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WLP Wiener Landesverband für Psychotherapie www.psychotherapie.at/wlp Psychotherapie und Ethik 1 I 2013 Zeitschrift des Wiener Landesverbandes für Psychotherapie WLP news

WL Pnew s - Psychotherapie · 2018. 4. 22. · Nun bewegt sich Psychotherapie nicht in einem gesellschafts-freien Raum, und es stellt sich die Frage, wieweit wir uns von den gesellschaftlichen

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WLP Wiener Landesverband für Psychotherapie www.psychotherapie.at/wlp

Psychotherapie und Ethik

1 I 2013 Zeitschrift des Wiener Landesverbandes für Psychotherapie

WLPnews

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Impressum:Medieninhaber und Herausgeber: Wiener Landesverband für Psychotherapie WLP ZVR Nummer: 910346914DVR Nummer: 3003139Löwengasse 3/5/6, 1030 Wien T: ++43.1.890 80 00 F: ++43.1.512 70 90-44E: [email protected]/wlp

Chefredakteur: Dr. Hermann Spiel hofer Redaktion: Leonore Lerch, Dr. Gerhard Pawlowsky Anzeigen: Mag.a Eva LamprechtGrafische Gestaltung: Mag.a Gisela Scheubmayr/www.subgrafik.atCoverfoto: © iStockphotoDruck: Remaprint, 1160 WienAuflage: 1.200 StückVerlagspostamt: 1010 Wien

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Editorial

Brief der Vorsitzenden

Auseinandersetzung mit der BerufsethikWarum die Auseinandersetzung mit der Berufsethik nicht bei einem Fragen nach „Was dürfen und was müssen wir ...?“ stehen bleiben darf

Zur Ethik im Berufskodex

Beschwerden in der Psychotherapie

Einladung zum 3. „Get-together“ der AusbildungskandidatInnen

BuchrezensionEthisches Marketing in Psychologie und Psychotherapie

AnkündigungOrdentliche Landesversammlung des WLP und Briefwahl 2013

Warum verdienen wir eigentlich nicht, was wir verdienen?

35 Jahre Kriseninterventionszentrum Wien

1. WLP Kino-Brunch

Aktuelles aus den BezirkenTermineBerichte

InformationseckeVeranstaltungskalender

Das WLP-Team

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Editorial

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

was bedeutet Ethik für die Psychotherapie, welcher Stellen-wert kommt ihr zu und worum geht es dabei? Wie schwieriges ist, dieses Thema zu behandeln, zeigt schon die begriff licheUnschärfe; geht es in diesem Fall vor allem um moralischeNormen. Aber Moral hat inzwischen einen negativen Beige-schmack im Sinne von „moralisierend“ oder bevormundend.Man spricht daher lieber von Ethik, bei der es sich allerdingsum eine philosophische Disziplin handelt, um die Reflexionvon moralischen Grundsätzen, um die Begründbarkeit undum allgemeine Prinzipien moralischen Handelns – es geht umdie kant’sche Frage „Was sollen wir tun?“ Bei der Moral han-delt es sich demgegenüber um Verhaltensnormen, die von einer Gesellschaft oder Gruppe als verbindlich angesehenwerden.

Allerdings ist Moral im gesellschaftlichen Umfeldderzeit nicht sehr hoch im Kurs, wie die vielenFälle von Korruption und Amtsmissbrauch nahelegen, die kürzlich aufgedeckt wurden, oder dieMissbrauchsskandale in staatlichen und auch kirch -lichen Einrichtungen. Nun bewegt sich Psychotherapie nicht in einem gesellschafts -freien Raum, und es stellt sich die Frage, wieweit wir uns vonden gesellschaftlichen Entwicklungen abkoppeln können, vorallem auch angesichts der fortgeschrittenen Ökonomisierungaller Lebens bereiche und einer Kultur, in der materieller Er-folg zur obersten Maxime geworden ist. Abgesehen davon, istdie Welt inzwischen komplexer, unübersichtlicher und rasch-lebiger geworden, weshalb allgemeingültige Wertmaßstäbeund Normen immer schwieriger auszumachen sind.

Wieweit sind daher die Einhaltung moralischer und fachlicherStandards zu gewährleisten, wie sie im Wesentlichen im Psy-chotherapiegesetz und im „Berufskodex“ festgehalten sind,angesichts einer verschärften Wettbewerbssituation und be-

schränkter Ressourcen im Gesundheitsbereich. So betonteder Sozialpsychologe, H. Keupp, kürzlich auf einer Tagung, die„Gesellschaftsvergessenheit“ der Psychotherapie und stelltdie Frage, ob es in psychotherapeutischen Kontexten noch einThema ist, „sich zu vergewissern, in welcher Gesellschaftwir uns eigentlich befinden und was es bedeutet, in einem sol-chen Rahmen psychotherapeutisch zu arbeiten?“ Aber auchim „Berufskodex für Psychotherapeutinnen und Psychothe-rapeuten“ wird darauf hingewiesen, dass Angehörige despsy chotherapeutischen Berufes in ihrer gesellschaftlichenVerantwortung gefordert sind, „durch ihr Wirken ihren Beitragzur Erhaltung und Schaffung von Lebensbedingungen zu leis-ten, die der Förderung, Erhaltung und Wiederherstellung derpsychischen Gesundheit und der Reifung und Entwicklung desMenschen dienen“.Der wesentlichste Faktor für den Erfolg einer Psychotherapieist die Qualität der therapeutischen Beziehung. Sie ist aberauch Hauptursache für Misserfolge oder negative Therapie-effekte, wie sich in einer Studie der Donau Universität Kremsgezeigt hat. Bei den Bestrebungen zur Qualitätssicherungmuss es daher vor allem um die Gewährleistung einer trag-fähigen und vertrauensvollen Beziehung gehen, die einen geschützten Rahmen bietet, damit die KlientInnen ihre Lei-dens geschichte mit den erlittenen Traumata und oft schmerz-vollen Geheimnissen zur Darstellung bringen können, die„dem Affekt des Unglücks den Zugang zur Sprache ermög-licht“, wie eine Analytikerin betont. Margret Aull, Vorsitzende des Ethikausschusses im Psycho- therapiebeirat, verweist in ihrem Artikel „Auseinanderset-zung mit der Berufsethik“ auf den Berufskodex und die darinfestgehaltene Verantwortung der PsychotherapeutInnen für

den Schutz der therapeutischen Beziehung, für einen res-pektvollen Umgang mit den KlientInnen sowie für die

Anerkennung des Gegenübers in ihrem/seinem Ge-worden-Sein. Um Verstrickungen in den thera-

peu tischen Be ziehungen zu erkennen und be-wusst zu machen und nicht agieren zu müssen,

verweist die Autorin auf die Bedeutung kollegialerVernetzung in Form von Super- und Intervision sowie

laufender Fortbildung.Gerhard Pawlowsky gibt einen Überblick über wesentlicheBestimmungen des Berufskodex für PsychotherapeutInnen,insbesondere über die 2012 hinzu gekommenen Ergänzun-gen. Im Berufskodex werden die für den besonderen Schutzder KlientInnen und der Vertrauensbeziehung in der Psycho-therapie notwendigen ethischen Grundsätze konkretisiertund aufgelistet. Außerdem berichtet Pawlowsky in einemweiteren Beitrag über „Beschwerden in der Psychotherapie“,in dem er auf die inzwischen in allen Bundesländern einge-richteten Beschwerdestellen sowie auf den Beschwerdeaus-schuss des Psychotherapiebeirates hinweist, an die sich un-zufriedene oder geschädigte KlientInnen wenden können.Diese Beschwerdestellen behandeln zurzeit in ganz Öster-reich um die 50 Beschwerden pro Jahr, wobei es meist um

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„atmosphärische Verstimmungen in der Psychotherapie“geht, um Unklarheiten in Bezug auf Honorar, Refundierungenoder Abrechnungen, manchmal auch um schwerwiegendereVorwürfe: um Verstrickungen des/der PsychotherapeutIn mitdem/der KlientIn oder um Ausnützung, also um Missbrauch.

Anlässlich des 35jährigen Bestehens des Kriseninterven tions-zentrums berichtet der Leiter Claudius Stein über die Ent-wicklung dieser Einrichtung und ihre Tätigkeit, die sich nichtnur auf Beratung und therapeutische Interventionen be-schränkt, sondern auch auf Kooperationen mit anderen Ein-richtungen sowie Fortbildungsveranstaltungen, Schulungenund Kongresse zum Thema Krisenintervention, Suizid- undGewaltprävention.

Gerhard Bruckner schildert in seinem sachkundigen und informativen Beitrag, Warum verdienen wir eigentlich nicht,was wir verdienen? die Ausbildungssituation in Deutschlandund insbesondere die Praktikumsbedingungen und vergleichtsie mit der Situation in Österreich. Auch in Deutschland arbei -ten die meisten PraktikantInnen ohne Vergütung oder sind nurgeringfügig angestellt. Um auf die Situation der Ausbildungs -kandidatInnen hinzuweisen und ihre Leistung im Gesund-heitssystem sichtbar zu machen, wurde im KandidatInnen-forum (KFO) des ÖBVP eine Arbeitsgruppe zum Thema

Praktikum eingerichtet. Zudem findet am 25. April ein „Get-together“ der AusbildungskandidatInnen im WLP statt.

Béa Pall berichtet vom 1. WLP Kino-Brunch, der am 16. Märzim Votivkino veranstaltet worden ist und von einer überra-schend großen Zahl an Mitgliedern besucht wurde. Es ist derfranzösische Film, „Und wenn wir alle zusammen ziehen – Etsi on vivait tous ensemble?“ gezeigt worden und anschließendgab es bei einem Buffet in Hotel Regina die Möglichkeit zu einem persön lichen Austausch. Diese Veranstaltung wurdevon allen sehr begrüßt und als gelungen bezeichnet.

Wir hoffen auch bei der kommenden Landesversammlung am24. Mai auf ein ähnlich großes Interesse zu stoßen sowie weiter hin auf ein so großes Engagement der Mitglieder, wiees bereits derzeit in den diversen Einrichtungen des WLPzum tragen kommt. u

www.psychotherapie.at/wlp

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Hermann Spielhoferfür das Redaktionsteam

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Liebe Kolleginnen und Kollegen!

2013 ist ein Jahr der Entscheidungenund Veränderungen.

Struktur-Reform

Die erste Urabstimmung Anfang desJahres hat ein eindeutiges Votum zurStrukturreform im Berufsverband er-geben. Österreichweit stimmten 81,59Prozent der Mitglieder für die Reform.In Wien waren es sogar 94,65 Prozentder Mitglieder, die sich einen stärkeren

Zusammenhalt zwischen Bundesver-band und Landesverbänden wünschen.Die neue Struktur sieht mehr Kompe-tenz für die Landesverbände vor, diedurch ihre/n Vorsitzende/n nun alle imBundesvorstand vertreten sind. Gleich-zeitig soll aber auch die Verbindlichkeitzwischen Landesverbänden und Bun-desverband gestärkt werden. Die De-tailergebnisse der Urabstimmung kön-nen in den ÖBVP-News (März/2013)nachgelesen werden.Formal wird die Strukturreform durcheine Änderung der Statuten des ÖBVPumgesetzt, die bereits erfolgt ist, sowie

durch die Änderung der Statuten derLandesverbände. In Wien werden wirdie Statutenänderung auf der kommen -den Ordentlichen Landesversammlungam 24. Mai 2013 zur Abstimmung vor-legen. Die Informationen zur Landes-versammlung erhalten Sie wie jedesJahr postalisch.

Personelle Veränderungen

Neben den strukturellen Reformen ste-hen heuer im Berufsverband auch per-sonelle Veränderungen an. Zum einensind die Mitglieder aufgefordert, ein

Brief der VorsitzendenLeonore Lerch

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neues ÖBVP-Präsidium zu wählen.Nachdem Eva Mückstein nicht mehr alsPräsidentin kandidieren wird, bedeutetdies in jedem Fall die Wahl eines/einerneuen PräsidentIn.

Wahlen im WLP

Zum anderen finden im Mai 2013 auchim WLP Vorstandswahlen statt. Durch das Engagement und die Mit -arbeit zahlreicher KollegInnen ist esgelungen, den WLP in den vergangenenJahren wieder in einen attraktiven Be-rufsverband zu verwandeln. Ich möchte mich bei allen Kolleginnenund Kollegen, die dazu beigetragen ha-ben, für ihren Einsatz und ihre Konti-nuität bedanken!

Mir ist sehr wichtig, den WLP als einenoffenen, transparenten und demokra -tischen Raum zu gestalten, der den Mit-gliedern eine Plattform für Meinungs-bildung, Vernetzung, Diskussion undAustausch bietet. Insbesondere die ak-tive Mitwirkung der Kolleginnen undKollegen in den Gremien und Einrich-tungen des WLP wie zB. Informations-stelle, Beschwerdestelle, Bezirkskoor-dination, Kommission „Psychotherapiein Institutionen“, Arbeitskreise und Pro-jekte, ermöglicht das Einbringen vonIdeen und fachlicher Kompetenz underhöht die Identifikation mit der be-rufspolitischen Arbeit. Derzeit beteiligen sich 40 Wiener Mit-glieder in kleinerem, aber auch größe-rem Ausmaß ehrenamtlich an der Ar-beit im Berufsverband und verleihendem WLP auf diese Weise die trag -fähige Basis, die wir brauchen, um denpolitischen Herausforderungen derkom menden Jahre begegnen zu kön-nen: die Positionierung der Psychothe-rapie im Gesundheits- und Sozialwe-sen, die Novellierung des Psychothera-piegesetzes, Verträge mit den Kran-kenkassen, Gesamtvertrag, Finanzie-rung der Psychotherapie bei größerwerdenden Belastungen für die Bevöl-kerung usw.Um eine Fortsetzung des eingeschla-genen Kurses zu gewährleisten, habe

ich mich entschlossen, für eine weitereFunktionsperiode als Vorsitzende desWLP zu kandidieren. Darin bekräftigt hat mich auch, dasswir im Vorstands-Team Verstärkungbe kommen haben.

