK stellt zu-gleich auch den neuen NIHK-Hauptge-schäftsführer: Joachim Peters ist damitNachfolger von Torsten Slink. Die Lei-tung der NIHK-Geschäftsstelle in Han-nover verbleibt bei Solveig A. Niemann. Der NIHK ist die Landesarbeitsge-meinschaft der IHKn in Emden, Lüne-burg, Oldenburg, Osnabrück und Stademit insgesamt rund 265.000 Mitglieds-unternehmen. Er vertritt die gemeinsa-men Interessen der gewerblichen Wirt-schaft in weiten Teilen Niedersachsensgegenüber der Politik und anderen In-stitutionen. n

Carl von Ossietzky Universität Olden-burg und ForWind – Zentrum für Wind-energieforschung der Universitäten Ol-denburg, Bremen und Hannover. n

www.zukunftsenergien-nordwest.de

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ZUKUNFTBILDUNG

in Abitur ist ein Abitur ist ein Abi-tur ist ein Abitur – und berechtigtnatürlich zum Hochschulstudi-

um. An den Gymnasien im Land Bre-men kann man es ablegen und an dengymnasialen Oberstufen. Aber danngibt es auch noch den Weg über die be-ruflichen Gymnasien, eine spannendeund vielversprechende Variante, den ei-genen Bildungsweg zu gestalten undsich zu orientieren. Wer dort das Abiturmacht, kann später jedes beliebigeFach studieren, jeden beliebigen Beruferlernen. Aber zugleich weiß er schonganz gut Bescheid in einem bestimm-ten, seinen Neigungen entsprechendenBerufsfeld. Spezielle Leistungskurse kom-men den eigenen Interessen entgegen,seien sie nun technischer, künstleri-scher, sozialer, wirtschaftlicher odernaturwissenschaftlicher Art. In Baden-Württemberg und in Rhein-land-Pfalz können berufliche Gymnasienauf eine lange Geschichte zurückbli-cken. Seit 2002 ist auch im BundeslandBremen nach und nach diese Schul-form aufgebaut worden, mittlerweilegibt es sechs berufliche Gymnasien.946 Jugendliche besuchen sie zurzeit,das sind etwa 13 Prozent der rund7.200 (gymnasialen) Oberstufenschü-lerinnen und -schüler in Bremen. Dieberuflichen Gymnasien stellen eine be-sondere Verbindung von Allgemeinbil-dung und beruflicher Praxis dar. „DasGute an dem Profil ist, dass Jugendli-che dieses zielgerichtet und ihrer Nei-gung entsprechend belegen können“,sagt Regine Dehnbostel, Leistungs-fachlehrerin und Kammermitglied derArchitektenkammer Bremen, die denBildungsplan für das Profil Architekturund Bautechnik mitentwickelt hat.

Wie arbeiten berufliche Gymnasien? Alle gymnasialen Oberstufen im LandBremen gliedern sich in die Einfüh-rungsphase (1. Jahr der Oberstufe) unddie Qualifikationsphase (2. und 3.Jahr). Am Ende steht das Abitur, die all-gemeine Hochschulreife. Mit der An-

meldung für die Oberstufe wählen dieSchüler ein Profil als Schwerpunkt. Beidiesen Profilen unterscheiden sich diegymnasialen Oberstufen an den durch-gängigen Gymnasien, an den Schulzen-tren und die beruflichen Gymnasien.Bei allen anderen Fächern und Anfor-derungen folgen sie identischen Lehr-plänen, und alle nehmen am für allegleichen Zentralabitur teil. Die Profile der beruflichen Gymna-sien orientieren sich an Berufsfeldern,sie bereiten aber nicht auf einzelne Be-rufe vor. Großen Stellenwert haben über-fachliche Schlüsselqualifikationen: me-thodisches Arbeiten, Teamarbeit, Pro-jektarbeit und mehr. Dieser Ansatz wird

durch die verstärkte praktische Arbeitgestützt und zeigt sich konkret im KursFachpraxis. Auch wenn mit dem Abiturdie allgemeine Hochschulreife erwor-ben wird: Nützlich und vorteilhaft ist esnatürlich, wenn man Studium oder Be-rufsausbildung an den Profilfächernorientiert. Den beruflichen Gymnasien ge-meinsam ist zudem, dass alle Schülermindestens in Grundkursen in wirt-schaftlichen und informationstechni-schen Inhalten geschult werden. Dassind Grundkenntnisse, die für jedes Stu-dium, für jede Ausbildung und jedenBeruf benötigt werden. Auch in diesenKursen spielen Praxisbezüge eine be-sondere Rolle. Alle Schüler nehmen zu-dem an einem Praktikum teil.

Ein berufliches Gymnasium besuchenkann, wer in die Einführungsphase dergymnasialen Oberstufe versetzt wor-den ist oder die Real- und Gesamtschu-le bzw. eine Berufsfachschule abge-schlossen hat. Schüler mit qualifizierterFachhochschulreife können in die Qua-lifikationsphase eintreten. Weiterhin be-stehen für Realschüler mit abgeschlos-sener Berufsausbildung besondereMöglichkeiten. Die Schulen bieten jeweils eigene In-formationsabende und Hospitationsta-ge an. (Quelle: www.bgy-bremen.de)

DAS ABITUR MIT EINEMGEWISSEN EXTRA In Bremen gibt es sechs berufliche Gymnasien mit insgesamt 15Profilen. Ihr besonderes Merkmal: Sie haben einen starken Praxis-bezug in den Leistungskursen.

Fotos Jörg Sarbach, Handelskammer

Mechatronik-Leistungskurs amBeruflichen Gymnasium Technik

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BGy ErnährungDas Berufliche Gymnasium für Ernäh-rung befindet sich am SchulzentrumRübekamp. Es hat zwei Profile: Ernäh-rung und Lebensmittel-/Biotechnolo-gie. Damit vermittelt es naturwissen-schaftlich interessierten Schülern einegute Grundlage für Studiengänge wieErnährungswissenschaften, Ernährungs-medizin, Naturwissenschaften, Lebens-mittelchemie, für Ingenieurstudiengän-ge der Lebensmittel- und Biotechnolo-gie bzw. Life Sciences sowie entspre-chende Lehramtsstudiengänge und fürAusbildungsberufe in der Lebensmittel-industrie, in biologisch-technischen La-boren, in der Verbraucher- und Ernäh-rungsberatung, in der Gastronomie, inKrankenhäusern und Sanatorien undmehr.

Schulzentrum Am Rübekamp, Rübekamp 37-39,28219 Bremen, Telefon 0421 361-14700,www.ruebekamp.de

BGy Wirtschaft Das berufliche Gymnasium Wirtschaftgehört zum Schulzentrum Grenzstraße(in Bremerhaven gibt es ebenfalls einBGW) und besteht bereits seit dem Jahr2000. Es hat sich aus dem 1974 ge-gründeten Bremer Wirtschaftsgymnasi-um entwickelt. Der Schwerpunkt liegtbei wirtschaftlichen Themen, bei Infor-matik und Recht. Hier schnuppern dieSchüler an dem, was Betriebe am Lau-fen hält, nämlich Betriebs- und Volks-wirtschaft, Rechnungswesen, Recht.Und sie erwerben Computerkenntnisseund viel von dem, was man braucht, da-mit man versteht, wie die Wirtschaftfunktioniert, welche Bedeutung dasRecht hat und wie man Computer klugeinsetzt. Die meisten der Abiturienten studie-ren Wirtschaft, Informatik, Internatio-nales Management, Logistik oder Jura.Oder sie wechseln in Berufsausbildun-gen wie die des Industrie- oder Bank-kaufmanns, Fachinformatikers, Rechts-beraters oder Polizisten. Man bekommtauch, sagt die Schule, die Basis für Be-

rufe wie Journalismus, Wirtschaftsinge-nieurwesen und mehr. Manch einer stu-diert dann Literaturwissenschaften oderPsychologie oder Medizin oder wirdLehrer. Das berufliche GymnasiumWirtschaft bietet drei Profile an: Be-triebswirtschaft, Wirtschaftsinformatikund Recht. „Wir pflegen Kooperationen im Pro-fil Recht mit der Universität Bremen“,heißt es auf der Schulwebsite, „und imProfil Wirtschaftsinformatik mit dem

Technologie-Zentrum Informatik undInformationstechnik an der Uni Bre-men sowie der Hochschule Bremen.Das Profil Betriebswirtschaft profitiertvon vielen Kontakten zu Unternehmen.“

Schulzentrum Grenzstraße, Grenzstraße 90,28217 Bremen, Telefon 0421 361-5637, www.sz-grenzstrasse.de

» Informationsdefizite abbauenDr. Matthias Fonger, Hauptgeschäftsführer derHandelskammer Bremen über den Stellenwert der beruflichenGymnasien

Welche Bedeutung misst die Wirtschaft den beruflichen Gymnasien zu?Wir betrachten sie als eine Bereicherung der Bil-dungslandschaft, denn sie verknüpfen das klassi-sche Abitur mit wirtschaftsnahen Schwerpunktfel-dern. Die Kombination aus gewisser fachlicher Spe-zialisierung mit Praxisbezug und dem Erwerb einesVollabiturs, was den Jugendlichen weiterhin das gesamte Angebot an möglichen Studienfächern offenhält, ist sehr überzeugend. Es ist eine Win-Win-Situation. Die Jugendlichen haben einen klaren

Vorteil, weil es ihr späteres Studium in dem spezifischen Schwerpunktfelderleichtert oder sie einen guten Ausbildungsplatz finden. Der Vorteil für dieWirtschaft liegt darin, dass die Absolventen neben einer guter Allgemein-bildung fachspezifische Kenntnisse haben und die Wirtschaft qualifiziertenNachwuchs gerade in den Engpassbereichen wie beispielsweise Informa-tionstechnik, Betriebswirtschaft, Mechatronik usw. erhält.

Sind die bremischen beruflichen Gymnasien attraktiv genug, werden sie gut angenommen, was könnte verbessert werden? Ja, die beruflichen Gymnasien sind attraktiv. Ihre Fächerstruktur, auch die Klassengrößen und die Kompetenzvermittlung bewerte ich positiv. Ver-bessert werden sollte die Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit überdie Angebote. Vielfach ist nicht bekannt, dass ein berufliches Gymnasiumnicht nur zum Fachabitur, sondern zum Vollabitur führt. Hier besteht ein Informationsdefizit bei vielen Eltern und Schülern, die vor der Auswahl-entscheidung für die Oberstufe stehen.

Würden Sie Ihr Kind auf ein berufliches Gymnasium schicken? Ohne Frage, ja. Unser Sohn hat sich für ein berufliches Gymnasium entschieden und geht dort zurzeit in die 12. Klasse. Wir habendiese Entscheidung unterstützt und sind damit bisher sehr zufrieden.

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ZUKUNFTBILDUNG

„Europa bewegt“:Booklet für AzubisWährung, Bildung, Binnenmarkt: Wiestark die EU ihr Leben beeinflusst, istvielen jungen Menschen gar nicht klar.Eine neue Broschüre des DIHK in Brüs-sel und der DIHK-Bildungs-GmbH lädtjetzt dazu ein, sich damit zu befassen.Praxisnah und zielgruppengerecht auf-gemacht, bietet das Booklet „Europabewegt – unseren Alltag, unsere Wirt-schaft, unsere Zukunft" Zahlen undFakten, Grafiken und Tabellen, Erläute-rungen und Denkanstöße rund um dieEU. Sie soll den zukünftigen Fach- undFührungskräften Lust darauf machen,sich jenseits der Schlagzeilen mit demeuropäischen Gedanken auseinander-zusetzen. Elementare Grundlagen wer-den mit praktischen Bezügen zwischenEuropa und der Berufs- und Lebensweltverbunden. Anknüpfungspunkte gibtes reichlich, schließlich setzt die EU denRahmen für die Weiterentwicklung derdeutschen Wirtschaft. Und sie birgt –gerade für Jugendliche – viele berufli-che Chancen. n

„Europa bewegt” kann hier bezogen werden:www.dihk-bildungs-gmbh-shop.de.

Neu bei encoway: Dualer Master InformatikDas Softwareunternehmen encowaysetzt auf eine engagierte Nachwuchsar-beit. Eine aktuelle Zahl verdeutlichtdies: Elf Auszubildende, duale Studie-rende und Werkstudenten wurden hier2013 in ein festes Anstellungsverhält-nis übernommen. encoway hat rund100 Beschäftigte. Zwei weitere enco-way-Mitarbeiter, die im Dualen Studi-um Informatik (DSI) bereits den Bache-lor erreicht haben, werden den brand-neu eingerichteten Dualen Master In-formatik (DMI) anschließen, so Fir-menchef Christoph Ranze. Mit demDMI erlangten angehende IT-Führungs-kräfte ein umfassendes Kompetenzpro-fil. Das Programm steht mit einem Be-triebs-, einem Hochschul- und einemProfilprogramm auf drei Säulen. Basis ist eine Kooperation zwischenBremen Digitalmedia, der Universität

BGy Gesundheit und SozialesDas berufliche Gymnasium Gesundheitund Soziales ist am Schulzentrum Neu-stadt zu Hause. Hier gibt es die beidenProfilfächer Pädagogik/Psychologie undGesundheit. Das Gymnasium spricht da-mit insbesondere die Schüler an, die anein späteres Studium im Sozial- oderGesundheitswesen oder an eine Berufs-ausbildung in diesen Bereichen (bei-spielsweise Logopädie, Physiotherapie,Heilpädagogik) denken.

