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Informations- und Anzeigenblatt für die Hansestadt Wismar und Umgebung 3/12 • 08.03.2012
Die nächste Ausgabe erscheint am22. März 2012
Wismar-Zeitung
Die WISMAR-ZEITUNG können Sie auch online im Internet lesen unter www.wismar-zeitung.de
Wismar-ZeitungWismar-Zeitung
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Wismar ist seit 10 Jahren UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt
„Jede Schädigung von Kultur-gut, gleichgültig welchem Volke es gehört, bedeutet eine Schädi-gung des kulturellen Erbes der ganzen Menschheit, weil jedes Volk seinen Beitrag zur Kultur der Welt leistet“, heißt es auf der Internetseite „weltkulturerbe.com“.
Zum Schutz von Kulturgut wurde bereits 1954 in der „Haa-ger Konvention“ der Begriff „kulturelles Erbe“ kodifiziert. Die sogenannte „Welterbekon-vention“ zum Schutz des Kul-tur- und Naturerbes der Welt“ wurde von der UNESCO am 16. November 1972 auf der 17. Ge-neralkonferenz der UNESCO in Paris verabschiedet und trat am 17. Dezember 1975 in Kraft. Seit-dem verleiht die UNESCO den Titel Weltkulturerbe und Welt-naturerbe an Stätten, die sich aufgrund ihrer Einzigartigkeit und ihrer Authentizität dafür qualifizieren. Leitidee der „Welt-erbekonvention“ ist die „Erwä-gung, dass Teile des Kultur- und Naturerbes von außergewöhnli-cher Bedeutung sind und daher als Bestandteil des Welterbes der ganzen Menschheit erhalten wer-den müssen.
Aber wie wird entschieden, was in die Welterbeliste aufge-nommen wird? Einmal im Jahr trifft sich das World Heritage Committee, um über die Auf-nahmeanträge der Staaten für die Welterbeliste zu entscheiden.
Dieses Komitee kann Vorschläge zur Aufnahme von Stätten an-nehmen, ablehnen oder vertagen und weitere Informationen vom beantragenden Staat fordern.
Gegenwärtig umfasst die Welterbeliste 936 Stätten in 153 Ländern, in Deutschland sind es insgesamt 36 Stätten, eine da-von ist das gemeinsame Welterbe der Altstadt Wismars zusammen mit der Altstadt Stralsund, das am 27. Juni 2002 auf der 26. Sit-zung des UNESCO-Welterbeko-mitees in Budapest in die Welt-erbeliste aufgenommen wurde.
Wismars Altstadt ist also seit nunmehr zehn Jahren Weltkul-turerbe!
Dieser Status hat Wismar in der vergangenen Dekade eine Vielzahl an zusätzlichen Gäs-ten aus aller Welt gebracht, die dafür Sorge tragen, dass Wis-mars Altstadt gerade in den Sommermonaten sehr belebt ist
und Einzelhandel, Gastronomie und Hotellerie gute Bilanzen schreiben. Und da die Stadtfüh-rer besonders zum zehnjährigen Geburtstag des Welterbes fit sein wollen, wurden die Wismarer Stadtführer in Stralsund und die Stralsunder Stadtführer in Wis-mar geschult.
Für beide Städte ist die Öffent-lichkeitsarbeit groß geschrieben. So gibt es vierteljährlich einen „Welterbebrief“ und zweimal jährlich das „WELT-KULTUR-ERBE“-Magazin, die über Ak-tivitäten in puncto Welterbe in Wismar und Stralsund berichten. Beide Publikationen sind in der Tourist-Information Am Markt 11 erhältlich.
Anlässlich des zehnjährigen Welteerbejubiläums hat die Han-sestadt Wismar ein Programm für Bürger und Besucher entwi-ckelt, das auf den Seiten 8 und 9 veröffentlicht ist. I. R.
Foto: Ulrich Jahr
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Seite 2 | Wismar-Zeitung 03/12 |8. März 2012
Für Wiederaufbau der Alten Schule
Vor nahezu zehn Jahren fand man bei Grabungsarbeiten Reste der Alten Schule im Gotischen Viertel. 2008 war der erhalte-ne Keller freigelegt und erste Sanierungsarbeiten zum Erhalt der vorhandenen Bausubstanz begannen. Die Bürgerschaft be-kannte sich zum Wiederaufbau der Alten Schule. Seither wird um die Gestaltung des Gotischen Viertels und um den Wiederauf-bau der Alten Schule gerungen. In der nationalen und internatio-nalen Fachwelt gibt es zu Rekons-truktionen verschwundener Bau-denkmäler unterschiedliche Auf-fassungen. Doch sind es Einzel- entscheidungen von Fachleuten und der ansässigen Bürger, die ei-nen Wiederaufbau ermöglichen, wie zahlreiche Beispiele aus dem In- und Ausland zeigen. Dort, wo es gelungene Nachbauten gibt, erweist sich diese Variante im Nachhinein nahezu immer als richtig. Wismars Ehrenbürger Prof. Dr. Kiesow nannte dazu vier Kriterien, die es bei einem Wiederaufbau zu erfüllen gilt:– Die städtebauliche Situation
muss seit dem Zeitpunkt der Zerstörung unverändert ge-blieben sein.
– Die Dokumentation des unter-gegangenen Bauwerks muss für alle Teile so vollständig sein, dass eine Nachbildung mit weitgehender Genauigkeit in Form und Maßen möglich ist.
– Es müssen die Baustoffe und Handwerkstechniken wie beim Original angewandt werden.
– Durch die Herstellung der Nachbildung darf keine Origi-nalsubstanz zerstört werden.Alle vier Kriterien sind bei
der Alten Schule erfüllt. Um aufzuzeigen, wo und wann Nachbildungen berühmter Bau-werke entstanden, wird es in der WISMAR-ZEITUNG künf-tig die Rubrik „Wussten Sie schon?“geben, die darüber in kurzer Form Auskunft geben soll:
Wussten Sie schon ?………, dass der berühmte nahe- zu tausendjährige Campanile auf dem Markusplatz in Venedig eine originalgetreue Nachbildung und heute erst 100 Jahre alt ist?
Im Juli 1902 fiel er während Restaurierungsarbeiten in sich zusammen und nur ein großer Steinhaufen blieb übrig. Sofort wollte man ihn wieder aufbauen, doch Architekten und Denkmal-pfleger erörterten einen Neubau.