Verstärkung des Vorstandes

Béa Pall und Gerhard Bruckner arbei-ten seit heuer im Vorstand mit. Ger-hard Bruckner engagiert sich im Be-reich der Vertretung der Ausbildungs-kandidatInnen. Béa Pall unterstützt dieÖffentlichkeitsarbeit und Mitgliederbe-treuung. Die Personenprofile von Pallund Bruckner finden Sie am Ende desHeftes unter „Das WLP-Team“. BeideKollegInnen haben in dieser Ausgabezudem einen Artikel verfasst.

Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung

Ein Schwerpunkt unserer Arbeit im ers-ten Quartal 2013 waren Öffentlichkeits-arbeit und Vernetzungsaktivitäten mitanderen Berufsgruppen des Gesund-heitswesens. So haben wir im Jännerein Informationsschreiben an 3.500Wiener Fach/ÄrztInnen (inkl. Folder,Plakate, Hinweise zur Psychotherapeu-tInnensuche) ausgesendet.Vor allem die Informationsfolder zurPsychotherapie in deutscher und türki-scher Sprache werden von den ÄrztIn-nen sehr begrüßt und gerne in den Pra-xen aufgelegt.

Im Feber nahmen wir die Er-stellung von Psychothera-peutInnen-Verzeichnissenauf Bezirksebene in Angriffund haben anlässlich der Ge-sundheitsmesse in Wien Do-naustadt mit dem 22. Bezirkbegonnen. Die Broschüre „Psychothe-rapie. Informationen – Adressen. WienDonaustadt“ ist nun in der Printversionerhältlich und wurde den Fach/ÄrztIn-nen, den psychosozialen Einrichtungensowie den Mitgliedern des 22. Bezirkeszur Verfügung gestellt. Es ist geplant,für die anderen Bezirke eine ähnlicheBroschüre zu erstellen.

Auf dem ÖBVP-Dialogtreffen der Fach-spezifika im März konnte der Wunschdes WLP nach mehr Kooperation zwi-schen Ausbildungsvereinen und Be-rufsverband eingebracht werden, ins-besondere in Bezug auf die Informationder AusbildungskandidatInnen über berufspolitische Themen und Veran-staltungen. Die möglichen Formen derZusammenarbeit sollen in den kom-menden Monaten konkretisiert werden.

Als „High-Light“ für die Mitglieder kannunser neues Event „WLP Kino-Brunch“bezeichnet werden, das auch im Märzstattfand. Beim Film „Und wenn wir allezusammen ziehen – Et si on vivait tousensemble?“ im Votiv-Kino und an-schließendem Brunch im Hotel Reginafiel es nicht schwer, ein wenig „Psy-chohygiene“ zu betreiben – mit nettenKollegInnen zu plaudern über den Filmund andere Themen und am Buffetgoustierend für das persönliche Wohl-ergehen zu sorgen.

Im Rahmen der 1. Jahrestagung derÖsterreichischen Liga für Kinder- undJugendgesundheit war der WLP mit ei-nem Informationsstand auf dem Fami-lientag im Rathaus Wien am 6. April2013 vertreten zum Thema „GlücklicheKindheit … Vom Wunsch zur Wirklich-keit“. Wir danken den KollegInnen, die dieBetreuung des Informationsstandes

übernommen haben, sehr herz-lich!

Wir sehen die vielfältigen fach -lichen und berufspolitischenBewegungen, die 2013 angelau-fen sind, als Ausdruck einer lebendigen, offenen Verbands- politik und schätzen das Enga-

gement aller KollegInnen, die sich ak-tiv am Vereinsgeschehen beteiligen.

In diesem Sinne schreiten wir einemereignisreichen Frühjahr und Sommerentgegen … u

Mit besten Grüßen …Leonore Lerch

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www.psychotherapie.at/wlp

1 I 20135

um Einstieg: Ethik bedeutet „dassittliche Verständnis“, abgeleitet vonEthos „Charakter, Sinnesart“. Die Ethik– und davon abgeleitete Disziplinen (wiez.B. Rechts-, Staats- oder auch Sozial-philosophie) – bezeichnet man auch als„praktische Philosophie“, da sie sichmit dem menschlichen Handeln be-fasst – im Gegensatz zur „theoretischenPhilosophie“.1

Bewusst setze ich an den Beginn mei-ner Ausführungen etwas trocken dieseZeilen – denn es geht wohl um unserSelbstverständnis als Psychotherapeu-tInnen – eben auch bezogen auf unsereHandlungsverantwortung. Diese ist zumeinen im Psychotherapiegesetz defi-niert und beschrieben und zum anderenim Berufskodex, sozusagen herunter

gebrochen auf konkrete Situationen, detaillierter und handlungsnäher dar-gelegt:

„In der Ausübung ihres Berufes wirdvon Psychotherapeutinnen und Psycho-therapeuten ein besonders verantwor-tungsvoller Umgang mit der eigenenPerson, mit der psychotherapeutischen

Aufgabe sowie mit jenen Menschen ge-fordert, mit denen sie durch die Psy-cho therapie in eine besondere Bezie-hung eintreten.“Ist in der Präambel des Berufskode-xes2 zu lesen und weiter unten:

„Die Tatsache, dass sich ethisch ver-antwortungsvolles Handeln durch Ge-setze und Richtlinien letztlich nicht bewirken lässt, steht nicht im Wider-spruch dazu, dass Auseinandersetzung,Verständigung und Vereinbarung überverbindliche Gesichtspunkte ethischverantwortlichen professionellen Ver-haltens in konkreten Fragen sinnvollund notwendig sind. Dementsprechendversteht sich der Berufskodex als Kon-kretisierung, Interpretation und Ergän-

zung zu den gesetzlich festgeschriebe-nen Berufspflichten von Psychothera-peutinnen und Psychotherapeuten undnimmt im Gefüge sämtlicher Richt -linien im Bereich der Psychotherapieeine zentrale Position ein.In diesem Sinne soll der Berufskodexden Angehörigen der Berufsgruppe ins-besondere helfen, in komplexen Situa-

tionen nach bestem Wissen und Gewis-sen die erforderlichen Abwägungenzwischen dem Schutz der psychothe-rapeutischen Beziehung und anderenzu schützenden Gütern zu treffen.“

Im Paragraphen 1 des Psychotherapie-gesetzes ist unter Absatz 2 zu lesen:

„Die selbständige Ausübung der Psy-chotherapie besteht in der eigenver-antwortlichen Ausführung der im Abs.1umschriebenen Tätigkeiten, …“

Was heißt die eigenverantwortliche Aus- übung unserer Tätigkeiten:Psychotherapeutisches Begreifen an-erkennt das Subjekt in seinem jeweili-gen Geworden-Sein. Auf diesem Hin-

tergrund und als Voraussetzung fürVeränderung/Heilung werden in derPsychotherapie psychisches Leiden undsomit unterschiedliche Symptome undSymptomatiken als Ausdruck diesesGewordenseins verstanden – letztlichund notwendig von den Betroffenenselbst. Dazu bedarf es respektvollerNeugier in einem wechselseitigen Dia-log. Dieser Prozess ist also getragenvon einer Haltung der wertschätzen-den Akzeptanz, einer vorbehaltlosenBegegnung – wie fremd oder abstoßend

Auseinandersetzung mit der BerufsethikWarum die Auseinandersetzung mit der Berufsethik nicht bei einem

Fragen nach „Was dürfen und was müssen wir ...?“ stehen bleiben darf

Margret Aull

Zuuu

1 Vgl., http://de.wikipedia.org/wiki/Ethik2 Berufskodex für Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, Richtlinie des Bundesministeriums fürGesundheit auf Grundlage von Gutachten des Psychotherapiebeirates, zuletzt vom 13.03.2012

„“

„Die selbständige Ausübung der Psychotherapie besteht in der eigen verantwortlichen Ausführung der im Abs.1 umschriebenen Tätigkeiten, …“

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einem die jeweiligen Verhaltensmusterund Wertvorstellungen des Gegenüber(fürs erste) auch sein mögen. Wir su-chen das Verstehen und nehmen be-wusst Abstand von Be- und Verurtei-lung (vgl. auch Stemberger, 2001). Wir alle wissen, dass im Laufe einessolchen Prozesses sehr persönliche,intime, schmerzliche und oft auchScham besetzte Empfindungen, Erleb-nisse und Erinnerungen zur Sprachebzw. an den Tag kommen. Die psycho-therapeutische Behandlung bedarf ei-nes sich Einlassens der PatientInnenauf das eigene innere Erleben sowieauf die psychotherapeutische Bezie-hung. Dieser Prozess ist in der Regelauch von Phasen der Regression be-stimmt, in denen eine besondere Ange-wiesenheit auf die verantwortungsvolleBeziehungsgestaltung seitens der Psy-chotherapeutInnen besteht.

Das bisher Gesagte mag vielleicht als„No-na“-Aussage empfunden werden– weil es eben die Momente und As-pekte sind, die es bewusst wahr zu neh-men und zu meistern gilt. Letztlichkommen wir PsychotherapeutInnen

nicht umhin, unser Handeln immer wieder mit dem Fokus auf den Schutzdieser spezifischen psychotherapeuti-schen Beziehung zu reflektieren. Was inder jeweils aktuellen Situation undSzene diesem Schutz vorrangig dient,kann daher nicht immer in einer simp-len „Wenn – Dann“-Relation und in ver-kürzten Ver- und Geboten dargelegtwerden.Gerade wir PsychotherapeutInnen wis-sen aus unserer Arbeit um das de-struktive Moment rigid moraliner Nor-men und Verhaltensvorschriften. Wirwissen auch um den wesentlichen Un-terschied von (Be)Folgen aus Angst vor

dem ÜberIch bzw. Sanktionen im Aus-sen und einer Ich-haften Einsicht inNotwendigkeiten. Unter diesem Aspektscheint mir der Diskurs über Berufs-pflichten wesentlich und förderlich. Einsolcher Diskurs kann nur konstruktivund fruchtbringend auf dem Boden desWissens um die notwendige und zu-gleich manchmal „fehlerhafte“ Invol-viertheit in den psychotherapeutischenProzess geführt werden.

Ethisch verantwortungsvolles Handelnkann nicht durch Gesetze und Richt -linien allein abgesichert werden. Es bedarf fortlaufender kollegialer Ver-ständigung über verbindliche Gesichts-punkte verantwortlichen professionel-len Handelns. Gerade und nicht zuletztzum Thema (sexualisierte) Übergriffeund Grenzverletzungen in Psychothe-rapien müssen wir meines Erachtensden kollektiven Diskurs forcieren. DasWissen um diese und die Auseinander-setzung mit dieser Problematik mussselbstverständlicher im kollegialen Dis-kurs integriert werden, um nicht einerDynamik Vorschub zu leisten, die in einer Polarisierung zwischen Dämo -

nisierung und Verdammnis einerseitsund bagatellisierender Verschleierungund Verleugnung andererseits steckenbleibt.

Eine solchermaßen kollektiv getrageneAuseinandersetzung macht notwendi-ger Weise spürbar und deutlich, dassuns das Thema alle betrifft – sowohlbezogen auf die Reflexion unserer je-weiligen psychotherapeutischen Bezie-hungsgestaltung als auch im Bezug aufdie Verantwortung, eigene Phantasien,Gefühle und Impulse wahrzunehmen,um diese dann reflektierend für denVerstehensprozess nutzbar zu machen

und nicht – gar von uns selbst unbe-merkt? – zu agieren. Somit sind wir auf Kontexte kollegia-len Austausches angewiesen (Intervi-sion, Supervision), in denen wir angst-frei über unser Erleben und unsereGefühle sprechen können bzw. uns die-ser bewusst werden können. Nicht dasEmpfinden (von z.B. Nähe, Begehren,Ablehnung, Wut) ist „falsch“, es gehörtzu unserer Arbeit, uns nahe auf die Be-ziehung ein zu lassen. VerantwortlichesHandeln bedeutet, durch das eigeneBewusstmachen diese nicht zu agierenund falls wir entdecken, zu verstrickt zusein, eine ethisch vertretbare Lösungfür die Beendigung dieser psychothe-rapeutischen Beziehung zu suchen.Das Einlassen auf die Auseinanderset-zung mit diesem Thema, auf das Wis-sen, dass (sexuelle) Grenzverletzungenund Missbrauch in psychotherapeuti-schen Beziehungen stattfinden, invol-viert uns in hohem Maße. Wir erlebendie immanente Notwendigkeit, uns einen Standpunkt zu erarbeiten unddiesen zu beziehen, da wir ansonstenkollektiv an der Verwischung der Gren-zen in der Missbrauchsbeziehung – derLeugnung der spezifischen Abhängig-keit von PatientInnen und damit der besonderen Beziehungsverantwortungseitens der PsychotherapeutInnen – be-teiligt wären. In diesem Zusammen-hang gilt es sich erneut dem Eingebun-den-Sein in konkrete gesellschaftlicheVerhältnisse zu stellen und damit auchder Auseinandersetzung mit dem Ge-schlechterverhältnis.

