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39 Computerworld 10/20. Mai 2011 www.computerworld.ch Eine Information des Verbandes der Wirtschaftsinformatik (VIW) 38 VON RETO DE MARTIN  E s führen viele Wege nach Rom. Je nach Qualifizierung und persönlichen Vorlieben, stehen verschiedenen Optio- nen auf dem Ausbildungsweg zur Wirtschaftsinformatikerin oder zum Wirtschaftsinformatiker offen. 1  HOCHSCHULE UND FACHHOCHSCHULE Wer gerne und gut theoretisch lernt, wählt nach der Matura den Weg zu einer Uni oder an die ETH. Absolventen einer Berufsmatura öffnet sich der Zugang zur Hoch- schule über bestimmte Zusatzleis- tungen (Passerellen). Universitäten betätigen sich vor allem in der Grundlagenfor- schung. An den nicht universitä- ren Fachhochschulen (FH) können praxisbezogene Studiengänge auf Hochschulstufe absolviert werden. System der Berufsbildung auch auf der Tertiärstufe B sicher. Die höhere Berufsbildung gibt es in zwei Formen: Eidgenössische Prüfungen (Fachausweis und Diplom): Be- rufsprüfungen ermöglichen eine erste fachliche Vertiefung und Spezialisierung nach der beruf- lichen Grundbildung in einem Be- ruf. Sie setzen eine mehrjährige Berufserfahrung im entsprechen- den Berufsfeld voraus. Erfolgreiche Absolventen erhalten einen eidge- nössischen Fachausweis (z.B. «Informatiker/-in mit eidgenössi- schem Fachausweis»). Die höheren Fachprüfungen verfolgen zwei Ziele: Sie qualifizie- ren Berufsleute als Expert/-innen in ihrem Berufsfeld. Und sie berei- ten die Absolvent/-innen auf das Aufgabe der FH ist es, angewandte Forschung zu betreiben und eine enge Zusammenarbeit mit der Be- rufswelt zu pflegen. Der Zugang zur FH ist nach Berufslehre (EFZ) mit Berufsmatura, nach abge- schlossenem HF-Studium und ei- ner Passerelle oder über eine Auf- nahmeprüfung möglich. 2  HÖHERE BERUFSBILDUNG Neben den Studien geniesst in der Schweiz die höhere Berufsbildung eine lange Tradition. Den vertrau- ten Bezeichnungen wie Vorarbei- ter, Meister, dem «eidg. dipl.» sind neue Begriffe gefolgt. Die Grund- idee ist geblieben. Die höhere Be- rufsbildung baut auf der berufli- chen Erfahrung auf. Sie kombiniert Unterricht und Berufspraxis mit- einander und stellt so das duale Leiten eines Unternehmens vor. Absolventen einer höheren Fach- prüfung erhalten ein eidgenössi- sches Diplom (z. B. «Informatiker mit eidg. Diplom»). Bildungsgänge an höheren Fachschulen (HF): Die HF vermit- teln den Studierenden Kompeten- zen, die sie befähigen, in ihrem Be- reich selbstständig Fach- und Führungsverantwortung zu über- nehmen. Sie sind arbeitsmarktori- entiert und fördern insbesondere die Fähigkeit zum methodischen und vernetzten Denken. Die Ausbil- dung ist generalistischer und brei- ter ausgerichtet als bei den eidge- nössischen Prüfungen. In der Regel sind die Absolvent/-innen von Bil- dungsgängen jünger als diejenigen, die eine eidgenössische Prüfung ablegen. Die Ausbildung wird oft BILDER: FOTOLIA Wirtschaftsinformatik: Wegweiser zur Ausbildung Die Bildungslandschaft der Schweiz bietet angehenden Wirtschaftsinformatikern zahlreiche Ausbildungswege. Hier ein kurzer Überblick. Der VIW ist der führende Fachverband der Wirt- schaftsinformatik und Sprachrohr seiner Mitglieder zu Wirtschaft, Politik und Berufsverbänden. Ziel des Verbands ist die Mitwirkung in der Informatikbil- dung sowie die Vernetzung der Mitglieder zum ge- genseitigen Nutzen. Aufgenommen werden alle ICT- Fachleute mit qualifiziertem IT-Abschluss oder in Ausbildung, unabhängig vom Bildungsinstitut. Mitglieder profitieren von: vollem Zugriff auf das VIW-Netzwerk Abo der Computerworld (im Beitrag enthalten) einem monatlichen Newsletter zweimonatlichen After-Six-Anlässen jährlichem Social Event & Generalversammlung weiteren Vergünstigungen (Autovermietung, Zeitschriften, Personalberatung und mehr) Kosten einer Mitgliedschaft: CHF 130 für eine Vollmitgliedschaft Firmen ab CHF 500 (je nach Firmengrösse) Spezialkonditionen für Alumnis Möchten Sie Mitglied werden? Kontaktieren Sie die Geschäftsstelle: www.viw.ch VIW: Der Verband der Wirtschaftsinformatik direkt oder innert drei bis vier Jahre nach Abschluss der Sekundarstufe II durchlaufen. Die Ausbildung bie- tet aber auch für Quereinsteiger im mittleren Alter eine ausgezeichnete Möglichkeit, das in der Praxis be- reits Erarbeitete mit theoretischem Wissen zu festigen. Eine Höhere Fachschule für In- formatik gibt es nicht. Informatik ist lediglich eine von insgesamt 15 Fachrichtungen des Abschlusses Techniker/-in HF. Nicht zuletzt des- halb – und vor allem wegen der attraktiven Ausrichtung – erfreuen sich die Bildungslehrgänge als Wirtschaftsinformatiker/-in HF grosser Beliebtheit. Der Rahmen- lehrplan ist so ausgestaltet, dass sich betriebswirtschaftliche In- halte und Informatikthemen die Waage halten. Der Lehrgang wird also dem Anspruch einer Wirt- schaftsinformatik als Brücke zwi- schen Technologie und Business gerecht. Die Wirtschaftsinformatik entwickelt reale soziale und wirt- schaftliche Systeme und Modelle, versucht daraus Anforderungen für Informations- und Kommunika- tionssysteme zu formulieren und Informationsmodelle zu generie- ren. Die Fächervielfalt mit den all- gemeinbildenden Ergänzungen ermöglicht den Absolvierenden den Einstieg in eine Position mit Führungsverantwortung. TRÄGERSCHAFTEN STECKEN DEN AUSBILDUNGSRAHMEN AB Eine bedeutende Rolle kommt den Berufs- und Branchenverbänden zu. Als Organisation der Arbeits- welt (OdA) stellen sie sicher, dass Ausbildungen und Prüfungen Praxisrelevanz aufweisen und den Erfordernissen der Wirtschaft ent- sprechen. Die Verbände sorgen als Prüfungsträger dafür, dass die Ab- schlüsse der eidgenössischen Prü- fungen einen direkten Bezug zur beruflichen Praxis und zum Ar- beitsmarkt haben. Bildungsgänge an einer HF be- ruhen auf Rahmenlehrgängen. Diese werden von den Bildungs- anbietern in Zusammenarbeit mit den OdA entwickelt und erlassen; das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) genehmigt diese. Im Gegensatz zu den eidge- nössischen Prüfungen (Fachaus- weis und Diplom) verleiht der Schulungsanbieter zum Abschluss der Ausbildung das Diplom. Der VIW engagiert sich stark als OdA für die Interessen der Wirt- schaftsinformatik in der höheren Berufsbildung. So führt der VIW das Präsidium der IG-BWI und ver- antwortet damit an vorderster Po- sition den Rahmenlehrplan der HF Wirtschaftsinformatik. Neben den anbietenden Schulen sind in der IG-BWI die bedeutenden Verbände WinLink, KV Schweiz, Schweize- rische Gesellschaft für Organisa- tion (SGO) und Groupment Ro- mand de l’Informatique vertreten. NEUREGELUNG DER FACHAUS- WEISE AB 2013 ICT Berufsbildung Schweiz hat in den letzten Monaten eine Reposi- tionierung der Fachausweise vor- genommen. Ab 2013 können Prüfungen in vier Richtungen ab- gelegt werden: ICT-Applikations- entwicklung, ICT-System- und Netzwerktechnik, Wirtschafts- informatik und Mediamatik. Die Handlungen und Kenntnisse, die von Absolvierenden erwartet und geprüft werden, sind den aktuellen Anforderungen der Wirtschaft an- gepasst. In einer breiten Vernehm- lassung haben Betriebe und Orga- nisationen die Repositionierung begleitet. Am Schluss der Ausbil- dung wird eine anspruchsvolle 12-stündige Prüfung abgelegt, die vernetztes Anwenden von Kompe- tenz erfordern wird. «Was ist mit meinen bisherigen Abschluss?», werden Sie fragen. Eine automatische Übernahme des Titels wird nicht möglich sein. Die Prüfungsordnung sieht aber eine attraktive Möglichkeit vor: die verkürzte «Upgrade-Prüfung». Nach Ablauf des Genehmigungs- prozesses wird dazu Verbindliches zu erfahren sein. In einer nächsten Ausgabe werden wir vertieft auf die neuen Produkte eingehen. WEITERFÜHRENDE INFOS Auf folgenden Webseiten erhalten Sie zusätzliche Infos: Konferenz der Fachhochschulen der Schweiz: www.kfh.ch Berufsverband ICT Berufsbil- dung Schweiz: www.ict-berufsbildung.ch Konferenz Höhere Fachschulen: www.konferenz-hf.ch Bundesamt für Berufsbildung und Technologie: www.bbt.admin.ch Interessengemeinschaft Berufs- bildung Wirtschaftsinformatik: www.ig-hfwi.ch Modula AG Bäretswil: www.eduscout.ch Reto De Martin ist Inhaber der Force- 4project GmbH, Wirtschaftsinforma- tiker, Executive MBA, Vorstandsmitglied des VIW (Ressort Bildung), Präsident der IG-BWI und Mitglied der Kom- mission Bildung von ICTswitzerland IMPRESSUM Das offizielle Publikations- organ des VIW HERAUSGEBER VIW – Verband der Wirtschaftsinformatik VIW-GESCHÄFTSSTELLE Postfach 67, 5037 Muhen Tel. 031 311 99 88 [email protected], www.viw.ch ERSCHEINUNGSWEISE Monatlich VIW-AGENDA 28. OKTOBER 2011: VIW TRAINERS-DAY in Nottwil, Luzern Networking VIW-Xing-Gruppe: Das Netzwerk wächst und um- fasst inzwischen über 800 Mitglieder. Werden Sie Mit- glied in der VIW-Gruppe: www.xing.com/net/viw Aktuelle Jobangebote Auf dem VIW-Mitglieder- portal werden laufend aktuelle Stellenangebote für Informatikerinnen und Informatiker ausgewiesen, derzeit zum Beispiel: Business-Analyst/ Application-Manager ERP ASP-Citrix-Expert IT-MS-Active-Directory-/ Exchange-Expert IT-Application-Manager/ Release-Manager (ITIL) Systemtechnik Kundenmanager Senior-ProjektleiterIn OpaccOne/ERP PreSales-BeraterIn Junior-ProjektleiterIn OpaccOne/ERP Informatik-Koordinator/in Sachbearbeiter/in Services Die vollständigen Stellen- angebote finden Sie im Mitgliederportal: https://portal.viw.ch Demnächst können Sie den Beitrag in ausführlicher Form im VIW-Mitglie- derportal lesen: https://portal.viw.ch

Wirtschaftsinformatik: Wegweiser zur Ausbildung · Aufgabe der FH ist es, angewandte ... zweimonatlichen After-Six-Anlässen ... An al yt isc heE b e CrM im gesundheitswesen:

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3939Computerworld 10/20. Mai 2011 www.computerworld.ch

Eine Information des Verbandes der Wirtschaftsinformatik (VIW)38

VON RETO DE MARTIN

 Es führen viele Wege nach Rom. Je nach Qualifi zierung und persönlichen Vorlieben, stehen verschiedenen Optio-

nen auf dem Ausbildungsweg zur Wirtschaftsinformatikerin oder zum Wirtschaftsinformatiker offen.

