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Wirtschaft IN BREMEN 10/2013 Positionspapier Konzept zur Reform des föderalen Finanzausgleichs Innenstadt-Pläne City-Agenda für 2025 Integration Ins Rollen kommen GOP Theater Varieté an der Weser Handelskammer-Prüfer Ehrenamt – ist doch Ehrensache! Gründerinnenpreis Eine ausgezeichnete Weinhändlerin Woher nehmen? MAGAZIN DER HANDELSKAMMER www.handelskammer-bremen.de Fach- und Nachwuchskräfte

Wirtschaft in Bremen 10/2013 - Fach- und Nachwuchskräfte - Woher nehmen?

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WirtschaftIN BREMEN

10/2013

PositionspapierKonzept zur Reform des föderalenFinanzausgleichs

Innenstadt-PläneCity-Agenda für 2025

IntegrationIns Rollen kommen

GOP TheaterVarieté an der Weser

Handelskammer-PrüferEhrenamt –ist doch Ehrensache!

Gründerinnenpreis Eine ausgezeichnete Weinhändlerin

Woher nehmen?

MAGAZIN DER HANDELSKAMMER

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Fach- und Nachwuchskräfte

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T alente sind hart umkämpft. Für Unternehmenwird es in Zukunft immer mehr darum gehen,wie sie ihren beruflichen Nachwuchs finden, fördern und dauerhaft binden können. Bremenbietet dafür gute Voraussetzungen – man muss

die Potenziale nur erkennen und richtig nutzen. Gemein-sam haben wir die Chance, dies zu einem Markenkern zu entwickeln: Bremen ist die Stadt der Talente!

Bremens Hochschulen sind ein hervorragendes Talente-Reservoir: Wir haben die einzige Exzellenzuniversität inNorddeutschland; der Anteil an ausländischen Studieren-

den – gerade auch an der Jacobs University – liegt auf einem Spitzenniveau;Bremer Studierende legen besonders häufig Auslandssemester ein. Parallelhat die bremische Wirtschaft erheblich in die betriebliche Ausbildung inves-tiert – in Rankings erreichen wir in der beruflichen Bildung ebenfalls Spitzenwerte.

High-Potentials offenbaren sich allerdings nicht immer auf den erstenBlick. Beispielsweise wird es eine zentrale Herausforderung für die Zukunftsein, Jugendliche und Erwachsene mit ausländischen Wurzeln gut zu inte-grieren. Als Gesellschaft und als traditionell internationaler Wirtschafts-standort kann uns nichts Besseres passieren als Menschen, die in mehrerenKulturen zu Hause sind, die andere Sprachen beherrschen und die neue Impulse setzen.

Das ist eine Riesenchance, die wir als Unternehmerinnen und Unter-nehmer nutzen sollten. Auch Politik und Verwaltung müssen mitziehen – beispielsweise mit einem dringend überfälligen verbesserten Dienstleistungs-angebot für ausländische Fach- und Führungskräfte sowie Existenzgründerim Unternehmensservice Bremen.

Es muss uns gemeinsam gelingen, in Bremen noch stärker als bisher aufunsere wichtigsten Ressourcen zu setzen – auf die Köpfe der Menschen, diehier leben, lernen und arbeiten. Das ist nicht nur eine Frage der individuellenPersönlichkeitsentwicklung, sondern betrifft unseren Standort als Ganzes:wirtschaftlich, gesellschaftlich, kulturell und sozial.

Christoph Weiss (Präses)

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KAMMERSTANDPUNKT

Talente sind die Zukunft

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4 | Wirtschaft in Bremen 10.2013

INHALT

WirtschaftIN BREMEN

10/2013

PositionspapierKonzept zur Reform des föderalenFinanzausgleichs

Innenstadt-PläneCity-Agenda für 2025

IntegrationIns Rollen kommen

GOP TheaterVarieté an der Weser

Handelskammer-PrüferEhrenamt –ist doch Ehrensache!

Gründerinnenpreis Eine ausgezeichnete Weinhändlerin

Woher nehmen?

MAGAZIN DER HANDELSKAMMER

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Fach- und Nachwuchskräfte

Beilagenhinweis Diese Ausgabe der Wirtschaft in Bremen enthält Beilagen der Innojoin GmbH & Co.KG, der Grundstücksgesellschaft Buschhöhe GbR undder Vertriebs- und Marketingwerk GmbH. » Das sind unsere Titelthemen.

TITELGESCHICHTEPersonalentwicklung – Woher nehmen? Auf der Suchenach Fach- und Nachwuchskräften: Der demografischeWandel fordert seinen Tribut und von den Unternehmenneue, kreative Lösungen. Was machen Bremer Betriebe? Ein Stimmungsbericht aus der Bremer Wirtschaft, ein Über-blick über Initiativen, Programme und Wettbewerbe.

KAMMERREPORTPositionspapier Handelskammer-Konzept zur Reform desföderalen FinanzausgleichsHandelskammer Aus der Plenarsitzung vom 9. September

STANDORTBREMENMPA Die Material-DetektiveInnenstadt-Pläne City-Agenda für 2025Automobilwirtschaft Mercedes-Busse, neues Mercedes-Nutz-fahrzeug-Zentrum, Logistikzentrum im Hemelinger Hafen Jubiläen Stucken Group, Remberti Apotheke, SchuhhausHägermannAissen-Chronik Bettenschau im GewölbekellerGOP Theater Varieté an der Weser

METROPOLREGIONRegionalbank OLB zieht es mächtig nach BremenHWWI-Studie Was die Metropolregion tun mussOffshore-News BLG-Logistik, Plattform, dhb Logistics IT

RUBRIKEN

KammerstandpunktPräses Christoph Weiss: Talente sind die Zukunft

Bremen kompaktLand & Leute, Geehrt & PrämiertStadt & Campus

InfothekVeranstaltungen der Handelskammer Firmenjubiläen

BörsenExistenzgründungenRecycling

Zahlen des MonatsWirtschaftstermineImpressumAnzeigenregister

Amtliche Bekanntmachung

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Fach- und NachwuchskräfteSeite 10 Woher nehmen?Foto Daimler AG

24 Innenstadt-Pläne City-Agenda für 2025 Senat und Handelskammer haben ihr gemeinsames Konzept zur Bremer Innenstadt in der Bremischen Bürgerschaft präsentiert. Es soll einverlässlicher Handlungsrahmen für die kommenden Jahre sein. Foto Frank Pusch

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10.2013Wirtschaft in Bremen | 5

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ZUKUNFTBILDUNGPrüfer Ehrenamt – ist doch Ehrensache!? – Aufruf Stiftung „Gib Bildung eine Chance“: für Bildung begeisternjob4u Bildungsmesse auf dem Marktplatz

WIRTSCHAFTGLOBALInternationaler Dialog VietnamNachrichten China-Visa-Regelungen, Technologietransfermit der Türkei, „Made in Germany“, LändernetzwerktreffenLateinamerika, Einzelhandelsausschuss in MaastrichtDeutscher Außenwirtschaftstag Zukunftsmärkte

NEUECHANCENGründerinnenpreis Eine ausgezeichnete WeinhändlerinNachrichten kreativrendezvous, virtueller Prototyp von EplaxNeu am Markt CrossCoffee, Kolorit GmbH

SERVICE&PRAXISDSW Die Stimme der AktionäreTagungen Konferenz zum maritimen Recht, Forum des Demografie-Netzwerkes NordwestEnergie & Umwelt Stadtwind, Klimafonds, Klimaakademie,Erdgasauto

WAGEN&WINNENIntegration Ins Rollen kommen

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54 Integration Die HandelskammerBremen hat erstmals einen Auszubildenden imRollstuhl eingestellt. Was bedeutet dieser Schrittund welche „Barrieren“ galt es zu überwinden?Geht nicht? Das gibt es nicht! Foto Frank Pusch

30 Kulturangebot Varieté an der Weser Das GOP Varieté-Theater hat im Weser Quartier eröffnet. Es ist die Wiederbelebung einer alten Tradition. In deraktuellen Show „Glanzlichter“ treten die russischen Reck-Akrobaten Rokashkov auf. Foto GOP

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BREMENKOMPAKT

LAND & LEUTE GEEHRT & PRÄMIERT

· Holger Banik wird am 1. Januar2014 neuer Geschäftsführer der JWPRealisierungsgesellschaft sowie vonNiedersachsen Ports. Beide Geschäfts-

führungen liegen da-mit künftig in einerHand. Der Hafenma-nager ist seit demJahr 2007 bei bre-menports beschäf-tigt, seit 2011 dortkaufmännischer Ge-

schäftsführer. Der bisherige Chef derJadeWeserPort Realisierungsgesell-schaft, Axel Kluth, scheidet vereinba-rungsgemäß zum Ende des Jahres aus.

· Dr. Nico Fickinger (49) heißt derzukünftige Hauptgeschäftsführer desArbeitgeberverbandes Nordmetall. Derstudierte Volkswirt und derzeitige Ge-schäftsführer für Kommunikation undGrundsatzfragen beim DachverbandGesamtmetall in Berlin wird das Amtzum Jahreswechsel von Dr. Thomas Kli-schan (66) übernehmen, der 21 Jahrean der Spitze des Verbandes stand. Fi-ckinger ist seit März 2008 bei Gesamt-metall in Berlin tätig und war zuvorWirtschaftskorrespondent in der Berli-ner Parlamentsredaktion der Frankfur-ter Allgemeinen Zeitung.

· Jan Metzger bleibt Intendant vonRadio Bremen. Der Rundfunkrat desSenders wählte ihn für eine zweite

Amtszeit. Der 57-jäh-rige Journalist stehtseit 2009 an derSpitze von Radio Bre-men. Zuvor leitete erdie Redaktion desHeute-Journals beimZDF.

· Alexander Fischer leitet jetzt alsneuer Direktor das Swissôtel Bremenam Hillmannplatz. Er folgt auf MichaelKoltes, der die Leitung seit November

vergangenen Jahres ad interim inne-hatte und nun in der Türkei die Eröff-nung von zwei neuen Standorten be-treut. Fischer stammt aus Bad Sodenam Taunus. Der Hotelmanager arbeite-te nach zahlreichen Stationen im In- undAusland zuletzt in Budapest und Prag.

· Fred Buchholz, Bremer Taxiunter-nehmer, ist zum Vorsitzenden der Ge-nossenschaft Taxi Deutschland ge-wählt worden. Er verfügt über mehrjäh-rige Gremienerfahrung, unter anderemals ehemaliger Präsident des Deut-schen Taxi- und Mietwagenverbandes,als Vorsitzender des Taxi-Rufs Bremensowie Vorsitzender des Landesverban-des Fachvereinigung PersonenverkehrBremen. Die Taxi Deutschland eG isteine Genossenschaft ohne Gewinner-zielungsabsichten. Sie betreibt die AppTaxi Deutschland sowie die mobile Ta-xirufnummer 22456, die aus jedem Mo-bilfunknetz zur lokalen Taxizentrale ver-bindet.

· Bülent Uzuner, Vorstandsvorsit-zender der BTC AG, hat im Einverneh-men mit dem BTC-Aufsichtsrat am 30.September das Unternehmen verlas-sen. Seine Aufgaben werden von denBTC-Vorständen Dr. Jörg Ritter undDirk Thole übernommen. Hintergrunddes Wechsels ist eine geplante strategi-sche Neuausrichtung der 100-prozenti-gen EWE-Tochter. Uzuner hat in denvergangenen zwölf Jahren maßgeblichden Aufbau der BTC AG zu einem derführenden IT-Dienstleister in Deutsch-land gestaltet.

· Wolf Kropp-Büttner (58) ist nach21 Jahren als Geschäftsführer der bei-den Firmen Hachez Chocolade und Feo-dora zurückgetreten. Diese waren 2012an die Toms Gruppen A/S in Dänemarkverkauft worden. „Für eine konstruktiveGeschäftsführung“ sei das „gegenseiti-ge Vertrauen nicht in dem notwendi-gen Maße“ gewachsen, heißt es in einerHachez-Mitteilung.

Allgeier: „Bestes Systemhaus 2013“ Die Allgeier IT Solutions GmbH wurdebei der diesjährigen Markterhebungder IT-Fachzeitschriften ChannelPartnerund Computerwoche als „Bestes Sys-temhaus 2013“ ausgezeichnet. Die Bre-mer gingen damit unter den großen IT-Dienstleistern Deutschlands mit mehrals 250 Millionen Euro Jahresumsatzals Gesamtsieger in puncto Kundenzu-friedenheit hervor. „Die Auszeichnungist eine hohe Anerkennung für unseroperatives Geschäft“, sagte VorstandHubert Rohrer, „und Bestätigung unse-rer strategischen Ausrichtung, die Kun-denorientierung konsequent in denMittelpunkt unserer Arbeit zu stellen.“Wie bereits im vergangenen Jahr habeAllgeier auch 2013 die höchste Weiter-empfehlungsrate der großen deutschenSystemhäuser erzielt.

Wirtschaftskanzlei Ahlers & Vogel nominiertDie Bremer Wirtschaftskanzlei Ahlers &Vogel ist jetzt nach 2011 erneut für denJUVE Award in der Kategorie „Kanzleides Jahres für den Mittelstand“ nomi-niert worden. Damit gehört sie nachMeinung der Juroren des gleichnami-gen Verlagshauses für juristische Infor-mationen zu den fünf besten deut-schen Kanzleien mit Schwerpunkt inder juristischen Begleitung mittelstän-discher Unternehmen. Die Sieger wer-den Ende Oktober bekannt gegeben.

Ahlers & Vogel berät an vier Stand-orten mit ca. 50 Anwälten nationaleund internationale Mandanten in denzentralen Bereichen des Wirtschafts-rechts, vor allem im Gesellschafts- undSteuerrecht sowie im Bau-, Arbeits-,Schifffahrts- und Transportrecht, außer-dem Projektbeteiligte der Offshore-Windenergie.

„Wir sehen die Nominierung als Be-stätigung für unsere Arbeit und als An-sporn, unseren erfolgreichen Kurs fort-zusetzen“, sagt Kanzlei-Partner Burk-hard Klüver. „Die Kanzlei hat in den

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10.2013 Wirtschaft in Bremen | 7

Fotos Sena

tspressestelle, Jacob

s University, Rad

io Bremen, bremenpo

rtsmehr als 150 Jahren ihres Bestehens

viel Vertrauen beim Mittelstand in derRegion aufgebaut, sich aber auch im-mer wieder neuen Herausforderungengestellt.“ Gegründet 1858, gehört Ah-lers & Vogel zu den ältesten KanzleienDeutschlands und stellte für viele Jahr-zehnte den Regierungsanwalt Bre-mens. Senatoren und bedeutende Bür-germeister gingen aus der Sozietät her-vor, der auch der frühere Bundespräsi-dent Karl Carstens angehörte.

Prämie für BEM bei der Deutschen BahnDie DB Fahrzeuginstandhaltung GmbHWerk Bremen ist für ein gelungenes Be-triebliches Eingliederungsmanagement(BEM) ausgezeichnet worden. Miteinem BEM soll erreicht werden, dassBeschäftigte, die gesundheitlich beein-trächtigt sind, schrittweise wieder anihren Arbeitsplatz zurückkehren und soArbeitsplätze erhalten werden können.Das hat das Werk Bremen 2012 beson-ders gut gemacht. WirtschaftssenatorMartin Günthner überreichte Werklei-ter Reinhold Batke deshalb als Aner-kennung und Dank eine Prämie inHöhe von 20.000 Euro vom Amt fürVersorgung und Integration Bremen.„Es ist uns ein großes Anliegen“, so Bat-ke, „die Mitarbeitergesundheit nach-haltig zu fördern, zu erhalten und unse-re Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterbei der Wiederherstellung der Gesund-heit optimal zu unterstützen und zu be-gleiten. Gerade bei längerfristigen Er-

krankungen bedarf es der Mitwirkungaus vielen unterschiedlichen Richtun-gen und von unterschiedlichen Exper-ten, um die Rückkehr ins Arbeitslebenzu begleiten und die Arbeitsfähigkeitwiederherzustellen.“

Fraunhofer-Medaille für MeVis-Gründer PeitgenHeinz-Otto Peitgen, Präsident der Ja-cobs University, hat die Fraunhofer-Me-daille erhalten. Die Fraunhofer-Gesell-schaft würdigte damit seine Verdienste

um Innovationen imBereich der bildge-stützten Medizin zurFrüherkennung, Dia-gnose, Therapieopti-mierung und Be-handlungserfolgs-kontrolle bei beson-

ders schweren Krankheiten wie Krebs,Gefäß-, Herz- und Lungen-erkrankungen sowie neu-rologischen Leiden. Peit-gen hatte 1995 die MeVisResearch GmbH gegrün-det, die 2009 das Fraun-hofer-Institut für Bildge-stützte Medizin MEVIS ge-worden ist.

Vision Award fürKammerphilharmonie Die Deutsche Kammer-philharmonie Bremen hatin Berlin den Vision Award2013 für ihr gesellschaftli-

10 Jahre BremerLeseLust •Empfang für die BremerLeselust im Rathaus: Förderer, Unterstützer,ehrenamtlich tätige Vorleser undGäste feierten den zehnten Ge-burtstag der Initiative. Handels-kammer-Syndicus Dr. Stefan Offen-häuser (2.v.r.) wies auf die großeBedeutung der Lesekompetenz füreine qualifizierte Berufsausbildunghin. Initiatorin Ulrike Hövelmanndankte allen Mitwirkenden wiebeispielsweise (v.l.) David Koopmann(Weser-Kurier, Schatzmeister derBremerLeseLust), Verleger HermannSchünemann und LesebotschafterDirk Böhling.

ches Engagement an der Gesamtschu-le Bremen-Ost erhalten. Der Preis gehtjährlich an herausragende Vordenkerund Innovatoren zu aktuellen Themen.Im Jahr 2013 lautete das Brennpunkt-thema Bildung. Neben der DeutschenKammerphilharmonie Bremen wurdenauch Salman Khan, der Gründer derKhan Academy, das größte und erfolg-reichste Online-Lernportal der Welt, so-wie Reinhard Kahl, Journalist, Filmema-cher und Initiator des Netzwerks „Ar-chiv der Zukunft“ für zukunftsfähigeSchulen als lernende Organisationen,ausgezeichnet. Der Gehirnforscher Pro-fessor Dr. Gerald Hüther würdigte inseiner Laudatio herausragende Bil-dungsinnovatoren wie die Bremer Mu-siker: „Die Deutsche Kammerphilhar-monie Bremen wirkt in dieser Hinsicht,als sei sie direkt aus der Zukunft zu unsgekommen.“

N

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NEUE ADRESSE AB JUNI 2009

Anlagen- und GebäudetechnikPlanung I Ausführung I Service

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Bremer Produktions-techniker hoch geehrt Turbinenschaufeln, Kugellager, Kurbel-wellen und Außenhüllen von Flugzeu-gen werden im Betrieb stark bean-sprucht. Besonders belastet sind dieOberflächen und Randzonen dieserBauteile. Funktionieren die sensiblenBereiche zuverlässig und fehlerfrei, ver-längert sich ihre Lebensdauer. Ange-sichts von Ressourcenschonung undLeichtbau sind Randzoneneigenschaf-ten von Bauteilen weltweit verstärkt inden Fokus der Wissenschaft gelangt.

Für seine wegweisenden Arbeitenzur Härtung der Randschicht durchtrockeneisgestütztes (kryogenes) Fest-walzen hat der Bremer Produktions-techniker Dr. Daniel Meyer die hochanerkannte Taylor-Medaille des CollègeInternational pour la Recherche en Pro-ductique (CIRP) erhalten. In 55 Jahrender Verleihung ist Meyer erst der zwei-te Bremer Wissenschaftler, dem dieseEhre zuteil wird. Insgesamt gibt es bis-her 13 deutsche Preisträger. n

Neuartige Mikrokapseln an der Uni entwickeltMehr als 1.000-mal kleiner als einSandkorn und über 20-mal dünner alsein menschliches Haar: So „klein“ sind

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BREMENKOMPAKT

STADT & CAMPUS

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Ikea baut in BremerhavenMagistrat und Bürgerschaft in Bremerhaven haben demgeplanten Bau des Ikea-Markts in der Seestadt zuge-stimmt. Der Möbelmarkt soll im Stadtteil Wulsdorf amGewerbegebiet Bohmsiel nahe der Autobahn 27 entste-hen. Mit Baubeginn ist Anfang 2014 zu rechnen. Ikeawill in Bremerhaven rund 40 Millionen Euro investieren.Es sollen 150 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplät-ze entstehen. Die Eröffnung des Marktes ist für Anfang2015 geplant. Umwelt- und Naturschutzverbänden wur-den weitreichende Kompensationsmaßnahmen im Ge-biet Luneplate sowie naturschutzfachliche Maßnahmenentlang des Flusslaufes Rohr angeboten. n

Commerzbank kooperiert mit PlanetHome Die Commerzbank ist eine Kooperation mit dem bun-desweit tätigen Immobiliendienstleister PlanetHomeeingegangen. „Unsere Kunden können sich direkt anihren persönlichen Berater wenden, wenn sie eine Im-mobilie verkaufen möchten“, sagt Oliver Lüsch, Vorsit-zender der Geschäftsleitung der Commerzbank für denGroßraum Bremen/Bremerhaven. „Über unseren Part-ner PlanetHome wird nach einem geeigneten Käufer imgesamten Bundesgebiet gesucht.“ PlanetHome bieteImmobilienverkäufern ein umfassendes Leistungsange-bot. Nach Angaben von Alexander Weißbach, Leiter desImmobilienvertriebs in der Region Bremen bei der Pla-netHome AG, erfüllt das Unternehmen als erster Immo-biliendienstleister die DIN EN 15733. Diese neue EU-Norm definiere europäische Qualitätsstandards für Im-mobilienmakler zum besseren Schutz von Verbraucher-interessen. n

Kaffeetrinker spenden für die Fluthilfe„Gemeinsam Gutes tun“: Mit 650.000 Euro haben dieKäufer von Jacobs Krönung den Betroffenen der jüngs-ten Flutkatastrophe in Deutschland geholfen. Die Sum-me stammt aus einer kurzfristigen Spendenaktion: Fürjede Packung Jacobs Krönung Filterkaffee, die im Zeit-raum vom 17. Juni bis 6. Juli verkauft wurde, gingen 10Cent an die Fluthilfe des Deutschen Roten Kreuzes. „Wirsind überwältigt davon, wie viel Geld zusammengekom-men ist und runden den Betrag gern auf 650.000 Euroauf", sagt Jens Mielke, Marketingleiter Jacobs Krönung.„Unser Dank geht an alle, die diese Aktion unterstütztund zu diesem beeindruckenden Ergebnis beigetragenhaben.“ n

die neuartigen Mikrokapseln namensColloidosome. Sie haben ein großes Po-tenzial, vorrangig medizinisch mit einerhoch exakten Dosierung für bestimmteZellen verwendet zu werden. Material-wissenschaftlern der Universitäten inBremen und Stanford (USA) ist es jetztgelungen, eine neue Generation vonMikrokapseln mit einem Durchmesservon 300 Nanometern zu entwickeln.Sie sind damit zehnmal kleiner als diebisher bekannten Colloidosome, dieerstmals 2002 von Wissenschaftlern inHarvard hergestellt wurden. Damit er-öffnen sich neue Wege im Kampf ge-gen Erkrankungen.

„Langfristiges Ziel ist es“, so der Uni-Wissenschaftler Tobias Bollhorst, „einMittel zur Krebsbekämpfung in das In-nere der Mikrokapseln einzulagern unddie Medikamente dann im hohen Ma-ße zur Tumorbekämpfung an bestimm-ten Stellen im menschlichen Körperfreizusetzen. Die Effizienz von Krebs-therapien könnte so enorm gesteigertwerden.“ Bisherige Colloidosome wa-ren zu groß, um effektiv im Körper ein-gesetzt zu werden. Die Miniaturisie-rung gilt als ein entscheidender Durch-bruch. Jetzt sollen die Kapseln vom La-bormaßstab zur industriellen Anwen-dung gebracht werden. n

Innovation: Kryogenes Festwalzen. Dafür gab es jetzt die Taylor-Medaille.

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DLR-Forschungsstelle Maritime Sicherheit eröffnetDie Bewegung von Eisschollen, unruhi-ger Wellengang, gefährliche Strömun-gen, Ölteppiche, die sich ausbreiten,oder auch die Position von Schiffen –aus dem All haben Satelliten den bes-ten Blick auf die Ozeane. Die Wissen-schaftler des Deutschen Zentrums fürLuft- und Raumfahrt (DLR) wertendaher Radaraufnahmen aus oder emp-fangen mit Satelliten Schiffssignale.Die Forschungsarbeiten des Institutsfür Methodik der Fernerkundung unddes Instituts für Raumfahrtsystemebündelt das DLR jetzt mit der For-schungsstelle Maritime Sicherheit inBremen. Es geht dabei um die Sicher-heit von Seewegen, Küsten und Häfen;dazu gehören das Vermeiden vonSchiffskollisionen, das Aufspüren vonEisbergen, aber auch das Auffindenbeispielsweise von entführten Schiffenoder das Aufdecken von illegalen Akti-vitäten wie das Verklappen von Öl oderSondermüll.

„Im Forschungsverbund Maritime Si-cherheit führt das DLR seine wissen-schaftlichen Kompetenzen zusammen,mit der die Situation auf den Ozeanennahezu in Echtzeit und lückenlos darge-stellt werden kann“, sagt DLR-Vorstands-vorsitzender Professor Johann-DietrichWörner. „Die Ergebnisse kommen dannder Sicherheit auch in küstennahen Ge-bieten zugute.“ n

Bremer Energie Institut gehtzum Fraunhofer IFAMSeit dem 1. September gehört das Bre-mer Energie Institut (BEI) zum Fraunho-fer-Institut für Fertigungstechnik undAngewandte Materialforschung IFAMin Bremen. Durch die Integration vonzehn neuen Mitarbeitern wird dasIFAM-Geschäftsfeld Energie und Um-welt verstärkt. Das Team aus Wirt-schafts- und Politikwissenschaftlern, In-genieuren, Physikern und Architektenwird auch unter dem neuen Dach aktu-elle Fragen zur Elektromobilität, einer

nachhaltigen Energieversorgung undautarken Energiesystemen bearbeitenund sich mit Aspekten der Energieöko-nomie, Energieeffizienz und Energiesys-temanalyse beschäftigen. n

Mit dem Chip gegen Überdüngung des BodensGrundwasser, Flüsse und Küstengewäs-ser sind stark mit Nitrat belastet. Ver-antwortlich sind hauptsächlich stick-stoffhaltige Düngemittel der Landwirt-schaft. Die Felder werden vielfach über-düngt, weil die Landwirte nicht genauwissen, wie viel Düngemittel der Bodentatsächlich benötigt. Hier gibt es jetzteine interessante Lösung: Mit Hilfe ei-nes Chips kann der Nährstoffgehaltdes Bodens binnen weniger Minutenanalysiert werden. Danach können demBoden genau die Nährstoffe zugeführtwerden, die er benötigt. Der Mikrochipist einer Mitteilung der Universität zu-folge im EU-Projekt OPTIFERT von Wis-senschaftlern der Uni Bremen und TUWien unter Beteiligung weiterer Hoch-schulen und Industriepartner entwi-ckelt worden.

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Fotos Jörn Roh

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Bisher musste der Düngemittelbe-darf des Bodens im Labor untersuchtwerden. Jetzt übernimmt ein kleinerSpezial-Chip diese Aufgabe: Das Che-mie-Labor wird auf den Acker verlegt.Die Methode hat sich im Feldversuchbereits bewährt. Nun soll die Alltags-tauglichkeit verbessert werden. „DieMikrosystemtechnik erlaubt geringeProduktionskosten für den Chip, sodass auch die Kosten für die Bodenun-tersuchungen niedrig sind“, so Kai Bur-dorf, Koordinator des MicrosystemsCenter Bremen (MCB). Wenn der Chipin einigen Jahren kommerziell herge-stellt wird, lässt sich Überdüngung desAckerlandes in großem Stil verhindern –gut für die Umwelt und gut für denGeldbeutel des Landwirtes. n

Der Satellit TerraSAR-X kann unabhängig von Bewölkung und Tageszeit mit seinen Radarsignalendie Oberfläche der Erde und der Meere aus mehrals 500 Kilometern Höhe erfassen; hier zu sehendie ostfriesischen Inseln.