Schulzentrum Neustadt, Delmestraße 141B ,28199 Bremen, Telefon 0421 361-18350,www.szn-bremen.de

BGy Technik Das Berufliche Gymnasium Technik istTeil des Technischen BildungszentrumsMitte (TBZ). Hier werden drei Profile an-geboten: Informationstechnik, Mecha-tronik sowie Luft- und Raumfahrttech-nik. Zielgruppe hier sind vor allemSchüler mit einem Hang zur Technikund die später ein Studium in Inge-nieurstudiengängen bzw. in der Infor-matik oder eine Berufsausbildung mittechnischem Inhalt (beispielsweise IT-Ausbildungsgänge, Mechatroniker) er-greifen möchten. „Mit der Ausrichtung unserer berufs-feldbezogenen Leistungsfächer zielenwir in eine innovative, zukunftsorien-tierte Richtung“, heißt es in der Schule.„Wir legen Wert auf den Anwendungs-bezug in Technik und vermitteln da-durch berufliche und ingenieurwissen-schaftliche Einsichten und Handlungs-kompetenzen. Durch die AbteilungenElektrotechnik, Maschinentechnik undVerkehrs- und Fahrzeugtechnik existie-ren am TBZ die personellen und aus-stattungsgemäßen Voraussetzungendafür.“ Für alle drei Profile gibt es Ar-beitsgemeinschaften, in der eigenetechnische Projekte wie zum Beispieldie Entwicklung und Programmierungvon Robotern, verfolgt werden können.

Technisches Bildungszentrum Mitte, An der Weserbahn 4, 28195 Bremen, Telefon 0421 361-16770, www.tbz-bremen.de

BGy Gestaltung und MultimediaDas Berufliche Gymnasium für Gestal-tung und Multimedia – es ist bei derWilhelm-Wagenfeld-Schule angesiedelt– ist erste Wahl für Schüler mit Gestal-tungslust und -kompetenz. Es führt imBereich Kunst, Design und Medien zurallgemeinen Hochschulreife. In derFachrichtung Gestaltung bietet es einefundierte Vorbereitung auf Studiengän-ge und Berufsausbildungen in den Be-reichen Grafik-Design, Kommunika-tionsdesign, Produkt-Design, Architek-tur, Malerei, Film in Bild und Ton. Ge-staltung wird in zwei Profilen unterrich-tet: Das Profil Gestaltung ist künstle-risch orientiert, das Profil Multimediaist design-orientiert. Fundament beiderProfile ist sowohl analoges als auch di-gitales praktisches Arbeiten, das in Kur-sen stattfindet.

Wilhelm Wagenfeld Schule, Delfter Straße 16,28259 Bremen, Telefon 0421 361-16620,www.wilhelm-wagenfeld-schule.de

BGy Bautechnik/Architektur, Umwelttechnik/Ökologie, Gestaltungs-/MedientechnikDas berufliche Gymnasium an der Al-win Lonke Schule – mit Beginn desSchuljahres 2012/13 eingerichtet –hat drei Profile: Dies sind Architekturund Bautechnik, Ökologie und Umwelt-technik sowie Gestaltungs- und Me-dientechnik. Jedes Profil hat in seinemLeistungsfach einen beruflichen Schwer-punkt, welcher auch hier durch dieGrundfächer Informationsverarbeitungund Fachpraxis ergänzt wird. Hier wer-den die theoretischen Grundlagen undihre praktische Umsetzung projektori-entiert vermittelt. Dafür stehen gutausgestattete Werkstätten, Labore,Computerräume, ausgedehnte Natur-flächen und die größte SchulbibliothekBremens zur Verfügung. n

Schulzentrum an der Alwin-Lonke-Straße, Alwin-Lonke-Straße 71, 28719 Bremen, Telefon0421 361-16560, www.szals.schule.bremen.de

Forts., Berufliche Gymnasien in Bremen

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und der Hochschule Bremen. Für enco-way stellt das Programm ein erfolgver-sprechendes Recruiting-Instrument dar.Aufgrund der Einzigartigkeit des DMIhofft Ranze auf hochkarätige Bewerberaus dem gesamten Bundesgebiet. Auchim Bereich der klassischen Ausbildungist encoway erfolgreich: Der Fachinfor-matiker-Azubi Tim Siegler ist gemein-sam mit zwei Mitschülern mit dem Dis-trelect IT-Preis 2013 ausgezeichnet wor-den. Sein Team hat in einem schuli-schen Projekt eine digitale Pinnwandfür Lehrer und Schüler entwickelt. n

digitalmedia und VHSstarten Qualifizierung Der Branchenverband bremen digital-media und die Bremer Volkshochschule(VHS) haben ein gemeinsames Projektzur Sprachförderung von ausländischenMitarbeitern im IT-Bereich gestartet. Es

Qualifizierungs-potenziale ausschöpfenDie demografische Entwicklung bringtdie duale Ausbildung unter Druck. Dasheißt, alle Potenziale müssen ausge-schöpft werden, damit Unternehmenihre Fachkräftebasis sichern können.Die neue DIHK-Broschüre „Qualifizie-rungspotenziale ausschöpfen – schwä-chere Jugendliche fördern“ zeigt an-hand von Empfehlungen und ergänztum vorbildliche Beispiele aus Unter-nehmen, wie es gelingen kann, Jugend-liche mit eingeschränkten Startchan-cen in Ausbildung zu integrieren undihre Potenziale zu entwickeln. n

Die 16-seitige Broschüre im Imageformat kannzum Preis von 5,00 Euro beim DIHK Verlag, Wer-ner-von-Siemens-Str.13, 53340 Meckenheim, be-zogen werden ; Internet-Bestellshop: www.dihk-verlag.de.

richtet sich an ausländische Teilnehmereines neunmonatigen IT-Praktikums inverschiedenen Bremer Betrieben, stehtaber auch anderen Teilnehmern offen. Die Idee für das Projekt „Sprachbil-dung/IT&Medienpraxis” stammt ausder digitalmedia-Arbeitsgruppe „Diver-sity Management in digitalen Berufen”:Mitgliedsunternehmen stellen den Teil-nehmern Plätze für ein neunmonatigesPraktikum zur Verfügung, die VHS bie-tet intensiven Deutschunterricht an.Anliegen ist es, neue Potenziale für dieDeckung des Fachkräftebedarfs im IT-Bereich zu erschließen. Gleichzeitig be-steht die Hoffnung, jungen Menschenaus wirtschaftlich geschwächten Re-gionen Europas eine berufliche Per-spektive zu bieten. Die Praktika sollenMitte März starten und im Novemberenden. n

Information Steffen Wiegmann, bremendigitalmedia, Telefon 0421-16100535, [email protected]

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Bremer Ingenieure bauen Hafen in MombasaBremer Ingenieure der Inros LacknerAG planen und überwachen die Moder-nisierung des Hafens in Mombasa. Zu-künftig sollen hier Schiffe der Post-Panamax Klasse bis zu einem Tiefgangvon 14,5 Meter anlegen. Auch in ande-ren afrikanischen Ländern bringt dasUnternehmen sein Spezialwissen imBereich der Hafenplanung ein. Mombasa ist der größte Hafen inOstafrika. Er hat eine wichtige Bedeu-tung nicht nur für Kenia, sondern auchfür Binnenländer wie Uganda, Burundiund Ruanda. Der steigende Umschlagerfordert eine Anpassung bzw. Sanie-rung der Infrastruktur, und die Kapazi-

täten müssen ausgebaut werden. „Die-ser Großauftrag mit einer Vertragssum-me von 4,8 Millionen US-Dollar ist einwichtiger Beleg für unsere internatio-nale Reputation im Bereich der Pla-nung komplexer Hafenbauprojekte“, soDr. Karsten Galipp, Regionalbereichs-leiter Afrika bei Inros Lackner. Aktuell ist die Gesellschaft in mehrals 14 Ländern Afrikas in den BereichenHafenplanung, Küstenschutz und Infra-strukturplanung tätig. „Neben unserenSchwerpunktgebieten in Westafrika undOstafrika bearbeiten wir zurzeit auchProjekte im Norden und im Süden desKontinents“, sagte der Niederlassungs-leiter Dr. Klaus Richter. n

36 | Wirtschaft in Bremen 2.2014

WIRTSCHAFTGLOBAL

ach der Delegationsreise der Me-tropolregion Bremen-Oldenburg

nach St. Petersburg und Helsinki im Ju-ni 2013 wird die Freie Hansestadt Bre-men Gast der Deutschen Woche in St.Petersburg vom 23. bis 30. April diesesJahres sein. Die Deutsche Woche findetjährlich statt und ist ein SchaufensterDeutschlands und der deutsch-russi-schen Zusammenarbeit; sie gibt Peters-burgern Einblicke in die Perspektivenund Tendenzen des wirtschaftlichen undkulturellen Lebens der BundesrepublikDeutschland. Mit mehr als 10.000 Be-suchern und rund 70 Veranstaltungenfeierte die Deutsche Woche im Jahr2013 ihren zehnten Geburtstag. Partnerregion der nunmehr 11.Deutsche Woche ist Bremen, getragenvon den drei Leitbegriffen Vielfalt,Recht, Innovation. Bremen will an derNewa wirtschaftlich wie kulturell eige-ne Akzente setzen und seine Kompe-tenzen darstellen. Geplant ist für diegesamte Deutsche Woche ein vielfälti-ges Programm, das von Wirtschaftsver-anstaltungen über Bildungsthemenund Kultur- und Spracharbeit bis zu ge-sellschafts- und rechtspolitischen Fra-gen reicht und die enorme Bandbreitedeutsch-russischer Kooperationsthemenwiderspiegelt.

In Zusammenarbeit mit dem Wirt-schaftssenator und der DeutschenHandelskammer in St. Petersburg wirdauch ein Wirtschaftsprogramm erstellt.Grundlage hierfür bilden die Ergebnis-se der Reise 2013 und die Kontaktebzw. Gespräche mit russischen Unter-nehmen und Institutionen. Zum Besuch der Deutschen Wocheist eine Reise geplant; die Bremer Dele-gation wird von WirtschaftssenatorMartin Günthner geleitet und beispiels-weise an der Eröffnungsveranstaltungteilnehmen. Die Themen Logistik, Ma-schinenbau, Automobilindustrie wer-den dabei im Fokus stehen. Podiums-diskussionen sind beispielsweise überdie Zusammenarbeit zwischen Deutsch-land/Russland nach dem WTO Beitrittund insbesondere zwischen Bremenund St. Petersburg geplant. n

InformationDie Kosten betragen voraussichtlich 300Euro für den Flug mit Rossja über Hamburg,155 Euro für die Übernachtung im Delega-tionshotel Kempinski. Die Teilnahme am Wirt-schaftsprogramm ist größtenteils kostenlos,besondere Gesprächswünsche oder Besichti-gungen sowie Transfers o.ä. werden berech-net. Wenn Sie Interesse an einer Teilnahme(Programm und/oder Sponsoring) haben,melden Sie sich bitte bei Annabelle Girond,Handelskammer Bremen, Telefon 0421 3637-237, gir [email protected].

Bremen auf der DeutschenWoche in St. Petersburg

St. Petersburg ist mit fünf Millionen Einwohnern die nach Moskau zweitgrößte Stadt Russlands und die viertgrößte Europas. Die historische Innenstadt mit 2.300 Palästen,Prunkbauten und Schlössern ist Weltkulturerbe der Unesco. In dieser Hinsicht wird St. Petersburg weltweit nur noch von Venedig übertroffen.