1  HOCHSCHULE UND FACHHOCHSCHULE

Wer gerne und gut theoretisch lernt, wählt nach der Matura den Weg zu einer Uni oder an die ETH. Absolventen einer Berufsmatura öffnet sich der Zugang zur Hoch-schule über bestimmte Zusatzleis-tungen (Passerellen).

Universitäten betätigen sich vor allem in der Grundlagenfor-schung. An den nicht universitä-ren Fachhochschulen (FH) können praxisbezogene Studiengänge auf Hochschulstufe absolviert werden.

System der Berufsbildung auch auf der Tertiärstufe B sicher.

Die höhere Berufsbildung gibt es in zwei Formen:

Eidgenössische Prüfungen (Fachausweis und Diplom): Be-rufsprüfungen ermöglichen eine erste fachliche Vertiefung und Spezialisierung nach der beruf-lichen Grundbildung in einem Be-ruf. Sie setzen eine mehrjährige Berufserfahrung im entsprechen-den Berufsfeld voraus. Erfolgreiche Absolventen erhalten einen eidge-nössischen Fachausweis (z. B. «Informatiker/-in mit eidgenössi-schem Fachausweis»).

Die höheren Fachprüfungen verfolgen zwei Ziele: Sie qualifi zie-ren Berufsleute als Expert/-innen in ihrem Berufsfeld. Und sie berei-ten die Absolvent/-innen auf das

Aufgabe der FH ist es, angewandte Forschung zu betreiben und eine enge Zusammenarbeit mit der Be-rufswelt zu pfl egen. Der Zugang zur FH ist nach Berufslehre (EFZ) mit Berufsmatura, nach abge-schlossenem HF-Studium und ei-ner Passerelle oder über eine Auf-nahmeprüfung möglich.

2  HÖHERE BERUFSBILDUNG

Neben den Studien geniesst in der Schweiz die höhere Berufsbildung eine lange Tradition. Den vertrau-ten Bezeichnungen wie Vorarbei-ter, Meister, dem «eidg. dipl.» sind neue Begriffe gefolgt. Die Grund-idee ist geblieben. Die höhere Be-rufsbildung baut auf der berufl i-chen Erfahrung auf. Sie kombiniert Unterricht und Berufspraxis mit-einander und stellt so das duale

Leiten eines Unternehmens vor. Absolventen einer höheren Fach-prüfung erhalten ein eidgenössi-sches Diplom (z.B. «Informatiker mit eidg. Diplom»).

Bildungsgänge an höheren Fachschulen (HF): Die HF vermit-teln den Studierenden Kompeten-zen, die sie befähigen, in ihrem Be-reich selbstständig Fach- und Führungsverantwortung zu über-nehmen. Sie sind arbeitsmarktori-entiert und fördern insbesondere die Fähigkeit zum methodischen und vernetzten Denken. Die Ausbil-dung ist generalistischer und brei-ter ausgerichtet als bei den eidge-nössischen Prüfungen. In der Regel sind die Absolvent/-innen von Bil-dungsgängen jünger als diejenigen, die eine eidgenössische Prüfung ablegen. Die Ausbildung wird oft BI

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Wirtschaftsinformatik: Wegweiser zur AusbildungDie Bildungslandschaft der Schweiz bietet angehenden Wirtschaftsinformatikern zahlreiche Ausbildungswege. Hier ein kurzer Überblick.

Der VIW ist der führende Fachverband der Wirt-schaftsinformatik und Sprachrohr seiner Mit glieder zu Wirtschaft, Politik und Berufsverbänden. Ziel des Verbands ist die Mitwirkung in der Informatikbil-dung sowie die Vernetzung der Mitglieder zum ge-genseitigen Nutzen. Aufgenommen werden alle ICT-Fachleute mit qualifi ziertem IT-Abschluss oder in Ausbildung, unabhängig vom Bildungsinstitut.

Mitglieder profi tieren von: vollem Zugriff auf das VIW-Netzwerk Abo der Computerworld (im Beitrag enthalten) einem monatlichen Newsletter

zweimonatlichen After-Six-Anlässen jährlichem Social Event & Generalversammlung weiteren Vergünstigungen (Autovermietung, Zeitschriften, Personalberatung und mehr)

Kosten einer Mitgliedschaft: CHF 130 für eine Vollmitgliedschaft Firmen ab CHF 500 (je nach Firmengrösse) Spezialkonditionen für Alumnis

Möchten Sie Mitglied werden? Kontaktieren Sie die Geschäftsstelle: www.viw.ch

VIW: Der Verband der Wirtschaftsinformatik

direkt oder innert drei bis vier Jahre nach Abschluss der Sekundarstufe II durchlaufen. Die Ausbildung bie-tet aber auch für Quereinsteiger im mittleren Alter eine ausgezeichnete Möglichkeit, das in der Praxis be-reits Erarbeitete mit theoretischem Wissen zu festigen.

Eine Höhere Fachschule für In-formatik gibt es nicht. Informatik ist lediglich eine von insgesamt 15 Fachrichtungen des Abschlusses Techniker/-in HF. Nicht zuletzt des-halb – und vor allem wegen der attraktiven Ausrichtung – erfreuen sich die Bildungslehrgänge als Wirtschaftsinformatiker/-in HF grosser Beliebtheit. Der Rahmen-lehrplan ist so ausgestaltet, dass sich betriebswirtschaftliche In-halte und Informatikthemen die Waage halten. Der Lehrgang wird also dem Anspruch einer Wirt-schaftsinformatik als Brücke zwi-schen Technologie und Business gerecht. Die Wirtschaftsinformatik entwickelt reale soziale und wirt-schaftliche Systeme und Modelle, versucht daraus Anforderungen für Informations- und Kommunika-tionssysteme zu formulieren und Informationsmodelle zu generie-ren. Die Fächervielfalt mit den all-gemeinbildenden Ergänzungen ermöglicht den Absolvierenden den Einstieg in eine Position mit Führungsverantwortung.

TRÄGERSCHAFTEN STECKEN DEN AUSBILDUNGSRAHMEN ABEine bedeutende Rolle kommt den Berufs- und Branchenverbänden zu. Als Organisation der Arbeits-welt (OdA) stellen sie sicher, dass Ausbildungen und Prüfungen Praxis relevanz aufweisen und den Erfordernissen der Wirtschaft ent-sprechen. Die Verbände sorgen als Prüfungsträger dafür, dass die Ab-

schlüsse der eidgenössischen Prü-fungen einen direkten Bezug zur berufl ichen Praxis und zum Ar-beitsmarkt haben.

Bildungsgänge an einer HF be-ruhen auf Rahmenlehrgängen. Diese werden von den Bildungs-anbietern in Zusammenarbeit mit den OdA entwickelt und erlassen; das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) genehmigt diese. Im Gegensatz zu den eidge-nössischen Prüfungen (Fachaus-weis und Diplom) verleiht der Schulungsanbieter zum Abschluss der Ausbildung das Diplom.

Der VIW engagiert sich stark als OdA für die Interessen der Wirt-schaftsinformatik in der höheren Berufsbildung. So führt der VIW das Präsidium der IG-BWI und ver-antwortet damit an vorderster Po-sition den Rahmenlehrplan der HF Wirtschaftsinformatik. Neben den anbietenden Schulen sind in der IG-BWI die bedeutenden Verbände WinLink, KV Schweiz, Schweize-rische Gesellschaft für Organisa-tion (SGO) und Groupment Ro-mand de l’Informatique vertreten.

NEUREGELUNG DER FACHAUS-WEISE AB 2013ICT Berufsbildung Schweiz hat in den letzten Monaten eine Reposi-tionierung der Fachausweise vor-genommen. Ab 2013 können Prüfungen in vier Richtungen ab-gelegt werden: ICT-Applikations-entwicklung, ICT-System- und Netzwerktechnik, Wirtschafts-informatik und Mediamatik. Die Handlungen und Kenntnisse, die von Absolvierenden erwartet und geprüft werden, sind den aktuellen Anforderungen der Wirtschaft an-gepasst. In einer breiten Vernehm-lassung haben Betriebe und Orga-nisationen die Repositionierung

begleitet. Am Schluss der Ausbil-dung wird eine anspruchsvolle 12-stündige Prüfung abgelegt, die vernetztes Anwenden von Kompe-tenz erfordern wird.

«Was ist mit meinen bisherigen Abschluss?», werden Sie fragen. Eine automatische Übernahme des Titels wird nicht möglich sein. Die Prüfungsordnung sieht aber eine attraktive Möglichkeit vor: die verkürzte «Upgrade-Prüfung». Nach Ablauf des Genehmigungs-prozesses wird dazu Verbindliches zu erfahren sein. In einer nächsten Ausgabe werden wir vertieft auf die neuen Produkte eingehen.