Da der psychotherapeutische Prozessauch dadurch gekennzeichnet ist, dasskindliche Erlebens- und Verhaltens-weisen aktiviert werden und somit dasBeziehungsgeschehen zwischen Pa-tientInnen und und PsychotherapeutIn-nen sehr oft im übertragenen Sinn demvon Eltern und Kindern vergleichbar ist,liegt die Verantwortung für die Wah-rung der Grenzen eindeutig bei denPsychotherapeutInnen.Kommt es zu gehandelten Grenzverlet-zungen oder -verwischungen, „entstehtbei den PatientInnen tiefgreifende emo-

“Ethisch verantwortungsvolles Handeln kann nicht durch Gesetze und Richt linien allein abgesichert werden.

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www.psychotherapie.at/wlp

1 I 2013

tionale und kognitive Verwirrung. Siesind erschüttert in ihrem Verständnisvon sich und der Welt. Das sexuelle Moment in der Beziehung ist in diesemZusammenhang nicht per se trauma-tisch, sondern dessen Einbettung in dastherapeutische Vertrauens- und Abhän- gigkeitsverhältnis. Unter diesem Ge-sichtspunkt der Übertragung von Ge -fühls regungen auf den/die TherapeutIn-geraten sexuelle Übergriffe in Psycho-therapien psychodynamisch in die Nähevon inzestuösem Kindesmissbrauch.Auch die Folgen sind ähnlich.” (M. Be-cker-Fischer und G. Fischer, 2002)

Alle, die sich mit der Dynamik im Zu-sammenhang mit dem Aufzeigen undAufdecken tabuisierter Geschehnissebefasst haben, wissen um das Phäno-men der „TäterInnen-Opfer-Umkehr”.Sehr schnell geraten jene, die solcheHandlungen aufzeigen und die dafürVerantwortlichen auch zur Verantwor-

tung ziehen wollen, in Gefahr, dass dasAufdecken – im Sinne des Ansprechens,Aussprechens und Konfrontierens –plötzlich zur unverantwortbaren Untatwird. So als ob erst das Aufzeigen Zer-störung, Verletzung und Gewalt bedeu-tet. Was zur Verantwortung ziehen hei-ßen, wie ein adäquates Umgehen mitsolchen Verfehlungen und Grenzüber-schreitungen aussehen kann und soll,bedarf wiederum einer differenziertenAuseinandersetzung, um nicht erneutder Dichotomie von Vernichten – undweil wir das nicht wollen – Wegschauen(müssen) zu erliegen.

Hier schließt sich der Kreis – diesemPhänomen kann letztlich nur durch einekollektiv erarbeitete und getragene Hal- tung und Sichtweise begegnet werden.Ansonsten (ver)schieben wir schwie- rige, Konflikt behaftete Themen in dieEcke der Beschwerde – und habennichts weiter damit zu tun. Was die Kol-

legInnen dort machen, ist dann derenSache. Ich plädiere also für Auseinan-dersetzung und den offen geführtenDiskurs im Zusammenhang mit all denFragen unserer Berufspflichten, eineAuseinandersetzung, die nicht mit demAbsolvieren der Ethik-Seminare imRahmen des Propädeutikums und derErrichtung von Beschwerdestellen ab-geschlossen sein kann. Es wäre schön,wenn diese kurz skizzierten Über le gun-gen Impuls für einen solchen Diskurssind. u

Literatur:

Aull, M. (2005) Ethikbeitrag Supplement Psycho-therapieforum Nr. 3

Becker-Fischer, M. & Fischer G. (2002) SexuelleÜbergriffe in Psychotherapie und Psychiatrie.In: Renate Hutterer-Krisch (Hrsg.); Fragen derEthik in der Psychotherapie, Springer: WienNewYork.

Stemberger, G. (2002) Menschliche Werte und Psy-chotherapie. In: Renate Hutterer-Krisch (Hrsg.);Fragen der Ethik in der Psychotherapie, Sprin-ger: Wien NewYork.

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er Berufskodex für Psychothera-peutinnen und Psychotherapeuten um-fasst mehrere Regelungen in der Psy-chotherapie und im Umgang mit Psy-chotherapie, die die Ethik der Psycho-therapie konkretisieren. Dazu zählendie Verpflichtungenu des ausschließlichen Angebots von

Leistungen, für die eine entsprechen -de Qualifikation erworben wurde,

u der regelmäßigen Fortbildung,u der regelmäßigen Reflexion des the-

rapeutischen Prozesses,u der eigenständigen Information über

einschlägige gesetzliche Vorschrif-ten,

u des korrekten Ausweises nach au-ßen,

u der kollegialen Kooperation mit an-grenzenden Berufen,

u der kollegialen Zusammenarbeit vonAngehörigen des psychotherapeuti-schen Berufes,

u der kollegialen Zusammenarbeit mitPsychotherapeuten und Psychothe-rapeutinnen in Ausbildung unter Su-pervision,

u der Mitwirkung im Gesundheitswe-sen (unter Berücksichtigung der so-zial schlechter gestellten Gruppen),und

u der Kooperation im Beschwerdefall.

In der Folge sind dazu insbesondere die2012 neu hinzugekommenen Ergän-zungen im Abschnitt III des Berufsko-dex, die im Wesentlichen die ethischenGrundsätze im Umgang mit der Pa -tientin und dem Patienten betreffen,wiedergegeben. Diese Bestimmungenwurden im Psychotherapiebeirat sehrlange diskutiert und sind sehr differen-ziert formuliert. Deshalb werden sie

nun im Originaltext und nicht in einerZusammenfassung wiedergegeben. Der gesamte Berufskodex ist auf derWebsite des WLP downloadbar unter:http://www.psychotherapie.at/beschwer destelle-des-wlp

III. Vertrauensverhältnis, Aufklärungs- und besondere Sorg-faltspflichten in der therapeutischenBeziehung

1. die Verpflichtung der Angehörigendes psychotherapeutischen Beru-fes und das Recht der Patientinnenund der Patien ten auf Wahrung derfreien Psychotherapeutenwahl;

2. die Verpflichtung der Angehörigendes psychotherapeutischen Beru-fes und das Recht der Patientinnenund der Patien ten auf eine sorg fäl-tige Abklärung der Verhaltensstö-rungen oder Leidenszustände, wozugegebenenfalls auch die Kon sulta-tion anderer Berufsgruppen des Ge-sundheitswesens (Angehörige desärztlichen und klinisch-psychologi-schen Berufes u.a.) erforderlich ist;

3. die Verpflichtung der Angehörigendes psychotherapeutischen Beru-fes und das Recht der Patientinnenund der Patien ten auf strikte Wah-rung der Freiwilligkeit der psycho-therapeuti schen Behandlung (keineBehandlung ohne Einwilligung derPatientin oder des Pati en ten);

4. die Verpflichtung der Angehörigendes psychotherapeutischen Beru-fes und das Recht der Patientinnenund der Patien ten auf umfassende

Aufklärung, insbesondere über Artund Umfang der geplanten psycho-therapeuti schen (Kranken-)Behand -lung; diese Aufklärung hat auch dasSetting, die Frequenz, die allfälligeGesamtdauer – soweit ab schätzbar–, die Honorierung, Urlaubsrege-lung und alle sonstigen Informatio-nen zu umfassen, die zur Klärungdes besonderen Vertrags-Verhält-nisses erforderlich sind;

5. die Verpflichtung der Angehörigendes psychotherapeutischen Beru-fes und das Recht der Patientin -nen und der Patienten im Rahmen der umfassenden Auf klärung (vgl.Punkt 4) auch darüber aufzuklären,dass erforderlichenfalls eine Ver-netzung und Kooperation mit ande-ren an der (Kranken-)Behandlungbeteiligten Personen/ Institutionenstattfinden wird und dies gegebe-nenfalls Teil des psychotherapeuti-schen Arbeitsbündnisses und damitdes Behandlungsvertrags werdenkann (dies bezieht sich auch aufPunkt 8):

j dadurch wird jedoch der Schutz vonTherapiegeheimnissen nicht be-rührt; vielmehr haben die Angehö-rigen des psychotherapeutischenBe rufes die Verpflichtung und diePatientinnen und der Patienten dasRecht, dass Konsens darüber her-gestellt wird, mit wem kooperiertund vernetzt werden soll und wasThema der Kooperation und Ver-netzung werden darf;

6. die Verpflichtung der Angehörigendes psychotherapeutischen Beru-fes zur Führung folgender Auf-

Zur Ethik im BerufskodexGerhard Pawlowsky

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zeichnungen im Sinne einer Doku-mentation

j über den Zeitpunkt des Beginns unddes Endes der Behandlung sowieüber Zeitpunkt und Dauer der ein-zelnen Behandlungsstunden;

j über die darüber sowie über die Honorierung und sonstigen Bedin-gun gen des Behandlungsvertragsmit der Patientin und dem Patientenoder seiner gesetzlichen Vertreterinoder seinem gesetzlichen Vertreterge troffenen Vereinbarungen;

j über allfällige ärztliche oder kli-nisch-psychologische Befunde bzw.Mitteilungen über frühere oder neuauftretende Erkrankungen und de-ren Behandlung, soweit sie für diepsychotherapeutische Behandlungrele vant sind;

j über allfällige Konsultationen vonBerufskolleginnen und Berufskol-legen oder Angehörigen andererGesundheitsberufe;

j über allfällige Empfehlungen an die Patientin oder den Patienten,zur ergänzenden Abklärung oderBehandlung eine Angehörige oder einen Angehörigen des ärztlichenoder klinisch-psychologischen Be-rufsstandes aufzusuchen;

j die Patientin oder der Patient oderseine gesetzliche Vertreterin odersein gesetzlicher Vertreter habenjederzeit das Recht auf Einsicht-nahme in die oben angeführten Aufzeichnungen; dieses Recht er-streckt sich insbesondere nicht aufdie Einsichtnahme in allfällige da-rüber hinausge hende persönlicheAufzeichnungen des Angehörigendes psychothera peutischen Beru-fes, in denen dieser für sich selbstden psychotherapeu tischen Prozessreflektiert;

7. die Verpflichtung der Angehörigendes psychotherapeutischen Beru-fes und das Recht der Patientin oderdes Patienten auf den umfassendenSchutz der Persönlichkeitsrechteder Patientin oder des Patienten,insbesondere auch auf die unein-geschränkte Geheimhaltung jener

der Psychotherapeutin oder demPsy chotherapeuten anvertrautenGeheimnisse; diese Verschwiegen-heitspflicht von Psychotherapeutin-nen und Psychotherapeuten, ihrerallfälligen Hilfs-Personen und Su-pervisoren steht auch, sofern ge-setzlich nicht anderes bestimmtist, über allfälligen Interessen deröffentlichen Gesundheitspflege oderder Rechtspflege;

j eine Entbindung von der Verschwie -genheitspflicht (Geheimnisverzicht)ist als höchstpersönliches Rechtnur dann zulässig, wenn der Patientoder die Patientin einsichts- und ur-teilsfähig ist und durch ihn oder sieselbst erfolgt; in diesen Fällen wirdeine Rücksprache zwischen Patien-tin oder Patient und Psychothera-peutin oder Psychotherapeut drin-gend empfohlen;

j davon unabhängig besteht im Rah-men von gerichtlichen Strafverfah-ren ein Aussageverweigerungsrechtfür die Angehörigen des psychothe-ra peutischen Berufsstandes, vondem auch im Fall einer EntbindungGebrauch gemacht werden kann;

j die Entscheidung, ob von der Ent-bindung Gebrauch gemacht wird istaufgrund fachlicher und berufsethi-scher Kriterien von den Angehöri-gen der psychotherapeutischen Be-rufsgruppe in Eigenverantwortungzum Wohl der Patientin oder desPatientin zu treffen; auf Grund derRege lung der Zivilprozessordnungist jedenfalls in zivilgerichtlichenVerfahren einer gültigen EntbindungFolge zu leisten;

8. die Auskunftspflicht gegenüber ei-ner gesetzlichen Vertreterin odereinem ge setzlichen Vertreter (etwaeines Kindes oder Jugendlichen)gemäß § 14 Abs. 4 des Psychothe-rapiegesetzes besteht allenfalls inBezug auf jene bei der Aufzeich-nungspflicht bereits angeführtenPunkte – die in der Behandlung derPsychotherapeutin oder dem Psy-chotherapeuten anvertrauten Ge-heimnisse blei ben auch gegenüber

der gesetzlichen Vertreterin oderdem gesetzlichen Ver treter absolutgeschützt;

9. die Verpflichtung der Angehörigendes psychotherapeutischen Beru-fes und das Recht der Patientinnenoder der Patienten auf einen ver-antwortlichen Umgang mit dem besonderen Vertrauens- und Ab-hängigkeitsverhältnis in der psy-cho therapeutischen Beziehung:

j jeglicher Missbrauch dieses Ver-trauensverhältnisses und der imPsychotherapieverlauf bestehen-den, vorübergehend vielleicht sogarverstärkten, Abhängigkeit der Pa-tientin oder des Patienten von derPsychothe rapeutin oder dem Psy-chotherapeuten stellt einen schwer- wiegenden Verstoß gegen die ethi-schen Verpflichtungen der Angehö-rigen des psy chotherapeutischenBerufes dar;

j Missbrauch liegt dann vor, wennAngehörige des psychotherapeuti-schen Berufes ihren psychothera-peutischen Aufgaben gegenüberden Patientinnen oder den Patien-ten untreu werden, um ihre persön-lichen Interessen, insbesondere se-xueller, wirtschaftlicher, sozialer,emotiona ler, politischer oder reli-giöser Natur zu befriedigen; darausergibt sich auch die Verpflichtungder Angehörigen des psychothera-peutischen Be rufes, dementspre-chend alle Verstrickungen mit denPatientinnen oder den Patienten zumeiden;

j für den Fall, dass sich während ei-ner Psychotherapie seitens der Psy-cho therapeutin oder des Psycho-therapeuten eine nicht auflösbareemotio nale Verstrickung (wie z.B.Verliebtheit, Ablehnung, Identifika-tion) ab zeichnet, besteht die Ver-pflichtung, den Eigenanteil zu re-flek tieren (ins besondere durch Supervision, Intervision, Selbster-fahrung) und zu klä ren, ob der psy-chotherapeutische Prozess nochverantwortlich weiter geführt wer-den kann; sollte dies nicht der Fall

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WLPNEWS10

sein, ist die Psychothera pie umge-hend zu beenden und dafür Sorgezu tragen, dass die Patientin (derPatient) den psychotherapeutischenProzess woanders weiterfüh renkann und somit auch einen Ort derReflexion über das aktuelle Ge sche-hen erhält;

j die Verantwortung für die Vermei-dung von Verstrickungen liegt al-lein bei den Angehörigen des psy-chotherapeutischen Berufes undkann nicht den Patientinnen undPatienten übertragen werden; ent-sprechende Verstöße gegen die Berufsethik sind geeignet, die Ver-trauenswürdigkeit der Angehörigendes psychotherapeutischen Beru-fes ernsthaft in Frage zu stellen;

10. die Verpflichtung der Angehörigendes psychotherapeutischen Beru-fes, dass auch nach dem Ende derBehandlung die Punkte 1 bis 12 zu-mindest nach ethi schen Gesichts-punkten weiter zu beachten sind.