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2.2014 Wirtschaft in Bremen | 37

Röhlig und GebrüderWeiss ordnen Allianz neuDie Logistikunternehmen Röhlig ausBremen und Gebrüder Weiss aus Öster-reich haben ihre gemeinsamen Gesell-schaften umstrukturiert. Demnach hatRöhlig die Joint Ventures in Singapur,Hongkong, Thailand und Indien voll-ständig übernommen. Gleichzeitig hatGebrüder Weiss seine Anteile an denJoint Ventures in China, Taiwan, Japan,Vietnam, Kanada und den VereinigtenArabischen Emiraten auf 100 Prozenterhöht. Weiss-Röhlig USA wird weiter-hin zu je 50 Prozent von beiden Unter-nehmen gehalten. Sämtliche Gesell-schaften werden auch in Zukunft in un-veränderter Form unter dem NamenWeiss-Röhlig in den jeweiligen Märktenaktiv sein, heißt es in einer Mitteilung. „Wir haben unsere Allianz neu struk-turiert und gleichzeitig die weltweiteKooperation zwischen Gebrüder Weissund Röhlig gefestigt“, so Röhlig-ChefThomas W. Herwig. „Jeder Partner hatjetzt vollen Durchgriff auf die von ihmgeführten Gesellschaften. So entsprichtdie Organisation den aktuellen Markt-gegebenheiten und den Bedürfnissenbeider Unternehmen.“ Für Kunden,Partner und Mitarbeiter ergäben sichkeinerlei Veränderungen. „Wir führendie erfolgreiche Partnerschaft wie bis-her weiter und bieten das volle Portfo-lio der bewährten Weiss-Röhlig-Dienst-leistungen an“, sagte Weisss-VorstandHeinz Senger-Weiss. Die Allianz der Un-ternehmen besteht seit 1999, gemein-sam sind Röhlig und Gebrüder Weissinsbesondere in asiatischen und nord-amerikanischen Märkten aktiv. n

Gute Beziehungen zwischenBremen und Finnland ...BLG-Logistics-Chef Frank Dreeke (imBild rechts) ist der neue HonorarkonsulFinnlands. Die feierliche Amtsüberga-be durch Finnlands Botschafterin, PäiviLuostarinen (im Bild 2.v.r.) fand am 17.Dezember im Rathaus mit Bürgermeis-ter Jens Böhrnsen (l.) und der Executi-ve-Direktorin der Finnish Port Associati-on, Annaleena Mäkilä, sowie Vertreterndes Konsularischen Korps, der Bremi-schen Bürgerschaft und weiteren Gäs-ten statt. „Vom Handel über die Meere,Flugverbindungen und kulturellen Be-ziehungen: Bremen und Finnland ver-bindet viel. Und diese umfangreichenVerbindungen wollen wir weiter stär-ken“, sagte Böhrnsen. In wirtschaftlicher Hinsicht bildendie bremischen Häfen traditionell denSchwerpunkt in den Beziehungen zuFinnland. „Ich trete ein fast schon dy-nastisches Erbe an“, sagte Dreeke, „seit1973 liegt das Amt des finnischen Ho-norarkonsuls in der Hand des BLG-Vor-standsvorsitzenden. Den Anfang mach-te Gerhard Beier, gefolgt von Hans-Hein-rich Pöhl und Detthold Aden.” Und nunführe er dieses Ehrenamt fort. Das finnische Honorarkonsulat un-terstützt beispielsweise die Aktivitätender Deutsch-Finnischen Gesellschaft inBremen beim Kulturaustausch und er-möglicht den Auftritt finnischer Künst-ler in der Hansestadt. Die BLG arbeitetweiter an der Vernetzung der finni-schen und deutschen Häfen – für Bre-merhaven ist der Schiffsverkehr mitdem Ostseeanrainer Finnland ein sehrwichtiger Wirtschaftsfaktor. Der Konsulist zuständig für das Land Bremen so-wie die Landkreise Ammerland, Clop-

penburg, Oldenburg, Friesland, Weser-marsch, Wittmund und die kreisfreienStädte Delmenhorst, Oldenburg undWilhelmshaven in Niedersachsen.

und zwischen Bremen und Polen Auch das polnische Honorarkonsulathat einen neuen Chef. Axel Lenderothhat das Amt übernommen und wurdeim November 2013 feierlich eingeführt.Neben den politischen und kulturellenKontakten gilt sein Interesse der wirt-schaftlichen Förderung zwischen Men-schen, Unternehmen und Wirtschafts-organisationen. Lenderoth will auchdie lange Tradition der Städtepartner-schaft Bremen-Danzig pflegen und ver-tiefen. Bei seiner Amtseinführung warder polnische Botschafter Dr. Jerzy Mar-ganski zugegen. Unter den anwesen-den Gästen aus Bremer Wirtschaft, Po-litik und Kultur waren auch Christineund Hans Koschnick; sie gelten als Pio-niere der deutsch-polnischen Beziehun-gen in Bremen. Die Unterstützung von polnischenBürgern in Not gehört zu den Schwer-punkten des Honorarkonsulats in Zu-sammenarbeit mit dem Generalkonsu-lat in Hamburg.

Neue Honorakonsuln in Bremen +++

Foto Jan Omaier/BLG, 123RF, Inros Lackner

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enn Holger Schoefer nach seinerZeit im ersten Jahrgang der Bren-

nerei next generation lab gefragt wird,fasst er die frappierendste Erfahrung ineinem Satz zusammen: „Es gab immer ei-ne Lösung.“ Die Verblüffung schwingtauch zwei Monate nach Ende des Sti-pendienprogramms in seiner Stimmemit, wenn er darüber spricht, wie be-fruchtend die Zusammenarbeit ver-schiedener Disziplinen sein kann. Ge-meinsam mit einem Medien- und zweiKommunikationsdesignern, einer In-nenarchitektin, zwei Kulturwissen-schaftlern und einer weiteren Architek-tin hat der Masterstudent in sechs Mo-naten an drei Projektaufträgen gear-beitet. Und immer, wenn das Gefühlaufkam, jetzt stecke man fest, „ging esirgendwo weiter“, so der 31-Jährige.

Der Auftrag: kreative Lösungen für Unternehmen

Keinesfalls erstaunt sind die Projektko-ordinatorinnen Anne Havliza und An-drea Kuhfuß. Für sie geht mit dem Sti-pendienprogramm Brennerei ein über-zeugendes Konzept auf. Es baut auf Er-fahrungen, die im Vorgänger-Stipen-dium Designlabor in Bremerhaven ge-macht worden sind. „Es geht um dieProfessionalisierung der Stipendiatenund darum, Innovationsprozesse in Un-ternehmen zu initiieren“, beschreibt Hav-liza das Ziel. Inzwischen verantwortetdie WFB Wirtschaftsförderung BremenGmbH das Programm, finanzielle Un-terstützung kommt aus dem Europäi-schen Programm für Regionale Ent-wicklung (EFRE). Bewerben können sich Hochschul-absolventen, deren Abschluss nichtmehr als ein Jahr zurückliegen sollte,und Masterstudenten. Der nächsteDurchgang beginnt am 1. April. Wervon der Jury ausgewählt wird, erhält

ein Stipendium in Höhe von 1.000 Euromonatlich. Unter Anleitung von Exper-ten aus Kreativwirtschaft und Wissen-

schaft sollen Lösungen für konkreteProbleme von Unternehmen oder öf-fentlichen Einrichtungen entwickeltwerden. Für den Bremer Bürgerpark galt esbeispielsweise, im ersten Durchlaufneue Ansätze zu finden, wie mehr Mit-glieder und mehr Spendengelder akqui-riert werden können. Bei der nieder-sächsischen Onlyglass GmbH ging esdarum, alternative Nutzungsmöglich-keiten eines neuen Produkts auszulo-ten. Das Unternehmen stellt so ge-nannte Medienfassaden her, digital be-spielbares Glas als Informations- undWerbeträger, etwa an Häuserfassaden.Displays ersetzen dabei herkömmlicheVerglasungssysteme. Die Fassaden sindnahezu transparent, LED-Leuchten sindim Glas integriert. So unterschiedlich die Aufgaben, sodivers die Herangehensweisen: Mit ei-nem Feldstudio zogen die Stipendiatenin den Bürgerpark und luden Besucherein, aufzuschreiben oder zu malen, wassie sich für „ihren“ Park wünschten. Zuihrem Maßnahmenkatalog zählte un-ter anderem eine Mitgliederkarte, die

unterschiedlichen Interessensgruppen(etwa Kinder, Garten- oder Sportinteres-sierte) passgenauen Mehrwert bietet.„Wir haben die Zusammenarbeit alssehr wertvoll wahrgenommen”, sagtParkdirektor Tim Großmann. Einige Vor-schläge werden jetzt in den Gremienweiterentwickelt. Ganz ähnliche Erfahrungen mit derZusammenarbeit hat das Unterneh-men Onlyglass gemacht. Hier setztendie Stipendiaten nach dem ersten Tref-fen gewissermaßen auf der Metaebenean: Was kann man mit Medienfassadenmachen, jenseits der bekannten Nut-zung als Werbeträger? Die verschiede-nen Hintergründe der Stipendiatenführten zu einer breit gefächerten Re-cherche: von Aspekten der Stadtent-wicklung über die öffentliche Raum-gestaltung bis zur interaktiven Nut-zung und kulturellen Dimension. DassMedienfassaden etwa in nordischenLändern im Winter eine willkommeneLichtquelle darstellen können, war einneuer Aspekt. „Der Ideenreichtum unddie konkreten Vorschläge haben unsüberrascht“, sagt Geschäftsführer Wal-ter Tietz.

Neue Arbeitsformen bewähren sich

Die Stipendiaten haben Projekt- undPraxiserfahrung gesammelt, neue Ar-beitsmethoden gelernt und Kontaktegeknüpft – gute Voraussetzungen fürden Berufsstart. Holger Schoefer been-det derzeit seinen Master und ist über-zeugt, dass er aus der Brennerei neuePerspektiven und Methoden für seineArbeit als Architekt mitnimmt: „Ich fin-de nun durch das interdisziplinäre Ar-beiten viel schneller Anknüpfungs- undVerknüpfungspunkte“, sagt er.” n

www.brennerei-lab.de

38 | Wirtschaft in Bremen 2.2014

NEUECHANCEN

(v.l.) Projektkoordinatorinnen AnneHavliza und Andrea Kuhfuß

Kreativ-Nachwuchs trifft auf WirtschaftStipendienprogramm einmal anders: Im „Brennerei next generation lab“ erhalten Hochschul-absolventen kreativer Fächer und angrenzender Disziplinen die Chance, sechs Monate lang in Projekten mit Auftraggebern aus der Wirtschaft zu arbeiten. Von ASTRID LABBERT

Foto Frank Pusch/WFB

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Junge Unternehmen:stark bei Social MediaMehr als die Hälfte der Ende 2012 biszu vier Jahre alten Unternehmen inDeutschland nutzen Social Media fürihre unternehmerische Tätigkeit. Diejungen Unternehmen sind hier somitVorreiter. Social Media werden bei denUnternehmen an Bedeutung gewin-nen. Das besagt eine Sonderauswer-tung des KfW/ZEW-Gründungspanels.„Für die meisten jungen Unternehmenhaben sich ihre Erwartungen, die sie anSocial Media hatten, mindestens teil-weise erfüllt“, sagt Dr. Jörg Zeuner,Chefvolkswirt der KfW. „Allerdings istnur jeder zehnte voll zufrieden. Daskann an überzogenen Erwartungen lie-gen, aber auch daran, dass es eine ge-wisse Zeit dauert, bis die Anstrengun-gen fruchten.“

2.2014 Wirtschaft in Bremen | 39

Junge Unternehmen der Dienstleis-tungsbranche setzen Social Media amhäufigsten ein (rund 60 Prozent); imverarbeitenden Gewerbe sind es mehrals 40 Prozent, im Bausektor immerhinnoch 25 Prozent. Je höher die Affinitätdes Unternehmens zu Software undComputer ist, desto höher ist auch dieWahrscheinlichkeit, dass Social Mediaeingesetzt wird. So sticht innerhalb derDienstleistungsbranche der Software-Sektor hervor: Dort sind gut 80 Prozentder jungen Unternehmen entsprechendaktiv. Grundpfeiler der Social Media-Stra-tegie ist das Unternehmensprofil: 46Prozent aller jungen Unternehmen nut-zen Social Media, in dem sie sich in ei-nem sozialen Netzwerk präsentieren.27 Prozent bieten ihren Kunden dieMöglichkeit, über eine Plattform Feed-back zu geben. Noch relativ selten stel-

len junge Unternehmen Inhalte aufContent-Sharing-Plattformen (14 Pro-zent) oder veröffentlichen kurze Unter-nehmensnachrichten (Twitter oder ähn-liche Kanäle, 12 Prozent). Die Hauptmotive, über Social Mediazu kommunizieren, sind Werbe- undMarketingzwecke (87 Prozent) sowiedie Verbesserung des Vertriebs oderdes Kundenservices (70 Prozent). 63Prozent nutzen Social Media auch da-zu, Informationen über ihre Mitbewer-ber und über ihr Marktumfeld zu erhal-ten. Zudem werden Social Media zur in-ternen Kommunikation (30 Prozent)und Mitarbeiter-Akquise (27 Prozent)eingesetzt. www.kfw.de/kompakt n

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40 | Wirtschaft in Bremen 2.2014

NEUECHANCEN

16,3 Millionen Menschen,die 2012 in Deutschland lebten, hatten einen Migra-tionshintergrund. 10,9 Millionen von ihnen sindselbst nach 1949 aus dem Ausland zugewandert,weitere 5,4 Millionen wurden als deren Kinder inDeutschland geboren. Insgesamt sind 190 Staatender Welt in Deutschland vertreten. Europa prägt dasBild: 70,6 Prozent der Migranten und deren direkteNachkommen haben ihre Wurzeln in einem europäi-schen Land, vor allem in einem EU-Mitgliedsstaat(31,6 Prozent). Außereuropäische Zuwanderer kom-men vornehmlich aus dem asiatischen Raum (15,7Prozent) gefolgt von Afrika (3,5 Prozent) und Amerika (2,5 Prozent).