WEITERFÜHRENDE INFOSAuf folgenden Webseiten erhalten Sie zusätzliche Infos:

Konferenz der Fachhochschulen der Schweiz: www.kfh.ch

Berufsverband ICT Berufsbil-dung Schweiz:

www.ict-berufsbildung.ch Konferenz Höhere Fachschulen: www.konferenz-hf.ch

Bundesamt für Berufsbildung und Technologie:

www.bbt.admin.ch Interessengemeinschaft Berufs-bildung Wirtschaftsinformatik: www.ig-hfwi.ch

Modula AG Bäretswil: www.eduscout.ch

Reto De Martin ist Inhaber der Force-4project GmbH, Wirtschaftsinforma-tiker, Executive MBA, Vorstandsmitglied des VIW (Ressort Bildung), Präsident der IG-BWI und Mitglied der Kom-mission Bildung von ICTswitzerland

IMPRESSUMDas offi zielle Publikations-organ des VIW

HERAUSGEBERVIW – Verband der Wirtschaftsinformatik

VIW-GESCHÄFTSSTELLEPostfach 67, 5037 MuhenTel. 031 311 99 [email protected], www.viw.ch

ERSCHEINUNGSWEISEMonatlich

VIW-AGENDA

28. OKTOBER 2011:VIW TRAINERS-DAYin Nottwil, Luzern

Networking VIW-Xing-Gruppe: Das

Netzwerk wächst und um-fasst inzwischen über 800 Mitglieder. Werden Sie Mit-glied in der VIW-Gruppe: www.xing.com/net/viw

Aktuelle JobangeboteAuf dem VIW-Mitglieder-portal werden laufend aktuelle Stellenangebote für Informatikerinnen und Informatiker ausgewiesen, derzeit zum Beispiel:

Business-Analyst/Application-Manager ERP

ASP-Citrix-Expert

IT-MS-Active-Directory-/ Exchange-Expert

IT-Application-Manager/ Release-Manager (ITIL)

Systemtechnik Kundenmanager

Senior-ProjektleiterIn OpaccOne/ERP

PreSales-BeraterIn

Junior-ProjektleiterIn OpaccOne/ERP

Informatik-Koordinator/in

Sachbearbeiter/in Services

Die vollständigen Stellen-angebote fi nden Sie im Mitgliederportal:

https://portal.viw.ch

Demnächst können Sie den Beitrag in ausführlicher Form im VIW-Mitglie-derportal lesen: https://portal.viw.ch

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ANRISS RUBRIK Anriss Unterthema40 ANRISS RUBRIK Anriss Unterthema40HIER INFORMIEREN SICH IT-ENTSCHEIDER

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Computerworld informiert die Schweizer IT-Entscheider gezielt über aktuelle Themen, analysiert die wichtigsten Trends und bietet praktische Hilfe bei strategischen Entscheidungen, sowohl im IT- als auch im Managementbereich.

16 17Strategie & praxiS Patienten- & Zuweisermanagement FHS St. Gallen, Institut für Informations- und Prozessmanagement www.fhsg.ch/ipmKnow-how-Portal zum Zuweisermanagement www.zuweiser.ch

effekte auch direkte Einsparungspotenziale, weil so z.B. unnötige Doppel- bzw. Mehrfach-untersuchungen unterbleiben. Voraussetzung für ein wettbewerbsfähiges Patienten- und Zu-weisermanagement ist daher ein CRM-System, das sich optimal in die Klinikprozesse einbin-den lässt und diese unterstützt.

PraxisbeisPiel Forel KliniKDiese und andere Überlegungen veranlassten die auf Suchterkrankungen spezialisierte Forel Klinik, im Rahmen einer neuen Klinikstrategie ein Zuweisermanagement zu konzipieren und schrittweise einzuführen. Das Ziel: Sowohl neue Zuweiser gezielt ansprechen und überzeugen, als auch bestehende Kontakte zu Ärzten und Patienten pflegen.

Dieses neue, ganzheitliche Verständnis geht weit über ein klassisches Spitalmarketing hinaus, das sich meist darauf beschränkt, den Webauf-

tritt zu gestalten, Spitalprospekte an Arztpraxen im Einzugsgebiet zu versenden, gelegentlich Zu-weiserbefragungen durchzuführen sowie Weiter-bildungsveranstaltungen zu organisieren. Die Forel Klinik hat stattdessen auf der strategi-schen Ebene eine konsistente Zuweiserstrate-gie entworfen und, daraus abgeleitet, auf der organisatorisch-operativen Ebene neue Pro-zesse gestaltet bzw. bestehende Prozess adap-tiert (vgl. Abbildung).

Das beschriebene Projekt ist Teil eines Ge-samtprojekts, das sich mit der Umsetzung der Strategie der Forel Klinik befasst. Das Institut für Informations- und Prozessmanagement an der FHS St. Gallen (IPM-FHS) hat die Klinik mit Beratungs- und Forschungsdienstleistungen unterstützt. Dabei ging es nicht nur um die

Der ZM-Regelkreis: Prozessebenen des Zuweiser-Managements

Entwicklung Zuweiser-Strategie

Gestaltung Services & Prozesse

Einführung geeigneter Systeme

Zuweiser-Services

Strategische Ebene

Operative Ebene

Zuweiser- und Patienten-Marketing Leistungserbringung

Zuweiser-Services

Zuweiser-Informationen sammeln

Zuweiser-Informationen

analysierenZuweiser

segmentieren

Analytische Ebene

CrM im gesundheitswesen: für jedes Bett einen patientenDas ab 1. Januar 2012 gültige Tarifsystem stellt die Finanzierung der Spitäler auf eine neue Grundlage. Die Spitalleitung muss sich am «Kunden» orientieren und ihr Patienten - & Zuweisermanagement komplett umstellen. Die Forel Klinik setzt dies bereits um.

Neu- bzw. Umgestaltung der organisations-übergreifenden Kommunikationsprozesse. Das Zuweisermanagementkonzept der Forel Klinik beeinflusst auch die Gestaltung der Patienten-pfade, das Entlassungsmanagement sowie die verbundenen administrativen Prozesse, wie fol-gende Beispiele zeigen:

Von zentraler Bedeutung ist die Information, welcher Zuweiser welche Patienten eingewiesen hat. Dies wird bei der Anmeldung, spätestens je-doch bei der Aufnahme des Patienten erfragt.

Die zuweisende Stelle soll während der The-rapie aktiv über den Therapieverlauf informiert werden. Dies setzt voraus, dass im Patienten-pfad an klar definierten Punkten Aktivitäten eingebaut sind, die den Informationsfluss si-cherstellen. Zum anderen wird jedem Zuweiser eine medizinische Fachperson als Ansprech-partner zugeordnet, z.B. für Rückfragen über den Therapieverlauf des Patienten.

Ein transparenter Patientenpfad unterstützt auch das Entlassungsmanagement. Je früher der Entlassungszeitpunkt bekannt ist, umso syste-matischer kann die Neubesetzung des frei wer-denden Therapieplatzes erfolgen. Auch können für den Zuweiser relevante Informationen über die bevorstehende Entlassung (z.B. Arztbrief) vor-bereitet werden; dies mit dem Ziel, die zuwei-sende Stelle zeitgerecht über Entlassung, Thera-pieverlauf und empfohlene Massnahmen im Rahmen der Nachbehandlung zu informieren.

Bei der Forel Klinik bisher nicht vorhandene Prozesse müssen gestaltet und eingeführt wer-den. Ein Beispiel ist der Adressmanagement-Prozess, mit dem nun sichergestellt wird, dass Adressen zuweisender Stellen dublettenfrei, ak-tuell und korrekt vorgehalten und regelmässig überprüft werden. Darüber hinaus sind klassifi-zierende, für die Zuweisersegmentierung rele-vante Merkmale systematisch zu pflegen. Von prof. rainer endl

Mit der Revision des Krankenversiche-rungsgesetzes hängt die Wirt-schaftlichkeit eines Spitals insbe-sondere von den Fallzahlen ab. Eine

möglichst kurze, effiziente Behandlung, und jedes freie Bett so rasch als möglich mit einem neuen Patienten zu belegen, ist wirtschaftlich. In der Folge wird ein Wettbewerb um Patienten entstehen. Mit preisgünstigen Angeboten kann man allerdings keine «Kunden» locken, denn in der Regel werden Behandlungs- und Therapie-kosten von den Versicherungen übernommen. So rücken die Faktoren Leistungsqualität und Service in den Mittelpunkt.

Aus Sicht der Spitäler ist zu beachten, dass die Entscheidung für oder gegen ein bestimm-tes Spital stark vom jeweils zuweisenden Arzt beeinflusst wird. Einem Spital muss also daran gelegen sein, für die einzelnen Indikationen Qualitätsparameter zu definieren, welche die Entscheidung der zuweisen-den Stellen zugunsten des eigenen Spitals beeinflussen könnten – und diese gegen-über der niedergelassenen Ärzteschaft zu kommuni-zieren. Neue Organisations-modelle wie z.B. HMO-Pra-xen oder medizinische Versorgungszentren verändern zudem die Beziehungen zum ambu-lanten Sektor: Dieser erhält durch die Konzent-ration ambulanter Leistungen in grössere Ver-sorgungseinheiten gegenüber den Spitälern eine zunehmende Nachfragemacht. Ein stabiles und steuerbares Zuweisernetzwerk sichert einer-seits Wettbewerbsvorteile und erschliesst ande-rerseits durch ambulant-stationäre Synergie-

Zu den neu einzuführenden Prozessen gehö-ren auch Nachfassaktivitäten. Wenn beispiels-weise ein Patient von einem Zuweiser zu einer ambulanten Abklärung eingewiesen wird, dann aber trotz einer klaren Indikation kein Eintritt des Patienten erfolgt, soll nach einer gewissen Zeit der Grund des Nichteintritts des Patienten erfragt werden. Hierfür sind entsprechende Rol-len und Aktivitäten zu definieren.

erst die analyse, dann die aKtionIn Anlehnung an den CRM-Regelkreis besteht eine wesentliche Aufgabe des Zuweisermanage-ments in der systematischen Analyse der Bezie-hung zu Zuweisern und Patienten. So führt etwa die Information, dass in einer zur Zielgruppe ge-hörenden Region unterdurchschnittlich häufig Zuweisungen zu verzeichnen sind, zu einer ent-sprechenden Anpassung der dort verwendeten Marketinginstrumente.

«Der Wettbewerb um die Patienten setzt die Spitäler unter Zugzwang»rainer endl

prof. dr. rainer endl leitet das Institut für Informa-tions- und Prozessmanagement an der FHS St. Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften (IPM-FHS). Die Schwerpunkte liegen im Business- & Require-ments Engineering, IT-Management, IT-Sicherheit sowie Wissensmanagment. In verschiedenen For-schungs- & Dienstleistungsprojekten fokussiert sich das IPM-FHS mit diesen Kompetenzen auf eHealth

Ausgehend von der Gesamt-strategie und den definier-ten Zielen enstand zunächst eine Prozesslandkarte. Diese diente als Bezugsrahmen für alle weiteren Massnahmen und zur groben Identifika-tion der Schnittstellen zwi-schen CRM, administrativen und therapeutischen Prozes-sen. Die Schnittstellen und betroffenen Prozesse wurden in der nächsten Phase de-tailliert. Daraus abgeleitet entstand der organisatori-sche und funktionale Anfor-derungskatalog an das ein-zuführende CRM-System.