Diesem haben sich die Ve-nezianer vehement widersetzt und schon ein Jahr später be-gann man mit dem Wiederauf-bau, der 1912 abgeschlossen wurde. Längst ist der Glocken-turm für Einwohner wie Tou-risten ein Denkmal geworden. Detlef Schmidt
Von Promis und BüchernFast jeden Monat verpflichtet die Buchhandlung WEILAND promi-nente Autoren und Schauspieler, aber auch regionale Schriftsteller. WISMAR-ZEITUNG sprach mit Filialleiter Volker Stein über das, was hinter den Kulissen abläuft.
WiSmar-Zeitung: Nach welchen Kriterien wählen Sie Ihre Gäste aus?
Volker Stein: Auf keinen Fall nach persönlichem Geschmack. Für uns gibt es ein wesentliches Kriterium; die Autoren dürfen nicht einfach nur vorlesen, son-dern müssen unseren Besuchern über das Buch hinaus Wissens-wertes, Lebensweisheit oder beste Unterhaltung bieten. Im Idealfall alles zusammen.
WiSmar-Zeitung: Mit Iris Berben, Roger Willemsen, Peer Steinbrück, Joachim Gauck oder Gerhard Schröder hatten Sie schon die ganz Großen der Show-branche oder Politik zu Gast. Wie kommen Sie an diese Leute heran?
Volker Stein: Mit viel Überre-dungskunst, Geduld und letzt-endlich einem gewissen finan-ziellen Budget, denn außer Ger-hard Schröder kam bisher keiner umsonst.
WiSmar-Zeitung: Wie geben sich denn die Promis im privaten Umgang am Rande der Veranstaltungen?
Volker Stein: Eine Faustregel gilt immer: Je bekannter jemand
ist, umso netter. Iris Berben oder Roger Willemsen waren zum Beispiel total liebenswürdig und herzlich. Peer Steinbrück reiste im Regionalexpress an und als er in meinem Auto eine CD mit Mark Knopfler entdeckte, hatten wir ein tolles Gesprächsthema, denn Knopfler ist unser beider Lieblingsgitarrist.
WiSmar-Zeitung: Erzäh-len Sie uns einmal das lustigste Erlebnis mit einem Ihrer Promis?
Volker Stein: Also ein fast makaber-lustiges Erlebnis hat-ten wir mit dem Sänger Gunter Gabriel. Seine neue Autobio-grafie war zum Tag der Lesung nicht fertig, weil er bis dahin nur das Vorwort geschrieben hatte. Dann wurde uns Gabriel mit einem Gitarristen angekündigt, der gleichzeitig sein Fahrer war, weil Gabriel selber wohl nicht mehr fahren darf. Jedenfalls
kam er mit einer ziemlich abge-rissenen und einbeinigen Gestalt ins Zeughaus, die ihn mit einem steinalten Automatik-Benz (er konnte ja nicht kuppeln) nach Wismar fuhr. Ursache war, dass sich Gabriel just an jenem Tag mit seinem Gitarristen verkracht hatte. Gitarre konnte sein ein-beiniger Hausboot-Bekannter natürlich auch nicht spielen…
WiSmar-Zeitung: Muss-ten Sie auch schon Gästen ab-sagen, die gern nach Wismar ge-kommen wären?
Volker Stein: Oh ja, die Lis-te ist lang. Z. B: mussten wir Ulrich Tukor und Hannes Jaenicke absagen und jetzt gera-de im April dem Comedian Mar-kus Maria Profitlich. Das hängt in der Regel mit Terminschwie-rigkeiten zusammen.
WiSmar-Zeitung: Was dürfen Ihre Gäste denn von der Gaby-Hauptmann-Lesung am 22. Mai im Zeughaus erwarten?
Volker Stein: Nun, Gaby Hauptmann wurde ja mit ihrem Bestseller „Suche impotenten Mann fürs Leben“ bekannt und daran schließt sich auch ihr neu-es Buch „Der Liebesnöter“ an. Das ist einfach lockere, humor-volle Unterhaltung und Gaby Hauptmann ist live ein alter Showhase und weiß, was Frauen mögen. Beste Unterhaltung ist also garantiert!
Willi Schmillinski hat sein lite-rarisches Talent entdeckt und will sich nun alles von der Seele schreiben, von unsinnigen An-glizismen, aufgeschnappt, halb verstanden, beliebt und nachge-nutzt. Also hat er gereimt:
ShoppingWer kann meine Elli stoppen?Meine Elli, die will shoppen.
Frisch gestylt, mit rotem Hear –Klamotten sind heut ihr Begehr.
Boddysharper, Pantys, Tops,einen Tanga für den Mops,
Blazer, Jeans und leichte Treggins,Shorts und Slips, bequeme
Leggins.Sale! Sale! Geiz ist geil. –Ellis ganzes Seelenheil.
Hinterher: Coffee To Go.Das ist für ’n Arsch, Pardon,
for Po!Nun ist er kein Dogmatiker, liebt die Lebendigkeit der Sprache, hat nichts gegen Wörter wie Compu-ter oder Stress, geißelt aber Aus-wüchse und Verarmung. Er weiß um ihre Macht als Mittel der Politik, wie man durch sie Ein-fluss ausüben, Denken in Bahnen lenken kann. Mit ihr kann man einschüchtern, demütigen, mob-ben oder beschönigen. Beliebt ist auch, durch Sprache Assoziati-
Volksmund
onen zu wecken. Wer denkt an Arges bei einem Recyclingpark? Auch scheint ein Rückbau sinn-voll, der Abriss brutal, und denkt man bei Renaturisierung schon an verlorenes Ackerland, an Brachflächen? Ihr seht Schmillin-ski ist nicht blöde. Der weiß, was gespielt wird. Der kennt noch heute den von Kohl wohlformu-lierten Satz: „Entscheidend ist, was hinten rauskommt.“ Aber auch die vielen kabarettistischen Auftritte Edmund Stoibers hat er registriert: Die übersprudeln-den Äußerungen zum neuen Flugplatz Münchens, die wirre
Story vom Bären im weiß-blauen Freistaat oder den weisen Satz: „Wir müssen den Kindern mehr Deutsch lernen.“ Ja, der Stoiber. Man weiß nie so recht: Ist er es selber oder vielleicht doch schon Piet Klocke? Ihr benutzt inzwi-schen das hübsche Wort stoibern, wenn jemand Schwachsinn stot-tert. Respekt! Solche Wortschöp-fungen zeugen von Humor und Kreativität. Leider gibt es viel zu viele, die hartzen. Ande-re riestern, um ihre zukünftig spärlich ausfallende Rente auf-zubessern. Um gut durchs Le-ben zu kommen, wulfen einige Zeitgenossen. Und nun hörte ich davon, dass Rösler die Kanzlerin gegauckt hat. Mein lieber Mann! Ich denke, das wird sie ihrem Duzfreund Philipp noch mal an-merkeln. Oder? Aber der kann einstecken, der hält durch, der köhlert nicht gleich. Nun weiß ich, ihr habt noch mehr solcher volksmundlicher Schöpfungen, aber die sind nur als Substantive zu gebrauchen. Und das klingt nicht. Den Kohl machen – für etwas aussitzen – oder den Gu-tenberg machen – für einen Titel ergaunern. Ich mache jetzt je-denfalls die Mücke! Tschilp !