Ein Achtel oder knapp 13 Prozentaller Erwerbstätigen in Deutschland haben einen Jobin der Lebensmittelwirtschaft. 5,4 Millionen Men-schen versorgen in 730.000 überwiegend kleinenund mittleren Unternehmen aus den Bereichen Landwirtschaft, Agrargroßhandel, Lebensmittel-handwerk, Ernährungsindustrie, Lebensmittelgroß-handel, Lebensmitteleinzelhandel und Außer-Haus-Markt die mehr als 80 Millionen Einwohner Deutsch-lands flächendeckend. Hinzu kommen zahlreiche Ex-porte, die Exportleistung beträgt 64,6 MilliardenEuro. Mit 157 Milliarden Euro, also sieben Prozent,trägt die Lebensmittelwirtschaft zur gesamtwirt-schaftlichen Wertschöpfung in Deutschland bei.

Quellen immowelt.de, Destatis, Bankenverband, BLL

ZAHLEN des Monats

Die Kaufpreise für Eigentumswohnungen (pro qm) in den zehn größten Städten der Bundesländer Niedersachsen und Bremen im Überblick

Stadt Durchschnittskaufpreise Veränderung 2008 zu 2013 (in Euro) in Prozent

Oldenburg 1.359 Euro 2.001 Euro + 47 Göttingen 1.368 Euro 1.456 Euro + 6 Osnabrück 1.192 Euro 1.412 Euro + 18 Hannover 1.253 Euro 1.361 Euro + 9 Bremen 1.252 Euro 1.350 Euro + 8 Braunschweig 1.179 Euro 1.307 Euro + 11 Hildesheim 1.022 Euro 1.229 Euro + 20 Wolfsburg 1.067 Euro 1.161 Euro + 9 Salzgitter 827 Euro 637 Euro – 23 Bremerhaven 797 Euro 612 Euro – 23 Deutschland 1.720 Euro 1.905 Euro + 0

Der neue 10-Euro-Schein kommtSo sieht er aus, der neue 10-Euro-Schein, der Ende September dieses Jahres in Umlauf gebracht wird. Rot ister, wie der bisherige 10-Euro-Schein. Allerdings wirktdas Design deutlich moderner; als Wasserzeichen hat erdas Portrait der Göttin Europa. Auch im Hologramm-streifen taucht das Antlitz der Europa neben der Wert-zahl und dem charakteristischen Bauwerk auf. Wie dieFünf-Euro-Banknote hat der Zehner die Smaragdzahl aufder Vorderseite. Sie verändert ihre Farbe, je nach Blick-winkel, von smaragdgrün nach tiefblau. Ein neues Sicherheitsmerkmal ist ein Relief an beiden Seiten derBanknote. Die Europa-Serie ist zusätzlich mit einerLackierung versehen, die die Scheine noch haltbarermacht. Und: sie hat noch mehr Sicherheitsmerkmale. So soll es Fälschern schwerer gemacht werden, die Scheine nachzumachen. Die „alten“ Banknoten werdenzwar nach und nach aus dem Verkehr gezogen, behalten aber weiter ihre Gültigkeit.

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Aus der Forschung:optisches Messsystem Wissenschaftler der Hochschule Bre-men haben ein neuartiges Messsystemfür Spezialoptiken entwickelt, das mitUnterstützung der InnoWi GmbH pa-tentiert und vermarktet worden ist.Nun haben die Erfinder – ProfessorFriedrich Fleischmann, Professor Tho-mas Henning, Ufuk Ceyhan, MatthiasEichmann und David Hilbig – gemein-sam ein Unternehmen gegründet: dieePholution GmbH. In Bremen soll einProduktionsstandort für diese High-tech-Produkte aufgebaut werden. „Easy-Precision“ heißt das erste Produkt – derName steht nach Angaben des Unter-nehmens für „höchste Präzision undeinfache Handhabung“. Das System misst im Nanometer-Be-reich (Millionstel Millimeter) und dientder Bestimmung von Oberfläche undFunktion asphärischer Linsen in der Op-tikproduktion. Einsatzgebiete der Kom-ponenten sind zum Beispiel Laserbear-beitungsanlagen. Besonders bei klei-nen Stückzahlen beziehungsweise ho-her Variabilität der Prüflinge hat dasVerfahren laut ePholution große Vortei-le gegenüber anderen Entwicklungen. Die Innovationsmanager der Inno-Wi wurden früh in das Projekt einbezo-

aus den westlichen und nördlichen An-rainerstaaten Deutschlands eine deut-lich höhere Gründungsneigung. „Häufiger als Einheimische sehenMigranten in einer selbstständigen Tä-tigkeit eine gute Karriereoption“, schrei-ben die Arbeitsmarktforscher. Die Selbst-ständigkeit könne aber auch ein Wegsein, eine nicht nach deutschen Stan-dards zertifizierte Qualifikation zu nut-zen: „Eine Gründung kann die Chanceeröffnen, Fähigkeiten und Kenntnisseeinzusetzen, die in Deutschland formalnicht anerkannt werden“, so die For-scher. Daneben würden auch Vorbilderfür die Idee einer eigenen Unterneh-mensgründung eine wichtige Rollespielen: Migranten haben häufiger Be-kannte, die sich kürzlich selbstständig

Wie und wann gründenMigranten?In den vergangenen dreieinhalb Jahrenhaben rund fünf Prozent der Migrantenin Deutschland ihr eigenes Unterneh-men gegründet oder waren gerade da-bei, es zu tun. Migranten gründen da-mit nicht häufiger – aber auch nicht sel-tener – ein Unternehmen als die Einhei-mischen. Dies besagt eine Studie desInstituts für Arbeitsmarkt- und Berufs-forschung (IAB) und des Instituts fürWirtschafts- und Kulturgeographie derLeibniz Universität Hannover. Schaut man genauer hin, stellt manfest: Während Migranten beispielswei-se aus Süd- und Osteuropa nicht häufi-ger als Einheimische ein eigenes Unter-nehmen gründen, haben Zuwanderer

gen, erkannten das Potenzial, initiier-ten mehrere Patentanmeldungen zumSchutz der Erfindung, recherchiertenden Markt und berieten die Forscher.Das große Interesse der Industrie ander Bremer Entwicklung sowie der Siegder Wissenschaftler im Bridge-Wettbe-werb Campusideen bestärkten die In-noWi in ihrer Einschätzung. „Erfolgreich forschen und entwi-ckeln ist das eine, ein Unternehmen zugründen und die Entwicklung auf denMarkt zu bringen, ist etwas ganz ande-res”, so das EasyPrecision-Team. Dahersetzt es auf die Zusammenarbeit mitder Hochschule, der InnoWi und demBremer Existenzgründerprogramm Brut.„Die Möglichkeiten im Land Bremen fürExistenzgründungen aus dem Hoch-schulbereich heraus sind hervorra-gend“, sagen die Wissenschaftler. Derzeit wird das Messgerät unterProduktionsbedingungen bei einem Pi-lotkunden erprobt. Für das Frühjahr2014 plant das Gründerteam eine ersteRoadshow. Dann geht es mit dem Pro-totypen in Deutschland auf Tournee; ersoll vor Ort in Unternehmen vorgestelltwerden. Es folgen Auftritte bei der Han-nover Messe und der Fachmesse Opta-tec in Frankfurt. Die Produktion soll2015 aufgebaut werden. n

Kooperationsbörse auf der CeBITAuf der CeBIT 2014 (10.-14. März) ver-anstaltet die Leibniz Universität Han-nover mit Partnern wie dem EnterpriseEurope Network Bremen (EEN) wiederdie internationale KooperationsbörseFuture Match (Halle 9, Stand C40).2013 nutzten fast 370 Teilnehmer aus33 Ländern in mehr als 1.250 Gesprä-chen die Chance, Kontakte für techno-logieorientierte oder kommerzielle Zu-sammenarbeit sowie Forschungskoope-rationen zu knüpfen. Unter den Teilneh-mern waren auch sechs Bremer Un-ternehmen und Forschungseinrichtun-gen, die an insgesamt 20 Gesprächenbeteiligt waren. Forschungseinrichtungen und Un-ternehmen können sich online anmel-den und ihre Kooperationsprofile ein-stellen. Im Onlinekatalog wählen alleTeilnehmer anschließend ihre ge-wünschten Gesprächspartner aus underhalten kurz vor Messebeginn einenpersönlichen Zeitplan für die einzelnenGespräche auf dem Future MatchStand. n

Die Registrierungist unter www.future-match.cebit.de nochbis zum 23. Februarmöglich. Die Teilnah-me kostet 110 Euro(zzgl. 19% MwSt.).InformationMeike Strübig, EEN,DD Die Denkfabrik,Telefon 0421 20156-0,[email protected]

gemacht haben. Ein Hochschulab-schluss erhöht laut Studie die Wahr-scheinlichkeit zu gründen erheblich.Der Unterschied gegenüber Personenohne einen solchen Abschluss beträgtdrei Prozentpunkte. Dies gilt gleicher-maßen für Einheimische wie Migran-ten, betonen die Forscher. Ebenfalls un-abhängig vom Migrationsstatus zeigtsich: Männer machen sich häufiger alsFrauen selbstständig, und junge Men-schen gründen häufiger als Ältere einUnternehmen. Zudem stellten die For-scher fest: Die Gründungen von Mig-ranten sind nicht weniger innovativ alsdie von Einheimischen. Auch bei der Ex-portorientierung lassen sich keine Un-terschiede nachweisen. n

Die Studie beruht auf den Daten desGlobal Entrepreneur-ship Monitors (GEM).Die Auswertungen fürDeutschland basierenauf knapp 15.000 Interviews in den Jahren 2010-2012.Die Studie ist beimiab im Internet abrufbar.

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42 | Wirtschaft in Bremen 2.2014

SERVICE&PRAXIS

anz oben auf der Agenda der zukünftigen Regie-rungspolitik muss die Frage stehen, mit welchen Stra-tegien wir die wirtschaftlichen Energieeffizienz-Po-

tenziale im industriellen, öffentlichen und privaten Sektor he-ben können. Wir müssen in Zukunft funktionierende Effi-zienzmärkte schaffen, mit denen wir die wirtschaftlicheReduzierung des Energiebedarfs erreichen. Ohne Energieef-fizienz wird und kann die Energiewende nicht gelingen. Energieeffizienz rechnet sich; auch für die Volkswirtschaft.Sie schafft in Deutschland zusätzliche Arbeitsplätze, redu-ziert die Importabhängigkeit und die Energiekostenbelas-tung der Verbraucher und nicht zuletzt erhöht sie die Export-chancen für deutsche Anlagen, Maschinen und Produkte aufden globalen Märkten. Egal ob in China, Russland, Kasachs-tan oder der Türkei, überall sind deutsche Effizienztechnolo-gien gefragt. Die Realisierung der großen Energieeinsparpotenzialemuss marktwirtschaftlich organisiert werden und nicht überstaatliche Zwangsvorschriften oder Verpflichtungssysteme.Natürlich muss der Staat die Ziele definieren, den Rahmen

abstecken und die notwendigen Förderinstrumente bereit-stellen. Die konkrete Ausgestaltung und Umsetzung sollteaber individuell erfolgen. Über die Energieeinsparverord-nung hat der Staat beispielsweise für Neubauten die Effizienz-anforderungen um 25 Prozent verschärft, was wirtschaftlichsinnvoll ist. Gleichzeitig wurde durch die Beschlüsse zur An-wendung und Ausgestaltung des Gebäudeenergieausweisesein wichtiges Instrument für mehr Markttransparenz geschaf-fen. Jetzt muss noch der Förderrahmen neu gestaltet werden.Neben dem bestehenden KfW-Programm benötigen wir drin-gend die steuerliche Abschreibungsmöglichkeit für Energie-effizienzinvestitionen, um die angestrebte energetische Sa-nierungsrate zu erreichen. Die Energiewende neu justieren heißt, Anreize für Innova- tion zu schaffen. Heute sind Investoren gefragt, die sich neue

Märkte und Kunden für ihre Stromerzeugung suchen, in zu-kunftsweisende Techniken investieren und damit tatsächlichdafür sorgen, dass das Energiesystem intelligenter wird. Des-halb kann man den Regierungsauftrag auch provokativ soformulieren: 13 Jahre Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)sind genug. Der Vorrang für den Ausbau von Photovoltaikan-lagen und Windkraftwerken ohne jegliche energiewirtschaft-liche Steuerung darf keine absolute Priorität mehr genießen.Stattdessen sollten alle Kräfte auf die umfassende Optimie-rung des Energiesystems konzentriert werden.