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TITELGESCHICHTE

Fachkraft im Einsatz:Messstation bei der Sulzer Friction Systems GmbH

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Personalentwicklung

WOHER NEHMEN?Auf der Suche nach Fach- und Nachwuchskräften: Der demografische Wandel

fordert seinen Tribut und von den Unternehmen neue, kreative Lösungen. Was machen

Bremer Betriebe? Ein Stimmungsbericht aus der Bremer Wirtschaft, ein Überblick

über Initiativen, Programme und Wettbewerbe. Von CHRISTINE BACKHAUS

Der Fachkräftemangel – ist das ein Medien-Hypeoder unternehmerische Realität? Beate Kutter istüberzeugt, dass er kommt. „Die demografischeEntwicklung nimmt ihren Lauf“, sagt die Perso-nalleiterin von F. W. Neukirch. Das Logistikunter-

nehmen steht mit seinen Befürchtungen nicht allein. „Ja“, be-stätigt Melanie Pollex, Personalreferentin der Sulzer FrictionSystems GmbH, „in vielen Bereichen ist bereits akuter Fach-kräftemangel feststellbar, und die Prognosen zeigen, dasssich dieser noch verschärfen wird.“ Der Automobilzuliefereraus Bremen-Nord sieht Engpässe bei Ingenieuren, Maschinen-und Anlageführern sowie Mechatronikern. Oder bremenports-Chef Holger Banik: Er sorgt sich, dass es künftig immerschwieriger werde, qualifizierte junge Leute für eine Ausbil-dung zu gewinnen. Der Chor warnender Stimmen über akuten bzw. drohen-

den Fachkräftemangel wird lauter. Es sind vor allem die tech-nik-affinen Branchen, die ihn anstimmen. „Die Nach- undNeubesetzung in dem für uns als Wohnungsbauträger sehrwichtigen technischen Bereich, der den technischen Einkauf,die Bauleitung, Architektur und Stadtplanung umfasst, istganz klar durch einen Mangel an Ingenieuren und auch Bau-zeichnern gekennzeichnet“, sagt Frank Vierkötter, Chef der In-terhomes AG. „Hier suchen wir unter Umständen mehrereMonate, bis wir fündig werden.“„Uns fehlen nicht die Aufträge, sondern die Leute.“ Auf

diese knappe Formel hat es Michael Hoffmann von der P3Voith Aerospace GmbH gebracht. „Einen ausgeprägten Man-gel an Ingenieuren und Facharbeitern“ spürt Norbert Köppvon der VEW GmbH. Mehr noch: „Die Ingenieure, die aus Lei-denschaft ihren Beruf gewählt haben und diesen mit ihrerganzen Persönlichkeit während und außerhalb der Arbeits-zeit leben, werden rar.“ Nicht unbedingt diejenigen, die dieSystemintegration beherrschen, „aber die Entwickler mit Bast-

10.2013 Wirtschaft in Bremen | 11

lerkarriere, mit Erfahrungswissen und Laborpraxis“, auf die erals kleiner, innovativer Mittelständler baue, stünden am Ar-beitsmarkt kaum zur Verfügung. Mit Prognosen ist das so eine Sache. Die Verschiebungen

in der Altersstruktur werden, so Handelskammer-Ausbildungs-experte Björn Wedtke, zu einem spürbaren Rückgang des Er-werbspersonenpotenzials (Bevölkerung im erwerbsfähigenAlter) führen. Langfristige Prognosen seien auch angesichtsder weltweiten konjunkturellen Entwicklung sehr unsicher.Als Beispiel nennt er die Im- und Export-abhängige Logistik-branche. In bestimmten Berufen seien Fachkräfte schwieri-ger zu finden als in anderen, und er zählt sie auf: Mechatro-nik- und Automatisierungstechnik, Energie- und Elektroberu-fe, Berufe der Metallerzeugung, -bearbeitung und Metallbau,Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe.Die Probleme von Unternehmen, Ausbildungsstellen zu

besetzen, werden wachsen, so Wedtke. Woher die Schulabsol-venten auch nehmen? Allein bei der Zahl der Schulentlasse-nen mit Berufsbildungsreife bzw. mittlerem Schulabschlussprognostiziert das Bildungsressort einen Rückgang um zehnProzent in den nächsten fünf Jahren. Manchen Wirtschafts-zweig trifft es besonders hart. „Ein Drittel aller Betriebe in derGesundheitswirtschaft sieht den Fachkräftemangel als größ-tes Risiko für ihre wirtschaftliche Zukunft“, hat der DIHK fest-gestellt und ausgerechnet, dass 2030 in Deutschland bis zu800.000 Pflegevollzeitkräfte fehlen.Aber es gibt auch (noch) die glücklichen Branchen. Die

Medienproduktion, beispielsweise. Ein Fachkräftemangel,sagt Florian Goetz von den Winkler Studios, sei momentannicht in Sicht. Er vermutet den Grund für diese komfortableSituation in der Attraktivität seiner Branche: „Die Anfragennach Praktika in den Bereichen Film- und Fotoproduktionsowie Bewerbungen für einen Ausbildungsplatz für Medien-gestalter Bild und Ton sind zahlreich.“

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TITELGESCHICHTE

Auch die Sparkasse Bremen hat aktuell keine Probleme,und Sprecherin Nicola Oppermann führt das auf die „guteAusbildungs- und Weiterqualifizierungspolitik“ des Hauseszurück. Bei der Bremer Landesbank – auch ihr guter Ausbil-dungsruf trägt weit – sind die Bewerberzahlen konstanthoch, 600 bis 700 pro Jahr. „Das ist aber nicht der Trend“,sagt Kommunikationschefin Ina Malinowski. „Wir wissen,dass es bei vergleichbaren Instituten anders ist.“

Was tun? Trends und Lösungsansätze:Professionalisierung und Akademisierung

Ob der Mangel ganz nah ist oder sich am fernen Horizont ab-zeichnet – Gedanken über Nachwuchssicherung machen sichalle. Die strategische Aufgabe erzeugt Aktivitätsmuster ganzunterschiedlicher Art. Ein Medienunternehmen wie die Wink-ler Studios arbeitet erfolgreich mit Langzeitpraktika als Qua-lifikationsnachweis für einen Ausbildungsplatz. „Durch dieseAusdauer, Leidenschaft und Identifikation sind die Azubisdann in ihrer Ausbildung top motivierte Kräfte, die selbst-ständig Projekte betreuen und erste Verantwortung übertra-gen bekommen können“, sagt Goetz. So kennen die WinklerStudios keine Ausbildungsabbrecher.Ein Trend zur Nachwuchssicherung ist eindeutig die Pro-

fessionalisierung auf allen Ebenen: Große wie kleine Unter-nehmen setzen zunächst darauf, die Potenziale im Hause zuheben. Ob die systematische berufliche Weiterqualifizierungwie bei der Sparkasse Bremen mit Programmen und persön-lichen Dialogen, die potenzialorientierte Nachfolgeplanungbei der Bremer Landesbank oder das Programm „New Ta-lents“ für Fach- und Führungskarrieren bei der BTC AG – dererste Blick gilt den Fachkräften im Haus und was aus ihnenwerden kann. Die Sulzer Friction Systems GmbH investiert invielerlei Schulungen, Fortbildungen und Qualifizierungen.„Momentan ist geplant, dass Kollegen ohne Berufsabschlussein mehrmonatiger Prüfungsvorbereitungskurs angebotenwird, damit sie einen qualifizierten Abschluss erlangen“, sagtMelanie Pollex. Auffällig ist zweitens die wachsende Durchlässigkeit zwi-

schen beruflicher und akademischer Bildung: Duales Studi-um und Akademisierung kennzeichnen diesen Trend. VEW-Chef Norbert Köpp sieht darin einen idealtypischen Ansatzder Personalplanung: „Ein Facharbeiter, seit Jahren beschäf-tigt, fängt ein Aufbaustudium an. Sein Betrieb finanziert die-ses mit und gewinnt so einen auf die betrieblichen Belangezugeschnittenen Mitarbeiter mit höherer Qualifikation zu-rück.“ Für leistungsstarke Jugendliche gibt es bundesweitund in Bremen immer mehr duale Studiengänge, also eineAusbildung und ein Studium in einem. Beispielsweise bieten Bremer Unternehmen und Hoch-

schulen auf Initiative des Verbandes bremen digital mediaseit 2005 den Dualen Studiengang Informatik an. Das Mo-dellprojekt trägt sich mittlerweile selbst; 30 Unternehmen

sind beteiligt und lassen ihre Azubis, aktuell 106, parallelstudieren. Die Bremer Landesbank verzeichnet für ihr neuesduales Studienangebot „auch überregionale Interessenten.“ Mit einer abgeschlossenen Ausbildung und der nötigen

Berufserfahrung kann heute leichter ohne Abitur studiertwerden. Bremen hat 2010 laut Wissenschaftsbehörde mitdem Zweiten Hochschulreformgesetz beruflich Qualifiziertendie Türen geöffnet: Fachwirte, Fachkaufleute, Meister, Tech-niker, Betriebswirte und andere Absolventen einer IHK-ge-prüften Aufstiegsfortbildung haben seither die allgemeineHochschulzugangsberechtigung. Neue Studienformate, an-gepasst an die zeitlichen Möglichkeiten Berufstätiger, sollenkommen, vorhandene Kompetenzen und Fähigkeiten ange-rechnet werden.

Verstärkte Kommunikation – auch via Social-Media-Kanäle

Die Unternehmen verstärken – das ist der dritte Trend – ganzbesonders ihre Kommunikationsanstrengungen. „Jedes Un-ternehmen erhält die Mitarbeiter, um die es sich bewirbt“,sagt Bülent Uzuner, bis vor kurzem Vorstandschef der BTCAG. Der IT-Dienstleister geht in die Hochschulen, auf Messenund andere Veranstaltungen. Schülerpraktika sind bei ihmwie bei vielen anderen Unternehmen ein gängiges Instrument. Arbeitgeber suchen laut DIHK immer früher den Kontakt

zu Schulabgängern. Viele Betriebe – vor allem größere – ver-anstalten Tage der offenen Tür. Ein Drittel der Unternehmensetzt auf Kooperationen mit Schulen. Nur drei Beispiele ausBremen/Bremerhaven: Airbus pflegt die Partnerschaft mitdem Gymnasium Vegesack, Tandler mit der Wilhelm-Kaisen-Oberschule, die BLG mit der Oberschule Roter Sand. „2013fällt besonders die stark gestiegene Bereitschaft auf, Schü-lern Berufsorientierungspraktika anzubieten“, sagt DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. „Der Anteil der Be-triebe, die dies tun, ist gegenüber 2011 von 28 auf 38 Pro-zent deutlich gestiegen.“ 60 Prozent der Unternehmen werben dem DIHK zufolge

inzwischen im Internet um Nachwuchs. Neben Stellenange-boten auf der eigenen Website nutzen die Betriebe bei derAzubi-Gewinnung immer stärker soziale Medien. Gut dieHälfte der im Internet aktiven Betriebe nutzt die IHK-Lehr-stellenbörse, gut ein Viertel ist in sozialen Medien aktiv – imVergleich zu 2011 ein deutlicher Anstieg um neun Prozent-punkte. „Auch wenn eine eigene Facebook-Karriere-Seite ver-mutlich nicht der alleinige Rekrutierungskanal werden wird“,so Wansleben, „setzen mehr und mehr Jugendliche hier dieunternehmerische Präsenz voraus.“Für Bremer Unternehmer wie Bülent Uzuner oder Frank

Vierkötter wächst denn auch die Bedeutung der Social-Media-Kanäle. Interhomes schaltet nur noch wenige Stellen-anzeigen in Tageszeitungen. „Wir sind mit Online-Anzeigen

Lesen Sie weiter auf Seite 14

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Gibt es bei Ihnen einen aktuellen oder absehbaren Fachkräfte-/Mitarbeitermangel?Das Schlagwort Fachkräftemangel ist nicht nur ein Themader Medien, sondern ein generelles Phänomen. Jedoch ist esunserer Erfahrung nach bereichs- bzw. positionsspezifischsehr unterschiedlich. Es gibt sie noch, die Fachkräfte, und wirfreuen uns auch darüber, dass wir immer wieder gute Mitar-beiter mit zum Beispiel Lebensmittel- oder technischem Hin-tergrund finden.Ist die Nachwuchssicherung eine strategischeAufgabe und welche Ansätze verfolgen Sie? Natürlich ist es strategisch für unser Unternehmen sehr wich-tig, die Zukunft zu sichern. Wir sind aber überzeugt, dass„Programme“ für alles und jeden kein Allheilmittel sind. Viel-mehr wollen wir jeden Mitarbeiter mit Potenzial fördern. DieEntwicklung bei Mondelez International soll grenzenlos seinund unabhängig von „Sozialdaten“.Der Wettbewerb um Auszubildende ist deutlichhärter geworden. Wie reagieren Sie darauf? Der Wettbewerb ist in der Tat härter geworden. Wir habenzum Beispiel das Azubi-Konzept in der Verwaltung verändert,geben mehr Zukunftsvisionen, zum Beispiel mit einem jetztstartenden Pilotansatz mit BA-Studium. Bei den gewerbli-chen Berufen setzen wir auf viel Information und Schnupper-praktika, gehen auch auf Azubimessen, um Berufe vorzustel-len und den jungen Menschen schmackhaft zu machen, wassie erwartet.

Welche Rolle spielen bei Ihnen Mitarbeiterbin-dung und Arbeitsplatz-kultur?Sich als „Unternehmer im Un-ternehmen“ fühlen und auch sohandeln – das ist einer unsererWerte. Damit begeistern wirauch junge Talente, die von Be-ginn an viel Verantwortungübernehmen dürfen. Die Wertebestimmen auch eine Kultur

der „grenzenlosen“ Entwicklung, individuell auf den Mitar-beiter zugeschnitten.Nutzen Sie die neuen Social-Media-Kanäle für Ihr Recruiting?Natürlich sind diese Kanäle für unsere Marken sehr wichtig.Viele Bewerbungen kommen jedoch nach wie vor über unse-re Homepage.Was brennt Ihnen bei dem Thema noch unter den Nägeln?Wir haben die Devise, nicht aus allem ein Programm zu machen! Als großes, weltweit tätiges Unternehmen sind wirsehr offen und vielseitig. Der Einstieg bei uns ist nur der An-fang, und die Bewerber wissen, dass sie bei Mondelez Inter-national auf verschiedene Weise ihren eigenen Weg meistern können.

» Nicht aus allem ein Programm machenChristian Reuver, Director Human Resources (DACH/TREE) bei Mondelez International

„Bei der Azubi-Gewinnungtut sich viel!" heißt es beimDIHK, der den Markt sorgsambeobachtet. Ein großer Trend:Unternehmen verstärken dieKommunikation mit poten-ziellen Bewerbern – wie bei-spielsweise hier zu sehen aufder job4u-Bildungsmesse, diejüngst zum ersten Mal aufdem Bremer Marktplatzstattfand (siehe auch Seite 39) .

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TITELGESCHICHTE

in den großen Internet-Jobbörsen präsent, wir rekrutierenüber das Internet-Netzwerk Xing. In Facebook sind wir aller-dings noch nicht unterwegs“, so Vierkötter. „Zurzeit sind wirnoch nicht so weit, aber wir setzen uns damit auseinander“,sagt Melanie Pollex. Die Sparkasse Bremen ist auf Xing undFacebook präsent und pflegt dort den Dialog mit Fach- undNachwuchskräften. Künftig will das auch die regionale Ge-sundheitsbranche tun. Auf der „Social Media Plattform Pfle-geausbildung Metropolregion Nordwest“ sollen Pflegekräftein der Ausbildung oder mit ersten Berufserfahrungen für ihrenBeruf via Facebook und Twitter die Werbetrommel rühren.

Weller-Projekt für benachteiligteJugendliche: Straßenkinder

Einen ungewöhnlichen Weg geht das Autohaus Weller mitseinem Projekt „Straßenkinder“. Es vergibt Ausbildungsplät-ze an benachteiligte Jugendliche ohne gute Noten und ohneSchulabschluss. „Ich bin davon überzeugt, dass jeder Jugend-liche Potenziale und Fähigkeiten besitzt“, sagt Unterneh-menschef Burkhard Weller. „Diese gilt es, möglichst früh zuerkennen und zu fördern.“ Das Konzept: 20 Schülern, die bisher überwiegend Miss-

erfolge und Frustration erlebt haben, den Einstieg in die Be-rufswelt zu ermöglichen und sie in die Weller-Gemeinschaftintegrieren. „Um einen erfolgreichen Ausbildungsverlauf zugewährleisten, haben wir ein umfangreiches Betreuungsnetz-werk von innerbetrieblichen und außerbetrieblichen Patenaufgebaut. Durch vermehrte Zuwendung ermöglichen wirden Jugendlichen den Weg in eine erfolgreiche Zukunft“,sagt Projektleiter Hendrik Stoya.

Let’s Benz – Mercedes macht aus der Azubisuche ein ganzes Event

Mercedes Benz macht es noch anders – nämlich aus demAzubi-Recruitung ein Event: „Let’s Benz!“ Im August lud dasWerk interessierte Schüler zu einer Bewerberwoche – Motto:„Hol dir deine Zusage für einen Ausbildungs- oder Dualstu-

dienplatz in nur 6 Tagen!“ Mehr als 1.400 Teilnehmer habensich angemeldet, um einen der knapp 100 Plätze zu ergat-tern. Es gab einen Online-Einstelltest, ein umfangreichesEventprogramm, ein Gewinnspiel. Nach dem Online-Test bekamen die Teilnehmer noch am

selben Tag eine Rückmeldung. Danach folgte ein Auswahl-tag mit praktischen Einzel- und Gruppenübungen sowieeinem kurzen Einstellungsinterview. „Der Auswahlprozesswar diesmal noch stärker getaktet“, sagt Heino Niederhau-sen, Leiter Personal im Mercedes-Benz Werk Bremen. „So wares möglich, 90 Ausbildungs- und 10 Dualstudienplätze be-reits ein Jahr vor Ausbildungsbeginn zu besetzen.“ 25 Pro-zent der Plätze seien mit top qualifizierten Frauen besetztworden.

Viele Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung

Ein vielfach erprobter Ansatz zur Fachkräftesicherung ist dieMitarbeiterbindung. Bei der BTC AG beginnt sie am erstenArbeitstag mit einem intensiven und gut strukturierten Ein-arbeitungsprozess, zu dem beispielsweise ein Mentor für denNeuen gehört. „Um gute Mitarbeiter zu gewinnen und zu hal-ten, berücksichtigt BTC die Individualität jedes Einzelnen“,sagt Uzuner.„Für uns geht es insbesondere darum, dass unsere gut aus-

gebildeten Mitarbeiter in jeder Lebensphase eine geeigneteUnterstützung durch die Sparkasse Bremen erhalten“, sagtSprecherin Nicola Oppermann. „Dazu gehören neben den Ak-tivitäten rund um Beruf und Familie und pflegende Angehö-rige auch flexible Arbeitszeitangebote. Die Sparkasse bieteteine Vielzahl von Aktivitäten mit dem Ziel an, dass sich Mit-arbeiter wohlfühlen und in das Unternehmen einbringenkönnen.“ Auch Interhomes ist hier sehr aktiv, was die Vereinbarkeit

und flexible Arbeitszeitmodelle anbelangt. Frank Vierkötterlistet aber noch mehr auf: Vertrauensarbeitszeit, Massagenwährend der Arbeitszeit, Clubmitgliedschaft im Hansefit-und Interfit-Verbund. Ganz neu sei eine Arbeitsgruppe fürdas Betriebliche Gesundheitsmanagement. „Hier gehen wirnoch einen Schritt weiter, um die Gesundheit der Mitarbeiterzu erhalten bzw. zu fördern. Stressbewältigungskurse und Ge-sundheits-Checks gehören mit zu unserem Programm.“ AufFirmenfitness im Verbund setzt auch Sulzer Friction Systems. So etwas spricht sich rum. Wie denn auch die altbekann-

te Mund-zu-Mund-Propaganda wieder auflebt. „Wir suchenneue Mitarbeiter über unsere bestehenden Mitarbeiter – dasfunktioniert sehr oft sehr gut“, sagt Frank Vierkötter.Und aus einer Not (die Suche nach den besten Schulab-

gängern ist müßig geworden, weil das Niveau gesunken ist)machen die Personaler eine Tugend: Ins Zentrum ihres Inte-resses rückt der Mensch, rücken Kreativität und Persönlich-keit, rückt das Talent, das passt, rückt der oder die „Richtige“fürs Unternehmen. n

Ausbildungsplätze bei Mercedes sind nach wie vor sehr begehrt.

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· EU-Europäer: Programm fördert Mobilität Bundesarbeitsministerium und die Bundesarbeitsagenturunterstützen die Berufsausbildung oder Beschäftigung vonEU-Europäern in Deutschland. „Förderung der beruflichenMobilität von ausbildungsinteressierten Jugendlichen undarbeitslosen jungen Fachkräften aus Europa“ (MobiPro-EU)heißt das Programm, das die Zentrale Auslands- und Fachver-mittlung (ZAV) für die nächsten drei Jahre betreut. EinSchwerpunkt ist die Sprachförderung ausländischer Jugend-licher im Herkunftsland und in Deutschland. Kosten für dieAnreise zu Auswahlgesprächen und zum Antritt der Ausbil-

dung werden übernommen, außerdem werden der Lebensun-terhalt sowie ausbildungsbegleitende Hilfen (abH) bezu-schusst. Die Zuwanderung junger Fachkräfte wird ähnlich ge-fördert, wenn sie eine qualifizierte Beschäftigung in einemMangel- oder Engpassberuf (siehe auch Positivliste) anstreben.

· Positivliste der Berufe für Zuwanderer Seit dem 1. Juli ist die neue Beschäftigungsverordnung inKraft, die die Zuwanderung von nicht-akademischen Fach-kräften in Engpassberufen erleichtert. Mittlerweile gibt esauch die Positivliste der Engpassberufe, in denen die Absol-venten von Ausbildungsberufen aus Nicht-EU-Ländern Zu-gang zum deutschen Arbeitsmarkt haben. Dies sind insbe-sondere technische und Gesundheitsberufe. Die jetzige Aus-wahl enthält 55 Ausbildungsberufe und Tätigkeiten. Die Positivliste ist hier erhältlich: www.arbeitsagentur.de.

· Deutschlandstipendium wird ausgeweitetMit dem „Deutschlandstipendium“ können Unternehmenden künftigen Fachkräftenachwuchs fördern. Jeder von derWirtschaft für Stipendien gespendete Euro wird dabei vomBund um einen weiteren Euro aufgestockt. Am 1. Septemberist die neue Verordnung des Bundesbildungsministeriums inKraft getreten, die es den Hochschulen ermöglicht, mehr Sti-pendien anzuwerben als bisher. Der DIHK setzt sich für einewirtschaftsnahe Ausgestaltung der Stipendien ein und hattesich für eine solche Ausweitung ausgesprochen. www.servicezentrum-deutschlandstipendium.de

· Chance für SpätstarterDie Arbeitsagentur Bremen-Bremerhaven hat die Initiative„AusBILDUNG wird was – Spätstarter gesucht“ für junge Er-wachsene zwischen 25 und 35 gestartet. Sie will damit Un-ternehmen ermutigen, auch ältere Bewerber in die Auswahlfür ihre Ausbildungsplätze einzubeziehen. Schließlich brin-gen diese schon Lebenserfahrung mit und sind hoch moti-viert. Arbeitgeber, die sich für die Aus- und Weiterbildungvon Geringqualifizierten engagieren, können ebenfalls Bera-tung und Förderung bei der Arbeitsagentur erhalten. „Wirmöchten damit einen Beitrag für unsere Region leisten, zu-

künftige Fachkräfteengpässe zu vermeiden“, so AgenturchefDr. Götz von Einem.Arbeitgeber-Service der örtlichen Agentur für Arbeit: 0800 4 5555 20

· Great Place to Work Die Initiative „Great Place to Work Deutschland“ führt in die-sem Jahr erstmals den regionalen Arbeitgeber-Wettbewerb„Beste Arbeitgeber in Niedersachsen-Bremen“ durch. Basisist eine Benchmarkstudie des 1991 gegründeten gleichnami-gen internationalen Forschungs- und Beratungsunterneh-mens: Arbeitgeber können mit Hilfe einer anonymen Mitar-

beiterbefragung sowie der Analyse von Personalmaßnahmenden Standort ihres Unternehmens und dessen Arbeitsplatz-kultur überprüfen, sich mit anderen Unternehmen verglei-chen und sich weiterentwickeln. In Bremen nimmt die Sparkasse jährlich an dem Pro-

gramm teil. In der letzten „Great Place to Work“-Befragungantworteten 80 Prozent der Befragten, dass die SparkasseBremen ein sehr guter Arbeitgeber sei. „Es ist ein Instrument,um unsere Zusammenarbeit zu bewerten, und wo es möglichist, sie zu optimieren“, sagt Sprecherin Nicola Oppermann. Ein anderes Bremer Unternehmen ist in dem bundeswei-

ten Wettbewerb 2013 bereits zum zweiten Mal mit demGreat-Place-to-Work-Gütesiegel ausgezeichnet worden. DieInterhomes AG belegte Platz 25 von 173 teilnehmenden Un-ternehmen in seiner Größenklasse (50 – 500 Mitarbeiter).„Wir sehen darin nach wie vor eine große Chance, uns als Ar-beitgeber weiterzuentwickeln und attraktiv zu bleiben“, soVorstandschef Frank Vierkötter. www.greatplacetowork.de

· Der Bunte SchlüsselDas Unternehmen Sikora oder die BTC AG haben ihn schongewonnen: den Bunten Schlüssel. Er ist der Preis für gelunge-nes Diversity Management. Im Kern geht es dabei darum,aus verschiedenen Talenten, unterschiedlichen Biografien,Nationalitäten, Geschlechtern und kulturellen Hintergrün-den einen Mehrwert für das eigene Unternehmen zu erzielenund möglichst viele potenzielle Bewerber unterschiedlichsterHerkunft anzusprechen. Der Bunte Schlüssel soll, so wollenes die Initiatoren, als Geschäftsmodell und Unternehmens-modell Zeichen setzen.Zurzeit läuft eine neue, die vierte Runde des Wettbewerbs.

Noch bis zum 14. Oktober können sich Unternehmen bewer-ben und ihren Diversity-Ansatz vorstellen. Der Bremer Diver-sity Preis wurde 2010 vom Zentrum für Interkulturelles Ma-nagement der Hochschule Bremen entwickelt, wird seit 2012mit dem Mercedes-Benz Werk Bremen ausgerichtet und voneinem Kuratorium verschiedener Akteure aus Wirtschaft, Po-litik, Wissenschaft, Medien und Kultur der Stadt Bremen ge-tragen. www.zim-bremen.com/diversity-preis-anmeldung

Potenziale und Programme, Initiativen und Wettbewerbe

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KAMMERREPORT

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Chance für den großen WurfDas Gesamtsystem des föderalen Finanzausgleichs muss grundlegend reformiert werden – Handels-kammer legt Konzept vor – Beitrag zur Formierung der Position der deutschen Wirtschaft

In dem Papier erläutert die Handels-kammer ausführlich ihre Empfehlun-gen in sieben Punkten: Anreizorientie-rung, Verantwortungskongruenz, Trans-parenz, Dezentralität und Subsidiari-tät, Wettbewerb, Startgerechtigkeit(Altschuldenfonds) und Vertikalisie-rung. Letzteres bedeutet: Der Finanz-ausgleich sollte von der horizontalenauf die vertikale Ebene zwischen Bundund Ländern über einen Strukturfonds(zur Finanzierung bundesweit bedeu-tender Infrastruktur und Sonderlasten)verlagert werden. „Ein solcher vonBund und Ländern finanzierter Fondskann das im Grundgesetz verankerteZiel, gleichwertige Lebensverhältnissezu schaffen, mit fairen regionalen Wett-bewerbsbedingungen verknüpfen“, istdie Handelskammer überzeugt.Die Empfehlungen stützen sich auf

mehrere wissenschaftliche Workshops,in denen die Handelskammer Bremenund die Handelskammer Hamburg ge-meinsam mit führenden deutschenWissenschaftlern die Kernthesen erar-beitet haben. Die Handelskammer Bre-men hatte bereits die Föderalismusre-formen I und II mit eigenen wissen-schaftlichen Gutachten begleitet. Jetzt gilt die Aufmerksamkeit der Fö-

deralismusreform III. „Wir sehen einegroße Chance, dass unsere Positionmehrheitsfähig ist, weil die Neuord-nung ökonomisch wesentlich sinnvollerist und weil sie beide Seiten – Geber-wie Nehmerländer – begünstigt“, sa-gen Weiss und Fonger. Sie hoffen, dassdie Politik den Mut findet und den gro-ßen Wurf wagt. Erst einmal gilt es, dieharten Fronten in den langjährigenAuseinandersetzungen um das Themaaufzubrechen und die Verengung derDiskussion auf den Länderfinanzaus-gleich zu stoppen. (cb) n

Mehr zu diesem Thema im Internet unterwww.handelskammer-bremen.de/foederalismus-reform.