Euer Wismarer Stadtspatz
8. März 2012 | 03/12 Wismar-Zeitung | Seite 3ANZEIGEN
Der raffinierteRache-Krimi aus Wismar
Wismar 1990: Ein Unschuldiger wird wegen Mordes angeklagt. Urteil: Lebenslänglich!
Wismar – 15 Jahre später: Ein Racheplan wird umge-setzt, aber dann geschieht etwas Unerwartetes ...
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auch im Namen meiner Mitarbeiter, für das bisher entgegengebrachte Vertrauen in unsere Arbeit.
10 Jahre MalerbetriebJürgen Schekahn
Nach der Insolvenz der damali-gen Maler GmbH ergriff Jürgen Schekahn 2002 als Einzelkämp-fer die Initiative und wagte den Schritt in die Selbstständigkeit. Heute begeht der Malermeister im besten Alter bereits sein zehn-jähriges Firmenjubiläum und ist Arbeitgeber für vier Mitarbei-ter und einen Auszubildenden. Auch sein Sohn hat bei ihm die Ausbildung zum Maler erfolg-reich absolviert und stärkt dem 52-Jährigen den Rücken. Zum Leistungsspektrum des Maler- unternehmens Schekahn ge-
hören neben Maler- und Tape-zierarbeiten ebenfalls Bodenbe-lagsarbeiten jeder Art sowie die Installation von Wärmeverbund-systemen – und das von der Be-ratung bis zur Ausführung. Seine Hauptkunden sind dabei private Haushalte, aber auch gewerbliche Auftraggeber erhalten fachge-rechte Leistungen zu günstigen Preisen. „Und das soll auch in der kommenden Dekade so blei-ben“, so Jürgen Schekahn, der in der Poeler Straße 28b oder per Telefon 03841 257778 und 0170 2909596 zu erreichen ist. I. R.
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9-Jähriger gewinnt Malwettbewerb bei Weiland
Manga-Zeichnung von Mara Gatzke
Der 1. Platz ging an Anh Khoa.
Die Buchhandlung Weiland rief zusammen mit der WISMAR-ZEITUNG Anfang Januar zum Manga-Zeichenwettbewerb auf. „Die Resonanz war gewaltig und hat uns selbst überrascht“, gesteht Weiland-Azubine Jenny Franz, die das Projekt betreute. „Viele Zeichnungen sehen richtig professionell aus und eine her-kömmliche Preisvergabe nach Platz 1 bis 3 wäre angesichts der Mühe, die sich alle Teilneh-mer gegeben haben, aus unserer Sicht ungerecht“, meint sie. So haben sich die Mitarbeiter der Buchhandlung entschlossen, dass es zwar einen 1. Platz gibt, aber viele zweite gleichwertige Preise.
Der 9-jährige Anh Khoa aber kann sich über den 1. Preis freu-
en. „Wir haben hier die Qualität auch in Relation zum Alter ge-setzt“, meint Jenny Franz, die den kleinen Jungen auch schon seit langem zu den Stammkun-den in der umfangreichen Kin-der- und Jugendbuchabteilung der Buchhandlung Weiland zählt.
Über weitere Überraschungen und Büchergutscheine können sich freuen und bei Weiland ab-holen: Michelle Schmidt, Claris-sa Bohn, Michelle Bartko, Sophie Peters, Nina Söllner, Lisa Ban-delin, Carolin Zander, Moritz Lohe, Lea-Vivien Dambach, Lie-ven Sedlak, Lara Moldenhauer, Mara Gatzke, Elisa Klüßendorf, Johanna Weßling, Nadine Wich-mann sowie Jenny Schlegel.
Allen Teilnehmern des Manga- Malwettbewerbes gilt ein großes Dankeschön von der Buchhand-lung WEILAND und der WIS-MAR-ZEITUNG!
Mit „Bücherwelten“ neu durchstarten
Die Sargmacherstraße ist Aus-druck für wirtschaftliche An-siedlungen. Gab es vor zwanzig Jahren kein Ladengeschäft in dieser Straße, so sind es jetzt sechs Geschäfte mit unterschied-lichem Sortiment. Seit dem 1. März ist mit den „Bücherwel-ten“ ein neues hinzugekommen. Silke Kindler, in Wismars „Bü-cherkreisen“ durchaus keine Un-bekannte, ist hier, wo vorher ein kleines Spielzeuggeschäft war, mit einer kleinen, gut sortierten Buchhandlung neu durchgestar-tet. Die gelernte Buchhändlerin ist seit über 25 Jahren immer noch begeistert in ihrem Fach und meint: „Was ich lese, das kann ich auch anbieten“. Dabei gehören zu ihrer Lieblingslektüre anspruchsvolle Krimis, aber auch Siegfried Lenz und der amerika-nische Klassiker John Updike, um nur einiges zu nennen. Die Spanne ist also weit und die muss ein Buchhändler auch bieten, wenn er seine Kunden beraten will, so die „Neuunternehmerin“, die sehr wohl weiß, dass sie ne-ben den in Wismar bestehenden etablierten Buchhandlungen nur mit Fachlichkeit, Service und einem wohldurchdachten Sor-timent bestehen kann. Angebo-ten werden in dem gut sechzig Quadratmeter großen Ladenge-schäft, Bücher für Kinder ab dem 3. Lebensjahr, Taschenbücher in reichhaltiger Auswahl und regi-onale Literatur, vom Stadtführer bis zur Umlandkarte, wegen der zahlreichen Touristen, die durch die belebte Sargmacherstraße
in das Gotische Viertel gehen. Natürlich ist auch jede andere Literatur zu bekommen. Durch Einbindung in einen bundesweit agierenden Ring ist Silke Kindler auch in der Lage, nahezu jeden Kundenwunsch in kürzester Zeit zu realisieren. An Ideen man-gelt es der jungen Unternehme-rin nicht und so plant sie schon mal Lesungen mit einheimischen AutorInnen und sie möchte auch gerne literarische Veranstaltun-gen mit ihrem Fachwissen und dem Sortiment begleiten. Silke Kindler, seit Jahren angestellt in einer Buchhandlung, freut sich auf den Neuanfang in einem eigenen Geschäft und hier be-sonders auf ihre Stammkunden, mit denen sie sich seit Jahren verbunden fühlt. An mangelnder Kundschaft, die durch die mitt-lerweile belebte Sargmacherstra-ße schlendern, wird es sicherlich nicht fehlen, und wenn sie dann in „Kindlers Bücherwelt“ eintau-chen, ist dann immer noch die freundliche Buchhändlerin zur Seite. Detlef Schmidt
8. März 2012 | 03/12 Wismar-Zeitung | Seite 5ANZEIGEN
eröffnung 17. märz 2012
10.00 uhr anlandung (alter Hafen)10.15 uhr Heringskarren Umzug der Köche vom Alten Hafen zum Markt11.00 uhr eröffnung (marktplatz) großes Heringsbraten Auf dem Marktplatz werden Heringe gebraten und
verkauft. ab 11.30 uhr In allen teilnehmenden Restaurants werden 16
Tage lang die nebenstehenden Heringsgerichte an-geboten. Zusätzlich gibt es in vielen Restaurants Spezialitäten rund um den Hering.