Konventionelle Kraftwerke bleiben wichtig

Die Vorschläge zur Änderung des EEG können nur der An-fang einer grundlegenden Reform sein, die angesichts derdrängenden Probleme schnell kommen muss. Das Auktions-modell für erneuerbare Energien ist ein richtiges Instrument,um den weiteren Ausbau der regenerativen Stromerzeugungenergiewirtschaftlich zu steuern. Damit wird eine definierte

Menge an regenerativer Stromerzeu-gung in einer bestimmten Regionausgeschrieben. Diese soll dannvom Erzeuger direkt vermarktet wer-den. Bei dem Auktionsmodell be-kommen diejenigen Investoren denZuschlag, die unter Berücksichti-gung der Netz- und Infrastrukturkos -ten den niedrigs ten Förderbedarfaufweisen. Damit könnte das bishe-rige System der staatlich festgeleg-ten Vergütungssätze abgelöst wer-

den durch ein Modell, das gute Innovationsanreize bietet,weil die zu zahlenden Prämien durch den Markt ermittelt werden. Wir geben im Jahr 2013 knapp mehr als 20 MilliardenEuro für die Finanzierung von regenerativer Stromerzeugungaus. Eines der Hauptziele der Energiewende, nämlich die Re-duktion der CO2-Emissionen, wird jetzt schon im zweiten Jahrverfehlt. Verantwortlich ist dafür der Anstieg der Stromerzeu-gung aus Braun- und Steinkohlekraftwerken, die im heutigenMarktsystem die hocheffizienten Erdgaskraftwerke aus demMarkt drängen. Diejenigen, die jetzt behaupten, dass an diesem Markt-oder Systemversagen die konventionellen Kraftwerke schuldseien, machen es sich zu einfach. Wir haben heute erst knapp25 Prozent regenerative Stromerzeugung, das heißt rund 75

UMWELTNOTIZEN

DIE ENERGIEWENDE NEU JUSTIERENStephan Kohler, Chef der Deutschen Energie-Agentur, plädiert für ein Auktionsmodell

und einen Kapazitätsmarkt.

» Wir benötigen dringend die steuerliche Abschreibungsmöglich-keit für Energieeffizienzinvestitio-nen, um die angestrebte energe-tische Sanierungsrate zu erreichen.

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2.2014 Wirtschaft in Bremen | 43

Prozent stammen noch aus konventionellen Kraftwerken.Auch wenn heute in bestimmten Stunden die Photovoltaik-leistung ausreichen würde, um die Last vollständig zu de -cken, brauchen wir die konventionellen Kraftwerke weiterhinfür die Versorgungssicherheit, spätestens bei Dunkelheitoder bedecktem Himmel. Auch ein zweites wichtiges Instrument gilt es bald zu rea-lisieren. Es muss möglichst schnell ein Kapazitätsmarkt ein-geführt werden, um die Versorgungssicherheit, insbesonderein Bayern und Baden Württemberg, auch nach dem Abschal-ten der Atomkraftwerke zu erhalten. Über europaweite Aus-schreibungen sollte die kostengünstigste Leistung ermitteltwerden, die zur Wahrung der Versorgungssicherheit notwen-dig ist. Die Ausschreibung der notwendigen Leistung müsstetechnologieoffen erfolgen, aber CO2-Obergrenzen für Kraft-werke festlegen, die sich an der Ausschreibung beteiligendürfen. Die Aufgaben für die neue Bundesregierung liegen aufdem Tisch. Die richtigen Lösungen dafür müssen jetzt entwi -ckelt, konkretisiert und diskutiert werden – nicht nur in Ab-stimmung mit den Bundesländern, auch im Einverständnismit unseren europäischen Nachbarländern. Die konsequenteUmsetzung all dessen erfordert Mut von der Regierung. DerErhalt des Industriestandorts Deutschland und die sozial -verträgliche Umsetzung der Energiewende sollten es aberwert sein. n

BREMEN–ZÜRICHAB 3. FEBRUAR Montag bis Freitag 2 x täglich nonstop

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Energiewende ist imMittelstand angekommenDie kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland(KMU) sind auf dem richtigen Weg zu mehr Energieeffizienz.Das KfW-Mittelstandspanel 2013 zeigt: Jeder dritte Mittel-ständler – und damit mehr als 1,2 Millionen Unternehmen –hat von 2011 bis 2013 Maßnahmen zur Verbesserung derEnergieeffizienz oder zur Einsparung von Energiekosten er-griffen. Großer Nachholbedarf besteht aber noch bei kleine-ren Unternehmen. Generell hat das Thema Energiekosteneinsparung aktuellfür die Unternehmen einen großen Stellenwert, so die KfW.Zur Verbesserung von Kosten und Effizienz setzen Mittel-ständler am häufigsten auf den Wechsel des Energieversor-gers oder sie verändern bestehende Lieferverträge. Auch nut-zen sie verstärkt erneuerbare Energien bzw. stellen daraufum. Die KfW sieht bei allem Fortschritt noch viel „Luft nachoben“, weil die Mehrheit der mittelständischen Unterneh-men, immerhin rund zwei Millionen, in den vergangenen dreiJahren auf Maßnahmen verzichtet hat. Das sind vor allem diekleinen Mittelständler mit weniger als zehn Mitarbeitern. Fürdie kontinuierliche Erschließung der verbleibenden Effizienz-potenziale wünschen sich die Unternehmen von der Wirt-schaftspolitik mehr Unterstützung und sie fordern rasch Klar-heit in der Energiewende. n

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44 | Wirtschaft in Bremen 2.2014

KAMMEROFFIZIELL

Wirtschaftssatzung der Handelskammer Bremenfür das Geschäftsjahr 2014* Das Plenum der Handelskammer Bremen hat in seiner Sitzung am 16. Dezember 2013 gemäß den §§ 3 und 4 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern vom 18. Dezember 1956 (BGBl. I, S. 920), zuletzt geändert durch Artikel 17 des Gesetzes zur Förderung der elektronischen Verwaltung sowie zur Änderungweiterer Vorschriften vom 25. Juli 2013 (BGBl. I, S. 2749), und der Beitragsordnung vom 10. Dezember 2007, gültig ab 1. Januar 2008, folgende Wirtschaftssatzung für das Geschäftsjahr 2014 (1. Januar 2014 bis 31. Dezember 2014) beschlossen:

I. WirtschaftsplanDer Wirtschaftsplan wird:1. im Erfolgsplan mit der Summe der Erträge in Höhe von EUR 14.980.800,- mit der Summe der Aufwendungen in Höhe von EUR – 14.576.800,- mit dem Saldo der Rücklagenveränderung in Höhe von EUR 404.000,-2. im Finanzplan mit der Summe der Investitionseinzahlungen in Höhe von EUR 0,- mit der Summe der Investitionsauszahlungen in Höhe von EUR – 1.211.000,- mit der Summe der Einzahlungen in Höhe von EUR 1.162.800,- (Abschreibungen/Veränderungen der Rückstellungen) mit der Summe der Auszahlungen in Höhe von EUR – 1.211.000,-festgestellt.

II. Beitrag1. Natürliche Personen und Personengesellschaften, die nicht in das Handelsregister eingetragen sind, und eingetragene Vereine, wenn nach Art und Umfang ein in kaufmännischer Weise eingerichteter Geschäftsbetrieb nicht erforderlich ist, sind vom Beitrag freigestellt, soweit ihr Gewerbeertrag nach dem Gewerbesteuergesetz oder, soweit für das Bemes- sungsjahr ein Gewerbesteuermessbetrag nicht festgesetzt wird, ihr nach dem Einkommensteuergesetz ermittelter Ge- winn EUR 5.200,-- nicht übersteigt. Nicht im Handelsregister eingetragene natürliche Personen, die ihr Gewerbe nach dem 31.12.2003 angezeigt und in den letzten fünf Wirtschaftsjahren vor ihrer Betriebseröffnung weder Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft, Gewerbebetrieb oder selbstständiger Arbeit erzielt haben noch an einer Kapitalgesellschaft mittelbar oder unmittelbar zu mehr als einem Zehntel beteiligt waren, sind für das Geschäftsjahr der Kammer, in dem die Betriebseröffnung erfolgt, und für das darauf folgende Jahr von Grundbeitrag und Umlage sowie für das dritte und vierte Jahr von der Umlage befreit, wenn ihr Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb, EUR 25.000,-- nicht übersteigt.

2. Als Grundbeiträge sind zu erheben von 2.1 Kammerzugehörigen, die nicht im Handelsregister eingetragen sind und deren Gewerbebetrieb nach Art oder Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb nicht erfordert, a) mit einem Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb, bis EUR 7.800,--, soweit nicht die Befreiung nach Ziff. 1 eingreift, EUR 35,-- b) mit einem Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb, von über EUR 7.800,-- bis EUR 24.500,--, EUR 90,-- c) mit einem Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb, von über EUR 24.500,-- bis EUR 76.800,-- EUR 200,--2.2 Kammerzugehörigen, die im Handelsregister eingetragen sind oder deren Gewerbebetrieb nach Art und Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordert, mit einem Verlust oder Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb, bis EUR 76.800,-- EUR 200,--2.3 allen Kammerzugehörigen mit einem Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbe-- betrieb, von mehr als EUR 76.800,-- oder großen Unternehmen im Sinne des § 267 HGB EUR 450,--

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2.2014 Wirtschaft in Bremen | 45

Für Kapitalgesellschaften, die nach Ziff. II. 2.2 zum Grundbeitrag veranlagt werden und deren gewerbliche Tätigkeit sich in der Funktion eines persönlich haftenden Gesellschafters in nicht mehr als einer ebenfalls der Kammer zugehörigen Personenhandelsgesellschaft erschöpft (persönlich haftende Gesellschafter i.S.v. § 161 Abs. 1 HGB), wird auf Antrag der zu veranlagende Grundbeitrag um 50 % ermäßigt.

3. Als Umlagen sind zu erheben 0,35 % des Gewerbeertrages bzw. Gewinns aus Gewerbebetrieb. Bei natürlichen Personen und Personengesellschaften ist die Bemessungsgrundlage einmal um einen Freibetrag von EUR 15.340,-- für das Unternehmen zu kürzen.

4. Bemessungsjahr für Grundbeitrag und Umlage ist das Jahr 2014.

5. Soweit ein Gewerbeertrag bzw. Gewinn aus Gewerbebetrieb des Bemessungsjahres nicht bekannt ist, wird eine Vorauszahlung des Grundbeitrages und der Umlage auf der Grundlage des der Kammer zum Zeitpunkt des Erlasses des Beitragsbescheides vorliegenden Gewerbeertrags bzw. Gewinns aus Gewerbebetrieb des jüngsten Kalenderjahres erhoben.

Soweit ein Gewerbeertrag bzw. Gewinn aus Gewerbebetrieb nicht bekannt ist, der Kammer jedoch Gewerbesteuermess- beträge vorliegen und der letzte Gewerbesteuermessbetrag größer als „EUR 0,--“ ist, wird eine Vorauszahlung des Grundbeitrages und der Umlage auf der Grundlage des Gewerbeertrages, der mit der Formel a) einheitlicher Gewerbesteuermessbetrag für Jahre bis einschließlich 1997: Messbetrag x 0,865 x 20 (+ EUR 24.542,01 [DM 48.000,--] bei natürlichen Personen und Personengesellschaften) b) Gewerbesteuermessbetrag für Jahre ab 1998: Messbetrag x 20 (+ EUR 24.542,01 [DM 48.000,--] bei natürlichen Personen und Personengesellschaften) c) Gewerbesteuermessbetrag für Jahre ab 2002: Messbetrag x 20 (+ EUR 24.500,-- bei natürlichen Personen und Personengesellschaften) d) Gewerbesteuermessbetrag für Jahre ab 2008: Messbetrag x 28,57142857 (+ EUR 24.500,-- bei natürlichen Personen und Personengesellschaften) aus dem letzten der Kammer vorliegenden Gewerbesteuermessbetrag ermittelt wird, erhoben.

Soweit keine Gewerbesteuermessbeträge größer als „EUR 0,--" vorliegen, der Kammerzugehörige jedoch seinen Gewerbeertrag bzw. Gewinn aus Gewerbebetrieb mitgeteilt hat, wird eine Vorauszahlung des Grundbeitrages und der Umlage auf der Grundlage des mitgeteilten Betrages erhoben.

Soweit ein Kammerzugehöriger, der nicht im Handelsregister eingetragen ist und dessen Gewerbebetrieb nach Art oder Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb nicht erfordert, die Anfrage der Kammer nach der Höhe des Gewerbeertrags bzw. Gewinns aus Gewerbebetrieb nicht beantwortet hat, kann die Kammer die Bemessungsgrundlagen entsprechend § 162 AO schätzen oder eine Veranlagung nur des Grundbeitrages gem. Ziff. II. 2. durchführen.

III.KrediteInvestitions- und Kassenkredite sind nicht vorgesehen.

Bremen, den 16. Dezember 2013Handelskammer Bremen

Christoph Weiss Dr. Matthias Fonger Janina Marahrens-HashagenPräses I. Syndicus Rechnungsführerin

* Diese Veröffentlichung tritt an die Stelle der in WiB 1/2014 (Seite 56/57) abgedruckten Fassung.