A lle sind unzufrieden damit, es istarg kompliziert, höchst intrans-parent, sachlich falsch, wirt-

schaftlich unvernünftig, vor Gericht an-hängig und von begrenzter Lebensdau-er: Am 31.12.2019 läuft der Bund-Län-der-Finanzausgleich aus. Deshalb gibtes jetzt die Chance – und sie war niegrößer – für den großen Wurf. Dasheißt: eine grundlegende Reform desGesamtsystems (Volumen: 317 Milliar-den Euro) ist nötig, und nicht nur desLänderfinanzausgleichs, dessen tatsäch-liches Volumen (2,9 Milliarden Euro) sogar nicht im Verhältnis zur Fieberkurveder öffentlichen Diskussion steht.

Interessensausgleich vonGeber- und Nehmerländern

Für Bremen ist das Thema von aller-größter Bedeutung, und die Wirtschaftwill ihre Stimme zu Gehör bringen: Des-halb hat die Handelskammer eine wis-senschaftlich fundierte, politisch aus-gewogene und auf Interessensausgleichbedachte Position erarbeitet, die aufnationaler Ebene über den DIHK in diePositionsbestimmung der deutschenWirtschaft einfließen soll. Sie findetihren Niederschlag in dem neuen Posi-tionspapier „Bürgerföderalismus – EinKonzept zur Reform des föderalen Fi-nanzausgleichs“, von dem sich auchder Senat Rückenwind für die kommen-den Verhandlungen über die Föderalis-musreform verspricht. Das Papier untermauert thesenartig

die Notwendigkeit, die gesamtdeut-sche Finanzverfassung zu vereinfachenund neu auszurichten, um den Bundes-ländern größere Anreize zu bieten, ihreWirtschafts- und Finanzkraft nachhal-tig zu stärken. Diese Neuordnung sollmit einer zehnjährigen Übergangsfristab 2020 greifen. Zentraler Aspekt istein fairer Interessensausgleich von Ge-

ber- und Nehmerländern; es sind Vor-schläge, die eine Brücke schlagen sol-len, damit am Ende alle Bundesländerprofitieren können.„Nur durch eine grundlegende Föde-

ralismusreform können wir die beste-henden Schwächen unserer Finanzver-fassung beseitigen“, sagte Präses Chris-toph Weiss. „Eine Abschaffung des ho-rizontalen Finanzausgleichs in der bis-herigen Form würde den bisher system-immanenten Konflikt zwischen Geber-und Nehmerländern auflösen. Daswürde für einen besseren Interessens-ausgleich zwischen den Ländern sor-gen und die Zukunftsfähigkeit unsererföderalen Strukturen langfristig si-chern.“ Das Zeitfenster sei jetzt geöff-net: „Allerdings ist es eng begrenzt,und der Handlungsdruck ist enormhoch.“ Die Politik sei nun gefordert,tragfähige Lösungen zu finden. Die Ver-antwortung dürfe nicht an das Bundes-verfassungsgericht abgegeben werden.Jetzt müsse zügig eine neue Föderalis-muskommission eingesetzt werden.

Elemente einer Reform –vertikal statt horizontal

Handelskammer-HauptgeschäftsführerDr. Matthias Fonger nannte die dreiaus Sicht der Wirtschaft wesentlichenEckpfeiler einer Föderalismusreform III:„Es muss erstens eine Stärkung desWettbewerbs unter den Ländern geben,so dass eine gute wirtschaftliche Ent-wicklung sich deutlicher in den Länder-haushalten niederschlägt.“ Wo Wirt-schaftskraft erzeugt werde, müsseauch die Steuerkraft verbleiben. „Zwei-tens muss die Altschuldenfrage gelöstwerden“, so Fonger, „um eine faire Aus-gangsposition für mehr Wettbewerb zuschaffen. Und drittens müssen die Kos-ten für bundesweit bedeutende Infra-strukturen sowie zum Ausgleich regio-naler Sonderlasten aus Strukturkrisenvertikal finanziert werden.“

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AktuellesVizepräses Peter Schöler informiertedas Plenum über die Sitzung des Aus-schusses für Einzelhandel und verbrau-cherorientierte Dienstleistungen vom3. September, in der die Mitglieder ins-besondere die Erweiterung des Ein-kaufszentrums Waterfront diskutierthätten. Der Ausschuss habe mit knap-per Mehrheit dem vorgesehenen Zu-wachs um 2.000 Quadratmeter aufdann 46.000 Quadratmeter der Ver-kaufsflächen zugestimmt, wobei gleich-zeitig die bisherige Obergrenze für in-nenstadtrelevante Sortimente um2.000 Quadratmeter reduziert werdensolle. Das Plenum beschloss einstim-mig, die Position des Einzelhandelsaus-schusses zu übernehmen.

Neue Plenarmitglieder –Jahresabschluss 2012Die neuen Plenarmitglieder Imke Gol-ler-Wilberg (human lead GmbH) undDirk Schwampe (i2b idea2businessGmbH) stellten sich und ihre Unterneh-men vor.

Vizepräses und RechnungsführerinJanina Marahrens-Hashagen gab einenÜberblick über den Jahresabschluss derHandelskammer zum 31. Dezember2012 mit der Bilanz und Erfolgsrech-nung für 2012.

Föderaler FinanzausgleichDr. Matthias Fonger berichtete im Ple-num über den Bund-Länder-Finanzaus-gleich in Deutschland, dessen Regelun-

Als städtebaulicher Orientierungsrah-men für die nächsten 10 bis 15 Jahreschreibe das Konzept die bisherigenPlanungen in die Zukunft fort undsetze in räumlicher Hinsicht neue Ak-zente. Die Handelskammer habe sichinsbesondere für die gute Erreichbar-keit der Innenstadt sowohl mit demAuto als auch mit dem ÖPNV und demFahrrad eingesetzt. Dies sei gleicherma-ßen wichtig für die 50.000 Bewohnerder erweiterten Innenstadt und dierund 80.000 dort Beschäftigten. Hin-sichtlich des Autoverkehrs müssten diewichtigsten innenstadtorientiertenHauptstraßenzüge wie zum BeispielOsterdeich, Am Dobben, Breitenweg,Hafenrandstraße und Friedrich-Ebert-Straße restriktionsfrei und leistungsfä-hig bleiben (siehe auch Seite 24).

HAKO 2014Thomas Gerkmann und Jörg Müller-Ar-necke berichteten über die Hanseraum-konferenz (HAKO) 2014, zu der die Bre-mer Wirtschaftsjunioren vom 29. Maibis 1. Juni 2014 unter dem Motto „Wirstellen was auf die Beine!“ in die Han-sestadt einladen. Geplant sei ein ab-wechslungsreiches Programm aus Work-shops, Seminaren, Erlebnisaktivitätenund Abendveranstaltungen. Erwartetwerden circa 600 Teilnehmer. Zurzeitwürden noch Sponsoren und Förderergesucht. n

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KAMMERREPORT

AUS DEM PLENUM Die Plenarsitzung vom 9. September

l Aktuellesl Vorstellung neuer Plenarmitglieder

l Jahresabschluss der Handelskammer zum 31.12.2012l Bürgerföderalismus: Ein Konzept zur Reform des föderalen Finanzausgleichs

l Bremen Innenstadt 2025 – Handlungskonzept und Umsetzungsstrategiel Hanseraumkonferenz (HAKO) 2014

gen zum 31. Dezember 2019 auslau-fen. Die gesamtdeutsche Finanzverfas-sung müsse grundlegend reformiertwerden. Notwendig sei eine Neuaus-richtung und Vereinfachung. Dazu hät-ten die beiden Handelskammern Bre-men und Hamburg wissenschaftlicheWorkshops veranstaltet und ein Kern-thesenpapier für eine nachhaltige Fö-deralismusreform erarbeitet, das alsDiskussionsgrundlage für eine Positionder Wirtschaft diene. Daraus entstanddas Positionspapier „Bürgerföderalis-mus – Ein Konzept zur Reform des föde-ralen Finanzausgleichs“, das eine Neu-ordnung empfehle, die mit einer zehn-jährigen Übergangsfrist nach dem Aus-laufen der jetzigen Regelungen ab2020 greifen solle. Das Papier be-schreibe die Eckpfeiler, die aus derSicht der Wirtschaft wesentlich seien,und mache Vorschläge, die insbesonde-re die Interessen von Geber- und Neh-merländern ausgleichen würden. DasPlenum stimmte dem Kernthesenpapiersowie dem vertiefenden Positionspa-pier zum Bürgerföderalismus einstim-mig zu (siehe auch Seite 16).

Innenstadt 2025Karsten Nowak, Leiter des Geschäftsbe-reichs Einzelhandel, Tourismus, Rechtinformierte das Plenum über das Inner-stadtkonzept Bremen 2025, das dieHandelskammer Bremen gemeinsammit den Senatoren für Bau und Wirt-schaft erarbeitet habe. Der Trend zur In-nenstadt als Ort zum Arbeiten, Einkau-fen und Wohnen sowie als Zentrum fürKultur und Freizeit sei ungebrochen.

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Nachruf auf Friedo BerninghausenDie Handelskammer trauert um ihrenehemaligen Präses Friedo Berninghau-sen, der am 20. September 2013 nachschwerer Krankheit nur wenige Tagenach Vollendung seines 84. Lebens-jahres verstorben ist. Friedo Berning-hausen stand als Präses in den Jahren1986 bis 1988 an der Spitze der Han-delskammer Bremen.

Über viele Jahrzehnte hinweg warer der organisierten Selbstverwaltungder bremischen Wirtschaft ein zuver-lässiger und enger Begleiter. So gehör-te er dem Präsidium der Handelskam-mer von 1974 bis 1989 an; Mitglieddes höchsten Kammergremiums – desPlenums – war er von 1966 bis 1992.Auf seine Anregung hin wurde 1988anlässlich des Baujubiläums „450

Jahre Haus Schütting“ eine nach ihmbenannte Medaille ins Leben gerufen,die ehrenamtlichen Prüferinnen undPrüfern verliehen wird. Für seine gro-ßen Verdienste um die bremische Wirt-schaft wurde er 1993 zum Senior derHandelskammer ernannt.

Dem Haus Schütting ist Friedo Ber-ninghausen stets eng verbunden ge-blieben. Präses Christoph Weiss wür-digte ihn „als eine großartige Unter-nehmerpersönlichkeit, als engagiertenVerfechter eines prosperierenden Wirt-schaftsstandortes Bremen und als ein-drucksvollen Gestalter unserer Stadt-gesellschaft.“ Präses Weiss erinnertean den von Friedo Berninghausen ge-stifteten „Preis für ausgezeichneteLehre und Innovation“, mit dem seit1992 außergewöhnliches Engagementvon Hochschullehrern gewürdigt wird.Nach dem Ausscheiden aus dem tradi-

tionsreichen HolzhandelsunternehmenSteinbrügge & Berninghausen, das er1991 an seinen Sohn übergab, enga-gierte er sich unter anderem auch fürden Naturschutz. Die Handelskammerwird ihm ein ehrendes Andenken be-wahren.

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20 | Wirtschaft in Bremen 10.2013

KAMMERREPORT

VERANSTALTUNGEN DER HANDELSKAMMERBREMEN IM OKTOBER (AUSWAHL)

Existenzgründung/Unternehmensnachfolge

21.-31. Oktober, 18:00-20:30 Uhr Der Weg in die SelbstständigkeitWie werde ich Unternehmerin – wie werdeich Unternehmer? Welche Voraussetzungensind bei der Existenzgründung zu beachten?Was ist ein Businessplan? Wie kalkuliere ichmeine Kosten? Welche Pflichten muss ich er-füllen, wenn ich Personal beschäftige undwas möchte das Finanzamt von mir wissen?Diese und weitere Fragen werden in dem Existenzgründungsseminar „Der Weg in dieSelbstständigkeit“ der Handelskammer Bremen beantwortet. Referenten: Tania Neubauer, Ralf Brandt, Dr. Dorothee Lotz, Johannes Wolters, Ida Klipan, Jörg Jarchow,Susanna Suhlrie, André Dillinger, Arno Geerds.Die Gebühr beträgt 120,- Euro.

Bitte melden Sie sich an bei Petra Ripke-Höpfl, Telefon 0421 3637-236, [email protected]

Mittelstandstreff

30. Oktober, 12:30 Uhr Gestaltung von VertriebsverträgenReferenten sind Dr. Arne Koch und Dr. Lars Figura (Göhmann Rechtsanwälte)

Der Mittagstisch findet im Club zu Bremenstatt. Bitte melden Sie sich an bei Sabrina Gaartz, Telefon 0421 3637-231, [email protected]

Wirtschaft trifft Wissenschaft

24. Oktober, 16:00-18:00 UhrTZI: anwendungsorientierte Spitzen-forschung – Mehrwert für UnternehmenDas TZI Technologie-Zentrum Informatik undInformationstechnik steht für anwendungs-orientierte Spitzenforschung. Hier werden in-formations- und kommunikationstechnischeLösungen auf den Weg gebracht, die Unter-nehmen und der Gesellschaft einen echtenMehrwert bieten. Das TZI gehört zu den dritt-mittelstärksten Institutionen in der Universi-tät und trägt zu deren Profilbildung bei. Al-lein die 15 Spin-off-Gründungen mit aktuellrund 220 Arbeitsplätzen zeigen, wie nutzer-orientiert die Forschung ausgerichtet ist. DasTZI versteht sich als Partner der Wirtschaftund setzt neben der Ausbildung von Fach-kräften auf Transferprojekte – gerade auchmit Unternehmen aus der Region. Im neuen

Robotik-Labor werden nach einem Vortragvon TZI-Sprecher Professor Rainer Malaka ver-schiedene Forschungs-Exponate und RoboterPR2 in Aktion gezeigt. Die Veranstaltung fin-det im TZI, Am Fallturm 1, statt.

Bitte melden Sie sich an bei Petra Ripke-Höpfl, Telefon 0421 3637-236, [email protected]

Innovationsmanagement

30. Oktober, 15:30-17:00 UhrSprechtag: Die CE-KennzeichnungDie CE-Kennzeichnung betrifft nahezu alleUnternehmen. Entweder stehen sie als Her-steller oder Betreiber in der Pflicht, sich umdas Thema zu kümmern, oder der Einkauf desKunden muss sich damit beschäftigen. VieleProdukte, die auf dem EU-Markt gehandeltwerden, müssen eine CE-Kennzeichnung besitzen. Damit wird ausgedrückt, dass spezi-fische gesetzliche Vorgaben eingehalten wer-den. Sie ist eine Art Reisepass für die gesam-te EU. Hersteller, die in Europa ansässig sind,mu ssen die CE-Kennzeichnung kraft nationa-ler Gesetze anbringen. Vor allem die Ände-rungen der neuen Maschinenrichtlinie oderdie praxisgerechte Erstellung von Risikobeur-teilungen sind für Unternehmen interessant.Auch ist es wichtig zu wissen, ob das Produktüberhaupt unter eine der CE-Richtlinien fällt.An dem Sprechtag steht Mario Haake vonder INMAS GmbH für 20-minütige Einzel-gespräche zur Verfügung.

Bitte melden Sie sich an bei Petra Ripke-Höpfl, Telefon 0421 3637-236, [email protected]

Wirtschaft global

21. Oktober, 16:00-19:00 UhrLändernetzwerk-Treffen Russland: Lieferung von Anlagen und Montagen

23. Oktober, 17:00-19:30 UhrLändernetzwerk-Treffen China: Forderungen durchsetzen im China-Geschäft

24. Oktober, 10:00-12:00 UhrNetzwerk-Treffen: Zoll- und Außenwirtschaftsrecht

Bitte melden Sie sich an bei Andrea Goß, Telefon 0421 3637-241 [email protected]

Recht & Steuern

22. Oktober, 9:00-16:00 UhrWorkshop: Gesellschafter- und Geschäfts-führerhaftung nach dem GmbH-RechtMit der umfassenden Novellierung des GmbH-Rechts wurde die Gesellschafter- undGeschäftsführerhaftung deutlich verschärft.Der Geschäftsführer kann inzwischen auch fürZahlungen an Gesellschafter haften, die dieZahlungsunfähigkeit der Gesellschaft zurFolge haben. Die Voraussetzungen zur ver-deckten Sacheinlage haben sich geändertund die Rechtsfigur des eigenkapitalersetzen-den Darlehens wurde aufgegeben. Gesell-schafter einer GmbH haften für die recht-zeitige Insolvenzantragsstellung. Die Einzel-heiten hierzu werden praxisnah und ohne „Juristensprache“ in diesem Workshop erar-beitet, mit dem Blick auf die neueste Recht-sprechung. Referentin ist Anja Siebenmorgen-Kölle, Rechtsanwältin und Fachanwältin fürInsolvenzrecht. Der Workshop kostet fürNichtmitglieder 220,- Euro und für Mitglieder der Handelskammer 80,- Euro.

Bitte melden Sie sich an bei Gabriele Murken, Telefon 0421 3637-411, [email protected]

Wirtschaftsjunioren

10. Oktober, 18:00-19:30 UhrPodiumsgespräch: ErfahrungsberichteUnternehmensnachfolgeIn den kommenden zehn Jahren stehen bun-desweit etwa 700.000 mittelständische Un-ternehmer in Deutschland vor der Aufgabe,ihren Betrieb aus Altersgründen in jüngereHände zu übergeben. Viele Wirtschaftsjunio-ren haben bereits eine Unternehmensnachfol-ge, familienintern oder auch extern, angetre-ten. Ihr Erfahrungsschatz ist das Thema die-ser Podiumsdiskussion. Sie ergänzt das Leis-tungsangebot von Handwerks- und Handels-kammer sowie des RKW Bremen rund um dasThema Unternehmensnachfolge. Im An-schluss an die Veranstaltung stehen die Podiumsgäste Jörg Müller-Arnecke (BeilkenSails GmbH) und Andreas Berghöfer (RohaArzneimittel GmbH) für Einzelgespräche zurVerfugung.

Bitte melden Sie sich an:[email protected]

INFORMATION

Weitere Details sowie Informationen

zu aktuellen Veranstaltungen finden Sie in der Veranstaltungs-

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INFOTHEK

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10.2013 Wirtschaft in Bremen | 21

DIE HANDELSKAMMER GRATULIERT ZUM JUBILÄUM

UNTERNEHMEN

150-jähriges Bestehen● Hans Joachim Bielefeld, gegründet 17. Oktober 1863125-jähriges Bestehen● Suding & Soeken GmbH & Co. KG, gegründet 18. Oktober 1888100-jähriges Bestehen● Schuhhaus Hägermann e. K., gegründet 8. September 191350-jähriges Bestehen● Fortuna – Apotheke Jutta Scharnick e. K., gegründet 3. Oktober 196325-jähriges Bestehen● DCC Computer Consulting GmbH, gegründet 3. Oktober 1988● KBN CADTRAN EDV-SYSTEM GMBH, gegründet 3. Oktober 1988● Doris Koszian, gegründet 3. Oktober 1988● Peter Müller Restaurant Henny’s gute Stube, gegründet 12. Oktober 1988● AGW Versicherungs GmbH und Dienstleistungsvermittlung sowie

Warenhandel, gegründet 14. Oktober 1988● Peter Wolf, gegründet 15. Oktober 1988● Remberti Apotheke Dr. PH Silke Funke-Johannsen

Inh. Dr. rer. nat. Tammo Funke e. K., gegründet 22. Oktober 1988● Volker Holst, gegründet 26. Oktober 1988● Internaut Shipping GmbH, gegründet 28. Oktober 1988

MITARBEITER40 Jahre ● Marlies Tönjes-Finke, Max Müller GmbH & Co. KG,

Eintrittsdatum: 17. September 1973● Inge Pusch, Pörtner Verlags-GmbH & Co. KG,

Eintrittsdatum: 1. Oktober 1973

Metallwerker/in ist ein Ausbildungsberuf für Menschen mit Behinderung. In Bremen wird die zweijährige Ausbildung in Metallverarbeitenden Betrieben, in Metallbaubetrieben oder in Einrich-tungen der beruflichen Rehabilitation durchgeführt. Sie orientiertsich an folgenden anerkannten Ausbildungsberufen:

• Fachkraft für Metalltechnik• Feinwerkmechaniker/in • Industriemechaniker/in• Konstruktionsmechaniker/in• Metallbauer/in• Zerspanungsmechaniker/in

Die Rechtsvorschrift der Handelskammer Bremen aus demJahr 2007 war bis zum 31. August 2013 befristet. Der Berufsbildungsausschuss der Handelskammer Bremen hat am 14. März 2013 beschlossen, die Rechtsvorschrift nach § 66 BBiGzum/zur Metallwerker/Metallwerkerin um ein weiteres Jahr bis zum 31. August 2014 zu verlängern.

Wirtschaft trauert um Irmtraud HeussWenige Monate nach Vollendung ihres 60. Lebensjahres ist die Bremer Unternehmerin Irm-traud Heuss am 28. August 2013 nach schwererErkrankung verstorben. Sie hat dem Plenum derHandelskammer über mehr als ein Jahrzehnt hin-weg von 2001 bis 2012 angehört. Auch in ande-ren Kammergremien und Vereinigungen war sieviele Jahre außerordentlich engagiert tätig. So war sie beispielsweise von 1997 an Mitglied imAußenwirtschaftsausschuss der Handelskammer. Irmtraud Heuss war gebürtige Bremerin. Nach

dem Studium der Be-triebswirtschaftslehrean der Freien Universi-tät Berlin ist sie 1978in das väterliche Un-ternehmen, die Theo-dor Heuß GmbH, ein-gestiegen und wurdegeschäftsführende Gesellschafterin. Eh-renamtlich hat siesich über ihre unter-nehmerische Tätigkeit

hinaus immer auch für die Stärkung des interna-tionalen Handels in Bremen eingesetzt. Wichtigwar Irmtraud Heuss insbesondere auch die Förde-rung weiblicher Führungskräfte in der Wirtschaft. Die Handelskammer wird ihr ein ehrendes Andenken bewahren.

AMTLICHE BEKANNTMACHUNG

2. Tag der Mittelstandsfinanzierung –Eigenkapitalstärkung: 4. November, 15:00 Uhr

Die Handelskammer Bremen lädt zum2. Tag der Mittelstandsfinanzierung insHaus Schütting ein. Thema ist die Ei-genkapitalstärkung. Vertreter der priva-ten Kreditwirtschaft, bremischer För-derbanken und Wirtschaftsprü� fer erläu-tern, wie Unternehmen ihr Eigenkapi-tal erhöhen können und welche alter-nativen Finanzierungsinstrumente (Ven-ture Capital, Business Angel) es gibt.Im Anschluss an die Kurzvorträge ste-hen die Referenten für Fragen und auchindividuelle Gespräche zur Verfü�gung.

Kleine und mittlere Unternehmen inDeutschland haben ihre Eigenkapital-quote seit 1997 durchschnittlich vonsechs Prozent auf 22 Prozent gestei-gert. Es besteht aber nach wie vor ein

großer Abstand zu Eigenkapitalquotenvon Kapital- und Personengesellschaf-ten. So kommen Gesellschaften mit be-schränkter Haftung und Aktiengesell-schaften mit 31 Prozent unverändertauf ein rund doppelt so hohes Eigenka-pitalniveau wie der Durchschnitt derOHG, KG und GbR mit nur 15 Prozent.Viele kleine und mittlere Unternehmenschöpfen ihre Möglichkeiten zur Eigen-kapitalstärkung noch nicht aus. Dies istvor dem Hintergrund sich ständig ver-ändernder Märkte und stetig wachsen-der Wettbewerbsanforderungen aberdringend geboten. n

Information/Anmeldung Bert C. Cecchia, Telefon 0421 3637-232, [email protected]

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22 | Wirtschaft in Bremen 10.2013

STANDORTBREMEN

Wenn im Bauwesenoder bei metallischenWerkstoffen etwas be-

schädigt oder zerstört wird,wenn Mörtel – wie bei derRestaurierung des BremerRathauses – baustoffmikro-skopisch analysiert wird oderwenn der Austernbewuchs anWasserbauwerken untersuchtwerden muss – dann wird esspannend, dann ist guter undunabhängiger Rat gefragt:Da kommt die Amtliche Ma-terialprüfungsanstalt Bre-men ins Spiel.

Ob standardisiertePrüfungen, Spezialanaly-sen oder Zertifizierungenfür Hersteller und Prozes-se: Die MPA Bremen gibt

seit 25 Jahren sichere Urteile ab. Auchzum wissenschaftlichen Fortschritt trägtsie bei, denn die Forschung ist eben-falls eine wichtige Aufgabe des Insti-tuts im Technologiepark der Uni.

Neutrales Urteil zum Zustand

Beispiel Bauwesen: Eine MPA-Abtei-lung untersucht – oft im Auftrag vonSachverständigen – wissenschaftlichpenibel, wie es um Hochbauten, Brü-cken, Kläranlagen, Schwimmbäder oderWindkraftanlagen steht. „Unsere Ar-beit nimmt zu, denn die deutsche Ver-kehrs- und Gebäudeinfrastruktur wirdimmer schadhafter“, sagt Axel Meyer,Leiter der MPA-Abteilung Bauwesen.„Viele ältere Bauten sind aus Stahlbe-ton gefertigt. Dort kommt es zuneh-mend zu Sanierungsfällen. Wir führensehr intensive Untersuchungen durch,um eine Aussage über den Zustand ma-chen zu können.“ Die Experten aus der

Bremer Neustadt liefern die detaillier-ten Informationen und sind dabei völ-lig neutral. „Was dann passiert, müssenandere entscheiden“, sagt Meyer. Auchbei Brandschäden kommen seine Leutezum Einsatz. Sie stellen zum Beispielfest, ob Wände und Träger noch füreinen Wiederaufbau taugen oder obsie besser abgerissen und neu hochge-zogen werden.Wenn eine Brücke so sehr marode

ist, dass schon die eingelagerte Stahl-bewehrung zu korrodieren beginnt,schlägt die Stunde der Abteilung Me-tallische Werkstoffe und Bauteile. DieMPA muss dann feststellen, ob bei-spielsweise die mechanischen Eigen-schaften noch ausreichend sind. „Über-haupt kommt es sehr oft zu Überschnei-dungen zwischen unseren vier Abtei-lungen. Auch die analytische Baustoff-mikroskopie oder die Mikrobiologie ar-beiten sehr oft eng mit uns zusammen.Weil wir eine kleine, aber schlagkräfti-ge Einrichtung sind, können wir die

fachübergreifende Arbeit wirklich le-ben. Ganz klar eine unserer Stärken“,sagt Metall-Experte Andree Irretier. Erüberprüft mit seinem Team aber nichtnur Bewehrungsstahl: gebrochene me-tallische Bauteile, schadhaft gefertigteMetallprodukte und vielerlei mehr wer-den von der Abteilung untersucht.„Nicht selten geht es unseren Auftrag-gebern auch darum, die Ursache füreinen Schaden zu erfahren. Versiche-rungen wollen dadurch zum BeispielHaftungsfragen klären.“

Begehrtes Zertifikat für normgerechte Bauprodukte

Ein wichtiger Teil der MPA-Tätigkeit istauch die Zertifizierung (siehe auchSeite 23). So überprüft die MPA für Her-steller, ob Zement, Kalk, Gesteinskör-nungen, Betonstahl, Wärmedämmstof-fe, Formsteine, Mörtel, Holzbaustoffe,Gullydeckel und vieles mehr den gefor-derten Normen entsprechen. Nur wenn

DIE MATERIAL-DETEKTIVEKann eine in die Jahre gekommene Brücke noch saniert werden? Woran liegt es, dass in einem Gebäude plötzlich Schimmel auftritt? Warum ist eine Antriebswelle gebrochen und hat dadurch dieProduktion stillgelegt? Antworten dazu gibt die Amtliche Materialprüfungsanstalt Bremen (MPA).

Von KAI UWE BOHN

(o.) MPA-Abteilungsleiter Dr.-Ing. Herbert Juling bei der mikroskopischenAnalyse eines Dünnschliffpräparates; (Bild rechts) Kalkmörtelprobe: Dernoch nicht carbonatisierte Kern der Probe hat sich violett verfärbt.