11. In Ergänzung zu den Punkten 9 und10 – die Verpflichtung der Angehö-rigen des psychotherapeutischenBerufes und das Recht der Patien-tinnen oder der Pati enten auf einenverantwortlichen Umgang mit dembesonderen Vertrauens- und Ab-hängigkeitsverhältnis der psycho-therapeutischen Beziehung auchnach dem Ende der Psychotherapie(im Hinblick auf allfällige Erwägun-gen nachfol gender Kontaktaufnah-men oder Beziehungen); dabei sindinsbesondere fol gende Punkte zuberücksichtigen:

j die psychotherapeutische Bezie-hung als ein maßgebliches Werk-zeug in der Psychotherapie und alsmaßgeblicher Wirkfaktor für denErfolg der Psychotherapie stellt einbesonders schützenswertes Gutdar;

j die psychotherapeutische Bezie-hung bleibt auch nach Ende derPsycho therapie schutzbedürftig undist Gegenstand nachvertraglicherSorg faltspflichten – infolgedessen

liegt die Verantwortung für denSchutz der psychotherapeutischenBeziehung auch nach dem Ende derPsycho therapie ausschließlich beiden Angehörigen des psychothera-peutischen Berufes und kann nichtauf die ehemalige Patientin oderden ehemalige Patienten übertra-gen werden;

j die psychotherapeutische Bezie-hung inkludiert – auch vor dem Hin-ter grund des jeweilig vereinbartenspezifischen Settings – Ungleich-heit hinsichtlich des Wissens vonei-nander (die Psychotherapeutin oderder Psychotherapeut weiß mehr vonihrer (seiner) Patientin oder ihrem(seinem) Patienten als umgekehrt);

j daraus resultiert, dass die psycho-therapeutische Beziehung nichtsym metrisch sein kann;

j der Psychotherapie nachfolgendeaußertherapeutische Erfahrungender Patientin oder des Patienten mitder Psychotherapeutin oder demPsy chotherapeuten würden auf denpsychotherapeutischen Prozess undden Behandlungserfolg rückwir-kende Auswirkungen haben, dienicht nur bestätigender sondernvielmehr relativierender, dekon-struierender oder sogar schädigen-der Natur sein könnten:jjdabei ist zu berücksichtigen,dass die realen Beziehungs-Mo-mente (z.B. Arbeitsbündnis) in derpsychotherapeutischen Be ziehungvon den Spezifika der psychothera-peutischen Bezie hung, insbeson-dere der fehlenden Symmetrie, ge-prägt sind – daher wären sie aufeine Beziehung außerhalb des The-rapie raumes nicht deckungsgleichübertragbar, sondern würden sichdann vielmehr neu und anders ge-stalten;

j in der Regel ist das Abschied neh-men von der Psychotherapie undvon einander, insbesondere für diePatientin oder den Patienten, einlänge rer Prozess, der mit der Ent-idealisierung der Psychotherapeu-tin oder dem Psychotherapeuteneinhergeht;

j um die Abhängigkeit der Patientinoder des Patienten von der Psycho-therapeutin oder dem Psychothe-rapeuten wieder aufzulösen, ver-langt die Dynamik der psychothera-peutischen Beziehung jedenfallseine Pha se des Auslaufens der Psy-chotherapie und ein darauf folgen-des Abstandhalten zwischen Psy-chotherapeutin oder Psychothera-peut und Pa tientin oder Patient;

j infolgedessen wird deutlich, dassdie psychotherapeutische Bezie-hung über das Ende der Psychothe-rapie hinaus weiter wirkt und unterUm ständen das mit ihr verbundenebesondere Vertrauens- und Abhän-gig keitsverhältnis auch nie beendetwird;

j damit fallen der Zeitpunkt des En-des der Psychotherapie und derZeit punkt des Endes der psycho-therapeutischen Beziehung und desdamit verbundenen besonderenVertrauens- und Abhängigkeitsver-hältnisses auseinander;

j auf ein, insbesondere für die Pa-tientin oder den Patienten, trans-paren tes (d.h. erkennbares, ver-ständliches und eindeutiges) Endeder Psycho therapie ist in besonde-rer Weise zu achten – wenn mög-lich, ist das Ende mit der Patientinoder dem Patienten zu vereinbaren;das Ende der Psychotherapie be-stimmt sich insbesondere anhandder nachfolgenden Kriterien:jjes gibt eine letzte Therapie-stunde;jjnach der letzten Therapiestun -de gibt es keine weiteren thera peu-tischen Kontakte, z.B. auch im Wegevon Telefonaten oder E-Mails;jjwenn es nach der letzten The-rapiestunde weitere therapeuti scheKontakte gibt, ist die Psychothera-pie erst mit dem letzten therapeuti-schen Kontakt beendet;

j die psychotherapeutische Bezie-hung und das damit verbundene be-son de re Vertrauens- und Abhängig-keits verhältnis wird insbesonderein fol genden Fällen des Endes(siehe die im vorherigen Punkt ge-

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nannten Kri terien) der Psychothe-rapie in besonderem Ausmaß wei-terwirken und unter bestimmtenUmständen auch nie beendet wer-den:jjes gibt eine während der Psy-chotherapie gewachsene, nicht auf-lösbare Abhängigkeit, die geeignetist, unter Umständen le benslanganzuhalten;jjes gibt eine letzte Therapie-stunde mit der Vereinbarung, dasseine Rückkehr, insbesondere beiAuftreten von Krisen, möglich ist;jjes gibt ein sofortiges, einseitiggewünschtes Ende bzw. einen Ab-bruch der Psychotherapie, sodasskeine Zeit und kein Raum für dieAblösung aus der psychotherapeu-tischen Beziehung be stehen;

j solange eine Abhängigkeit der ehe-maligen Patientin oder des ehema-li gen Patienten von der ehemaligenPsychotherapeutin oder vom ehe-ma ligen Psychotherapeuten be-steht, stellt das Anbahnen und Ein-

gehen ei ner nicht-therapeutischenBeziehung, welcher Art auch im-mer, ein vertrauens-unwürdigesVerhalten der Psychotherapeutinoder des Psycho therapeuten dar;

j da die Dauer der Abhängigkeit vonmehreren individuellen Faktorenab hängt, steht auch die nachfol-gende Äußerung unter dem Vorbe-halt, dass der Loslösungsprozessabgeschlossen ist und folglich keineAbhän gigkeit mehr besteht: Ausden bisherigen Ausführungen undunter Kenntnisnahme internationa-ler Em pfehlungen kann angenom-men wer den, dass ein allfälligesEingehen einer nicht-therapeuti-schen Beziehung mit der ehemali-gen Patientin oder dem ehemaligenPatienten vor Ablauf von zumindestzwei Jahren ab dem Ende der Psy-chotherapie kein ver trauenswür -diges Verhalten der Angehörigendes psychothe rapeutischen Beru-fes darstellen würde;

j Erwägungen über das allfällige Ein-

gehen einer nicht-therapeutischenBeziehung sind zu jedem Zeitpunktreflexionspflichtig (insbesonde redurch Supervision, Intervision,Selbst erfahrung);

12. die Verpflichtung der Angehörigendes psychotherapeutischen Beru-fes und das Recht der Patientinnenund der Patienten auf rechtzeitigeInformation über die Absicht derAngehörigen des psychotherapeuti-schen Berufes, von der je weiligenBehandlung oder von der Ausübungdes Berufs zurückzutreten; dabeiist mit den Patientinnen oder denPatienten abzuklären, ob sie oderer weiter psychotherapiebedürftigist; diese Information hat so zeitge-recht zu erfolgen, dass den Patien-tinnen oder den Patienten eine Fort-führung der Psychothera pie beieinem anderen Angehörigen despsychotherapeutischen Berufes sei-ner Wahl möglichst ohne beein-trächtigende Unterbrechung mög-lich ist. u

ie Psychotherapie hat hohe ethischeStandards. Sie betreffen insbesonderedas Verhältnis von PsychotherapeutInund KlientIn, das ein besonderes Sorg-faltsverhältnis aufweisen muss. Nur inder Trias Kompetenz, Verschwiegen-heit und therapeutische Beziehungkann eine Veränderung der krankheits-wertigen Muster stattfinden, die der/dieKlientIn mitbringt und in der Psycho-therapie loswerden will. Oft müssenauch Erklärungen, die sich der/dieKlientIn zurechtgelegt hat, um das Lei-den zu mindern, die aber zugleich nichtgenug helfen, hinterfragt und in der Zu-sammenarbeit beider zu einem neuen,emotional stimmigeren Konstrukt zu-

sammengesetzt werden. Das fordert einen hohen ethischen Anspruch vonPsychotherapeutInnen, der auch nurdurch Weiterbildung und regelmäßigeIntervision oder Supervision aufrecht-erhalten werden kann.Viele PsychotherapeutInnen erfüllendie sen Anspruch – aber nicht alle. Undes erfordert ja auch Mut von Seiten des/der KlientIn, sich zu einer Beschwerdedurchzuringen. Psychotherapie fordertauch von KlientInnen etwas, nämlich,sich zu öffnen. Und da ist es besondersschmerzhaft, in einem verletzlichen Zu-stand nicht verstanden, unprofessionellbehandelt oder vielleicht sogar ausge-nützt zu werden.

Wo kann man eine Beschwerde einreichen? Alle Landesverbände für Psychothera-pie haben in den letzten Jahren Be-schwerdestellen eingerichtet, auch derPsychotherapiebeirat beim Bundesmi-nisterium für Gesundheit führt einenBeschwerdeausschuss. In der Regelfangen die genannten Beschwerde -stellen die meisten Beschwerden vonKlientInnen gegen PsychotherapeutIn-nen auf. Diese Beschwerdestellen be-handeln zurzeit in ganz Österreich umdie 50 Beschwerden pro Jahr. Betrach-tet man die Themen der Beschwerden,so geht es da um atmosphärische Ver-stimmungen in der Psychotherapie, um

Beschwerden in der PsychotherapieGerhard Pawlowsky

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WLPNEWS12

Erratum In meinem Beitrag zu den WLP-News4/2012 über „Die Visionen – Psycho-therapie in einem Jahrzehnt. Eine Ex-trapolation in die Zukunft“ habe ich dieAutorInnen der Reihe in der Fußnote zi-tiert, jedoch einmal falsch. Richtig ist:Im Heft 4/2011 haben Nobert Chimani,Gabriele Hasler & Karin Macke Bei-träge geschrieben. Ich bedauere diesenIrrtum.

Gerhard Pawlowsky

Unklarheiten in Bezug auf das Honorar,die Refundierungen oder Abrechnun-gen, manchmal auch um schwerwie-gendere Vorwürfe: um Verstrickungdes/der PsychotherapeutIn mit dem/der KlientIn oder um Ausnützung, alsoum Missbrauch. Viele Beschwerdenwerden durch Information, Gesprächeoder eine Vermittlung zwischen Psy-chotherapeutIn und KlientIn/PatientInwieder ins Lot gebracht, manche führenzu klaren Empfehlungen an den/diePsychotherapeutIn, manche müssen andie nächste Instanz, das Bundesminis-terium für Gesundheit, weitergeleitetwerden, das dazu den Beschwerdeaus-schuss des Psychotherapiebeirats be-fasst. Nicht selten muss auch eine neuePsychotherapie gesucht werden, wenndie Differenz, der Konflikt des/der Kli -entIn/PatientIn mit seinem/seiner Psy-chotherapeutIn zu gravierend war.