15.00 uhr Störtebeker zeigt gästen sein Wismar Öffentliche Stadtführung,
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Seite 6 | Wismar-Zeitung 03/12 |8. März 2012
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Willkommen im Hornstorfer Hofladen
Seit fast zwei Jahren gibt es in Hornstorf, Schwedenschanze 12, nun schon den kleinen „Hofla-den“ von Kirsten Dräger. In ihm werden nicht nur frisches Obst und Gemüse der Saison, Schin-ken, Wurst, Fleischspezialitäten vom Rind, Wild und Geflügel, sondern ebenfalls frische Eier, Honig, Fruchtaufstriche, selbst
hergestellte Liköre und Weine sowie jede Menge Sanddorn-prdukte angeboten.
Weiterhin gehören zum Wa-rensortiment der jungen Diplom-Landwirtin Seifen und Bade-zusätze mit pflanzlichen Ölen, Kaminholz sowie Handarbeiten und Dekorationen. Gerne be-reitet Kirsten Dräger Präsent-körbe und Geschenkgutscheine für ihre Kunden vor und be-wirtet diese währenddessen bei Kaffee und selbst gebackenem Kuchen. Geöffnet ist der Horn-storfer „Hofladen“ Montag bis Freitag von 15.00 bis 18.00 Uhr und samstags von 10.00 bis 14.00 Uhr und ist zu erreichen per Te-lefon 03841 201654 und 0162 2388015 oder per E-Mail: kirs-tenkohlhoffgmx.de. I. R.
Ausstellung 20 Jahre MEZ
273 Fotos in 61 großformatigen Rahmen sind derzeit anlässlich des 20-jährigen Geburtstages des MEZ in Gägelow in einer Geburtstagsausstellung zu se-hen. 199 Fotos stammen davon aus der Kamera von Uwe Kahl, alle anderen aus dem Archiv des MEZ. Allesamt lassen noch bis zum 14. April dieses Jahres Re-vue passieren, was in den letzten beiden Dekaden im Gägelower Einkaufszentrum so alles statt-gefunden hat.
Eröffnet wurde diese Ausstel-lung Anfang dieses Monats im neu gestalteten Centertreff, der ab sofort ebenfalls Vereinen, Un-ternehmen und Privatpersonen für Veranstaltungen zur Verfü-gung steht. Center-Managerin Karina Stenker möchte mit die-sem Angebot dem MEZ noch mehr Leben einhauchen und steht für Informationen diesbe-züglich gerne per Telefon 03841 643448 und 0170 5273980 oder per E-Mail: [email protected] zur Verfügung.
Einen weiteren Leckerbissen gibt es dort bereits am Don-nerstag, dem 8. März. An die-sem Tag wird anlässlich des In-ternationalen Frauentages zum „Weiberabend“ eingeladen. Eine
bis zum 14. April 2012
Saxofonistin und eine „Sexual-beraterin“ werden für Spaß und Unterhaltung sorgen. Beginn ist um 19.30 Uhr, Einlass ab 19.00 Uhr und der Eintritt beträgt inklusive einem Glas Sekt und Knabbereien 10 Euro. I. R.
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Gelungenes „Blänke“-FestivalZu einer musikalischen Reise um die Welt anlässlich seines 15-jäh-rigen Bestehens lud kürzlich der Wismarer Shantychor „Blänke“ seine Zuhörer im vollbesetzten Theater. Toll moderiert von Lisa und Willi Kuß mit Marinus Fisla-ge von der Niederdeutschen Büh-ne, boten die Shantyman’s“ unter der professionellen Leitung von Peter Herchenbach ein unterhalt-sames und abwechslungsreiches Programm. Dies wurde noch be-reichert durch die Mitwirkung des Chores der Hansestadt Wis-mar, der durch Wechselgesang, den „rauhen Klang“ der Shantys
wohltuend aufhellte. Mit Sascha Herchenbach und Band und sei-ner Tänzerin Anne-Katrin Kie-sel gab es ein Kontrastbeitrag an diesem Abend, der sich jedoch in das Gesamtprogramm sehr gut einfügte. Gemeinsam mit Mu-sikern des Blasorchesters Dorf Mecklenburg und der Musik-schule Wismar zeigte der neue künstlerische Leiter Peter Her-chenbach den neuen „Blänke“-Kurs. Danken möchte „Blänke“-Chef Peter Frank nicht nur allen Mitwirkenden, sondern vor al-lem dem gesamten Theaterteam.
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Seite 8 | Wismar-Zeitung 03/12 |8. März 2012ANZEIGEN
10-jähriges Jubiläum Welterbe „Historische Altstädte Stralsund und Wismar“
I M M O B I L I E NV E R K A U F · V E R M I E T U N GP R O J E K T E N T W I C K L U N GHVB H A NSE AT IS CHE V E R M I T T LU NG S - u nd
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Herbert Wenzel ist einer der Spezialisten für welterbegerechte Sanierungen
Herbert Wenzel, Geschäftsfüh-rer der Hanseatischen Vermitt-lungs- und Beratungsgesellschaft mbH, ist zweifelsohne einer der Spezialisten, wenn es um welt-erbegerechte Sanierungen in Wismars Altstadt geht. WIS-MAR-ZEITUNG sprach mit dem 68-jährigen Projektentwickler.
WiSmar-Zeitung: Wie viele Häuser wurden durch Sie in Wismars Altstadt bisher saniert und warum engagieren Sie sich gerade in unserer Stadt?