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10.2013 Wirtschaft in Bremen | 23

dies der Fall ist, gibt es das begehrteZertifikat. Das wiederum ist für vieleVerwender und Verarbeiter von Bau-stoffen eine wichtige Grundlage, dieseüberhaupt zu kaufen – weil gesetzlicheVorgaben und der Bauherr es so vor-schreiben. „Viele Menschen empfindenNormen und ihre Einhaltung vielleichtals lästig“, sagt Axel Meyer. „Aber derGrund dafür, warum bei uns nicht – wiemanchmal in anderen Ländern – Ge-bäude zusammenstürzen, liegt auch indiesen peniblen Vorschriften. Und de-ren Einhaltung überprüfen wir.“

Lösung für Recycling von Porenbeton

Die MPA hat mittlerweile einen ausge-zeichneten Ruf und Kunden in Deutsch-land und der Welt. „Viele Aufträge be-kommen wir über Mund-zu-Mund-Pro-paganda“, sagt Andree Irretier. „Ichhabe mich beispielsweise gewundert,warum ich so oft für Klempnereien imRaum Stuttgart Fälle von Lochkorrosionuntersuchen sollte. Bis ich dann mal ge-fragt habe: Ein zufriedener Klempnernach dem anderen hat mich seinen Kol-legen weiterempfohlen.“ Auch im Aus-land ist das Urteil der Bremer MPA sehrgefragt – mit stark steigender Tendenzvor allem in Russland und China. „Wirprüfen beispielsweise zweimal im Jahrinsgesamt acht Holzhersteller in Russ-land. Dann geht es manchmal für unsbis nach Sibirien“, so Meyer.Erfolgreich ist die MPA auch in der

Forschung. So hat man es dort zum Bei-

spiel geschafft, das Problem von Poren-betonbruch („Gasbetonsteinen“) beimAbriss von Gebäuden zu lösen. „Bislangwar dieses Material aufgrund des nie-drigen Frost-Widerstands und der gerin-gen Festigkeit Abfall, der deponiertwerden musste“, sagt Frank Hlawatschaus der Abteilung Bauwesen. „Wirhaben es in mehreren Forschungspro-jekten geschafft, aus diesem Bruch wie-der verwendbare Recyclingsteine undMörtel herzustellen.“ Der Porenbeton-bruch ist im Alltag auch als hochwerti-ges Katzenstreu im Handel „Aber dasehen wir von einem Recycling dannlieber doch ab“, lacht Hlawatsch. n

InformationMaterialprüfungsamt Bremen, Dipl.-Ing. Axel Meyer, Telefon 0421 5370821, [email protected], www.mpa-bremen.de

Fotos Ulrich Reiß/

IWT Brem

en

Europäische „Anerkennung“In Europa hat ein neues Zeitalter der Zertifizierung be-gonnen – und die MPA Bremen ist von Anfang an mitdabei. Die Abteilung Bauwesen hat im Juni 2013 dieso genannte Notifizierung nach der neuen europäi-schen Bauprodukten-Verordnung erhalten. Nur mit die-ser europäischen „Anerkennung“ ist es möglich, Bau-produkte und ihre Herstellung auch in Zukunft zu prü-fen, zu überwachen und zu zertifizieren. Vorangegan-gen ist ein höchst aufwändiger Prozess, um dieseNotifizierung überhaupt zu erreichen. Dafür wurde dieMPA Ende 2012 zunächst von der Deutschen Akkredi-tierungsstelle geprüft, um für eine etwaige Notifizie-rung zugelassen zu werden. Die seit Juli geltende Bau-produkten-Verordnung ist „das schärfste Schwert, dasBrüssel hat“, sagt MPA-Mitarbeiter Frank Hlawatsch.Alles, was diese Verordnung vorschreibe, müsse 1:1 inder EU umgesetzt werden. „Wir prüfen und zertifizierenjetzt auf allerhöchstem Niveau. Nicht jeder Mitbewer-ber hat schnell genug auf die sich abzeichnenden Ver-änderungen reagiert, weshalb sich die Zahl der notifi-zierten Einrichtungen von früher 280 auf derzeit 48verringert hat.“ Mit Folgen für die Bremer Experten:Wenn es um Zertifizierungen im Bauwesen geht, sinddie Auftragsbücher der MPA derzeit prall gefüllt. „DerMarkt ist sehr stark in Bewegung geraten. Wer als Bau-stoffhersteller für den europäischen Markt produziert,muss die neuen Standards einhalten. Ohne das neueZertifikat auf Basis der Bauprodukten-Verordnung hater sonst keine Chance – und das vergeben wir.“

Die MPA ist ein Geschäftsbereich der Stiftung Institut für Werkstofftech-nik (IWT). Getragen wird dieses Insti-tut von der Arbeitsgemeinschaft Wär-mebehandlung und Werkstofftechnike. V. (223 Firmen) und der Freien Han-sestadt Bremen. Diese Träger sicherndie Grundfinanzierung, den Rest mussdie MPA über ihre Dienstleistungenetwa für Unternehmen oder Privatper-sonen sowie Forschungsprojekte bei-steuern. In den vier Abteilungen (Me-tallische Werkstoffe und Bauteile,Bauwesen, analytische Baustoffmikro-skopie und Mikrobiologie) arbeiten 30 Mitarbeiter.

07 STANDORT_ Region 22-31_OKT_2013_Layout 1 25.09.13 08:07 Seite 23

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wohl den Einzelhändlern als auch be-sonders der Immobilienwirtschaft“, sag-te er. Günthner verwies darauf, dass derEinzelhandel in der City quantitativund qualitativ Nachholbedarf habe. Ak-tuell seien nur 16 Prozent der gesamt-städtischen Einzelhandelseinrichtungenin der Innenstadt zu finden – in ver-gleichbaren Städten liege diese Zahlbei 25 bis 30 Prozent. Durch Verdich-tung im Innenstadtkern müsse dieserAnteil erhöht werden. Ein wichtigesProjekt sei die Errichtung eines attrakti-ven Einzelhandelszentrums im Ansgari-viertel. Derzeit werde die erste Rundedes Bewerberverfahrens abgeschlossenund ausgewählt, welche Investoren amweiteren Verfahren beteiligt werden. Kammer-Hauptgeschäftsführer Fon-

ger unterstrich ebenfalls die Bedeu-tung der Kooperation zwischen Politikund Wirtschaft. Für das Vertrauen – ins-besondere der Investoren – sei es wich-tig, dass die Wirtschaft auch in denUmsetzungsgremien vertreten sei. Esseien schon jetzt erhebliche private Gel-der in die Entwicklung der Innenstadtgeflossen. Mit der Bebauung des Bahn-

24 | Wirtschaft in Bremen 10.2013

STANDORTBREMEN

A uf 3,5 Prozent der Fläche woh-nen in Bremen rund zehn Pro-zent der Einwohner, arbeiten 40

Prozent der Beschäftigten und werden50 Prozent der gesamten Umsätze ge-neriert. „Diese Innenstadt ist das Herzeiner Metropolregion“, sagte Handels-kammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Mat-thias Fonger bei der Vorstellung desKonzepts „Bremen Innenstadt 2025“am 2. September in der Bremischen Bür-gerschaft. „Wenn wir es schaffen, diesesstarke Herz weiterzuentwickeln, dann istes auch für Investoren attraktiv.“Das Konzept, das Senat und Kam-

mer gemeinsam erstellt haben, enthältelf Leitlinien. Handlungsbedarf bestehtdemnach beispielsweise bei der städte-baulichen Qualität, dem Wohnstand-ort, den Übergängen in benachbarteStadtteile, der Angebotsvielfalt im Ein-zelhandel und dem Standortmarketing.Insgesamt seien 246 Projektvorschlägeeingegangen, sagte Bausenator Dr.Joachim Lohse. Das Konzept sei jedochkein Investitionsprogramm: „Es geht da-rum, private Initiativen zu stimulieren“,sagte er. Mit dem Dokument solle der

verlässliche Orientierungsrahmen da-für geschaffen werden.Der Raum, der als Innenstadt be-

trachtet wird, ist weiter gefasst als inder Vergangenheit üblich. „Insbesonde-re in der engeren Verknüpfung zwi-schen den attraktiven Quartieren in derNeustadt, Findorff, der Überseestadtund dem Viertel gibt es vielfältige Mög-lichkeiten, neue Impulse für Wohnen,Einzelhandel, Gastronomie und Büro-nutzung zu entwickeln“, so Lohse. Eindeutlich stärkeres Augenmerk müssedie Stadtentwicklungspolitik in dennächsten Jahren untergenutzten Berei-chen wie der Balgebrückstraße, demRembertiring, der Violenstraße, der Fal-kenstraße und den Eingangsbereichenin die vordere Neustadt widmen. Auchim Stephaniquartier und in der Bahn-hofsvorstadt gebe es trotz einiger posi-tiver Entwicklungen in den vergange-nen Jahren noch viel zu tun. Wirtschaftssenator Martin Günth-

ner erhofft sich von dem Konzept eineAufbruchstimmung. „Auch für die Um-setzung brauchen wir einen engenSchulterschluss mit der Wirtschaft, so-

CITY-AGENDA FÜR 2025Senat und Handelskammer haben ihr gemeinsames Konzept zur Bremer Innenstadt präsentiert. Es soll ein verlässlicher Handlungsrahmen für die kommenden Jahre sein. Von AXEL KÖLLING

Diskussionsrunde in der Bürgerschaft: (v.l.) Professor Kunibert Wachten, Professor Dr. Franz Pesch, Senator Dr. Joachim Lohse, Dr. Matthias Fonger (Handelskammer), Dr. Dirk Kühling (Senator für Wirtschaft), Melanie Komm (Stadtplanungsamt Leipzig)

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Page 25: Wirtschaft in Bremen 10/2013 - Fach- und Nachwuchskräfte - Woher nehmen?

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Gute Resonanz auf Weserfähre Noch gibt es nichts Verbindliches, aberdie Fortsetzung ist geplant und eineAusweitung ist gewünscht: Die neueFährverbindung zwischen Gröpelingen,Woltmershausen und der Überseestadtbzw. Walle hat ihre Feuertaufe bestan-den. Von Mai bis Ende September botdie Weserfähre jeweils am Wochenen-de erstmals einen neuen attraktivenWasserweg zwischen Lankenauer Höft,Molenturm und Pier 2/Waterfront fürAusflügler, Touristen und Besucher desEinkaufszentrums. Die Fähre wurde vonmehr als 12.500 Fahrgästen genutzt,hieß es bei Kultur Vor Ort e. V. Der Unternehmer und SPD-Politiker

Andreas Kottisch unterstützt das Anlie-gen: „Der Benefit für Bremen liegtdarin, dass die drei Stadtteile Gröpelin-gen, Walle/Überseestadt und Wolt-mershausen miteinander verbundenwerden.“ Positive Effekte sieht er für dieWaterfront und vor allem für den Aus-flugstourismus und Fahrradtouristen.Kottisch erinnerte daran, dass es dieseFähren bereits früher gab, als sie in derWoche Tausende von Beschäftigten zurAG Weser brachten. Eine Wiederbele-bung der Route habe auch angesichtsweiterer Ansiedlungen im Güterver-kehrszentrum gute Perspektiven. „Insgesamt ist die Entwicklung an

und auf der Weser und die für Bremenidentitätsprägende Transportmöglich-keit mit dem Schiff auch für Touristenin meinen Augen von hoher Bedeu-tung“, so Kottisch. „Super wäre es na-

Fotos Frank Pusch, Kultur vor Ort

hofsvorplatzes, dem Büro- und Ge-schäftshaus am Herdentor, dem Neu-bau der Bremer Landesbank, dem Ho-telneubau im Stephaniquartier oderdem Wohnungsbauprojekt in der Ab-bentorstraße werde massiv in die In-nenstadt investiert.Der Handelskammer lag bei der Er-

arbeitung des Konzepts auch die guteErreichbarkeit des Stadtzentrums amHerzen. Dies sei für die 50.000 Bewoh-ner der erweiterten Innenstadt wichtig,aber auch für die täglich 90.000 Besu-cher – Kunden des Einzelhandels, Tou-risten oder Theaterbesucher. Stark ge-nutzte Straßenzüge wie die Hochstraßeund der Rembertikreisel seien zwarKonfliktpunkte, blieben aber zunächstunverzichtbar. „Der Wunsch nachstädtebaulicher Verbesserung ist rich-tig, aber die Leistungsfähigkeit muss er-halten bleiben“, sagte Dr. Fonger. Zu-mindest bis zur Schließung des Auto-bahnrings würden die gegenwärtigenKapazitäten noch benötigt.Der Stuttgarter Stadtplaner Profes-

sor Dr. Franz Pesch, dessen Büro dasKonzept zusammen mit den Auftragge-bern erstellt hat, sieht Bremen unter-dessen trotz knapper Kassen auf einemguten Weg. Die Zusammenarbeit zwi-schen Stadt und privaten Initiativenfunktioniere beispielsweise beim Stand-ortmarketing „vorbildlich“. Darüber hin-aus gebe es noch einige „Schätze, diegehoben werden können“ – beispiels-weise die Wallanlagen, die auf beidenSeiten der Weser zu einem Rundweggestaltet werden könnten. n

türlich, wenn in Zukunft die Fähr- undWasserbusangebote von Bremen nachBremerhaven unter Einbezug Vege-sacks ausgebaut würden.“ n

Gewerbeentwicklungsprogramm jetzt als Broschüre Mit dem Gewerbeflächenentwicklungsprogramm derStadt Bremen 2020 gibt es eine von Senat und Bürger-schaft beschlossene programmatische Grundlage. Ne-ben der quantitativen Betrachtung rückt das Programmdie Qualitäten der jeweiligen Flächen in den Mittel-punkt und setzt damit klare Akzente für die Weiterent-wicklung der jeweiligen Gebiete. Einen die Profilbildungfördernden Fokus haben darin das Güterverkehrszen-trum, der Technologiepark, die Hansalinie, die Übersee-stadt, die Airportstadt und das Areal rund um die alteWollkämmerei in Blumenthal. Dargelegt werden auchdie Leitlinien und die Handlungsschwerpunkte der Ge-werbepolitik – wie die Intensivierung der Standortge-meinschaften in den Gewerbegebieten und die Reakti-vierung von mindergenutzten Büroimmobilien. n

Die Broschüre kann über die Adresse [email protected] bezogen werden.

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26 | Wirtschaft in Bremen 10.2013

STANDORTBREMEN

AUTOMOBILWIRTSCHAFT

Mercedes-Busse für die BSAG Die Bremer Straßenbahn AG (BSAG)hat besonders umweltfreundliche Stadt-linienbusse geordert. Jetzt wurde dererste von 33 Mercedes-Benz-Citaro-Ge-lenkbussen am Marktplatz übergeben.Nach den Worten von BSAG-Chef Wil-fried Eisenberg hat die BSAG dankihres Nachhaltigkeitsprogrammes inden vergangenen zehn Jahren Fein-staubemissionen und CO2-Ausstoß drastisch reduziert. Der Omnibusfuhr-park sei stetig modernisiert worden.Die neuen Busse erfüllten den an-spruchsvollen Abgasstandard EEV. Mit 343 Fahrzeugen, Straßenbah-

nen und Bussen deckt die Bremer Stra-ßenbahn AG mit fast 2.000 Mitarbei-tern den öffentlichen Personennahver-kehr in Bremen ab. Rund 280.000Menschen nutzen täglich in und umBremen dieses Angebot. n

Neues Mercedes-Nutzfahrzeug-ZentrumDie Daimler AG hat ihr neues, 42.000Quadratmeter großes Nutzfahrzeug-Zentrum in Bremen-Hemelingen eröff-net. Es ist der „modernste Nutzfahr-zeugbetrieb“ des Konzerns, so eine Mit-teilung. Etwa 120 Beschäftigte arbei-ten dort. An dem Standort werden alleNutzfahrzeug-Services und Vertriebsleis-tungen gebündelt; das Leistungsange-bot wurde zudem deutlich ausgeweitet.„Mit der Investition in das neue Nutz-fahrzeugzentrum positionieren wir unsfür die Zukunft und stellen unsere Ver-bundenheit mit der Region ein weiteresMal unter Beweis“, sagte Erich Geb-hardt, Direktor der Mercedes-Benz Nie-derlassung Weser-Ems.“Die Zusammenfassung von Verkaufs-

und Service-Bereich zu einer Einheit spie-

gele den Dienstleistungsgedanken wi-der. „Die Gestaltung des Serviceberei-ches leitet sich aus den Anforderungenunserer Kunden ab und passt zum An-spruch unserer Marke als Innova-tionsführer“, so Kai Ohrnberger, LeiterKundendienst Nutzfahrzeugbetrieb. Gro-ße Rangier- und Abstellflächen auf demGelände sorgten für eine reibungsloseLogistik. Insgesamt gebe es mehr als150 Stellplätze. Die Dienstleistungen am neuen

Standort wurden konzentriert und er-weitert: Neben dem Serviceangebot fürLkw, Transporter, Busse der MarkenMercedes-Benz und Fuso sowie NGT-,Hybrid-, Wasserstoff- und Elektrofahr-zeuge (zum Beispiel Vito E-Cell, Merce-des-Benz Atego und Citaro Hybrid) sindhier auch die Vertriebsleistungen fürLkw-Neufahrzeuge, Transporter-Neu- undGebrauchtfahrzeuge und Kommunal-fahrzeuge gebündelt. Bei dem Neubau spielte auch der

Umweltschutz eine große Rolle. Derjährliche Primärenergiebedarf wird denAngaben zufolge circa 40 Prozent un-ter der Energie-Einsparverordnung von2009 liegen. Dies entspreche einerCO2�-Ersparnis von 146.000 Kilo-gramm pro Jahr. Warmwasser wird übereine Solarthermie beziehungsweiseüber die Heizanlage aufbereitet, dieBeheizung erfolgt über eine Luft/Was-ser-Wärmepumpe und einen Gasbrenn-wertkessel. Im Sommer wird der Betriebdurch die reversibel betriebene Wärme-pumpe gekühlt. Das gesamte Dach derServicehalle ist mit einer Photovoltaik-anlage mit einer Nennleistung von 110Kilowatt Peak versehen. Der hierdurcherzeugte Strom soll den Primärenergie-

verbrauch des Betriebes reduzieren.Zudem wird der Solarstrom zur Aufla-dung der Elektrofahrzeuge genutzt.Das benötigte Trinkwasser bezieht derNutzfahrzeugbetrieb aus dem öffentli-chen Netz. Brauchwasser wie zum Bei-spiel für Waschanlagen kommt aus dereigenen Brunnenanlage. Abwasser ausWerkstatt und Waschanlagen werdenzu 100 Prozent aufgefangen und durcheine eigene biologische Behandlungzur Wiederverwendung aufbereitet. Re-genwasser wird aufgefangen und inPufferbecken zurückgehalten. n

Logistikzentrum fürDaimler in HemelingenBauherr und Investor Goodman hat ein33.000 Quadratmeter großes Logistik-zentrum im Hemelinger Hafen an dieDaimler AG übergeben. Das Objektwurde vom Goodman European Logis-tics Fund (GELF) erworben. Goodmanmanagt den Fonds und übernimmt miteigenen Teams auch die Gebäudever-waltung für den Automobilhersteller.Im neuen Logistikzentrum nimmt

das Mercedes-Benz-Werk die von Zulie-ferern eintreffenden Fertigungskompo-nenten entgegen und stellt sie für dieProduktion sequenzgenau zusammen.„Mit der Übergabe an den Mieterschließen wir in Bremen eines unsereranspruchsvollsten Bauprojekte in ganzEuropa ab“, sagt Andreas Fleischer,Goodman Regional Director Germany.Wegen der Nähe zum Wasser und derkomplexen Beschaffenheit des Terrainsauf der alten Industriefläche habe es

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Stehmeyer & Bischoff saniert Positiver Ausgang: Nachdem für dasBauunternehmen Stehmeyer & Bi-schoff mit 450 Mitarbeitern sowieStandorten unter anderem in Bremen,Ostfriesland und Berlin Anfang Märzein Insolvenzeröffnungsverfahren ein-geleitet worden war, sind jetzt nahezualle Geschäftsfelder der Gruppe neuaufgestellt und in anderen Unterneh-men aufgegangen. „Wir haben nichtnur Kunden halten, sondern auch neueAufträge hereinnehmen können. DerErfolg dieses Insolvenzverfahrens spie-gelt sich aber vor allem im Erhalt derArbeitsplätze wider“, so Insolvenzver-walter Detlef Stürmann. „In Bremenkonnten wir innerhalb des Verfahrenssogar neue Mitarbeiter einstellen.“ n

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„besondere Herausforderungen“ gege-ben. Bei dem Neubau handelt es sichum ein Konversionsprojekt. Das Grund-stück lag zuvor brach und wurde für dieLogistik neu erschlossen. Es ist nur dreiKilometer vom Produktionswerk ent-fernt und bietet in Hafenlage Zugangzu allen wichtigen Verkehrsträgern. DerGewerbepark Hansalinie, zu dem derHemelinger Hafen gehört, ist Bremens

wichtigstes logistisches Drehkreuz fürdie Automobilindustrie. Aufgrund dermultimodalen Anbindung an Wasser,Straße, Schiene und den Flughafen derHansestadt trägt das Daimler-Logistik-zentrum den Namen Goodman Inter-link Bremen. n

Die Daimler AG stärkt ihre Präsenz in Bremen mit zwei neuengroßen Gebäuden.

Fotos Daimler AG, Goodm

an

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JUBILÄEN

Fotos Stucken Group, Aissen

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STANDORTBREMEN

150 Jahre Stucken GroupWie schafft es ein Unternehmen, übereinen Zeitraum von eineinhalb Jahr-hunderten am Ball zu bleiben, bessergesagt, den Faden des geschäftlichenErfolgs stetig weiter zu spinnen? Miteiner ganz besonderen Mischung aus

Kontinuität und Flexibilität, mit Freudeam Handel und unternehmerischerLust und mit Mut zum Risiko, und zwarüber Länder und Generationen hinweg.Das jedenfalls sagt Philip Stucken,wenn er auf die 150-jährige Geschichteder gleichnamigen Firma blickt. Durchdiese Geschichte ziehen sich nicht nurunternehmerische Tugenden wie einroter Faden, sondern er nimmt buch-stäblich Gestalt an. Es ist ein Wollfa-den. Die Firma A. Stucken begann1863 mit dem Wollhandel – und derRohstoff ist noch heute ein Thema derinternational tätigen Stucken Group. „Um Erfolg zu haben und zu halten,

musste sich jede Generation neu orien-tieren und mehrere Male einen Neuan-fang wagen“, sagt Stucken. Sechs Ge-nerationen sind es bis heute. Man über-stand Kriege und Krisen, Revolutionund Enteignung, Flauten und Verluste,

bewältigte Wiederaufbau und Neuan-fang. Bis heute ist das Unternehmenmehrheitlich in den Händen der Grün-derfamilie. Gründervater Georg AdolphStucken und sein Schwager Justin Fried-rich Wilhelm Klugkist gehörten zu denersten Bremer Kaufleuten, die mitWolle aus Übersee handelten. AdolphsSohn Engelbert stieß die Tür nach Russ-land auf; die Stuckenschen Betriebe zurVeredelung und Verarbeitung von Wol-

le hatten einen nicht unwesentlichenAnteil an der Industrialisierung des rus-sischen Zarenreiches. Die Oktoberrevo-lution von 1917 allerdings bereitetedem Ganzen ein Ende. In dritter Gene-ration baute Hans Stucken den Woll-handel nach dem Ersten Weltkrieg inBremen wieder auf. Nach dem ZweitenWeltkrieg leistete sein Sohn Rudi harteWiederaufbauarbeit und weitete dasWollgeschäft nach Südafrika aus. Seit 1992 wird die Unternehmens-

gruppe von Rudis Sohn Philip Stucken,Stammhalter Nr. 5, geleitet. H. Stucken& Co. in Bremen wuchs zusammen mitStucken & Co. in Port Elizabeth zueinem anerkannten Wollhandelshausfür Roh- und Waschwolle heran. Seit1958 handelt das Unternehmen auchmit Tierhaaren; 1997 wurden die Ge-schäftsbereiche Seide und andere Na-turfasern mit der Handelsfirma C. Mel-chers & Co. in der Stucken MelchersGmbH & Co. KG zusammengeführt. DieUrsprungsfirma H. Stucken & Co. ge-

hört heute als Unternehmen der Stu-cken Group zu den führenden Händlernvon Wolle und anderen tierischen Fa-sern in Europa, in Asien und Südafrika.In einer Chronik, die zur Feier des Ju-

biläums Ende September – übrigensmit einer bemerkenswerten szenischenDarbietung im Haus Schütting – er-schienen ist, beschreibt Autorin LydiaNiehoff die entscheidenden Etappen.Wirtschaftssenator Martin Günthnersieht darin „ eine sehr aufschlussreicheLehrstunde über den Handelsplatz Bre-men“. Die globalisierte Wirtschaft ver-ändert sich stetig und immerfort. Diedeutsche Textilindustrie und der Woll-handel haben das wie kaum eine ande-re Branche zu spüren bekommen. VieleStrukturen, so Günthner, die Bremen inIndustrie und Handel geprägt haben,hätten sich zuletzt nicht behauptenkönnen. „Umso schöner ist es, dass esUnternehmen wie der Stucken Groupgelungen ist, zu zeigen, dass Wandeloder auch Umwälzungen mit Erfin-dungsgeist und Veränderungsbereit-schaft unternehmerisch gestaltet wer-den können.“ (cb) n

150 JahreRemberti ApothekeFrisch herausgeputzt nach einemUmbau feiert die Remberti-Apotheke,eine der ältesten Apotheken Bremens,im Oktober ihr 150-jähriges Bestehen.Der Apotheker Philipp Cornelius Engel-ken hat sie 1863 eröffnet, nachdem ereine entsprechende Konzession erwor-ben hatte. Acht Apotheken gab es da-mals für die rund 67.000 Bremer. DieRemberti-Apotheke wurde in den Jahr-zehnten danach mehrmals verkauft, bissie 1915 der Essener Apotheker undHandelschemiker Dr. Diedrich G. Jo-hannsen erwarb. Er richtete im Hinter-haus einen Fabrikationsbetrieb fürEmulsionen, Tinkturen, Salben, Tablet-ten, Dragées und Fertigarzneien ein. Nach seinem Tod verpachtete seine

Witwe Hedwig die Apotheke, bis ihr äl-tester Sohn Gustav 1948 die Konzes-sion erwarb. 1949 eröffnete er die Rem-

Klaus Gravert,Ralph Behnke und

Frank Meyer imMusterzimmer

beim Prüfen vonSeidenkamm-

zügen.