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46 | Wirtschaft in Bremen 2.2014

SERVICE&PRAXIS

Twitter, Xing & Co. für Ihr Unternehmen12.-13.3., Etelsen, Professionell präsentieren11.-12.3., Etelsen, Basistraining für Einkäufer12.-13.3., Intensivtraining Controlling13.3., Etelsen, Gekonnt kontern – ein Schlag-fertigkeitstraining17.-18.3., Etelsen, Vom Kollegen zum Vorgesetzten17.-18.3., Alternative Wege in der Akquisitionvon Neukunden – B2B18.3., Etelsen, Besprechungen leiten un d moderieren19.-2.3., Etelsen, Kompaktkurs: Psychologie fürFührungskräfte und Personalleitungen19.-22.3., Etelsen, Business-English24.-25.3., Etelsen, Kommunikation, Gesprächeführen, Konflikte bewältigen25.3., Einfach leichter verkaufen, Modul 1: Kunden-Gewinnung25.-26.3., Etelsen, Der erfolgreiche Einstieg indie Einkaufsleitung26.3., Etelsen, Zeit- und Selbstmanagement27.-28.3., Etelsen, Frauen i n Führungspositionen

Veranstalter: BWU Bildungszentrum der Wirtschaft im Unterwesergebiet, Irene Boubaker, Silvia Meinke, Telefon 0421 36325-21/13,www.bwu-bremen.de

Deutsche Außenhandels- und Verkehrs-Akademie (DAV)Studium Betriebswirt DAV – Vollzeit7.4.2014 – 18.3.2016Studium Betriebswirt DAV – berufsbegleitend8.4.2014 – 17.3.2017Verkehrsfachwirt – Fachrichtung Güterver-kehr/berufsbegleitend, 26.1.2014 – 19.3.2015Verkehrsfachwirt – Fachrichtung Güterverkehr,Teil 1: 7.1.2014 – 12.3.2014, Teil 2: 25.8.2014 – 15.10.2014(Der Vollzeitlehrgang besteht aus zwei Teilen.)

Veranstalter: DAV, Karin Prinz, Telefon 0421 9499-1020, www.dav-akademie.de,[email protected]

FOM Hochschule Berufsbegleitende Bachelorstudiengänge:Bachelor of Arts Business Administration,Bachelor of Arts International Management,Start am 1. März 2014

Veranstalter: FOM Hochschule für Oekonomie &Management gemeinnützige GmbH, Svenja Haiduk, Telefon 0421 168 932 18,[email protected], www.fom.de

fortbildung direkt (Auswahl)Ausbilder/in gemäß AEVO IHKTagesseminar: 10.03.14-21.03.14Tagesseminar: 12.04.14-23.04.14Abendseminar: 25.02.14-16.04.14Geprüfte/r Industriemeister/in Metall IHKKompaktseminar: 14.07.14-08.11.14Geprüfte/r Industriemeister/in Elektrotechnik IHKKompaktseminar: 14.07.14-08.11.14Geprüfte/r Industriemeister/in Lebensmittel IHKKompaktseminar: 14.07.14-25.10.14

Akademie für Weiterbildungder Universität BremenWeiterbildende Studiengänge und WeiterbildungskurseMediation, ab 28.2. Modulstudium Industrial Engineering, ab 28.2.SeminareMitarbeiterführung PLUS, ab 6.2.

Veranstalter: Akademie für Weiterbildung der Universität Bremen, Katrin Heins, Telefon 0421218-61602, [email protected],www.uni-bremen.de/weiterbildung

bav Bremer Außenwirtschafts- und VerkehrsseminareBremer Großes Zollseminar:Grundmodul „Zoll intensiv”, 10.-14.4.Aufbaumodul Einfuhr, 17.-20.3.Aufbaumodul Ausfuhr, 7.-11.4.Aufbaumodul Exportkontrolle, 12.-14.5.Grundlagen des Warenursprungs und Präferenzrechts, 10.-12.3.Ausstellung von Lieferantenerklärungen,25.3.Zollwertrecht für Spedition und Logistikdienstleister, 28.3.Arbeiten mit dem Elektronischen Zolltariffür Logistikdienstleister, 23.5.Zollwertrecht (Level: fortgeschritten), 2.-3.6. Verträge im internationalen Geschäft optimie-ren, 4.-6.6. Bremer Zollforum, 23.-24.6. Warenursprung und Präferenzen für Spezialisten, 7.-9.7.

Veranstalter: bav, Verena Springer, Telefon 0421 446946, www.bav-seminar.net, [email protected]

BVL Campus: Seminare und Kurse für Wirtschaft und LogistikZoll-Experte (3 Module) – Fachkraft für Zoll undAußenwirtschaft, Beginn: 17.2.Bremer Zollworkshop für Fach- und Führungs-kräfte im Zollbereich – Aktuelle Entwicklungendes Zollrechts und dessen Auslegung, 24.-25.2.Kompakt Studium Logistik (KSL) – berufs-begleitende Weiterbildung von sechs Wochen inacht Monaten, Beginn: 17.3.Betriebsprüfungen durch die Zollverwaltung –Effiziente Umsetzung der GDPdU, 25.-26.3.Grundlagen Produktionslogistik: Aufgaben, Methoden, Lösungsansätze, 1.-2.4.

Veranstalter: BVL Campus, Sarah Schwittek, Telefon 0421 94 99 10-12, www.bvl-campus.de/seminare, [email protected]

BWU Bildungszentrum der Wirtschaft im Unterwesergebiet e. V.Seminare3.3., Wo rk-Life-Balance4.3., Fehlverhalten von Arbeitnehmern5.3., Vorgehen bei Neueinstellungen5.-6.3., Etelsen, Workshop: Erfolgreich führen inZeiten ständiger Veränderungen12.3., vormittags, Social Media, Facebook,

WIRTSCHAFTSTERMINE

IMPRESSUM

Wirtschaft IN BREMENMAGAZIN DER HANDELSKAMMER 95. Jahrgang Februar 2014

HerausgeberHandelskammer Bremen, Am Markt 13,28195 Bremen,Telefon 0421 3637-0, [email protected],www.handelskammer-bremen.de

VerlagCarl Ed. Schünemann KG, Zweite Schlachtpforte 728195 Bremen, Telefon 0421 36903-72,www.schuenemann-verlag.deVertriebsleitungMarion Helms, Telefon 0421 36903-45, [email protected] Wachendorf, Telefon 0421 36903-26,[email protected] gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 39 vom 1. Januar 2014.

ChefredaktionDr. Christine Backhaus, presse,contor, [email protected], Dr. Stefan Offenhäuser, [email protected] und Herstellungpresse,contor

DruckDruckhaus Humburg GmbH & Co. KG

PreiseEinzelheft: Euro 2,30, Jahresab onnement: Euro 22,80Die beitragspflichtigen Kammerzugehörigenerhalten die Wirtschaft in Bremen auf Anfragekostenlos. Wirtschaft in Bremen erscheint monatlich. Für unverlangt eingesandte Manu-skripte und Fotos übernimmt der Verlag keineHaftung. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Quellenangabe gestattet. Sämtliche Rechte der Vervielfältigung liegen bei der Handelskammer Bremen. Namentlich geke nnzeichnete Beiträge geben nicht unbe-dingt die Meinung der Handels kammer wieder.Anzeigen- und Redaktionsschluss ist der 6. des Vormonats. ISSN 0931-2196

Erscheinungsweise bis zum 10. des Monats

ivw geprüft

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Logistikmeister/in IHKKompaktseminar: 14.07.14-08.11.14Qualitätsmanager/in IHKSamstagsseminar: 12.04.14-08.10.14Geprüfte/r Industriemeister/in Mechatronik IHKKompaktseminar: 14.07.14-08.11.14Technische/r Betriebswirt/in IHKKompaktseminar: 21.07.14-02.10.14Technische/r Fachwirt/in IHKAbendseminar: 26.05.14-22.10.15Personalkaufmann/frau IHKAbendseminar: 24.03.14-30.09.15Fachkaufmann/frau Einkauf/Logistik IHKAbendseminar: 29.04.14-08.10.15Samstagsseminar: 10.05.14-10.10.15Fachwirt/in im Sozial- und Gesundheitswesen IHKSamstagsseminar: 01.03.14-05.09.15Handelsfachwirt/in IHKSamstagsseminar: 01.03.14-05.09.15Wirtschaftsfachwirt/in IHKSamstagsseminar: 01.03.14-05.09.15

Veranstalter: Fortbildung direkt, Marcus Teuber, Telefon 0421 579966-0, www.fortbildungdirekt.de, [email protected]

Hochschule für Internationale Wirtschaftund Logistik (HIWL)Beginn Bachelor-Studiengänge Logistik oder Internationale Wirtschaft, 21.7.

Veranstalter: Hochschule für Internationale Wirtschaft und Logistik (HIWL), Friederike Plenge,Telefon 0421 9499-1031, [email protected],www.bvl-campus.de/hiwl

IQ Bremen Intelligente QualifizierungBerufsbegleitende Lehrgänge (Auswahl)Industriemeister Lebensmittel IHKab 12.05.2014, Tageslehrgangab 17.05.2014, SamstagslehrgangIndustriemeister Metall/

2.2014 Wirtschaft in Bremen | 47

E-Technik/Mechatronik IHKab 17.02.2014, schichtbegleitend und abendsab 26.05.2014, TageslehrgangLogistikmeister IHKab 17.02.2014, schichtbegleitend und abendsab 26.05.2014, TageslehrgangPersonalfachkaufmann IHKab 05.05.14, AbendlehrgangWirtschaftsfachwirt IHKab 26.03.14, AbendlehrgangTechnischer Fachwirt IHKab 26.03.14. AbendlehrgangFachkaufmann fur Marketing IHKab 24.03.14, AbendlehrgangFachkaufmann fur Buro- undProjektorganisation IHKab 31.03.14, AbendlehrgangHandelsfachwirt IHKab 23.04.14, AbendlehrgangAEVOab 10.02.14, TageslehrgangQualitätsmanager IHKab 17.02.14, AbendlehrgangQM-Auditor IHKab 03.03.14, TageslehrgangProzessmanager IQab 03.03.14, TageslehrgangBetriebswirt IHKab 22.04.14, AbendlehrgangTechnischer Betriebswirt IHKab 15.02.14, AbendlehrgangProjektmanager IHKab 27.01.14, Tageslehrgangab 17.03.14, Tageslehrgangab 01.04.14, AbendlehrgangEnergiemanager/European Energy Manager IHKab 12.05.14, TageslehrgangLogistikmanager IHKab 19.05.14, Tageslehrgang

Veranstalter: IQBremen e. V. Intelligente Qualifizierung, Doris Ortiz, Telefon 0421 1748-19, [email protected],www.iq-bremen.de

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Klima:akademieSustainable Supply Chain: klimafreundliche Beschaffung, 27.2.Klimafreundliche Logistik: Klimaschutz liefern, 19.3.Mobilität im Unternehmen, 24.4.

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wisoak Wirtschafts- und Sozialakademieder Arbeitnehmerkammer gGmbHBerufliche Fortbildungen (Auswahl)Personalsachbearbeiter/in ANK, ab 24.02.Fachkaufmann/frau Einkauf /Logistik IHK, ab 25.02.Logistikmeister/in IHK, ab 03.03.AEVO, Kompaktkurs, ab 03.03.Handelsfachwirt/in IHK, ab 05.03.Personalfachkaufmann/frau IHK, ab 05.03.Aus- und Weiterbildungspädagoge IHK, ab 06.03.E-Commerce Manager IHK, 10.03.Social Media Manager IHK, berufsbegleitend, ab 10.03.-10.05.Kaufmännische Kompetenzen für Nichtkaufleute,11.03.- 22.06.Gepr. Büroassistentin bSb, ab 12.03.Fachassistent/in Lohn und Gehalt, ESF-gefördert,12.03.-24.09.Wirtschaftsfachwirt/in IHK, ab 18.03.Staatlich gepr. Betriebswirt,berufsbegleitend/Teilzeit, ab 01.04.Fachwirt/in für Versicherungen und FinanzenIHK, ab 07.05.Managementassistentin bSb, Schwerpunkt Betriebswirtschaft, ab 15.05.Managementassistentin bSb, Schwerpunkt Kom-munikation, ab 15.05.Assistentin der Geschäftsleitung, ab 16.05.