Welche Beschwerden werden imBundesministerium behandelt? Bei diesen Beschwerden geht es nichtselten um eine Verstrickung von Psy-chotherapeutInnen mit ihren Patien -tInnen, um eine Form der Ausnützung

des/der KlientIn/PatientIn, d.h. umwirtschaftliche oder soziale Übergriffe,sehr selten auch um sexuellen Miss-brauch; zuletzt waren es zwischen 15und 20 Beschwerden pro Jahr. In derPrüfung der Beschwerde sind (selten)strafrechtliche Aspekte, (häufiger) be-rufsrechtliche Aspekte zu berücksich-tigen. Aber einfacher gesagt: es gehtdarum, ob die Vertrauenswürdigkeit,die bei der Eintragung durch das Leu-mundszeugnis und den Abschluss beieiner anerkannten fachspezifischenAusbildungseinrichtung geprüft wird,und die gesundheitliche Eignung, diebei der Eintragung durch ein ärztlichesZeugnis bestätigt wird, weiterhin gege-ben sind. Auch hier stehen bei Verstö-ßen gegen die Ethik der Psychotherapiedas Gespräch, die Vermittlung an ersterStelle. Es können aber auch Auflagenwie Supervision oder Fortbildung ge-geben werden; manchmal muss eineAustragung vorgenommen werden, wiesie das Psychotherapiegesetz vorsieht,wenn „die Voraussetzungen zur Eintra-gung“ weggefallen sind. Zum einen kann man auf die geringeMenge der Beschwerden in der Psy-

chotherapie stolz sein – es sind dochweniger als 1% der insgesamt über7500 eingetragenen Psychotherapeu-tInnen davon betroffen. Und doch sindauch das zu viele. Dabei ist – jedenfallsbei den gravierenderen Fällen – ein ge-meinsames Charakteristikum auffal-lend: Die PsychotherapeutInnen, diegrobe berufsrechtliche Verfehlungenbegehen, sind oft unfähig, ihre psy -chotherapeutische Arbeit und Positionzu reflektieren. Diagnose: Mangel anSelbst reflexion. Das kann uns zu den-ken geben. u

iebe KandidatInnen!

Ich lade Euch sehr herzlich zu unsrem 3. KandidatInnen „Get-together“ am 25. 4. 2013 um 19.00 in die Löwengasse 3/5/6 in1030 Wien ein. Im Vordergrund steht ein gemütliches Bei-sammensein und ein kollegialer Austausch. Die Schwierig-keiten der KandidatInnen sind meistens die gleichen. u Wie bekomme ich KlientInnen? u Wer kann mir gute PsychiaterInnen oder praktische Ärz-

tInnen nennen?

Dieses Treffen soll eine Gelegenheit bieten um sich unterei-nander zu vernetzen, und andererseits bietet es auch Raum,um mit anderen KandidatInnen eigene schwierige Fälle zu be-sprechen. Wer sich für die Struktur des ÖBVP bzw. WLP in-teressiert, bekommt gerne Einblicke hinter die Kullissen. Um Anmeldung wird bis 18. 4. 2013 gebeten.Ich freue mich auf Dein Kommen!Mit lieben Grüßen,

Mag. Johannes Gutmann, BEd.Kandidatinnenvertreter WLP-Vorstand

Einladung zum 3. „Get-together“ derAusbildungskandidatInnenJohannes Gutmann

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www.psychotherapie.at/wlp

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Dieses Buch der Psychotherapeutinund Psychologin Helga Kernstock-Redlsowie der Textgestalterin Eva Stühlin-ger und des PR- und InternetexpertenFlorian Schultheiss ist ein praxisnahesund mit vielen hilfreichen Tipps ge-schriebenes Buch für Psychotherapeu-tInnen, die ihre Präsenz im beruflichenFeld erhöhen und stärken wollen. Dabeiwird vor allem den hohen ethischen An-sprüchen in der Arbeit als Psychothe-rapeutIn Rechnung getragen. Psycho-therapeutInnen in der freien Praxiskönnen anhand von kostengünstigenMarketing-Maßnahmen nützliche Hil-festellungen erwarten. Es werden dieBereiche wie Empfehlungskultur, Texte,Internetpräsenz und praktische Toolsder Praxisorganisation gut und interes-sant beschrieben. Es wird z.B. daraufaufmerksam gemacht, wie eine gute„Corporate Identity“ geschaffen wird,wie wähle ich die „richtigen Signale“bestehend aus der Kernbotschaft, „dieMitte“, den „impliziten Botschaften“und dem „aktuellen Kontext“, was passtam besten zu mir und wie vermittle ichdas stimmig, so dass der Empfängermeine Botschaft, mein Signal auch gutverstehen kann und sich angesprochenfühlt. Wie gelingt es mir als Psychothe-rapeutIn durch diese Signale, den/dieKlientIn zu erreichen. Wie gestalte ichmeine Texte, z.B. klar, einfach und fo-kussiert, damit ich das Interesse unddie Neugierde potentieller KlientInnenerwecke.

Ein weiteres, wichtiges Tool ist das„Unique Selling Proposition“, ein be-son deres Merkmal sozusagen. Die

AutorInnen führen als Beispiel an, dassder/die PsychotherapeutIn am Ende einer erfolgreichen Zusammenarbeitdie Frage an den/die Klienten richtet:„Damals zu Beginn unserer Zusam-menarbeit, wieso haben Sie sich geradefür mich entschieden?“ So können sieherausfinden, was etwas Besonderesoder einzigartig Nützliches an ihremAngebot ist, dass sie gut für sich undweitere KlientInnen nutzen können.

Weiters werden in diesem Buch aucheinige Stolpersteine in der Arbeit alsPsychotherapeutIn aufgelistet und hilf-reiches Beschwerdemanagement an-geboten. Wie kann ich erkennen, wennein/e KlientIn unzufrieden ist mit einerSitzung, wie lade ich sie ein, ein Feed-back darüber zu geben. Welche Erwar-tungen auf Erfolg und Nutzen weckeich bei dem/der KlientIn. Zu geringe Er-wartungen bei dem/der KlientIn führenzu Unzufriedenheit, zu hohe Erwartun-gen zu wecken ist zwar werbewirksam,jedoch unseriös und inkompetent. DieAuseinandersetzung mit diesen Polenund das Finden der richtigen Balancewird im Buch anhand von Beispielenbeschrieben, und sie laden den/die Le-serIn ein, sich darüber eigene Gedan-ken zu machen, um die richtige Balancezu finden.

Mir persönlich ist beim Lesen bewusstgeworden, dass ich manchen Aspektender Selbstständigkeit manchmal zu we-nig bewusste Beachtung schenke wiez.B. dem Wechsel zwischen der Rolleals „Psychotherapeutin“ und der „Un-ternehmerin“, die mehr als kostende-

ckend, nämlich gewinnorientiert arbei-ten muss, wenn sie von ihrer Arbeitauch leben will.

In diesem sehr umfassenden Buch mitvielen wertvollen Informationen kannfür jeden Geschmack etwas zu findensein. Die Kapitel sind sehr übersichtlichgestaltet, und es ermöglicht dem/derLeserIn herauszufiltern, wie die beruf-liche Selbstpräsentation vor allem infreier Praxis noch erfolgreicher wer-den kann. u

Béa Pall

Helga Kernstock-Redl,Florian Schultheiss & Eva Stühlinger (Hg.)Ethisches Marketingin Psychologie und PsychotherapieSpringer Verlag, 2012 420 SeitenEuro 49,95ISBN 978-3709110140

Buchrezension

Helga Kernstock-Redl, Florian Schultheiss & Eva Stühlinger (Hg.):

Ethisches Marketing in Psychologie und Psychotherapie

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WLPNEWS14

Ankündigung

Ordentliche Landesversammlung des WLPund Briefwahl 2013

Bekanntmachung der Wahlkommission des WLPDie nächste Wahl zum Vorstand desWiener Landesverbandes für Psycho-therapie (WLP) findet im Rahmen derOrdentlichen Landesversammlung statt.Freitag, 24. Mai 2013, 18.30 Uhr, PalaisStrudlhof, Pasteurgasse 1, 1090 Wien

§ 13 der WLP-Statuten legt dazu fest:Der Vorstand des WLP besteht aushöchstens 7 Mitgliedern, mindestenseines davon ist ein/e Psychotherapeu-tIn in Ausbildung. Der Vorstand wirdmittels Briefwahl gewählt. ...Personen, die sich zur Wahl stellenwollen, haben ihre Kandidatur bis spä-testens sechs Wochen vor der Landes-versammlung der Wahlkommission be-kannt zu geben. ...Der Vorstand besteht aus dem/r Vorsit-zenden, ersten und zweiten Stellver-

treterIn, SchriftführerIn, KassierIn undderen StellvertreterInnen.§ 3 der WLP-Wahlordnung sieht vor:Die Wahl der Mitglieder des Vorstandserfolgt als geheime Briefwahl. Sie wirdvon der Wahlkommission mit Hilfe desWLP-Büros vorbereitet und durchge-führt.Bitte beachten Sie die Unvereinbar-keitsregelung § 2 der WLP Wahlord-nung: Für die Kandidaturen in alle Ver-einsfunktionen gelten die Unvereinbar-keitsregelungen und Offenlegungs-pflichten, die zum Zeitpunkt der Wahl-ausschreibung in den ÖBVP-Statutenfestgelegt sind.

Als Mitglied haben Sie nun folgendeMöglichkeiten für Wahlvorschläge:1) Selbst für eine Funktion zu kandi-

dieren.2) Ein anderes ordentliches Mitglied

zur Kandidatur vorzuschlagen.

In diesem Fall wird die Wahlkommissiondie betreffende Person kontaktieren undeine Zustimmungserklärung zur Wahleinholen. Die Einladung zur Kandidaturwurde am 18. März ausgesendet.Wahlvorschläge müssen mit– Angabe der angestrebten Funktion– kurzer Personenbeschreibung– Darstellung inhaltlicher Vorstellun-gen bis spätestens Freitag, 12. April2013 per Post oder E-Mail eingelangtsein im Büro des Wiener Landes -verbandes für Psychotherapie (WLP),Löwengasse 3/5/6, 1030 Wien.

Die Wahlkommission des WLPDr.in Ingrid Eßmann Bettina Reinisch

Freitag, 24. Mai 2013, 18.30 Uhr, Palais Strudlhof, Pasteurgasse 1, 1090 Wien

nde 2012 gab es in Deutschland zweiarbeitsgerichtliche Urteile zugunstenvon Psychotherapie-PraktikantInnen:Im Oktober stellte das ArbeitsgerichtHamburg fest, dass eine Diplom-Psy-chologin, die ihre Leistungen währendder praktischen Ausbildung zur psy-chologischen Psychotherapeutin über-

wiegend eigenständig erbringt, nichtals Praktikantin, sondern als Arbeit-nehmerin zu behandeln ist. Zwei Mo-nate später verurteilte ein Landesar-beitsgericht in Nordrhein-Westfaleneine psychiatrische Klinik zur nach-träglichen Zahlung einer Vergütung derpraktischen Tätigkeit in der Höhe von

1.000 Euro pro Monat. Die unentgelt -liche Beschäftigung von Psychothera-peutInnen in Ausbildung kann sitten-widrig sein.

In Deutschland ist die Psychotherapie-ausbildung durch das Psychotherapeu-tengesetz geregelt, das Anfang 1998

Warum verdienen wir eigentlich nicht, was wir verdienen?Gerhard E. Bruckner

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www.psychotherapie.at/wlp

1 I 2013

vom Bundestag verabschiedet wurdeund mit 01.01.1999 in Kraft trat – eingroßer Schritt für die Berufsgruppe, wieimmer wieder betont wird, da dies da-mals eine Art Gleichstellung mit denÄrztInnen bedeutete. Dem gingen mehrals 20 Jahre Verhandlung und mehrereGesetzesentwürfe voraus. Eine frühereUmsetzung scheiterte am Widerstandder Ärzteschaft und fehlender politi-scher Motivation. Für Hilfesuchendewurde damit der Zugang zur Psycho-therapie erleichtert, da Psychothera-peutInnen nun direkt – ohne Umwegüber den Arzt/die Ärztin – aufgesuchtwerden können. Das „Gesetz über dieBerufe des Psychologischen Psycho-therapeuten und des Kinder- und Ju-gend lichenpsychotherapeuten – Psych -ThG“ regelt u.a. das Berufsausübungs-recht, die Ausbildung sowie die Kas-sen leistung. Im Bereich der Ausbildungwird dieses Bundesgesetz durch zweientsprechende Ausbildungs- und Prü-fungsverordnungen ergänzt, die inhalt-lich an unsere fachspezifischen Aus bil-dungsordnungen erinnern.

Die Zulassung zur Ausbildung ist nurmit einem Abschluss in Psychologiebzw. Pädagogik oder Sozialpädagogik(Kinder- und Jugendlichenpsychothe-rapeuten) möglich. Der Abschluss be-

steht aus einer staatlichen Prüfung miteinem bundesweit einheitlichen schrift-lichen Teil und einer münd lichen Prü-fung, die das jeweilige psycho therapeu-tische Verfahren berücksichtigt. Nachihrer Approbation warten Psychothera-peutInnen oft jahrelang auf eine Kas-senzulassung, die je nach Einzugsge-biet nochmals bis zu 50.000 Euro kosten

kann, während PatientInnen bis zusechs Monate Schlange stehen. Aktu-elle Dis - kussionspunkte sind hier – ne-ben Ver -sorgungslage und Finanzierung – dieDurchsetzung einer bundesweit ein-heitlichen Regelung im Einklang mitdem Bologna-System und die Forde-rung nach einer Direktausbildung, d.h.der Ruf nach einem eigenen Hoch-schulstudium und der Psychotherapieals Grundberuf im Gegensatz zur Zu-satzqualifikation.