WiSmar-Zeitung: Was waren in Wismar für Sie die größten Herausforderungen?
Herbert Wenzel: Das war si-cher das Brauhaus am Lohberg, das wir in nur sechs Monaten saniert haben und in dem heute nicht nur eigenes Bier gebraut, sondern auch verschiedene Schnäpse destilliert werden und das über 350 Sitzplätze verfügt. Die Buchhandlung Weiland war unser ältestes Objekt. Nach Re-alisierung der Baumaßnahme wurde dafür der Bundespreis des Handwerks in der Denkmal-pflege übergeben. Auch das Ge-bäude, in dem heute H & M ein großes Textilhaus betreibt, war mit seinen Stuckarbeiten und der Kopplung von Alt- und Neubau eine große Herausforderung.
WiSmar-Zeitung: Herr Wenzel, Sie sind heute 68 Jah-re alt, werden Sie in absehbarer Zeit in Ihren wohlverdienten Ru-hestand gehen?
Herbert Wenzel: Auf gar kei-nen Fall. Ich bin topfit und voller neuer Ideen und mir macht das Arbeiten einfach Spaß. Wenn morgens mein Wecker klingelt, freue ich mich auf den neuen Tag. Und in Wismar gibt es ja immer noch ein paar zerfallene Häuser, die nach Hilfe rufen und auch endlich „offiziell“ zum Welterbe dazugehören möchten.
mobilienbranche. Es macht mir Spaß, neue Bauprojekte auf den Weg zu bringen und ich freue mich immer wieder, wenn eine Sanierung vollbracht ist. Ich habe durch meine Arbeit in Wis-mars Altstadt, so zum Beispiel in der Krämerstraße, Am Markt, in der Hegede und Hinter dem Rat-haus dauerhafte Spuren hinter-lassen. Und durch die Sanierung des Gebäudes der Buchhandlung Weiland, das mit in den Bewer-bungsunterlagen fürs Welterbe enthalten war, sehe ich auch meinen persönlichen Anteil da-ran, dass Wismar diesen Status tragen darf. Darauf bin ich stolz.
Herbert Wenzel: Ich bin lei-denschaftlicher Segler. Und so bin ich als Neugieriger, der vor-her noch nie in der damaligen DDR war, nach der Wende von Grömitz nach Wismar gesegelt. Ich habe mich sofort in die Stadt verliebt. Das erste Sanierungsob-jekt war das heutige Bankgebäu-de Hinter dem Rathaus 25 und bis heute habe ich in Wismars Altstadt 20 Häuser saniert.
WiSmar-Zeitung: Was reizt Sie an der Sanierung von alten Häusern besonders und freuen Sie sich, dass Wismars Altstadt Weltkulturerbe ist?
Herbert Wenzel: Ich bin seit fast 30 Jahren Projektentwickler und Kaufmann der Bau- und Im-
8. März 2012 | 03/12 Wismar-Zeitung | Seite 9ANZEIGEN
10-jähriges Jubiläum Welterbe „Historische Altstädte Stralsund und Wismar“ 10 Jahre Welterbe
2012historische altstädte Stralsund und Wismar
Präsentation „tastmodell altstadt Wismar“Veranstalter: Hansestadt WismarOrt: Rathausgiebel Marktostseite WismarTermin: 31. März 2012, 11.00 Uhr
Stadtführung „Welterbe“Veranstalter: Hansestadt Wismar Ort: Altstadt WismarTermin: jeden Sonntag vom 8. April bis 28. Oktober 2012, 10.00 Uhr (kostenlos)
gedenkveranstaltung „erinnerung an die Zerstörung des gotischen Viertels“Veranstalter: Hansestadt Wismar Ort: St.-Georgen-Kirche Termin: 14. April 2012, 17.00 Uhr
Festveranstaltung „10 Jahre Welterbe altstädte Stralsund und Wismar“Veranstalter: Hansestadt Wismar Ort: St.-Georgen-Kirche Termin: 28. April 2012, 11.00 Uhr
ausstellung mit Fotografien von Hanjo VolsterVeranstalter: Hansestadt Wismar Ort: Thormann-Speicher Alter Hafen WismarTermin: 5. bis 28. Mai 2012, Eröffnung: 4. Mai 2012, 19.30 Uhr
Buchvorstellung „altstadtlexikon“Veranstalter: Hansestadt Wismar und Buchhandlung Weiland WismarOrt: Zeughaus WismarTermin: 14. Mai 2012, 19.30 Uhr
internationaler museumstag „Welt im Wandel – museum im Wandel“Veranstalter: Hansestadt Wismar Ort: Schabbellhaus Wismar (entsprechend Baufortschritt)Termin: 20. Mai 2012
Kolloquium „10 Jahre Welterbe altstädte Stralsund und Wismar“Veranstalter: Hansestädte Stralsund und Wismar Ort: Zeughaus WismarTermin: 2. Juni 2012, 10.00 Uhr
WelterbetagVeranstalter: Hansestadt Wismar Orte: Altstädte Stralsund und WismarTermin: 3. Juni 2012, 10.00 bis 16.00 Uhr Stadtführungen zum Welterbe-Investitionsprogramm Bustransfer Stralsund – Wismar, 8.00 Uhr/11.00 Uhr bis
16.00 Uhr/19.00 Uhr Projektwoche „10 Jahre Welterbe“
Veranstalter: UNESCO-Projektschule Große Stadtschule Geschwister-Scholl-Gymnasium WismarOrt: Große Stadtschule, Geschwister-Scholl-Gymnasium WismarTermin: 18. bis 21. Juni 2012
Veranstaltung „tag der architektur“ Veranstalter: Architektenkammergruppe Stralsund und
Architektenkammergruppe WismarOrte: Altstädte Stralsund und WismarTermin: 23./24. Juni 2012
Veranstaltungsprogramm zum Welterbejubiläum Drehort nosferatu
Veranstalter: Hansestadt Wismar, Filmbüro M-VOrte: Wassertor, Altstadt, Zeughaushof WismarTermin: 7. Juli 2012 ab 15.00 UhrBemerkung: 15.00 Uhr Kinderprogramm 18.00 Uhr Erinnerungstafel 19.00 Uhr Rundgang/22.00 Uhr Film
Lesegärten mit dem Leitthema „Welterbe“Veranstalter: Förderverein der Stadtbibliothek Wismar e. V. Orte: Gärten in der Altstadt WismarsTermin: 26. August 2012, 15.00 bis 18.00 Uhr
7. internationaler Backsteinbaukunst-KongressVeranstalter: Hansestadt Wismar Ort: St.-Georgen-Kirche Termin: 6. / 7. September 2012 Thema: „Klöster“, Vorträge aus Stralsund und Wismar
tag des offenen DenkmalsVeranstalter: Untere Denkmalschutzbehörden
Stralsund und Wismar Termin: 9. September 2012
Buchvorstellung „mecklenburgisches Klosterbuch“Veranstalter: Buchhandlung Weiland Wismar,
Universität Rostock und Universität LeipzigOrt: Zeughaus Wismar Termin: 24. September 2012, 19.30 Uhr
Vortrag „Welterbe Stralsund“Veranstalter: Welterbe-Beauftragter Wismar und Ortskuratorium
der DSD Wismar Referentin: Steffi Behrendt Ort: Zeughaus WismarTermin: 8. Oktober 2012, 19.00 Uhr
Vorlesung Kinder-uni „Welterbe-altstädte Stralsund und Wismar“Veranstalter: Hochschule Wismar Ort: Campus Wismar, Haus 1, Hörsaal 101Termin: 26. Oktober 2012, 15.00 und 16.30 Uhr
Bürgerschaftliches engagementVeranstalter: Hansestadt Wismar sowie Vereine mit dem Ziel
der Sanierung der Altstadt / KirchenOrt: St.-Georgen-KircheTermin: 20. Oktober 2012, 17.00 Uhr
Jahrestagung des Deutschen nationalkomitees für DenkmalschutzVeranstalter: Deutsches Nationalkomitee für DenkmalschutzOrt: St.-Georgen-Kirche, Zeuhaus Wismar, Ulmenstraße 15Termin: 11. bis 13. November 2012
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in der Sella-Hasse-Straße 9 am Friedenshof bietet die Wobau 53 alten- und behindertengerechte Wohnungen an.