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Wenn ein Einzelhandelsunterneh-men seit 1895, also bald 120

Jahre lang, von einer Familie an einemStandort geführt wird, dann ist dasschon eine Geschichte wert. Mehrnoch, eine gut 190-seitige Chronik. Ste-phan Schulze-Aissen (im Bild rechts)hat sie erstellen lassen und jetzt der Öf-fentlichkeit präsentiert. In vierter Gene-ration führt er das Bettenhaus Aissen –Bettenfachhändler des Jahres 2012 – inBremerhaven. Seine Historie, aufge-schrieben von dem Historiker Dr. Burk-hard Hergesell, spannt sich von denGründungszeiten über zwei Weltkriegeund durch politische Wirren, über dasWirtschaftswunder bis zur heutigenZeit. Mit seiner Tradition und seinenAngeboten ist es fest in Bremerhavenverankert. Es ist ein Fachgeschäft, das,so formuliert es der BremerhavenerIHK-Präsident Ingo Kramer, in mehr als100 Jahren „die unterschiedlichstenwirtschaftlichen Herausforderungengemeistert hat.“ „Inspiration und Mut zu Neuem wa-

ren schon immer eine Triebfeder unse-rer Unternehmerfamilie“, sagt StephanSchulze-Aissen, der sich auch in vielenEhrenämtern für Bremerhaven enga-giert. Nachhaltigkeit, Kundenähe undIndividualität seien für das Geschäftseit vier Jahrzehnten maßgeblich. Die Chronik verknüpft die Firmenge-

schichte einer Bettenmanufaktur inBremerhaven mit der Familienbiografieder Aissens. Sie beginnt mit Peter Fre-rich Aissen; der Kaufmann aus Jevergründete am 6. April 1895 in der StadtLehe eine Bettenmanufaktur. 1924übernahm sein erst 17-jähriger SohnFriedrich das Geschäft, da der Vater er-krankt war, und führte es bis zu seinemTod 1963. In dritter Generation folgteihm in der Geschäftsführung des Unter-nehmens, nunmehr ein Textilhaus,Tochter Hanna Schulze und Schwieger-sohn Friedrich Wilhelm Schulze. 1993wurde das Unternehmen an ihren SohnStephan Schulze-Aissen, Bankkauf-

mann und Textilbetriebswirt, überge-ben. Er ist der einzige öffentlich bestell-te Gutachter für den Bereich Bettwarenin Deutschland. 2010 wurde der Kauf-mann in den Fachbeirat Matratzen derStiftung Warentest berufen.Neben der wirtschaftlichen Entwick-

lung widmet die Chronik noch einemanderen Aspekt viel Raum: dem Marke-ting. Familie Schulze-Aissen hat vieleungewöhnliche Werbeaktionen kreiert.So nutzt sie beispielsweise in ihrem Ge-schäftshaus den historischen Gewölbe-keller (im Bild), einst der Keller der Tivo-li-Brauerei, für kulturelle Veranstaltun-gen. Matratzen sind nicht besondersemotional, Jazzkonzerte schon eher.Den Schlusspunkt des Buches setzt dieEntwicklung von Betten-Aissen zumKompetenz-Zentrum für gesunden Schlaf– ein Stück Daunenkunde inklusive. n

Die Chronik ist auch im Bettenhaus Aissen erhältlich.

berti-Apotheke in neuen Geschäftsräu-men; 1968 zog sie an ihren heutigenStandort in der Rembertistraße 52. Von1970 bis 1974 war Gustav JohannsenPräsident der Apothekerkammer. Seineälteste Tochter, die Apothekerin Dr.Silke Funke-Johannsen, führte den Be-trieb von 1987 bis 1997 weiter. Nacheiner weiteren Pachtphase leitet heuteihr Sohn Tammo in vierter Generationdie Apotheke. n

100 Jahre Schuhhaus HägermannDas Schuhhaus Hägermann in derGastfeldstraße in der Bremer Neustadtfeiert in diesem Jahr sein 100-jährigesBestehen. 1913 gründet Wilhelm Hä-germann einen Schuhmacherei-Betrieb.1953 wird der 1917 geborene Sohn Her-mann offiziell Teilhaber. In den Wirt-schaftswunderjahren baut er mit seinerFrau Martha das Geschäft aus. DerSohn von Hermann und Martha Häger-mann, Hans-Hermann, wächst eben-falls in das Familiengeschäft hinein. Erabsolviert eine Schuhmacherlehre, lerntEinzelhandelskaufmann und machtsein Diplom zum praktischen Betriebs-wirt. 1979 übernimmt er als Mitinha-ber die Geschäftsführung.Seitdem hat es etliche Neuerungen

in der Branche und in seinem Geschäftgegeben. „Heute gibt es viel mehr An-bieter“, sagt der jetzige Inhaber. „DieKunden sind anspruchsvoll und möch-ten ein großes Sortiment vorfinden.“Die Geschäftsphilosophie des Unter-nehmens sei es, den Kunden ernst zunehmen und ihm gute Qualität beifachkundiger Beratung zu bieten. „Dieschnelle Mark war uns nie wichtig“, soHägermann. Treue Kunden, die zumTeil schon in der zweiten oder drittenGeneration zu ihm kommen, würden esihm danken. Um die Firma finanziellkerngesund zu erhalten, habe er stetseine alte Kaufmannstugend gelebt: inguten Zeiten Rücklagen bilden, um inschwierigeren ohne Bankkredite aus-kommen zu können. n

Bettenschau im GewölbekellerBetten-Aissen – ein Familienunternehmen in Bremerhaven seit 1895 – neue Chronik erschienen

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Es gibt sie schon in Hannover, Essen,Bad Oeynhausen, Münster und

München, die GOP Varieté-Theater, undsie locken bis zu 700.000 Besucherjährlich in ihre Shows. Varieté vom Feins-ten, seit 1992 von einem Familienun-ternehmen in Anlehnung an eine alte,in den 1960er Jahren untergegangeneShowtradition erfolgreich dargeboten. Jetzt profitiert auch Bremen von der

Renaissance: Anfang September eröff-nete das GOP Theater in der Übersee-stadt neben dem neuen SteigenbergerHotel. Die erste Show namens „Glanz-lichter“ zeigt beeindruckende zeitge-nössische Varietékunst auf internatio-nalem Niveau, eine Mischung aus klas-sischem Varieté und innovativer Akro-batikkunst, moderiert von dem MagierMatthias Rauch. „Wir kalkulieren mit rund 100.000

Gästen im Jahr.“ Das sagte DirektorDennis Grote bei der Vorstellung desTheaters. Bremen sei ein idealer Stand-ort. „Wir haben lange nach einem ge-eigneten Platz gesucht.“ Die GOP En-tertainment-Group ist Europas größtes

Fotos GOP

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STANDORTBREMEN

Varieté Unternehmen, Marktführer inDeutschland und Impulsgeber für diegesamte Varietészene. Das 1992 ge-gründete, inhabergeführte Unterneh-men der Familie Grote mit rund 700Mitarbeitern bietet alle zwei Monate inden inzwischen sechs Varieté-Theaterneine neue Show, die von der hauseige-nen Künstleragentur GOP showconceptproduziert wird. Sie stellt jährlich 45unterschiedliche Shows auf die Beine. Entertainment-Chef Werner Buss

sucht weltweit nach Künstlern und Ar-tisten, nach Talenten und Trends. Er ver-körpert die GOP-Philosophie und setztstark auf ein Wohlfühlambiente: „Soverschieden die Artisten und ihre Küns-te auch sind, in der Show werden sie zueiner Gemeinschaft. Denn die GOP Pro-duktionen sind so konzipiert, dass jederArtist Raum bekommt, sich charakter-lich in Szene zu setzen, und sich dabeidoch ein roter Faden durch die Showzieht.“ Damit entstehe ein „GOP-typi-sches, facettenreiches Gesamtkunst-werk, das innovative Wege in der Varie-tészene beschreitet.“

VARIETÉ AN DER WESERDas GOP Varieté-Theater hat eröffnet – Wiederbelebung einer alten Tradition

Das Bremer Varieté-Theater ist dererste Neubau in der Unternehmensge-schichte. GOP investierte vier MillionenEuro in das „modernste, privat finan-zierte Varieté-Theater Deutschlands.“Zudem hat das Unternehmen 100neue Arbeitsplätze geschaffen. In demrund 4.000 Quadratmeter großen Ge-bäude mit bronzener Außenfassadegibt es neben dem zehn Meter hohenTheatersaal für 370 Gäste ein großesFoyer mit Bar- und Lounge-Bereich unddas Buffetrestaurant Leander mit 200Plätzen, im Obergeschoss den TanzclubAdiamo sowie im Außenbereich einegroße Sonnenterrasse. www.variete.de n

(o.) Die Rokashkovs: drei starkeTypen und eine schöne Frau aneinem quadratischen Reck –preisgekrönte Ausnahmeakrobaten(u.) das Theater im Weser-Quartier

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Aus dem Bremer Kulturleben +++

keine Revolution, sondern eine Re-form“, sagt Museumsdirektor Dr. FrankLaukötter. „Wir möchten damit deutli-cher kommunizieren, was unsere Besu-cher erwartet – nämlich zwei Museen inder Böttcherstraße. Wir brechen nichtmit der Vergangenheit, sondern knüp-fen an sie an und führen die Museen indie Gegenwart.“ Aus demselben Grundwird aus dem Museum im Roselius-Haus das Ludwig Roselius Museum.Die Museen Böttcherstraße gehören

mit dem Paula Modersohn-Becker Mu-seum und dem Ludwig Roselius Mu-seum zu den meistbesuchten Bremer

Neue Konzerte:Musik auf Kränholm Eine kleine Konzertreihe findet ihrenAnklang in Bremen. Seit seiner Eröff-nung Ende 2012 ist das Haus Krän-holm in Knoops Park dabei, sich im Bre-mer Kulturleben zu etablieren. „Renom-mierte Künstler waren bei uns zu Gast,wie zum Beispiel der Soloharfenist Xa-vier de Maistré, Volkard Steure, Kon-zertmeister der Wiener Philharmoniker,oder das Benjamin Schmid Jazz Trio“,sagt Kuratorin Inga Harenborg, „Na-men, die weit über die Bremer Grenzenhinaus klingen und Kränholm zu einerArt Geheimtipp machten“. Jetzt ist dasProgramm für den Herbst und Winter2013/2014 veröffentlicht worden. DiePianistin Almut Preuß-Niemeyer wirdmit ihren Streicherfreunden Andrej Bie-low und Benjamin Schmid etc. am 20.Oktober den Konzertreigen mit der Ma-tinee „Let’s go Opera“ eröffnen. Weite-re Veranstaltungen sind für den 17. No-vember, 15. Dezember und 12. Januargeplant. www.kraenholm.de n

Neuer Name: MuseenBöttcherstraßeAlle Verwechslungen und Irritationenhaben nun ein Ende, Klarheit und Präg-nanz gewinnen die Oberhand: DieKunstsammlungen Böttcherstraße, kurzkb genannt, werden die Museen Bött-cherstraße. Der neue Oberbegriff wirdmit einem neuen Erscheinungsbild ver-bunden. „Der neue Name ist bewusst

Museen. Sie sind Teil des Gesamtkunst-werks und Tourismusmagneten Bött-cherstraße. Zu den Sammlungsbestän-den in beiden Häusern gehören Arbei-ten von Paula Modersohn-Becker undBernhard Hoetger im Paula Moder-sohn-Becker Museum sowie Kunst undKunsthandwerk vom Spätmittelalter biszum Barock im Ludwig Roselius Museum.Die Museen Böttcherstraße werden

getragen von der Böttcherstraße GmbHund unterstützt durch die HansestadtBremen und die Sparkasse Bremen.Diese hat den Relaunch großzügig un-terstützt. www.museen-boettcherstrasse.de n

Neue Kraft für die Dachmarke buten un binnen Radio Bremen hat sein Fernsehregionalpro-gramm radikal verändert – Konzentration aufdas Wesentliche, so hieß der Leitgedankeeines Projekts, das Sendungen, Sendepläne,Inhalte und Markterfolge untersucht, bewer-tet und nun neu aufgestellt hat. Kern ist eineFokussierung auf die Marke buten un binnen:Die Sendezeit 19:30 Uhr ist geblieben, anson-sten ist fast alles neu. „Wir wollen die Konzen-tration auf das Wesentliche. Und das Wesent-liche ist buten un binnen, eine unglaublichstarke Marke und über Jahrzehnte das reich-weitenstärkste Regionalmagazin Deutsch-lands“, so Programmdirektor Jan Weyrauch.Das Fernsehregionalprogramm wurde ra-

dikal verschlankt. Die Sendungen Ansichten,Tierladen, Sieh an!, Nordländer und die Nach-

richten um 18:55 Uhr fallen weg. Die finan-ziellen Mittel fließen in eine optimale Aus-stattung von buten un binnen und buten unbinnen sportblitz, täglich um sechs nachsechs, so Fernsehchef Thomas von Bötticher.buten un binnen werde nun auch täglich ge-sendet.Die Politur der regionalen Fernsehsendun-

gen sei nur ein erster Schritt. „Konzentrationauf das Wesentliche bedeutet auch: Wir wol-len aus der starken Fernsehmarke buten unbinnen eine starke, multimediale Marke fürregionale Information machen“, so Wey-rauch. Der Online-Auftritt werde komplettüberarbeitet, die Online-Redaktion deutlichverstärkt. „Die Marke hat eine gewaltigeStrahlkraft. buten un binnen funktioniertüberall – im Fernsehen, online, im Radio“, sovon Bötticher: „Wir müssen sie nur crossmedi-al nutzen.“ n

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METROPOLREGION

E ine Filiale für Firmenkunden undPrivate Banking gibt es schon inBremen – seit 2009. Und sie hat

bereits nach einem Jahr schwarze Zah-len geschrieben. Mit Carl Kau als Filial-leiter hat sie überdies einen aktiven, inder Hansestadt bekannten Niederlas-sungschef. Doch die OLB will mehr. DasOldenburger Kreditinstitut will sich alsregionale Alternative, als dritte stabile,quasi ortsansässige Größe neben Bre-mer Landesbank und Sparkasse Bre-men in der Stadt etablieren. Vorstandschef Dr. Achim Kassow

(im Bild), seit zwei Jahren im Amt, hatsich viel vorgenommen. Zum einenmuss der 47-Jährige sein Haus nachdem Allianz-Bank-Ende und den Ma-nagementwechseln der vergangenenJahre in ruhigeres Fahrwasser bringen,zum anderen muss er die „Marke“ OLBzunächst am Bremer Standort etablie-ren. Denn so richtig bekannt ist diesesOldenburger Unikum mit immerhin

rund 2.350 Mitarbeitern in der Hanse-stadt (noch) nicht.Das fängt beim Namen an. Die OLB

heißt zwar Oldenburgische Landes-bank, ist aber gar keine Landesbank,sondern eine börsennotierte AG miteinem Filialgeschäft nach Sparkassen-Art. 1869 wurde sie von einem Frank-furter Bankhaus als Privatnotenbank inOldenburg gegründet, 1904 kam siezur Dresdner Bank. Als die Commerz-bank 2008 die Dresdner Bank über-nahm, blieb die OLB als Tochter außenvor und unter den Fittichen der Allianz.Der Versicherungskonzern ist heuteHauptaktionär mit 90,2 Prozent.

Glücklich mit der Hauptaktionärin Allianz

„Und das ist auch gut so“, sagt Kassow.Als Konzerntochter profitiere die OLBvon der soliden Reputation der Allianz,„einer Ikone der Stabilität“. Der Münch-

ner Versicherer stehe zu seiner Beteili-gung an der OLB, die für ihn ein inter-essantes Investment bleibe. „Wir sinddeshalb glücklich, die Allianz alsHauptaktionärin zu haben“, sagt Kas-sow, „mit einem so klaren, gradlinigenCommitment.“ Das Engagement der OLB bei der Al-

lianz Bank – eine Zweigniederlassungder OLB, die die technische Plattformfür das deutschlandweite Bankge-schäft der Allianz-Agenturen stellte –hat „Kraft gekostet“, umschreibt Kas-sow den Spagat zwischen Konzern undRegion. Anfang 2013, nach vier Jahren,haben Allianz und OLB die Reißleinegezogen und den Ausstieg aus dem un-wirtschaftlichen Projekt zum 30. Juniverkündet. Kassow empfindet dieSchließung als „klärend.“ Das Geschäftder Agenturen mit Konten, Karten, Kre-diten und Einlagen wurde eingestellt,die OLB hat die Allianz-Bank-Kunden je-doch nicht übernommen. Ungewöhn-

DIE OLB ZIEHT ES MÄCHTIG NACH BREMENDeutschlands größte private Regionalbank will mehr Geschäft in der Hansestadt machen. Nach dem Ende der Allianz Bank heißt die Devise von Vorstandschef Kassow: Konzentration aufsKerngeschäft und auf die Region. Bremen passt gut ins Portfolio. Von CHRISTINE BACKHAUS

Foto OLB

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lich genug, aber: „Wir wollen wieder einrein klassisches Regionalgeschäft be-treiben“, sagt der Vorstandsvorsitzen-de. „Das ist unser Kerngeschäft, das istunsere Stärke.“ Und davon, von dieser auf Regiona-

lität ausgerichteten Geschäftspolitikwill die OLB jetzt auch den BremerMarkt überzeugen. Kassow verweistauf die lange Tradition der OLB von144 Jahren, auf ihre Glaubwürdigkeitund Beständigkeit, ihre Berechenbar-keit, auf ihre Größe und das sparkassen-ähnliche Geschäftsmodell des strikt re-gional bezogenen Kredit- und Anlage-geschäftes: Das Geld kommt von denKunden aus der Region und wird anKunden in der Region wieder ausgege-ben. „Wir setzen auf das Prinzip derBank-Partnerschaft, nicht der Bank-Ab-hängigkeit“, sagt er. Es liege doch im„vitalen Interesse“ der Unternehmen,sich im Wettbewerb ihre Bank aussu-chen zu können. Genau hier sieht Kassow die OLB

mit einer Bilanzsumme von 14,4 Milli-arden Euro zwischen der „großen“ Bre-mer Landesbank mit einer Bilanzsum-me von rund 35 Milliarden Euro undder etwas kleineren Sparkasse Bremenmit einer Bilanzsumme von rund 11 Mil-liarden Euro gut positioniert. Das zwei-te Argument, das er anführt, betrifft

die Branchenkompetenz: „Was wir be-sonders gut können, das ist Landwirt-schaft bzw. Ernährungswirtschaft, dassind die erneuerbaren Energien, das istTourismus, und das ist Logistik.“ AllesThemen, die auch in Bremen eine Rollespielen. Deswegen passe die Hanse-stadt auch so gut ins Portfolio der OLB.Kassow beschreibt es als sehr ausgewo-gen: „Selbst in den Krisenjahren habenwir keine Verluste gemacht.“

Wirtschaftliche Perspektivensind „klar positiv“

Mehr als 170 Niederlassungen unter-hält die OLB in einem Gebiet, das –nimmt man einen Mittelwert – rund200 Kilometer lang und 200 Kilometerbreit ist und damit eine Gesamtgrößevon etwa 40.000 Quadratkilometernhat. Es reicht von Bremerhaven bis BadBentheim, von Papenburg bis Verden,von Borkum bis Bad Essen in der Breiteund in der Länge von Langeoog bisRheine oder von Wilhelmshaven bisMelle. In Geschäftsbeziehungen umge-rechnet sind das mehr als 450.000 Fir-men- und Privatkunden; das Firmen-bzw. Privatkundengeschäft hält sich inetwa die Waage. Nicht zu vergessen:Die OLB ist auch eine von ihrer gesell-schaftlichen Verantwortung überzeug-

te Förderbank. „Pro Jahr unterstützenwir im gesamten Geschäftsgebiet mehrals 300 Projekte mit einem Volumenvon rund einer Million Euro“, sagt Kas-sow, mehrere Projekte davon auch inBremen und umzu. Das operative Geschäft im ersten

Halbjahr 2013 war „solide und stabil“,für das Gesamtjahr wird es sich wohlauf dem Vorjahresniveau einpendeln.Sorgenfalten hat der Vorstandsvorsit-zende nicht auf der Stirn, das Schiffs-portfolio beispielsweise ist zu klein, umihn zu beunruhigen. Die wirtschaftli-chen Perspektiven im Weser-Ems-Ge-biet in den kommenden Jahren bezeich-net er als „klar positiv“. Riesige Chancen attestiert er der

Energiewende und der Landwirtschaft– sofern die Rahmenbedingungen stim-men. Das Marktumfeld – angesichtsder europäischen Schuldenkrise glaubtKassow an ein weiterhin niedriges Zins-niveau – sieht er mit einem lachendenund weinenden Auge. Für die Wirt-schaft wirkt das billige Geld wie einKonjunkturprogramm, im eigenen Hau-se aber drückt es auf die Ergebnisse.Um hier gegenzusteuern, setzt AchimKassow auch auf Kostensenkung undDigitalisierung. Und auf mehr Geschäftin Bremen! n

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34 | Wirtschaft in Bremen 10.2013

METROPOLREGION

W elches wirtschaftliche Poten-zial steckt in der Nordwestre-gion und wie lässt es sich

am wirkungsvollsten ausschöpfen? Aufdiese Fragen hat jetzt Professor Dr. Tho-mas Straubhaar, Direktor des Hambur-gischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI),Antworten gegeben. Auf der Mitglie-derversammlung des Fördervereins„Wirtschaft pro Metropolregion“ im Del-menhorster Hanse Wissenschafts-Kol-leg stellte er eine neue Studie vor, dieder Verein in Auftrag gegeben hatte.Die künftige positive Entwicklunghänge maßgeblich davon ab, ob dieWeichen in den Bereichen Demografie,Arbeitskräfte und Bildung richtig ge-stellt würden. Nur so, das machteStraubhaar deutlich, können die Kern-kompetenzen gestärkt werden und kanndie Region mehr Strahlkraft entfalten. „Die Metropolregion weist mit ihren

Spezialisierungsvorteilen in zahlreichenzukunftsträchtigen Branchen und For-schungsfeldern, insbesondere in denBereichen maritime Wirtschaft und Lo-gistik, Energie, Luft- und Raumfahrt,

Agrar- und Ernährungswirtschaft sowieden Clustern Automotive Nordwestund Gesundheitswirtschaft Nordwest,günstige Voraussetzungen für zukünfti-ges Wachstum auf“, sagte der 1. Vorsit-zende der Region, Landrat Jörg Bens-berg. Laut Studie gibt es in den for-schungsintensiven Industrien und wis-sensintensiven Dienstleistungen gro-ßes Potenzial für die Metropole Nord-west. Höhere Investitionen in denHochschulbereich und verstärkte Koo-perationen zwischen Unternehmenund Wissenschaft seien dafür nötig. „Hohe Bedeutung haben aber auch

gute betriebliche Ausbildung und dieNotwendigkeit, uns gemeinsam für dieAnwerbung und Bindung hochqualifi-zierter Fachkräfte in der Nordwestregionzu engagieren“, sagte Dr. Matthias Fon-ger, Vorsitzender des Fördervereins undHauptgeschäftsführer der Handels-kammer Bremen. Zur Stärkung derWettbewerbsfähigkeit der hiesigenWirtschaft müsse diese Querschnitts-aufgabe eine Schwerpunktaktivität derRegion und ihrer Akteure werden.

Die Wissenschaftler des HWWIschlagen in einem 15-Punkte-Programmunter anderem vor, die clusterübergrei-fenden Kooperationen weiter auszu-bauen. Für die Erfolgskontrolle empfeh-len sie ein regionales Monitoring-Sys-tem. „Als ein zentrales standortpoliti-sches Querschnittsthema ist die Ent-wicklung einer EU-Strategie für die Me-tropolregion zu sehen“, schreiben dieAutoren und verweisen auf die Chan-cen grenzübergreifender Allianzen. Laut Studie sind die demografischen

Entwicklungsperspektiven in der Metro-polregion Bremen-Oldenburg günstigerals in den meisten anderen RegionenDeutschlands, eine wichtige Ausgangs-position für die Deckung des zukünfti-gen Fachkräftebedarfs. Ein weiteresFazit der Untersuchung betrifft dieMarketing-Strategie, die die besonde-ren Stärken im überregionalen Ver-gleich kommunizieren muss: „Im Sinneeiner Profilschärfung muss ein klaresBild der Metropolregion als Wirt-schafts- und Innovationsstandort imWettbewerb der Regionen sichtbar wer-den.“ Die vorhandene Dachmarke müs-se mit Leben gefüllt werden und insbe-sondere die Alleinstellungsmerkmaleherausstellen. n

Was die Metropolregion Bremen-Oldenburg tun muss HWWI legt Studie mit Handlungsempfehlungen vor – Tagung des Fördervereins „Wirtschaft pro Metropolregion“ in Delmenhorst

(v.l.) Einsatz für die Metropol-region: Dr. Matthias Fonger, Dr. Anna Meincke und Professor Thomas Straubhaar

Foto Jörg Sarbach , BIS

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10.2013 Wirtschaft in Bremen | 35

Neuer Schub für BLG-Offshore-LogistikDie BLG und Eurogate haben gemein-sam mit Areva Wind ein Logistikkon-zept zum Umschlag, zur Lagerung undMontage von Arevas Rotorsternen fürden Offshore-Windpark Global Tech I inder Nordsee vertraglich besiegelt. Are-va wird demnach einen kleinen Teil desEurogate Container Terminals Wil-helmshaven nutzen, der aktuell nochnicht für den Containerumschlag benö-tigt wird. Der Vertrag läuft zunächst bisApril 2014 und umfasst den Umschlag,die Lagerung und die Vormontage derRotorsterne für den 400 MegawattNordsee-Windpark Global Tech I.Die in Bremerhaven und Stade ge-

fertigten tonnenschweren Einzelkom-ponenten der Rotorsterne – Rotorblät-ter und Nabe – werden per Schiff aufdem Seeweg direkt an die Wilhelmsha-vener Kaje geliefert. Auf dem Terminal-gelände werden sie anschließend zukompletten Rotorsternen montiert, aufdas Installationsschiff VIDAR verladenund im Windpark Global Tech I installiert.„Logistik-Konzepte für den Bau von

Offshore-Windparks sind sehr an-spruchsvoll“, sagt Emanuel Schiffer,Vorsitzender der Eurogate-Gruppenge-schäftsführung. Nicht jeder Standortund jeder Dienstleister bringe die not-wendigen Voraussetzungen mit. Wil-helmshaven sei als Standort für zusätz-liche Projektgeschäfte bestens geeig-net. „Die direkte Lage an der offenenSee und die weiten Flächen eignen sichhervorragend für die Lagerung undMontage von Windenergieanlagen“, soSchiffer. Eurogate und BLG haben be-reits in Bremerhaven den Transport,den Umschlag und die Zwischenlage-rung der Global-Tech-Fundamente mitEndmontage bei WeserWind durchge-führt. Die BLG sieht in der jetzt getrof-fenen Logistik-Vereinbarung „ein wich-tiges Signal für den Offshore-StandortNorddeutschland.“ n

dbh Logistics IT AG am JadeWeserPortDie dbh Logistics IT AG (dbh) hat Büro-räume im neuen Dienstleistungszen-trum Pacific One direkt am JadeWeser-Port bezogen. Das Gebäude beherbergtin den oberen drei Etagen die JadeWe-serPort Logistics Zone GmbH & Co. KGund die JadeWeserPort Realisierungs-gesellschaft mbH & Co. KG. In den vierEtagen darunter haben sich Partnerun-ternehmen wie dbh, Dienstleister furHafen- und Logistik-IT, niedergelassen.„Der Standort direkt am Güterverkehrs-zentrum und nur wenige Meter von derZollabfertigung und vom Gate entferntbietet ideale Bedingungen für alle amHafenbetrieb Beteiligten“, so eine Pres-semitteilung. „Der JadeWeserPort wirdsich schon bald zu einem regen Um-schlagplatz mit großer strategischer Be-deutung entwickeln“, sagt dhb-Stand-ortleiter Andreas Grunwald. dbh ist Lie-ferant der Wilhelmshaven Telematik(WHT), dem Port Community System(PCS) am JadeWeserPort. n

Offshore-News

AussichtsplattformOffshore-Windenergie Die ABC-Halbinsel in den Bremerhave-ner Überseehäfen ist ein wichtigerSchauplatz bei der Umsetzung derEnergiewende und dem Aufbau vonOffshore Windparks in der deutschenNordsee. Hier wurde jetzt die neue Aus-sichtsplattform Offshore-Windenergiegegenüber dem Offshore-Terminal er-öffnet. Sie ermöglicht Besuchern einenBlick auf die riesigen Bauteile von Off-shore-Windenergieanlagen, die hierauf nicht minder imposante Errichter-schiffe verladen werden. Info-Tafelnund ein Multimedia-Terminal informie-ren über Details und Hintergründe. Die Aussichtsplattform ist ein Ge-

meinschaftsprojekt der BLG LogisticsGroup, der Hafenmanagementgesell-schaft bremenports, der Bremerhave-ner Wirtschaftsförderung BIS Bremer-havener Gesellschaft für Investitions-förderung und Stadtentwicklung undweiteren Akteuren aus der Offshore-Windindustrie. n

Tagung zur Windenergie im Haus SchüttingDie Deutsche Forschungsvereinigung für Meß-, Regelungs- und Systemtechnik(DFMRS) veranstaltet am 7. November in Bremen im Haus Schütting ihre ersteWindenergietagung. In zahlreichen Vorträgen aus Wirtschaft und Wissen-schaft werden der neueste Stand der Mess- und Regelungstechnik in der Wind-energie präsentiert sowie Erfahrungen und Ideen ausgetauscht. Die Teilnah-megebühr beträgt 180,- Euro für Nichtmitglieder.

Information/Anmeldung www.dfmrs.de

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36 | Wirtschaft in Bremen 10.2013

ZUKUNFTBILDUNG

A uszubildende sind die Zukunfteines Unternehmens. Die Han-delskammer Bremen sorgt mit

einem breiten Angebot an IHK-Fortbil-dungsabschlüssen für ein hohes Ni-veau und sichert mit den Prüfungen dieQualität der Lehre.

Das gelingt ihr aber nur, weil zahlrei-che Unternehmerinnen und Unterneh-mer sowie Ausbildungsbeauftragte derBetriebe die Handelskammer ehren-amtlich bei den Prüfungen unterstüt-zen. Mit ihrer Erfahrung und Berufspra-xis sind sie ein Garant dafür, dass dieKammer-Abschlüsse den Anforderun-gen im Betrieb entsprechen und immerauf dem neuesten Stand sind.

Wer sich gerne engagiert, gerne mitjungen Menschen zusammenarbeitetund die Zukunft seiner Branche mitge-stalten möchte, ist als Prüferin oderPrüfer genau richtig. Für den einzelnengibt es diese Vorteile:• gute Vernetzung durch die Arbeit

in den Prüfungsausschüssen; • persönliche und fachliche

Anerkennung in der Gesellschaft;• Einflussnahme auf die Qualität

von Prüfungen;• Der Umgang mit den Prüfungs-

teilnehmern hält „jung“ und ist immer wieder eine Herausforderung.

Auch das Unternehmen profitiert vondiesem Einsatz: • Über die Tätigkeit im Prüfungs-

ausschuss können gute potenzielleFachkräfte für die Unternehmenrekrutiert werden;

• Unternehmen können durch die

Entsendung von Fachpersonal qua-litativ Einfluss auf die mündlichePrüfung nehmen;

• Die Prüfungen können somit praxis-nah durchgeführt werden;

• Unternehmen haben immer einenguten Überblick über die Absolven-tenlage.

„Unterstützen Sie uns, damit die Aus-und Weiterbildung in Bremen weiter-hin an der Spitze bleibt und Sie auchkünftig die Fachkräfte finden, die Siesuchen“, sagt Kammer-GeschäftsführerKarlheinz Heidemeyer. n

EHRENAMT – IST DOCH EHRENSACHE!? Aufruf gestartet: Die Handelskammer sucht Prüferinnen und Prüfer – Ehrenamt bringtviele Vorteile für den Einzelnen und für das Unternehmen. Von CLAUDIA SCHLEBRÜGGE

Petra Müller engagiert sich schonseit Jahren als Prüferin für dieWirtschaft. Präses Christoph Weisssprach ihr dafür seine Anerkennungaus und ehrte sie nebst einer Reiheweiterer Prüfer mit einer Urkundeund Medaille.