Im Rahmen der Ausbildung, derenDauer mit drei bis fünf Jahren und de-ren Kosten mit 30.000 Euro angegebenwerden, ist eine praktische Tätigkeitvon mindestens 1.800 Stunden zu ab-solvieren – 1.200 davon an einer psy-chiatrischen klinischen Einrichtung. Inden Verordnungen ist auch genau gere-gelt, wie die AusbildungsteilnehmerIn-nen während der praktischen Tätigkeiteinzusetzen sind, insbesondere welchePatientInnen sie während dieser Zeitzu betreuen haben. In Deutschland gibtes derzeit rund 13.000 Psychothera-peutInnen in Ausbildung. In knapp 60Prozent der Fälle wird das sogenanntepraktische Jahr nicht vergütet – die an-deren sind geringfügig angestellt oderbekommen ein kleines Gehalt, von demsie nicht wirklich leben können. Wo Ärz-tInnen – nebenbei bemerkt benötigendiese eine Weiterbildung von 18 Mona-ten, um sich als PsychotherapeutInnenniederlassen zu können – bereits mitAbschluss ihres Medizinstudiums alsAssistenzärztInnen entsprechend ent-lohnt werden, müssen viele Psychothe-rapeu tInnen in Ausbildung während ihrer praktischen Tätigkeit an der Klinikam Wochenende arbeiten, um sich dieMiete leisten zu können.

Die Protestinitiative „pia-im-streik“lässt ihre PsychotherapeutInnen im Videospot „Ein unhaltbarer Zustand“wichtige Fragen stellen: „Warum dürfenKliniken mich als billige Arbeitskrafteinsetzen und dadurch Stellen ein -sparen?“ „Ich will meinen Patienten diemaximale Aufmerksamkeit schenken. –

Doch wie soll ich das tun, wenn meineExistenz nicht gesichert ist?“

Während die deutschen KandidatInnenvor Gericht oder auf die Straße ziehenund fordern, dass eine angemesseneBezahlung ihrer Tätigkeit auf Gesetzes -ebene garantiert werden soll, vermisseich bei meinen österreichischen Kolle-gInnen diesen gesunden (Un-)Mut. Wirhaben uns daran gewöhnt, dass vieleKandidatInnen Mehrfachbelastungen inKauf nehmen und neben einem Voll-zeitpraktikum arbeiten müssen. DasBeispiel einer alleinerziehenden Mut-ter, die ihren Jahresurlaub für das kli-nische Praktikum zusammengesparthat und voller Dankbarkeit für den er-gatterten Praktikums platz ist, stimmtmich dann doch nachdenklich: Wennwir im Rahmen einer komplett privatfinanzierten Ausbildung auch noch imgroßen Stil Gratis-Leistungen für dasGesundheitssystem erbringen und da-für dankbar sind – was bedeutet diesfür unser professionel -les Selbstver-ständnis? Möglicherweise steht mit derkommenden Gesetzes -novelle in Öster-reich eine Ausbildungsreform der Psy-chotherapie ins Haus, wo wir mehr fürdieses Selbstverständnis tun können,als die bestehende Ausbildung dem Bo-logna-System anzugleichen.

Das KandidatInnenforum (KFO) desÖBVP hat eine Arbeitsgruppe zum The -ma Praktikum ins Leben gerufen, in derinteressierte KandidatInnenvertrete-rInnen der FachspezifikaKollegInnenherzlich will kommen sind. Im WLP findet eine Diskussion zu diesen The-men statt im „Get-together“ der Aus-bildungs kandidatInnen am 25. April ab19 Uhr im WLP-Büro u

Quellen:www.pia-im-streik.deWer darf sich Psychotherapeut nennen?(WDR5 – Zeitzeichen 12.02.2013)Forschungsgutachten zur Ausbildung von Psycho-logischen PsychotherapeutInnen und Kinder- undJugendpsychotherapeutInnen (April 2009)

Kontakt: [email protected]

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WLPNEWS

m Herbst 2012 feierte das Krisen in-terventionszentrum Wien mit der Wie-ner Vorlesung „Bewältigungsstrategienin Lebenskrisen. Psychotherapie in ei-ner exzessiven Leistungsgesellschaft“im Wiener Rathaus und mit der Tagung„Krisenintervention: Zielgruppen –Orte – Methoden“ im Großen Festsaalder Universität Wien sein 35-jährigesBestehen.

Das Zentrum wurde 1977 dank des gro-ßen Engagements von Univ.-Prof. Dr.Erwin Ringel und Univ.-Prof. Dr. GernotSonneck als eine der ersten Einrich-tungen dieser Art in Europa gegründet.In der Folge gingen wesentliche Im-pulse und Initiativen für die internatio-nale Entwicklung theoretischer undpraktischer Konzepte in den BereichenKrisenintervention und Suizidpräven-tion von Wien und dem Kriseninter -ventionszentrum aus – worauf auch die ReferentInnen der Jubliäumsveran -staltungen (u.a. Verena Kast, St. Gal-len; Ulrich Sachsse, Göttingen: AndreasKru se, Heidelberg) wiederholt hin -wiesen.

Das Kriseninterventionszentrum isteine selbständige Institution im rechtli-chen Status einer privaten ambulantenKrankenanstalt mit dem Verein Krisen-interventionszentrum als Rechts- undKostenträger, dessen Mitglieder dasBundesministerium für Gesundheit, dieCaritas der Erzdiözese Wien, die StadtWien, der Hauptverband der Österrei-chischen Sozialversicherungsträger,die Bundesarbeitskammer sowie derÖsterreichische Gewerkschaftsbundsind.

Eine der Grundlagen der Arbeit im Kri-seninterventionszentrum ist die gleich-berechtigte Kooperation in einem mul-tidisziplinären Team von ÄrztInnen,SozialarbeiterInnen und PsychologIn-nen. Alle sind PsychotherapeutInnenoder PsychotherapeutInnen in Ausbil-dung mit unterschiedlichem Ausbil-dungshintergrund. Diese Vielfalt er-möglicht einen kreativen Prozess fach-licher und inhaltlicher Weiterentwick-lung, der von den MitarbeiterInnen sehrgeschätzt wird.

Zentrale Aufgabe ist die Bereitstellungeines Beratungs- und Therapieangebo-tes zur Bewältigung von akuten psy-chosozialen Krisen, insbesondere Kri-sen mit hohem Suizidrisiko und/oderbei drohender Gewalt und akuten Trau-matisierungen. Wesentlich ist, dass dasAngebot für Menschen aller sozialenSchichten zugänglich ist und speziellsozial schwache und benachteiligteGruppen anspricht. Daher ist die Nie-derschwelligkeit des Angebots, d.h.Kostenfreiheit und rasche Verfügbar-keit (persönliches Erstgespräch nocham selben Tag, telefonische Beratungunmittelbar bei Anruf, Beantwortungeiner E-Mailanfrage innerhalb von 48Stunden), äußerst wichtig. Durch einemöglichst frühzeitige Intervention inakuten Krisen können suizidale Ent-wicklungen und Gewalteskalationenwie auch psychische und somatischeChronifizierungen verhindert sowie sta-tionäre Behandlungen reduziert wer-den.

Die Arbeitsinhalte haben sich ausge-hend von einem zunächst vorwiegend

sozialpsychiatrischen Ansatz zu einemumfassenden beratenden, behandeln-den und psychotherapeutischen Kon-zept gewandelt. Zusätzlich unterstüt-zen wir auch Angehörige und Bekanntesowie KollegInnen aus anderen psy-chosozialen Einrichtungen, die mit Men- schen, die sich in akuten Krisen befin-den, konfrontiert sind.Nach telefonischer Abklärung könnenBetroffene, sofern notwendig, noch amselben Tag (außer an Wochenenden undFeiertagen) zum Erstgespräch kom-men. Die Arbeit am Telefon hat einewichtige Clearingfunktion. Es wird be-reits im Vorfeld geklärt, ob das Angebotdes Kriseninterventionszentrums hilf-reich für den/die Klienten/in ist oder ob diese evtl. an andere Einrichtungenweitervermittelt werden müssen. Alsneues ergänzendes

35 Jahre Kriseninterventionszentrum WienClaudius Stein

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Angebot gibt es seit August 2012 dieMöglichkeit der E-Mail-Beratung. Die-ses richtet sich an alle Menschen, dieaus unterschiedlichen Gründen nicht inder Lage sind, uns telefonisch oder per-sönlich zu kontaktieren. Der Zugangzur virtuellen Beratungsstelle erfolgtüber die Homepage des Kriseninter-ventionszentrums:www.kriseninterventionszentrum.at.

Das breite Spektrum an Zuweisendenbelegt den hohen Bekanntheitsgradund die gute Vernetzung des Krisen -interventionszentrums. Besonders vieleMenschen (ca. ein Drittel) kommen aufEmpfehlung von Angehörigen und Be-kannten. Die vielen Weiterempfehlun-gen kann man als einen Ausdruck derhohen Zufriedenheit der beratenenPersonen verstehen. Das persönlicheAngebot umfasst psychosoziale Bera-

tungen, psychotherapeutische Inter-ventionen, Kurz- und Fokalpsychothe-rapien, Paar- und Familiengesprächesowie begleitende medizinische Unter-stützung. Oft werden auch Angehörigeund Freunde der Betroffenen einbe -zogen.

Unerlässliche Basis einer jeden Kri-seninterventionsarbeit ist die Herstel-lung einer tragfähigen und vertrauens-vollen Beziehung zwischen BeraterInund KlientIn. Es geht darum, in eineemotional hochgespannte Situation et-was Ruhe und Klarheit zu bringen.Dazu bedarf es vor allen Dingen emo-tionaler Entlastung. Der Klient/dieKlientin muss ausreichend Raum undZeit haben, seinen/ihren oft auch wi-

der sprüchlichen Gefühlen Ausdruck zuverleihen. Dies wird in den meisten Fäl-len sehr positiv und entlastend erlebt.Der Mensch in der Krise benötigt Halt,der Psychoanalytiker Donald Winicottspricht auch von einer „holding func -tion“ der Therapeuten/innen. Alle wei-teren Interventionsschritte bauen aufdiesem Beziehungsangebot auf: DieAbklärung des Ausmaßes der Suizid-gefährdung oder anderer Gefährdun-gen, die Klärung der aktuellen Situa-tion, das Entwickeln eines gemeinsa-men Verständnisses für die zugrunde-liegenden Kränkungen und Probleme,sodass wir über eine klare Vereinba-rung zur Arbeit an einer Problemlösungkommen.

Seit 1979 wurden über 34.000 Men-schen persönlich beraten und behan-delt. 2012 wurden 1656 KlientInnen

persönlich betreut und 2.950Personen telefonisch beraten.Aus der Gesamtzahl von ca.8.797 Einzelberatungen ergibtsich ein Durchschnittswert vonetwas mehr als 5 Kontakten proKlientIn. Etwa zwei Drittel derKlientInnen sind weiblich undein Drittel männlich. Der Alters-schwerpunkt liegt zwischen 20und 50 Jahren. Bei ca. einemDrittel der KlientInnen bestandeine akute Suizidgefahr. Großen

Raum nimmt mittlerweile auch dasThema Gewalt (25% aller KlientInnen)ein. Es werden sowohl Menschen be-treut, die auf Grund von Gewaltdrohun-gen bzw. -handlungen Hilfe benötigten,aber auch Personen (vorwiegend Män-ner), die im Verlauf einer Krise selbstgewalttätig wurden.

In den letzten Jahren wurden von denMitarbeiterInnen in Kooperation mit unterschiedlichen Organisationen undKörperschaften auch mehrere suizid-präventive Projekte (Öffentlichkeits arb-eit, wissenschaftliche Begleitforschungund Schulungen) u.a. mit folgendenSchwerpunkten gemacht: „Suizidprä-vention in der Hausarztpraxis“, „Alterund Suizidalität“, „Krisenintervention

und Suizidprävention am Arbeitsplatz“,„Suizid und Medienberichterstattung“.Zur Vermeidung von Imitationseffektenwurde ein Leitfaden für Medien zur Be-richterstattung bei Suiziden erarbeitet.Auch die Fort- und Weiterbildung vonKollegInnen aus dem psychosozialenFeld ist uns ein großes Anliegen. Re-gelmäßig wird das Seminar „Grund - lagen der Krisenintervention“ für impsychosozialen Bereich tätige Perso-nen angeboten.

Die komplizierte Finanzierung der In-stitution ist im Laufe der Jahre unsicherund schwierig geblieben. Gleichzeitigsind wir in den letzten Jahren mit einerkontinuierlich steigenden Inanspruch-nahme konfrontiert, die sicher auch mitder unsicheren gesellschaftlichen undwirtschaftlichen Situation zu tun hat.Die Anforderungen und der Leistungs-druck am Arbeitsplatz steigen, ebensowie die Angst um den Arbeitsplatz.Grundsätzlich erleben wir in unsererArbeit eine generelle Atmosphäre derUnsicherheit. Immer mehr Menschenfühlen sich diesem Druck nicht mehrgewachsen. Sozial benachteiligte Men-schen haben derzeit besonders unterden Entwicklungen in Folge des allge-meinen Sparzwangs zu leiden. DieSpielräume, KlientInnen in existentiel-len Notlagen konkret und praktisch zuhelfen, sind geringer geworden. Fürdiese Menschen ist ein niederschwelli-ges, kostenfreies Unterstützungsan -gebot, wie es das Kriseninterventions-zentrum anbietet, von unschätzbaremWert. u

Kriseninterventionszentrum Wien1090 Wien, Lazarettgasse 14AT: 01/406 95 95www.kriseninterventionszentrum.at

Weiterbildung KriseninterventionEin Curriculum von ÖAGG und ÖGATAP, Beginn: Sept. 2013Leitung, Information, Anmeldung:Dr. Claudius Stein, 0664/416 78 07,[email protected]. Wolfgang Till, 01/545 51 27,[email protected] (siehe unter: Akademie, Weiter -bildungen, Krisenintervention)

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1. WLP Kino-Brunch im Wiener VotivkinoBéa Pall

er erstmals stattgefundene Kino-Brunch des WLP am Samstag den 16.März 2013 war ein toller Erfolg; rund 60KollegInnen zum Teil mit Begleitungkamen am Samstag Vormittag ins Wie-ner Votivkino. Der Film „Und wenn wir alle zusam-men ziehen – Et si on vivait tous en-semble? (OmU)“ ist ein unglaublichwarmherziger, berührender Film überdas Suchen nach einer geeigneten Le-bensform, wenn das Alter Krankheitund Beschränkungen mit sich bringtund Unterstützung gebraucht wird,aber auch noch freudvolle Momente bereit hält.