Im Rahmen einer systema-tischen Evaluation fiel die Wahl schliesslich auf Micro-soft Dynamics CRM 4.0. We-sentliche Gründe waren die nahtlose Integration in die Outlook-Oberfläche und die Möglichkeit, Zuweiserpro-zesse mit der integrierten Workflow-Komponente abzu-bilden. Weitere Argumente waren die einfache Anpas-sung des Standardsystems an die spezifischen Anforde-rungen der Klinik sowie die gute Integrierbarkeit in das ebenfalls neu eingeführte Krankenhausinformations-

system (KIS) von Vitodata. Die Integration von CRM-Sys-tem und KIS stellt z.B. sicher, dass ein im KIS dokumen-tierter Kontakt mit der zuwei-senden Stelle auch im CRM hinterlegt ist. Dokumentiert wird im CRM-System aber nur der Kontakt, fallbezogene medizinische oder therapeu-tische Informationen verblei-ben vollumfänglich im KIS. Die Kontakthistorie im CRM-System ermöglicht jedoch eine Gesamtübersicht aller Aktivitäten, die in Bezug auf einen Zuweiser geplant sind bzw. stattgefunden haben.

das CrM-projekt der forel Klinik

FoKus: eHealtH

prozessebenen des Zuweisermanagements: Die strategische Ebene gibt Handlungsrahmen und Ziele für das operative und analytische Customer Relationship Management vor. Das operative CRM umfasst dabei alle alltäg-lichen Massnahmen zur Kundengewinnung und -bindung, die zur Erreichung der strategischen Ziele beitragen.

BILD

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STRATEGIE & PRAXIS

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28 29Produkte & tests

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saas mobil Der Krienser ERP-Spezialist

OpaccOne lanciert unter dem Codenamen «Gottardo» eine kom-plett überarbeitete Generation seiner Business-Software-Familie OpaccOne. Alle OpaccOne-Anwen-dungen werden mit Gottardo als Thin Client verfügbar sein.

Gottardo wird mit der Anwen-dung «MobileOffice» in einer ers-ten Version kleine Teilanwendun-gen für den Aussendienst (Verkauf, Service, Beratung) und die Logistik für mobile Geräte bieten. Mit «Enterprise CRM» (ECRM) kommt eine webbasierte Lösung auf den Markt, die somit von Vertriebs- und Service-Mitarbeitern online nutzbar sein wird.

Sowohl MobilOffice als auch Enterprise CRM werden im SaaS-Modell im eigenen Hosting-Center betrieben und sind im Mietmodell für eine monatliche Gebühr erhält-lich. Künftige OpaccOne-Versionen sollen dann auch weitere Daten-banken unterstützen. Die Got-tardo-Generation ist ab Oktober erhältlich. sk

www.opacc.com

mit derartig hohen Helligkeitswer-ten. Das Flaggschiff, DZ110X, bietet bis zu 10600 Lumen. Die Modelle sind u.a. mit integrierten HD-SDI-Schnittstellen und Lumen-Organi-ser für Mehrfachprojektionen aus-gestattet. Preise starten ab 29000 Franken für den PT-DW90XE. db www.panasonic.ch

Drei auf einen Streich: Die DLP-Hochleistungsprojektoren PT-DZ110XE (max. 1920 x 1200 Pixel), PT-DS100XE (1400 x 1050 Pixel) und PT-DW90XE (1366 x 768 Pixel) sind laut Hersteller vielseitig ein-setzbar, z.B. in Hörsälen, auf Veran-staltungen, Messen, Bühnen oder für grossflächige Werbeprojektio-nen (Digital Signage). Die Lampen-lebensdauer soll bis zu 4000 Stun-den betragen.

Ihr Gewicht (ca. 24 kg) macht sie weltweit zu den leichtesten und fle-xibelsten 3-Chip-DLP-Projektoren

drei neue von Panasonic

super-Beamer

Nach Acer, Dell und HP lanciert auch IBM mit dem 4P IBM x3755 M3 neue Rackserver-Varianten, die mit AMDs Opteron-6000-Plattform bestückt sind. Herz der Serie ist die Opteron-Prozessor-Architektur «Magny Cours». Der für die Platt-form vorgesehene Prozessor ist mit bis zu 12 separaten CPU-Ker-nen (siehe Bild) ausgestattet.

Dass IBM grosse Stücke auf die neue Opteron-Plattform hält, machte Bob Galush, Vize-Präsident System X bei IBM, auf der VMworld

in San Francisco klar: «Von der Plattform profitieren Applikationen, die massive Workloads vorausset-zen. Dazu zählen Applikationen, die auf Java basieren, Virtualisierungen sowie Transaktionen im Finanzsek-tor. Das bietet die Opteron-6000-Serie zu einem unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis.»

Insgesamt summiert sich die Zahl an erhältlichen Opteron-6000-Plattformen auf 45. Konzipiert sind diese – wahlweise als Racks oder Blades erhältlich – für den Enter-

neue Plattformen

erfolg für amd opteron 6000

opteron 6000: 12 cPu-kerne

Die neue Steelhead Mobile 3.1 des Netzwerkspezialisten Riverbed beschleunigt den mobilen Zugriff auf virtuelle Citrix-Desktops und Microsofts Enterprise-Applikatio-nen. Riverbeds Optimierungstech-nologien greifen auf dem Netz-werk- und Applikationslayer (OSI-Level 3 und 7). Beim mobilen Zugriff, etwa auf Exchange 2010,

soll sich dadurch eine Datenlast-reduktion von bis zu 97 Prozent und eine um den Faktor 30 ge-steiger te Performance erreichen lassen. Steigerungen in ähnlicher Grössenordnung gelten für den mobilen Zugriff auf SharePoint und die Microsoft Online Services.

Riverbed erreicht die Ge-schwindigkeitsvorteile durch De-

duplizierung. Steelhead Applian-ces stehen auf beiden Seiten einer WAN-Verbindung, analysie-ren die TCP/IP-Pakete und erstel-len Blocklisten. Statt echter Da-ten werden dann oft nur Zeiger übertragen. Eine 10-User-Lizenz kostet 6075 Franken (Upgrade-Preis). mkur

www.riverbed.com/de

Performance-oPtimierung

schneller im wan unterwegs

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prise-Bereich, High-Performance-Computing (HPC) sowie das Small-Medium-Business (SMB). Besonders interessant dürfte zudem die Tat-sache sein, dass der Hersteller Cray mit dem ersten Multi-Cabinet-Cray- XE6-Supercomputer ebenfalls die Opteron-Plattform in sein Portfolio aufgenommen hat. Neusten Ge-rüchten zufolge plant auch Oracle neue Server-Systeme auf Opteron-6000-Basis. Mit dem Zukauf von Sun Microsystems hat man sich schliesslich einen langjährigen AMD-OEM-Partner gekauft, der über viel Know-how verfügt. db

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sPss 19

cloud-rechner Obwohl geschäftskritische In-

formationen häufig in Hülle und Fülle vohanden sind, lassen Fir-men das Potenzial brachliegen. Ihnen fehlen Methoden, um Da-ten adäquat zu analysieren und aufzubereiten. SPSS ist ein Spe-zialist auf diesem Gebiet. Der neue Besitzer IBM lanciert Ende Monat hierzulande die erste eigene Ausgabe des Statistikpakets, das nun selbstredend auch auf Main-frames der «System z»-Serie läuft. Die Version 19 für Server und Linux, Mac- sowie Windows-Rechner bringt neben Funktions-erweiterungen ein Statistikportal mit, auf dem Analytiker ihren Kol-legen oder Kunden webbasierte Analysefunktionen bereitstellen können. Über eine Schnittstelle zum Cloud-Dienst Salesforce.com lassen sich ausserdem mithilfe vorgefertigter Modelle Kunden-informationen auswerten. smk

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kyocera-mfg

netzwerk-Profi Kyocera bringt mit den Multi-

funktionsgeräten FS-3040MFP (Fr. 2150.–) und FS-3140MFP (Fr. 2350.–) zwei Schwarz-Weiss-Laser auf den Markt. Als Highspeed-Systeme mit serienmässigem Netzwerk-/Duplex-druck und USB-2.0-Schnittstelle sollen sie ideal für KMU sein. Beide kompakten Modelle drucken bis zu 40 Seiten (max. 1200 x 1200 dpi, 2100 Blatt Papierkapazität) und scannen bis zu 35 Bilder pro Minute. Der FS-3140MFP besitzt eine zu-sätzliche Faxeinheit. db www.kyocera.ch

Panasonic Pt-dw90Xe

oem rack Bladeacer 2P Acer GR385 F1 2P Acer GB2x285

4P Acer GR585 F1 4P Acer GB6854P Acer GW2000h w/GW175hx F1

dell 2P Dell PowerEdge R7154P Dell PowerEdge R815

HP 2P HP ProLiant DL165 2P HP ProLiant BL465c G72P HP ProLiant SL165z 4P HP ProLiant BL685c G72P HP ProLiant DL385 G74P HP ProLiant DL585 G7

iBm 4P IBM x3755 M3

oem-racks und -Blades der opteron-6000-serie im Überblick

Robust, leicht und ausdauernd: Jet punktet mit dem «ruggedized» Notebook R1300T.

Hart im nehmen

von daniel Bader

Ganz auf den Ausseneinsatz, beispiels-weise für den Bau-, Forst- und Service-bereich hat der Schweizer Assemblierer Jet sein Ruggedized J1300T

zugeschnitten: Das robuste, aber schicke Magnesium-Aluminium-Gehäuse hielt im Test gröberen Stös-sen stand, die verbaute spritzwas-sergeschützte Tastatur schützte gegen Flüssigkeiten. Im inneren hält das Notebook-Federgewicht (1,9 kg) ebenfalls einige Raffinessen bereit: Die Festplatte liegt in einem speziell ge-schützten Bereich, der die verbauten 320 GB gegen Erschütterungen absichert. Zudem sind ein Fingerprintleser und TPM v.1.2 (Trusted Plat-form Modul) integriert, die vor unbefugten Zu-

griffen schützen. Um möglichst mobil zu sein und zuverlässig über eine Internet verbindung zu verfügen, ist WLAN-n (300 Mbit/s) integriert.

Optional kann das 13,3 Zoll (Glare-Type) grosse Modell mit einem UMTS/HSDPA- und GPS-Modul auf-gerüstet werden. Mit Letzterem kön-nen Sie das Notebook um eine Satel-litennavigation erweitern. Die Akkulaufzeit ermittelten wir mit gu-ten 6,2 Stunden.