Glücklich hält Manfred Frenz den Schlüssel für seine neue Wohnung in der Hand. „Heute geht für mich ein Traum in Er-füllung“, sagt er mit bewegter Stimme und sein Blick schweift vom Balkon der 6. Etage in der Sella-Hasse-Straße 9 über die Gartenanlage Rauhe Häge. Auf den Rollstuhl angewiesen, konn-te er fünf Jahre lang seine Woh-nung nicht allein verlassen oder in die obere Etage seines Hau-ses gelangen, weil die Treppen für ihn unüberwindbar waren. Nun gehört er zu den Mietern, die in das alten- und behinder-tengerechte Haus der Wobau am Friedenshof I ziehen.
Eine Etage tiefer nimmt Chris-tiane Stark (72) ihre Wohnung in Augenschein. Sie hing zwar an ihrer alten Wohnung in Wen-dorf mit dem schönen Blick auf
die Wismarbucht, doch aufgrund ihres Alters entschied sie sich für die Annehmlichkeiten der neu-en Wohnung mit Fahrstuhl und Duschbad. Und auch Jutta Sey-del ist begeistert von ihrer neuen Wohnung: „Alles ist so hell und freundlich und aus dem Fenster kann ich sogar meinen Garten seh’n“. Den hat sich die 74-Jähri-ge angeschafft, sobald sie wusste, dass sie nach der Modernisierung eine Wohnung in der Sella-Has-se-Straße 9 bekommen würde.
Noch vor einem halben Jahr, als die Bauarbeiten in vollem Gange waren, konnte man sich kaum vorstellen, dass in dem Haus bald 53 moderne Wohnun-gen bezugsfertig sein würden. Aus den ehemals 71 Ein- bis Zweieinhalb-Zimmer-Apparte-ments sind ausschließlich Zwei-Zimmer-Wohnungen von 41 bis 57 Quadratmetern entstanden. Jede Wohnung verfügt über ein Duschbad und Balkon. Auch ein neuer Fahrstuhl wurde in den sechsgeschossigen Block einge-baut. In die Modernisierung des Hauses wurden rund 2,6 Milli-onen Euro investiert. Das Land unterstützte das Vorhaben der Wobau mit 1,5 Millionen Euro. Alle 53 Wohnungen sind alten-gerecht saniert und barrierefrei gebaut worden.
Durch die breiteren Türen und größeren Bäder mit Duschmul-den können sie auch gut von Rollstuhlfahrern genutzt wer-den. Außerdem ist ein Hausnot-ruf-Telefon vorhanden. Im Haus gibt es zwei Gemeinschaftsräu-me als Treffpunkt für die Mieter und einen Raum für sportliche Aktivitäten. Durch die Förde-rung beträgt die Kaltmiete in einem Großteil der Wohnungen nur 4,75 Euro pro Quadratme-ter, in den anderen Wohnungen knapp sechs Euro. Interessen-ten, die in das Haus einziehen möchten, müssen das 60. Le-bensjahr erreicht haben und ei-nen Wohnberechtigungsschein vorweisen. Insgesamt kann die Wobau nun insgesamt 190 alten-gerechte Wohnungen anbieten, die meisten davon in Wendorf.
Mit seiner hellen Fassade und den großzügigen Balkonen ist das altenge-rechte Haus in der Sella-Hasse-Stra-ße 9 ein Blickfang am Friedenshof I.
Manfred Frenz und seine Frau Ilse ziehen aus dem Landkreis in das sa-nierte Haus der Wobau. Die behinder-tengerechte Ausstattung ermöglicht dem Rollstuhlfahrer wieder mehr Selbstständigkeit im Alltag.
8. März 2012 | 03/12 Wismar-Zeitung | Seite 11ANZEIGEN
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Seite 12 | Wismar-Zeitung 03/12 |8. März 2012
Marktlinden 1813
Stadthaus-Hauptwache ca. 1985
Krückstock als Zeichen der „Würde“Immer wieder stößt man in der Wismarer Stadtgeschichte auf die „Kohlenmesser“. Wer waren sie eigentlich und warum sind sie so bedeutungsvoll?
Ihre Aufgabe bestand im mit-telalterlichen Wismar ursprüng-lich darin, mit Holzkohle zu handeln und sie abgewogen (zu messen) zu verkaufen. Sie waren im Amt der Träger vertreten. Im Laufe der Geschichte, als ihre ursprüngliche Aufgabe immer mehr zurückging, wurden sie zu „Strafvollzugsbeamten“ des Ra-tes. Wir können sie getrost als Vorläufer der städtischen Polizei betrachten. Sie hatten für Ruhe und Ordnung auf den Straßen zu sorgen, gegen übermäßige Bet-telei vorzugehen, und wenn es gar zu arg mit der „Viecherei“ war, Hühner und Schweine von der Straße zu treiben. Das Koh-lenmesserhaus mit der „Hechte“, den Arrestzellen, befand sich bis 1857 ungefähr dort, wo heute das Stadthaus am Markt steht. Der Vorgängerbau und ursprüng-licher Name des Stadthauses, die alte Hauptwache, stand unmit-telbar vor den Marktlinden. Zwi-schen dem Kohlenmesserhaus und der Hauptwache stand der Pranger, der „Kaak“. Auch die-sen hatten die Kohlenmesser zu überwachen. So sollte 1820 die Frau eines städtischen Beamten an den Pranger, weil „sie sich erlaubet hat, Menschenkoth auf die Straße zu werfen!“ Sie wurde jedoch zu einer Gefängnisstraße von einem Tag in die „Hechte bey Wasser und Broth“ verur-teilt. Der letzte Kohlenmesser Ranz schied 1867 aus dem Amt und wurde in den Ruhestand ver-setzt.