Als PsychotherapeutInnen sind wir gefragt, geeignete Lebenskonzepte inunterschiedlichen Lebensphasen zuüberlegen. Daher fiel die Filmauswahldiesmal auf das Thema „Altern“ – undder Umgang mit Ressourcen und eige-nen Begrenzungen.

„Und wenn wir alle zusammen ziehen“ist ein sehr französischer Film, aberdas Thema ist eines, das uns letztlichalle beschäftigt. Der Film handelt voneiner Gruppe von Menschen, die aus

langjährigen Beziehungen besteht, so-wohl aus Ehen als auch aus Freund-schaften, und sie alle haben ein ge-meinsames Thema: Dem Altern trotzaller Gebrechen vital und voller Energiezu begegnen.Der Wunsch nach einem autonom ge-führten Leben bringt diese Gruppe aufdie Idee zusammen zu ziehen. Und sosubtil und amüsant es in diesem Filmdargestellt wird, so schwierig ist esauch in der Umsetzung. Die Gruppe erkennt die Begrenzung der eigenenMöglichkeiten und nimmt einen jungenEthnologie-Studenten auf, der die un-terschiedlichsten Rollen bekommt undwichtiger Bestandteil des Systems wird.Verborgene Wünsche und Sehnsüchtewerden ihm anvertraut.Dieser Film zeigt, dass ein geliebtesLeben so weitergelebt werden kann,damit der Alltag in Würde, Respekt aberauch mit Humor und Lebendigkeit be-wältigt werden kann. Großartige Schau-spielerInnen wie Jane Fonda, Pierre Richard, Geraldine Chaplin und einigemehr spielen in diesem Film.

Im Anschluss an den Film gab es dieMöglichkeit, sich bei einem köstlichen

Brunch-Buffet im Hotel Regina zu stär-ken und auszutauschen. Es fanden an-regende Gespräche statt und die Stim-mung war sehr gut und lebendig.

Viele KollegInnen bedankten sich herz-lich für die Einladung des Wiener Lan-desverbandes für Psychotherapie zumKino-Brunch. Sich einerseits über einbestimmtes Thema auseinanderzuset-zen und andererseits einen gemütlichenAustausch mit KollegInnen zu haben,wurde als sehr wohltuend erlebt.

Wir freuen uns über die gelungene Ver-anstaltung und werden uns im nächs-ten Jahr um eine Fortsetzung bemü-hen. u

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1. BezirkNeue Termine auf der Website des WLP: www.psycho -the ra pie.at/wlp_bezirkskoordination-1010-wienKontakt: Dr.in Doris Fastenbauer (BK)E: [email protected]: 0664 / 513 32 26

2./20. Bezirk12. 6. 2013, 19.30 Uhr, Ort wird noch bekanntgegeben,1020/1200 WienKontakt: Dr.in Sonja Brustbauer (BK)E: [email protected] T: 0650 / 350 28 28

5./6. Bezirk27. 5. 2013, 19.30 Uhr, Restaurant Sopra Tutto, Mollardgasse 76, 1060 Wien Kontakt: Caroline Raich-Wimmer, MSc (BK),Erika Schedler, MSc (BK-Stv.)E: [email protected] T: 0699 / 1058 1270

7./8. Bezirk16. 4. 2013, 19.30 Uhr, LOKal, Richtergasse 6, 1070 WienKontakt: Mag.a Gabriele Lang (BK)E: [email protected]: 0681 / 1071 2044

13. Bezirk18. 4. 2013, 18.00 Uhr, Irish Pub Hietzing (Kaffee „Alt“),Altgasse 18, 1130 WienKontakt: DSA Reinhard Möstl, MSc (BK)E: [email protected]: 0699 / 1877 8778

15./16. Bezirk7. 5. 2013, 2. 7. 2013, jeweils 20.00 Uhr, Praxis Mag.a

Gertrud Baumgartner, Enenkelstraße 32/15, 1160 WienKontakt: Mag.a Gertrud Baumgartner (BK),Heidemarie Kamleithner (BK-Stv.)E: [email protected]: 01 / 494 36 76

18. BezirkNeue Termine auf der Website des WLP: www.psycho -the ra pie.at/wlp_bezirkskoordination-1180-wienKontakt: Lisa Köhler-Reiter (BK)E: [email protected] T: 0664 / 220 27 98

19. Bezirk21. 10. 2013, 20.00 Uhr, Praxis Ursula Kren-Kwauka, Sieveringer Straße 135/1/7, 1190 Wien Kontakt: Ursula Kren-Kwauka (BK), Mag.a Helga Ranzinger (BK-Stv.)E: [email protected]: 0699 / 1111 0633

21. BezirkNeue Termine auf der Website des WLP: www.psycho - the ra pie.at/wlp_bezirkskoordination-1210-wienKontakt: Dipl.Päd.in Sonja Razen ber ger (BK), DSPin Judith Rupp (BK-Stv.)E: [email protected]: 0664 / 486 94 80

22. Bezirk 22. 5. 2013, 19.15 Uhr, Praxis 22, Wulzendorfstraße 30B,1220 WienKontakt: Gabriele Hasler (BK), Dr.in Karin Beringer (BK-Stv.)E: [email protected]: 0664 / 867 07 03

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13. Die nächsten Termine der WLP-Bezirkstreffen

Aktuelles aus den BezirkenLeonore Lerch

Einladung zur Mitarbeit in den Wiener Bezirken. Wenn Sie an einer Mitarbeit in Ihrem Bezirk interessiert sind oder als Be-zirkskoordinatorIn oder -stellvertreterIn kan didieren möchten, dann nehmen Sie bitte Kontakt mit mirauf. Ich stehe Ihnen für weitere Infor ma tionen, Ihre Ideen, Anregungen und Fragen gerne zur Ver fügung

und un ter stütze Sie beim Aufbau eines Bezirksteams oder der Organisation der Bezirkskoor-dinatorInnen-Wahl in Ihrem Bezirk.

Leonore Lerch, Vorsitzende des WLPE: [email protected]

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Am Donnerstag dem 21. Februar 2013fand das erste Bezirkstreffen mit ins-gesamt 15 TeilnehmerInnen statt. Ziel war das Kennenlernen andererPsychotherapeutInnen aus den Bezir-ken, Austausch von Erfahrungen unddas Klären von Möglichkeiten, die Psy-chotherapie in diesen beiden Bezirkennoch weiter zu verankern.Einheitlicher Tenor unter den Psycho-therapeutInnen war die Zusammenar-beit mit den ÄrztInnen zu verstärken.Frau Dr.in Gabriele Bartl hat sich bereiterklärt, im Rahmen des nächsten Be-zirksärztInnentreffens die Möglichkeiteines Vortrags zum Thema „Psycho-therapie“ anzufragen. Der Besuch derBezirksärztevertreterInnen in diesenbeiden Bezirken wurde ebenfalls emp-fohlen.Auch eine Kontaktaufnahme mit demKrankenhaus der Barmherzigen Brü-der im 2. Bezirk sowie dem UKH Lo-renz-Böhler im 20. Bezirk wurde vor-geschlagen.Es gilt hier vorweg zu klären, welcheStationen für eine Zusammenarbeitmöglich wären. Die Einbindung des Sozialpsychiatrisches AmbulatoriumLeopoldstadt (für den 2. Bezirk) wurdeangedacht.

Mag.a Nicole Kerber-Teubenbacher bie-tet jeden Donnerstag nach Terminver-einbarung im Magistratischen Bezirks-amt des 2. Bezirks eine kostenlosepsychotherapeutische Erstberatungan – Mag.a Ingrid Enzenhofer im 20. Be-zirk. Trotz intensiver Bewerbung wer-den diese Beratungsangebote jedochwenig in Anspruch genommen.

Das Angebot an Intervisionsgruppenim Bezirk ist leider nicht bekannt. Dr.in

Sonja Brustbauer bietet eine Intervisi-onsgruppe viermal im Jahr an. Bitteum Informationen, sollte es noch mehrAngebote geben.Besonders interessant bei diesem Tref-fen war die Vielfältigkeit der unter-schiedlichen Therapierichtungen unddie Erzählungen über die Arbeit mit denKlientInnen. Der Erfahrungsaustauschbetreffend Zuweisungsmöglichkeitenvon KlientInnen und die Problematikvon nicht genügend Kassenplätzen wa-ren ebenso Thema, wie die Verteilungvon möglichen Listen an ZuweiserIn-nen (wer bietet was an im Bezirk). Ich möchte mich für die vielen interes-santen Gespräche und Ideen bedanken.Das nächste Treffen wollen wir dazunutzen, weiter Bewährtes zu stärken,Neues zu erfahren und Umsetzungs-möglichkeiten zu planen.

Der nächste Termin findet statt amMitt woch, 12. Juni um 19.30 Uhr. Dergenaue Ort wird noch bekannt gegeben(je nach Wetterlage im Augarten).

Kontakt unter T: 0650 / 350 28 28 (SMS)oder E: [email protected]

Ich freue mich auf ein Wiedersehen!

Dr.in Sonja Brustbauer Bezirks -koordinatorin Leopoldstadt undBrigittenau

Vernetzung mit Informationsstellein Margareten undMariahilf

Bei der gemütlichen Runde im „SopraTutto“ berichtete Mag.a Gertrud Baum-gartner, die auch als Bezirks koordina-torin im 16. Bezirk tätig ist, von IhrerTätigkeit in der Informationsstelle desWLP.Das Infostellen-Team des WLP ist mitseinen 10 MitarbeiterInnen das größteTeam und bietet telefonische und per-sönliche Beratungsgespräche an.In den letzten 20 Jahren ist eine Verän-derung des anrufenden Klientels zu be-obachten. Menschen mit Migrations-hintergrund zeigen heute weitaus mehrInteresse an der Psychotherapie, dieProblematik der Therapiefinanzierungsteht zumeist im Vordergrund.Seitens der anwesenden Psychothera-peutInnen gab es ein hohes Interesse,was die Zuteilung von Kassenplätzenund die Strukturierung der verschiede-nen Vereine (WGPV, VAP) betrifft. Auchder Vertrag zwischen WLP und VAEB,der es jedem WLP-Mitglied ermöglicht,vollfinanzierte Plätze der Versiche-rungs anstalt für Eisenbahn und Berg-bau zu erhalten, wurde interessiert besprochen und Erfahrungen ausge-tauscht.

Anschließend berichtete CarolineRaich-Wimmer vom Therapiezentrumin Buchenberg, einer psychosozialenRehabilitationseinrichtung für adipöseJugendliche zwischen 13 und 17 Jah-ren. Ein Team aus ÄrztInnen, Diätolo-gInnen, SozialarbeiterInnen und Psy-chologInnen bieten den Jugendlichen

Erstes Bezirkstreffen in Leopoldstadt undBrigittenau

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www.psychotherapie.at/wlp

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die Möglichkeit, während eines 8-wö-chigen Aufenthaltes ihre Ess-und Be-wegungsgewohnheiten zu verändernund die dahinter liegenden emotiona -len Probleme in Einzel-und Gruppen-gesprächen zu verbessern. Die Elternwerden mehrfach in den Prozess miteinbezogen. Auch wenn das Therapie-zentrum Buchenberg ein Angebot derVersicherungsanstalt der öffentlichenBediensteten ist, steht es auch Versi-cherten anderer Kassen zur Verfügung.Für Interessierte: www.bva.at/buchen-berg

Ich freue mich auf unseren kommendenAbend am 27. Mai 2013 um 19.30 Uhrim „Sopra Tutto“.

Kontakt unter T: 0699 / 1058 1270 oderE: [email protected]

Herzliche Grüße …

Caroline Raich-Wimmer, MScBezirks -koordinatorin Margareten und Mariahilf

Neues Bezirksteamin Hietzing

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich arbeite in meiner Privatpraxis inWien 13 und wünsche mir schon seit einiger Zeit ein Bezirkstreffen im 13.Bezirk. Dieses sollte meiner Meinungnach zum Austausch von Erfahrungenund Ressourcen, zum gegenseitigenKennen lernen und Vernetzen, zur Ein-ladung von interessanten Fachkollegin-nen und -kollegen dienen. Es arbeitenüber 200 Psychotherapeutinnen undPsychotherapeuten im Bezirk mit vie-len verschiedenen Ausbildungen undSchwerpunkten, die wir füreinandernützen können. So habe ich immer wie-

der PatientInnen mit spezieller Proble-matik oder suche geeignete ÄrztInnenmit freier Kapazität. Selbstverständlichbin ich für weitere Wünsche und Vor-schläge sehr offen.Nachdem es für das neue Bezirksteamin Hietzing einige positive Rückmel-dungen und Interesse gibt, möchte ichSie sehr herzlich zu einem ersten Tref-fen einladen. Dieses Treffen soll einemKennen lernen und dem Austausch vonWünschen und Erfahrungen dienen.