Bei den Leistungswerten setzt Jet auf Strom sparende, aber dennoch leis-tungsstarke Komponenten: Mit der Zweikern-CPU ULV SU9300 (1,4 GHz), insgesamt 2 GB RAM und der im Chipsatz integ rierten Grafik vom Typ GS 45 schafft der Mobil-PC immerhin noch

1904 PCMark-Vantage-Punkte – das ist sieben-mal besser als ein durchschnittliches Netbook. Gut: Im Preis von 1227 Franken für den Win-d o w s - 7 - L a p t o p s i n d 2 Jahre Garantie bereits enthalten. fazit: Jets R1300T ist ein für den Aussen bereich gut konfiguriertes Notebook. Top sind Verarbei-tung und Ausstattung. Der Tragegriff verhilft dem Ruggedized zu mehr Mobilität.

von daniel Bader

V Mware 7 eignet sich für den Einsatz in Test- und Entwicklungsumgebungen. Die 7er-Version der Desktop-Virtuali-sierungslösung bringt neu eine verbes-

serte Grafikdarstellung (Aero Glass) mit und unterstützt als Gastsysteme Win-dows 7 (sowohl in der 32-Bit- als auch 64-Bit-Version) sowie die Li-nux-Hosts openSuSE und Ubuntu.

Als Basissystem verwendeten wir im Test einen Windows Server 2008, parallel ein Windows-7-Ultimate-System. Schlecht: Bei einem Update muss die alte Version deinstalliert, danach ein neues Setup durchgeführt werden.

Die neue Version zeigt sich in der von der Vorversion bekannten grafischen Bedienungs- und Verwaltungsoberfläche. Eine Vielzahl an Konfigurationsparameter erlaubt die feine Ein-stellung der Arbeitsweise der virtuellen Gäste. Die Funktion Easy Install vereinfacht das Setup. Sie bietet eine «unattended» Installation von Betriebssystemen. Nach dem Setup der eigent-

Mit der VMware Workstation 7 wird das Zusammen-spiel mit Windows 7 und Linux als Clients optimiert.

virtuell verfeinert

lichen Betriebssysteme werden die VM-Tools eingerichtet. Diese unterstützen die grafische Darstellung und optimieren die Zusammen-arbeit von Host und Gast.

Der Restore einer Windows-7-basierten vir-tuellen Maschine war in 10 Sekun-den durchgeführt. Im Test kam die Software mit USB-2.0-Geräten gut zurecht. Einstellen und zuweisen lassen sich CPUs, Cores oder die Menge des Arbeitsspeichers pro vir-tuelle Maschine. Hinsichtlich der Ressourcen stellt die Workstation 7 ihren Gästen bis zu 32 GB Speicher

zur Verfügung. Durch vier logische Prozessoren pro virtueller Maschine wird die Rechenleistung für die virtuellen Betriebssysteme und ihre An-wendungen erhöht. Eine weitere Neuerung be-trifft den Schutz der virtuellen Maschinen durch die 256-Bit-Verschlüsselung.fazit: Die VMware Workstation 7 ist ein aus-gereiftes Produkt. An der fehlenden Upgrade-Möglichkeit muss VMware nachbessern.

seHr gut5Nr. 16/2010

seHr gut5Nr. 16/2010

Jet r1300t (320 gB)Preis: 1227 Franken

Ausstattung, robust, Laufzeit

Glare-Type-Display spiegelt leicht

www.jet.ch

alternative: Dells Latitude E6400 als Extrem-Ruggedized-Notebook kostet ab Fr. 5600.–, ist dafür besser ausgestattet.

vmware workstation 7.01Preis: ca. Fr. 250.– (Vollversion)

Kompatibilität, Installation

Update-Möglichkeit www.vmware.de

alternative: Suns (von Oracle vertrie-bene) Open-Source-Lösung XVM Virtual Box ist gratis und schneller, 64-Bit-Sup-port erfolgt jedoch nur in Hardware (VT).

vmware workstation 7: für linux und windows 7 (im Bild) einsetzbar

klein, aber fein: Jets r1300t ist stabil und top ausgestattet

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PRODUKTE & TESTS

Die neusten Hardware-, Software- und IT-Dienst-leistungsangebote fürs Business: Computerworld testet die relevanten Produkte auf dem Markt, informiert über Innovatio-nen und gibt Entschei-dungshilfen.

4 5analysen & prognosen

Druckermarkt

leD-technik sorgt für Boomgenden Abverkauf bei LED-Dru-ckern ausgemacht: Nahezu jeder Hersteller hat seit letztem Jahr die Preise seiner A4-Printer für kleine bis mittelgrosse Abteilungen um durchschnittlich 30 Prozent redu-ziert. Oder anders herum: Lancier-ten Hersteller zwischenzeitlich neue, verbesserte Modelle, wurden diese zu tieferen Preisen heraus-gebracht.

30 Prozent Preisrutsch Neustes Beispiel: Okis aktueller C510dn-LED-Farbdrucker kostet 599 Franken. Für den leicht schlechter ausgestatteten Vorgän-ger, den C5850dn, wurden noch 989 Franken fällig. Unterm Strich eine Reduktion um 35 Prozent.

Verhalten bewertet Briccos da-gegen die Zukunftsperspektiven im Printermarkt: «Zwar wird der Marktanteil von LED-Druckern zu-nehmen und klassische Laser in den nächsten drei bis fünf Jahren

Wachstumsschub dank LED-Technik: Auf seiner Roadshow hat Oki überraschend verkündet, sei-nen Marktanteil bei A4-Druckern im Jahr 2009 von 15 auf 22 Pro-zent gesteigert zu haben. Damit liegt der Druckerspezialist in die-ser Sparte zwar deutlich hinter HP (55 Prozent), aber vor Brother (10 Prozent), Samsung (3 Prozent) so-wie Canon, Kyocera und Lexmark, die auf je 2 Prozent kommen.

«Der Zugewinn», meint Walter Briccos, Oki-Chef Schweiz, zu Com-puterworld, «ist auf unser stark wachsendes LED-Drucker-Ge-schäft zurückzuführen.» So führt Briccos an, dass «Oki im letzten Geschäftsjahr über 12 000 LED-Druckköpfe in der Schweiz ver-kauft hat. Auch die Qualität der Druckköpfe ist gestiegen, Optimie-rungen haben zu kompakten und ausfallsicheren Geräten geführt.» Computerworld hat zudem einen starken Preisdruck für den stei-

moBilfunk

schluss mit der Handy-flatrate

Von reto Vogt

Für Kunden ist die jetzige Situation sehr komfortabel: Dank Datenvolumen mit bis zu 1 GB pro Monat surfen Handy-Nutzer in

der Schweiz zu einem fixen Monatstarif. Mit die-sen einfachen Preisplänen erreichten die Provi-der ihr Ziel: die Kunden an das mobile Surfen zu gewöhnen. Das bestätigt der Vizepräsident des schwedischen Netzausrüsters Ericsson, Mats Granryd: «Die Anbieter benutzen die Flatrate nur, um neue Kunden an Land zu ziehen.»

Mit der starken Verbreitung des iPhones – jeder Zehnte hat eins – steigt automatisch die Netzauslastung. Und mit jedem neu verkauften Smartphone nimmt die Anzahl Nutzer weiter zu, die über die Datennetze von Orange, Sunrise und Swisscom surfen. Das Wachstum ist expo-nentiell: Alle sieben bis acht Monate verdoppelt sich das Datenvolumen. Die Grenze dürfte bald erreicht sein. Denn: Je mehr Nutzer auf eine Zelle zugreifen, desto langsamer die Verbin-dung und desto länger die Wartezeiten.

neue tarifmodelle gefragtGranryd prophezeit deshalb: «Aufgrund der steigenden Netzauslastung wenden sich Provi-der von ihren Flatrate-Angeboten mit den fixen Preisen ab und wechseln zu alternativen Ver-rechnungsmethoden.» In der Schweiz findet das bereits statt: Orange-CEO Tom Sieber kün-

digt ein Modell an, das alle bestehenden Preis-pläne auf einen Schlag ablösen soll. «Der Kunde bezahlt nur noch das, was er tatsächlich nutzt», sagt Sieber, ohne sich konkreter zu äussern. Bedeuten kann dies einzig die Abkehr vom Fixpreis-Modell, was Sprecherin Therese Wen-ger bestätigt: «Ja, wir schaffen die Flatrate ab.»

Wie die neue Verrechnungsmethode konkret aussieht, verrät das Unternehmen natürlich nicht.

Infrage kommende Preismodelle gibt es je-doch nur wenige: Die Abrechnung per Mega-byte ist aufgrund von Handy-TV und YouTube nicht mehr zeitgemäss. Orange verrechnet das mobile Surfen deshalb vermutlich nach der ge-nutzten Zeit. Wenn das stimmt, bedeutet dies für den Kunden allerdings das Ende des sorg-losen Surfens, weil bei jeder Verbindung Gebüh-ren anfallen würden. Ob die Kosten durch die Abkehr von der Flatrate im Endeffekt ansteigen,

Banken und Finanzhäuser schmieden für das laufende Jahr konservative Pläne und konzentrie-ren sich auf die Top-Themen Com-pliance und Sicherheit. Aus gutem Grund, denn die Finanz industrie gehöre zu den Märkten, die weltweit am härtesten reguliert würde, resü-miert LogLogic. Das Beratungsun-ternehmen für Government, Risk und Compliance (GRC) sprach welt-weit mit IT-Leitern aus 82 Finanz-häusern. 75 Prozent der Befragten gaben sich überzeugt, dass die Re-gulierungswelle weitergeht, und

it-strategien

konservative pläne: Banken bleiben cool

Provider gewöhnen Anwender mit Daten-paketen ans mobile Internet. Doch der stark ansteigende Verbrauch macht Prob-leme. Orange kündigt Änderungen an.

stellen sich darauf ein. Insbeson-dere Sarbanes-Oxley (SOX) und die «Payment Card Industry Data Secu-rity Standards» (PCI-DSS) stehen im Fokus. Knapp ein Viertel der Finanz-häuser muss sich täglich gegen Attacken auf ihre IT-Systeme zur Wehr setzen, 22 Prozent sehen sich wöchentlich Angriffen ausgesetzt.