Veranstalter: Wirtschafts- und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer Bremen gGmbH, Telefon 0421 4499-5, 499-627/656/657, [email protected], www.wisoak.de

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48 | Wirtschaft in Bremen 2.2014

SERVICE&PRAXIS

EXISTENZGRÜNDUNGSBÖRSE

DIE BÖRSEN

Bitte richten Sie Ihre Zuschriften unter Angabe der Chiffrenummer an: Handelskammer Bremen, Geschäftsbereich II, Petra Ripke-Höpfl, Postfach 105107, 28051 Bremen; oder per E-Mail: [email protected]

Bei den Inseraten aus der IHK-Börse gelten die Bedingungen der jeweiligen Börsen. Die AGB finden Sie hier: •für die Recyclingbörse – www.ihk-recyclingboerse.de;•für die Existenzgründungsbörse – www.nexxt-change.org;•für die Kooperationsbörse – www.kooperationsboerse.ihk.de

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HB-A-30-2013Nachfolger für Cocktailbar gesucht: Das ge-mietete Objekt befindet sich ebenerdig in einemWohn-/Geschäftshaus und hat eine Nutzflächevon ca. 90 qm (zzgl. Flächen für Küche, Sanitär-einrichtungen und Lager). Der Innenbereich bietet ca. 60-65 Sitzplätze und ist mit einer großen, wintergar ten-ähnlichen Glasfront versehen, die viel Tageslicht hereinlässt und sofür eine angenehme Atmosphäre sorgt. Die Türen können außerdem in den Sommermona-ten komplett geöffnet werden, um die Terrassemit dem Innenraum zu kombinieren. Die Außen-terasse hat 20 Sitzplätze.

HB-A-31-2013Erfolgreiches Elektrotechnikunternehmen mitinteressantem Nischenangebot. HochwertigeDienstleistungen und Produkte in de n Segmen-ten Elektrotechnik, Informationstechnik, Sicher-heits- und Blitzschutzsysteme. Sehr gute Ertrags-situation, langjährig etabliert, ca. 30 Mitarbei-ter inkl. zwei Führungsebenen.

HB-A-32-2013Bezirksleiter (m/w) HGB §84 gesucht. Vor-rangige Aufgabe ist die Förderung der Zusam-menarbeit mit den Volksbanken und derenBankmitarbeitern/-innen sowie die eigene Kundenakquise und Kundenberatung im zur Verfügung gestellten Bestand.

ANZEIGENREGISTER

Aufbaugemeinschaft Bremen e. V. . . . . . . . . .27Bankhaus Lampe KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27Barclays Bank PLC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .35Bremer Landesbank . . . . . . . . . . . . . . . . . .17, 19Bremer Theater . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .U3Bürgerpark-Tombola . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39Car Cleaner GmbH & CO. KG . . . . . . . . . . . . . . 7DreiMädelHaus KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .49Euro Print GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .49Fides Treuhand GmbH & Co.KG . . . . . . . . . . .U4Flughafen Bremen GmbH . . . . . . . . . . . . . . . .43Grundstücksges. Buschhöhe GbR . . . . . . . . .23Janneck GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .47Köhler Immobilien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .47Osmers GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . .29Schünemann-Verlag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .U2Sparkasse Bremen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5Studio B GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .47

HB-A-33-2013Kleine, international tätige Spedition zu verkaufen. Interessant für Existenzgründer oder zur Erweiterung und Festigung vor-handener Geschäftsfelder.

HB-A-34-2013Klassischer Copy-Shop in sehr guter Lage. Guter Mix aus gewerblicher- und Laufkund-schaft. Gewerbliche Kundschaft aus den Bereichen Handwerk und Hande l schätzen die individuelle Betreuung. Der Shop funktio-niert wie eine outgesourcte Abteilung. Um-fangreiche Stammkundschaft. Von der Planungbis zur Produktion wird ein professioneller Service geleistet. Ein weiteres Plus ist die sehr persönliche Kundenberatung. GmbH mitvollem Stammkapital zu verkaufen.

HB-A-35-2013GmbH, 2009 mit vollem Stammkapital gegrün-det, aus gesundheitlichen Gründen abzugeb en.Da sie bisher noch nicht ihre Tätigkeit aufge-nommen hat, erfolgte jedes Jahr eine Bilanzie-rung ohne Umsatz oder Forderung. Der Gegen-stand der GmbH ist laut GründungsdokumentGastronomiebetrieb, Taxiunternehmen, Kfz-Re-paraturwerkstatt und Kurierdienstunternehmen.Die Firma hat kein Inventar und keine Sach-werte verzeichnet. Eine Übernahme ist ab sofort möglich.

HB-A-36-2013Für ein alteingesess enes Augenoptik-Fachge-schäft wird aus Altersgründen ein Nachfolgergesucht. Seit mehr als 50 Jahren im Bremer Westen an einer Hauptverkehrsstraße gelegenmit festem Kundenstamm, Geschäftsfläche50qm.

HB-A-1-2014Langjährig erfolgreiches Dienstleistungs-/Serviceunternehmen sucht Teilhaber/-in zwecksBetriebsübernahme in ca. 3 Jahren.

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HB-G-13-2013Kfz-Werkstatt oder Halle zur Übernahme oderNeugründung gesucht. 41 Jahre alter Kfz-Meis-ter mit Führungsverantwortung sucht Werkstattzur Übernahme. Pacht oder Kauf hängt vom Objekt ab. Bevorzugt wird eine freie Werkstatt.Vorstellbar wäre jedoch auch eine markenge-bundene Werkstatt oder eine Halle, die die Voraussetzung zur Gründung einer Werkstattmit sich bringt.

HB-G-1-2014Ich suche bundesweit ein gutlaufendes Unter-nehmen, welches zum Beispi el Gravuren mit La-sertechnik oder/und Frästechnik anbietet. FallsSie ein Frästechnik- oder Lasertechnikunterneh-men sind, dann melden Sie sich bitte bei uns.

HB-G-2-2014Selbstständiger Lkw-Spediteur mit dem entsprechenden Ladungsaufkommen sucht Beteiligung/Übernahme im Bereich Lkw-und/oder Überseespedition im GroßraumBremen.

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RECYCLINGBÖRSE

2.2014 Wirtschaft in Bremen | 49

KOOPERATIONSBÖRSE

‰ ANGEBOTE

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‰ NACHFRAGEN

HB-N-4247-2, wir suchen derzeit OPP, BOPP,PP/PET, PE/PP Verpackungs- und Rollenwaren.Bitte senden Sie uns Ihr Angebot mit Bildern, ver-fügbare Menge, Ihren gewünschten Preis und An-gaben über Verladegewicht, europaweit.HB-N-4233-2, wir suchen derzeit PET/PP Umrei-fungsbänder in Ballen, Waren oder geschreddertin Big Bags. Ab 15-100 t, Mindestabnahme: 14 t,europaweit. HB-N-4232-2, wir suchen derzeit PET metallisierteFolie, Ballenwaren oder geschreddert Mahlgüterin Big Bags. Ab 15-100 t, Mindestabnahme: 13 t,europaweit. HB-A-4231-2, wir suchen derzeit HDPE alte Auto-tanks als Ballenwaren oder geschreddert Mahlgü-ter, 14 t, europaweit.HB-N-3739-2, EPS, Computergehäuse, LDPE 98/290/10 80/20 Folien, PP/PE Kisten, Umreifungs-bänder, HDPE Kanister, Fernsehgehäuse, Ballen,ex Work oder frei Haus, Bremen.HB-N-3631-4, gebrauchte Kartons kleiner undmittlerer Größe zur Abholung in Bremen und Um-gebung, laufend oder einmalig gesucht, auchkleine Mengen.HH-N-4112-6, Textilien/Leder, Polyamid-Fasern,Garne, Brocken, Anspritzlinge, europaweit. H-N-2784-12, wir kaufen Transformatoren aller Artaus der Elektroindustrie und aus der Energiever-sorgung, 1-50.000 kg, bundesweit.LG-N-3352-6, suchen Lederreste, z.B. von Möbel-fabriken, auch 2. Wahl, keine Kleinstteile, Nieder-sachsen und angrenzende Bundesländer.STD-N-4288-2, PVC-Kabelummantelungen aus derKabelzerlegung, ab 15 t, lose oder in Big Bags,bundesweitSTD-N-4265-8, loses Drahtglas als Verschnitt, Produktionsabfall etc., je nach Frachtentfernungteils geringe Vergütung möglich, ab 25 Tonnen, lose Ware, Transport im Sattelkipp-Fahrzeug, bundesweit und benachbartes Ausland.STD-N-4093-10, Bauabfälle/Bauschutt, unbe-grenzte Menge, Landkreis Stade

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50 | Wirtschaft in Bremen 2.2014

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WAGEN&WINNEN

inst Stadtvilla einer Bremer Kauf-mannsfamilie, später Dialysezen-

trum, zuletzt Seniorenheim: Das Hausan der Schwachhauser Heerstraße 157hat eine bewegte Geschichte hintersich. Nun hat das Ehepaar Susanneund Mario Koppe die Villa aus dem 19.Jahrhundert aus dem Dornröschen-schlaf erweckt und ihr eine neue Be-stimmung gegeben. Auf vier Etagenschufen sie ein exklusives Privathotelund nannten es „Villa Linnenschmidt“.Es war eine Herausforderung und dieErfüllung eines Traumes, sagt die ge-bürtige Bremerin Susanne Koppe. „Lin-nenschmidt“ ist ihr Mädchenname. Die Dichte an Hotels ist im StadtteilSchwachhausen im Gegensatz zu Bre-mens Innenstadt eher gering. Als klei-nes Hotel in einer Stadtvilla genießt dieVilla Linnenschmidt zudem beinahe einAlleinstellungsmerkmal in Bremen. „Unshaben die Privathotels in HamburgsStadtteil Eppendorf schon immer gutgefallen“, erzählt Susanne Koppe. Be-vor sie nach Bremen zurückkehrten, hatdas Ehepaar etwa 30 Jahre lang eineEisdiele auf Norderney geführt; die bei-den fühlten sich Bremen aber nach wievor verbunden. Die Idee, ein Hotel zu betreiben, gabes schon länger. Als der Steuerberaterihnen erzählte, dass die „Hanseaten-Villa“ zum Verkauf stand, fassten die-Koppes den Entschluss und kauften imSeptember 2010 die alte Kaufmanns-villa. „Natürlich hätten wir das Haus

auch abreißen und auf dem Grund-stück ein modernes Mehrparteienhausbauen können“, sagt Susanne Koppe.Haben sie aber nicht. Stattdessen ha-ben sie viel Geld in die Hand genom-men und das Haus liebevoll renoviertund dem ursprünglichen Zustand wie-der angenähert. Dabei haben die Ehe-leute nicht nur ein altes Haus vor demAbriss bewahrt, sondern mit ihrem Ho-tel auch drei neue feste Arbeitsplätzegeschaffen. Zwei Jahre dauerte die Sanierung.Bis das freistehende Haus im Novem-ber 2013 endlich bezugsfertig war,mussten die neuen Besitzer etliche Hür-den nehmen: Baugenehmigungen be-antragen, Brandschutzbestimmungenumsetzen, renovieren und das Dachausbauen. Die alte Klinkerfassade wur-de aufwendig gereinigt und eine Ram-pe für Rollstuhlfahrer gebaut. Flügeltü-ren, Treppenhaus und Handläufe, dieFahrstuhltür im Foyer – ehedem in Zi-tronengelb – wurden geweißt; Schich-ten von Farbe in der gesamten Villa ab-getragen, zum Haus passende Tapetenund hochwertige Möbel ausgesucht.Das Eichenparkett im Erdgeschoss wur-de freigelegt, hochgenommen, geschlif-fen, versiegelt. Allein die Parkettarbei-ten haben drei Monate in Anspruch ge-nommen, erzählt Mario Koppe, gelern-ter Elektriker und handwerklich ver-siert. Vieles haben der 53-Jährige undseine Frau in Eigenregie gemacht. Et-wa, die einzelnen Parkettstäbe in Fisch-

Alte Stadtvilla zu neuem Leben erwecktSusanne und Mario Koppe haben sich einen Traum erfüllt und in Schwachhausen ein edles Privathotel, die Villa Linnenschmidt, eröffnet. Von CATRIN FRERICHS (Text) und FRANK THOMAS KOCH (Foto)

Ein Hotel, ein Verlag, eine Softwarefirma – insolch etablierten Brancheneine Firma gründen? DreiBeispiele aus Bremenzeigen, was unter-nehmerische Leidenschaftbewirkt.