1858 wurde dann die neue Hauptwache an der heutigen Stelle nach Plänen des Wismarer Architekten Helmuth Brunswig errichtet und hier war auch das städtische Gefängnis, die „Hech-
te“, untergebracht, deren Zellen noch heute auf dem Dachboden des Hauses zu erkennen sind. Die Ablösung der Kohlenmesser wurde in der Hauptsache durch das Formieren eines Polizeiap-parates beschleunigt. So wurde 1823 die städtische Polizei vom Gericht abgetrennt und eine ei-genständig Einrichtung. Erster nebenberuflicher Polizeidirektor war der Senator und Seidenkrä-mer Christian Cornelssen. Als Kuriosum kann angeführt wer-den, dass, wenn der Polizeidirek-tor nicht anwesend war, ihn sein Lehrling Ernst Gertz vertrat! 1836 wurde dann der Senator und Jurist Gottlieb Haß „Poli-zeichef“. Eine eigene Uniform hatten die „Stadtsoldaten“, so wurden die Polizisten allgemein bezeichnet, nicht. Als Zeichen ihrer „Würde“ durften sie einen „Krückstock“ tragen. Die erste Uniform ist datiert aus dem Jah-re 1896. Auf dem Kopf hatten sie einen Helm mit dem Wis-marschen Wappen. 1914 hatte die Polizei bei einer Einwohner-zahl von etwa 25.000 Bürgern einen Personalbestand von fünf „oberen“ Beamten, zwei Poli-zeiwachtmeistern, 18 Schutz-
männern und neun Wächtern. Dienstsitz der Wismarer Polizei war bis 1952 die Hauptwache am Markt, ehe sie in das ehemalige Finanzamt in die Rostocker Stra-ße umzog. Dieses Haus war 1848 als Militärlazarett errichtet wor-den und beherbergte nach 1918 das Finanzamt.
Vor der Hauptwache, den Namen „Stadthaus“ bekam das Gebäude erst ab 1952 nach dem Auszug der Polizei, stan-
den früher drei Kanonen. Die beiden größeren stammten aus der Schwedenzeit und sind nach 1945 verschwunden. Die kleine-re war eine Beutekanone aus dem deutsch-französischen Krieg von 1870/71 und wurde 1921 von der Reichswehr mitgenommen. Mit Hilfe des Wismarer Lions Clubs wurden 1997 zwei alte Festungs-kanonen aus dem schwedischen Landskrona hier aufgestellt, um das alte Bild wiederherzu- stellen.
Übrigens sind die beiden Lin-den auf dem Marktplatz seit 1736 nachweisbar, als die ersten Bäume auf diesem Standort vor der alten Hauptwache, vermut-lich als Schattenspender für die Stadtsoldaten, gepflanzt wurden. Eine Zeichnung aus dem Jahre 1813 zeigt die Linden genau vor der alten Hauptwache stehend. Gern werden die „Marktlinden“ auch als Gerichtslinden bezeich-net, doch hier tagte nie das Ge-richt, und die Vollstreckung des Urteils mit dem Beil fand mitten auf dem Markt statt. Die letzte Hinrichtung war am 10. Septem-ber 1799.
Detlef Schmidt
„Football is mien Läben“Premiere der Niederdeutschen Bühne Wismar
Vorweg: Das ist kein Stück nur für leidenschaftliche Fußballfans. Das Ensemble der Niederdeut-schen Bühne Wismar bleibt sich und seinem Publikum treu und bringt wieder ein heiteres Ver-wechslungsspiel auf die Bühne.
Wenn der bekannte Fußball-reporter Manfred Brenner plötz-lich bei einem Sturz sein Ge-dächtnis verliert und damit auch sein fundiertes Wissen um das runde Leder, wenn just zu dieser Zeit sich Besuch vom Sportver-lag ankündigt, um genau diesen Fußballexperten medienwirk-sam bekanntzumachen, dann ist
die Not im Hause Brenner groß. Zumal „de ruinierte Finanz-laag vun de Familie up ’n Stutz een’n Hupen Pinunzen nödig harr.“
„Wi sünd pankrott!“ ist ein Verzweiflungsschrei von Astrid Kuß als „Silvia“auf der Bühne. Oewer allns blot Spillwark! Wir haben mit diesem Stück auch al-len Grund zur Freude; wir feiern mit Astrid Kuß ihre 25-jährige Bühnenzugehörigkeit.
Daneben steht das Debüt von Christin Neichel.
Sie hat zum ersten Mal als Regisseurin mit der Nieder-
deutschen Bühne ein Stück er-arbeitet. Wie es ihr gelungen ist, die Maaten durch das dro-hende totale Chaos zu führen, können Sie am Premierenabend, am Sonnabend, dem 10. März, im Theater der Hansestadt Wis-mar erleben. „Anpfiff“ ist um 19.30 Uhr.
Das „Nachspiel“ erfolgt dann einen Tag später um 15.00 Uhr.