58 Prozent geben deshalb Com-pliance und Sicherheit Top-Prio-rität – was auch nicht anders zu erwarten war. Erstaunlich ist viel-mehr, dass 34 Prozent dem Hype-Thema Cloud Computing (CC) ab-

lässt sich erst sagen, wenn Orange konkrete Preise kommuniziert. Verloren geht aber auf jeden Fall der Komfort für den Handy-Nutzer, auch wenn Orange die kommende Änderung mit dem Motto «Nur bezahlen, was genutzt wird» umschreibt. Telekom-Experte Ralf Beye-ler von Comparis kritisiert die Pläne heftig: «Schafft Orange die Flatrate ab, katapultiert sich der Anbieter zehn Jahre in die Vergangen-heit zurück.» Das Modell habe keine Chance und sei Selbstmord, so Beyeler.

mehr temPo für mehr geldMit der Schaffung von Premium-Zugängen liesse sich das Netz ebenfalls entlasten. Das Mo-dell sieht so aus: Standardmässig surfen die Kunden mit langsamem Tempo. Wer schnellen Zugang braucht, zahlt extra und erhält erstens Netzpriorität und zweitens eine schnellere Download-Rate. Swisscom-Sprecher Olaf Schulze äussert sich nur bedeckt: Man mache sich dazu Gedanken, aber spruchreif sei derzeit nichts. Die Abschaffung der Flatrates sei für den Marktfüh-rer derzeit kein Thema. Ähnliches lässt Sunrise verlauten: Die Flatrates kommen bei den Kunden sehr gut an und eine Abschaffung sei überhaupt kein Thema. Darüber hinaus bestünden keine Netzengpässe – priorisierte Zugänge machten deshalb in absehbarer Zeit keinen Sinn.

lehnend gegenüberstehen und weitere 26 Prozent das Risiko des neuen Beschaffungsmodells scheuen. Im Umkehrschluss heisst das: 40 Prozent denken ernsthaft über Cloud Computing nach. Bedenkt man den konservativen Charakter der Branche, ist dieser Prozentsatz doch erstaunlich hoch. CC-Anbieter sollten der Nachfrage durch hybride Beschaffungs-modelle entgegenkommen, die Datenspeicherung und Software-Konsum entkoppeln. mkur

www.loglogic.com

it-markt IDC und Computerworld heben einen exklusiven Frühindikator für den Schweizer IT-Markt aus der Taufe: Der Swiss IT-Index wird zum Stimmungsbarometer der IT-Branche. Joachim Benner

Neu: SWISS IT-INDex

Um die zukünftige Entwick-lung eines Markts abschätzen zu können, orientieren sich Markt-teilnehmer gerne an Frühindika-toren. Aktuelle Entwicklungen, für die meist noch keine Um-satzzahlen vorliegen, aber auch Prognosen der nächsten Zukunft können aufgrund von frühen In-dikatoren besser eingeschätzt werden und sind somit eine wichtige Informationsquelle.

Besonders informativ sind Umfragedaten zur Einschätzung der gegenwärtigen und zukünf-tigen Lage. Solche Stimmungs-indikatoren enthalten wesent-liche Fakten und Meinungen zu einem Markt. Sie können die Entwicklung von Märkten mit einem stabilen Vorlauf für die kommenden Monate vorweg-nehmen. Insbesondere bei der Einschätzung von Wendepunk-ten sind Stimmungsindikatoren ein wichtiges Instrument. Ein

steigender Stimmungsindikator kann so z.B. einen bevorstehenden Aufschwung signalisieren.

Bekannte und zuverlässige Stimmungsindikatoren wie bei-spielsweise das Konjunkturba-rometer von der Konjunktur-forschungsstelle (KOF) der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich haben sich inzwischen für die Einschät-zung der gesamtwirtschaftlichen

Walter Briccos, oki-chef schweiz, meldet ein starkes Wachstum

orange-ceo tom sieber will einen «revolutionären preisplan»

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IDC

zunehmend verdrängen. Die Preise werden sich nur noch wenig nach unten bewegen. Unsere Marge liegt mittlerweile bei 5 bis 8 Pro-zent», so Briccos, «und bewegt sich damit am unteren Limit.» Und weiter: «Zukünftig werden Herstel-

«Der Kunde bezahlt bei Orange in Zukunft nur

noch das, was er tatsächlich nutzt»

tom sieber, ceo orange

ler ihre Serviceleistungen wie Ga-rantie oder Flatrates optimieren, um Kunden längerfristig an sich zu binden. Das verhilft Herstellern zu Planungssicherheit und Preis-stabilität.» db

www.oki.ch

Entwicklung in der Schweiz etab-liert. Für den Schweizer IT-Markt fehlt bislang jedoch ein solch wich-tiger Indikator.

Die Fachpublikation Computer-world Schweiz und das führende IT-Marktforschungs- und -Bera-tungsunternehmen IDC haben aus diesem Grund einen neuen und in der Schweiz einmaligen Frühindi-kator für den Schweizer IT-Markt aus der Taufe gehoben. Dieser neu entwickelte Indikator stützt sich auf eine umfassende Befragung von Schweizer IT-Entscheidern über das Onlineportal der Compu-terworld (siehe Link unten). Abge-fragt wird dabei die Einschätzung der IT-Verantwortlichen zu deren zurückliegenden und anstehenden IT-Investitionen und die zugrunde liegenden Motive. Die Umfrage ist anonymisiert. Falls Sie am Wett-bewerb teilnehmen wollen, werden Ihre Daten separat erfasst und ab-solut vertraulich behandelt.

Die Ergebnisse werden analy-siert und anhand eines standar-disierten Modells zu einem Indi-kator zusammengefasst. Die Erhebung wird in einem Inter-vall von drei Monaten erfolgen. Der Indikator ermöglicht so eine topaktuelle Einschätzung der IT-Aktivitäten für die kommen-den Monate. Ergänzend zum exklusiven Indikator, erfolgen regelmässige Sonderbefragun-gen, beispielsweise zur Arbeits-marktsituation im IT-Umfeld.

Die Umfrage finden Sie auf www.computerworld.ch/it-index.

in sicherheit wird investiert

it-investment-ausgaben

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idc central euroPeIDC ist der weltweit führende Anbieter von Marktinformatio-nen, Beratungsdienstleistungen und Veranstaltungen auf dem Gebiet der Informationstechno-logie und der Telekommunika-tion. IDC analysiert und prog-nostiziert technologische und branchenbezogene Trends und Potenziale.www.idc.com oder www.idc.de

Joachim BennerResearch Analyst bei IDC Frankfurtwww.idc.com/german

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ANALYSEN & PROGNOSEN

Wie wichtig ist eine Übernahme? Wie ernst muss man eine neue Technologie nehmen? Warum fl oppt der Markt in einem bestimmten Segment? Computerworld analysiert Veränderungen und wagt Prognosen.

32 33Barkawi Management Consultants www.barkawi.comMANAGEMENT & KARRIERE Globale Produktion

Eine Frage des StandortsSteigende Ölpreise verteuern die Transportkosten, und in den traditionellen Niedriglohnländern steigen die Löhne: Wie lange zahlen sich global vernetzte Supply Chains im ICT-Bereich überhaupt noch aus?

KOSTEN VERSUS LIEFERZEITENBei der Bewertung der Rentabilität eines globa-len Supply Chain Designs spielt der Einfl uss der Transportkosten auf die Total Landed Costs ei-nes Produkts eine grosse Rolle. Um die Trans-portkosten zu ermitteln, berücksichtigt die Modellrechnung zwei Kostenfaktoren: Die Ent-wicklung des Ölpreises, der in direkter Korre-lation zu Benzin-, Diesel- und Kerosinpreisen steht. Und die Wahl des Transportmittels, die sich aus der Lieferzeitanforderung für das Pro-dukt ergibt (aber auch von der Wertdichte der Produkte abhängt). Eine schnelle globale Liefe-rung kann mittels Luftfracht innerhalb von 8 Tagen erfolgen. Für eine globale Belieferung mit Seefracht müssen ca. 35 Tage veranschlagt werden. Die regionale Versorgung von Produk-ten innerhalb eines Kontinents ist durch-schnittlich in 5 Tagen mit LKWs möglich.

Je nach Lieferzeitanforderung und Produk-tionsstandort kommen für jede Produktgruppe demnach nur bestimmte Transportmittel in-frage. Dieser Punkt ist wichtig, da die Kosten-strukturen der Transportmittel unterschiedlich sind. Der Anteil des Treibstoffs an den Gesamt-kosten bei Luftfracht beträgt rund 42 Prozent, bei Transport über Land per LKW etwa 33 Pro-zent, bei Seefracht aber nur 21 Prozent. Eine Verdoppelung des Ölpreises hat daher bei See-fracht nur eine Steigerung von 21 Prozent der gesamten Transportkosten zur Folge. Zu beden-ken ist auch, dass künftig die Kosten für Um-weltzertifi kate, etwa für CO2-Emissionen, enor-

men Einfl uss auf die Transportkosten haben können. Beispielsweise liegen die Treibhausgas-emissionen der Luftfracht derzeit um 1700 Pro-zent über denen der Seefracht.

Hinsichtlich der Lohnkosten an Niedriglohn- und Hochlohnstandorten wird vielfach argu-mentiert, dass der Prozess der Annäherung rund zwei Jahrzehnte benötigen wird. Der meist langfristige Charakter von Standortentschei-dungen macht jedoch einen längeren Betrach-tungszeitraum notwendig. Vergleicht man bei-spielhaft die Lohnentwicklung in Europa, so hat sich zwischen 1996 und 2008 das Lohnniveau osteuropäischer Niedriglohnstandorte wie Tschechien, Polen oder Slowakei von ca. 10 Pro-zent auf ca. 30 Prozent des deutschen Niveaus erhöht. Für den Betrachtungszeitraum werden auf dieser Basis weitere Lohnanpassungen von durchschnittlich 6 Prozent in Niedriglohnlän-dern und durchschnittlich 1 Prozent in Hoch-lohnländern pro Jahr angenommen.

STANDORTFRAGE HÄNGT VOM PRODUKT ABFür die vier defi nierten Produkt-Cluster unter-sucht die Modellrechnung nun unterschied-liche Supply-Chain-Strukturen in Abhängigkeit von Lohnkosten- und Ölpreisentwicklungen. Aus den Ergebnissen lassen sich für jedes Pro-dukt-Cluster Empfehlungen für oder gegen den Erhalt und den Neuaufbau von Produktionsstät-ten an unterschiedlichen Standorten ermitteln. Betrachtet wird dabei ein Zeitraum von 20 Jah-ren – also bis etwa 2030 – unter Berücksich-

VON FLORIAN HACKINGER

 Viele Technikprodukte sind in den letzten 20 Jahren für die westlichen Absatz-märkte drastisch günstiger geworden, weil durch die Verlagerung der Produktion

in Niedriglohnländer die Herstellungskosten schrumpften. Mobiltelefone sind dafür das beste Beispiel. «Transportkosten sind nicht relevant», lautete das gängige Credo. Der Ölpreisschock im Sommer 2008 und zuletzt die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko haben aber eine neue Diskussion über die Regionalisierung von Supply Chains ent-facht. Hintergrund ist die Sorge, dass ein steigen-der Ölpreis zu einer sprunghaften Verteuerung

tigung der in diesem Zeitraum möglichen Lohn- und Ölpreisentwicklung. Die folgende Analyse zeigt beispielhaft für Cluster 1 (hohe Lieferzeit-anforderung und niedrige Lohnintensität), in das etwa die Produktion von Mobiltelefonen fällt, die prozentualen Differenzen der Beschaf-fungsgesamtkosten (Lohnkosten- und Trans-portkostendifferenzen) von Niedriglohnländern in Osteuropa und Asien jeweils im Vergleich zum Hochlohnland Deutschland in ihrer erwar-teten Entwicklung und bilden gleichzeitig die erwartete Ölpreisentwicklung ab.