Die Handelskammer sucht für die folgenden PrüfungsausschüssePrüferinnen und Prüfer für die Weiterbildung:• Geprüfte/r Industriemeister/in

Fachrichtung Metall- und Elektrotechnik

• Geprüfte/r Technische/r Betriebswirt/in

• Geprüfte/r Wirtschaftsfach-wirt/in

Weiterhin sucht sie für die folgen-den Prüfungsausschüsse Prüferin-nen und Prüfer für die Ausbildung:• Technische/r Produktdesigner/in,

Technische/r Systemplaner/in • Medienberufe• Lagerberufe• Kaufmann/frau für

Büromanagement • Personaldienstleistungs-

kaufmann/frau

InformationClaudia Schlebrügge,

Telefon 0421 3637-404, schlebruegge@

handelskammer-bremen.de

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10.2013 Wirtschaft in Bremen | 37

swb-Bildungsinitiative fördert 25 innovative LernprojekteMit Beginn des neuen Schuljahres gehen wieder 25 innova-tive Bildungsprojekte an den Start, die von der swb-Bildungs-initiative gefördert werden: Aus 83 Bewerbungen hat dieJury 14 Projekte in Bremen und elf in Bremerhaven ausge-wählt. Alle zeichnen sich der swb zufolge dadurch aus, dasssie neue Wege beschreiten und jenseits vom normalen päda-gogischen Alltag angesiedelt sind. Die Verknüpfung von Bil-dung und den alltäglichen Lebenswelten der Kinder und Ju-gendlichen stand diesmal bei vielen Projekten im Zentrum.

Ein Beispiel: Ganz praktisch wollen Schülerinnen undSchüler der Oberschule Findorff bei der Gestaltung und Ver-schönerung ihrer alltäglichen Schulumgebung anpacken.Mit tatkräftiger Unterstützung von Lehrkräften, Eltern undehrenamtlichen Helfern werden sie die sanierungsbedürfti-gen Toilettenanlagen der Schule neu gestalten, umbauenund dabei eine „Blaue Lagune“ entstehen lassen. Die dafürbenötigten Materialien finanziert die swb-Bildungsinitiative.

Weiterhin werden bei der Herbsttanzakademie des Kultur-büros Bremen-Nord rund 100 Kinder und Jugendliche zwi-schen acht und 18 Jahren ein selbst entwickeltes Tanzthea-terstück über die Rechte, Chancen und Perspektiven von Kin-dern und Jugendlichen auf der ganzen Welt einstudieren.Das gemeinsam mit Profi-Choreografen entwickelte Tanz-theaterstück wird voraussichtlich am 12. Januar 2014 mit or-chestraler Begleitung im Theater Bremen Premiere haben.

Die im Jahr 2003 gestartete und bereits zum dritten Malfür den Deutschen Engagementpreis nominierte swb-Bil-dungsinitiative stellt jährlich bis zu 110.000 Euro zur Verfü-gung, um in Kitas und Schulen Handlungsräume jenseits desnormalen Alltags zu eröffnen. In den zurückliegenden 21Halbjahresrunden sind bereits 639 Projekte gefördert wor-den. Dazu kommen die 25 jetzt ausgewählten Projekte. Dienächste Bewerbungsrunde endet am 15. Januar 2014. n

InformationDora Hartmann, [email protected], www.swb-Bildungsinitiative.de.

s

22. November 2013 bis 25. Januar 2014

Reservierungen u. Kartenverkauf: Tel. (0421) 34 08 666 Tickets: WESER-KURIER Pressehaus sowie unter 0421/ 36 36 36 oder www.weser-kurier.de/ticket – www.palais-im-park.de –

Die fantastische

Dinner-Show

Trendumkehr in der Weiterbildung Mit der Zahl der Arbeitslosen nahm bislang auch das Interes-se an Weiterbildung ab. Grund: Wer einen sicheren Arbeits-platz hatte, sah weniger die Notwendigkeit, sich weiterzubil-den. Das ändert sich aber, wie die neueste DIHK-Fortbil-dungsstatistik zeigt. Obwohl die Arbeitslosigkeit weiter sinkt,bleibt das Interesse groß. 2012 nahmen sogar mehr Personenan IHK-Weiterbildungen teil. Die Zahl erhöhte sich erneut umrund 10.000 auf 337.000. Selbst bei den vorbereitungsinten-siven und anspruchsvollen Fortbildungsprüfungen gab esnur einen leichten Rückgang.

„Wir stellen eine Trendumkehr fest“, sagte DIHK-Hauptge-schäftsführer Martin Wansleben. „Die Arbeitnehmer bildensich weiter, um in ihrem Beruf auf der Höhe der Zeit zu blei-ben, bzw. Karriere zu machen.“ Das Motiv, Arbeitslosigkeit zuverhindern, relativiere sich weiter. Die Unternehmen forder-ten und förderten die Fortbildung ihrer Belegschaft nochstärker mit dem Ziel der Fachkräftesicherung. Wanslebenlehnte erneut Forderungen nach einer staatlichen Zwangs-umlage zur Weiterbildung ab: „ Wir brauchen nicht mehr Bü-rokratie, sondern mehr Eigeninitiative.“ n

Fotos G

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38 | Wirtschaft in Bremen 10.2013

ZUKUNFTBILDUNG

„Gib Bildung eine Chance!“ Mitdiesem Plädoyer ist 2010 eine Stiftungin Bremen an den Start gegangen. Diebeiden Stifter Elisabeth und LotharFranke wollen nicht mit den klassischenBildungseinrichtungen von Schule bisUniversität konkurrieren, sondern dieseAngebote ergänzen und für mehr Chan-cengleichheit sorgen: „Die Projekte, diewir unterstützen, sollen dazu beitragen,Kinder und Jugendliche nachhaltigund dauerhaft für Bildung zu begeis-tern und zwar vor allem in einem Um-feld, wo dies vielleicht nicht immer alsselbstverständlich betrachtet wird.“

Ein wichtiges Projekt ist der Stif-tungspreis „Das Bremer Schulpro-jekt“, der in diesem Jahr zum viertenMal ausgelobt und am 3. März 2014 imHaus Schütting verliehen wird – undzwar an nachahmenswerte Projekte mitBest-Practice-Charakter, die sehr praxis-bezogen sind und oft einen Bezug zumspäteren Berufsleben haben. Ein ande-res Kriterium sind Kompetenzen, dieauch im Berufsleben wichtig sind: Or-ganisationstalent, Kommunikationsfä-higkeit, Durchsetzungsvermögen, Krea-tivität, Individualität und Verantwor-tungsgefühl. Noch bis zum 31. Dezem-ber können sich wieder alle Bremer

Schulen (1. bis 13. Klasse) für „Das Bre-mer Schulprojekt 2013“ bewerben undinsgesamt 3.000 Euro gewinnen.

Daneben hat die Stiftung weitereProjekte gefördert, so die Bücherwerk-statt (Atelierhaus Roter Hahn), die Fe-rienfreizeit (NABU), „Lesen macht schlau“(Bremer LeseLust), das Vahrer Reim-Heim (Bürgerzentrum Vahr) und „An-ders Lernen“ (Bürgerhaus Weserterras-sen). Letzteres beispielsweise unter-stützt Jugendliche bei ihrem Übergangzwischen Schule und Beruf. „Wir habenfestgestellt“, so Lothar Franke, „dasshier ein großer Bedarf besteht und wol-len das Projekt fortsetzen. Schon vonHerbst 2013 bis Frühjahr 2014 wird esnoch mehr Projekttage mit weiterenThemen geben“. Die Bücherwerkstattin Gröpelingen verlief so erfolgreich,dass Stifterin Elisabeth Franke sie aufweitere Stadtteile ausgeweitet hat.

Darüber hinaus möchte die Stiftungweiterhin eigene Projekte initiieren wie„Bremen bildet sich“ (2011) oder „Bre-men macht Theater“ (2012) – gemein-sam mit Partnern wie Universum, Kli-mahaus, MARUM, Volkshochschule, The-ater Bremen, Shakespeare Company,der Senatorin für Bildung und der Ini-tiative Ausbildungsbrücke.

Nach Überzeugung der beiden Stif-ter haben Kinder und Jugendliche ohneWissen und gute Bildung kaum nocheine Chance. „Daher ist es eine derwichtigsten Aufgaben, sie für Bildungzu begeistern. Um diese Aufgabe nichtnur finanziell, sondern auch mit persön-lichem Engagement zu unterstützen,haben wir unsere Stiftung gegründet.“Ideen für lohnende Projekte gebe esgenug, sagen sie, in Zeiten knapperwerdender Mittel ließen sie sich oft je-doch nur noch mit privater finanziellerUnterstützung und bürgerlichem Enga-gement umsetzen.

Die Stiftungsarbeit werde allein mitUnterstützung der Förderkreismitglie-der geleistet. „Kein Stiftungsgeld gehtfür Verwaltung verloren, Spenden undErträge kommen so in voller Höhe beiden Projekten an.“ So werden 2013 wie-der Projekte mit mehr als 20.000 Eurounterstützt; alle werden in enger Koo-peration mit Schulen durchgeführt. n

Informationwww.gibbildungeinechance.de;die Stiftung freut sich über Spenden für ihreAktionen: Spendenkonto Nr. 1000 56 85 82,Bankhaus Neelmeyer (BLZ 290 200 00)

EINE STIFTUNG, EIN ZIEL: FÜR BILDUNG BEGEISTERN

(oben) Stiftungsgründer Elisabeth und Lothar Franke; (links) die Bücherwerkstatt inGröpelingen: Kinder lesen ausihren selbst entwickelten Büchern vor.

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10.2013 Wirtschaft in Bremen | 39

Online: IHK-Lehr-stellenbörse als AppDie IHK-Lehrstellenbörse gibt es jetztals App. Damit lassen sich nun freieAusbildungsplätze per Smartphone su-chen. Mit der Version 1.0 sind allegrundlegenden Funktionen der IHK-Lehrstellenbörse verfügbar, das heißtdie Suche nach Ausbildungsangebo-ten, eine Merkliste, Berufsorientierungnach Interessen und Erläuterungen derBerufe über Steckbriefe.

Weitere Features, beispielsweise dasAnlegen eines Profils oder die Synchro-nisation mit der Homepage der IHK-Lehrstellenbörse, werden in Kürze fol-gen. Dann werden Nutzer per Nach-richt über neue Ausbildungsplätze in-formiert, die ihren Suchkriterien ent-sprechen. Freunde und Eltern könnenin die Berufswahl einbezogen werden.Mit der neuen App können Informatio-nen zu Berufen oder interessanten An-geboten per Social Network, SMS oderE-Mail geteilt werden. n

Die App ist ab sofort im Google Play Store und im iTunes App Store erhältlich.

Print: Magazin „my firstjob“ neu aufgelegtJugendliche haben heute mit Ab-schluss der Schule mehr denn je dieQual der Wahl. Es gibt unzählige Wegein den Beruf und nicht immer verlaufendiese geradlinig. Das kostenlose Maga-zin my first job, das in langjähriger Zu-sammenarbeit zwischen dem KPS Ver-lag und der Handelskammer Bremenzweimal im Jahr im Februar und im Sep-tember erscheint, bietet eine Unterstüt-zung bei der Suche nach einem Ausbil-dungsplatz. Die neue Ausgabe be-schreibt im Titelthema „Ausbildungs-berufe im Wandel der Zeit“ und stelltauch das Ausbildungsbüro in der Han-delskammer Bremen vor.

Das Magazin wird in den Kammern,auf Jobmessen, an Schulen sowie beider Agentur für Arbeit von den Bera-tern eingesetzt. Es werden Berufsprofi-le vorgestellt, junge Menschen erzäh-len vom Weg zu ihrem Traumjob und eswird umfassend über Bewerbungsstra-tegien, finanzielle Hilfe und alternativeAusbildungsmöglichkeiten berichtet. Ne-ben dem redaktionellen Teil enthält my

first job das komplette Ausbildungsbe-rufsverzeichnis und bietet Unternehmender Region die Gelegenheit, sich undihre Ausbildungsstellen zu bewerben.

Auch online ist my first job vertre-ten. Unter www.myfirstjob.de und aufFacebook erscheinen regelmäßig Arti-kel rund um das Thema Ausbildung.Auch hier können sich Firmen aus Bre-men und umzu vorstellen und ihre Stel-lenanzeigen schalten. Jugendlichen wirdso eine große Bandbreite an Möglich-keiten aufgezeigt und die Berufswahlerleichtert. n

Text: Rike Oehlerking

InformationDas Magazin ist online unter www.myfirst-job.de oder www.handelskammer-bremen.deeinzusehen; die Printausgabe erhalten Siehier: [email protected].

Spitzenevent für die Ausbildung –Zeltmesse auf dem Marktplatz • Das war eine Premiere: Erstmals fand die job4u ESF-Bildungs-messe im Herzen der Bremer Innenstadt statt. Unternehmen und Hochschulen zeigten an mehr als 70 Ständen, was sie an freien Ausbildungs-plätzen, Studienangeboten oder Praktika für Berufseinsteiger bereithalten. Foto Frank Pusch

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40 | Wirtschaft in Bremen 10.2013

WIRTSCHAFTGLOBAL

Technologietranfer mit der Türkei Zwischen der Türkei und Deutschlandgibt es mittlerweile einen regen Know-How- und Technologietransfer in beideRichtungen – beispielsweise in der Au-tomotivindustrie, im Maschinenbauund in der Luftfahrtindustrie. Das The-ma wird in der Veranstaltung „Techno-logietransfer – Wechselseitig voneinan-der profitieren“ während der Türkeiwo-che aufgegriffen und diskutiert. DasTreffen findet in der HandelskammerBremen am 24. Oktober (15:00-19:30Uhr, anschließend get-together) statt.Unternehmen aus der Türkei undDeutschland berichten über ihre Erfah-rungen. Veranstalter ist das IPF Institutfür Produktionstechnik und Fabrikbe-trieb der Hochschule Bremen. n

DIHK sieht „Made inGermany“ in GefahrNeue Pläne der EU-Kommission gefähr-das Label „Made in Germany“. Das be-fürchtet DIHK-Präsident Eric Schweit-zer: „Die Änderungen zur Ursprungs-landangabe höhlen das Gütesiegelfaktisch aus. Denn diese soll sich künf-tig an Zollvorschriften und nicht mehran Qualitätsmerkmalen orientieren.“Der Plan: Auf jedem Produkt außer aufLebensmitteln soll das zollrechtlicheUrsprungsland stehen. Das Ziel: mehrVerbraucherschutz und leichtere Rück-verfolgbarkeit gefährlicher Produkte.

Das sei überflüssig, so Schweitzer.„Diese Ziele werden durch die beste-hende Produktsicherheits-Verordnunggewährleistet.“ Er befürchtet vor allemeinen Schaden für die Marke: Würdendie Änderungen umgesetzt, sei künftignicht mehr sichergestellt, dass der Ver-braucher bekommt, was er mit „Madein Germany“ verbinde: Qualität, Tech-nik, Design und eine Verarbeitung aufhöchstem Niveau. Zudem stiegen dieBürokratiekosten der Unternehmen.Die Bundesminister Philip Rösler undIlse Aigner unterstützten die DIHK-Kri-tik in einem Brief an die EU-Kommis-sion. Tenor: Die Brüsseler Pläne müssenzurückgenommen werden. n

INTERNATIONALER DIALOG

Gruppenbild mit Botschafterin •Dr. Nguyen Thi Hoang Anh vertrittdie Interessen Vietnams in Deutsch-land: Die Botschafterin besuchtejüngst Bremen und die Handelskam-mer, wo sie von Vizepräses MatthiasClaussen (2.v.r) empfangen wurdeund mit Vertretern der Wirtschaftüber Themen wie Windkraft undWissenschafts-Kooperationensprach: (v.l.) Henry Lamotte, KarlEngelhard, Dr. Kambiz Ghawami,Klaus Hellmann, Dr. Klaus Richter,Dr. Nguyen Thi Hoang Anh, ErnstSchröder, Matthias Claussen undTorsten Grünewald.

Wirtschaftspolitische Informationsgespräche in der Handelskammer •

China: neue Regeln für Visa erlassenSeit 1. September gelten neue Visa-Re-gelungen für die Einreise nach und denAufenthalt in China. Es gibt ein Dutzendunterschiedliche Visa je nach Aufent-haltszweck. Von den Bestimmungengibt es Ausnahmen, die wiederumdurch Sonderverordnungen geregeltsind. Transitreisende können sich sozum Beispiel bis zu 72 Stunden in Pe-king, Shanghai und Guangzhou und ab1. September auch in Chengdu visafreiaufhalten, also oh-ne ein Chinavisumbeantragen zu müssen. Die Handels-kammer Bremen empfiehlt dennoch,ein Visum für die Einreise nach Chinazu beantragen. Alle Einzelheiten sindauf der Homepage der Handelskam-mer veröffentlicht. n

www.handelskammer-bremen.de

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Deutscher Außenwirtschaftstagdiskutiert ZukunftsmärkteExperten aus der ganzen Bundesrepublik diskutierenauf dem 10. Deutschen Außenwirtschaftstag in Bremenaktuelle und künftige Herausforderungen der Export-wirtschaft. Bei der Jubiläumsveranstaltung in Bremenrücken Unternehmer, Wissenschaftler, Verbände und dieAußenwirtschaftsförderung die wichtigsten globalenTrends in den Mittelpunkt. „Mega-Cities, Berufsbildung,Gesundheit - Neue deutsche Exportkompetenz auf inter-nationalen Märkten“ lautet der Titel von Fachkonferenzund begleitender Ausstellung am 5. November im Con-gress Centrum Bremen.

Die Tagung richtet den Blick auf die wachsende Be-deutung von Dienstleistungen im Außenhandel. Die an-haltende Urbanisierung, die starke Akzeptanz des deut-schen Berufsbildungsmodells im Ausland und dasWachstum des Gesundheitssektors – das sind die Leitfo-ren des Außenwirtschaftstages, zu dem rund 600 Ent-scheider in Bremen erwartet werden. International re-nommierte Experten erläutern auf dem Kongress dieMegatrends.

Gerade Schwellenländer sind mit erheblichen Inves-titionen in Infrastruktur, Stadtentwicklung sowie in denBildungs- und Gesundheitssektor wichtige Nachfragernach intelligenten Produkten und Dienstleistungen ausDeutschland. Dies dürfte bereits bei der Eröffnung derVeranstaltung deutlich werden, bei der als ausländi-scher Staatsgast Aziz Rabbah, Marokkos Minister für In-frastruktur und Verkehr, spricht.

Mit Professor Hanmin Zhou, Ex-Direktor der Expo inShanghai und Mitglied in den wichtigsten Städtebau-Gremien Chinas, bringt der Außenwirtschaftstag eineninternational renommierten Experten für Urbanisierungnach Bremen. Er und Professor Dr. Thomas Straubhaar,Chef des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitutes,werden Grundsatzreden beim Empfang des Außenwirt-schaftstages im Bremer Rathaus halten.

Auch die duale Berufsbildung ist ein Exportgut. Indem entsprechenden Leitforum diskutieren Unterneh-men und die im Bereich der beruflichen Bildung enga-gierte Kammerorganisation über die Perspektiven derInternationalisierung. Diese sind auch in der Gesund-heitswirtschaft von neuer Bedeutung: Weltweite Investi-tionen in den Sektor erweitern die Nachfrage nach Kon-zepten und Produkten aus Deutschland. Die bundeswei-te „Exportinitiative Gesundheitswirtschaft“ will Anbie-ter aus den unterschiedlichen Bereichen Medizintech-nik, Arzneimittel, medizinische Biotechnologie sowie Te-lemedizin und gesundheitsbezogene Dienstleistungenbesser vernetzen. n

www.aussenwirtschaftstag.de

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Besuch in Maastricht • Der Handelskammer-Ausschuss für Einzelhandel und verbraucherorien-tierte Dienstleistungen ist Ende August in die Niederlande gereist. Die Delegation von 17 BremerKaufleuten besuchte das Designer Outlet Center in Roermond und die Stadt Maastricht. „Wir habeneine Fülle an Informationen und Anregungen erhalten“, so Kammer-Geschäftsführer KarstenNowak. Das Bild zeigt die Delegation auf der Rathaustreppe in Roermond.

LändernetzwerktreffenLateinamerika bei RöhligBei dem jüngsten Treffen des Handels-kammer-Netzwerkes Lateinamerika imHause des Logistikunternehmens Röh-lig ging es um die Frage „Argentinien– Handelsgeschäft mit Risiko?“ Argen-tinien, eine der wichtigsten Wirt-schaftsnationen Südamerikas, verfügtüber wichtige Ressourcen und großesPotenzial; allerdings erschweren die un-durchsichtigen Genehmigungsverfah-ren den Import. Sabine Aurich, RouteDevelopment Manager Lateinamerikabei Röhlig, machte dies in ihrem Vortagdeutlich. Ein alternativer Handelswegbiete sich beispielsweise über Uruguayan. Das aufstrebende Schwellenlandvereinfache dank zentraler Lage undguter Anbindung an andere Länder dieEinfuhr und zeige darüber hinaus einigeSteuer- und Zollvorteile bedingt durchFreihandelszonen und den Freihafen.

Unterdessen hat Röhlig seinen lang-jährigen Premium-Agenten in Südame-rika, Procargo, zu einhundert Prozent

übernommen. „Südamerika ist eine derwichtigsten Wachstumsregionen welt-weit. Durch diese Übernahme unsereslokalen Partners sehen wir uns sehr gutim Markt aufgestellt“, sagt ThomasHansen, Röhlig CEO Americas/Africa.Die globale Ausdehnung des Netz-werks sei ein wichtiger Bestandteil derFirmenstrategie 2018. n

Professor Hanmin Zhou, international renommierter Expertefür Urbanisierung, spricht auf dem

Außenwirtschaftstag

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42 | Wirtschaft in Bremen 10.2013

NEUECHANCEN

Sie musste sich entscheiden, ihre Vor-gängerin wollte so schnell wie möglichaufhören. Lange Gespräche mit Familieund Freunden sowie ein Gründungs-coaching haben ihr geholfen. „Ich habegerne und mit viel Leidenschaft in derJugendhilfegruppe gearbeitet. Aber ichhabe auch immer von einem eigenenGeschäft geträumt. Der Weinladen wareine Chance, die ich so nie wieder be-kommen hätte.“

Wein, Einkauf, Betriebswirtschaftoder Mitarbeiterführung – alles war neu,alles war spannend. „Ich habe das Ge-schäft Schritt für Schritt renoviert unddas Sortiment leicht verändert. VieleKundinnen und Kunden sind geblie-ben, aber es kommen auch neue dazu.Findorff verändert sich, der Stadtteilwird jünger.“

Für den belladonna-Gründerinnen-preis werden die Bewerbungen an-

hand eines Punktesystems bewertet.Kriterien sind etwa die wirtschaftlicheEntwicklung, Zukunftsprognosen, Un-ternehmenskultur, Angestellte und

auch die Biographie der Bewerberin.Insgesamt haben sich in diesem Jahrrund 20 Frauen beworben, am Endehatte Gabriele Greger die meistenPunkte gesammelt.

Den Preis schreibt Belladonna lautGeschäftsführerin Maren Bock aus,

um Frauen als erfolgreiche Gründerin-nen sichtbar zu machen. Und es gibtein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro:„Damit sind wir bundesweit Vorreite-rin.“ In diesem Jahr verleiht belladonnabereits zum siebten Mal den Gründerin-nenpreis. Er soll Frauen ermutigen, sichselbstständig zu machen. „Wir habenKontakt zu allen Preisträgerinnen undsie sind alle noch erfolgreich am Markttätig“, sagt Bock.

belladonna gibt es mittlerweile be-reits seit 25 Jahren. In Bremen ist dasZentrum schon fast eine Institution ge-worden. Der Verein wurde zuvor schon1986 gegründet, um die politische, ge-sellschaftliche und kulturelle Bildungvon Frauen zu fördern. Seit 2006 istbelladonna Bremer Regionalvertretung

Eine ausgezeichnete WeinhändlerinGabriele Greger vom Findorffer Weinladen gewinnt den diesjährigen belladonna-Gründerinnenpreis.

Von NINA SVENSSON (Text) und FRANK PUSCH (Foto)

Sommer 2008. Die Diplom-Sozialpä-dagogin Gabriele Greger hat einen

extrem schlechten Tag und Lust aufWein. Auf dem Weg nach Hause gehtsie spontan in den Findorffer Weinla-den in der Admiralstraße und kommtmit der Inhaberin – ebenfalls studierteSozialpädagogin – ins Gespräch. Als sienach zehn Minuten das Geschäft wie-der verlassen will, gibt ihr die Inhaberinihre Karte mit: „Ich möchte demnächstaufhören – und Sie könnten meineNachfolgerin sein.“ Zum 1. August2009 übernahm Gabriele Greger tat-sächlich den Weinladen und erfülltesich einen Traum. Diesen hat sie so gutin die Praxis umgesetzt, dass sie dafüram 25. September den belladonna-Gründerinnenpreis erhielt.

Von der Jugendhilfe zum Weinhan-del, vom Angestelltenverhältnis in dieSelbstständigkeit: Gabriele Greger hatdiesen Schritt gewagt. „Ich habe zu-nächst ein paar Monate mitgearbeitet,bei Weinproben geholfen und das Weih-nachtsgeschäft mitgemacht“, sagt sie.Im Januar 2009 wurde es dann ernst:

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10.2013 Wirtschaft in Bremen | 43

aufbaugemeinschaft bremen e.v.FORUM FÜR STADTENTWICKLUNG UND REGIONALPLANUNG

VORTRAG & DISKUSSIONSVERANSTALTUNG

BREMEN IN BEWEGUNGSTADTPLANUNG ALS DREHBUCHDIENSTAG 29. OKTOBER 2013, 18 UHR

HAUS SCHÜTTING

PROF. DR. IRIS REUTHERSenatsbaudirektorin

Einleitung und Moderation Uwe A. NullmeyerVorsitzender der Aufbaugemeinschaft Bremen e.V.

Im Wettbewerb der deutschen Städte und Regionen hat sich Bremen gut positioniert. Für die Wahrnehmung als attraktiver Wirtschafts-, Wissenschafts- und Kulturstandort kommt der Stadtplanung und Stadtentwicklungspolitik eine zentrale Bedeutung zu. Wer sind die Macher? Was sind die Handlungsfelder und Perspektiven? Was will Bremen?

kreativrendezvous: Gastro trifft Kreative Die Handelskammer Bremen und dieWirtschaftsförderung Bremen ladenUnternehmen aus der Gastronomieund Hotellerie zum kreativrendezvousein. Das Business Speed Dating findetam 29. Oktober (16:30 Uhr) im AltenFundamt statt. Hier lasssen sich in kur-zer Zeit interessante Business-Kontakteknüpfen. In fünf-minütigen Kurzgesprä-chen lernen Gastronomen und Hote-liers kreative Menschen für aktuelleoder zukünftige Projekte und Aufga-ben kennen. „Jeder spricht mit jedemund kann so ganz unverbindlich neueMöglichkeiten erkennen und schnellfeststellen, welche Kompetenzen beimjeweiligen Gegenüber vorhanden sindund ob die persönliche sowie projektbe-zogene Chemie stimmen“, sagt PhilippKeitel, der das Projekt in der Handels-

kammer be-treut. „Die Ver-

anstaltung kann dengastgewerblichen Un-ternehmern neue Per-spektiven eröffnen,um ihren Betrieb inden Bereichen Mar-

keting, Kommunikation undVertrieb zu verbessern.“ Eine

aufwändige Suche nach Dienst-leistern aus der Kreativwirtschaft sei sonicht mehr nötig. Auf der Kreativseitestehen ausgewählte Unternehmen be-reit, die das gesamte Spektrum an krea-tiven Leistungen abdecken (Design, In-ternet, PR, Werbung, Film/Foto, Druckund mehr). n

AnmeldungPhilipp Keitel, Telefon 0421 3637-330, [email protected]

der bundesweiten gründerinnenagen-tur (BGA). In der Sonnenstraße 8 wer-den Coachings von Gründerinnen undJungunternehmerinnen angeboten, ei-gene Kulturveranstaltungen, Wissen-schaft und Forschung gibt es im bella-donna-Archiv, Weiterbildung sowie dieVernetzung von Frauen sind weitere Ak-tivitäten.