Kartenvorverkauf: Kasse im Theater Philipp-Mül-ler-Str. Telefon: 03841 3260414Tourist-Information am Markt 11 Telefon: 03841 2513025
8. März 2012 | 03/12 Wismar-Zeitung | Seite 13ANZEIGEN
CDU verschenkt Tulpen
Hanseschau 2012vom 8. bis 11. März
2012Über 200 aussteller aus der gesamten Bundesrepublik und dem nahen ausland kreieren auf 10.000 m2 ausstellungsfläche inter-essante themenwelten für die ganze Familie.ein buntes und abwechslungsreiches rahmenprogramm mit Live-vorführung und Kinderbetreuung runden den messeaufenthalt ab. Die Besucher der Hanseschau Wismar dürfen sich auf folgende themen freuen:
Halle 1: Wirtschaftsstandort Wismar und Nordwestmecklenburg mit Sonderschau „Jugend von hier“
Halle 2: Umwelt, Energiesparen – Wirtschaftsfaktoren unserer Zeit
Halle 3: Westmecklenburg – unsere Region mit allen Sinnen erlebenHalle 4: Lust auf ’s Landleben – mit Kochstudio und BühnenstudioHalle 5: Rund ums Bauen, Renovieren & EinrichtenHalle 6: 4-Zimmer / Küche / Bad – Leben, Einrichten, Wohnen,
HauswirtschaftHalle 7: Wohlfühlen – Gesundheit, Beauty und Wellness sowie
die Sonderschau „Form und Design“Halle 8: PS-Show Autos, Motorräder und mehrHalle 9: Frühlingserwachen in Westmecklenburg – das Garten-,
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AnzeigerVerlag Wismar GbRDankwartstraße 22, 23966 Wismar, Tel. 03841 213213 und 0172 3108578
Redaktion: Ines Raum, Tel. 03841 213213 und 0172 [email protected]
Die Redaktion freut sich über eingereichte Beiträge, behält sich aber das Recht der Auswahl und der redaktionellen Bearbeitung vor.
Anzeigenverkauf: Brundhild Fillbrandt, Tel. 03841 638623 und 0174 4696028, Fax 03841 638624
Brigitte Hoppe, Tel. 03841 287600 und 0152 06310017, Fax: 03841 [email protected]
Satz: Verlag „Koch & Raum“ Wismar OHG, Dankwartstraße 22, 23966 WismarDruck: Hanse-Druck Wismar, Mecklenburger Str. 28a, 23966 Wismar
Erscheinungsweise: 2 x monatlichAuflage: 29.500 exemplare
Verteilung: an Haushalte und unternehmen in der Hansestadt Wismar sowie in den umlandgemeinden Gägelow, Proseken, Zierow und Barnekow
Anlässlich des Internationa-len Frauentages überrascht der CDU-Stadtverband Wismar Be-sucherinnen während der Hanse-schau in Halle 1 mit Tulpen. „Ja, den Frauen müssen wir dankbar sein, stehen sie doch ihren Mann im Beruf, im Haushalt, in der Fa-milie und im gesellschaftlichen Leben“, so Stadtverbandsvorsit-zender und Kreistagsabgeordne-ter Manfred Wahls. I. R.
Aufbauverein verlost Bücher
Auch in diesem Jahr lässt der Aufbauverein St. Georgen e. V. es sich nicht nehmen, bei der Han-seschau dabei zu sein. An seinem Stand in Halle 1 wird er Bücher „Die wahren Geheimnisse der Wismarer Kirchenbaumeister“ verlosen, St.-Georgen-Münzen und -Souvenire verkaufen und an die Kinder St.-Georgen-Bast-elbögen verschenken. Auch gibt es Restkarten fürs ELO-Konzert.
Seite 14 | Wismar-Zeitung 03/12 |8. März 2012ANZEIGEN
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Friedhöfe sind weit mehr als nur Stätten der Erinnerung und des stillen Gedenkens. Sie sind wertvolle Grünzonen und Orte zum Atemholen oder zur Besin-nung. Gerade im Winter bieten sie aufgrund ihrer artenreichen Pflanzenviefalt für Vögel Schutz und Nahrung. Sobald dann aber der Frost den Frühlingssonnen-strahlen weicht, beginnt auf den Friedhöfen die erste Saisonbe-pflanzung des Jahres. Der Win-terschmuck wird entfernt und macht Platz für die blühenden Frühlingsboten wie Tulpen, Tausendschön, Veilchen sowie Hyazinthen. Bei der Zusammenstellung der Pflanzen, der farblichen Abstim-mung sowie der fachgerechten Bepflanzung helfen die Fried-hofsgärtner.
Zur Grabgestaltung im Früh-jahr steht eine große Auswahl an Blumen und Pflanzen zur Verfü-gung. Auch wer im Herbst keine Frühblüher gepflanzt hat, kann die Grabstelle jetzt noch mit blü-henden Zwiebelblumen schmü-cken. Denn Narzissen, Tulpen, Traubenhyazinthen und viele andere Zwiebelblumen sind am Ende des Winters und zu Beginn des Frühlings auch als Topfpflan-zen erhältlich.
Zusammen mit anderen Früh-lingsblumen und immergrünen Pflanzen wie Efeu kann man die Zwiebelblumen in eine Schale pflanzen und auf das Grab stel-len. Sie können aber auch auf dem Friedhof direkt eingesetzt werden und blühen dort oft im nächsten Jahr erneut. Für eine gute Farbwirkung pflanzt man die Frühlingsboten am besten als kleine Gruppe oder zwischen Bodendeckern, wo sie mit ihren farbigen Blüten besonders gut zur Geltung kommen. Auch bei Bodendeckern stehen viele Vari-anten für die abwechslungsreiche Grabgestaltung zur Verfügung. Von der Zwergmispel über das Stachelnüsschen oder die Reb-huhnbeere bis hin zum robusten Efeu sind viele Kombinationen möglich.
Es gibt aber noch viele ande-re Pflanzen, mit denen man auf dem Grab Frühlingsakzente set-zen kann. Zu ihnen gehört das Gänseblümchen, auch Tausend-schön genannt. Obgleich es nicht so farbenprächtig erscheint wie der Krokus, ist es in seiner sym-bolischen Bedeutung nicht min-der stark. Das weiße Gänseblüm-chen steht für Bescheidenheit, Reinheit und Unantastbarkeit. Es ist ein Symbol der Liebe im
8. März 2012 | 03/12 Wismar-Zeitung | Seite 15ANZEIGEN
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Die Friedhofsgärtner infor-mieren und beraten gerne bei der Auswahl von Blumen und Pflanzen mit besonderer Sym-bolik – zudem bieten sie Hilfe bei der Planung und individu-ellen Gestaltung des Beets so-wie einen Grabpflegeservice an. Dieser reicht von der saisonalen Wechselbepflanzung über die re-gelmäßige Säuberung der Grab-fläche bis hin zu Beschnitt und Gießen der Bepflanzung.
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11. märz 2012 ■ Football is mien Läben, Komödie
von Dirk Böhling, Plattdeutsch von Gerd Meier, Niederdeutsche Bühne Wismr e. V. , 15.00 uhr, Theater Wis-mar, Philipp-Müller-Straße
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21. märz 2012 ■ Passionsandacht, 17.00 uhr, in der
St.-Georgen-Kirche ■ Kleine eheverbrechen - Komödie,
Companie de Comedie Rostock, 19.30 uhr, Theater Wismar, Philipp-Müller-Straße
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