BEISPIEL MOBILTELEFONEFür Handys ist grundsätzlich das Einsparpoten-zial in Niedriglohnregionen durch den geringen Anteil der Lohnkosten an den Herstellungskosten beschränkt. Zusätzlich verlangt diese Kategorie einen schnellen Transport in die Märkte, was nur mittels Luftfracht möglich ist. Damit hat sich der ohnehin geringe Lohnkostenvorteil bereits erle-digt: Denn die vergleichsweise teure Luftfracht frisst diesen schon heute nahezu auf und führt bei steigendem Ölpreis schnell zu beachtlichen Kostennachteilen (siehe Abbildung 2).

Optional kann eine Belieferung aus einer Pro-duktion in den Niedriglohngebieten des Absatz-kontinents rentabel sein. Diese Strategie über-zeugt mittlerweile nicht nur europäische Unternehmen: Der chinesische PC-Hersteller Lenovo entschloss sich beispielsweise Ende 2007, ein Werk in Polen zu eröffnen. Trotz güns-tiger Produktionsbasis in China überwogen in der Gesamtbilanz, also gemessen an den Total Lan-ded Costs, die Vorteile für den polnischen Stand-ort. So können Kosten eingespart und die Liefer-zeiten zu den Kunden verkürzt werden. Weiterer Vorteil für Lenovo ist die Nähe zum Kunden, durch die der Konzern rascher auf sich verän-dernde Verbraucherbedürfnisse eingehen kann. Aus einem kundennahen europäischen Standort heraus kann beispielsweise eine Late-fi t-Strate-gie mit einer auftragsinduzierten Montage (Post-ponement) praktiziert werden, die aufgrund der bereits vor Ort verfügbaren Teile und Module die Herstellung kundenindividueller Produktvarian-ten innerhalb kurzer Vorlaufzeiten ermöglicht.

FAZIT: JETZT WEICHEN STELLENHandlungsbedarf besteht also für Produkte mit hohen Lieferzeitanforderungen und geringem Lohnkostenanteil, die heute am Niedriglohn-standort gefertigt und via Luftfracht global ver-teilt werden. Schon heute zahlt sich diese Kons-tellation kaum aus. Bei steigenden Ölpreisen führt dies schnell zu nennenswerten Kostennach-teilen. Hier sind mittelfristig dezentrale Niedrig-lohnstandorte in den Regionen der Absatzmärkte erste Wahl. Für ein global agierendes Unterneh-men bedeutet dies beispielsweise einen Produk-tionsstandort in Osteuropa zur Bedienung des europäischen Markts. Weitere Standorte jeweils in den Niedriglohnländern für die Märkte in Asien, Amerika und den mittleren Osten mit Afrika. Voraussetzung ist, dass das Marktvolumen eine eigene Produktionsstätte rechtfertigt.

Florian Hackinger ist Senior Consultant bei Barkawi Management Consultants. Seine Expertise beinhal-tet alle funktionalen Bereiche einer Supply Chain (Beschaffung, Produktion, Distribution, Service, Pla-nung). Einsatzschwerpunkt sind Projekte fü r Produk-tionsstrategien und -konzepte im Automotive-Be-reich sowie im Maschinen- und Anlagenbau GR

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der Transportkosten führen und somit den Vorteil geringerer Arbeitskosten in Niedriglohnländern aufwiegen könnte. Die Sorgen sind berechtigt.

ÖLPREIS UND LÖHNE IM ZWISCHENTIEFDer momentan noch moderate Ölpreis darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass bis 2013 mit ei-nem neuen Rekordhoch zu rechnen ist. Die Welt-energiebehörde hat Anfang März 2009 davor gewarnt, dass der Ölpreis bis 2011 die Marke von 200 US-Dollar pro Barrel überschreiten kann. Hin-tergrund sind fehlende Investitionen der Ölkon-zerne in neue Förderprojekte. Zusätzlich befeuert wird die Diskussion durch die signifi kante Stei-gerung der Arbeitskosten in klassischen Niedrig-lohnländern. In China sind die Löhne 2007 be-reits um satte 20 Prozent gestiegen. Ein noch höheres Tempo legt Indien vor: Laut GTAI-Län-derbericht 2008 müssen die grossen Arbeitgeber dort seit 2005 jedes Jahr 25 Prozent bei den Per-

sonalkosten draufl egen. Es stellt sich also die Frage, welche Auswirkungen steigende Trans-port- und Lohnkosten für das Supply-Chain-Design weltweiter Produktionsnetze haben.

Da bei unterschiedlichen Produkten jeweils andere Faktoren die sogenannten Total Landed Costs beeinfl ussen, muss die Antwort differen-ziert ausfallen. Entscheidende Kostenparameter sind die Wertdichte der Produkte, der Anteil der Arbeitskosten an den Herstellungskosten und der Transportkostenanteil. Hinzu kommen Qua-litätsaspekte sowie Lieferzeitanforderungen. Die Unternehmensberatung Barkawi Manage-ment Consultants hat dazu eine Modellrech-nung für vier unterschiedliche Produkt-Cluster entwickelt und eine globale Produktions-Matrix entworfen (siehe Abbildung 1). Die Cluster bil-den die wesentlichen Einfl ussfaktoren auf eine globale Fertigung ab: Lieferzeitanforderung und Lohnintensität des Produkts.

Wieder näher am MarktDie globale Produktion in Niedriglohnlän-dern rechnet sich vor allem für Produkte

aus dem ICT-Bereich mittelfristig nicht mehr. Denn: Je höher die Lie ferzeitanforderung und je nie d-riger die Lohnintensität eines

Produkts ist, umso weniger lohnen sich die Transportkosten. Die Produktions-Matrix in Abbildung 1 zeigt diesen Zusammenhang für vier exemplarische Produktgruppen auf. Die vier Cluster bilden die wesentlichen Ein-fl ussfaktoren auf eine globale Fertigung ab: Lieferzeitanforderung und Lohnintensität eines Produkts. Die Lieferzeitanforderung bildet den Zeitraum ab, innerhalb dessen ein Produkt nach Bestellung in den Markt geliefert werden muss. Diese Zahl beein-fl usst massgeblich die Wahl des Transport-mittels und steht damit in direktem Zu-sammenhang mit den Transportkosten. Die Lohnintensität bestimmt den Anteil der Lohnkosten an den Herstellungskosten.

Die komplette Studie mit der Bewertung aller Cluster und allen Empfehlungen fi nden Sie unter www.barkawi.com/de/publikationen/hintergrundpapiere.html

5 TAGE

8 TAGE

35 TAGE

Regional High Cost Country

Regional LowCost Country

Global LowCost Country

Abbildung 2: Total Landed CostsDie Kosten-entwicklung bei der Produktion von Mobiltele-fonen in Osteu-ropa bzw. China

Abbildung 1: Globale Produktions-MatrixDie Einfl uss-parameter auf die Herstel-lungs kosten va-riieren je nach Gerätekategorie

niedrig (mehr als 40 Tage)

hoch (weniger als 10 Tage)

niedrig5%

HOCH30% Cluster 4

High Labor Content & Low Leadtime Requirement

Beispiel:KFZ-Getriebe

Cluster 2Low Labor Content & Low Leadtime Requirement

Beispiel:Solarmodule

Cluster 3High Labor Content & High Leadtime Requirement

Beispiel:Hochmodische Textilien

Cluster 1Low Labor Content & High Leadtime Requirement

Beispiel:Mobiltelefone

LOH

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LIEFERZEIT-ANFORDERUNG

Produktion in Osteuropa – Transport kontinental via LKW Ölpreis/Barrel Produktion in China – Transport interkontinental via AIR

Beispiel Cluster 1: Einsparpotenzial durch ProduktionsstandortTotal Landed Cost pro Jahr im Vergleich zu einer Hochlohnproduktion

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MANAGEMENT & KARRIERE

Führen, planen, kommu-nizieren: IT-Verantwort-liche brauchen heute vor allem Managementskills. In unserer Management-rubrik geben anerkannte Experten aus Wissen-schaft und Praxis ihre Erfahrungen weiter.

6 Immer aktuell informiert www.computerworld.ch 7news & Trends

Für Werner Streitberger vom Fraunhofer-Institut gibt es «öko-nomisch keine Alternative zur Cloud». Dank der bedarfsgerech-ten Abrechnung müssten zusätz-liche Ressourcen nicht extra vor-gehalten werden. «Allerdings», gibt Streitberger zu bedenken, «müssen Unternehmen ihre Daten und Prozesse genau kennen, bevor sie die Cloud buchen. Die Inventur wird oft unterschätzt, wenn Cloud Computing in Betracht gezogen wird.» Bei der Bestandsaufnahme muss für alle Assets geprüft wer-den, ob sie das Unternehmen ver-lassen dürfen. Streitberger: «Der Kunde gleicht dafür Compliance- und Security-Vorschriften mit den Offerten des Cloud-Providers ab.»

Vor dem Verteufeln der Cloud wegen Sicherheitsrisiken warnt Mi-chael Binder von Symantec. Um den richtigen Weg zu finden, sei insbesondere Kommunikation not-

wendig. «Risikomanagement ist ein Business-Entscheid, bei dem Kos-ten und Nutzen zählen», sagt Bin-der. Jedoch verbauten sich Unter-nehmen auch Chancen, wenn sie keine Risiken eingehen. smk

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securiTy-podium 2010

inventur für cloud computing

Fraunhofer-experte streitber-ger sieht risiken in der cloud

computerworld: sie begrün-deten den Abgang von Adrian schlund im dezember mit den «jüngsten ereignissen im schweizer Telekommunika-tionsmarkt». Gleichzeitig de-mentieren sie Übernahmege-rüchte von sunrise durch Green. erklären sie uns das.Franz Grüter: Green verfolgt eine Wachstumsstrategie. Das Tele-kom-Business ist enorm skalier-bar, bei jedem Zusammenschluss besteht viel Synergiepotenzial. Wir beobachten den Markt ständig. Haben sie sunrise als Übernah-mekandidat geprüft?Nein, nicht konkret. Wir machten eine Grobanalyse und das wars.warum dann der Abgang von Adrian schlund? waren falsche erwartungen im spiel?Wir hatten uns Anfang 2009 neu aufgestellt. Das Setup war so: Ich war zuständig für das Wachstum durch Akquisitionen, Adrian Schlund war zuständig für das operative Geschäft. Wir merkten aber im Verlauf des letzten Jahres, dass der M&A-Markt in unserem Bereich am Boden lag und sich

nichts tat. Wir mussten daher un-ser Setup überprüfen. Wir kamen zur Einsicht, dass wir falsch auf-gestellt waren und haben das ge-meinsam korrigiert. waren sie enttäuscht, dass ihr spitzenkader schon nach weni-gen monaten wieder das Hand-tuch warf?Es war ein gemeinsamer Ent-scheid, kein «Massenexodus», wie das zum Teil von der Presse darge-stellt wurde.es hat aber so gewirkt von aussen…Das mag sein. Aber wir trafen diese Entscheidung gemeinsam, weil es das Beste für die Firma war. Wenn Green mit 80 Mitarbeitern keine Transaktionen tätigen kann, dann braucht es dazu keinen vollamt-lichen M&A-Manager.sie hätten ja auch selbst etwas kürzertreten können. Andere erfolgreiche unternehmer spie-len Golf statt sich nochmals zu-rück an die Front zu begeben.Es war für mich klar, dass ich den Job wieder selber übernehmen würde in diesem Fall. Das ist ähn-lich wie bei Peter Sauber: Der hat