Auch Gabriele Greger knüpft fleißigihr Netz. Sie fühlt sich wohl in Findorff,hat inzwischen zwei angestellte Mitar-beiterinnen und einen Lageristen aufStundenbasis. Das gibt ihr Raum, umweitere Projekte zu planen, die auchTeil der Bewerbung für den Gründerin-nenpreis waren. So will sie engere Kon-takte zu Gastronomen aufbauen, umderen Bewusstsein für die Qualitäteines Weines zu schärfen. Zum anderenmöchte sie eine Weinbar als geselligenTreffpunkt in Findorff eröffnen. n

www.belladonna-bremen.de,www.findorffer-weinladen.de

Wenn Sie Ihre Fühler ausstrecken möchten, nach Chancen auf neuen europäischen Märkten

suchen und dabei Dynamik erwarten, würden wir Ihnen gern auf halbem Weg entgegenkommen.

Wir möchten Sie davon überzeugen, dass unsere Wirtschaftsregion und mein Team für Sie genau das

Richtige sind.Die Sonderwirtschaftszone Lodz ist eine der sich am rasantesten entwickelnden Handelsregionen Polens. Sie liefert ein reiches Angebot an, attraktiv in Zentralpolen gelegenen, Investitionsgebieten, einen umfassenden Service bei dem Investitionsprozess und eine Nutzungs-möglichkeit bedeutender Steuervergünstigungen.Sehr herzlich lade ich Sie zur Zusammenarbeit in der

Sonderwirtschaftszone Lodz, in der Region Lodz, im Herzen Polens, ein!

Tomasz Sadzyński

Der Vorstandsvorsitzende der Sonderwirtschaftszone Lodz AG

www.sse.lodz.plhttp://mapa.sse.lodz.pl/

www.lodzkie-businesszone.eu

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NEUECHANCEN

Virtueller Prototypspart Zeit und GeldDas Unternehmen EPLAX setzt präzise3D-CAD-Modelle für die Netzteil-Inte-gration ein. Innerhalb weniger Wochenhaben die Netzteil-Spezialisten eineStromversorgung für ein anspruchsvol-les Testsystem für Sicherheitselektronikgeschaffen: „Das Gerät liefert über sie-ben Präzisionsausgänge 1.400 Watt“,so eine Mitteilung. Die Schaltnetzteileselbst basierten auf bewährten Stan-dardgeräten der eigenen Marke Vero-power. „Die eigentliche Herausforde-rung stellten die mechanischen Anfor-derungen dar: Das Gerät musste abso-lut passgenau in einen vorhandenen19-Zoll-Schrank integriert werden, miteinem exakt geführten Luftstrom zurKühlung.“

Anstatt wie üblich einen mechani-schen Prototyp zu fertigen, schufen dieEntwickler von EPLAX eine präzise Mo-dellierung im 3D-CAD-System und ent-warfen so einen virtuellen mechani-schen Prototyp. Planung, Vermessungsowie die Positionierung aller Anschlüs-se und Bedienelemente wurden am vir-tuellen Modell erprobt. Die Entwick-lungszeit sei dadurch erheblich ver-kürzt worden, das Netzteil sei auf An-hieb problemlos und absolut pass-genau ins System integriert worden. n

www.eplax.de

ZAHLEN80,5 Millionen Menschen lebten Ende2012 in Deutschland, 196.000 (+ 0,2 Prozent) mehr als 2011. Regional entwickelten sich die Bevölkerungszahlen unterschied-lich. In neun Bundesländern stiegen sie, dazu gehört Bremen (+ 3 000). In Rheinland-Pfalz blieb die Zahl stabil, in den neuenBundesländern sowie im Saarland war die Einwohnerzahl dagegen rückläufig.

54 Quadratmeter wird die Pro-Kopf-Wohn-fläche in Deutschland 2030 betragen. Aktuell liegt sie bei durch-schnittlich 46 Quadratmetern. Drei Gründe gibt es dafür: derTrend zu kleineren Haushalten, die Zunahme von älteren Haus-halten sowie der Wunsch der Menschen nach möglichst viel Platzund Gestaltungsfreiheit. Vor allem Eigenheimbesitzer lieben esgroßzügig: Mit durchschnittlich 121 Quadratmetern steht ihnendeutlich mehr Raum zur Verfügung als Mietern mit 69 Quadratmetern.

300 Modellreihen gibt es auf dem hart umkämpften europäischen Automarkt – Varianten wie Kombi,Coupé oder Cabriolet nicht mitgezählt. Auch die deutschen Her-steller haben diversifiziert: Rollten vor fünf Jahren aus den euro-päischen Werken erst 68 Modellreihen, sind es aktuell fast 100und 2019 werden es voraussichtlich mehr als 120 sein. Gleichzei-tig haben die deutschen Automobilhersteller zwischen 2007 und2012 ihren Marktanteil in Europa um sechs auf 36,5 Prozent-punkte ausgebaut, obwohl der Markt geschrumpft ist.

des Monats

Quellen Destatis, LBS/empirica, PwC

Vorher und nachher: ein virtueller Prototyp und das fertige Gerät im Vergleich

s

Ein- und Zwei-Personen-Haushalte nehmen zu

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Fotos

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Unser Kammerkonzert im Oktober:

Hugo Wolf QuartettAnnamaria Kowalsky ViolaMarta Sudraba Violoncello Christiane Iven Sopran

30. 10. 2013, 20 Uhr • Die Glocke • K leiner Saal

Sichern Sie sich jetzt Ihr Abonnement!Ticketservice in der Glocke: Tel. 0421-33 66 99

Die Philharmonischen Kammerkonzerte 2013/2014

Die weiteren Konzerte im Überblick:

Leonard Elschenbroich Cello 13. 11. 2013Nicola Benedetti, Benjamin M. Gilmore, Alexei Grynyuk

Dover Quartet 29. 01. 20141. Preisträger des Streichquartett-Wettbewerbs in Banff (Kanada) 2013

Cuarteto Casals 20. 02. 2014

Vadim Gluzman Violine 11. 03. 2014Sandis Steinbergs, Maxim Rysanov, Ilze Klava, Reinis Birznieks

Reinhold Friedrich Trompete 23. 04. 2014Sascha Armbruster, Claudio Bohorquez, Eriko Takezawa

Sharon Kam Klarinette 15. 05. 2014Isabelle van Keulen, Ulrike-Anima Mathé,Volker Jacobsen, Gustav Rivinius

Mehr Infos zu den Kammerkonzerten fi nden Sie aufwww.philharmonische -gesellschaf t-bremen.de

Hugo Wolf Quartett

17:54

Kaffee kreativ – „CrossCoffee“ eröffnet Passend zum Tag des Kaffees Anfang September hat Cross-Coffee – die kreativen Kaffeeröster Bremen – im Viertel ge-öffnet. Oliver Kriegsch und Kevin Windhorst (Gründer vonJake loves Cake) wollen damit eigenen Angaben zufolge „fri-sche und kreative Ideen“ in den Bereich der Kleinrösterei brin-gen. Ihre außergewöhnlichen Kaffees rösten sie mit Leiden-

schaft, den nötigenRohkaffee kaufen siesaisonal und in klei-nen Chargen bei Di-rektimporteuren ein.In Zukunft wollen sieihre Kaffeekreatio-nen nicht nur überdie eigene Internet-seite www.crosscof-

fee.de vertreiben, sondern zudem ihre Begeisterung für hoch-wertige Rohkaffees und unkonventionelle Zubereitungsme-thoden mit ihren Kunden teilen. So planen sie offene Cup-pings, also Kaffeebeurteilungen, kreative Röstsessions undweitere Events um die vielfältigen Geschmacksvariationenvon frisch geröstetem Kaffee. n

Kolorit GmbH: Agentur für Druck-Dienstleistungen Die Bremer Unternehmer und Drucker Joachim Böhmermannund Henry Badenhop haben eine Agentur für Druck-Dienst-leistungen in Bremen gegründet. Die Kolorit GmbH bietetWerbeagenturen, Industrieunternehmen, Druckereien undVerlagen in Bremen und der Region „eine hochprofessionel-le Begleitungdes Druckpro-zesses“, soheißt es ineiner Mittei-lung. Böhmer-mann und Ba-denhop verfü-gen über vielErfahrung im Be-reich der Medien- und Drucktechnik. Das Portfolio ihresTeams besteht aus einem Komplettangebot aus Bildbearbei-tung, Druckvorstufe, Produktionsüberwachung und Daten-bankmanagement. Zum Team gehören Bild- und Litho-Spe-zialisten, Mediengestalter und -techniker sowie Produktioner.Kolorit bietet außerdem ein Lektorat, zertifizierte Proofssowie die Auswertung und Dokumentation von Druckbögen.www.kolorit-bremen.de n

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SERVICE&PRAXIS

E igentlich ist Peer Koch eher sach-lich. Als Jurist muss er das auchsein. Aber während des Ge-

sprächs geht ganz kurz doch ein Lä-cheln über sein Gesicht. Soeben hat erüber seine Arbeit gesprochen, darüber,dass er auf Hauptversammlungen vonAktiengesellschaften das Stimmrechtund vor allem auch das Auskunftsrechtfür die von ihm vertretenen Aktionärewahrnimmt. „Bei Gesellschaften mitgroßem Streubesitz ist die Chance grö-ßer, dass es auch mal zu Beschlüssenzugunsten der Anleger kommt“, sagtder 46-Jährige. Dieses Jahr stand aufeiner Hauptversammlung der Vorschlag

einer unangemessenen Aufsichtsrats-vergütung im Raum. „Das konnten wirverhindern.“

Der promovierte Jurist ist Rechtsan-walt in einer Bremer Kanzlei. Zuvor warer als Justitiar in einem börsennotiertenHamburger Unternehmen der Schiff-fahrtsbranche tätig. 2008 wurde dergebürtige Bremer zum DSW-Landesge-schäftsführer bestellt. Die Abkürzungsteht für Deutsche Schutzvereinigungfür Wertpapierbesitz mit Hauptsitz inDüsseldorf. Sie wurde 1947 gegründetund setzt sich für die Interessen von Pri-vatanlegern ein. Bundesweit hat dieDSW mehr als 25.000 Mitglieder. Rund

700 Hauptversammlungen besuchenihre Vertreter pro Jahr. Der Bremer Lan-desverband ist auf den Aktionärstref-fen von ungefähr 20 Aktiengesellschaf-ten in der Metropolregion aktiv.

„Wer sich mit einer Kapitalanlagean einem Unternehmen beteiligt, wirdzum Mitunternehmer“, so Koch. Ein-fluss nehmen können Aktionäre in ers-ter Linie auf der Hauptversammlung.Dort haben sie ein Stimm- und ein Aus-kunftsrecht. Die Hauptversammlung be-schließt unter anderem über die Ver-wendung des Bilanzgewinns und wähltdie Aufsichtsratsmitglieder. Die Aktio-näre erhalten zwar die Geschäftsberich-

te der Firmen –diese können soumfangreich undkomplex sein,dass die Zahlenvon Außenste-henden nurschwer zu inter-pretieren sind. Ak-tionäre sind aufden Hauptver-sammlungen oft

zurückhaltend. „Das Auskunftsrechtwird selten wahrgenommen“, ist KochsErfahrung. „Unsere Aufgabe ist es, daskritische Potenzial in den Aktionären zuwecken und zu aktivieren.“ Tätigt eineFirma X etwa Investitionen im Ausland,die sich später als Fehlinvestitionenherausstellten, müsse es möglich sein,solche Fehlentscheidungen in derHauptversammlung zu ergründen. Ge-sellschafter können auch Sonderprü-fungen erwirken.

Peer Koch ist viel unterwegs und leis-tet Lobbyarbeit. Er nimmt an Work-shops der Bundesanstalt für Finanz-dienstleistungsaufsicht (BaFin) teil undsitzt im Kuratorium der DSW, dessenMitglieder in unterschiedlichen Gre-

DIE STIMME DER AKTIONÄREDer Jurist Peer Koch ist Landesgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. Er vertritt private Anleger auf Hauptversammlungen, setzt sich für die Rechtevon Aktionären ein und fördert die Aktienkultur in Deutschland. Von CATRIN FRERICHS

mien vertreten sind – wie in der Über-nahmekommission der BaFin, der Crom-me-Kommission, die sich mit CorporateGovernance, also den Regeln für guteUnternehmensführung beschäftigt, oderder Börsensachverständigen-Kommis-sion, die die Bundesregierung in kapi-talmarktrechtlichen Fragen berät.

Auf den Kuratoriumssitzungen kom-men Vorstände, Aufsichtsräte und auchHochschulprofessoren zusammen. Dortwerden etwa rechtliche Fragen soge-nannter „räuberischer Aktionäre“ erör-tert, nennt Koch ein Beispiel. Diese

» Unsere Aufgabe ist es, das kritische Potenzial in den Aktio-nären zu wecken und zu aktivieren. Dr. Peer Koch

Peer Koch (hier mit einer Mit-arbeiterin) will mit dem DSW die Aktienkultur in Deutschland verbessern.

Fotos Folker Winkelmann

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TAGUNGEN

10.2013 Wirtschaft in Bremen | 47

Forum des Demografie-Netzwerkes NordwestDer demografische Wandel ist ein be-deutsamer, alle gesellschaftlichen Be-reiche berührender Entwicklungstrend.Die demografischen Entwicklungenund der damit einhergehende Arbeits-und Fachkräftemangel stellen Unter-nehmen vor die Aufgabe, nachhaltigeWege einer zukunftsfähigen Personal-politik zu gehen, um als Arbeitgeber at-traktiv zu sein.

2. Bremer Konferenzzum maritimen RechtAktuelle rechtswissenschaftliche Fra-gen der Nutzung der Meere sowie desSeehandelsrechts werden am 28. und29. November im Haus Schütting erör-tert. Die Kieserling Stiftung und derForschungsverbund für maritimes Rechtin der Metropolregion Bremen-Olden-burg laden zur 2. Bremer Konferenzzum maritimen Recht ein.

Die Nutzung der Meere gewinnt anwirtschaftlicher und politischer Bedeu-tung, nach der Öl- und Gasgewinnungnunmehr auch durch das Thema Off-shore-Windenergieanlagen, heißt es inder Einladung. In welchem Verhältnissteht dies alles zum Schutz der Umwelt,wie sind die Nutzungskonflikte zu lö-sen, reichen die Rechtsgrundlagen aus,wie gehen wir mit dem vorhandenenRecht um – diese Fragen sollen auf derKonferenz diskutiert werden.

Der freie Seehandel ist für Deutsch-land und für Bremen als Hafenstandortvon zukunftsweisender Bedeutung. Wel-chen Beitrag kann das neue deutscheSeehandelsrecht dazu leisten und wiewirkt sich dieses Recht im Wettbewerbder Staaten und der Rechtssysteme aus– der Forschungsverbund stellt auchdiesen zweiten Themenkomplex zurDiskussion auf der Tagung. n

InformationDank der Unterstützung der KieserlingStiftung ist die Teilnahme kostenfrei. Anmeldung: www.kieserling-stiftung.de,www.maritimes-recht.de

KfW startet Online-BeratungsanfrageAb sofort können Kunden direkt vonder Internetseite der KfW eine Bera-tungsanfrage zu KfW-Produkten an ih-re Hausbank stellen. Zunächst ist dieOnline-Anfrage bei Sparkassen und Ge-nossenschaftsbanken, der DeutschenBank sowie der Postbank möglich. Ab2014 können weitere Finanzierungs-partner der KfW hinzukommen.

Die Online-Beratungsanfrage ist einPilotprojekt; künftig soll es eine Online-Förderplattform für den kundenfreund-lichen und effizienten Vertrieb vonKfW-und ERP-Förderprodukten durchHausbanken geben. Mit der Online-An-frage kann der Kunde bereits erste In-formationen zu seinem Finanzierungs-bedarf und Investitionsvorhaben mit-schicken. Angesprochene Finanzie-rungspartner werden dann direkt mitihm Kontakt aufnehmen und einen Be-ratungstermin vereinbaren. Die bereitsbestehenden Zugangswege zu Förder-mitteln über die Hausbanken bleibenunverändert bestehen, so eine Mittei-lung. www.kfw.de n

suchten nach Fallstricken im Aktien-recht und nach Formfehlern, um gegenUnternehmen zu klagen. Lukrativ fürKläger und Anwälte, schlecht für dieUnternehmen, da sie oftmals in ihrerHandlungsfähigkeit blockiert würden.

Mehr Wissen über das Anlagemedium Aktie

Der DSW hat insbesondere das Ziel, dieAktienkultur in Deutschland zu fördernund das Wissen über das Anlagemedi-um Aktie zu verbessern. Sie veranstal-tet Seminare zu unterschiedlichen The-men rund um die Börse. Um den Anle-gern nicht nur die Aktienanlage, son-dern auch die Aktiengesellschaftenselbst näher zu bringen, gibt es Aktien-foren, auf denen Vorstände ihre Unter-nehmen präsentieren. Zweimal wö-chentlich hält Koch als Lehrbeauftrag-ter für Bank- und KapitalmarktrechtVorlesungen an der Hochschule Bre-men. „Auch die meisten Hochschulstu-denten haben keine Aktien und wenigErfahrungen mit Kapitalanlagen“, hatder Anwalt festgestellt.

„Seit jüngster Zeit herrscht Zurück-haltung beim Erwerb von Kapitalanla-gen, und das Vertrauen in Aktien undgeschlossene Fonds ist erschüttert“,sagt Koch. Erhebungen der Verbrau-cherschutzorganisationen zeigen, dassoftmals die Beratungen durch Bankennicht ausreichend gewesen seien. VieleAnleger, ob Aktionäre oder Kommandi-tisten von geschlossenen Fonds, seienbeunruhigt und möchten wissen, wiesie sich nun als Mitgesellschafter beidrängenden Fragen der Unternehmenentscheiden sollten.

Mehr Transparenzist nötig

Gäbe es eine Aktienfee, was würde ersich wünschen? „Dass die Zahl der Ak-tionäre und dass das Interesse an wirt-schaftlichen Zusammenhängen zu-nimmt“, antwortet Peer Koch. Undmehr Transparenz. „Die Berichterstat-tung der AG müsste mehr auf die Anle-ger zugeschnitten sein.“ n

„Zukunft sichern – Arbeit gestalten“lautet der Titel des Regionalforums2013 in der Metropolregion Nordwest.Es findet am 8. November (9:00-17:00Uhr) im Maritim Hotel & Congress Cen-trum statt und informiert über regiona-le und überregionale Handlungsmög-lichkeiten im Umgang mit dem demo-grafischen Wandel in Vorträgen undauf Messe-Ständen. Keynote-Speaker istder Zukunftsforscher Erik Händeler. DieVeranstaltung richtet sich an Unterneh-men, Verbände, Institutionen, Politikund Verwaltung. Veranstalter sind dieInitiative Neue Qualität der Arbeit unddas Demografie-Netzwerk Nordwest. n

www.demographie-netzwerk.de/bremen

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48 | Wirtschaft in Bremen 10.2013

SERVICE&PRAXIS

ENERGIE&UMWELT

Foto Frank Scheffka

Stadtwind: Windrad auf Ziegelschornstein Sie sieht aus wie ein großer Quirl, arbei-tet nahezu geräuschlos und ist in bis-lang einzigartiger Weise auf einen Zie-gelschornstein montiert: Bremens ersteurbane vertikalachsige Windkraftanla-ge am Kulturzentrum Schlachthof. Sieproduziert künftig rund 5.500 Kilo-wattstunden Strom pro Jahr, vermeidetdabei knapp fünf Tonnen CO₂ und istin Sachen Nutzung von städtischerWindkraft ein Pilotmodell, heißt es ineiner Senatsmitteilung. Die Anlagewird aus Mitteln des swb-proNatur-Fonds, des Klimafonds der Bremer Um-weltpartnerschaft und vom Schlacht-hof selbst finanziert. n

Klimafonds der BremerUmweltpartnerschaft Zum dritten Mal hat jetzt der Klima-fonds der Bremer UmweltpartnerschaftGelder an soziale und kulturelle Einrich-tungen vergeben, damit diese Energie-spar- und Klimaschutzmaßnahmen inihren Häusern durchführen können.Rund 16.300 Euro gingen an die Stif-tung St. Petri Waisenhaus, das Schnür-schuh Theater, das Hafenmuseum Spei-cher XI und das Kulturzentrum Schlacht-hof. Die jetzt geförderten Projekte füh-ren künftig zu einer Klimaentlastungvon rund 20.000 Kilogramm Kohlendi-oxid pro Jahr.

Das Konzept des Klimafonds ist ein-malig im Norden Deutschlands: DasBremer Netzwerk partnerschaft umweltunternehmen hat ihn 2010 ins Lebengerufen. Kooperationspartner ist dieKlimaschutzagentur energiekonsens, diegemeinsam mit der Koordinierungsstel-le der Umweltpartnerschaft kostenloseEnergieberatungen bei den Antragstel-lern durchführt. n

Information In den Klimafonds kann jederBetrieb einzahlen, der Klimaschutz mit sozia-ler Verantwortung verbinden möchte. Kontakt Telefon 0421 323464-17, [email protected], www.umwelt-unternehmen.bremen.de

Klimaakademiefür Führungskräfte Sie koordinieren Veränderung, mana-gen Klimaschutz und motivieren Mitar-beiter: Climate Change Agents sind derMotor einer grünen Transformation imUnternehmen. Das zweite Modul derEnergiekonsens-Klimaakademie quali-fiziert Führungskräfte sowie Multiplika-toren für Klimaschutz und Nachhaltig-keit, diese Aufgaben im eigenen Be-trieb zu übernehmen. Unter der Über-schrift „Die Klimaschutzmacher imZentrum: Climate-Change-Agents – dieeigene Wirksamkeit steigern“ erarbei-ten sich Teilnehmer am 24. und 25. Ok-tober Merkmale und Abläufe erfolgrei-cher Veränderungsprozesse. Im Fokusstehen praxisnahe Ansätze; diese wer-den von den Teilnehmern mit Anousch-ka Schweizer, Change Managerin undUnternehmensentwicklerin, Dr. Corne-lis Rasmussen, Organisationsentwicklerfür green transformation, und UweDahl, Geschäftsführer von hanseWas-ser in Bremen, entwickelt.

Die Klimaakademie ist Teil des vomBundesumweltministerium geförder-ten Pilotprojekts green transformationund umfasst neun ein- bis zweitägigeSeminar-Module zu unterschiedlichenThemen. Führende Köpfe aus Wirt-schaft und Wissenschaft vermittelnden Teilnehmern Know-how nach neues-ten neurologischen Erkenntnissen. DieSeminare kosten 250 Euro (1 Tag) bzw.550 Euro (2 Tage). Alle Module findenim Kunst- und Kulturhof Kränholm inBremen statt. www.klima-akademie.net n

Erdgasauto testen: kostenfreie Probewoche Die „‚Bremer Offensive – Das Erdgas-fahrzeug“ verleiht den mehrfach ausge-zeichneten VW eco up mit Erdgasan-trieb bis Ende des Jahres für kostenloseProbefahrten. Mitmachen kann jedeFirma, die für eine Arbeitswoche denErdgas-Antrieb kennenlernen möchte.„Mit einem Erdgasfahrzeug spart manim Vergleich zu einem Benziner bis zu50 Prozent und gegenüber einem Die-sel knapp ein Drittel an Tankkosten“,sagt der swb-Experte Fred Jackisch.

Der eco up sei ein Sparweltmeisterbei 2,71 Euro (netto) auf 100 Kilome-ter, der Hersteller gebe einen Durch-schnittsverbrauch von 2,9 KilogrammErdgas auf 100 Kilometer an. In Verbin-dung mit dem kleinen 10-Liter-Benzin-tank bedeute dies eine Reichweite biszu 550 Kilometern. Die CO2-Emissionliege mit 79 Gramm je Kilometer aufniedrigstem Niveau und weit unterdem Grenzwert bei der bisherigen Kfz-Steuer. Der Viersitzer sei besonders fürden Stadtverkehr geeignet.

Die „Bremer Offensive“ fördert denKauf eines Elektroautos mit 1.000 Europro Fahrzeug. Im Raum Bremen gibt eself, im Raum Bremerhaven fünf Erdgas-Tankstellen. Die Initiative wird von derswb getragen; der Umweltsenator undder Dachverband erdgas mobil unter-stützen sie. n

Unternehmen, die Probe fahren möchten, melden Sie sich unter Telefon 0421 230011-15oder [email protected], www.bremer-erd-gasfahrzeug.info.

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NEU!WESER-KURIER Live

WESER-KURIER Live – Zeitung neu erleben!Ab jetzt wird mit der neuen App des WESER-KURIER und Ihrem Smartphone oder Tablet das Zeitunglesen zu einem neuen Erlebnis.

Neugierig? Alles weitere unter: www.weser-kurier.de/wk-liveOder gleich die App herunterladen!

> die WESER-KURIER Live-App kostenlos herunterladen

> auf dieses Zeichen in Ihrer Zeitung achten

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Videos Videos

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Lebendige Anzeigen

Scannen Sie eine Anzeige und Sie gelangen z. B. zu weiteren Produktinformationen, 3D-Produkt-Ansichten oder besonderen Angeboten.

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50 | Wirtschaft in Bremen 10.2013

SERVICE&PRAXIS

Bremer Steuer-InstitutSteuer-LehrgängeDas berufliche Comeback in den Steuerfach-angestellten-Beruf: Der Lehrgang Wieder-/Quereinstieg 2014 beginnt am 17. Januar.Berufsbegleitende Fortbildung zum Steuerfachwirt Der Steuerfachwirt-Lehrgang beginnt am 18. November.

Veranstalter: Bremer Steuer-Institut e. V., Jutta Köpsel,Telefon 0421 5958413, [email protected],www.stbv-bremen.de

BVL Campus: Seminare und Kurse für Wirtschaft und LogistikKennzahlenmanagement in der Logistik -SCOR®-Modell, Balanced Scorecard, Best Practice-Lösungen, 15.-16.10.Risikomanagement im Außenhandel, 29.-30.10.Risikomanagement im Seeverkehr, 29.10.Risikomanagement im Luftverkehr, 30.10.Exportabwicklung, Exportkontrolle und Internet-Ausfuhranmeldung – Sichere und effiziente Gestaltung von Ausfuhren, 13.-14.11.Bremer Zollworkshop für Fach- und Führungs-kräfte im Zollbereich – Aktuelle Entwicklungendes Zollrechts und dessen Auslegung,18.-19.11. und 10.-11.12.Kosten- und Prozesskostenrechnung in der Logistik – Grundlagen, Fallstudien, Praxislösungen, 20.-21.11.2Zollpräferenzen beim Export – Sichere Anwendung des Ursprungsrechts, 27.-29.11.

Veranstalter: BVL Campus, Sarah Schwittek, Telefon 0421 94 99 10-12, www.bvl-campus.de/seminare, [email protected]

Deutsche Außenhandels- und Verkehrs-Akademie (DAV)Studium Betriebswirt DAV – Vollzeit(Wintersemester), 14.10.2013 – 29.09.2015Studium Betriebswirt DAV – Vollzeit(Sommersemester) 7.4.2014 – 18.3.2016Studium Betriebswirt DAV – berufsbegleitend(Sommersemester), 8.4.2014 – 17.3.2017Verkehrsfachwirt – Fachrichtung Güterver-kehr/berufsbegleitend, 26.11.2013 – 19.3.2015Verkehrsfachwirt – Fachrichtung Güterver-kehr/Vollzeit, Teil 1: 7.1.2014 – 12.3.2014, Teil 2: 25.8.2014 – 15.10.2014

Veranstalter: DAV, Karin Prinz, Telefon 0421 9499-1020, www.dav-akademie.de,[email protected]

edwin academyFortbildung zum Aufbautechniker für Windener-gieanlagen, 22.11.2013 – 18.2.2014Fortbildung zum Servicemonteur für Windenergieanlagen, 22.11.2013 – 23.05.2014Umschulung zum Industrieelektriker – FR Betriebs-technik (Zusatzmodul: Windenergietechnik),4.11.2013 – 24.3.2015

Veranstalter: edWin GmbH, Kerstin Meyer,Maria Stüven, Telefon 0421 620 421-19, [email protected], www.edwin-academy.de

Akademie für Weiterbildungder Universität BremenBerufsbegleitende StudiengängeMaster-Studiengang „Industrial Engineering“, ab 30. Oktober Weiterbildende Studiengänge und WeiterbildungskurseLehrkompetenz für die Erwachsenenbildung,ab 13. November Mediation, ab Februar 2014Weiterbildungen mit BildungsgutscheinDigitale Medien, ab 4. November

Veranstalter: Akademie für Weiterbildung der Universität Bremen, Katrin Heins, Telefon 0421218-61602, [email protected],www.uni-bremen.de/weiterbildung

BWU Bildungszentrum der Wirtschaft im Unterwesergebiet e. V.Seminare4.11., Akquisetraining – Mut zu neuen Kunden4.-5.11., Etelsen, Grundlagenseminar zur Füh-rung von Teams und Gruppen4.-6.11., Quality management to DIN EN ISO9001 (auf Englisch)5.11., Anfrage – Angebot? – Auftrag: ErreichenSie eine messbare Verbesserung Ihrer Auftragsquote7.-8.11., Internal Auditor (auf Englisch)11.-13.11., Etelsen, Praxis-Seminar: Übernahmevon Führungsverantwortung12.11., Telefontraining für BBS OHZ13.11., Mit Herausforderungen am Telefon souverän umgehen13.-14.11., Intensivtraining Controlling13.-14.11., Etelsen, Vom Kollegen zum Vorgesetzten20.-21.11., Etelsen, Projektmanagement professionell21.-22.11., Etelsen, Die Führungskraft als Coachder Mitarbeiter25.11., Etelsen, Präsentation & Stimme:Stimmtraining für Vielredner25-.-26.11., Etelsen: Effektive Arbeitstechnikenfür betriebliche Vorgesetzte27.-28.11.2013, Etelsen, Führen Frauen wirklich anders?