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52 | Wirtschaft in Bremen 2.2014

WAGEN&WINNEN

anstatt Service gibt es Beratung. Officeheißt dort einfach Werkstatt. In derwird getüftelt, gemeinsam mit Grafi-kern und Programmierern, Kameraleu-ten und Lektoren. Damit die E-Booksnicht aussehen wie die Bücher von ges-tern, reichert Strombuch sie mit Fotos,bewegten Bildern und Audiodateienan. „Jedes Medium hat Grenzen“, sagtMeißner. Bücher kann man eben nur le-sen. CDs nur hören, Filme nur anschau-en. Interviews geben zwar das gespro-chene Wort wieder, aber nicht die Emo-tionen während des Gespräches. Wie die einzelnen Medien funktio-nieren, weiß Meißner aus Erfahrung. Erist Journalist für Print, Radio und TV,war zuletzt zwölf Jahre lang Redakteur,Moderator, Reporter und Filmemacherbei Radio Bremen. Für seine im Septem-ber gegründete Firma Strombuch hat er

irk Meißner schreibt lieber mit Krei-de an eine Tafel, als sich durch eine

Power-Point-Präsentation zu klicken.Dabei ist sein Beruf multimedial ge-prägt: Meißner macht E-Books, die mannicht nur lesen, sondern auch hörenkann, die Filmsequenzen beinhaltenebenso wie Bilder, Grafiken oder Musik.In seinem Büro in der St.-Pauli-Straße56 im Ostertorviertel steht eine alteSchultafel. Brainstorming zum Anfas-sen. Ideen lassen sich wegwischen, neuschreiben oder fotografieren, wennman sie denn digital braucht. Als Meiß-ner und sein Partner Henning van Lil ei-nen Namen für ihren Verlag gesuchthaben, standen viele Vorschläge aufder grünen Tafel. Strombuch ist es dannschließlich geworden. Auf der Firmeninternetseite heißenBlogs folgerichtig Kommentare, und

grätmuster wieder zu verkleben. DieWaschtische in den Badezimmern sindeigene Entwürfe und selbst gebaut, fürdie Wände im Foyer rührten die beidenden passenden Violettfarbton selbst an. Entstanden ist ein stilvoll eingerich-tetes Hotel mit sechs Doppelzimmernund zwei Suiten, deren Preise zwischen98 und 248 Euro liegen. Die Zimmersind individuell ausgestattet, behinder-tengerecht und geräumig. Im hinterenTeil des Hauses, von wo aus man in diegrünen Schwachhauser Gärten blickt,wird das Frühstück serviert, das manbei schönem Wetter auf der Terrasse zusich nehmen kann. Lachs liegt auf ei-nem Silbertablett, der Tee steht aufStövchen, Eierspeisen werden frisch zu-bereitet. Obwohl es in einer ruhigen Gegendliegt, befindet sich das Hotel in zentra-ler Lage: etwa 15 Minuten dauert derFußweg zum Bürgerpark, sechs Halte-stellen braucht es mit der Straßenbahnin die Innenstadt. Hinter dem Haussind sechs Carports, vor dem Haus istein zehn Meter tiefer Vorgarten mit Ter-rasse, der genügend Abstand zur Stra-ße schafft, und wo man im Sommer dieAbendsonne genießen kann. Dort sit-zen dann Geschäftsleute, Paare, diedas Wochenende in Bremen verbrin-gen, oder Verwandte auf Besuch inSchwachhausen. Es waren sogar schonGäste aus Kalifornien, New York undWashington DC da. Die Gäste loben vor allem die per-sönliche Atmosphäre im Haus. Die der-zeit 17 Bewertungen auf der Hotelre-servierungsplattform hrs sprechen eineeigene Sprache: 9,4 Punkte von maxi-mal zehn – nur ein anderes Bremer Ho-tel ist dort bislang derart gut bewertetworden. „Rundum einfach zu empfeh-len“, schreibt Julian K. und vergibt eineglatte zehn. n

www.villa-linnenschmidt.de

Die digitalen GeschichtenerzählerDirk Meißner hat die Firma Strombuch gegründet und erstellt multimediale E-Books zum Lesen, Hören und Sehen.

Von CATRIN FRERICHS (Text) und JÖRG SARBACH (Foto)

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2.2014 Wirtschaft in Bremen | 53

eine sichere Stelle bei dem Sender auf-gegeben. Sein Partner Henning van Lilist Redakteur, Kameramann und Cut-ter. „Die Bausteine Text, Radio und Filmhatten wir drauf, bevor wir Strombuchgegründet haben“, sagt Meißner. „In-dem wir alle Medien zusammenbrin-gen, öffnen sich neue Horizonte.“ Meißners Sohn Daniel (6) hat esausprobiert und sein eigenes Strom-buch erstellt. Zunächst hat er eine Ge-schichte erfunden. Sie heißt „Kekse imUniversum“ und handelt vom Christ-kind, das backt und dabei tüchtig krü-melt. Daniel hat Fotos gemacht und einBild dazu gemalt, vom backendenChristkind und den vielen Krümeln imWeltall. „So, das muss jetzt ins iPad, Pa-pa.“ Der hat den Text abgeschriebenund als Textdatei wie ein Buch mit denBildern layoutet. Dann hat er sie lautvorgelesen und als Audiodatei abge-speichert. Daniel kann sich seine Geschichtenun vom iPad vorlesen lassen oder sel-ber lesen. Man könnte auch noch einVideo hinzufügen, davon wie DanielKekse backt, oder das Ganze mit seinerLieblingsmusik hinterlegen, die er beimLesen des Textes abspielen könnte. Da-niels E-Book ist nur eine Fingerübung.

Sie macht aber deutlich, was ein Strom-buch alles kann. „Es ist eine ganz neueArt, Geschichten zu erzählen“, so Meiß-ner. Gegenüber dem Buch einen Mehr-wert zu schaffen, den reinen Text anzu-reichern, eine Vorlesefunktion einzu-bauen, bei der man je nach Bedarf zwi-schen Lesen und Hören wechseln kann,oder Fußnoten mit Zusatzinformatio-nen direkt verlinkt in den Text zu set-zen. Die verknüpften Dateien im Strom-buch lassen sich sogar aktualisieren.Sachbücher oder Schulbücher könntenso mit Updates versehen werden. Viele Verlage vertreiben digitaleEins-zu-Eins-Versionen von Büchern alsE-Books. Dabei kommt es vor allem dar-auf an, sie schnell auf den Markt zubringen. Der E-Book-Markt boomt be-reits in den USA, in Deutschlandwächst das Interesse, sagt Meißner.Noch zwei, drei Jahre, dann wird es injedem Haushalt hierzulande einen E-Book-Reader, einen Tablet-Computeroder ein Smartphone geben, ist der 41-Jährige überzeugt. Ende des Jahres hat Strombuch dieNovelle „Der Amokläufer“ von StefanZweig als E-Book herausgebracht; mitZeichnungen und Audios und als kom-plette Hörbuchversion für Apple-Gerä-

te. Zum Jahreswechsel ist „Best off A/GMeißner“ erschienen. Darin befindensich 15 modernisierte Kriminalge-schichten des klassischen Autoren Au-gust Gottlieb Meißner – die Namens-gleichheit ist reiner Zufall –, dazu Glos-sar, Vorwort, Skizzen und Hörbuchfunk-tion. Ein Strombuch eignet sich fürAutoren und auch für Journalisten,Künstler, Musiker, Designer, Film- oderTheatermacher. Doch, wem nützen schon Geschich-ten, seien sie noch so schön erzählt,wenn man sie im weltweiten Netz nichtfindet? Die Geschäftsidee von Strom-buch ist es daher, neue digitale Bücherzu erstellen, aber vorhandene Vertriebs-wege und Infrastrukturen zu nutzen. Le-ser beziehen die multimedialen Büchereinfach über die existierenden Online-Verkaufsplattformen. „Wir benötigenkein Papier, keinen Druck, keine Logis-tik, keinen Buchhandel und keinen Zwi-schenhandel“, sagt Meißner. Bücher wird es trotzdem weiter ge-ben, sind die Macher von Strombuchüberzeugt. Ebenso wie Filme oder Ra-diobeiträge. Oder eben eine Schultafel.Die wird im Strombuch-Büro ihren zen-tralen Platz behalten. n

www.strombuch.com

» Jedenfalls grassiert die Einsicht, dass gute Geschichten nicht nur zwischenzwei Deckel passen. Erzählen mit allenMitteln, in allen denkbaren Medien, dasscheint die Zukunft zu sein.“Dirk Meißner

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54 | Wirtschaft in Bremen 2.2014

WAGEN&WINNEN

ie Start-up-Firma solvertec existiertnoch nicht einmal ein Jahr. Aber

das Unternehmen steht schon jetzt inden Startlöchern, mit einem weltweiteinmaligen Kniff, die Fehlersuche inden Plänen für Computerchips extremzu vereinfachen. So könnten die Herstel-ler jede Menge Zeit und Geld sparen. solvertec hat eine Automatisie-rungs-Software namens Debug!t ent-wickelt, die logische Fehler der Chips

schon in ihrer Planung aufspürt. „Mitwenigen Klicks können Fehlerursachenim Code aufgezeigt und behoben wer-den“, sagt Daniel Große, der zusammenmit Jan Wessels und André Sülflow dieGeschäfte führt. „Darüber hinaus kannunsere Software für beliebig großeSchaltkreise eingesetzt werden undmacht so die Entwicklung von Chipsder nächsten Generation möglich.“Klar, dass das Bremer Produkt für dieChip-Entwickler rund um den Globus in-teressant sein dürfte. Unternehmenkönnen bei den Bremern den Fehlerur-sachen-Such-Algorithmus per Lizenzkaufen.

Früher war alles einfacher – schonklar. Aber im Prinzip sind die Problemedie alten geblieben, nur viel, viel klei-ner, jedenfalls bei den elektrischenSchaltungen. Früher waren es klickendeRelais, die den Dampfradios die Musikbeibrachten. Moderne Geräte verwen-den für die gleichen Aufgaben Compu-ter-Chips. Sie bestehen aus mehrerenhundert Millionen Bauteilen, die heut-zutage um die 40 Nanometer groß sind

(eine Milliarde Nanometer ergeben ei-nen Meter; 40 Nanometer sind alsoziemlich wenig). Geplant werden mussten Leitungenund Schalter schon immer. Begreifli-cherweise ist das für Computer-Chipsaber viel schwieriger als für Opas alteRelais. Egal ob es um Mobiltelefone,das Navi im Auto, eine Ampelschaltungoder einen Wecker geht: Chips alleror-ten. Längst halten sie die Fäden allerfunktionierenden Technik fest in derHand. Bis aber ein Computer-Chip vomBand läuft, müssen die Programmiererran. Sie müssen den mit mehrerenhauchdünnen Metallschichten versehe-nen schlauen Winzlingen per Softwareplanvoll erklären, was sie wie, wann undin welcher Reihenfolge zu tun haben.

Bei dieser Bildschirmarbeit kann ei-ne Menge schief gehen. „Es ist wie beieinem Roman, wo irgendwie die Hand-lung unlogisch wird“, sagt Große. „Auchwenn man einen neuen Chip plant,können einem solche Logik-Fehler un-terlaufen.“ Das Problem: Richtig teuerwird es, wenn Chip für Chip fehlerhafteProdukte vom Band laufen und die Her-steller dann ihre Chips vom Markt neh-men müssen. „Intel hat so eine Rückruf-Aktion mal 475 Millionen Dollar gekos-tet“, sagt Große. Deshalb beschäftigendie großen Chipentwickler immer mehrMenschen, die die Chip-Pläne weitge-hend von Hand nach Fehlern durchfors-ten. Nun werden aber die Halbleiter im-mer komplizierter, alle 18 Monate ver-doppelt sich ihre Komplexität, so lautetdas Branchengesetz. Schon heute wen-den die Entwickler ein Drittel des Zeit-aufwands eines neu zu entwickelndenChips dafür auf, Fehlerursachen zu fin-den und zu beheben. Das kostet. Kurz:Es ist Zeit für eine Lösung. Genau hier kommt solvertec insSpiel. Geboren wurde die Gründungs-idee in der von Professor Rolf Drechslergeleiteten Arbeitsgruppe Rechnerarchi-tektur der Uni Bremen. „Irgendwannhaben wir erkannt, dass aus unsererIdee etwas werden könnte“, sagt Gro-ße. Fördermittel des Bundeswirtschafts-ministeriums ermöglichten es, aus derUni heraus mit der Produktentwicklungzu beginnen. „Wir haben schon in derUni sehr früh in Pilotprojekten begon-nen, externe Chipentwickler mit einzu-beziehen, um unsere Software genau indie Richtung zu entwickeln, die derMarkt benötigt.“ Eine Weichenstellung,die nun Früchte trägt: „Die Korrektur ei-nes Fehlers, für den ein Projektpartner64 Stunden benötigte, war mit unsererSoftware in zehn Minuten zu schaffen.“Klein, aber aha, sozusagen. Der Markt für die pfiffige Erfindungist riesig. „In der Halbleiterbranche wer-den weltweit jährlich 300 MilliardenUS-Dollar umgesetzt“, sagt Wessels.Derzeit sind die Voraussetzungen gut,dass bald ein großer Teil des Umsatzesauch in Bremen gemacht wird. n

www.solvertec.de

(v.l.) Jan Wessels, Daniel Große undAndre Sulflow

Debugging-Champions Ein junges Bremer Start-up-Unternehmen kann mit einem pfiffigen Produkt den weltweiten Halbleitermarkt verändern.

Von CHRISTIAN BENEKER (Text)

Foto S

olve

rtec

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DER KIRSCHGARTENvon Anton Tschechow

„Gastregisseurin Alize Zandwijk aus Rotterdam interessiert sich in ihrer zweiten

Inszenierung am Bremer Theater für den ver-haltenspsychologischen Kern des Stücks

und zeigt was man sich selbst und anderen antut, wenn man keine Stellung bezieht und

Entscheidungen verweigert. Das gelingt Zandwijk ganz hervorragend.“

Weser-Kurier

Mi. 5., Sa. 15., Mi. 19. und Fr. 21. FebruarTheater am Goetheplatz

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