Termin: Donnerstag, den 18. April 2013um 18.00 UhrOrt: Irish Pub Hietzing (Kaffee „Alt“) in1130 Altgasse 18 (Die Altgasse liegtganz in der Nähe vom Hietzinger Platzund ist leicht mit der U 4 bis Hietzing,den Linien 58 und 60 sowie diversenBuslinien leicht erreichbar).

Kontakt unter T: 0699 / 18 778 778 oderE: [email protected]

Ich freue mich auf dieses Treffen.

DSA ReinhardMöstl, MScBezirkskoordinatorHietzing

Vortrag in Donau-stadt

Im Rahmen unseres Bezirkstreffens am16. 1. 2013 hielt Dr. Albert Syen (Arzt fürAllgemeinmedizin und Facharzt fürNeurologie und Psychiatrie, Schwer-punkte: Schmerzmedizin und Psycho-somatische Medizin, Begründer desSchmerzzirkels Donaustadt) einen Vor-trag über „Interdisziplinäre Aspektebei Kopfschmerzen“.Dabei führte er aus, dass Kopfschmer-zen zu den sehr häufigen medizinischenBehandlungsanlässen und zu den teu-ersten neurologischen Erkrankungen

gehören. Die Kosten sind dabei auf dieHäufigkeit, die hohen Arbeits- und Pro-duktionsausfälle und die hohe Beein-trächtigung der Lebensqualität zurück-zuführen. Kopfschmerzen weisen eine hohe Ko-morbidität mit depressiven Störungen,Angststörungen und anderen psychi -schen Beeinträchtigungen auf. Laut Dr. Syen ist daher anzunehmen, dasssich besonders unter den KlientInnenvon PsychotherapeutInnen eine höhereAnzahl von PatientInnen mit Kopf-schmerzen befindet, als in der Allge-meinbevölkerung. Die Ausprägung des Schmerzes und dieBeeinträchtigung der Lebensqualitätdurch die Kopfschmerzen sind multi-kausal und somit seiner Meinung nachauch multimodal am besten anzuge-hen. Die Grunderkrankung ist abermeist somatisch bedingt. In der Be-treuung von PatientInnenen mit Kopf-schmerzen ist es wesentlich, diese so-wohl als medizinisches Problem alsauch als Teil der Psychodynamik zu betrachten, so die Ausführungen vonDr. Syen.Für die TeilnehmerInnen ergaben sichin der intensiven Diskussion zahlreicheinteressante Aspekte für den eigenenArbeitsbereich.Die Veranstaltung war gut besucht. Wirhaben sehr positive Rückmeldungenerhalten.

Kontakt unter T: 0664 / 867 07 03 oderE: [email protected]

Mit lieben Grüßen …

Gabriele HaslerBezirks -koordinatorin Donaustadt

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WLPNEWS22

I N F O R M A T I O N S E C K E

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Do, 4. April bis Sa, 6. April 20131. Jahrestagung der Österreichischen Ligafür Kinder- und Jugendgesundheit „Kinder schützen – jetzt!“Wien, TU Wien und Wiener Rathaus

Anmeldung und Information:E: [email protected]

Fr, 19. April bis Sa, 20. April 2013Fachtagung „SEX 2.0 – Sexualitäten, Intimitäten und Beziehungen im Zeitalterneuer Medien“Wien, Adolf-Czettel-Bildungszentrum derArbeiterkammer Wien

Anmeldung und Informationen:www.courage-beratung.at/fachtagungT: 01/585 69 66, E: [email protected]

Fr, 7. Juni bis So, 9. Juni 2013Kongress „Neurobiologie der Psycho -therapie“Salzburg, Große Aula der Universität Salzburg

Anmeldung: T: 0521/567 303, E: [email protected], www.neurobiolo-giederpsychotherapie.com

Sa, 8. Juni 2013„20 Jahre Psychosomatik am Krankenhausder Barmherzigen Schwestern“Wien, Krankenhaus der BarmherzigenSchwestern

Anmeldung: E: [email protected], T: 01/599 88-2155, Gabriele Lebisch www.bhs-wien.at

Beginn: Sept. 2013Weiterbildung KriseninterventionEin Curriculum von ÖAGG und ÖGATAP

Leitung, Information, Anmeldung:Dr. Claudius Stein, T: 0664/416 78 07, E: claudius.stein@kriseninterventions -zentrum.atDDr. Wolfgang Till, T: 01/545 51 27, E: wolfgang.till@kriseninterventions -zentrum.atwww.oeagg.at (siehe unter: Akademie, Weiterbildungen, Krisenintervention)

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www.psychotherapie.at/wlp

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Leonore Lerch, Jg. 1963, Ausbildung in Klienten -zentrierter Psychotherapie(ÖGWG) und BiodynamischerPsychotherapie (AIK, GBII), Arbeitsschwerpunkte: Psychiatrische Erkrankungen,Gender, Transgender, Trans-kultu ralität, in freier Praxisseit 1997. Mitarbeit beim Verein Wind-horse – Ambulante Betreuungvon Menschen in schwerenpsychischen Krisen (Psycho-sen), Publikationstätigkeit.Berufspolitik: Vorsitzende desWiener Landes verbandes fürPsychotherapie, Delegierte ins Länder- und Bundesforum, stv.Vorsitzende des Länderforums,Kontakt Wiener Bezirks -koordina tion.

[email protected]

Gerhard Pawlowsky, Dr., Jg. 1943, klinischer und Gesundheitspsychologe, Psy-choanalytiker und personen-zentrierter Psychotherapeut,beteiligt an der interimisti-schen Leitung des WLP Aprilbis Juni 2008, Schriftführerdes WLP, Delegierter ins Länderforum. Am Neuaufbauder Beschwerdestelle des WLPbeteiligt sowie zuständig fürRechtsangelegenheiten.

[email protected]

Johannes Gutmann, Mag.phil., BEd, Jg. 1981, abgeschlosse-nes Studium der Sonder- undHeil pädagogik, SystemischerFamilientherapeut (ÖAS). Förderklassenlehrer im SPZ(Sonder päda gogi sches Zen-trum Hadersdorf). Berufspolitik: Kassier im Wiener Landesverband fürPsychotherapie, KandidatIn-nenvertreter im KFO.

[email protected]

Hermann Spielhofer, Dr., Jg. 1946, Klinischer Psycho-loge und KlientenzentrierterPsychotherapeut. Studium derPsychologie, Philosophie undPädagogik. Langjährige Tätig-keit in ambulanten psychiatri-schen Einrichtungen und in eigener Praxis. Vorstandstätigkeit in der ÖGwGund als Finanzreferent im Präsidium des ÖBVP. DerzeitMitarbeit im Vorstandsteamdes WLP und insbesondere mitder Redaktion der WLP-Newsbetraut.

[email protected]

Béa Pall, Jg.1965, Ausbildungzur systemischen Familen -therapeutin (ÖAGG Wien; Insitiut ISIS), eingetragen seit1997, Supevisorin und Coach(ÖAGG OE), in freier Praxis tätig, Schulpsychotherapeutinan einer priv. Volksschule, Publikationstätigkeit. Berufs-politik: 1999 Moderation derVeranstaltungsreihe „Psycho-therapiemethoden stellen sichvor“ in der Urania.

[email protected]

Gerhard Bruckner, Dipl.-Ing.Mag.rer.soc.oec., Jg. 1978, abgeschlossene Studien Wirt-schafts- und Medieninforma-tik, Personzentrierter Psycho-therapeut in Ausbildung unterSupervision.Freiberuflicher Informatiker,leidenschaftlicher Radfahrer.Berufspolitik: Delegierter desInstituts für PersonzentrierteStudien in das KFO, Gründungs-mitglied Verein PiA (Psycho-therapeutInnen in Ausbildung).

[email protected]

Eva Lamprecht, Mag.a phil,1963, Studium der Publizistik-und Kommunikationswissen-schaften/Romanistik an derUni Wien. Langjährige Tätig-keit im Bereich Öffentlichkeits-arbeit, Werbung und Kultur-management, Kinderbuch -auto rin. Ab Dezember 2011 als Assistentin der Vorstandes des WLP tätig.

[email protected]

Das WLP-Team

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Vorstand:

Öffnungszeiten des BürosMontag, Donnerstag: 9–14 UhrDienstag: 12–16 UhrLöwengasse 3/5/61030 WienT: 01 / 890 80 00-0F: 01 / 512 70 90-44E: [email protected]/wlp

Mitarbeit im Vorstand:

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WLPNEWS24

Gerhard Delpin, MSc, Psycho-analyse und Selbstpsychologie,langjährige Erfahrung im stationären Bereich mit Sucht-patientInnen (Psychotherapie/Erlebnis therapie), seit Mai2007 als Kindertherapeut inder „Child Guidance Clinic“ an-gestellt, in freier Praxis tä[email protected]

Stephanie Waldert, Jg. 1942,Psychotherapeutin und Super-visorin in freier Praxis (Klien-tenzentrierte Psychotherapieund Biodynamische Psycho-therapie). Langjährige redak-tionelle und gestalterische Ar-beit im ORF-Hörfunk (Familie.Jugend und Gesellschaft) bis2003. Am Aufbau des Bera-tungstelefons „Rat auf Draht“beteiligt und zwei Jahre auchals Beraterin am Telefon aktiv.Mehrjährige Vorstandstätigkeitin der ÖGWG und stellver -tretende Delegierte ins AMFObis 2010. [email protected]

Irmgard Demirol, Mag.a,Jg.1963, Diplompädagogin,Psy chotherapeutin (Systemi-sche Familientherapie) – trau-mazentrierte Therapie, Thea-terpädagogin (Theater derUnterdrückten nach AugustoBoal). Als Psychotherapeutintätig beim Verein HEMAYAT(Betreuungszentrum für Fol-ter- und Kriegsüberlebende)sowie in freier Praxis seit 2006.Psychotherapie auch in türki-scher, englischer und spani-scher Sprache. Erfahrung undFreude an der Arbeit mit MigrantInnen sowie der Ein -beziehung von Methodenaus verschiedenen Kulturen.

Gertrud Baumgartner, Mag.a,Jg. 1956, langjährig Psycho-therapeutin in freier Praxis (Integrative Gestalttherapie).Bezirkskoordinatorin im16. Bezirk seit ca. 10 Jahren.

Informationsstelle:

Gertrud Baumgartner, Mag.a,Mitarbeiterin der WLP-Infor-mationsstelle seit Mitte der90er Jahre, Leiterin seit Mai2009. gertrud.baumgartner@ inode.at

Telefonische Beratungunter T: 01/ 512 71 02 Montag, Donnerstag: 14–16 Uhr Persönliche Beratung(kostenlos und unverbindlich)Es wird um Terminverein -barung während der tel. Beratungszeiten ersucht. Montag, Donnerstag: 16–17 UhrWLP-Büro, Löwengasse 3/5/6,1030 WienSchriftliche Anfragen [email protected]

Beschwerdestelle:

Susanne Frei, Dr.in, Jg. 1954,Klinische und Gesundheits -psychologin, Psychothera peu-tin für Katathym ImaginativePsychotherapie, Hypnose -psychotherapie und AutogenePsychotherapie, Lehrthera-peutin, Klinische Psychologinmit Psychotherapieauftrag imSMZO-Donauspital – Psycho- somatisch/PsychoonkologischeAmbulanz, nebenbei in freierPraxis. Beteiligt an der interimistischen Leitung desWLP April bis Juni 2008, Mitarbeit beim Neuaufbau derBeschwerdestelle des WLP.

Es wird um Schriftliche Anfragen ersucht unter wlp.beschwer [email protected]

Projekte:

„Mein Körper gehört mir“ in Kooperation mit dem Österr. Zentrum für Kriminal-prävention

Nina Petz, Schauspielerin,Hypnosepsychotherapeutin,Kinder- u. Jugendlichen-psychotherapeutin (in Aus-bildung unter Supervision) in freier PraxisT: 0680 / 441 21 [email protected]

Ursula Duval, Dr.in, Hypnose-Psychotherapeutin, Trauma-therapeutin, TrainerInnen -aus-bildung, ÖBVP-Aktivistin derersten [email protected]

Yasmin Randall, MSc, Hypno -se-Psychotherapeutin, Trau-ma therapeutin, Aufbau der „Maria hilfer Bezirkspsycho-therapeutInnen“, auch ÖBVP-Aktivistin der ersten [email protected]

Rechnungsprüferinnen:

Delegierte in das Länderforum:

Kommission „Psycho-therapie in Institionen“:

Evelyn Mohr, Mag.a,Gerhard Delpin, MSc, für das Bundesland Wien- Vertretung der Psycho thera-

pie in Institutionen- Vertretung der in Institutio-

nen beschäftigten Psycho -thera peutInnen und Psycho-therapeutInnen i.A.

[email protected] Evelyn Mohr, Psycho -therapeutin, Systemische Familientherapie, Psychologin;tätig im Akutteam Nieder-österreich, dzt.: Evaluation derDokumentation und Einsätzeim Rahmen der Dissertationund freie Praxis

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WLP Wiener Landesverband für Psychotherapie www.psychotherapie.at/wlp

Nächste WLPNEWS:Redaktionsschluss: 19. Mai 2013Erscheinungstermin: 30. Juni 2013

Erscheinungsweise 4 x jährlich

P.b.b. GZ 02Z031107 M – Erscheinungsort Wien – Verlagspostamt 1010 Wien