Veranstalter: BWU Bildungszentrum der Wirtschaft im Unterwesergebiet, Irene Boubaker, Silvia Meinke, Telefon 0421 36325-21/13,www.bwu-bremen.de

bav Bremer Außenwirtschafts- und VerkehrsseminareEinreihen von Waren in den Zolltarif für Spedition und Logistik-Dienstleister, 17.10. Grundlagen des Warenursprungs- und Präferenz-rechts, 21.-23.10. Sicherheit bei der DE/EU- und US-Export-kontrolle, 5.-7.11. Zollseminar Ausfuhr, 18.-20.11.

Veranstalter: bav, Verena Springer, Telefon 0421 446946, www.bav-seminar.net, [email protected]

WIRTSCHAFTSTERMINE

IMPRESSUM

Wirtschaft IN BREMENMAGAZIN DER HANDELSKAMMER 94. Jahrgang Oktober 2013

HerausgeberHandelskammer Bremen, Am Markt 13,28195 Bremen,Telefon 0421 3637-0, [email protected],www.handelskammer-bremen.de

VerlagCarl Ed. Schünemann KG, Zweite Schlachtpforte 728195 Bremen, Telefon 0421 36903-72,www.schuenemann-verlag.deVertriebsleitungMarion Helms, Telefon 0421 36903-45, [email protected] Wachendorf, Telefon 0421 36903-26,[email protected] gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 38 vom 1. Januar 2013

ChefredaktionDr. Christine Backhaus, presse,contor, [email protected], Dr. Stefan Offenhäuser, [email protected] und Herstellungpresse,contor

DruckDruckhaus Humburg GmbH & Co. KG

PreiseEinzelheft: Euro 2,30, Jahresabonnement: Euro 22,80Die beitragspflichtigen Kammerzugehörigenerhalten die Wirtschaft in Bremen auf Anfragekostenlos. Wirtschaft in Bremen erscheint monatlich. Für unverlangt eingesandte Manu-skripte und Fotos übernimmt der Verlag keineHaftung. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Quellenangabe gestattet. Sämtliche Rechte der Vervielfältigung liegen bei der Handelskammer Bremen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbe-dingt die Meinung der Handels kammer wieder.Anzeigen- und Redaktionsschluss ist der 6. des Vormonats. ISSN 0931-2196

ivw geprüft

09 S&P_W&W_42-54 SEPT_2013_Layout 1 25.09.13 08:24 Seite 50

Page 51: Wirtschaft in Bremen 10/2013 - Fach- und Nachwuchskräfte - Woher nehmen?

FOM Hochschule Berufsbegleitende Bachelorstudiengänge:Bachelor of Arts Business Administration,Bachelor of Arts International Management,Start am 1. März 2014

Veranstalter: FOM Hochschule für Oekonomie &Management gemeinnützige GmbH, Svenja Haiduk, Telefon 0421 168 932 18,[email protected], www.fom.de

fortbildung direkt (Auswahl)Ausbilder/in gemäß AEVO IHKTagesseminar: 14.10.13-25.10.13Tagesseminar: 11.11.13-22.11.13Geprüfte/r Industriemeister/in Lebensmittel IHKAbendseminar: 01.10.13-09.04.15Samstagsseminar: 26.10.13-16.04.16Technische/r Fachwirt/in IHKAbendseminar: 30.09.13-21.05.15Qualitätsmanager/in IHKSamstagsseminar: 12.10.13-05.04.14Fachkaufmann/frau Einkauf/Logistik IHKAbendseminar: 29.10.13-02.04.15Samstagsseminar: 02.11.13-11.04.15

Veranstalter: Fortbildung direkt, Marcus Teuber, Telefon 0421 579966-0, www.fortbildungdirekt.de, [email protected]

Hochschule BremenCertificate in Managementberufsbegleitendes WeiterbildungsstudiumEinzelmodule im WS 2013/14(60 Kontaktstunden):English for Management Studies,Start: 11. Oktober, 18:00 Uhr; Management und Rechtsstrukturen, Start: 29. Oktober, 18:00 Uhr;Rechnungswesen / Controlling, Start: 5. November, 18:00 Uhr; Info-Veranstaltung (CAS); 29. November, 16:30 Uhr,International Graduate Center, Süderstr. 2

Veranstalter: HS Bremen, Koordinierungsstelle für Weiterbildung, Kirstin Reil, Telefon 0421 5905-4165, [email protected], www.cas-man.hs-bremen.de

Hochschule für Internationale Wirtschaftund Logistik (HIWL)Infoabend über das Duale Studium, Bewerbungsverfahren und persönliche Kurzberatungen, 28. November

Veranstalter: Hochschule für Internationale Wirtschaft und Logistik (HIWL), Astrid Krämer, Telefon 0421 9499-1030, [email protected],www.bvl-campus.de/hiwl

10.2013 Wirtschaft in Bremen | 51

IQ Bremen Intelligente QualifizierungBerufsbegleitende Lehrgänge (Auswahl)Betriebswirt IHK, ab 21.10.13, TageslehrgangTechnischer Betriebswirt IHK, ab 21.10.2013Industriemeister Lebensmittel IHK ab 02.11.13, SamstagslehrgangProjektmanager IHK, ab 04.11.13, Tageslehrgang,Industriemeister Metall/E-Technik/Mechatronik/Logistik IHK,ab 18.11.13, TageslehrgangPersonalfachkaufmann IHK, ab 18.11.13, AbendlehrgangWirtschaftsfachwirt IHK, ab 25.11.13, TageslehrgangTechnischer Fachwirt IHK, ab 25.11.13,Tageslehrgang

Veranstalter: IQBremen e. V. Intelligente Qualifizierung, Doris Ortiz, Telefon 0421 1748-19, [email protected], www.iq-bremen.de

RKW NordDie 7 Todsünden der klassischen Vertriebsvergütung, 15.10.Energiemanagement: Effizienter Energieeinsatz in der Produktion, 24.10.Als Unternehmer/in bestehen – auch in Krisen und in schwierigenSituationen, 24.10.

Veranstalter: RKW Nord, Petra Ripke-Höpfl, Telefon 0421 3637-307;Monika Opitz, Telefon 0511 33803-21, www.rkw-nord.de

SVG Straßenverkehrs-GenossenschaftDer Kraftfahrer als Imageträger gem. BKrFQG, 16.11.Öko Drive gem. BKrFQG, 26.10., 23.11.Notfallmanagement im Straßenverkehr gem. BKrFQG, 19.10., 30.11.„Gefällt mir“-Facebook-Fanseite für Unternehmen, 24.9. Sozialvorschriften gem. BKrFQG, 23.11.

Veranstalter: Straßenverkehrs-Genossenschaft Bremen eG, Rebecca-Maria Seehafer, Telefon 0421 3497715, [email protected], www.svg-bremen.de

wisoak Wirtschafts- und Sozialakademieder Arbeitnehmerkammer gGmbHBerufliche FortbildungenStaatlich gepr. Betriebswirt, Vollzeit, ab 1.10.AEVO - Vorbereitung auf die mündliche Prüfung, 5.10.-2.11.Büroassistentin bSb, Vollzeit, ab 7.10.Fachkaufmann/frau Einkauf /Logistik IHK, ab 22.10.Handelsfachwirt/in IHK, ab 22.10.Bilanzbuchhalter /in IHK, ab 22.10.Büroassistentin bSb, bbgl., ab 23.10.Managementassistentin bSb Schwerpunkt Kommunikation, ab 24.10.Wirtschaftsfachwirt/in IHK, Vollzeit, ab 28.10.Fachwirt/in im Gesundheits-/Sozialwesen IHK, ab 31.10.Aus- und Weiterbildungspädagoge IHK, ab 7.11.AEVO, ab 11.11.Lohn- und Gehaltssachbearbeiter/in ANK, ab 18.2.2014Wirtschaftsfachwirt/in IHK, ab 18.3.2014Staatlich gepr. Betriebswirt, berufsbegl./Teilzeit, ab 1.4.2014ZertifikatslehrgängeSocial Media Manager IHK, bbgl., 23.10.-4.12.

Veranstalter: Wirtschafts- und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer Bremen gGmbH, Telefon 0421 4499-5, 499-627/656/657,[email protected], www.wisoak.de

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52 | Wirtschaft in Bremen 10.2013

SERVICE&PRAXIS

EXISTENZGRÜNDUNGSBÖRSE

DIE BÖRSEN

Bitte richten Sie Ihre Zuschriften unter Angabe der Chiffrenummer an: Handelskammer Bremen, Geschäftsbereich II, Petra Ripke-Höpfl, Postfach 105107, 28051 Bremen; oder per E-Mail: [email protected]

Bei den Inseraten aus der IHK-Börse gelten die Bedingungen der jeweiligen Börsen. Die AGB finden Sie hier: •für die Recyclingbörse –www.ihk-recyclingboerse.de;

•für die Existenzgründungsbörse –www.nexxt-change.org;

•für die Kooperationsbörse –www.kooperationsboerse.ihk.de

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10.2013 Wirtschaft in Bremen | 53

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sind teilweise unbeschädigt, teilweise beschädigt,Maschen.LG-A-3734-11, Metall- und Kunststofffässer,(Inhalt: ca. 220 l) sowie IBC-Container (Inhalt: ca. 1.000 l), wurden für pflanzliche Speise- undKosmetiköle benutzt, meistens mit UN-Zulassung,günstig abzugeben, Lüneburg.LG-A-3733-13, Presskuchen, sehr günstig abzugeben, 500 kg, Lüneburg.STD-A-4137-1, Farbfässer 200 l, biete Metallfarb-fässer mit Resten (zum Teil mit Nitroverdünnungoder Farbe, Farbstäube). Fässer sind mit Deckelbestückt. Bis zu ca. 250 kg pro Fass, nur Selbstabholung. CuxhavenSTD-A-4136-2, rollenweise Trennfolie (Schutzfolie,Verpackungsfolie), einseitig silikonierte LDPE-Foliemit einer Stärke von 55µ, Farbe: weiß, ca. RAL9002, Lamstedt, Raum Cuxhaven.STD-A-3854-2, Verbundfolie (zusammenhängendeStanzgitterrollen, welche ursprünglich zum Sie-geln von PP Schalen verwendet wurde, Cuxhaven.

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WAGEN&WINNEN

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10.2013 Wirtschaft in Bremen | 55

B lickt man vom Marktplatz aufden Schütting, sieht man dasKupferdach, die Giebel, Fenster,

Wappen, das Portal – und die steinerneFreitreppe. Das Entrée in die Handels-kammer ist ein wahres Schmuckstück,stellt aber für Rollstuhlfahrer ein un-überwindbares Hindernis dar. Auch Re-né Dannenberg kommt da nicht hoch –und trotzdem ist er drin. Seit August2013 macht er eine Ausbildung zumKaufmann für Bürokommunikation, undmit ihm hat die Handelskammer Bre-men erstmals einen Auszubildendeneingestellt, der dauerhaft im Rollstuhlsitzt. Statt Treppe zum Schütting nimmtDannenberg den Haupteingang zumNeubau Hinter dem Schütting. Undauch sonst stehen dem 22-Jährigen in-zwischen – fast – alle Türen in der Kam-mer offen.

Dannenberg hatte sich bei der Han-delskammer beworben, weil seine Ma-thematiklehrerin ihm dazu geratenhatte. Es war ein Versuch, der in derKammer auf fruchtbaren Boden stieß.„Ein Auszubildender im Rollstuhl be-deutet für uns natürlich mehr Auf-wand, vor allem finanziell, weil einigeUmbaumaßnahmen notwendig sind“,sagt Sylvia Meyer-Baumgartner, stell-vertretende Leiterin des Geschäftsbe-reichs Zentrale Dienste. „Aber als die

Bewerbung kam, haben wir die Mach-barkeit der wichtigsten Stationen derAusbildung in Gedanken durchge-spielt. In der Hoffnung auf tatkräftigeund auch finanzielle Unterstützungzum Beispiel von der Agentur für Arbeithaben wir dann gesagt: Dem stellenwir uns!“ Und so wurde René Dannen-berg zum Vorstellungsgespräch einge-laden.

Ein nervöser Kandidat –einen Bonus erhält er nicht

„Ich war sehr nervös, aber es war viellockerer als gedacht“, sagt Dannen-berg. „Da Politik und Wirtschaft meineLieblingsfächer in der Schule waren,schien mir eine Ausbildung bei derHandelskammer perfekt.“ Doch zu-nächst musste er sich wie alle anderenBewerber auch im Gespräch behaupten– einen Bonus gab es nicht, „den hätteich auch nicht gewollt.“ Dannenberghatte zuvor schon zahlreiche Bewer-bungen geschrieben und Absagen be-kommen. Ein Unternehmen hatte verse-hentlich zusammen mit den Bewer-bungsunterlagen auch das Anschrei-ben mit dem handschriftlichen Kom-mentar „Das geht ja gar nicht!“ zurückgeschickt. Die Handelskammer siehtdas anders: „Er ist gut, und er hat eine

Die Handelskammer Bremen hat erstmals einen Auszubildenden im Roll-stuhl eingestellt. Was bedeutet dieser Schritt und welche „Barrieren“ galt eszu überwinden? Geht nicht? Das gibt es nicht!

Von NINA SVENSSON (Text) und FRANK PUSCH (Fotos)

Integration

INS ROLLEN KOMMEN

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56 | Wirtschaft in Bremen 10.2013

WAGEN&WINNEN

Schwerbehinderte auf dem ArbeitsmarktMehr als sieben Millionen Menschen gelten in Deutsch-land als schwerbehindert, rund 17 Millionen Menschen imAlter von über 18 Jahren leben mit gesundheitlichen Beein-trächtigungen oder chronischen Krankheiten, die sie imtäglichen Leben einschränken. Die Rehabilitation und För-derung behinderter und schwerbehinderter Menschen füreine Teilhabe am Arbeitsleben ist einer der geschäftspoli-tischen Schwerpunkte der Bundesagentur für Arbeit. Dafürstellt sie 2013 rund 2,4 Milliarden Euro zur Verfügung.

Menschen mit Beeinträchtigungen sollen genau wie alleanderen die Möglichkeiten haben, in anerkannten Ausbil-dungsberufen ausgebildet zu werden, so ist es im Berufs-

bildungsgesetz festgeschrieben. Über die 345 regulärenAusbildungsberufe hinaus stehen 171 Ausbildungsberufefür Menschen mit Beeinträchtigungen zur Auswahl. Diemeisten davon gibt es im Handwerk (82) sowie imIndustrie- und Handelsbereich (76).

Laut Bundesagentur für Arbeit wurde im Frühjahr 2013im Land Bremen die Beschäftigung von 54 schwerbehinder-ten Auszubildenden mit einem Zuschuss zur Ausbildungs-vergütung gefördert. Ein gutes Beispiel dafür ist auch das Mercedes Benz Werk in Bremen. Seit 2006 werden (anfangs noch im Zuge des bundesweiten Projekts „Auto-mobil: Ausbildung ohne Barrieren“) in allen Daimler-Wer-ken schwerbehinderte Jugendliche regulär ausgebildet,in Bremen sind es bislang 21.

Einschränkung“, sagt Meyer-Baumgart-ner. „Wir müssen etwas tun, aber es istmöglich und wir stellen uns sehr gernedieser Herausforderung.“ Entscheidendwar auch, dass der Neubau seit der Er-öffnung des UnternehmensservicesBremen im Erdgeschoss über einen bar-rierefreien Eingang, Toilette sowie einHubsystem für die Stufen hinunter zumFahrstuhl verfügt.

Nach der zweiten Gesprächsrundebekam Dannenberg die Zusage und istdamit einer von drei neuen Auszubil-

denden in der Kammer. Der 22-Jährigelebt in Bremen-Blumenthal. Sein We-cker klingelt jeden Morgen um 5 Uhr.Etwa eine Stunde später nimmt er denBus von Blumenthal nach Vegesackund fährt weiter mit dem Zug zum Bre-mer Hauptbahnhof. Gegen 7 Uhrkommt er dort an und rollt weiter zurHandelskammer, lange vor der regulä-ren Öffnungszeit. Der Mitarbeiterein-gang hat zwei Stufen, den kann ernicht nehmen, aber seine KolleginSonja Wesemann aus dem Bereich Mit-

Uneingeschränkter Zugang: René Dannen-berg rollt in den Neu-bau der Handelskam-mer; an seinem Ar-beitsplatz fühlt sich der angehende Kauf-mann für Bürokom-munikation wohl.

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WeserWork: Coworking und Integration in einemIn der Überseestadt im Port Vier (imBild) eröffnet in diesem Herbst Weser-Work, ein ganz besonderes Coworking-Angebot. „WeserWork“ bietet Mietver-träge für Wochen, Monate oder Jahrean. Mehr als ein Laptop und das Handybenötigen die zukünftigen Mieternicht. Alles andere steht bereit: Tisch,Stuhl, Rollcontainer, WLAN, ein Loun-gebereich sowie Konferenzräume. Zu-sätzlich gibt es ein Sekretariat. Die dortbeschäftigten Mitarbeiterinnen undMitarbeiter nehmen Anrufe entgegen,recherchieren, kopieren oder helfen beiVersandaktionen. Dieser interne Ser-vice macht das Projekt bundesweit ein-malig – denn hier arbeiten Menschenmit Einschränkungen.

„Unser Coworking-Angebot ist alsIntegrationsfirma konzipiert. Wir möch-ten eine inklusive Arbeitswelt schaffen,in der es selbstverständlich ist, dassMenschen mit und ohne Einschränkun-gen zusammenarbeiten“, sagt Bern-hard Havermann von der Integrations-fachdienst Bremen GmbH. Der ifd bre-men sowie die Berufsbildungswerk Bre-men GmbH sind Gesellschafter desbetreibenden Unternehmens Alpha-Haus gGmbH. Am 10. Oktober (18:00Uhr) lädt WeserWork zu einem Vor-tragsabend im Port Vier (Europahafen,Konsul-Smidt-Str. 8r) ein. Der Eintritt istfrei. Zu Gast ist Timo Hölzer, Mitbetrei-ber des Berliner Coworking-Angebotstanterenate, das sich seit 2008 in derHauptstadt etabliert hat. n

www.weserwork.de

gliederverwaltung ist ebenso früh daund öffnet ihm den Haupteingang.„Der Umgang mit allen Kollegen istsehr nett und unkompliziert“, sagt Dan-nenberg. „Wenn ich Hilfe brauche,dann frage ich. Und wenn ich Fehlermache, werde ich genauso behandeltwie andere auch.“

Eine Facette der Mitarbeiterbindung

Dannenberg hat seit seiner Geburt eineBewegungsstörung – einfach ausge-drückt sendet das Gehirn zwar Signale,aber die Leitung zu seinen Beinen istgestört. Er kann aber aufstehen, umzum Beispiel einen Ordner aus demRegal zu holen. Oder um zwei Stufenhochzuklettern. Mehr geht nicht – derWeg vom Neubau der Kammer in denSchütting ist für Dannenberg alleinnicht machbar. Die Brücke zwischenden Gebäuden hat an beiden Seiten je-weils zwei bzw. drei Stufen – und blo-ckiert somit einen barrierefreien Über-gang. „An dieser Stelle müssen wir tat-sächlich umbauen und hoffen auf einefinanzielle Unterstützung durch dieAgentur für Arbeit. Es gibt verschiede-ne Umbaumaßnahmen, die einen bar-rierefreien Übergang ermöglichen wür-den. Dieser ist erforderlich, damit Herr

Dannenberg in allen Abteilungen unse-rer Hauses gemäß des Ausbildungs-plans lernen und arbeiten kann“, sagtMeyer-Baumgartner.

Ob für konkrete Umbauten oder dieAusbildung eines Schwerbehindertengenerell – Sylvia Meyer-Baumgartnerhat sich informiert und verschiedeneAnsprechpartner für Beratung als auchfinanzielle Unterstützung gefunden.Sei es die Agentur für Arbeit, die Zu-schüsse zur Ausbildungsvergütung alsauch für Umbauten gewährt, oder derVerein Kom.fort e.V., der bei der Pla-nung und Umsetzung von Umbaumaß-nahmen hilft. Auch das Integrations-amt sowie der Integrationsfachdienstbieten kompetente Hilfe (vgl. Seite 58).„Es bedeutet mehr Bürokratie und derzeitliche Aufwand ist deutlich größer.Aber es lohnt sich – für uns ist das En-gagement zudem eine weitere Facetteder Mitarbeiterbindung. Wir leben un-seren Mitarbeitern damit auch sozialesEngagement vor – und nehmen siegleichzeitig mit auf die Reise, Kollegenmit Einschränkungen zu integrieren.“

Auch die Berufsschulemuss barrierefrei sein

Einzig bei der Berufsschule GAV (Groß-handel, Außenhandel und Verkehr)hatte Meyer-Baumgartner kein Glück.Sie hatte René Dannenberg regulär fürden Unterricht angemeldet, doch dasFax aus dem Sekretariat der Schule kamumgehend: Die Berufsschule ist nichtbarrierefrei. Für Dannenberg bedeutetdas, dass er in Bremen-Nord im Schul-zentrum an der Bördestraße zur Berufs-schule gehen muss. Da er in Blumen-thal wohnt und zudem an der Börde-straße bereits eine Ausbildung zumWirtschaftsassistenten gemacht hat, istder Weg dorthin kein Problem – füreinen Rollstuhlfahrer aus Bremen-Stadtwäre es hingegen ein großer Aufwand,an zwei Vormittagen pro Woche nachLesum zu fahren. Außerdem: „Ich ver-stehe mich gut mit den anderen Azubiaus der Kammer und es ist schade, dasswir nicht gemeinsam in der Berufsschu-le sind“, sagt Dannenberg. n

Foto WeserWork gG

mbH

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WAGEN&WINNEN

· Kom.fort e. V. Der gemeinnützige Verein Kom.fort e.V.in Bremen-Walle berät Unternehmen,Institutionen und Privatpersonen zumThema barrierefreies Bauen und Woh-nen. Die Mitarbeiter informieren undberaten bei planerischen und bautech-nischen Fragen, bei der Durchführungvon Anpassungs- und Umbaumaßnah-men sowie zu Finanzierungsmöglichkei-ten; zudem fungieren sie als Schnittstel-le zwischen Fachleuten und Verbrau-chern. Geschäftsführerin Meike Auster-mann-Frenz steht auch der Handels-kammer seit der ersten Bestandsauf-nahme vor Ort und der Kontaktvermitt-lung zu entsprechenden Unternehmenberatend zur Seite.

Kom.fort e.V.�Landwehrstr. 44�28217 Bremen�Telefon 0421 790 11-0,[email protected]�, www.kom-fort.de,Öffnungszeiten:Dienstag bis Freitag 10 bis 13 Uhr, Mittwoch auch 15 bis 17 Uhr

· IntegrationsamtDas Integrationsamt ist als Teil des Ver-sorgungsamtes Ansprechpartner für Ar-beitgeber und schwerbehinderte Ar-beitnehmer. Es hat die Aufgabe, bei derSchaffung, barrierefreien Gestaltungund Sicherung der Arbeitsplätze fürschwerbehinderte Menschen mitzuwir-ken. Das Amt berät, bietet begleitendewie auch finanzielle Hilfen an undkann den technischen Beratungsdienstsowie den Integrationsfachdienst be-auftragen. Darüber hinaus unterstütztdas Integrationsamt Arbeitgeber beider Vorbeugung und beim betriebli-chen Eingliederungsmanagement und

achtet darauf, dass der besondere Kün-digungsschutz schwerbehinderter Men-schen eingehalten wird.

Amt für Versorgung und Integration BremenDoventorscontrescarpe 172 �D28195 BremenTelefon 0421 361 5372office.integrationsamt@versorgungsamt.bremen.dewww.avib.bremen.deÖffnungszeiten:Montag bis Donnerstag 9 bis 12 Uhrund nach Vereinbarung

· Integrationsfachdienst Ziel der Integrationsfachdienst BremenGmbH (ifd bremen) als gemeinnützigesDienstleistungsunternehmen ist es, be-hinderte und insbesondere schwerbe-hinderte Menschen in den allgemeinenArbeitsmarkt zu vermitteln oder beste-hende Arbeitsverhältnisse zu sichern.Seit vier Jahren wird dieses Angebotdurch die „Integrationsberatung fürUnternehmen“ ergänzt. Sie ist in derBremer Handwerkskammer ansässigund informiert Betriebe, die Fragen zurEinstellung und Beschäftigung vonMenschen mit Behinderung haben. An-sprechpartner für Unternehmen ist Ger-hard Finger. „Viele Unternehmen ha-ben bereits Erfahrungen mit schwerbe-hinderten Arbeitskräften. Sie nehmendies nur nicht wahr, weil die Arbeit ein-fach prima läuft. Viele Behinderungen,wie zum Beispiel nach einer Krebser-krankung, sind auf den ersten Blicknicht erkennbar“, sagt Finger. „Dage-gen gibt es bei Bewerbungen eherHemmnisse. Viele Personalverantwort-liche sind zum Beispiel unsicher, ob be-hinderte Menschen flexibel einsetzbarsind. Da gilt es, Lösungsmöglichkeitenaufzuzeigen.“

ifd bremen – IntegrationsberatungHandwerkskammer BremenAnsgaritorstraße 24, 28195 BremenGerhard FingerTelefon 0421 [email protected]

WER HILFT WIE?Verschiedene Serviceeinrichtungen beraten und unterstützen Unternehmen bei der Ausbildungund Beschäftigung von (schwer)behinderten Menschen

· Agentur für ArbeitDie Agentur für Arbeit hat einenSchwerpunkt in der Vermittlung behin-derter Menschen in den Arbeitsmarkt.Zudem fördert sie die Ausbildung be-hinderter Menschen:• Der Arbeitgeber kann einen Zu-schuss zur Ausbildungsvergütung be-antragen sowie im Falle einer Übernah-me in ein anschließendes Arbeitsver-hältnis einen weiteren Bonus.• Der Auszubildende kann kostenfrei-en Förderunterricht erhalten. Außerdem gewährt die Agentur für Ar-beit – wie auch das Integrationsamt –technische Beratung und finanzielleUnterstützung bei notwendigen Um-baumaßnahmen sowie für technischeArbeitshilfen. Bei volljährigen Auszubil-denden ist die Agentur für Arbeit fürdiese Unterstützung zuständig, bei Aus-zubildenden unter 18 Jahren ist es dasIntegrationsamt.

Agentur für Arbeit Bremen – BremerhavenDoventorsteinweg 48-5228195 BremenTelefon 0800 4 5555 20(Arbeitgeber) www.arbeitsagentur.de

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V E R L A G G M B H

Bremen am Abgrund

232 Seiten | Hardcover | € 14,90 [D] | ISBN 978-3-944552-02-6Jetzt im Handel oder unter www.schuenemann-verlag.de

Wer einen Blick in die bremischen Volks-sagen vergangener Jahrhunderte wirft, den

überkommt es ganz schnell – das kalte Grau-sen! Mord und Totschlag, Geister, unerklärli-

che Geschehnisse, unheilvolle Omen …

Alexa Stein hat 15 unheimliche Sagen aus-gewählt und diese schauderhaft schön neu erzählt. Von früher bis heute sind so kurze

Geschichten über die Abgründe des mensch-lichen und mystischen Seins entstanden.

Ein schwarzes Büchlein voll feinem Grusel, in dem sich Fakt und Fiktion gekonnt mischen

– Gänsehaut garantiert.

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Dorothee Knie,Firmenkundenbetreuung

Auch wenn Projekte außergewöhnlichen Tiefganghaben, behalten wir den Überblick. Und Ihre Bank?Wo Logistik-Know-how gefragt ist, gilt es, mit den spezifischen Rahmenbedingungen

vertraut zu sein – und mit Erfahrung Mehrwerte zu bieten. Kurze Abstimmungswege

und schnelle Entscheidungen inklusive. Das heißt, wir gehen mit Erfolg da in die Offensive,

wo wir uns auskennen. Ein weiteres Beispiel dafür, dass wir den Mittelstand am Puls

der Zeit in Richtung Zukunft begleiten.

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