Green-mAnAGemenT

«es war für mich klar, dassich zurückkommen musste»

Franz Grüter erklärt die management-Abgänge bei Green

das Steuer auch wieder selbst in die Hand genommen. Kunden und Mitarbeiter haben mich mit offe-nen Armen empfangen.da hört man anderes: es ist von einer eigentlichen Kündigungs-welle die rede.Das ist Quatsch. Bei Green arbei-ten noch immer an die 80 Leute und wir suchen im Moment sogar noch Personal.sie haben aber die drei support-abteilungen zusammengelegt. das ging ganz ohne Kündigun-gen ab?Ich habe die Supportabteilungen zusammengelegt, um die Kunden-

BILD

: UBS

tingaktivitäten locker zu machen. «Wir werden mächtig in die Pro-duktentwicklung investieren», meint Todd Bradley, Leiter von HPs PC-Geschäft.

«Wir sehen Möglichkeiten jen-seits des Smartphones», verkün-

det Bradley und nennt etwa Tab-let-Computer. Somit will HP mit WebOS-bestückten Tablet-PCs vor allem das iPad von Apple konkur-renzieren. Keine Freude dürfte Microsoft an einem solchen Schritt haben. Denn auf den ersten HP-Flundern wird kein Windows 7 ins-talliert. jst

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ÜbernAHmen

Hp will mit palm dem ipad gefährlich werden

Auch der ipod-Vater Jon rubin-stein konnte als ceo den palm-niedergang nicht aufhalten

Seit Kurzem machen Gerüchte in der Schweizer Software-Szene die Runde, wonach die Grossbank UBS ihre Strategie mit den exter-nen Software-Entwicklern über-arbeitet. Gut informierten Quellen zufolge soll die Zahl der externen Entwicklungspartner von heute rund 200 auf einige wenige redu-ziert werden.

Die Absicht hinter dem Strate-giewechsel: Mit der Konsolidierung sollen die Abhängigkeiten von vie-len einzelnen Lieferanten reduziert und so die Risiken für Software-Projekte minimiert werden. Die Entwicklung betrifft nicht einzelne Geschäftsbereiche, sondern die Dienstleister in der Software-Ent-wicklung im Allgemeinen.

Hintergrund: Die UBS hat histo-risch eine sehr föderative Fach-führung innerhalb der IT gelebt. Insbesondere im Bereich der Soft-ware-Entwicklung konnte bisher jeder Projektleiter selbst entschei-den, mit wem er arbeiten wollte. Diese Freiheit sollen die Projekt-verantwortlichen nun vor allem für den Erfolg der schlüsselfertigen Aufträge opfern. Arbeitet nämlich die Bank mit weniger Anbietern zusammen, so ist die Realisierung

besser gewährleistet als wenn viele Kleinfirmen an einem Projekt mitarbeiten. Ausfälle können in-nerhalb grösserer Firmen besser gehandhabt werden. Nachteil der zentralen Steuerung: schwindende Innovationskraft.

Auf Anfrage gibt sich UBS-Spre-cher Andreas Kern zum Vorhaben bedeckt: «Zu konkreten Plänen nehmen wir keine Stellung», heisst es vom Zürcher Paradeplatz. Kern dementiert die Pläne aber auch nicht, sagt er doch: «Wie in ande-ren Bereichen sind wir auch in der IT daran, unser Dienstleister-Port-folio zu optimieren – im Bestreben,

Mehrspurigkeiten zu vermeiden und Kosten zu senken.»

Mit dem Projekt folgt die UBS dem Beispiel der Credit Suisse zu-mindest teilweise: Die CS hat be-reits vor Jahren denselben Prozess vollzogen und sich dabei auf Wipro und Cognizant in Indien konzent-riert. Bei der UBS setzt man dem Vernehmen nach hingegen aus-schliesslich auf Schweizer Partner. So seien unter anderem die Zür-cher Unternehmen Adnovum und Netcetera auf der Shortlist. mh

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externe entwickler werden bei ubs dezimiert

soFTwAre-szene

ubs: Kahlschlag bei externen entwicklern itnewsmeHr pc-cHipsDer PC-Prozessorenmarkt scheint die Krise hinter sich zu lassen. Nach Zahlen von IDC konnte der weltweite Umsatz mit den Chips im ersten Quartal 2010 im Vergleich zum Vorjahr um gut 40 Prozent gesteigert werden. Intel konnte seinen Marktanteil halten und leicht er-höhen. Der Chipriese kommt auf 81 Prozent. Erzrivale AMD muss einen geringen Rückgang ver-zeichnen und hält nun 18,8 Pro-zent des Kuchens. Auch für das gesamte Jahr ist IDC positiv gestimmt. Laut den Marktfor-schern wird der PC-Prozessoren-markt 2010 um 15,1 Prozent zulegen.

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LÜcKe in sHArepoinTEine Schwachstelle in Microsoft SharePoint Server 2007 und SharePoint Services 3.0 könnte zum Ausspionieren von Unter-nehmensdaten missbraucht werden. Entdeckt hat die Schwachstelle die Genfer Secu-rity-Firma High-Tech Bridge. Nach eigenen Angaben wurde das Loch am 12. April an Micro-soft gemeldet. In der vergange-nen Woche ist der Schweizer Security-Experte damit an die Öffentlichkeit gegangen und hat auch gleich noch einen Demo-Exploit veröffentlicht. Microsoft hat daraufhin eine Sicherheits-mitteilung veröffentlicht.

webcode: 51147

supermAssiVe securiTyDer Firewallspezialist Sonicwall setzt einen Meilenstein in der 19-jährigen Geschichte des Un-ternehmens und lanciert unter dem Projektnamen «SuperMas-sive» die Sicherheitsplattform der nächsten Generation, die Ge-schwindigkeiten von bis zu 40 Gigabit pro Sekunde erzielt. Ge-boten wird laut Hersteller Intru-sion Prevention, umfassender Schutz vor Malware und die Überwachung der Daten auf An-wendungsebene, ohne die Netz-werkleistung zu mindern. Erste Produkte aus dem Projekt sollen Ende Jahr verfügbar sein.

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AppLe KAuFT inTrinsiTyApple hat die texanische Firma Intrinsity übernommen, die auf ARM-Chips spezialisiert ist. Da-mit lüftet sich eines der vielen iPad-Geheimnisse. Der im iPad verwendete A4-Prozessor dürfte direkt von Intrinsity stammen.

webcode: 51124

Mit NetApp und Cisco führen gleich zwei IT-Firmen die Liste der beliebtesten Schweizer Arbeit-geber an. Offensichtlich herrscht also bei den Firmen aus der High-tech-Branche ein angenehmes Berufsklima.

Ermittelt hat die beliebtesten Arbeitgeber das «Great Place to Work Institute». Dabei landete die Schweizer Niederlassung von Net-App auf Rang eins, gefolgt von Cisco auf dem zweiten Platz. Mit Microsoft (Rang 5) und Philips (Platz 10) finden sich insgesamt vier Hightech-Firmen unter den Top Ten.

Das Great Place to Work Insti-tute bewertet für seine Einschät-zung das Vertrauensverhältnis zwischen Managern und Ange-stellten, den Grad des Stolzes auf den eigenen Job und die eigene Firma sowie das Verhältnis zwi-schen den Arbeitskollegen.

Bei NetApp wird etwa die Arbeit des CEOs besonders herausgestri-chen. Er lasse die Mitarbeiter seine Wertschätzung für den geleisteten Job wissen. Zudem wird der gute Team-Geist beim Netzwerkspei-cherspezialisten hervorgehoben.

Bei Cisco scheint auch das selbstbestimmte sowie orts- und zeitungebundene Arbeiten zu ge-fallen. «Wir nutzen die moderns-ten Techniken, um virtuell arbeiten zu können und sind absolut frei in der Wahl, wie und wo wir unsere Arbeit ausführen», zitiert die Stu-die einen Mitarbeiter der Schwei-zer Cisco-Niederlassung. Ein aus den USA zugewanderter Mitarbei-ter von Microsoft lobt dagegen die familiäre Atmosphäre, die am Schweizer Sitz in Wallisellen herr-sche. Er sei von seinen Kollegen sofort zu gemeinsamen Freizeit-aktivitäten eingeladen wor den. jst

www.greatplacetowork.ch

sTudien

beliebte iT-Arbeitgeber

zufriedenheit zu erhöhen, nicht, um Geld zu sparen. Das reorgani-sierte ich als Erstes. Das passte nicht allen und es kam zu Kündi-gungen. Ausserdem hat natürlich der Abgang des Managements noch einige Kündigungen nach sich gezogen. Das ist völlig nor-mal. rv/hh

Das vollständige Interview auf computerworld.ch webcode: 51170: In welchem Fall würde Franz Grüter Sunrise doch noch übernehmen? Warum baut Green ausgerechnet jetzt ein 100-Millio-nen-Rechenzentrum?

Für 1,2 Milliarden Dollar schnappt sich Hewlett-Packard (HP) den Smartphone-Hersteller Palm. Ein gewagter Schritt, denn der PDA-Pionier hatte in letzter Zeit gegenüber Konkurrenten wie Apple mit dem iPhone und Google mit den Android-Han-dys einen schweren Stand. Dabei hatte die Firma im letzten Jahr mit dem komplett neuen Betriebssystem WebOS Hoffnung geschöpft. Doch Palm blieb auf den eigenen Gerä-ten sitzen, und der Umsatz fiel ge-ringer aus als erwartet.

Der Kauf durch HP bedeutet, dass mehr Geld für die Weiterent-wicklung der Palm-Techniken da ist. Zumindest hat der Computer-riese angekündigt, Palms Ausga-ben für Forschung und Entwick-lung von jährlich 190 Millionen zu erhöhen und mehr Geld für Marke-

HP will das iPad von Apple konkurrenzieren

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